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03/<strong>2019</strong> ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
REZEPTE<br />
DER WEIN, DIE SAUCE<br />
GROSSE KÜCHE MIT<br />
EDLEN TROPFEN<br />
GUT MIT HUT<br />
WIR GEHEN IN<br />
DIE SCHWAMMERL!<br />
WOLKIGE KISSEN<br />
DIE GERMKNÖDEL DER<br />
HEIDI NEULÄNDTNER<br />
9 004524 129279<br />
HERRLICHER<br />
HERBST<br />
46 REZEPTE, DIE AUS DEM VOLLEN SCHÖPFEN<br />
03<br />
ÖSTERREICH € 6,–<br />
03<br />
WWW.FALSTAFF.COM
DIE WICHTIGSTE<br />
UNSERE SAUER
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besonders lange frisch,<br />
ist gut bekömmlich und entfaltet<br />
seinen besonderen Geschmack.
HERAUSGEBERBRIEF<br />
FÜLLHORN DES HERBSTES<br />
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />
LIEBE FEINSCHMECKER!<br />
SCHLUMBERGER PRESTIGE CUVÉE<br />
BRUT RESERVE.<br />
DER CREMIGE.<br />
Die zarte Perlage und die harmonische Reife<br />
mit Hefenoten zeichnen diese elegante Cuvée aus<br />
Pinot Noir und Chardonnay Trauben aus.<br />
Der späte Sommer und frühe Herbst sind Zeiten des<br />
Überflusses: Auf den Feldern und in den Gärten<br />
reifen sonnengeküsste Paradeiser und Melanzani,<br />
üppige Kürbisse und Maiskolben, die Bäume hängen voll<br />
mit den süßesten Früchten. Und für manche von uns am<br />
schönsten: Im Keller gärt bereits der junge Wein, der uns<br />
in den kommenden Jahren hoffentlich viel Freude bereiten<br />
wird.<br />
Unser Magazin ist diesmal ein echtes Erntedankfest zum<br />
Lesen und Genießen geworden. Und weil der Wein im<br />
Herbst mindestens so wichtig ist wie das Kochen, haben<br />
wir ihm gleich zwei eigene Rezeptstrecke gewidmet.<br />
Während der Heurige noch gären und reifen darf, verkochen<br />
wir ab Seite 10 an den ersten kühlen Abenden einige<br />
reifere Flaschen zu großen, klassischen Saucen. Ab Seite<br />
28 stellen wir dann ausgesuchten Wachauer Weinen ein<br />
weiteres Geschenk des Herbsts zur Seite: edles Wildgeflügel<br />
vom Fasan bis zur Wachtel. Eine ganze Batterie von<br />
Tipps, welche Weine am Besten zu welchen Gerichten passen,<br />
gibt es in bewährter Manier natürlich auch.<br />
Vor allem aber machen wir uns daran, all das Gemüse<br />
und Obst zu verarbeiten, das derzeit in solchem Überfluss<br />
vorhanden ist: Ab Seite 40 zeigen wir, wie aus einem<br />
gewöhnlichen Kürbis oder Lauch dank raffinierter Füllung<br />
ein außergewöhnlicher Genuss wird. Und ab Seite 126<br />
verrät uns Starköchin und Petz-Schülerin Heidi Neuländtner<br />
ihre besten <strong>Rezepte</strong> mit Zwetschken. Dass sie uns auch<br />
in die Kunst des selbstgemachten Germknödels einweiht,<br />
freut mich als Mehlspeistiger ganz besonders!<br />
Ich wünsche Ihnen einen köstlichen Herbst und ein<br />
herrliches Erntedankfest mit unserem neuen Heft!<br />
Wolfgang Rosam,<br />
Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />
»Das ganze Heft ist<br />
dem herbstlichen<br />
Überfluss gewidmet<br />
– ein Erntedankfest<br />
zum Lesen.«<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
wolfgang.rosam@falstaff.com<br />
@RosamWolfgang<br />
Foto: Ingo Pertramer<br />
IMPRESSUM: MEDIENINHABER <strong>Falstaff</strong> Verlags-GmbH, Führichgasse 8, 1010 Wien, T: +43 1 9042141, www.falstaff.com, redaktion@falstaff.com<br />
HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper, Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela<br />
Cholewa, anzeigen@falstaff.at STV. ANZEIGENLEITUNG Kinga Mohrent CHEFREDAKTION Severin Corti, Tobias Müller PROJEKTLEITUNG Ursula Macher<br />
ART DIRECTOR Željko Bašura PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser KONZEPT & PRODUKTION REZEPTSTRECKEN Florence Wibowo STV. CHEFIN<br />
VOM DIENST Anja Kleinschuster B. A. REDAKTIONSASSISTENZ Dipl.-Ing. Florian Bartmann REZEPTE FOTOGRAFIERT VON Stine Christansen, Ian Ehm,<br />
Lena Staal, Julia Stix KERAMIK seiz-keramik.at, textpoterie.at, elsi-tischkultur.at ART DIRECTOR MARKETING & SALES Daria Startseva PRODUKTION/<br />
LITHO Ronald Hatze LEKTORAT Mag. Carola Augustin, Mag. Johanna Weber LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at<br />
HERSTELLER Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn VERTRIEB Morawa Presse vertrieb GmbH & Co. KG, Hackinger Straße 52, 1140 Wien<br />
GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-GMBH 67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung, 23 % CK Sàrl, Baar (CH), 10 % Angelika Rosam<br />
falstaff<br />
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GARANTIERTE QUALITÄT<br />
HÖCHSTER GÜTE.<br />
100 % Trauben aus einem Bundesland,<br />
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ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
REZEPTE<br />
DER WEIN, DIE SAUCE<br />
GROSSE KÜCHE MIT<br />
EDLEN TROPFEN<br />
GUT MIT HUT<br />
WIR GEHEN IN<br />
DIE SCHWAMMERL!<br />
WOLKIGE KISSEN<br />
DIE GERMKNÖDEL DER<br />
HEIDI NEULÄNDTNER<br />
03/<strong>2019</strong><br />
HERRLICHER<br />
HERBST<br />
46 REZEPTE, DIE AUS DEM VOLLEN SCHÖPFEN<br />
ÖSTERREICH € 6,–<br />
WWW.FALSTAFF.COM<br />
COVER<br />
FOTO: LENA STAAL,<br />
SHUTTERSTOCK<br />
58 OH WIE GUT SCHMECKT DER HUT<br />
Vier extravagante Pilzgerichte<br />
126<br />
Germknödel<br />
selber machen ist<br />
einfacher als<br />
gedacht. Heidi<br />
Neuländtner zeigt,<br />
wie's geht.<br />
10<br />
Wer eine große<br />
Sauce will, darf<br />
beim (guten) Wein<br />
nicht sparen.<br />
10 WENN DER WEIN ZUR SAUCE WIRD<br />
Herbstzeit ist Saucenzeit –<br />
sechs außergewöhnliche <strong>Rezepte</strong><br />
24 DAS HUHN AUS DEM WALD<br />
Wissenswertes über den Fasan<br />
28 FEDERN LASSEN<br />
Wir schmoren den Fasan, bis das<br />
Fleisch vom Knochen fällt, und liefern<br />
Ihnen vier herzhafte <strong>Rezepte</strong><br />
40 ERNTE TANKEN<br />
Gemüse füllen und genießen<br />
50 WISSENSCHAFT<br />
Energie tanken zu Erntedank<br />
54 DIE MÄNNLEIN STEH'N IM WALDE<br />
Die faszinierend köstliche Welt der Pilze<br />
7 EDITORIAL<br />
7 IMPRESSUM<br />
68 DIE KÖCHIN MIT DEM<br />
GRÜNEN DAUMEN<br />
US-Köchin Abra Berens und<br />
ihre neue Gemüsebibel »Ruffage«<br />
76 DAS JAHR DES SCHWEINS<br />
Klassische Schweinefleisch-<strong>Rezepte</strong><br />
aus dem Reich der Mitte<br />
86 ZAUBER DES ORIENTS<br />
Das neue »Mezze«-Kochbuch entführt<br />
in die Küchen des mittleren Ostens<br />
94 FISCH MUSS SCHWIMMEN<br />
Drei niederösterreichische Top-Köche<br />
servieren herbstliche Fischgerichte<br />
102 DIE FRUCHT DES PARIS<br />
Köstliche <strong>Rezepte</strong> rund um<br />
die sagenumwobene Quitte<br />
112 ACHT DINGE, DIE SIE ÜBER<br />
QUITTE WISSEN SOLLTEN<br />
Plus: zwei herbstliche <strong>Rezepte</strong><br />
116 BIENEN RETTEN, HONIG ESSEN<br />
Warum wir mehr Honig von nachhaltig<br />
arbeitenden Imkern kaufen sollten –<br />
und welche tollen Gerichte man mit<br />
Honig zaubern kann<br />
126 »KNÖDEL SIND MIR<br />
NICHT POWIDL!«<br />
Vom Besuch bei Heidi Neuländtner<br />
am Meidlinger Markt kehrten wir mit<br />
tollen Zwetschken-<strong>Rezepte</strong>n zurück<br />
140 WIR LASSEN SIE SCHMOREN<br />
Die besten Töpfe für herrliche Gerichte<br />
146 WO SPITZENKÖCHE ESSEN GEHEN<br />
Rudi Obauer verrät seine liebste Hütte<br />
Fotos: Ian Ehm, Lena Staal, beigestellt<br />
8 falstaff
JETZT NEU<br />
STRONGBOW CIDER<br />
ROSÉ APPLE<br />
TROCKEN<br />
IM GESCHMACK<br />
MIT DEM SAFT<br />
ROTFLEISCHIGER<br />
ÄPFEL<br />
STRONGBOW CIDER ROSÉ APPLE<br />
ist ein einzigartiger Cuvée aus vergorenem Apfelsaft und dem Saft rotfleischiger Äpfel.<br />
Trockener im Geschmack bietet Strongbow Cider Rosé Apple einen erfrischenden und<br />
unverwechselbaren Cider-Genuss. Ideal auf Eis serviert, für die pure Erfrischung.<br />
SWEET<br />
DRY
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
Im Ofen schmort es, am Herd schmurgelt<br />
es, köstliche Düfte ziehen durchs Haus:<br />
Der Herbst ist die Zeit der reichhaltigen<br />
Saucengerichte. Wer aber große Saucen<br />
will, der darf beim Wein nicht sparen –<br />
das wissen, wer sonst, die Franzosen.<br />
Denn die sind schließlich die größten<br />
Saucenköche überhaupt!<br />
FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />
ZUR<br />
WENN DER<br />
WEIN<br />
SAUCE<br />
WIRD<br />
10 falstaff
falstaff<br />
11
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
OEUFS MEURETTE –<br />
POCHIERTE EIER IN BURGUNDER<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE FÜR DIE SAUCE + 25 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Ein klassisch<br />
burgundisches Gericht mit<br />
verschwenderischer<br />
Großzügigkeit beim<br />
Rotwein. Die köstliche<br />
Sauce eignet sich auch<br />
wunderbar dazu, ein Steak<br />
oderTournedos vom<br />
Rehrücken zu umkränzen.<br />
Mit einem wachsweich<br />
pochierten Ei und in<br />
Butter gebratenem Toast<br />
aber darf sie eindeutig die<br />
Hauptrolle übernehmen.<br />
TIPP<br />
Ei und Wein<br />
Ei und Wein sind, wie jeder Sommelier<br />
weiß, nicht das beste Paar, weil der<br />
Dotter dazu tendiert, das Weinglas mit<br />
einem charakteristischen Nebengeschmack<br />
zu kontaminieren. In der<br />
Bourgogne wird deshalb mit einer<br />
Toastscheibe gleich einmal herzhaft<br />
in Ei und Sauce umgerührt, damit sich<br />
alles vermengt, bevor man genussvoll<br />
abbeißt. So wird die Gefahr gebannt,<br />
dass das Weinglas beim nächsten<br />
Schluck den Geschmack des<br />
Eis annimmt.<br />
ZUTATEN FÜR DIE BURGUNDERSAUCE<br />
800 ml kräftige, hausgemachte Rindsuppe<br />
2 Schalotten<br />
30 g Butter<br />
400 ml Pinot Noir<br />
2 Lorbeerblätter<br />
Thymian<br />
80 g Speckschwarte oder Hamburgerspeck<br />
Pfeffer<br />
Salz<br />
ZUTATEN FÜR DIE GARNITUR<br />
8 Scheiben Hamburgerspeck,<br />
ca. 4 mm dick geschnitten<br />
4 Scheiben Toastbrot<br />
etwas Butter<br />
Kerbel oder Petersilie<br />
ZUTATEN FÜR DIE EIER<br />
4 frische Bio-Eier<br />
etwas Öl<br />
50 g Butter<br />
ZUBEREITUNG SAUCE<br />
– Die Rindsuppe bei flotter Hitze auf die Hälfte<br />
(400 ml) reduzieren. Währenddessen die<br />
Schalotten fein schneiden und in der Butter<br />
anschwitzen. Mit dem Rotwein ablöschen,<br />
zum Kochen bringen und flambieren, bis<br />
die Flammen erlöschen.<br />
Achtung: Stichflamme!<br />
– Kräuter und Schwartel zugeben, pfeffern<br />
und um die Hälfte reduzieren lassen, dann<br />
die eingekochte Suppe zugeben, nochmals<br />
etwas reduzieren, bis die Sauce an der Unterseite<br />
eines Löffels haften bleibt, und abschmecken.<br />
Durch ein feines Sieb schütten,<br />
gut ausdrücken und kühl stellen. Bis hierher<br />
kann die Sauce bis zu zwei Tage im<br />
Voraus vorbereitet werden.<br />
ZUBEREITUNG GARNITUR<br />
– Den Speck auf Backpapier auf ein Backblech<br />
legen und bei 220 °C im Rohr etwa<br />
8–10 Minuten knusprig braten. Auf Küchenkrepp<br />
abtropfen und beiseite legen.<br />
ZUBEREITUNG EIER<br />
– In einem Topf ca 6–8 cm Wasser zum Kochen<br />
bringen. 4 Kaffeetassen mit 4 Stück<br />
Frischhaltefolie auslegen, mit Öl einpinseln,<br />
jeweils ein Ei hineinschlagen, die Folie<br />
nachhaltig zuzwirbeln und die Eier mitsamt<br />
der Folie ins köchelnde Wasser legen, dabei<br />
die Folienenden für die erste Minute mit<br />
einem Deckel fixieren. Knapp 5 Minuten<br />
pochieren, dann die weich pochierten Eier<br />
herausheben und vorsichtig aus der Folie<br />
holen. Abstehende Eiweißenden abschneiden.<br />
Die Sauce erhitzen, mit 50 g eiskalter<br />
Butter aufschlagen und in vorgewärmte<br />
Schüsselchen aufteilen. Jeweils ein Ei mit<br />
der glatten Seite nach oben darauf setzen.<br />
Die Toasts entrinden und in einer Pfanne<br />
mit ordentlich Butter bei flotter Hitze beidseitig<br />
anrösten. Quer durchschneiden und<br />
seitlich in die Schüsselchen zu den Eiern<br />
stellen. Mit Kerbel oder Petersilie garnieren,<br />
mit den Speckscheiben belegen und<br />
servieren.<br />
12 falstaff
falstaff<br />
13
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
14 falstaff
ZUTATEN<br />
IN ZWEIGELT<br />
GESCHMORTE RINDSSCHULTER<br />
1,5 kg von der dicken Schulter, etwa 7–8 cm<br />
hoch geschnitten, gut abgelegen<br />
60 ml Olivenöl<br />
3 Schalotten, gehackt<br />
2 TL Wacholderbeeren, grob gehackt<br />
½ TL schwarzer Pfeffer, grob gemörsert<br />
¼ frisch geriebene Muskatnuss<br />
2 EL Mehl<br />
500 ml Zweigelt<br />
500 ml Rindsuppe<br />
1 EL Tomatenmark<br />
4 dicke Karotten, in große Würfel<br />
geschnitten<br />
120 g Pancetta oder Prosciutto<br />
crudo mit Fettrand, gewürfelt<br />
1 EL Honig<br />
Salz und Pfeffer<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 4 STUNDEN + 25 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen<br />
– In einem großen Schmortopf das Fleisch<br />
bei flotter Hitze in der Hälfte des Olivenöls<br />
auf allen Seiten anbraten, erst danach gut<br />
salzen und pfeffern. Beiseite legen. Restliches<br />
Öl in den Topf geben und die Schalotten<br />
mit den Gewürzen bei kleiner Hitze<br />
anschwitzen. Das Mehl zugeben, durchrösten<br />
und mit dem Wein aufgießen, dabei<br />
gut umrühren und zum Kochen bringen.<br />
– Das Tomatenmark und die Hälfte der Rindsuppe<br />
zugeben, das Fleisch darauf setzen,<br />
wieder zum Kochen bringen, zudecken und<br />
im Rohr 3 Stunden schmoren. Das Fleisch<br />
alle 40 Minuten wenden und mit etwas von<br />
der verbliebenen Suppe begießen. Dann die<br />
Karotten und Pancetta zugeben und für<br />
eine weitere Stunde, diesmal nicht zugedeckt,<br />
ins Rohr schieben, bis sich das<br />
Fleisch mit einer Gabel teilen lässt und die<br />
Karotten weich sind. Zum Abschuss das<br />
Rohr auf Grillstufe stellen, das Fleisch auf<br />
der Oberseite mit Honig einpinseln und in<br />
einer Pfanne bei voller Hitze direkt unter<br />
dem Grill für 3-5 Minuten karamellisieren<br />
lassen, damit das Fleisch eine schöne Kruste<br />
bekommt. Wieder auf die Sauce setzen<br />
und mit Nockerl oder Tarhonya zu Tisch<br />
bringen.<br />
Die dicke Schulter ist<br />
ein preiswertes, mit viel<br />
Bindegewebe durchzogenes<br />
Stück, das langsam schmoren<br />
muss, um schlussendlich<br />
butterweich und saftig zu<br />
werden. Das ist gut so, denn in<br />
dieser Zeit hat der Schmorsaft<br />
Zeit, alle Kraft aus den<br />
Gewürzen und anderen<br />
Zutaten aufzunehmen und<br />
wunderbar zu karamellisieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ANNA-CHRISTINA<br />
RIED BÄRNREISER<br />
2016<br />
WEINGUT FRANZ UND<br />
CHRISTINE NETZL<br />
Die Cuvée vereint die Würze des<br />
Zweigelts, die kernige Frucht des<br />
Cabernet Sauvignons und die samtige<br />
Dichte des Merlots; intensives<br />
Rubingranat mit schwarzen Reflexen,<br />
in der Nase dunkle Beerenfrucht<br />
& erinnernd an weißen Pfeffer,<br />
am Gaumen feine Extraktsüße,<br />
finessenreiche Würze, elegantes<br />
Tanninspiel, Charme & Länge.<br />
shop.netzl.com, € 28,–<br />
TIPP<br />
Nicht ertränken!<br />
Bei Geschmortem stets darauf achten,<br />
dass das Fleisch nicht in der Sauce<br />
untergeht. Den Topf so wählen,<br />
dass es nur etwa zur Hälfte bedeckt<br />
ist – durch die so einsetzende<br />
Maillard-Reaktion wird die Sauce<br />
geschmackvoller und dichter.<br />
falstaff<br />
15
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
Meist wird Coq au<br />
Vin in Rotwein –<br />
und ganz klassisch in<br />
Pinot Noir – geschmort.<br />
Im Elsass, das für seine<br />
würzigen Rieslinge<br />
mindestens so berühmt ist<br />
wie für seine Küche,<br />
schmort man den Hahn<br />
jedoch in Weißwein.<br />
Die Idee ist viel zu gut,<br />
um nicht für die duftigen<br />
Rieslinge der Wachau<br />
adaptiert zu werden!<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
RIESLING<br />
»NA ALSDANN«<br />
2018<br />
WEINGUT FERDINAND<br />
MAYR<br />
Ein Riesling mit viel Frucht nach<br />
Marille und Pfirsich, frische, lebendige<br />
Säure, eleganter Wein mit<br />
sehr guter Länge. Ein weiterer<br />
Wein aus der mehrfach international<br />
ausgezeichneten Weinserie<br />
»Na Alsdann«. Passt perfekt zu<br />
vielen österreichischen Gerichten.<br />
ferdinand-mayr.at, Preis: k. A.<br />
TIPP<br />
Und die Sauce?<br />
ZUTATEN<br />
1 Hahn oder eine Poularde à 2,8–3 kg<br />
¼ Knollensellerie<br />
2 Karotten<br />
2 Petersilienwurzeln<br />
4 Zwiebeln<br />
6 Pimentkörner<br />
2 Lorbeerblätter<br />
10 schwarze Pfefferkörner<br />
½ l Riesling<br />
12 kleine Schalotten, geschält<br />
5 g Speisestärke<br />
100 g weiße Weintrauben<br />
6 EL Öl zum Braten<br />
ZUBEREITUNG<br />
COQ AU RIESLING<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
– Die Keulen und Brüste von den Poularden<br />
abtrennen und salzen. Den Sellerie, die<br />
Karotten, die Petersilienwurzeln und die<br />
Hälfte der Zwiebeln schälen. Alles in walnussgroße<br />
Stücke schneiden. Die Poularden-Karkassen<br />
grob zerkleinern und die Gemüsewürfel<br />
mit Piment, Lorbeer und Pfeffer<br />
in einem Topf mit Wasser bedecken und<br />
einmal aufkochen lassen. Dann die Hitze<br />
reduzieren und bei kleiner Hitze etwa 45<br />
Minuten köcheln lassen. Anschließend den<br />
Hühnerfond durch ein feines Sieb passieren.<br />
– In der Zwischenzeit die Hühnerkeulen an<br />
den Gelenken durchtrennen. Die restlichen<br />
Zwiebeln schälen, längs halbieren und vierteln.<br />
Die vorbereiteten Hühnerkeulen in<br />
einem Bräter beidseitig goldbraun anbraten,<br />
dann die Zwiebeln hinzugeben und<br />
mitbraten. Das Ganze mit Riesling ablöschen<br />
und mit Hühnerfond auffüllen, bis<br />
alles bedeckt ist. Im Topf mit Deckel<br />
ca. 45 Minuten zart köchelnd garen.<br />
– Die Hühnerkeulen aus dem Bräter nehmen<br />
und von der Haut befreien. Den Fond auf<br />
ein Drittel reduzieren und anschließend<br />
mit einem Stabmixer glatt pürieren, abschmecken<br />
und zurück in den Bräter geben.<br />
In einer Pfanne die Hühnerbrüste auf<br />
der Hautseite zusammen mit den Schalotten<br />
anbraten. Dann die Schalotten zur<br />
Sauce in den Bräter geben und 10 Minuten<br />
mitkochen lassen, die Brüste bei kleiner<br />
Hitze und mehrmaligem Übergießen mit<br />
Bratfett fertig garen. Der Sud sollte durch<br />
das Reduzieren leicht angedickt sein. Bei<br />
Bedarf die Speisestärke in wenig Weißwein<br />
auflösen und zur Sauce geben. Aufkochen,<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
– Die Hühnerkeulen und die Trauben in die<br />
Soße geben und nochmals kurz aufkochen<br />
lassen. Die knusprig gebratenen Brüste<br />
quer teilen, dann auf den geschmorten<br />
Keulen und Schalotten mit der Sauce<br />
anrichten und servieren.<br />
Petersilerdäpfel oder, vielleicht<br />
noch besser, ein luftig gegarter Reis<br />
empfehlen sich als Beilage, damit die<br />
herrliche Sauce entsprechend aufgesaugt<br />
wird. Die französische Sitte, den<br />
Schmorsaft vor dem Servieren mit<br />
Butter zu montieren, sollte man in<br />
diesem Fall auslassen: Die Sauce ist<br />
durch das Fett aus der Haut des Huhns<br />
ohnehin sehr reichhaltig.<br />
16 falstaff
falstaff<br />
17
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
18 falstaff
ZUTATEN<br />
REINANKE AUF BEURRE BLANC<br />
MIT FORELLENKAVIAR<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN + 60 MINUTEN AM VORTAG<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
Karkassen der Reinanken<br />
1 weiße Zwiebel<br />
¼ l Weißwein<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 TL schwarze Pfefferkörner<br />
1 TL Fenchelsamen<br />
4 Reinanken à 500–600 g, vom Fischhändler<br />
filetiert und entgrätet<br />
2 Schalotten<br />
50 ml Sherry-Essig<br />
50 ml Weißwein<br />
1 EL Crème fraîche<br />
250 g Butter (zimmerwarm)<br />
2 EL Forellenkaviar<br />
etwas Fenchelgrün oder Dill<br />
Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Am Vortag die Karkassen so zurechtschneiden,<br />
dass sie bequem in einen Topf passen.<br />
Die Zwiebel fein schneiden, zugeben und<br />
alles mit dem ¼ l Wein und Wasser gerade<br />
bedecken. Zustellen und den Schaum, der<br />
sich bei Erreichen der Kochtemperatur bildet,<br />
mittels Schaumlöffel abnehmen. Die<br />
Gewürze zugeben und bei kleiner Flamme<br />
20 Minuten köcheln lassen. Über Nacht an<br />
einem kühlen Ort abkühlen lassen. Tags<br />
darauf durch ein feines Sieb seihen und den<br />
Fischfond nochmals zustellen. Bei nicht zu<br />
flotter Hitze auf ⅛ l reduzieren.<br />
– Währenddessen eine Salzlake aus 100 g<br />
Salz und 1 l Wasser rühren. Die Fischfilets<br />
für 1 Minute und 30 Sekunden in die Salzlake<br />
einlegen. Das Backrohr auf 80 °C vorheizen,<br />
eine Servierplatte mit Olivenöl ausstreichen.<br />
Die Filets trockentupfen und nebeneinander<br />
auf die Platte setzen. Mit Olivenöl<br />
bepinseln. Die Platte mit Frischhaltefolie<br />
verschließen und für 15 Minuten ins<br />
Rohr schieben. Währenddessen den reduzierten<br />
Fond mit den Schalotten, Sherryessig<br />
und Weißwein nochmals zum Köcheln<br />
bringen und bis auf 2 EL reduzieren. Abseihen,<br />
die Crème fraîche unterrühren und<br />
nach und nach die Butter mittels Schneebesen<br />
einrühren, sodass eine cremige Sauce<br />
entsteht. Abschmecken und den Kaviar<br />
vorsichtig unterziehen. Die Servierplatte<br />
mit den Filets aus dem Rohr holen. Dem<br />
Fisch, wenn gewünscht, vorsichtig die Haut<br />
abnehmen, mit der Beurre blanc überziehen<br />
und mit weiterem Forellenkaviar und<br />
mit gezupftem Fenchelgrün oder Dill garnieren.<br />
Mit Blattspinat servieren.<br />
Beurre blanc ist die<br />
klassische Sauce zu Fisch<br />
der großen französischen<br />
Küche. Sie gibt diesem<br />
feinen Gericht auf<br />
unmissverständliche –<br />
und unnachahmlich<br />
köstliche – Weise Körper<br />
und Kraft, aber ohne dem<br />
zarten Charakter des<br />
Fisches zu nahe zu treten.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER RIED<br />
HOHENBERG 2018<br />
WEINGUT JOSEF<br />
EHMOSER<br />
Neben einer Fülle von gelben<br />
Früchten zeigt er in der Nase<br />
leicht rauchig-würzige Noten<br />
und feine Aromen von Kräutern<br />
und Pfeffer. Ein vielschichtiger<br />
Grüner Veltliner mit Kraft und<br />
Konzentration, aber auch mit<br />
Finesse und Eleganz, der lange<br />
am Gaumen bleibt.<br />
wagners-weinshop.com, € 15,50<br />
TIPP<br />
So wird der Fisch<br />
immer saftig<br />
Fischfilets, besonders solche von zart<br />
besaiteten Süßwasserfischen, werden<br />
allzu leicht trocken beim Braten. Die<br />
hier beschriebene, besonders schonende<br />
Art der Garung wurde einst von Hans<br />
Haas, dem Tiroler Küchenchef des<br />
legendären Gourmettempels »Tantris«<br />
in München entwickelt. Sie funktioniert<br />
in derselben Weise auch für Saiblingsoder<br />
Forellenfilets und verleiht dem<br />
Fisch eine hauchzarte, saftige<br />
und geradezu schaumige Konsistenz.<br />
falstaff<br />
19
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
GEBRATENE GÄNSELEBER<br />
MIT TRAUBEN IN<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: FÜR DIE SAUCE 45 MIN + 15 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Der verschwenderische<br />
Schmelz erstklassiger Foie<br />
gras kommt in der<br />
Kombination mit fruchtig<br />
süßer Säure besonders gut<br />
zur Geltung. Trauben<br />
stehen jetzt im Herbst ganz<br />
oben auf der Liste – und,<br />
ganz klassisch, natürlich eine<br />
Sauce aus jenem Süßwein,<br />
den man dann am besten<br />
gleich dazu serviert!<br />
20 falstaff<br />
ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />
1 EL Zucker<br />
30 ml Wasser<br />
180 ml Weißwein<br />
240 ml Trockenbeerenauslese<br />
450 ml Kalbsfond oder kräftige Rindsuppe<br />
1 Zweig Thymian<br />
1 Lorbeerblatt<br />
60 g Butter, eiskalt<br />
ca. 20 Stk Tafeltrauben, weiß<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DIE GÄNSELEBER<br />
4 Scheiben Gänseleber, à 100 g<br />
Salz, Pfeffer, etwas Mehl zum Wenden<br />
ZUTATEN FÜR DIE SALATGARNITUR<br />
1 Friséesalatherz<br />
1 EL Rotweinessig<br />
3 EL Sonnenblumenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
4 Stängel Schnittlauch<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Sauce den Zucker mit 30 ml Wasser<br />
in einem Topf aufkochen und ohne umzurühren<br />
karamellisieren lassen. Wenn der<br />
Zucker raucht und dunkelbraun wird,<br />
mit dem Weißwein ablöschen und um die<br />
Hälfte reduzieren lassen. Dann den Süßwein<br />
zugeben, abermals um die Hälfte<br />
einkochen lassen. Den Kalbsfond angießen,<br />
Lorbeer und Thymian zugeben und wieder<br />
auf die Hälfte einkochen. Die Sauce sollte<br />
am Rücken eines Löffels haften bleiben,<br />
dann passt die Konsistenz. Dann die Würzkräuter<br />
entfernen und die Trauben zugeben,<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und beiseite stellen.<br />
– Für das Salatdressing aus allen Zutaten<br />
eine Emulsion aufschlagen. Die Gänseleberscheiben<br />
salzen, pfeffern und in Mehl<br />
wenden. Eine Pfanne sehr heiß werden<br />
lassen, die Leberscheiben in zwei Durchgängen<br />
ohne Fett sehr scharf anbraten,<br />
etwa eine Minute auf jeder Seite. Auf Küchenkrepp<br />
abtropfen lassen. Den Frisée<br />
im Dressing wenden, auf einer vorgewärmten<br />
Servierplatte drapieren.<br />
– Die Sauce zum Kochen bringen, die eiskalte<br />
Butter in Flöckchen unterschlagen und auf<br />
der Platte mit den Trauben drapieren. Die<br />
Gänseleberscheiben darauf setzen, mit<br />
Schnittlauch garnieren und servieren.
