18.09.2019 Aufrufe

Falstaff Rezepte 3/2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

03/<strong>2019</strong> ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

REZEPTE<br />

DER WEIN, DIE SAUCE<br />

GROSSE KÜCHE MIT<br />

EDLEN TROPFEN<br />

GUT MIT HUT<br />

WIR GEHEN IN<br />

DIE SCHWAMMERL!<br />

WOLKIGE KISSEN<br />

DIE GERMKNÖDEL DER<br />

HEIDI NEULÄNDTNER<br />

9 004524 129279<br />

HERRLICHER<br />

HERBST<br />

46 REZEPTE, DIE AUS DEM VOLLEN SCHÖPFEN<br />

03<br />

ÖSTERREICH € 6,–<br />

03<br />

WWW.FALSTAFF.COM


DIE WICHTIGSTE<br />

UNSERE SAUER


ZUTAT? ZEIT!<br />

TEIGBROTE<br />

Durch die lange Teigruhe<br />

bleibt unser<br />

Bio-Feierabend-Bauernciabatta<br />

besonders lange frisch,<br />

ist gut bekömmlich und entfaltet<br />

seinen besonderen Geschmack.


HERAUSGEBERBRIEF<br />

FÜLLHORN DES HERBSTES<br />

LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />

LIEBE FEINSCHMECKER!<br />

SCHLUMBERGER PRESTIGE CUVÉE<br />

BRUT RESERVE.<br />

DER CREMIGE.<br />

Die zarte Perlage und die harmonische Reife<br />

mit Hefenoten zeichnen diese elegante Cuvée aus<br />

Pinot Noir und Chardonnay Trauben aus.<br />

Der späte Sommer und frühe Herbst sind Zeiten des<br />

Überflusses: Auf den Feldern und in den Gärten<br />

reifen sonnengeküsste Paradeiser und Melanzani,<br />

üppige Kürbisse und Maiskolben, die Bäume hängen voll<br />

mit den süßesten Früchten. Und für manche von uns am<br />

schönsten: Im Keller gärt bereits der junge Wein, der uns<br />

in den kommenden Jahren hoffentlich viel Freude bereiten<br />

wird.<br />

Unser Magazin ist diesmal ein echtes Erntedankfest zum<br />

Lesen und Genießen geworden. Und weil der Wein im<br />

Herbst mindestens so wichtig ist wie das Kochen, haben<br />

wir ihm gleich zwei eigene Rezeptstrecke gewidmet.<br />

Während der Heurige noch gären und reifen darf, verkochen<br />

wir ab Seite 10 an den ersten kühlen Abenden einige<br />

reifere Flaschen zu großen, klassischen Saucen. Ab Seite<br />

28 stellen wir dann ausgesuchten Wachauer Weinen ein<br />

weiteres Geschenk des Herbsts zur Seite: edles Wildgeflügel<br />

vom Fasan bis zur Wachtel. Eine ganze Batterie von<br />

Tipps, welche Weine am Besten zu welchen Gerichten passen,<br />

gibt es in bewährter Manier natürlich auch.<br />

Vor allem aber machen wir uns daran, all das Gemüse<br />

und Obst zu verarbeiten, das derzeit in solchem Überfluss<br />

vorhanden ist: Ab Seite 40 zeigen wir, wie aus einem<br />

gewöhnlichen Kürbis oder Lauch dank raffinierter Füllung<br />

ein außergewöhnlicher Genuss wird. Und ab Seite 126<br />

verrät uns Starköchin und Petz-Schülerin Heidi Neuländtner<br />

ihre besten <strong>Rezepte</strong> mit Zwetschken. Dass sie uns auch<br />

in die Kunst des selbstgemachten Germknödels einweiht,<br />

freut mich als Mehlspeistiger ganz besonders!<br />

Ich wünsche Ihnen einen köstlichen Herbst und ein<br />

herrliches Erntedankfest mit unserem neuen Heft!<br />

Wolfgang Rosam,<br />

Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />

»Das ganze Heft ist<br />

dem herbstlichen<br />

Überfluss gewidmet<br />

– ein Erntedankfest<br />

zum Lesen.«<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

IMPRESSUM: MEDIENINHABER <strong>Falstaff</strong> Verlags-GmbH, Führichgasse 8, 1010 Wien, T: +43 1 9042141, www.falstaff.com, redaktion@falstaff.com<br />

HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper, Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela<br />

Cholewa, anzeigen@falstaff.at STV. ANZEIGENLEITUNG Kinga Mohrent CHEFREDAKTION Severin Corti, Tobias Müller PROJEKTLEITUNG Ursula Macher<br />

ART DIRECTOR Željko Bašura PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser KONZEPT & PRODUKTION REZEPTSTRECKEN Florence Wibowo STV. CHEFIN<br />

VOM DIENST Anja Kleinschuster B. A. REDAKTIONSASSISTENZ Dipl.-Ing. Florian Bartmann REZEPTE FOTOGRAFIERT VON Stine Christansen, Ian Ehm,<br />

Lena Staal, Julia Stix KERAMIK seiz-keramik.at, textpoterie.at, elsi-tischkultur.at ART DIRECTOR MARKETING & SALES Daria Startseva PRODUKTION/<br />

LITHO Ronald Hatze LEKTORAT Mag. Carola Augustin, Mag. Johanna Weber LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at<br />

HERSTELLER Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn VERTRIEB Morawa Presse vertrieb GmbH & Co. KG, Hackinger Straße 52, 1140 Wien<br />

GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-GMBH 67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung, 23 % CK Sàrl, Baar (CH), 10 % Angelika Rosam<br />

falstaff<br />

7<br />

GARANTIERTE QUALITÄT<br />

HÖCHSTER GÜTE.<br />

100 % Trauben aus einem Bundesland,<br />

von Hand gelesen und traditionelle<br />

Flaschengärung für 24 Monate auf der Hefe.<br />

Exklusiv für die Gastronomie.<br />

www.schlumberger.at/shop


ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

REZEPTE<br />

DER WEIN, DIE SAUCE<br />

GROSSE KÜCHE MIT<br />

EDLEN TROPFEN<br />

GUT MIT HUT<br />

WIR GEHEN IN<br />

DIE SCHWAMMERL!<br />

WOLKIGE KISSEN<br />

DIE GERMKNÖDEL DER<br />

HEIDI NEULÄNDTNER<br />

03/<strong>2019</strong><br />

HERRLICHER<br />

HERBST<br />

46 REZEPTE, DIE AUS DEM VOLLEN SCHÖPFEN<br />

ÖSTERREICH € 6,–<br />

WWW.FALSTAFF.COM<br />

COVER<br />

FOTO: LENA STAAL,<br />

SHUTTERSTOCK<br />

58 OH WIE GUT SCHMECKT DER HUT<br />

Vier extravagante Pilzgerichte<br />

126<br />

Germknödel<br />

selber machen ist<br />

einfacher als<br />

gedacht. Heidi<br />

Neuländtner zeigt,<br />

wie's geht.<br />

10<br />

Wer eine große<br />

Sauce will, darf<br />

beim (guten) Wein<br />

nicht sparen.<br />

10 WENN DER WEIN ZUR SAUCE WIRD<br />

Herbstzeit ist Saucenzeit –<br />

sechs außergewöhnliche <strong>Rezepte</strong><br />

24 DAS HUHN AUS DEM WALD<br />

Wissenswertes über den Fasan<br />

28 FEDERN LASSEN<br />

Wir schmoren den Fasan, bis das<br />

Fleisch vom Knochen fällt, und liefern<br />

Ihnen vier herzhafte <strong>Rezepte</strong><br />

40 ERNTE TANKEN<br />

Gemüse füllen und genießen<br />

50 WISSENSCHAFT<br />

Energie tanken zu Erntedank<br />

54 DIE MÄNNLEIN STEH'N IM WALDE<br />

Die faszinierend köstliche Welt der Pilze<br />

7 EDITORIAL<br />

7 IMPRESSUM<br />

68 DIE KÖCHIN MIT DEM<br />

GRÜNEN DAUMEN<br />

US-Köchin Abra Berens und<br />

ihre neue Gemüsebibel »Ruffage«<br />

76 DAS JAHR DES SCHWEINS<br />

Klassische Schweinefleisch-<strong>Rezepte</strong><br />

aus dem Reich der Mitte<br />

86 ZAUBER DES ORIENTS<br />

Das neue »Mezze«-Kochbuch entführt<br />

in die Küchen des mittleren Ostens<br />

94 FISCH MUSS SCHWIMMEN<br />

Drei niederösterreichische Top-Köche<br />

servieren herbstliche Fischgerichte<br />

102 DIE FRUCHT DES PARIS<br />

Köstliche <strong>Rezepte</strong> rund um<br />

die sagenumwobene Quitte<br />

112 ACHT DINGE, DIE SIE ÜBER<br />

QUITTE WISSEN SOLLTEN<br />

Plus: zwei herbstliche <strong>Rezepte</strong><br />

116 BIENEN RETTEN, HONIG ESSEN<br />

Warum wir mehr Honig von nachhaltig<br />

arbeitenden Imkern kaufen sollten –<br />

und welche tollen Gerichte man mit<br />

Honig zaubern kann<br />

126 »KNÖDEL SIND MIR<br />

NICHT POWIDL!«<br />

Vom Besuch bei Heidi Neuländtner<br />

am Meidlinger Markt kehrten wir mit<br />

tollen Zwetschken-<strong>Rezepte</strong>n zurück<br />

140 WIR LASSEN SIE SCHMOREN<br />

Die besten Töpfe für herrliche Gerichte<br />

146 WO SPITZENKÖCHE ESSEN GEHEN<br />

Rudi Obauer verrät seine liebste Hütte<br />

Fotos: Ian Ehm, Lena Staal, beigestellt<br />

8 falstaff


JETZT NEU<br />

STRONGBOW CIDER<br />

ROSÉ APPLE<br />

TROCKEN<br />

IM GESCHMACK<br />

MIT DEM SAFT<br />

ROTFLEISCHIGER<br />

ÄPFEL<br />

STRONGBOW CIDER ROSÉ APPLE<br />

ist ein einzigartiger Cuvée aus vergorenem Apfelsaft und dem Saft rotfleischiger Äpfel.<br />

Trockener im Geschmack bietet Strongbow Cider Rosé Apple einen erfrischenden und<br />

unverwechselbaren Cider-Genuss. Ideal auf Eis serviert, für die pure Erfrischung.<br />

SWEET<br />

DRY


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

Im Ofen schmort es, am Herd schmurgelt<br />

es, köstliche Düfte ziehen durchs Haus:<br />

Der Herbst ist die Zeit der reichhaltigen<br />

Saucengerichte. Wer aber große Saucen<br />

will, der darf beim Wein nicht sparen –<br />

das wissen, wer sonst, die Franzosen.<br />

Denn die sind schließlich die größten<br />

Saucenköche überhaupt!<br />

FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />

ZUR<br />

WENN DER<br />

WEIN<br />

SAUCE<br />

WIRD<br />

10 falstaff


falstaff<br />

11


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

OEUFS MEURETTE –<br />

POCHIERTE EIER IN BURGUNDER<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE FÜR DIE SAUCE + 25 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Ein klassisch<br />

burgundisches Gericht mit<br />

verschwenderischer<br />

Großzügigkeit beim<br />

Rotwein. Die köstliche<br />

Sauce eignet sich auch<br />

wunderbar dazu, ein Steak<br />

oderTournedos vom<br />

Rehrücken zu umkränzen.<br />

Mit einem wachsweich<br />

pochierten Ei und in<br />

Butter gebratenem Toast<br />

aber darf sie eindeutig die<br />

Hauptrolle übernehmen.<br />

TIPP<br />

Ei und Wein<br />

Ei und Wein sind, wie jeder Sommelier<br />

weiß, nicht das beste Paar, weil der<br />

Dotter dazu tendiert, das Weinglas mit<br />

einem charakteristischen Nebengeschmack<br />

zu kontaminieren. In der<br />

Bourgogne wird deshalb mit einer<br />

Toastscheibe gleich einmal herzhaft<br />

in Ei und Sauce umgerührt, damit sich<br />

alles vermengt, bevor man genussvoll<br />

abbeißt. So wird die Gefahr gebannt,<br />

dass das Weinglas beim nächsten<br />

Schluck den Geschmack des<br />

Eis annimmt.<br />

ZUTATEN FÜR DIE BURGUNDERSAUCE<br />

800 ml kräftige, hausgemachte Rindsuppe<br />

2 Schalotten<br />

30 g Butter<br />

400 ml Pinot Noir<br />

2 Lorbeerblätter<br />

Thymian<br />

80 g Speckschwarte oder Hamburgerspeck<br />

Pfeffer<br />

Salz<br />

ZUTATEN FÜR DIE GARNITUR<br />

8 Scheiben Hamburgerspeck,<br />

ca. 4 mm dick geschnitten<br />

4 Scheiben Toastbrot<br />

etwas Butter<br />

Kerbel oder Petersilie<br />

ZUTATEN FÜR DIE EIER<br />

4 frische Bio-Eier<br />

etwas Öl<br />

50 g Butter<br />

ZUBEREITUNG SAUCE<br />

– Die Rindsuppe bei flotter Hitze auf die Hälfte<br />

(400 ml) reduzieren. Währenddessen die<br />

Schalotten fein schneiden und in der Butter<br />

anschwitzen. Mit dem Rotwein ablöschen,<br />

zum Kochen bringen und flambieren, bis<br />

die Flammen erlöschen.<br />

Achtung: Stichflamme!<br />

– Kräuter und Schwartel zugeben, pfeffern<br />

und um die Hälfte reduzieren lassen, dann<br />

die eingekochte Suppe zugeben, nochmals<br />

etwas reduzieren, bis die Sauce an der Unterseite<br />

eines Löffels haften bleibt, und abschmecken.<br />

Durch ein feines Sieb schütten,<br />

gut ausdrücken und kühl stellen. Bis hierher<br />

kann die Sauce bis zu zwei Tage im<br />

Voraus vorbereitet werden.<br />

ZUBEREITUNG GARNITUR<br />

– Den Speck auf Backpapier auf ein Backblech<br />

legen und bei 220 °C im Rohr etwa<br />

8–10 Minuten knusprig braten. Auf Küchenkrepp<br />

abtropfen und beiseite legen.<br />

ZUBEREITUNG EIER<br />

– In einem Topf ca 6–8 cm Wasser zum Kochen<br />

bringen. 4 Kaffeetassen mit 4 Stück<br />

Frischhaltefolie auslegen, mit Öl einpinseln,<br />

jeweils ein Ei hineinschlagen, die Folie<br />

nachhaltig zuzwirbeln und die Eier mitsamt<br />

der Folie ins köchelnde Wasser legen, dabei<br />

die Folienenden für die erste Minute mit<br />

einem Deckel fixieren. Knapp 5 Minuten<br />

pochieren, dann die weich pochierten Eier<br />

herausheben und vorsichtig aus der Folie<br />

holen. Abstehende Eiweißenden abschneiden.<br />

Die Sauce erhitzen, mit 50 g eiskalter<br />

Butter aufschlagen und in vorgewärmte<br />

Schüsselchen aufteilen. Jeweils ein Ei mit<br />

der glatten Seite nach oben darauf setzen.<br />

Die Toasts entrinden und in einer Pfanne<br />

mit ordentlich Butter bei flotter Hitze beidseitig<br />

anrösten. Quer durchschneiden und<br />

seitlich in die Schüsselchen zu den Eiern<br />

stellen. Mit Kerbel oder Petersilie garnieren,<br />

mit den Speckscheiben belegen und<br />

servieren.<br />

12 falstaff


falstaff<br />

13


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

14 falstaff


ZUTATEN<br />

IN ZWEIGELT<br />

GESCHMORTE RINDSSCHULTER<br />

1,5 kg von der dicken Schulter, etwa 7–8 cm<br />

hoch geschnitten, gut abgelegen<br />

60 ml Olivenöl<br />

3 Schalotten, gehackt<br />

2 TL Wacholderbeeren, grob gehackt<br />

½ TL schwarzer Pfeffer, grob gemörsert<br />

¼ frisch geriebene Muskatnuss<br />

2 EL Mehl<br />

500 ml Zweigelt<br />

500 ml Rindsuppe<br />

1 EL Tomatenmark<br />

4 dicke Karotten, in große Würfel<br />

geschnitten<br />

120 g Pancetta oder Prosciutto<br />

crudo mit Fettrand, gewürfelt<br />

1 EL Honig<br />

Salz und Pfeffer<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 4 STUNDEN + 25 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen<br />

– In einem großen Schmortopf das Fleisch<br />

bei flotter Hitze in der Hälfte des Olivenöls<br />

auf allen Seiten anbraten, erst danach gut<br />

salzen und pfeffern. Beiseite legen. Restliches<br />

Öl in den Topf geben und die Schalotten<br />

mit den Gewürzen bei kleiner Hitze<br />

anschwitzen. Das Mehl zugeben, durchrösten<br />

und mit dem Wein aufgießen, dabei<br />

gut umrühren und zum Kochen bringen.<br />

– Das Tomatenmark und die Hälfte der Rindsuppe<br />

zugeben, das Fleisch darauf setzen,<br />

wieder zum Kochen bringen, zudecken und<br />

im Rohr 3 Stunden schmoren. Das Fleisch<br />

alle 40 Minuten wenden und mit etwas von<br />

der verbliebenen Suppe begießen. Dann die<br />

Karotten und Pancetta zugeben und für<br />

eine weitere Stunde, diesmal nicht zugedeckt,<br />

ins Rohr schieben, bis sich das<br />

Fleisch mit einer Gabel teilen lässt und die<br />

Karotten weich sind. Zum Abschuss das<br />

Rohr auf Grillstufe stellen, das Fleisch auf<br />

der Oberseite mit Honig einpinseln und in<br />

einer Pfanne bei voller Hitze direkt unter<br />

dem Grill für 3-5 Minuten karamellisieren<br />

lassen, damit das Fleisch eine schöne Kruste<br />

bekommt. Wieder auf die Sauce setzen<br />

und mit Nockerl oder Tarhonya zu Tisch<br />

bringen.<br />

Die dicke Schulter ist<br />

ein preiswertes, mit viel<br />

Bindegewebe durchzogenes<br />

Stück, das langsam schmoren<br />

muss, um schlussendlich<br />

butterweich und saftig zu<br />

werden. Das ist gut so, denn in<br />

dieser Zeit hat der Schmorsaft<br />

Zeit, alle Kraft aus den<br />

Gewürzen und anderen<br />

Zutaten aufzunehmen und<br />

wunderbar zu karamellisieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ANNA-CHRISTINA<br />

RIED BÄRNREISER<br />

2016<br />

WEINGUT FRANZ UND<br />

CHRISTINE NETZL<br />

Die Cuvée vereint die Würze des<br />

Zweigelts, die kernige Frucht des<br />

Cabernet Sauvignons und die samtige<br />

Dichte des Merlots; intensives<br />

Rubingranat mit schwarzen Reflexen,<br />

in der Nase dunkle Beerenfrucht<br />

& erinnernd an weißen Pfeffer,<br />

am Gaumen feine Extraktsüße,<br />

finessenreiche Würze, elegantes<br />

Tanninspiel, Charme & Länge.<br />

shop.netzl.com, € 28,–<br />

TIPP<br />

Nicht ertränken!<br />

Bei Geschmortem stets darauf achten,<br />

dass das Fleisch nicht in der Sauce<br />

untergeht. Den Topf so wählen,<br />

dass es nur etwa zur Hälfte bedeckt<br />

ist – durch die so einsetzende<br />

Maillard-Reaktion wird die Sauce<br />

geschmackvoller und dichter.<br />

falstaff<br />

15


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

Meist wird Coq au<br />

Vin in Rotwein –<br />

und ganz klassisch in<br />

Pinot Noir – geschmort.<br />

Im Elsass, das für seine<br />

würzigen Rieslinge<br />

mindestens so berühmt ist<br />

wie für seine Küche,<br />

schmort man den Hahn<br />

jedoch in Weißwein.<br />

Die Idee ist viel zu gut,<br />

um nicht für die duftigen<br />

Rieslinge der Wachau<br />

adaptiert zu werden!<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

RIESLING<br />

»NA ALSDANN«<br />

2018<br />

WEINGUT FERDINAND<br />

MAYR<br />

Ein Riesling mit viel Frucht nach<br />

Marille und Pfirsich, frische, lebendige<br />

Säure, eleganter Wein mit<br />

sehr guter Länge. Ein weiterer<br />

Wein aus der mehrfach international<br />

ausgezeichneten Weinserie<br />

»Na Alsdann«. Passt perfekt zu<br />

vielen österreichischen Gerichten.<br />

ferdinand-mayr.at, Preis: k. A.<br />

TIPP<br />

Und die Sauce?<br />

ZUTATEN<br />

1 Hahn oder eine Poularde à 2,8–3 kg<br />

¼ Knollensellerie<br />

2 Karotten<br />

2 Petersilienwurzeln<br />

4 Zwiebeln<br />

6 Pimentkörner<br />

2 Lorbeerblätter<br />

10 schwarze Pfefferkörner<br />

½ l Riesling<br />

12 kleine Schalotten, geschält<br />

5 g Speisestärke<br />

100 g weiße Weintrauben<br />

6 EL Öl zum Braten<br />

ZUBEREITUNG<br />

COQ AU RIESLING<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

– Die Keulen und Brüste von den Poularden<br />

abtrennen und salzen. Den Sellerie, die<br />

Karotten, die Petersilienwurzeln und die<br />

Hälfte der Zwiebeln schälen. Alles in walnussgroße<br />

Stücke schneiden. Die Poularden-Karkassen<br />

grob zerkleinern und die Gemüsewürfel<br />

mit Piment, Lorbeer und Pfeffer<br />

in einem Topf mit Wasser bedecken und<br />

einmal aufkochen lassen. Dann die Hitze<br />

reduzieren und bei kleiner Hitze etwa 45<br />

Minuten köcheln lassen. Anschließend den<br />

Hühnerfond durch ein feines Sieb passieren.<br />

– In der Zwischenzeit die Hühnerkeulen an<br />

den Gelenken durchtrennen. Die restlichen<br />

Zwiebeln schälen, längs halbieren und vierteln.<br />

Die vorbereiteten Hühnerkeulen in<br />

einem Bräter beidseitig goldbraun anbraten,<br />

dann die Zwiebeln hinzugeben und<br />

mitbraten. Das Ganze mit Riesling ablöschen<br />

und mit Hühnerfond auffüllen, bis<br />

alles bedeckt ist. Im Topf mit Deckel<br />

ca. 45 Minuten zart köchelnd garen.<br />

– Die Hühnerkeulen aus dem Bräter nehmen<br />

und von der Haut befreien. Den Fond auf<br />

ein Drittel reduzieren und anschließend<br />

mit einem Stabmixer glatt pürieren, abschmecken<br />

und zurück in den Bräter geben.<br />

In einer Pfanne die Hühnerbrüste auf<br />

der Hautseite zusammen mit den Schalotten<br />

anbraten. Dann die Schalotten zur<br />

Sauce in den Bräter geben und 10 Minuten<br />

mitkochen lassen, die Brüste bei kleiner<br />

Hitze und mehrmaligem Übergießen mit<br />

Bratfett fertig garen. Der Sud sollte durch<br />

das Reduzieren leicht angedickt sein. Bei<br />

Bedarf die Speisestärke in wenig Weißwein<br />

auflösen und zur Sauce geben. Aufkochen,<br />

mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

– Die Hühnerkeulen und die Trauben in die<br />

Soße geben und nochmals kurz aufkochen<br />

lassen. Die knusprig gebratenen Brüste<br />

quer teilen, dann auf den geschmorten<br />

Keulen und Schalotten mit der Sauce<br />

anrichten und servieren.<br />

Petersilerdäpfel oder, vielleicht<br />

noch besser, ein luftig gegarter Reis<br />

empfehlen sich als Beilage, damit die<br />

herrliche Sauce entsprechend aufgesaugt<br />

wird. Die französische Sitte, den<br />

Schmorsaft vor dem Servieren mit<br />

Butter zu montieren, sollte man in<br />

diesem Fall auslassen: Die Sauce ist<br />

durch das Fett aus der Haut des Huhns<br />

ohnehin sehr reichhaltig.<br />

16 falstaff


falstaff<br />

17


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

18 falstaff


ZUTATEN<br />

REINANKE AUF BEURRE BLANC<br />

MIT FORELLENKAVIAR<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN + 60 MINUTEN AM VORTAG<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

Karkassen der Reinanken<br />

1 weiße Zwiebel<br />

¼ l Weißwein<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 TL schwarze Pfefferkörner<br />

1 TL Fenchelsamen<br />

4 Reinanken à 500–600 g, vom Fischhändler<br />

filetiert und entgrätet<br />

2 Schalotten<br />

50 ml Sherry-Essig<br />

50 ml Weißwein<br />

1 EL Crème fraîche<br />

250 g Butter (zimmerwarm)<br />

2 EL Forellenkaviar<br />

etwas Fenchelgrün oder Dill<br />

Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Am Vortag die Karkassen so zurechtschneiden,<br />

dass sie bequem in einen Topf passen.<br />

Die Zwiebel fein schneiden, zugeben und<br />

alles mit dem ¼ l Wein und Wasser gerade<br />

bedecken. Zustellen und den Schaum, der<br />

sich bei Erreichen der Kochtemperatur bildet,<br />

mittels Schaumlöffel abnehmen. Die<br />

Gewürze zugeben und bei kleiner Flamme<br />

20 Minuten köcheln lassen. Über Nacht an<br />

einem kühlen Ort abkühlen lassen. Tags<br />

darauf durch ein feines Sieb seihen und den<br />

Fischfond nochmals zustellen. Bei nicht zu<br />

flotter Hitze auf ⅛ l reduzieren.<br />

– Währenddessen eine Salzlake aus 100 g<br />

Salz und 1 l Wasser rühren. Die Fischfilets<br />

für 1 Minute und 30 Sekunden in die Salzlake<br />

einlegen. Das Backrohr auf 80 °C vorheizen,<br />

eine Servierplatte mit Olivenöl ausstreichen.<br />

Die Filets trockentupfen und nebeneinander<br />

auf die Platte setzen. Mit Olivenöl<br />

bepinseln. Die Platte mit Frischhaltefolie<br />

verschließen und für 15 Minuten ins<br />

Rohr schieben. Währenddessen den reduzierten<br />

Fond mit den Schalotten, Sherryessig<br />

und Weißwein nochmals zum Köcheln<br />

bringen und bis auf 2 EL reduzieren. Abseihen,<br />

die Crème fraîche unterrühren und<br />

nach und nach die Butter mittels Schneebesen<br />

einrühren, sodass eine cremige Sauce<br />

entsteht. Abschmecken und den Kaviar<br />

vorsichtig unterziehen. Die Servierplatte<br />

mit den Filets aus dem Rohr holen. Dem<br />

Fisch, wenn gewünscht, vorsichtig die Haut<br />

abnehmen, mit der Beurre blanc überziehen<br />

und mit weiterem Forellenkaviar und<br />

mit gezupftem Fenchelgrün oder Dill garnieren.<br />

Mit Blattspinat servieren.<br />

Beurre blanc ist die<br />

klassische Sauce zu Fisch<br />

der großen französischen<br />

Küche. Sie gibt diesem<br />

feinen Gericht auf<br />

unmissverständliche –<br />

und unnachahmlich<br />

köstliche – Weise Körper<br />

und Kraft, aber ohne dem<br />

zarten Charakter des<br />

Fisches zu nahe zu treten.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER RIED<br />

HOHENBERG 2018<br />

WEINGUT JOSEF<br />

EHMOSER<br />

Neben einer Fülle von gelben<br />

Früchten zeigt er in der Nase<br />

leicht rauchig-würzige Noten<br />

und feine Aromen von Kräutern<br />

und Pfeffer. Ein vielschichtiger<br />

Grüner Veltliner mit Kraft und<br />

Konzentration, aber auch mit<br />

Finesse und Eleganz, der lange<br />

am Gaumen bleibt.<br />

wagners-weinshop.com, € 15,50<br />

TIPP<br />

So wird der Fisch<br />

immer saftig<br />

Fischfilets, besonders solche von zart<br />

besaiteten Süßwasserfischen, werden<br />

allzu leicht trocken beim Braten. Die<br />

hier beschriebene, besonders schonende<br />

Art der Garung wurde einst von Hans<br />

Haas, dem Tiroler Küchenchef des<br />

legendären Gourmettempels »Tantris«<br />

in München entwickelt. Sie funktioniert<br />

in derselben Weise auch für Saiblingsoder<br />

Forellenfilets und verleiht dem<br />

Fisch eine hauchzarte, saftige<br />

und geradezu schaumige Konsistenz.<br />

falstaff<br />

19


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

GEBRATENE GÄNSELEBER<br />

MIT TRAUBEN IN<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: FÜR DIE SAUCE 45 MIN + 15 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Der verschwenderische<br />

Schmelz erstklassiger Foie<br />

gras kommt in der<br />

Kombination mit fruchtig<br />

süßer Säure besonders gut<br />

zur Geltung. Trauben<br />

stehen jetzt im Herbst ganz<br />

oben auf der Liste – und,<br />

ganz klassisch, natürlich eine<br />

Sauce aus jenem Süßwein,<br />

den man dann am besten<br />

gleich dazu serviert!<br />

20 falstaff<br />

ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />

1 EL Zucker<br />

30 ml Wasser<br />

180 ml Weißwein<br />

240 ml Trockenbeerenauslese<br />

450 ml Kalbsfond oder kräftige Rindsuppe<br />

1 Zweig Thymian<br />

1 Lorbeerblatt<br />

60 g Butter, eiskalt<br />

ca. 20 Stk Tafeltrauben, weiß<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUTATEN FÜR DIE GÄNSELEBER<br />

4 Scheiben Gänseleber, à 100 g<br />

Salz, Pfeffer, etwas Mehl zum Wenden<br />

ZUTATEN FÜR DIE SALATGARNITUR<br />

1 Friséesalatherz<br />

1 EL Rotweinessig<br />

3 EL Sonnenblumenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

4 Stängel Schnittlauch<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Sauce den Zucker mit 30 ml Wasser<br />

in einem Topf aufkochen und ohne umzurühren<br />

karamellisieren lassen. Wenn der<br />

Zucker raucht und dunkelbraun wird,<br />

mit dem Weißwein ablöschen und um die<br />

Hälfte reduzieren lassen. Dann den Süßwein<br />

zugeben, abermals um die Hälfte<br />

einkochen lassen. Den Kalbsfond angießen,<br />

Lorbeer und Thymian zugeben und wieder<br />

auf die Hälfte einkochen. Die Sauce sollte<br />

am Rücken eines Löffels haften bleiben,<br />

dann passt die Konsistenz. Dann die Würzkräuter<br />

entfernen und die Trauben zugeben,<br />

mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

und beiseite stellen.<br />

– Für das Salatdressing aus allen Zutaten<br />

eine Emulsion aufschlagen. Die Gänseleberscheiben<br />

salzen, pfeffern und in Mehl<br />

wenden. Eine Pfanne sehr heiß werden<br />

lassen, die Leberscheiben in zwei Durchgängen<br />

ohne Fett sehr scharf anbraten,<br />

etwa eine Minute auf jeder Seite. Auf Küchenkrepp<br />

abtropfen lassen. Den Frisée<br />

im Dressing wenden, auf einer vorgewärmten<br />

Servierplatte drapieren.<br />

– Die Sauce zum Kochen bringen, die eiskalte<br />

Butter in Flöckchen unterschlagen und auf<br />

der Platte mit den Trauben drapieren. Die<br />

Gänseleberscheiben darauf setzen, mit<br />

Schnittlauch garnieren und servieren.


