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E-Paper | Falstaff Magazin Deutschland 05/2019

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jul–aug <strong>2019</strong><br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

KOCHKULTUR<br />

GENIESSEN IM<br />

SCHWARZWALD<br />

TOP-WEINE<br />

DER SOMMER<br />

IM GLAS<br />

ALABAMA & CO<br />

WUNDERBARE<br />

SÜDSTAATEN<br />

SPANIEN/ITALIEN € 12,80; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 10,90<br />

<strong>05</strong><br />

Der Duft des Sommers<br />

GOURMET-HIGHLIGHTS FÜR DIE SCHÖNSTE JAHRESZEIT<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>05</strong>/<strong>2019</strong><br />

€ 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

ZKZ 19784<br />

4 191943 0095<strong>05</strong><br />

<strong>05</strong>


Wer bremst, gewinnt.<br />

Die alltagstaugliche Reichweite des rein elektrischen Audi e-tron wird dank teilweiser Rückgewinnung<br />

von Bremsenergie gesteigert. Welche Features des Audi e-tron Sie außerdem zum Gewinner machen,<br />

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Audi Vorsprung durch Technik


AUS DER<br />

CHEFREDAKTION<br />

SOMMERLICHE<br />

FREUDEN<br />

Designed by Angela Schramm<br />

GESCHÄTZTE GENIESSERINNEN,<br />

GESCHÄTZTE GENIESSER!<br />

Foto: Ian Ehm, Manfred Klimek<br />

Ist der Sommer nicht wunderbar? Er spricht alle Sinne<br />

an, ist voller Farben und Gerüche. In keiner anderen<br />

Jahreszeit wird man beim Schlendern über einen<br />

Wochenmarkt so unwiderstehlich in ein Meer von Aromen<br />

hineingesogen. In der Vorfreude auf diesen Moment hat die<br />

Kulinarik-Redaktion für dieses Heft ein Drehbuch für den<br />

sommerlichen Genuss erstellt: mit einer Hommage an die<br />

berühmtesten Salate dieses Planeten, mit einem Streifzug<br />

durch die pikante (und nicht zuletzt hitzeerprobte) kreolische<br />

Küche und mit einer Liebeserklärung an unser aller<br />

Schwarm aus Kindertagen: das Speiseeis.<br />

Der Sommer verlangt auch nach einem eigenen Weintyp,<br />

schließlich möchte man ja nicht nach dem ersten Glas<br />

schon ein Nickerchen machen. Aber gerade beim sogenannten<br />

»Sommerwein« heißt es: Augen auf beim Kauf! Denn<br />

manche dieser Tropfen werden einzig darum im Sommer<br />

ins Regal gestellt, weil sie um jeden Preis vor der neuen Ernte<br />

verkauft sein müssen. Vertrauen Sie lieber den Empfehlungen<br />

unserer Weinredaktion, die den Markt durchforstet<br />

hat, um Ihnen Leichtigkeit, Duftigkeit und echte Frische<br />

auf den Tisch zu bringen.<br />

In der Reihe »World Champions« porträtieren wir in<br />

der Regel Winzer und Weingüter, die entweder für wuchtige<br />

Rotweine oder für raffinierte Weiße berühmt sind. Doch<br />

in diesem Heft hängen wir die Champion-Medaille Sacha<br />

Lichine um, der nichts von beidem macht. Lichine widmet<br />

sich ausschließlich der Erzeugung von Rosé – und das auf<br />

allerhöchstem Niveau. Damit teilt der Nachfahre eines<br />

russischen Bankiers eine wesentliche Eigenschaft mit dem<br />

Brauerei-Nachkommen und Saar-Winzer Roman Niewodniczanski:<br />

Beide gehen unbeirrt ihres Weges.<br />

Niewodniczanski hat Anfang Juli einen kühn in die<br />

Zukunft gedachten Weingutsneubau eingeweiht, der uns<br />

fast die Sprache verschlagen hat. Zum Glück nur fast: Ab<br />

Seite 28 lesen Sie alles über den Bau und seinen Macher.<br />

Aber am besten schauen Sie gleich mal nach einer Lücke<br />

im Kalender, um selbst hinzufahren. Es lohnt sich.<br />

Viel Spaß mit dem neuen Heft!<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

Chefredakteur und Herausgeber<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

DR. ULRICH SAUTTER<br />

Chefredakteur Wein<br />

ulrich.sautter@falstaff.com<br />

PHILIPP ELSBROCK<br />

Chefredakteur Gourmet<br />

philipp.elsbrock@falstaff.com<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

5


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fals_DE_19<strong>05</strong>_Cover.indd 1 24.06.19 13:01<br />

ZKZ 19784<br />

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<strong>05</strong><br />

<strong>05</strong><br />

JULI – AUGUST<br />

12<br />

Endlich ist der Sommer da! Und mit<br />

den warmen Temperaturen steigt<br />

auch die Lust auf Abkühlung.<br />

Genießen Sie die heißen Tagen mit<br />

leichten Sommerweinen, fruchtigen<br />

Bowlen und einer Reise zu den<br />

kultigsten Eisdielen Europas.<br />

/ jul–aug <strong>2019</strong><br />

KOCHKULTUR<br />

GENIESSEN IM<br />

SCHWARZWALD<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

TOP-WEINE<br />

DER SOMMER<br />

IM GLAS<br />

ALABAMA & CO<br />

WUNDERBARE<br />

SÜDSTAATEN<br />

COVER<br />

FOTO: STOCKFOOD /<br />

EISING STUDIO<br />

SPANIEN/ITALIEN € 12,80; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 10,90<br />

Der Duft des Sommers<br />

GOURMET-HIGHLIGHTS FÜR DIE SCHÖNSTE JAHRESZEIT<br />

38<br />

Das Languedoc ist<br />

Frankreichs größtes<br />

Weinbaugebiet.<br />

76<br />

Sacha Lichine macht nur noch Wein in der<br />

Provence und fast ausschließlich Rosé.<br />

COVER: DER DUFT<br />

DES SOMMERS<br />

12 SOMMERWEINE<br />

Fruchtiger Weingenuss aus aller Welt<br />

54 IMMER DER NASE NACH<br />

Was passiert beim Schmecken?<br />

58 ES MUSS NICHT IMMER WEIN SEIN<br />

Der Trend zu alkoholfreier<br />

Speisenbegleitung ist auf dem Vormarsch<br />

84 SUPERBOWL<br />

Erfrischende Bowlen für die perfekte<br />

Sommerparty<br />

94 DA HABEN WIR DEN SALAT<br />

Die berühmtesten Klassiker und ihre<br />

Geschichten<br />

102 DRESS TO IMPRESS<br />

So gelingt das perfekte Dressing<br />

118 HEISS AUF EIS<br />

Die coolsten Geschmackskreationen in<br />

den besten Eissalons Europas<br />

124 DIE BELIEBTESTEN EISDIELEN<br />

Die <strong>Falstaff</strong>-Community hat gewählt<br />

126 SERIE: CORTIS KÜCHENZETTEL<br />

Leck mich doch!<br />

128 SOMMERFRISCHE IN DER KÜCHE<br />

Die besten Tools für selbst gemachtes Eis<br />

5 AUS DER CHEFREDAKTION<br />

169 IMPRESSUM<br />

234 TISCHGESPRÄCH<br />

28<br />

Der Kellerneubau<br />

des historischen<br />

Weinguts Van Volxem<br />

sprengt alle<br />

Dimensionen.<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>05</strong>/<strong>2019</strong> € 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

Fotos: Getty Images,, mauritius images, beigestellt<br />

6 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


1719 reloaded<br />

Dresden feiert<br />

300 Jahre Prinzenhochzeit<br />

Lustgondeln anno 1719<br />

Der Brautzug auf der Elbe mit Festen<br />

in Pirna, Pillnitz und Dresden<br />

25. 8. <strong>2019</strong><br />

Wiedereröffnung des<br />

königlichen Paradeappartements<br />

August des Starken<br />

Residenzschloss Dresden<br />

September <strong>2019</strong><br />

Neueröffnung<br />

Gemäldegalerie Alte Meister<br />

und Skulpturensammlung<br />

Dresdner Zwinger, Semperbau<br />

7. 12. <strong>2019</strong><br />

Visit Dresden<br />

www.dresden.de/1719<br />

www.dresden.de/veranstaltungen<br />

www.dresden-elbland.de


JULI – AUGUST<br />

108<br />

Köstliche<br />

Rezepte aus der<br />

kreolischen Küche.<br />

WEIN & MEHR<br />

10 WEIN-NOTIZEN<br />

Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter<br />

präsentiert Trends und Neuigkeiten<br />

20 SERIE: AM STROME<br />

Weinkultur an der Rhône<br />

28 MULTITASKING FÜR<br />

FORTGESCHRITTENE<br />

Der Kellerneubau von Van Volxem<br />

38 ZEIT DES UMBRUCHS<br />

Frankreichs Weinbaugebiet<br />

Languedoc wird umgekrempelt<br />

66 TOP-WEINE ÖSTERREICHS<br />

Ein exklusiver Auszug aus dem neuen<br />

<strong>Falstaff</strong> Weinguide unserer Nachbarn<br />

70 DIAMANTEN AUS DEN ALPEN<br />

Südtirols Weine stehen so gut<br />

da wie nie zuvor<br />

76 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Sacha Lichine im Porträt<br />

90 GENUSSMOMENTE<br />

Aus der Welt der Zigarren<br />

GOURMET<br />

92 GOURMET-NOTIZEN<br />

Das Neueste aus der Welt des Genusses<br />

108 DIE WÜRZE DES SÜDENS<br />

Drei Top-Rezepte aus der<br />

kreolischen Küche<br />

116 ESSLUST UND LIEBESHUNGER<br />

Essay von Michael Dangl<br />

130 JUNG, BEGABT, GUT AUSSEHEND<br />

Ambitionierte Junggastronomen<br />

aus dem Schwarzwald<br />

145 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

150 INTERNATIONALER HOTSPOT<br />

Schloss Schauenstein, Fürstenau<br />

EXTRA: LIVING<br />

155 INTRO<br />

156 EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Angelika Rosam präsentiert die<br />

Highlights aus dem Design-Kosmos<br />

158 IM BLUMENRAUSCH<br />

Florale Muster im Trend<br />

162 STRAHLENDE PRACHT<br />

Outdoor-Möbel<br />

166 LEUCHTSIGNALE<br />

Die neue Outdoorlampen-Generation<br />

168 GLAMOUR-TIME<br />

Die Home-Collection von Pop-Ikone<br />

Kylie Minogue<br />

REISE<br />

170 TRAVEL-NOTIZEN<br />

Online-Chefredakteur Bernhard<br />

Degen präsentiert Reise-Highlights<br />

172 DURCH DEN TIEFSTEN SÜDEN<br />

Von den Sümpfen Louisianas bis an<br />

die Küste South Carolinas<br />

184 LONG WEEKEND GRADO<br />

Tipps für ein perfektes<br />

Wochenende<br />

JOURNAL<br />

149 DELI-GENUSSPARTNER<br />

194 MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />

198 VINOTHEKEN<br />

229 EVENTS<br />

TASTING<br />

200 SHORTLIST<br />

202 PINOT GRIGIO TROPHY<br />

210 RHÔNE-WEINE<br />

216 SAUVIGNON TROPHY<br />

222 LANGUEDOC<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 04. 09. <strong>2019</strong><br />

118<br />

Die außergewöhnlichsten<br />

Eisdielen Europas.<br />

130<br />

Die Nachwuchsgastronomen aus dem<br />

Schwarzwald sind auf dem Vormarsch.<br />

172<br />

Eine kulinarische Entdeckungstour<br />

durch die Südstaaten.<br />

Fotos: Konrad Limbeck, StockFood / Pizzi, Alessandra, Shutterstock, beigestellt<br />

8 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Genuss mit<br />

„Ein Schmalzbrot<br />

und ein Viertel Wein<br />

kann oft die letzte<br />

Rettung sein.”<br />

Johannes Schellhorn & Willi Schlögl,<br />

Wirte, Sommeliers und für die<br />

Internationalen: Weindirektoren<br />

„Freundschaft Weinbar” Berlin.<br />

Mitglied bei Gerolsteiner WeinPlaces -<br />

eine Initiative für unkomplizierten und<br />

hervorragenden Wein-Genuss.<br />

© Ast Fotografie<br />

Entdecken Sie jetzt alle<br />

WeinPlaces auf:<br />

www.weinplaces.de<br />

FREUNDSCHAFT WEINBAR – BERLIN HAMMERS – BERLIN KURPFALZ-WEINSTUBEN – BERLIN WEINSTEIN – BERLIN LIVINGROOM – BOCHUM<br />

LEOPOLD – DEIDESHEIM WEINKULTURBAR – DRESDEN CONCEPT RIESLING – DÜSSELDORF EISKELLER – DÜSSELDORF EMMA 2 – ESSEN<br />

HEIMAT – FRANKFURT OMONIA – FRANKFURT HERDER ZEHN – FREIBERG DREXLERS – FREIBURG KLEINES JACOB – HAMBURG VINEYARD – HAMBURG<br />

WITWENBALL – HAMBURG ESSERS – KÖLN WEINHAUS GUT SÜLZ – KÖNIGSWINTER FISCHERKLAUSE – LÜTJENSEE LADENDORFS WEINHAUS – MAINZ<br />

LAURENZ – MAINZ WINELIVE – MEERBUSCH GEISEL’S VINOTHEK – MÜNCHEN ESELSBURG – NEUSTADT WEINSTOCKWERK – NÜRNBERG<br />

INTERIEUR NO. 253 – REMAGEN WEINHANDLUNG KREIS – STUTTGART SCHACHNER – SYLT WEINSINNIG – TRIER ALTE KANZLEI – WANGEN<br />

WEINBAR WEIMAR – WEIMAR WEINGUT BALTHASAR RESS – WIESBADEN REISER’S WEINBAR – WÜRZBURG


Wein-Chefredakteur<br />

ULRICH SAUTTER<br />

WEIN<br />

BIODYVIN WILL<br />

STRENGERE<br />

REGELN<br />

Biodyvin, der einflussreiche<br />

Zusammenschluss biologischdynamischer<br />

Winzer mit bislang<br />

148 Mitgliedern aus sechs Ländern,<br />

plant eine Verschärfung seiner<br />

Statuten: Eine Mitgliedschaft soll<br />

künftig nicht mehr möglich sein,<br />

wenn ein Betrieb auch Trauben aus<br />

konventionellem Anbau verarbeitet.<br />

Prominentestes Opfer der Änderung<br />

wäre der Händler Michel Chapoutier,<br />

dessen Parzellen-Kelterungen aus biodynamischer<br />

Bewirtschaftung stammen,<br />

der jedoch in seiner Handelslinie<br />

große Mengen konventionell<br />

erzeugter, zugekaufter Trauben verarbeitet.<br />

Biodyvin-Präsident Olivier<br />

Humbrecht schlägt Chapoutier und<br />

anderen Betroffenen als Kompromiss<br />

vor, bei Zukäufen Trauben aus EU-<br />

Bio-Standard zu nützen.<br />

biodyvin.com<br />

PENFOLDS COPRODUZIERT<br />

CHAMPAGNER<br />

Der australische Wein-Gigant Penfolds<br />

beginnt eine Zusammenarbeit mit dem<br />

Champagnerhaus Alain Thiénot. Denn zum<br />

diesjährigen 175. Penfolds-Jubiläum soll es<br />

einen Blanc de Blancs und einen Blanc de<br />

Noirs geben. Der Clou: Zwei Barriques Penfolds-Chardonnay<br />

dienen als Dosage.<br />

REBBLÜTE DEUTET AUF<br />

NORMALEN HERBST HIN<br />

Die Rebblüte fand in den deutschen Anbaugebieten<br />

um den 20. Juni herum statt und<br />

damit im Rahmen des langjährigen Mittels.<br />

Nach einem sehr frühen Austrieb hatte der<br />

kühle und feuchte Mai die Vegetation verzögert.<br />

Nun rechnen die Winzer mit weitgehend<br />

»normalen« Leseterminen.<br />

WEINFÄLSCHUNG IN<br />

DER DO BIERZO<br />

Die spanische Polizei hat in Galicien vier<br />

Personen festgenommen und 335.000 Euro<br />

Bargeld beschlagnahmt. Offenbar hat das<br />

Quartett bis zu zwei Millionen Flaschen<br />

Wein gefälschterweise als Vino de la Tierra<br />

de Castilla und als Bierzo DO in den Verkehr<br />

gebracht. Die Ermittlungen dauern an.<br />

10 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


NOTIZEN<br />

KABINETT PREISLICH<br />

GLEICH SPÄTLESE<br />

Der Geisenheimer Händler Weinart kündigt<br />

eine Preisänderung mit Signalwirkung an: »Wir<br />

werden alle fruchtigen Kabinettweine, die man<br />

nicht mehr beim Winzer kaufen kann, preislich<br />

anheben, und das in der Regel auf den Preis<br />

einer Spätlese derselben Lage«, so Weinart-<br />

Geschäftsführer Nedjelko Mrcela (Foto). Für<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser kommt diese Entwicklung nicht<br />

überraschend: Schon im Heft 3/<strong>2019</strong> (Kabinett<br />

Trophy) hatten wir uns aufgrund der Erderwärmung<br />

gefragt: »Ist der Kabinett die Auslese der<br />

Zukunft? Auch preislich?« Es scheint ganz so,<br />

als sei er auf bestem Weg dorthin.<br />

WEINPAPST IM RUHESTAND<br />

Robert Parker hat Anfang Mai angekündigt, sich<br />

endgültig zur Ruhe zu setzen. Nach dem Verkauf<br />

des »Wine Advocate« im Jahr 2012 war Parker<br />

ohnehin kaum noch aktiv gewesen, nun endet die<br />

von ihm geprägte Ära der Weinkritik also auch<br />

formell. Der gelernte Jurist Parker hatte 1978<br />

begonnen, den »Wine Advocate« zu produzieren.<br />

BORDEAUX: ABSCHIED VON<br />

ANDRÉ LURTON (1924–<strong>2019</strong>)<br />

Durch ihn lernte <strong>Deutschland</strong> weißen<br />

Bordeaux kennen und lieben: André Lurtons<br />

Château Bonnet – ein Entre deux<br />

mers zu fairem Preis – war schon in den<br />

1990er-Jahren eine Referenz. Nun ist<br />

der Vollblutwinzer und Politiker im Alter<br />

von 94 Jahren verstorben. Bei einem<br />

Trauergottesdienstes gaben ihm mehr<br />

als 1000 Gäste das letzte Geleit. Lurton<br />

hatte ein bewegtes Leben: Als junger<br />

Mann kämpfte er in der Résistance, nach<br />

dem Krieg wurde er Bürgermeister seines<br />

Heimatorts Grézillac und blieb es 45 Jahre<br />

lang. Er bekleidete Dutzende weinbaupolitische<br />

Ämter, schuf die AOC Pessac-<br />

Léognan und weitete seinen Besitz auf<br />

600 Hektar aus. Dabei blieb Lurton<br />

bodenständig: Bis fast zuletzt war er<br />

jeden Tag in seinem Büro anzutreffen.<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images, JEAN-PIERRE MULLER / AFP / picturedesk.com, Patricia Astor, beigestellt<br />

EDEN BY PERRIER-JOUËT<br />

IN HAMBURG<br />

Hamburgs brandneues Hotel »Tortue« ist der Ort<br />

eines exklusiven Champagner-Pop-ups im Herzen<br />

der Hansestadt: Noch bis 18. August verwandelt Eden by Perrier-Jouët mithilfe von<br />

interaktiven Installationen, floralen Kunstwerken und Tastings das »Tortue« in ein kleines<br />

Champagner-Paradies. An vier Donnerstagen im Juli serviert das Restaurant »Jin Gui« ein<br />

Champagner-Menü, im Innenhof des Hotels hat die »Art of the Wild«-Champagner-Bar<br />

geöffnet (von Di–Sa ab 17 Uhr). eden-hamburg.perrier-jouet.com<br />

BEHÖRDEN UNTERSAGEN<br />

CHATEAU-NAMEN BEI ZUKAUF<br />

Der französische Konsumentenschutz<br />

hat angekündigt, künftig bei generischem<br />

Bordeaux aus namhaften Châteaux<br />

genauer hinzusehen: Es könne sich<br />

um Täuschung handeln, wenn ein Wein<br />

etwa mit Namen »Bordeaux de Maucaillou«<br />

nur auf Maucaillou abgefüllt, aber<br />

nicht aus eigenen Trauben erzeugt sei.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

11


cover / SOMMER IM GLAS<br />

SOMMER-<br />

WEINE<br />

BLUMIG-FRUCHTIGE WEINGENÜSSE<br />

AUS ALLER WELT<br />

Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredakteure aus <strong>Deutschland</strong>, Österreich, Italien<br />

und der Schweiz verraten Ihnen, welche Weine in diesem herrlichen<br />

Sommer <strong>2019</strong> ihre Favoriten für Garten und Terrasse sind.<br />

TEXT OTHMAR KIEM, PETER MOSER, ULRICH SAUTTER, DOMINIK VOMBACH<br />

Der Sommer bietet viele<br />

Gelegenheiten, ein gutes<br />

Gläschen duftigen Weins mit<br />

seinen Freunden zu genießen.<br />

Fotos: Mascot – Getty Images<br />

12 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Die Gläser füllen sich mit<br />

Nuancen von Blüten und<br />

Früchten, den ätherischen<br />

Ölen von Rosen und Zitruszesten,<br />

Noten exotischer<br />

Gewürze wie der Muskatnuss liegen animierend<br />

in der Luft. Der Sommer beschert<br />

uns Körbe voll frischer Beeren, vollreifer<br />

Kirschen, tropische Früchte, saftiges Steinobst,<br />

eine nicht enden wollende Symphonie<br />

von Aromen und Düften. Es ist die Zeit des<br />

unbeschwerten Genießens, sei es das erfri-<br />

schende kühle Glas am Pool oder der<br />

leichtfüßige Begleiter bei Tisch im Garten<br />

oder auf der Terrasse. Liebhaber des<br />

frischen Weißweins erfreut der Pfirsichton<br />

des knackigen Rieslings, rotbeerige Roséweine<br />

stehen bereit, ein lebendiger<br />

Schaumwein à la Moscato verbindet alle<br />

Facetten der Lebensfreude in einem Glas.<br />

<strong>Falstaff</strong> hat das mondiale Angebot durchforstet,<br />

und hier sind nun jene duftigen<br />

Flaschen, die man im Sommer <strong>2019</strong> nicht<br />

verpassen sollte. ><br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

13


cover / SOMMER IM GLAS<br />

92<br />

2018 GELBER MUSKATELLER SÜDSTEIERMARK DAC KITZECK-SAUSAL<br />

Weingut Wohlmuth, Fresing-Kitzeck, Österreich<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart nach Ananas, floral unterlegte gelbe Tropenfrucht, zarte Muskatnuss,<br />

mineralischer Touch. Saftig, rund und frisch, weißer Apfel, salziger Touch, ein Hauch von Limetten im<br />

Abgang, Schieferwürze im Nachhall, ein facettenreicher Sommerwein.<br />

wohlmuth.at, € 13,–<br />

92<br />

MÜLLER-THURGAU KLETTGAU 2018<br />

Markus Ruch, Klettgau, Schweiz<br />

In der Nase reifes Kernobst sowie intensive<br />

Zitrusaromatik. Dazu ein Hauch von<br />

weißen Blüten. Am Gaumen besticht<br />

dieser Müller-Thurgau mit seinem ausgewogenen<br />

Süße-Säure-Spiel, das ihn<br />

unglaublich trinkig macht. Spritziger, frischer<br />

Sommerwein, da freut man sich<br />

auf ein zweites Glas.<br />

wagners-weinshop.at, € 23,–<br />

92<br />

2018 PERFECT DAY<br />

Weingut Pittnauer, Gols,<br />

Neusiedler See<br />

Mittleres Goldgelb, getrübt, Silberreflexe.<br />

Einladender Duft nach frischen<br />

Aprikosen, etwas Apfel, zarter Blütenhonig,<br />

dezente Kräuterwürze, floraler<br />

Touch. Saftig, zart nach Nashi-Birnen,<br />

feiner Säurebogen, ein Hauch von<br />

Muskat im Nachhall, Cuvée aus vier<br />

duftigen Weißweinsorten, in der<br />

Amphore mineralisiert.<br />

pittnauer.com, € 15,–<br />

92<br />

FORSTER RIESLING KABINETT<br />

TROCKEN 2018<br />

Heinrich Spindler, Pfalz, <strong>Deutschland</strong><br />

Weißer Pfirsich, Zitronenmelisse, etwas<br />

feuchter Sand, feuchter Kalk, straffer,<br />

saftiger Säurezug, spielende Süße,<br />

frisch und dabei intensiv taktil-mineralisch,<br />

pikant in den Aromen und ungemein<br />

lang in der Struktur, dabei leichtfüßig<br />

und elegant, ein Durstlöscher auf<br />

höchstem Niveau.<br />

weingutheinrichspindler.de, € 8,80<br />

92<br />

»PURE« SCHEUREBE TROCKEN<br />

2018<br />

Brüder Dr. Becker, Rheinhessen,<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

Ohne Schwefelzusatz. Blumig, keine<br />

Oxidation, ein Hauch Apfelschalentee.<br />

Am Gaumen straff, hefig, sehr mineralisch,<br />

leicht phenolisch, würziger<br />

Abklang, hintergründiger Schmelz,<br />

deutliche Salzigkeit. Ein intellektuelles<br />

Sommervergnügen.<br />

brueder-dr-becker.de, € 12,–<br />

91<br />

SAUVIGNON BLANC 2017<br />

Hervé Villemade, Loire, Frankreich<br />

In der Nase frische Zitrusfrüchte, reifes<br />

Kern- und Steinobst sowie Honig.<br />

Am Gaumen frische, saftige Säure,<br />

viel Schmelz und schöne Birnensowie<br />

Apfelfrucht. Wirkt leichtfüßig<br />

und besitzt eine schöne Cremigkeit<br />

und Würze im Abgang.<br />

vins-vivants.de, € 11,50<br />

90<br />

DU NEUF EN GASCOGNE 2018<br />

Plaimont Producteurs, Gascogne,<br />

Frankreich<br />

Der Name ist ein Wortspiel: »Neuigkeiten«<br />

aus der Gascogne, aber das<br />

Wort »neuf« deutet gleichzeitig auch<br />

auf die 9 Volumenprozent Alkohol hin.<br />

Floraler und zitrischer, sehr klarer<br />

Duft, Grapefruit, Cassis und Flieder.<br />

Knackige Säure, forsch dagegen<br />

gesetzte Restsüße, ein Kabinett-Typ<br />

aus 100 Prozent Colombard.<br />

wein-und-mehr.de, € 5,95<br />

Fotos: StockFood / Arras, Klaus, beigestellt<br />

14 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


WEISS<br />

DUFTIG &<br />

FRISCH<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

15


cover / SOMMER IM GLAS<br />

ROSIG-FRUCHTIG<br />

93<br />

92<br />

92<br />

BLAUFRÄNKISCH ROSÉ »DER ELEFANT IM<br />

PORZELLANLADEN« 2018<br />

Weingut Strehn, Deutschkreutz,<br />

Mittelburgenland, Österreich<br />

Helles Kupferrot, Orangereflexe. Attraktives Beerenkonfit,<br />

kandierte Orangenzesten, ein Hauch von<br />

Blütenhonig und Himbeermark. Saftig, zart nach<br />

Honigmelone, seidige Textur, rote Kirschen, frisch<br />

strukturiert, Erdbeeren, ein Hauch von Vanille, sehr<br />

gute Länge, mineralischer Nachhall, ein eleganter<br />

Speisenbegleiter.<br />

strehn.at, € 15,–<br />

92<br />

ROSÉ CORAIL 2018<br />

Château de Roquefort, Provence,<br />

Frankreich<br />

In der Nase Aromen von Johannisbeere,<br />

Kirsche, kräuterwürzige Noten<br />

und florale Anklänge. Komplexes<br />

Bukett. Am Gaumen ist er frisch,<br />

straff und saftig. Etwas Tannin im<br />

Abgang. Ein Rosé, der leichtfüßig<br />

wirkt und Lust auf das nächste<br />

Glas bereitet.<br />

weinhalle.de, € 13,–<br />

SCHILCHER WESTSTEIERMARK<br />

DAC RIED LANGEGG 2018<br />

Friedrich Schilcher, St. Stefan ob<br />

Stainz, Weststeiermark, Österreich<br />

Helles Zwiebelrosa, Silberreflexe. Einladendes<br />

frisches rotes Beerenkonfit,<br />

ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />

dunkle Mineralität unterlegt, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, elegant, feine<br />

reife Johannisbeernote, frischer Säurebogen,<br />

Limetten im Abgang, gut<br />

anhaltend, verfügt über Reifepotenzial.<br />

friedrich-schilcher.at, € 8,50<br />

92<br />

SPÄTBURGUNDER ROSÉ 2018<br />

Meyer-Näkel, Ahr, <strong>Deutschland</strong><br />

Korallenrosa in der Farbe. Noch sehr<br />

verschlossen im Duft. Am Gaumen<br />

intensiv kohlensäurefrisch, eine<br />

griffige, stoffige Textur, elegantes<br />

Säuregerüst, kein Rosé der lieblichen<br />

Fraktion, sehr gut in Dichte und<br />

Länge, rotbeerige Abgangsfrucht.<br />

In seinem Extrakt fast schon ein<br />

heller Rotwein.<br />

meyer-naekel.de, € 9,85<br />

PINOT NOIR BLANC DE NOIR 2018<br />

J. Neus, Rheinhessen,<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

Cremefarben. Zurückhaltender Duft,<br />

etwas Hefe, Hagebutte und Wildrose.<br />

Am Gaumen frisch und mineralisch,<br />

eine Spur Kohlensäure, ein Jahrgangstyp<br />

in Kraft und Dichte, aber<br />

dennoch spannungsreich und<br />

deutlich vom Kalk geprägt. Ein sehr<br />

hochwertiger Trinkspaß für jede sommerliche<br />

Terrasse.<br />

weingut-neus.de, € 8,80<br />

91<br />

DÔLE DE SIERRE 2016<br />

Domaine Rouvinez, Wallis,<br />

Schweiz<br />

Helles Lachsrosa mit Silberreflexen.<br />

In der Nase offenbaren sich frische<br />

rote Beeren, dazu Kirsche, ein Hauch<br />

von Pflaume und würzige Anklänge.<br />

Am Gaumen von schlanker Statur, mit<br />

angenehmer Säure und Beerenfrucht.<br />

Lebendiger, frischer Roter aus Pinot<br />

Noir und Gamay.<br />

vicampo.de, € 18,50<br />

Fotos: StockFood / Winkelmann, Bernhard, StockFood / Rob Fiocca Photography, beigestellt<br />

16 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


94<br />

VIGNETO GIARDINO ASCIUTTO DRY<br />

RIVE DI COLBERTALDO CONEGLIANO<br />

VALDOBBIADENE<br />

Prosecco Superiore DOCG 2018,<br />

Adami, Venetien, Italien<br />

Helles Silber mit anhaltender, konsistenter<br />

Perlage. Elegante Nase mit filigraner Frucht<br />

und zart-mineralischen Nuancen. Ausgewogen<br />

und feingliedrig im Mund, entpuppt sich<br />

toll dosiert, feines Spiel, nicht überladen,<br />

leichtfüßig, knackig im Trunk.<br />

vinissimo.de, € 16,–<br />

92<br />

ATMOSPHÈRES<br />

Domaine Jo Landron, Loire,<br />

Frankreich<br />

Anregendes Bukett mit Noten<br />

von Zitrusfrucht, Kernobst und<br />

Melone. Am Gaumen feine Perlage,<br />

rassige, zitrusartige Säure, Pfirsich,<br />

Aprikose und eine prägnante<br />

Mineralität. Pendelt zwischen<br />

sommerlicher Frucht und frischer<br />

Meeresgischt.<br />

weinhalle.de, € 16,90<br />

92<br />

MOSCATO D’ASTI VIGNAIOLI DI S.<br />

STEFANO DOCG 2017<br />

Ceretto, Piemont, Italien<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe, zartes<br />

Mousseux. Zarte Wiesenkräuter, feine<br />

Birnennoten, traubige Nuancen, ein<br />

Hauch von Blütenhonig. Saftig elegant,<br />

Restsüße nach Mango und reifer<br />

Honigmelone, bleibt sehr gut haften,<br />

leicht mineralisch im Nachhall, facettenreicher<br />

Sommerwein.<br />

kateandkon.com, € 17,50<br />

SCHAUMIG-<br />

DUFTIG<br />

92<br />

BRUTROSSO METODO CLASSICO<br />

LAMBRUSCO DI SORBARA SPU-<br />

MANTE DOC BRUT<br />

Cantina della Volta, Emilia<br />

Romagna, Italien<br />

Intensives, leuchtendes Kirschrosa.<br />

In der Nase deutlich süß nach<br />

Zuckerkirschen, Honig und leicht<br />

balsamischen Tönen. Am Gaumen<br />

fruchtbetont und trocken,<br />

ausgewogen, filigranes Spiel zwischen<br />

Frucht und Säure, mittlerer<br />

Körper, frischer Trunk.<br />

cantinadellavolta.com, € 14,90<br />

91<br />

CRÉMANT DE LOIRE AOC BRUT<br />

Bouvet Ladubay, Loire,<br />

Frankreich<br />

Duftig-frisches Bukett mit Noten von<br />

Birne, Quitte sowie weißer Johannisbeere<br />

und Holunderblüte. Am Gaumen<br />

feine Perlage, cremig und balanciert.<br />

Besticht durch eine tänzerische<br />

zitrusartige Säure, leichte Süße und<br />

dezente Brioche-Noten.<br />

moevenpick-wein.de, € 13,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

90<br />

BRACCHETTO D’ACQUI DOCG 2018<br />

Braida, Piemont, Italien<br />

Frisches Rubinrot mit feiner<br />

Perlage. Duftige und ansprechende<br />

Nase, frisch, nach Himbeeren und<br />

Erdbeere. Saftig, feine, klare Frucht<br />

im Mund, angenehm moussierend,<br />

erfrischend und erheiternd,<br />

spritzig-süß.<br />

garibaldi.de, € 8,90<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

17


cover / SOMMER IM GLAS<br />

LEBENDIGE<br />

ROTE MIT FRUCHT<br />

93<br />

93<br />

91<br />

BISCHOFSLEITEN KALTERERSEE AUSLESE<br />

KLASSISCH SUPERIORE SÜDTIROL DOC 2018<br />

Castel Sallegg, Südtirol, Italien<br />

Leuchtendes, funkelndes Kirschrot mit brillantem<br />

Kern. In der Nase feinwürzig und einladend, saftige<br />

Kirschen, geröstete Mandeln, leicht vegetal.<br />

Am Gaumen sehr knackig und klar, öffnet sich<br />

herzhaft, betont saftiger Mittelteil, zeigt frische<br />

Frucht, minimaler Gerbstoff, zieht einen langen<br />

Bogen bis ins Finale.<br />

bergwein-shop.de, € 11,90<br />

93<br />

COUME DE L’OLLA ROUGE 2017<br />

Matassa, Roussillon, Frankreich<br />

In der Nase frisch aufgeschnittener<br />

Pfirsich, Zitrusonten und Sauerkirsche.<br />

Dazu Pflaume und ein Hauch<br />

Gewürznelke sowie Zimt. Am Gaumen<br />

geradlinige Säure, äußerst lebendig<br />

mit wunderbarer frischer Frucht und<br />

Trinkfluss, der kaum zu überbieten<br />

ist. Perfekter Sommerwein.<br />

hawesko.de, € 24,–<br />

FRAPPATO TERRE SICILIANE IGT<br />

2016<br />

Azienda Agricola Arianna<br />

Occhipinti, Sizilien, Italien<br />

Funkelndes, mitteldichtes Kirschrot.<br />

Ansprechende Nase mit Noten nach<br />

Kardamom und Gewürznelken, dann<br />

frische Himbeere. Am Gaumen saftige,<br />

frische Frucht, entfaltet sich dann<br />

mit griffigem, erstaunlich präsentem<br />

Tannin, frisch und salzig.<br />

superiore.de, € 26,90<br />

92<br />

PINOT NOIR ELFIGEN RÜEGET<br />

2014<br />

Tom Litwan, Aargau, Schweiz<br />

Duftiges Bukett mit Noten von<br />

hellen roten Beeren, dazu florale<br />

Anklänge, Orange und kräuterwürzige<br />

Anklänge sowie feine Rauchnoten.<br />

Am Gaumen seidene Textur, frisch,<br />

mit saftiger Säure, viel Beerenfrucht<br />

und fein geschliffenem Tannin.<br />

Finessenreicher, eleganter Pinot.<br />

linke-weine.de, € 35,90<br />

»GABA DO XIL« MENCIA 2016<br />

Telmo Rodriguez, Valdeorras,<br />

Spanien<br />

Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Frische<br />

rote Beerenfrucht und Kirschen,<br />

mineralisch geprägtes Bukett, ein<br />

Hauch von Würzkräutern. Am Gaumen<br />

stoffig und ausgewogen, kühler, eleganter<br />

Stil, feine Extraktsüße, feiner<br />

Sortenausdruck, salziger Nachhall.<br />

vinos.de, € 9,50<br />

91<br />

ZWEIGELT KIESELSTEIN 2018<br />

Claus Preisinger, Gols,<br />

Neusiedler See<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Zwetschgenfrucht, reife Herzkirschen,<br />

kandierte Orangenzesten, Saftig,<br />

elegant, feine Frucht, frisch strukturiert,<br />

mineralisch, eingelegte Kirschen<br />

im Abgang, zitroniger Nachhall,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

belvini.de, € 12,95<br />

Fotos: StockFood / Jalag / Szczepaniak, Olaf, beigestellt<br />

18 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


wein / DIE RHÔNE UND DER WEIN<br />

WASSERWEG ..<br />

NACH SUDEN<br />

»Sur le pont d’Avignon on y danse, on y danse …« So lautet das bekannte<br />

Volkslied aus dem 15. Jahrhundert. La douce France, das auf liebenswürdige<br />

Weise provinzielle Frankreich, belebt unsere Fantasie kaum sonst wo<br />

so stimmungsvoll wie im Rhônetal.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG, ULRICH SAUTTER, DOMINIK VOMBACH<br />