MEAT<br />
US<br />
Beste Fleischqualität<br />
aus artgemäßer Tierhaltung<br />
#fleischverliebt
ezepte / BRATEN & SAUCE<br />
JAMBON PERSILLÉ<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 ½ STUNDEN + 1 NACHT ZUM FESTWERDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Große Sauce, zart geliert:<br />
In der Bourgogne<br />
machen sie die Sulz von<br />
der Schweinsstelze mit<br />
feinstem Chardonnay.<br />
Die Petersilie dazu gibt<br />
Farbe, Eleganz, Würze.<br />
So wird die nominell<br />
derbe Stelze zu einer<br />
Vorspeise, die höchsten<br />
Ansprüchen genügt!<br />
ZUTATEN<br />
1 Surstelze<br />
1 Zwiebel, geschält<br />
3 Gewürznelken<br />
200 g Karotten<br />
1 Kalbsfuß, blanchiert und vom Fleischhauer<br />
in der Mitte gespalten<br />
1 Scheibe Rauchspeck, 2 cm dick<br />
1 Lorbeerblatt<br />
2 Zweige Thymian<br />
1 Stange Sellerie<br />
1 EL Pfefferkörner, schwarz<br />
1 Flasche Chardonnay (0,7 l)<br />
4 Bund Petersilie, gehackt<br />
4 Knoblauchzehen, feinst gehackt<br />
2 Schalotten, fein gehackt<br />
5 EL Weißweinessig<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Stelze über Nacht in kaltes Wasser<br />
legen, um sie zu entsalzen. Die Zwiebel<br />
mit Nelken spicken, die Karotten in grobe<br />
Würfel schneiden. In einem passenden Topf<br />
Stelze, Kalbsfuß, Rauchspeck, Zwiebel,<br />
Karotten, Lorbeer, Thymian, Sellerie und<br />
Pfeffer mit dem Weißwein bedecken und<br />
zugedeckt ganz sanft 2 Stunden köcheln<br />
lassen. Stelze herausheben, Sud durch ein<br />
feines Sieb gießen und bei mittlerer Hitze<br />
um die Hälfte reduzieren.<br />
– Das Fleisch vom Knochen lösen, in große<br />
(gern auch kinderfaustgroße) Stücke teilen,<br />
die Schwarte separat in kleine Würfel<br />
schneiden. Mit der gehackten Petersilie,<br />
dem Knoblauch und den Schalotten vermengen.<br />
Den Weinsud mit Essig würzen<br />
und gerade so viel davon zu der Mischung<br />
geben, dass eine schöne, saftige Mischung<br />
entsteht. In eine passende Terrinenform<br />
transferieren, etwas andrücken, eventuell<br />
noch Sud zufügen, sodass alles gerade bedeckt<br />
ist. Über Nacht im Kühlschrank fest<br />
werden lassen.<br />
– Zum Servieren die Form in heißes Wasser<br />
tauchen, stürzen und in 2 cm breite<br />
Scheiben schneiden. Mit Bittersalaten,<br />
eventuell mit Dijonsenf und Cornichons<br />
servieren. Die Sulz hält sich im Kühlschrank<br />
locker drei bis vier Tage – so hat<br />
man stets eine herrlich würzige, deftige<br />
und doch elegante Vorspeise – oder einen<br />
köstlichen Imbiss – parat.<br />
22 falstaff
ezepte / FASAN-KUNDE<br />
24 falstaff
DAS HUHN<br />
AUS DEM<br />
WALD<br />
Fasan gilt ganz zu Recht als edles Geflügel –<br />
sein feiner Wildgeschmack lässt die Herzen<br />
der Feinschmecker höherschlagen. Weil er<br />
beim Braten aber allzu leicht trocken wird,<br />
empfiehlt er sich vor allem für ausgesuchte<br />
Schmorgerichte!<br />
TEXT SEVERIN CORTI<br />
Allerorten sind dieser Tage<br />
Jagdgesellschaften unterwegs,<br />
um Rebhuhn und Fasan,<br />
Fuchs und anderem Raubzeug<br />
den herbstlichen Garaus<br />
zu machen. Das eine freut den Koch und<br />
Esser, das andere die Hühnerhalter und<br />
Kaninchenzüchter. Wobei: Der Jäger hat es<br />
nicht leicht, sein Tun in Zeiten zu rechtfertigen,<br />
da die Gesellschaft die Notwendigkeit<br />
des Todes als Bedingung für den Konsum<br />
von Fleisch weitestgehend ausgeblendet hat.<br />
Wer auf herzige Tiere schießt, wird<br />
schnell als Bambi-Mörder verunglimpft.<br />
Das Schicksal jenes Pipihendis aus der<br />
Kühltheke des Supermarkts, das als Braten<br />
eben noch den Sonntagstisch zierte, wird<br />
hingegen allzu gerne ausgeblendet.<br />
Dabei übersehen manche Tierschützer,<br />
dass gerade die »Opfer« der Jäger ihres<br />
Schutzes vergleichsweise wenig bedürfen: ><br />
falstaff<br />
25
ezepte / FASAN-KUNDE<br />
FASANENFOND<br />
für etwa 1,5 l Fond<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 3 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
Karkassen und Haxeln von 2 Fasanen,<br />
grob zerkleinert<br />
1 Zwiebel<br />
1 Suppengrün<br />
¼ l Weißwein<br />
10 Wacholderbeeren, angedrückt<br />
2 Zweige Thymian<br />
1 Lorbeerblatt<br />
10 Pfefferkörner, schwarz<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Zwiebel ungeschält in der Mitte<br />
durchschneiden und auf der Kochplatte<br />
oder der Gasflamme etwa 5 Minuten<br />
auf der Schnittseite ankokeln lassen.<br />
– Die Karkassen mit 2 l Wasser zum<br />
Kochen bringen, den Schaum, der<br />
dabei entsteht, mittels Schaumlöffel<br />
abschöpfen.<br />
– Dann das Suppengrün und die Zwiebel<br />
sowie alle Gewürze und den Weißwein<br />
zugeben, abermals zum Kochen bringen<br />
und mit schräg aufgelegtem Topfdeckel<br />
bei schwacher Hitze gut 2 ½<br />
Stunden sanft köcheln lassen.<br />
– Ausschalten, etwa eine halbe Stunde<br />
bis Stunde zugedeckt stehen lassen,<br />
damit die Trübstoffe sich setzen.<br />
– Dann durch ein ganz feines Sieb oder<br />
durch ein Mulltuch passieren. Der so<br />
entstandene Fond lässt sich vor der<br />
weiteren Verwendung wunderbar einfrieren.<br />
26 falstaff<br />
NICHT NUR GUT,<br />
AUCH NOCH<br />
GÜNSTIG!<br />
><br />
Diese Tiere hatten schließlich ein Leben<br />
in freier Wildbahn und durften in Freiheit –<br />
und im Regelfall durch einen gut gezielten<br />
Schuss – sterben. Das gilt immer noch als<br />
ethisch sauberste Form der Tötung, und<br />
ganz besonders im Vergleich zu dem, was in<br />
Großställen und -schlachthöfen an industrieller<br />
Fleischproduktion am lebendigen<br />
Wesen passiert.<br />
Wobei: Der Wildreichtum Österreichs ist<br />
sehr wesentlich auch der Jägerschaft zu verdanken,<br />
die aus Freude an der Jagd als solche<br />
mit entsprechender Winterfütterung für<br />
hohen Bestand sorgt – oder, wie beim<br />
Fasan, mittels Auswildern von in Volieren<br />
gezüchteten Tieren sicherstellt, dass bei der<br />
herbstlichen Treibjagd auch ja genug vor<br />
die Flinten flattert.<br />
Das freut nicht nur den Spaziergänger,<br />
der das Wild in freier Natur beobachten<br />
kann, sondern auch den preisbewussten<br />
Koch und Esser: Fasan, wie er dieser Tage<br />
im Federkleid auf den Bauernmärkten und<br />
direkt beim Jäger angeboten wird, bietet<br />
nicht nur sehr geschmackvolles, gesundes<br />
Fleisch, er ist im Vergleich zu Hendl auch<br />
ganz außerordentlich günstig.<br />
Um den Preis eines Biohendls im Supermarkt<br />
gehen sich locker zwei Fasane vom<br />
Bauernstandl oder von der Wildsammelstelle<br />
aus. Wer seinen Charme ein wenig spielen<br />
lässt, der bekommt die Vögel sogar<br />
fertig abgezogen – will man sich aber die<br />
köstlich knusper-freundliche Haut erhalten,<br />
muss man selbst rupfen. Und das bedeutet<br />
einiges an beschaulicher Arbeit, vor allem<br />
aber Schmutz in der Küche.<br />
Freilich, beim gut sortierten Wildhändler<br />
wird man auch in unseren Breiten gerupfte<br />
Rebhühner und Fasane bekommen. Doch<br />
auch mit abgezogenen Vögeln lassen sich<br />
wunderbar unaufwendige Gerichte fabrizieren.<br />
Schmoren ist bei Fasanen überhaupt<br />
die bevorzugte Zubereitungsart – weil so<br />
auch die zähen, aber besonders konzentriert<br />
wohlschmeckenden Haxeln mitverwertet<br />
werden können. Und weil sich der lebendige<br />
Geschmack von Fasan ganz wunderbar<br />
dazu eignet, ein feines Sugo, eine edle Suppe<br />
und andere Herrlichkeiten mit wilder<br />
Kraft zu befeuern.<br />
Zum Kurzbraten eignet sich wenn, dann<br />
nur die Brust, auch da aber empfiehlt sich,<br />
nach Möglichkeit mittels Sous-vide-Garung<br />
oder Konfieren dafür zu sorgen, die dem<br />
Fasan inhärente Trockenheit aufzuheben.<br />
Aus den Karkassen und Haxeln lässt sich<br />
im Gegenzug ein ganz köstlicher, elegant<br />
wilder Fond ziehen – wie gemacht für festliche<br />
Saucen, aber auch für den einen oder<br />
anderen Risotto. Wie das genau geht, haben<br />
wir nebenstehend aufgeschrieben.<br />
SCHMOREN<br />
BEKOMMT<br />
DEM FASAN<br />
WUNDERBAR!<br />
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Ihre schönsten Trachten aus der Wichtlstube<br />
Die Trachten Wichtlstube ist die Top-Adresse, wenn es um<br />
Tracht geht. Hier wird den Kunden von sportiv bis traditionell<br />
eine Vielfalt in allen Preisklassen sowie Kleidergrößen angeboten.<br />
Die Palette reicht vom modisch kurzen bis hin zum<br />
handgezogenen Dirndlkleid. Für den Herren bietet sich die<br />
Lederhose oder der festliche Anzug an. Die Accessoires<br />
können dann für Damen und Herren aufeinander abgestimmt<br />
werden. Eine große Auswahl und kompetente Beratung<br />
zeichnet die Trachten Wichtlstube in Edt bei Lambach aus.<br />
Auf Ihr Kommen freut sich Familie Holzberger<br />
und das Team der Wichtlstube<br />
Trachten<br />
Wichtlstube<br />
Edt bei Lambach<br />
Linzerstraße 20<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 9 - 18 Uhr<br />
Jeden Sa 9 - 17 Uhr<br />
Tel. 07245 28833<br />
www.wichtlstube.at
ezepte / FASAN<br />
28 falstaff
FEDERN<br />
LASSEN<br />
Wer den edlen Fasan in ein wahres Festessen verwandeln will, muss sich<br />
von der Idee verabschieden, ihn im Ganzen zu braten – fast unweigerlich<br />
wird er bei dieser Prozedur nämlich trocken und zäh. Viel besser und<br />
einfacher: Schmoren, bis das Fleisch vom Knochen fällt. Weil so ein<br />
ganzer Vogel aber besonders viel hermacht, haben wir uns zusätzlich<br />
ein Rezept mit Wachtel überlegt – die wird nämlich immer zart!<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />
falstaff<br />
29
ezepte / FASAN<br />
30 falstaff
NEUDAUER FASANENSUPPE<br />
MIT GEFÜLLTEN,<br />
GEBRANNTEN ZWIEBELN<br />
Für 12 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 3 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
3 abgezogene Fasane<br />
4 dicke Karotten<br />
3 Rippen Stangensellerie<br />
4 Thymianzweige<br />
2 Lorbeerblätter<br />
5 Gewürznelken<br />
12 Wacholderbeeren, mit dem Messer<br />
angedrückt<br />
20 schwarze Pfefferkörner<br />
3 Briefchen Safran<br />
ZUTATEN FÜR DIE BINDUNG<br />
380 ml Obers<br />
6 Eidotter<br />
3 TL Speisestärke<br />
300 g Zuckererbsen, kurz blanchiert<br />
ZUTATEN FÜR DIE GEFÜLLTEN ZWIEBELN<br />
6 große, weiße Zwiebeln<br />
½ Bund Petersilie<br />
2 Knoblauchzehen<br />
2 scharfe Pfefferoni<br />
6 Eidotter<br />
⅛ l Fino Sherry<br />
etwas Pflanzenöl<br />
80 g Butter<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die gebrannten Zwiebeln die Zwiebeln<br />
durch den Strunk in der Mitte teilen. Nicht<br />
schälen, nur die ganz äußere, trockene<br />
Haut so gut es geht entfernen. Das Rohr<br />
auf 150 °C vorheizen. Eine schwere, große<br />
Pfanne erhitzen, das Öl zugeben. Wenn es<br />
raucht, die Zwiebeln mit der Schnittseite<br />
nach unten aufsetzen. Auf mittlere Hitze<br />
zurückschalten und die Zwiebeln ungestört<br />
etwa 15 Minuten schwarz werden lassen.<br />
Dann erst umdrehen, die Pfanne ins Rohr<br />
geben und die Zwiebeln etwa 10–15 Minuten<br />
braten lassen. Sie sollen halbwegs<br />
weich, aber keinesfalls schon am Zerfallen<br />
sein. Etwas abkühlen lassen, dann den<br />
Strunk knapp abschneiden und die Zwiebelblätter<br />
vorsichtig auseinandernehmen.<br />
Für jeden Gast zwei bis drei Blätter zur<br />
Seite geben, die Hälfte der verbliebenen<br />
für die Suppe verwenden, die andere Hälfte<br />
fein hacken und für die Füllung zurückbehalten.<br />
– Für die Suppe die Fasane mit den Zwiebelresten<br />
und den anderen Zutaten und Gewürzen<br />
in einen großen Topf geben, mit<br />
Wasser auffüllen und zum Kochen bringen.<br />
Bei halb geschlossenem Deckel schwach<br />
blubbernd gut 2 ½ Stunden köcheln lassen.<br />
Die Fasane herausheben, die Suppe durch<br />
ein Sieb passieren und mit reichlich Salz<br />
abschmecken. Beiseite stellen.<br />
– Das Fleisch von den Fasanenkarkassen<br />
lösen und sehr fein hacken. Knoblauch<br />
und Pfefferoni ebenfalls fein hacken und in<br />
etwas Öl goldbraun anrösten. Mit dem<br />
Fleisch und den gehackten Zwiebeln sowie<br />
der fein gehackten Petersilie vermengen,<br />
mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Die Eidotter in einer Schüssel über einem<br />
nicht zu heißen Wasserbad mittels Schneebesen<br />
cremig aufschlagen und, wenn sie<br />
beginnen einzudicken, nach und nach den<br />
Sherry zugießen, sodass eine cremige Zabaione<br />
entsteht. Mit Salz und Pfeffer würzen<br />
und vorsichtig unter die Fleischmasse<br />
heben. Nochmals abschmecken, dann die<br />
Masse gehäuft in die gebrannten Zwiebelblätter<br />
füllen und mit Butterflocken garnieren.<br />
Unter dem Backofengrill etwa 5–10<br />
Minuten gratinieren, bis sie schön braun<br />
sind. Währenddessen die Suppe wieder<br />
zum Kochen bringen, die Erbsen zugeben<br />
und von der Hitze nehmen. Die Dotter, mit<br />
dem Obers und der Speisestärke gut versprudelt,<br />
unter Rühren einfließen lassen<br />
und die Suppe bei milder Hitze damit legieren<br />
– nicht mehr kochen lassen! Auf vorgewärmte<br />
Teller verteilen, die gratinierten<br />
Zwiebel darauf setzen und servieren.<br />
Ein herrschaftliches<br />
Rezept, wie es noch<br />
heute zur Niederwildjagd<br />
auf Schloss Neudau in<br />
der Oststeiermark auf den<br />
Tisch kommt. Die klassische<br />
legierte Geflügelsuppe haben<br />
wir mit gefüllten, gebrannten<br />
Zwiebeln verfeinert. Auf<br />
dem Kottulinsky-Schloss<br />
Neudau wird danach<br />
übrigens traditionell<br />
Apfelstrudel serviert.<br />
falstaff<br />
31
ezepte / FASAN<br />
Die Chinesen lieben kleine<br />
Vögel. Vor allem in<br />
Guangdong (Kanton)<br />
werden marinierte<br />
Täubchen geröstet, bis ihre<br />
Haut knusprig und ihr<br />
Fleisch herrlich saftig ist.<br />
Wir machen es ähnlich,<br />
bloß, dass wir auf<br />
Wachteln setzen – und sie<br />
ja nicht zu durch braten,<br />
weil sie zart rosa am<br />
allerbesten sind. Unbedingt<br />
mit den Fingern essen!<br />
TIPP<br />
Ingwer schälen<br />
Ingwer lässt sich am besten mit der<br />
Kante eines ganz normalen Teelöffels<br />
schälen. Einfach die Schale damit<br />
herunter kratzen — funktioniert tadellos.<br />
ZUTATEN<br />
4 Knoblauchzehen<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
1–2 Chili nach Geschmack<br />
6 Wachteln<br />
100 ml Shaoxing-Wein (oder Sherry)<br />
40 ml helle Sojasauce<br />
3 EL dunkler Honig<br />
2 EL geröstetes Sesamöl<br />
Sesamsamen<br />
Koriandergrün<br />
ZUBEREITUNG<br />
WACHTELN GUANGDONG<br />
Für 2 bis 6 Personen, je nach Hunger und Rest des Menüs<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN + 1 STUNDE KÜHLEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
– Knoblauch, Ingwer und Chili in einem Mörser<br />
zu einer Paste stoßen (alternativ alles<br />
fein hacken). Alle Zutaten außer Sesam<br />
und Koriandergrün gut vermischen und in<br />
einen Gefrierbeutel geben, der groß genug<br />
ist, um alle Wachteln zu fassen (eventuell<br />
zwei Beutel verwenden).<br />
– Die Wachteln zur Marinade geben, die Beutel<br />
verschließen, ein paar Mal wenden und<br />
im Kühlschrank etwa eine Stunde marinieren<br />
lassen. Das Rohr auf 190 °C Umluft<br />
vorheizen. Die Wachteln aus der Marinade<br />
nehmen und auf mittlerer Schiene in einer<br />
Pfanne im Rohr für etwa 15 Minuten braten.<br />
– Währenddessen die Marinade in einem<br />
Topf am Herd reduzieren, bis sie eine<br />
dickflüssige Konsistenz hat. Die Sesamkörner<br />
in einer trockenen Pfanne kurz rösten.<br />
Wachteln mit der Marinade einpinseln, das<br />
Backrohr auf Grillstufe schalten und grillen,<br />
bis sie eine schöne Farbe genommen<br />
haben, je nach Backrohr 2 bis 5 Minuten.<br />
Achtung: Wegen des Honigs verbrennt die<br />
Marinade leicht. Wachteln mit Sesam und<br />
gehacktem Koriandergrün bestreuen und<br />
heiß, eventuell mit Reis und rohen Gurkenscheiben,<br />
servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
KAMPTAL DAC-<br />
RESERVE RIED<br />
DECHANT ALTE<br />
REBEN 2018<br />
WEINGUT RABL<br />
In der Nase bestechen feine<br />
Würze, Nuss, Kräuter, Vanille,<br />
etwas Rauch und Ananas. Am<br />
Gaumen brillieren cremige<br />
Textur, spritzige Säure, wieder<br />
leicht rauchige Noten und ein<br />
straffer, aber fleischiger Körper.<br />
weingut-rabl.at, € 17,–<br />
32 falstaff
falstaff<br />
33
ezepte / FASAN<br />
34 falstaff
ZUTATEN<br />
VIETNAMESISCHER SALAT<br />
VOM GEBRATENEN FASAN<br />
200 g Reis-Vermicelli<br />
4 EL Fischsauce<br />
3 EL frisch geriebener Ingwer<br />
1 EL Sesamöl<br />
1 TL Zucker<br />
Saft von 2 Limetten<br />
1 Bund Koriander<br />
1 Bund Cocktail-Minze<br />
1 Bund Thai-Basilikum<br />
100 g geröstete Erdnüsse<br />
4 Fasanenbrüste, ausgelöst<br />
100 g Bohnensprossen, gewaschen<br />
1 rote Zwiebel, fein geschnitten<br />
2 rote Thai-Chilis<br />
4 Rippen Stangensellerie, diagonal in feine<br />
Scheiben geschnitten<br />
150 g Zuckerschoten, kurz blanchiert<br />
2 rosa Grapefruits, filetiert<br />
4 EL Pflanzenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Reis-Vermicelli laut Packungsangabe<br />
kochen und in kaltem Wasser abschrecken.<br />
Aus Fischsauce, Ingwer, Sesamöl, Zucker<br />
und Limettensaft ein Dressing rühren. Die<br />
Kräuter von den Stängeln zupfen, die Erdnüsse<br />
in der Küchenmaschine grob hacken.<br />
Die Fasanenbrüste auf allen Seiten salzen<br />
und pfeffern. Öl in einer Pfanne erhitzen,<br />
die Brüste einlegen und bei milder Hitze<br />
goldbraun anbraten.<br />
– Nach 2 bis 3 Minuten wenden und unter<br />
Begießen mit Bratfett weitere 2 Minuten<br />
braten. Locker in Alufolie wickeln und an<br />
einem warmen Ort (idealerweise 40–50 °C)<br />
10 Minuten ruhen lassen. Währenddessen<br />
das vorbereitete Gemüse mit den Grapefruitfilets<br />
und den Reis-Vermicelli in Schüsseln<br />
drapieren, mit dem Dressing übergießen,<br />
die Kräuter dazugeben. Die Fasanenbrüste<br />
schräg in dünne Scheiben schneiden<br />
– sie sollten innen noch rosa sein – und mit<br />
den gerösteten Erdnüssen und Chiliringen<br />
vollenden. Mit Chopsticks und, nach Geschmack,<br />
mit Hummerchips servieren.<br />
Vor dem Verkosten alles gut mischen!<br />
Auf den ersten Blick mag<br />
es überraschen, ein<br />
heimisches Wild, wie den<br />
Fasan, auf südostasiatische<br />
Art zuzubereiten. Aber nur<br />
auf den ersten Blick –<br />
schließlich ist »unser«<br />
Fasan einst aus Asien<br />
importiert worden – und<br />
kommt dort bis heute in<br />
freier Wildbahn vor.<br />
TIPP<br />
Fasan, rosa<br />
Fasanenbrust tendiert dazu, beim<br />
Braten leicht auszutrocknen und sollte<br />
deshalb stets rosa gebraten werden.<br />
Wer einen Dampfgarer oder ein<br />
Sous-Vide-Gerät hat, kann die Brust<br />
vakuumiert auch eine Stunde<br />
bei 65 °C garen und danach kurz<br />
knusprig braten – dann ist sie mit<br />
Sicherheit zart und saftig!<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
RIESLING<br />
KREMSTAL DAC<br />
RIED PFAFFEN-<br />
BERG 2018<br />
WINZERHOF PETZ<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Attraktive frische Steinobstnuancen,<br />
ein Hauch von Weingartenpfirsich,<br />
Blütenaromen, mineralischer<br />
Touch, einladendes Bukett.<br />
Saftig, elegant, gute Komplexität,<br />
feine Säurestruktur, extraktsüßer<br />
Nachhall, gute Länge,<br />
verfügt über Reifepotenzial.<br />
winzerhof-petz.at, € 11,20<br />
falstaff<br />
35
ezepte / FASAN<br />
RAGÙ DI FAGIANO AL BIANCO<br />
Für 4 bis 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
Auf alten Abbildungen<br />
ist Fasan oft gebraten und<br />
gefüllt als Festtagsessen<br />
zu sehen. Wer dies in der<br />
Praxis versucht, wird aber<br />
unweigerlich enttäuscht,<br />
weil der Vogel zäh und<br />
trocken gerät. Viel besser<br />
ist die friulanische<br />
Variante: Das köstliche<br />
Fleisch ganz langsam<br />
schmoren lassen, bis<br />
es fast von selbst vom<br />
Knochen fällt – und<br />
mit Pasta genießen.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER<br />
SMARAGD RIED<br />
SPITZER POINT<br />
2018<br />
WEINGUT THOMAS<br />
GRITSCH<br />
Leuchtendes Gelbgrün. Mit<br />
einem Hauch von Anis und<br />
Kräuterwürze unterlegte, gelbe<br />
Apfelfrucht, süßer Nachhall,<br />
ein stoffiger Speisebegleiter.<br />
weingut-gritsch.at, € 14,–<br />
ZUTATEN<br />
2 Fasane, abgezogen<br />
2 Karotten, geschält und fein gewürfelt<br />
2 Stangen Sellerie, fein gewürfelt<br />
2 Zwiebeln, geschält und fein gewürfelt<br />
1–2 Knoblauchzehen, geschält und fein<br />
gewürfelt<br />
1 Sternanis<br />
2 Thymianzweige<br />
1 Zweig Salbei<br />
1 Lorbeerblatt<br />
3 Wacholderbeeren, zerdrückt<br />
1 getrockneter Peperoncino, gemörsert<br />
½ l Hühnersuppe<br />
¼ l trockener, gehaltvoller Weißwein<br />
1 Häuptel Spitzkraut<br />
Olivenöl, Butter, Salz und Pfeffer<br />
Petersilie, Parmesan zum Servieren<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Fasane salzen und in reichlich Butter<br />
und Olivenöl von allen Seiten anbraten.<br />
Herausheben, im Bratensatz das Gemüse<br />
durchrösten. Kräuter und Gewürze zugeben,<br />
die Fasane auf das Gemüse setzen,<br />
mit Weißwein ablöschen. Hühnersuppe<br />
zugeben und aufkochen lassen. Mit dem<br />
Deckel verschließen und bei kleinster Hitze<br />
rund 1½ Stunden schmoren lassen, bis sich<br />
das Fleisch mühelos vom Knochen lösen<br />
lässt. Währenddessen das Spitzkraut vorsichtig<br />
in die einzelnen Blätter teilen (dafür<br />
mit einem spitzen Messer den Strunk kegelförmig<br />
ausschneiden). Einen Topf Wasser<br />
zum Kochen bringen, die Krautblätter<br />
etwa 2 Minuten in sprudelnd kochendem<br />
Wasser blanchieren. Herausheben und<br />
sofort in eiskaltem Wasser abschrecken.<br />
Fasane aus dem Schmortopf herausheben,<br />
auskühlen lassen, Fleisch vom Knochen<br />
lösen, zurück zum Ragout geben, alles<br />
kurz aufkochen lassen.<br />
– Die Krautblätter sehr grob hacken und<br />
unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken,<br />
mit einem gut nussgroßen Stück<br />
kalter Butter abrunden und auf Pappardelle<br />
oder Fettuccine – alternativ auch mit<br />
cremiger Polenta – mit Petersilie bestreut<br />
sowie mit Parmesan servieren.<br />
36 falstaff
falstaff<br />
37
DA KOMM’ ICH HER!<br />
JETZT ZUGREIFEN UND GENIESSEN:<br />
NIEDERÖSTERREICHISCHE ERPFL<br />
• So heiß’ ich: niederösterreichischer Erpfl<br />
• Da komm’ ich her: aus dem gastlichen<br />
Niederösterreich<br />
• Mich gibt’s: in ausgewählten Billa-, Merkurund<br />
Adeg-Filialen<br />
Die Marke »Da komm’ ich her!« bietet frisches<br />
Obst und Gemüse von Bauern aus Österreichs<br />
Regionen. Für jedes gekaufte Produkt geht<br />
1 Cent an das Projekt »Blühendes Österreich«.<br />
Das sichert den Erhalt vieler Vogel-, Insektenund<br />
Pflanzenarten. Weitere Infos unter:<br />
bluehendesoesterreich.at und<br />
dakommichher.at<br />
UNSER ERPFL AUS<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
man uns auch »Zitrone des Nordens«.<br />
Solange wir nicht in die Fritteuse purzeln,<br />
sind wir Erpfl auch richtige Schlankmacher<br />
– schließlich bestehen wir zu drei Vierteln<br />
aus Wasser.<br />
PROMOTION<br />
Bamburi, Erpfl, Grundbirn: Egal, unter welchem Namen<br />
man sie kennt – die tolle Knolle aus Niederösterreich<br />
macht aus jeder Mahlzeit eine Gaumenfreude.<br />
Servas, i bin a Erpfl. Von den niederösterreichischen<br />
Erdäpfelfeldern,<br />
da komm’ ich her! Die<br />
humusreichen Böden, das erfrischende<br />
Spiel von Trockenheit und Niederschlag<br />
und herzliche Leute, die wissen, was<br />
wir mögen – all das verleiht uns Erdäpfeln<br />
unseren einzigartigen Geschmack. Kein<br />
Wunder, dass zwei Drittel meiner Artgenossen<br />
in Niederösterreich ihre Wurzeln<br />
haben. Aber auch in anderen Bundesländern<br />
fühlen wir uns gut aufgehoben.<br />
VON DEN ANDEN<br />
IN DEN KLOSTERGARTEN<br />
Was uns Erpfl von »Da komm’ ich her!«<br />
so auszeichnet? Eine raue Schale und ein<br />
g’schmackiges Inneres. Bis wir ins schöne<br />
Niederösterreich kamen, war’s ein weiter<br />
Weg. Bereits vor 7000 Jahren in Peru kultiviert,<br />
reisten unsere Ahnen mit den Seefahrern<br />
nach Europa. Die erste Urkunde über<br />
niederösterreichische Erdäpfel stammt aus<br />
dem Jahr 1620. Damals waren wir bei den<br />
Mönchen des Klosters Seitenstetten beliebt.<br />
Heute genießt jeder Österreicher fast<br />
50 Kilogramm pro Jahr.<br />
BUNTES KARTOFFELPARADIES<br />
Von Bramburi bis zur Kartoffel, vom Erpfl<br />
bis zur Grundbirn: Die Niederösterreicher<br />
haben sich viele außergewöhnliche Namen<br />
für uns ausgedacht. Ob das wohl an unserer<br />
reichen Artenvielfalt liegt? So tummeln<br />
sich in ganz Österreich rund 400 verschiedene<br />
Sorten. Besonders die Speckigen sind<br />
bei Alt und Jung sehr beliebt – auch weil<br />
sich daraus im Handumdrehen ein herzhafter<br />
Erdäpfelsalat zaubern lässt.<br />
ZITRONE DES NORDENS<br />
Sobald wir die Erde verlassen, geht es in<br />
kühle, gut durchlüftete Räume. Richtig gelagert,<br />
bleiben wir auch im Winter wertvolle<br />
Vitamin-C-Lieferanten. Wohl deshalb nennt<br />
ZU GAST BEI DER ERDÄPFELKÖNIGIN<br />
Ob deftiger Kartoffelstrudel, krosse Bratkartoffel<br />
oder flaumiges Püree: Auf dem Teller<br />
machen wir Erpfl aus jeder Mahlzeit ein<br />
Schmankerl. Eine Spezialität aus Niederösterreich<br />
sind die Waldviertlerknedl, als Beilage<br />
zum Schweinsbraten. Weitere Gaumenfreuden<br />
findet man im Land an der Donau<br />
bei allerlei Festivitäten. Dabei dürfen urige<br />
Musik und die Krönung der Erdäpfelkönigin<br />
natürlich nicht fehlen. Das Erdäpfelparadies<br />
Niederösterreich ist mit seinen Festen<br />
und Bräuchen immer einen Besuch wert.<br />
FRISCHES<br />
AUS DER REGION<br />
REZEPTE<br />
<strong>Rezepte</strong> für eine cremige Erdäpfelsuppe und ein<br />
schmackhaftes Erdapfelgulasch sowie zahlreiche<br />
weitere regionale <strong>Rezepte</strong> und Infos zur Regionalmarke<br />
»Da komm‘ ich her!« unter<br />
dakommichher.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
38<br />
falstaff
»<br />
Griaß di<br />
Nochboa«<br />
»Da komm’ ich her!« ist köstliches Obst und Gemüse<br />
aus der Nachbarschaft. Von heimischen Bauern in<br />
den schönsten Regionen Österreichs mit viel Liebe<br />
angebaut, sorgfältig verpackt und frisch geliefert.<br />
Niederösterreichische Erdäpfel gibt’s jetzt bei:
ezepte / ERNTEDANKFEST<br />
40 falstaff
ERNTE<br />
TANKEN<br />
Hilfe! Der Gemüsegarten geht gerade über vor<br />
Herrlichkeiten, alles scheint gleichzeitig reif zu werden.<br />
Jetzt heißt es schnell sein, um die Ernte entsprechend<br />
frisch auf den Tisch zu bringen. Deshalb machen<br />
wir das Gemüse kurzerhand zum Hauptdarsteller –<br />
und füllen es bis zum Rand mit Köstlichkeiten!<br />
FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />
falstaff<br />
41
ezepte / ERNTEDANKFEST<br />
ZEYTINYAĞLI BIBER DOLMASI –<br />
MIT REIS, KORINTHEN<br />
UND PINIENKERNEN<br />
GEFÜLLTE PAPRIKA<br />
Für 6 Personen als Teil einer Mezze-Platte<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
Gefüllte Paprika mag fast<br />
jeder – vor allem, wenn es<br />
nicht die (manchmal<br />
bitteren) grünen, sondern<br />
die süßen roten Früchte<br />
sind! Dann aber empfiehlt<br />
sich eine rein vegetarische<br />
Fülle, die mit gerösteten<br />
Pinienkernen, dunkel<br />
aromatischen Korinthen<br />
und jeder Menge frischer<br />
Kräuter auf orientalische<br />
Art verfeinert wird. Die<br />
türkische Küche kann das<br />
auf besonders köstliche Art<br />
– schade nur, dass<br />
Restaurants, die sich ihr<br />
abseits von Kebab und<br />
Döner entsprechend<br />
widmen, bei uns noch<br />
immer dünn gesät sind.<br />
42 falstaff<br />
ZUTATEN<br />
1 große Zwiebel, fein gehackt<br />
6 EL Olivenöl Extra Vergine<br />
250 g Rundkorn- oder Risottoreis<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
1–2 TL Zucker<br />
3 EL Pinienkerne<br />
3 EL Korinthen<br />
1 große Tomate, geschält und gehackt<br />
1 TL Zimt<br />
½ TL Piment, gemahlen<br />
1 Handvoll frische Cocktailminze, gezupft<br />
1 Handvoll frischer Dill, gezupft<br />
1 Handvoll frische Petersilie, gezupft<br />
Saft einer Zitrone<br />
6 mittelgroße rote Paprika<br />
250 g griechisches Joghurt (10%)<br />
1 Knoblauchzehe, gerieben (optional)<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER RIED<br />
STRASSER<br />
GAISBERG 2018<br />
WEINGUT SCHREIBEIS<br />
Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Kräuterwürze,<br />
etwas gelber Apfel, unterlegt<br />
mit Orangenzesten, Maracuja<br />
klingt an. Saftig, stoffig, eingebundene<br />
Säurestruktur, etwas<br />
weiße Tropenfrucht im Abgang,<br />
Tabakwürze im Nachhall,<br />
guter Speisenbegleiter.<br />
weingut-schreibeis.at, € 12,–<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Fülle die Zwiebel in 3 Esslöffeln<br />
Olivenöl anschwitzen, bis sie weich ist,<br />
ca. 15 Minuten. Reis zugeben und kurz<br />
mitrösten. 450 ml Wasser zugeben, mit<br />
Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Gut umrühren<br />
und 15 Minuten kochen – der Reis<br />
soll noch ein klein wenig untergart bleiben.<br />
Pinienkerne, Korinthen, gehackte Tomaten,<br />
die Gewürze und die frischen, gehackten<br />
Kräuter untermischen. Mit Zitronensaft und<br />
dem verbliebenen Olivenöl vermengen und<br />
abschmecken.<br />
– Die Paprika oben abschneiden, den Abschnitt<br />
als Deckel zurückbehalten. Samen<br />
und Scheidewände mithilfe eines Kaffeelöffels<br />
entfernen. Die Reismischung einfüllen<br />
und die Deckel aufsetzen. Die Paprika<br />
in einem flachen Geschirr aufrecht einschlichten,<br />
den Boden 1 cm hoch mit<br />
Wasser auffüllen und bei 190 °C für 45–50<br />
Minuten im Backrohr schmoren. Achtgeben,<br />
dass die Paprika nicht aufplatzen, lieber<br />
etwas zu früh als zu spät herausholen.<br />
Abkühlen lassen und mit griechischem<br />
Joghurt – nach Belieben mit fein geriebenem<br />
Knoblauch gewürzt – servieren.