MEAT<br />

US<br />

Beste Fleischqualität<br />

aus artgemäßer Tierhaltung<br />

#fleischverliebt


ezepte / BRATEN & SAUCE<br />

JAMBON PERSILLÉ<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 ½ STUNDEN + 1 NACHT ZUM FESTWERDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Große Sauce, zart geliert:<br />

In der Bourgogne<br />

machen sie die Sulz von<br />

der Schweinsstelze mit<br />

feinstem Chardonnay.<br />

Die Petersilie dazu gibt<br />

Farbe, Eleganz, Würze.<br />

So wird die nominell<br />

derbe Stelze zu einer<br />

Vorspeise, die höchsten<br />

Ansprüchen genügt!<br />

ZUTATEN<br />

1 Surstelze<br />

1 Zwiebel, geschält<br />

3 Gewürznelken<br />

200 g Karotten<br />

1 Kalbsfuß, blanchiert und vom Fleischhauer<br />

in der Mitte gespalten<br />

1 Scheibe Rauchspeck, 2 cm dick<br />

1 Lorbeerblatt<br />

2 Zweige Thymian<br />

1 Stange Sellerie<br />

1 EL Pfefferkörner, schwarz<br />

1 Flasche Chardonnay (0,7 l)<br />

4 Bund Petersilie, gehackt<br />

4 Knoblauchzehen, feinst gehackt<br />

2 Schalotten, fein gehackt<br />

5 EL Weißweinessig<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Stelze über Nacht in kaltes Wasser<br />

legen, um sie zu entsalzen. Die Zwiebel<br />

mit Nelken spicken, die Karotten in grobe<br />

Würfel schneiden. In einem passenden Topf<br />

Stelze, Kalbsfuß, Rauchspeck, Zwiebel,<br />

Karotten, Lorbeer, Thymian, Sellerie und<br />

Pfeffer mit dem Weißwein bedecken und<br />

zugedeckt ganz sanft 2 Stunden köcheln<br />

lassen. Stelze herausheben, Sud durch ein<br />

feines Sieb gießen und bei mittlerer Hitze<br />

um die Hälfte reduzieren.<br />

– Das Fleisch vom Knochen lösen, in große<br />

(gern auch kinderfaustgroße) Stücke teilen,<br />

die Schwarte separat in kleine Würfel<br />

schneiden. Mit der gehackten Petersilie,<br />

dem Knoblauch und den Schalotten vermengen.<br />

Den Weinsud mit Essig würzen<br />

und gerade so viel davon zu der Mischung<br />

geben, dass eine schöne, saftige Mischung<br />

entsteht. In eine passende Terrinenform<br />

transferieren, etwas andrücken, eventuell<br />

noch Sud zufügen, sodass alles gerade bedeckt<br />

ist. Über Nacht im Kühlschrank fest<br />

werden lassen.<br />

– Zum Servieren die Form in heißes Wasser<br />

tauchen, stürzen und in 2 cm breite<br />

Scheiben schneiden. Mit Bittersalaten,<br />

eventuell mit Dijonsenf und Cornichons<br />

servieren. Die Sulz hält sich im Kühlschrank<br />

locker drei bis vier Tage – so hat<br />

man stets eine herrlich würzige, deftige<br />

und doch elegante Vorspeise – oder einen<br />

köstlichen Imbiss – parat.<br />

22 falstaff


ezepte / FASAN-KUNDE<br />

24 falstaff


DAS HUHN<br />

AUS DEM<br />

WALD<br />

Fasan gilt ganz zu Recht als edles Geflügel –<br />

sein feiner Wildgeschmack lässt die Herzen<br />

der Feinschmecker höherschlagen. Weil er<br />

beim Braten aber allzu leicht trocken wird,<br />

empfiehlt er sich vor allem für ausgesuchte<br />

Schmorgerichte!<br />

TEXT SEVERIN CORTI<br />

Allerorten sind dieser Tage<br />

Jagdgesellschaften unterwegs,<br />

um Rebhuhn und Fasan,<br />

Fuchs und anderem Raubzeug<br />

den herbstlichen Garaus<br />

zu machen. Das eine freut den Koch und<br />

Esser, das andere die Hühnerhalter und<br />

Kaninchenzüchter. Wobei: Der Jäger hat es<br />

nicht leicht, sein Tun in Zeiten zu rechtfertigen,<br />

da die Gesellschaft die Notwendigkeit<br />

des Todes als Bedingung für den Konsum<br />

von Fleisch weitestgehend ausgeblendet hat.<br />

Wer auf herzige Tiere schießt, wird<br />

schnell als Bambi-Mörder verunglimpft.<br />

Das Schicksal jenes Pipihendis aus der<br />

Kühltheke des Supermarkts, das als Braten<br />

eben noch den Sonntagstisch zierte, wird<br />

hingegen allzu gerne ausgeblendet.<br />

Dabei übersehen manche Tierschützer,<br />

dass gerade die »Opfer« der Jäger ihres<br />

Schutzes vergleichsweise wenig bedürfen: ><br />

falstaff<br />

25


ezepte / FASAN-KUNDE<br />

FASANENFOND<br />

für etwa 1,5 l Fond<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 3 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

Karkassen und Haxeln von 2 Fasanen,<br />

grob zerkleinert<br />

1 Zwiebel<br />

1 Suppengrün<br />

¼ l Weißwein<br />

10 Wacholderbeeren, angedrückt<br />

2 Zweige Thymian<br />

1 Lorbeerblatt<br />

10 Pfefferkörner, schwarz<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Zwiebel ungeschält in der Mitte<br />

durchschneiden und auf der Kochplatte<br />

oder der Gasflamme etwa 5 Minuten<br />

auf der Schnittseite ankokeln lassen.<br />

– Die Karkassen mit 2 l Wasser zum<br />

Kochen bringen, den Schaum, der<br />

dabei entsteht, mittels Schaumlöffel<br />

abschöpfen.<br />

– Dann das Suppengrün und die Zwiebel<br />

sowie alle Gewürze und den Weißwein<br />

zugeben, abermals zum Kochen bringen<br />

und mit schräg aufgelegtem Topfdeckel<br />

bei schwacher Hitze gut 2 ½<br />

Stunden sanft köcheln lassen.<br />

– Ausschalten, etwa eine halbe Stunde<br />

bis Stunde zugedeckt stehen lassen,<br />

damit die Trübstoffe sich setzen.<br />

– Dann durch ein ganz feines Sieb oder<br />

durch ein Mulltuch passieren. Der so<br />

entstandene Fond lässt sich vor der<br />

weiteren Verwendung wunderbar einfrieren.<br />

26 falstaff<br />

NICHT NUR GUT,<br />

AUCH NOCH<br />

GÜNSTIG!<br />

><br />

Diese Tiere hatten schließlich ein Leben<br />

in freier Wildbahn und durften in Freiheit –<br />

und im Regelfall durch einen gut gezielten<br />

Schuss – sterben. Das gilt immer noch als<br />

ethisch sauberste Form der Tötung, und<br />

ganz besonders im Vergleich zu dem, was in<br />

Großställen und -schlachthöfen an industrieller<br />

Fleischproduktion am lebendigen<br />

Wesen passiert.<br />

Wobei: Der Wildreichtum Österreichs ist<br />

sehr wesentlich auch der Jägerschaft zu verdanken,<br />

die aus Freude an der Jagd als solche<br />

mit entsprechender Winterfütterung für<br />

hohen Bestand sorgt – oder, wie beim<br />

Fasan, mittels Auswildern von in Volieren<br />

gezüchteten Tieren sicherstellt, dass bei der<br />

herbstlichen Treibjagd auch ja genug vor<br />

die Flinten flattert.<br />

Das freut nicht nur den Spaziergänger,<br />

der das Wild in freier Natur beobachten<br />

kann, sondern auch den preisbewussten<br />

Koch und Esser: Fasan, wie er dieser Tage<br />

im Federkleid auf den Bauernmärkten und<br />

direkt beim Jäger angeboten wird, bietet<br />

nicht nur sehr geschmackvolles, gesundes<br />

Fleisch, er ist im Vergleich zu Hendl auch<br />

ganz außerordentlich günstig.<br />

Um den Preis eines Biohendls im Supermarkt<br />

gehen sich locker zwei Fasane vom<br />

Bauernstandl oder von der Wildsammelstelle<br />

aus. Wer seinen Charme ein wenig spielen<br />

lässt, der bekommt die Vögel sogar<br />

fertig abgezogen – will man sich aber die<br />

köstlich knusper-freundliche Haut erhalten,<br />

muss man selbst rupfen. Und das bedeutet<br />

einiges an beschaulicher Arbeit, vor allem<br />

aber Schmutz in der Küche.<br />

Freilich, beim gut sortierten Wildhändler<br />

wird man auch in unseren Breiten gerupfte<br />

Rebhühner und Fasane bekommen. Doch<br />

auch mit abgezogenen Vögeln lassen sich<br />

wunderbar unaufwendige Gerichte fabrizieren.<br />

Schmoren ist bei Fasanen überhaupt<br />

die bevorzugte Zubereitungsart – weil so<br />

auch die zähen, aber besonders konzentriert<br />

wohlschmeckenden Haxeln mitverwertet<br />

werden können. Und weil sich der lebendige<br />

Geschmack von Fasan ganz wunderbar<br />

dazu eignet, ein feines Sugo, eine edle Suppe<br />

und andere Herrlichkeiten mit wilder<br />

Kraft zu befeuern.<br />

Zum Kurzbraten eignet sich wenn, dann<br />

nur die Brust, auch da aber empfiehlt sich,<br />

nach Möglichkeit mittels Sous-vide-Garung<br />

oder Konfieren dafür zu sorgen, die dem<br />

Fasan inhärente Trockenheit aufzuheben.<br />

Aus den Karkassen und Haxeln lässt sich<br />

im Gegenzug ein ganz köstlicher, elegant<br />

wilder Fond ziehen – wie gemacht für festliche<br />

Saucen, aber auch für den einen oder<br />

anderen Risotto. Wie das genau geht, haben<br />

wir nebenstehend aufgeschrieben.<br />

SCHMOREN<br />

BEKOMMT<br />

DEM FASAN<br />

WUNDERBAR!<br />

>


Ihre schönsten Trachten aus der Wichtlstube<br />

Die Trachten Wichtlstube ist die Top-Adresse, wenn es um<br />

Tracht geht. Hier wird den Kunden von sportiv bis traditionell<br />

eine Vielfalt in allen Preisklassen sowie Kleidergrößen angeboten.<br />

Die Palette reicht vom modisch kurzen bis hin zum<br />

handgezogenen Dirndlkleid. Für den Herren bietet sich die<br />

Lederhose oder der festliche Anzug an. Die Accessoires<br />

können dann für Damen und Herren aufeinander abgestimmt<br />

werden. Eine große Auswahl und kompetente Beratung<br />

zeichnet die Trachten Wichtlstube in Edt bei Lambach aus.<br />

Auf Ihr Kommen freut sich Familie Holzberger<br />

und das Team der Wichtlstube<br />

Trachten<br />

Wichtlstube<br />

Edt bei Lambach<br />

Linzerstraße 20<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 9 - 18 Uhr<br />

Jeden Sa 9 - 17 Uhr<br />

Tel. 07245 28833<br />

www.wichtlstube.at


ezepte / FASAN<br />

28 falstaff


FEDERN<br />

LASSEN<br />

Wer den edlen Fasan in ein wahres Festessen verwandeln will, muss sich<br />

von der Idee verabschieden, ihn im Ganzen zu braten – fast unweigerlich<br />

wird er bei dieser Prozedur nämlich trocken und zäh. Viel besser und<br />

einfacher: Schmoren, bis das Fleisch vom Knochen fällt. Weil so ein<br />

ganzer Vogel aber besonders viel hermacht, haben wir uns zusätzlich<br />

ein Rezept mit Wachtel überlegt – die wird nämlich immer zart!<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />

falstaff<br />

29


ezepte / FASAN<br />

30 falstaff


NEUDAUER FASANENSUPPE<br />

MIT GEFÜLLTEN,<br />

GEBRANNTEN ZWIEBELN<br />

Für 12 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 3 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

3 abgezogene Fasane<br />

4 dicke Karotten<br />

3 Rippen Stangensellerie<br />

4 Thymianzweige<br />

2 Lorbeerblätter<br />

5 Gewürznelken<br />

12 Wacholderbeeren, mit dem Messer<br />

angedrückt<br />

20 schwarze Pfefferkörner<br />

3 Briefchen Safran<br />

ZUTATEN FÜR DIE BINDUNG<br />

380 ml Obers<br />

6 Eidotter<br />

3 TL Speisestärke<br />

300 g Zuckererbsen, kurz blanchiert<br />

ZUTATEN FÜR DIE GEFÜLLTEN ZWIEBELN<br />

6 große, weiße Zwiebeln<br />

½ Bund Petersilie<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 scharfe Pfefferoni<br />

6 Eidotter<br />

⅛ l Fino Sherry<br />

etwas Pflanzenöl<br />

80 g Butter<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die gebrannten Zwiebeln die Zwiebeln<br />

durch den Strunk in der Mitte teilen. Nicht<br />

schälen, nur die ganz äußere, trockene<br />

Haut so gut es geht entfernen. Das Rohr<br />

auf 150 °C vorheizen. Eine schwere, große<br />

Pfanne erhitzen, das Öl zugeben. Wenn es<br />

raucht, die Zwiebeln mit der Schnittseite<br />

nach unten aufsetzen. Auf mittlere Hitze<br />

zurückschalten und die Zwiebeln ungestört<br />

etwa 15 Minuten schwarz werden lassen.<br />

Dann erst umdrehen, die Pfanne ins Rohr<br />

geben und die Zwiebeln etwa 10–15 Minuten<br />

braten lassen. Sie sollen halbwegs<br />

weich, aber keinesfalls schon am Zerfallen<br />

sein. Etwas abkühlen lassen, dann den<br />

Strunk knapp abschneiden und die Zwiebelblätter<br />

vorsichtig auseinandernehmen.<br />

Für jeden Gast zwei bis drei Blätter zur<br />

Seite geben, die Hälfte der verbliebenen<br />

für die Suppe verwenden, die andere Hälfte<br />

fein hacken und für die Füllung zurückbehalten.<br />

– Für die Suppe die Fasane mit den Zwiebelresten<br />

und den anderen Zutaten und Gewürzen<br />

in einen großen Topf geben, mit<br />

Wasser auffüllen und zum Kochen bringen.<br />

Bei halb geschlossenem Deckel schwach<br />

blubbernd gut 2 ½ Stunden köcheln lassen.<br />

Die Fasane herausheben, die Suppe durch<br />

ein Sieb passieren und mit reichlich Salz<br />

abschmecken. Beiseite stellen.<br />

– Das Fleisch von den Fasanenkarkassen<br />

lösen und sehr fein hacken. Knoblauch<br />

und Pfefferoni ebenfalls fein hacken und in<br />

etwas Öl goldbraun anrösten. Mit dem<br />

Fleisch und den gehackten Zwiebeln sowie<br />

der fein gehackten Petersilie vermengen,<br />

mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

– Die Eidotter in einer Schüssel über einem<br />

nicht zu heißen Wasserbad mittels Schneebesen<br />

cremig aufschlagen und, wenn sie<br />

beginnen einzudicken, nach und nach den<br />

Sherry zugießen, sodass eine cremige Zabaione<br />

entsteht. Mit Salz und Pfeffer würzen<br />

und vorsichtig unter die Fleischmasse<br />

heben. Nochmals abschmecken, dann die<br />

Masse gehäuft in die gebrannten Zwiebelblätter<br />

füllen und mit Butterflocken garnieren.<br />

Unter dem Backofengrill etwa 5–10<br />

Minuten gratinieren, bis sie schön braun<br />

sind. Währenddessen die Suppe wieder<br />

zum Kochen bringen, die Erbsen zugeben<br />

und von der Hitze nehmen. Die Dotter, mit<br />

dem Obers und der Speisestärke gut versprudelt,<br />

unter Rühren einfließen lassen<br />

und die Suppe bei milder Hitze damit legieren<br />

– nicht mehr kochen lassen! Auf vorgewärmte<br />

Teller verteilen, die gratinierten<br />

Zwiebel darauf setzen und servieren.<br />

Ein herrschaftliches<br />

Rezept, wie es noch<br />

heute zur Niederwildjagd<br />

auf Schloss Neudau in<br />

der Oststeiermark auf den<br />

Tisch kommt. Die klassische<br />

legierte Geflügelsuppe haben<br />

wir mit gefüllten, gebrannten<br />

Zwiebeln verfeinert. Auf<br />

dem Kottulinsky-Schloss<br />

Neudau wird danach<br />

übrigens traditionell<br />

Apfelstrudel serviert.<br />

falstaff<br />

31


ezepte / FASAN<br />

Die Chinesen lieben kleine<br />

Vögel. Vor allem in<br />

Guangdong (Kanton)<br />

werden marinierte<br />

Täubchen geröstet, bis ihre<br />

Haut knusprig und ihr<br />

Fleisch herrlich saftig ist.<br />

Wir machen es ähnlich,<br />

bloß, dass wir auf<br />

Wachteln setzen – und sie<br />

ja nicht zu durch braten,<br />

weil sie zart rosa am<br />

allerbesten sind. Unbedingt<br />

mit den Fingern essen!<br />

TIPP<br />

Ingwer schälen<br />

Ingwer lässt sich am besten mit der<br />

Kante eines ganz normalen Teelöffels<br />

schälen. Einfach die Schale damit<br />

herunter kratzen — funktioniert tadellos.<br />

ZUTATEN<br />

4 Knoblauchzehen<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer<br />

1–2 Chili nach Geschmack<br />

6 Wachteln<br />

100 ml Shaoxing-Wein (oder Sherry)<br />

40 ml helle Sojasauce<br />

3 EL dunkler Honig<br />

2 EL geröstetes Sesamöl<br />

Sesamsamen<br />

Koriandergrün<br />

ZUBEREITUNG<br />

WACHTELN GUANGDONG<br />

Für 2 bis 6 Personen, je nach Hunger und Rest des Menüs<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN + 1 STUNDE KÜHLEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

– Knoblauch, Ingwer und Chili in einem Mörser<br />

zu einer Paste stoßen (alternativ alles<br />

fein hacken). Alle Zutaten außer Sesam<br />

und Koriandergrün gut vermischen und in<br />

einen Gefrierbeutel geben, der groß genug<br />

ist, um alle Wachteln zu fassen (eventuell<br />

zwei Beutel verwenden).<br />

– Die Wachteln zur Marinade geben, die Beutel<br />

verschließen, ein paar Mal wenden und<br />

im Kühlschrank etwa eine Stunde marinieren<br />

lassen. Das Rohr auf 190 °C Umluft<br />

vorheizen. Die Wachteln aus der Marinade<br />

nehmen und auf mittlerer Schiene in einer<br />

Pfanne im Rohr für etwa 15 Minuten braten.<br />

– Währenddessen die Marinade in einem<br />

Topf am Herd reduzieren, bis sie eine<br />

dickflüssige Konsistenz hat. Die Sesamkörner<br />

in einer trockenen Pfanne kurz rösten.<br />

Wachteln mit der Marinade einpinseln, das<br />

Backrohr auf Grillstufe schalten und grillen,<br />

bis sie eine schöne Farbe genommen<br />

haben, je nach Backrohr 2 bis 5 Minuten.<br />

Achtung: Wegen des Honigs verbrennt die<br />

Marinade leicht. Wachteln mit Sesam und<br />

gehacktem Koriandergrün bestreuen und<br />

heiß, eventuell mit Reis und rohen Gurkenscheiben,<br />

servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

KAMPTAL DAC-<br />

RESERVE RIED<br />

DECHANT ALTE<br />

REBEN 2018<br />

WEINGUT RABL<br />

In der Nase bestechen feine<br />

Würze, Nuss, Kräuter, Vanille,<br />

etwas Rauch und Ananas. Am<br />

Gaumen brillieren cremige<br />

Textur, spritzige Säure, wieder<br />

leicht rauchige Noten und ein<br />

straffer, aber fleischiger Körper.<br />

weingut-rabl.at, € 17,–<br />

32 falstaff


falstaff<br />

33


ezepte / FASAN<br />

34 falstaff


ZUTATEN<br />

VIETNAMESISCHER SALAT<br />

VOM GEBRATENEN FASAN<br />

200 g Reis-Vermicelli<br />

4 EL Fischsauce<br />

3 EL frisch geriebener Ingwer<br />

1 EL Sesamöl<br />

1 TL Zucker<br />

Saft von 2 Limetten<br />

1 Bund Koriander<br />

1 Bund Cocktail-Minze<br />

1 Bund Thai-Basilikum<br />

100 g geröstete Erdnüsse<br />

4 Fasanenbrüste, ausgelöst<br />

100 g Bohnensprossen, gewaschen<br />

1 rote Zwiebel, fein geschnitten<br />

2 rote Thai-Chilis<br />

4 Rippen Stangensellerie, diagonal in feine<br />

Scheiben geschnitten<br />

150 g Zuckerschoten, kurz blanchiert<br />

2 rosa Grapefruits, filetiert<br />

4 EL Pflanzenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Reis-Vermicelli laut Packungsangabe<br />

kochen und in kaltem Wasser abschrecken.<br />

Aus Fischsauce, Ingwer, Sesamöl, Zucker<br />

und Limettensaft ein Dressing rühren. Die<br />

Kräuter von den Stängeln zupfen, die Erdnüsse<br />

in der Küchenmaschine grob hacken.<br />

Die Fasanenbrüste auf allen Seiten salzen<br />

und pfeffern. Öl in einer Pfanne erhitzen,<br />

die Brüste einlegen und bei milder Hitze<br />

goldbraun anbraten.<br />

– Nach 2 bis 3 Minuten wenden und unter<br />

Begießen mit Bratfett weitere 2 Minuten<br />

braten. Locker in Alufolie wickeln und an<br />

einem warmen Ort (idealerweise 40–50 °C)<br />

10 Minuten ruhen lassen. Währenddessen<br />

das vorbereitete Gemüse mit den Grapefruitfilets<br />

und den Reis-Vermicelli in Schüsseln<br />

drapieren, mit dem Dressing übergießen,<br />

die Kräuter dazugeben. Die Fasanenbrüste<br />

schräg in dünne Scheiben schneiden<br />

– sie sollten innen noch rosa sein – und mit<br />

den gerösteten Erdnüssen und Chiliringen<br />

vollenden. Mit Chopsticks und, nach Geschmack,<br />

mit Hummerchips servieren.<br />

Vor dem Verkosten alles gut mischen!<br />

Auf den ersten Blick mag<br />

es überraschen, ein<br />

heimisches Wild, wie den<br />

Fasan, auf südostasiatische<br />

Art zuzubereiten. Aber nur<br />

auf den ersten Blick –<br />

schließlich ist »unser«<br />

Fasan einst aus Asien<br />

importiert worden – und<br />

kommt dort bis heute in<br />

freier Wildbahn vor.<br />

TIPP<br />

Fasan, rosa<br />

Fasanenbrust tendiert dazu, beim<br />

Braten leicht auszutrocknen und sollte<br />

deshalb stets rosa gebraten werden.<br />

Wer einen Dampfgarer oder ein<br />

Sous-Vide-Gerät hat, kann die Brust<br />

vakuumiert auch eine Stunde<br />

bei 65 °C garen und danach kurz<br />

knusprig braten – dann ist sie mit<br />

Sicherheit zart und saftig!<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

RIESLING<br />

KREMSTAL DAC<br />

RIED PFAFFEN-<br />

BERG 2018<br />

WINZERHOF PETZ<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Attraktive frische Steinobstnuancen,<br />

ein Hauch von Weingartenpfirsich,<br />

Blütenaromen, mineralischer<br />

Touch, einladendes Bukett.<br />

Saftig, elegant, gute Komplexität,<br />

feine Säurestruktur, extraktsüßer<br />

Nachhall, gute Länge,<br />

verfügt über Reifepotenzial.<br />

winzerhof-petz.at, € 11,20<br />

falstaff<br />

35


ezepte / FASAN<br />

RAGÙ DI FAGIANO AL BIANCO<br />

Für 4 bis 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

Auf alten Abbildungen<br />

ist Fasan oft gebraten und<br />

gefüllt als Festtagsessen<br />

zu sehen. Wer dies in der<br />

Praxis versucht, wird aber<br />

unweigerlich enttäuscht,<br />

weil der Vogel zäh und<br />

trocken gerät. Viel besser<br />

ist die friulanische<br />

Variante: Das köstliche<br />

Fleisch ganz langsam<br />

schmoren lassen, bis<br />

es fast von selbst vom<br />

Knochen fällt – und<br />

mit Pasta genießen.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER<br />

SMARAGD RIED<br />

SPITZER POINT<br />

2018<br />

WEINGUT THOMAS<br />

GRITSCH<br />

Leuchtendes Gelbgrün. Mit<br />

einem Hauch von Anis und<br />

Kräuterwürze unterlegte, gelbe<br />

Apfelfrucht, süßer Nachhall,<br />

ein stoffiger Speisebegleiter.<br />

weingut-gritsch.at, € 14,–<br />

ZUTATEN<br />

2 Fasane, abgezogen<br />

2 Karotten, geschält und fein gewürfelt<br />

2 Stangen Sellerie, fein gewürfelt<br />

2 Zwiebeln, geschält und fein gewürfelt<br />

1–2 Knoblauchzehen, geschält und fein<br />

gewürfelt<br />

1 Sternanis<br />

2 Thymianzweige<br />

1 Zweig Salbei<br />

1 Lorbeerblatt<br />

3 Wacholderbeeren, zerdrückt<br />

1 getrockneter Peperoncino, gemörsert<br />

½ l Hühnersuppe<br />

¼ l trockener, gehaltvoller Weißwein<br />

1 Häuptel Spitzkraut<br />

Olivenöl, Butter, Salz und Pfeffer<br />

Petersilie, Parmesan zum Servieren<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Fasane salzen und in reichlich Butter<br />

und Olivenöl von allen Seiten anbraten.<br />

Herausheben, im Bratensatz das Gemüse<br />

durchrösten. Kräuter und Gewürze zugeben,<br />

die Fasane auf das Gemüse setzen,<br />

mit Weißwein ablöschen. Hühnersuppe<br />

zugeben und aufkochen lassen. Mit dem<br />

Deckel verschließen und bei kleinster Hitze<br />

rund 1½ Stunden schmoren lassen, bis sich<br />

das Fleisch mühelos vom Knochen lösen<br />

lässt. Währenddessen das Spitzkraut vorsichtig<br />

in die einzelnen Blätter teilen (dafür<br />

mit einem spitzen Messer den Strunk kegelförmig<br />

ausschneiden). Einen Topf Wasser<br />

zum Kochen bringen, die Krautblätter<br />

etwa 2 Minuten in sprudelnd kochendem<br />

Wasser blanchieren. Herausheben und<br />

sofort in eiskaltem Wasser abschrecken.<br />

Fasane aus dem Schmortopf herausheben,<br />

auskühlen lassen, Fleisch vom Knochen<br />

lösen, zurück zum Ragout geben, alles<br />

kurz aufkochen lassen.<br />

– Die Krautblätter sehr grob hacken und<br />

unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken,<br />

mit einem gut nussgroßen Stück<br />

kalter Butter abrunden und auf Pappardelle<br />

oder Fettuccine – alternativ auch mit<br />

cremiger Polenta – mit Petersilie bestreut<br />

sowie mit Parmesan servieren.<br />

36 falstaff


falstaff<br />

37


DA KOMM’ ICH HER!<br />

JETZT ZUGREIFEN UND GENIESSEN:<br />

NIEDERÖSTERREICHISCHE ERPFL<br />

• So heiß’ ich: niederösterreichischer Erpfl<br />

• Da komm’ ich her: aus dem gastlichen<br />

Niederösterreich<br />

• Mich gibt’s: in ausgewählten Billa-, Merkurund<br />

Adeg-Filialen<br />

Die Marke »Da komm’ ich her!« bietet frisches<br />

Obst und Gemüse von Bauern aus Österreichs<br />

Regionen. Für jedes gekaufte Produkt geht<br />

1 Cent an das Projekt »Blühendes Österreich«.<br />

Das sichert den Erhalt vieler Vogel-, Insektenund<br />

Pflanzenarten. Weitere Infos unter:<br />

bluehendesoesterreich.at und<br />

dakommichher.at<br />

UNSER ERPFL AUS<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

man uns auch »Zitrone des Nordens«.<br />

Solange wir nicht in die Fritteuse purzeln,<br />

sind wir Erpfl auch richtige Schlankmacher<br />

– schließlich bestehen wir zu drei Vierteln<br />

aus Wasser.<br />

PROMOTION<br />

Bamburi, Erpfl, Grundbirn: Egal, unter welchem Namen<br />

man sie kennt – die tolle Knolle aus Niederösterreich<br />

macht aus jeder Mahlzeit eine Gaumenfreude.<br />

Servas, i bin a Erpfl. Von den niederösterreichischen<br />

Erdäpfelfeldern,<br />

da komm’ ich her! Die<br />

humusreichen Böden, das erfrischende<br />

Spiel von Trockenheit und Niederschlag<br />

und herzliche Leute, die wissen, was<br />

wir mögen – all das verleiht uns Erdäpfeln<br />

unseren einzigartigen Geschmack. Kein<br />

Wunder, dass zwei Drittel meiner Artgenossen<br />

in Niederösterreich ihre Wurzeln<br />

haben. Aber auch in anderen Bundesländern<br />

fühlen wir uns gut aufgehoben.<br />

VON DEN ANDEN<br />

IN DEN KLOSTERGARTEN<br />

Was uns Erpfl von »Da komm’ ich her!«<br />

so auszeichnet? Eine raue Schale und ein<br />

g’schmackiges Inneres. Bis wir ins schöne<br />

Niederösterreich kamen, war’s ein weiter<br />

Weg. Bereits vor 7000 Jahren in Peru kultiviert,<br />

reisten unsere Ahnen mit den Seefahrern<br />

nach Europa. Die erste Urkunde über<br />

niederösterreichische Erdäpfel stammt aus<br />

dem Jahr 1620. Damals waren wir bei den<br />

Mönchen des Klosters Seitenstetten beliebt.<br />

Heute genießt jeder Österreicher fast<br />

50 Kilogramm pro Jahr.<br />

BUNTES KARTOFFELPARADIES<br />

Von Bramburi bis zur Kartoffel, vom Erpfl<br />

bis zur Grundbirn: Die Niederösterreicher<br />

haben sich viele außergewöhnliche Namen<br />

für uns ausgedacht. Ob das wohl an unserer<br />

reichen Artenvielfalt liegt? So tummeln<br />

sich in ganz Österreich rund 400 verschiedene<br />

Sorten. Besonders die Speckigen sind<br />

bei Alt und Jung sehr beliebt – auch weil<br />

sich daraus im Handumdrehen ein herzhafter<br />

Erdäpfelsalat zaubern lässt.<br />

ZITRONE DES NORDENS<br />

Sobald wir die Erde verlassen, geht es in<br />

kühle, gut durchlüftete Räume. Richtig gelagert,<br />

bleiben wir auch im Winter wertvolle<br />

Vitamin-C-Lieferanten. Wohl deshalb nennt<br />

ZU GAST BEI DER ERDÄPFELKÖNIGIN<br />

Ob deftiger Kartoffelstrudel, krosse Bratkartoffel<br />

oder flaumiges Püree: Auf dem Teller<br />

machen wir Erpfl aus jeder Mahlzeit ein<br />

Schmankerl. Eine Spezialität aus Niederösterreich<br />

sind die Waldviertlerknedl, als Beilage<br />

zum Schweinsbraten. Weitere Gaumenfreuden<br />

findet man im Land an der Donau<br />

bei allerlei Festivitäten. Dabei dürfen urige<br />

Musik und die Krönung der Erdäpfelkönigin<br />

natürlich nicht fehlen. Das Erdäpfelparadies<br />

Niederösterreich ist mit seinen Festen<br />

und Bräuchen immer einen Besuch wert.<br />

FRISCHES<br />

AUS DER REGION<br />

REZEPTE<br />

<strong>Rezepte</strong> für eine cremige Erdäpfelsuppe und ein<br />

schmackhaftes Erdapfelgulasch sowie zahlreiche<br />

weitere regionale <strong>Rezepte</strong> und Infos zur Regionalmarke<br />

»Da komm‘ ich her!« unter<br />

dakommichher.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

38<br />

falstaff


»<br />

Griaß di<br />

Nochboa«<br />

»Da komm’ ich her!« ist köstliches Obst und Gemüse<br />

aus der Nachbarschaft. Von heimischen Bauern in<br />

den schönsten Regionen Österreichs mit viel Liebe<br />

angebaut, sorgfältig verpackt und frisch geliefert.<br />

Niederösterreichische Erdäpfel gibt’s jetzt bei:


ezepte / ERNTEDANKFEST<br />

40 falstaff


ERNTE<br />

TANKEN<br />

Hilfe! Der Gemüsegarten geht gerade über vor<br />

Herrlichkeiten, alles scheint gleichzeitig reif zu werden.<br />

Jetzt heißt es schnell sein, um die Ernte entsprechend<br />

frisch auf den Tisch zu bringen. Deshalb machen<br />

wir das Gemüse kurzerhand zum Hauptdarsteller –<br />

und füllen es bis zum Rand mit Köstlichkeiten!<br />

FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />

falstaff<br />

41


ezepte / ERNTEDANKFEST<br />

ZEYTINYAĞLI BIBER DOLMASI –<br />

MIT REIS, KORINTHEN<br />

UND PINIENKERNEN<br />

GEFÜLLTE PAPRIKA<br />

Für 6 Personen als Teil einer Mezze-Platte<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