Fotos: mauritius Images<br />

20 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SERIE<br />

EUROPAS WEIN-FLÜSSE<br />

IM PORTRÄT<br />

TEIL 1: DONAU<br />

TEIL 2: RHEIN<br />

TEIL 3: RHÔNE<br />

Atemberaubend: der Blick von<br />

Tournon-sur-Rhône auf die<br />

Amphitheater des Hermitage-<br />

Felsens, der berühmtesten<br />

Lage des Rhônetals.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

21


wein / DIE RHÔNE UND DER WEIN<br />

Ob das am Wein liegt? Kaum ein<br />

Fluss hat Mittel- und Südeuropa<br />

kulturell so zusammengeschweißt<br />

wie die Rhône. Schon<br />

in der Bronzezeit existierte eine<br />

Hochkultur, deren Einfluss entlang der Rhône<br />

von den Alpen bis zum Mittelmeer reichte.<br />

Im vierten Jahrhundert vor Christus<br />

brachten die Griechen den Weinbau nach<br />

Marseille. Von der südlichen Rhône aus verbreiteten<br />

sich die Reben im ganzen heutigen<br />

Frankreich. Doch auch ganz im Norden des<br />

Rhônetals liegt eine Keimzelle des europäischen<br />

Weinbaus: Die Kelten bauten schon im<br />

achten Jahrhundert vor Christus Wein im<br />

Wallis an. Hier, am nördlichsten Flussabschnitt<br />

der Rhône und in seinen alpinen<br />

Nachbargebieten, liegt zudem einer der<br />

bedeutendsten Gen-Pools der europäischen<br />

Weinrebe. Sorten wie Mondeuse und Syrah<br />

stammen aus dem benachbarten Savoyen, und<br />

das Wallis ist berühmt für Lokalsorten wie<br />

Petit Arvine, Cornalin oder Humagne.<br />

Der »Rotten«, wie die Oberwalliser die<br />

Rhône nennen, hat seinen Ursprung im<br />

äußersten Nordosten des größten Schweizer<br />

Weinbaukantons. Hier liegt der beeindruckende<br />

Rhônegletscher, an dessen Rückgang<br />

sich die Folgen des Klimawandels unmissverständlich<br />

erkennen lassen. Seit Mitte des<br />

19. Jahrhunderts schmilzt er kontinuierlich,<br />

fast 10 Zentimeter pro Tag. Sein Schmelzwasser<br />

sammelt sich derzeit in einem See<br />

auf 2208 Metern Seehöhe. Von dort aus<br />

fließt die Rhône hinab ins Tal, von Visp aus<br />

auf 72 Kilometern überwiegend westwärts,<br />

bis sie bei Martigny, am Rhôneknie, einen<br />

markanten 90-Grad-Bogen nimmt, um<br />

Richtung Norden in den Genfersee zu fließen.<br />

Oberhalb von Visp in Visperterminen<br />

liegt der höchste Weinberg Europas und das<br />

Epizentrum des Heida, wie die französische<br />

Sorte Savagnin im Wallis genannt wird. Die<br />

dichten, konzentrierten Weißweine sind von<br />

den hohen Temperaturen der Sommermonate<br />

geprägt. Hier in der Region gedeihen aber<br />

auch fast vergessene Sorten wie der Eyholzer<br />

Rote oder Lafnetscha, die trotz der Hitze<br />

federleichte Weine hervorbringen. Die für<br />

das Rhônetal so typische Sorte Syrah<br />

gelangte im Jahr 1926 ins Wallis und führt<br />

trotz perfekter klimatischer Bedingungen<br />

noch immer ein Schattendasein. Wie überall<br />

in der Schweiz dominiert beim Rotwein der<br />

Pinot Noir, der im Walliser Klima jedoch<br />

wenig von seiner eigentlichen Finesse ausspielen<br />

kann. Syrah wie der Cayas von Jean-<br />

René Germanier verdeutlichen auf eindrucksvolle<br />

Weise, zu welcher Strahlkraft<br />

diese Sorte in der Schweiz fähig ist.<br />

AB LYON GERADEAUS NACH SÜDEN<br />

Nach der Passage des Genfersees mäandert<br />

die Rhône zunächst durch den kargen,<br />

schroffen Teil des Juragebirges, ohne von<br />

Alpiner Weinbau bei Visp und Visperterminen: Reben gesäumt zu werden – die Weinbaugebiete<br />

des Jura liegen allesamt weiter Die Steilhänge reichen bis auf 1150 Meter Höhe. ><br />

Karte: Stefanie Hilgarth, Fotos: Shutterstock, Nicolas de Neve, Château Lichten, beigestellt<br />

22 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Jean-René Germanier (r.) und<br />

sein Önologe Gilles Besse<br />

gehören zu den Größen im<br />

Walliser Weinbau.<br />

Atemberaubender<br />

Ausblick mit Rhône im<br />

Hintergrund: Das<br />

Château Lichten<br />

bei Leuk gehört zum<br />

Hause Rouvinez.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

23


wein / DIE RHÔNE UND DER WEIN<br />

Seit dem Jahr 2011 gehört Château-Grillet (mit 76 Rebterrassen auf 3,5 Hektar)<br />

François Pinault – und ist damit ein Schwester-Gut von Château Latour.<br />

><br />

nördlich. Ab Lyon beginnt die Rhône<br />

jener Strom zu werden, den man gemeinhin<br />

vor Augen hat. Von dort fließt er geradewegs<br />

nach Süden, dem Mittelmeer zu.<br />

Dabei ist dieser Teil des Rhônetals ein<br />

Zwilling zum Rheingraben, beide Absenkungen<br />

entstanden durch die Auffaltung<br />

der Alpen und bilden (gemeinsam mit dem<br />

sie verbindenden Tal der Saône) ein zusammengehörendes<br />

Grabensystem, das Mitteleuropa<br />

quer von Norden nach Süden teilt.<br />

HERMITAGE, STAR DER NORDRHÔNE<br />

Schon wenige Flusskilometer nach Lyon<br />

beginnt sich die weinbauliche Pracht der<br />

nördlichen Rhône zu zeigen: Die ersten<br />

Appellationen flussabwärts gelten den<br />

Syrah-Weinen der Côte-Rôtie sowie den<br />

Viognier-Weißweinen von Condrieu und<br />

Château-Grillet. Die teils terrassierten Steilhänge<br />

liegen hier am rechten Ufer des<br />

Rhônetals auf alten Gesteinen des Zentralmassivs:<br />

Granit, Gneis und Glimmerschiefer.<br />

Im Zusammenwirken mit der Exposition<br />

in Südost- bis Ostrichtung entstehen<br />

Wein-Legenden von packender Mineralität<br />

und Langlebigkeit.<br />

Noch etwas weiter flussabwärts wachsen<br />

bei St. Joseph einige der kernigsten und<br />

mineralischsten Syrah-Rotweine. Auch<br />

Weißwein wird hier in kleinerer Menge<br />

angebaut – und zwar in jener klassischen<br />

Nordrhône-Assemblage aus Marsanne und<br />

Roussanne, die auch den majestätischsten<br />

Weißwein des Rhônetals, den weißen Hermitage,<br />

kennzeichnet. Der Hermitage-Berg<br />

zieht sich beim Ort Tain-l’Hermitage über<br />

eine Länge von etwa drei Kilometern parallel<br />

zum Verlauf des Flusses, wobei die meisten<br />

Weinberge geradewegs nach Süden ausgerichtet<br />

sind oder kleine Amphitheater mit<br />

überwiegend südlicher Ausrichtung bilden.<br />

Zudem beginnt sich in diesem Abschnitt<br />

des Flussverlaufs der mediterrane Klimaeinfluss<br />

bereits etwas stärker zu zeigen. Die<br />

Böden bestehen hier aus derselben<br />

Mischung aus Granit, Glimmerschiefer und<br />

Gneis wie andernorts an der nördlichen<br />

Rhône, doch an manchen Orten finden sich<br />

auch Kalkgeröll und Löss am Hang sowie<br />

Alluvialböden am Hangfuß.<br />

Der rote Hermitage stellt die Klimax all<br />

dessen dar, was Syrah bringen kann: Frucht,<br />

Würze, unbändige Kraft, mineralischen Tiefgang,<br />

Langlebigkeit. Der Eremit Gaspard de<br />

Sterimberg, der den Hang im frühen<br />

13. Jahrhundert (wieder-)bestockt haben soll,<br />

gab der Appellation ihren Namen, und die<br />

legendäre Kapelle, die er errichtete, steht heute<br />

Pate für einen der besten und beständigsten<br />

Weine. Noch im 18. Jahrhundert hatte<br />

der Hermitage an den Höfen des Ancien<br />

Régime nur einen einzigen Rivalen: roten<br />

Burgunder. Und als die Pariser Aristokratie<br />

im 19. Jahrhundert Bordeaux zu trinken<br />

begann, verschnitt der Weinhandel Hermita-<br />

Zu Sand oder Grus verwitterter Granit, Einzelpfahlerziehung und ein Blick auf den Strom<br />

– das sind die Zutaten für die großen Weiß- und Rotweine der nördlichen Rhône.<br />

Karte: Stefanie Hilgarth, Fotos: Chateau Grillet- Photo Vinexia.fr, Château Rayas, mauritius Images, beigestellt<br />

24 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


ge in seine Médocs, um ihnen mehr Struktur<br />

und Farbe zu geben. Eine Verbesserungsmethode,<br />

die sogar ein zugehöriges Verb hervorbrachte:<br />

»hermitager«.<br />

Weiter flussabwärts endet der nördliche<br />

Flussabschnitt der Rhône mit den Weinbergen<br />

von Cornas und sehr mineralischen<br />

Rotweinen sowie jenen von Saint-Péray –<br />

einer reinen Weißwein-Appellation. Zwischen<br />

Valence und Montélimar wird nur<br />

wenig Weinbau betrieben, allerdings ist das<br />

Tal der Drôme, die südlich von Valence in<br />

die Rhône mündet, für die Erzeugung des<br />

Schaumweins Clairette de Die bekannt.<br />

DIE VIELFALT DES SÜDENS<br />

Kult an der südlichen Rhône: der rare Wein von Château<br />

Rayas, ein Châteauneuf-du-Pape aus 100 Prozent Grenache.<br />

Direkt am Fluss übernimmt der Weinbau<br />

erst zwischen Orange und Avignon wieder<br />

die Herrschaft über die Ufer. Die berühmten<br />

Böden mit Rollkies (»Galets roulés«)<br />

bringen in Châteauneuf-du-Pape ein weiteres<br />

Original hervor: Die an der nördlichen<br />

Rhône sortenrein gekelterte Syrah ist hier<br />

ein Juniorpartner, historisch werden bis zu<br />

13 Rebsorten für roten Châteauneuf verwendet,<br />

darunter auch mehrere weiße Trauben.<br />

In den Zeiten ohne technische Hilfsmittel<br />

half deren Zusatz, die Farbe zu stabilisieren<br />

und der Wucht der Weine etwas<br />

mehr Nerv und Fassung zu verleihen.<br />

Gerade mit Blick auf die Sortenwahl variieren<br />

die stilistischen Ideen beim Châteauneuf-du-Pape<br />

sehr stark. Einer der Kultweine<br />

der Region, der schwer zu findende Château<br />

Rayas, besteht zu 100 Prozent aus<br />

Grenache. Seine Feingliedrigkeit unterscheidet<br />

ihn stark von der ungezähmten Stoffigkeit,<br />

die Châteauneufs auf Basis von Mourvèdre,<br />

Syrah oder Carignan aufweisen.<br />

Die Vielfalt der Stile ist auch Ausdruck<br />

einer Vielfalt von Böden: Neben den Galets<br />

roules, die meist von einer Matrix aus rötlichem<br />

Lehm umgeben sind, existieren in<br />

Châteauneuf auch Böden auf Kalk und auf<br />

verschiedenfarbigem Sand. Schaut man ein<br />

wenig in die Nachbarschaft, etwa in die<br />

Appellationen Gigondas und Vacqueyras,<br />

dann erweitert sich das Spektrum noch,<br />

denn auch die nahe Felsenkette der Dentelles<br />

de Montmirail schuf mit ihrem Geröll<br />

Weinbergsböden der Ausnahmeklasse.<br />

Inmitten dieses Paradieses wuchtiger Rotweine<br />

hält sich auch eine Insel des edelsüßen<br />

Weins: Der Muscat de Beaumes-de-<br />

Venise wächst auf schmalen Weinbergsterrassen,<br />

es soll Papst Clemens V. gewesen<br />

sein, der im 14. Jahrhundert den Anstoß<br />

zur Produktion dieser edelsüßen Köstlichkeit<br />

gegeben hat.<br />

Darüber hinaus werden an der ganzen<br />

südlichen Rhône auch Weißweine und<br />

Rosés erzeugt. Die namhafteste Rosé-Herkunft<br />

ist Tavel am rechten Rhône-Ufer,<br />

praktisch direkt vis-à-vis von Châteauneuf<br />

gelegen. Für ihre Weißweine nützen die<br />

Winzer an der südlichen Rhône eine Vielzahl<br />

an Sorten: Picpoul, Clairette und Bourboulenc,<br />

Picardan und Grenache Blanc, aber<br />

auch die aus dem Norden importierten<br />

Marsanne, Roussanne und Viognier. Fast<br />

jede Appellation erzeugt auch in kleinen<br />

Mengen Weißwein – und gerade der weiße<br />

Châteauneuf-du-Pape hat sich in den letzten<br />

Jahren zum Geheimtipp entwickelt.<br />

Mit einer winzigen Weißwein-Appellation<br />

findet der Weinbau an der Rhône auch<br />

seinen südlichen Abschluss: Nur noch acht<br />

Hektar Reben wachsen in der AOC Clairette<br />

de Bellegarde, die westlich von Arles und<br />

am Nordrand der Camargue liegt, während<br />

am linken Rhône-Ufer aus der Ferne bereits<br />

die Weinberge der Provence herübergrüßen.<br />

Wenige Kilometer weiter mündet die Rhône<br />

ins Mittelmeer – und damit in jenes Gewässer,<br />

dank dem vor über 2000 Jahren die<br />

Weinkultur nach Frankreich kam.<br />

Tavel, vis-à-vis von Châteauneuf am rechten Rhôneufer<br />

gelegen, produziert ausschließlich Rosé-Weine.<br />

><br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

25


wein / RHÔ NE<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 210. 148.<br />

BEST OF<br />

RHÔNE<br />

98<br />

97<br />

96<br />

2011 HERMITAGE BLANC,<br />

DOMAINE JEAN-LOUIS CHAVE<br />

Zunächst zurückhaltend mit floralen,<br />

nussigen und buttrigen Tönen. Mit Luftkontakt<br />

reifer Pfirsich, Süßkirsche,<br />

Brombeere. Cremiger Ansatz – viskos,<br />

von feinstem Stoff erfüllt, mineralisch<br />

durchdrungen, eine Säure, die fast gar<br />

nicht isoliert wahrnehmbar ist, so sehr<br />

ist sie physiologisch mit Körper und<br />

Mineralität verschmolzen. Ein großer<br />

Weißwein, mächtig in seiner Statur und<br />

dennoch auch fein besaitet. Große Länge,<br />

zuletzt auch mit würzigen Aromen<br />

(Sternanis und Kümmel).<br />

alpinawein.de, € 218,–<br />

2015 HOMMAGE À JACQUES<br />

PERRIN CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

CHÂTEAU DE BEAUCASTEL<br />

Kräuterwürze, rauchige Mineralität,<br />

feine Trockengewürznoten, mit Thymian<br />

und Salbei unterlegte schwarze<br />

Beerenfrucht, ein Hauch von Sattelleder<br />

und Unterholz. Kraftvoll, komplex,<br />

Extraktsüße, Heidelbeerkonfit<br />

und schwarze Kirschen klingen an,<br />

getragen von reifen, runden Tanninen,<br />

kandierte Veilchen, schwarze Trüffel,<br />

straffer und langer Abgang, zart animalische<br />

Würze im Rückgeschmack.<br />

bacchus-vinothek.de,<br />

gute-weine.de, ca. € 400,–<br />

2016 CORNALIN, DENIS<br />

MERCIER, WALLIS (CH)<br />

In der Nase klare, präzise Beerenaromatik,<br />

die man so von einem<br />

Cornalin nicht erwarten würde. Vor<br />

allem Brombeere und Schwarzkirsche,<br />

dazu eine dezente Röstaromatik<br />

aus dem Holz, Zartbitterschokolade<br />

und würzige Anklänge. Am<br />

Gaumen konzentriert und dennoch<br />

auch elegant, mit intensiver Frucht,<br />

fein gewobenem, reifem Gerbstoff<br />

und enormer Länge. Großes<br />

Lagerpotenzial.<br />

mercier-vins.ch<br />

ca. € 42,80<br />

97<br />

96+<br />

96<br />

2008 HERMITAGE ROUGE<br />

DOMAINE JEAN-LOUIS CHAVE<br />

Ätherisch-kräuterwürzig, Süßkirsche,<br />

Menthol, grüner Pfeffer, komplex und<br />

betörend. Am Gaumen sandiges Tannin<br />

in erster Reife, hat noch Spannung,<br />

aber keine Adstringenz mehr, die ätherische<br />

Würze ist unmittelbar präsent<br />

am Gaumen, trotz 14 Volumenprozent<br />

hat der Wein kein Gramm Fett zu viel,<br />

wirkt gebündelt, sehnig und puristisch,<br />

und dennoch verschmelzen im Abgang<br />

alle Komponenten nahtlos rund und<br />

geschmeidig.<br />

alpinawein.de, € 270,–<br />

2015 DOMAINE DES TOURETTES<br />

HERMITAGE ROUGE, DELAS<br />

Noch verschlossen im Duft, Brombeerkonfitüre,<br />

Andeutungen balsamischer<br />

Würze. Cremiger Auftakt,<br />

unmittelbar präsente Mineralität,<br />

ex trem hohe Dichte mit feinem, aber<br />

nicht zu seidigem Tannin. Elegant,<br />

gemessen am Maximum dessen, was<br />

an Extrakt und Inhalt in 14 Volumenprozent<br />

passt, mineralisch gewürzt,<br />

alle Komponenten nahtlos integriert,<br />

reife, gut tragende Säure, pointierter<br />

Wein mit allerbestem Reifepotenzial.<br />

bremer-weinkolleg.de, € 72,–<br />

2016 »CUVÉE DE MON AÏEUL«<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE<br />

PIERRE USSÉGLIO & FILS<br />

Dezentes Boisée, mineralische Noten,<br />

Eisen, Süßkirsche, Garrigue – ein komplexes,<br />

aber noch jugendlich zurückhaltendes<br />

Duftbild. Am Gaumen ein<br />

Wein voll zartem Nuancenreichtum,<br />

fast burgunderhaft diskret in seinem<br />

Stoff und trotz 16 Volumenprozent<br />

Alkohol elegant und fast schon feingliedrig<br />

wirkend. Hat dabei Ladungen<br />

von Gerbstoff und eine sehr präsente<br />

Frucht, alles hoch aufgelöst bei intensiv<br />

mineralischer Grundierung. Lang.<br />

weinfaul.de, € 65,–<br />

97<br />

96+<br />

96<br />

2016 CÔTE RÔTIE<br />

DOMAINE JAMET<br />

Zu Beginn ein Fruchtverweigerer im<br />

Duft, ganz aufs Steinig-Mineralische<br />

gehend, mit nur einer Spur von Süßkirsche<br />

dabei. Am Gaumen dann aber<br />

prall kirschfruchtig, zum Kauen dicht,<br />

große Mengen feinsten Gerbstoffkorns,<br />

reife Säure, mineralisch durchdrungen,<br />

ein völlig in sich ruhender Wein, alles ist<br />

an seinem Platz, nachgerade unscheinbar<br />

in diesem jugendlichen Zustand,<br />

aber welch ein Potenzial!<br />

wein-kreis.de, € 89,–<br />

(streng limitiert)<br />

2014 ERMITAGE BLANC LE<br />

REVERDY, FERRATON PERE E FILS<br />

Gesteinsmehl, Feuerstein, ein Hauch<br />

von Vanille und zarten floralen Noten.<br />

Butterzart am Gaumen, fein aufgelöster<br />

Extrakt, ungemein kultivierte Säure,<br />

alle Komponenten sind dicht miteinander<br />

verwoben und verschmolzen, alles<br />

erscheint aus einem Guss, Mineralität,<br />

Schmelz und Saftigkeit. Dabei ist der<br />

Wein erst am Beginn seiner Öffnung.<br />

Der Körper ist weit, aber ohne Schwere.<br />

Frucht ist weniger das Thema, das<br />

ist sinnlich gewordenes Terroir.<br />

gute-weine.de, € 77,–<br />

2012 CLOS DE BEAUVENIR<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE BLANC<br />

CHATEAU LA NERTHE<br />

Nougat de Montélimar, kandierter Pfirsich,<br />

Cassata, würzig: Minze, Kardamom.<br />

Eröffnet mit Schmelz und Cremigkeit,<br />

spannt ein großes Volumen<br />

auf, bleibt in seiner Extraktfüllung fein<br />

und differenziert, deutlich mineralisch,<br />

nachgerade zum Kauen einladend,<br />

ganz nahtlos mit dem Körper verschmolzene<br />

Säure, eine Opulenz ohne<br />

Schwere. Idealer Speisenbegleiter für<br />

die Liga »getrüffeltes Kalbsbries«.<br />

alpinawein.de, € 81,50<br />

Fotos: beigestellt<br />

26 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Weil Genuss<br />

Geschmackssache<br />

ist.<br />

Original SELTERS – empfohlen<br />

als idealer Weinbegleiter.<br />

Sebastian Wilkens<br />

Restaurant Jott / Hotel Jäger<br />

Restaurantleiter & Sommelier<br />

Profitieren auch Sie von Original SELTERS<br />

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- Der „ideale Weinbegleiter“ mit dem Zertifikat der Hochschule Geisenheim University<br />

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wein / VAN VOLXEM<br />

MULTITASKING<br />

FÜR<br />

FORTGE<br />

Es ist genau 20 Jahre her, seit Roman<br />

Niewodniczanski das historische Weingut<br />

Van Volxem erwarb. Seither wuchs das<br />

Weingut stetig, vor allem aber nahmen die<br />

Weine eine fulminante Entwicklung hin zu<br />

immer größerer Präzision und Verdichtung.<br />

Jetzt folgt ein Kellerneubau, der der Saga<br />

die Krone aufsetzt.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER FOTOS ROBERT DIETH<br />

28 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SCHRITTENE<br />

Ein (fast) ganz normales Château<br />

– mit Teich und Turm und<br />

Gutsgebäude.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

29


wein / VAN VOLXEM<br />

Der würfelförmige Turm öffnet durch seine<br />

großen Panoramafenster den Innenraum<br />

in die Landschaft hinein.<br />

Teamwork: im Alltag des Weinguts eingeübt, bei der<br />

Ausführung des Neubaus besonders wertvoll.<br />

Roman Niewodniczanski hat<br />

alle Hände voll zu tun. Das<br />

gilt sogar jetzt, im zähen Trierer<br />

Stadtverkehr, da der zwei-<br />

Meter-Mann mit dem Knie<br />

lenkt, um nebenbei eine Zigarette drehen zu<br />

können. Zum Geradeausfahren bei 10 km/h<br />

benötigt man keine Hände. So ist das, wenn<br />

man es gewohnt ist, viele Bälle gleichzeitig in<br />

der Luft zu halten. Wenn man 90 Hektar<br />

Reben umtreibt. Hier pachtet, dort kauft, in<br />

einem Seitental eine aufgegebene historische<br />

Lage wiederaufstockt. Wenn man seine Weine<br />

innerhalb von 24 Stunden in Dresden und<br />

Dornbirn vorstellt und dabei natürlich mehr<br />

Zeit auf der Straße verbringt als irgendwo<br />

sonst. Heute Berlin, morgen Wiltingen, übermorgen<br />

New York oder Tokio. Und wenn<br />

man, wie nebenbei, einen Kellerneubau in<br />

die Landschaft setzt, der mehr sein will und<br />

mehr ist als nur ein Funktionsgebäude: ein<br />

Gesamtkunstwerk.<br />

Dominik Völk angelt sich einen Karton<br />

Gläser aus einem Regal und sagt: »Gehen<br />

wir erst mal in den Keller.« Niewodniczanski<br />

steht noch im Freien und telefoniert.<br />

»Geht schon mal vor«, ruft er seinem<br />

Betriebsleiter nach. Niewodniczanski ist der<br />

Genussmensch<br />

und kühner Stratege:<br />

Roman Niewodniczanski.<br />

Fotos: beigestellt<br />

30 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Kurzer Weg vom Fass- in den Raritätenkeller: Manche<br />

der Weine, deren Leben rechts im Stockingerfass<br />

beginnt, werden künftig links in den Reserve-Tanks<br />

weitergereift: fünf, zehn oder auch 15 Jahre lang.<br />

Boss, der Macher, Völk ist sein Angestellter,<br />

aber auf seine Art ist auch er ein Boss, der<br />

weiß, was er braucht und will. »Das Wichtigste<br />

im Keller ist«, sagt Völk, ein gebürtiger<br />

Franke, »dass man ohne Hektik arbeitet.«<br />

HUNDERTE KELTERUNGEN<br />

Gemütlich geht es bei ihm trotzdem nicht zu.<br />

Hunderte verschiedene Kelterungen stehen<br />

jeden Herbst an. Auf den verschiedenfarbigen<br />

Schildern, die jetzt, im Frühjahr, vor den<br />

Gebinden baumeln, stehen so kryptische<br />

Bezeichnungen wie »Kronjuwelen«, »Fellmann<br />

alt jung alt«, »Atrium oben neben<br />

Kopf«, »Soldat Schule« oder »Code Alex«.<br />

Völk kann aus dem Gedächtnis aufsagen, wie<br />

die Trauben ausgesehen haben und ob sie aus<br />

der Parzelle dies- oder jenseits des Wirtschaftswegs<br />

kamen, von oben am Wald oder<br />

von der Hangmitte. Steillagen sind es alle.<br />

Handarbeit ist es überall. Und auch im Keller<br />

ist behutsames Handwerk höchste Bürgerpflicht.<br />

Schon fließt vom 18er-Jahrgang eine<br />

fruchtige Spätlese ins Glas. Bockstein. Ein<br />

Wow-Wein mit der Kraft des warmen Jahrgangs<br />

und zugleich mit einem immens kühlen<br />

Spannungsbogen, mit einer Mineralität<br />

von geradezu elektrisierender Eindringlichkeit.<br />

Jetzt ist auch Niewodniczanski da und<br />

streckt Völk ein leeres Glas entgegen. Noch<br />

während des ersten Schlucks hellt sich seine<br />

Mine auf, der getriebene Multitasker wird<br />

im Handumdrehen zum freudestrahlenden<br />

Genießer. Und verwandelt sich zurück: »Den<br />

sollten wir zum Großen Ring in die Versteigerung<br />

geben.« Weg ist er wieder, das Telefon<br />

in der Hand.<br />

Der Keller, in dem Völk diesen und andere<br />

18er-Spitzenweine gekeltert hat, ist bereits<br />

seit dem Herbst 2016 in Gebrauch. Denn<br />

praktischerweise befand sich am selben Ort<br />

auch zuvor schon eine Kellerei. Deren unterirdische<br />

Räumlichkeiten wurden im Lauf des<br />

Jahres 2016 grundlegend erneuert und konnten<br />

dann bereits in Betrieb genommen werden,<br />

als im Erdgeschoss noch Tabula rasa<br />

war und die Phase des Rohbaus begann.<br />

Inzwischen ist, nach rund drei Jahren Bauzeit,<br />

auch über der Erde alles fertig. Fast<br />

jedenfalls. Bei der Tour über das Gelände<br />

notiert Niewodniczanski hier ein abgesprungenes<br />

Eck in einer Bodenplatte – »die Platte<br />

muss ersetzt werden« –, dort fallen ihm vergessene<br />

Abstandshalter in einer Fuge auf, an<br />

denen er vorsichtig zu rütteln beginnt. In der<br />

Vinothek fehlt noch die wandfüllende Lagenkarte<br />

– »damit man auch weiß, was man vor<br />

dem Fenster sieht«. Vier Wochen vor der offiziellen<br />

Eröffnung des Gebäudes sind es wirklich<br />

nur noch Kleinigkeiten. Aber eben viele<br />

von ihnen. Vor dem Haupteingang muss<br />

<<br />

Van-Volxem-Betriebsleiter<br />

und Kellermeister Dominik<br />

Völk: »Das Wichtigste im<br />

Keller ist, dass man ohne<br />

Hektik arbeitet.«<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

31


wein / VAN VOLXEM<br />

<<br />

Das Spiel mit Lichteinfall<br />

und Oberflächentexturen ist<br />

eines der ästhetischen Motive<br />

im Innenbereich des Turms.<br />

noch Rasen verlegt werden. Und die Lieferung<br />

des Hauptportals, das in Italien<br />

geschmiedet wird, wurde ein ums andere<br />

Mal verschoben. »Die machen mich wahnsinnig«,<br />

sagt Niewodniczanski. Er ist nicht<br />

jemand, der den Abnutzungskämpfen des<br />

Alltags aus dem Weg geht, im Gegenteil.<br />

Die Kraft dafür scheint er daraus zu schöpfen,<br />

dass ihm stets das große Ganze vor<br />

Augen steht: Denn mit dem Neubau möchte<br />

Niewodniczanski an nichts weniger anknüpfen<br />

als an den Stolz und das Selbstbewusstsein<br />

des Saarweins um das Jahr 1900 herum.<br />

»Ich habe Dutzende Weinkarten berühmter<br />

Restaurants aus jener Zeit, Saarweine waren<br />

damals immer die teuersten, weit teurer als<br />

Bordeaux.« Aus dieser Position heraus<br />

errichtete die Ockfener Weinbaudomäne im<br />

Jahr 1893 einen Bismarckturm. In Wiltingen<br />

hat Niewodniczanski nun eine postmoderne<br />

Entsprechung gebaut: Sein Turm ist zwar nur<br />

zwei Stockwerke hoch und eckig, aber man<br />

muss von ihm auch gar nicht weit in die<br />

Landschaft blicken können, und es sollen<br />

auch gar nicht alle Richtungen gleichberechtigt<br />

sein. Der Turm ist vielmehr ein Logenplatz,<br />

von dem aus sich ein Panorama Großer<br />

Lagen bestaunen lässt: mit dem Scharzhofberg<br />

als zentralem Bezugspunkt, der die<br />

Hauptachsen des Turms bestimmt hat. Links<br />

davon die Lagen Braunfels und Gottesfuß,<br />

die Wawerner Großen Lagen im Rücken. Für<br />

diese Hommage an seine Grands Crus hat<br />

Niewodniczanski unter anderem eine<br />

8,6 Meter breite Glasscheibe anfertigen<br />

lassen. »Das Ding wiegt 1,8 Tonnen. Am<br />

Anfang war gar nicht klar, ob sich so eine<br />

Scheibe überhaupt herstellen lässt.«<br />

FORM FOLLOWS VITICULTURE<br />

Es sagt viel über den Spirit des Gebäudes aus,<br />

dass Niewodniczanski und Völk als komplette<br />

Laien auf diesem Gebiet die Bauleitung<br />

selbst ausgeführt haben. All das, um sicherzustellen,<br />

dass auch noch das kleinste Detail<br />

der baulichen Ausführung der weinbaulichen<br />

Idee dient. Denn ähnlich wie das Gebäude<br />

die Château-Assoziation spielerisch auf ein<br />

neues Abstraktionsniveau hebt, dient der<br />

Neubau auch dazu, dem Weinkonzept Van<br />

Volxem eine kühne Zukunftsvision angedeihen<br />

zu lassen. Im Untergeschoss des Turms<br />

ist ein Raritätenkeller installiert, in dem mehr<br />

als 30 dickwandige Edelstahltanks darauf<br />

warten, ausgesuchte Partien für eine langjährige<br />

Reifung aufzunehmen. Ein Rädchen<br />

greift ins andere: Die Größe der Tanks entspricht<br />

einem, zwei oder drei Fudern. Nach<br />

einer Vergärung und einem ersten Ausbau im<br />

Fass sollen hier Reserve-Versionen großer<br />

Lagenweine entstehen – auch hier wieder so,<br />

wie es im 19. Jahrhundert schon üblich war.<br />

Direkt daneben liegt ein Holzfasskeller, in<br />

dem 80 Fässer der österreichischen Edel-<br />

Küferei Stockinger Platz finden. Das Eichenholz<br />

für die Gebinde stammt aus dem Eifler<br />

Forst der Familie Niewodniczanski – so<br />

schließt sich der Kreis. Der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet ist die technische Ausstattung<br />

auch in anderen Aspekten – etwa indem das<br />

Regenwasser der Dachflächen gesammelt<br />

wird, um damit den Teich unterhalb des<br />

Turms zu speisen.<br />

All das ohne einen Cent öffentlicher<br />

Zuschüsse, wie Niewodniczanski nicht ohne<br />

Stolz anmerkt. Und nun kann er sich selbst<br />

kaum losreißen vom Panoramafenster im<br />

Obergeschoss des Turms: »Diese Traumlandschaft,<br />

und dann fährt dazu auch noch<br />

diese Märklin-Eisenbahn am Fuße der Weinberge<br />

entlang.« Doch schließlich muss es<br />

weiter gehen, am Zoll in Singapur ist eine<br />

Lieferung wegen unvollständiger Papiere<br />

gestrandet. Und unten wartet ein Filmteam,<br />

das den Neubau mit einer Drohne aus der<br />

Luft ins Bild setzen wird. »Ach«, sagt Niewodniczanski<br />

noch, »das wird Sie vielleicht<br />

interessieren, ich bin grade dabei, eine Herde<br />

von Wagyu-Rindern aufzubauen. Bald<br />

kommen schon die Schnitte aus der ersten<br />

Schlachtung.«<br />

Da ist sie wieder: die Verwandlung des<br />

Multitaskers in den Genussmenschen. Aber<br />

vielleicht ist es auch gar keine Verwandlung.<br />

Denn eines ist klar: Dieser Mann kann gar<br />

nicht anders, als immer noch ein Projekt<br />

anzugehen, und noch eines und noch eines.<br />

Es muss ein großer Genuss sein, das Multitasking,<br />

wenn man es so zu spielen versteht<br />

wie Roman Niewodniczanski.<br />

<<br />

32 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


wein / VAN VOLXEM<br />

BEST OF<br />

VAN VOLXEM<br />

95<br />

93<br />

92<br />

2017 WILTINGEN GOTTESFUSS<br />

RIESLING GG<br />

Roter Apfel, aber vor allem würzig:<br />

Lakritze, Piment, ätherische Kräuter.<br />

Ein Hauch von Holzeinfluss.<br />

Am Gaumen mit einer Verdichtung<br />

auf weit gefasstem, aber nicht<br />

breitem Hintergrund: noble Phenole,<br />

nahezu zum Kauen, reife Säure,<br />

fester taktil-mineralischer Hintergrund.<br />

Zeigt die Wärme der Lage<br />

und die Kühle des Jahres. Ohne<br />

jede Schwere oder Massivität.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 42,–<br />

2016 OCKFEN BOCKSTEIN<br />

RIESLING KABINETT<br />

GOLDKAPSEL<br />

Nuancierte Zitrusfrucht, Feuerstein,<br />

am Gaumen mit sehr hoher<br />

Dichte und einem enormen Spannungsbogen,<br />

brillante (und dominante)<br />

Säure, verspielte Süße,<br />

dabei im Gewicht kabinetttypisch<br />

leicht, tief im Extrakt, mit einem<br />

Reifepotenzial von 20 Jahren oder<br />

mehr. Bleibt lange taktil-mineralisch<br />

im Gaumen.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 26,–<br />

2015 SAAR RIESLING<br />

Naturkork. Noch immer hell in der<br />

Farbe mit grünlichen Reflexen. Eine<br />

voll entfaltete, idealtypische Saarnase:<br />

Agrumen, Rosmarin, Melisse,<br />

schieferwürzige und hefige Nebentöne.<br />

Am Gaumen jahrgangstypisch<br />

getragen, dennoch mit frischer und<br />

mineralisch-schlanker Anmutung,<br />

Süße und Säure sind zu einem Amalgam<br />

verschmolzen, kandierte Ananas<br />

im Gaumen, zuletzt noch nachgerade<br />

reduktiv abklingend. Ein »einfacher«<br />

Wein, der von einer Karaffe profitiert.<br />

vanvolxem.com, € 12,60<br />

94<br />

93<br />

92<br />

2017 KANZEM ALTENBERG<br />

RIESLING AUSLESE<br />

Eine faszinierend lagentypische<br />

Nase mit warmer Schieferwürze<br />

hinter komplexer Zitrusfrucht, dazu<br />

ein Hauch sehr feiner Botrytis.<br />

Geschmeidiger Ansatz und dann<br />

ein sehr intensives Süße-Säure-<br />

Spiel, ist weder ein Extrakt- noch<br />

ein Süßemonster, sondern eine<br />

trinkbare Auslese mit festem<br />

mineralischen Finish.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 28,– (0,375 Liter)<br />

2016 OCKFEN BOCKSTEIN<br />

RIESLING SPÄTLESE<br />

Kandierte Zitronenschale, Jasmin,<br />

Melisse, schieferwürzige Noten.<br />

Eine Spätlese, die mehr mit Stoffigkeit<br />

als mit Süße beeindruckt,<br />

die straffe Säure gibt dem Wein<br />

Richtung und Hintergrund, die<br />

taktile Mineralität setzt ihn unter<br />

Hochspannung. Große Länge. Wird<br />

sublim ausreifen, und zwar zwei<br />

Jahrzehnte lang.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 19,90<br />

2016 RIESLING ALTE REBEN<br />

Im Duft ein Zustand erster Entfaltung:<br />

Limette, Feuerstein, Kardamom<br />

und Melisse. Kräuterwürze. Der Gaumen<br />

zeigt sich noch deutlich verschlossener:<br />

geschmeidiger Fond,<br />

aber auch betont stoffig, nahtlos mit<br />

dem Körper verbundene Säure, zart<br />

fruchtiges Süßespiel. Ein gehaltvoller,<br />

aber in allem auch vornehm<br />

zurückhaltender, eleganter Riesling<br />

mit sehr guter weiterer Perspektive.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 16,90<br />

94<br />

92+<br />

91<br />

2017 WILTINGEN VOLZ<br />

RIESLING GG<br />

Rosa Grapefruit und gelbe Pflaume.<br />

Dazu viel Schiefer und ein Scharzhofberger<br />

Akzent in der Würze.<br />

Straffe Säure, geradeaus gebaut,<br />

kräftiger Extrakt, sogar etwas<br />

jugendliche Adstringenz, zurückhaltende<br />

Süße, eine betont kühle<br />

Stilistik. Viel Biss. Braucht noch<br />

sehr viel Zeit.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 32,–<br />

2018 WILTINGEN RIESLING<br />

ORTSWEIN<br />

Kandierter Pfirsich, Blutorange,<br />

dazu ein balsamischer Hauch.<br />

Geschmeidiger Ansatz, aber auch<br />

eine mundwässernde Säure, guter<br />

Extrakt, in der Gaumenmitte straff<br />

und zugleich sehr aromatisch, Minze,<br />

getrocknete Zitronenschale, im<br />

Abklang intensiv taktil-mineralisch.<br />

Eine superbe Ortswein-Qualität.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 13,90<br />