falstaff<br />
43
ezepte / ERNTEDANKFEST<br />
44 falstaff
ZUTATEN<br />
MIT KOKOS GEFÜLLTE,<br />
GEBACKENE MELANZANI<br />
IN TOMATEN-MASALA-CURRY<br />
60 g Mandeln<br />
170 g Kokosflocken<br />
3–4 EL Kokosmilch<br />
1 TL Amchur (Pulver von getrockneten<br />
Mangos, Asiashop)<br />
Pfeffer<br />
Salz<br />
ZUTATEN FÜR DAS MASALA<br />
2 Zehen Knoblauch<br />
1 EL Kokosflocken<br />
1 TL rotes Paprikapulver (scharf oder mild)<br />
1 EL Sesam<br />
4 Curryblätter (Asiashop)<br />
1 TL Fenchelsamen<br />
1 TL gemahlener Koriander<br />
1 TL Garam Masala<br />
½ TL Kurkuma<br />
Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DIE TOMATENSAUCE<br />
2 große Zwiebeln, dünn geschnitten<br />
Masala-Gewürzmischung<br />
2 x 400-g-Dosen gehackte Tomaten<br />
400 ml Wasser<br />
1 TL brauner Rohrzucker<br />
2 EL Pflanzenöl<br />
8 kleine, schmale Melanzani<br />
frischer Koriander und schräg geschnittene<br />
Chilischote zum Garnieren<br />
griechisches Joghurt und Limettenspalten<br />
zum Servieren<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 90 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zuerst die Fülle vorbereiten: Die Mandeln<br />
und die Kokosflocken bei mittlerer Hitze in<br />
einer Pfanne unter Rühren goldbraun rösten.<br />
In einem Mixer mit der Kokosmilch zu<br />
einer bröseligen Paste zerkleinern, mit<br />
Amchur, Pfeffer und Salz abschmecken.<br />
Beiseite stellen.<br />
– Für das Masala alle Zutaten in einer<br />
Küchenmaschine fein vermahlen.<br />
– Für die Sauce die Zwiebeln im Öl etwa 10<br />
Minuten bei milder Hitze weich und goldbraun<br />
werden lassen. Die Gewürzmischung<br />
zugeben und 5 Minuten sanft durchrösten,<br />
dann die Tomaten angießen, mit Wasser<br />
aufgießen, salzen und zuckern. Zum Kochen<br />
bringen und nicht zugedeckt 30 Minuten<br />
köcheln lassen. Währenddessen die<br />
Melanzani der Länge nach mit einem tiefen<br />
Schlitz versehen, aber nicht durchschneiden.<br />
Mit der Kokosmischung füllen, das<br />
Rohr auf 190 °C vorheizen. Jeweils 3<br />
Melanzani auf passende Portions-Auflauf-<br />
Formen verteilen, in denen zuvor die Tomatensauce<br />
aufgeteilt wurde. Alternativ die<br />
Sauce in eine größere Form gießen und die<br />
Melanzani mit dem Schlitz nach oben<br />
daraufsetzen. Eine Stunde backen, bis die<br />
Melanzani rundum weich und die Kokosmischung<br />
angebräunt ist. Mit Chiliwürfeln,<br />
Limette und Koriander garnieren. Mit Joghurt<br />
und Naan oder Paratha-Brot servieren.<br />
Die indische ist eine der<br />
vielfältigsten vegetarischen<br />
Küchen der Welt – und<br />
die Idee, Melanzani mit<br />
Kokosnuss und Mandeln<br />
zu füllen, um sie in einem tief<br />
aromatischen Tomatencurry<br />
zu schmoren, ist schlicht<br />
genial. Wenn es bei uns wieder<br />
kühl und dunkel wird, ist<br />
so ein Gruß aus den Tropen<br />
genau das Richtige, um den<br />
herbstlichen Blues zu<br />
verscheuchen!<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
RIESLING RIEDEN<br />
SELECTION<br />
PRIVAT 2018<br />
KAISERHOFKELLEREI<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Orangenzesten, etwas<br />
Blütenhonig, ein Hauch von Weingartenpfirsich,<br />
feinwürzig unterlegt,<br />
Maracuja klingt an. Saftig,<br />
frische, lebendige Struktur, mineralisch,<br />
Tropenfruchtnoten im<br />
Abgang, Zitrus im Nachhall, guter<br />
Speisenbegleiter.<br />
Bei Hofer um € 4,99<br />
falstaff<br />
45
ezepte / ERNTEDANKFEST<br />
Hokkaido-Kürbis<br />
schmeckt zart nach<br />
Kastanien, seine Schale<br />
wird beim Garen weich<br />
und kann gegessen werden.<br />
Er eignet sich besonders<br />
gut, um gefüllt zu werden –<br />
etwa mit Wildschwein, von<br />
dem es bei uns ohnehin<br />
viel zu viel gibt. Es ist<br />
daher meistens sehr<br />
günstig zu haben. Nehmen<br />
Sie am besten Faschiertes<br />
aus dem Nacken, dem<br />
Bauch oder der Schulter.<br />
Die Gewürzmischung gibt<br />
Ihrem Kürbis eine<br />
orientalisch-pikante Note.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
RUBIN<br />
CARNUNTUM<br />
2017<br />
WEINGUT<br />
MICHAEL AUER<br />
Kräftiges Rubingranat,<br />
schmeckt nach dunklen<br />
Waldbeeraromen und mineralisch<br />
eingebundenem Tannin.<br />
Eignet sich als harmonischer<br />
Speisenbegleiter.<br />
vinorama.at<br />
€ 11,52<br />
ZUTATEN FÜR DEN KÜRBIS<br />
4 kleine Hokkaido-Kürbisse,<br />
etwas größer als eine Faust<br />
300 g Faschiertes vom Wildschwein,<br />
am besten von der Schulter<br />
2 Scheiben Weißbrot, gerne vom Vortag<br />
65 ml Milch<br />
1 kleine Handvoll Pinienkerne<br />
3 Knoblauchzehen<br />
5 Schalotten oder eine mittelgroße Zwiebel<br />
1–2 Chilischoten, nach Geschmack<br />
4 Blätter frischer Salbei<br />
150 g Butter<br />
1 Prise frisch gemahlene Muskatnuss<br />
1 Prise Zimt<br />
1 Schuss Apfelessig<br />
Granatapfelkerne<br />
Salz und Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />
HOKKAIDO-KÜRBIS<br />
MIT WILDSCHWEIN UND<br />
FRISCHEN KRÄUTERN<br />
250 ml Sauerrahm oder<br />
griechisches Joghurt<br />
1 Bund frische Kräuter (Petersilie, Dill,<br />
Koriander, Minze …)<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE 40 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Auf der Stielseite den Deckel der Kürbisse<br />
abschneiden und für später zur Seite legen.<br />
Mit einem Löffel jeden Kürbis aushöhlen –<br />
die Kerne wegwerfen, das Fruchtfleisch<br />
aufheben.<br />
– Das Brot entrinden, in Stücke schneiden<br />
oder brechen und mit etwas Milch einweichen.<br />
Backrohr auf 220 °C vorheizen. Knoblauch,<br />
Schalotten und Chili fein hacken,<br />
Salbei grob hacken.<br />
– In einer Pfanne die Butter erhitzen. Die<br />
Salbeiblätter darin knusprig frittieren. Herausnehmen,<br />
auf Küchenkrepp abtropfen<br />
lassen und für später zur Seite legen. In der<br />
gleichen Pfanne die Pinienkerne kurz rösten.<br />
Das Fruchtfleisch, Knoblauch, Schalotten<br />
und Chili dazugeben und braten, bis<br />
es duftet. Mit Muskatnuss und Zimt würzen<br />
und eine weitere Minute braten, dann mit<br />
einem Schuss Apfelessig ablöschen.<br />
– Die Pfanne von der Hitze nehmen und kurz<br />
auskühlen lassen. Das eingeweichte Brot<br />
gut ausdrücken. Mit dem Faschierten und<br />
dem Inhalt der Pfanne vermischen. Ordentlich<br />
salzen, pfeffern und nochmals durchmischen.<br />
Die Masse gleichmäßig in die<br />
ausgehöhlten Kürbisse füllen. Nicht zu<br />
voll machen – die Masse dehnt sich während<br />
des Garens aus. Die Deckel auf die<br />
Kürbisse setzen, diese in eine Pfanne oder<br />
ein tiefes Blech stellen und etwa 50 Minuten<br />
backen. Sie sollen weich und an den<br />
Rändern leicht karamellisiert sein.<br />
– Sauerrahm oder griechisches Joghurt mit<br />
gehackten Kräutern mischen. Auf jedem<br />
Teller einen Kürbis, Granatapfelkerne,<br />
gebratene Salbeiblätter und etwas Sauce<br />
anrichten und servieren.<br />
46 falstaff
falstaff<br />
47
ezepte / ERNTEDANKFEST<br />
Die<br />
Spanier sind<br />
Spezialisten<br />
für feine<br />
Lauchgewächse –<br />
wir denken etwa an die<br />
Calçots aus Katalonien,<br />
Frühlingszwiebeln von<br />
Weltruhm. Aber auch aus<br />
normalem Lauch wissen sie<br />
wahre Festtagsspeisen zu bereiten!<br />
PUERROS RELLENOS DE MANCHEGO<br />
E SERRANO – MIT SERRANO-SCHINKEN<br />
UND MANCHEGO GEFÜLLTER LAUCH<br />
Für 2 bis 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
RIESLING KAMPTAL<br />
DAC RIED<br />
HEILIGENSTEIN<br />
1ÖTW 2018<br />
WEINGUT JURTSCHITSCH<br />
Die auf kargen Terrassen gepflanzten<br />
Reben liefern hier einen Riesling von<br />
ganz besonderer Größe. Er spiegelt<br />
das einzigartige Terroir mit spannender<br />
Mineralität und komplexer<br />
Dichte wider. Im Duft sowie am<br />
Gaumen entfaltet sich dieser Riesling<br />
mit präziser Frucht und mineralischer<br />
Struktur. Ein Wein mit großem<br />
Charakter und Lagerpotenzial.<br />
jurtschitsch.com, € 22,–<br />
ZUTATEN<br />
8 mitteldicke Lauchstangen,<br />
nur die weißen Teile<br />
150 g Serrano-Schinken, in dünnen Scheiben<br />
100 g Manchego<br />
200 ml Obers<br />
etwas Butter für die Form<br />
Salz und Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Lauch 10 Minuten in kochendem Salzwasser<br />
pochieren. In der Zwischenzeit die<br />
Hälfte des Schinkens fein hacken und die<br />
Hälfte des Käses reiben. In eine Schüssel<br />
geben, 2 Esslöffel Obers dazugeben und<br />
mischen.<br />
– Die Lauchstücke teilen, der Länge nach<br />
aufschlitzen und das Innere vorsichtig<br />
herausholen (die äußeren 2–3 Schichten<br />
aufbewahren), zerkleinern und zur Schinken-<br />
und Käsecreme hinzufügen. Das Rohr<br />
auf 180 °C vorheizen. Die Auflaufform mit<br />
Butter ausstreichen.<br />
– Die aufbewahrten äußeren Lauchstücke<br />
aufklappen, mithilfe eines Teelöffels mit der<br />
Mischung füllen, zuklappen und in die Form<br />
legen. Mit dem restlichen Obers begießen,<br />
pfeffern und 10 Minuten backen. Den Rest<br />
des Käses in dünne Streifen und den Rest<br />
des Schinkens in große Streifen schneiden.<br />
– Nach 10 Minuten Garzeit die Schüssel aus<br />
dem Ofen nehmen, den restlichen Käse und<br />
den Schinken auf dem gefüllten Lauch verteilen<br />
und einige Minuten auf Grillstufe in<br />
den Ofen stellen, bis der Schinken zart<br />
knusprig ist. Das Gratin heiß servieren.<br />
48 falstaff
ezepte / WISSENSCHAFT<br />
ENERGIETANK<br />
ZU ERNTEDANK!<br />
Die Natur schenkt uns im Herbst eine bunte Fülle an Obst,<br />
Gemüse und Getreide. Ideal zum Energietanken für den<br />
Winter. Denn bunt und vielfältig ist gut für Kopf und Bauch.<br />
Schließlich tauschen sich Darm und Gehirn rege aus. Und<br />
mit dem richtigen Substrat bleiben beide besser in Schwung.<br />
TEXT MARLIES GRUBER<br />
ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />
50 falstaff feb–mär <strong>2019</strong>
feb–mär <strong>2019</strong> falstaff<br />
51
Ist das Gleichgewicht der Bakterien im Verdauungstrakt<br />
gestört, kommt es zur Erkrankung.<br />
Sogenannte Dysbiosen, wie die Störungen<br />
im Mikrobiom genannt werden, sind mit<br />
einer Reihe von gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />
verbunden. Dazu zählen ein fehlreagierendes<br />
Immunsystem, erhöhtes Stresslevel,<br />
Stimmungsschwankungen bis hin zu<br />
Depressionen – Erscheinungsbilder, die gerade<br />
im Herbst und Winter präsent sind. Aber<br />
auch bei Angststörungen, Diabetes und Fettleibigkeit,<br />
Asthma oder chronisch-entzündlichen<br />
Darmerkrankungen (CED) ist in den<br />
meisten Fällen das Mikrobiom nicht normal<br />
zusammengesetzt. Allerdings sind das Mikrobiom<br />
und seine Wechselwirkungen im Körper<br />
eine hochkomplexe Sache und bei weitem<br />
noch nicht zur Gänze erforscht. So ist<br />
oftmals nicht klar, ob es sich um ursächliche<br />
Zusammenhänge handelt. Was ist Henne,<br />
was ist Ei? Für klare Empfehlungen sind<br />
nach wie vor mehr wissenschaftliche Nachweise<br />
erforderlich. Belegt ist aber: Was wir<br />
essen, bestimmt die Zusammensetzung der<br />
Darmbakterien wesentlich, weil die Nahrungsbestandteile<br />
als »Futter« für die Bakterezepte<br />
/ WISSENSCHAFT<br />
Gesundheit beginnt im Darm,<br />
heißt es. Dafür sind rund 100<br />
Billionen Bakterien in ihm verantwortlich.<br />
Sie machen das<br />
Darmmikrobiom aus, früher<br />
auch schlicht Darmflora genannt. Und das ist<br />
so speziell wie ein Fingerabdruck – individuell<br />
und einzigartig. Jeder Mensch unterscheidet<br />
sich also in der Zusammensetzung der<br />
Darmbakterien und ihrer Anzahl an »guten«<br />
und »schlechten« Bakterien. Schließlich<br />
hängt die Komposition von vielen Faktoren<br />
ab – vom Geburtsmodus etwa, von Stress,<br />
immunologischen Faktoren, Medikamenteneinnahme,<br />
sozialen Kontakten, Bewegungslevel<br />
oder der Ernährung. Damit wir fit bleiben,<br />
muss die Balance zwischen schützenden<br />
und krankmachenden Bakterien stimmen. So<br />
halten zum Beispiel »gute« Bakterien wie Bifidobakterien<br />
und Lactobazillen Krankheitserreger<br />
wie Clostridien in Schach. Die »guten«<br />
Darmbakterien besorgen aber auch die<br />
Nahrungsverwertung, die Produktion von<br />
B-Vitaminen und Vitamin K, die Versorgung<br />
der Darmzellen mit Nährstoffen, und sie regulieren<br />
das Immunsystem und die Darmaktivität.<br />
BALANCE UND VIELFALT HALTEN FIT<br />
52 falstaff
WAS WIR ESSEN, BESTIMMT DIE<br />
ZUSAMMENSETZUNG DER DARM-<br />
BAKTERIEN WESENTLICH, WEIL DIE<br />
NAHRUNGSBESTANDTEILE ALS<br />
»FUTTER« FÜR DIE BAKTERIEN<br />
BEREITSTEHEN, ABER AUCH<br />
WEIL DIE KOST DAS GESAMTE<br />
INTESTINALE MILIEU BEEINFLUSST.<br />
rien bereitstehen, aber auch weil die Kost das<br />
gesamte intestinale Milieu beeinflusst.<br />
BUNT ESSEN STÄRKT<br />
Je nach Nahrung ändert sich also das Mikrobiom<br />
in seiner Vielfalt und Zusammensetzung<br />
– und das bereits nach nur wenigen<br />
Tagen. Dabei gilt für ein gesundes Mikrobiom:<br />
je abwechslungsreicher, desto besser. Die<br />
bakterielle Vielfalt fördert eine generell bunte<br />
Auswahl an Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten,<br />
Getreide- (vor allem Vollkorn) und<br />
Milchprodukte sowie Polyphenole. Das ist<br />
eine bestimmte Gruppe an sekundären Pflanzenstoffen,<br />
die wir mengenmäßig am meisten<br />
über Gemüse und Obst aufnehmen, die aber<br />
auch in Tee, Kaffee, Kakao und Rotwein enthalten<br />
sind. Polyphenole unterstützen die<br />
Entwicklung von nützlichen Bakterien und<br />
unterdrücken jene von krankheitserregenden<br />
Stämmen im Darm. Zudem beeinflussen sie<br />
die Stoffwechselaktivität der Darmmikrobiota<br />
(Darmflora). Gemeinhin sind Polyphenole<br />
wegen ihrer antioxidativen Wirkung bekannt.<br />
Das bedeutet, dass sie Zellen vor<br />
Schädigungen schützen. Damit sie ihr Potenzial<br />
aber ausschöpfen können, sind diese auf<br />
die Aktivität der Darmbakterien angewiesen.<br />
Sind manche Bakterienarten zu wenig vertreten<br />
im Darm, kommt es zu einer nur geringen<br />
Umwandlung der Polyphenole in stoffwechselaktive<br />
Metabolite. Polyphenole und<br />
ein diverses Mikrobiom brauchen sich also<br />
gegenseitig.<br />
Tee, Kaffee, Kakao und Rotwein punkten<br />
aber auch als fermentierte Lebensmittel, mit<br />
denen sich ebenso die Anzahl der lebenden<br />
Mikroorganismen und die Vielfalt an Bakterien<br />
im Darm erhöhen lässt. So bekämpfen<br />
zum Beispiel auch die Milchsäurebakterien<br />
in Naturjoghurt krankmachende Bakterien<br />
im Darm. Um sie nicht zu vergessen: Zu den<br />
fermentierten Produkten zählen zudem Sauerteigbrot,<br />
milchsauer vergorenes Gemüse<br />
wie Sauerkraut oder Kimchi (fermentierter<br />
Chinakohl), Essig, Kapern oder grüne Oliven,<br />
gereifter Käse, Prosciutto und Salami.<br />
Sie alle steigern nicht nur die Vielfalt auf dem<br />
Teller, sondern auch im Darm. Zu viele fettreiche<br />
Speisen, besonders, wenn es sich um<br />
tierische Produkte handelt, zu viel rotes<br />
Fleisch und Binge-Drinking wirken sich dagegen<br />
negativ auf die Darmmikrobiota aus<br />
und gehen mit einer niedrigeren Anzahl an<br />
Mikroben und weniger Mikrobenarten einher.<br />
Die bakterielle Diversiät ist aber wichtig,<br />
weil sie vor Störungen im Mikrobiom<br />
schützt, und das umso mehr, je größer die<br />
Vielzahl unterschiedlicher Darmbakterien ist.<br />
Den Darm pflegen und Energie tanken<br />
lässt sich also durchaus genussvoll über eine<br />
breite – vorwiegend vegetarische – kulinarische<br />
Palette genauso wie beim entspannten<br />
Trinken von Tee, Kaffee, Kakao oder Rotwein.<br />
Übrigens beeinflussen auch unsere Familie,<br />
Freunde und Kollegen das Mikrobiom.<br />
Denn selbst über Umarmungen oder Händedruck<br />
tauschen wir uns aus. Sozial aktive<br />
Menschen weisen daher auch eine höhere<br />
Vielfalt an Darmbakterien auf.<br />
Weitere Food-Facts<br />
aus der Welt der<br />
Wissenschaft:<br />
falstaff.com/science<br />
<<br />
feb–mär <strong>2019</strong>falstaff<br />
53
ezepte / PILZ-KUNDE<br />
AUSTERNPILZ<br />
MARONENRÖHRLING<br />
DIE<br />
MÄNNLEIN<br />
STEH'N IM<br />
WALDE<br />
Es ist nur recht und billig, dass die größten Köstlichkeiten<br />
einfach so im Wald herumstehen und man sie nur zu<br />
pflücken braucht. Früh aufstehen (bevor die anderen<br />
Pilzesammler kommen!) ist aber unvermeidlich.<br />
Wir waren im Wald und kamen mit reicher Beute heim ...<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
GEMEINER<br />
SAMTFUSSRÜBLING<br />
(ENOKI)<br />
RIESENCHAMPIGNON<br />
54 falstaff
Es gibt Köstlichkeiten, die auch<br />
für viel Geld nicht zu kaufen<br />
sind. Oder zumindest nur sehr,<br />
sehr selten. Wann haben Sie das<br />
letzte Mal etwa eine Krause<br />
Glucke auf dem Markt gesehen, wann<br />
einen Kaiserling? Eben. Dabei stehen sie<br />
gratis für jedermann frei verfügbar im Wald<br />
– bloß finden muss man sie.<br />
Krause Glucke und Kaiserling sind köstliche,<br />
aber selten gehandelte Pilze. Die Glucke,<br />
ein korallenförmiger, fleischiger Pilz<br />
mit herrlichem Aroma, wächst vorzugsweise<br />
auf alten Föhrenstämmen. In guten Jahren<br />
ist sie zum Beispiel im Waldviertel leicht<br />
zu pflücken. Der Kaiserling, der so heißt,<br />
weil die römischen Cäsaren ihn hoch<br />
schätzten, ist zumindest für geübte Sammler<br />
im südlichen Burgenland aufspürbar.<br />
Die zwei sind zum Glück nur ein winziger<br />
Ausschnitt der Köstlichkeiten, die aus dem<br />
Waldboden sprießen: Weltweit soll es rund<br />
1000 essbare Pilzarten geben – allerhöchstens<br />
ein Dutzend davon schafft es regelmäßig<br />
auf unsere Teller. Auch in heimischen<br />
Wäldern gibt es noch reichlich zu entdecken,<br />
vom Knoblauchschwindling (Nomen<br />
est omen) bis hin zu manchen Täublingsarten,<br />
die scharf wie eine Chili sind und in<br />
kleinen Dosen eine tolle Würze abgeben.<br />
SCHOPFTINTLING<br />
(NUR JUNG GUT)<br />
RUND 1000 PILZ-<br />
ARTEN WELTWEIT<br />
SIND ESSBAR<br />
Pilze gehören mit zum Köstlichsten, was<br />
die Natur hervorgebracht hat: Manche sind<br />
ganz für sich genossen so gut, dass ihnen<br />
nichts hinzuzufügen ist, fast wie rohe Meeresfrüchte.<br />
Ein dünn gehobelter frischer<br />
Steinpilz etwa braucht nicht viel mehr als<br />
etwas Salz, gutes Olivenöl und Ziegenkäse,<br />
um geschmackliche Perfektion zu erreichen.<br />
Andere haben die Gabe, alles, womit sie in<br />
Berührung kommen, besser zu machen: Es<br />
gibt wenig Gutes, das mit ein bisserl gehobelter<br />
Trüffel drauf nicht noch köstlicher wird.<br />
Große Köche rund um die Welt entdecken<br />
daher immer mehr das Reich der Pilze<br />
für sich: Michael Ryan etwa, Chefkoch des<br />
legendären »Elements« in Princeton, legt<br />
gern lokale Matsutake auf den Grill eine<br />
seltene, sonst nur in Japan geschätzte Art;<br />
das »Noma« in Kopenhagen hat in der Saison<br />
mitunter dutzende Pilzarten auf der<br />
Speisekarte, und in Österreich experimentiert<br />
Überkoch Heinz Reitbauer seit Jahren<br />
mit den Geschmacksbomben aus dem Wald.<br />
Ein wesentlicher Grund, dass uns Pilze<br />
so gut schmecken, ist, dass sie ziemlich viel<br />
Glutamat und andere freie Aminosäuren<br />
enthalten. Sie sind also natürliche<br />
Geschmacksverstärker. Die meisten werden<br />
aromatisch noch intensiver, wenn man sie<br />
trocknet. Klassisch sind die in dünne Scheiben<br />
geschnittenen Steinpilze oder im ganzen<br />
getrocknete Herbsttrompeten, aber<br />
auch Hexenröhrlinge oder Parasolstiele<br />
lassen sich wunderbar trocknen. Alle sorgen<br />