Gefüllte Paprika mag fast<br />

jeder – vor allem, wenn es<br />

nicht die (manchmal<br />

bitteren) grünen, sondern<br />

die süßen roten Früchte<br />

sind! Dann aber empfiehlt<br />

sich eine rein vegetarische<br />

Fülle, die mit gerösteten<br />

Pinienkernen, dunkel<br />

aromatischen Korinthen<br />

und jeder Menge frischer<br />

Kräuter auf orientalische<br />

Art verfeinert wird. Die<br />

türkische Küche kann das<br />

auf besonders köstliche Art<br />

– schade nur, dass<br />

Restaurants, die sich ihr<br />

abseits von Kebab und<br />

Döner entsprechend<br />

widmen, bei uns noch<br />

immer dünn gesät sind.<br />

42 falstaff<br />

ZUTATEN<br />

1 große Zwiebel, fein gehackt<br />

6 EL Olivenöl Extra Vergine<br />

250 g Rundkorn- oder Risottoreis<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

1–2 TL Zucker<br />

3 EL Pinienkerne<br />

3 EL Korinthen<br />

1 große Tomate, geschält und gehackt<br />

1 TL Zimt<br />

½ TL Piment, gemahlen<br />

1 Handvoll frische Cocktailminze, gezupft<br />

1 Handvoll frischer Dill, gezupft<br />

1 Handvoll frische Petersilie, gezupft<br />

Saft einer Zitrone<br />

6 mittelgroße rote Paprika<br />

250 g griechisches Joghurt (10%)<br />

1 Knoblauchzehe, gerieben (optional)<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER RIED<br />

STRASSER<br />

GAISBERG 2018<br />

WEINGUT SCHREIBEIS<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Kräuterwürze,<br />

etwas gelber Apfel, unterlegt<br />

mit Orangenzesten, Maracuja<br />

klingt an. Saftig, stoffig, eingebundene<br />

Säurestruktur, etwas<br />

weiße Tropenfrucht im Abgang,<br />

Tabakwürze im Nachhall,<br />

guter Speisenbegleiter.<br />

weingut-schreibeis.at, € 12,–<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Fülle die Zwiebel in 3 Esslöffeln<br />

Olivenöl anschwitzen, bis sie weich ist,<br />

ca. 15 Minuten. Reis zugeben und kurz<br />

mitrösten. 450 ml Wasser zugeben, mit<br />

Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Gut umrühren<br />

und 15 Minuten kochen – der Reis<br />

soll noch ein klein wenig untergart bleiben.<br />

Pinienkerne, Korinthen, gehackte Tomaten,<br />

die Gewürze und die frischen, gehackten<br />

Kräuter untermischen. Mit Zitronensaft und<br />

dem verbliebenen Olivenöl vermengen und<br />

abschmecken.<br />

– Die Paprika oben abschneiden, den Abschnitt<br />

als Deckel zurückbehalten. Samen<br />

und Scheidewände mithilfe eines Kaffeelöffels<br />

entfernen. Die Reismischung einfüllen<br />

und die Deckel aufsetzen. Die Paprika<br />

in einem flachen Geschirr aufrecht einschlichten,<br />

den Boden 1 cm hoch mit<br />

Wasser auffüllen und bei 190 °C für 45–50<br />

Minuten im Backrohr schmoren. Achtgeben,<br />

dass die Paprika nicht aufplatzen, lieber<br />

etwas zu früh als zu spät herausholen.<br />

Abkühlen lassen und mit griechischem<br />

Joghurt – nach Belieben mit fein geriebenem<br />

Knoblauch gewürzt – servieren.


falstaff<br />

43


ezepte / ERNTEDANKFEST<br />

44 falstaff


ZUTATEN<br />

MIT KOKOS GEFÜLLTE,<br />

GEBACKENE MELANZANI<br />

IN TOMATEN-MASALA-CURRY<br />

60 g Mandeln<br />

170 g Kokosflocken<br />

3–4 EL Kokosmilch<br />

1 TL Amchur (Pulver von getrockneten<br />

Mangos, Asiashop)<br />

Pfeffer<br />

Salz<br />

ZUTATEN FÜR DAS MASALA<br />

2 Zehen Knoblauch<br />

1 EL Kokosflocken<br />

1 TL rotes Paprikapulver (scharf oder mild)<br />

1 EL Sesam<br />

4 Curryblätter (Asiashop)<br />

1 TL Fenchelsamen<br />

1 TL gemahlener Koriander<br />

1 TL Garam Masala<br />

½ TL Kurkuma<br />

Pfeffer<br />

ZUTATEN FÜR DIE TOMATENSAUCE<br />

2 große Zwiebeln, dünn geschnitten<br />

Masala-Gewürzmischung<br />

2 x 400-g-Dosen gehackte Tomaten<br />

400 ml Wasser<br />

1 TL brauner Rohrzucker<br />

2 EL Pflanzenöl<br />

8 kleine, schmale Melanzani<br />

frischer Koriander und schräg geschnittene<br />

Chilischote zum Garnieren<br />

griechisches Joghurt und Limettenspalten<br />

zum Servieren<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 90 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zuerst die Fülle vorbereiten: Die Mandeln<br />

und die Kokosflocken bei mittlerer Hitze in<br />

einer Pfanne unter Rühren goldbraun rösten.<br />

In einem Mixer mit der Kokosmilch zu<br />

einer bröseligen Paste zerkleinern, mit<br />

Amchur, Pfeffer und Salz abschmecken.<br />

Beiseite stellen.<br />

– Für das Masala alle Zutaten in einer<br />

Küchenmaschine fein vermahlen.<br />

– Für die Sauce die Zwiebeln im Öl etwa 10<br />

Minuten bei milder Hitze weich und goldbraun<br />

werden lassen. Die Gewürzmischung<br />

zugeben und 5 Minuten sanft durchrösten,<br />

dann die Tomaten angießen, mit Wasser<br />

aufgießen, salzen und zuckern. Zum Kochen<br />

bringen und nicht zugedeckt 30 Minuten<br />

köcheln lassen. Währenddessen die<br />

Melanzani der Länge nach mit einem tiefen<br />

Schlitz versehen, aber nicht durchschneiden.<br />

Mit der Kokosmischung füllen, das<br />

Rohr auf 190 °C vorheizen. Jeweils 3<br />

Melanzani auf passende Portions-Auflauf-<br />

Formen verteilen, in denen zuvor die Tomatensauce<br />

aufgeteilt wurde. Alternativ die<br />

Sauce in eine größere Form gießen und die<br />

Melanzani mit dem Schlitz nach oben<br />

daraufsetzen. Eine Stunde backen, bis die<br />

Melanzani rundum weich und die Kokosmischung<br />

angebräunt ist. Mit Chiliwürfeln,<br />

Limette und Koriander garnieren. Mit Joghurt<br />

und Naan oder Paratha-Brot servieren.<br />

Die indische ist eine der<br />

vielfältigsten vegetarischen<br />

Küchen der Welt – und<br />

die Idee, Melanzani mit<br />

Kokosnuss und Mandeln<br />

zu füllen, um sie in einem tief<br />

aromatischen Tomatencurry<br />

zu schmoren, ist schlicht<br />

genial. Wenn es bei uns wieder<br />

kühl und dunkel wird, ist<br />

so ein Gruß aus den Tropen<br />

genau das Richtige, um den<br />

herbstlichen Blues zu<br />

verscheuchen!<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

RIESLING RIEDEN<br />

SELECTION<br />

PRIVAT 2018<br />

KAISERHOFKELLEREI<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Orangenzesten, etwas<br />

Blütenhonig, ein Hauch von Weingartenpfirsich,<br />

feinwürzig unterlegt,<br />

Maracuja klingt an. Saftig,<br />

frische, lebendige Struktur, mineralisch,<br />

Tropenfruchtnoten im<br />

Abgang, Zitrus im Nachhall, guter<br />

Speisenbegleiter.<br />

Bei Hofer um € 4,99<br />

falstaff<br />

45


ezepte / ERNTEDANKFEST<br />

Hokkaido-Kürbis<br />

schmeckt zart nach<br />

Kastanien, seine Schale<br />

wird beim Garen weich<br />

und kann gegessen werden.<br />

Er eignet sich besonders<br />

gut, um gefüllt zu werden –<br />

etwa mit Wildschwein, von<br />

dem es bei uns ohnehin<br />

viel zu viel gibt. Es ist<br />

daher meistens sehr<br />

günstig zu haben. Nehmen<br />

Sie am besten Faschiertes<br />

aus dem Nacken, dem<br />

Bauch oder der Schulter.<br />

Die Gewürzmischung gibt<br />

Ihrem Kürbis eine<br />

orientalisch-pikante Note.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

RUBIN<br />

CARNUNTUM<br />

2017<br />

WEINGUT<br />

MICHAEL AUER<br />

Kräftiges Rubingranat,<br />

schmeckt nach dunklen<br />

Waldbeeraromen und mineralisch<br />

eingebundenem Tannin.<br />

Eignet sich als harmonischer<br />

Speisenbegleiter.<br />

vinorama.at<br />

€ 11,52<br />

ZUTATEN FÜR DEN KÜRBIS<br />

4 kleine Hokkaido-Kürbisse,<br />

etwas größer als eine Faust<br />

300 g Faschiertes vom Wildschwein,<br />

am besten von der Schulter<br />

2 Scheiben Weißbrot, gerne vom Vortag<br />

65 ml Milch<br />

1 kleine Handvoll Pinienkerne<br />

3 Knoblauchzehen<br />

5 Schalotten oder eine mittelgroße Zwiebel<br />

1–2 Chilischoten, nach Geschmack<br />

4 Blätter frischer Salbei<br />

150 g Butter<br />

1 Prise frisch gemahlene Muskatnuss<br />

1 Prise Zimt<br />

1 Schuss Apfelessig<br />

Granatapfelkerne<br />

Salz und Pfeffer<br />

ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />

HOKKAIDO-KÜRBIS<br />

MIT WILDSCHWEIN UND<br />

FRISCHEN KRÄUTERN<br />

250 ml Sauerrahm oder<br />

griechisches Joghurt<br />

1 Bund frische Kräuter (Petersilie, Dill,<br />

Koriander, Minze …)<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE 40 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Auf der Stielseite den Deckel der Kürbisse<br />

abschneiden und für später zur Seite legen.<br />

Mit einem Löffel jeden Kürbis aushöhlen –<br />

die Kerne wegwerfen, das Fruchtfleisch<br />

aufheben.<br />

– Das Brot entrinden, in Stücke schneiden<br />

oder brechen und mit etwas Milch einweichen.<br />

Backrohr auf 220 °C vorheizen. Knoblauch,<br />

Schalotten und Chili fein hacken,<br />

Salbei grob hacken.<br />

– In einer Pfanne die Butter erhitzen. Die<br />

Salbeiblätter darin knusprig frittieren. Herausnehmen,<br />

auf Küchenkrepp abtropfen<br />

lassen und für später zur Seite legen. In der<br />

gleichen Pfanne die Pinienkerne kurz rösten.<br />

Das Fruchtfleisch, Knoblauch, Schalotten<br />

und Chili dazugeben und braten, bis<br />

es duftet. Mit Muskatnuss und Zimt würzen<br />

und eine weitere Minute braten, dann mit<br />

einem Schuss Apfelessig ablöschen.<br />

– Die Pfanne von der Hitze nehmen und kurz<br />

auskühlen lassen. Das eingeweichte Brot<br />

gut ausdrücken. Mit dem Faschierten und<br />

dem Inhalt der Pfanne vermischen. Ordentlich<br />

salzen, pfeffern und nochmals durchmischen.<br />

Die Masse gleichmäßig in die<br />

ausgehöhlten Kürbisse füllen. Nicht zu<br />

voll machen – die Masse dehnt sich während<br />

des Garens aus. Die Deckel auf die<br />

Kürbisse setzen, diese in eine Pfanne oder<br />

ein tiefes Blech stellen und etwa 50 Minuten<br />

backen. Sie sollen weich und an den<br />

Rändern leicht karamellisiert sein.<br />

– Sauerrahm oder griechisches Joghurt mit<br />

gehackten Kräutern mischen. Auf jedem<br />

Teller einen Kürbis, Granatapfelkerne,<br />

gebratene Salbeiblätter und etwas Sauce<br />

anrichten und servieren.<br />

46 falstaff


falstaff<br />

47


ezepte / ERNTEDANKFEST<br />

Die<br />

Spanier sind<br />

Spezialisten<br />

für feine<br />

Lauchgewächse –<br />

wir denken etwa an die<br />

Calçots aus Katalonien,<br />

Frühlingszwiebeln von<br />

Weltruhm. Aber auch aus<br />

normalem Lauch wissen sie<br />

wahre Festtagsspeisen zu bereiten!<br />

PUERROS RELLENOS DE MANCHEGO<br />

E SERRANO – MIT SERRANO-SCHINKEN<br />

UND MANCHEGO GEFÜLLTER LAUCH<br />

Für 2 bis 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

RIESLING KAMPTAL<br />

DAC RIED<br />

HEILIGENSTEIN<br />

1ÖTW 2018<br />

WEINGUT JURTSCHITSCH<br />

Die auf kargen Terrassen gepflanzten<br />

Reben liefern hier einen Riesling von<br />

ganz besonderer Größe. Er spiegelt<br />

das einzigartige Terroir mit spannender<br />

Mineralität und komplexer<br />

Dichte wider. Im Duft sowie am<br />

Gaumen entfaltet sich dieser Riesling<br />

mit präziser Frucht und mineralischer<br />

Struktur. Ein Wein mit großem<br />

Charakter und Lagerpotenzial.<br />

jurtschitsch.com, € 22,–<br />

ZUTATEN<br />

8 mitteldicke Lauchstangen,<br />

nur die weißen Teile<br />

150 g Serrano-Schinken, in dünnen Scheiben<br />

100 g Manchego<br />

200 ml Obers<br />

etwas Butter für die Form<br />

Salz und Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Lauch 10 Minuten in kochendem Salzwasser<br />

pochieren. In der Zwischenzeit die<br />

Hälfte des Schinkens fein hacken und die<br />

Hälfte des Käses reiben. In eine Schüssel<br />

geben, 2 Esslöffel Obers dazugeben und<br />

mischen.<br />

– Die Lauchstücke teilen, der Länge nach<br />

aufschlitzen und das Innere vorsichtig<br />

herausholen (die äußeren 2–3 Schichten<br />

aufbewahren), zerkleinern und zur Schinken-<br />

und Käsecreme hinzufügen. Das Rohr<br />

auf 180 °C vorheizen. Die Auflaufform mit<br />

Butter ausstreichen.<br />

– Die aufbewahrten äußeren Lauchstücke<br />

aufklappen, mithilfe eines Teelöffels mit der<br />

Mischung füllen, zuklappen und in die Form<br />

legen. Mit dem restlichen Obers begießen,<br />

pfeffern und 10 Minuten backen. Den Rest<br />

des Käses in dünne Streifen und den Rest<br />

des Schinkens in große Streifen schneiden.<br />

– Nach 10 Minuten Garzeit die Schüssel aus<br />

dem Ofen nehmen, den restlichen Käse und<br />

den Schinken auf dem gefüllten Lauch verteilen<br />

und einige Minuten auf Grillstufe in<br />

den Ofen stellen, bis der Schinken zart<br />

knusprig ist. Das Gratin heiß servieren.<br />

48 falstaff


ezepte / WISSENSCHAFT<br />

ENERGIETANK<br />

ZU ERNTEDANK!<br />

Die Natur schenkt uns im Herbst eine bunte Fülle an Obst,<br />

Gemüse und Getreide. Ideal zum Energietanken für den<br />

Winter. Denn bunt und vielfältig ist gut für Kopf und Bauch.<br />

Schließlich tauschen sich Darm und Gehirn rege aus. Und<br />

mit dem richtigen Substrat bleiben beide besser in Schwung.<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

50 falstaff feb–mär <strong>2019</strong>


feb–mär <strong>2019</strong> falstaff<br />

51


Ist das Gleichgewicht der Bakterien im Verdauungstrakt<br />

gestört, kommt es zur Erkrankung.<br />

Sogenannte Dysbiosen, wie die Störungen<br />

im Mikrobiom genannt werden, sind mit<br />

einer Reihe von gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

verbunden. Dazu zählen ein fehlreagierendes<br />

Immunsystem, erhöhtes Stresslevel,<br />

Stimmungsschwankungen bis hin zu<br />

Depressionen – Erscheinungsbilder, die gerade<br />

im Herbst und Winter präsent sind. Aber<br />

auch bei Angststörungen, Diabetes und Fettleibigkeit,<br />

Asthma oder chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankungen (CED) ist in den<br />

meisten Fällen das Mikrobiom nicht normal<br />

zusammengesetzt. Allerdings sind das Mikrobiom<br />

und seine Wechselwirkungen im Körper<br />

eine hochkomplexe Sache und bei weitem<br />

noch nicht zur Gänze erforscht. So ist<br />

oftmals nicht klar, ob es sich um ursächliche<br />

Zusammenhänge handelt. Was ist Henne,<br />

was ist Ei? Für klare Empfehlungen sind<br />

nach wie vor mehr wissenschaftliche Nachweise<br />

erforderlich. Belegt ist aber: Was wir<br />

essen, bestimmt die Zusammensetzung der<br />

Darmbakterien wesentlich, weil die Nahrungsbestandteile<br />

als »Futter« für die Bakterezepte<br />

/ WISSENSCHAFT<br />

Gesundheit beginnt im Darm,<br />

heißt es. Dafür sind rund 100<br />

Billionen Bakterien in ihm verantwortlich.<br />

Sie machen das<br />

Darmmikrobiom aus, früher<br />

auch schlicht Darmflora genannt. Und das ist<br />

so speziell wie ein Fingerabdruck – individuell<br />

und einzigartig. Jeder Mensch unterscheidet<br />

sich also in der Zusammensetzung der<br />

Darmbakterien und ihrer Anzahl an »guten«<br />

und »schlechten« Bakterien. Schließlich<br />

hängt die Komposition von vielen Faktoren<br />

ab – vom Geburtsmodus etwa, von Stress,<br />

immunologischen Faktoren, Medikamenteneinnahme,<br />

sozialen Kontakten, Bewegungslevel<br />

oder der Ernährung. Damit wir fit bleiben,<br />

muss die Balance zwischen schützenden<br />

und krankmachenden Bakterien stimmen. So<br />

halten zum Beispiel »gute« Bakterien wie Bifidobakterien<br />

und Lactobazillen Krankheitserreger<br />

wie Clostridien in Schach. Die »guten«<br />

Darmbakterien besorgen aber auch die<br />

Nahrungsverwertung, die Produktion von<br />

B-Vitaminen und Vitamin K, die Versorgung<br />

der Darmzellen mit Nährstoffen, und sie regulieren<br />

das Immunsystem und die Darmaktivität.<br />

BALANCE UND VIELFALT HALTEN FIT<br />

52 falstaff


WAS WIR ESSEN, BESTIMMT DIE<br />

ZUSAMMENSETZUNG DER DARM-<br />

BAKTERIEN WESENTLICH, WEIL DIE<br />

NAHRUNGSBESTANDTEILE ALS<br />

»FUTTER« FÜR DIE BAKTERIEN<br />

BEREITSTEHEN, ABER AUCH<br />

WEIL DIE KOST DAS GESAMTE<br />

INTESTINALE MILIEU BEEINFLUSST.<br />

rien bereitstehen, aber auch weil die Kost das<br />

gesamte intestinale Milieu beeinflusst.<br />

BUNT ESSEN STÄRKT<br />

Je nach Nahrung ändert sich also das Mikrobiom<br />

in seiner Vielfalt und Zusammensetzung<br />

– und das bereits nach nur wenigen<br />

Tagen. Dabei gilt für ein gesundes Mikrobiom:<br />

je abwechslungsreicher, desto besser. Die<br />

bakterielle Vielfalt fördert eine generell bunte<br />

Auswahl an Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten,<br />

Getreide- (vor allem Vollkorn) und<br />

Milchprodukte sowie Polyphenole. Das ist<br />

eine bestimmte Gruppe an sekundären Pflanzenstoffen,<br />

die wir mengenmäßig am meisten<br />

über Gemüse und Obst aufnehmen, die aber<br />

auch in Tee, Kaffee, Kakao und Rotwein enthalten<br />

sind. Polyphenole unterstützen die<br />

Entwicklung von nützlichen Bakterien und<br />

unterdrücken jene von krankheitserregenden<br />

Stämmen im Darm. Zudem beeinflussen sie<br />

die Stoffwechselaktivität der Darmmikrobiota<br />

(Darmflora). Gemeinhin sind Polyphenole<br />

wegen ihrer antioxidativen Wirkung bekannt.<br />

Das bedeutet, dass sie Zellen vor<br />

Schädigungen schützen. Damit sie ihr Potenzial<br />

aber ausschöpfen können, sind diese auf<br />

die Aktivität der Darmbakterien angewiesen.<br />

Sind manche Bakterienarten zu wenig vertreten<br />

im Darm, kommt es zu einer nur geringen<br />

Umwandlung der Polyphenole in stoffwechselaktive<br />

Metabolite. Polyphenole und<br />

ein diverses Mikrobiom brauchen sich also<br />

gegenseitig.<br />

Tee, Kaffee, Kakao und Rotwein punkten<br />

aber auch als fermentierte Lebensmittel, mit<br />

denen sich ebenso die Anzahl der lebenden<br />

Mikroorganismen und die Vielfalt an Bakterien<br />

im Darm erhöhen lässt. So bekämpfen<br />

zum Beispiel auch die Milchsäurebakterien<br />

in Naturjoghurt krankmachende Bakterien<br />

im Darm. Um sie nicht zu vergessen: Zu den<br />

fermentierten Produkten zählen zudem Sauerteigbrot,<br />

milchsauer vergorenes Gemüse<br />

wie Sauerkraut oder Kimchi (fermentierter<br />

Chinakohl), Essig, Kapern oder grüne Oliven,<br />

gereifter Käse, Prosciutto und Salami.<br />

Sie alle steigern nicht nur die Vielfalt auf dem<br />

Teller, sondern auch im Darm. Zu viele fettreiche<br />

Speisen, besonders, wenn es sich um<br />

tierische Produkte handelt, zu viel rotes<br />

Fleisch und Binge-Drinking wirken sich dagegen<br />

negativ auf die Darmmikrobiota aus<br />

und gehen mit einer niedrigeren Anzahl an<br />

Mikroben und weniger Mikrobenarten einher.<br />

Die bakterielle Diversiät ist aber wichtig,<br />

weil sie vor Störungen im Mikrobiom<br />

schützt, und das umso mehr, je größer die<br />

Vielzahl unterschiedlicher Darmbakterien ist.<br />

Den Darm pflegen und Energie tanken<br />

lässt sich also durchaus genussvoll über eine<br />

breite – vorwiegend vegetarische – kulinarische<br />

Palette genauso wie beim entspannten<br />

Trinken von Tee, Kaffee, Kakao oder Rotwein.<br />

Übrigens beeinflussen auch unsere Familie,<br />

Freunde und Kollegen das Mikrobiom.<br />

Denn selbst über Umarmungen oder Händedruck<br />

tauschen wir uns aus. Sozial aktive<br />

Menschen weisen daher auch eine höhere<br />

Vielfalt an Darmbakterien auf.<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der<br />

Wissenschaft:<br />

falstaff.com/science<br />

<<br />

feb–mär <strong>2019</strong>falstaff<br />

53


ezepte / PILZ-KUNDE<br />

AUSTERNPILZ<br />

MARONENRÖHRLING<br />

DIE<br />

MÄNNLEIN<br />

STEH'N IM<br />

WALDE<br />

Es ist nur recht und billig, dass die größten Köstlichkeiten<br />

einfach so im Wald herumstehen und man sie nur zu<br />

pflücken braucht. Früh aufstehen (bevor die anderen<br />

Pilzesammler kommen!) ist aber unvermeidlich.<br />

Wir waren im Wald und kamen mit reicher Beute heim ...<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

GEMEINER<br />

SAMTFUSSRÜBLING<br />

(ENOKI)<br />

RIESENCHAMPIGNON<br />

54 falstaff


Es gibt Köstlichkeiten, die auch<br />

für viel Geld nicht zu kaufen<br />

sind. Oder zumindest nur sehr,<br />

sehr selten. Wann haben Sie das<br />

letzte Mal etwa eine Krause<br />

Glucke auf dem Markt gesehen, wann<br />

einen Kaiserling? Eben. Dabei stehen sie<br />

gratis für jedermann frei verfügbar im Wald<br />

– bloß finden muss man sie.<br />

Krause Glucke und Kaiserling sind köstliche,<br />

aber selten gehandelte Pilze. Die Glucke,<br />

ein korallenförmiger, fleischiger Pilz<br />

mit herrlichem Aroma, wächst vorzugsweise<br />

auf alten Föhrenstämmen. In guten Jahren<br />

ist sie zum Beispiel im Waldviertel leicht<br />

zu pflücken. Der Kaiserling, der so heißt,<br />

weil die römischen Cäsaren ihn hoch<br />

schätzten, ist zumindest für geübte Sammler<br />

im südlichen Burgenland aufspürbar.<br />

Die zwei sind zum Glück nur ein winziger<br />

Ausschnitt der Köstlichkeiten, die aus dem<br />

Waldboden sprießen: Weltweit soll es rund<br />

1000 essbare Pilzarten geben – allerhöchstens<br />

ein Dutzend davon schafft es regelmäßig<br />

auf unsere Teller. Auch in heimischen<br />

Wäldern gibt es noch reichlich zu entdecken,<br />

vom Knoblauchschwindling (Nomen<br />

est omen) bis hin zu manchen Täublingsarten,<br />

die scharf wie eine Chili sind und in<br />

kleinen Dosen eine tolle Würze abgeben.<br />

SCHOPFTINTLING<br />

(NUR JUNG GUT)<br />

RUND 1000 PILZ-<br />

ARTEN WELTWEIT<br />

SIND ESSBAR<br />

Pilze gehören mit zum Köstlichsten, was<br />

die Natur hervorgebracht hat: Manche sind<br />

ganz für sich genossen so gut, dass ihnen<br />

nichts hinzuzufügen ist, fast wie rohe Meeresfrüchte.<br />

Ein dünn gehobelter frischer<br />

Steinpilz etwa braucht nicht viel mehr als<br />

etwas Salz, gutes Olivenöl und Ziegenkäse,<br />

um geschmackliche Perfektion zu erreichen.<br />

Andere haben die Gabe, alles, womit sie in<br />

Berührung kommen, besser zu machen: Es<br />

gibt wenig Gutes, das mit ein bisserl gehobelter<br />

Trüffel drauf nicht noch köstlicher wird.<br />

Große Köche rund um die Welt entdecken<br />

daher immer mehr das Reich der Pilze<br />

für sich: Michael Ryan etwa, Chefkoch des<br />

legendären »Elements« in Princeton, legt<br />

gern lokale Matsutake auf den Grill eine<br />

seltene, sonst nur in Japan geschätzte Art;<br />

das »Noma« in Kopenhagen hat in der Saison<br />

mitunter dutzende Pilzarten auf der<br />

Speisekarte, und in Österreich experimentiert<br />

Überkoch Heinz Reitbauer seit Jahren<br />

mit den Geschmacksbomben aus dem Wald.<br />

Ein wesentlicher Grund, dass uns Pilze<br />

so gut schmecken, ist, dass sie ziemlich viel<br />

Glutamat und andere freie Aminosäuren<br />

enthalten. Sie sind also natürliche<br />

Geschmacksverstärker. Die meisten werden<br />

aromatisch noch intensiver, wenn man sie<br />

trocknet. Klassisch sind die in dünne Scheiben<br />

geschnittenen Steinpilze oder im ganzen<br />

getrocknete Herbsttrompeten, aber<br />

auch Hexenröhrlinge oder Parasolstiele<br />

lassen sich wunderbar trocknen. Alle sorgen<br />

sie dafür, dass etwa aus einer ordinären<br />

Suppe Großes wird.<br />

Wer seine Pilze frisch essen mag, hebt sie<br />

am besten nur kurz auf und lagert sie kalt,<br />

besser werden sie mit der Zeit nämlich<br />

nicht. Waschen ist, ganz gegen hartnäckige<br />

Mythen, kein Problem. Pilze bestehen ohnehin<br />

größtenteils aus Wasser, das wird auch<br />

nicht mehr, wenn sie kurz abgespült werden.<br />

Bloß einweichen sollte man sie nicht,<br />

da sie sich sonst vollsaugen können.<br />

Einige Mitglieder der Speisepilz-Familie<br />

haben es zu beachtlichem Ruhm und<br />

ebensolchen Preisen gebracht: Die Japaner<br />

zahlen Unsummen für Matsutake, die<br />

berühmten Pinienpilze mit ihrem an Zimt<br />

erinnernden Aroma (wer Glück hat, kann<br />

sie mitunter in Kärnten finden). Huitlacoche,<br />

eine Art Maisschimmelpilz, wird in<br />

Mexiko teuer gehandelt und meist zum<br />

Würzen verwendet (und wächst bei uns<br />

manchmal auf Biomais). Und in der<br />

><br />

WALDEGERLING<br />

falstaff<br />

55


ezepte / PILZ-KUNDE<br />

MORCHEL<br />

><br />

ganzen Welt werden tausende Euro für<br />

ein Kilo weiße Trüffel aus Norditalien oder<br />

Dalmatien bezahlt.<br />

Andere Mitglieder der Familie werken<br />

nach wie vor bescheiden im Verborgenen:<br />

Wer hat schon einmal von Penicillium<br />

roqueforti gehört, jenem Schlauchpilz, dem<br />

wir den köstlichen Blauschimmelkäse verdanken,<br />

oder Penicillium camemberti, der,<br />

Sie ahnen es bereits, dem Camembert die<br />

weiße Rinde und viel von seinem Geschmack<br />

gibt? Weltberühmt hingegen sind ihre Cousins,<br />

jene Penizilline, denen wir Antibiotika<br />

und daher vielfach unser Leben verdanken.<br />

Manche Pilze, etwa Austernseitlinge und<br />

Champignons, sind äußerst leicht zu<br />

züchten: Sie ernähren sich von abgestorbenem<br />

organischem Material und können<br />

daher leicht auf alten Baumstämmen,<br />

Strohballen oder gar Kaffeesud in Wiener<br />

Kellern (googeln Sie »Pilz und Stiel,<br />

Wien«!) gezogen werden. Sie werden daher<br />

bereits seit der Antike kultivert – damals<br />

MANCHE PILZE<br />

RETTEN SOGAR<br />

UNSER LEBEN<br />

PARASOL<br />

HERBSTTROMPETE<br />

SHIMEJI<br />

(BUCHENPILZ)<br />

vor allem in natürlichen Höhlen. Diese Art<br />

der Pilzzucht kann man bis heute etwa in<br />

Istrien, in der Gegend von Pula, und in Italien<br />

finden.<br />

Andere aber leben in einer Symbiose mit<br />

Bäumen. Deren Wurzeln versorgen sie mit<br />

Zucker, der Pilz wiederum gibt seinerseits<br />

Mineralien zurück. Weil diese Symbiose<br />

komplex ist und kaum kopiert werden<br />

kann, widersetzen sie sich hartnäckig allen<br />

(wirtschaftlichen) Domestizierungsversuchen.<br />

Sie ist im Zusammenspiel mit der<br />

Witterung auch der Grund, warum der<br />

Wald in manchen Jahren körbeweise Pilze<br />

hergibt, in anderen aber kaum ein oder<br />

zwei Exemplare.<br />

Zu dieser Art gehören ausgerechnet die<br />

besten unter den Pilzen: Neben den bereits<br />

genannten Trüffeln etwa auch Morcheln<br />

oder Boletus edulis, wie der Steinpilz in der<br />

Fachsprache heißt.<br />

Er wurde bereits von den alten Römern<br />

sehr geschätzt und auch als Medizin, etwa<br />

gegen Sommersprossen, verwendet. Trotzdem<br />

nannten sie ihn Schweinepilz, entweder,<br />

weil die kleinen, jungen Fruchtkörper<br />

sie an Frischlinge erinnerten, oder weil die<br />

Wildschweine den Pilz so gerne fraßen. Seine<br />

italienische Bezeichnung, Porcino, kleines<br />

Schwein, zeugt bis heute davon. Noch<br />

immer ist es niemandem gelungen, sie<br />

erfolgreich zu kultivieren.<br />

Das mag man ärgerlich finden – es sorgt<br />

aber dafür, dass neben ihrem köstlichen<br />

Duft sie stets auch ein Hauch von Goldgräber-Romantik<br />

umweht. Und es stellt sicher,<br />

dass manche, so gut sie sein mögen, ein<br />

rarer Genuss bleiben werden, den man nur<br />

selten für Geld kaufen kann.<br />

EIN REZEPT FÜR<br />

EINE GANZ<br />

ERSTAUNLICH<br />

GUTE<br />

WÜRZZSAUCE<br />

Nicht nur die Asiaten können<br />

super Würzsaucen machen.<br />

Wer einige Pilze übrig hat, macht<br />

mit dieser Sauce ganz leicht der<br />

Sojsasauce Konkurrenz. Am<br />

besten verwenden Sie Abschnitte<br />

oder Pilze, die ihren besten<br />

Moment bereits hinter sich haben.<br />

ZUTATEN<br />

500 g gemischte Pilze oder<br />

Pilzabschnitte<br />

100 g Salz<br />

200 ml Weißwein<br />

eine Knoblauchzehe, angedrückt<br />

3 Thymianzweige<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Pilze in grobe Stücke schneiden, einsalzen<br />

und über Nacht ziehen lassen. Am<br />

nächsten Tag zwei Stunden bei 120 °C<br />

zugedeckt ins Rohr stellen. Kurz auskühlen<br />

lassen und Pilze gut ausdrücken.<br />

Flüssigkeit mit Weißwein, Knoblauch,<br />

und Thymian einmal aufkochen<br />

lassen. Gewürze abseihen und in Flaschen<br />

füllen. Hält sich verschlossen<br />

mehrere Monate.<br />

><br />

56 falstaff


JA! ZUR NATUR<br />

HEISST NATÜRLICH<br />

Gut sein zum Boden heißt gut sein<br />

zu allem, was dort lebt.<br />

Dem Boden nicht mit Gewalt mehr abringen,<br />

als er bereit ist zu geben. Ihm zurückgeben,<br />

was er braucht, um immer wieder etwas Gutes<br />

hervorzubringen. Aber nur ja keinen Kunstdünger.<br />

Lieber Kompost samt Regenwürmern.<br />

Und ganz sicher keine chemisch -synthetischen<br />

Spritzmittel, wo es doch gegen jeden Schäd ling<br />

einen Nützling gibt. Danke, sagt der Boden.<br />

Im Namen der Zukunft all seiner Bewohner.<br />

Aus unseren gesunden leben digen Bio Böden<br />

wird jetzt das frische Gemüse von<br />

Ja! Natürlich geerntet.<br />

Gut für uns.<br />

Und die Natur natürlich.<br />

janatuerlich.at<br />

#BioBoden<br />

Gibts nur bei:


ezepte / PILZE<br />

OH WIE<br />

GUT<br />

SCHMECKT DER<br />

Steinpilz und Co sind viel zu gut,<br />

um immer nur zu Suppe verarbeitet<br />

oder gar gebacken zu werden.<br />

Wir präsentieren vier Ideen für<br />

ungewöhnliche Pilzgerichte –<br />

HUT<br />

vom Burger bis zum Dessert.<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />

FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />

58 falstaff


falstaff<br />

59


ezepte / PILZE<br />

60 falstaff


V<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

ZUTATEN<br />

HERBSTTROMPETEN-FRICASSÉE<br />

MIT GEBRATENEN RÖHRLINGEN<br />

zwei Scheiben gutes Roggenmischbrot<br />

200 g Butter<br />

300 g Herbsttrompeten<br />

2–4 Steinpilze, Maronenröhrlinge<br />

oder Ähnliches<br />

100 g Frischkäse<br />

Saft einer Zitrone<br />

etwas Petersilie<br />

12 saure Perlzwiebeln, am besten<br />

hausgemacht<br />

frischer Kerbel<br />

Für 4 Personen als Vorspeise<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Brot in kleine Stücke reißen und in<br />

etwa 50 g zerlassener Butter daraus Croutons<br />

frittieren. Salzen, abtropfen lassen<br />

und zur Seite stellen.<br />

– Die Herbsttrompeten gut waschen, in einer<br />

Salatschleuder trocken schleudern oder<br />

trocken tupfen, salzen und in 100 g Butter<br />

so lange braten, bis ihr Saft ausgetreten<br />

und fast vollständig verdampft ist. Abseihen<br />

und die Bratbutter bzw. den Saft mit<br />

dem Frischkäse glattrühren. Mit Salz und<br />

Zitronensaft abschmecken und für später<br />

aufheben. Die Pilze fein hacken, wie für ein<br />

Tatar, und ebenfalls mit Salz und Zitrone<br />

abschmecken.<br />

– Pro Person einen mittelgroßen Steinpilz<br />

oder anderen Röhrenpilz vierteln (oder in<br />

mundgerechte Stücke schneiden) und in<br />

der restlichen Butter anbraten. Wenn er<br />

rundum schön braun ist, mit einem Schuss<br />

Wasser ablöschen, sodass eine sämige<br />

Sauce entsteht. Wein oder Suppe geht natürlich<br />

auch. Fein gehackte Petersilie dazu<br />

geben, kurz durchrühren und von der Hitze<br />

nehmen.<br />

– Das Fricassée mit dem Frischkäse und den<br />

Pilzen belegen, Croutons und, falls vorhanden,<br />

gehackten Kerbel drüber streuen und<br />

mit sauer eingelegten Perlzwiebeln, am besten<br />

hausgemachten, garnieren.<br />

Die Herbsttrompete<br />

wird wegen ihrer<br />

schwarzen Farbe oft auch<br />

unschön Totentrompete<br />

genannt – vielleicht ist<br />

das der Grund, dass dieser<br />

hervorragende und recht<br />

häufige Pilz viel zu selten<br />

verkocht wird. Meist wird<br />

er getrocknet als Würzpilz<br />

verwendet – er schmeckt<br />

aber auch frisch gebraten<br />

und wie ein Tatar fein<br />

gehackt hervorragend. Das<br />

folgende Rezept stammt<br />

von Lucas Steindorfer,<br />

großer Pilzliebhaber und<br />

derzeit Chefkoch im<br />

Restaurant »Bruder«<br />

in Wien.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

2018<br />

DOMÄNE WACHAU<br />

Helles Grüngelb mit schimmernden<br />

Reflexen. In der Nase sehr aromatisch,<br />

saftige Steinobstaromen wie Marille,<br />

ein Hauch von Weingartenpfirsich,<br />

etwas Zitrus, weißer Pfeffer und<br />

frische Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />

sehr saftig und vibrierend, die erfrischende<br />

Säure balanciert den Wein<br />

perfekt aus, salzig-mineralisch,<br />

strukturiert und elegant mit intensiver<br />

Fruchtaromatik im Finish.<br />

Sehr langanhaltend, typische<br />

Charakterzüge der Achleiten.<br />

shop.domaene-wachau.at, € 26,–<br />

falstaff<br />

61


ezepte / PILZE<br />

Die Italiener wissen<br />

schon lange, wie köstlich<br />

gegrillte oder scharf<br />

angebratene Austernseitlinge<br />

schmecken. Der Pilz<br />

entwickelt dabei ein<br />

herrlich kräftiges Aroma<br />

irgendwo zwischen Steak und<br />

Parmesan. In einem guten<br />

Brioche und mit etwas<br />

kreativem Beiwerk serviert,<br />

eignet er sich perfekt für einen<br />

vegetarischen Burger, der dem<br />

fleischigen Vorbild ernsthafte<br />

Konkurrenz macht.<br />

ZUTATEN<br />

400 g Austernseitlinge, ohne Stiel<br />

4 gute Burger-Buns, z.B. von der Bäckerei<br />

»Ströck«<br />

100 g Rucola, gewaschen<br />

1 reife Avocado, in feine Streifen geschnitten<br />

Olivenöl<br />

ZUTATEN FÜR DEN COLESLAW<br />

200 g Rotkraut, fein gehobelt<br />

1 kleine rote Zwiebel, fein geschnitten<br />

100 g Mayonnaise<br />

Saft einer halben Limette<br />

1 TL Dijon-Senf<br />

1 TL Rohrzucker<br />

ZUTATEN FÜR DIE NUSS-SALSA<br />

100 g Walnüsse<br />

80 ml Olivenöl<br />

1 Handvoll Basilikum<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 EL dunkle Misopaste<br />

1 Chilischote<br />

V<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

BURGER VOM GEGRILLTEN<br />

AUSTERNSEITLING MIT NUSS-SALSA<br />

UND ROTKRAUT-COLESLAW<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für den Coleslaw alle Zutaten gut vermengen,<br />

abschmecken und kühl stellen. Für<br />

die Salsa den Knoblauch fein reiben, den<br />

Chili fein schneiden und mit allen anderen<br />

Zutaten in der Küchenmaschine zu einer<br />

groben Paste zerkleinern. Eine Grillpfanne<br />

sehr heiß werden lassen und die Pilze mit<br />

Olivenöl bepinseln. Bei hoher Hitze nach<br />

und nach für 5–7 Minuten beidseitig grillen,<br />

erst gegen Ende salzen. Warm stellen. Die<br />

Burger-Buns aufschneiden und toasten.<br />

Auf die Unterseite den Coleslaw verteilen,<br />

mit Pilzen und Nuss-Salsa weitermachen<br />

und mit den Avocadoscheiben, Rucola und<br />

der verbliebenen Salsa vollenden. Nach<br />

Geschmack mit ein paar Walnuss-Stücken<br />

garnieren. Die Bun-Oberteile aufsetzen<br />

und servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER RIED<br />

SCHAFFLER-<br />

BERG KLASSIK<br />

2018<br />

WEINGUT MAGERL<br />

Grüngelb, reife gelbe Äpfel,<br />

Quitte und Zitrusnoten in der<br />

Nase, feine tabakige Nuancen,<br />

mineralische Textur am Gaumen,<br />

klassischer Veltliner von<br />

den Lössterrassen.<br />

magerl.cc<br />

€ 7,–<br />

62 falstaff


falstaff<br />

63


ezepte / PILZE<br />

64 falstaff


V<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

GRATIN VON JUNGEN STEINPILZEN<br />

UND ERDÄPFELN<br />

ZUTATEN<br />

1 kg speckige Erdäpfel, in ähnlicher Größe<br />

wie die Pilze<br />

500 g junge, feste Steinpilze<br />

300 ml Obers<br />

1 Knoblauchzehe, fein geraspelt<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER RIED<br />

KREMSER<br />

GEBLING 2018<br />

WEINGUT VORSPANNHOF<br />

MAYR<br />

Vielschichtiger Grüner Veltliner mit<br />

eleganter Würze, faszinierendem<br />

Frucht-Säure-Spiel und langer<br />

Lagerfähigkeit. Ein feiner Begleiter<br />

von kräftigen Speisen mit hellem<br />

und auch dunklem Fleisch. Der<br />

2018er zeichnet sich durch intensive<br />

Würze und Exotik aus. Ein<br />

saftiger, kräftiger Veltliner mit<br />

Substanz und Vielschichtigkeit.<br />

vorspannhof-mayr.at, € 6,90<br />

Für 4 Personen, als Beilage zu Steak oder Wild<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Erdäpfel schälen und in 0,5 cm dicke<br />

Scheiben schneiden. Die Steinpilze zuputzen<br />

und eventuell abbürsten, um sie von<br />

Erdresten zu befreien. Ebenfalls in 0,5-cm-<br />

Scheiben schneiden. Es sollten in etwa<br />

gleich viel Pilze wie Erdäpfel sein. Den<br />

Backofen auf 170 °C vorheizen. Obers und<br />

Knoblauch in einer Schüssel gut vermengen,<br />

kräftig salzen und pfeffern (muss als<br />

Würze für das ganzen Gratin ausreichen).<br />

In einer passenden flachen Gratinform jeweils<br />

abwechselnd je eine Erdäpfel- und<br />

Steinpilz-Scheibe einschlichten. Eng und<br />

senkrecht schlichten, bis alle Pilze und<br />

Erdäpfel aufgebraucht sind. Falls noch<br />

Material übrigbleibt, eine weitere, kleine<br />

Form in derselben Art füllen. Dann die<br />

Oberssauce darüber gießen und im Backrohr<br />

eine knappe Stunde backen, bis alles<br />

schön gratiniert ist, die Erdäpfel schmelzend<br />

weich sind und die Flüssigkeit fast<br />

zur Gänze aufgesogen ist. Heiß servieren.<br />

Dieses ebenso luxuriöse<br />

wie einfache Gratin benötigt<br />

ein wenig Geduld, damit die<br />

Scheiben wirklich senkrecht<br />

stehen und im Rohr hübsch<br />

knusprig werden. Die Mühe<br />

lohnt sich aber! Als Beilage<br />

zu gegrilltem Steak oder<br />

Rehrücken, aber auch als<br />

vegetarische Hauptspeise<br />

mit einem knackigen<br />

grünen Salat servieren!<br />

TIPP<br />

Pilzgrammeln<br />

Wenn die Unterseite des Steinpilzhutes<br />

gelb oder grün verfärbt ist, wird sie<br />

beim Garen etwas schwammig und<br />

sollte vor dem Braten abgezogen<br />

werden. Aber bloß nicht wegwerfen!<br />

Sie kann getrocknet und dann zum<br />

Würzen verwendet werden. Vielleicht<br />

noch besser: Einfach in Butter zu<br />

köstlichen Pilzgrammeln frittieren!<br />

Die Butter selbst schmeckt übrigens<br />

nicht weniger genial.<br />

falstaff<br />

65


ezepte / PILZE<br />

V<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Ein großartiges Dessert,<br />

nicht nur für Pilzliebhaber<br />

– und perfekt für die<br />

Verwertung von<br />

Steinpilz-Abschnitten.<br />

CRÈME BRÛLÉE VOM STEINPILZ<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1,5 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

SMARAGD RIED<br />

SÜSSENBERG<br />

MAUTERN 2017<br />

WEINGUT HUTTER-<br />

SILBERBICHLERHOF<br />

Der moderate Restzucker, in<br />

Verbindung mit der Mineralität und<br />

Würze, prädestinieren diesen Wein<br />

als Speisenbegleiter für etwas<br />

intensiver gewürzte Speisen, bzw.<br />

auch zu Steak und Fleischspeisen<br />

mit Saucen. Die ausgeprägte<br />

Veltlinerfrucht am<br />

Gaumen und der lange Abgang<br />

prägen diesen Wein.<br />

hutter-wachau.at, € 17,50<br />

66 falstaff<br />

ZUTATEN<br />

400 ml Obers<br />

200 ml Milch<br />

5 Eidotter<br />

7 g getrocknete Steinpilze<br />

50 g Zucker (oder nach Geschmack)<br />

1 Tasse frische Brombeeren<br />

4 Rosmarinzweige<br />

60 g Zucker zum Karamellisieren<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Milch, Obers und Zucker mischen. Die getrockneten<br />

Steinpilze dazugeben und auf<br />

mittlerer Hitze vorsichtig zum Sieden bringen.<br />

Achtung: Immer wieder rühren, die<br />

Milch brennt leicht an. Von der Hitze nehmen<br />

und eine halbe Stunde ziehen lassen.<br />

– Dann die Steinpilze abseihen und die Milch-<br />

Obers-Mischung auf Zimmertemperatur<br />

auskühlen lassen. Die Dotter mit einem<br />

Schneebesen ordentlich einrühren, dann<br />

die Mischung durch ein Sieb in die Crème-<br />

Brûlée-Formen gießen.<br />

– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen. Die<br />

Formen in eine große flache Pfanne (oder<br />

Ähnliches) stellen und so viel kochendes<br />

Wasser in die Pfanne gießen, dass die Formen<br />

etwa bis zur Mitte im Wasser stehen.<br />

Das Wasserbad samt den Crème-Brûlée-<br />

Formen mit Alufolie bedecken und etwa<br />

30 bis 40 Minuten backen, bis sich die<br />

Crème gesetzt hat. Sie soll bei Erschütterung<br />

wackeln, aber gestockt sein.<br />

– Herausnehmen und die Crème am besten<br />

über Nacht kalt stellen. Mit braunem<br />

Zucker bestreuen und mit einem Crème-<br />

Brûlée-Brenner karamellisieren.<br />

– Mit frischen Brombeeren und je einem Rosmarinzweig<br />

garnieren und sofort servieren.


©lichtfarben.at


ezepte / RUFFAGE<br />

Foto: Shutterstock / EE Berger<br />

68 falstaff


DIE KÖCHIN<br />

MIT DEM<br />

GRÜNEN DAUMEN<br />

In ihrem Buch »Ruffage« zeigt die erfolgreiche Köchin<br />

und Bäuerin Abra Berens, wie man aus gewöhnlichem<br />

Gemüse außergewöhnliche Köstlichkeiten zaubert.<br />

Die »New York Times« und »Gourmet Magazine« haben<br />

es als eines der wichtigsten Kochbücher <strong>2019</strong> gefeiert,<br />

wir bringen erstmals drei <strong>Rezepte</strong> auf Deutsch.<br />

»Ruffage«<br />

A Practical Guide to Vegetables<br />

Abra Berens<br />

464 Seiten<br />

24,15 Euro<br />

Chronicle Books<br />

falstaff<br />

69


ezepte / RUFFAGE<br />

V<br />

BROKKOLISALAT<br />

MIT WARMER<br />

BACON- VINAIGRETTE,<br />

SONNEN BLUMEN-<br />

KERNEN UND<br />

GETROCKNETEN<br />

KIRSCHEN<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

230 g Speck, in 5 mm dünne Streifen<br />

geschnitten<br />

115 g Schalotten oder rote Zwiebel,<br />

in dünne Scheiben geschnitten<br />

60 ml Apfelessig<br />

2 Brokkoliköpfe, dünn geschnitten oder<br />

in Röschen geteilt, Stiele geschält und<br />

in Halbmonde geschnitten<br />

140 g Kirschen, süße oder saure<br />

getrocknet<br />

70 g Sonnenblumenkerne, geröstet<br />

½ TL Salz<br />

3 g frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

2 EL Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Speck in eine kalte Pfanne legen,<br />

auf mittlerer Temperatur erhitzen und<br />

braten, bis er knusprig ist und sein Fett<br />

gelassen hat.<br />

– In einer Schüssel Schalotten, Essig,<br />

Salz und Pfeffer vermengen und 5 bis<br />

10 Minuten ziehen lassen. Das Speckfett<br />

ohne die knusprigen Streifen zur<br />

Schalotten-Essig-Mischung geben.<br />

Olivenöl beifügen und vermischen.<br />

– Die Speck-Vinaigrette über Brokkoli,<br />

Speckstreifen, Kirschen und Sonnenblumenkerne<br />

verteilen und mit einer<br />

Prise Salz würzen.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

KREMSTAL DAC<br />

RESERVE RIED<br />

VORDERNBERG<br />

2017<br />

WEINGUT JOSEF UND<br />

PHILIPP BRÜNDLMAYER<br />

Der Vordernberg schaut mitten<br />

in die Sonne, die allerdings durch<br />

kühle Nordwestwinde gepuffert<br />

wird. Säure und Lebendigkeit<br />

kontern Kraft und reife Frucht. Ein<br />

kräftiger Veltliner, wie er sein soll.<br />

vinorama.at, € 17,28<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />

70 falstaff


ÖSTERREICHWEITE,<br />

DIE MEHR ERREICHT.<br />

EINFACH UNSCHLAGBAR: MIT DEN ORF-MEDIEN ERREICHEN<br />

SIE TÄGLICH 6,6 MIO. ÖSTERREICHER/INNEN.<br />

ENTERPRISE.ORF.AT<br />

Quelle: ORF Touchpoint 2018_4, Dezember 2018, CAWI, 14+<br />

BUCHEN SIE ERFOLG.


ezepte / RUFFAGE<br />

V<br />

GRÜNKOHL<br />

MIT TOMATEN,<br />

CREMIGEM<br />

MOZZARELLA UND<br />

WILDREIS<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

1 kleine Zwiebel, in dünne Scheiben<br />

geschnitten<br />

2 Knoblauchzehen, gehackt<br />

60 ml Weißwein<br />

180 g Wildreis, über Nacht in 1 l Wasser<br />

eingeweicht<br />

1 Grünkohl, Blätter vom Strunk gelöst,<br />

getrocknet, in dünne Streifen geschnitten<br />

1 Mozzarella<br />

½ kg Cherrytomaten, halbiert<br />

60 g Sauerrahm<br />

Saft und Schale von 1 Zitrone<br />

Salz und gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Einen Schuss Olivenöl erhitzen. Die<br />

Zwiebel und den Knoblauch mit etwas<br />

Salz für 5 Minuten anbraten, bis sie<br />

glasig sind. Den Wein hinzufügen, auf<br />

die Hälfte einkochen. Den Wildreis mit<br />

Einweich-Flüssigkeit hinzufügen, 45<br />

Minuten leicht kochen.<br />

– Den Grünkohl in eine Schüssel geben,<br />

mit Salz bestreuen. Die Blätter kneten,<br />

bis sie eine dunkelgrüne Farbe angenommen<br />

haben und sich weich anfühlen.<br />

- Den Mozzarella in mundgerechte<br />

Stücke reißen. Mit Sauerrahm, Zeste,<br />

Zitronensaft, Salz und Pfeffer mischen.<br />

- Wenn der Reis gar ist, restliche Flüssigkeit<br />

abgießen, Reis auskühlen lassen.<br />

- Tomaten, Kohl und Reis mit etwas Olivenöl<br />

mischen. Mit Mozzarella und der<br />

Sauce garnieren und servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

72 falstaff<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER<br />

RUPPERSTHAL<br />

2018<br />

WEINGUT HERBERT<br />

SCHABL<br />

Jugendliche Farbe, zart<br />

fruchtiges Bukett, feine<br />

Kräuternoten, stoffiger Wein,<br />

mandelige Würze im Abgang.<br />

weingut-schabl.at<br />

€ 7,50<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication


•<br />

•<br />

•<br />

Facebook “f” Logo CMYK / .ai Facebook “f” Logo CMYK / .ai


ezepte / RUFFAGE<br />

V<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

KARFIOL<br />

MIT GEBRATENEN<br />

TOMATEN,<br />

PETERSILIE<br />

UND BRÖSELN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

1 Karfiolkopf ohne Strunk,<br />

in Röschen geteilt<br />

1,2 kg Cherrytomaten oder<br />

Flaschentomaten, halbiert oder<br />

geviertelt, je nach Größe<br />

½ Bund grob gehackte Petersilie<br />

oder 60 ml Petersilienöl<br />

70 g Oliven, grob gehackt, entsteint<br />

70 g Knoblauch-Croutons<br />

Olivenöl<br />

Salz und frisch gemahlener<br />

schwarzer Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 220 °C vorheizen.<br />

– Den Karfiol salzen, pfeffern und mit<br />

Olivenöl mischen. Auf einem Backblech<br />

mit Backpapier in einer Lage verteilen<br />

und im Ofen rösten, bis er weich<br />

ist und eine schöne Farbe genommen<br />

hat, etwa 25 Minuten.<br />

– Die Cocktailtomaten entweder roh<br />

lassen oder ebenfalls mit etwas Olivenöl,<br />

Salz und Pfeffer mischen und<br />

im Rohr backen, bis ihr Saft zu einer<br />

sirupartigen Konsistenz eingekocht ist,<br />

etwa 15 bis 25 Minuten.<br />

– Karfiol, Tomaten, Petersilie und Oliven<br />

mischen. Mit Croutons garnieren und<br />

servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER RIED<br />

SÜSSENBERG<br />

2018<br />

WEINGUT MARKUS<br />

HENINGER<br />

Mit zarten goldgelben Reflexen<br />

präsentiert sich dieser Grüne Veltliner<br />

im Glas. Anklänge von exotischen<br />

Früchten, mineralische<br />

Nuancen und harmonische Säure<br />

lassen den Wein zu einem eleganten<br />

Speisenbegleiter werden.<br />

weingrube.com<br />

€ 6,70<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />

74 falstaff


BODULO<br />

JUWELEN AUS<br />

DALMATIEN<br />

Seit 1980 bringt das »Bodulo« die<br />

Region Dalmatien kulinarisch auf die<br />

Wiener Teller. Dabei wird das Motto<br />

»Ritual der Tradition« gelebt.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Für Charakter, Persönlichkeit<br />

und vor allem<br />

Fischspeisen, ehrwürdige<br />

Boten dalmatinischer<br />

Kultur, steht der Name<br />

»Bodulo«. Der kroatische Ausdruck<br />

bezeichnet jemanden, der<br />

auf einer Insel wohnt. Das<br />

»Bodulo» ist seit 39 Jahren<br />

die »Sonne des Südens« im<br />

17. Wiener Gemeindebezirk.<br />

Auf jedem Teller findet man<br />

Leidenschaft, Respekt für<br />

Tradition und Erfahrung, um<br />

der internationalen Kulinarik<br />

eine dalmatinische Handschrift<br />

zu geben. Die Charakteristik<br />

und Identität der traditionellen<br />

dalmatinischen Küche vereinen<br />

Einflüsse verschiedener Nachbar-Nationen;<br />

sie besteht<br />

jedoch im Kern aus einfachen,<br />

leichten und sparsam gewürzten<br />

Speisen.<br />

Frischer Fisch und Meeresfrüchte<br />

von höchster Qualität<br />

werden von für Dalmatien typischen<br />

Gemüsesorten wie Mangold<br />

oder Artischocken begleitet.<br />

Auch Olivenöl und feinste<br />

Gewürzkräuter stehen an<br />

oberster Stelle.<br />

Die Meeresspezialitäten werden<br />

nach Beratung mit unserem<br />

Koch ganz nach Wunsch zubereitet:<br />

entweder gekocht,<br />

gegrillt, in Alufolie<br />

verpackt oder in eine<br />

herrliche Salzkruste<br />

vergraben.<br />

Außerdem kann<br />

sich jeder Gast auf<br />

den vollmundigen<br />

Geschmack edler Weine<br />

freuen. Wein zu entdecken,<br />

ist schließlich ein großes<br />

Vergnügen. Und was wäre<br />

große Küche ohne große<br />

Weine? Die edlen Tropfen der<br />

kroatischen und österreichischen<br />

Topwinzer werden nach<br />

den Kriterien bester Qualität<br />

und unverwechselbarer Note<br />

ausgewählt.<br />

INFO<br />

Hernalser Hauptstraße 204<br />

1170 Wien<br />

T: +43 1 48644311<br />

bodulo.at<br />

PROMOTION<br />

falstaff 75


ezepte / SCHWEIN<br />

76 falstaff


DAS JAHR<br />

DES<br />

SCHWEINS<br />

Es gibt ziemlich sicher keine größeren Schweine-Köche (und -Esser)<br />

auf dieser Welt als die Chinesen. <strong>2019</strong> ist laut chinesischem<br />

Kalender noch dazu das Jahr des Schweins: Grund genug,<br />

einige der herrlichsten Originalrezepte chinesischer<br />

Schweinefleischküche für unsere Zwecke zu adaptieren!<br />

FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />

Das Schwein ist das mit<br />

Abstand beliebteste Speisetier<br />

der Österreicher: Knapp über<br />

37 Kilo genießen wir davon<br />

im Jahr, weit abgeschlagen<br />

folgen erst Rind und Huhn mit je etwas<br />

über 12 kg. Wer aber glaubt, dass wir die<br />

größten Schweine-Köche der Welt sind, der<br />

muss einmal nach China fahren.<br />

In China wird das Schwein nicht nur<br />

geschätzt, sondern kulinarisch verehrt: Es<br />

wird gebraten, geschmort, gegrillt oder<br />

gekocht, und selbst Gemüsegerichte werden<br />

sehr oft noch mit ein wenig Faschiertem<br />

oder Schinken gewürzt. Nicht nur Schnitzel,<br />

Schopf und Filet werden geschlemmt,<br />

sondern – noch viel lieber – auch Teile wie<br />

Ohren, Rüssel und Schwänze.<br />

So groß ist die Liebe dort zum Borstentier,<br />

dass auf Mandarin das Wort für Fleisch und<br />

Schwein dasselbe ist. Vegetarier, die »Etwas<br />

ohne Fleisch« bestellen, bekommen daher<br />

oft Lamm oder Rind serviert. Und so wichtig<br />

ist das Tier für die Wirtschaft des Landes,<br />

dass Chinas Regierung eine »nationale<br />

Schweinereserve« lagert wie andere Länder<br />

Gold. In staatlichen Kühlhäusern hängen<br />

unzählige eingefrorene Schweinehälften, um<br />

im Fall eines Engpasses allzu hohe Preise<br />

verhindern zu können.<br />

Bei so viel Leidenschaft fürs Schwein verwundert<br />

es nicht, dass die Chinesen sehr<br />

gut darin sind, es zuzubereiten: Sie sind<br />

Meister der vielschichtigen Würze, und sie<br />

verstehen es, aus vergleichsweise wenig<br />

Fleisch ein wunderbar befriedigendes<br />

Gericht zu zaubern. Und das ist etwas, wo<br />

sich selbst Schweinefleischprofis wie wir<br />

Österreicher mitunter noch ein bisserl was<br />

abschauen können.<br />

falstaff<br />

77


ezepte / SCHWEIN<br />

HONG YOU CHAO SHOU<br />

WONTONS MIT CHILIÖL<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Wontons gehören zum<br />