2017 ROTSCHIEFER<br />

RIESLING KABINETT<br />

Zunächst Grapefruit und Pomelo,<br />

aber mit Luftkontakt dann auch<br />

immer pfeffriger und schieferwürziger<br />

werdend. Rassiges Säurespiel<br />

am Gaumen, elegante (und zurückhaltende)<br />

Süße, schlank und saftig,<br />

wie es das Prädikat erfordert, mit<br />

fein mineralischem Zug in eine<br />

sehr gute Länge.<br />

vanvolxem.com<br />

€ 12,60<br />

Fotos: beigestellt<br />

34 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Wetscher<br />

Wohngalerien<br />

im Zillertal.<br />

Gesehen bei Wetscher<br />

Das POLIFORM-Küchenstudio –<br />

eines von vielen Beispielen in<br />

unseren großen Schauräumen<br />

Die Wetscher Wohngalerien sind einzigartig in Österreich.<br />

Nirgendwo sonst finden Sie so viele inspirierende Beispiele für<br />

außergewöhnliche Wohnkultur. Hier vereinen sich internationale<br />

Spitzenmarken mit Arbeiten aus unseren eigenen Meisterwerkstätten.<br />

Besuchen Sie uns. Und erleben Sie persönlich, was uns heute zu<br />

einem der führenden Einrichtungshäuser in Österreich macht.<br />

Seit 1912.<br />

PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />

Fügen, Zillertal / Tirol • www.wetscher.com


150 JAHRE<br />

MOËT IMPÉRIAL<br />

Die weltbekannte Ikone für festliche Anlässe aus dem Hause<br />

Moët & Chandon feiert ihr 150-jähriges Bestehen.<br />

Der charakteristische Brut Champagner<br />

steht schon seit jeher für<br />

ausgezeichnete Qualität und für<br />

die Kunst, die schönsten Momente<br />

des Lebens glamourös zu feiern. Er<br />

ist das prickelnde Getränk der Wahl für<br />

VIPs, internationale Sportgrößen und den<br />

Kenner im privaten Kreis. Und neben seinem<br />

unverwechselbaren Geschmack ist es<br />

vor allem seine Geschichte, die ihn prägt.<br />

GEBURT EINER IKONE<br />

Der Champagner wurde im Jahr 1869<br />

kreiert und war zunächst noch unter dem<br />

Namen »Brut Impérial« bekannt. Die Namensgebung<br />

war eine Hommage an die<br />

enge Verbindung von Napoleon Bonaparte<br />

und Jean-Remy Moët, dem Enkel des Gründers.<br />

Es war gerade zu dieser Zeit, als sich<br />

in der Gesellschaft der Geschmack in Sachen<br />

Champagner grundlegend veränderte.<br />

Die Menschen wollten auf einmal lieber<br />

brut als süß. Der Hauptfokus von Moët &<br />

Chandon lag zwar ebenfalls auf süßeren<br />

Champagnern, mit ihrem »Brut Impérial«<br />

aber konnten sie besonders punkten. In der<br />

Folge stieg auch der Absatz dieses neuen<br />

Champagners kontinuierlich an. In dem<br />

Jahr, in dem sich Napoleons Geburtstag<br />

zum 100. Mal jährte, wurde schließlich der<br />

»Moët Impérial« lanciert: Der Siegeszug einer<br />

Champagnerlegende hatte begonnen.<br />

UNTER STARS<br />

Schon bald bekam auch die High Society<br />

Wind von dem feinen Champagner. Schon<br />

1893 war Moët & Chandon offizieller<br />

Champagner-Lieferant für den Hof von<br />

Queen Victoria. Ab dem Jahr 1930 wurde<br />

aber vor allem der »Moët Impérial« immer<br />

mehr zum Botschafter französischer Lebensart<br />

und Eleganz. Die Flaschen wanderten<br />

dabei durch die Hände und in die Glä-<br />

Fotos: fred Laures, beigestellt<br />

36<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


MOË T & CHANDON / promotion<br />

Die weitläufigen Keller von<br />

Moët & Chandon in Épernay<br />

bieten einen wahrhaft<br />

atemberaubenden Anblick.<br />

ser berühmter Persönlichkeiten wie US-<br />

Präsident Eisenhower und Stars aus Hollywood.<br />

So wurde etwa Andy Warhol oft<br />

dabei fotografiert, wie er sich eine Flasche<br />

»Moët Impérial« mit seinem Freundeskreis<br />

teilte. Auch die Bühne des Sports wurde<br />

nicht ausgelassen: Der amerikanische Rennfahrer<br />

Dan Gurney verspritzte auf dem Siegerpodest<br />

in Le Mans den Champagner –<br />

die traditionelle Champagnerdusche war<br />

geboren. Und mit Roger Federer als Markenbotschafter<br />

hatte der Champagner<br />

schließlich auch den Tennisplatz erreicht.<br />

Gastauftritte in Filmen wie etwa »Pretty<br />

Woman«, »Der Teufel trägt Prada« oder<br />

aber auch »Der große Gatsby« steigerten<br />

die Bekanntheit des »Moët Impérial«<br />

zusätzlich.<br />

MOËT IMPÉRIAL:<br />

DIE ESSENZ DER CHAMPAGNE<br />

Die Galionsfigur von Moët & Chandon<br />

spiegelt geschmacklich die Fülle und Vielfalt<br />

der Weinberge der Champagne wider: Etwas<br />

mehr als ein Drittel Pinot Noir, ein Drittel<br />

Meunier und etwas weniger als ein Drittel<br />

Chardonnay sind Basis seines besonderen<br />

Charakters. Die Trauben werden dabei von<br />

1200 Hektar Rebfläche des Hauses bezogen.<br />

Die Ernte von anderen Winzern aus der Region<br />

hilft zusätzlich, um bei eventuellen geschmacklichen<br />

Schwankungen der Trauben<br />

den Stil des »Moët Impérial« konstant zu<br />

halten. Benoît Gouez, Kellermeister von<br />

Moët & Chandon, verfolgt die Philosophie,<br />

die Natur lediglich begleiten zu wollen:<br />

»Wir glauben an eine maßgeschneiderte, flexible<br />

Önologie mit möglichst wenigen Eingriffen,<br />

um die Vielfältigkeit der Trauben,<br />

Weinberge und Vintages zu erhalten.« So<br />

erreicht man eine Fruchtigkeit, die rein auf<br />

dem natürlichen Geschmack der Trauben<br />

basiert. Gemeinsam mit der ausbalancier -<br />

ten, aromatischen Gaumennote und der<br />

weichen, eleganten Reife verleiht sie dem<br />

Champagner schließlich seine Einzigartigkeit,<br />

die ihn auszeichnet.<br />

Bei Moët & Chandon bedeutet Weinmachen<br />

beides: Handwerk und Kunst. Und<br />

jedes Jahr aufs Neue wird ein Champagner<br />

kreiert, der unabhängig von Ernte und Wetterbedingungen<br />

immer er selbst bleibt. Das<br />

ist der »Moët Impérial«.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

moet.com<br />

LIMITED EDITION<br />

Den 150. Geburtstag seines Brut<br />

Champagners feiert Moët & Chandon mit<br />

einer besonderen, limitierten Edition. Der neu<br />

gestaltete Schriftzug der Flaschen fällt dabei<br />

besonders auf: Das »I« aus »Impérial« wurde<br />

deutlich hervorgehoben und spiegelt die<br />

150-jährige Geschichte wider. Gefüllt mit<br />

dem charakteristischen Brut zeichnet sich<br />

der Champagner in den Jubiläumsflaschen<br />

durch seine strahlende Fruchtigkeit, seine<br />

verführerische Gaumennote und seine<br />

elegante Reife aus.<br />

Die Moët & Chandon Impérial Anniversary<br />

Limited Edition (0,75 l) zum Preis von<br />

€ 45,– (UVP) erhältlich bei clos19.com<br />

massvoll-geniessen.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 37


wein / LANGUEDOC<br />

ZEIT DES UM<br />

Das Languedoc ist Frankreichs Weinbaugebiet Nummer eins – nach Menge.<br />

Noch vor 20 Jahren wurde das Potenzial der charakterstarken Terroirs<br />

kaum ausgeschöpft. Jetzt krempeln engagierte Winzer die Region um.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Fotos: mauritius images<br />

38 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


BRUCHS<br />

Weinbau vor historischer<br />

Kulisse: Die mittelalterliche<br />

Festung Carcassonne ist<br />

UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

39


wein / LANGUEDOC<br />

Inmitten von Garrigue und<br />

Weinbergen: Château Pech-<br />

Latt im Gebiet Corbières.<br />

Ein Tanklastzug windet sich<br />

durch die engen Straßen des<br />

kleinen Örtchens Fabrezan. Der<br />

Flecken mit seinen 1300 Einwohnern<br />

ist umgeben von den<br />

Weinbergen der Herkunftsbezeichnung<br />

Corbières. Im Ortskern stehen die Häuser<br />

dicht und beschreiben eigensinnige Winkel.<br />

So kommt es, wie es kommen muss: Der<br />

Tanklastzug fährt sich im Gegenverkehr<br />

fest. In kürzester Zeit stauen sich drei, vier<br />

Fahrzeuge vor dem unter seinen Bremsen<br />

ächzenden Koloss. Verkehrskollaps in Fabrezan!<br />

Schon wird gehupt. Das Gesicht<br />

des Kraftfahrers aber bleibt unbewegt. Es<br />

ist ihm anzusehen: Der Mann kennt Situationen<br />

wie diese. Sein stoischer Gesichtsausdruck<br />

sagt: Macht einfach Platz.<br />

Und die nun beginnende Choreografie<br />

zeigt, wie erfahren die Bewohner des Languedoc<br />

darin sind, sich zu arrangieren:<br />

Einige fädeln rückwärts in eine Seitenstra ­<br />

ße ein, andere finden eine offene Toreinfahrt<br />

oder eine Nische im Straßenverlauf.<br />

Fünfmal Rückwärtsgang, einmal Vorfahrt,<br />

und schon sind die Verhältnisse geklärt.<br />

VOM FASS- ZUM LAGENWEIN<br />

Château Pech-Latt liegt etwa zehn Kilometer<br />

entfernt von Fabrezan auf einer Anhöhe<br />

inmitten von Weinbergen und Garrigue.<br />

Den Gebäuden nach zu schließen muss das<br />

Weingut früher einmal ein feudales Gehöft<br />

gewesen sein, der besser erhaltene Teil des<br />

Gebäudekomplexes strahlt mit seiner efeuüberwachsenen<br />

Fassade und einem kleinen<br />

Türmchen noch immer Standesbewusstsein<br />

aus. Der eigentliche Reichtum des Guts<br />

aber liegt draußen im Feld, 150 Hek tar<br />

verwaltet die junge Direktorin Lise Sadirac.<br />

Seit 1991 werden alle Weinberge nach Bio-<br />

Standard bewirtschaftet, seit 1996 sind sie<br />

zertifiziert. »Der qualitative Durchbruch<br />

kam, als der frühere Betriebsleiter Jean Vialade<br />

– angeregt durch seinen Kontakt zum<br />

deutschen Bio-Weinhändler Peter Riegel –<br />

die Umstellung vorangetrieben hat. Bis in<br />

die 1970er-Jahre hinein wurde das Potenzial<br />

überhaupt nicht genützt und der gesamte<br />

Wein im Tank als Verschnittware verkauft.«<br />

Von dieser ökonomischen Leidensgeschichte<br />

hat sich das Gut längst emanzipiert,<br />

nach dem Einstieg des Burgunderhauses<br />

Louis Max stehen jetzt sogar lagenspezifische<br />

Kelterungen im Vordergrund. Daher<br />

lädt Sadirac zu einer Rundfahrt mit<br />

ihrem Pkw und holpert schon bald über<br />

Stock und Stein, während am Rand der<br />

Weinberge bewaldete Anhöhen und mächtige<br />

Kalkfelsen die Aufmerksamkeit auf sich<br />

ziehen. Nahe einer alten Kapelle wachsen<br />

mehrheitlich Syrah-Stöcke auf einem Hochplateau<br />

für einen Wein namens La Chapelle.<br />

Le Charlemagne wiederum stammt von<br />

alten Grenache-Stöcken, Le Roc von einer<br />

Mischpflanzung aus uralten und ganz jungen<br />

Carignan-Reben, die als Buschreben<br />

gepflanzt sind. Fehlstöcke nachzupflanzen,<br />

sei mühsam, sagt Sadirac, der steinige Boden<br />

und die Trockenheit sorgen dafür, dass<br />

meist erst beim zweiten oder dritten Versuch<br />

mal eine Rebe anwächst.<br />

Die Trockenheit ist auch einen Hügel weiter<br />

auf Château Cicéron ein großes Thema.<br />

Claude Vialade ist die Tochter des Bio-Pioniers<br />

Jean Vialade, der in den 1980er-Jahren<br />

nicht nur auf Pech-Latt ein prägender Einfluss<br />

war. Die Familiengeschichte der Viala­<br />

Fotos: MAUGENDRE/FISH_EYE, beigestellt<br />

40 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


des ist erzählenswert: Claude Vialades<br />

Großvater bekam nach dem Krieg von<br />

Résistance-Kämpfern, die er vor den Nazis<br />

versteckt hatte, 5000 Franc zugesteckt und<br />

kaufte sich mit diesem Geld seinen ersten<br />

Weinberg. Die Enkelin nennt mehrere Weingüter<br />

ihr Eigen. Und so, wie es ihrem Vater<br />

darum ging, mit Bio-Anbau die Böden zu<br />

bewahren, sieht es Claude Vialade unter den<br />

Bedingungen der Erderwärmung als ihre<br />

Pflicht an, die Ressource Wasser zu schonen.<br />

Darum hat sie auf Cicéron einen »Garten<br />

der raren Rebsorten« eingerichtet. Hier<br />

wachsen etwa die spanischen Weißweintrauben<br />

Verdejo und Albariño, die mit der<br />

Trockenheit besser klarkommen als die einheimischen<br />

Sorten. Die ersten Weine schmecken<br />

verheißungsvoll.<br />

Andernorts im Languedoc gehen die Winzer<br />

auf der Suche nach Frische und Feuchtigkeit<br />

in die Höhe, so etwa Franck Schisano<br />

von der Domaine Cathare im Anbaugebiet<br />

von Limoux. Er hat Reben auf einem<br />

Kalkplateau in 430 Meter Höhe gepflanzt.<br />

><br />

Jean Vialade ging es in den 1980er-Jahren<br />

darum, mit Bio-Anbau die Böden zu bewahren,<br />

seine Tochter sieht es heute als ihre Pflicht an,<br />

den Wasserverbrauch zu senken.<br />

Claude Vialade (r.) steht Château Cicéron vor,<br />

einem Weingut und Gästehaus abseits allen<br />

Rummels – genussreiche Entspannung garantiert.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

41


wein / LANGUEDOC<br />

Château d’Anglès in der AOC La Clape: Das Meer ist nah, die Reben sind grün, und<br />

die eigenwillige Bourboulenc-Traube (l.) bringt einen vielschichtigen Weißwein.<br />

Château<br />

d’Aussières:<br />

Gutsdirektor<br />

Aymeric Izard<br />

(l.) mit seinem<br />

Ex-Kollegen von<br />

Lafite, Charles<br />

Chevallier.<br />

><br />

Dass er für diese Weine die prestigereiche<br />

AOC Limoux nicht verwenden darf, ist<br />

ihm egal, denn der Standort verspricht Weine<br />

von großer Saftigkeit und Balance.<br />

Schließlich kommt auch einer der emblematischen<br />

Weine des Languedoc, der Daumas<br />

Gassac des 2016 verstorbenen Aimé Guibert,<br />

ohne AOC-Label aus. Bis zum heutigen<br />

Tag hat die Erkundung kühler, abgelegener<br />

Terroirs für diese Wein-Legende den<br />

Preis der Beschränkung auf IGP, also Landwein.<br />

Aber wen kümmert das schon?<br />

DIE AUSSTRAHLUNG BORDEAUX’<br />

In der Appellation La Clape steht Eric Fa bre<br />

auf der Terrasse seines Château d’Anglès<br />

und nimmt einen tiefen Atemzug: diese Brise!<br />

Als er dieses Grundstück vor einigen<br />

Jahren als Kaufinteressent besichtigt<br />

hat, wusste er sofort: Das ist es. Das<br />

Meer ist etwa zwei Kilometer entfernt.<br />

Man hört die Brandung,<br />

riecht die Gischt. »Als ich hierher<br />

kam«, sagt Fabre, »interessierte<br />

mich die rote Rebsorte<br />

Mourvèdre, vom Weißwein<br />

Bourboulenc hatte ich noch nie<br />

gehört.« Heute ist Fabre sein<br />

Weißwein genauso lieb wie sein<br />

Roter. Der ehemalige Keller-<br />

><br />

Fotos: herve leclair / aspheries.com, Eric Kohler, beigestellt<br />

42 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


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wein / LANGUEDOC<br />

><br />

Baron’Arques: Als die Rothschilds von Mouton das<br />

Gut mit seinem Herrenhaus 1998 übernahmen, fanden<br />

sie auch alte Kellerbücher (l. eines von 1888).<br />

><br />

meister auf Château Lafite-Rothschild,<br />

der nach einem lukrativen Engagement bei<br />

der früheren Lafite-Beteiligung La Cardonne<br />

die Mittel hatte, an die Mittelmeerküste<br />

zu ziehen, ist inzwischen angekommen und<br />

macht Wein (fast) wie ein Einheimischer.<br />

Das gilt auch für seine früheren Auftraggeber<br />

auf Lafite – die vor genau 20 Jahren<br />

mit Château d’Aussières ein zum Stil des<br />

Hauses passendes Ensemble fanden: ein<br />

Landgut, das funktional und understated<br />

wirkt, aus dessen Ländereien indes ein Corbières<br />

von Noblesse und Lagerfähigkeit<br />

kommt. Der Nimbus Lafite hilft sicher bei<br />

der Vermarktung – aber die Weine stehen<br />

mühelos für sich selbst und bieten, anders<br />

als die Pendants aus Bordeaux, noch ein<br />

sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Dasselbe gilt auch für Baron’Arques, das<br />

Gut der Rothschilds von Mouton, das<br />

praktisch zeitgleich zu Aussières in Bordelaiser<br />

Hand kam. In der AOC Limoux<br />

erzeugt das Gut neben einem roten Blend<br />

auch ausgezeichneten Chardonnay.<br />

Die Wolken hängen tief in den Cevennen<br />

und es weht ein ziemlich frischer Wind. Samuel<br />

Delafont steht gemeinsam mit seinem<br />

önologischen Berater Christophe Grellier in<br />

einer Anlage mit Viognier. Die beiden besprechen<br />

die Einsaat eines flach wachsenden<br />

Thymians unter die Stöcke, um Gräser<br />

zu verdrängen und so auf Herbizide verzichten<br />

zu können. Delafont hat vor ein<br />

paar Jahren angefangen, gekaufte Trauben<br />

zu keltern. Jetzt besitzt er schon sieben<br />

Hektar eigener Weinberge. Seine gerade<br />

eben fertiggestellte Vinothek zeigt, dass die<br />

Geschäfte gut laufen. Eindeutig: Die Zukunft<br />

des Languedoc, weg vom Fasswein<br />

und hin zu ausdrucksstarken Autorenweinen,<br />

hat gerade begonnen.<br />

><br />

Samuel Delafont: Der<br />

Sohn eines Finnen und<br />

einer Französin macht<br />

Wein in den Cevennen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

44 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


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wein / LANGUEDOC<br />

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LANGUEDOC<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 222. 148.<br />

96–98<br />

94<br />

93<br />

2018 HAUTE VALLÉE DE<br />

GASSAC ROUGE<br />

Mas de Daumas Gassac, Aniane<br />

Fassprobe nach erfolgter<br />

Assemblage. Kokos, Holz,<br />

Blaubeere und Cassis, sehr<br />

präzise und frisch, am Gaumen<br />

voll und prall mit Frucht, integrierter<br />

Alkohol, milde Säure,<br />

Geschmeidigkeit, aber auch Saft,<br />

mineralisch, Kalk ohne Ende, sehr<br />

viel Spannung, Feinheit. Packend<br />

dicht und taktil-mineralisch.<br />

im Fachhandel ab 2020<br />

ca. € 40,–<br />

2015 CHÂTEAU D’AUSSIÈRES<br />

GRAND VIN CORBIÈRES<br />

Domaines Barons de Rothschild<br />

Narbonne<br />

Assemblage aus Syrah, Grenache,<br />

Mourvèdre und Carignan. Noch verschlossen<br />

im Duft, am Gaumen<br />

dicht und mit einer Integration aller<br />

Komponenten, großer Spannungsbogen,<br />

viel Saft, feiner Nerv, in den<br />

Aromen eine Spur wild, noble<br />

Adstringenz, sehr jung, pointiert,<br />

mineralisch, stilvoll. Und sehr lang.<br />

vicampo.de<br />

€ 23,50<br />

2016 CHÂTEAU D’AUSSIERES<br />

CORBIÈRES<br />

Domaines Barons de Rothschild<br />

Narbonne<br />

Veilchenpastille, Schwarzkirschkonfitüre,<br />

Pfeffer und fast mentholige<br />

Noten. Seidig und geschmeidig im<br />

Ansatz, zuerst nachgerade cremig<br />

und dann mit äußerst kultiviertem<br />

Druckaufbau, feinkörniges, festes<br />

Tannin, das gut Saft freigibt. Jung<br />

und kompakt, mit ersten Anzeichen<br />

kommender Würze und mit markant<br />

mineralischem Hintergrund.<br />

ab Ende <strong>2019</strong>, cwdwein.de<br />

95<br />

94<br />

92+<br />

2018 HAUTE VALLÉE DE<br />

GASSAC BLANC<br />

Mas de Daumas Gassac, Aniane<br />

35 Prozent Viognier, 22 Prozent Petit<br />

Manseng, 16 Prozent Chardonnay,<br />

10 Prozent Chenin Blanc sowie ein<br />

Dutzend anderer Sorten. Jugendlichgäraromatisch<br />

im Duft, aber mit den<br />

Andeutungen der komplexen Würze,<br />

die dahinter schlummert. Am Gaumen<br />

mit einer brillanten Integration<br />

von Säure und Alkohol, mit stoffiger<br />

Tiefe, reife, noble Phenole, reich und<br />

balanciert, wird ausgezeichnet reifen.<br />

vinatis.de, € 37,–<br />

2007 DOMAINE DE<br />

BARONARQUES LIMOUX<br />

Baron Philippe de Rothschild<br />

Feine Cabernetnase, würzig,<br />

Leder, Cassis, ätherisch, Grafit,<br />

bukettreich, am Gaumen geschmeidig<br />

und voll, immer noch frisch,<br />

aber auch souple. Im Abgang<br />

würzig bei großer Länge. Im Alkohol<br />

ist der Wein warm, aber von Saftigkeit<br />

unterlegt. Ausgesprochen<br />

fein gereift und noch immer<br />

auf dem aufsteigenden Ast.<br />

weinwelt-probst.de<br />

€ 37,90<br />

2016 CHÂTEAU CICÉRON<br />

CORBIÈRES<br />

Domaines Saint-Auriol, Château<br />

Cicéron, Ribaute<br />

50 Prozent Grenache, 50 Prozent<br />

Syrah, 35-jährige Anlagen. Teer,<br />

Syrah-Würze, Holundermark, am<br />

Gaumen wild und dicht, sehr mineralisch,<br />

hat sein Feuer gut gezügelt<br />

mit Frucht, Würze, mürbem Stoff<br />

und vor allem durch Mineralität,<br />

die Spannung und Frische gibt.<br />

Große Länge.<br />

chateau-ciceron.com<br />

€ 14,90<br />

94<br />

93<br />

92+<br />

2016 LA CLAPE GRAND<br />

VIN BLANC<br />

Château d’Anglès<br />

Mandarine, Ananas, Lakritze,<br />

sehr diskretes Holz, sogar<br />

Garrigue-Noten. Am Gaumen<br />

mit einer gehaltvollen Dichte,<br />

stoffig, beeindruckend strukturierter<br />

Wein, mineralisch und pikant,<br />

fast adstringierend, perfekt integriertes<br />

Holz, für die Langstrecke<br />

gemacht. 80-jährige Bourboulenc-<br />

Reben. Hat Schmelz, aber dies<br />

eher im Hintergund.<br />

karl-kerler.de, € 16,–<br />

2016 LA CLAPE GRAND<br />

VIN ROUGE<br />

Château d’Anglès<br />

55 Prozent Mourvèdre. Im Duft<br />

Leder, Schokolade, Rumrosine,<br />

pfeffrige Noten, geschmeidiger<br />

Auftakt, mürbes, feinkörniges<br />

Tannin, gut absaftend, Extraktsüße,<br />

bei eher milder Säure dennoch<br />

mühelos zusammenhaltend. Ein<br />

diskreter, grundsolider Wein ohne<br />

jede Effekthascherei.<br />

Ausgezeichnete Länge.<br />

vineyard-weinhandel.de<br />

€ 17,80<br />

2017 LE CHARLEMAGNE<br />

CORBIÈRES<br />

Château Pech-Latt<br />

Auf Basis von Grenache. Noch<br />

verschlossen im Duft, aber mit<br />

floralen und pfeffrigen Andeutungen.<br />

Sehr intensive Mineralität<br />

am Gaumen, dichtes Tannin,<br />

sandig bis mehlig in seiner Textur,<br />

mineralisch gekoppelt. Sehr dicht,<br />

ohne darüber massiv zu wirken.<br />

Exzellenter Stil, verbindet Eleganz<br />

mit Urwüchsigkeit.<br />

louismax.bio<br />

ca. € 20,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

46 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


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Die Weine im Languedoc<br />

könnten charaktervoller nicht<br />

sein. Auch an der Qualität<br />

mangelt es kein bisschen.<br />

LANGUEDOC:<br />

QUALITÄT UND<br />

VIELFALT<br />

Rotweine mit Kraft und Eleganz, geschliffene Weißweine mit Zug und Schmelz, fruchtige<br />

Rosés, erfrischende Schaumweine und gehaltvolle Süßweine: Das Languedoc ist nicht nur das<br />

größte Weinanbaugebiet Frankreichs, es spielt auch bei der Qualität in der ersten Liga.<br />

Die uralte Kulturregion, in der<br />

bereits die Römer vor gut<br />

2000 Jahren Weinbau betrie -<br />

ben haben, erstreckt sich zwischen<br />

Mittelmeer und Pyrenäen, von der<br />

spanischen Grenze bis nach Nîmes – die<br />

Vielfalt ist dabei enorm. Manche Weinberge<br />

sind nur ein paar Steinwürfe vom Meer<br />

entfernt, andere liegen in Sichtweite hoher<br />

Berge. Die Vielschichtigkeit dieser ganz un-<br />

terschiedlichen Terroirs arbeiten die Winzerinnen<br />

und Winzer präzise heraus.<br />

EIN MOSAIK UNTERSCHIEDLICHER<br />

TERROIRS<br />

Im Languedoc gedeihen die Reben in<br />

Höhenlagen von bis zu 450 Metern über<br />

dem Meer, der Ertrag liegt im Schnitt bei<br />

40 bis 50 Hektolitern pro Hektar. Damit<br />

zählt das Languedoc zu den Anbaugebieten<br />

mit den niedrigsten Erträgen in Frankreich.<br />

Während an der Küste sandige, kalkhaltige<br />

und lehmige Böden dominieren, auf denen<br />

vorwiegend samtig-fruchtige Weine entstehen,<br />

bestimmen entlang der Gebirgskämme<br />

etwas kargere Schiefer- und Mergelböden<br />

sowie Rollkieselterrassen das Bild. Auf diesen<br />

tiefgründigen Böden werden komplexe<br />

Rot- und Weißweine erzeugt. Unabhängig<br />

Fotos: beigestellt<br />

48<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


LANGUEDOC / promotion<br />

von der Beschaffenheit des Untergrunds<br />

profitieren alle Weinberge im Languedoc<br />

von einem mediterranen Klima. Das heißt:<br />

Die Sommer sind lang, warm und eher<br />

trocken. An durchschnittlich 320 Tagen<br />

scheint die Sonne, dabei wirken die maritimen<br />

Einflüsse temperaturausgleichend. Eine<br />

wichtige Rolle spielen die lokalen Winde:<br />

Die aus dem Norden wehenden Tramontane<br />

und Cers trocknen die Reben und beugen<br />

damit Krankheiten wie Fäulnis vor.<br />

Der feuchtere, vom Meer hereinströmende<br />

Marin begünstigt die Reifung der Trauben.<br />

DIE WEINTYPEN<br />

Bei den Rotweinen – sie stehen im Languedoc<br />

traditionell im Mittelpunkt und<br />

machen gut 70 Prozent der Produktion aus<br />

– prägen die im Süden beheimateten Rebsorten<br />

Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cinsault<br />

und Carignan das Geschmacksbild.<br />

In der Jugend bieten sie Aromen von roten<br />

oder schwarzen Früchten wie Johannisbeere<br />

und Kirsche, dazu kommt der Duft von<br />

Veilchen und milder Lakritze. Mit der Reifung<br />

– die kräftigen Roten eignen sich vorzüglich<br />

für die Lagerung – werden die Weine<br />

noch geschmeidiger, und Aromen von<br />

kandierten Früchten, aber auch von Tabak<br />

und Leder ergänzen das Bild. Wichtig: Die<br />

Rotweine sollten vor allem jetzt im Som ­<br />

mer nicht zu warm serviert werden – etwa<br />

15 Grad Celsius sind ideal.<br />

Aus den Rotweintrauben werden auch<br />

die zahlreichen Rosés gekeltert, die sich<br />

immer größerer Beliebtheit erfreuen. In den<br />

vergangenen sechs Jahren hat ihre Produktion<br />

um 70 Prozent zugelegt. Aktuell stehen<br />

sie bei den Weinen mit kontrollierter Herkunft<br />

für knapp 17 Prozent der gesamten<br />

Erzeugung in der Region. Bei den IGP- und<br />

Landweinen ist ihr Anteil sogar noch höher.<br />

Die Rosés aus dem Languedoc liegen weltweit<br />

im Trend! In ihrer fruchtigen Art kommen<br />

sie am besten zur Geltung, wenn sie<br />

jung getrunken werden, die ideale Serviertemperatur<br />

liegt zwischen acht und zehn<br />

Grad Celsius.<br />

Die Weißweine – sie machen etwa zehn<br />

Prozent der Produktion im Languedoc aus<br />

– werden aus Grenache Blanc, Clairette<br />

Blanche, Bourboulenc, Viognier, Piquepoul,<br />

Marsanne, Roussanne und Vermentino erzeugt.<br />

In der AOP Limoux kommen zudem<br />

Chardonnay, Chenin Blanc und die Lokalsorte<br />

Mauzac zum Einsatz. Die trockenen<br />

Weißen sind ausgewogen und verfügen<br />

über ein blumig-fruchtiges Bukett sowie<br />

eine schöne Struktur. Auch sie sollten gekühlt<br />

genossen werden – aber nicht bei<br />

Kühlschranktemperatur. Gerade wenn sie<br />

zu einem sommerlichen Fischgericht serviert<br />

werden, sind zwölf Grad optimal.<br />

Die natürlichen Süßweine, die zu den<br />

Spezialitäten der Region gehören, weisen<br />

eine große aromatische Finesse auf. Das<br />

Spektrum reicht von reifen Früchten bis<br />

hin zu Honig und Trockenfrüchten bei<br />

gereiften Weinen.<br />

Die Schaumweine aus dem Languedoc<br />

sind feinperlig und duften nach weißen Blüten.<br />

In der Gegend von Limoux werden sie<br />

bereits seit dem Jahr 1531 gekeltert – deutlich<br />

früher als anderswo.<br />

AOCS SCHAFFEN ÜBERBLICK<br />

Große Vielfalt ist wunderbar – allerdings<br />

sollte man immer den Überblick behalten.<br />

Um das zu gewährleisten, gibt es im Languedoc<br />

23 klar definierte Anbaugebiete<br />

(Appellation d’Origine Protégée, AOP, früher:<br />

AOC), die anhand ihrer natürlichen<br />

Qualitäten ausgewählt wurden und insgesamt<br />

37.000 Hektar Rebfläche umfassen.<br />

An der Spitze der Qualitätspyramide stehen<br />

die Gemeinde-Appellationen, die besonders<br />

komplexe und ausdrucksstarke Weine hervorbringen.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

die Toplagen AOP Corbières Boutenac,<br />

AOP Minervois-La-Livinière, AOP La<br />

Clape und AOP Pic Saint-Loup. Andere ><br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 49


promotion / LANGUEDOC<br />

><br />

Terroirs wie zum Beispiel AOP Faugères<br />

oder AOP Fitou sind dabei, sich in<br />

den Kreis der Elite hineinzuentwickeln.<br />

Um in diesen erlesenen Zirkel aufgenommen<br />

zu werden, werden strenge Anforderungen<br />

an das Terroir gestellt. Berücksichtigt<br />

werden unter anderem die genaue geografische<br />

Lage, also beispielsweise an einem<br />

Hang oder auf einer Hochebene, das Vorhandensein<br />

eines Wasserlaufs, das Mikroklima<br />

mit einer speziellen Sonneneinstrahlung<br />

– Stichwort Südlage – sowie die spezifischen<br />

Windverhältnisse. Und natürlich als<br />

zentraler Punkt die konkrete Beschaffenheit<br />

des Bodens.<br />

Unterhalb der AOP-Weine gibt es für<br />

20 Teilregionen des Languedoc die Indication<br />

Géographique Protégée (IGP) – das<br />

sind Weine mit geschützter geografischer<br />

Herkunftsangabe.<br />

BIO AUF DEM VORMARSCH<br />

Eine ganz besondere Bedeutung hat die<br />

Erzeugung von Biowein im Languedoc. Mit<br />

mehr als 25.000 Hektar ist das Languedoc<br />

das größte Bio-Weinanbaugebiet Frankreichs<br />

– etwa 35 Prozent aller französischen<br />

Bio-Reben wachsen hier. Und das ist nicht<br />

erst eine Entwicklung der letzten Jahre:<br />

Schon in den 1980er- und 1990er-Jahren<br />

wurde beispielsweise Corbières zu einer<br />

Hochburg des Bio-Weinbaus. Die Fokussierung<br />

auf Bio-Anbau ist ein starker Ausdruck<br />

des Willens der Winzerinnen und<br />

Winzer aus dem Languedoc, die Qualität<br />

ihrer Weine weiter zu verbessern und mit<br />

Boden und Pflanzen sorgsam umzugehen.<br />

Davon profitiert das gesamte Ökosystem:<br />

Pflanzen, Tiere und Boden.<br />

DIE KULINARISCHE ADER<br />

DES LANGUEDOC<br />

Eine große Stärke der Weine aus dem<br />

Languedoc ist, dass sie sich hervorragend<br />

als hochwertige Speisenbegleiter eignen –<br />

und zwar vom Aperitif bis zum Dessert.<br />

Den Beginn macht dabei ein delikater<br />

Schaumwein wie ein Blanquette de Limoux<br />

oder ein Crémant de Limoux. Zum Salat<br />

oder zur Fischvorspeise eignet sich ein trockener<br />

Weißwein wie ein AOP La Clape. Ist<br />

beim Gericht etwas Süße mit im Spiel, fällt<br />

die Wahl auf einen geschmeidigen AOP<br />

Limoux. Die vielen jungen, fruchtigen Rotweine<br />

aus dem Languedoc – dazu gehören<br />

unter anderem AOP Faugères, AOP Malepère<br />

oder AOP Minervois – passen wiederum<br />

perfekt zu pikant gewürzten mediterranen<br />

Gerichte wie einem Wildbraten oder<br />

würziger Wurst. Die etwas kräftigeren Rotweine,<br />

beispielsweise ein AOP Saint-Chinian,<br />

ein Cabardès AOP oder ein AOP Fitou,<br />

ergänzen mit ihren präsenten, aber milden<br />

Gerbstoffen gegrilltes Rindfleisch vortrefflich.<br />

Zum Dessert kommt dann ein Süßwein<br />

wie der AOP Muscat Frontignan auf<br />

den Tisch – der ideale Abschluss eines<br />

genussreichen Beisammenseins bei Weinen<br />

aus dem Languedoc.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

50<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


LANGUEDOC / promotion<br />

92<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Rosé<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Blanc<br />

•<br />

Classique Blanc La Clape AOP 2018<br />

Château d’Anglès, Saint-Pierre la Mer<br />

Bouboulenc, Grenache, Roussanne. Ein spannendes,<br />

mineralisch zu deutendes Duftbild:<br />

Zitrusabrieb, Gischt, Seetang, jodig, Austernschale,<br />

florale Noten. Am Gaumen viel geschmeidiger<br />

und fülliger, als der »marine«<br />

Duft erwarten ließe. Hat dennoch Struktur:<br />

Stoff und eine zunächst milde, dann an Pikanz<br />

gewinnende Säure. Endet mineralisch.<br />

75cl.wine, Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Mauzac Limoux AOP 2016<br />

Cathare – Franck Schisano, Saint-Hilaire<br />

Eine Spur Holz, Karamellbonbon, aber auch<br />

feuchter Kalk, zitrische Noten, noch verschlossen<br />

wirkend. Am Gaumen straff, ebenfalls<br />

noch sehr verschlossen, mit festem<br />

Säurerückgrat und mineralischen Empfindungen,<br />

guter Balance und sehr guter<br />

Perspektive. cathare.tm.fr, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Picpoul de Pinet AOP 2018<br />