sie dafür, dass etwa aus einer ordinären<br />
Suppe Großes wird.<br />
Wer seine Pilze frisch essen mag, hebt sie<br />
am besten nur kurz auf und lagert sie kalt,<br />
besser werden sie mit der Zeit nämlich<br />
nicht. Waschen ist, ganz gegen hartnäckige<br />
Mythen, kein Problem. Pilze bestehen ohnehin<br />
größtenteils aus Wasser, das wird auch<br />
nicht mehr, wenn sie kurz abgespült werden.<br />
Bloß einweichen sollte man sie nicht,<br />
da sie sich sonst vollsaugen können.<br />
Einige Mitglieder der Speisepilz-Familie<br />
haben es zu beachtlichem Ruhm und<br />
ebensolchen Preisen gebracht: Die Japaner<br />
zahlen Unsummen für Matsutake, die<br />
berühmten Pinienpilze mit ihrem an Zimt<br />
erinnernden Aroma (wer Glück hat, kann<br />
sie mitunter in Kärnten finden). Huitlacoche,<br />
eine Art Maisschimmelpilz, wird in<br />
Mexiko teuer gehandelt und meist zum<br />
Würzen verwendet (und wächst bei uns<br />
manchmal auf Biomais). Und in der<br />
><br />
WALDEGERLING<br />
falstaff<br />
55
ezepte / PILZ-KUNDE<br />
MORCHEL<br />
><br />
ganzen Welt werden tausende Euro für<br />
ein Kilo weiße Trüffel aus Norditalien oder<br />
Dalmatien bezahlt.<br />
Andere Mitglieder der Familie werken<br />
nach wie vor bescheiden im Verborgenen:<br />
Wer hat schon einmal von Penicillium<br />
roqueforti gehört, jenem Schlauchpilz, dem<br />
wir den köstlichen Blauschimmelkäse verdanken,<br />
oder Penicillium camemberti, der,<br />
Sie ahnen es bereits, dem Camembert die<br />
weiße Rinde und viel von seinem Geschmack<br />
gibt? Weltberühmt hingegen sind ihre Cousins,<br />
jene Penizilline, denen wir Antibiotika<br />
und daher vielfach unser Leben verdanken.<br />
Manche Pilze, etwa Austernseitlinge und<br />
Champignons, sind äußerst leicht zu<br />
züchten: Sie ernähren sich von abgestorbenem<br />
organischem Material und können<br />
daher leicht auf alten Baumstämmen,<br />
Strohballen oder gar Kaffeesud in Wiener<br />
Kellern (googeln Sie »Pilz und Stiel,<br />
Wien«!) gezogen werden. Sie werden daher<br />
bereits seit der Antike kultivert – damals<br />
MANCHE PILZE<br />
RETTEN SOGAR<br />
UNSER LEBEN<br />
PARASOL<br />
HERBSTTROMPETE<br />
SHIMEJI<br />
(BUCHENPILZ)<br />
vor allem in natürlichen Höhlen. Diese Art<br />
der Pilzzucht kann man bis heute etwa in<br />
Istrien, in der Gegend von Pula, und in Italien<br />
finden.<br />
Andere aber leben in einer Symbiose mit<br />
Bäumen. Deren Wurzeln versorgen sie mit<br />
Zucker, der Pilz wiederum gibt seinerseits<br />
Mineralien zurück. Weil diese Symbiose<br />
komplex ist und kaum kopiert werden<br />
kann, widersetzen sie sich hartnäckig allen<br />
(wirtschaftlichen) Domestizierungsversuchen.<br />
Sie ist im Zusammenspiel mit der<br />
Witterung auch der Grund, warum der<br />
Wald in manchen Jahren körbeweise Pilze<br />
hergibt, in anderen aber kaum ein oder<br />
zwei Exemplare.<br />
Zu dieser Art gehören ausgerechnet die<br />
besten unter den Pilzen: Neben den bereits<br />
genannten Trüffeln etwa auch Morcheln<br />
oder Boletus edulis, wie der Steinpilz in der<br />
Fachsprache heißt.<br />
Er wurde bereits von den alten Römern<br />
sehr geschätzt und auch als Medizin, etwa<br />
gegen Sommersprossen, verwendet. Trotzdem<br />
nannten sie ihn Schweinepilz, entweder,<br />
weil die kleinen, jungen Fruchtkörper<br />
sie an Frischlinge erinnerten, oder weil die<br />
Wildschweine den Pilz so gerne fraßen. Seine<br />
italienische Bezeichnung, Porcino, kleines<br />
Schwein, zeugt bis heute davon. Noch<br />
immer ist es niemandem gelungen, sie<br />
erfolgreich zu kultivieren.<br />
Das mag man ärgerlich finden – es sorgt<br />
aber dafür, dass neben ihrem köstlichen<br />
Duft sie stets auch ein Hauch von Goldgräber-Romantik<br />
umweht. Und es stellt sicher,<br />
dass manche, so gut sie sein mögen, ein<br />
rarer Genuss bleiben werden, den man nur<br />
selten für Geld kaufen kann.<br />
EIN REZEPT FÜR<br />
EINE GANZ<br />
ERSTAUNLICH<br />
GUTE<br />
WÜRZZSAUCE<br />
Nicht nur die Asiaten können<br />
super Würzsaucen machen.<br />
Wer einige Pilze übrig hat, macht<br />
mit dieser Sauce ganz leicht der<br />
Sojsasauce Konkurrenz. Am<br />
besten verwenden Sie Abschnitte<br />
oder Pilze, die ihren besten<br />
Moment bereits hinter sich haben.<br />
ZUTATEN<br />
500 g gemischte Pilze oder<br />
Pilzabschnitte<br />
100 g Salz<br />
200 ml Weißwein<br />
eine Knoblauchzehe, angedrückt<br />
3 Thymianzweige<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Pilze in grobe Stücke schneiden, einsalzen<br />
und über Nacht ziehen lassen. Am<br />
nächsten Tag zwei Stunden bei 120 °C<br />
zugedeckt ins Rohr stellen. Kurz auskühlen<br />
lassen und Pilze gut ausdrücken.<br />
Flüssigkeit mit Weißwein, Knoblauch,<br />
und Thymian einmal aufkochen<br />
lassen. Gewürze abseihen und in Flaschen<br />
füllen. Hält sich verschlossen<br />
mehrere Monate.<br />
><br />
56 falstaff
JA! ZUR NATUR<br />
HEISST NATÜRLICH<br />
Gut sein zum Boden heißt gut sein<br />
zu allem, was dort lebt.<br />
Dem Boden nicht mit Gewalt mehr abringen,<br />
als er bereit ist zu geben. Ihm zurückgeben,<br />
was er braucht, um immer wieder etwas Gutes<br />
hervorzubringen. Aber nur ja keinen Kunstdünger.<br />
Lieber Kompost samt Regenwürmern.<br />
Und ganz sicher keine chemisch -synthetischen<br />
Spritzmittel, wo es doch gegen jeden Schäd ling<br />
einen Nützling gibt. Danke, sagt der Boden.<br />
Im Namen der Zukunft all seiner Bewohner.<br />
Aus unseren gesunden leben digen Bio Böden<br />
wird jetzt das frische Gemüse von<br />
Ja! Natürlich geerntet.<br />
Gut für uns.<br />
Und die Natur natürlich.<br />
janatuerlich.at<br />
#BioBoden<br />
Gibts nur bei:
ezepte / PILZE<br />
OH WIE<br />
GUT<br />
SCHMECKT DER<br />
Steinpilz und Co sind viel zu gut,<br />
um immer nur zu Suppe verarbeitet<br />
oder gar gebacken zu werden.<br />
Wir präsentieren vier Ideen für<br />
ungewöhnliche Pilzgerichte –<br />
HUT<br />
vom Burger bis zum Dessert.<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />
FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />
58 falstaff
falstaff<br />
59
ezepte / PILZE<br />
60 falstaff
V<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
ZUTATEN<br />
HERBSTTROMPETEN-FRICASSÉE<br />
MIT GEBRATENEN RÖHRLINGEN<br />
zwei Scheiben gutes Roggenmischbrot<br />
200 g Butter<br />
300 g Herbsttrompeten<br />
2–4 Steinpilze, Maronenröhrlinge<br />
oder Ähnliches<br />
100 g Frischkäse<br />
Saft einer Zitrone<br />
etwas Petersilie<br />
12 saure Perlzwiebeln, am besten<br />
hausgemacht<br />
frischer Kerbel<br />
Für 4 Personen als Vorspeise<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Brot in kleine Stücke reißen und in<br />
etwa 50 g zerlassener Butter daraus Croutons<br />
frittieren. Salzen, abtropfen lassen<br />
und zur Seite stellen.<br />
– Die Herbsttrompeten gut waschen, in einer<br />
Salatschleuder trocken schleudern oder<br />
trocken tupfen, salzen und in 100 g Butter<br />
so lange braten, bis ihr Saft ausgetreten<br />
und fast vollständig verdampft ist. Abseihen<br />
und die Bratbutter bzw. den Saft mit<br />
dem Frischkäse glattrühren. Mit Salz und<br />
Zitronensaft abschmecken und für später<br />
aufheben. Die Pilze fein hacken, wie für ein<br />
Tatar, und ebenfalls mit Salz und Zitrone<br />
abschmecken.<br />
– Pro Person einen mittelgroßen Steinpilz<br />
oder anderen Röhrenpilz vierteln (oder in<br />
mundgerechte Stücke schneiden) und in<br />
der restlichen Butter anbraten. Wenn er<br />
rundum schön braun ist, mit einem Schuss<br />
Wasser ablöschen, sodass eine sämige<br />
Sauce entsteht. Wein oder Suppe geht natürlich<br />
auch. Fein gehackte Petersilie dazu<br />
geben, kurz durchrühren und von der Hitze<br />
nehmen.<br />
– Das Fricassée mit dem Frischkäse und den<br />
Pilzen belegen, Croutons und, falls vorhanden,<br />
gehackten Kerbel drüber streuen und<br />
mit sauer eingelegten Perlzwiebeln, am besten<br />
hausgemachten, garnieren.<br />
Die Herbsttrompete<br />
wird wegen ihrer<br />
schwarzen Farbe oft auch<br />
unschön Totentrompete<br />
genannt – vielleicht ist<br />
das der Grund, dass dieser<br />
hervorragende und recht<br />
häufige Pilz viel zu selten<br />
verkocht wird. Meist wird<br />
er getrocknet als Würzpilz<br />
verwendet – er schmeckt<br />
aber auch frisch gebraten<br />
und wie ein Tatar fein<br />
gehackt hervorragend. Das<br />
folgende Rezept stammt<br />
von Lucas Steindorfer,<br />
großer Pilzliebhaber und<br />
derzeit Chefkoch im<br />
Restaurant »Bruder«<br />
in Wien.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
2018<br />
DOMÄNE WACHAU<br />
Helles Grüngelb mit schimmernden<br />
Reflexen. In der Nase sehr aromatisch,<br />
saftige Steinobstaromen wie Marille,<br />
ein Hauch von Weingartenpfirsich,<br />
etwas Zitrus, weißer Pfeffer und<br />
frische Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />
sehr saftig und vibrierend, die erfrischende<br />
Säure balanciert den Wein<br />
perfekt aus, salzig-mineralisch,<br />
strukturiert und elegant mit intensiver<br />
Fruchtaromatik im Finish.<br />
Sehr langanhaltend, typische<br />
Charakterzüge der Achleiten.<br />
shop.domaene-wachau.at, € 26,–<br />
falstaff<br />
61
ezepte / PILZE<br />
Die Italiener wissen<br />
schon lange, wie köstlich<br />
gegrillte oder scharf<br />
angebratene Austernseitlinge<br />
schmecken. Der Pilz<br />
entwickelt dabei ein<br />
herrlich kräftiges Aroma<br />
irgendwo zwischen Steak und<br />
Parmesan. In einem guten<br />
Brioche und mit etwas<br />
kreativem Beiwerk serviert,<br />
eignet er sich perfekt für einen<br />
vegetarischen Burger, der dem<br />
fleischigen Vorbild ernsthafte<br />
Konkurrenz macht.<br />
ZUTATEN<br />
400 g Austernseitlinge, ohne Stiel<br />
4 gute Burger-Buns, z.B. von der Bäckerei<br />
»Ströck«<br />
100 g Rucola, gewaschen<br />
1 reife Avocado, in feine Streifen geschnitten<br />
Olivenöl<br />
ZUTATEN FÜR DEN COLESLAW<br />
200 g Rotkraut, fein gehobelt<br />
1 kleine rote Zwiebel, fein geschnitten<br />
100 g Mayonnaise<br />
Saft einer halben Limette<br />
1 TL Dijon-Senf<br />
1 TL Rohrzucker<br />
ZUTATEN FÜR DIE NUSS-SALSA<br />
100 g Walnüsse<br />
80 ml Olivenöl<br />
1 Handvoll Basilikum<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 EL dunkle Misopaste<br />
1 Chilischote<br />
V<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
BURGER VOM GEGRILLTEN<br />
AUSTERNSEITLING MIT NUSS-SALSA<br />
UND ROTKRAUT-COLESLAW<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für den Coleslaw alle Zutaten gut vermengen,<br />
abschmecken und kühl stellen. Für<br />
die Salsa den Knoblauch fein reiben, den<br />
Chili fein schneiden und mit allen anderen<br />
Zutaten in der Küchenmaschine zu einer<br />
groben Paste zerkleinern. Eine Grillpfanne<br />
sehr heiß werden lassen und die Pilze mit<br />
Olivenöl bepinseln. Bei hoher Hitze nach<br />
und nach für 5–7 Minuten beidseitig grillen,<br />
erst gegen Ende salzen. Warm stellen. Die<br />
Burger-Buns aufschneiden und toasten.<br />
Auf die Unterseite den Coleslaw verteilen,<br />
mit Pilzen und Nuss-Salsa weitermachen<br />
und mit den Avocadoscheiben, Rucola und<br />
der verbliebenen Salsa vollenden. Nach<br />
Geschmack mit ein paar Walnuss-Stücken<br />
garnieren. Die Bun-Oberteile aufsetzen<br />
und servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER RIED<br />
SCHAFFLER-<br />
BERG KLASSIK<br />
2018<br />
WEINGUT MAGERL<br />
Grüngelb, reife gelbe Äpfel,<br />
Quitte und Zitrusnoten in der<br />
Nase, feine tabakige Nuancen,<br />
mineralische Textur am Gaumen,<br />
klassischer Veltliner von<br />
den Lössterrassen.<br />
magerl.cc<br />
€ 7,–<br />
62 falstaff
falstaff<br />
63
ezepte / PILZE<br />
64 falstaff
V<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
GRATIN VON JUNGEN STEINPILZEN<br />
UND ERDÄPFELN<br />
ZUTATEN<br />
1 kg speckige Erdäpfel, in ähnlicher Größe<br />
wie die Pilze<br />
500 g junge, feste Steinpilze<br />
300 ml Obers<br />
1 Knoblauchzehe, fein geraspelt<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER RIED<br />
KREMSER<br />
GEBLING 2018<br />
WEINGUT VORSPANNHOF<br />
MAYR<br />
Vielschichtiger Grüner Veltliner mit<br />
eleganter Würze, faszinierendem<br />
Frucht-Säure-Spiel und langer<br />
Lagerfähigkeit. Ein feiner Begleiter<br />
von kräftigen Speisen mit hellem<br />
und auch dunklem Fleisch. Der<br />
2018er zeichnet sich durch intensive<br />
Würze und Exotik aus. Ein<br />
saftiger, kräftiger Veltliner mit<br />
Substanz und Vielschichtigkeit.<br />
vorspannhof-mayr.at, € 6,90<br />
Für 4 Personen, als Beilage zu Steak oder Wild<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Erdäpfel schälen und in 0,5 cm dicke<br />
Scheiben schneiden. Die Steinpilze zuputzen<br />
und eventuell abbürsten, um sie von<br />
Erdresten zu befreien. Ebenfalls in 0,5-cm-<br />
Scheiben schneiden. Es sollten in etwa<br />
gleich viel Pilze wie Erdäpfel sein. Den<br />
Backofen auf 170 °C vorheizen. Obers und<br />
Knoblauch in einer Schüssel gut vermengen,<br />
kräftig salzen und pfeffern (muss als<br />
Würze für das ganzen Gratin ausreichen).<br />
In einer passenden flachen Gratinform jeweils<br />
abwechselnd je eine Erdäpfel- und<br />
Steinpilz-Scheibe einschlichten. Eng und<br />
senkrecht schlichten, bis alle Pilze und<br />
Erdäpfel aufgebraucht sind. Falls noch<br />
Material übrigbleibt, eine weitere, kleine<br />
Form in derselben Art füllen. Dann die<br />
Oberssauce darüber gießen und im Backrohr<br />
eine knappe Stunde backen, bis alles<br />
schön gratiniert ist, die Erdäpfel schmelzend<br />
weich sind und die Flüssigkeit fast<br />
zur Gänze aufgesogen ist. Heiß servieren.<br />
Dieses ebenso luxuriöse<br />
wie einfache Gratin benötigt<br />
ein wenig Geduld, damit die<br />
Scheiben wirklich senkrecht<br />
stehen und im Rohr hübsch<br />
knusprig werden. Die Mühe<br />
lohnt sich aber! Als Beilage<br />
zu gegrilltem Steak oder<br />
Rehrücken, aber auch als<br />
vegetarische Hauptspeise<br />
mit einem knackigen<br />
grünen Salat servieren!<br />
TIPP<br />
Pilzgrammeln<br />
Wenn die Unterseite des Steinpilzhutes<br />
gelb oder grün verfärbt ist, wird sie<br />
beim Garen etwas schwammig und<br />
sollte vor dem Braten abgezogen<br />
werden. Aber bloß nicht wegwerfen!<br />
Sie kann getrocknet und dann zum<br />
Würzen verwendet werden. Vielleicht<br />
noch besser: Einfach in Butter zu<br />
köstlichen Pilzgrammeln frittieren!<br />
Die Butter selbst schmeckt übrigens<br />
nicht weniger genial.<br />
falstaff<br />
65
ezepte / PILZE<br />
V<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Ein großartiges Dessert,<br />
nicht nur für Pilzliebhaber<br />
– und perfekt für die<br />
Verwertung von<br />
Steinpilz-Abschnitten.<br />
CRÈME BRÛLÉE VOM STEINPILZ<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1,5 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
SMARAGD RIED<br />
SÜSSENBERG<br />
MAUTERN 2017<br />
WEINGUT HUTTER-<br />
SILBERBICHLERHOF<br />
Der moderate Restzucker, in<br />
Verbindung mit der Mineralität und<br />
Würze, prädestinieren diesen Wein<br />
als Speisenbegleiter für etwas<br />
intensiver gewürzte Speisen, bzw.<br />
auch zu Steak und Fleischspeisen<br />
mit Saucen. Die ausgeprägte<br />
Veltlinerfrucht am<br />
Gaumen und der lange Abgang<br />
prägen diesen Wein.<br />
hutter-wachau.at, € 17,50<br />
66 falstaff<br />
ZUTATEN<br />
400 ml Obers<br />
200 ml Milch<br />
5 Eidotter<br />
7 g getrocknete Steinpilze<br />
50 g Zucker (oder nach Geschmack)<br />
1 Tasse frische Brombeeren<br />
4 Rosmarinzweige<br />
60 g Zucker zum Karamellisieren<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Milch, Obers und Zucker mischen. Die getrockneten<br />
Steinpilze dazugeben und auf<br />
mittlerer Hitze vorsichtig zum Sieden bringen.<br />
Achtung: Immer wieder rühren, die<br />
Milch brennt leicht an. Von der Hitze nehmen<br />
und eine halbe Stunde ziehen lassen.<br />
– Dann die Steinpilze abseihen und die Milch-<br />
Obers-Mischung auf Zimmertemperatur<br />
auskühlen lassen. Die Dotter mit einem<br />
Schneebesen ordentlich einrühren, dann<br />
die Mischung durch ein Sieb in die Crème-<br />
Brûlée-Formen gießen.<br />
– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen. Die<br />
Formen in eine große flache Pfanne (oder<br />
Ähnliches) stellen und so viel kochendes<br />
Wasser in die Pfanne gießen, dass die Formen<br />
etwa bis zur Mitte im Wasser stehen.<br />
Das Wasserbad samt den Crème-Brûlée-<br />
Formen mit Alufolie bedecken und etwa<br />
30 bis 40 Minuten backen, bis sich die<br />
Crème gesetzt hat. Sie soll bei Erschütterung<br />
wackeln, aber gestockt sein.<br />
– Herausnehmen und die Crème am besten<br />
über Nacht kalt stellen. Mit braunem<br />
Zucker bestreuen und mit einem Crème-<br />
Brûlée-Brenner karamellisieren.<br />
– Mit frischen Brombeeren und je einem Rosmarinzweig<br />
garnieren und sofort servieren.
©lichtfarben.at
ezepte / RUFFAGE<br />
Foto: Shutterstock / EE Berger<br />
68 falstaff
DIE KÖCHIN<br />
MIT DEM<br />
GRÜNEN DAUMEN<br />
In ihrem Buch »Ruffage« zeigt die erfolgreiche Köchin<br />
und Bäuerin Abra Berens, wie man aus gewöhnlichem<br />
Gemüse außergewöhnliche Köstlichkeiten zaubert.<br />
Die »New York Times« und »Gourmet Magazine« haben<br />
es als eines der wichtigsten Kochbücher <strong>2019</strong> gefeiert,<br />
wir bringen erstmals drei <strong>Rezepte</strong> auf Deutsch.<br />
»Ruffage«<br />
A Practical Guide to Vegetables<br />
Abra Berens<br />
464 Seiten<br />
24,15 Euro<br />
Chronicle Books<br />
falstaff<br />
69
ezepte / RUFFAGE<br />
V<br />
BROKKOLISALAT<br />
MIT WARMER<br />
BACON- VINAIGRETTE,<br />
SONNEN BLUMEN-<br />
KERNEN UND<br />
GETROCKNETEN<br />
KIRSCHEN<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
230 g Speck, in 5 mm dünne Streifen<br />
geschnitten<br />
115 g Schalotten oder rote Zwiebel,<br />
in dünne Scheiben geschnitten<br />
60 ml Apfelessig<br />
2 Brokkoliköpfe, dünn geschnitten oder<br />
in Röschen geteilt, Stiele geschält und<br />
in Halbmonde geschnitten<br />
140 g Kirschen, süße oder saure<br />
getrocknet<br />
70 g Sonnenblumenkerne, geröstet<br />
½ TL Salz<br />
3 g frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
2 EL Olivenöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Speck in eine kalte Pfanne legen,<br />
auf mittlerer Temperatur erhitzen und<br />
braten, bis er knusprig ist und sein Fett<br />
gelassen hat.<br />
– In einer Schüssel Schalotten, Essig,<br />
Salz und Pfeffer vermengen und 5 bis<br />
10 Minuten ziehen lassen. Das Speckfett<br />
ohne die knusprigen Streifen zur<br />
Schalotten-Essig-Mischung geben.<br />
Olivenöl beifügen und vermischen.<br />
– Die Speck-Vinaigrette über Brokkoli,<br />
Speckstreifen, Kirschen und Sonnenblumenkerne<br />
verteilen und mit einer<br />
Prise Salz würzen.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
KREMSTAL DAC<br />
RESERVE RIED<br />
VORDERNBERG<br />
2017<br />
WEINGUT JOSEF UND<br />
PHILIPP BRÜNDLMAYER<br />
Der Vordernberg schaut mitten<br />
in die Sonne, die allerdings durch<br />
kühle Nordwestwinde gepuffert<br />
wird. Säure und Lebendigkeit<br />
kontern Kraft und reife Frucht. Ein<br />
kräftiger Veltliner, wie er sein soll.<br />
vinorama.at, € 17,28<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />
70 falstaff
ÖSTERREICHWEITE,<br />
DIE MEHR ERREICHT.<br />
EINFACH UNSCHLAGBAR: MIT DEN ORF-MEDIEN ERREICHEN<br />
SIE TÄGLICH 6,6 MIO. ÖSTERREICHER/INNEN.<br />
ENTERPRISE.ORF.AT<br />
Quelle: ORF Touchpoint 2018_4, Dezember 2018, CAWI, 14+<br />
BUCHEN SIE ERFOLG.