Besten, was chinesische<br />

Teigtaschenkunst<br />

hervorgebracht hat: Eine<br />

herrlich saftige Fülle wird von<br />

seidig-gaumenschmeichelndem<br />

Teig umschlossen, dem sie<br />

auch ihren Namen verdanken:<br />

Wonton heißt auf chinesisch<br />

»Wolken schlucken«.<br />

Wir servieren sie in feurigwürzigem<br />

Chiliöl, ganz wie in<br />

Chinas Provinz Sichuan,<br />

die für ihr köstlich-scharfes<br />

Essen berühmt ist.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

KREMSTAL DAC<br />

RIED SCHIEFER<br />

2018<br />

WEINGUT FORSTREITER<br />

Pointierte Sortenaromatik, gelbfruchtig,<br />

würzig, frisch, Feuerstein;<br />

feingliedrig, bringt den kalkreichen<br />

Konglomeratboden deutlich<br />

zum Ausdruck, elegante<br />

Frucht, viele Facetten. Am<br />

Gaumen saftig (gelbe Frucht),<br />

cremiger Schmelz, Druck,<br />

vielschichtig, tolle Länge.<br />

forstreiter.at, € 13,–<br />

ZUTATEN<br />

250 g Schweinebauch oder Schulter,<br />

frisch faschiert<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer,<br />

geschält und klein geschnitten<br />

2 EL helle Sojasauce<br />

3 EL Shaoxing Reiswein<br />

2 Frühlingszwiebel, klein gehackt<br />

2 EL gutes getoastetes Sesamöl<br />

viel frisch geriebener Pfeffer<br />

eine Prise Zucker nach Geschmack<br />

1 großes Ei<br />

200 ml gute Hühnersuppe<br />

1 Packung Wonton-Teig, tiefgefroren<br />

aus dem Asiashop<br />

2 EL Chiliöl pro Person<br />

1 Prise gemahlener Sichuanpfeffer<br />

etwas gehacktes Koriandergrün<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Fleisch, Gewürze und Ei mischen, dann<br />

nach und nach (Tasse für Tasse) den Hühnerfond<br />

untermischen, bis er ganz im Faschierten<br />

aufgesogen wurde. Mindestens<br />

zwei Stunden, gern auch über Nacht kaltstellen.<br />

– Eine Tasse Wasser und die Füllung bereitstellen.<br />

Mit Daumen und Zeigefinger einen<br />

Ring formen. Ein Teigquadrat darauflegen.<br />

Einen Finger in die Wassertasse tauchen<br />

und den Teig entlang des Daumen-Zeigefinger-Rings<br />

nass machen.<br />

– Etwas Füllung in die Mitte des nassen<br />

Rings legen, das Wonton auf den Tisch<br />

legen und zu einem Dreieck falten. Rund<br />

um die Füllung (dort, wo der Teig nass ist)<br />

zusammendrücken – es soll möglichst<br />

wenig Luft darin bleiben.<br />

– Die unteren beiden Ecken des Dreiecks<br />

zusammenbringen: Eine Ecke nass machen<br />

und die andere darauf drücken. Die Füllung<br />

bei Bedarf ein wenig von unten eindrücken,<br />

sodass sich die Ecken besser zueinander<br />

führen lassen. Das Ergebnis erinnert optisch<br />

ein wenig an ein Boot. Je weniger<br />

Füllung und je mehr Teig, desto seidiger<br />

das Esserlebnis.<br />

– Chinesen kochen Wontons traditionell nach<br />

der »Drei-Mal-Kochen«-Methode: Die Teigtaschen<br />

werden in kochendes Wasser geworfen.<br />

Wenn es wieder aufwallt, wird eine<br />

Tasse kaltes Wasser dazugegossen, dieser<br />

Prozess wird drei Mal wiederholt – dann<br />

sind die Wontons gar. Wem das zu viel Aufwand<br />

ist: Wasser aufkochen, Wontons einlegen,<br />

wieder zum Sieden bringen, von der<br />

Hitze nehmen, drei Minuten warten.<br />

– Vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus<br />

dem Wasser heben, möglichst viel Flüssigkeit<br />

abtropfen lassen und mit Chiliöl, frischem<br />

Koriander und Sichuanpfeffer<br />

servieren.<br />

CHILIÖL<br />

Machen Sie immer mehr<br />

Chiliöl als Sie brauchen,<br />

es hält sich gut und kann<br />

sehr vielseitig verwendet<br />

werden. Von Wontons über<br />

Nudeln bis hin zur Sulz.<br />

ZUTATEN<br />

1 Handvoll getrocknete, gehackte Chilis,<br />

etwa Facing Heaven Chilis (im Asiashop)<br />

oder koreanische Chiliflocken<br />

¼ l Erdnussöl<br />

2 Sternanis<br />

20 Körner Sichuanpfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Öl in einer Pfanne auf ungefähr 160 °C<br />

erhitzen. Wer kein Thermometer hat: Es<br />

soll Schlieren bilden, aber nicht rauchen.<br />

– In einem hitzebeständigen Gefäß die gehackten<br />

Chilis, einige geröstete Sichuanpfefferkörner<br />

und den Sternanis mischen.<br />

– Das heiße Öl über die Mischung kippen,<br />

Abstand halten, bis es zu zischen und blubbern<br />

aufgehört hat, und auf Zimmertemperatur<br />

abkühlen lassen.<br />

– Kühl und dunkel lagern und nach Belieben<br />

verwenden.<br />

78 falstaff


TIPP<br />

Scharf, aber nicht<br />

zu scharf<br />

Achten Sie darauf, dass die Chilis, die<br />

Sie verwenden, nicht zu scharf sind.<br />

Sie wollen Aroma, kein schreckliches<br />

Mundbrennen.<br />

TIPP<br />

Lob der Tiefkühltruhe<br />

Überzählige Wontons können wunderbar<br />

auf Backpapier nebeneinander eingefroren<br />

werden. Zum Aufwärmen die<br />

tiefgekühlten Teigtaschen direkt ins<br />

kochende Wasser legen und etwas<br />

länger ziehen lassen.<br />

falstaff<br />

79


ezepte / SCHWEIN<br />

80 falstaff


ZUTATEN<br />

CHAR-SIU-<br />

HONGKONG-BBQ RIPPERL<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN + 12 STUNDEN MARINIEREN LASSEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 TL Fünf-Gewürze-Pulver<br />

½ TL weißer Pfeffer<br />

1 TL Sesamöl<br />

2 EL Shaoxing-Wein oder Sherry<br />

2 EL helle Sojasauce<br />

2 El Hoisin-Sauce<br />

4 EL Honig<br />

3 Würfel roter Nam Yu (vergorener Tofu,<br />

im Asiashop in Gläsern erhältlich)<br />

2 EL Wasser<br />

1,5 kg Schweinsripperl<br />

(lieber dicker als zu dünn)<br />

1 EL Sesamsamen (optional)<br />

gehacktes Koriandergrün (optional)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Knoblauch fein hacken, dann alle Zutaten<br />

außer den Ripperln zu einer Marinade<br />

verrühren.<br />

– ⅓ der Marinade für später aufheben. Mit<br />

dem Rest die Ripperl einreiben und über<br />

Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.<br />

– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen. Auf den<br />

Boden eine Tasse Wasser stellen. Die Ripperl<br />

im Rohr 40 Minuten braten.<br />

– Das Fleisch herausnehmen, mit der restlichen<br />

Marinade einpinseln und weitere 30<br />

bis 50 Minuten im Rohr braten, bis sie eine<br />

schöne Farbe haben und so weich sind,<br />

dass sich das Fleisch leicht von den Knochen<br />

löst.<br />

– Kurz rasten lassen, eventuell mit Sesamsamen<br />

und Koriandergrün bestreuen und<br />

warm servieren.<br />

Wer durch Hongkong<br />

spaziert, kommt ständig<br />

an Char-Siu-Läden vorbei,<br />

der chinesischen Version<br />

von BBQ: knusprig-rote,<br />

glänzende Schweine- und<br />

Entenstücke, die erst mit<br />

einer würzig-süßen Marinade<br />

bestrichen und dann<br />

stundenlang in speziellen<br />

Öfen zur Perfektion<br />

geschmort werden. Das<br />

Ergebnis sieht zum Finger-<br />

Abschlecken aus. Hier<br />

ein Rezept für Char-Siu-<br />

Ripperl, die Sie auch ganz<br />

leicht zu Hause machen<br />

können.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

KREMSTAL DAC<br />

RIED FRECHAU<br />

ELITÄR 2017<br />

WEINGUT AIGNER<br />

Leuchtendes Gelbgrün. Intensiver<br />

Duft nach Mango und Ananas,<br />

unterlegt mit Kräuternuancen, ein<br />

Hauch von weißer Birnenfrucht,<br />

feine Orangenzesten. Komplex,<br />

elegant, engmaschig, mineralisch-salzig<br />

im Abgang, feine<br />

Säurestruktur, weiße Tropenfrucht,<br />

sehr gutes Potenzial.<br />

go-wineshop.at, € 24,80<br />

falstaff<br />

81


ezepte / SCHWEIN<br />

»Rot kochen« ist eine<br />

der häufigsten Arten, wie<br />

in China Schwein zubereitet<br />

wird - kein Wunder, ist es<br />

doch herrlich unkompliziert<br />

und schmeckt einfach<br />

umwerfend gut. Rot gekochter<br />

Schweinebauch war nicht nur<br />

wegen des Namens Maos<br />

Lieblingsessen.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ZUTATEN<br />

500 g Schweinebauch<br />

2 daumengroße Stück Ingwer, geschält und<br />

angedrückt<br />

2 Frühlingszwiebeln<br />

65 ml Shaoxing-Wein (oder Sherry)<br />

300 ml gute Suppe (oder Wasser)<br />

1 Sternanis<br />

1 fingergroßes Stück Cassia-Rinde oder Zimt<br />

2 EL dunkle Sojasauce<br />

2 EL brauner Zucker<br />

Öl oder Schmalz zum Anbraten<br />

82 falstaff<br />

HONG SHAO ROU –<br />

ROT GEKOCHTES SCHWEIN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 150 °C vorheizen.<br />

– Den Bauch in etwa 2x2 Zentimeter große<br />

Würfel schneiden, ähnlich wie große Ildefonso.<br />

In einem schweren Bräter oder Topf<br />

das Öl erhitzen. Das Fleisch anbraten, bis<br />

es auf allen Seiten schön Farbe genommen<br />

hat. Dann Ingwer und Frühlingszwiebeln<br />

zugeben und ebenfalls kurz mitbraten.<br />

– Mit Shaoxing-Wein ablöschen, mit Suppe<br />

aufgießen, die Gewürze und den Zucker zugeben<br />

und alles einmal aufkochen lassen.<br />

Den Deckel auflegen und im Rohr etwa<br />

zwei Stunden garen lassen. Wer möchte,<br />

kann die Sauce auf dem Herd bei offenem<br />

Deckel nun noch etwas einreduzieren.<br />

– Gleich mit Reis servieren oder über Nacht<br />

rasten lassen. Wie jeder Eintopf wird auch<br />

rot gekochtes Schweinefleisch mit der Zeit<br />

nur besser.<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

KAMPTAL DAC<br />

RIED RENNER<br />

1ÖTW 2017<br />

SCHLOSS GOBELSBURG<br />

Gelbfruchtiges Spiel im Überfluss,<br />

Ringlotten, geröstete Mandeln<br />

und Biskuit spielen mit,<br />

geht sofort in die Tiefe, überaus<br />

verlockend; viel Saft und Kraft<br />

auch am Gaumen, die intensiven<br />

gelben, aber nie dominierenden<br />

Fruchtakzente bleiben erhalten,<br />

mollig und überaus lang, nie<br />

übermächtig, salziges Finish.<br />

interspar.at<br />

€ 20,99<br />

TIPP<br />

Experimentieren<br />

erwünscht!<br />

Sie können natürlich ganz nach Lust<br />

und Laune variieren: Kochen Sie<br />

Kartoffeln oder Maroni mit, geben Sie<br />

Bambus oder frittierten Tofu dazu.<br />

Und Reste (so Sie wider Erwarten<br />

welche haben) schmecken ganz<br />

hervorragend auf Nudeln.


ezepte / SCHWEIN<br />

Eines der berühmtesten<br />

Gerichte der Provinz<br />

Sichuan im Westen Chinas.<br />

Wörtlich übersetzt heißt<br />

der Name »Zurück-in- den-<br />

Topf-Fleisch«, weil der<br />

Schweinebauch erst<br />

gekocht, dann im Wok<br />

scharf angebraten wird.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

CABERNET<br />

SAUVIGNON<br />

RESERVE LIMITED<br />

EDITION 2016<br />

WEINGUT ANTON BAUER<br />

Dunkles Rubingranat, sehr dunkler<br />

Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand.<br />

In der Nase frische Johannisbeeren,<br />

Brombeeren, zart blättrige<br />

Würze unterlegt, mineralische<br />

Nuancen. Saftig, frische, schwarze<br />

Beerenfrucht, Cassis, tabakige<br />

Note, präsente Tannine, dunkle<br />

Schokolade im Abgang, lang und<br />

dicht! Großes Potential!<br />

antonbauer.at, € 36,90<br />

ZUTATEN<br />

HUI GOU ROU -<br />

ZWEI MAL GEKOCHTER<br />

SCHWEINEBAUCH<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE + 12 STUNDEN RASTEN LASSEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

300 g Schweinebauch mit Haut<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer,<br />

geschält und angedrückt<br />

2 Frühlingszwiebel mit viel Grün<br />

65 ml Shaoxing-Wein oder Sherry<br />

6 junge Lauchstangen<br />

1 roter Paprika<br />

1 grüner Paprika<br />

Erdnussöl zum Anbraten<br />

2 EL Sichuan Chili-Bohnen-Paste<br />

(Doubanjiang, im Asiashop)<br />

2 EL süße Bohnensauce<br />

(Tianmian, im Asiashop)<br />

2 EL schwarze Sojabohnen<br />

1 EL dunkle Sojasauce<br />

1 EL dunkler Zucker<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Schweinebauch mit Ingwer, die Hälfte<br />

der Frühlingszwiebeln und Shaoxing-Wein in<br />

einen Topf geben, mit Wasser bedecken und<br />

zum Kochen bringen. Etwa 20 bis 30 Minuten<br />

köcheln lassen. Herausnehmen, auskühlen<br />

lassen und über Nacht kalt stellen.<br />

– Wenn es komplett kalt ist, in dünne mundgerechte<br />

Streifen schneiden. Jeder Streifen<br />

sollte ein Stück Haut daran haben. Den<br />

Lauch diagonal in etwas dickere Streifen<br />

schneiden (Pferdeohren-Schnitt sagen die<br />

Chinesen dazu). Den Paprika in mundgerechte<br />

Stücke schneiden.<br />

– Das Öl in einer Pfanne über mittlerer Hitze<br />

erhitzen. Den Schweinebauch braten, bis er<br />

sich ein wenig gerollt hat und sein Fett ausgetreten<br />

ist. Dann die Chili-Bohnen-Paste,<br />

die süße Bohnensoßeund die schwarzen<br />

Bohnen dazugeben und kurz mitbraten.<br />

Mit Sojasauce und Zucker würzen. Die Hitze<br />

hoch schalten, Paprika und Lauch zugeben<br />

und solange braten, bis das Gemüse<br />

gerade etwas weich geworden ist.<br />

– Mit Reis servieren.<br />

84 falstaff


HÜTTHALER / promotion<br />

HÜTTHALER<br />

»Wenn man Schlachthof nach<br />

Tierwohlgrundsätzen hört, ist das<br />

natürlich für viele im ersten Moment<br />

verwirrend. Das kann aber auch daran<br />

liegen, dass sich bisher kaum jemand<br />

mit dem Thema beschäftigt hat.<br />

Wir sind ein Fleisch verarbeitender<br />

Betrieb, essen selbst Fleisch, und<br />

unsere Kunden tun das logischerweise<br />

auch. Einen würde- und respektvollen<br />

Umgang mit dem Tier bis zur Tötung<br />

sehen wir daher als eine<br />

unanfechtbare Grundsätzlichkeit.«<br />

DR. FLORIAN HÜTTHALER<br />

Fotos: beigestellt, Hütthaler KG<br />

TIERWOHL:<br />

PRODUKTE IM FOKUS<br />

Die Fleischerei Hütthaler hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

die Haltungsart und den Umgang mit den Tieren in den<br />

Vordergrund zu rücken. Das ist nicht nur im Sinne des<br />

Konsumenten – es ist im Sinne des Tierwohls.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern<br />

gelten in Österreich zwar streng<br />

geregelte Standards für die Nutztierhaltung,<br />

dem Thema Tierwohl wird<br />

jedoch zu wenig Beachtung geschenkt. Und<br />

das, obwohl das Tierwohl im Zentrum der<br />

öffentlichen Debatte steht. Dem Zeitgeist<br />

entsprechend ernährt sich der Mensch<br />

wesentlich bewusster, möchte wissen,<br />

woher das Fleisch kommt, ob das Tier<br />

zuvor mit Respekt behandelt wurde und bei<br />

der Schlachtung nicht leiden musste.<br />

Der Trend in der Nutztierhaltung bewegt<br />

sich – dem Kundenwunsch folgend – immer<br />

mehr in Richtung Tierwohl. Das kommt<br />

nicht nur den Tieren, sondern auch den heimischen<br />

Landwirten zugute. Die Hütthaler<br />

KG mit Firmensitz in Schwanenstadt<br />

arbeitet bereits seit fünf Jahren intensiv an<br />

der Entwicklung und Umsetzung des Tierwohl-Projekts<br />

»Hütthalers Hofkultur«. Die<br />

Vision ist es, Regionalität, Haltungsart und<br />

den Umgang mit Nutztieren wieder mehr in<br />

den Mittelpunkt zu stellen. Familie Hütthaler<br />

hat es sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen<br />

für eine artgemäße Tierhaltung<br />

im konventionellen Bereich neu zu definieren<br />

und ein verantwortungsvolles Zusammenleben<br />

von Mensch und Tier zu gewährleisten.<br />

Gleichzeitig fördert sie mit dem Projekt<br />

die regionale Landwirtschaft. Auch dem<br />

sogenannten »Bauernsterben« möchte der<br />

Familienbetrieb dadurch entgegenwirken –<br />

mit Erfolg: Bereits zehn Jungbauern haben<br />

aufgrund des Projekts »Hütthalers Hofkultur«<br />

beschlossen, den elterlichen Betrieb zu<br />

übernehmen und nicht aufzulassen. Viele<br />

weitere Bauern stehen auf der Warteliste,<br />

wollen Teil der Hofkultur-Familie werden<br />

und so der landwirtschaftlichen Zukunft<br />

optimistisch entgegentreten.<br />

VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS<br />

Produkte aus Hofkultur-Qualität sind im<br />

Handel unter demselben Namen, aber auch<br />

unter den Dachmarken FairHOF (Hofer)<br />

sowie Fair zum Tier (Rewe) erhältlich.<br />

NEUER SCHLACHTHOF<br />

Mit dem Neubau des Schlachthofs nach<br />

Tierwohlgrundsätzen in Redlham, der mit<br />

Februar <strong>2019</strong> in Betrieb gegangen ist, kann<br />

Hütthaler nun bei Produkten mit Hofkultur-Qualität<br />

Tierwohl über die gesamte<br />

Wertschöpfungskette sichern: Ein großer<br />

Wartestall mit anpassungsfähigen Buchtensystemen<br />

mit mehr Platz für das jeweilige<br />

Tier, optimales Raumklima, Sprühnebelkühlung<br />

an warmen Tagen, Holz als natürliches<br />

Material, leicht steigende Treibwege<br />

oder barrierefreies Abladen sind nur ein<br />

Teil des durchdachten neuen Systems.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter:<br />

T: +43 7673 2230 0<br />

office@huetthaler.at<br />

huetthaler.at<br />

PROMOTION<br />

falstaff 115


ezepte / MEZZE<br />

»The Mezze Cookbook«<br />

Salma Hage<br />

272 Seiten<br />

24,99 Euro<br />

Phaidon<br />

ZAUBER<br />

DES ORIENTS<br />

Die Küche des mittleren Ostens ist schwer im Kommen:<br />

Kein Wunder, hat diese Gegend doch jahrtausendealte<br />

Kultur und Kochkunst zu bieten. Im neuen Kochbuch<br />

»Mezze« (so etwas wie die arabische Antwort auf Tapas)<br />

sind zahlreiche <strong>Rezepte</strong> aus der kulinarischen Welt<br />

zwischen Türkei, Syrien und Afghanistan versammelt.<br />

Wir stellen drei der besten vor.<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />

86 falstaff


falstaff<br />

87


ezepte / MEZZE<br />

GEBRATENE<br />

SARDINEN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

8 große Sardinen, geschuppt, gewaschen,<br />

von Kopf und Flossen befreit<br />

4 Knoblauchzehen<br />

½ TL Salz<br />

3 EL Olivenöl<br />

Saft von 1 Zitrone<br />

Salatblätter zum Servieren<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Sardinen wie ein Buch auseinanderklappen<br />

und mit der Haut nach<br />

oben auf die Arbeitsfläche legen. Mit<br />

dem Daumen fest auf das Rückgrat der<br />

Fische drücken. Danach die Fische umdrehen<br />

und vorsichtig das Rückgrat<br />

entfernen. Mit einer Schere das<br />

Schwanzende abtrennen. Die Sardinen<br />

in einer Schüssel zur Seite stellen.<br />

Die Knoblauchzehen mit dem Salz in<br />

einem Mörser zerstoßen. Olivenöl und<br />

Zitronensaft untermischen, die Mischung<br />

anschließend über die Sardinen<br />

gießen und sie darin wenden.<br />

– Eine schwere Bratpfanne erhitzen, darin<br />

die Sardinen mit der Hautseite nach<br />

unten für 2 bis 3 Minuten anbraten.<br />

Wenden und eine weitere Minute lang<br />

braten. Die Fische auf dem Teller mit<br />

den Salatblättern anrichten und servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER &<br />

FRIENDS 2018<br />

DOMÄNE WACHAU<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Wiesenkräuter, zart nach<br />

gelbem Apfel, etwas weiße<br />

Tropenfrucht, ein Hauch von<br />

Limettenzesten, attraktives<br />

Bukett. Mittlerer Körper, saftig,<br />

feine Säurestruktur, mineralischsalzig,<br />

Birnentouch im Abgang,<br />

bleibt gut haften.<br />

Bei Hofer um € 5,99<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />

88 falstaff


Ihre Kunstsammlung wird neidisch werden.<br />

Der Unterschied heißt Gaggenau.<br />

Eindrucksvolle Architektur verlangt nach einem gleichermaßen<br />

beeindruckenden Inneren. Ihr Weinklimaschrank,<br />

wie auch Ihre Kunstsammlung, sagen viel darüber aus,<br />

wer Sie sind. Jedes Produkt von Gaggenau hat einen unverwechselbaren<br />

Charakter, ist aus hochwertigen Materialien<br />

gefertigt und überzeugt durch seine professionelle Leistung.<br />

Seit 1683.<br />

Setzen Sie ein Statement:<br />

gaggenau.at<br />

gaggenau-showroom.at<br />

Abgebildetes Produkt ist der RW 466 364 | Energieeffizienzklasse: A |<br />

auf einer Skala der Effizienzklassen von A+++ bis G.


ezepte / MEZZE<br />

V<br />

GERÖSTETE<br />

QUINOA<br />

MIT ROTER RÜBE,<br />

OLIVEN UND ORANGE<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 50 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

150 g Quinoa, mit Wasser abgespült<br />

1 Prise Salz<br />

150 g rote Rübe, roh, geraspelt<br />

300 ml Wasser<br />

1 kleiner Bund Petersilie, Blätter<br />

abzupfen und Stiele fein hacken<br />

70 g Oliven, entsteint und halbiert<br />

1 EL Olivenöl<br />

50 g Walnüsse<br />

Schale einer halben Orange<br />

griechischer Joghurt<br />

grüner Salat<br />

ZUBEREITUNG<br />

– In einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze<br />

die gewaschene Quinoa 20 Minuten<br />

lang rösten. Wenn das Wasser verdampft<br />

ist, nimmt die Quinoa eine Bernsteinfarbe<br />

an und wird gepufft. Ständig<br />

umrühren, damit nichts anbrennt.<br />

– Geraspelte rote Rübe mit einer Prise<br />

Salz untermischen. Für 2 bis 3 Minuten<br />

garen, dann Petersilienstiele, Oliven<br />

und Olivenöl beifügen. 300 ml Wasser<br />

zugießen und kochen, bis das Wasser<br />

verdampft und die Quinoa zart ist. Die<br />

Walnüsse in einer kleinen Pfanne für 5<br />

Minuten rösten. Abkühlen lassen, danach<br />

grob hacken und beiseite stellen.<br />

– Wenn die Quinoa fertig gekocht ist, die<br />

Orangenschale beifügen und auf einem<br />

Servierteller anrichten. Mit Petersilie,<br />

Walnüssen und Joghurt garnieren und<br />

mit grünem Salat servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

90 falstaff<br />

CABERNET<br />

SAUVIGNON<br />

GÖTTWEIGER<br />

BERG 2015<br />

WINZERHOF FAMILIE<br />

HACKNER<br />

Die typische Cassisnote wird<br />

von dezenten Röstaromen begleitet.<br />

Angenehme, seidige<br />

Tanninstruktur, aber auch sehr<br />

kraftvoll am Gaumen. Die intensive<br />

Kirschfrucht komplettiert<br />

das Aromaspiel und macht den<br />

Wein zu einem besonders vielschichtigen<br />

Trinkerlebnis.<br />

winzerhof-hackner.at, € 16,–<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication


Wetscher<br />

Wohngalerien<br />

im Zillertal.<br />

Gesehen bei Wetscher<br />

Das POLIFORM-Küchenstudio –<br />

eines von vielen Beispielen in<br />

unseren großen Schauräumen<br />

Die Wetscher Wohngalerien sind einzigartig in Österreich.<br />

Nirgendwo sonst finden Sie so viele inspirierende Beispiele für<br />

außergewöhnliche Wohnkultur. Hier vereinen sich internationale<br />

Spitzenmarken mit Arbeiten aus unseren eigenen Meisterwerkstätten.<br />

Besuchen Sie uns. Und erleben Sie persönlich, was uns heute zu<br />

einem der führenden Einrichtungshäuser in Österreich macht.<br />

Seit 1912.<br />

PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />

Fügen, Zillertal / Tirol • www.wetscher.com


ezepte / MEZZE<br />

V<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

LABNEH<br />

MIT FEIGEN<br />

UND KANDIERTEN<br />

WALNÜSSEN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

40 g Walnüsse, grob gehackt<br />

3 EL Staubzucker<br />

20 g Butter<br />

1 Prise Salz<br />

250 g Labneh<br />

8 Feigen, in Viertel geteilt<br />

1 Handvoll pfeffrige Salatblätter (Rucola,<br />

Brunnenkresse oder eine Mischung aus<br />

beidem)<br />

1½ TL Balsamico (wahlweise)<br />

1 EL Olivenöl (wahlweise)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Zubereitung der kandierten<br />

Walnüsse ein Blatt Backpapier auf eine<br />

glatte Oberfläche legen. Die Walnüsse,<br />

den Zucker und die Butter in eine kleine<br />

Bratpfanne geben und bei mittlerer<br />

Hitze für 3 bis 5 Minuten ständig umrühren,<br />

bis Butter und Zucker geschmolzen<br />

sind und die Walnüsse<br />

bernsteinfarben werden. Danach die<br />

Walnüsse einzeln auf dem Backpapier<br />

verteilen, etwas Salz darüber streuen<br />

und erkalten lassen.<br />

– Das Labneh auf einem Servierteller<br />

verteilen, die geviertelten Feigen darauf<br />

setzen und die Salatblätter darüber<br />

verteilen. Zum Schluss noch die<br />

kandierten Walnüsse darüber streuen<br />

und je nach Wunsch mit etwas Balsamico<br />

und Olivenöl beträufeln.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ROTER VELTLINER<br />

RIED FUMBERG<br />

2018<br />

WEINGUT LETH<br />

Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach Pfirsich und ein Hauch<br />

von Birnen, tabakige Würze,<br />

frische Orangenzesten. Gute<br />

Komplexität, weiße Apfelfrucht,<br />

angenehmer Säurebogen, feine<br />

Fruchtsüße im Abgang, bleibt<br />

haften, verfügt über<br />

Reifepotenzial.<br />

vinorama.at<br />

€ 15,03<br />

Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />

92 falstaff


BEST OF WACHAU<br />

GENUSS AUF HÖCHSTEM NIVEAU:<br />

BEST OF WACHAU<br />

Geprägt von der mächtigen<br />

Donau, prächtigen Burgen,<br />

imposanten Stiften und einer<br />

uralten Weinbautradition, ist die<br />

Weltkulturerberegion Wachau eine der<br />

schönsten Kulturlandschaften der Welt.<br />

Aufgrund des hohen Bewusstseins für Service,<br />

Qualität und regionale Produkte<br />

haben sich führende Tourismusbetriebe<br />

der Region zur Initiative »Best of Wachau«<br />

zusammengeschlossen. Insgesamt 53<br />

Wachauer Gastgeber tragen das Gütesiegel<br />

»Best of Wachau«. Darunter finden sich<br />

Restaurants mit Gourmetküche auf Haubenniveau<br />

ebenso wie bodenständige<br />

Wirtshäuser, Cafés sowie traditi onelle<br />

Hotels, charmante Privatzimmer- Vermieter<br />

und Landwirtschaftsbetriebe.<br />

WACHAU-WERTE<br />

sowie die enge Verbindung zu den<br />

Lebensmittelproduzenten der Umgebung<br />

sind weitere Qualitätskriterien. Den Kern<br />

dieses Angebots bilden natürlich die Klassiker<br />

der Wachau: Dazu gehören die einzigartigen<br />

mineralischen Weine, die vielen<br />

Köstlichkeiten rund um die Wachauer<br />

Marille oder etwa das berühmte<br />

»Wachauer Laberl«.<br />

DIE REGION WIRD SPÜRBAR<br />

Gastfreundschaft ist bei allen »Best of<br />

Wachau«-Gastgebern mehr als nur ein<br />

Wort. Denn den Hoteliers und Wirten ist<br />

es ein Herzensanliegen, die Gäste zu Botschaftern<br />

der Wachau zu machen, die ihre<br />

Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten in<br />

die Welt hinaus tragen.<br />

DER PERFEKTE URLAUB<br />

Ob Weinliebhaber oder Kulturreisender, ob<br />

gesundheitsbewusster Wanderer oder Ruhesuchender:<br />

Für jeden Anspruch findet sich der<br />

passende »Best of Wachau«-Betrieb und das<br />

perfekte Urlaubs-Arrangement.<br />

INFO<br />

Prospekte, Beratung & Buchungsservice<br />

Donau Niederösterreich Tourismus GmbH<br />

Regionalbüro Wachau-Nibelungengau-Kremstal<br />

Schlossgasse 3, 3620 Spitz<br />

T: +43 2713 3006060, urlaub@donau.com<br />

bestof-wachau.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

Die Gastgeber bieten nicht nur herausragende<br />

Qualität, sondern auch »gelebte«<br />

Wachau: sicht- und auch schmeckbar<br />

durch hausgemachte Spezialitäten. Die<br />

Verwendung von regionalen Zutaten<br />

PROMOTION<br />

falstaff 93


ezepte / WEINHERBST<br />

FISCH<br />

MUSS<br />

SCHWIMMEN<br />

Wenn sich die Reben prächtig gelb-rot färben,<br />

die Sonne nicht mehr brennt, sondern sanft wärmt,<br />

und immer öfter Nebel über die Donau ziehen, ist es in<br />

Niederösterreichs Weinregionen noch einmal schöner<br />

als sonst. Wir präsentieren drei herbstliche Fisch-<strong>Rezepte</strong><br />

von Topköchen der Region, die besonders gut zu den<br />

Weinen der Gegend passen.<br />

FOTOS IAN EHM<br />

VIELEN DANK AN DIE KOCHSCHULE TONI MÖRWALD, FEUERSBRUNN (MOERWALD.AT)<br />

94 falstaff


falstaff<br />

95


ezepte / WEINHERBST<br />

SZEGEDINERKRAUT VOM WALLER<br />

MIT BRATERDÄPFELN<br />

Rezept von Toni Mörwald,<br />

Relais & Châteaux Gourmet »Toni M.«<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN FÜR DAS SZEGEDINERKRAUT<br />