Domaine de Bellemare, Meze<br />

Intensiv zitrusfruchtig, geriebene Zitronenschale,<br />

Mandarinenblatt, etwas Bergamotte<br />

– und ein klein wenig Alge. Am Gaumen geschmeidig,<br />

rund, mit vitaler Säure und prägnanter<br />

jugendlicher Stoffigkeit hinter dem<br />

weichen Körper. Ein kulinarischer Typ, wie geschaffen<br />

für die Begleitung eines<br />

gegrillten Fischs. lecoda.com, € 6,80<br />

•<br />

Viognier IGP Pays d’Herault 2018,<br />

Viranel, Cessenon sur Orb<br />

Im Duft kein Viognier der parfümierten Sorte,<br />

eher zitrusfruchtig, Melisse, Pfefferminze.<br />

Gaumenstruktur mit reifer Säure, einer<br />

Schicht reifer Phenole, salzigen Noten und einem<br />

noch kompakten, mineralisch getönten<br />

Abklang. Ein gut strukturierter Weißer, dicht<br />

und potenzialreich, jetzt schon sehr gut kulinarisch<br />

einsetzbar.<br />

weinhelden.de, € 12,–<br />

•<br />

Chardonnay Fontvieille Limoux AOP<br />

2017, Domaine Garrabou<br />

Deutlicher Holzeinsatz, dazu ein zurückhaltender<br />

Sortenduft, Mais, Haselnuss. Am Gaumen<br />

mit jugendlicher Spannung, deutlich mineralisch,<br />

disziplinierter Alkoholgehalt, stabile<br />

Säure, im Gaumenverlauf an Wirkung gewinnend,<br />

ein recht eigenständiger Chardonnay-Charakter<br />

mit guter Perspektive.<br />

le-moi.de, € 14,–<br />

•<br />

Extra Brut Millésime Crémant de<br />

Limoux AOP 2016 , S. Delafont, Vézénobres<br />

Apfelschale, zarte Hefe, mineralische Töne<br />

und ein klein wenig Blütenhonig, am Gaumen<br />

bereits im Antrunk sehr aromatisch, leicht<br />

nussig, feines Mousseux mit gutem Volumen,<br />

lebendige, aber reife Säure, ein kultivierter,<br />

trotz seiner betont trockenen Abstimmung<br />

nicht herb wirkender Schaumwein mit salzigen<br />

Noten.<br />

bodegas-rioja.de, € 21,–<br />

•<br />

BIO Melhorier Limoux AOP 2017<br />

Cathare – Franck Schisano, Saint-Hilaire<br />

Sehr fruchtig im Duft mit Noten von Papaya<br />

und getrockneter Mango neben einem leichten<br />

Holzton. Am Gaumen straff, dicht, fast<br />

bissig in seiner kernigen Verbindung von Säure<br />

und Stoff, ein gut gebündelter, sehr junger<br />

Weißer, der während der Flaschenreife eine<br />

schöne Eleganz erlangen wird.<br />

cathare.tm.fr, € 36,–<br />

•<br />

Limoux AOP Grand Vin blanc 2016<br />

Domaine de Baron’Arques, St-Polycarpe<br />

Zurückhaltendes Boisée, zitrische und kalkmineralische<br />

Noten, auch floral bis kräuterwürzig<br />

in Untertönen. Am Gaumen dicht stoffig<br />

ansetzend, dann an Breite gewinnend, integrierter<br />

Alkohol, milde Säure, mittelgewichtiger<br />

Extrakt, stimmiger, gekonnter, vorsichtiger<br />

Holzeinsatz, eleganter Wein.<br />

domaine-de-baronarques.com<br />

€ 36,–<br />

•<br />

BIO Eden des Sérènes Limoux AOP<br />

2016 , Château Cicéron, Lézignan<br />

Chardonnay. Dezentes Boisée, feuchter Kalk,<br />

aber auch die Frucht reifer Trauben, Banane,<br />

Kapstachelbeere, Mandel. Gute Balance am<br />

Gaumen, kalkmineralische Noten, reife und<br />

gut tragende Säure, im Horizont der Herkunft<br />

vergleichsweise wenig weiche und süße<br />

Anteile, strahlt durchaus eine gewisse Kühle<br />

aus. Gute Dichte und Länge, elegante Anlage.<br />

weinpraesentemarkt.de, Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Languedoc Blanc AOP 2017<br />

Hecht & Bannier, Aix-en-Provence<br />

Picpoul und Roussanne. Limettenschale,<br />

Grapefruit. Am Gaumen kompakt, dicht,<br />

durchaus mit Volumen, aber auch mit Schliff<br />

und Saftigkeit, der feine Säurenerv gibt<br />

Frische, fügt sich aber auch nahtlos in das<br />

kulinarische Geschmacksbild. Gegrillter<br />

Fisch, Austern – ein vielseitiger Begleiter<br />

bei Tisch.<br />

hechtbannier.com, € 7,90<br />

•<br />

BIO Viognier 2018 IGP Aude Hauterive,<br />

Domaine La Bouysse, Saint André de<br />

Roquelongue<br />

Sortentypischer, fast schon parfümiert wirkender<br />

Duft von Aprikose und Flieder, eine<br />

Spur von Überreife darin. Kompakter Gaumen<br />

mit einer guten Verbindung von Stoffigkeit,<br />

Körper und Säure, hat dabei auch Frische<br />

und Spannung sowie eine sehr gute<br />

Länge. Origineller südlicher Viognier.<br />

le-wing.de, € 8,50<br />

•<br />

Clauzes de Jo Languedoc AOP Blanc<br />

2016, Domaine Belles Pierres,<br />

Murviel-lès-Montpellier<br />

Roussanne, Grenache Blanc, Viognier. Kräftige<br />

Farbe. Pfeffer, Aprikose, Mirabelle und<br />

Reneclaude. Weicher, cremiger, im Holz abgerundeter<br />

Gaumen, leichte Viskosität, kraftvoller<br />

Körper, der Alkohol gut eingebunden,<br />

feine Extraktsüße im Abklang.<br />

patriciasmillesimes.wixsite.com<br />

€ 10,–<br />

•<br />

BIO Le Moineau des Glycines Saint-<br />

Chinian AOP 2017, Domaine des Pradels<br />

Quartironi, St-Chinian<br />

Grenache Blanc und Roussanne. Zitrischer<br />

Duft, feuchter Stein. Am Gaumen mild und<br />

weich, zurückhaltende Säure, geschmeidiger<br />

Körperbau, hat dabei eine gute Länge und<br />

spielt im Abgang dann sehr würzige Seiten<br />

aus, Noten von Garrigue und Kreuzkümmel.<br />

Guter Speisenbegleiter.<br />

Abgerundet Weingenuss, Erkrath, € 11,–<br />

•<br />

Mosaïque Languedoc Blanc AOP 2017,<br />

S. Delafont, Vézénobres<br />

Ein fruchtbetontes Bukett: weißfleischiger<br />

Pfirsich, grüne Stachelbeere, Apfelkompott.<br />

Dann aber auch würzige Komponenten von<br />

Anis und Lakritze. Weicher Ansatz, seidiger<br />

Fluss mit milder Säure und einer vom Stoff<br />

getragenen Länge, zugleich aber auch sehr<br />

aromatisch, Orangenschale, rote Beeren, gut<br />

integrierter (kräftiger) Alkohol.<br />

hawesko.de, € 12,–<br />

•<br />

Le Limoux Limoux AOP 2015<br />

Chateau Rives-Blanques, Cépie<br />

Mineralische Noten, Hefe, Mandarine, Ananas,<br />

fruchtbetont mit nur geringem Holzeinfluss.<br />

Geschmeidiger Ansatz, die typische<br />

südliche Körpersüße des Chardonnay, gut<br />

tragende, präsente Säure, mittelgewichtig in<br />

Extrakt und Länge, Kalk-Mineralität zuletzt.<br />

wines4business.de, € 12,50<br />

•<br />

Occitania Limoux AOP 2016<br />

Chateau Rives-Blanques, Cépie<br />

Stammt zu 100 Prozent aus der Lokalsorte<br />

Mauzac. Ananas und Mandarine, Pfirsich und<br />

Pflaume. Etwas Kokos. Kraftvoller Alkohol<br />

am Gaumen, merkliche Holznote, gute Dichte,<br />

voll und fast schon feurig, mit gut integrierter<br />

Säure und würzigem Abklang, ein<br />

guter Speisenbegleiter zur mediterranen<br />

Frischeküche.<br />

wines4business.de, € 13,50<br />

•<br />

Moulin de Gassac Picpoul de Pinet<br />

AOP 2018, Mas de Daumas Gassac,<br />

Aniane<br />

Frisch, komplex und klar im Duft: Zitrusabrieb,<br />

Minze, Melisse, schwarzer Pfeffer.<br />

Gehaltvoller Gaumen, im Alkohol nicht<br />

überbordend, mit Schmelz und reifer<br />

Säure, mit gutem Extrakt und pointiertem,<br />

mineralische Komponenten zeigendem<br />

Abklang. Stilvoller, kulinarischer Wein,<br />

beispielsweise zu Langustinen.<br />

weinlaedchen-drews.de, Preis: k. A.<br />

89+<br />

•<br />

St-Guilhem-le-Desert IGP Blanc 2018,<br />

Domaine du Pin, Laroque<br />

Chardonnay, Grenache Blanc und Muscat Petits<br />

grains. Zitrusfruchtig mit einem recht<br />

deutlichen Nebenton von Muskat und weißem<br />

Pfeffer. Hat am Gaumen zwei Pole: eine<br />

prononcierte Stoffigkeit und einen molligen,<br />

fast cremigen Weichteil. Die saftige, Zug ausübende<br />

Art des Muscat bleibt dennoch gewahrt,<br />

und mit ihr die Frische.<br />

domainedupin.fr, € 6,–<br />

89<br />

•<br />

La Chapelle Languedoc Blanc AOP<br />

2016, Château Villerambert,<br />

Caunes-Minervois<br />

Komplex im Duft: Mandarine, Zitronenschale,<br />

Maracuja. Cremiger Gaumen, weit gefasster<br />

Körper, ein vollmundiger, seidiger Gaumen<br />

mit Abgangsaromen, die eine bereits sich<br />

entfaltende Würze präsentieren. Ein kraftvoller<br />

Weißer, der Essen benötigt, etwa Geflügel<br />

in Rahmsaucen.<br />

edeka.de, € 5,99<br />

•<br />

BIO L’Autochtone St-Guilhem-le-Desert<br />

IGP Blanc 2018<br />

Jeanjean, Saint Félix de Lodez<br />

»Pas de soufre ajouté« – kein Schwefelzusatz.<br />

Dunkel strohfarben. Balsamisch, frisch<br />

gekochtes Apfelmus, Cidre – aber nicht<br />

»laut«, sondern durchaus nuanciert und mit<br />

interessanten würzigen, hefigen und mineralischen<br />

Nebentönen. Geradeaus gebaut am<br />

Gaumen, milde Säure, Geschmeidigkeit und<br />

ganz leicht bitterer Stoff dominieren die Gaumenmitte,<br />

die Abgangsaromen nehmen den<br />

Duft wieder auf, bleiben aber alles in allem<br />

eher etwas eindimensional.<br />

Bio Pool, € 15,–<br />

•<br />

BIO Caretas Limoux AOP 2015<br />

Cathare – Franck Schisano, Saint-Hilaire<br />

Reduktiv, Mandarine, Dosenananas. Etwas<br />

Holz. Süße im Auftakt, milder Fond, dann<br />

aber auch alkoholgetragen und stoffig bei<br />

kernigem Säurerückgrat. Wirkt etwas grünlich<br />

verdichtet. Andeutungen von Großzügigkeit,<br />

aber dann auch wieder Strenge.<br />

cathare.tm.fr<br />

€ 20,–<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff 51


promotion / LANGUEDOC<br />

88<br />

•<br />

Les Alisiers Cevennes IGP 2018<br />

Domaine le Sollier, Monoblet<br />

Zitrisch und pfeffrig im Duft, floral, Holunderblüte.<br />

Am Gaumen mit leichter Süße eröffnend,<br />

ein schlanker, spitziger Typus mit aromatischer<br />

Anlage und schöner Harmonie, ein<br />

unbekümmerter Terrassenwein.<br />

domainelesollier.fr, € 7,–<br />

92<br />

Rosé<br />

•<br />

Cabardès AOP Rosé Classique 2018,<br />

Château de Pennautier, Pennautier<br />

Zarte Pastellfarbe, im Ton Richtung »gris«.<br />

Himbeere, schwarzer Pfeffer, Traubenzucker.<br />

Am Gaumen kein Easy Drinking, sondern<br />

eine recht erwachsene Struktur: stoffig<br />

und mit kräftigem Körper, eine Schicht Cremigkeit.<br />

Im Untergrund reife, gut integrierte<br />

Säure, noch verschlossene Gaumenfrucht.<br />

Substanzreich, und zuletzt auch deutlich<br />

mineralisch.<br />

karstadt.de, € 6,99<br />

•<br />

Cabardès AOP Série Limitée 2018<br />

Château de Pennautier, Pennautier<br />

Pastellfarben Lachsrosa. Kleine rote Beeren,<br />

Paprika und Cassis, florale Noten, Rosenblatt.<br />

Einiger Schmelz im Auftakt, kräftige<br />

Stoffigkeit, eine Spur von Holzeinfluss? Integrierter<br />

Alkohol, feiner Säurenerv, taktil-mineralisch<br />

geprägter Abklang, ein sehr eigenständiger<br />

Rosé für Fortgeschrittene.<br />

lorgeril.wine, € 10,70<br />

•<br />

In Memoriam Corbières AOP Rosé<br />

2018, Château Cicéron,<br />

Lézignan-Corbières<br />

Im Duft klar und ausdrucksstark: Süßkirsche,<br />

dezent kräuterig und sogar leicht balsamisch<br />

begleitet. Nachgerade terroir-tönig. Am Gaumen<br />

sehr ruhig und aufgeräumt, weich grundiert,<br />

aber nicht breit, von feinem Säurenerv<br />

und mineralischem Extrakt erfüllt, etwas<br />

dichter als mittelgewichtig, aber lang und bei<br />

alledem sehr elegant.<br />

saint-auriol.com, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

BIO Cote Des Roses Languedoc AOP<br />

Rosé 2018 , Gérard Bertrand, Narbonne<br />

Frisch-fruchtig, Rote Johannisbeere, Süßkirsche,<br />

Rose, ein Hauch von Kräuterwürze.<br />

Gute Dichte am Gaumen, stoffig, feinnervig,<br />

intensiv aromatisch begleitet, abermals Kirsche<br />

und Johannisbeere, gut integrierter Alkohol,<br />

homogen und lang, ein angesichts<br />

seiner Herkunft betont straffer Rosé.<br />

weinwolf.de, € 9,99<br />

•<br />

Jauzimen Saint-Chinian AOP Rosé<br />

2018, Domaine La Lauzeta,<br />

Saint Nazaire de Ladarez<br />

Blass cremefarben, fast eine Blanc-de-Noirs-<br />

Farbe. Kräuterwürzig und beerig, Pfeffer, Flieder,<br />

Minze, am Gaumen saftig mit feinem<br />

Säurespiel, ein Hauch von Gerbstoff gibt<br />

Struktur, taktil-mineralische Untertöne und<br />

etwas Kohlensäure vergrößern die Spannung<br />

der Weine, endet würzig und frisch, mit sehr<br />

guter Länge. karl-kerler.de, € 11,–<br />

•<br />

BIO Dolce Vita Languedoc AOP Rosé<br />

2018, Domaine Allegria, Caux<br />

Apfelschale, Apfelmus, Hagebutte, und etwas<br />

Pfeffer. Ein Rosé mit Frische und Grip,<br />

recht gute Säure, viel Saftigkeit in der Gaumenmitte,<br />

mittlerer Extrakt und eine schlanke<br />

Anmutung, dabei mit schöner Länge und<br />

recht komplexer Abgangsfrucht. Eher für<br />

Fisch als für Gemüse, aber auch ein stilvoller<br />

Aperitif. wein-gartner-leipzig.de, € 12,–<br />

•<br />

Classique Languedoc AOP Rosé 2018<br />

Château d'Anglès, Saint-Pierre la Mer<br />

Sehr zarter Pastellton. Pfeffrig vom Duft bis<br />

zum Abgang. Vergleichsweise wenig Frucht,<br />

aber dennoch viel Inhalt: Gewicht, eine Spur<br />

von mürbem Tannin, gute Abrundung, sogar<br />

leichte Viskosität, milde Säure, dennoch<br />

wirkt der Wein durch seinen Extrakt nicht<br />

breit, die fast provenceartige Struktur hält<br />

zusammen bis zuletzt im langen Abgang.<br />

75cl.wine, € 12,–<br />

90+<br />

•<br />

Maé St-Guilhem-le-Desert IGP Rosé<br />

2018, Domaine du Pin, Laroque<br />

Pastellfarben. Floraler Duft, Rosenblatt, balsamisch,<br />

Wachs, Himbeerblütenhonig, eröffnet<br />

am Gaumen mit Wucht, weit gefasst, korpulent<br />

und dabei fast viskos, aber nicht aus<br />

dem Gleichgewicht, mit einer kräftigen Extraktfüllung,<br />

reifer Säure und langem Nachhall.<br />

Beispielsweise zu Artischocken à la<br />

Barigoule. domainedupin.fr, € 6,90<br />

90<br />

•<br />

2018 Le B Collection illustrée<br />

Coteaux du Pont du Gard IGP Rosé<br />

Domaine Le Clos du Bailly, Remoulins<br />

Grenache und Cinsault. Blass pastellfarben,<br />

beinahe an einen Blanc de Noirs erinnernd.<br />

Feuchter Stein, floral, zurückhaltend im Duft,<br />

aber dabei nicht arm an Aromen. Am Gaumen<br />

mit einer harmonischen Verbindung aus<br />

weichen, geschmeidigen Komponenten und<br />

Säurenerv, insgesamt eher auf der milden<br />

(aber nicht süßen) Seite des Spektrums. Gehaltvoll<br />

und elegant.<br />

closdubailly.com, € 7,50<br />

•<br />

BIO Minuit Corbières AOP Rosé 2018<br />

Domaine de la Cendrillon, Ornaisons<br />

Mourvèdre, Grenache, Cinsault. Noch leicht<br />

hefig im Duft, aber vor allem rotbeerig, Herzkirsche,<br />

etwas Kräuterwürze. Wuchtig und<br />

feist am Gaumen, gute Dichte, gute Balance,<br />

das feste Säuregerüst gibt Frische und Spannung,<br />

pfeffrige (Schiefer-)Noten im Abklang.<br />

Ein Terroir-Rosé, der sich durch seine stoffige<br />

Art auch gut als Speisenbegleiter eignet.<br />

lacendrillon.fr, € 9,–<br />

•<br />

Gris de Garille Cité de Carcassonne<br />

IGP 2018, Maison Lorgeril, Pennautier<br />

Zarter Pastellton. Himbeere, Rote Johannisbeere<br />

im sehr klaren Duft. Am Gaumen Geschmeidigkeit,<br />

Gewicht, Frische, feiner und<br />

zurückhaltender, aber eben doch präsenter<br />

Säurenerv, ein Hauch von Süße in der Frucht,<br />

ein moderner Rosétyp, Typus Everybody’s<br />

Darling. lorgeril.wine, Preis: k. A.<br />

•<br />

Terres Blanches Languedoc AOP Rosé<br />

2018, Maison Lorgeril, Pennautier<br />

Fruchtgetragener Duft, Zwetschge, Walderdbeere,<br />

geschmeidiger, seidiger Ansatz mit einer<br />

Schicht zarter Phenole, feinem Säurenerv<br />

und gut integriertem, kräftigem Alkohol.<br />

Süße, beerige Abgangsfrucht. Ein harmonischer<br />

Aperitif, oder sogar zum<br />

Cassoulet? lorgeril.wine, Preis: k. A.<br />

•<br />

Moulin de Gassac Guilhem Rosé<br />

Pays d’Herault IGP 2018<br />

Mas de Daumas Gassac, Aniane<br />

Syrah und Carignan. Pastellfarben. Himbeerbonbon<br />

im (noch verschlossenen) Duft, am<br />

Gaumen eine agile Säure, gute Stoffigkeit<br />

und eine noch jugendliche, aber äußerst klare<br />

und lang anhaltende Abgangsfrucht. Im<br />

Alkohol diszipliniert (nur 12,5 Vol.-%), wodurch<br />

mineralische Frische und Spannung<br />

noch erhöht werden. Ein rassiger Rosé.<br />

weinhandlung-bacchus.de, Preis: k. A.<br />

89+<br />

•<br />

Ams Tram Gram – Cérès<br />

Languedoc Rosé AOP 2018<br />

Calmel & Joseph, Montirat<br />

Pastellfarben. Eisbonbon und kleine rote<br />

Beeren, recht gut in Klarheit und Frische,<br />

strammer Säurenerv, ein Hauch Stoffigkeit,<br />

aromatisch in Länge und Intensität mittelgewichtig.<br />

Ein kraftvoller und klarer Rose mittlerer<br />

Differenzierung. zeter-wein.de, € 11,–<br />

89<br />

•<br />

Cuvée Carla Cabardès AOP Rosé 2018,<br />

Maison Ventenac, Ventenac Cabardes<br />

Eine vergleichsweise kräftige Roséfarbe.<br />

Hefewürzig, aber auch floral und mit<br />

einer Frucht wie von Süß- und Cocktailkirsche.<br />

Kraftvoller Gaumen, mit etwas<br />

Körpersüße bei dezent bleibender Säure,<br />

im Hintergrund einiger Schmelz, ein<br />

fruchtbetonter, ausdrucksstarker Rosé<br />

mit guter Länge. Grilladen.<br />

jacques.de, € 5,95<br />

•<br />

BIO La P'tite Soeur Corbières AOP<br />

2018, Chateau Spencer la Pujade,<br />

Ferrals les Corbiéres<br />

Sehr viel Hefe, Himbeere, Schiefer. Belüftet<br />

sich positiv. Am Gaumen trotz einer etwas<br />

breiten Anlage vergleichsweise elegant, würzig<br />

und pfeffrig, abermals hefig, ein Rosé zur<br />

Speisenbegleitung, eher nicht der Typus<br />

Durstlöscher. rebhof-weine.de, € 7,–<br />

•<br />

Languedoc AOP Rosé 2018<br />

Hecht & Bannier, Aix-en-Provence<br />

Eisbonbon, Süßkirsche, am Gaumen ein guter<br />

Mix aus Geschmeidigkeit und Frische, mittelgewichtig<br />

in der Stoffigkeit, recht ausgewogen<br />

in der Säure, mit leicht spritziger Gaumenmitte<br />

und fruchtigem Abklang, ein unkompliziert<br />

zu trinkender Rosé für heiße<br />

Tage. veritable-vins-domaines.de, € 7,90<br />

92<br />

Rouge<br />

•<br />

BIO Cinsault Abuelo IGP Pays<br />

d’Herault 2018, Domaine Allegria, Caux<br />

Sans sulfites ajoutes. Pikante, sehr frische<br />

Waldbeerfrucht. Ätherisch-kräutertönige<br />

und pfeffrige Untertöne. Hat am Gaumen<br />

eine hohe Dichte, fleischig, intensiv fruchtbegleitet.<br />

Allerdings auch hefige Aromen, große<br />

Länge, warme, authentische Frucht.<br />

wein-gartner-leipzig.de, € 13,–<br />

•<br />

BIO Le Charlemagne Corbières AOP<br />

2015, Château Pech-Latt, Lagrasse<br />

Schwarzkirschkonfitüre, Pflaumenwasser,<br />

etwas Apfel, Rumrosine. Aber auch floral,<br />

Veilchenpastille. Am Gaumen ein faszinierendes<br />

Ineinandergreifen von cremigem Körper<br />

und feinkörnigem, dichtem Tannin, viel Saftigkeit<br />

im Übergang zum Abgang, der neben<br />

der reifen, schokoladig begleiteten Frucht vor<br />

allem taktil-mineralisch ausklingt.<br />

vivolovin.de, € 16,80<br />

•<br />

La Capitelle de Baronarques Limoux<br />

AOP 2015, Domaine de Baron’Arques,<br />

St-Polycarpe<br />

Kakaobohne, röstig, dunkelbeerig. Am Gaumen<br />

dicht mit fleischigem, reifem Tannin bepackt,<br />

kraftvoll und noch verschlossen, mit<br />

wuchtigem Alkohol, aber dennoch mit Balance<br />

und mit ausgezeichnetem Potenzial. Bei<br />

allem auch kräftig mineralisch geprägt.<br />

Lang. Noch ein paar Jahre liegen lassen.<br />

egfra.de, € 18,–<br />

91<br />

•<br />

Cuvée Prestige Corbières AOP 2017<br />

Château Vaugelas, Capestang<br />

Konzentrierte dunkle Beerenfrucht und ein<br />

Hauch animalischer Würze, Kakaobohne. Am<br />

Gaumen griffig und elegant, viel Saft hinter<br />

52<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


dem feinkörnigen bis festen Gerbstoff, deutlich<br />

mineralische Prägung, geschliffen und<br />

extraktreich, ein Wein von großer innerer<br />

Balance. wein-erlebnis-welt.de, € 5,99<br />

•<br />

BIO Le Roc Corbières AOP 2016<br />

Château Pech-Latt, Lagrasse<br />

Balsamisch kräuterwürzig, Backpflaume,<br />

sehr klar und dabei vielschichtig. Seidiges<br />

Tannin, viel Saftigkeit, hintergründig viskos,<br />

dabei auch mineralisch grundiert, milde, aber<br />

ausreichend stützende Säure, ein sehr kultivierter,<br />

Tiefgründigkeit und Charme verbindender<br />

Roter. Zu 80 Prozent aus 60-jährigem<br />

Carignan. louismax.bio, € 16,80<br />

•<br />

BIO La Chapelle Corbières AOP 2017<br />

Château Pech-Latt, Lagrasse<br />

Komplex würzig, balsamisch, Rosine, am<br />

Gaumen geradezu ölig, feinkörniges Tannin,<br />

sehr milde Säure, pfeffrige Gaumenaromen,<br />

wuchtiger Alkohol, ein Wein mit großem Volumen<br />

und unverkennbar südlichem Zuschnitt.<br />

Sehr gute Länge.<br />

louismax.bio, € 16,80<br />

•<br />

Donnadieu Saint-Chinian AOP 2017,<br />

Clos Bagatelle<br />

Syrah, Grenache, Mourvèdre auf Schiefer.<br />

Brombeere und Wacholder, eine wildwürzige<br />

Nase guter Intensität. Seidiger Ansatz, viel<br />

Saftigkeit und spannungsvolle Schiefer-Mineralität.<br />

Dichtes, fleischiges Tannin, gut integrierte<br />

Säure, ein eigenständiger Roter mit<br />

stattlichem Bau.<br />

closbagatelle.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Terres Brunes Cabardès AOP 2016<br />

Maison Lorgeril, Pennautier<br />

Schwarze Olive, Kirschkonfitüre, Himbeergeist.<br />

Rote Bete. Am Gaumen Cassis, sandiges<br />

Tannin, hohe Eleganz, poliertes Tannin,<br />

viel Saftigkeit, modern vinifiziert, mit Frische<br />

und Spannung, gute Balance zwischen »international«<br />

und »authentisch«. Hintergründig<br />

viskos, gut integrierter Alkohol.<br />

lorgeril.wine, Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Opéra Minervois AOP 2017, Château<br />

Villerambert, Caunes-Minervois<br />

Recht offen im Duft, Rosine, etwas Malaga.<br />

Schwarzkirsche. Am Gaumen elegant, saftig,<br />

seidig, reife, aber dennoch tragende Säure,<br />

zart holzbeeinflusst, mit mittelgewichtigem<br />

Zuschnitt, aber guter Proportion. Kalkmineralischer<br />

Hintergrund.<br />

wfa-benkert.de, € 5,99<br />

•<br />

Et Cetera Minervois AOP 2017,<br />

Domaine Terres Georges,<br />

Castelnau d’Aude<br />

Animalischer Duft, kirschfruchtig unterlegt.<br />

Fast wie ein rustikaler Sangiovese. Straff und<br />

sehnig gebaut, etwas rauh, vitale Säure, aber<br />

auch ein mächtiger Alkoholgehalt. Eine<br />

Schicht Kalk-Mineralität. Die Fruchtdecke<br />

kann mit der sehnigen Struktur mithalten, sie<br />

bleibt homogen bis in den Abgang hinein. Traditioneller<br />

Stil in gutem Format.<br />

terredumidi.de, € 7,50<br />

•<br />

Oros Rouge La Clape AOP 2017<br />

Château Capitoul, Boujan-sur-Libron<br />

Schokolade, Blaubeere und Salbei. Auch<br />

nachgerade mentholige Untertöne. Am Gaumen<br />

weich und charmant, bei aller Power<br />

doch mit feinkörnigem, mildem Tannin und<br />

mit einer saftigen Frucht, die den Alkohol in<br />

Schach hält. Ein recht kompletter, voller Roter,<br />

der es auch mit Merguez vom Grill aufnehmen<br />

kann. schulz-markt.de, € 9,99<br />

•<br />

Classique Rouge La Clape AOP 2017<br />

Château d'Anglès, Saint-Pierre la Mer<br />

Balsamisch unterlegte dunkelbeerige Hochreifefrucht,<br />

Brombeerkonfitüre, Schwarzkirsche,<br />

fast likörig im Duft und in der Ahnung<br />

von Süße. Am Gaumen mit zwei Polen: einem<br />

öligen Fond und einer hohen Menge feinkörnigen,<br />

trockenen Tannins. Milde Säure, würziger<br />

Abklang mit abermals Hoch- bis Überreifearomen.<br />

Sehr eigenständiger Stil.<br />

75cl.wine, € 12,–<br />

•<br />

BIO Classique Corbières AOP 2015<br />

Domaine de la Cendrillon, Ornaisons<br />

Balsamische und pfeffrige Noten in der dunkelbeerigen<br />

Frucht. Blaubeerkompott, Pflaumenmus,<br />

Lakritze. Geschmeidig, fast cremig<br />

ansetzend, dann ein fester Strukturteil mit<br />

markantem Säurenerv und mürbem, körnigem,<br />

etwas trockenem Tannin in vergleichsweise<br />

kraftvoller Menge.<br />

lacendrillon.fr, € 12,–<br />

•<br />

BIO L’Audacieux du Devois des Agneaux<br />

Languedoc AOP 2017, Vignobles<br />

Jeanjean, Saint Félix de Lodez<br />

Pikante Beerenfrucht, weißer Pfeffer, balsamisch,<br />

Schwarze Johannisbeere, griffiger<br />

Gaumen mit einer gut gewählten Menge<br />

reifen, frischen Tannins, mit viel Saftigkeit<br />

und Frucht, eine animierende Textur,<br />

leicht gekühlt solo oder zum Lammkotelett<br />

vom Grill.<br />

jeanjean.fr, € 12,50<br />

•<br />

BIO Trencavel Haute Vallée de l’Aude<br />

IGP 2015<br />

Cathare – Franck Schisano, St-Hilaire<br />

Stammt von einem der höchstgelegenen<br />

Weinberge des Languedoc. Brombeere, Leder,<br />

Holundermark, Tabak, fruchtgetragener<br />

Gaumen, weich grundiert, mit festem, leicht<br />

adstringierendem Gerbstoff und mit einem<br />

Hauch von Paprika in der Frucht. Ein dichter,<br />

mineralisch getönter, urwüchsig wirkender<br />

Roter mit guter Frische, der sich sehr gut<br />

leicht gekühlt trinken lässt.<br />

cathare.tm.fr, Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Viels Arrasics Saint-Chinian AOP<br />

2016 Domaine des Jougla,<br />

Prades sur Vernazobre<br />

Kräftiges Neuholz, rauchig, dazu eine dunkelbeerige<br />

Frucht. Am Gaumen druckvoll,<br />

dabei in der Frucht eher schmal gebaut, im<br />

Körper kraftvoll, mit festem Gerbstoff, hintergründiger<br />

Holz-Cremigkeit und milder<br />

Säure. Dürfte im Verlauf der Flaschenreife<br />

noch an Würze zulegen.<br />

fair-wein.de, € 16,–<br />

•<br />

BIO Heresie Haute Vallée de l’Aude<br />

IGP 2014 , Cathare – Franck Schisano,<br />

St-Hilaire<br />

Reduktiver Duft, leicht animalisch, Cassis,<br />

Johannisbeermark, Holunder. Am Gaumen<br />

mit intensiver Frucht, aber auch mit leicht vegetalen<br />

Noten, Brennnessel, Gras, saftiges,<br />

frisches Tannin, weicher Fond, milde Säure.<br />

Könnte man für einen Cabernet halten,<br />

stammt aber aus der Lokalsorte Mances.<br />

cathare.tm.fr, Preis: k. A.<br />

89+<br />

•<br />

Trilogie IGP Pays d’Herault 2017<br />

Viranel, Cessenon sur Orb<br />

Holundermark, sehr reife Brombeeren, Pfeffer<br />

und Oliventapenade. Seidiger Gaumen,<br />

gut integrierter Alkohol, eine recht straffe<br />

Säure kontrastiert den viskosen Fond, ein<br />

fruchtgetragener, moderner Roter, der sich<br />

gut zum kühleren Genuss eignet.<br />

weinhelden.de, € 9,–<br />

•<br />

Les Terroirs d’Altitude Saint-Chinian<br />

AOP 2016 Château de Ciffre, Pennautier<br />

Holunder, Wacholder, Waldbeerkompott. Betont<br />

weicher Gaumen mit einer Spur von<br />

Süße in der Frucht, mittlere Dichte, gut intgerierte<br />

Säure, mürbes, allerdings auch nicht<br />

glattes Tannin, ein harmonischer Roter mit<br />

würzigem Abklang. Ideal zum Cassoulet,<br />

oder einfach so zum Sitzen und Plaudern.<br />

vomfass.de, € 12,95<br />

89<br />

•<br />

Terre Ronde Cevennes IGP 2017<br />

Domaine le Sollier, Monoblet<br />

Dunkelbeerig, pfeffrig und leicht animalisch<br />

im Duft. Straff gebaut, festes Tannin in mittelhoher<br />

Menge, gut zum Körper passende<br />

Säure, ein herzhafter Wein mit guter Frische<br />

in der Frucht und ebenso guter Länge. Zum<br />

Grillfleisch.<br />

domainelesollier.fr, € 6,50<br />

•<br />

L’Entracte Minervois AOP 2017<br />

Mas Paumarhel, Azillanet<br />

Etwas buttrig, auch pfeffrig, derzeit wenig<br />

Frucht. Viel Saftigkeit am Gaumen, nur eine<br />

dezente Gerbstoffnote, feinnervig begleitet,<br />

harmonischer Tischwein mit kakaoartiger<br />

und dunkelbeeriger Abgangswürze.<br />

mas-paumarhel.fr, € 7,–<br />

•<br />

2016 Le B Collection Illustrée Coteaux<br />

du Pont de Gard IGP Rouge<br />

Domaine Le Clos du Bailly, Remoulins<br />

Rotbeerig und nachgerade etwas pinot artig<br />

im Duft, dezent floral begleitet. Am Gau men<br />

mit einer Anmutung der Leichtigkeit, mit<br />

relativ kraftvollem, körnigem Tannin und<br />

milder Säure – dennoch überwiegt der<br />

Eindruck der Saftigkeit. Ein angenehmer<br />

sommerlicher Tischbegleiter, auch leicht<br />

gekühlt.<br />

closdubailly.com, € 7,50<br />

•<br />

Métamorphose Coteaux de Béziers<br />

IGP 2015 , Domaine de la Barthe, Béziers<br />

Betont würzig, ätherisch, Kräuter und Garrigue,<br />

wild und fast outbackartig, Menthol.<br />

Seidiger, fein gepixelter Gaumen, dabei auch<br />

Saftigkeit und Nerv, kompakt angelegt, auch<br />

am Gaumen würzig, lange homogen nachhallend<br />

und alles mit Frische (und sogar einer<br />

kleinen, einen Hauch grünlichen Pikanz).<br />

Sympathischer Stil.<br />

domainedelabarthe.fr, € 7,50<br />

•<br />

Rendez Vous Pays d’Herault IGP Cessenon<br />

2017, Viranel, Cessenon sur Orb<br />

Beeriger Duft, Johannisbeerblätter, weich<br />

grundiert am Gaumen, mit einer gut gewählten<br />

Dosis reifen Gerbstoffs dazu, die Frucht<br />

bleibt aber vorherrschend, Saftigkeit und<br />

Nerv geben Frische, ein grundsolider Roter<br />

für den Alltag, zu Wurstspeisen, Eintöpfen<br />

oder leicht gekühlt an einem warmen Sommerabend.<br />

Gute Länge.<br />

chefsculinar.de, € 8,–<br />

•<br />

BIO Carignan Aude IGP Hauterive 2017,<br />

Domaine La Bouysse,<br />

St-André de Roquelongue<br />

Violette Farbe. Florale Töne im Duft, Flieder,<br />

Veilchen, Holundersaft. Am Gaumen mehliges<br />

Tannin in mittlerer Menge, geschmeidiger<br />

Hintergrund, milde Säure, reduktiver Ausbau.<br />

Ein gutmütiges Raubein: Die Länge der<br />

Tanninwirkung überschreitet das Anhalten<br />

der Aromatik. Alles begleitet von kalkmineralischen<br />

Noten.<br />

le-wing.de, € 9,–<br />

•<br />

Cuvée V Corbières AOP 2017<br />

Château Vaugelas, Capestang<br />

Im Duft: Veilchenpastille, Menthol, schwarze<br />

Olive. Sehr weich am Gaumen, große Mengen.<br />

Sehr feine Tannine werden vom üppigen<br />

Weichteil fast komplett absorbiert. Milde<br />

Säure, runder Fluss, einige Wucht. Benötigt<br />

ein sehr kräftiges Stück Fleisch – und nimmt<br />

es vermutlich sogar mit einer Marinade auf<br />

Chili-Basis auf.<br />

edeka-vogl.de, € 9,99<br />

•<br />

La Vie Côtes de Thau IGP 2017<br />

Domaine In Vinhys, Florensac<br />

Animalisch im Duft, pfeffrig, wenig plakative<br />

Frucht. Eher röstig, Kaffee, Kräuterwürze,<br />

Macchia. Saftig-sehnig am Gaumen, straffes<br />

Tannin, integrierter Alkohol, gutes mineralisches<br />

Gerüst (Kalk). Ein Wein mit authentischem<br />

Charme in einer eher mittleren<br />

Gewichtsklasse.<br />

nueblingholwein.de, € 10,–<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 53


cover / WISSENSCHAFT<br />

54 falstaff jul-aug jul–aug <strong>2019</strong>


IMMER DER<br />

NASE NACH...<br />

Was passiert beim Schmecken und wie sehr ist die Nase beteiligt? Jeder, der sich<br />

an den letzten Schnupfen erinnert, weiß: sehr! Denn der Geschmack ist eine<br />

komplexe Sache und die Verarbeitung der Riechsignale erst recht. Daher fehlen<br />