ezepte / RUFFAGE<br />
V<br />
GRÜNKOHL<br />
MIT TOMATEN,<br />
CREMIGEM<br />
MOZZARELLA UND<br />
WILDREIS<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
1 kleine Zwiebel, in dünne Scheiben<br />
geschnitten<br />
2 Knoblauchzehen, gehackt<br />
60 ml Weißwein<br />
180 g Wildreis, über Nacht in 1 l Wasser<br />
eingeweicht<br />
1 Grünkohl, Blätter vom Strunk gelöst,<br />
getrocknet, in dünne Streifen geschnitten<br />
1 Mozzarella<br />
½ kg Cherrytomaten, halbiert<br />
60 g Sauerrahm<br />
Saft und Schale von 1 Zitrone<br />
Salz und gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
Olivenöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Einen Schuss Olivenöl erhitzen. Die<br />
Zwiebel und den Knoblauch mit etwas<br />
Salz für 5 Minuten anbraten, bis sie<br />
glasig sind. Den Wein hinzufügen, auf<br />
die Hälfte einkochen. Den Wildreis mit<br />
Einweich-Flüssigkeit hinzufügen, 45<br />
Minuten leicht kochen.<br />
– Den Grünkohl in eine Schüssel geben,<br />
mit Salz bestreuen. Die Blätter kneten,<br />
bis sie eine dunkelgrüne Farbe angenommen<br />
haben und sich weich anfühlen.<br />
- Den Mozzarella in mundgerechte<br />
Stücke reißen. Mit Sauerrahm, Zeste,<br />
Zitronensaft, Salz und Pfeffer mischen.<br />
- Wenn der Reis gar ist, restliche Flüssigkeit<br />
abgießen, Reis auskühlen lassen.<br />
- Tomaten, Kohl und Reis mit etwas Olivenöl<br />
mischen. Mit Mozzarella und der<br />
Sauce garnieren und servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
72 falstaff<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER<br />
RUPPERSTHAL<br />
2018<br />
WEINGUT HERBERT<br />
SCHABL<br />
Jugendliche Farbe, zart<br />
fruchtiges Bukett, feine<br />
Kräuternoten, stoffiger Wein,<br />
mandelige Würze im Abgang.<br />
weingut-schabl.at<br />
€ 7,50<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication
•<br />
•<br />
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ezepte / RUFFAGE<br />
V<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
KARFIOL<br />
MIT GEBRATENEN<br />
TOMATEN,<br />
PETERSILIE<br />
UND BRÖSELN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
1 Karfiolkopf ohne Strunk,<br />
in Röschen geteilt<br />
1,2 kg Cherrytomaten oder<br />
Flaschentomaten, halbiert oder<br />
geviertelt, je nach Größe<br />
½ Bund grob gehackte Petersilie<br />
oder 60 ml Petersilienöl<br />
70 g Oliven, grob gehackt, entsteint<br />
70 g Knoblauch-Croutons<br />
Olivenöl<br />
Salz und frisch gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 220 °C vorheizen.<br />
– Den Karfiol salzen, pfeffern und mit<br />
Olivenöl mischen. Auf einem Backblech<br />
mit Backpapier in einer Lage verteilen<br />
und im Ofen rösten, bis er weich<br />
ist und eine schöne Farbe genommen<br />
hat, etwa 25 Minuten.<br />
– Die Cocktailtomaten entweder roh<br />
lassen oder ebenfalls mit etwas Olivenöl,<br />
Salz und Pfeffer mischen und<br />
im Rohr backen, bis ihr Saft zu einer<br />
sirupartigen Konsistenz eingekocht ist,<br />
etwa 15 bis 25 Minuten.<br />
– Karfiol, Tomaten, Petersilie und Oliven<br />
mischen. Mit Croutons garnieren und<br />
servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER RIED<br />
SÜSSENBERG<br />
2018<br />
WEINGUT MARKUS<br />
HENINGER<br />
Mit zarten goldgelben Reflexen<br />
präsentiert sich dieser Grüne Veltliner<br />
im Glas. Anklänge von exotischen<br />
Früchten, mineralische<br />
Nuancen und harmonische Säure<br />
lassen den Wein zu einem eleganten<br />
Speisenbegleiter werden.<br />
weingrube.com<br />
€ 6,70<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />
74 falstaff
BODULO<br />
JUWELEN AUS<br />
DALMATIEN<br />
Seit 1980 bringt das »Bodulo« die<br />
Region Dalmatien kulinarisch auf die<br />
Wiener Teller. Dabei wird das Motto<br />
»Ritual der Tradition« gelebt.<br />
Fotos: beigestellt<br />
Für Charakter, Persönlichkeit<br />
und vor allem<br />
Fischspeisen, ehrwürdige<br />
Boten dalmatinischer<br />
Kultur, steht der Name<br />
»Bodulo«. Der kroatische Ausdruck<br />
bezeichnet jemanden, der<br />
auf einer Insel wohnt. Das<br />
»Bodulo» ist seit 39 Jahren<br />
die »Sonne des Südens« im<br />
17. Wiener Gemeindebezirk.<br />
Auf jedem Teller findet man<br />
Leidenschaft, Respekt für<br />
Tradition und Erfahrung, um<br />
der internationalen Kulinarik<br />
eine dalmatinische Handschrift<br />
zu geben. Die Charakteristik<br />
und Identität der traditionellen<br />
dalmatinischen Küche vereinen<br />
Einflüsse verschiedener Nachbar-Nationen;<br />
sie besteht<br />
jedoch im Kern aus einfachen,<br />
leichten und sparsam gewürzten<br />
Speisen.<br />
Frischer Fisch und Meeresfrüchte<br />
von höchster Qualität<br />
werden von für Dalmatien typischen<br />
Gemüsesorten wie Mangold<br />
oder Artischocken begleitet.<br />
Auch Olivenöl und feinste<br />
Gewürzkräuter stehen an<br />
oberster Stelle.<br />
Die Meeresspezialitäten werden<br />
nach Beratung mit unserem<br />
Koch ganz nach Wunsch zubereitet:<br />
entweder gekocht,<br />
gegrillt, in Alufolie<br />
verpackt oder in eine<br />
herrliche Salzkruste<br />
vergraben.<br />
Außerdem kann<br />
sich jeder Gast auf<br />
den vollmundigen<br />
Geschmack edler Weine<br />
freuen. Wein zu entdecken,<br />
ist schließlich ein großes<br />
Vergnügen. Und was wäre<br />
große Küche ohne große<br />
Weine? Die edlen Tropfen der<br />
kroatischen und österreichischen<br />
Topwinzer werden nach<br />
den Kriterien bester Qualität<br />
und unverwechselbarer Note<br />
ausgewählt.<br />
INFO<br />
Hernalser Hauptstraße 204<br />
1170 Wien<br />
T: +43 1 48644311<br />
bodulo.at<br />
PROMOTION<br />
falstaff 75
ezepte / SCHWEIN<br />
76 falstaff
DAS JAHR<br />
DES<br />
SCHWEINS<br />
Es gibt ziemlich sicher keine größeren Schweine-Köche (und -Esser)<br />
auf dieser Welt als die Chinesen. <strong>2019</strong> ist laut chinesischem<br />
Kalender noch dazu das Jahr des Schweins: Grund genug,<br />
einige der herrlichsten Originalrezepte chinesischer<br />
Schweinefleischküche für unsere Zwecke zu adaptieren!<br />
FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />
Das Schwein ist das mit<br />
Abstand beliebteste Speisetier<br />
der Österreicher: Knapp über<br />
37 Kilo genießen wir davon<br />
im Jahr, weit abgeschlagen<br />
folgen erst Rind und Huhn mit je etwas<br />
über 12 kg. Wer aber glaubt, dass wir die<br />
größten Schweine-Köche der Welt sind, der<br />
muss einmal nach China fahren.<br />
In China wird das Schwein nicht nur<br />
geschätzt, sondern kulinarisch verehrt: Es<br />
wird gebraten, geschmort, gegrillt oder<br />
gekocht, und selbst Gemüsegerichte werden<br />
sehr oft noch mit ein wenig Faschiertem<br />
oder Schinken gewürzt. Nicht nur Schnitzel,<br />
Schopf und Filet werden geschlemmt,<br />
sondern – noch viel lieber – auch Teile wie<br />
Ohren, Rüssel und Schwänze.<br />
So groß ist die Liebe dort zum Borstentier,<br />
dass auf Mandarin das Wort für Fleisch und<br />
Schwein dasselbe ist. Vegetarier, die »Etwas<br />
ohne Fleisch« bestellen, bekommen daher<br />
oft Lamm oder Rind serviert. Und so wichtig<br />
ist das Tier für die Wirtschaft des Landes,<br />
dass Chinas Regierung eine »nationale<br />
Schweinereserve« lagert wie andere Länder<br />
Gold. In staatlichen Kühlhäusern hängen<br />
unzählige eingefrorene Schweinehälften, um<br />
im Fall eines Engpasses allzu hohe Preise<br />
verhindern zu können.<br />
Bei so viel Leidenschaft fürs Schwein verwundert<br />
es nicht, dass die Chinesen sehr<br />
gut darin sind, es zuzubereiten: Sie sind<br />
Meister der vielschichtigen Würze, und sie<br />
verstehen es, aus vergleichsweise wenig<br />
Fleisch ein wunderbar befriedigendes<br />
Gericht zu zaubern. Und das ist etwas, wo<br />
sich selbst Schweinefleischprofis wie wir<br />
Österreicher mitunter noch ein bisserl was<br />
abschauen können.<br />
falstaff<br />
77
ezepte / SCHWEIN<br />
HONG YOU CHAO SHOU<br />
WONTONS MIT CHILIÖL<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Wontons gehören zum<br />
Besten, was chinesische<br />
Teigtaschenkunst<br />
hervorgebracht hat: Eine<br />
herrlich saftige Fülle wird von<br />
seidig-gaumenschmeichelndem<br />
Teig umschlossen, dem sie<br />
auch ihren Namen verdanken:<br />
Wonton heißt auf chinesisch<br />
»Wolken schlucken«.<br />
Wir servieren sie in feurigwürzigem<br />
Chiliöl, ganz wie in<br />
Chinas Provinz Sichuan,<br />
die für ihr köstlich-scharfes<br />
Essen berühmt ist.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
KREMSTAL DAC<br />
RIED SCHIEFER<br />
2018<br />
WEINGUT FORSTREITER<br />
Pointierte Sortenaromatik, gelbfruchtig,<br />
würzig, frisch, Feuerstein;<br />
feingliedrig, bringt den kalkreichen<br />
Konglomeratboden deutlich<br />
zum Ausdruck, elegante<br />
Frucht, viele Facetten. Am<br />
Gaumen saftig (gelbe Frucht),<br />
cremiger Schmelz, Druck,<br />
vielschichtig, tolle Länge.<br />
forstreiter.at, € 13,–<br />
ZUTATEN<br />
250 g Schweinebauch oder Schulter,<br />
frisch faschiert<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer,<br />
geschält und klein geschnitten<br />
2 EL helle Sojasauce<br />
3 EL Shaoxing Reiswein<br />
2 Frühlingszwiebel, klein gehackt<br />
2 EL gutes getoastetes Sesamöl<br />
viel frisch geriebener Pfeffer<br />
eine Prise Zucker nach Geschmack<br />
1 großes Ei<br />
200 ml gute Hühnersuppe<br />
1 Packung Wonton-Teig, tiefgefroren<br />
aus dem Asiashop<br />
2 EL Chiliöl pro Person<br />
1 Prise gemahlener Sichuanpfeffer<br />
etwas gehacktes Koriandergrün<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Fleisch, Gewürze und Ei mischen, dann<br />
nach und nach (Tasse für Tasse) den Hühnerfond<br />
untermischen, bis er ganz im Faschierten<br />
aufgesogen wurde. Mindestens<br />
zwei Stunden, gern auch über Nacht kaltstellen.<br />
– Eine Tasse Wasser und die Füllung bereitstellen.<br />
Mit Daumen und Zeigefinger einen<br />
Ring formen. Ein Teigquadrat darauflegen.<br />
Einen Finger in die Wassertasse tauchen<br />
und den Teig entlang des Daumen-Zeigefinger-Rings<br />
nass machen.<br />
– Etwas Füllung in die Mitte des nassen<br />
Rings legen, das Wonton auf den Tisch<br />
legen und zu einem Dreieck falten. Rund<br />
um die Füllung (dort, wo der Teig nass ist)<br />
zusammendrücken – es soll möglichst<br />
wenig Luft darin bleiben.<br />
– Die unteren beiden Ecken des Dreiecks<br />
zusammenbringen: Eine Ecke nass machen<br />
und die andere darauf drücken. Die Füllung<br />
bei Bedarf ein wenig von unten eindrücken,<br />
sodass sich die Ecken besser zueinander<br />
führen lassen. Das Ergebnis erinnert optisch<br />
ein wenig an ein Boot. Je weniger<br />
Füllung und je mehr Teig, desto seidiger<br />
das Esserlebnis.<br />
– Chinesen kochen Wontons traditionell nach<br />
der »Drei-Mal-Kochen«-Methode: Die Teigtaschen<br />
werden in kochendes Wasser geworfen.<br />
Wenn es wieder aufwallt, wird eine<br />
Tasse kaltes Wasser dazugegossen, dieser<br />
Prozess wird drei Mal wiederholt – dann<br />
sind die Wontons gar. Wem das zu viel Aufwand<br />
ist: Wasser aufkochen, Wontons einlegen,<br />
wieder zum Sieden bringen, von der<br />
Hitze nehmen, drei Minuten warten.<br />
– Vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus<br />
dem Wasser heben, möglichst viel Flüssigkeit<br />
abtropfen lassen und mit Chiliöl, frischem<br />
Koriander und Sichuanpfeffer<br />
servieren.<br />
CHILIÖL<br />
Machen Sie immer mehr<br />
Chiliöl als Sie brauchen,<br />
es hält sich gut und kann<br />
sehr vielseitig verwendet<br />
werden. Von Wontons über<br />
Nudeln bis hin zur Sulz.<br />
ZUTATEN<br />
1 Handvoll getrocknete, gehackte Chilis,<br />
etwa Facing Heaven Chilis (im Asiashop)<br />
oder koreanische Chiliflocken<br />
¼ l Erdnussöl<br />
2 Sternanis<br />
20 Körner Sichuanpfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Öl in einer Pfanne auf ungefähr 160 °C<br />
erhitzen. Wer kein Thermometer hat: Es<br />
soll Schlieren bilden, aber nicht rauchen.<br />
– In einem hitzebeständigen Gefäß die gehackten<br />
Chilis, einige geröstete Sichuanpfefferkörner<br />
und den Sternanis mischen.<br />
– Das heiße Öl über die Mischung kippen,<br />
Abstand halten, bis es zu zischen und blubbern<br />
aufgehört hat, und auf Zimmertemperatur<br />
abkühlen lassen.<br />
– Kühl und dunkel lagern und nach Belieben<br />
verwenden.<br />
78 falstaff
TIPP<br />
Scharf, aber nicht<br />
zu scharf<br />
Achten Sie darauf, dass die Chilis, die<br />
Sie verwenden, nicht zu scharf sind.<br />
Sie wollen Aroma, kein schreckliches<br />
Mundbrennen.<br />
TIPP<br />
Lob der Tiefkühltruhe<br />
Überzählige Wontons können wunderbar<br />
auf Backpapier nebeneinander eingefroren<br />
werden. Zum Aufwärmen die<br />
tiefgekühlten Teigtaschen direkt ins<br />
kochende Wasser legen und etwas<br />
länger ziehen lassen.<br />
falstaff<br />
79
ezepte / SCHWEIN<br />
80 falstaff
ZUTATEN<br />
CHAR-SIU-<br />
HONGKONG-BBQ RIPPERL<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN + 12 STUNDEN MARINIEREN LASSEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
3 Knoblauchzehen<br />
1 TL Fünf-Gewürze-Pulver<br />
½ TL weißer Pfeffer<br />
1 TL Sesamöl<br />
2 EL Shaoxing-Wein oder Sherry<br />
2 EL helle Sojasauce<br />
2 El Hoisin-Sauce<br />
4 EL Honig<br />
3 Würfel roter Nam Yu (vergorener Tofu,<br />
im Asiashop in Gläsern erhältlich)<br />
2 EL Wasser<br />
1,5 kg Schweinsripperl<br />
(lieber dicker als zu dünn)<br />
1 EL Sesamsamen (optional)<br />
gehacktes Koriandergrün (optional)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Knoblauch fein hacken, dann alle Zutaten<br />
außer den Ripperln zu einer Marinade<br />
verrühren.<br />
– ⅓ der Marinade für später aufheben. Mit<br />
dem Rest die Ripperl einreiben und über<br />
Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.<br />
– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen. Auf den<br />
Boden eine Tasse Wasser stellen. Die Ripperl<br />
im Rohr 40 Minuten braten.<br />
– Das Fleisch herausnehmen, mit der restlichen<br />
Marinade einpinseln und weitere 30<br />
bis 50 Minuten im Rohr braten, bis sie eine<br />
schöne Farbe haben und so weich sind,<br />
dass sich das Fleisch leicht von den Knochen<br />
löst.<br />
– Kurz rasten lassen, eventuell mit Sesamsamen<br />
und Koriandergrün bestreuen und<br />
warm servieren.<br />
Wer durch Hongkong<br />
spaziert, kommt ständig<br />
an Char-Siu-Läden vorbei,<br />
der chinesischen Version<br />
von BBQ: knusprig-rote,<br />
glänzende Schweine- und<br />
Entenstücke, die erst mit<br />
einer würzig-süßen Marinade<br />
bestrichen und dann<br />
stundenlang in speziellen<br />
Öfen zur Perfektion<br />
geschmort werden. Das<br />
Ergebnis sieht zum Finger-<br />
Abschlecken aus. Hier<br />
ein Rezept für Char-Siu-<br />
Ripperl, die Sie auch ganz<br />
leicht zu Hause machen<br />
können.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
KREMSTAL DAC<br />
RIED FRECHAU<br />
ELITÄR 2017<br />
WEINGUT AIGNER<br />
Leuchtendes Gelbgrün. Intensiver<br />
Duft nach Mango und Ananas,<br />
unterlegt mit Kräuternuancen, ein<br />
Hauch von weißer Birnenfrucht,<br />
feine Orangenzesten. Komplex,<br />
elegant, engmaschig, mineralisch-salzig<br />
im Abgang, feine<br />
Säurestruktur, weiße Tropenfrucht,<br />
sehr gutes Potenzial.<br />
go-wineshop.at, € 24,80<br />
falstaff<br />
81
ezepte / SCHWEIN<br />
»Rot kochen« ist eine<br />
der häufigsten Arten, wie<br />
in China Schwein zubereitet<br />
wird - kein Wunder, ist es<br />
doch herrlich unkompliziert<br />
und schmeckt einfach<br />
umwerfend gut. Rot gekochter<br />
Schweinebauch war nicht nur<br />
wegen des Namens Maos<br />
Lieblingsessen.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ZUTATEN<br />
500 g Schweinebauch<br />
2 daumengroße Stück Ingwer, geschält und<br />
angedrückt<br />
2 Frühlingszwiebeln<br />
65 ml Shaoxing-Wein (oder Sherry)<br />
300 ml gute Suppe (oder Wasser)<br />
1 Sternanis<br />
1 fingergroßes Stück Cassia-Rinde oder Zimt<br />
2 EL dunkle Sojasauce<br />
2 EL brauner Zucker<br />
Öl oder Schmalz zum Anbraten<br />
82 falstaff<br />
HONG SHAO ROU –<br />
ROT GEKOCHTES SCHWEIN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 150 °C vorheizen.<br />
– Den Bauch in etwa 2x2 Zentimeter große<br />
Würfel schneiden, ähnlich wie große Ildefonso.<br />
In einem schweren Bräter oder Topf<br />
das Öl erhitzen. Das Fleisch anbraten, bis<br />
es auf allen Seiten schön Farbe genommen<br />
hat. Dann Ingwer und Frühlingszwiebeln<br />
zugeben und ebenfalls kurz mitbraten.<br />
– Mit Shaoxing-Wein ablöschen, mit Suppe<br />
aufgießen, die Gewürze und den Zucker zugeben<br />
und alles einmal aufkochen lassen.<br />
Den Deckel auflegen und im Rohr etwa<br />
zwei Stunden garen lassen. Wer möchte,<br />
kann die Sauce auf dem Herd bei offenem<br />
Deckel nun noch etwas einreduzieren.<br />
– Gleich mit Reis servieren oder über Nacht<br />
rasten lassen. Wie jeder Eintopf wird auch<br />
rot gekochtes Schweinefleisch mit der Zeit<br />
nur besser.<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
KAMPTAL DAC<br />
RIED RENNER<br />
1ÖTW 2017<br />
SCHLOSS GOBELSBURG<br />
Gelbfruchtiges Spiel im Überfluss,<br />
Ringlotten, geröstete Mandeln<br />
und Biskuit spielen mit,<br />
geht sofort in die Tiefe, überaus<br />
verlockend; viel Saft und Kraft<br />
auch am Gaumen, die intensiven<br />
gelben, aber nie dominierenden<br />
Fruchtakzente bleiben erhalten,<br />
mollig und überaus lang, nie<br />
übermächtig, salziges Finish.<br />
interspar.at<br />
€ 20,99<br />
TIPP<br />
Experimentieren<br />
erwünscht!<br />
Sie können natürlich ganz nach Lust<br />
und Laune variieren: Kochen Sie<br />
Kartoffeln oder Maroni mit, geben Sie<br />
Bambus oder frittierten Tofu dazu.<br />
Und Reste (so Sie wider Erwarten<br />
welche haben) schmecken ganz<br />
hervorragend auf Nudeln.
ezepte / SCHWEIN<br />
Eines der berühmtesten<br />
Gerichte der Provinz<br />
Sichuan im Westen Chinas.<br />
Wörtlich übersetzt heißt<br />
der Name »Zurück-in- den-<br />
Topf-Fleisch«, weil der<br />
Schweinebauch erst<br />
gekocht, dann im Wok<br />
scharf angebraten wird.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
CABERNET<br />
SAUVIGNON<br />
RESERVE LIMITED<br />
EDITION 2016<br />
WEINGUT ANTON BAUER<br />
Dunkles Rubingranat, sehr dunkler<br />
Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand.<br />
In der Nase frische Johannisbeeren,<br />
Brombeeren, zart blättrige<br />
Würze unterlegt, mineralische<br />
Nuancen. Saftig, frische, schwarze<br />
Beerenfrucht, Cassis, tabakige<br />
Note, präsente Tannine, dunkle<br />
Schokolade im Abgang, lang und<br />
dicht! Großes Potential!<br />
antonbauer.at, € 36,90<br />
ZUTATEN<br />
HUI GOU ROU -<br />
ZWEI MAL GEKOCHTER<br />
SCHWEINEBAUCH<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE + 12 STUNDEN RASTEN LASSEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
300 g Schweinebauch mit Haut<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer,<br />
geschält und angedrückt<br />
2 Frühlingszwiebel mit viel Grün<br />
65 ml Shaoxing-Wein oder Sherry<br />
6 junge Lauchstangen<br />
1 roter Paprika<br />
1 grüner Paprika<br />
Erdnussöl zum Anbraten<br />
2 EL Sichuan Chili-Bohnen-Paste<br />
(Doubanjiang, im Asiashop)<br />
2 EL süße Bohnensauce<br />
(Tianmian, im Asiashop)<br />
2 EL schwarze Sojabohnen<br />
1 EL dunkle Sojasauce<br />
1 EL dunkler Zucker<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Schweinebauch mit Ingwer, die Hälfte<br />
der Frühlingszwiebeln und Shaoxing-Wein in<br />
einen Topf geben, mit Wasser bedecken und<br />
zum Kochen bringen. Etwa 20 bis 30 Minuten<br />
köcheln lassen. Herausnehmen, auskühlen<br />
lassen und über Nacht kalt stellen.<br />
– Wenn es komplett kalt ist, in dünne mundgerechte<br />
Streifen schneiden. Jeder Streifen<br />
sollte ein Stück Haut daran haben. Den<br />
Lauch diagonal in etwas dickere Streifen<br />
schneiden (Pferdeohren-Schnitt sagen die<br />
Chinesen dazu). Den Paprika in mundgerechte<br />
Stücke schneiden.<br />
– Das Öl in einer Pfanne über mittlerer Hitze<br />
erhitzen. Den Schweinebauch braten, bis er<br />
sich ein wenig gerollt hat und sein Fett ausgetreten<br />
ist. Dann die Chili-Bohnen-Paste,<br />
die süße Bohnensoßeund die schwarzen<br />
Bohnen dazugeben und kurz mitbraten.<br />
Mit Sojasauce und Zucker würzen. Die Hitze<br />
hoch schalten, Paprika und Lauch zugeben<br />
und solange braten, bis das Gemüse<br />
gerade etwas weich geworden ist.<br />
– Mit Reis servieren.<br />
84 falstaff
HÜTTHALER / promotion<br />
HÜTTHALER<br />
»Wenn man Schlachthof nach<br />
Tierwohlgrundsätzen hört, ist das<br />
natürlich für viele im ersten Moment<br />
verwirrend. Das kann aber auch daran<br />
liegen, dass sich bisher kaum jemand<br />
mit dem Thema beschäftigt hat.<br />
Wir sind ein Fleisch verarbeitender<br />
Betrieb, essen selbst Fleisch, und<br />
unsere Kunden tun das logischerweise<br />
auch. Einen würde- und respektvollen<br />
Umgang mit dem Tier bis zur Tötung<br />
sehen wir daher als eine<br />
unanfechtbare Grundsätzlichkeit.«<br />
DR. FLORIAN HÜTTHALER<br />
Fotos: beigestellt, Hütthaler KG<br />
TIERWOHL:<br />
PRODUKTE IM FOKUS<br />
Die Fleischerei Hütthaler hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />
die Haltungsart und den Umgang mit den Tieren in den<br />
Vordergrund zu rücken. Das ist nicht nur im Sinne des<br />
Konsumenten – es ist im Sinne des Tierwohls.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern<br />
gelten in Österreich zwar streng<br />
geregelte Standards für die Nutztierhaltung,<br />
dem Thema Tierwohl wird<br />
jedoch zu wenig Beachtung geschenkt. Und<br />
das, obwohl das Tierwohl im Zentrum der<br />
öffentlichen Debatte steht. Dem Zeitgeist<br />
entsprechend ernährt sich der Mensch<br />
wesentlich bewusster, möchte wissen,<br />
woher das Fleisch kommt, ob das Tier<br />
zuvor mit Respekt behandelt wurde und bei<br />
der Schlachtung nicht leiden musste.<br />
Der Trend in der Nutztierhaltung bewegt<br />
sich – dem Kundenwunsch folgend – immer<br />
mehr in Richtung Tierwohl. Das kommt<br />
nicht nur den Tieren, sondern auch den heimischen<br />
Landwirten zugute. Die Hütthaler<br />
KG mit Firmensitz in Schwanenstadt<br />
arbeitet bereits seit fünf Jahren intensiv an<br />
der Entwicklung und Umsetzung des Tierwohl-Projekts<br />
»Hütthalers Hofkultur«. Die<br />
Vision ist es, Regionalität, Haltungsart und<br />
den Umgang mit Nutztieren wieder mehr in<br />
den Mittelpunkt zu stellen. Familie Hütthaler<br />
hat es sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen<br />
für eine artgemäße Tierhaltung<br />
im konventionellen Bereich neu zu definieren<br />
und ein verantwortungsvolles Zusammenleben<br />
von Mensch und Tier zu gewährleisten.<br />
Gleichzeitig fördert sie mit dem Projekt<br />
die regionale Landwirtschaft. Auch dem<br />
sogenannten »Bauernsterben« möchte der<br />
Familienbetrieb dadurch entgegenwirken –<br />
mit Erfolg: Bereits zehn Jungbauern haben<br />
aufgrund des Projekts »Hütthalers Hofkultur«<br />
beschlossen, den elterlichen Betrieb zu<br />
übernehmen und nicht aufzulassen. Viele<br />
weitere Bauern stehen auf der Warteliste,<br />
wollen Teil der Hofkultur-Familie werden<br />
und so der landwirtschaftlichen Zukunft<br />
optimistisch entgegentreten.<br />
VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS<br />
Produkte aus Hofkultur-Qualität sind im<br />
Handel unter demselben Namen, aber auch<br />
unter den Dachmarken FairHOF (Hofer)<br />
sowie Fair zum Tier (Rewe) erhältlich.<br />
NEUER SCHLACHTHOF<br />
Mit dem Neubau des Schlachthofs nach<br />
Tierwohlgrundsätzen in Redlham, der mit<br />
Februar <strong>2019</strong> in Betrieb gegangen ist, kann<br />
Hütthaler nun bei Produkten mit Hofkultur-Qualität<br />
Tierwohl über die gesamte<br />
Wertschöpfungskette sichern: Ein großer<br />
Wartestall mit anpassungsfähigen Buchtensystemen<br />
mit mehr Platz für das jeweilige<br />
Tier, optimales Raumklima, Sprühnebelkühlung<br />
an warmen Tagen, Holz als natürliches<br />
Material, leicht steigende Treibwege<br />
oder barrierefreies Abladen sind nur ein<br />
Teil des durchdachten neuen Systems.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter:<br />
T: +43 7673 2230 0<br />
office@huetthaler.at<br />
huetthaler.at<br />
PROMOTION<br />
falstaff 115
ezepte / MEZZE<br />
»The Mezze Cookbook«<br />
Salma Hage<br />
272 Seiten<br />
24,99 Euro<br />
Phaidon<br />
ZAUBER<br />
DES ORIENTS<br />
Die Küche des mittleren Ostens ist schwer im Kommen:<br />
Kein Wunder, hat diese Gegend doch jahrtausendealte<br />
Kultur und Kochkunst zu bieten. Im neuen Kochbuch<br />
»Mezze« (so etwas wie die arabische Antwort auf Tapas)<br />
sind zahlreiche <strong>Rezepte</strong> aus der kulinarischen Welt<br />
zwischen Türkei, Syrien und Afghanistan versammelt.<br />
Wir stellen drei der besten vor.<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />
86 falstaff
falstaff<br />
87
ezepte / MEZZE<br />
GEBRATENE<br />
SARDINEN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
8 große Sardinen, geschuppt, gewaschen,<br />
von Kopf und Flossen befreit<br />
4 Knoblauchzehen<br />
½ TL Salz<br />
3 EL Olivenöl<br />
Saft von 1 Zitrone<br />
Salatblätter zum Servieren<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Sardinen wie ein Buch auseinanderklappen<br />
und mit der Haut nach<br />
oben auf die Arbeitsfläche legen. Mit<br />
dem Daumen fest auf das Rückgrat der<br />
Fische drücken. Danach die Fische umdrehen<br />
und vorsichtig das Rückgrat<br />
entfernen. Mit einer Schere das<br />
Schwanzende abtrennen. Die Sardinen<br />
in einer Schüssel zur Seite stellen.<br />
Die Knoblauchzehen mit dem Salz in<br />
einem Mörser zerstoßen. Olivenöl und<br />
Zitronensaft untermischen, die Mischung<br />
anschließend über die Sardinen<br />
gießen und sie darin wenden.<br />
– Eine schwere Bratpfanne erhitzen, darin<br />
die Sardinen mit der Hautseite nach<br />
unten für 2 bis 3 Minuten anbraten.<br />
Wenden und eine weitere Minute lang<br />
braten. Die Fische auf dem Teller mit<br />
den Salatblättern anrichten und servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER &<br />
FRIENDS 2018<br />
DOMÄNE WACHAU<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Wiesenkräuter, zart nach<br />
gelbem Apfel, etwas weiße<br />
Tropenfrucht, ein Hauch von<br />
Limettenzesten, attraktives<br />
Bukett. Mittlerer Körper, saftig,<br />
feine Säurestruktur, mineralischsalzig,<br />
Birnentouch im Abgang,<br />
bleibt gut haften.<br />
Bei Hofer um € 5,99<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />
88 falstaff
Ihre Kunstsammlung wird neidisch werden.<br />
Der Unterschied heißt Gaggenau.<br />
Eindrucksvolle Architektur verlangt nach einem gleichermaßen<br />
beeindruckenden Inneren. Ihr Weinklimaschrank,<br />
wie auch Ihre Kunstsammlung, sagen viel darüber aus,<br />
wer Sie sind. Jedes Produkt von Gaggenau hat einen unverwechselbaren<br />
Charakter, ist aus hochwertigen Materialien<br />
gefertigt und überzeugt durch seine professionelle Leistung.<br />
Seit 1683.<br />
Setzen Sie ein Statement:<br />
gaggenau.at<br />
gaggenau-showroom.at<br />
Abgebildetes Produkt ist der RW 466 364 | Energieeffizienzklasse: A |<br />
auf einer Skala der Effizienzklassen von A+++ bis G.