1 kg Tullnerfelder Weißkraut,<br />

fein geschnitten oder in 2x2-cm Blätter<br />

2 EL Waldhonig<br />

1 Chilischote<br />

1 TL Waldviertler Kümmel, ganz<br />

4 Schalotten<br />

250 ml Grüner Veltliner<br />

30 g Hendlfett<br />

ZUTATEN FÜR DIE ROTE-PAPRIKA-SAUCE<br />

4–6 Schalotten<br />

3 Zehen Weingartenknoblauch<br />

1 rote Paprikaschote, in Stücke geschnitten<br />

1 EL geräuchertes Paprikapulver<br />

1 Chilischote<br />

20 g Ingwer, frisch<br />

1 EL Waldhonig<br />

2 EL Teebutter<br />

250 ml Grüner Veltliner<br />

250 ml Geflügelfond<br />

125 ml Schlagobers<br />

Muskatnuss, Salz, schwarzer Pfeffer<br />

ZUTATEN FÜR DIE BRATERDÄPFELN<br />

750 g Erdäpfel<br />

Fett zum Backen (am besten<br />

Schweineschmalz)<br />

Salz, Tabasco, schwarzer Pfeffer<br />

ZUTATEN FÜR DAS WALLERFILET<br />

1 kg weißes Wallerfilet, frisch<br />

etwas Currypulver<br />

2 EL Traubenkernöl<br />

2 EL Butter<br />

Salz, schwarzer Pfeffer, grüner Pfeffer in<br />

Essiglake<br />

etwas Mörwald-Johannisbeeressig oder<br />

anderen Fruchtessig<br />

ZUTATEN FÜR DIE DEKO<br />

Kerbel, Kresse, Kräuter nach Belieben<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für das Kraut den Honig in einer Kasserolle<br />

leicht karamellisieren lassen. Fein gehackten<br />

Chili und Ingwer zugeben. Die Schalotten<br />

feinwürfelig schneiden und ebenfalls<br />

beigeben. Alles miteinander anrösten, bis<br />

die Schalotten Farbe genommen haben.<br />

Den Kümmel und danach das geschnittene<br />

Kraut zugeben.<br />

– Mit Grünem Veltliner ablöschen und zugedeckt<br />

1 Stunde köcheln lassen, dann mit<br />

Salz, schwarzem Pfeffer, einem Schuss<br />

Mörwald-Johannisbeeressig und Hendlfett<br />

abschmecken.<br />

– Für die Paprikasauce in einem Topf den<br />

Honig, Chili, Ingwer, Knoblauch und die<br />

Schalotten leicht ankaramellisieren. Durch<br />

Verwendung des Honigs braucht man kein<br />

Fett, um die Schalotten anzuschwitzen.<br />

– Wenn die Schalotten Farbe genommen haben,<br />

den roten Paprika zugeben. Dünsten<br />

lassen, bis die Paprikaschote weich ist.<br />

– Leicht mit geräuchertem Paprika paprizieren<br />

und mit dem Veltliner ablöschen. Einreduzieren<br />

und dann mit Geflügelfond auffüllen.<br />

Nochmals einreduzieren, bis eine sämige<br />

Konsistenz erreicht ist. Das Obers<br />

zugeben. Würzen und mixen. Abseihen.<br />

– Für die Braterdäpfel die Erdäpfel schälen<br />

und in kaltes Wasser einlegen. In kleine<br />

halbzentimetergroße Würferl schneiden.<br />

Vor dem Frittieren gut abtrocknen. Im Fett<br />

bei 170 °C ca. 4–5 Minuten knusprig ausbacken.<br />

Anschließend auf Küchenkrepp abtropfen<br />

lassen. Mit Salz, Pfeffer und Tabasco<br />

nach Belieben würzen.<br />

– Weißes Wallerfilet in 40–50 g Stücke<br />

schneiden. Salzen und pfeffern. Mit Curry,<br />

grünem Pfeffer und Traubenkernöl einmassieren.<br />

In Traubenkernöl mit Butter leicht<br />

glasig braten. Das Kraut mit einem Teil der<br />

Paprikasauce vermengen. Auf vorgewärmten<br />

Tellern zuerst etwas Sauce<br />

verteilen.<br />

– Darauf dann das Paprikakraut (Kraut mit<br />

Sauce vermischt) geben. Anschließend jeweils<br />

ein gebratenes Wallerfilet daraufsetzen.<br />

Die Braterdäpfelwürferl über die Teller<br />

verteilen. Nach Belieben mit frischen Kräutern<br />

ausgarnieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ROTER<br />

VELTLINER RIED<br />

BERG EISENHUT<br />

2018<br />

WEINGUT FAMILIE<br />

SCHUSTER<br />

Elegante Kraft, superklare<br />

Saftigkeit und gut integriertes<br />

Akazienfass. Feine Wiesenkräuter<br />

im Duft, gepaart mit<br />

Birne und Mandel im Nachhall.<br />

Hervorragender Speisebegleiter!<br />

weingrube.com, € 17,10<br />

96 falstaff


falstaff<br />

97


ezepte / WEINHERBST<br />

98 falstaff


BACHFORELLE, SAFRAN-ZWIEBEL<br />

& MANGALITZA-DINKEL-GODER<br />

Rezept von Josef Floh,<br />

Gastwirtschaft Floh, 3425 Langenlebarn<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••••◦<br />

ZUTATEN FÜR DIE TERRINE<br />

200 g Zwiebeln<br />

80 ml Sonnenblumenöl<br />

80 g Butter<br />

80 ml Weißwein<br />

20 ml Honig<br />

1 g Safranfäden<br />

20 ml Gegenbauer Safranessig<br />

240 g Kohl-Vielfalt (Palmkohl, Federkohl)<br />

50 g Butter<br />

Verjus<br />

600 g Bachforellenfilet<br />

Floh-Bergkernkräutersalz<br />

ZUTATEN FÜR DEN PANIERTEN<br />

MANGALITZAGODER (FALLS VERWENDET)<br />

100 g eingesurter Mangalitzagoder (alternativ<br />

gesurter, nicht geräucherter Bauchspeck)<br />

60 g Mehl<br />

1 Ei<br />

80 g Dinkelflocken<br />

300 ml Rapsöl<br />

Bergkernsalz<br />

alternativ: 100 g Lardo in dünnen Scheiben<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Zwiebeln schälen und in feine Streifen<br />

schneiden (Julienne). In einem geräumigen<br />

Topf das Sonnenblumenöl erhitzen, Zwiebeln<br />

hinzufügen und unter zwischenzeitlichem<br />

Zufügen der Butter und ständigem<br />

Rühren weichdünsten, bis alle Flüssigkeit<br />

verdampft ist.<br />

– Mit Weißwein ablöschen, den Honig hinzufügen,<br />

die Safranfäden beimengen und<br />

unterrühren. Salzen, mit Safran-Essig abschmecken<br />

und 20 Minuten ziehen lassen.<br />

Währenddessen den Palmkohl kurz in Salzwasser<br />

blanchieren und gemeinsam mit<br />

dem Federkohl in Butter glacieren, mit<br />

Salz würzen und mit etwas Verjus abschmecken.<br />

Falls verwendet, den gesurten<br />

Mangalitzagoder in gleichmäßige Würfel<br />

schneiden, in Mehl, Ei und Dinkelflocken<br />

panieren und in Rapsöl backen.<br />

– Die Bachforellenfilets portionieren, mit<br />

Kräutersalz würzen und in Rapsöl auf der<br />

Hautseite braten.<br />

– Die Safranzwiebeln auf Tellern anrichten.<br />

Kohl-Vielfalt samt der Verjusbutter aus der<br />

Pfanne und die Bachforelle darauf arrangieren.<br />

Den panierten Goder dazu legen –<br />

alternativ die Lardo-Scheiben über den<br />

Fisch drapieren.<br />

TIPP<br />

Schmeck's!<br />

Safran sollte nicht zu<br />

lange großer Hitze<br />

ausgesetzt werden.<br />

So kommt das Aroma<br />

besser zur Geltung.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

KAMPTAL DAC<br />

ZWILLINGSLAUSER<br />

2018<br />

WEINGUT SAX<br />

Helles Grün mit gelben Reflexen.<br />

Aromen von Steinobst, kandierte<br />

Orange, Birne und Pfeffer. Feiner<br />

Schmelz, markantes Säurespiel,<br />

blättrige Noten, stoffig. Ideal zu<br />

Vitello Tonnato und gebratenem<br />

Zander.<br />

vinogina.at<br />

€ 5,90<br />

falstaff<br />

99


ezepte / WEINHERBST<br />

GEBEIZTER SEESAIBLING<br />

MIT ROTEN RÜBEN,<br />

SCHAFRICOTTA UND KAVIAR<br />

Rezept von Erwin Windhaber,<br />

»H&E Hofmeisterei«, Wösendorf/Wachau<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 45 MINUTEN + 12 STUNDEN MARINIEREN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

0,2 l Rote Rübensaft<br />

60 g Salz<br />

10 g Zucker<br />

250 g Seesaiblingsfilet, die Gräten gezupft<br />

200 g rote Rüben gekocht<br />

100 g rote Rüben roh, in dünne Scheiben<br />

geschnitten<br />

2 EL Walnussöl<br />

1 EL Sherryessig<br />

Salz, Pfeffer, Zucker<br />

330 ml Tafelöl zum Frittieren<br />

100 g Schafricotta<br />

50 g Saiblingskaviar, alternativ Forellenkaviar<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Rote Rübensaft mit Salz und Zucker<br />

verrühren. Die Seesaiblingsfilets mit der<br />

Fleischseite nach unten in die Marinade<br />

einlegen, mit Folie abdecken und 12 Stunden<br />

im Kühlschrank ziehen lassen.<br />

– Die Filets aus der Marinade nehmen, trocken<br />

tupfen und in dünne Scheiben von der<br />

Haut schneiden.<br />

– Die gekochten Rüben in Spalten schneiden,<br />

die Hälfte der rohen Rübenscheiben beigeben<br />

und mit Walnussöl, Sherryessig, Salz,<br />

Pfeffer und wenig Zucker marinieren.<br />

– Die restlichen Rübenscheiben in Öl frittieren,<br />

die entstandenen Chips auf Küchenkrepp<br />

abtropfen und leicht salzen.<br />

– Die marinierten Rüben auf Tellern verteilen,<br />

Seesaiblingsscheiben darauf drapieren.<br />

Schafricotta darüber bröseln und mit dem<br />

Kaviar und Chips garnieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

SMARAGD RIED<br />

KALKOFEN 2018<br />

WEINGUT PIEWALD<br />

Würze, Brot und Pfeffer bilden die<br />

Basis. Die Brücke von der Nase in<br />

Richtung Gaumen ist mit exotischen<br />

Früchten gepflastert, die<br />

am Gaumen zusätzlich von Tabak<br />

unterstützt werden. Die Textur ist<br />

dicht und opulent, doch liefert ein<br />

feiner Säurekick die nötige Balance<br />

und Lebendigkeit. Lang, extraktreich<br />

und dunkel am Gaumen<br />

weingut-piewald.at, Preis: k. A.<br />

100 falstaff


falstaff<br />

101


ezepte / QUITTE<br />

DIE<br />

FRUCHT<br />

DES<br />

PARIS<br />

Die golden leuchtende Frucht, mit der Paris in der berühmten<br />

griechischen Sage einst Helena nach Troja lockte, war eine Quitte<br />

– und nicht etwa ein Apfel. Ihr Duft ist betörend, den köstlichen<br />

Geschmack aber gibt sie erst in gegarter Form preis. Wir haben<br />

vier ebenso einfache wie köstliche <strong>Rezepte</strong> vorbereitet!<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />

102 falstaff


falstaff<br />

103


ezepte / QUITTE<br />

LAMMTAGINE MIT QUITTEN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2,5 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Ein maghrebinischer<br />

Klassiker: Süßsaure<br />

Quitten schmoren mit<br />

exotischen Gewürzen und<br />

zartem Lamm zu einem<br />

duftigen Traum aus<br />

1001 Nacht.<br />

TIPP<br />

Vom Orient träumen<br />

Am besten wird das Gericht,<br />

wenn Sie es in einer sternenklaren<br />

Wüstennacht in einem Dattelhain auf<br />

einem kleinen Feuer in der Ton-Tagine<br />

schmoren. Eine große Pfanne<br />

mit Deckel oder ein Gusseisenbräter<br />

und ein Haushaltsofen tun’s<br />

aber natürlich auch.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

RIED SPITZERBERG<br />

PRELLENKIRCHEN<br />

CARNUNTUM 2015<br />

WEINGUT PAYR<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Zart kräuterwürzig unterlegtes<br />

dunkles Beerenkonfit, schwarze<br />

Kirschen nach Brombeeren und<br />

reifen Ribiseln, ein Hauch von<br />

Edelholz. Saftig, elegante Textur,<br />

frische Herzkirschen, angenehme<br />

Tannine, mineralischer Abgang,<br />

balanciert und gut anhaltend.<br />

weingut-payr.at, € 39,80<br />

ZUTATEN<br />

2 EL Kreuzkümmelsamen<br />

2 EL Koriandersamen<br />

2 große Zwiebeln<br />

5 Knoblauchzehen<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer<br />

2 getrocknete Chilis<br />

4 Quitten<br />

4 Lammstelzen<br />

300 ml Suppe oder Wasser<br />

1 Stange Zimt<br />

3 EL guter Honig<br />

½ Salzzitrone, gehackt (optional)<br />

½ Bund gehacktes Koriandergrün<br />

die Kerne eines Granatapfels<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Kreuzkümmel und Koriandersamen in einer<br />

trockenen Pfanne kurz rösten und dann<br />

fein mörsern oder mahlen. Zwiebel halbieren<br />

und in Streifen schneiden, Knoblauch<br />

schälen, Ingwer und Chili fein hacken. Die<br />

Quitten je nach Größe vierteln oder achteln<br />

und das Kerngehäuse entfernen.<br />

– Olivenöl in einer großen Pfanne oder einer<br />

Tagine heiß werden lassen. Die Quitten auf<br />

der Schnittseite anbraten, bis sie eine schöne<br />

Farbe genommen haben. Herausnehmen<br />

und für später zur Seite legen. In der<br />

gleichen Pfanne die Lammstelzen auf allen<br />

Seiten braten, bis sie ebenfalls schön gebräunt<br />

sind, und ebenfalls herausnehmen<br />

und zur Seite stellen.<br />

– In der gleichen Pfanne die gemahlenen<br />

Gewürze kurz in Öl rösten, dann die Zwiebeln<br />

zugeben und dünsten, bis sie weich<br />

sind, aber noch wenig Farbe genommen<br />

haben. Den Knoblauch zugeben und kurz<br />

weiter braten. Mit Suppe ablöschen. Gut<br />

salzen. Die restlichen Gewürze und den<br />

Honig zugeben, die Lammstelzen hineinlegen,<br />

Deckel schließen und auf kleiner<br />

Flamme oder im Rohr bei 140 °C etwa<br />

1 Stunde bis 75 Minuten schmoren.<br />

– Das Gefäß herausnehmen, die Quitten und<br />

die gehackte Salzzitrone (falls Sie welche<br />

verwenden) zugeben, wieder schließen und<br />

weitere 30 Minuten schmoren, bis das<br />

Lamm und die Quitten butterweich sind.<br />

Eventuell die Suppe abgießen und separat<br />

etwas einreduzieren. Mit Koriandergrün<br />

und Granatapfelkernen garnieren und mit<br />

Safranreis oder Couscous servieren.<br />

104 falstaff


falstaff<br />

105


ezepte / QUITTE<br />

106 falstaff


V<br />

QUITTENTERRINE<br />

MIT MANDEL-CRUMBLE<br />

Für min. 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN + 4 STUNDEN BACKZEIT<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••••◦<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

ZUTATEN FÜR DIE TERRINE<br />

125 g Staubzucker<br />

die Zeste einer Bio-Orange<br />

1 EL Fünf-Gewürze-Pulver (im Asiashop)<br />

5 Pimentkörner, gemahlen<br />

½ TL Ceylon-Zimt, gemahlen<br />

5–7 Quitten (etwa 2 kg)<br />

250 ml Rotwein<br />

100 ml Portwein<br />

ZUTATEN FÜR DEN CRUMBLE<br />

150 g Mehl<br />

125 g Butter (kalt)<br />

75 g Mandelmehl<br />

75 g Staubzucker<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 120 °C vorheizen. Eine<br />

feuerfeste Form, die groß genug ist für die<br />

Quitten, gut fetten oder mit Backpapier<br />

auslegen.<br />

– Die Quitten halbieren und das Kerngehäuse<br />

herausschneiden. Die Quittenhälften in<br />

dünne Scheiben (etwa 1–2 mm) schneiden<br />

– am besten mit einer Mandoline oder<br />

einem sehr scharfen Messer.<br />

– Zucker, Orangenschale und Gewürze mischen.<br />

In die Backform überlappend eine<br />

Schicht Quittenscheiben legen, mit der Zuckermischung<br />

bestreuen und mit einer weiteren<br />

Quittenschicht bedecken. Fortfahren,<br />

bis Quitten und Zucker aufgebraucht sind.<br />

– Mit Wein und Port begießen und alles mit<br />

Backpapier bedecken. Im Ofen etwa 2,5<br />

Stunden backen. Alle ½ Stunden mit einer<br />

Spachtel vorsichtig zusammendrücken, sodass<br />

sich eine schöne Terrine bildet. Das<br />

Backpapier entfernen und weitere 45 Minuten<br />

backen, sodass die Sauce sich etwas<br />

reduziert. Aus dem Rohr nehmen und auskühlen<br />

lassen, bis sie lauwarm ist.<br />

– Inzwischen den Crumble vorbereiten. Mehl<br />

und kalte Butter mit den Fingern mischen,<br />

sodass ein bröseliger Teig entsteht. Mandelmehl,<br />

Zucker und etwas Salz untermischen.<br />

Eine Stunde kaltstellen. Dann auf<br />

einem mit Backpapier ausgelegten Backblech<br />

bei 160 °C im Rohr backen, bis er<br />

goldbraun ist. Dazwischen zwei, drei Mal<br />

mithilfe einer Gabel zerbröseln.<br />

– Die Terrine in dicke Scheiben schneiden<br />

und mit Crumble und dem Schmorsaft garnieren.<br />

Lauwarm, eventuell mit Vanilleeis<br />

servieren.<br />

Eine sehr elegante,<br />

aber keineswegs<br />

komplizierte Art,<br />

gebackene Quitten<br />

zu servieren –<br />

butterweich und<br />

verfeinert mit<br />

exotischen Gewürzen.<br />

falstaff<br />

107


ezepte / QUITTE<br />

Schon die alten Griechen<br />

buken gerne Quitten in<br />

Honig, Gewürzen und<br />

Milch als Nachspeise für<br />

ihre legendären Bankette.<br />

Wir gehen einen Schritt<br />

weiter und servieren unsere<br />

gebackenen Quitten statt<br />

mit schnöder Milch<br />

lieber mit herrlicher<br />

Vanillecreme.<br />

V<br />

GEBACKENE QUITTEN<br />

MIT VANILLECREME<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 4 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN FÜR DIE QUITTEN<br />

4–5 Quitten<br />

400 g Staubzucker<br />

100 ml Honig<br />

Saft und geriebene Zeste einer Zitrone<br />

Saft und geriebene Zeste einer Orange<br />

350 ml guter Verjus<br />

2 Zimtstangen<br />

3 Lorbeerblätter, am besten frisch<br />

ZUTATEN FÜR DIE CREME<br />

½ l Milch<br />

4 Eigelb<br />

70 g Zucker<br />

1 Vanilleschote<br />

12 g Maisstärke<br />

12 g Mehl<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 160 °C vorheizen.<br />

– Die Quitten gut waschen, halbieren und<br />

vom Kerngehäuse befreien. Mit der Schnittfläche<br />

nach oben in eine Auflaufform legen.<br />

Mit Zucker, Honig, Zesten, Verjus und Zitrussäften<br />

bestreuen bzw. begießen und<br />

die Gewürze zugeben. Mit Alufolie bedeckt<br />

2 Stunden backen. Dann die Folie entfernen<br />

und weitere 2 Stunden backen, bis der Saft<br />

dick eingekocht ist.<br />

– Währenddessen die Vanillecreme machen.<br />

Die Vanilleschote auskratzen und beides –<br />

Schote und Mark – aufheben. Die Milch mit<br />

der Schote in einem Topf zum Kochen bringen<br />

und von der Hitze nehmen. Eigelb, Zucker,<br />

Vanille, Mehl und Stärke zusammenmischen.<br />

Die Milch langsam und unter ständigem<br />

Rühren über die Mischung gießen.<br />

– Zusammen mit dem ausgekratzten Vanillemark<br />

zurück in den Topf gießen und bei<br />

sanfter Hitze und unter ständigem Rühren<br />

ziehen lassen, bis die Creme langsam fester<br />

wird, etwa 8 -10 Minuten. Abkühlen lassen<br />

und in den Kühlschrank stellen.<br />

– Die Quitten aus dem Rohr nehmen<br />

und auskühlen lassen, bis alles<br />

lauwarm, der Saft aber noch nicht<br />

geliert ist. Quitten mit reichlich kalter<br />

Vanillecreme servieren.<br />

108 falstaff


falstaff<br />

109


ezepte / QUITTE<br />

110 falstaff


Die herbe Aromatik der<br />

Quitte ist wie gemacht<br />

dafür, mit dem schwelgend<br />

süßen Aroma eines guten<br />

Eisweins kombiniert zu<br />

werden. Sieht außerdem<br />

richtig hübsch aus und<br />

lässt sich perfekt<br />

vorbereiten!<br />

V<br />

IN SÜSSWEIN<br />

GRATINIERTE QUITTEN<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 75 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

2 reife Quitten<br />

2 EL Honig<br />

3 EL Obers<br />

2 Eigelb<br />

2 EL Süßwein, z.B. Eiswein<br />

1 Prise Salz<br />

etwas Olivenöl zum Bestreichen<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Quitten schälen und halbieren.<br />

– Die halben Quitten in einem Topf mit Wasser<br />

bedecken und 1 EL Honig hinzufügen.<br />

Aufkochen, dann die Hitze reduzieren und<br />

die Quitten 30-35 Minuten köcheln lassen.<br />

Für die Garprobe mit einem spitzen Messer<br />

anstechen: Es muss ohne große Kraftanstrengung<br />

durchdringen, gleichzeitig soll<br />

das Fruchtfleisch aber noch fest sein.<br />

Mithilfe eines Kugelausstechers das<br />

Kerngehäuse entfernen.<br />

– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen.<br />

– In einer Schüssel Obers, Eigelb, Wein, Salz<br />

und 1 EL Honig zu einer glatten Creme verrühren.<br />

– In 4 passenden, kleinen Gratinförmchen die<br />

Creme gleichmäßig verteilen. Bis hier kann<br />

die Speise perfekt vorbereitet werden, um<br />

sie im passenden Moment parat zu haben.<br />

Dann jeweils eine halbe Quitte aus der<br />

Kochflüssigkeit heben, abtropfen lassen<br />

und mit der flachen Seite nach unten daraufsetzen.<br />

Mit etwas Olivenöl einpinseln.<br />

– Im Backrohr ca. 30 Minuten backen, bis die<br />

Quitten hübsch gratiniert und löffelweich<br />

sind. Sofort servieren.<br />

TIPP<br />

Honigknusper<br />

Statt des Olivenöls können Sie auch<br />

etwas dünnflüssigen Honig verwenden<br />

– dann gratinieren die Quitten<br />

besonders hübsch.<br />

falstaff<br />

111


ezepte / QUITTEN-KUNDE<br />

STAR DER<br />

ANTIKE<br />

Heute mag die Quitte zu den selteneren<br />

Früchten gehören, in der Antike aber war sie<br />

ganz groß: Der goldene Apfel, den Paris nach der<br />

griechischen Mythologie Helena überreichte, soll<br />

vor einigen Übersetzungsfehlern eine Quitte<br />

gewesen sein, und manch Bibelforscher<br />

meint, auch die verbotene Frucht im Paradies<br />

(deren Name in der Bibel nicht<br />

erwähnt wird) sei ursprünglich<br />

eine Quitte gewesen.<br />

112 falstaff<br />

DINGE,<br />

DIE SIE ÜBER<br />

QUITTEN<br />

WISSEN SOLLTEN<br />

Die Quitte duftet nicht nur verführerisch und schmeckt<br />

ganz köstlich, sie steckt auch voller Überraschungen.<br />

Wir lüften einige ihrer Geheimnisse.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

NICHT<br />

ROH<br />

PROBIEREN<br />

So bezaubernd die Quitte schmeckt,<br />

wenn sie einmal gegart ist – roh ist sie<br />

leider steinhart und daher eher ungenießbar.<br />

Wer herzhaft in eine<br />

Quitte beißt, riskiert einen<br />

Zahnarztbesuch.<br />

PERFEKTE<br />

MARMELADEN-<br />

FRUCHT<br />

Quitten enthalten eine ungewöhnlich große<br />

Menge an Pektin, jener Stoff, der Marmeladen<br />

gelieren lässt. Sie sind daher perfekt<br />

geeignet, um aus ihnen Gelee zu kochen.<br />

Das Wort Marmelade leitet sich vom<br />

portugiesischen Wort für Quitte,<br />

Marmello, ab.


VON GELB<br />

ZU ROSA<br />

Auch wenn die Früchte selbst blassgelb<br />

bis grün sind, einmal gekocht entwickelt<br />

Quittengelee und Quittenbrot eine<br />

wunderschöne, verführerische rosa<br />

bis rote Farbe. Der zarte Duft<br />

nach Rosenblüten passt da<br />

perfekt dazu.<br />

APFEL<br />

DES NAHEN<br />

OSTENS<br />

Die Quitte stammt ursprünglich wohl<br />

aus der Gegend der heutigen Türkei, dem<br />

Kaukasus und dem nördlichen Iran –<br />

jener Gegend, die als die Wiege der<br />

Landwirtschaft gilt. Deswegen ist<br />

sie wohl auch in alten<br />

Mythen so präsent.<br />

NICHT<br />

NUR SÜSS<br />

Quitten sind nicht nur für Desserts<br />

geeignet. In Marokko werden sie am<br />

liebsten gemeinsam mit Lamm in der<br />

Tagine weich geschmort, in Spanien<br />

ist Quittenbrot die bevorzugte Beilage<br />

zu Käse (vor allem salzigem<br />

Manchego) und Chorizo.<br />

MIT ÄPFELN<br />

& BIRNEN<br />

VERGLEICHBAR<br />

Quitten kann man durchaus mit Äpfeln und<br />

Birnen vergleichen, sie sind nämlich mit<br />

beiden verwandt. So wie das Allerweltsobst<br />

gehören sie zur großen<br />

Familie der Rosengewächse.<br />

KLEIN,<br />

ABER OHO<br />

Die Quitte ist eine der beliebtesten<br />

Baumarten unter Bonsai-<br />

Enthusiasten. Vor allem die chinesische<br />

und die japanische<br />

Variante sind begehrt.<br />

QUITTENGELEE<br />

UND<br />

QUITTENBROT<br />

Quittengelee ist ein herrlich<br />

duftiger, prächtig rot leuchtender<br />

Brotaufstrich, Quittenbrot<br />

wiederum passt perfekt<br />

zu salzigem Käse oder Wurst.<br />

Sie können beides aus einer<br />

Ladung Quitten machen.<br />

ZUTATEN<br />

1 kg Quitten<br />

1 kg Zucker<br />

Saft von einer Zitrone<br />

Lorbeerblätter<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Quitten vierteln und die Kerngehäuse<br />

entfernen. Dann die<br />

Viertel in kleine Stücke schneiden,<br />

in einem Topf mit Wasser bedecken,<br />

zum Sieden bringen und zwei<br />

Stunden zugedeckt köcheln lassen,<br />

bis die Quitten ganz weich sind.<br />

– In ein Sieb oder ein Tuch gießen,<br />

über Nacht abtropfen lassen und<br />

die Flüssigkeit auffangen. Nicht<br />

ausdrücken, sonst wird das Gelee<br />

nicht schön durchsichtig.<br />

– In je 600 ml Kochflüssigkeit 500 g<br />

Zucker und den Saft einer Zitrone<br />

mischen und unter Rühren zum<br />

Kochen bringen. Den Schaum, der<br />

sich bildet, abschöpfen und so<br />

lange kochen, bis es die richtige<br />

Konsistenz erreicht hat. Das merkt<br />

man am besten mit dem Geliertest:<br />

Einen kleinen Tropfen auf<br />

einen eiskalten Teller geben, kurz<br />

warten und dann sehen, ob es<br />

schön geliert.<br />

– Für das Quittenbrot nun das<br />

Fruchtfleisch zerstampfen oder<br />

in der Küchenmaschine pürieren.<br />

Eins zu eins (nach Gewicht) mit<br />

Zucker mischen. Die Masse unter<br />

häufigem Rühren und auf nicht zu<br />

hoher Temperatur etwa drei Stunden<br />

köcheln lassen. Vorsicht: Es<br />

brennt leicht an!<br />

– Wenn das Mus fast so rot ist wie<br />

das Gelee, etwa einen Zentimeter<br />

dick auf Backpapier streichen.<br />

Entweder bei 80 °C zwei Stunden<br />

im Rohr backen oder über Nacht<br />

stehen und trocknen lassen, dann<br />

wenden und nochmals eine Nacht<br />

trocknen. In Stücke schneiden und<br />

mit Lorbeerblättern garniert etwa<br />

in Backpapier verpacken.<br />

falstaff<br />

113


KULINARISCHE<br />

VIELFALT<br />

Von bodenständig-regionalen bis zu exquisit-innovativen Schmankerln bieten<br />

die Betriebe in Österreich alles, was das Herz begehrt. Höchste Qualität<br />

und Saisonalität sind dabei selbstverständlich.<br />

PROMOTION<br />

R<br />

egionalität und Saisonalität,<br />

Vielfalt und Qualität sind die<br />

Säulen gelebter österreichischer<br />

Kulinarik. Die regional<br />

erzeugten, veredelten Produkte machen<br />

das besondere Genuss- und Geschmacks-​<br />

erlebnis aus. Vom Vorarlberger Bergkäse<br />

g.U. über den Marchfeldspargel g.g.A. bis<br />

zur Steirischen Käferbohne g.U. – höchste<br />

Qualität und gesicherte Herkunft sind die<br />

Markenzeichen der kulinarischen Köstlichkeiten<br />

aus Österreich.<br />

Die bäuerlichen Familienbetriebe stehen<br />

nicht nur für die hochwertigen Qualitätserzeugnisse,<br />

sondern für einen bewussten<br />

und ehrlichen Umgang mit den Lebensmitteln.<br />

Sie gehen sorgsam mit unseren<br />

wertvollen Ressourcen um, pflegen Österreichs<br />

einzigartige Kulturlandschaft vom<br />

Montafon bis zum Neusiedlersee und<br />

bewahren die natürliche Vielfalt.<br />

Kulinarisch hat Österreich eine Vielfalt<br />

wie kaum ein anderes Land zu bieten.<br />

Unsere Akteure entlang der Wertschöpfungskette<br />

– in Landwirtschaft, Verarbeitung,<br />

Handel, Gastronomie und Tourismus<br />

– bewahren das kulinarische Knowhow<br />

von Generationen. Das ist die Basis<br />

für erfolgreiche Innovationen. Es wird auf<br />

bewährte Spezialitäten gesetzt und Neues<br />

Fotos: © VrK/Achim Mandler, © VrK/Alexander Stiegler<br />

114<br />

falstaff


VEREIN REGIONALE KULINARIK<br />

und Unverwechselbares geschaffen. Wir<br />

alle sind zu Recht stolz auf unsere vielfältige<br />

Kulinarik. Uns ist bewusst, dass nicht<br />

jedes unserer Produkte jederzeit verfügbar<br />

ist. Das unterstreicht einmal mehr, dass<br />

unsere Lebensmittel etwas Besonderes und<br />

Wertvolles sind.<br />

Um selbst in den Genuss der kulinarischen<br />

Vielfalt der Regionen zu kommen,<br />

können diese beiden regionalen <strong>Rezepte</strong> aus<br />

Kärnten und der Steiermark zuhause nachgekocht<br />

werden.<br />

INFO<br />

Das Netzwerk Kulinarik ist die Plattform und der<br />

Ansprechpartner für kulinarische Initiativen.<br />

Mit tatkräftigen Menschen und Know-how wird<br />

der regionalen Kulinarik laufend neue Nahrung für<br />

neue Erfolgsgeschichten gegeben. Aktuelle Informationen<br />

sowie zum Beispiel aktuelle kulinarische<br />

Veranstaltungen unter<br />

netzwerk-kulinarik.at/aktuelles<br />

ERDÄPFELSUPPE<br />

MIT REGIONALEN PILZEN<br />

Rezept von Sabine Jäger, Seminarbäuerin aus<br />

Kärnten (regionale-rezepte.at)<br />

Kochdauer: 30–60 Minuten<br />

Schwierigkeit: gut machbar<br />

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />

600 g Erdäpfel, mehlig<br />

1 gelbe Zwiebel<br />

1 Karotte<br />

100 g Knollensellerie<br />

4 EL Öl<br />

500 ml Gemüsesuppe<br />

500 g Pilze<br />

150 g Crème fraîche<br />

Salz<br />

Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Thymian<br />

Muskatnuss, gerieben<br />

ZUBEREITUNG<br />

Erdäpfel, Zwiebel, Sellerie und Karotten<br />

schälen und grob würfeln. Die Zwiebel mit Öl<br />

andünsten, den Rest des Gemüses dazu<br />

mischen und mitdünsten. Aufgießen und<br />

zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten<br />

köcheln lassen (die Erdäpfel sollten weich<br />

sein). Die Pilze putzen und schneiden, in Öl<br />

anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Thymian waschen und fein zupfen, kurz vor<br />