uns auch oft die Worte.<br />

TEXT MARLIES GRUBER ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

jul–aug jul-aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

55


R<br />

eden wir vom Geschmack,<br />

egal ob von Nüssen, Tomaten,<br />

Erdbeeren, Steinpilzen<br />

oder Käse, ist meistens doch<br />

nicht nur der Geschmack<br />

gemeint. Denn der ist auf die fünf Grundgeschmacksarten<br />

süß, sauer, salzig, bitter und<br />

umami reduziert, die die Geschmacksknospen<br />

auf der Zunge erkennen. Wie wir aber<br />

Geschmack in seiner vollen Komplexität<br />

wahrnehmen, ist neben der Temperatur, der<br />

Textur und dem Empfinden von zum Beispiel<br />

scharf oder prickelnd wesentlich von<br />

den Aromen abhängig. Und zwar nicht nur<br />

durch die Nase, sondern beim Essen und<br />

Trinken über das sogenannte retronasale<br />

Riechen – das Riechen von hinten. Dabei<br />

gelangen die Duftstoffe des gekauten, eingespeichelten<br />

Speise breis vor allem nach<br />

dem Schlucken beim Ausatmen von der<br />

Mundhöhle über den Rachen bis zur Riechschleimhaut.<br />

Dort werden sie beim Riechen<br />

von hinten allerdings anders bewertet als<br />

beim Riechen durch die Nasenlöcher, nämlich<br />

nicht so streng. Das wird auch als das<br />

Limburger-Cheese-Phänomen bezeichnet:<br />

Käse, der über die Nase beschnüffelt unangenehm<br />

riecht, kann retronasal als ganz gut<br />

wahrgenommen werden. Ein Grund dafür<br />

ist, dass das Erwärmen im Mund, das Zerkauen<br />

und Einspeicheln die Aromastoffzusammensetzung<br />

im Vergleich verändert.<br />

Außerdem lässt sich das retronasale<br />

Riechen durch intensive Mund- und Kaubewegungen<br />

wie beim Weinbeißen und durch<br />

mehrfaches Schlucken kleiner Mengen<br />

deutlich verstärken. Die flüchtigen Duftstoffe<br />

vermitteln über den retronasalen Weg<br />

also einen »gustatorischen Geruch«. Dessen<br />

Wahrnehmung kann auch von der Speisentemperatur<br />

beeinflusst werden: Ist etwas<br />

extrem heiß oder kalt, wird alles andere<br />

rundherum vergessen. So schmecken wir<br />

bei einem Eis zu Beginn das Aroma nicht,<br />

wir spüren nur tiefgekühlt kalt. Mit zunehmender<br />

Erwärmung im Mund erschließt<br />

sich dann das Aroma. Daher lassen sich mit<br />

Eis weitere »Geschmäcker« vorerst blockieren.<br />

Unterschiedlich temperierte Komponenten<br />

eines Gerichts erzielen also spielerische<br />

Effekte beim Essen, und üblicherweise<br />

verwechseln wir den Geruch mit dem<br />

Geschmack. Wie relevant das Riechen<br />

von hinten ist, lässt sich auch leicht bewusst<br />

testen. Man braucht sich nur die Nase<br />

zuhalten und beispielsweise ein Mentholcover<br />

/ WISSENSCHAFT<br />

56 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


BEVOR EIN AROMA BENANNT WERDEN KANN, IST<br />

DER GEFÜHLSGEHALT LÄNGST KLAR. UND AUCH, IN<br />

WELCHER SITUATION EIN ÄHNLICHER GERUCH SCHON<br />

EINMAL WAHRGENOMMEN WURDE. EBENSO WERDEN<br />

POTENZIELLE GEFAHRENDÜFTE UND EKELHAFTIGKEIT<br />

SOFORT BEWERTET.<br />

Bonbon lutschen oder eine Nuss kauen.<br />

Man wird nicht viel schmecken. Öffnet<br />

man dann die Nase, wird man nach dem<br />

Schlucken und Ein- und Ausatmen die<br />

eigentlichen Aromen registrieren. Es<br />

kommt eben erst mit dem Riechen der<br />

volle »Geschmack« zur Geltung. Denn<br />

die gemeinsame Bewertung aller Reize im<br />

Gehirn führt zur Illusion, dass sowohl<br />

Duftstoffe als auch gustatorische Komponenten<br />

von Zunge und Gaumen erfasst<br />

werden.<br />

SCHMECKEN KÖNNEN WIR VIEL –<br />

ALLEIN, UNS FEHLEN DIE WORTE<br />

Im Gegensatz zum Geschmack detektiert<br />

der Geruchssinn nicht wasserlösliche, sondern<br />

flüchtige chemische Stoffe. Die in der<br />

Atemluft vorkommenden Substanzen gelangen<br />

über die Nasenhöhle zum Nasendach.<br />

Die dort vereinten Sinneszellen schicken ein<br />

elektrisches Signal zum Riechkolben, einem<br />

Nervengeflecht hinter der Stirnhöhle. Von<br />

dort werden die olfaktorischen Informationen<br />

in unterschiedliche Gehirnareale verteilt.<br />

Erste Verarbeitungsschritte erfolgen im<br />

limbischen System, das für die emotionale<br />

und hedonische Einfärbung, die Sprachferne<br />

und den Erlebnisbezug von Gerüchen<br />

verantwortlich ist. Bevor ein Aroma<br />

benannt werden kann, ist der Gefühlsgehalt<br />

längst klar und auch, in welcher Situation<br />

ein ähnlicher Geruch schon einmal wahrgenommen<br />

wurde. Auch werden potenzielle<br />

Gefahrendüfte und Ekelhaftigkeit sofort<br />

bewertet. Nicht umsonst heißt es »den (faulen)<br />

Braten riechen«, also einen Verdacht<br />

haben oder Gefahr wittern. Die Redewendung<br />

bezog sich früher darauf, dass verdorbenes<br />

Fleisch verkocht wurde. Schnelle,<br />

leistungsstarke und unbewusste Verarbeitungsmechanismen<br />

kommen beim Riechen<br />

zum Zug, weil es unmittelbar mit dem<br />

Atmen verbunden ist. Müssten wir jeden<br />

der 15.000–30.000 Atemzüge bewusst verarbeiten<br />

und verbal beurteilen, wäre unser<br />

Gehirn massiv überfordert. Deswegen fällt<br />

es schwer, Geruchswahrnehmungen treffend<br />

zu beschreiben.<br />

MEHR SÜSSGESCHMACK<br />

Der Geruch von Speisen kann auch die<br />

Wahrnehmung des Grundgeschmacks<br />

beeinflussen. Gut dokumentiert ist das zum<br />

Beispiel für die empfundene Süße. So verstärkt<br />

der Geruch von Erdbeeren, Pfirsich,<br />

Zitronen, Orangen, Himbeeren oder Kirschen<br />

die süße Geschmackswahrnehmung<br />

von Saccharose, dem normalen Haushaltszucker.<br />

Beim Duft von Mango, Litschi oder<br />

Pflaumen lässt sich dagegen kein Zucker<br />

einsparen.<br />

OPTISCHE GERUCHSERWARTUNG<br />

Weil die Riechinformationen im Gehirn<br />

weit verbreitet werden, kommt es auch zur<br />

Verknüpfung mit anderen Sinnesempfindungen<br />

und Erinnerungen. So spricht man<br />

vom visuellen Flavour – dem Umstand, dass<br />

Farben mit Geschmacksarten und Gerüchen<br />

verbunden werden. Fast selbstverständlich<br />

gehen wir davon aus, dass etwa<br />

rosarote Lebensmittel süß schmecken und<br />

süßlich riechen und gelbe Produkte sauer<br />

schmecken und nach Zitrone duften. Wir<br />

erwarten zu »schmecken«, was wir sehen.<br />

Und lassen uns doch auch gerne überraschen,<br />

wenn sich die vermeintlich süße<br />

Haselnusskugel als Gänseleberpraline<br />

entpuppt.<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der<br />

Wissenschaft:<br />

falstaff.com/science<br />

<<br />

57


cover / FRUCHTIGE BEGLEITER<br />

SÄFTE & CO:<br />

ES MUSS<br />

NICHT IMMER<br />

WEIN SEIN<br />

Foto: StockFood<br />

58 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Alkoholfreie Getränke spielen<br />

in der gehobenen Gastronomie<br />

eine stetig wachsende Rolle,<br />

seien es Sirup, Frucht- und<br />

Gemüsesäfte oder Tees.<br />

Der Trend zu alkoholfreier<br />

Speisenbegleitung ist in der<br />

Spitzengastronomie deutlich<br />

auf dem Vormarsch. Es ist ein<br />

buntes, weites Feld, das sich<br />

da auftut: von Frucht- und<br />

Gemüsesäften, Tees und<br />

Auszügen über Trinkessige<br />

und Fermentiertes bis hin<br />

zu Eigenkreationen von<br />

Sommeliers und Köchen.<br />

TEXT JULIA KOSPACH<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

59


cover / FRUCHTIGE BEGLEITER<br />

Fragt man Alexander Koblinger,<br />

ob Säfte und andere alkoholfreie<br />

Getränke in der Spitzengastronomie<br />

boomen, fällt seine Antwort<br />

eindeutig aus: »Absolut!<br />

Ich würde fast sagen, wer den Trend noch<br />

nicht mitgekriegt hat, hat geschlafen.« Alexander<br />

Koblinger muss es wissen. Als Master<br />

Sommelier und Wein-Qualitätsmanager<br />

von Döllerers Weinhandelshaus und dem<br />

»Genießerrestaurant« im Salzburger Golling<br />

hat er alle Entwicklungen in der gehobenen<br />

Gastronomie genau im Blick. Alkoholfreie<br />

Getränke, und zwar gleich eine<br />

ganze bunte Palette, spielen da seit einiger<br />

Zeit eine stetig wachsende Rolle: »Seien das<br />

jetzt selbst gemachte Sirupe oder Säfte,<br />

reinsortige oder gemischte Frucht- und<br />

Gemüsesäfte, Tees, Kräuteressenzen und<br />

Auszüge, Trinkessige, Extrakte, Bio-Limonaden<br />

und alkoholfreie Biere, Molke oder<br />

auch Buttermilch, jeweils mit oder ohne<br />

Kohlensäure«, zählt Alexander Koblinger<br />

auf und fügt hinzu: »Man kann sich da<br />

richtig austoben.« Und dann stellt der Master<br />

Sommelier, den seine Kollegen gern als<br />

»wandelndes Weinlexikon« bezeichnen,<br />

eine Frage, die vor noch gar nicht allzu langer<br />

Zeit aus dem Mund eines Sommeliers<br />

geradezu blasphemisch geklungen hätte:<br />

»Wo steht geschrieben, dass flüssiger<br />

Genuss immer mit Alkohol verbunden sein<br />

muss? Alkoholfreies gehört auch zum<br />

Genusserlebnis. Außerdem macht es den<br />

Sommelier-Beruf aufregender.«<br />

Und so kommt es, dass Alexander Koblinger<br />

all jenen Restaurantgästen, die auf<br />

Alkohol verzichten wollen, zum Beispiel zu<br />

Andreas Döllerers Signature Dish »Alpine<br />

Jakobsmuschel« – Ochsenmark mit Dashi-<br />

Saft, fermentiertem Knoblauch, geflämmtem<br />

Spitzkraut und Eigelbcreme – den<br />

prickelnden alkoholfreien PriSecco Weißduftig<br />

von Jörg Geiger auf der Basis von<br />

unvergorenen Obstsäften, Holunderblüte<br />

und Kräutern wie Zitronenverbene oder<br />

Eberraute serviert.<br />

Jörg Geigers Palette an PriSeccos, die in<br />

seiner Manufaktur im Baden-Württembergischen<br />

entstehen und nicht minder<br />

geschmacksfacettenreich sind als feine<br />

Schaumweine oder Weine, kommen so gut<br />

wie immer zur Sprache, wenn man sich in<br />

Sommelier-Kreisen nach Empfehlungen für<br />

exzellente alkoholfreie Getränke erkundigt.<br />

»Wo steht geschrieben,<br />

dass flüssiger Genuss immer<br />

mit Alkohol verbunden sein<br />

muss? Alkoholfreies gehört<br />

auch zum Genusserlebnis.<br />

Außerdem macht es den<br />

Sommelier-Beruf<br />

aufregender.«<br />

ALEXANDER KOBLINGER<br />

Master Sommelier und Wein-Qualitätsmanager von<br />

Döllerers Weinhandelshaus<br />

Jörg Geiger<br />

aus Baden-<br />

Württemberg<br />

bietet eine breite<br />

Palette an herrlich<br />

erfrischenden<br />

PriSeccos.<br />

Andere hochgeschätzte Produkte sind Thomas<br />

Kohls reinsortige Bergapfelsäfte vom<br />

Südtiroler Ritten, Erwin Gegenbauers<br />

»Edelsaure« Trinkessige oder die Doktorenhof-Trinkessige<br />

aus dem rheinland-pfälzischen<br />

Venningen, Müllers Malzbier aus<br />

Münster, Frucht-Seccos und Direktsäfte von<br />

van Nahmen oder das breite Repertoire des<br />

Pöllauer Obsthofs Retter, das von reinen<br />

Frucht- und Beerensäften über Verjus und<br />

Fruchtessenzen bis zu Birkensaft und Wurzelelixieren<br />

reicht.<br />

Es versteht sich von selbst, dass Sommeliers<br />

und Spitzenköche die meisten dieser<br />

Getränke nicht pur, sondern als Basis für<br />

alkoholfreie Eigenkreationen einsetzen.<br />

»Die Krux bei Säften ist immer die Süße«,<br />

sagt Ursula Heinzelmann, Gastro- und<br />

Weinautorin, Mitbegründerin der Cheese<br />

Berlin und Direktorin des Oxford Symposium<br />

on Food and Cookery, »daher kann es<br />

nicht ausschließlich bei reinen Fruchtsäften<br />

bleiben.« Zu sättigend (und gelegentlich<br />

auch abführend) wären diese ebenfalls.<br />

Daher braucht es Ergänzungen, Erweiterungen,<br />

Kombinationen, neue Einfälle.<br />

DIE NACHFRAGE NIMMT ZU<br />

»Selbsterzeugtes aus erstklassigen Grundprodukten«,<br />

nennt es »Heimlichwirt« Peter<br />

H. Müller. Der kochende Sommelier, der<br />

vor allem für seine »Gutsbesetzungen«,<br />

sprich für seine kulinarischen Bespielungen<br />

der Locations von befreundeten Winzern<br />

bekannt ist, beschäftigt sich schon seit fast<br />

einem Jahrzehnt mit alkoholfreien Speisenbegleitungen.<br />

Zwei von Müllers Klassikern<br />

aus den letzten Jahren: Zweigeltsaft mit<br />

Lapsang Souchong – geräuchertem<br />

Schwarztee –, verfeinert mit Zweigeltessig,<br />

Meersalz und schwarzem Pfeffer, zu Alain<br />

Weissgerbers Taube mit Brennnesselspinat<br />

sowie Moosbeerensaft, verfeinert mit Zimtblüte,<br />

Nana-Minze und Scheurebensaft, zu<br />

Nils Henkels Gewürzente mit Entenleber.<br />

Was Müller an alkoholfreier Speisenbegleitung<br />

so spannend findet? »Sie bietet<br />

schlichtweg eine andersartige Wechselwirkung<br />

mit der jeweiligen Speise«, sagt er.<br />

Dazu habe er festgestellt, dass im Gegensatz<br />

zum gesetzten Thema Wein in der gehobenen<br />

Gastronomie viele Gäste »bei alkoholfreien<br />

Speisenbegleitungen oft neugieriger<br />

sind und Gabel und Glas abwechselnd<br />

><br />

Fotos: neumayr.cc, Lorena Weinmann, StockFood, beigestellt<br />

60 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Alkoholfreie Speisenbegleiter bieten schlicht eine<br />

andersartige Wechselwirkung mit der jeweiligen<br />

Speise. Und sie erwecken die Neugier der Gäste.<br />

feb–mär jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

61


cover / FRUCHTIGE BEGLEITER<br />

»Die Krux<br />

bei Säften ist<br />

immer die Süße, daher kann<br />

es nicht ausschließlich bei<br />

reinen Fruchtsäften bleiben.«<br />

URSULA HEINZELMANN Gastro- und Weinautorin,<br />

Mitbegründerin der Cheese Berlin und Direktorin des<br />

Oxford Symposium on Food and Cookery<br />

><br />

zum Mund führen.« Man spüre förmlich,<br />

so Müller, »dass die unvergorene<br />

Begleitung die Sinne der Gäste schärft«.<br />

Nachfrage und Interesse, so beobachtet<br />

»Heimlichwirt« Müller, nehmen zu: »Wenn<br />

man sich Gedanken macht und das Ergebnis<br />

überzeugend präsentiert, ist die Resonanz<br />

großartig. Viele Gäste bitten bei<br />

einem Menü mit acht Gängen zum Beispiel<br />

um vier Gläser Wein und vier alkoholfreie<br />

Getränke im Wechsel.«<br />

GESUNDHEITSTREND IM GLAS<br />

»Wir sind alle in den letzten Jahren<br />

ein bisschen experimentierfreudiger<br />

und innovativer geworden«, stellt<br />

auch Sindy Kretschmar, Sommelière des<br />

Hotelrestaurants im »The Ritz-Carlton,<br />

Vienna« und <strong>Falstaff</strong>-Sommelière 2018,<br />

fest. In den USA, Großbritannien oder Asien,<br />

so Kretschmar, werde insgesamt weniger<br />

Alkohol getrunken als bei uns und<br />

schon länger mit besonderen Säften, fermentierten<br />

Tees oder Essig zum Trinken<br />

experimentiert. »Da diese Gäste auch<br />

immer mehr unsere Gäste in Österreich,<br />

<strong>Deutschland</strong> und der Schweiz werden, ist es<br />

eine logische Konsequenz, dass wir uns<br />

zunehmend damit beschäftigen«, glaubt sie.<br />

Der Trend zu gesundheitsbewusster Naturküche,<br />

»zu Klarheit und Purismus auf dem<br />

Teller« verstärkt die Entwicklung ebenso<br />

wie strenge Promillegrenzen oder gesundheitliche<br />

Überlegungen. Nicht zu vergessen:<br />

In so gut wie jeder Runde, bei der es sich<br />

nicht um Hotelgäste handelt, gibt es mindestens<br />

eine Person, die nach dem Restaurant-Abend<br />

noch ein Auto lenkt und deshalb<br />

auf Alkohol verzichtet.<br />

Früher wurden die Nicht-Alkoholtrinker<br />

im Gegensatz zu den Weintrinkern weitgehend<br />

ignoriert – auch und gerade in der<br />

Spitzengastronomie. Inzwischen hat man<br />

vielerorts verstanden, dass das auch anders<br />

geht: »Bevor ich diese Gäste mit einem<br />

Mineralwasser schier negiere oder ihnen<br />

eine stark überzuckerte Limonade wohlbekannter<br />

Großkonzerne vorsetze, kann ich<br />

sie ebenso auf eine spannende alkoholfreie<br />

Reise im Glas mitnehmen – und zudem aus<br />

Unternehmersicht auch noch neuen Umsatz<br />

generieren«, sagt Peter H. Müller.<br />

Denn darum geht es beim Trend zu alkoholfreien<br />

Getränken natürlich auch: Sie<br />

eröffnen eine neue Geschmackswelt und<br />

stellen zugleich eine zusätzliche Einnahmequelle<br />

dar. »Es passiert<br />

viel Umsatz<br />

über die<br />

><br />

»Viele Gäste<br />

bitten bei einem<br />

Menü mit acht<br />

Gängen zum<br />

Beispiel um vier<br />

Gläser Wein und<br />

vier alkoholfreie<br />

Getränke im<br />

Wechsel.«<br />

»HEIMLICHWIRT«<br />

PETER H. MÜLLER<br />

Fotos: Shutterstock, StockFood/Benary, Katrin, beigestellt<br />

62 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SO SERVIERT LAYLA RESTAURANT<br />

& BAR DAS ORIGINAL.<br />

Coca-Cola, Coke, die Konturflasche und das rote Rundlogo sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.<br />

Diana Kis, Restaurant Managerin,<br />

serviert original Lammkoteletts und<br />

dazu eine Coke Zero Sugar aus der<br />

klassischen Glasflasche.


cover / FRUCHTIGE BEGLEITER<br />

Rezept von Sommelière Sindy<br />

Kretschmar für einen erstklassigen<br />

alkoholfreien Aperitif:<br />

»BELLINI AUS<br />

DEM WALD«<br />

Ein selbst gemachtes Sirup-Mus aus<br />

weißem Pfirsich, Fichtennadelsprossen<br />

(Maiwipferl) und weißem Pfeffer,<br />

aufgegossen mit dem Traubensecco<br />

aus dem Sekthaus Raumland.<br />

><br />

Die Schweizer<br />

Naturköchin Rebecca<br />

Clopath setzt auf<br />

alkoholfreie Speisenbegleitungen<br />

von<br />

Jennifer Kiessling.<br />

Getränke. Wenn man da keine Alternative<br />

zu Alkohol bietet, ist man eigentlich selber<br />

schuld«, sagt die Wahl-Schweizerin Jennifer<br />

Kiessling, die sich derzeit mit ihrem Unternehmen<br />

_pairing_is_caring_ als freie Gastro-Beraterin<br />

und Entwicklerin von maßgeschneiderten<br />

Getränkebegleitungen mit<br />

und ohne Alkohol einen hervorragenden<br />

Namen in der gehobenen Gastronomie<br />

macht. Sie zeigt eindrucksvoll, wie sehr<br />

man auch die Gäste, die auf Alkohol<br />

verzichten, ins Zen trum des Geschehens<br />

rücken kann, wenn man nur will. Sie hat<br />

besonders intensiv mit der jungen Bündner<br />

Naturköchin Rebecca Clopath zusammengearbeitet,<br />

die inzwischen als eine der<br />

innovativsten und besten Köchinnen der<br />

Schweiz gilt. Zu Clopaths konfierter Forelle<br />

mit Lärchensamensenf und Rucola<br />

entwickelte Jennifer Kiessling etwa einen<br />

fermentierten Kartoffel-Fenchelsaft mit<br />

Zichorie. »Für ein bisschen Abwechslung<br />

am Tisch« hat Jennifer Kiessling bei Clopaths<br />

Menü-Abenden auch in puncto Präsentation<br />

gesorgt: Sie hat dort nicht nur<br />

ihren Auszug aus Wildem Hopfen als<br />

Getränk serviert, sondern »die Gläser<br />

direkt am Tisch zusätzlich mit einem<br />

Wilder-Hopfen-Hydrolat parfümiert«.<br />

Das, so Jennifer Kiessling, habe »stets zu<br />

großen Augen bei den Gästen geführt«.<br />

Das Fazit der innovativen Gastrounternehmerin,<br />

die auch Spezial-Workshops für<br />

Fachleute und Laien anbietet: »Ich glaube<br />

und hoffe, dass die alkoholfreie Speisenbegleitung<br />

von der Spitzengastronomie in die<br />

breite Gastronomie diffundieren wird.«<br />

Schöne, neue Getränke-Welt!<br />

<<br />

Fotos: Claudia Link, Stephan Gawlik, Ian Ehm, beigestellt<br />

64 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Sommerliche<br />

Momente<br />

Momente<br />

zum<br />

4592-<strong>2019</strong><br />

1 1<br />

MARQUIS DE BEAUCEL<br />

Crémant de Bordeaux<br />

Rosé AC Brut<br />

Hergestellt nach der aufwendigen<br />

„Méthode Traditionnelle“,<br />

l-Preis 7,99<br />

2<br />

0,75-l-Flasche<br />

5, 99<br />

2018 Coteaux d’Aix<br />

en Provence Rosé AOP<br />

Trockener Roséwein aus<br />

der Provence, l-Preis 6,39<br />

0,75-l-Flasche<br />

4, 79<br />

falstaff.de<br />

falstaff.de<br />

falstaff.de<br />

2<br />

3<br />

3<br />

2018 Pinot Noir<br />

Rosé Pays d’Oc IGP<br />

Trockener Roséwein aus<br />

Südfrankreich, l-Preis 3,59<br />

4<br />

0,75-l-Flasche<br />

2, 69<br />

falstaff.de<br />

4<br />

BARON PHILIPPE DE ROTHSCHILD<br />

2018 Bordeaux Rosé AOC<br />

Trockener Roséwein aus dem<br />

Bordeaux, l-Preis 6,65<br />

0,75-l-Flasche<br />

4, 99<br />

ALDI SÜD Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG, Burgstraße 37, 45476 Mülheim.<br />

Firma und Anschrift unserer regional tätigen Unternehmen finden Sie auf aldi-sued.de unter „Infos“<br />

„Filialfinder“ oder mittels unserer kostenlosen automatisierten Service-Nummer 0 800/8 00 25 34.<br />

aldi-sued.de


wein / ÖSTERREICHS TOP-WEINE<br />

DIE BESTEN<br />

WEINE<br />

ÖSTERREICHS<br />

Der neue <strong>Falstaff</strong> Weinguide<br />

präsentiert in der nunmehr<br />

22. Auflage eine Vielzahl<br />

an herausragenden<br />

Weißweinen aus 2018 und<br />

zahlreiche Reserven aus<br />

2017, außerdem eine große<br />

Zahl exzellenter Rotweine<br />

sowie die besten Süßweine<br />

und Sekte. Hier finden Sie<br />

die zehn besten Weine<br />

aus zehn Katego rien im<br />

Überblick.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

Foto: Herbert Lehmann/picturedesk.com<br />

In der malerischen Südsteiermark<br />

freut man sich mit 2018 über<br />

einen weiteren tollen Jahrgang<br />

mit zahllosen Spitzenweinen.<br />

66 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


Die große <strong>Falstaff</strong> Weißwein gala<br />

in der Wiener Hofburg war<br />

die glanzvolle Bühne für die<br />

Premiere der 22. Ausgabe des<br />

<strong>Falstaff</strong> Weinguides, dessen<br />

Ergebnisse von den teilnehmenden Weingütern<br />

– es waren wieder mehr als 500 in Österreich<br />

und Südtirol –, aber auch von Weinfreunden<br />

mit Spannung erwartet wurden.<br />

Rund 4000 Weine wurden für die jüngste<br />

Edition kritisch unter die Lupe genommen<br />

und auf 900 Seiten dokumentiert. Im Zentrum<br />

der Degustationen stand die Bewertung<br />

der Weine des neuen Jahrgangs 2018,<br />

der aufgrund des Witterungsverlaufs als<br />

ganz spezieller in die heimische Weinbaugeschichte<br />

eingehen wird. Das Jahr war geprägt<br />

von enormer Hitze und Trockenheit,<br />

selten gab es eine derart frühe Ernte mit so<br />

guter Qualität und großer Menge. Mit besonders<br />

erfreulichen Ergebnissen kann die<br />

Steiermark aufwarten, die nun von Mutter<br />

Natur mit herausragenden Lagen- und Reserveweinen<br />

aus 2017 und einem tollen<br />

Jahrgang 2018 für das frostige Schreckensjahr<br />

2016 entschädigt wurde. Das heiße,<br />

trockene Wetter verhinderte auch das Auftreten<br />

von Pilzkrankheiten in den Weingärten<br />

und erleichterte den heimischen Bio-<br />

Winzern ihre Arbeit. Und so ist es kein<br />

Wunder, dass im neuen <strong>Falstaff</strong> Weinguide<br />

so viele empfehlenswerte biologisch oder<br />

biodynamisch erzeugte Weine enthalten sind<br />

wie nie zuvor. Auch die Anzahl der prickelnden<br />

Weine hat diesmal ein neues Rekordniveau<br />

erreicht.<br />

FACTS: WIE WIR DIE BESTENLISTEN ERSTELLEN<br />

In den zehn ausgewählten Kategorien wurden die Weine anhand der Ergebnisse des neuen Wein guides<br />

nach Punkten gereiht. Bei Punkte gleichstand wurden die Weine alphabetisch nach den von den Betrieben<br />

kommunizierten Verkaufspreisen ab Hof gereiht und, wo nötig, nochmals nach der Rangziffermethode in<br />

Blindprobe beurteilt. Es gibt im neuen Weinguide zusätzlich zu den hier explizit angeführten natürlich<br />

noch eine große Zahl weiterer Spitzenweine zu entdecken.<br />

WEIN-<br />

GUIDE<br />

<strong>2019</strong>/20<br />

ÖSTERREICHS UMFANGREICHSTER<br />

WEGBEGLEITER FÜR WEINFANS<br />

Den Kern der 22. Ausgabe des <strong>Falstaff</strong><br />

Weinguides bildet der Jahrgang 2018<br />

sowie all jene Reserveweine, die im<br />

Laufe des Jahres <strong>2019</strong> auf den Markt<br />

kommen und noch präsentiert werden.<br />

Rund 470 Weingüter aus Österreich, darunter<br />

wieder einige neue Namen, haben<br />

ihre Weine zur Bewertung vorgelegt.<br />

3650 Weine waren es, die Chefredakteur<br />

Peter Moser im Zeitraum von<br />

vier Monaten beurteilte und in den<br />

Guide aufnahm. Auch 354 Weine von<br />

53 Weingütern aus Südtirol wurden von<br />

<strong>Falstaff</strong>s Italien-Redaktion verkostet.<br />

Umfangreiche ergänzende Daten zu<br />

den vorgestellten Weingütern sowie Bezugsquellen<br />

für deren Weine, aber auch<br />

kulinarische Empfehlungen der einzelnen<br />

Herkunftsregionen runden den<br />

Inhalt ab.<br />

<strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>2019</strong>/2020<br />

930 Seiten, erhältlich im Buch- und<br />

Zeitschriftenhandel sowie bestellbar<br />

unter shop.falstaff.de für € 16,90.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

67


wein / ÖSTERREICHS TOP-WEINE<br />

TOP<br />

BEST OF<br />

3ROTWEIN unter 10 €<br />

92 Blauer Zweigelt 2017<br />

Weingut Paul Kerschbaum, Horitschon,<br />

Mittelburgenland, € 7,90<br />

92 Churchbutton Red 2017<br />

Weingut Kirchknopf, Kleinhöflein, Leithaberg<br />

€ 8,20<br />

92 Blauer Zweigelt Goldberg 2018<br />

Weingut Werner Achs, Gols, Neusiedler See, € 8,90<br />

BEST OF<br />

WEISSWEIN unter 10 €<br />

93 Riesling vom Urgestein 2018<br />

Winzerhof Stift, Röschitz, Weinviertel, € 8,70<br />

93 Tegel & Mergel 2017<br />

Weingut Pröglhöf, Retz-Obernalb, Weinviertel<br />

€ 8,70<br />

93 Riesling Ried Zöbinger Heiligenstein<br />

Bergjuwel 2018<br />

Weingut Retzl, Zöbing, Kamptal, € 9,30<br />

Fotos: Rafaela Proell, beigestellt<br />

WINZER DES<br />

JAHRES <strong>2019</strong><br />

CHRISTOPH NEUMEISTER<br />

STRADEN,<br />

VULKANLAND STEIERMARK<br />

Christoph Neumeister verfolgt einen konservativen<br />

Zugang zur Vinifizierung – im gänzlich positiven<br />

Sinne: Seit der Umstellung auf Bio im Jahr<br />

2008 sind seine authentischen und ausdrucksstarken<br />

Weißweine auch über die österreichischen<br />

Landesgrenzen hinaus bei Weinkennern begehrt.<br />

neumeister.cc<br />

68 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


BEST OF<br />

RIESLING<br />

BEST OF<br />

GRÜNER VELTLINER<br />

BEST OF<br />

SAUVIGNON BLANC<br />

99 Riesling Smaragd Ried Singerriedel<br />

2018<br />

Weingut Franz Hirtzberger, Spitz, Wachau, ca. € 90,–<br />

98 Riesling Smaragd Ried Kellerberg<br />

2018<br />

Weingut F. X. Pichler, Dürnstein, Wachau, ca. € 75,–<br />

97 Riesling Smaragd Ried Klaus 2018<br />

Weingut Prager, Weißenkirchen, Wachau, € 39,–<br />

100 Grüner Veltliner Unendlich 2017<br />

Weingut F. X. Pichler, Dürnstein, Wachau, € 115,–<br />

98 Grüner Veltliner Smaragd Ried<br />

Zwerithaler Kammergut 2018<br />

Weingut Prager, Weißenkirchen, Wachau, € 55,–<br />

96 Loibner Grüner Veltliner Smaragd<br />

Vinothekfüllung 2018<br />

Weingut Knoll, Dürnstein, Wachau, € 40,–<br />

99 Sauvignon Blanc Ried Zieregg IZ®<br />

Reserve 2015<br />

Weingut Tement, Berghausen, Südsteiermark, € 80,–<br />

98 Sauvignon Blanc Privat 2015<br />

Weingut Sattlerhof, Gamlitz, Südsteiermark, € 111,–<br />

97 Sauvignon Blanc Ried Pössnitzberg<br />

Alte Reben G STK 2017<br />

Weingut Erwin Sabathi, Leutschach,<br />

Südsteiermark, € 48,–<br />

BEST OF<br />

WEISSER BURGUNDER<br />

BEST OF<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

BEST OF<br />

CUVÉE ROT<br />

98 Chardonnay Ried Pössnitzberg<br />

Alte Reben G STK 2017<br />

Weingut Erwin Sabathi, Leutschach an der<br />

Weinstraße, Südsteiermark, € 48,–<br />

96 Morillon Ried Moarfeitl G STK 2017<br />

Weingut Neumeister, Straden, Vulkanland<br />

Steiermark, € 37,–<br />

96 Morillon Ried Pfarrweingarten G STK 2017<br />

Weingut Sattlerhof, Gamlitz, Südsteiermark, € 42,–<br />

98 Blaufränkisch hochberc Stockkultur 2015<br />

Weingut Gesellmann, Deutschkreutz,<br />

Mittelburgenland, Preis: k. A.<br />

97 Leithaberg DAC Ried Joiser Jungenberg<br />

2015<br />

Weingut Anita & Hans Nittnaus, Gols,<br />

Neusiedler See, € 49,–<br />

97 Blaufränkisch Reihburg »r2« 2012<br />

weingut schiefer.pur, Welgersdorf, Eisenberg, € 82,–<br />

97 Rêve de Jeunesse 38 2017<br />

Weingut Pöckl, Mönchhof, Neusiedler See, € 50,–<br />

96 Comondor 2017<br />

Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols,<br />

Neusiedler See, € 54,–<br />

96 G 2015<br />

Weingut Gesellmann, Deutschkreutz,<br />

Mittelburgenland, Preis: k. A.<br />

BEST OF<br />

SCHAUMWEIN<br />

BEST OF<br />

SÜSSWEIN<br />

95 Riesling Ried Heiligenstein brut Sekt g.U.<br />

Große Reserve 2015<br />

Weingut Steininger, Langenlois, Kamptal, € 38,–<br />

95 10/84 Brut Mature 2010 Magnum<br />

Weingut Hannes Harkamp, Leibnitz,<br />

Südsteiermark, € 119,–<br />

94 Blanc de Blancs Sekt g.U. Reserve<br />

Niederösterreich extra brut NV<br />

Weingut Bründlmayer, Langenlois, Kamptal, € 35,50<br />

98 Sauvignon Blanc TBA 2017<br />

Weingut Sattlerhof, Gamlitz, Südsteiermark, € 49,–<br />

97 Sauvignon Blanc TBA Ried<br />

Kranachberg 2017<br />

Hannes Sabathi, Gamlitz, Südsteiermark, € 19,–<br />

97 Chardonnay TBA Ried Buch 2017<br />

Weingut Frauwallner, Straden, Vulkanland<br />

Steiermark, € 21,–<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

69


wein / SÜDTIROL IM WEINGUIDE <strong>2019</strong><br />

DIAMANTEN AUS<br />

DEN ALPEN<br />

Südtirols Weine stehen so gut da wie noch nie. Bei den Weißen<br />

strahlen Weißburgunder und Sauvignon Blanc – der hochwertige<br />

Chardonnay wird gerade wieder neu entdeckt. Bei den Rotweinen<br />

glänzen Blauburgunder, Lagrein, Merlot und der lokale Vernatsch.<br />

TEXT OTHMAR KIEM<br />

Optimale Bedingungen:<br />

In der Südtiroler<br />

Gemeinde Eppan wird<br />

seit über 2000 Jahren<br />

Wein angebaut.<br />

70 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Die Kellerei Girlan ist in einem Bauernhof<br />

aus dem 16. Jahrhundert beheimatet.<br />

Hinter historischen Mauern verbirgt<br />

sich moderne Kellertechnologie.<br />

100 Punkte, zum ersten Mal in Südtirol,<br />

zum ersten Mal für einen<br />

Weißwein aus Italien: der Terlaner<br />

Primo 2016, ein großer Wein aus<br />

einem großen Jahrgang. Der Primo<br />

ist aber kein Einzelfall. Es gibt noch viele<br />

andere Spitzenweine aus dem traditionellen<br />

Weinbaugebiet am Südhang der Alpen.<br />

Hier trifft sich das kühle und raue alpine<br />

Klima mit dem milden und warmen mediterranen<br />

Klima und schafft so ideale Vor-<br />

aussetzungen für Weinbau. Diese Südtiroler<br />

Spitzenweine sind Ausdruck eines neuen<br />

Selbstverständnisses. In erster Linie sind es<br />

Weißweine. Dann erst kommen Lagrein,<br />

Blauburgunder, Cabernet und Merlot. Das<br />

neue Selbstverständnis kommt auch in den<br />

Preisen zum Ausdruck. Für die Weine der<br />

neuen Super-Südtiroler-Klasse wie Primo<br />

von Terlan, Appius der Kellerei St. Michael-Eppan,<br />

LR von Schreckbichl, Ganger<br />

von Kellerei Girlan, Klosteranger von Muri<br />

Gries, Au und Toren von Tiefenbrunner<br />

oder Kressfeld von Kornell muss man deutlich<br />

über 50 Euro hinlegen. Gut und günstig<br />

war einmal. Weinbau in Südtirol ist aufwendig,<br />

ist Bergweinbau. Es sind überwiegend<br />

Steillagen, in denen ohne viel Handarbeit<br />

nichts geht. Trotzdem findet man<br />

auch in der Klasse bis 15 Euro viele tolle<br />

Weine, knackige Weißburgunder und saftige<br />

Vernatsch. Südtirols Weine sind<br />

zum Genießen!<br />

><br />

BEST OF<br />

VERNATSCH<br />

BEST OF<br />

BLAUBURGUNDER<br />

BEST OF<br />

LAGREIN<br />

Fotos: St. Michael-Eppan, www.meraner-hauser.com, Kellerei Girlan, beigestellt<br />