ezepte / MEZZE<br />
V<br />
GERÖSTETE<br />
QUINOA<br />
MIT ROTER RÜBE,<br />
OLIVEN UND ORANGE<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 50 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
150 g Quinoa, mit Wasser abgespült<br />
1 Prise Salz<br />
150 g rote Rübe, roh, geraspelt<br />
300 ml Wasser<br />
1 kleiner Bund Petersilie, Blätter<br />
abzupfen und Stiele fein hacken<br />
70 g Oliven, entsteint und halbiert<br />
1 EL Olivenöl<br />
50 g Walnüsse<br />
Schale einer halben Orange<br />
griechischer Joghurt<br />
grüner Salat<br />
ZUBEREITUNG<br />
– In einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze<br />
die gewaschene Quinoa 20 Minuten<br />
lang rösten. Wenn das Wasser verdampft<br />
ist, nimmt die Quinoa eine Bernsteinfarbe<br />
an und wird gepufft. Ständig<br />
umrühren, damit nichts anbrennt.<br />
– Geraspelte rote Rübe mit einer Prise<br />
Salz untermischen. Für 2 bis 3 Minuten<br />
garen, dann Petersilienstiele, Oliven<br />
und Olivenöl beifügen. 300 ml Wasser<br />
zugießen und kochen, bis das Wasser<br />
verdampft und die Quinoa zart ist. Die<br />
Walnüsse in einer kleinen Pfanne für 5<br />
Minuten rösten. Abkühlen lassen, danach<br />
grob hacken und beiseite stellen.<br />
– Wenn die Quinoa fertig gekocht ist, die<br />
Orangenschale beifügen und auf einem<br />
Servierteller anrichten. Mit Petersilie,<br />
Walnüssen und Joghurt garnieren und<br />
mit grünem Salat servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
90 falstaff<br />
CABERNET<br />
SAUVIGNON<br />
GÖTTWEIGER<br />
BERG 2015<br />
WINZERHOF FAMILIE<br />
HACKNER<br />
Die typische Cassisnote wird<br />
von dezenten Röstaromen begleitet.<br />
Angenehme, seidige<br />
Tanninstruktur, aber auch sehr<br />
kraftvoll am Gaumen. Die intensive<br />
Kirschfrucht komplettiert<br />
das Aromaspiel und macht den<br />
Wein zu einem besonders vielschichtigen<br />
Trinkerlebnis.<br />
winzerhof-hackner.at, € 16,–<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication
Wetscher<br />
Wohngalerien<br />
im Zillertal.<br />
Gesehen bei Wetscher<br />
Das POLIFORM-Küchenstudio –<br />
eines von vielen Beispielen in<br />
unseren großen Schauräumen<br />
Die Wetscher Wohngalerien sind einzigartig in Österreich.<br />
Nirgendwo sonst finden Sie so viele inspirierende Beispiele für<br />
außergewöhnliche Wohnkultur. Hier vereinen sich internationale<br />
Spitzenmarken mit Arbeiten aus unseren eigenen Meisterwerkstätten.<br />
Besuchen Sie uns. Und erleben Sie persönlich, was uns heute zu<br />
einem der führenden Einrichtungshäuser in Österreich macht.<br />
Seit 1912.<br />
PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />
Fügen, Zillertal / Tirol • www.wetscher.com
ezepte / MEZZE<br />
V<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
LABNEH<br />
MIT FEIGEN<br />
UND KANDIERTEN<br />
WALNÜSSEN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
40 g Walnüsse, grob gehackt<br />
3 EL Staubzucker<br />
20 g Butter<br />
1 Prise Salz<br />
250 g Labneh<br />
8 Feigen, in Viertel geteilt<br />
1 Handvoll pfeffrige Salatblätter (Rucola,<br />
Brunnenkresse oder eine Mischung aus<br />
beidem)<br />
1½ TL Balsamico (wahlweise)<br />
1 EL Olivenöl (wahlweise)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Zubereitung der kandierten<br />
Walnüsse ein Blatt Backpapier auf eine<br />
glatte Oberfläche legen. Die Walnüsse,<br />
den Zucker und die Butter in eine kleine<br />
Bratpfanne geben und bei mittlerer<br />
Hitze für 3 bis 5 Minuten ständig umrühren,<br />
bis Butter und Zucker geschmolzen<br />
sind und die Walnüsse<br />
bernsteinfarben werden. Danach die<br />
Walnüsse einzeln auf dem Backpapier<br />
verteilen, etwas Salz darüber streuen<br />
und erkalten lassen.<br />
– Das Labneh auf einem Servierteller<br />
verteilen, die geviertelten Feigen darauf<br />
setzen und die Salatblätter darüber<br />
verteilen. Zum Schluss noch die<br />
kandierten Walnüsse darüber streuen<br />
und je nach Wunsch mit etwas Balsamico<br />
und Olivenöl beträufeln.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ROTER VELTLINER<br />
RIED FUMBERG<br />
2018<br />
WEINGUT LETH<br />
Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Pfirsich und ein Hauch<br />
von Birnen, tabakige Würze,<br />
frische Orangenzesten. Gute<br />
Komplexität, weiße Apfelfrucht,<br />
angenehmer Säurebogen, feine<br />
Fruchtsüße im Abgang, bleibt<br />
haften, verfügt über<br />
Reifepotenzial.<br />
vinorama.at<br />
€ 15,03<br />
Foto: StockFood / Bauer Syndication<br />
92 falstaff
BEST OF WACHAU<br />
GENUSS AUF HÖCHSTEM NIVEAU:<br />
BEST OF WACHAU<br />
Geprägt von der mächtigen<br />
Donau, prächtigen Burgen,<br />
imposanten Stiften und einer<br />
uralten Weinbautradition, ist die<br />
Weltkulturerberegion Wachau eine der<br />
schönsten Kulturlandschaften der Welt.<br />
Aufgrund des hohen Bewusstseins für Service,<br />
Qualität und regionale Produkte<br />
haben sich führende Tourismusbetriebe<br />
der Region zur Initiative »Best of Wachau«<br />
zusammengeschlossen. Insgesamt 53<br />
Wachauer Gastgeber tragen das Gütesiegel<br />
»Best of Wachau«. Darunter finden sich<br />
Restaurants mit Gourmetküche auf Haubenniveau<br />
ebenso wie bodenständige<br />
Wirtshäuser, Cafés sowie traditi onelle<br />
Hotels, charmante Privatzimmer- Vermieter<br />
und Landwirtschaftsbetriebe.<br />
WACHAU-WERTE<br />
sowie die enge Verbindung zu den<br />
Lebensmittelproduzenten der Umgebung<br />
sind weitere Qualitätskriterien. Den Kern<br />
dieses Angebots bilden natürlich die Klassiker<br />
der Wachau: Dazu gehören die einzigartigen<br />
mineralischen Weine, die vielen<br />
Köstlichkeiten rund um die Wachauer<br />
Marille oder etwa das berühmte<br />
»Wachauer Laberl«.<br />
DIE REGION WIRD SPÜRBAR<br />
Gastfreundschaft ist bei allen »Best of<br />
Wachau«-Gastgebern mehr als nur ein<br />
Wort. Denn den Hoteliers und Wirten ist<br />
es ein Herzensanliegen, die Gäste zu Botschaftern<br />
der Wachau zu machen, die ihre<br />
Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten in<br />
die Welt hinaus tragen.<br />
DER PERFEKTE URLAUB<br />
Ob Weinliebhaber oder Kulturreisender, ob<br />
gesundheitsbewusster Wanderer oder Ruhesuchender:<br />
Für jeden Anspruch findet sich der<br />
passende »Best of Wachau«-Betrieb und das<br />
perfekte Urlaubs-Arrangement.<br />
INFO<br />
Prospekte, Beratung & Buchungsservice<br />
Donau Niederösterreich Tourismus GmbH<br />
Regionalbüro Wachau-Nibelungengau-Kremstal<br />
Schlossgasse 3, 3620 Spitz<br />
T: +43 2713 3006060, urlaub@donau.com<br />
bestof-wachau.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
Die Gastgeber bieten nicht nur herausragende<br />
Qualität, sondern auch »gelebte«<br />
Wachau: sicht- und auch schmeckbar<br />
durch hausgemachte Spezialitäten. Die<br />
Verwendung von regionalen Zutaten<br />
PROMOTION<br />
falstaff 93
ezepte / WEINHERBST<br />
FISCH<br />
MUSS<br />
SCHWIMMEN<br />
Wenn sich die Reben prächtig gelb-rot färben,<br />
die Sonne nicht mehr brennt, sondern sanft wärmt,<br />
und immer öfter Nebel über die Donau ziehen, ist es in<br />
Niederösterreichs Weinregionen noch einmal schöner<br />
als sonst. Wir präsentieren drei herbstliche Fisch-<strong>Rezepte</strong><br />
von Topköchen der Region, die besonders gut zu den<br />
Weinen der Gegend passen.<br />
FOTOS IAN EHM<br />
VIELEN DANK AN DIE KOCHSCHULE TONI MÖRWALD, FEUERSBRUNN (MOERWALD.AT)<br />
94 falstaff
falstaff<br />
95
ezepte / WEINHERBST<br />
SZEGEDINERKRAUT VOM WALLER<br />
MIT BRATERDÄPFELN<br />
Rezept von Toni Mörwald,<br />
Relais & Châteaux Gourmet »Toni M.«<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN FÜR DAS SZEGEDINERKRAUT<br />
1 kg Tullnerfelder Weißkraut,<br />
fein geschnitten oder in 2x2-cm Blätter<br />
2 EL Waldhonig<br />
1 Chilischote<br />
1 TL Waldviertler Kümmel, ganz<br />
4 Schalotten<br />
250 ml Grüner Veltliner<br />
30 g Hendlfett<br />
ZUTATEN FÜR DIE ROTE-PAPRIKA-SAUCE<br />
4–6 Schalotten<br />
3 Zehen Weingartenknoblauch<br />
1 rote Paprikaschote, in Stücke geschnitten<br />
1 EL geräuchertes Paprikapulver<br />
1 Chilischote<br />
20 g Ingwer, frisch<br />
1 EL Waldhonig<br />
2 EL Teebutter<br />
250 ml Grüner Veltliner<br />
250 ml Geflügelfond<br />
125 ml Schlagobers<br />
Muskatnuss, Salz, schwarzer Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DIE BRATERDÄPFELN<br />
750 g Erdäpfel<br />
Fett zum Backen (am besten<br />
Schweineschmalz)<br />
Salz, Tabasco, schwarzer Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DAS WALLERFILET<br />
1 kg weißes Wallerfilet, frisch<br />
etwas Currypulver<br />
2 EL Traubenkernöl<br />
2 EL Butter<br />
Salz, schwarzer Pfeffer, grüner Pfeffer in<br />
Essiglake<br />
etwas Mörwald-Johannisbeeressig oder<br />
anderen Fruchtessig<br />
ZUTATEN FÜR DIE DEKO<br />
Kerbel, Kresse, Kräuter nach Belieben<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für das Kraut den Honig in einer Kasserolle<br />
leicht karamellisieren lassen. Fein gehackten<br />
Chili und Ingwer zugeben. Die Schalotten<br />
feinwürfelig schneiden und ebenfalls<br />
beigeben. Alles miteinander anrösten, bis<br />
die Schalotten Farbe genommen haben.<br />
Den Kümmel und danach das geschnittene<br />
Kraut zugeben.<br />
– Mit Grünem Veltliner ablöschen und zugedeckt<br />
1 Stunde köcheln lassen, dann mit<br />
Salz, schwarzem Pfeffer, einem Schuss<br />
Mörwald-Johannisbeeressig und Hendlfett<br />
abschmecken.<br />
– Für die Paprikasauce in einem Topf den<br />
Honig, Chili, Ingwer, Knoblauch und die<br />
Schalotten leicht ankaramellisieren. Durch<br />
Verwendung des Honigs braucht man kein<br />
Fett, um die Schalotten anzuschwitzen.<br />
– Wenn die Schalotten Farbe genommen haben,<br />
den roten Paprika zugeben. Dünsten<br />
lassen, bis die Paprikaschote weich ist.<br />
– Leicht mit geräuchertem Paprika paprizieren<br />
und mit dem Veltliner ablöschen. Einreduzieren<br />
und dann mit Geflügelfond auffüllen.<br />
Nochmals einreduzieren, bis eine sämige<br />
Konsistenz erreicht ist. Das Obers<br />
zugeben. Würzen und mixen. Abseihen.<br />
– Für die Braterdäpfel die Erdäpfel schälen<br />
und in kaltes Wasser einlegen. In kleine<br />
halbzentimetergroße Würferl schneiden.<br />
Vor dem Frittieren gut abtrocknen. Im Fett<br />
bei 170 °C ca. 4–5 Minuten knusprig ausbacken.<br />
Anschließend auf Küchenkrepp abtropfen<br />
lassen. Mit Salz, Pfeffer und Tabasco<br />
nach Belieben würzen.<br />
– Weißes Wallerfilet in 40–50 g Stücke<br />
schneiden. Salzen und pfeffern. Mit Curry,<br />
grünem Pfeffer und Traubenkernöl einmassieren.<br />
In Traubenkernöl mit Butter leicht<br />
glasig braten. Das Kraut mit einem Teil der<br />
Paprikasauce vermengen. Auf vorgewärmten<br />
Tellern zuerst etwas Sauce<br />
verteilen.<br />
– Darauf dann das Paprikakraut (Kraut mit<br />
Sauce vermischt) geben. Anschließend jeweils<br />
ein gebratenes Wallerfilet daraufsetzen.<br />
Die Braterdäpfelwürferl über die Teller<br />
verteilen. Nach Belieben mit frischen Kräutern<br />
ausgarnieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ROTER<br />
VELTLINER RIED<br />
BERG EISENHUT<br />
2018<br />
WEINGUT FAMILIE<br />
SCHUSTER<br />
Elegante Kraft, superklare<br />
Saftigkeit und gut integriertes<br />
Akazienfass. Feine Wiesenkräuter<br />
im Duft, gepaart mit<br />
Birne und Mandel im Nachhall.<br />
Hervorragender Speisebegleiter!<br />
weingrube.com, € 17,10<br />
96 falstaff
falstaff<br />
97
ezepte / WEINHERBST<br />
98 falstaff
BACHFORELLE, SAFRAN-ZWIEBEL<br />
& MANGALITZA-DINKEL-GODER<br />
Rezept von Josef Floh,<br />
Gastwirtschaft Floh, 3425 Langenlebarn<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••••◦<br />
ZUTATEN FÜR DIE TERRINE<br />
200 g Zwiebeln<br />
80 ml Sonnenblumenöl<br />
80 g Butter<br />
80 ml Weißwein<br />
20 ml Honig<br />
1 g Safranfäden<br />
20 ml Gegenbauer Safranessig<br />
240 g Kohl-Vielfalt (Palmkohl, Federkohl)<br />
50 g Butter<br />
Verjus<br />
600 g Bachforellenfilet<br />
Floh-Bergkernkräutersalz<br />
ZUTATEN FÜR DEN PANIERTEN<br />
MANGALITZAGODER (FALLS VERWENDET)<br />
100 g eingesurter Mangalitzagoder (alternativ<br />
gesurter, nicht geräucherter Bauchspeck)<br />
60 g Mehl<br />
1 Ei<br />
80 g Dinkelflocken<br />
300 ml Rapsöl<br />
Bergkernsalz<br />
alternativ: 100 g Lardo in dünnen Scheiben<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Zwiebeln schälen und in feine Streifen<br />
schneiden (Julienne). In einem geräumigen<br />
Topf das Sonnenblumenöl erhitzen, Zwiebeln<br />
hinzufügen und unter zwischenzeitlichem<br />
Zufügen der Butter und ständigem<br />
Rühren weichdünsten, bis alle Flüssigkeit<br />
verdampft ist.<br />
– Mit Weißwein ablöschen, den Honig hinzufügen,<br />
die Safranfäden beimengen und<br />
unterrühren. Salzen, mit Safran-Essig abschmecken<br />
und 20 Minuten ziehen lassen.<br />
Währenddessen den Palmkohl kurz in Salzwasser<br />
blanchieren und gemeinsam mit<br />
dem Federkohl in Butter glacieren, mit<br />
Salz würzen und mit etwas Verjus abschmecken.<br />
Falls verwendet, den gesurten<br />
Mangalitzagoder in gleichmäßige Würfel<br />
schneiden, in Mehl, Ei und Dinkelflocken<br />
panieren und in Rapsöl backen.<br />
– Die Bachforellenfilets portionieren, mit<br />
Kräutersalz würzen und in Rapsöl auf der<br />
Hautseite braten.<br />
– Die Safranzwiebeln auf Tellern anrichten.<br />
Kohl-Vielfalt samt der Verjusbutter aus der<br />
Pfanne und die Bachforelle darauf arrangieren.<br />
Den panierten Goder dazu legen –<br />
alternativ die Lardo-Scheiben über den<br />
Fisch drapieren.<br />
TIPP<br />
Schmeck's!<br />
Safran sollte nicht zu<br />
lange großer Hitze<br />
ausgesetzt werden.<br />
So kommt das Aroma<br />
besser zur Geltung.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
KAMPTAL DAC<br />
ZWILLINGSLAUSER<br />
2018<br />
WEINGUT SAX<br />
Helles Grün mit gelben Reflexen.<br />
Aromen von Steinobst, kandierte<br />
Orange, Birne und Pfeffer. Feiner<br />
Schmelz, markantes Säurespiel,<br />
blättrige Noten, stoffig. Ideal zu<br />
Vitello Tonnato und gebratenem<br />
Zander.<br />
vinogina.at<br />
€ 5,90<br />
falstaff<br />
99
ezepte / WEINHERBST<br />
GEBEIZTER SEESAIBLING<br />
MIT ROTEN RÜBEN,<br />
SCHAFRICOTTA UND KAVIAR<br />
Rezept von Erwin Windhaber,<br />
»H&E Hofmeisterei«, Wösendorf/Wachau<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 45 MINUTEN + 12 STUNDEN MARINIEREN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
0,2 l Rote Rübensaft<br />
60 g Salz<br />
10 g Zucker<br />
250 g Seesaiblingsfilet, die Gräten gezupft<br />
200 g rote Rüben gekocht<br />
100 g rote Rüben roh, in dünne Scheiben<br />
geschnitten<br />
2 EL Walnussöl<br />
1 EL Sherryessig<br />
Salz, Pfeffer, Zucker<br />
330 ml Tafelöl zum Frittieren<br />
100 g Schafricotta<br />
50 g Saiblingskaviar, alternativ Forellenkaviar<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Rote Rübensaft mit Salz und Zucker<br />
verrühren. Die Seesaiblingsfilets mit der<br />
Fleischseite nach unten in die Marinade<br />
einlegen, mit Folie abdecken und 12 Stunden<br />
im Kühlschrank ziehen lassen.<br />
– Die Filets aus der Marinade nehmen, trocken<br />
tupfen und in dünne Scheiben von der<br />
Haut schneiden.<br />
– Die gekochten Rüben in Spalten schneiden,<br />
die Hälfte der rohen Rübenscheiben beigeben<br />
und mit Walnussöl, Sherryessig, Salz,<br />
Pfeffer und wenig Zucker marinieren.<br />
– Die restlichen Rübenscheiben in Öl frittieren,<br />
die entstandenen Chips auf Küchenkrepp<br />
abtropfen und leicht salzen.<br />
– Die marinierten Rüben auf Tellern verteilen,<br />
Seesaiblingsscheiben darauf drapieren.<br />
Schafricotta darüber bröseln und mit dem<br />
Kaviar und Chips garnieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
SMARAGD RIED<br />
KALKOFEN 2018<br />
WEINGUT PIEWALD<br />
Würze, Brot und Pfeffer bilden die<br />
Basis. Die Brücke von der Nase in<br />
Richtung Gaumen ist mit exotischen<br />
Früchten gepflastert, die<br />
am Gaumen zusätzlich von Tabak<br />
unterstützt werden. Die Textur ist<br />
dicht und opulent, doch liefert ein<br />
feiner Säurekick die nötige Balance<br />
und Lebendigkeit. Lang, extraktreich<br />
und dunkel am Gaumen<br />
weingut-piewald.at, Preis: k. A.<br />
100 falstaff
falstaff<br />
101
ezepte / QUITTE<br />
DIE<br />
FRUCHT<br />
DES<br />
PARIS<br />
Die golden leuchtende Frucht, mit der Paris in der berühmten<br />
griechischen Sage einst Helena nach Troja lockte, war eine Quitte<br />
– und nicht etwa ein Apfel. Ihr Duft ist betörend, den köstlichen<br />
Geschmack aber gibt sie erst in gegarter Form preis. Wir haben<br />
vier ebenso einfache wie köstliche <strong>Rezepte</strong> vorbereitet!<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />
102 falstaff
falstaff<br />
103
ezepte / QUITTE<br />
LAMMTAGINE MIT QUITTEN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2,5 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Ein maghrebinischer<br />
Klassiker: Süßsaure<br />
Quitten schmoren mit<br />
exotischen Gewürzen und<br />
zartem Lamm zu einem<br />
duftigen Traum aus<br />
1001 Nacht.<br />
TIPP<br />
Vom Orient träumen<br />
Am besten wird das Gericht,<br />
wenn Sie es in einer sternenklaren<br />
Wüstennacht in einem Dattelhain auf<br />
einem kleinen Feuer in der Ton-Tagine<br />
schmoren. Eine große Pfanne<br />
mit Deckel oder ein Gusseisenbräter<br />
und ein Haushaltsofen tun’s<br />
aber natürlich auch.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
BLAUFRÄNKISCH<br />
RIED SPITZERBERG<br />
PRELLENKIRCHEN<br />
CARNUNTUM 2015<br />
WEINGUT PAYR<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zart kräuterwürzig unterlegtes<br />
dunkles Beerenkonfit, schwarze<br />
Kirschen nach Brombeeren und<br />
reifen Ribiseln, ein Hauch von<br />
Edelholz. Saftig, elegante Textur,<br />
frische Herzkirschen, angenehme<br />
Tannine, mineralischer Abgang,<br />
balanciert und gut anhaltend.<br />
weingut-payr.at, € 39,80<br />
ZUTATEN<br />
2 EL Kreuzkümmelsamen<br />
2 EL Koriandersamen<br />
2 große Zwiebeln<br />
5 Knoblauchzehen<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
2 getrocknete Chilis<br />
4 Quitten<br />
4 Lammstelzen<br />
300 ml Suppe oder Wasser<br />
1 Stange Zimt<br />
3 EL guter Honig<br />
½ Salzzitrone, gehackt (optional)<br />
½ Bund gehacktes Koriandergrün<br />
die Kerne eines Granatapfels<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Kreuzkümmel und Koriandersamen in einer<br />
trockenen Pfanne kurz rösten und dann<br />
fein mörsern oder mahlen. Zwiebel halbieren<br />
und in Streifen schneiden, Knoblauch<br />
schälen, Ingwer und Chili fein hacken. Die<br />
Quitten je nach Größe vierteln oder achteln<br />
und das Kerngehäuse entfernen.<br />
– Olivenöl in einer großen Pfanne oder einer<br />
Tagine heiß werden lassen. Die Quitten auf<br />
der Schnittseite anbraten, bis sie eine schöne<br />
Farbe genommen haben. Herausnehmen<br />
und für später zur Seite legen. In der<br />
gleichen Pfanne die Lammstelzen auf allen<br />
Seiten braten, bis sie ebenfalls schön gebräunt<br />
sind, und ebenfalls herausnehmen<br />
und zur Seite stellen.<br />
– In der gleichen Pfanne die gemahlenen<br />
Gewürze kurz in Öl rösten, dann die Zwiebeln<br />
zugeben und dünsten, bis sie weich<br />
sind, aber noch wenig Farbe genommen<br />
haben. Den Knoblauch zugeben und kurz<br />
weiter braten. Mit Suppe ablöschen. Gut<br />
salzen. Die restlichen Gewürze und den<br />
Honig zugeben, die Lammstelzen hineinlegen,<br />
Deckel schließen und auf kleiner<br />
Flamme oder im Rohr bei 140 °C etwa<br />
1 Stunde bis 75 Minuten schmoren.<br />
– Das Gefäß herausnehmen, die Quitten und<br />
die gehackte Salzzitrone (falls Sie welche<br />
verwenden) zugeben, wieder schließen und<br />
weitere 30 Minuten schmoren, bis das<br />
Lamm und die Quitten butterweich sind.<br />
Eventuell die Suppe abgießen und separat<br />
etwas einreduzieren. Mit Koriandergrün<br />
und Granatapfelkernen garnieren und mit<br />
Safranreis oder Couscous servieren.<br />
104 falstaff
falstaff<br />
105
ezepte / QUITTE<br />
106 falstaff
V<br />
QUITTENTERRINE<br />
MIT MANDEL-CRUMBLE<br />
Für min. 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN + 4 STUNDEN BACKZEIT<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••••◦<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
ZUTATEN FÜR DIE TERRINE<br />
125 g Staubzucker<br />
die Zeste einer Bio-Orange<br />
1 EL Fünf-Gewürze-Pulver (im Asiashop)<br />
5 Pimentkörner, gemahlen<br />
½ TL Ceylon-Zimt, gemahlen<br />
5–7 Quitten (etwa 2 kg)<br />
250 ml Rotwein<br />
100 ml Portwein<br />
ZUTATEN FÜR DEN CRUMBLE<br />
150 g Mehl<br />
125 g Butter (kalt)<br />
75 g Mandelmehl<br />
75 g Staubzucker<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 120 °C vorheizen. Eine<br />
feuerfeste Form, die groß genug ist für die<br />
Quitten, gut fetten oder mit Backpapier<br />
auslegen.<br />
– Die Quitten halbieren und das Kerngehäuse<br />
herausschneiden. Die Quittenhälften in<br />
dünne Scheiben (etwa 1–2 mm) schneiden<br />
– am besten mit einer Mandoline oder<br />
einem sehr scharfen Messer.<br />
– Zucker, Orangenschale und Gewürze mischen.<br />
In die Backform überlappend eine<br />
Schicht Quittenscheiben legen, mit der Zuckermischung<br />
bestreuen und mit einer weiteren<br />
Quittenschicht bedecken. Fortfahren,<br />
bis Quitten und Zucker aufgebraucht sind.<br />
– Mit Wein und Port begießen und alles mit<br />
Backpapier bedecken. Im Ofen etwa 2,5<br />
Stunden backen. Alle ½ Stunden mit einer<br />
Spachtel vorsichtig zusammendrücken, sodass<br />
sich eine schöne Terrine bildet. Das<br />
Backpapier entfernen und weitere 45 Minuten<br />
backen, sodass die Sauce sich etwas<br />
reduziert. Aus dem Rohr nehmen und auskühlen<br />
lassen, bis sie lauwarm ist.<br />
– Inzwischen den Crumble vorbereiten. Mehl<br />
und kalte Butter mit den Fingern mischen,<br />
sodass ein bröseliger Teig entsteht. Mandelmehl,<br />
Zucker und etwas Salz untermischen.<br />
Eine Stunde kaltstellen. Dann auf<br />
einem mit Backpapier ausgelegten Backblech<br />
bei 160 °C im Rohr backen, bis er<br />
goldbraun ist. Dazwischen zwei, drei Mal<br />
mithilfe einer Gabel zerbröseln.<br />
– Die Terrine in dicke Scheiben schneiden<br />
und mit Crumble und dem Schmorsaft garnieren.<br />
Lauwarm, eventuell mit Vanilleeis<br />
servieren.<br />
Eine sehr elegante,<br />
aber keineswegs<br />
komplizierte Art,<br />
gebackene Quitten<br />
zu servieren –<br />
butterweich und<br />
verfeinert mit<br />
exotischen Gewürzen.<br />
falstaff<br />
107
ezepte / QUITTE<br />
Schon die alten Griechen<br />
buken gerne Quitten in<br />
Honig, Gewürzen und<br />
Milch als Nachspeise für<br />
ihre legendären Bankette.<br />
Wir gehen einen Schritt<br />
weiter und servieren unsere<br />
gebackenen Quitten statt<br />
mit schnöder Milch<br />
lieber mit herrlicher<br />
Vanillecreme.<br />
V<br />
GEBACKENE QUITTEN<br />
MIT VANILLECREME<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 4 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN FÜR DIE QUITTEN<br />
4–5 Quitten<br />
400 g Staubzucker<br />
100 ml Honig<br />
Saft und geriebene Zeste einer Zitrone<br />
Saft und geriebene Zeste einer Orange<br />
350 ml guter Verjus<br />
2 Zimtstangen<br />
3 Lorbeerblätter, am besten frisch<br />
ZUTATEN FÜR DIE CREME<br />
½ l Milch<br />
4 Eigelb<br />
70 g Zucker<br />
1 Vanilleschote<br />
12 g Maisstärke<br />
12 g Mehl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 160 °C vorheizen.<br />
– Die Quitten gut waschen, halbieren und<br />
vom Kerngehäuse befreien. Mit der Schnittfläche<br />
nach oben in eine Auflaufform legen.<br />
Mit Zucker, Honig, Zesten, Verjus und Zitrussäften<br />
bestreuen bzw. begießen und<br />
die Gewürze zugeben. Mit Alufolie bedeckt<br />
2 Stunden backen. Dann die Folie entfernen<br />
und weitere 2 Stunden backen, bis der Saft<br />
dick eingekocht ist.<br />
– Währenddessen die Vanillecreme machen.<br />
Die Vanilleschote auskratzen und beides –<br />
Schote und Mark – aufheben. Die Milch mit<br />
der Schote in einem Topf zum Kochen bringen<br />
und von der Hitze nehmen. Eigelb, Zucker,<br />
Vanille, Mehl und Stärke zusammenmischen.<br />
Die Milch langsam und unter ständigem<br />
Rühren über die Mischung gießen.<br />
– Zusammen mit dem ausgekratzten Vanillemark<br />
zurück in den Topf gießen und bei<br />
sanfter Hitze und unter ständigem Rühren<br />
ziehen lassen, bis die Creme langsam fester<br />
wird, etwa 8 -10 Minuten. Abkühlen lassen<br />
und in den Kühlschrank stellen.<br />
– Die Quitten aus dem Rohr nehmen<br />
und auskühlen lassen, bis alles<br />
lauwarm, der Saft aber noch nicht<br />
geliert ist. Quitten mit reichlich kalter<br />
Vanillecreme servieren.<br />
108 falstaff
falstaff<br />
109
ezepte / QUITTE<br />
110 falstaff
Die herbe Aromatik der<br />
Quitte ist wie gemacht<br />
dafür, mit dem schwelgend<br />
süßen Aroma eines guten<br />
Eisweins kombiniert zu<br />
werden. Sieht außerdem<br />
richtig hübsch aus und<br />
lässt sich perfekt<br />
vorbereiten!<br />
V<br />
IN SÜSSWEIN<br />
GRATINIERTE QUITTEN<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 75 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
2 reife Quitten<br />
2 EL Honig<br />
3 EL Obers<br />
2 Eigelb<br />
2 EL Süßwein, z.B. Eiswein<br />
1 Prise Salz<br />
etwas Olivenöl zum Bestreichen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Quitten schälen und halbieren.<br />
– Die halben Quitten in einem Topf mit Wasser<br />
bedecken und 1 EL Honig hinzufügen.<br />
Aufkochen, dann die Hitze reduzieren und<br />
die Quitten 30-35 Minuten köcheln lassen.<br />
Für die Garprobe mit einem spitzen Messer<br />
anstechen: Es muss ohne große Kraftanstrengung<br />
durchdringen, gleichzeitig soll<br />
das Fruchtfleisch aber noch fest sein.<br />
Mithilfe eines Kugelausstechers das<br />
Kerngehäuse entfernen.<br />
– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen.<br />
– In einer Schüssel Obers, Eigelb, Wein, Salz<br />
und 1 EL Honig zu einer glatten Creme verrühren.<br />
– In 4 passenden, kleinen Gratinförmchen die<br />
Creme gleichmäßig verteilen. Bis hier kann<br />
die Speise perfekt vorbereitet werden, um<br />
sie im passenden Moment parat zu haben.<br />
Dann jeweils eine halbe Quitte aus der<br />
Kochflüssigkeit heben, abtropfen lassen<br />
und mit der flachen Seite nach unten daraufsetzen.<br />
Mit etwas Olivenöl einpinseln.<br />
– Im Backrohr ca. 30 Minuten backen, bis die<br />
Quitten hübsch gratiniert und löffelweich<br />
sind. Sofort servieren.<br />
TIPP<br />
Honigknusper<br />
Statt des Olivenöls können Sie auch<br />
etwas dünnflüssigen Honig verwenden<br />
– dann gratinieren die Quitten<br />
besonders hübsch.<br />
falstaff<br />
111
ezepte / QUITTEN-KUNDE<br />
STAR DER<br />
ANTIKE<br />
Heute mag die Quitte zu den selteneren<br />
Früchten gehören, in der Antike aber war sie<br />
ganz groß: Der goldene Apfel, den Paris nach der<br />
griechischen Mythologie Helena überreichte, soll<br />
vor einigen Übersetzungsfehlern eine Quitte<br />
gewesen sein, und manch Bibelforscher<br />
meint, auch die verbotene Frucht im Paradies<br />
(deren Name in der Bibel nicht<br />
erwähnt wird) sei ursprünglich<br />
eine Quitte gewesen.<br />
112 falstaff<br />
DINGE,<br />
DIE SIE ÜBER<br />
QUITTEN<br />
WISSEN SOLLTEN<br />
Die Quitte duftet nicht nur verführerisch und schmeckt<br />
ganz köstlich, sie steckt auch voller Überraschungen.<br />
Wir lüften einige ihrer Geheimnisse.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
NICHT<br />
ROH<br />
PROBIEREN<br />
So bezaubernd die Quitte schmeckt,<br />
wenn sie einmal gegart ist – roh ist sie<br />
leider steinhart und daher eher ungenießbar.<br />
Wer herzhaft in eine<br />
Quitte beißt, riskiert einen<br />
Zahnarztbesuch.<br />
PERFEKTE<br />
MARMELADEN-<br />
FRUCHT<br />
Quitten enthalten eine ungewöhnlich große<br />
Menge an Pektin, jener Stoff, der Marmeladen<br />
gelieren lässt. Sie sind daher perfekt<br />
geeignet, um aus ihnen Gelee zu kochen.<br />
Das Wort Marmelade leitet sich vom<br />
portugiesischen Wort für Quitte,<br />
Marmello, ab.