Ende der Garzeit in die Suppe geben. Den Topf<br />

vom Herd nehmen und mit Crème fraîche<br />

pürieren, Suppe mit Muskatnuss und<br />

Gewürzen abschmecken, beim Anrichten in<br />

jeden Suppenteller ein paar der angebratenen<br />

Pilze geben.<br />

APFELMOSTBRATEN<br />

Rezept von Monika Schachner, Seminarbäuerin<br />

aus der Steiermark (regionale-rezepte.at)<br />

Kochdauer: 30–60 Minuten<br />

Schwierigkeit: gut machbar<br />

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />

4 Stück Rostbraten à 180 g<br />

100 g magerer Speck<br />

150 g Zwiebel<br />

3 Knoblauchzehen<br />

50 g Butter<br />

20 g glattes Mehl<br />

3/8 l Apfelmost<br />

Petersilie<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

Zwiebel und Knoblauch hacken, Speck<br />

würfeln. Rostbraten leicht plattieren, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen. Butter in der Pfanne<br />

erhitzen, das Fleisch scharf beidseitig anbraten<br />

und danach warm halten. Im Bratenrückstand<br />

Speck, Zwiebel und Knoblauch anrösten, mit<br />

Mehl anstauben und dunkel anlaufen lassen.<br />

Mit dem Most aufgießen und die<br />

Rostbratenstücke einlegen. Auf kleiner<br />

Flamme leicht dünsten. Wenn nötig mit ein<br />

wenig Wasser aufgießen, die Soße sollte eine<br />

sämige Konsistenz aufweisen. Beim Anrichten<br />

mit Petersilie garnieren. Dazu serviert man als<br />

Beilage die Kürbiskernspätzle (siehe dazu<br />

regionale-rezepte.at).<br />

falstaff 115


ezepte / HONIG<br />

116 falstaff


BIENEN<br />

RETTEN<br />

HONIG<br />

ESSEN<br />

Unsere Bienen sind in Gefahr. Aber es gibt einen<br />

ganz einfachen Weg, den Bestand dieser fleißigen<br />

Insekten zu sichern, die für die Bestäubung unserer<br />

wichtigsten Kulturpflanzen unerlässlich sind: Honig<br />

von nachhaltig arbeitenden Imkern kaufen, die mit ihrer<br />

Arbeit den Lebensraum der Bienen bewahren helfen.<br />

TEXT SEVERIN CORTI<br />

falstaff<br />

117


ezepte / HONIG<br />

Engagierte Imker wie Ernst Brandl (l.)<br />

setzen sich mit ihrer Arbeit für die<br />

Erhaltung der Bienen ein und schaffen<br />

wertvolle Rückzugsorte.<br />

Die Luft an diesem herrlich warmen<br />

Spätsommertag im niederösterreichischen<br />

Kamptal surrt<br />

buchstäblich vor Geschäftigkeit.<br />

Während die Menschen es<br />

sich vor dem nahenden Herbst noch einmal<br />

an den Stränden der Stauseen gutgehen lassen,<br />

sind andere Bewohner des Kamptals mit<br />

nicht enden wollendem Fleiß bei der Arbeit:<br />

Es sind Millionen von Bienen, die hier, in der<br />

Nähe von Krumau, auf einer saftigen Wiese<br />

von Blüte zu Blüte fliegen, um den Nektar<br />

zu sammeln, der später zu allerbestem Honig<br />

werden soll.<br />

So spät im Sommer tragen sie in der<br />

Hauptsache zur Erhaltung der Artenvielfalt<br />

an Wildpflanzen und Kräutern aller Art bei<br />

– im Frühling aber, wenn die Obstbäume<br />

und Gemüsekulturen in voller Blüte stehen,<br />

dann leisten sie mit ihrem Fleiß unschätzbar<br />

wertvolle Arbeit für die Ernährung des<br />

ganzen Landes.<br />

Umso alarmierender sind die Nachrichten<br />

vom Sterben tausender Bienenvölker,<br />

das offenbar auf den Einsatz gewisser<br />

Insektizide zurückzuführen ist, aber auch<br />

mit der immer stärker um sich greifenden<br />

Monokultur in der Landwirtschaft verknüpft<br />

ist. Wenn sich die Mais-, Rübenund<br />

Getreidefelder bis zum Horizont im<br />

Wind wiegen, dann sieht das auf den ersten<br />

Blick vielleicht pittoresk aus – für die<br />

Artenvielfalt und die Lebensgrundlage<br />

unserer Bienen aber zeichnet es gar kein<br />

zukunftsfrohes Bild.<br />

118 falstaff<br />

BLUMENWIESE,<br />

OBSTGARTEN,<br />

FELDRAIN:<br />

DAS SIND<br />

LEBENSRÄUME,<br />

WIE SIE DIE<br />

BIENE ALS<br />

RÜCKZUGSORT<br />

DRINGEND<br />

BRAUCHT.<br />

Projekte wie »Mielo« im<br />

niederösterreichischen<br />

Krumau sind Hoffnungsträger<br />

für eine gesunde Zukunft<br />

unserer Bienenvölker.<br />

»Noch vor 30 Jahren stolperte man hier<br />

geradezu über Rebhühner und Fasane, Igel<br />

und Maulwürfe«, erzählt Ernst Brandl,<br />

Imker in Krumau sowie Rechtsanwalt in<br />

Wien. »Und im Lauf der Zeit sind fast alle<br />

diese Lebewesen verschwunden.« Diese<br />

Beobachtung wird von vielen Menschen<br />

geteilt und auch von der Wissenschaft<br />

bestätigt. Wo früher Hecken und Feldeinfassungen<br />

wilden Tieren, aber auch einer<br />

Vielzahl wertvoller Wildpflanzen Lebensraum<br />

und Rückzugsorte boten, sind heute<br />

planierte Felder soweit das Auge reicht: gut<br />

für große Traktoren und Erntemaschinen,<br />

schlecht für die Artenvielfalt und das Überleben<br />

der Bienen.<br />

Dass mit den Bienen auch zahllose andere,<br />

für den Nahrungskreislauf unerlässliche<br />

(aber weniger »süße«) Insekten verschwinden,<br />

weiß jeder, der mit dem Auto häufig<br />

über Land fährt: Wo früher die Windschutzscheibe<br />

nach kurzer Zeit durch herumfliegende<br />

Insekten verschmutzt war,<br />

bleibt sie heute oft über hunderte Kilometer<br />

gespenstisch sauber. Kurz gefasst: Insekten<br />

sterben, die wichtigste Nahrungsquelle für<br />

Vögel und viele andere Tiere geht damit<br />

verloren, die Artenvielfalt, das ökologische<br />

Gleichgewicht, die Zukunft der Natur und<br />

damit auch unserer Ernährung stehen auf<br />

dem Spiel.<br />

Brandl hat sich, wie viele andere engagierte<br />

Imker, die Rettung der Bienen und<br />

ihres Lebensraums zum Ziel gesetzt. Rund<br />

um sein Wochenenddomizil bei Krumau hat<br />

er seinen Bienenvölkern im Lauf der Jahre<br />

ein wahres Paradies geschaffen. Seit zwei<br />

Jahren ist Ernst Brandl mit seiner Initiative


HONIG VON<br />

PESTIZIDFREI<br />

BLÜHENDEN<br />

WIESEN IST SO<br />

WERTVOLL!<br />

»Mielo« auch im Tullnerfeld aktiv, wo ein<br />

Geschäftsfreund ihm nicht mit Pestiziden<br />

bewirtschaftete Flächen zu einem vergünstigten<br />

Pachtzins überlässt. In der unmittelbaren<br />

Umgebung der auf knapp 70 Völker<br />

angewachsenen Stände stehen den Bienen<br />

rund 100 Hektar nachhaltig bewirtschafteter<br />

Äcker und Wiesen sowie weitere rund<br />

500 Hektar Wald zur Verfügung, um Nektar<br />

und Pollen für Brandls »Mielo«-Honig<br />

zu finden. Die Dimension ist groß: Im Sommer<br />

sind bis zu 3,5 Millionen Bienen auf<br />

unbelasteten Flächen in der Größe von<br />

143 Fußballfeldern unterwegs.<br />

Auch anderswo (siehe Kasten) sind wertvolle<br />

Initiativen angelaufen, um den Bestand<br />

der heimischen Bienen zu erhalten.<br />

Für Feinschmecker ist das natürlich doppelt<br />

gut: Honig aus solch pestizidfrei bewirtschafteten<br />

Flächen schmeckt dank der Vielzahl<br />

an Kräutern, Blumen und Stauden, die<br />

den Bienen zur Verfügung stehen, unvergleichlich<br />

aromatischer und komplexer als<br />

konventioneller Honig. Naturmediziner<br />

sind außerdem überzeugt, dass die pflanzlichen<br />

Wirkstoffe, die in so einem Glas flüssigen<br />

Goldes verpackt sind, dem Organismus<br />

als Ganzes und dem Immunsystem im<br />

Besonderen zugute kommen. Und, vielleicht<br />

am allerwichtigsten: Der Kauf solch nachhaltig<br />

produzierten Honigs ist nicht nur<br />

eine Investition in höchsten Genuss und<br />

Wohlbefinden, sondern auch ein kleiner,<br />

aber umso wichtigerer Beitrag zur Rettung<br />

der Welt.<br />

Weil Honig sich über das Frühstücksbrot<br />

und Müsli hinaus in vielfältiger Weise kulinarisch<br />

einsetzen lässt, haben wir uns auf<br />

den folgenden Seiten eine Reihe köstlicher<br />

<strong>Rezepte</strong> einfallen lassen. Ganz bewusst solche<br />

salziger Natur – denn, dass Bienenstich<br />

und Pfeffernüsse, Honigschnitte und Lebkuchen<br />

ganz köstliche Leckereien sind, wissen<br />

wir eh noch von der Oma!<br />

><br />

SOS FÜRS SÜSSE GOLD!<br />

Mit seinem »Projekt 2020« bündelt der Lebensmittelhändler Hofer<br />

seine Nachhaltigkeitsaktivitäten und sein gesellschaftliches Engagement.<br />

Ein Eckpfeiler der Initiative ist das so genannte Bienen-Projekt.<br />

Um auch den nächsten Generationen<br />

eine lebenswerte Welt bieten<br />

zu können, startete Hofer im<br />

April 2013 das »Projekt 2020«. Bereits<br />

von Anfang an war der Fokus des Projekts<br />

auf ganz besondere Lebewesen<br />

gerichtet – und zwar auf Bienen und den<br />

Schutz ihres natürlichen Lebensraums.<br />

Zum Beispiel wurde in der Sattledter Zentrale<br />

ein eigenes Bienenhotel errichtet, das<br />

inzwischen bis zu 100.000 »Gäste« zählt,<br />

außerdem wurden in der burgenländischen<br />

Gemeinde Ritzing blütenreiche Straßen-<br />

und Wegränder gepflanzt sowie ein<br />

Projekt zur Pflege und zum Erhalt von<br />

alten Obstbäumen auf Streuobstwiesen im<br />

oberösterreichischen Naturpark Obst-<br />

Hügel-Land umgesetzt. Diese und viele<br />

weitere Projekte werden im Rahmen des<br />

Bienenschutzfonds ermöglicht, den Hofer<br />

vor sechs Jahren mit dem Naturschutzbund<br />

gegründet hat und der inzwischen mit<br />

über 400.000 Euro dotiert ist. Dieser Fonds<br />

unterstützt lokale Bienenprojekte, die sich<br />

dem Schutz von Wildbienen und der<br />

Bewusstseinsbildung widmen. Ein besonderes<br />

Augenmerk dieser Projekte liegt auf dem<br />

Schutz des natürlichen Lebensraums von<br />

Wildbienen, zu denen auch Hummeln<br />

gehören.<br />

23.000 M 2 BLUMENWIESEN<br />

Dieser Schutz sieht mitunter so aus: Bei den<br />

Niederlassungen in Loosdorf und Trumau<br />

wurden jeweils 5000 m 2 große Grundstücke<br />

in bunte Blumenwiesen verwandelt.<br />

Auch bei der Hauptniederlassung in Sattledt<br />

wurde aus einem 3000 m² großen<br />

Grundstück ein wahres Bienenparadies,<br />

summa summarum wurde eine Gesamtfläche<br />

von über 23.000 m 2 begrünt.<br />

Um den<br />

Aufwand<br />

nachvollziehen<br />

zu können,<br />

muss man<br />

natürlich auch<br />

einer Frage nachgehen:<br />

Warum gerade Bienen?<br />

Fakt ist, dass das Bienensterben<br />

inzwischen zu einem akuten Problem<br />

geworden ist, wofür umweltgefährdende<br />

Pestizide, fehlende Nistplätze und zu<br />

wenig Nahrung verantwortlich sind. Und<br />

die Tragweite dieser Problematik betrifft<br />

nicht nur das süße Gold, den Honig, den<br />

uns die Bienen schenken: Denn durch<br />

ihre Bestäubungstätigkeit sorgen sie<br />

schließlich auch dafür, dass aus Blüten<br />

Früchte werden – und ohne diesen Kreislauf<br />

gäbe es rund ein Drittel unserer<br />

Lebensmittel nicht.<br />

UM<br />

falstaff<br />

119


ezepte / HONIG<br />

V<br />

OFENKÜRBIS<br />

MIT THYMIAN, HONIG,<br />

RADICCHIO UND<br />

BLAUSCHIMMELKÄSE<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />

BACKEN: CA. 35 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

ZUTATEN<br />

1 kg Hokkaidokürbis<br />

4 EL Olivenöl<br />

2 EL Honig<br />

4 Zweige Thymian (+ extra Thymian)<br />

zum Garnieren<br />

1 Kopf Radicchio<br />

1<br />

/ 2<br />

Bio-Zitrone<br />

2 EL Apfelessig<br />

150 g Gorgonzola<br />

2 EL geröstete Pinienkerne<br />

Salz<br />

Pfeffer, aus der Mühle<br />

Cayennepfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 175 °C Ober- und Unterhitze<br />

vorheizen. Den Kürbis waschen,<br />

putzen, halbieren, Kerne und Fasern<br />

entfernen und die Hälften in Stücke<br />

oder Spalten schneiden. Diese in einer<br />

Schüssel mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer,<br />

2 EL Olivenöl und 1 EL Honig<br />

vermischen und würzen. Den Thymian<br />

waschen, trocknen, schütteln und hinzufügen.<br />

– Alles auf einem Backblech verteilen<br />

und ca. 30–35 Minuten im Rohr backen.<br />

– Den Radicchio putzen, den Strunk herausschneiden,<br />

die Blätter in mundgerechte<br />

Stücke zupfen, waschen und trocken<br />

schütteln. In einer Schüssel Salz,<br />

Pfeffer, Zitronensaft, Essig mit dem<br />

restlichen Olivenöl und Honig verrühren<br />

und den Salat untermischen.<br />

– Den Kürbis aus dem Rohr nehmen, kurz<br />

abkühlen lassen, den Salat darauf verteilen.<br />

Den Gorgonzola darüber bröckeln<br />

und alles mit dem restlichem<br />

Thymian und den Pinienkernen garniert<br />

servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

RESERVE SEKT<br />

2016<br />

WEINGUT STEININGER<br />

Grüner-Veltliner-Frucht und zarte<br />

Kräuterwürze in der Nase. Am Gaumen<br />

ein wunderschönes Zusammenspiel<br />

von grünem Apfel, Zitrus<br />

und dem typischen weißen Pfeffer.<br />

Langanhaltend, mit Cremigkeit<br />

und Tiefe – umspielt von einer<br />

feinen Perlage. Speisenbegleitung:<br />

Traditionelle österreichische<br />

Küche, Gebackenes, asiatische<br />

Küche (nicht zu scharf).<br />

weingut-steininger.at, € 21,–<br />

120 falstaff


falstaff<br />

121


ezepte / HONIG<br />

122 falstaff


V<br />

GEBACKENER CAMEMBERT<br />

MIT FEIGEN, MACADAMIA-KROKANT UND HONIG<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN, GARZEIT: CA. 25 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

ZUTATEN<br />

50 g Macadamianusskerne<br />

2 EL brauner Zucker<br />

8 Feigen<br />

2 Stück Camembert, à 200–250 g<br />

12 Baguettescheiben<br />

3 EL Honig<br />

Olivenöl, zum Bestreichen<br />

frische Minze, zum Garnieren<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 180 °C Umluft vorheizen.<br />

– Die Macadamianüsse grob hacken und in einer<br />

trockenen Pfanne duftend rösten. Den<br />

Zucker hinzufügen, karamellisieren lassen<br />

und dabei mit den Nüssen verschwenken.<br />

Auf Backpapier abkühlen lassen<br />

(ggf. wieder auseinanderbrechen).<br />

– Die Feigen waschen. Die beiden Camemberts<br />

in einer Auflaufform stapeln und die<br />

Feigen ringsum verteilen. Die Brotscheiben<br />

mit Olivenöl bepinseln. Käse, Feigen und<br />

Brotscheiben im Rohr ca. 25 Minuten backen,<br />

bis der Käse innen flüssig ist. Die Brote<br />

aus dem Rohr nehmen, sobald sie schön<br />

gebräunt und knusprig sind.<br />

– Den Käse auf einen Teller umsetzen, die<br />

Feigen rundherum verteilen (nach Belieben<br />

vorsichtig halbieren). Die Macadamianüsse<br />

darüber verteilen und alles mit dem Honig<br />

beträufeln. Mit Minze garnieren und die<br />

Baguettescheiben dazu servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

2017 RIESLING<br />

RIED LOIBENBERG<br />

WEINGUT PICHLER-KRUTZLER<br />

Der Loibenberg ist einer der ganz großen<br />

und berühmten Klassiker unter den<br />

Wachauer Toplagen. Auf seinen nach<br />

Süden ausgerichteten Naturstein-<br />

Terrassen hoch über der Donau<br />

gewachsen und auf vier Parzellen<br />

verteilt, die auf exponierten, steinigen<br />

Bereichen liegen, zeigt dieser<br />

Wein wie großer Riesling schmeckt:<br />

Ausladende Steinobstfrucht, saftig<br />

und mineralisch-streng zugleich,<br />

zupackend und berührend – zeitlos!<br />

Wagner, Morandell, Weinturm<br />

Ab Hof: € 32,–<br />

Was machen zwei bayrische<br />

Braumeister in einer<br />

österreichischen Brauerei?<br />

RICHTIG<br />

GUTES BIER.<br />

egger-bier.at


ezepte / HONIG<br />

124 falstaff


Das Pro-Idee-Küchenhaus:<br />

Der Cookshop für Chefs<br />

ZUTATEN<br />

SCHWEINEBAUCH<br />

MIT HONIG UND SENF<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN, GARZEIT: CA. 1 STUNDE 45 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

½ kg Schweinebauch, küchenfertig<br />

5 cm Ingwerknolle<br />

500 ml Weißwein<br />

2 EL Honig<br />

6 Zweige Rosmarin<br />

4 EL körniger Senf<br />

4 kleine Honigwabenstücke<br />

60 g kandierte Ingwerscheiben<br />

Salz<br />

Pfeffer, aus der Mühle<br />

Cayennepfeffer<br />

frische Rosmarinzweige, zum Dekorieren<br />

Baguettescheiben (zum Servieren)<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

KREMSTAL DAC<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

WEISSER<br />

ADLER 2015<br />

WINZERHOF GEPPEL-MAYER<br />

Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart tabakig-kräuterwürzig unterlegte,<br />

gelbe Apfelfrucht, ein<br />

Hauch von Ananas, etwas Anis.<br />

Mittlerer Körper, dezente<br />

Fruchtsüße, zart nach Marille,<br />

dezente Säurestruktur, salzigmineralischer<br />

Abgang, bereits<br />

gut entwickelt.<br />

weingut-geppel-mayer.at, € 7,50<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Schweinebauch mit kaltem Wasser<br />

abbrausen, trocken tupfen, mit Salz,<br />

Pfeffer und Cayennepfeffer kräftig würzen<br />

und einreiben. Den Ingwer waschen,<br />

in Scheiben schneiden und zusammen<br />

mit dem Fleisch in eine Ofenform legen.<br />

Den Wein angießen und mit Alufolie abdecken.<br />

– Das Backrohr auf 190 °C Ober- und Unterhitze<br />

vorheizen und das Fleisch darin<br />

ca. 1 Stunde und 20 Minuten garen. Die<br />

Folie entfernen, das Fleisch mit dem<br />

Honig einpinseln und weitere 20–25<br />

Minuten garen. Herausnehmen und kurz<br />

zur Seite stellen.<br />

– Den Rosmarin waschen, die Nadeln abzupfen,<br />

auf ein Backblech geben und im<br />

Ofen unter dem Grill schwarz werden<br />

lassen. Herausnehmen und zur Seite<br />

stellen.<br />

– Das Fleisch kurz unter den Grill geben<br />

und nochmals kurz erhitzen. Herausnehmen<br />

und in Scheiben schneiden. Je<br />

1 EL Senf auf Tellern verstreichen, das<br />

Fleisch in Scheiben darauf anrichten. Je<br />

ein Stück Honigwabe in die dunklen Rosmarinnadeln<br />

dippen und auf dem Fleisch<br />

platzieren. Die kandierten Ingwerstücke<br />

darüber streuen, mit frischem Rosmarin<br />

garnieren und mit den Baguettescheiben<br />

servieren.<br />

Bubble Waffles – der<br />

unwiderstehliche Food-Trend<br />

aus China. Mit diesem genialen<br />

Backautomaten gelingt<br />

Ihnen die füllige<br />

Gebäckspezialität ohne<br />

Aufwand,<br />

schnell und perfekt.<br />

Eierwaffel-Bäcker<br />

Best.-Nr.: 228412<br />

€ 45,95<br />

Die Spiral-Gabel macht Spaghetti-<br />

Drehen zum Kinderspiel<br />

Mit dieser neuartigen Spiral-Gabel<br />

gelingt Ihnen das Aufwickeln<br />

der beliebten Teigwaren<br />

jetzt besonders einfach –<br />

Portion für Portion,<br />

mundgerecht und<br />

tadellos. Stilecht<br />

wie in Italien.<br />

Spaghetti-Spiral-Gabel,<br />

2er-Set<br />

Best.-Nr.: 223676<br />

€ 21,95<br />

Endlich eine Backmatte für<br />

wirklich knusprige Böden.<br />

Ideal für Pizza, Focaccia,<br />

Blechkuchen, ...<br />

983 Mikro-Löcher sorgen<br />

für optimale Luft- und<br />

Wärmezirkulation.<br />

Knusper-Backmatte<br />

Best.-Nr.: 221990 | € 22,95<br />

Bestellen leicht gemacht: proidee.at/aktion-falstaff<br />

T: +43 810 900696 (0,044 €/Min.)<br />

Exklusiv für<br />

<strong>Falstaff</strong>-LeserInnen!<br />

GUTSCHEIN* 5,– €<br />

MINDESTBESTELLWERT 50,– €<br />

GÜLTIG BIS 29. 11. <strong>2019</strong><br />

IHRE GUTSCHEIN-NR. 195232F<br />

falstaff<br />

125<br />

Bitte die Gutschein-Nummer bei Ihrer Bestellung angeben. Natürlich können<br />

Sie Ihren 5,– €-Gutschein auch im Internet unter proidee.at einlösen.<br />

Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Gutschein ist für das gesamte<br />

Sortiment gültig und einmalig einlösbar. Mindestbestellwert 50,– €.


ezepte / ZWETSCHKE<br />

»<br />

HEIDI NEULÄNDTNER:<br />

KNODEL<br />

SIND MIR NICHT<br />

POWIDL!<br />

Mein Gott, Germknödel. Frisch gemacht sind sie der<br />

flaumige Gipfel unserer Mehlspeiskultur. Dabei gibt es sie kaum<br />

noch irgendwo! Wir haben die großartige Köchin Heidi Neuländtner<br />

von der »Wirtschaft« am Meidlinger Markt gebeten, uns zu zeigen,<br />

wie sie gehen. Resultat: göttlich – und gar nicht schwer!<br />

»<br />

TEXT SEVERIN CORTI FOTOS IAN EHM<br />

KERAMIK HERZLICHEN DANK AN<br />

NANNA.AT<br />

126<br />

falstaff


Heidi Neuländtner<br />

kocht in ihrer<br />

»Wirtschaft am<br />

Markt« ganz<br />

wunderbare Wiener<br />

Küche. Und hält<br />

die Ehre des<br />

Germknödels<br />

hoch!<br />

falstaff 127


ezepte / ZWETSCHKE<br />

Aber hallo! Ein Marktstandl in Meidling ist die<br />

neue Wirkungsstätte der großen Köchin.<br />

Nicht nur Germknödel: Auch Neuländtners<br />

Innviertler Grammelknödel sind eine Wucht.<br />

Heidi Neuländtner kommt<br />

von einem Bauernhof. Sieben<br />

Kinder waren sie<br />

daheim im Innviertel, dem<br />

Kernland österreichischer<br />

Knödelkunst. Das Wissen ums richtige »Knödeln«<br />

hat Heidi schon als Kind an der Quelle<br />

aufgesogen. Dass Neuländtner nach dem<br />

Beschluss, Köchin zu werden, auch ein paar<br />

Jahre in kalifornischen Küchen gearbeitet hat,<br />

war wichtig, um sich entsprechende Weltläufigkeit<br />

anzueignen und die endlose Vielfalt der<br />

guten Küchen zu entdecken.<br />

»Aber mir war immer klar, dass die<br />

Küche, die ich im Grunde meines Herzens<br />

kochen will, unsere österreichische ist«, sagt<br />

sie. Also kam Heidi heim, wurde erst<br />

Küchenchefin im intimen Luxushotel »Zur<br />

Blauen Gans« in der Salzburger Getreidegasse,<br />

bevor sie beschloss, noch einmal in die<br />

Lehre zu gehen. »Ich wollte die Feinheiten<br />

unserer Küche bei einem ganz Großen lernen.«<br />

So heuerte sie bei Kochlegende Christian<br />

Petz an, der damals gerade seine vier<br />

Hauben samt Michelin-Stern an den Nagel<br />

gehängt hatte, um am Badeschiff mit vergleichsweise<br />

entspannter, aber unglaublich<br />

finessenreicher Küche durchzustarten.<br />

Petz machte Heidi zu seiner rechten<br />

Hand, über Jahre versorgten die beiden Wien<br />

mit ihrer kompromisslos köstlichen Version<br />

der Wiener Küche. »Christian hat mir<br />

128 falstaff<br />

DIE EINSTIGE<br />

SOUS-CHEFIN VON<br />

GROSSMEISTER<br />

CHRISTIAN PETZ<br />

IST DIE WOHL<br />

BESTE ADRESSE<br />

FÜR ECHT<br />

GEPFLEGTE<br />

WIENER KÜCHE.<br />

unglaublich viel beigebracht, er ist einer<br />

der ganz großen Köche dieses Landes«,<br />

sagt Neuländtner.<br />

So ist es für sie ganz einfach unvorstellbar,<br />

etwas anderes als selbst angesetzte, echte<br />

Rindsuppe auf der Karte zu haben. Oder ihre<br />

legendären, nach original Petz’scher Manier<br />

unverkennbar bissfesten Agnolotti, Tortellini<br />

und Ravioli mit vielfach variierten Füllungen<br />

nicht täglich frisch und von Hand zu fertigen.<br />

Neuländtner fabriziert aber auch einen legendär<br />

köstlichen, hauchdünn aufgeschnittenen<br />

Kalbskopf mit stets leicht variiertem Dressing<br />

oder das dieser Tage mit Abstand beste Kalbsbutterschnitzel<br />

der Stadt.<br />

Eigentlich sollte sie allein schon deshalb<br />

längst Anwärterin auf den Goldenen Rathausmann<br />

oder sonst eine richtig hohe<br />

Ehrung der Millionenstadt sein, die so stolz<br />

ist, ihren Namen einer großen Küche leihen<br />

zu dürfen. Dass sie den Meidlinger Markt,<br />

der seit ein paar Jahren wieder sehr positive<br />

Lebenszeichen gibt, mit ihrem Lokal fix auf<br />

die To-do-Liste kulinarikaffiner Wien-Touristen<br />

gesetzt hat, ist da nur die Draufgabe.<br />

Die Knödel der Heidi Neuländtner aber<br />

sind eine ganz eigene Geschichte. Ihre Innviertler<br />

Grammelknödel zum Beispiel, klassisch<br />

mit hauchdünnem Mehlteig gemacht,<br />

sind so zart und klein und delikat, dass sie<br />

beinahe als gefüllte Pasta durchgehen könnten.<br />

Für Heidis Marillenknödel reisen Fans in<br />

der Saison dem Vernehmen nach sogar aus


der Wachau an, weil er die Explosion der<br />

Frucht beim Anreißen des Knödels einfach auf<br />

unvergleichliche Art zu zünden weiß.<br />

Und der Germknödel? Hie und da einmal<br />

taucht er als süße Hauptspeis’ im Mittagsmenü<br />

auf und ist natürlich flugs ausverkauft.<br />

Da hilft nur Selbermachen. Nach Heidis<br />

Rezept gerät er nämlich zu einem federleichten,<br />

wolkigen Kissen aus purer Duftigkeit,<br />

das jene, die es kosten dürfen, schon einmal<br />

mit tiefer Emotion erfüllt: so zart, so flaumig,<br />

so himmelschreiend köstlich.<br />

Für die vielen von uns, welche Germknödel<br />

ausschließlich aus dem Tiefkühlpackerl kennen<br />

(ob zuhause oder auf der Skihütte), ist<br />

Heidis Rezept auf den folgenden Seiten deshalb<br />

ein klarer Auftrag: Wer wissen will, um<br />

wie viel besser und flaumiger so ein selbst<br />

gemachter Großknödel im Vergleich<br />

schmeckt, dem bleibt nichts übrig, als sich<br />

selbst daran zu machen. An einem verregneten<br />

Samstag Nachmittag gibt es wenig Beschäftigungen,<br />

die mit größerer Zufriedenheit<br />

belohnt werden. Und das Beste: Die Kinder<br />

sind mit Begeisterung dabei!<br />

><br />

Heidi Neuländtner kocht<br />

Wiener Küche mit Herz<br />

und Eleganz.<br />

GLÜCK IST<br />

EIN ABEND,<br />

DEN MAN NIE<br />

VERGISST<br />

„Glücksspiel mit Verantwortung“ ist Leitgedanke für alle unsere wirtschaftlichen Aktivitäten. Die gesellschaftliche Verantwortung von Casinos Austria<br />

geht daher weit über den Spielerschutz hinaus. Kultur-Sponsoring wurde schon mit der Unternehmensgründung 1968 in der Unternehmensphilosophie<br />

verankert. Wir ermöglichen durch unsere vielfältigen Kooperationen einen niederschwelligen Zugang zur Kultur, stärken die österreichische Identität und<br />

tragen dazu bei, dass Österreich ein Kulturland bleibt. Und schaffen damit für viele Menschen unvergessliche Augenblicke des Glücks.<br />

Weitere Infos unter www.sponsoring.casinos.at


ezepte / ZWETSCHKE<br />

ZEIT FÜR<br />

ZWETSCHKE<br />

Es zahlt sich aus, sich Zeit für Powidl zu nehmen: Vollreife<br />

Zwetschken verwandeln sich dabei in eine herb-süße, zart<br />

rauchige Köstlichkeit – ganz modern ohne Zuckerzusatz.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