93 CASTEL SALLEGG<br />

Bischofsleiten Kalterersee Auslese<br />

Klassisch Superiore Südtirol<br />

DOC 2018<br />

93 WEINGUT LOACKER<br />

Morit St. Magdalener Südtirol<br />

DOC 2017<br />

92 WEINGUT DONÀ<br />

Vernatsch Südtirol<br />

DOC 2018<br />

92 WEINGUT SCHLOSS ENGLAR<br />

Vernatsch -R- Südtirol<br />

DOC 2016<br />

92 KELLEREI GIRLAN<br />

Gschleier Alte Reben Vernatsch Südtirol<br />

DOC 2017<br />

92 PFANNENSTIELHOF<br />

St. Magdalener Classico Südtirol<br />

DOC 2018<br />

92 ANSITZ WALDGRIES<br />

Antheos St. Magdalener Classico Südtirol<br />

DOC 2018<br />

91 WEINGUT PITZNER<br />

Malanders St. Magdalener Südtirol<br />

DOC 2018<br />

91 BERGMANNHOF<br />

Huberfeld Vernatsch Südtirol<br />

DOC 2018<br />

97 KELLEREI GIRLAN<br />

Vigna Ganger Pinot Noir Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

95 KELLEREI ST. MICHAEL-EPPAN<br />

Pinot Noir Riserva The Wine Collection<br />

Südtirol DOC 2015<br />

95 MANINCOR<br />

Mason di Mason Pinot Nero Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 BRUNNENHOF MAZZON<br />

Vigna Zis Blauburgunder Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 CASTELFEDER<br />

Burgum Novum Pinot Nero Südtirol DOC 2016<br />

94 KELLEREI GIRLAN<br />

Trattmann Pinot Noir Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 KRÄNZELHOF<br />

Kunstwerk der Natur Blauburgunder IGT 2015<br />

94 PLONERHOF<br />

Exclusiv Blauburgunder Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 ELENA WALCH<br />

Ludwig Blauburgunder Südtirol DOC 2016<br />

93 WEINGUT PFITSCHER<br />

Matan Blauburgunder Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

96 KLOSTERKELLEREI MURI-GRIES<br />

Weingarten Klosteranger Lagrein Riserva<br />

Südtirol DOC 2015<br />

95 KELLEREI BOZEN<br />

Taber Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

95 ANSITZ WALDGRIES<br />

Mirell Lagrein Südtirol DOC 2016<br />

94 KELLEREI TERLAN<br />

Porphyr Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

94 TIEFENBRUNNER<br />

Linticlarus Lagrein Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 ANSITZ WALDGRIES<br />

Roblinus de Waldgries Lagrein Südtirol<br />

DOC 2016<br />

93 TENUTA KORNELL<br />

Staffes Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

93 LANDESWEINGUT LAIMBURG<br />

Barbagòl Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

93 WEINGUT LOACKER<br />

Gran Lareyn Lagrein IGT 2017<br />

93 MALOJER GUMMERHOF<br />

Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

93 MARTINI & SOHN<br />

Maturum Lagrein Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 71


wein / SÜDTIROL IM WEINGUIDE <strong>2019</strong><br />

BEST OF WEISSWEIN<br />

CUVÉES & CHARDONNAY<br />

100 KELLEREI TERLAN<br />

Terlaner Primo Grande Cuvée Südtirol<br />

DOC 2016<br />

98 KELLEREI ST. MICHAEL-EPPAN<br />

Appius Weiß Südtirol DOC 2014<br />

96 TIEFENBRUNNER<br />

Vigna Au Chardonnay Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

96 KELLEREI TRAMIN<br />

Troy Chardonnay Riserva Südtirol DOC 2015<br />

95 ALOIS LAGEDER<br />

Löwengang Chardonnay Südtirol DOC 2016<br />

95 SCHRECKBICHL-COLTERENZIO<br />

Lafóa Chardonnay Südtirol DOC 2017<br />

95 SCHRECKBICHL-COLTERENZIO<br />

LR Riserva Weiß Südtirol DOC 2016<br />

95 KELLEREI TERLAN<br />

Nova Domus Terlaner Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 WEINGUT EICHENSTEIN<br />

Seppelaia Fass 66 Chardonnay (Magnum)<br />

Südtirol DOC 2014<br />

94 TENUTA KORNELL<br />

Aichberg Weiß Südtirol DOC 2017<br />

94 NALS-MARGREID<br />

Baron Salvadori Chardonnay Riserva<br />

Südtirol DOC 2016<br />

94 KELLEREI ST. MICHAEL-EPPAN<br />

Sanct Valentin Chardonnay Südtirol<br />

DOC 2017<br />

94 KELLEREI TRAMIN<br />

Stoan Weiß Südtirol DOC 2017<br />

Die Kellerei St. Michael-Eppan<br />

thront inmitten der wichtigsten<br />

Weinbaugemeinde Südtirols.<br />

BEST OF ROTWEIN<br />

INTERNATIONAL CABERNET & MERLOT<br />

96 TENUTA KORNELL<br />

Vigna Kressfeld Merlot Riserva Südtirol<br />

DOC 2015<br />

95 MANINCOR<br />

Castel Campan IGT 2016<br />

95 TIEFENBRUNNER<br />

Toren Cabernet Sauvignon Riserva Südtirol<br />

DOC 2015<br />

94 KELLEREI KALTERN<br />

kunst.stück Cabernet Sauvignon Riserva<br />

Südtirol DOC 2015<br />

94 KELLEREI KURTATSCH<br />

Freienfeld Cabernet Sauvignon Riserva<br />

Südtirol DOC 2015<br />

94 ALOIS LAGEDER<br />

Löwengang Cabernet Südtirol DOC 2015<br />

94 SCHRECKBICHL-COLTERENZIO<br />

Lafóa Cabernet Sauvignon Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 WEINGUT PETER SÖLVA<br />

Amistar Edizione Rossa Gran Riserva I<br />

GT 2015<br />

BEST OF<br />

WEISSBURGUNDER<br />

97 KELLEREI TERLAN<br />

Rarity 2006 Weißburgunder Südtirol<br />

DOC 2006<br />

94 GUMP HOF<br />

Renaissance Weißburgunder Riserva<br />

Südtirol DOC 2015<br />

94 KELLEREI KALTERN<br />

Quintessenz Weißburgunder Südtirol<br />

DOC 2017<br />

94 NALS-MARGREID<br />

Sirmian Pinot Bianco Südtirol DOC 2018<br />

94 KELLEREI MERAN BURGGRÄFLER<br />

V Years Weißburgunder Riserva Südtirol<br />

DOC 2012<br />

94 KLOSTERKELLEREI MURI-GRIES<br />

Abtei Muri Weißburgunder Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

94 KELLEREI TERLAN<br />

Vorberg Weißburgunder Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

93 KRÄNZELHOF<br />

Helios Weißburgunder IGT 2015<br />

93 MANINCOR<br />

Eichhorn Pinot Bianco Südtirol DOC 2017<br />

Foto: St. Michael-Eppan, Sebastian Stocker, Weingut Tieferbrunner, Manuela Prossliner<br />

72 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Der härteste Weinwettbewerb<br />

Österreichs beweist: Österreich hat<br />

in allen Kategorien Spitzenweine zu<br />

bieten. Einmal im Jahr nimmt der Weg<br />

von der Rebe bis ins Glas einen steilen<br />

Anstieg, der die Besten von den Guten<br />

trennt. Nur die Besten schaffen es ganz<br />

hinauf, in den SALON Österreich Wein.<br />

österreichwein.at


BEST OF<br />

SAUVIGNON BLANC<br />

96 KELLEREI ST. MICHAEL-EPPAN<br />

Sauvignon The Wine Collection Südtirol<br />

DOC 2016<br />

96 TIEFENBRUNNER<br />

Rachtl Sauvignon Blanc Riserva Südtirol<br />

DOC 2016<br />

95 KELLEREI TERLAN<br />

Quarz Sauvignon Blanc Südtirol<br />

DOC 2017<br />

94 CASTELFEDER<br />

Burgum Novum Sauvignon Riserva<br />

Südtirol DOC 2016<br />

94 KELLEREI KALTERN<br />

Quintessenz Sauvignon Südtirol<br />

DOC 2017<br />

94 TENUTA KORNELL<br />

Oberberg Sauvignon Südtirol DOC 2017<br />

93 KELLEREI ANDRIAN<br />

Andrius Sauvignon Blanc Südtirol<br />

DOC 2017<br />

93 MANINCOR<br />

Lieben Aich Sauvignon Südtirol DOC 2017<br />

93 NALS-MARGREID<br />

Mantele Sauvignon Südtirol DOC 2018<br />

93 WEINGUT PFITSCHER<br />

Mathias Sauvignon Blanc Riserva Südtirol<br />

DOC 2017<br />

BEST OF<br />

SÜSSWEIN<br />

96 KELLEREI TRAMIN<br />

Terminum Gewürztraminer Vendemmia<br />

Tardiva Südtirol DOC 2017<br />

95 MANINCOR<br />

Le Petit Petit Manseng 216<br />

94 KELLEREI GIRLAN<br />

Pasithea Oro Gewürztraminer Spätlese<br />

Südtirol DOC 2017<br />

93 KELLEREI ANDRIAN<br />

Juvelo Gewürztraminer Passito Südtirol<br />

DOC 2017<br />

93 BARON DI PAULI<br />

Exilissi Sell Gewürztraminer Vendemmia<br />

Tardiva Südtirol DOC 2015<br />

93 FRANZ HAAS<br />

Moscato Rosa Südtirol<br />

DOC 2018<br />

93 KELLEREI RITTERHOF<br />

Sonus Gewürztraminer IGP 2016<br />

wein / SÜDTIROL IM WEINGUIDE <strong>2019</strong><br />

Die Jausenstation des Weinguts Tiefenbrunner.<br />

BEST OF<br />

GEWÜRZTRAMINER<br />

97 KELLEREI TRAMIN<br />

Epokale Gewürztraminer Vendemmia<br />

Tardiva Südtirol DOC 2013<br />

94 KELLEREI TRAMIN<br />

Nussbaumer Gewürztraminer Südtirol<br />

DOC 2017<br />

93 ALOIS LAGEDER<br />

Am Sand Gewürztraminer Südtirol<br />

DOC 2017<br />

93 WEINGUT PFITSCHER<br />

Rutter Gewürztraminer Riserva Südtirol<br />

DOC 2017<br />

93 KELLEREI RITTERHOF<br />

Auratus Gewürztraminer Südtirol<br />

DOP 2018<br />

93 KELLEREI TERLAN<br />

Lunare Gewürztraminer Südtirol<br />

DOC 2017<br />

92 KELLEREI KURTATSCH<br />

Brenntal Gewürztraminer Riserva Südtirol<br />

DOC 2017<br />

92 NALS-MARGREID<br />

Lyra Gewürztraminer Südtirol DOC 2018<br />

92 SCHRECKBICHL-COLTERENZIO<br />

Lafòa Gewürztraminer Südtirol DOC 2017<br />

Die Kellerei Terlan zählt heute zu den<br />

führenden Produzenten Italiens.<br />

Die Kellerei<br />

Muri-Gries<br />

verfügt über<br />

35 Hektar<br />

Weinberge in<br />

und um Bozen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

74 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


TOP WINZER AT / promotion<br />

FLÜSSIGES GLÜCK<br />

Österreichs Winzer haben viel zu bieten – mit Leidenschaft und<br />

Know-how produzieren sie Weine von bester Qualität.<br />

Fotos: beigestellt<br />

THEISS<br />

VEREDELTE WEIN­<br />

GARTENSCHÄTZE<br />

Das Weingut Zimmermann befindet<br />

sich unweit der Weinstadt Krems.<br />

Die Arbeiten im Weingarten und das<br />

Begleiten des Weins im Keller, bis<br />

das Werk eines Jahres zu einem<br />

erlebbaren Genuss reift – das ist<br />

ein Prozess, der Alois Zimmermann<br />

fasziniert. Grüner Veltliner und<br />

Riesling sind die Stars im Kremstal<br />

– und auch für ihn. Die südlich ausgerichteten<br />

Weingärten liefern<br />

vollreife Trauben, während kühle<br />

Winde ihre frische Säurestruktur<br />

erhalten. Die Böden unterscheiden<br />

sich stark – eine Diversität, die<br />

besonders der Vielseitigkeit des<br />

Grünen Veltliners entgegenkommt.<br />

Bei der Vinifikation ist man entspannt.<br />

Gut Ding braucht eben<br />

Weile. Abgefüllt werden die Weine<br />

deshalb erst, wenn die Zeit reif ist.<br />

WEINGUT ALOIS ZIMMERMANN<br />

Obere Hauptstraße 20<br />

A-3494 Theiß, T: +43 2735 8209<br />

weingut-zimmermann.at<br />

MÖNCHHOF<br />

5-STERNE-WEINGUT<br />

Seit dem Jahr 2010 freut sich das<br />

Weingut Pöckl über die Höchstbewertung<br />

von 5 <strong>Falstaff</strong>-Sternen<br />

und strebt Jahrgang für Jahrgang<br />

nach außergewöhnlicher Qualität.<br />

Das Ziel des Familienweinguts ist<br />

es, den bestmöglichen Pöckl-Wein<br />

zu erzeugen. Damit die Qualität der<br />

Weine immer weiter gesteigert<br />

werden kann, wird im Weingarten<br />

und im Keller aus einem Zusammenspiel<br />

von innovativer und tradi­<br />

tioneller Arbeitsweise gearbeitet.<br />

Neben den normalen Öffnungszeiten<br />

besteht die Möglichkeit, am 25.<br />

und 26. 10. <strong>2019</strong> die Jahrgangspräsentation<br />

des Weinguts Pöckl<br />

zu besuchen, zu der es<br />

immer ausgewählte Vertikalen<br />

zu verkosten gibt. – Anmeldung<br />

erbeten. Details auf der Website.<br />

WEINGUT PÖCKL<br />

Zwergäcker 1<br />

A-7123 Mönchhof<br />

T: +43 2173 80258<br />

info@poeckl.com, poeckl.at<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 75


wein / WORLD CHAMPION<br />

..<br />

WELTMEISTER DER<br />

PASTELLTO<br />

Sacha Lichine trägt den Namen<br />

einer Familie, die über Dekaden mit<br />

Bordeaux verbunden war. Doch seit<br />

dem Jahr 2006 macht Lichine nur<br />

noch Wein in der Provence – und<br />

fast ausschließlich Rosé.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Fotos: Sara Matthews, MOUlAL, beigestellt<br />

76 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


NE<br />

Château d’Esclans<br />

spielt auch im äußeren<br />

Erscheinungsbild<br />

mit den Blau- und<br />

Violetttönen der<br />

Provence und mit<br />

dem Orangerosa der<br />

Rosé-Weine.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

77


wein / WORLD CHAMPION<br />

Die Geschichte von<br />

Alexis Lichine, Vater<br />

von Sacha Lichine, ist<br />

eine dieser Geschichten,<br />

wie sie das 20. Jahrhundert<br />

des Öfteren schrieb: Als die<br />

Oktoberrevolution ausbricht, hält es<br />

Sacha Lichines Großvater für besser, Sankt<br />

Petersburg zu verlassen. Der vermögende<br />

Bankier gelangt mit seiner Frau und dem<br />

vierjährigen Sohn Alexis über Sibirien nach<br />

Tokio, von da nach San Francisco und<br />

schließlich nach New York. Dort bleibt die<br />

Familie einige Jahre, ehe sie weiterzieht:<br />

nach Paris. Dieser Zweiklang der<br />

Zufluchtsorte USA und Frankreich sollte<br />

Alexis Lichines Leben prägen und später<br />

ebenso dasjenige seines Sohnes Sacha.<br />

EIN BRÜCKENSCHLAG VON<br />

FRANKREICH ZU DEN USA<br />

Bordeauxliebhaber kennen den Namen<br />

Lichine vor allem als den Bestandteil eines<br />

4ème Cru Classé aus Margaux: Prieuré-<br />

Lichine. Es war 1951, als Alexis Lichine das<br />

heruntergekommene Château Prieuré-Cantenac<br />

erwarb – angeblich für 11.000 Pfund<br />

Sterling, einen Betrag fernab der heute üblichen<br />

Summen. Anschließend baute er das<br />

Was könnte das Farbenspiel eines Rosés<br />

schöner zur Geltung bringen als eine<br />

Weißglasflasche? Dieser Optik sind auch<br />

die Weine von Sacha Lichine verpflichtet.<br />

Gut, das beim Kauf nur noch über vier<br />

Hektar Reben verfügte, langsam wieder auf<br />

und benannte es mit dem Segen der Behörden<br />

um. Das Kapitel Prieuré-Lichine ist<br />

jedoch weder Lichines einzige noch seine<br />

bedeutendste Leistung. Denn der in Bordeaux<br />

hoch Angesehene verstand sich selbst<br />

vor allem als Autor und Kommunikator. So<br />

schrieb er ein umfassendes Kompendium<br />

über Frankreichs Weine (erschienen ebenfalls<br />

1951) und versuchte sich zweimal –<br />

1962 und 1978 – als Reformator der Bordeaux-Klassifikation.<br />

Vor allem aber öffnete<br />

Alexis Lichine dem französischen Wein den<br />

Weg in die USA. Schon als 1933 die Prohibition<br />

in den USA endete, hatte<br />

der gerade 20-Jährige für die<br />

»New York Herald Tribune« in<br />

Frankreich Anzeigen verkauft –<br />

vor allem an Cognac- und Champagnermarken.<br />

Als Lichine 1955 »Alexis<br />

Lichine Negociants« mit Basis in<br />

New York gründete, stieg er in den USA<br />

zum bedeutendsten Importeur feiner und<br />

rarer Weine aus Frankreich auf.<br />

Nach Alexis Lichines Tod im Jahre 1989<br />

musste sein Sohn Sacha jedoch feststellen,<br />

dass die Kapitaldecke in den Unternehmen<br />

seines Vaters dünner war als gewünscht.<br />

1999 sah er sich gezwungen, das Weingut<br />

der Familie in Margaux zu verkaufen. Zeit<br />

für einen Schnitt. Und einen Neuanfang.<br />

NEUE HEIMAT PROVENCE<br />

In der Provence fand Sacha Lichine im Jahr<br />

2006 ein neues Zuhause – und den idealen<br />

Ort für seine eigenen, ungewöhnlichen Pläne:<br />

»Die Provence ist die spirituelle Heimat<br />

des Rosés«, so Lichine. »Hier lässt sich die<br />

ganze Finesse der französischen Weinbereitungstradition<br />

mit Storytelling verbinden.«<br />

Der Erfolg bestätigt diese Einschätzung<br />

Lichines. Und mehr noch: Mit seiner Entscheidung,<br />

in die Provence zu gehen, bewies<br />

Lichine auch ein exzellentes Gespür fürs<br />

><br />

Fotos: Sara Matthews, beigestellt<br />

78 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Für erstklassigen Rosé ist<br />

Handarbeit unerlässlich – ganz<br />

besonders bei der Lese (o.).<br />

Unten: Barriqueausbau.<br />

Als die Oktoberrevolution ausbricht, verlässt Sacha Lichines Großvater St. Petersburg. Der<br />

Zweiklang der Fluchtziele Frankreich und USA prägt auch die kommenden Generationen.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

79


wein / WORLD CHAMPION<br />

Sacha Lichine hat<br />

nur selten Muße,<br />

ein Glas Rosé im<br />

Park von Château<br />

d’Esclans zu trinken<br />

– er ist auf der<br />

ganzen Welt<br />

unterwegs, vor<br />

allem in die USA.<br />

><br />

Timing. Denn gerade, als er die Weine<br />

seines Château d’Esclans zu lancieren<br />

begann, begann sich auch eine Rosé-Mode<br />

aufzubauen, deren Ende auch heute nicht<br />

absehbar ist: Weltweit zeigen Rosé-Verkäufe<br />

noch immer zweistellige Wachstumsraten. In<br />

den USA wurden im aktuell erfassten Jahr<br />

2017 laut Zahlen von Business France<br />

24 Millionen Flaschen Rosé de Provence<br />

verkauft, ein Plus von 14 Prozent zum Vorjahr<br />

und eine Verfünffachung seit 2010. Ein<br />

guter Anteil dieses Booms – die Rede ist von<br />

etwa fünf Millionen Flaschen – geht auf das<br />

Konto von Sacha Lichine. Auch hier zeigt<br />

sich wieder die Stärke der Familie, dies- und<br />

jenseits des Atlantik präsent sein und Brücken<br />

bauen zu können.<br />

Dabei war es anfangs vielleicht vor allem<br />

Lichines Provokation, für die Top-Cuvée<br />

Garrus einen dreistelligen Euro-, Dollarbzw.<br />

Pound-Sterling-Preis pro Flasche aufzurufen,<br />

der auch den Einstiegsweinen<br />

Whispering Angel und Rock Angel Aufmerksamkeit<br />

garantierte. Inzwischen haben<br />

jedoch beide Etiketten auch für sich allein<br />

einen ausgezeichneten qualitativen Ruf: der<br />

Whispering Angel durch eine Zugänglichkeit<br />

ohne jeden Kitsch und durch eine in<br />

dieser Preisklasse sehr beachtliche Verfeinerung.<br />

Der Rock Angel als eine kulinarische<br />

und mineralische Zuspitzung dessen, was<br />

man früher schon als das High End des<br />

provenzalischen Rosé-Schaffens angesehen<br />

hätte: frisch und fein nuanciert auf der<br />

einen Seite, stoffig mit durchaus fordernder<br />

Die Provence hat das Zeug<br />

dazu, beim Rosé den<br />

Goldstandard zu setzen –<br />

wie die Champagne beim<br />

Schaumwein.<br />

Ein starkes Quartett – und eine Treppe zu immer<br />

größerem Rosé-Genuss: Whispering Angel, Rock<br />

Angel, Les Clans, Garrus.<br />

Struktur und ausgezeichneter Länge auf<br />

der anderen.<br />

Die beiden preislich höher angesiedelten<br />

Rosés sind beide vom Barriqueausbau<br />

geprägt. Dabei ist der etwas weichere und<br />

cremigere Les Clans vielleicht der gewöhnungsbedürftigere.<br />

Ob dieser Wein als Wein<br />

wirklich vom Holz profitiert, darüber kann<br />

man durchaus geteilter Meinung sein.<br />

Sicher ist jedoch, dass die Art des Ausbaus<br />

die kulinarische Einsatzmöglichkeit dieses<br />

Rosés in Bereiche erweitert, für die man<br />

sonst eher zu einem getragenen, gewichtigen<br />

Weißwein gegriffen hätte.<br />

Garrus wiederum, der Schlussstein des<br />

Lichine’schen Rosé-Schaffens, gekeltert aus<br />

80-jährigen Grenache-Reben, die auf einer<br />

windoffenen Anhöhe stehen, ist ein Rosé<br />

komplett eigener Art: mit einer rotweinartigen<br />

Tiefe, mit einer weißweinartigen<br />

Unbeschwertheit und mit einer Frucht, die<br />

in ihrer Verbindung aus delikater Feinheit<br />

und intensivster Präsenz den Inbegriff dessen<br />

ins Glas bringt, was man sich in seinen<br />

kühnsten Träumen unter einem hellen<br />

Wein aus dunklen Trauben vorstellt. Ein<br />

Kulturprodukt, in dem sehr viel Reflexion<br />

und sehr viel Erfahrung stecken, und auch<br />

der unternehmerische Wille, die Grenzen<br />

des Machbaren immer weiter auszuloten.<br />

In der Vergangenheit, das wird in den<br />

letzten Jahren immer deutlicher, wurden<br />

diese Grenzen in der Provence vielleicht<br />

viel zu bescheiden abgesteckt. »Die<br />

Provence hat das Zeug dazu«, so Lichines<br />

Credo, »beim Rosé den Goldstandard zu<br />

setzen, wie die Champagne beim Schaumwein.«<br />

Der Rosé als Weinkategorie eigenen<br />

Rechts – mit eigenen Kultweinen, eigenen<br />

Stildifferenzen und eigenen Geschichten:<br />

Für diese Botschaft hat die Weinwelt gerade<br />

keinen eloquenteren Fürsprecher als<br />

Sacha Lichine.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

80 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


Auch beim Rosé bringt der Ertrag<br />

alter Reben den besten, weil<br />

extraktreichsten Wein.<br />

Nachlesen<br />

Alle Teile aus der Serie<br />

»World Champions« unter<br />

falstaff.com/champ<br />

BEST OF LICHINE<br />

96<br />

93<br />

91<br />

2017 GARRUS CÔTES DE<br />

PROVENCE ROSÉ<br />

Château d’Esclans,<br />

La Motte en Provence<br />

Hefe, Holz. Rote Johannisbeere.<br />

Kreuzkümmel. Seidenweich und<br />

zart fließend, eine Schicht Cremigkeit,<br />

eine Schicht phenolisches<br />

Velours, dann unmittelbar taktilmineralisch,<br />

beeindruckend, wie<br />

schwerelos und frisch Extrakt und<br />

Alkohol trotz hoher Dichte wirken.<br />

Delikater Abgang mit Minze und<br />

Wacholder. Ein Rosé-Grand Cru.<br />

vinatis.de<br />

€ 99,–<br />

2018 ROCK ANGEL CÔTES DE<br />

PROVENCE ROSÉ<br />

Château d’Esclans,<br />

La Motte en Provence<br />

Pastellfarben. Walderdbeere,<br />

Süßkirsche, rote Johannisbeere.<br />

Am Gaumen saftig und feinnervig,<br />

mineralisch grundiert, eine<br />

Schicht seidiger Phenole, ungekünstelte<br />

Frische, dicht und lang,<br />

fast schon zum Kauen, ein animierender,<br />

faszinierend vielschichtiger<br />

und kompletter Wein<br />

in Pink. Guter Speisenbegleiter.<br />

gourmondo.de<br />

€ 29,90<br />

2018 WHISPERING ANGEL<br />

CÔTES DE PROVENCE ROSÉ<br />

Château d’Esclans,<br />

La Motte en Provence<br />

Nicht zu hell in der Farbe. Himbeerbonbon<br />

im Duft, Hefe, noch<br />

sehr jugendlich und primärfruchtig.<br />

Am Gaumen mit gezügelter<br />

Wucht, geschmeidig gebaut mit<br />

milder Säure und straffer Dichte,<br />

gut strukturiert, leicht phenolisch<br />

in der Gaumenmitte, beerig im<br />

Abklang. Ein hochwertiger Sommer-Rosé<br />

für Pool und Terrasse.<br />

hawesko.de<br />

€ 19,50<br />

95<br />

93<br />

Fotos: Sara Matthews, beigestellt<br />

2016 GARRUS CÔTES DE<br />

PROVENCE ROSÉ<br />

Château d’Esclans,<br />

La Motte en Provence<br />

Hintergrund, ein Hauch von Orangenblüten,<br />

ungemein vielschichtig<br />

und anziehend, verführerisches<br />

Bukett. Saftig, engmaschig, reife<br />

weiße Fruchtnuancen nach Apfel<br />

und Melone, feiner Säurebogen,<br />

salzig-mineralisch im Finish,<br />

dezente Süße im Abgang, tolle<br />

Länge, verfügt über Reifepotenzial,<br />

viel besser geht Rosé wohl nicht.<br />

vinobucks.de, € 103,90<br />

2017 LES CLANS CÔTES DE<br />

PROVENCE ROSÉ<br />

Château d’Esclans,<br />

La Motte en Provence<br />

Deutlich holzgeprägt im Duft.<br />

Verschlossene Frucht, eher<br />

balsamisch als beerig. Am<br />

Gaumen mit cremigem Ansatz,<br />

rund und füllig, ganz schmeichelhaft<br />

und rund, mit nahtlos integrierter<br />

Säure und süßer Abgangsfrucht.<br />

Ein Textur-Wunder, das<br />

auch zu Grilladen bestehen kann.<br />

belvini.de<br />

€ 49,90<br />

INFO<br />

KONTAKT WEINGUT:<br />

Château d’Esclans, 40<strong>05</strong> route de Callas<br />

F–83920 La Motte en Provence<br />

Öffnungszeiten der Boutique: von 1. Mai bis 30.<br />

September täglich 10–19 Uhr; von 1. Oktober bis<br />

30. April: Mo–Do 10–18 Uhr, Fr/Sa 10–19 Uhr,<br />

So geschlossen. esclans.com<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 81


Gleichzeitig eignet sich der größte italienische<br />

See hervorragend als Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge, unter anderem in das malerische<br />

Verona. Für Genießer wichtig: Südlich<br />

des Gardasees werden aus der Trebbiano-<br />

Traube ausgezeichnete Weißweine gekeltert,<br />

wie beispielsweise der beschwingte Lugana<br />

DOC 2018, der nach Birne und Apfel duftet.<br />

Am Gaumen ist er dicht und charmant:<br />

Er begleitet zum Start des Essens die knusprigen<br />

Crostini, die wir wahlweise mit klein<br />

gewürfelten Tomaten oder Thunfischtatar<br />

belegt haben. Danach öffnen wir einen<br />

2018er Chardonnay Garda DOC Mario<br />

Collina, in dem sich die Rebsorte, die weltweit<br />

große Weißweine hervorbringt, von<br />

ihrer besonders filigranen Seite zeigt. Blupromotion<br />

/ ALDI SÜD<br />

SONNE, MEER UND BERGE –<br />

URLAUB IN DEN SCHÖNSTEN<br />

WEINREGIONEN<br />

Egal in welcher mediterranen Region man sich befindet:<br />

Die Weine punkten mit ihrem abwechslungsreichen Charakter<br />

und werden zur idealen Begleitung für kulinarische Genüsse.<br />

Eine oft gestellte Frage zum Thema<br />

Urlaub lautet: Was magst du<br />

lieber – Berge oder Wasser? Aber<br />

warum muss man sich überhaupt<br />

entscheiden? Schließlich gibt es doch viele<br />

Regionen, in denen man morgens in einem<br />

See oder Meer baden kann, um danach<br />

erfrischt in die Berge aufzubrechen – umgekehrt<br />

geht es natürlich auch. Besonders<br />

erfreulich ist, dass diese landschaftlich<br />

abwechslungsreichen Gegenden meistens<br />

auch kulinarisch viel zu bieten haben, exzellente<br />

Weine inklusive. Ein Paradebeispiel<br />

dafür ist die Region rund um den norditalienischen<br />

Gardasee. Der ist gleich an drei Seiten<br />

von Bergen umgeben, die bei Wanderern<br />

und Radfahrern gleichermaßen beliebt sind.<br />

mig in der Nase, unterlegt mit gelber Frucht<br />

und am Gaumen geschmeidig, begleitet der<br />

Chardonnay perfekt unsere Hauptspeise:<br />

eine im Backofen gegarte Forelle. Dazu den<br />

ausgenommenen Fisch innen gut salzen und<br />

pfeffern, zwei Limettenscheiben dazugeben<br />

und mit einem ordentlichen Stück Butter in<br />

Alufolie einschlagen. Das Paket im Backofen<br />

etwa 30 Minuten bei 180 °C garen –<br />

die Garzeit des Fisches hängt von seiner<br />

Größe ab. Dazu gibt es ein paar Petersilienkartoffeln<br />

sowie einen grünen Salat.<br />

Ganz weit im Südosten Italiens lassen sich<br />

Berge und Meer ebenfalls kombinieren –<br />

auch wenn die Wege hier etwas weiter sind.<br />

Dafür ist die Landschaft in Apulien wildromantisch<br />

und die Hauptstadt Bari außergewöhnlich<br />

lebendig. Insgesamt gehört die<br />

Region, die für ihre Hügelorte mit weiß<br />

getünchten Häusern bekannt ist, zu den<br />

touristischen Geheimtipps Italiens – das<br />

Gleiche gilt für die kräftigen Rotweine, die<br />

hier wachsen. Ein gutes Bespiel dafür ist der<br />

Fotos: beigestellt<br />

82<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


2018er Primitivo Puglia IGT Doppio Tratto,<br />

der prägnant nach reifen Beeren, Pflaume<br />

und etwas Holz duftet. Am Gaumen ist<br />

der Wein mit seinen reifen Gerbstoffen<br />

geschmeidig – der ausdrucksstarke Primitivo<br />

passt perfekt zu einem Gulasch mit<br />

Bandnudeln.<br />

Genau zu diesem Gericht bereitet auch<br />

der 2018er Cabernet Sauvignon Pays d’Oc<br />

IGP Baron Philippe de Rothschild große<br />

Freude. Der Wein aus Okzitanien, einer<br />

Gegend im Süden Frankreichs, duftet nach<br />

roten Beeren und Röstaromen. Am Gaumen<br />

hat er eine kräftige Struktur mit satten<br />

Gerbstoffen. Im Bordeaux gehören die Weine<br />

der Familie Rothschild zu den besten.<br />

Berühmt ist die Familie vor allem für ihren<br />

versierten Umgang mit der edlen Cabernet-<br />

Sauvignon-Traube. Dieses Können beweist<br />

sie auch auf ihrem Gut im Pays d’Oc. Und<br />

klar: Auch hier ist es vom Meer nicht weit<br />

ins hügelige Hinterland.<br />

EXKLUSIV IN IHRER ALDI SÜD FILIALE<br />

Lugana DOC, 2018<br />

85 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Sehr viel Eisbonbon, Birne, kräftiger Alkohol, leichte<br />

Süße, leichter Bitterton (Alkohol), sehr einfacher Wein.<br />

Chardonnay Garda DOC Mario Collina, 2018<br />

1300 Rosso Toscana IGT Frescobaldi, 2017<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Kirschfrucht mit leicht animalischen Untertönen, weißer<br />

Pfeffer, mürbes Tannin, mittlere Dichte, hat zum<br />

ersten Mal seit Jahren einen toskanischen Fingerprint.<br />

Guter Speisenbegleiter.<br />

Cabernet Sauvignon Pay’s d’Oc IGP Baron Philippe<br />

de Rothschild, 2018<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Rotbeerige, würzige Nase, auch Röstaromen, Himbeere,<br />

Brombeere, am Gaumen mit kräftiger Struktur<br />

und kräftigem Tannin, leicht grünliche Noten, gute<br />

Spannung.<br />

Coteaux d’Aix en Provence Rosé AOP, 2018<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

In der Nase rote Früchte, Himbeere und etwas Minze,<br />

am Gaumen zurückhaltend, frisch und leicht, für die<br />

Terrasse.<br />

INFO<br />

Weitere Infos zum exklusiven Weinsortiment<br />

von ALDI SÜD gibt es online auf:<br />

aldi-sued.de<br />

Primitivo Puglia IGT Doppio Tratto, 2018<br />

86 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Würzig-fruchtige Nase mit Brombeere und Holunder,<br />

am Gaumen viel dunkle Frucht, süßliche und auch<br />

grünliche Anklänge.<br />

Cava Semi-Seco Delmora<br />

*Alles zu den Weinen finden Sie auf<br />

falstaff.com/aldi-sued<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff<br />

83


cover / SOMMERBOWLEN<br />

SUPER<br />

BOWL<br />

Kein Getränk peppt eine Sommerparty besser auf als eine herrlich kühle,<br />

farbenfrohe Bowle. Also feiern wir das Comeback des Klassikers und<br />

servieren Ihnen sechs Rezepte, die Lust auf mehr machen.<br />

TEXT URSULA MACHER FOTOS JULIA STIX ASSISTENZ KATHARINA WOSCHNY<br />

84 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SCHÜSSEL STAMM.AT<br />

GLÄSER LEONARDO.DE<br />

SANGRIA<br />

DE LUXE<br />

ZUTATEN<br />

0,5 l Brandy<br />

0,7 l Cava (bzw. Prosecco oder Sekt)<br />

0,1 l frischer Zitronensaft<br />

0,3 l frischer Orangensaft<br />

0,7 l Frucade<br />

diverse Beeren (nach Belieben)<br />

diverse Zitrusfrüchte (nach Belieben)<br />

ALLGEMEINE INFO<br />

– Alle Zutaten im Bowlengefäß vermischen und sanft umrühren.<br />

– 20 Eiswürfel hinzufügen, um etwas Schmelzwasser und Kälte<br />

zu gewinnen.<br />

– Danach immer auf frischem Eis servieren.<br />

– Sämtliche Angaben sind keine Vorschriften, sondern Richtlinien<br />

(nach Belieben mit Zucker oder Säure nachbessern und<br />

ausbalancieren).<br />

85


Höchste Zeit also, dieses Getränk wieder<br />

aufleben zu lassen – und das hat gleich<br />

mehrere Gründe. Zum einen sind die<br />

hübsch gefüllten Schüsseln bei jedem Grilloder<br />

Partybuffet ein Hingucker, zum andecover<br />

/ SOMMERBOWLEN<br />

BASIL<br />

BRASIL<br />

ZUTATEN<br />

0,5 l Cachaça<br />

0,7 l Cava (bzw. Prosecco/Sekt)<br />

0,5 l frischer Limettensaft<br />

0,3 l Monin Rohrzucker<br />

0,5 l Balis (Basilikum-Limonade)<br />

1 Bund frisches Basilikum<br />

20 Stk Limequat<br />

SCHÜSSEL & GLÄSER STAMM.AT<br />

Wolfgang Amadeus<br />

Mozart war ein Fan –<br />

im 18. Jahrhundert zählte<br />

das Schlürfen am Bowle-<br />

Glas nämlich zum guten Ton.<br />

David Schober ließ seiner Kreativität freien Lauf und<br />

mixte für <strong>Falstaff</strong> im »Kleinod Stadtgarten« in Wien<br />

herrlich-sommerliche Bowlen.<br />

Oft werden englische Seefahrer<br />

als Erfinder der Bowle gehandelt<br />

– vielmehr waren es<br />

jedoch die Inder, die britischen<br />

Offizieren im Osten des<br />

Landes den Drink mixten: fünf Zutaten in<br />

einer Schüssel (»pantsch« steht für fünf) –<br />

fertig. Der »Punch«, gemeinhin als Bowle<br />

geläufig, begeisterte die Briten jedenfalls so<br />

sehr, dass sie ihn im 17. Jahrhundert gleich<br />

mit nach Europa brachten. Seither hat die<br />

Bowle einige Ups & Downs erlebt, zu ihren<br />

Fans zählte etwa Wolfgang Amadeus<br />

Mozart – im 18. Jahrhundert gehörte das<br />

Schlürfen am Bowle-Glas nämlich zum<br />

guten Ton. Noch in den 1960er- und<br />

1970er-Jahren lag der Punch voll im Trend,<br />

ehe er über diverse Partykeller endgültig<br />

den Weg in die Versenkung fand.<br />

ERLAUBT IST, WAS SCHMECKT<br />

ren gibt es inzwischen allerhand Möglichkeiten,<br />

Bowlen richtig aufzupeppen, wie<br />

auch David Schober, Mastermind des<br />

»Kleinod Cocktail Salon« in Wien, weiß:<br />

»Man kann sich bei Bowlen inzwischen<br />

richtig austoben. Wichtig ist eine Balance<br />

aus Süße und Säure, auch das Verhältnis zu<br />

den restlichen Zutaten muss passen.« Und<br />

auch diese sind inzwischen erwachsen<br />

geworden: Statt wie ursprünglich Wein dürfen<br />

heute auch Spirits wie Wodka oder<br />

Rum in die Schüssel, aufgegossen wird mit<br />

Prosecco oder Champagner. Und statt ewig<br />

in Alkohol eingelegter Früchte springen<br />

heute frische in die Schüssel. Aber Achtung:<br />

die Früchte in mundgerechte Stücke schneiden,<br />

auch mit dem Eis in der Bowle eher<br />

sparsam umgehen. Schober: »Wasser ist<br />

zwar eine wichtige Zutat, aber es ist besser,<br />

man gibt weniger in die Schüssel, dafür<br />

mehr davon ins Glas. Sonst verwässert es<br />

die Bowle.«<br />

Für <strong>Falstaff</strong> hat der kreative Barchef<br />

sechs brandneue Varianten aus dem Hut<br />

gezaubert, die auf aktuellen Trend-Drinks<br />

basieren und perfekt in den Sommer<br />

passen. Wohl bekomm’s!<br />

><br />

86 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SCHÜSSEL & GLÄSER LEONARDO.DE<br />