VON GELB<br />
ZU ROSA<br />
Auch wenn die Früchte selbst blassgelb<br />
bis grün sind, einmal gekocht entwickelt<br />
Quittengelee und Quittenbrot eine<br />
wunderschöne, verführerische rosa<br />
bis rote Farbe. Der zarte Duft<br />
nach Rosenblüten passt da<br />
perfekt dazu.<br />
APFEL<br />
DES NAHEN<br />
OSTENS<br />
Die Quitte stammt ursprünglich wohl<br />
aus der Gegend der heutigen Türkei, dem<br />
Kaukasus und dem nördlichen Iran –<br />
jener Gegend, die als die Wiege der<br />
Landwirtschaft gilt. Deswegen ist<br />
sie wohl auch in alten<br />
Mythen so präsent.<br />
NICHT<br />
NUR SÜSS<br />
Quitten sind nicht nur für Desserts<br />
geeignet. In Marokko werden sie am<br />
liebsten gemeinsam mit Lamm in der<br />
Tagine weich geschmort, in Spanien<br />
ist Quittenbrot die bevorzugte Beilage<br />
zu Käse (vor allem salzigem<br />
Manchego) und Chorizo.<br />
MIT ÄPFELN<br />
& BIRNEN<br />
VERGLEICHBAR<br />
Quitten kann man durchaus mit Äpfeln und<br />
Birnen vergleichen, sie sind nämlich mit<br />
beiden verwandt. So wie das Allerweltsobst<br />
gehören sie zur großen<br />
Familie der Rosengewächse.<br />
KLEIN,<br />
ABER OHO<br />
Die Quitte ist eine der beliebtesten<br />
Baumarten unter Bonsai-<br />
Enthusiasten. Vor allem die chinesische<br />
und die japanische<br />
Variante sind begehrt.<br />
QUITTENGELEE<br />
UND<br />
QUITTENBROT<br />
Quittengelee ist ein herrlich<br />
duftiger, prächtig rot leuchtender<br />
Brotaufstrich, Quittenbrot<br />
wiederum passt perfekt<br />
zu salzigem Käse oder Wurst.<br />
Sie können beides aus einer<br />
Ladung Quitten machen.<br />
ZUTATEN<br />
1 kg Quitten<br />
1 kg Zucker<br />
Saft von einer Zitrone<br />
Lorbeerblätter<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Quitten vierteln und die Kerngehäuse<br />
entfernen. Dann die<br />
Viertel in kleine Stücke schneiden,<br />
in einem Topf mit Wasser bedecken,<br />
zum Sieden bringen und zwei<br />
Stunden zugedeckt köcheln lassen,<br />
bis die Quitten ganz weich sind.<br />
– In ein Sieb oder ein Tuch gießen,<br />
über Nacht abtropfen lassen und<br />
die Flüssigkeit auffangen. Nicht<br />
ausdrücken, sonst wird das Gelee<br />
nicht schön durchsichtig.<br />
– In je 600 ml Kochflüssigkeit 500 g<br />
Zucker und den Saft einer Zitrone<br />
mischen und unter Rühren zum<br />
Kochen bringen. Den Schaum, der<br />
sich bildet, abschöpfen und so<br />
lange kochen, bis es die richtige<br />
Konsistenz erreicht hat. Das merkt<br />
man am besten mit dem Geliertest:<br />
Einen kleinen Tropfen auf<br />
einen eiskalten Teller geben, kurz<br />
warten und dann sehen, ob es<br />
schön geliert.<br />
– Für das Quittenbrot nun das<br />
Fruchtfleisch zerstampfen oder<br />
in der Küchenmaschine pürieren.<br />
Eins zu eins (nach Gewicht) mit<br />
Zucker mischen. Die Masse unter<br />
häufigem Rühren und auf nicht zu<br />
hoher Temperatur etwa drei Stunden<br />
köcheln lassen. Vorsicht: Es<br />
brennt leicht an!<br />
– Wenn das Mus fast so rot ist wie<br />
das Gelee, etwa einen Zentimeter<br />
dick auf Backpapier streichen.<br />
Entweder bei 80 °C zwei Stunden<br />
im Rohr backen oder über Nacht<br />
stehen und trocknen lassen, dann<br />
wenden und nochmals eine Nacht<br />
trocknen. In Stücke schneiden und<br />
mit Lorbeerblättern garniert etwa<br />
in Backpapier verpacken.<br />
falstaff<br />
113
KULINARISCHE<br />
VIELFALT<br />
Von bodenständig-regionalen bis zu exquisit-innovativen Schmankerln bieten<br />
die Betriebe in Österreich alles, was das Herz begehrt. Höchste Qualität<br />
und Saisonalität sind dabei selbstverständlich.<br />
PROMOTION<br />
R<br />
egionalität und Saisonalität,<br />
Vielfalt und Qualität sind die<br />
Säulen gelebter österreichischer<br />
Kulinarik. Die regional<br />
erzeugten, veredelten Produkte machen<br />
das besondere Genuss- und Geschmacks-<br />
erlebnis aus. Vom Vorarlberger Bergkäse<br />
g.U. über den Marchfeldspargel g.g.A. bis<br />
zur Steirischen Käferbohne g.U. – höchste<br />
Qualität und gesicherte Herkunft sind die<br />
Markenzeichen der kulinarischen Köstlichkeiten<br />
aus Österreich.<br />
Die bäuerlichen Familienbetriebe stehen<br />
nicht nur für die hochwertigen Qualitätserzeugnisse,<br />
sondern für einen bewussten<br />
und ehrlichen Umgang mit den Lebensmitteln.<br />
Sie gehen sorgsam mit unseren<br />
wertvollen Ressourcen um, pflegen Österreichs<br />
einzigartige Kulturlandschaft vom<br />
Montafon bis zum Neusiedlersee und<br />
bewahren die natürliche Vielfalt.<br />
Kulinarisch hat Österreich eine Vielfalt<br />
wie kaum ein anderes Land zu bieten.<br />
Unsere Akteure entlang der Wertschöpfungskette<br />
– in Landwirtschaft, Verarbeitung,<br />
Handel, Gastronomie und Tourismus<br />
– bewahren das kulinarische Knowhow<br />
von Generationen. Das ist die Basis<br />
für erfolgreiche Innovationen. Es wird auf<br />
bewährte Spezialitäten gesetzt und Neues<br />
Fotos: © VrK/Achim Mandler, © VrK/Alexander Stiegler<br />
114<br />
falstaff
VEREIN REGIONALE KULINARIK<br />
und Unverwechselbares geschaffen. Wir<br />
alle sind zu Recht stolz auf unsere vielfältige<br />
Kulinarik. Uns ist bewusst, dass nicht<br />
jedes unserer Produkte jederzeit verfügbar<br />
ist. Das unterstreicht einmal mehr, dass<br />
unsere Lebensmittel etwas Besonderes und<br />
Wertvolles sind.<br />
Um selbst in den Genuss der kulinarischen<br />
Vielfalt der Regionen zu kommen,<br />
können diese beiden regionalen <strong>Rezepte</strong> aus<br />
Kärnten und der Steiermark zuhause nachgekocht<br />
werden.<br />
INFO<br />
Das Netzwerk Kulinarik ist die Plattform und der<br />
Ansprechpartner für kulinarische Initiativen.<br />
Mit tatkräftigen Menschen und Know-how wird<br />
der regionalen Kulinarik laufend neue Nahrung für<br />
neue Erfolgsgeschichten gegeben. Aktuelle Informationen<br />
sowie zum Beispiel aktuelle kulinarische<br />
Veranstaltungen unter<br />
netzwerk-kulinarik.at/aktuelles<br />
ERDÄPFELSUPPE<br />
MIT REGIONALEN PILZEN<br />
Rezept von Sabine Jäger, Seminarbäuerin aus<br />
Kärnten (regionale-rezepte.at)<br />
Kochdauer: 30–60 Minuten<br />
Schwierigkeit: gut machbar<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
600 g Erdäpfel, mehlig<br />
1 gelbe Zwiebel<br />
1 Karotte<br />
100 g Knollensellerie<br />
4 EL Öl<br />
500 ml Gemüsesuppe<br />
500 g Pilze<br />
150 g Crème fraîche<br />
Salz<br />
Pfeffer, frisch gemahlen<br />
Thymian<br />
Muskatnuss, gerieben<br />
ZUBEREITUNG<br />
Erdäpfel, Zwiebel, Sellerie und Karotten<br />
schälen und grob würfeln. Die Zwiebel mit Öl<br />
andünsten, den Rest des Gemüses dazu<br />
mischen und mitdünsten. Aufgießen und<br />
zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten<br />
köcheln lassen (die Erdäpfel sollten weich<br />
sein). Die Pilze putzen und schneiden, in Öl<br />
anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Thymian waschen und fein zupfen, kurz vor<br />
Ende der Garzeit in die Suppe geben. Den Topf<br />
vom Herd nehmen und mit Crème fraîche<br />
pürieren, Suppe mit Muskatnuss und<br />
Gewürzen abschmecken, beim Anrichten in<br />
jeden Suppenteller ein paar der angebratenen<br />
Pilze geben.<br />
APFELMOSTBRATEN<br />
Rezept von Monika Schachner, Seminarbäuerin<br />
aus der Steiermark (regionale-rezepte.at)<br />
Kochdauer: 30–60 Minuten<br />
Schwierigkeit: gut machbar<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
4 Stück Rostbraten à 180 g<br />
100 g magerer Speck<br />
150 g Zwiebel<br />
3 Knoblauchzehen<br />
50 g Butter<br />
20 g glattes Mehl<br />
3/8 l Apfelmost<br />
Petersilie<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
Zwiebel und Knoblauch hacken, Speck<br />
würfeln. Rostbraten leicht plattieren, mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Butter in der Pfanne<br />
erhitzen, das Fleisch scharf beidseitig anbraten<br />
und danach warm halten. Im Bratenrückstand<br />
Speck, Zwiebel und Knoblauch anrösten, mit<br />
Mehl anstauben und dunkel anlaufen lassen.<br />
Mit dem Most aufgießen und die<br />
Rostbratenstücke einlegen. Auf kleiner<br />
Flamme leicht dünsten. Wenn nötig mit ein<br />
wenig Wasser aufgießen, die Soße sollte eine<br />
sämige Konsistenz aufweisen. Beim Anrichten<br />
mit Petersilie garnieren. Dazu serviert man als<br />
Beilage die Kürbiskernspätzle (siehe dazu<br />
regionale-rezepte.at).<br />
falstaff 115
ezepte / HONIG<br />
116 falstaff
BIENEN<br />
RETTEN<br />
HONIG<br />
ESSEN<br />
Unsere Bienen sind in Gefahr. Aber es gibt einen<br />
ganz einfachen Weg, den Bestand dieser fleißigen<br />
Insekten zu sichern, die für die Bestäubung unserer<br />
wichtigsten Kulturpflanzen unerlässlich sind: Honig<br />
von nachhaltig arbeitenden Imkern kaufen, die mit ihrer<br />
Arbeit den Lebensraum der Bienen bewahren helfen.<br />
TEXT SEVERIN CORTI<br />
falstaff<br />
117
ezepte / HONIG<br />
Engagierte Imker wie Ernst Brandl (l.)<br />
setzen sich mit ihrer Arbeit für die<br />
Erhaltung der Bienen ein und schaffen<br />
wertvolle Rückzugsorte.<br />
Die Luft an diesem herrlich warmen<br />
Spätsommertag im niederösterreichischen<br />
Kamptal surrt<br />
buchstäblich vor Geschäftigkeit.<br />
Während die Menschen es<br />
sich vor dem nahenden Herbst noch einmal<br />
an den Stränden der Stauseen gutgehen lassen,<br />
sind andere Bewohner des Kamptals mit<br />
nicht enden wollendem Fleiß bei der Arbeit:<br />
Es sind Millionen von Bienen, die hier, in der<br />
Nähe von Krumau, auf einer saftigen Wiese<br />
von Blüte zu Blüte fliegen, um den Nektar<br />
zu sammeln, der später zu allerbestem Honig<br />
werden soll.<br />
So spät im Sommer tragen sie in der<br />
Hauptsache zur Erhaltung der Artenvielfalt<br />
an Wildpflanzen und Kräutern aller Art bei<br />
– im Frühling aber, wenn die Obstbäume<br />
und Gemüsekulturen in voller Blüte stehen,<br />
dann leisten sie mit ihrem Fleiß unschätzbar<br />
wertvolle Arbeit für die Ernährung des<br />
ganzen Landes.<br />
Umso alarmierender sind die Nachrichten<br />
vom Sterben tausender Bienenvölker,<br />
das offenbar auf den Einsatz gewisser<br />
Insektizide zurückzuführen ist, aber auch<br />
mit der immer stärker um sich greifenden<br />
Monokultur in der Landwirtschaft verknüpft<br />
ist. Wenn sich die Mais-, Rübenund<br />
Getreidefelder bis zum Horizont im<br />
Wind wiegen, dann sieht das auf den ersten<br />
Blick vielleicht pittoresk aus – für die<br />
Artenvielfalt und die Lebensgrundlage<br />
unserer Bienen aber zeichnet es gar kein<br />
zukunftsfrohes Bild.<br />
118 falstaff<br />
BLUMENWIESE,<br />
OBSTGARTEN,<br />
FELDRAIN:<br />
DAS SIND<br />
LEBENSRÄUME,<br />
WIE SIE DIE<br />
BIENE ALS<br />
RÜCKZUGSORT<br />
DRINGEND<br />
BRAUCHT.<br />
Projekte wie »Mielo« im<br />
niederösterreichischen<br />
Krumau sind Hoffnungsträger<br />
für eine gesunde Zukunft<br />
unserer Bienenvölker.<br />
»Noch vor 30 Jahren stolperte man hier<br />
geradezu über Rebhühner und Fasane, Igel<br />
und Maulwürfe«, erzählt Ernst Brandl,<br />
Imker in Krumau sowie Rechtsanwalt in<br />
Wien. »Und im Lauf der Zeit sind fast alle<br />
diese Lebewesen verschwunden.« Diese<br />
Beobachtung wird von vielen Menschen<br />
geteilt und auch von der Wissenschaft<br />
bestätigt. Wo früher Hecken und Feldeinfassungen<br />
wilden Tieren, aber auch einer<br />
Vielzahl wertvoller Wildpflanzen Lebensraum<br />
und Rückzugsorte boten, sind heute<br />
planierte Felder soweit das Auge reicht: gut<br />
für große Traktoren und Erntemaschinen,<br />
schlecht für die Artenvielfalt und das Überleben<br />
der Bienen.<br />
Dass mit den Bienen auch zahllose andere,<br />
für den Nahrungskreislauf unerlässliche<br />
(aber weniger »süße«) Insekten verschwinden,<br />
weiß jeder, der mit dem Auto häufig<br />
über Land fährt: Wo früher die Windschutzscheibe<br />
nach kurzer Zeit durch herumfliegende<br />
Insekten verschmutzt war,<br />
bleibt sie heute oft über hunderte Kilometer<br />
gespenstisch sauber. Kurz gefasst: Insekten<br />
sterben, die wichtigste Nahrungsquelle für<br />
Vögel und viele andere Tiere geht damit<br />
verloren, die Artenvielfalt, das ökologische<br />
Gleichgewicht, die Zukunft der Natur und<br />
damit auch unserer Ernährung stehen auf<br />
dem Spiel.<br />
Brandl hat sich, wie viele andere engagierte<br />
Imker, die Rettung der Bienen und<br />
ihres Lebensraums zum Ziel gesetzt. Rund<br />
um sein Wochenenddomizil bei Krumau hat<br />
er seinen Bienenvölkern im Lauf der Jahre<br />
ein wahres Paradies geschaffen. Seit zwei<br />
Jahren ist Ernst Brandl mit seiner Initiative
HONIG VON<br />
PESTIZIDFREI<br />
BLÜHENDEN<br />
WIESEN IST SO<br />
WERTVOLL!<br />
»Mielo« auch im Tullnerfeld aktiv, wo ein<br />
Geschäftsfreund ihm nicht mit Pestiziden<br />
bewirtschaftete Flächen zu einem vergünstigten<br />
Pachtzins überlässt. In der unmittelbaren<br />
Umgebung der auf knapp 70 Völker<br />
angewachsenen Stände stehen den Bienen<br />
rund 100 Hektar nachhaltig bewirtschafteter<br />
Äcker und Wiesen sowie weitere rund<br />
500 Hektar Wald zur Verfügung, um Nektar<br />
und Pollen für Brandls »Mielo«-Honig<br />
zu finden. Die Dimension ist groß: Im Sommer<br />
sind bis zu 3,5 Millionen Bienen auf<br />
unbelasteten Flächen in der Größe von<br />
143 Fußballfeldern unterwegs.<br />
Auch anderswo (siehe Kasten) sind wertvolle<br />
Initiativen angelaufen, um den Bestand<br />
der heimischen Bienen zu erhalten.<br />
Für Feinschmecker ist das natürlich doppelt<br />
gut: Honig aus solch pestizidfrei bewirtschafteten<br />
Flächen schmeckt dank der Vielzahl<br />
an Kräutern, Blumen und Stauden, die<br />
den Bienen zur Verfügung stehen, unvergleichlich<br />
aromatischer und komplexer als<br />
konventioneller Honig. Naturmediziner<br />
sind außerdem überzeugt, dass die pflanzlichen<br />
Wirkstoffe, die in so einem Glas flüssigen<br />
Goldes verpackt sind, dem Organismus<br />
als Ganzes und dem Immunsystem im<br />
Besonderen zugute kommen. Und, vielleicht<br />
am allerwichtigsten: Der Kauf solch nachhaltig<br />
produzierten Honigs ist nicht nur<br />
eine Investition in höchsten Genuss und<br />
Wohlbefinden, sondern auch ein kleiner,<br />
aber umso wichtigerer Beitrag zur Rettung<br />
der Welt.<br />
Weil Honig sich über das Frühstücksbrot<br />
und Müsli hinaus in vielfältiger Weise kulinarisch<br />
einsetzen lässt, haben wir uns auf<br />
den folgenden Seiten eine Reihe köstlicher<br />
<strong>Rezepte</strong> einfallen lassen. Ganz bewusst solche<br />
salziger Natur – denn, dass Bienenstich<br />
und Pfeffernüsse, Honigschnitte und Lebkuchen<br />
ganz köstliche Leckereien sind, wissen<br />
wir eh noch von der Oma!<br />
><br />
SOS FÜRS SÜSSE GOLD!<br />
Mit seinem »Projekt 2020« bündelt der Lebensmittelhändler Hofer<br />
seine Nachhaltigkeitsaktivitäten und sein gesellschaftliches Engagement.<br />
Ein Eckpfeiler der Initiative ist das so genannte Bienen-Projekt.<br />
Um auch den nächsten Generationen<br />
eine lebenswerte Welt bieten<br />
zu können, startete Hofer im<br />
April 2013 das »Projekt 2020«. Bereits<br />
von Anfang an war der Fokus des Projekts<br />
auf ganz besondere Lebewesen<br />
gerichtet – und zwar auf Bienen und den<br />
Schutz ihres natürlichen Lebensraums.<br />
Zum Beispiel wurde in der Sattledter Zentrale<br />
ein eigenes Bienenhotel errichtet, das<br />
inzwischen bis zu 100.000 »Gäste« zählt,<br />
außerdem wurden in der burgenländischen<br />
Gemeinde Ritzing blütenreiche Straßen-<br />
und Wegränder gepflanzt sowie ein<br />
Projekt zur Pflege und zum Erhalt von<br />
alten Obstbäumen auf Streuobstwiesen im<br />
oberösterreichischen Naturpark Obst-<br />
Hügel-Land umgesetzt. Diese und viele<br />
weitere Projekte werden im Rahmen des<br />
Bienenschutzfonds ermöglicht, den Hofer<br />
vor sechs Jahren mit dem Naturschutzbund<br />
gegründet hat und der inzwischen mit<br />
über 400.000 Euro dotiert ist. Dieser Fonds<br />
unterstützt lokale Bienenprojekte, die sich<br />
dem Schutz von Wildbienen und der<br />
Bewusstseinsbildung widmen. Ein besonderes<br />
Augenmerk dieser Projekte liegt auf dem<br />
Schutz des natürlichen Lebensraums von<br />
Wildbienen, zu denen auch Hummeln<br />
gehören.<br />
23.000 M 2 BLUMENWIESEN<br />
Dieser Schutz sieht mitunter so aus: Bei den<br />
Niederlassungen in Loosdorf und Trumau<br />
wurden jeweils 5000 m 2 große Grundstücke<br />
in bunte Blumenwiesen verwandelt.<br />
Auch bei der Hauptniederlassung in Sattledt<br />
wurde aus einem 3000 m² großen<br />
Grundstück ein wahres Bienenparadies,<br />
summa summarum wurde eine Gesamtfläche<br />
von über 23.000 m 2 begrünt.<br />
Um den<br />
Aufwand<br />
nachvollziehen<br />
zu können,<br />
muss man<br />
natürlich auch<br />
einer Frage nachgehen:<br />
Warum gerade Bienen?<br />
Fakt ist, dass das Bienensterben<br />
inzwischen zu einem akuten Problem<br />
geworden ist, wofür umweltgefährdende<br />
Pestizide, fehlende Nistplätze und zu<br />
wenig Nahrung verantwortlich sind. Und<br />
die Tragweite dieser Problematik betrifft<br />
nicht nur das süße Gold, den Honig, den<br />
uns die Bienen schenken: Denn durch<br />
ihre Bestäubungstätigkeit sorgen sie<br />
schließlich auch dafür, dass aus Blüten<br />
Früchte werden – und ohne diesen Kreislauf<br />
gäbe es rund ein Drittel unserer<br />
Lebensmittel nicht.<br />
UM<br />
falstaff<br />
119
ezepte / HONIG<br />
V<br />
OFENKÜRBIS<br />
MIT THYMIAN, HONIG,<br />
RADICCHIO UND<br />
BLAUSCHIMMELKÄSE<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />
BACKEN: CA. 35 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
ZUTATEN<br />
1 kg Hokkaidokürbis<br />
4 EL Olivenöl<br />
2 EL Honig<br />
4 Zweige Thymian (+ extra Thymian)<br />
zum Garnieren<br />
1 Kopf Radicchio<br />
1<br />
/ 2<br />
Bio-Zitrone<br />
2 EL Apfelessig<br />
150 g Gorgonzola<br />
2 EL geröstete Pinienkerne<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
Cayennepfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 175 °C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Den Kürbis waschen,<br />
putzen, halbieren, Kerne und Fasern<br />
entfernen und die Hälften in Stücke<br />
oder Spalten schneiden. Diese in einer<br />
Schüssel mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer,<br />
2 EL Olivenöl und 1 EL Honig<br />
vermischen und würzen. Den Thymian<br />
waschen, trocknen, schütteln und hinzufügen.<br />
– Alles auf einem Backblech verteilen<br />
und ca. 30–35 Minuten im Rohr backen.<br />
– Den Radicchio putzen, den Strunk herausschneiden,<br />
die Blätter in mundgerechte<br />
Stücke zupfen, waschen und trocken<br />
schütteln. In einer Schüssel Salz,<br />
Pfeffer, Zitronensaft, Essig mit dem<br />
restlichen Olivenöl und Honig verrühren<br />
und den Salat untermischen.<br />
– Den Kürbis aus dem Rohr nehmen, kurz<br />
abkühlen lassen, den Salat darauf verteilen.<br />
Den Gorgonzola darüber bröckeln<br />
und alles mit dem restlichem<br />
Thymian und den Pinienkernen garniert<br />
servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
RESERVE SEKT<br />
2016<br />
WEINGUT STEININGER<br />
Grüner-Veltliner-Frucht und zarte<br />
Kräuterwürze in der Nase. Am Gaumen<br />
ein wunderschönes Zusammenspiel<br />
von grünem Apfel, Zitrus<br />
und dem typischen weißen Pfeffer.<br />
Langanhaltend, mit Cremigkeit<br />
und Tiefe – umspielt von einer<br />
feinen Perlage. Speisenbegleitung:<br />
Traditionelle österreichische<br />
Küche, Gebackenes, asiatische<br />
Küche (nicht zu scharf).<br />
weingut-steininger.at, € 21,–<br />
120 falstaff
falstaff<br />
121
ezepte / HONIG<br />
122 falstaff
V<br />
GEBACKENER CAMEMBERT<br />
MIT FEIGEN, MACADAMIA-KROKANT UND HONIG<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN, GARZEIT: CA. 25 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
ZUTATEN<br />
50 g Macadamianusskerne<br />
2 EL brauner Zucker<br />
8 Feigen<br />
2 Stück Camembert, à 200–250 g<br />
12 Baguettescheiben<br />
3 EL Honig<br />
Olivenöl, zum Bestreichen<br />
frische Minze, zum Garnieren<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 180 °C Umluft vorheizen.<br />
– Die Macadamianüsse grob hacken und in einer<br />
trockenen Pfanne duftend rösten. Den<br />
Zucker hinzufügen, karamellisieren lassen<br />
und dabei mit den Nüssen verschwenken.<br />
Auf Backpapier abkühlen lassen<br />
(ggf. wieder auseinanderbrechen).<br />
– Die Feigen waschen. Die beiden Camemberts<br />
in einer Auflaufform stapeln und die<br />
Feigen ringsum verteilen. Die Brotscheiben<br />
mit Olivenöl bepinseln. Käse, Feigen und<br />
Brotscheiben im Rohr ca. 25 Minuten backen,<br />
bis der Käse innen flüssig ist. Die Brote<br />
aus dem Rohr nehmen, sobald sie schön<br />
gebräunt und knusprig sind.<br />
– Den Käse auf einen Teller umsetzen, die<br />
Feigen rundherum verteilen (nach Belieben<br />
vorsichtig halbieren). Die Macadamianüsse<br />
darüber verteilen und alles mit dem Honig<br />
beträufeln. Mit Minze garnieren und die<br />
Baguettescheiben dazu servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
2017 RIESLING<br />
RIED LOIBENBERG<br />
WEINGUT PICHLER-KRUTZLER<br />
Der Loibenberg ist einer der ganz großen<br />
und berühmten Klassiker unter den<br />
Wachauer Toplagen. Auf seinen nach<br />
Süden ausgerichteten Naturstein-<br />
Terrassen hoch über der Donau<br />
gewachsen und auf vier Parzellen<br />
verteilt, die auf exponierten, steinigen<br />
Bereichen liegen, zeigt dieser<br />
Wein wie großer Riesling schmeckt:<br />
Ausladende Steinobstfrucht, saftig<br />
und mineralisch-streng zugleich,<br />
zupackend und berührend – zeitlos!<br />
Wagner, Morandell, Weinturm<br />
Ab Hof: € 32,–<br />
Was machen zwei bayrische<br />
Braumeister in einer<br />
österreichischen Brauerei?<br />
RICHTIG<br />
GUTES BIER.<br />
egger-bier.at
ezepte / HONIG<br />
124 falstaff
Das Pro-Idee-Küchenhaus:<br />
Der Cookshop für Chefs<br />
ZUTATEN<br />
SCHWEINEBAUCH<br />
MIT HONIG UND SENF<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN, GARZEIT: CA. 1 STUNDE 45 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
½ kg Schweinebauch, küchenfertig<br />
5 cm Ingwerknolle<br />
500 ml Weißwein<br />
2 EL Honig<br />
6 Zweige Rosmarin<br />
4 EL körniger Senf<br />
4 kleine Honigwabenstücke<br />
60 g kandierte Ingwerscheiben<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
Cayennepfeffer<br />
frische Rosmarinzweige, zum Dekorieren<br />
Baguettescheiben (zum Servieren)<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
KREMSTAL DAC<br />
GRÜNER VELTLINER<br />
WEISSER<br />
ADLER 2015<br />
WINZERHOF GEPPEL-MAYER<br />
Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart tabakig-kräuterwürzig unterlegte,<br />
gelbe Apfelfrucht, ein<br />
Hauch von Ananas, etwas Anis.<br />
Mittlerer Körper, dezente<br />
Fruchtsüße, zart nach Marille,<br />
dezente Säurestruktur, salzigmineralischer<br />
Abgang, bereits<br />
gut entwickelt.<br />
weingut-geppel-mayer.at, € 7,50<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Schweinebauch mit kaltem Wasser<br />
abbrausen, trocken tupfen, mit Salz,<br />
Pfeffer und Cayennepfeffer kräftig würzen<br />
und einreiben. Den Ingwer waschen,<br />
in Scheiben schneiden und zusammen<br />
mit dem Fleisch in eine Ofenform legen.<br />
Den Wein angießen und mit Alufolie abdecken.<br />
– Das Backrohr auf 190 °C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen und das Fleisch darin<br />
ca. 1 Stunde und 20 Minuten garen. Die<br />
Folie entfernen, das Fleisch mit dem<br />
Honig einpinseln und weitere 20–25<br />
Minuten garen. Herausnehmen und kurz<br />
zur Seite stellen.<br />
– Den Rosmarin waschen, die Nadeln abzupfen,<br />
auf ein Backblech geben und im<br />
Ofen unter dem Grill schwarz werden<br />
lassen. Herausnehmen und zur Seite<br />
stellen.<br />
– Das Fleisch kurz unter den Grill geben<br />
und nochmals kurz erhitzen. Herausnehmen<br />
und in Scheiben schneiden. Je<br />
1 EL Senf auf Tellern verstreichen, das<br />
Fleisch in Scheiben darauf anrichten. Je<br />
ein Stück Honigwabe in die dunklen Rosmarinnadeln<br />
dippen und auf dem Fleisch<br />
platzieren. Die kandierten Ingwerstücke<br />
darüber streuen, mit frischem Rosmarin<br />
garnieren und mit den Baguettescheiben<br />
servieren.<br />
Bubble Waffles – der<br />
unwiderstehliche Food-Trend<br />
aus China. Mit diesem genialen<br />
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ezepte / ZWETSCHKE<br />
»<br />
HEIDI NEULÄNDTNER:<br />
KNODEL<br />
SIND MIR NICHT<br />
POWIDL!<br />
Mein Gott, Germknödel. Frisch gemacht sind sie der<br />
flaumige Gipfel unserer Mehlspeiskultur. Dabei gibt es sie kaum<br />
noch irgendwo! Wir haben die großartige Köchin Heidi Neuländtner<br />
von der »Wirtschaft« am Meidlinger Markt gebeten, uns zu zeigen,<br />
wie sie gehen. Resultat: göttlich – und gar nicht schwer!<br />
»<br />
TEXT SEVERIN CORTI FOTOS IAN EHM<br />
KERAMIK HERZLICHEN DANK AN<br />
NANNA.AT<br />
126<br />
falstaff
Heidi Neuländtner<br />
kocht in ihrer<br />
»Wirtschaft am<br />
Markt« ganz<br />
wunderbare Wiener<br />
Küche. Und hält<br />
die Ehre des<br />
Germknödels<br />
hoch!<br />
falstaff 127
ezepte / ZWETSCHKE<br />
Aber hallo! Ein Marktstandl in Meidling ist die<br />
neue Wirkungsstätte der großen Köchin.<br />
Nicht nur Germknödel: Auch Neuländtners<br />
Innviertler Grammelknödel sind eine Wucht.<br />
Heidi Neuländtner kommt<br />
von einem Bauernhof. Sieben<br />
Kinder waren sie<br />
daheim im Innviertel, dem<br />
Kernland österreichischer<br />
Knödelkunst. Das Wissen ums richtige »Knödeln«<br />
hat Heidi schon als Kind an der Quelle<br />
aufgesogen. Dass Neuländtner nach dem<br />
Beschluss, Köchin zu werden, auch ein paar<br />
Jahre in kalifornischen Küchen gearbeitet hat,<br />
war wichtig, um sich entsprechende Weltläufigkeit<br />
anzueignen und die endlose Vielfalt der<br />
guten Küchen zu entdecken.<br />
»Aber mir war immer klar, dass die<br />
Küche, die ich im Grunde meines Herzens<br />
kochen will, unsere österreichische ist«, sagt<br />
sie. Also kam Heidi heim, wurde erst<br />
Küchenchefin im intimen Luxushotel »Zur<br />
Blauen Gans« in der Salzburger Getreidegasse,<br />
bevor sie beschloss, noch einmal in die<br />
Lehre zu gehen. »Ich wollte die Feinheiten<br />
unserer Küche bei einem ganz Großen lernen.«<br />
So heuerte sie bei Kochlegende Christian<br />
Petz an, der damals gerade seine vier<br />
Hauben samt Michelin-Stern an den Nagel<br />
gehängt hatte, um am Badeschiff mit vergleichsweise<br />
entspannter, aber unglaublich<br />
finessenreicher Küche durchzustarten.<br />
Petz machte Heidi zu seiner rechten<br />
Hand, über Jahre versorgten die beiden Wien<br />
mit ihrer kompromisslos köstlichen Version<br />
der Wiener Küche. »Christian hat mir<br />