130 falstaff<br />

Gäbe es Powidl nicht schon ewig,<br />

man könnte fast meinen, er sei<br />

ein modernes Lifestyle-Produkt.<br />

Auf ihn kann man problemlos<br />

schreiben: ganz ohne Zuckerzusatz.<br />

Das ist es nämlich, was ihn von der<br />

Marmelade, seiner erfolgreicheren Konkurrenz,<br />

unterscheidet: die verführerische Süße<br />

stammt ausschließlich von seiner einzigen<br />

Zutat, vollreifen Zwetschken.<br />

Guter Powidl ist dick und cremig und<br />

duftet nach Obst und gutem Tabak. Er<br />

schmeckt herb und komplex, nach Zwetschke,<br />

Karamell und Rauch und hat eine fantastische<br />

Säure, die ihn bei weitem nicht nur für<br />

Süßspeisen geeignet macht. Es gibt nicht viele<br />

Fruchtaufstriche, die all das von sich<br />

behaupten können.<br />

Ihn zuzubereiten ist zwar keine Kunst,<br />

verlangt aber Geduld und einen starken Arm:<br />

Die Früchte werden entsteint, zerkleinert und<br />

stundenlang über sanfter Hitze reduziert, bis<br />

sich eine dicke, blaubraune Masse bildet.<br />

»An einem großen Topf Powidl hat man oft<br />

einen ganzen Tag und mehr zu kochen«,<br />

schreibt Rudolf Rösch in seinem Standardwerk<br />

»So kocht man in Wien« noch 1939.<br />

Alleine lassen darf man den Powidl dabei<br />

nicht: Er brennt sehr leicht an und muss<br />

ständig umgerührt werden.<br />

Ist er einmal fertig, wird er traditionell in<br />

einen Steingut- oder irdenen Topf gefüllt und<br />

im Rohr kurz gebacken, bis seine Oberfläche<br />

austrocknet und sich ein Häutchen bildet.<br />

Das schützt ihn zusätzlich davor, zu verderben.<br />

In bäuerlichen Haushalten war es<br />

zudem früher üblich, einige grüne Nüsse mit<br />

den Zwetschken mitzukochen (für eine<br />

besonders schöne Farbe) und den Topf mit<br />

einem in Rum getränkten Tuch zu verschließen.<br />

Das hält die Fliegen fern und sorgt für<br />

noch mehr Geschmack.<br />

»Powidla« beziehungsweise Powidl dürfte<br />

von einem altpolnischen Wort für umrühren<br />

stammen, was auf den zeitintensiven Herstellungsprozess<br />

verweist. Wort und Mus sind<br />

wohl zu Monarchiezeiten ins heutige Österreich<br />

gekommen.<br />

Ursprünglich diente die Technik dazu, den<br />

Überfluss nach der Ernte haltbar zu machen.<br />

Theoretisch müssen wir heute keinen Powidl<br />

mehr kochen – in manchem Supermarkt liegen<br />

selbst im Februar noch südamerikanische<br />

Zwetschken. Praktisch sollten wir es aber<br />

gerade deswegen tun – um nicht zu vergessen,<br />

dass konservierter Sommer meist viel<br />

besser schmeckt als importierter.<br />

><br />

Fotos: Stockfood


inspiration / EVENT-ANKÜNDIGUNG<br />

bulthaup PRÄSENTIERT<br />

»KAFFEE &<br />

KAFFEERÖSTEREI«<br />

Für alle, die Kaffee auch mal anders kennenlernen möchten: Unter dem Motto »Kaffee &<br />

Kaffeerösterei« wird in acht verschiedenen Städten in ganz Österreich aufgekocht.<br />

Die Eventserie stellt regionale Kaffeeröstereien in den Mittelpunkt,<br />

die gemeinsam mit jungen und prämierten Köchen in<br />

den Showrooms von bulthaup Geheimnisse rund um Kaffee<br />

und das Kochen mit Kaffee verraten. Auf die Gäste warten<br />

spannende Geschmackserlebnisse mit Röstnoten.<br />

Nach dem Aperitif, interaktiven Expertengesprächen und dem<br />

gemeinsamen Kaffeerösten folgt das Showroom Cooking mit<br />

Spitzenköchen. Ein Drei-Gänge-Dinner rundet den Abend ab.<br />

INFO:<br />

Preis: pro Person € 79,– (Gourmetclubmitglieder € 59,–)<br />

Max. 25 Teilnehmer pro Event<br />

DIE TERMINE UND GASTKÖCHE DER BULTHAUP EVENT SERIE<br />

Koch: Anna Haumer & Valentin Gruber<br />

1 Michelin-Stern<br />

Zeit: 25.09.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: bulthaup Spittelberg<br />

Siebensterngasse 1, 1070 Wien<br />

Koch: Tom Riederer – 97 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />

Zeit: 06.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: bulthaup ladenstein<br />

Conrad-von-Hötzendorf-Straße 63,<br />

8010 Graz<br />

Koch: Max Stiegl – 1 Michelin-Stern<br />

Zeit: 26.09.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: Weingut Hannes Reeh, Augasse 11<br />

7163 Andau (in Kooperation mit Hans Sachs)<br />

Koch: Daniel Kellner – 85 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />

Zeit: 07.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: bulthaup im neunten<br />

Währinger Straße 53, 1090 Wien<br />

PROMOTION/Fotos: Karin Bergmann, beigestellt<br />

Koch: Andreas Senn – 2 Michelin-Sterne<br />

Zeit: 02.10.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: Lounge 5 im Gusswerk<br />

Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg<br />

Koch: Anna Haumer & Valentin Gruber<br />

1 Michelin-Stern<br />

Zeit: 17.10.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: Wetscher Wohngalerien<br />

Zillertalstraße 30, 6263 Fügen<br />

Koch: Jonathan Burger – 89 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />

Zeit: 22.10.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: ART.E living<br />

Brugger Straße 63, 6973 Höchst<br />

Koch: Thomas Gruber – 94 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />

Zeit: 08.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: bulthaup die Einrichtung<br />

Pischeldorfer Straße 90<br />

9020 Klagenfurt<br />

Koch: Thomas Hofer – 89 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />

Zeit: 20.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: bulthaup Stadlerhof<br />

Aichbergstraße 33, 4060 Leonding<br />

Koch: Daniel Kellner – 85 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />

Zeit: 21.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />

Ort: bulthaup Opernring<br />

Opernring 10, 1010 Wien<br />

ANMELDUNG unter: karin.preihs@falstaff.at, Rückfragen: Karin Preihs, +43 676 88099491<br />

Betreff: Bulthaup Event Serie – »gewünschter Standort«<br />

Nähere Infos finden Sie unter: https://www.falstaff.at/ed/bulthaup-laedt-ein-exklusive-koch-events-mit-spitzenkoechen/<br />

falstaff 131


ezepte / ZWETSCHKE<br />

GERMKNÖ<br />

1. DAMPFL<br />

Für das Dampfl den Germ<br />

zerbröckeln und mit etwas<br />

warmer Milch und Mehl<br />

verrühren. Zugedeckt an einem<br />

warmen Ort etwa 30 Minuten<br />

gehen lassen.<br />

2. RÜHREN<br />

Wenn das Dampfl schön<br />

aufgegangen ist, die restlichen<br />

Zutaten zugeben und<br />

verrühren.<br />

»Germknödel<br />

machen ist nicht<br />

schwer.<br />

Wie stets bei<br />

Hefeteig braucht<br />

es nur etwas<br />

Zeit, damit die<br />

Knödel auch<br />

richtig schön<br />

aufgehen!«<br />

5. RUHEN LASSEN<br />

Die Schüssel mit einem<br />

Hangerl abdecken und den<br />

Teig an einem warmen Ort ums<br />

Doppelte aufgehen lassen.<br />

6. KNÖDEL PORTIONIEREN<br />

Den Teig in sechs Stücke<br />

à ca. 80 g teilen.<br />

3. KNETEN<br />

Den Teig gründlich zu einem<br />

glatten Teig kneten.<br />

4. GLÄTTEN<br />

Den Teig zu einer glatten<br />

Kugel formen.<br />

7. KNÖDEL SCHLEIFEN<br />

Die Teigstücke mit angefeuchteten<br />

Handflächen zu glatten,<br />

runden Knödeln schleifen.<br />

8. POWIDL WÜRZEN<br />

Den Powidl mit einem<br />

Schuss Rum verfeinern<br />

und glattrühren.<br />

HAND<br />

132 falstaff


DEL<br />

Die Germknödel der Heidi<br />

Neuländtner sind wolkige<br />

Kissen puren, luftigen<br />

Glücks. Und es ist gar<br />

nicht schwer, sie zu<br />

machen. Hier zeigt sie<br />

uns, wie's geht.<br />

9. AUSEINANDERZIEHEN<br />

Jeden Knödel etwas flachdrücken<br />

und mithilfe der<br />

Daumen eine Einbuchtung<br />

für den Powidl formen.<br />

10. FÜLLEN<br />

Den Powidl mithilfe eines Dressiersacks<br />

oder Teelöffels füllen,<br />

den Teig darüberziehen und<br />

abermals zu einem glatten<br />

Knödel schleifen.<br />

»Wer keinen<br />

Dampfgarer hat,<br />

kann die Knödel<br />

ganz traditionell<br />

im Kochtopf<br />

garen, wird<br />

genauso gut –<br />

siehe Rezept auf<br />

der nächsten<br />

Seite!«<br />

13. DÄMPFEN<br />

Im Dämpfer bei 100 °C 15<br />

Minuten dämpfen, alternativ<br />

im Kochtopf mit Siebeinsatz.<br />

Danach gleich mit Spicknadel<br />

oder Zahnstocher mehrfach<br />

einstechen.<br />

14. MIT BUTTER BEGIESSEN<br />

Butter aufschäumen und unter<br />

Rühren leicht anbräunen lassen.<br />

Reichlich über die Knödel träufeln.<br />

11. DÄMPFEINSATZ FÜLLEN<br />

Die Knödel mit ausreichend<br />

Abstand in den Dämpfeinsatz<br />

des Dampfgarers setzen.<br />

12. NOCHMALS RUHEN<br />

Wieder mit dem Hangerl<br />

abdecken und abermals ums<br />

Doppelte aufgehen lassen.<br />

15. MOHN & ZUCKER<br />

Mit einer Mischung aus<br />

Staubzucker und geriebenem<br />

Mohn großzügig bedecken.<br />

16. SERVIEREN<br />

Gleich auftragen! Das genaue<br />

Rezept finden Sie auf der folgenden<br />

Seite. Gutes Gelingen!<br />

GEMACHT<br />

falstaff 133


ezepte / ZWETSCHKE<br />

V<br />

GERMKNÖDEL<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN INKL. TEIGRUHE<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Germknödel sind keine<br />

Wissenschaft – was es aber<br />

braucht, ist Gefühl und<br />

Geduld. Der Teig muss an<br />

einem warmen Ort<br />

zweimal gehen, um schön<br />

luftig zu werden, das<br />

zweite Mal bereits als<br />

fertig gefüllter Knödel.<br />

Aber Vorsicht: Einmal<br />

gekostet, will man sie<br />

immer wieder haben!<br />

TIPP<br />

Milch ins Kochwasser<br />

Beim Dämpfen im Kochtopf sorgt der<br />

Schuss Milch im Wasser dafür, dass<br />

die Knödel »süßer« schmecken, meint<br />

Heidi: »Ansonsten werden sie ein<br />

bisserl schal, wär ja schad’«.<br />

ZUTATEN<br />

250 g griffiges Mehl<br />

21 g Germ<br />

120 ml warme Milch<br />

30 g Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

2 Eidotter<br />

40 g Butter<br />

6 EL Powidl<br />

1 Schuss Rum<br />

1 Schuss Milch (für den Kochtopf)<br />

90 g Butter<br />

4 EL Mohn, gerieben<br />

3 EL Staubzucker<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Mehl in eine Schüssel sieben. Für das<br />

Dampfl den Germ zerbröckeln und mit der<br />

Hälfte der warmen Milch und 2 EL vom<br />

Mehl verrühren. Zugedeckt an einem warmen<br />

Ort etwa 30 Minuten gehen lassen.<br />

– Wenn das Dampfl schön aufgegangen ist,<br />

die restlichen Zutaten zugeben und zu<br />

einem glatten Teig verarbeiten. Abdecken<br />

und um das Doppelte aufgehen lassen. Den<br />

Teig in sechs Kugeln à ca. 80 g teilen und<br />

mit angefeuchteten Händen zu Knödeln<br />

schleifen. Den Powidl mit einem kleinen<br />

Schuss Rum würzen und verrühren. Die<br />

Knödel auseinanderziehen und mit 1 EL<br />

Powidl füllen, danach gut verschließen<br />

und nochmals schleifen, sodass sie schön<br />

rund sind.<br />

– Die gefüllten Knödel an einem warmen<br />

Ort um das Doppelte (oder fast) aufgehen<br />

lassen. Das kann gut 40 Minuten dauern.<br />

– Nun die Knödel in einem Kochtopf bei<br />

100 °C oder in einem Siebeinsatz über kochendem<br />

Wasser mit einem Schuss Milch<br />

oder nur in kochendem, leicht gesalzenem<br />

Wasser ca. 15 Minuten garen. Wenn im<br />

Wasser gegart wird, die Germknödel nach<br />

etwa 10 Minuten umdrehen und weitere<br />

4–5 Minuten zugedeckt fertig kochen.<br />

Herausheben und sofort mit einer dicken<br />

Nadel oder einem Zahnstocher einige Male<br />

anstechen, um das Zusammenfallen der<br />

Knödel zu verhindern.<br />

– Butter zerlassen und den geriebenen Mohn<br />

mit Zucker mischen. Die Knödel in Suppentellern<br />

mit zerlassener Butter begießen<br />

und mit Mohnzucker bestreuen.<br />

134 falstaff


falstaff 135


ezepte / ZWETSCHKE<br />

136 falstaff


V<br />

ZWETSCHKENTARTE<br />

MIT MASCARPONE<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN + 1 STUNDE TEIG RASTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

ZUTATEN FÜR DIE FÜLLE<br />

800 g reife Zwetschken<br />

100 g schwarze Johannisbeeren<br />

(falls vorhanden)<br />

1 TL Zimt<br />

3 EL Kristallzucker<br />

1 Schuss Amaretto<br />

ZUTATEN FÜR DEN MÜRBTEIG<br />

300 g glattes Mehl<br />

200 g kalte Butter<br />

1 Ei<br />

100 g Staubzucker<br />

Vanille<br />

Zitronenschale<br />

ZUTATEN FÜR DIE MASCARPONECREME<br />

400 g Mascarpone<br />

150 g Topfen<br />

3 Eier<br />

3 Eidotter<br />

150 g Kristallzucker<br />

1 EL Vanillezucker<br />

2 EL Puddingpulver<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Zwetschken halbieren und mit den<br />

Johannisbeeren, Zimt, Kristallzucker und<br />

einem Schuss Amaretto marinieren. Währenddessen<br />

den Mürbteig zubereiten: Das<br />

Mehl auf ein Brett sieben, Butter, Eier, Zucker,<br />

Vanille und geriebene Zitronenschale<br />

beigeben und rasch zu einem glatten Teig<br />

kneten. Den Teig 1 Stunde im Kühlschrank<br />

rasten lassen.<br />

– Das Backrohr auf 175 °C vorheizen.<br />

– Den kalten Teig ½ cm dick ausrollen und in<br />

eine Tarteform legen, an den Rändern festdrücken<br />

und Überschuss mit den Fingern<br />

abzwicken. Die marinierten Zwetschken<br />

mit der Schnittfläche nach oben auflegen,<br />

die Johannisbeeren dazwischen geben.<br />

– Für den Mascarponeguss alle Zutaten zu<br />

einer glatten Creme verrühren, über die<br />

Zwetschken gießen und bei 170 °C 45 Minuten<br />

backen. Vor dem Servieren etwas<br />

abkühlen lassen und mit Staubzucker<br />

bestreut servieren.<br />

Die schwarzen<br />

Johannisbeeren in diesem<br />

Rezept verleihen der<br />

Tarte eine besonders<br />

animierende Säure –<br />

sie gelingt aber auch<br />

ohne ganz wunderbar<br />

verführerisch. Amaretto<br />

ist hingegen Pflicht,<br />

nicht zuletzt, weil die<br />

Zwetschke eine nahe<br />

Verwandte der<br />

Mandel ist!<br />

falstaff 137


ezepte / ZWETSCHKE<br />

V<br />

SCHLOSSERBUBEN MIT<br />

AUFGESCHLAGENEM SAUERRAHM<br />

I S C H<br />

V E G E T A R<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 45 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

Jössas, Schlosserbuben!<br />

Die Idee, reife Zwetschken<br />

ganz einfach in Backteig zu<br />

tunken und in buttrigem<br />

Backfett zu knuspriger<br />

Herrlichkeit zu backen, ist<br />

viel zu gut, um nur noch<br />

selten auf den Speisekarten<br />

zu finden zu sein.<br />

Aber selber machen ist<br />

ohnehin meist besser!<br />

ZUTATEN FÜR DIE ZWETSCHKEN<br />

300 g reife Zwetschken<br />

3 EL Kristallzucker<br />

20 ml Amaretto<br />

1 TL Zimt<br />

ZUTATEN FÜR DEN BACKTEIG<br />

250 ml Milch<br />

50 ml Öl<br />

4 Eidotter<br />

16 g Vanillezucker<br />

1 Prise Salz<br />

220 g glattes Mehl<br />

4 Eiweiß<br />

50 g Kristallzucker<br />

ZUTATEN FÜR DEN SAUERRAHM<br />

100 ml Schlagobers<br />

1 Blatt Gelatine (in kaltem Wasser<br />

eingeweicht)<br />

200 g Sauerrahm<br />

2 EL Staubzucker<br />

½ Limette, gepresst<br />

ZUTATEN ZUM HERAUSBACKEN<br />

300 ml Butterschmalz<br />

200 ml Pflanzenöl<br />

ISI-Sahnebereiter mit 1 Kapsel<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Zwetschken entkernen und danach mit<br />

etwas Zucker und Amaretto vermischen.<br />

Marinieren lassen. Währenddessen den<br />

Backteig zubereiten: ⅔ der Milch mit Öl,<br />

Eigelb, Vanillezucker und Salz mischen. Das<br />

Mehl dazugeben und glattrühren.<br />

– Dann die restliche Milch hinzugeben und<br />

rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht<br />

ist – es soll wie ein sehr fester Palatschinkenteig<br />

sein. Für den aufgeschlagenen<br />

Sauerrahm die ausgedrückte Gelatine in<br />

wenig erhitztem Obers auflösen, dann mit<br />

allen Zutaten glattrühren, in die ISI-Flasche<br />

füllen und kühlstellen.<br />

– Das Eiweiß mit Kristallzucker zu Schnee<br />

schlagen und sanft unter den Teig heben.<br />

Das Backfett auf 180 °C erhitzen – ein<br />

Tropfen Backteig soll darin in etwa 30 Sekunden<br />

goldgelb werden. Die Zwetschken<br />

einzeln mit einer Gabel aufspießen, im Teig<br />

wenden und nacheinander sachte ins Backfett<br />

geben. Goldgelb backen und mittels<br />

Schaumlöffel herausholen. Danach die<br />

Schlosserbuben auf einem Sieb oder auf<br />

Küchenkrepp abtropfen, etwas abkühlen<br />

lassen. Zucker und Zimt auf einem tiefen<br />

Teller vermischen, die gebackenen<br />

Zwetschken darin wälzen. Zum Servieren<br />

die Sauerrahm-Creme auf Teller spritzen<br />

und die Schlosserbuben dazusetzen.<br />

138 falstaff


falstaff 139


ezepte / SCHMORTÖPFE<br />

140 falstaff


WIR<br />

LASSEN SIE<br />

SCHMOREN<br />

Ein Bräter ist das vielleicht vielseitigste<br />

Küchengerät: Sie können<br />

in ihm Fleisch und Gemüse<br />

scharf anbraten und gleich<br />

danach zu einem Eintopf<br />

schmoren, in ihm lassen sich Suppen genauso<br />

kochen wie Reis oder ganze Hühner. Er<br />

ist der perfekte Brotbackofen, funktioniert<br />

am Herd als Pfanne, im Rohr als Topf, und<br />

mit etwas Geschick wird aus ihm selbst auf<br />

einem Lagerfeuer eine Art Backrohr.<br />

Emailliertes Gusseisen ist für ihn das<br />

beste Material, weil es Hitze sehr gut speichert<br />

– das heißt, selbst wenn die Temperatur<br />

Ihres Ofens oder Ihres Herds schwankt<br />

(was sie bei den allermeisten Heimgeräten<br />

tut), sorgt Ihr Bräter dafür, dass es in ihm<br />

ziemlich gleichmäßig warm ist. Je dicker<br />

das Gusseisen, desto besser (zumindest so<br />

lange Sie den Bräter noch heben können).<br />

Gleichzeitig ist Gusseisen fast unzerstörbar<br />

und hält auch sehr hohe, sehr plötzliche<br />

Hitze aus, was es angenehm von einem<br />

Römertopf aus Keramik unterscheidet. Nur<br />

fallen dürfen Sie den Bräter nicht lassen,<br />

weil er erstaunlich leicht zerbricht.<br />

Wenn Sie in Ihrem Leben nur einen<br />

einzigen Topf oder eine einzige Pfanne<br />

kaufen wollen, dann sollte es ein Bräter<br />

sein. Wir verraten, was einen richtig<br />

guten Schmortopf ausmacht.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

Bräter, die nicht emailliert sind, müssen<br />

vor dem Gebrauch eingebrannt werden,<br />

ganz genauso wie eine Gusseisenpfanne.<br />

Das ist nicht schlimm, aber etwas mehr<br />

Arbeit. Außerdem kann blankes Gusseisen<br />

an Gerichte mit viel Säure, etwa Eintöpfe<br />

auf Tomatenbasis, mit der Zeit einen leicht<br />

metallischen Geschmack abgeben. Email<br />

verhindert das und ist außerdem eine ganz<br />

wunderbare Anti-Haftbeschichtung. Nachteile?<br />

Uns nicht bekannt.<br />

Rund ist in den allermeisten Fällen die<br />

praktischste Form für Bräter, weil Herdplatten<br />

nun einmal rund sind, und sich Dinge<br />

wie Krautrouladen oder Fleischbällchen<br />

ideal hinein schlichten lassen. 24 cm ist die<br />

ideale Haushaltsgröße für zwei bis vier Personen<br />

und Hobby-Brotbäcker. Wenn Sie<br />

fünf Kinder haben, nehmen Sie das nächstgrößere<br />

Modell, wenn Sie allein leben, eine<br />

Nummer kleiner.<br />

falstaff<br />

141


shortlist<br />

SCHMORTÖPFE<br />

SILIT<br />

SCHMORTOPF MIT DECKEL<br />

Für alle Herdarten geeignet, ist der Schmortopf von<br />

Silit ein echter Allrounder. In ihm können Zutaten<br />

angebraten, gekocht und im Backofen fertig gegart<br />

werden. Der breite Schüttrand verhilft zu tropffreiem<br />

Ausgießen. € 129,99<br />

wmf.com<br />

MAUVIEL<br />

M'HÉRITAGE<br />

BRATENTOPF<br />

Der Kupfertopf ist 2,5 mm dick, passt sich<br />

Temperaturunterschieden schnell an und<br />

verteilt die Wärme gleichmäßig. Die gusseisernen<br />

Griffe machen den Bräter auch<br />

optisch äußerst attraktiv. Ca. € 423,–<br />

mauviel.com<br />

RUFFONI<br />

OPUS CUPRA SCHMORTOPF<br />

Dieser elegante Schmortopf von Ruffoni besteht aus<br />

massivem Kupfer, Aluminium sowie Edelstahl. Die<br />

genieteten Griffe sorgen für längere Haltbarkeit. Ein<br />

besonders verspieltes Detail ist der Deckelgriff in<br />

Form von Gemüse. Ab € 618,–<br />

amara.com<br />

SPRING ESCALE<br />

Der ovale Bräter bringt es auf eine maximale<br />

Breite von 31 cm und ermöglicht eine<br />

extrem schnelle und gleichmäßige Hitze.<br />

€ 179,–<br />

spring-brandshop.eu<br />

142 falstaff


DIE FALSTAFF<br />

RESTAURANT-<br />

APP !<br />

Mit der <strong>Falstaff</strong> Restaurant-App haben Sie die besten<br />

Adressen Europas immer auf Ihrem Smartphone!<br />

So funktioniert’s: Die App steht im Google-Play- bzw.<br />

im App-Store gratis zur Verfügung.<br />

falstaff.com/apps<br />

Eigenins_FKOM_1903_Restaurant App.indd 1 29.08.19 11:09<br />

JEDES STÜCK<br />

SO EINZIGARTIG,<br />

WIE DIE<br />

MENSCHEN,<br />

DIE ES KAUFEN.<br />

GMUNDNER.AT


shortlist<br />

SCHMORTÖPFE<br />

CHASSEUR – DE BUYER<br />

CASSEROLE<br />

Mit einem Durchmesser von 28 cm lässt<br />

sich mit dieser Kasserolle nicht nur ein<br />

perfekter Braten zubereiten, sie ist auch<br />

für Schmorgemüse und Suppen bestens<br />

geeignet. € 179,–<br />

debuyer-brandshop.com<br />

FISSLER<br />

ORIGINAL-PROFI COLLECTION<br />

RUNDER BRÄTER<br />

Der Profi-Bräter ist aus unempfindlichem rostfreiem<br />

Edelstahl gefertigt und ideal zum Anbraten und Schmoren<br />

von Fleisch und Gemüse. Das Geheimnis: Dank des<br />

schweren Deckels bleiben Wärme und Feuchtigkeit im<br />

Topf, was maximale Saftigkeit und Aromatik garantiert.<br />

Ab € 199,–<br />

fissler.com<br />

LE CREUSET<br />

LA MARMITE<br />

Der Familientopf »La Marmite« eignet<br />

sich hervorragend zum Servieren am Tisch.<br />

Die gewölbte Innenseite ohne Ecken und<br />

Kanten ermöglicht einfaches Rühren, das<br />

Gusseisen speichert die Wärme ausgezeichnet.<br />

In mehreren Farben erhältlich.<br />

€ 259,–<br />

lecreuset.at<br />

STAUB<br />

BRÄTER MIT CHISTERA<br />

DROP-STRUCTURE<br />

Der Clou an diesem Bräter ist die spezielle<br />

Chistera-Tropfenstruktur im Deckel. Diese<br />

hilft, das kondensierte Wasser aufzufangen<br />

und es gleichmäßig auf das Gargut zu verteilen,<br />

wodurch alle Nährwerte und das<br />

Aroma erhalten bleiben. € 219,–<br />

de.zwilling-shop.com<br />

144 falstaff


LESEGENUSS UND<br />

EXKLUSIVE PRÄMIEN SICHERN!<br />

AUCH ZUM VERSCHENKEN!<br />

Viele tolle<br />

Prämien<br />

warten auf<br />

Sie!<br />

Jetzt bestellen unter:<br />

falstaff.com/abo<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

facebook.com/falstaff.magazin


WO SPITZENGASTRONOMEN ESSEN GEHEN<br />

»DA PASST ALLES!«<br />

INTERVIEW SEVERIN CORTI<br />

FALSTAFF Sie sind viel in den Bergen unterwegs,<br />

gelten als begnadeter Skifahrer. Gibt es<br />

eine Hütte, die Ihren kulinarischen Ansprüchen<br />

genügt?<br />

RUDI OBAUER Naja, Skifahren ist für mich<br />

Sport, und da esse ich grundsätzlich<br />

eher gar nix.<br />

Wie jetzt? Skifahren ganz ohne Essen?<br />

(lacht) Nana, das auch wieder nicht. Ich mache<br />

mir ein ordentliches Frühstück, dann lass’ ich<br />

es zwei, drei Stunden auf der Piste richtig<br />

tuschen, ohne Pause, danach fahr’ ich wieder<br />

nach Hause. Aber wenn ich in Flachauwinkl<br />

unterwegs bin, zieht es mich doch immer wieder<br />

in eine bestimmte Hütte, einfach weil die so<br />

echt und urig ist.<br />

Klingt super.<br />

Ist sie auch. Die »Burgstallhütte« von Franz<br />

und Regina Seiwald, auf der Talabfahrt nach<br />

Flachauwinkl. Das ist eine uralte Knappenhütte,<br />

die ursprünglich für die Bergwerksarbeiter<br />

(gibt es schon längst nicht mehr, Anm.) gebaut<br />

In der Burgstallhütte auf der<br />

Talabfahrt in Flachauwinkl<br />

gibt‘s nur hausgemachte<br />

Köstlichkeiten – und<br />

herrlichen Kaiserschmarren.<br />

RUDI OBAUER (58)<br />

kocht seit Jahrzehnten an der absoluten<br />

Spitze der heimischen Gastronomie. Sein<br />

Restaurant in Werfen (S) führt er gemeinsam<br />

mit Bruder Karl, in der Freizeit zieht es<br />

ihn stets »auf die Berg’« – im Sommer zum<br />

Bergsteigen, im Winter zu Skitouren.<br />

worden ist. Regina und Franz Seiwald leisten<br />

großartige Arbeit, da wird von der Rindsuppe<br />

bis zum Apfelstrudel alles selbst gemacht – und<br />

der Kaiserschmarren sowieso. Die Nachspeisen<br />

sind wirklich alle großartig, die haben eine<br />

eigene Patissière im Betrieb, die alles frisch<br />

macht.<br />

Und die Hauptspeisen?<br />

Da passt alles. Franz kauft jede Saison zwei<br />

ganze Ochsen, die werden komplett verarbeitet.<br />

Die saure Leber, das Beuschl, die Sulz von den<br />

Ferkeln, die sie auch im Ganzen ankaufen – das<br />

ist alles mit Herz und Können gemacht.<br />

Was essen Sie am liebsten dort?<br />

Ach, ich sag immer, sie sollen bringen, was<br />

gerade da ist. Das können Rindsrouladen sein,<br />

ein Top-Rindsbraten oder ein knuspriger<br />

Schweinsbraten mit Semmelknödel und bayerischem<br />

Kraut. Manchmal gibt’s auch einfach<br />

einen Topf voll O-Power-Suppe – für die hab<br />

ich ihnen ein paar Tipps geben dürfen, daher<br />

der Name.<br />

Was ist da drin?<br />

Nix Besonderes, einfach eine richtig kraftvolle<br />

Rindsuppe mit Linsen, Nudeln, Gemüse,<br />

Rindfleisch, die mit frischem Kren, Ingwer und<br />

Tomatenessig abgeschmeckt wird. Die heizt<br />

einem richtig ein.<br />

BURGSTALLHÜTTE<br />

auf der Talabfahrt nach Flachauwinkl,<br />

5542 Flachau, T 06457 2950, geöffnet ab Anfang<br />

Dezember bis Ostermontag von 9–18 Uhr,<br />

burgstallhuette.com<br />

Fotos: Spitz<br />

146<br />

falstaff


MHK KÜCHENSPEZIALISTEN MIT<br />

DEM ROTEN DREIECK REALISIEREN<br />

KÜCHEN VISIONEN GANZ NACH<br />

IHREM GESCHMACK!<br />

Die MHK Group ist Europas führender Einkaufsund<br />

Marketing verband – davon profitieren Sie<br />

als Kunde gleich mehrfach:<br />

Beste Auswahl an Markenprodukten<br />

Persönliche Beratung auf höchstem Niveau<br />

Attraktive 5-Jahres-Garantie auf<br />

sämtliche Elektrogeräte<br />

Informieren Sie sich!<br />

Hier finden Sie Ihren MHK Küchen spezialisten in<br />

Ihrer Nähe: www.rotesdreieck.at<br />

176 x IN ÖSTERREICH


DER NEUE ŠKODA<br />

SUPERB<br />

Was wirklich zählt – Perfektion im Detail.<br />

Der neue ŠKODA SUPERB zeigt mit seiner ausdrucksstarken Designsprache reichlich Selbstbewusstsein. Ein herausragendes<br />

technisches Merkmal sind die innovativen Matrix LED-Scheinwerfer. Diese sorgen für noch mehr Sicherheit und Komfort.<br />

Auch das Interieur vereint Qualität und Funktionalität. Der SUPERB SCOUT erweitert die ŠKODA Familie und tritt erstmals auch<br />

im markanten Offroad-Look auf. Mit dem SUPERB iV mit Plug-in-Hybridantrieb feiert ŠKODA eine weitere Premiere und startet<br />

in das Zeitalter der Elektromobilität. Lassen Sie sich bei einer Probefahrt von den sensationellen Neuheiten überzeugen.<br />

Ab 27. September bei Ihrem ŠKODA Betrieb.<br />

Symbolfoto. Stand 09/<strong>2019</strong>. Details bei Ihrem ŠKODA Berater.<br />

Verbrauch: 4,2–7,1 l/100 km. CO 2 -Emission: 110–161 g/km.<br />

skoda.at<br />

facebook.com/skoda.at<br />

youtube.com/skodaAT<br />

instagram.com/skodaAT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!