LA LA LAND<br />

CHAMPAGNE<br />

ZUTATEN<br />

0,5 l Wodka<br />

0,7 l Champagner<br />

0,3 l Licor 43<br />

0,3 l frischer Limettensaft<br />

0,5 l Passionsfruchtsaft<br />

1 Bund frische Minze<br />

0,5 l Ginger Beer<br />

A<br />

uch bei Bowlen kommt<br />

es auf die Mischung an:<br />

Die Balance zwischen süß<br />

und sauer muss stimmen,<br />

ebenso das Verhältnis zu<br />

den restlichen Zutaten.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

87


cover / SOMMERBOWLEN<br />

SCHÜSSEL & GLÄSER CUISINARUM.AT<br />

ITALIAN<br />

SPRITZ<br />

PUNCH<br />

ZUTATEN<br />

0,5 l Aperol<br />

0,7 l Prosecco<br />

0,3 l frischer Zitronensaft<br />

0,3 l Blutorangensaft<br />

0,1 l Monin Rohrzucker<br />

0,7 l Soda<br />

diverse Zitrusfrüchte<br />

(nach Belieben)<br />

Rhabarberwürfel<br />

(nach Belieben)<br />

PIMM’S<br />

PUNCH<br />

NO. 1<br />

ZUTATEN<br />

0,7 l Pimm’s No. 1<br />

0,5 l Prosecco<br />

0,1 l Himbeeressig<br />

0,1 l Monin Rohrzucker<br />

1 Ginger Ale oder Zitronenlimo<br />

Fruchtsalat (nach Belieben)<br />

(Zitrusfrüchte, Beeren, Gurke<br />

nach Belieben)<br />

SCHÜSSEL & GLÄSER LEONARDO.DE<br />

88 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


MANGO<br />

TANGO<br />

ZUTATEN<br />

0,6 l dunkler Rum<br />

0,3 l frischer Limettensaft<br />

0,5 l Mango-Tee<br />

0,2 l Monin Rohrzucker<br />

0,7 l Prosecco<br />

diverse tropische Früchte<br />

SCHÜSSEL LEONARDO.DE<br />

GLÄSER LOBMEYR.AT<br />

feb–mär jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

89


spirits / ZIGARREN<br />

GENUSS-<br />

MOMENTE<br />

Der Genuss einer exzellenten Zigarre sorgt<br />

für eine Auszeit der besonderen Art in unserer<br />

hektischen Zeit. Diese Form der Entschleunigung<br />

kann der Aficionado noch steigern, wenn er<br />

die Zigarre mit einem anderen Genussmittel<br />

kombiniert. <strong>Falstaff</strong> begab sich auf die<br />

Suche nach passenden Partnern.<br />

TEXT FRANK HIDIEN<br />

Genuss pur: Eine gute<br />

Zigarre und ein passendes<br />

Getränk, da schweifen die<br />

Blicke, und jeder Hektik<br />

weicht Gelassenheit.<br />

Tipps & News<br />

aus der Welt der Zigarren<br />

falstaff.com/zigarren<br />

Fotos: beigestellt<br />

90 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Fotos: iwww.hagenwillsch.de, beigestellt<br />

Seit 1817 produziert das westfälische<br />

Unternehmen Arnold André<br />

Zigarren und Zigarillos und zählt<br />

damit zu den ältesten noch existierenden<br />

Herstellern weltweit.<br />

Im Jahre 2012 begann in der Dominikanischen<br />

Republik mit einer eigenen Zigarrenmanufaktur<br />

für handgerollte Longfiller ein<br />

neues, spannendes Kapitel. Dort wird u. a.<br />

die Buena Vista gerollt, mit der wir uns hier<br />

näher beschäftigen wollen. Es gibt zwei<br />

Serien mit zwei außergewöhnlichen Tabaken:<br />

die Buena Vista Araperique und die<br />

Buena Vista Dark Fired Kentucky mit<br />

ihrem aromareichen Charakter und röstigrauchiger<br />

Note.<br />

Arnold André ist aber nicht nur Hersteller,<br />

das Familienunternehmen importiert z. B.<br />

auch Pfeifentabak oder die legendäre italienische<br />

Toscano. Auch ihre Geschichte reicht<br />

weit zurück, nämlich in das Jahr 1815. Die<br />

Toscano mit ihren vielen Varianten gehört zu<br />

Italien wie Grappa und Espresso und genießt<br />

nicht nur dort Kultstatus. Bei ihr kommt<br />

ebenfalls der seltene Dark Fired Kentucky<br />

zum Einsatz, der den kleinen Zigarren ihre<br />

kräftigen, markanten Aromen verleiht. Raffinierter<br />

wird der Geschmack bei den Varianten<br />

Bianco mit Grappa-Aroma, Blu mit Anis<br />

und Rosso mit Kaffee.<br />

DARK FIRED KENTUCKY<br />

Es wird Zeit, dass wir uns etwas näher mit<br />

der amerikanischen Tabakspezialität beschäftigen,<br />

die sowohl die Buena Vista als auch die<br />

TOSCANO<br />

CAFFÈ<br />

DIE ITALIENISCHE<br />

SEELE: TOSCANO<br />

UND ESPRESSO<br />

Die Toscano-Zigarren<br />

werden in aller Welt<br />

geschätzt. Die Classico<br />

ist dabei die traditionellste<br />

Zigarre<br />

im Sortiment. Von<br />

mittlerer Stärke<br />

zeichnet sie sich<br />

durch Malz-, Mandelund<br />

Holzaromen aus.<br />

Dazu ein Espresso –<br />

ein Wohlfühl-Ritual<br />

und Hochgenuss<br />

all’italiana.<br />

Toscano mit ihrem Geschmack bereichert.<br />

Kentucky ist nicht nur bekannt für seinen<br />

Whisky, sondern auch für seinen Tabak.<br />

Nach der Ernte wird er zunächst an der Luft<br />

getrocknet, und dann kommt er zu seinem<br />

Namen »Dark Fired«, indem er über dem<br />

Feuer von Eichen- und Hickoryholz vorsichtig<br />

geräuchert wird. Diese einzigartigen röstig-rauchigen<br />

Aromen findet man auch in der<br />

Toscano Antico und Classico.<br />

FINE PAIRINGS<br />

Kommen wir zu passenden Genusspartnern,<br />

die diese außergewöhnlichen Zigarren<br />

TOSCANO ANTICO<br />

MIT SPRINGBANK SINGLE MALT<br />

WHISKY<br />

Der torfig-räucherige Springbank Single<br />

Malt Whisky schmiegt sich weich an<br />

den Gaumen, wenn er auf die kräftige<br />

Toscano Antico mit ihren klaren Tabakaromen<br />

trifft. Die Antico ist die berühmteste<br />

Zigarre aus dieser Familie. Das<br />

mag an dem Zigarrenring liegen, der<br />

nicht wie sonst in der Nähe des Mundstücks,<br />

sondern in der Mitte<br />

angebracht ist. Damit wird angedeutet,<br />

dass der Aficionado sie dort teilen<br />

könnte, sodass zwei rauchfertige<br />

Zigarren entstehen. Teilen Sie Ihren<br />

Genuss mit einem Freund!<br />

geradezu herausfordern und damit in der<br />

Kombination neue Geschmackshorizonte<br />

eröffnen. Bereits ein kleines Stück Schokolade<br />

kann sehr viel Spaß machen, sie sollte<br />

allerdings einen hohen Kakao-Anteil von<br />

mindestens 50 Prozent haben. Schmilzt sie<br />

langsam am Gaumen, harmoniert die<br />

Mischung aus leichter Bitternis und Süße<br />

wunderbar mit den rauchigen Aromen der<br />

Zigarren. Oder aber der Aficionado greift<br />

zu einem alkoholischen Getränk. Der erste<br />

Gedanke fällt auf Wein. Freilich braucht<br />

man da einen kräftigen Burschen. Ein<br />

fruchtbetonter Rotwein aus der neuen Welt<br />

mit einem soliden Barrique-Rückgrat könnte<br />

ein Experiment wert sein. Die Welt der Spirituosen<br />

ist vielfältig und groß. Zwei Beispiele<br />

haben wir herausgegriffen, aber es<br />

gibt noch viele andere Genusskombinationen,<br />

die den Genießer in neue Welten eintauchen<br />

lassen.<br />

DER FALSTAFF-TIPP<br />

Es gibt viel Wissenswertes zu erfahren über<br />

Zigarren im Allgemeinen und die Marken Buena<br />

Vista sowie Toscano im Besonderen.<br />

alles-andre.de informiert darüber detailliert.<br />

Auf dem YouTube-Kanal von »Alles André« gibt<br />

es außerdem zahlreiche Videos, beispielsweise<br />

darüber, wie man eine Zigarre richtig<br />

raucht. Oder man abonniert das regelmäßig<br />

erscheinende <strong>Magazin</strong>.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

91


GOURMET<br />

GEMEINSAME SACHE<br />

RAUE UND JAUCH<br />

BITTEN ZU TISCH<br />

Günther Jauch geht unter die Restaurantbesitzer:<br />

Der TV-Moderator<br />

und Winzer erwarb in Potsdam<br />

die »Villa Kellermann« am Heiligen<br />

See und will das denkmalgeschützte Gebäude<br />

in ein Restaurant verwandeln.<br />

Für das kulinarische Konzept holte<br />

Jauch seinen Freund, Spitzenkoch Tim<br />

Raue, an Bord. »Es soll familiär sein, und<br />

so gibt es samstags und sonntags auch<br />

Kaffee und Kuchen und Mittagstisch ab<br />

12 Uhr. Warum beleben wir nicht wieder<br />

die alte Tradition des Sonntagsbratens?«,<br />

so Raue bei einer ersten Baustellenbegehung.<br />

Die Eröffnung ist für Herbst<br />

geplant.<br />

villakellermann.de<br />

JULIA KOMP KOMMT ZURÜCK<br />

<strong>Deutschland</strong>s jüngste Sterneköchin hat<br />

»Schloss Loersfeld« verlassen und sechs<br />

Monaten lang Asien bereist. Zurück kam<br />

sie mit kulinarischen Eindrücken von Japan<br />

über die Philippinen bis nach Bangkok<br />

– und einer guten Nachricht: Sie kommt<br />

wieder zurück nach <strong>Deutschland</strong>, in welcher<br />

Form, daraus macht Komp aber noch<br />

ein Geheimnis. Was sie bis dahin macht<br />

und wo sie die perfekte Tomate gegessen<br />

hat, lesen Sie hier:<br />

FALSTAFF Frau Komp, Sie waren knapp<br />

sechs Monate in Asien unterwegs. Wie<br />

war es?<br />

JULIA KOMP Ich bin noch nicht richtig<br />

zurück. Über den Sommer bin ich noch auf<br />

ein paar internationalen Gourmetfesten<br />

unterwegs. Danach reise ich nach Marokko,<br />

Indien und in den Libanon und mache<br />

noch Praktika, wie ich das auch bei meiner<br />

Reise durch Asien in einigen Restaurants<br />

gemacht habe.<br />

Was hat Sie beeindruckt?<br />

In Japan ist alles perfekt, die Qualität der<br />

Produkte ist beeindruckend. Ich habe in<br />

Hiroshima eine Tomate für umgerechnet<br />

circa 7 Euro gegessen – aber es war die<br />

beste Tomate, die ich bisher gegessen habe.<br />

Und wie geht es – kulinarisch – weiter?<br />

Viel kann ich noch nicht verraten. Aber ich<br />

komme fix zurück nach Köln, und zwar noch<br />

in diesem Jahr, vermutlich im Oktober.<br />

Das ganze Interview<br />

finden Sie unter<br />

falstaff.com/juliakomp<br />

92 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


NOTIZEN<br />

SCHOKO-FRÜCHTCHEN<br />

Sie essen zu wenig Obst? Aber zu oft<br />

Schokolade? Dann ist die Schwarze<br />

Sapote die perfekte Lösung: Die<br />

sogenannte Schokoladenpudding-<br />

Frucht kommt aus Süd- und Mittelamerika,<br />

schmeckt nach Schokolade,<br />

ist kalorienarm und voller<br />

Vitamine. Die Sapote wird wie eine<br />

Kiwi aus der Schale gelöffelt, man<br />

kann sie wie Nutella aufs Brot streichen<br />

oder zu Saft pressen. Sie ist die<br />

Trendfrucht <strong>2019</strong>, und wir freuen uns darauf,<br />

sie bald in jedem Supermarkt zu finden. Derzeit<br />

muss man sie noch in speziellen Obst- und Feinkostgeschäften<br />

suchen. Aber es lohnt sich!<br />

SOMMERFEST IM »OLE LIESE«<br />

Am 1. September <strong>2019</strong> lädt das Gourmet-Restaurant<br />

an der Ostsee zum jährli<br />

chen Sommerfest. Küchenchef Volker<br />

M. Fuhrwerk (o.) teilt dafür seine Küche<br />

mit namhaften Kollegen wie Jens Rittmeyer,<br />

Gunter Ehinger, Mathias Apelt<br />

und Robert Stolz. Tickets gibt es für<br />

145 Euro, Anmeldung erbeten.<br />

ole-liese.de<br />

ZUM ANBEISSEN!<br />

Seit Anfang des Jahres das Verpackungsgesetz in Kraft getreten<br />

ist, tüfteln Experten an Alternativen für Plastikstrohhalme.<br />

Letzter Schrei: Strohhalme auf Basis von Apfeltrester, den<br />

Pressrückständen bei der Herstellung von Apfelsaft.<br />

wisefood.de<br />

Fotos: Nils Hasenau, Klaus Knuffmann, August Dellert, Shutterstock, Julia Komp, beigestellt<br />

STERNEKÜCHE IM WALD<br />

Der Trend aus Schweden: Mit Sterneköchen<br />

Kräuter, Beeren & Co. suchen und im Anschluss<br />

daran gemeinsam über offenem Feuer<br />

kochen. Vier Köche, darunter die erste schwedische<br />

Sterneköchin Titti Qvarnström, haben<br />

sich dieses Konzept überlegt. Auch Niklas<br />

Ek stedt, Sternekoch aus Stockholm, macht<br />

mit. »Für mich ist die schwedische Natur<br />

schon immer die wichtigste Inspirationsquelle<br />

in der Küche gewesen. Die Stunden, die ich im<br />

Wald verbracht habe, haben mir gezeigt, was<br />

das Herz der schwedischen Kochkunst ist: im<br />

Freien zu kochen, mit den Zutaten, die vor meiner<br />

Nase wachsen.« visitsweden.de<br />

LAFER VERLÄSST »JOHANNS«<br />

Der Zeitpunkt für einen Neuanfang kam<br />

früher als gedacht. Johann Lafer verlässt<br />

auch das von ihm erdachte Konzept<br />

des »Johanns« auf der Stromburg und<br />

»befreit sich von allen Ketten«. Auf ihn<br />

wartet eine Zukunft als kulinarischer<br />

Botschafter.<br />

lafer.de<br />

ERRATUM REGIONALPORTRÄT<br />

In der letzten Ausgabe (Heft Juni) ist<br />

uns beim Regionalporträt Pfalz leider<br />

ein grafischer Fehler unterlaufen. Das<br />

Bild auf Seite 124 zeigt nicht, wie fälschlicherweise<br />

angegeben, den Stadtplatz<br />

von Neustadt an der Weinstraße, sondern<br />

ganz klar den Marktplatz von<br />

Landau in der Pfalz, konkret das Alte<br />

Landauer Kaufhaus.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

93


xxxxxxxxxx cover / SALATE / XXXXXXXX MIT GESCHICHTE<br />

DA HABEN<br />

WIR DEN<br />

Foto: TED CAVANAUGH<br />

94 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SALAT!<br />

Man begegnet ihm nach<br />

wie vor mit gemischten<br />

Gefühlen. Dabei ist Salat<br />

weit besser als sein Ruf<br />

und verlangt neben<br />

erstklassigen Zutaten<br />

auch ein hohes Maß an<br />

Kreativität. Wie sonst<br />

wären diese fünf zu<br />

absoluten Klassikern<br />

geworden?<br />

TEXT URSULA MACHER<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

95


cover / SALATE MIT GESCHICHTE<br />

USA: CAESAR SALAD<br />

Seinen Namen verdankt er weder dem römischen Kaiser<br />

noch dem legendären Casino-Hotel in Las Vegas.<br />

Vielmehr erfand der italienische Immigrant Cesare<br />

Cardini am 4. Juli 1924 in der Grenzstadt Tijuana<br />

(Mexiko) den Caesar Salad, der zu den beliebtesten<br />

Speisen in den Vereinigten Staaten zählt. Weil es<br />

damals noch keine Kühlkette gab, mischte Cardini<br />

frische rohe Eier ins Dressing – ein Novum. Im Laufe<br />

der Zeit wurde das Rezept mehrfach adaptiert und<br />

auch – hollywoodkonform – abgespeckt. Wie die<br />

meisten Salate lebt auch der Caesar Salad von der Frische<br />

und Qualität seiner Zutaten. Wer diesen Klassiker<br />

als Hauptspeise wählt, kann ihn je nach Belieben<br />

mit gegrilltem Huhn oder Garnelen erweitern.<br />

FÜR 6 PERSONEN<br />

ZUTATEN<br />

Für den Salat<br />

3 Romana-Salatherzen<br />

Parmesanspäne zum Garnieren<br />

Für das Dressing<br />

6 Anchovis<br />

1 Knoblauchzehe<br />

Salz<br />

2 Eigelb<br />

2 TL Zitronensaft<br />

1 TL scharfer Senf<br />

2 TL Olivenöl<br />

100 ml Maiskeimöl<br />

3 EL geriebener Parmesan<br />

Pfeffer<br />

etwas Zitronensaft<br />

Für die Croûtons<br />

3 Scheiben Weißbrot<br />

3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

- Für das Dressing Anchovis, Knoblauch und Salz<br />

mit dem Stabmixer zu einer Paste verrühren. In<br />

eine Schüssel geben, Eigelb, Zitronensaft, Senf<br />

und Olivenöl hinzufügen. Das Pflanzenöl langsam<br />

dazugießen, dabei rühren, bis das Dressing zu<br />

einer mayonnaiseartigen Creme wird. Geriebenen<br />

Parmesan dazugeben, mit Salz, Pfeffer und<br />

Zitronensaft abschmecken.<br />

- Für die Croûtons Weißbrot in ungefähr 2 cm<br />

große Stücke reißen. Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer<br />

vermengen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />

Blech legen, bei 190 °C 10 bis 15 Minuten lang<br />

backen, bis das Brot goldbraun ist.<br />

- Das Dressing über den Salat geben.<br />

- Croûtons und Parmesanspäne darüberstreuen.<br />

Fotos: StockFood, Shutterstock<br />

96 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


ITALIEN: PANZANELLA<br />

Über die Entstehungsgeschichte des kalt servierten Brotsalats<br />

gehen die Meinungen auseinander. Während die<br />

einen meinen, er sei von Fischern aus der Not heraus<br />

erfunden worden, weil Kombüsen nur überschaubare<br />

Möglichkeiten zur Zubereitung eines herzhaften Gerichts<br />

boten, glauben andere zu wissen, dass es Gründe der<br />

Sparsamkeit waren, altbackene Brote bestmöglich zu<br />

verwerten. Wie auch immer: Der Panzanella-Salat zählt<br />

zu den großen Klassikern der italienischen Küche. Die<br />

Kombination aus nicht mehr ganz krossem Brot, das sich<br />

in Gesellschaft von köstlichem Olivenöl, Paradeisern,<br />

Gurken, Zwiebeln und Salz langsam erweicht, ist<br />

geschmacklich einzigartig. Übrigens: Jede Art von Brot<br />

und Gemüse kann in die Panzanella (so bezeichnet man<br />

die Resteverwertung von altem Brot und Gemüse) gegeben<br />

werden. Im Sommer schmeckt der Salat am besten<br />

mit vielen bunten Tomatensorten.<br />

FÜR 2 PERSONEN<br />

ZUTATEN<br />

250 g altbackenes Brot<br />

Olivenöl<br />

2 Knoblauchzehen (mit Schale)<br />

4 Rispentomaten<br />

2 kleine Gurken<br />

1 rote Tropea-Zwiebel<br />

Salz<br />

½ Glas Rotweinessig<br />

1 kleines Glas Wasser<br />

brauner Zucker<br />

Basilikumblätter<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

- Das Brot in ca. 2 cm, große Würfel schneiden,<br />

den Backofen auf 140 °C vorheizen. Die<br />

Brotwürfel auf einem Blech verteilen und mit<br />

etwas Olivenöl beträufeln. Die Knoblauchzehen<br />

andrücken und mit aufs Blech geben. Die<br />

Brotwürfel rösten, bis sie goldbraun sind.<br />

- Währenddessen die Tomaten waschen und<br />

halbieren und die Gurken würfelig schneiden. Die<br />

rote Zwiebel fein schneiden und in eine Schüssel<br />

geben, salzen und etwa 10 Minuten stehen lassen<br />

(nimmt der Zwiebel die Schärfe). Die Tomaten und<br />

Gurken zugeben und mit Olivenöl, Rotweinessig,<br />

Wasser, braunem Zucker, Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Zuletzt die Basilikum-blätter und<br />

die Brotwürfel zugeben, gut ver-mischen und<br />

noch etwa 10 Minuten ziehen lassen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

97


cover / SALATE MIT GESCHICHTE<br />

FRANKREICH:<br />

SALADE NIÇOISE<br />

Im Paris des späten 19. Jahrhunderts hatte man sehr<br />

präzise Vorstellungen, wie das Leben an der CÔte<br />

d’Azur so sein könnte. Man warf Thunfisch, hart<br />

gekochte Eier, knackige Grüne Bohnen und Sardinen<br />

in eine Schüssel und taufte das gesunde Wunder<br />

Salade niçoise – Nizzasalat. Das erste Rezept stammt<br />

vom Pariser Küchenchef Auguste Escoffier aus dem<br />

Jahre 1903: In seinem »Guide Culinaire« gab er<br />

neben den klassischen Zutaten auch Kapern an.<br />

Zuweilen wird der Klassiker auch gern mit Artischocken<br />

angereichert und am liebsten mit einem Glas<br />

gut gekühltem Rosé genossen.<br />

FÜR 2 PERSONEN<br />

ZUTATEN<br />

200 g frisches Thunfischfilet<br />

etwas Öl<br />

1 Handvoll Grüne Bohnen<br />

4 neue Kartoffeln<br />

4 kleine Tomaten<br />

2 hart gekochte Eier<br />

4 Sardellen<br />

schwarze Oliven nach Belieben<br />

ein paar Basilikumblätter<br />

Für das Dressing<br />

3 Frühlingszwiebeln<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 EL Essig<br />

etwas Zitronensaft<br />

1 TL Dijon-Senf<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für die Croûtons<br />

1 kleines Weißbrot<br />

3 EL Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG:<br />

- Frischen Thunfisch kurz in etwas Öl in der<br />

Pfanne anbraten (er sollte innen noch fast<br />

roh sein).<br />

- Grüne Bohnen blanchieren, Kartoffeln<br />

schälen, kochen und vierteln.<br />

– Währenddessen die Zutaten für das Dressing<br />

verrühren, zuletzt die in feine Ringe<br />

geschnittene Frühlings zwiebel dazugeben.<br />

- Zubereitung Croûtons: siehe Seite 96<br />

- Tomaten und Eier vierteln und das Gemüse<br />

rund um den Thunfisch anrichten. Sardellen<br />

und eventuell schwarze Oliven dazugeben.<br />

- Dressing über den Salat verteilen, mit<br />

Basilikum und Croûtons garnieren.<br />

Fotos: StockFood / Gräfe Unzer Verlag / Hoersch, Julia, Shutterstock<br />

98 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


RUSSLAND: OLIVIERSALAT<br />

Als der französische Koch Lucien Olivier Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

ein Spezialitätenrestaurant namens »Ermitage« in Moskau eröffnete,<br />

ahnte er wohl nicht, dass ihm just ein Salat zu Weltruhm verhelfen<br />

würde. Vor allem die Sauce des Oliviersalats – gemeinhin als Russischer<br />

Salat bekannt – hatte es seinen Gästen angetan: Sie erinnert in<br />

ihren Grundzutaten an Mayonnaise. Ursprünglich wurde der deftige<br />

Salat mit dem Fleisch wilder Haselhühner, Kalbszunge, schwarzem<br />

Kaviar, Blattsalat, gekochten Flusskrebsen, kleinen Cornichons,<br />

Kapern sowie fein zerkleinerten, hart gekochten Eiern zubereitet,<br />

im Laufe der Jahre wurde das Rezept jedoch stetig verändert.<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

ZUTATEN<br />

5 Kartoffeln<br />

3 Karotten<br />

4 Eier<br />

450 g gekochtes Fleisch<br />

2−3 saure Gurken (alternativ<br />

frische Gurken)<br />

225 g Erbsen<br />

Salz nach Geschmack<br />

225 g Mayonnaise<br />

ZUBEREITUNG<br />

- Kartoffeln und Karotten kochen,<br />

abkühlen lassen und schälen.<br />

- Eier hart kochen und Fleisch garen.<br />

- Kartoffeln, Karotten, Eier, Fleisch und<br />

Gurken in kleine Würfel schneiden,<br />

Erbsen und Salz hinzufügen.<br />

- Mayonnaise unterrühren, Salat<br />

umrühren und kühl stellen.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

99


cover / SALATE MIT GESCHICHTE<br />

USA: WALDORFSALAT<br />

Dass Oscar Tschirky seine Goldene Hochzeit 1937 mit 1200<br />

Gästen im »Waldorf Astoria« feiern durfte, hatte einen guten<br />

Grund: Der gebürtige Schweizer hatte nämlich den Salat<br />

erfunden, der das New Yorker Hotel noch berühmter machte<br />

und von Staatschefs, Königen und Filmstars regelrecht verschlungen<br />

wurde. Dabei hatte Tschirkys Karriere eher mau<br />

begonnen: 1883 kam er in den Big Apple und schlug sich die<br />

ersten Jahre als Kofferträger im »Hoffman House« am<br />

Broadway durch. Vom Ehrgeiz gepackt, reüssierte er bald als<br />

Partyveranstalter und erhielt 1887 eine Anstellung als Kellner<br />

im legendären »Delmonico’s« – wo neben den Rothschilds<br />

und den Vanderbilts auch die Astors zu den Stammgästen<br />

zählten. Letztere erbauten das später weltberühmte »Waldorf<br />

Astoria«, das 1893 eröffnet wurde – mit Tschirky als Restaurant-<br />

und Küchenchef. Beim Opening kredenzte der damals<br />

27-jährige »Oscar of the Waldorf« erstmals seine Eigenkreation<br />

»Waldorf salad«, eine Komposition aus Weintrauben,<br />

blättrig geschnittenen Äpfeln, Walnüssen und Stangensellerie,<br />

serviert auf grünem Salat.<br />

FÜR 2 PERSONEN<br />

ZUTATEN<br />

200 g Walnusskerne<br />

1 mittelgroße Knollensellerie<br />

3 EL Zitronensaft oder Weißweinessig<br />

2 Boskop-Äpfel<br />

3 EL Mayonnaise<br />

Salz aus der Mühle<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

etwas Zitronensaft oder Essig<br />

zum Abschmecken<br />

ZUBEREITUNG<br />

- Zunächst die Walnüsse hacken.<br />

- Sellerie schälen, anschließend mit einer Reibe in<br />

eine Schüssel in feine Streifen (Julienne) reiben<br />

und mit der Hälfte des Zitronensaft oder dem<br />

Weißweinessig vermengen.<br />

- Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien, mit<br />

der Reibe in eine Schüssel in feine Streifen reiben<br />

und mit der restlichen Säure vermengen.<br />

- Alle Zutaten nun zusammen mit der Mayonnaise<br />

in eine Schüssel geben, mit Salz und Pfeffer<br />

würzen und erneut gut miteinander vermischen.<br />

- Den Salat nochmals mit Zitronensaft oder Essig<br />

abschmecken und eventuell nachwürzen.<br />

- Mit Frischhaltefolie abdecken und gut eine<br />

Stunde lang durchziehen lassen.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

100 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Jeden Moment<br />

auskosten.<br />

Ausgezeichnetes Essen. Ein gutes Glas Wein.<br />

Und an den schönsten Orten der Welt ankommen.<br />

#FeelsLikeAustrian


cover / SALAT-MARINADEN<br />

DRESS TO<br />

IMPRESS<br />

Der Geschmack eines<br />

Salats steht und fällt mit<br />

dem Dressing. Deshalb<br />

servieren wir Ihnen hier<br />

sechs Rezepte und fünf<br />

wertvolle Tipps zum Thema.<br />

TEXT URSULA MACHER<br />

102 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


J<br />

ean Anthelme Brillat-Savarin hat<br />

sich bereits im 18. Jahrhundert<br />

so seine Gedanken zur perfekten<br />

Marinade gemacht: »Fünf Köpfe«,<br />

so der bekannte Gastronom<br />

und Schriftsteller, »bringen einen guten<br />

Salat zustande: ein Geizhals, der den Essig<br />

träufelt; ein Verschwender, der das Öl gibt;<br />

ein Weiser, der die Kräuter sammelt; ein<br />

Narr, der sie durcheinanderrüttelt; ein<br />

Künst ler, der den Salat serviert.« In der<br />

Tat hat sich die Zubereitung eines Salats<br />

und der dazu passenden Marinade inzwischen<br />

zur Wissenschaft entwickelt. Wir<br />

haben Starkoch Thomas Dorfer (»Landhaus<br />

Bacher«, Niederösterreich) gebeten,<br />

uns sechs unterschiedliche Rezepte sowie<br />

die fünf entscheidenden Kriterien für den<br />

perfekten Salat zu verraten.<br />

BALSAMICO DUNKEL<br />

ZUTATEN<br />

140 g Balsamico-Essig<br />

40 g Rotweinessig<br />

10 g alter Balsamico<br />

15 g Rotwein<br />

300 g Wasser<br />

45 g Zucker<br />

20 g Salz<br />

1 g Xanthan<br />

280 ml Olivenöl<br />

Basilikumblätter<br />

ZUBEREITUNG<br />

Zutaten verrühren, einige Basilikumblätter<br />

eine Stunde lang darin ziehen<br />

lassen, nicht mixen.<br />

GEEIGNET FÜR: italienische Salate<br />

wie Rucola, Radicchio, Puntarelle beziehungsweise<br />

gegrilltes Gemüse<br />

JAPANISCH<br />

ZUTATEN<br />

60 g Reisessig<br />

20 g Honig<br />

15 g helle Sojasauce<br />

30 g heißer Geflügelfond<br />

15 g passierte Chicken-Chili-Sauce<br />

120 g Sonnenblumenöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

Alle Zutaten verrühren und das Öl zum<br />

Schluss zügig einrühren.<br />

GEEIGNET FÜR: fein geschnittene<br />

Gemüsesalate, zum Beispiel Erbsenschoten,<br />

Avocado, Sojasprossen etc.<br />

l Qualität als oberstes Gebot: »Zum einen<br />

ist es wichtig, hochwertige Öle zu verwenden<br />

(egal ob Olivenöl, Nussöl etc.) und diese<br />

richtig zu lagern. Ich kühle sie alle, somit<br />

ist eine Topqualität gewährleistet und es<br />

gibt keine bösen Überraschungen bei Ölen,<br />

die seltener verwendet werden.«<br />

Fotos: Luzia Ellert, StockFood / Great Stock!, Markus Rohrbacher, Shutterstock<br />

l Die richtige Kombination: »Erlaubt ist,<br />

was schmeckt, wobei klassische Varianten<br />

wie Balsamico & Olivenöl, Hesperiden -<br />

essig & Sonnenblumenöl, Himbeeressig &<br />

Haselnussöl immer funktionieren. Ich kombiniere<br />

immer gerne Gemüse mit dem passenden<br />

Essig, also Spargel mit Spargelessig,<br />

Tomaten mit Tomatenessig und so weiter.«<br />

l Kräuterkunde: »Sehr gut passen leichte,<br />

weiche Kräuter wie Petersilie, Brunnenkresse,<br />

Basilikum, Schnittlauch oder Estragon.<br />

Thymian, Rosmarin, Salbei sind in gehacktem<br />

Zustand eher zu vermeiden, besser ist<br />

es, die Marinade damit zu aromatisieren.«<br />

l Eine Frage der Reihenfolge: »Salat<br />

immer mit Essig, Salz und eventuell Zucker<br />

zuerst marinieren, das Öl kommt erst zum<br />

Schluss – so haftet die Marinade besser.«<br />

TOMATE<br />

ZUTATEN<br />

100 g frisch gemixter Tomatensaft<br />

18 g Sherryessig 7 %<br />

38 g Tomatenessig Gegenbauer<br />

40 g Staubzucker<br />

10 g Salz<br />

10 g Ketchup<br />

150 g Olivenöl<br />

Basilikumblätter<br />

ZUBEREITUNG<br />

WICHTIG: Öl nur mit dem Schneebesen<br />

einschlagen, nicht mixen. Basilikumblätter<br />

auflegen und ziehen lassen.<br />

In ein Einmachglas füllen und vor<br />

Gebrauch gut schütteln.<br />

GEEIGNET FÜR: mediterrane Gemüsevorspeisen<br />

(gekochte Artischocken,<br />

Frischkäse, Ricotta, Mozzarella)<br />

Der Experte: Thomas Dorfer, Küchenchef im<br />

»Landhaus Bacher« in Mautern in Niederösterreich,<br />

ist einer der Top-Köche Österreichs.<br />

l Perfektes Timing: »Kartoffelsalat sollte<br />

immer rund eine Stunde vor dem Essen<br />

mariniert werden. Dann gut durchziehen<br />

lassen und vielleicht nochmals abschmecken,<br />

weil hier der Geschmack immer etwas<br />

nachlässt. Gemüsesalate mit grünen Komponenten<br />

sollten hingegen nicht zu lange<br />

vorher mariniert werden, da durch die Säure<br />

des Essigs die Erbsenschoten, grüner<br />

Spargel, Zucchini oder grüne Bohnen ihre<br />

Farbe verlieren. Deshalb das Gemüse besser<br />

erst rund fünf Minuten vor dem Servieren<br />

durch die Marinade schwenken und kurz<br />

ziehen lassen. Blattsalate immer erst kurz<br />

vor dem Servieren marinieren, da die Blätter<br />

sonst weich und lasch werden.«<br />

><br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

103


cover / SALAT-MARINADEN<br />

PETERSILIE<br />

ZUTATEN<br />

30 g Zucker<br />

100 g Bouillon<br />

1 EL Senf<br />

0,5 l Sonnenblumenöl<br />

120 g weißer Balsamessig<br />

55 g grob gehackte Petersilie<br />

Salz, Pfeffer, evtl. Worcestershiresauce<br />

ZUBEREITUNG<br />

Alle Zutaten bis auf das Öl mischen<br />

und mixen, danach mit Öl wie Mayonnaise<br />

hochziehen.<br />

GEEIGNET FÜR: gekochten Spargel,<br />

sommerliche Gemüse wie junge Karotten,<br />

Radieschen etc.<br />

BALSAMICO WEISS<br />

ZUTATEN<br />

150 g weißer Balsamessig<br />

300 g Wasser<br />

50 g Staubzucker<br />

20 g Salz<br />

evtl. 1,2 g Xanthan<br />

100 g Olivenöl<br />

50 g neutrales Maiskeimöl<br />

GEEIGNET ALS: Basis für Joghurtdressing<br />

oder Meerrettichmarinade.<br />

Dazu einfach mit Joghurt oder Meerrettich<br />

verrühren. Gilt als Allroundtalent für<br />

die Zubereitung einfacher Blattsalate.<br />

Zu Salaten passen leichte, »weiche« Kräuter<br />

wie Petersilie, Estragon, Schnittlauch,<br />

Brunnenkresse oder Basilikum.<br />

104 falstaff jul–aug <strong>2019</strong><br />

ZITRUSFRÜCHTE<br />

ZUTATEN<br />

12 g Zucker<br />

300 g Mandarinensaft, frisch gepresst<br />

200 g Orangensaft, frisch gepresst<br />

1 Stange Zitronengras, klein geschnitten<br />

2 EL Saft von Kaffirlimetten<br />

5 Limettenblätter<br />

1 Msp. Currypulver<br />

1 Msp. Kurkuma<br />

1 Msp. Xanthan<br />

1 EL Mangopüree<br />

2 EL Passionsfruchtmark<br />

100 ml Sonnenblumenöl<br />

1 Prise Sanshopfeffer<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

Zucker karamellisieren und mit Mandarinen- und<br />

Orangensaft ablöschen, klein geschnittenes Zitronengras<br />

und Limettenblätter auflegen, Curry, Kurkuma<br />

und Xanthan dazugeben und auf 200 ml einkochen,<br />

überkühlen lassen und das Öl langsam einrühren,<br />

mit Mangopüree, Kaffirlimettensaft<br />

Salz und Sanshopfeffer abschmecken.<br />

GEEIGNET FÜR: Krustentiere in Kombination mit<br />

Chicorée, Avocados oder geschmorten Rübchen.<br />

Fotos: StockFood / Jalag / Neubauer, Mathias, Shutterstock


S.PELLEGRINO / promotion<br />

ITALIENISCHE<br />

SOMMERPARTY<br />

Der Sommer ist da – das muss gefeiert werden! Zum Beispiel<br />

bei einem Aperitivo. Was hier dazugehört? S.Pellegrino gibt<br />

Tipps für die italienische Happy Hour.<br />

1. NACH DEM FEIERABEND<br />

IST VOR DEM APERITIVO<br />

Freitag, 17 Uhr, der Arbeitstag ist geschafft.<br />

Jetzt noch eine Sommerparty schmeißen?<br />

Das könnte schnell in Vorbereitungsstress<br />

ausarten. Nicht beim Aperitivo. Klassischerweise<br />

findet er vor dem Abendessen<br />

zwischen 18 Uhr und 21 Uhr statt. Das<br />

Gute: Für den besonderen italienischen<br />

Moment braucht es gar nicht so viel. Wein,<br />

Mineralwasser, Snacks und ein paar stilvolle<br />

Akzente für den Tisch reichen völlig aus.<br />

2. TISCHLEIN DECK DICH<br />

spiel venezianische Cicchetti. In Venedig<br />

sind die verschiedenen Häppchen eine<br />

Art Nationalspeise. Eine Variante, die sich<br />

schnell zubereiten lässt, sind gekochte Eier<br />

mit Sardellen. Auch Focaccia, marinierte<br />

Oliven oder Caprese-Salat sind wie<br />

gemacht für einen Aperitivo. Genauso wie<br />

eine weitere italienische Spezialität: Arancini.<br />

Die frittierten Reisbällchen mit einer<br />

Füllung aus Safran und Fleischragout sind<br />

zwar etwas aufwendiger zuzubereiten –<br />

aber die Mühe lohnt sich.<br />

4. WASSER UND WEIN –<br />

THE PERFECT MATCH<br />

S.Pellegrino & Acqua Panna. Was aber ist<br />

das perfekte Wasser zum Wein? Das kommt<br />

drauf an. »Mineralwasser mit Kohlensäure<br />

harmoniert gut mit fruchtigem Rot- und<br />

säurearmem Weißwein. Das feinperlige<br />

S.Pellegrino ist da eine gute Wahl. Strukturierter<br />

Rotwein oder säurebetonter Weißwein<br />

kommen mit stillem Wasser, wie<br />

Acqua Panna, am besten zur Geltung«,<br />

empfiehlt Vanessa Boor.<br />

Ob Tischdeko, Wein oder Mineralwasser,<br />

letztlich lebt jeder Aperitivo von den Gästen<br />

– und den besonderen Momenten, die man<br />

miteinander teilt.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Bei der Tischdeko gilt: Weniger ist mehr.<br />