128 falstaff<br />
DIE EINSTIGE<br />
SOUS-CHEFIN VON<br />
GROSSMEISTER<br />
CHRISTIAN PETZ<br />
IST DIE WOHL<br />
BESTE ADRESSE<br />
FÜR ECHT<br />
GEPFLEGTE<br />
WIENER KÜCHE.<br />
unglaublich viel beigebracht, er ist einer<br />
der ganz großen Köche dieses Landes«,<br />
sagt Neuländtner.<br />
So ist es für sie ganz einfach unvorstellbar,<br />
etwas anderes als selbst angesetzte, echte<br />
Rindsuppe auf der Karte zu haben. Oder ihre<br />
legendären, nach original Petz’scher Manier<br />
unverkennbar bissfesten Agnolotti, Tortellini<br />
und Ravioli mit vielfach variierten Füllungen<br />
nicht täglich frisch und von Hand zu fertigen.<br />
Neuländtner fabriziert aber auch einen legendär<br />
köstlichen, hauchdünn aufgeschnittenen<br />
Kalbskopf mit stets leicht variiertem Dressing<br />
oder das dieser Tage mit Abstand beste Kalbsbutterschnitzel<br />
der Stadt.<br />
Eigentlich sollte sie allein schon deshalb<br />
längst Anwärterin auf den Goldenen Rathausmann<br />
oder sonst eine richtig hohe<br />
Ehrung der Millionenstadt sein, die so stolz<br />
ist, ihren Namen einer großen Küche leihen<br />
zu dürfen. Dass sie den Meidlinger Markt,<br />
der seit ein paar Jahren wieder sehr positive<br />
Lebenszeichen gibt, mit ihrem Lokal fix auf<br />
die To-do-Liste kulinarikaffiner Wien-Touristen<br />
gesetzt hat, ist da nur die Draufgabe.<br />
Die Knödel der Heidi Neuländtner aber<br />
sind eine ganz eigene Geschichte. Ihre Innviertler<br />
Grammelknödel zum Beispiel, klassisch<br />
mit hauchdünnem Mehlteig gemacht,<br />
sind so zart und klein und delikat, dass sie<br />
beinahe als gefüllte Pasta durchgehen könnten.<br />
Für Heidis Marillenknödel reisen Fans in<br />
der Saison dem Vernehmen nach sogar aus
der Wachau an, weil er die Explosion der<br />
Frucht beim Anreißen des Knödels einfach auf<br />
unvergleichliche Art zu zünden weiß.<br />
Und der Germknödel? Hie und da einmal<br />
taucht er als süße Hauptspeis’ im Mittagsmenü<br />
auf und ist natürlich flugs ausverkauft.<br />
Da hilft nur Selbermachen. Nach Heidis<br />
Rezept gerät er nämlich zu einem federleichten,<br />
wolkigen Kissen aus purer Duftigkeit,<br />
das jene, die es kosten dürfen, schon einmal<br />
mit tiefer Emotion erfüllt: so zart, so flaumig,<br />
so himmelschreiend köstlich.<br />
Für die vielen von uns, welche Germknödel<br />
ausschließlich aus dem Tiefkühlpackerl kennen<br />
(ob zuhause oder auf der Skihütte), ist<br />
Heidis Rezept auf den folgenden Seiten deshalb<br />
ein klarer Auftrag: Wer wissen will, um<br />
wie viel besser und flaumiger so ein selbst<br />
gemachter Großknödel im Vergleich<br />
schmeckt, dem bleibt nichts übrig, als sich<br />
selbst daran zu machen. An einem verregneten<br />
Samstag Nachmittag gibt es wenig Beschäftigungen,<br />
die mit größerer Zufriedenheit<br />
belohnt werden. Und das Beste: Die Kinder<br />
sind mit Begeisterung dabei!<br />
><br />
Heidi Neuländtner kocht<br />
Wiener Küche mit Herz<br />
und Eleganz.<br />
GLÜCK IST<br />
EIN ABEND,<br />
DEN MAN NIE<br />
VERGISST<br />
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geht daher weit über den Spielerschutz hinaus. Kultur-Sponsoring wurde schon mit der Unternehmensgründung 1968 in der Unternehmensphilosophie<br />
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ezepte / ZWETSCHKE<br />
ZEIT FÜR<br />
ZWETSCHKE<br />
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Zwetschken verwandeln sich dabei in eine herb-süße, zart<br />
rauchige Köstlichkeit – ganz modern ohne Zuckerzusatz.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
130 falstaff<br />
Gäbe es Powidl nicht schon ewig,<br />
man könnte fast meinen, er sei<br />
ein modernes Lifestyle-Produkt.<br />
Auf ihn kann man problemlos<br />
schreiben: ganz ohne Zuckerzusatz.<br />
Das ist es nämlich, was ihn von der<br />
Marmelade, seiner erfolgreicheren Konkurrenz,<br />
unterscheidet: die verführerische Süße<br />
stammt ausschließlich von seiner einzigen<br />
Zutat, vollreifen Zwetschken.<br />
Guter Powidl ist dick und cremig und<br />
duftet nach Obst und gutem Tabak. Er<br />
schmeckt herb und komplex, nach Zwetschke,<br />
Karamell und Rauch und hat eine fantastische<br />
Säure, die ihn bei weitem nicht nur für<br />
Süßspeisen geeignet macht. Es gibt nicht viele<br />
Fruchtaufstriche, die all das von sich<br />
behaupten können.<br />
Ihn zuzubereiten ist zwar keine Kunst,<br />
verlangt aber Geduld und einen starken Arm:<br />
Die Früchte werden entsteint, zerkleinert und<br />
stundenlang über sanfter Hitze reduziert, bis<br />
sich eine dicke, blaubraune Masse bildet.<br />
»An einem großen Topf Powidl hat man oft<br />
einen ganzen Tag und mehr zu kochen«,<br />
schreibt Rudolf Rösch in seinem Standardwerk<br />
»So kocht man in Wien« noch 1939.<br />
Alleine lassen darf man den Powidl dabei<br />
nicht: Er brennt sehr leicht an und muss<br />
ständig umgerührt werden.<br />
Ist er einmal fertig, wird er traditionell in<br />
einen Steingut- oder irdenen Topf gefüllt und<br />
im Rohr kurz gebacken, bis seine Oberfläche<br />
austrocknet und sich ein Häutchen bildet.<br />
Das schützt ihn zusätzlich davor, zu verderben.<br />
In bäuerlichen Haushalten war es<br />
zudem früher üblich, einige grüne Nüsse mit<br />
den Zwetschken mitzukochen (für eine<br />
besonders schöne Farbe) und den Topf mit<br />
einem in Rum getränkten Tuch zu verschließen.<br />
Das hält die Fliegen fern und sorgt für<br />
noch mehr Geschmack.<br />
»Powidla« beziehungsweise Powidl dürfte<br />
von einem altpolnischen Wort für umrühren<br />
stammen, was auf den zeitintensiven Herstellungsprozess<br />
verweist. Wort und Mus sind<br />
wohl zu Monarchiezeiten ins heutige Österreich<br />
gekommen.<br />
Ursprünglich diente die Technik dazu, den<br />
Überfluss nach der Ernte haltbar zu machen.<br />
Theoretisch müssen wir heute keinen Powidl<br />
mehr kochen – in manchem Supermarkt liegen<br />
selbst im Februar noch südamerikanische<br />
Zwetschken. Praktisch sollten wir es aber<br />
gerade deswegen tun – um nicht zu vergessen,<br />
dass konservierter Sommer meist viel<br />
besser schmeckt als importierter.<br />
><br />
Fotos: Stockfood
inspiration / EVENT-ANKÜNDIGUNG<br />
bulthaup PRÄSENTIERT<br />
»KAFFEE &<br />
KAFFEERÖSTEREI«<br />
Für alle, die Kaffee auch mal anders kennenlernen möchten: Unter dem Motto »Kaffee &<br />
Kaffeerösterei« wird in acht verschiedenen Städten in ganz Österreich aufgekocht.<br />
Die Eventserie stellt regionale Kaffeeröstereien in den Mittelpunkt,<br />
die gemeinsam mit jungen und prämierten Köchen in<br />
den Showrooms von bulthaup Geheimnisse rund um Kaffee<br />
und das Kochen mit Kaffee verraten. Auf die Gäste warten<br />
spannende Geschmackserlebnisse mit Röstnoten.<br />
Nach dem Aperitif, interaktiven Expertengesprächen und dem<br />
gemeinsamen Kaffeerösten folgt das Showroom Cooking mit<br />
Spitzenköchen. Ein Drei-Gänge-Dinner rundet den Abend ab.<br />
INFO:<br />
Preis: pro Person € 79,– (Gourmetclubmitglieder € 59,–)<br />
Max. 25 Teilnehmer pro Event<br />
DIE TERMINE UND GASTKÖCHE DER BULTHAUP EVENT SERIE<br />
Koch: Anna Haumer & Valentin Gruber<br />
1 Michelin-Stern<br />
Zeit: 25.09.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: bulthaup Spittelberg<br />
Siebensterngasse 1, 1070 Wien<br />
Koch: Tom Riederer – 97 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />
Zeit: 06.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: bulthaup ladenstein<br />
Conrad-von-Hötzendorf-Straße 63,<br />
8010 Graz<br />
Koch: Max Stiegl – 1 Michelin-Stern<br />
Zeit: 26.09.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: Weingut Hannes Reeh, Augasse 11<br />
7163 Andau (in Kooperation mit Hans Sachs)<br />
Koch: Daniel Kellner – 85 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />
Zeit: 07.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: bulthaup im neunten<br />
Währinger Straße 53, 1090 Wien<br />
PROMOTION/Fotos: Karin Bergmann, beigestellt<br />
Koch: Andreas Senn – 2 Michelin-Sterne<br />
Zeit: 02.10.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: Lounge 5 im Gusswerk<br />
Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg<br />
Koch: Anna Haumer & Valentin Gruber<br />
1 Michelin-Stern<br />
Zeit: 17.10.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: Wetscher Wohngalerien<br />
Zillertalstraße 30, 6263 Fügen<br />
Koch: Jonathan Burger – 89 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />
Zeit: 22.10.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: ART.E living<br />
Brugger Straße 63, 6973 Höchst<br />
Koch: Thomas Gruber – 94 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />
Zeit: 08.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: bulthaup die Einrichtung<br />
Pischeldorfer Straße 90<br />
9020 Klagenfurt<br />
Koch: Thomas Hofer – 89 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />
Zeit: 20.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: bulthaup Stadlerhof<br />
Aichbergstraße 33, 4060 Leonding<br />
Koch: Daniel Kellner – 85 <strong>Falstaff</strong>-Punkte<br />
Zeit: 21.11.<strong>2019</strong>, 18:00 bis 22:30 Uhr<br />
Ort: bulthaup Opernring<br />
Opernring 10, 1010 Wien<br />
ANMELDUNG unter: karin.preihs@falstaff.at, Rückfragen: Karin Preihs, +43 676 88099491<br />
Betreff: Bulthaup Event Serie – »gewünschter Standort«<br />
Nähere Infos finden Sie unter: https://www.falstaff.at/ed/bulthaup-laedt-ein-exklusive-koch-events-mit-spitzenkoechen/<br />
falstaff 131
ezepte / ZWETSCHKE<br />
GERMKNÖ<br />
1. DAMPFL<br />
Für das Dampfl den Germ<br />
zerbröckeln und mit etwas<br />
warmer Milch und Mehl<br />
verrühren. Zugedeckt an einem<br />
warmen Ort etwa 30 Minuten<br />
gehen lassen.<br />
2. RÜHREN<br />
Wenn das Dampfl schön<br />
aufgegangen ist, die restlichen<br />
Zutaten zugeben und<br />
verrühren.<br />
»Germknödel<br />
machen ist nicht<br />
schwer.<br />
Wie stets bei<br />
Hefeteig braucht<br />
es nur etwas<br />
Zeit, damit die<br />
Knödel auch<br />
richtig schön<br />
aufgehen!«<br />
5. RUHEN LASSEN<br />
Die Schüssel mit einem<br />
Hangerl abdecken und den<br />
Teig an einem warmen Ort ums<br />
Doppelte aufgehen lassen.<br />
6. KNÖDEL PORTIONIEREN<br />
Den Teig in sechs Stücke<br />
à ca. 80 g teilen.<br />
3. KNETEN<br />
Den Teig gründlich zu einem<br />
glatten Teig kneten.<br />
4. GLÄTTEN<br />
Den Teig zu einer glatten<br />
Kugel formen.<br />
7. KNÖDEL SCHLEIFEN<br />
Die Teigstücke mit angefeuchteten<br />
Handflächen zu glatten,<br />
runden Knödeln schleifen.<br />
8. POWIDL WÜRZEN<br />
Den Powidl mit einem<br />
Schuss Rum verfeinern<br />
und glattrühren.<br />
HAND<br />
132 falstaff
DEL<br />
Die Germknödel der Heidi<br />
Neuländtner sind wolkige<br />
Kissen puren, luftigen<br />
Glücks. Und es ist gar<br />
nicht schwer, sie zu<br />
machen. Hier zeigt sie<br />
uns, wie's geht.<br />
9. AUSEINANDERZIEHEN<br />
Jeden Knödel etwas flachdrücken<br />
und mithilfe der<br />
Daumen eine Einbuchtung<br />
für den Powidl formen.<br />
10. FÜLLEN<br />
Den Powidl mithilfe eines Dressiersacks<br />
oder Teelöffels füllen,<br />
den Teig darüberziehen und<br />
abermals zu einem glatten<br />
Knödel schleifen.<br />
»Wer keinen<br />
Dampfgarer hat,<br />
kann die Knödel<br />
ganz traditionell<br />
im Kochtopf<br />
garen, wird<br />
genauso gut –<br />
siehe Rezept auf<br />
der nächsten<br />
Seite!«<br />
13. DÄMPFEN<br />
Im Dämpfer bei 100 °C 15<br />
Minuten dämpfen, alternativ<br />
im Kochtopf mit Siebeinsatz.<br />
Danach gleich mit Spicknadel<br />
oder Zahnstocher mehrfach<br />
einstechen.<br />
14. MIT BUTTER BEGIESSEN<br />
Butter aufschäumen und unter<br />
Rühren leicht anbräunen lassen.<br />
Reichlich über die Knödel träufeln.<br />
11. DÄMPFEINSATZ FÜLLEN<br />
Die Knödel mit ausreichend<br />
Abstand in den Dämpfeinsatz<br />
des Dampfgarers setzen.<br />
12. NOCHMALS RUHEN<br />
Wieder mit dem Hangerl<br />
abdecken und abermals ums<br />
Doppelte aufgehen lassen.<br />
15. MOHN & ZUCKER<br />
Mit einer Mischung aus<br />
Staubzucker und geriebenem<br />
Mohn großzügig bedecken.<br />
16. SERVIEREN<br />
Gleich auftragen! Das genaue<br />
Rezept finden Sie auf der folgenden<br />
Seite. Gutes Gelingen!<br />
GEMACHT<br />
falstaff 133
ezepte / ZWETSCHKE<br />
V<br />
GERMKNÖDEL<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN INKL. TEIGRUHE<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Germknödel sind keine<br />
Wissenschaft – was es aber<br />
braucht, ist Gefühl und<br />
Geduld. Der Teig muss an<br />
einem warmen Ort<br />
zweimal gehen, um schön<br />
luftig zu werden, das<br />
zweite Mal bereits als<br />
fertig gefüllter Knödel.<br />
Aber Vorsicht: Einmal<br />
gekostet, will man sie<br />
immer wieder haben!<br />
TIPP<br />
Milch ins Kochwasser<br />
Beim Dämpfen im Kochtopf sorgt der<br />
Schuss Milch im Wasser dafür, dass<br />
die Knödel »süßer« schmecken, meint<br />
Heidi: »Ansonsten werden sie ein<br />
bisserl schal, wär ja schad’«.<br />
ZUTATEN<br />
250 g griffiges Mehl<br />
21 g Germ<br />
120 ml warme Milch<br />
30 g Zucker<br />
1 Prise Salz<br />
2 Eidotter<br />
40 g Butter<br />
6 EL Powidl<br />
1 Schuss Rum<br />
1 Schuss Milch (für den Kochtopf)<br />
90 g Butter<br />
4 EL Mohn, gerieben<br />
3 EL Staubzucker<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Mehl in eine Schüssel sieben. Für das<br />
Dampfl den Germ zerbröckeln und mit der<br />
Hälfte der warmen Milch und 2 EL vom<br />
Mehl verrühren. Zugedeckt an einem warmen<br />
Ort etwa 30 Minuten gehen lassen.<br />
– Wenn das Dampfl schön aufgegangen ist,<br />
die restlichen Zutaten zugeben und zu<br />
einem glatten Teig verarbeiten. Abdecken<br />
und um das Doppelte aufgehen lassen. Den<br />
Teig in sechs Kugeln à ca. 80 g teilen und<br />
mit angefeuchteten Händen zu Knödeln<br />
schleifen. Den Powidl mit einem kleinen<br />
Schuss Rum würzen und verrühren. Die<br />
Knödel auseinanderziehen und mit 1 EL<br />
Powidl füllen, danach gut verschließen<br />
und nochmals schleifen, sodass sie schön<br />
rund sind.<br />
– Die gefüllten Knödel an einem warmen<br />
Ort um das Doppelte (oder fast) aufgehen<br />
lassen. Das kann gut 40 Minuten dauern.<br />
– Nun die Knödel in einem Kochtopf bei<br />
100 °C oder in einem Siebeinsatz über kochendem<br />
Wasser mit einem Schuss Milch<br />
oder nur in kochendem, leicht gesalzenem<br />
Wasser ca. 15 Minuten garen. Wenn im<br />
Wasser gegart wird, die Germknödel nach<br />
etwa 10 Minuten umdrehen und weitere<br />
4–5 Minuten zugedeckt fertig kochen.<br />
Herausheben und sofort mit einer dicken<br />
Nadel oder einem Zahnstocher einige Male<br />
anstechen, um das Zusammenfallen der<br />
Knödel zu verhindern.<br />
– Butter zerlassen und den geriebenen Mohn<br />
mit Zucker mischen. Die Knödel in Suppentellern<br />
mit zerlassener Butter begießen<br />
und mit Mohnzucker bestreuen.<br />
134 falstaff
falstaff 135
ezepte / ZWETSCHKE<br />
136 falstaff
V<br />
ZWETSCHKENTARTE<br />
MIT MASCARPONE<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN + 1 STUNDE TEIG RASTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
ZUTATEN FÜR DIE FÜLLE<br />
800 g reife Zwetschken<br />
100 g schwarze Johannisbeeren<br />
(falls vorhanden)<br />
1 TL Zimt<br />
3 EL Kristallzucker<br />
1 Schuss Amaretto<br />
ZUTATEN FÜR DEN MÜRBTEIG<br />
300 g glattes Mehl<br />
200 g kalte Butter<br />
1 Ei<br />
100 g Staubzucker<br />
Vanille<br />
Zitronenschale<br />
ZUTATEN FÜR DIE MASCARPONECREME<br />
400 g Mascarpone<br />
150 g Topfen<br />
3 Eier<br />
3 Eidotter<br />
150 g Kristallzucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
2 EL Puddingpulver<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Zwetschken halbieren und mit den<br />
Johannisbeeren, Zimt, Kristallzucker und<br />
einem Schuss Amaretto marinieren. Währenddessen<br />
den Mürbteig zubereiten: Das<br />
Mehl auf ein Brett sieben, Butter, Eier, Zucker,<br />
Vanille und geriebene Zitronenschale<br />
beigeben und rasch zu einem glatten Teig<br />
kneten. Den Teig 1 Stunde im Kühlschrank<br />
rasten lassen.<br />
– Das Backrohr auf 175 °C vorheizen.<br />
– Den kalten Teig ½ cm dick ausrollen und in<br />
eine Tarteform legen, an den Rändern festdrücken<br />
und Überschuss mit den Fingern<br />
abzwicken. Die marinierten Zwetschken<br />
mit der Schnittfläche nach oben auflegen,<br />
die Johannisbeeren dazwischen geben.<br />
– Für den Mascarponeguss alle Zutaten zu<br />
einer glatten Creme verrühren, über die<br />
Zwetschken gießen und bei 170 °C 45 Minuten<br />
backen. Vor dem Servieren etwas<br />
abkühlen lassen und mit Staubzucker<br />
bestreut servieren.<br />
Die schwarzen<br />
Johannisbeeren in diesem<br />
Rezept verleihen der<br />
Tarte eine besonders<br />
animierende Säure –<br />
sie gelingt aber auch<br />
ohne ganz wunderbar<br />
verführerisch. Amaretto<br />
ist hingegen Pflicht,<br />
nicht zuletzt, weil die<br />
Zwetschke eine nahe<br />
Verwandte der<br />
Mandel ist!<br />
falstaff 137
ezepte / ZWETSCHKE<br />
V<br />
SCHLOSSERBUBEN MIT<br />
AUFGESCHLAGENEM SAUERRAHM<br />
I S C H<br />
V E G E T A R<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 45 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
Jössas, Schlosserbuben!<br />
Die Idee, reife Zwetschken<br />
ganz einfach in Backteig zu<br />
tunken und in buttrigem<br />
Backfett zu knuspriger<br />
Herrlichkeit zu backen, ist<br />
viel zu gut, um nur noch<br />
selten auf den Speisekarten<br />
zu finden zu sein.<br />
Aber selber machen ist<br />
ohnehin meist besser!<br />
ZUTATEN FÜR DIE ZWETSCHKEN<br />
300 g reife Zwetschken<br />
3 EL Kristallzucker<br />
20 ml Amaretto<br />
1 TL Zimt<br />
ZUTATEN FÜR DEN BACKTEIG<br />
250 ml Milch<br />
50 ml Öl<br />
4 Eidotter<br />
16 g Vanillezucker<br />
1 Prise Salz<br />
220 g glattes Mehl<br />
4 Eiweiß<br />
50 g Kristallzucker<br />
ZUTATEN FÜR DEN SAUERRAHM<br />
100 ml Schlagobers<br />
1 Blatt Gelatine (in kaltem Wasser<br />
eingeweicht)<br />
200 g Sauerrahm<br />
2 EL Staubzucker<br />
½ Limette, gepresst<br />
ZUTATEN ZUM HERAUSBACKEN<br />
300 ml Butterschmalz<br />
200 ml Pflanzenöl<br />
ISI-Sahnebereiter mit 1 Kapsel<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Zwetschken entkernen und danach mit<br />
etwas Zucker und Amaretto vermischen.<br />
Marinieren lassen. Währenddessen den<br />
Backteig zubereiten: ⅔ der Milch mit Öl,<br />
Eigelb, Vanillezucker und Salz mischen. Das<br />
Mehl dazugeben und glattrühren.<br />
– Dann die restliche Milch hinzugeben und<br />
rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht<br />
ist – es soll wie ein sehr fester Palatschinkenteig<br />
sein. Für den aufgeschlagenen<br />
Sauerrahm die ausgedrückte Gelatine in<br />
wenig erhitztem Obers auflösen, dann mit<br />
allen Zutaten glattrühren, in die ISI-Flasche<br />
füllen und kühlstellen.<br />
– Das Eiweiß mit Kristallzucker zu Schnee<br />
schlagen und sanft unter den Teig heben.<br />
Das Backfett auf 180 °C erhitzen – ein<br />
Tropfen Backteig soll darin in etwa 30 Sekunden<br />
goldgelb werden. Die Zwetschken<br />
einzeln mit einer Gabel aufspießen, im Teig<br />
wenden und nacheinander sachte ins Backfett<br />
geben. Goldgelb backen und mittels<br />
Schaumlöffel herausholen. Danach die<br />
Schlosserbuben auf einem Sieb oder auf<br />
Küchenkrepp abtropfen, etwas abkühlen<br />
lassen. Zucker und Zimt auf einem tiefen<br />
Teller vermischen, die gebackenen<br />
Zwetschken darin wälzen. Zum Servieren<br />
die Sauerrahm-Creme auf Teller spritzen<br />
und die Schlosserbuben dazusetzen.<br />
138 falstaff
falstaff 139
ezepte / SCHMORTÖPFE<br />
140 falstaff
WIR<br />
LASSEN SIE<br />
SCHMOREN<br />
Ein Bräter ist das vielleicht vielseitigste<br />
Küchengerät: Sie können<br />
in ihm Fleisch und Gemüse<br />
scharf anbraten und gleich<br />
danach zu einem Eintopf<br />
schmoren, in ihm lassen sich Suppen genauso<br />
kochen wie Reis oder ganze Hühner. Er<br />
ist der perfekte Brotbackofen, funktioniert<br />
am Herd als Pfanne, im Rohr als Topf, und<br />
mit etwas Geschick wird aus ihm selbst auf<br />
einem Lagerfeuer eine Art Backrohr.<br />
Emailliertes Gusseisen ist für ihn das<br />
beste Material, weil es Hitze sehr gut speichert<br />
– das heißt, selbst wenn die Temperatur<br />
Ihres Ofens oder Ihres Herds schwankt<br />
(was sie bei den allermeisten Heimgeräten<br />
tut), sorgt Ihr Bräter dafür, dass es in ihm<br />
ziemlich gleichmäßig warm ist. Je dicker<br />
das Gusseisen, desto besser (zumindest so<br />
lange Sie den Bräter noch heben können).<br />
Gleichzeitig ist Gusseisen fast unzerstörbar<br />
und hält auch sehr hohe, sehr plötzliche<br />
Hitze aus, was es angenehm von einem<br />
Römertopf aus Keramik unterscheidet. Nur<br />
fallen dürfen Sie den Bräter nicht lassen,<br />
weil er erstaunlich leicht zerbricht.<br />
Wenn Sie in Ihrem Leben nur einen<br />
einzigen Topf oder eine einzige Pfanne<br />
kaufen wollen, dann sollte es ein Bräter<br />
sein. Wir verraten, was einen richtig<br />
guten Schmortopf ausmacht.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
Bräter, die nicht emailliert sind, müssen<br />
vor dem Gebrauch eingebrannt werden,<br />
ganz genauso wie eine Gusseisenpfanne.<br />
Das ist nicht schlimm, aber etwas mehr<br />
Arbeit. Außerdem kann blankes Gusseisen<br />
an Gerichte mit viel Säure, etwa Eintöpfe<br />
auf Tomatenbasis, mit der Zeit einen leicht<br />
metallischen Geschmack abgeben. Email<br />
verhindert das und ist außerdem eine ganz<br />
wunderbare Anti-Haftbeschichtung. Nachteile?<br />
Uns nicht bekannt.<br />
Rund ist in den allermeisten Fällen die<br />
praktischste Form für Bräter, weil Herdplatten<br />
nun einmal rund sind, und sich Dinge<br />
wie Krautrouladen oder Fleischbällchen<br />
ideal hinein schlichten lassen. 24 cm ist die<br />
ideale Haushaltsgröße für zwei bis vier Personen<br />
und Hobby-Brotbäcker. Wenn Sie<br />
fünf Kinder haben, nehmen Sie das nächstgrößere<br />
Modell, wenn Sie allein leben, eine<br />
Nummer kleiner.<br />
falstaff<br />
141
shortlist<br />
SCHMORTÖPFE<br />
SILIT<br />
SCHMORTOPF MIT DECKEL<br />
Für alle Herdarten geeignet, ist der Schmortopf von<br />
Silit ein echter Allrounder. In ihm können Zutaten<br />
angebraten, gekocht und im Backofen fertig gegart<br />
werden. Der breite Schüttrand verhilft zu tropffreiem<br />
Ausgießen. € 129,99<br />
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MAUVIEL<br />
M'HÉRITAGE<br />
BRATENTOPF<br />
Der Kupfertopf ist 2,5 mm dick, passt sich<br />
Temperaturunterschieden schnell an und<br />
verteilt die Wärme gleichmäßig. Die gusseisernen<br />
Griffe machen den Bräter auch<br />
optisch äußerst attraktiv. Ca. € 423,–<br />
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RUFFONI<br />
OPUS CUPRA SCHMORTOPF<br />
Dieser elegante Schmortopf von Ruffoni besteht aus<br />
massivem Kupfer, Aluminium sowie Edelstahl. Die<br />
genieteten Griffe sorgen für längere Haltbarkeit. Ein<br />
besonders verspieltes Detail ist der Deckelgriff in<br />
Form von Gemüse. Ab € 618,–<br />
amara.com<br />
SPRING ESCALE<br />
Der ovale Bräter bringt es auf eine maximale<br />
Breite von 31 cm und ermöglicht eine<br />
extrem schnelle und gleichmäßige Hitze.<br />
€ 179,–<br />
spring-brandshop.eu<br />
142 falstaff
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SCHMORTÖPFE<br />
CHASSEUR – DE BUYER<br />
CASSEROLE<br />
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STAUB<br />
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144 falstaff
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WO SPITZENGASTRONOMEN ESSEN GEHEN<br />
»DA PASST ALLES!«<br />
INTERVIEW SEVERIN CORTI<br />
FALSTAFF Sie sind viel in den Bergen unterwegs,<br />
gelten als begnadeter Skifahrer. Gibt es<br />
eine Hütte, die Ihren kulinarischen Ansprüchen<br />
genügt?<br />
RUDI OBAUER Naja, Skifahren ist für mich<br />
Sport, und da esse ich grundsätzlich<br />
eher gar nix.<br />
Wie jetzt? Skifahren ganz ohne Essen?<br />
(lacht) Nana, das auch wieder nicht. Ich mache<br />
mir ein ordentliches Frühstück, dann lass’ ich<br />
es zwei, drei Stunden auf der Piste richtig<br />
tuschen, ohne Pause, danach fahr’ ich wieder<br />
nach Hause. Aber wenn ich in Flachauwinkl<br />
unterwegs bin, zieht es mich doch immer wieder<br />
in eine bestimmte Hütte, einfach weil die so<br />
echt und urig ist.<br />
Klingt super.<br />
Ist sie auch. Die »Burgstallhütte« von Franz<br />
und Regina Seiwald, auf der Talabfahrt nach<br />
Flachauwinkl. Das ist eine uralte Knappenhütte,<br />
die ursprünglich für die Bergwerksarbeiter<br />
(gibt es schon längst nicht mehr, Anm.) gebaut<br />
In der Burgstallhütte auf der<br />
Talabfahrt in Flachauwinkl<br />
gibt‘s nur hausgemachte<br />
Köstlichkeiten – und<br />
herrlichen Kaiserschmarren.<br />
RUDI OBAUER (58)<br />
kocht seit Jahrzehnten an der absoluten<br />
Spitze der heimischen Gastronomie. Sein<br />
Restaurant in Werfen (S) führt er gemeinsam<br />
mit Bruder Karl, in der Freizeit zieht es<br />
ihn stets »auf die Berg’« – im Sommer zum<br />
Bergsteigen, im Winter zu Skitouren.<br />
worden ist. Regina und Franz Seiwald leisten<br />
großartige Arbeit, da wird von der Rindsuppe<br />
bis zum Apfelstrudel alles selbst gemacht – und<br />
der Kaiserschmarren sowieso. Die Nachspeisen<br />
sind wirklich alle großartig, die haben eine<br />
eigene Patissière im Betrieb, die alles frisch<br />
macht.<br />
Und die Hauptspeisen?<br />
Da passt alles. Franz kauft jede Saison zwei<br />
ganze Ochsen, die werden komplett verarbeitet.<br />
Die saure Leber, das Beuschl, die Sulz von den<br />
Ferkeln, die sie auch im Ganzen ankaufen – das<br />
ist alles mit Herz und Können gemacht.<br />
Was essen Sie am liebsten dort?<br />
Ach, ich sag immer, sie sollen bringen, was<br />
gerade da ist. Das können Rindsrouladen sein,<br />
ein Top-Rindsbraten oder ein knuspriger<br />
Schweinsbraten mit Semmelknödel und bayerischem<br />
Kraut. Manchmal gibt’s auch einfach<br />
einen Topf voll O-Power-Suppe – für die hab<br />
ich ihnen ein paar Tipps geben dürfen, daher<br />
der Name.<br />
Was ist da drin?<br />
Nix Besonderes, einfach eine richtig kraftvolle<br />
Rindsuppe mit Linsen, Nudeln, Gemüse,<br />
Rindfleisch, die mit frischem Kren, Ingwer und<br />
Tomatenessig abgeschmeckt wird. Die heizt<br />
einem richtig ein.<br />
BURGSTALLHÜTTE<br />
auf der Talabfahrt nach Flachauwinkl,<br />
5542 Flachau, T 06457 2950, geöffnet ab Anfang<br />
Dezember bis Ostermontag von 9–18 Uhr,<br />
burgstallhuette.com<br />
Fotos: Spitz<br />
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falstaff
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