Olivenzweige, Zitronen, ein Rosmarintopf<br />

oder Artischocken verwandeln jeden Ort in<br />

eine mediterrane Oase. Werden die Häppchen<br />

mit Holzspießen gereicht, kann man<br />

auf weiteres Geschirr verzichten. Einfach<br />

Stoffservietten bereitlegen und: zugreifen.<br />

3. FINGERFOOD À LA ITALIA<br />

Und was genau serviert man seinen Gästen<br />

bei einem stilechten Aperitivo? Zum Bei-<br />

Was ebenfalls bei keinem Aperitivo fehlen<br />

darf: ein guter Wein – und ein stimmiges<br />

Mineralwasser. Denn jeder Wein entfaltet<br />

sein einzigartiges Aroma erst mit dem passenden<br />

Mineralwasser. Der Grund: Mineralwasser<br />

hat einen eigenen Geschmack.<br />

»Es kann bitter, salzig oder sogar süßlich<br />

schmecken. Das hängt vom Mineralstoffgehalt<br />

ab. Und je stärker ein Wasser mineralisiert<br />

ist, desto mehr überlagert es den<br />

Geschmack von Wein oder Speisen«,<br />

erklärt Vanessa Boor, Wassersommelière<br />

INFO<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

sanpellegrino.com<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff<br />

1<strong>05</strong>


Der aromatische Geheimtipp aus<br />

den USA: Die Besonderheit des<br />

Flank besteht darin, dass es im<br />

Gegensatz zu anderen populären<br />

Steakzuschnitten nicht aus dem<br />

Rinderrücken stammt.<br />

NEWCOMER &<br />

GEHEIMTIPPS<br />

FÜR DEN GRILL<br />

Achtung, heiße Ware! Wenn man mehr grillen möchte als<br />

den Standard, dann befeuert man die Geschmacksnerven<br />

am besten mit außergewöhnlichen Cuts:<br />

Flank-Steak, Secreto und Teres Major im Check.<br />

D<br />

ie Luft flirrt vor Hitze, die Kohle<br />

knistert sanft in ihrem eigenen<br />

Rhythmus und es duftet herrlich<br />

nach dem Versprechen auf ein<br />

saftig-edles Gaumenvergnügen: Grillen ist<br />

mit nichts zu vergleichen. Grillwürstchen,<br />

marinierter Nacken und klassische Rippchen<br />

kommen dabei am liebsten auf den<br />

Rost. Ein feiner Genuss, aber es kitzelt<br />

dann doch nicht mehr so auf den Geschmackspapillen,<br />

wie es sollte. Solide,<br />

aber eben auch Standard.<br />

Deswegen entdecken immer mehr<br />

Fleischliebhaber ungewöhnliche Cuts<br />

für sich, die nicht in jeder Fleischerei-<br />

Theke zu finden sind – online bei zertifi-<br />

zierten Händlern wie Don Carne aber sehr<br />

wohl. Es sind Zuschnitte, die in Vergessenheit<br />

geraten sind oder aber erst neu für den<br />

europäischen Gaumen entdeckt wurden, die<br />

nun für unbekannte und unverhohlene<br />

Freuden am Grill sorgen.<br />

KULT-CUTS MADE IN THE USA<br />

Die USA mögen als Land keine großartig<br />

lange Geschichte haben, aber was ihre BBQ-<br />

Tradition anbelangt, sind sie Weltmeister.<br />

Kein Wunder also, dass es Zuschnitte gibt,<br />

die auf der anderen Seite des Atlantiks ihren<br />

Fotos: Tobias Oehlke<br />

106<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


DON CARNE / promotion<br />

Zarter Fächer: Das Secreto<br />

vom Ibérico-Schwein ist<br />

wegen seiner Marmorierung<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

festen Platz am Grillrost haben, aber hier<br />

nahezu unbekannt sind. Eines davon ist das<br />

Flank-Steak. Die sehr feine Marmorierung<br />

des Fleischs aus dem Bauchlappen sorgt<br />

dafür, dass das sogenannte Bavette mit<br />

einem Fettgehalt von nur 7 bis 8 Prozent<br />

recht mager ausfällt, aber dennoch ein sehr<br />

intensives Rindfleischaroma am Gaumen<br />

entfaltet. Da die langen Fasern charakteristisch<br />

für diesen flachen Muskel sind, ist<br />

Feingefühl notwendig, um das Beste aus<br />

dem Stück herauszukitzeln: mit Salz und<br />

Zucker marinieren und von beiden Seiten<br />

mit viel Hitze grillen, anschließend mit der<br />

Faser längs halbieren und erst dann gegen<br />

die Faser in dünne Scheiben tranchieren.<br />

Wer dann hineinbeißt, wird verstehen,<br />

wa rum das Flank eines der beliebtesten<br />

Steaks in Amerika ist.<br />

Als »neues« Filet am Grill gilt das Teres<br />

Major. Dabei handelt es sich um einen Teil<br />

vom dicken Bugstück des Rinds, dem hinteren<br />

Teil der Rinderschulter. Es wird auch<br />

als Petite Tender, flaches Filet oder Metzgerstück<br />

bezeichnet und ist ein Premiumstück,<br />

das sich früher wie heute der Metzger<br />

höchstpersönlich für sich selbst zur Seite<br />

legt. Beim Teres Major handelt es sich um<br />

eine kleine, bei uns noch relativ unbekannte<br />

Delikatesse, zart wie ein Filet, aber etwas<br />

herzhafter im Geschmack. Hierzulande findet<br />

man es nur selten, weil das Teilstück von<br />

heute gezüchteten deutschen Rindern in der<br />

Regel nicht im Geringsten an die Qualität<br />

von frei weidenden Fleischrindern in den<br />

USA, Australien oder Kanada heranreicht.<br />

Am besten gelingt das zarte und fein marmorierte<br />

Teres Major, wenn es im Ganzen<br />

von allen Seiten scharf angegrillt wird, man<br />

es dann in einer gemäßigten Zone kurz<br />

nachziehen lässt und es nach etwas Ruhe -<br />

zeit am Tisch in Medaillons oder feine<br />

Tranchen geschnitten wird.<br />

GEHEIMES AUS SPANIEN<br />

Nicht nur Rind, sondern auch Schwein<br />

kann mit neuen Cuts aufwarten: Ein Secreto<br />

vom Ibérico wird beim Metzger um die Ecke<br />

selten in der Kühltheke liegen, denn dabei<br />

handelt es sich um einen urtypisch spanischen<br />

Cut. Der grobfaserige, fächerförmige<br />

Muskel liegt ein wenig versteckt zwischen<br />

Rücken und Rückenspeck, daher auch die<br />

Bezeichnung Secreto beziehungsweise geheimes<br />

Filet. Seine starke Marmorierung macht<br />

ihn zum idealen Cut für die kurz gebratene<br />

Zubereitung auf Grill oder Grillpfanne.<br />

Doch Vorsicht: Obwohl sich das Secreto<br />

grundsätzlich in jedem Schwein befindet,<br />

gilt dieser Zuschnitt nur beim iberischen<br />

Pata-Negra-Schwein als besonders schmackhaft.<br />

Der nussige und würzige Geschmack<br />

macht es zu einem wirklichen Premiumfleisch,<br />

das als eines der Lieblingsstücke in<br />

der spanischen Avantgarde-Küche gilt.<br />

HIER KÖNNEN SIE<br />

FLEISCH BESTELLEN<br />

Don Carne bietet ausgewähltes Fleisch von den<br />

besten Farmen aus aller Welt. Selektiert wird<br />

das Premiumfleisch vom hauseigenen Fleischsommelier<br />

mit persönlicher Verbindung zu den<br />

Lieferanten. Alle Bestellungen werden von<br />

Metzgern sorgfältig zugeschnitten, sicher verpackt<br />

und unter Einhaltung der Kühlkette innerhalb von<br />

1–2 Tagen per Paket zu Ihnen nach Hause geliefert.<br />

Premiumfleisch sicher und transparent online<br />

bestellen – dafür steht Don Carne.<br />

doncarne.de<br />

Ideal für den Grill: Das Teres Major, das<br />

Metzgerstück, wiegt leichte 300 Gramm,<br />

sorgt aber für vollen Genuss.<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 107


gourmet / REZEPTE<br />

DIE WÜRZE<br />

DES SÜDENS<br />

Die kreolische Küche steht für eine kunterbunte Mischung<br />

unterschiedlicher Kochtraditionen, die europäische Einwanderer<br />

über Jahrhunderte in die Region mitbrachten.<br />

FOTOS KONRAD LIMBECK<br />

KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />

FOODSTYLIST BENJAMIN WILKE<br />

AUSSTATTUNG HABARI DESIGN STORE<br />

108 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

109


gourmet / REZEPTE<br />

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CREOLE SPICY FISH<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN<br />

200 g weiße Zwiebel, gewürfelt<br />

Olivenöl<br />

40 g frischer Ingwer, gerieben<br />

8 Safranfäden<br />

1 rote Paprika, geschält und gewürfelt<br />

4 Limonenblätter<br />

40 g frische Kurkuma, geschält und fein<br />

geschnitten<br />

10 g Koriandersamen, im Mörser zerstoßen<br />

2 Kardamomkerne, zerstoßen<br />

15 g Kreuzkümmel<br />

10 g Curry Masala<br />

2 frische Scotch-Bonnet-Chilis (alternativ<br />

Habaneros), fein geschnitten<br />

2 Limonen (Zesten abreiben, Saft pressen)<br />

200 ml Weißwein<br />

Saft einer Kokosnuss<br />

350 ml Geflügelbrühe<br />

2 reife Tomaten, enthäutet und fein geschnitten<br />

½ reife Mango, geschält und fein gewürfelt<br />

600 g Seeteufelfilet, in 3 cm große Stücke<br />

geschnitten<br />

1 Bund frischer Koriander, gezupft<br />

schwarzer Pfeffer, Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zwiebeln mit Olivenöl leicht anschwitzen. Ingwer,<br />

Safran, Paprika, Limonenblätter, Kurkuma,<br />

Koriandersamen, Kardamom, Kreuzkümmel,<br />

Curry Masala und Chilis zugeben. Limonensaft<br />

dazu, dann die Zesten. Mit Weißwein ablöschen.<br />

Gute 10 Minuten köcheln lassen.<br />

– Kokossaft zugeben. Weitere 10 Minuten köcheln<br />

lassen. Geflügelbrühe zugeben, dann Tomaten<br />

und Mango. Das Ganze mindestens 45 Minuten<br />

köcheln lassen. Seeteufel in Olivenöl anbraten<br />

und zum Curry geben. Koriandergrün dazugeben<br />

und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2018 Minuty M Rosé de Provence<br />

Château Minuty, Provence, Frankreich<br />

Schon die zarte lachsrosa Farbe passt optisch<br />

zum Fisch, seine feine Fruchtnuancen, die milde<br />

Säurestruktur und seine feine Mineralität runden<br />

das scharfe Gericht optimal ab.<br />

belvini.de, € 13,79<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

111


gourmet / REZEPTE<br />

LANGUSTEN-CARI<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN<br />

2 rote Zwiebeln<br />

4 Tomaten<br />

2 Knoblauchzehen<br />

4 Langusten<br />

Olivenöl<br />

1 TL Kurkuma<br />

1 TL Ingwer, gerieben<br />

Safran<br />

1 Lorbeerblatt<br />

schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Thymian<br />

1 Chilischote bei Bedarf<br />

Petersilie<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zwiebel schälen und in Scheiben schneiden,<br />

Tomaten in Würfel schneiden und Knoblauch<br />

klein schneiden.<br />

– Langusten der Länge nach halbieren, in Olivenöl<br />

hellbraun anbraten und anschließend beiseitelegen.<br />

Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch in der<br />

Pfanne hellbraun rösten, die Langustenschwänze<br />

dazugeben und mit Kurkuma, Ingwer, Safran,<br />

Lorbeer, Pfeffer, Thymian und evtl. Chili würzen.<br />

Mit einem halben Liter Wasser ablöschen und für<br />

ca. 15 Minuten leicht köcheln lassen. Nach Bedarf<br />

mit Wasser aufgießen. Mit Salz würzen und<br />

mit gehackter Petersilie bestreuen und servieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2016 Von Winning Chardonnay I<br />

Weingut Von Winning, Pfalz, <strong>Deutschland</strong><br />

Ein cremiger Stil, geprägt vom Ausbau im Holz,<br />

bringt eine zart exotische Frucht und dezent<br />

buttrige Nuancen. Elegant am Gaumen, mit<br />

dezenter Salzigkeit ausgestattet und Nuancen<br />

von weißem Pfirsich im Nachhall.<br />

gute-weine.de, € 28,–<br />

<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos<br />

via E-Mail erhalten:<br />

falstaff.com/rezept-newsletter<br />

112 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


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gourmet / REZEPTE<br />

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JAMBALAYA<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN<br />

2 EL Olivenöl<br />

6 Hühnerschenkelfilets ohne Haut und Knochen,<br />

klein geschnitten<br />

200 g Chorizo, gekocht und in Scheiben geschnitten<br />

2 Zwiebeln, fein geschnitten<br />

4 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />

2 rote Paprikaschoten, in Scheiben geschnitten<br />

2 Selleriestangen, gehackt<br />

1 TL Thymianblätter, frisch<br />

1 TL Oregano, getrocknet<br />

½ TL Knoblauchsalz<br />

1 TL Paprikapulver, geräuchert<br />

1 TL Cayennepfeffer<br />

½ TL Senfpulver<br />

eine Prise weißer Pfeffer<br />

300 g langkörniger Reis<br />

400 g Kirschtomaten<br />

300 ml Hühnerbrühe<br />

12 große rohe Tigergarnelen (ganz, in den Schalen)<br />

12 Muscheln (nach Wahl), gereinigt und bartlos<br />

24 Miesmuscheln<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Olivenöl in einem ofenfesten Kochgeschirr mittelstark<br />

erhitzen. Die Hühnerschenkel würzen,<br />

in das Öl legen und ca. 4 Minuten lang kochen.<br />

Gelegentlich umrühren, damit das Fleisch nicht<br />

festklebt. Die Chorizo hinzufügen und weitere<br />

4 Minuten lang kochen, bis sie knusprig ist. Anschließend<br />

nur das Fleisch herausnehmen und<br />

beiseitestellen.<br />

– Die Hitze etwas reduzieren, die Zwiebeln zu der<br />

Chorizo geben und ca. 8 Minuten weichkochen.<br />

– Knoblauch, Paprika, Sellerie, Thymian und Oregano<br />

unterrühren und weitere 2 Minuten kochen<br />

lassen. Das Fleisch wieder dazugeben, Knoblauchsalz,<br />

Paprikapulver, Cayennepfeffer, Senfpulver<br />

und weißen Pfeffer hinzufügen und erneut<br />

2 Minuten kochen lassen. Reis und dann die Tomaten<br />

unterrühren. Die Brühe dazugeben und alles<br />

gut umrühren. Zum Kochen bringen. Dann mit<br />

einem gut sitzenden Deckel abdecken und 20 Minuten<br />

in den auf 200 °C vorgeheizten Backofen<br />

stellen (180 °C bei Heißluft).<br />

– Aus dem Ofen nehmen und mit einer Gabel<br />

auflockern. Die Garnelen einmischen und die<br />

Muscheln darauflegen. Mit Deckel für weitere<br />

10 Minuten in den Ofen geben.<br />

– Anschließend herausnehmen und gut umrühren.<br />

ZUTATEN FÜR DAS ANRICHTEN<br />

½ Bund Petersilie, gehackt<br />

4 Frühlingszwiebeln, diagonal geschnitten<br />

ANRICHTEN<br />

– Zum Servieren mit der Petersilie und den Frühlingszwiebeln<br />

bestreuen.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2016 Weinbach Pinot Gris Réserve Alsace AOC<br />

Domaine F. E. Trimbach, Elsass, Frankreich<br />

Der stoffige Weißweinklassiker mit angenehmer<br />

Mineralität und kräftigem Körper nimmt es mit<br />

der Würze des Gerichts in idealer Weise auf –<br />

seine feine Extraktsüße sorgt für die richtige<br />

Balance.<br />

belvini.de, € 21,95<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

115


gourmet / ESSAY<br />

ESSLUST UND<br />

LIEBESHUNGER<br />

Vielen wurde beim Film »Das große Fressen« übel. Ich rief vor dem Kino:<br />

»Wo ist der nächste Würstelstand?!« Und erlebte danach eine grandiose<br />

Liebesnacht. Maßlosigkeit hat mich schon immer beflügelt.<br />

K<br />

eine Sauce passt besser zu<br />

Austern als der Speichel einer<br />

Geliebten.« Alfons Schuhbeck?<br />

Falsch. Giacomo Casanova.<br />

Der Abenteurer, Dichter,<br />

Spion und notorische Liebhaber liebte<br />

auch gutes Essen, mehr noch: Die kulinarische<br />

Sinnlichkeit war für ihn untrennbar<br />

von der erotischen. Viele Dutzend Speisen<br />

und Weine aus ganz Europa nennt der rastlos<br />

Reisende in seinen Memoiren, und die<br />

Erregung, die ihm das »möglichst kräftige<br />

Schwitzen« einer »duftenden Schönen«<br />

bereitete, in einem lüsternen Atemzug mit<br />

dem Genuss von Käse »im höchsten Stadium<br />

seiner Reife, wenn die kleinen Tierchen<br />

in ihm sichtbar werden«. Eine Liebesnacht<br />

begann mit einem Liebesmahl, und Austern<br />

als sexuell aufgeladene Leckerei (im wahrsten<br />

Sinn) hat meines Wissens er erfunden,<br />

indem er ausführlich deren Weg von seinem<br />

Mund in ihren, von seiner auf ihre<br />

Zunge beschreibt, von dort in ihr Dekolleté,<br />

auf seinen schlürfenden Lippen tiefer,<br />

und tiefer, zwischen ihre bebenden Schenkel<br />

(vom Kleid hatte er sie schon zuvor –<br />

»Der Hitze wegen!« – befreit). Da war der<br />

Übergang von Ernährung zu Begattung<br />

(wieder im wahrsten Sinn) gleitend. Ein<br />

anderes Rendezvous eröffnete er mit der<br />

Warnung, »vor Leidenschaft zu explodieren«,<br />

weil er eben Trinkschokolade und<br />

das Weiß von sechs Eiern genossen habe,<br />

was ebenso viele Höhepunkte in Aussicht<br />

stelle.<br />

Casanova ist in der letzten Blüte der<br />

großen venezianischen Kochkunst groß<br />

geworden, am Drehpunkt der Handelswege<br />

und Gewürzrouten. Seine Pasta<br />

116 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


MICHAEL DANGL<br />

Der Schauspieler und Autor<br />

arbeitet am Theater in der<br />

Josefstadt (Wien), am<br />

Staatstheater am Gärtnerplatz<br />

(München) und für Film<br />

und TV. Sein Buch »Grado<br />

abseits der Pfade« kommt<br />

in die sechste Auflage, sein<br />

jüngster Roman heißt<br />

»Im Rausch« (beide<br />

Braumüller Verlag).<br />

Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock, Maria Frodl<br />

bestreute er mit Zimt und Zucker, ein<br />

Gruß aus dem Mittelalter und den exotischen<br />

Weltregionen, deren Produkte und<br />

Gebräuche den Weg in die einstmals mächtigste<br />

Seemetropole gefunden hatten. Asien<br />

war in der Verbindung von Essen und Erotik<br />

schon immer ein Lehrmeister. Ich rede<br />

weniger von »Body Sushi« (obwohl das<br />

heutige Überbleibsel aus der Samurai-Zeit<br />

Casanova gefallen hätte), Lokale, in denen<br />

die kalten Fischköstlichkeiten von reglos<br />

nackt daliegenden (lebenden) Körpern<br />

genascht werden; auch nicht vom »Peking-<br />

Penis-Restaurant«, wo gekochte, gebratene,<br />

gegrillte Gemächte von (toten) Stieren,<br />

Lämmern und Hunden gegessen werden.<br />

Ich rede vom Zelebrieren der Sinnlichkeit,<br />

der Verlängerung des Liebesspiels auf viele<br />

Stunden, wie etwa im Kamasutra (das<br />

mehr ist als ein Liebesstellungsführer), zu<br />

dessen Vorspiel gemeinsames Wasserpfeiferauchen<br />

und Feigenessen ebenso gehören<br />

kann wie Beißen, Kratzen und Schläge auf<br />

den Po … Und natürlich vom Einsatz aphrodisierender<br />

Gewürze wie Chili, Kardamom,<br />

Nelken, Muskat, Ginseng, Knoblauch,<br />

Koriander, Süßholz oder Vanille …<br />

Und Speisen, als deren »schärfste« die<br />

Durian-Frucht gilt (»When the durians<br />

fall, the sarongs go up«). Ich reise seit Jahren<br />

mit meinem Freund Ingwer, weil ich<br />

ihn morgens in meinem Tee haben will.<br />

Casanova reiste mit eigenem Kochgeschirr<br />

und Ofen. Sein Landsmann Pavarotti zweihundert<br />

Jahre später mit eigenem Koch.<br />

Auf seine legendäre Esslust angesprochen,<br />

sagte der Tenor, dem das Hohe C kein<br />

Vi taminsaft war, dass er mit der Nahrung<br />

andere Fleischeslüste kompensiere. Sex<br />

KUNST KENNT<br />

KEINE VERNUNFT.<br />

LIEBE, SEX UND<br />

ESSEN FANGEN<br />

ERST DORT AN, WO<br />

MAN SICH FALLEN<br />

UND TREIBEN<br />

LÄSST.<br />

nehme dem Sänger den Schmelz in der<br />

Stimme.<br />

Ich tat früher alles (ich bin kein Tenor)<br />

ziemlich exzessiv und hemmungslos. Ich<br />

hatte das Glück, zu einer Zeit jung zu sein,<br />

als die Angst vor Allergenen noch nicht<br />

den Appetit und die vor Ansteckung nicht<br />

die Lust an Promiskuität verdarb. Ich<br />

musste ein paar Vokabeln in der mir recht<br />

fremden Weltsprache der Vernunft lernen –<br />

Appetit und Lust habe ich mir herübergerettet.<br />

Vernunft ist sinnvoll. Aber oft halte<br />

ich sie für ein zutiefst bürgerliches Vehikel,<br />

das uns klein und bescheiden halten will.<br />

Wer sich keinen Genuss versagt, der<br />

dadurch ausgeglichenere, »freie« Mensch,<br />

der ist – so paradox es klingt – kein gutes<br />

Geschäft. Weil er keine Ersatzbefriedigung<br />

braucht, aus der unsere Konsumwelt zum<br />

Großteil besteht. Die wirklich wertvollen<br />

Dinge im Leben kennen keine Vernunft.<br />

Kunst kennt keine, Liebe, Sex und Essen<br />

fangen erst dort an, wo man sich fallen<br />

und treiben lässt. Absurd, dass eine Gesellschaft,<br />

die sich so viel an Genuss leisten<br />

kann, dessen äußere Auswirkungen so verbissen<br />

bekämpft und vor allem dünn sein<br />

will. So wie beim Sex gilt, besser mit<br />

Schutz als gar nicht, meine ich beim<br />

Schlemmen: besser Pausen einlegen als das<br />

Leben zur Pause erklären.<br />

Zink kurbelt die Spermatogenese an, das<br />

muss Casanova gespürt haben, als er fünfzig<br />

Austern am Tag aß. Hätte, um endlich<br />

auch eine Frau zu Wort kommen zu lassen,<br />

Alma Mahler ihn gekannt, sie hätte wohl<br />

ihren berühmten Satz – einen der schönsten,<br />

der zum Thema Sex und Nahrung<br />

gesagt wurde – nicht revidiert: »Nichts<br />

schmeckt so gut wie das Sperma eines<br />

Genies.«<br />

PS: Der Liebesgöttin Aphrodite (von<br />

ihrem Namen leitet sich »aphrodisierend«<br />

ab) hat man in Griechenland den Rosmarin<br />

geweiht. Und der wurde zum Symbol<br />

für Liebe. Und auch – das sei nach so vielen<br />

Stellungs- und Partnerwechselgedanken<br />

angemerkt – für Treue. Wie es die gute<br />

Ophelia ihrem Hamlet verspricht.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

117


cover / EIS-KULT<br />

HEISS<br />

AUF<br />

EIS!<br />

Das Mutterland in Sachen Eis ist Italien. Dort ist Gelato schon lange eine Art<br />

Nationalheiligtum. Doch inzwischen entstehen in den besten Eisdielen in ganz<br />

Europa die coolsten und abenteuerlichsten Geschmackskreationen. Ein Überblick.<br />

TEXT HERBERT HACKER, URSULA MACHER<br />

Fotos: StockFood / Pizzi, Alessandra<br />

118 falstaff jul-aug jul–aug <strong>2019</strong>


jul–aug jul-aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

119


cover / EIS-KULT<br />

GROM<br />

ITALIEN | FLORENZ<br />

Eigentlich stammt die Firma Grom ja aus<br />

Turin, aber die eisverliebten Toskaner<br />

haben die Marke mit der edlen Verpackung<br />

längst »adoptiert«. Grom ist<br />

das Kulteis schlechthin. Für die verschiedenen<br />

Eissorten werden wenig Zucker<br />

und nur die besten Zutaten aus der jeweiligen<br />

Region verwendet (beispielsweise<br />

Haselnüsse aus dem Piemont oder Pistazien<br />

aus Sizilien) und feinste Schokolade<br />

aus Südamerika (Ecuador, Peru). Auch in<br />

New York, Paris und hierzulande sind die<br />

verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />

der Eismanufaktur bereits ein Renner.<br />

gromgelato.de<br />

120 falstaff jul-aug jul–aug <strong>2019</strong><br />

CREMERIA CAVOUR<br />

ITALIEN | BOLOGNA<br />

Dass Bologna bei 390.000 Einwohnern 300 Gelaterien zählt, kommt nicht von ungefähr.<br />

Schließlich gilt die Universitätsstadt als italienische Eis-Metropole – und die »Cremeria<br />

Cavour« als die Top-Adresse der Stadt: Neben zahlreichen (fruchtigen) Klassikern finden<br />

hier auch Eis-Gourmets feinste Kreationen, das »Il Gigante« (Pinienkerneis mit gerösteten<br />

Kernen) oder das »Cavour« (Ricotta mit dem Saft von Amalfi-Zitronen) sind allemal<br />

eine Sünde wert. Da ist es auch gut, dass Eis in Italien nicht in Kugeln serviert wird,<br />

sondern mit einer Spachtel. Da hat man mehr davon. cremeriacavour.it<br />

Fotos: mauritius Images, seasons.agency / Koschel, Philip, beigestellt


I<br />

n welchem Land wird am meisten Eis<br />

gegessen? Richtig, in Italien, wo<br />

sonst? Für Italiener ist Speiseeis weit<br />

mehr als nur eine kulinarische Erfrischung,<br />

»gelato artigianale«, wie<br />

Qualitätseis in Italien genannt wird, ist eine<br />

echte Wissenschaft. Und das ist gar nicht<br />

übertrieben, denn in der Nähe von Bologna<br />

gibt es tatsächlich eine »Gelato University«.<br />

Sie wurde 2003 vom Inhaber der Firma Carpigiani,<br />

Italiens ältestem Eismaschinenhersteller,<br />

gegründet und wird seither Jahr für<br />

Jahr von Interessenten und Gasthörern aus<br />

aller Welt gestürmt. Inzwischen gibt es von<br />

der sagenhaften Eisuni auf der ganzen Welt<br />

Ableger oder zumindest Kurse – auch in<br />

<strong>Deutschland</strong> und Österreich.<br />

Bologna ist überhaupt die Eismetropole<br />

Italiens – mit über 300 einschlägigen Lokalitäten,<br />

in denen hochwertiges Gelato<br />

verkauft wird. Gelato – das Wort bedeutet<br />

einfach »Gefrorenes« – ist in Italien eine<br />

Art nationales Kulturgut und rangiert von<br />

der Bedeutung her irgendwo zwischen<br />

Pizza und Pasta. Etwa zwölf Kilo »gelato<br />

artigianale« verdrückt ein Italiener im<br />

Durchschnitt pro Jahr, weit mehr als alle<br />

anderen Europäer. Und da ist noch gar<br />

nicht von industrieller Eiscreme aus dem<br />

Supermarkt die Rede, denn zwischen<br />

Industrie-Eis und handwerklich anspruchsvoll<br />

hergestelltem Eis ist der Unterschied<br />

ungefähr so groß wie zwischen Mineralwasser<br />

und Champagner.<br />

Gelato enthält im Unterschied zu herkömmlicher<br />

Eiscreme weit weniger Luft und<br />

ist somit stärker verdichtet, aber dennoch<br />

sehr weich und fein schmelzend-cremig.<br />

Geht es nach der reinen Lehre, werden für<br />

ein Gelato nur hochwertige Naturprodukte<br />

wie Milch, Obers, Zucker, Nüsse, Früchte<br />

oder andere Lebensmittel verwendet. Der<br />

Fantasie und der Kreativität sind dabei<br />

keine Grenzen gesetzt: In den Gelaterien<br />

Italiens gibt es inzwischen auch Gelati<br />

mit Gorgonzola-, Trüffel-, Tomaten-,<br />

Rotwein-, Basilikum-, Thymian- oder<br />

Lavendel-Geschmack. In der »Cremeria<br />

Cavour« in Bologna, in Sachen Eis eine der<br />

Top-Adressen der Stadt, ist man unter anderem<br />

besonders stolz auf eine Kombination<br />

aus Ricotta und dem Saft von Amalfi-Zitronen.<br />

Aber auch Quantität kann beeindrucken:<br />

Im »Fenocchio«, einem Familienbetrieb<br />

in Nizza, werden immerhin fast<br />

<<br />

FRÄULEIN FROST<br />

DEUTSCHLAND | BERLIN<br />

Der Basis-Salon in Berlin-Neukölln ist ein Dorado<br />

für Experimentierfreudige: Sorten wie Erdbeer-<br />

Basilikum, Schokolade-Ingwer oder Gurke-Zitrone-<br />

Minze bekommt man bekanntlich nicht an jeder Ecke.<br />

Aber das Inhaber-Ehepaar Charlotte Pauly und Carsten<br />

Andörfer hat natürlich auch die Klassiker im Repertoire und<br />

damit eine derartig große Fangemeinde, dass man im Sommer die<br />

Schlange schon von Weitem sieht.<br />

POZZETTO<br />

GELATO<br />

FRANKREICH | PARIS<br />

Das angeblich beste Eis von Paris gibt es im<br />

vierten Arrondissement in der Rue du Roi de<br />

Sicile. Es ist von herrlich cremiger Konsistenz<br />

und versetzt einen mit dem köstlichen Geschmack<br />

quasi direkt in den Urlaub nach Italien. Auch wenn die<br />

Auswahl bei »Pozzetto Gelato« eine eher überschaubare<br />

ist – alle Sorten sind handgerührt und beinhalten feinste Ingredienzien.<br />

Besonderes Suchtpotenzial wird den Sorten Pistazie und Caffè<br />

nachgesagt. pozzetto.biz<br />

jul-aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

121


cover / EIS-KULT<br />

FENOCCHIO<br />

FRANKREICH | NIZZA<br />

Ein Familienbetrieb im Herzen der Stadt, der<br />

bei jedem Ausflug an die Côte d’Azur auf der<br />

To-do-Liste stehen sollte: Die 98 (!) verschiedenen<br />

Sorten – von Lavendel über Rose und<br />

Mojito bis Zimt – werden im Hinterland in einer<br />

Art Laboratorium unter strengsten hygienischen<br />

Vorkehrungen hergestellt und täglich<br />

ins Geschäft am Place Rossetti transportiert.<br />

Die Früchte fürs Eis pressen die Fenocchios<br />

übrigens selbst und frieren sie danach ein –<br />

nur so sei gewährleistet, dass nichts beigemischt<br />

wird.<br />

fenocchio.fr<br />

AL SETTIMO GELO<br />

ITALIEN | ROM<br />

Gutes Eis gibt es in Rom in Hülle und Fülle. Zu den<br />

Betrieben mit alter Tradition gehört das »Al Settimo<br />

Gelo« etwas nördlich der Vatikanseite. Berühmt ist<br />

der Betrieb vor allem für eigene Kreationen wie etwa<br />

Eis aus Cassata mit frischem Büffelricotta oder<br />

Fruchteis aus Kaki, Birne, Kastanie, Zitronen aus Sizilien<br />

oder Hibiskusblüten. Das Eis hat keine künstlichen<br />

Aromen und beim Fruchteis einen hohen Fruchtanteil.<br />

alsettimogelo.it<br />

GELARTO<br />

ROSA<br />

UNGARN | BUDAPEST<br />

Das »Gelarto Rosa« gilt als die beste Eis-<br />

Adresse der Stadt. Viele Sorten werden in<br />

Rosenform angeboten, dem Markenzeichen<br />

des Hauses. Zu den interessantesten Sorten<br />

zählen das Eis aus weißer Schokolade<br />

mit Lavendel und Erdbeer-Holunder. Keine<br />

Zusatzstoffe und viel Fruchtgeschmack. Im<br />

Sommer muss man wegen des Andrangs<br />

jedoch mit längeren Wartezeiten rechnen.<br />

gelartorosa.com<br />

100 verschiedene Sorten angeboten, hergestellt<br />

in einem Labor im Hinterland, darunter<br />

Eis-Kreationen mit Lavendel, Blumen<br />

oder exotischen Gewürzen. Nie war die Vielfalt<br />

der Eissorten so groß wie heute. »Man<br />

kann praktisch aus allem ein Eis machen«,<br />

sagt Ramiz Huseynov, der in Wien jahrelang<br />

für die Eisherstellung in einem der besten Eis-<br />

Lokale verantwortlich war und gerade seine<br />

eigene Eisdiele »Ramele« eröffnet hat. Dort<br />

gibt es auch ein Mohn-Eis, für Huseynov<br />

eine besondere Herausforderung: »Mohn im<br />

Eis ist ganz besonders schwierig und aufwendig<br />

herzustellen, aber es geht.«<br />

Welcher Geschmack auch immer, für viele<br />

Eisliebhaber macht erst die verlockende Cremigkeit<br />

den Genuss aus. Die Grundlage<br />

dafür legten italienische Konditoren im<br />

16. Jahrhundert. Sie platzierten eine Metallschüssel<br />

in eine tiefkalte Mischung aus<br />

Schnee, Wasser und Salpetersalzen, um darin<br />

eine Creme aus Ei und Obers unter ständigem<br />

Rühren erkalten zu lassen. So entstand<br />

ein thermostabiler Schaum – und damit das<br />

klassische Milchspeiseeis.<br />

Das Eis zum Mitnehmen wiederum geht in<br />

Europa der Überlieferung nach auf italienische<br />

Immigranten in Großbritannien zurück,<br />

die dort in den Großstädten ab Mitte des<br />

19. Jahrhunderts auf den Straßen Eiscreme<br />

an kleinen fahrbaren Ständen verkauften.<br />

Doch was ist nun der Unterschied zwischen<br />

einem wirklich guten und einem eher<br />

durchschnittlichen Eis? Ramiz Huseynov<br />

gibt darauf eine einfache Antwort: »Je weniger<br />

Zusatzstoffe und je reiner der<br />

Geschmack, desto besser das Eis.«<br />

Tatsächlich werden vor allem bei industrieller<br />

Produktion häufig noch Hilfsstoffe wie<br />

Bindemittel, Emulgatoren, Stabilisatoren,<br />

pflanzliche Fette sowie Aroma- und Farbstoffe<br />

zugesetzt oder fertig gemischte Eisgrundmassen<br />

aufgeschlagen und gefroren. Handwerklich<br />

produziertes Eis besteht hingegen<br />

aus nur wenigen Zutaten. Gesetzlich ist etwa<br />

vorgegeben, dass Milcheis – beispielsweise<br />

Schokoladeneis – mindestens 70 Prozent<br />

Milch enthalten muss und Fruchteis (bis auf<br />

Zitrone) mindestens 20 Prozent Frucht. Gute<br />

Eisdielen stellen ihre Ware mehrmals täglich<br />

aus frischen Zutaten her. Dafür wird die Eismasse<br />

zunächst erhitzt, dann gekühlt,<br />

geschlagen und zweimal gefroren.<br />

»Der Rest«, sagt Ramiz Huseynov, »ist<br />

dann nur noch eine Frage der Fantasie.«<br />

<<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

122 falstaff jul-aug <strong>2019</strong>


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cover / EISDIELEN<br />

DIE BELIEBTESTEN<br />

EISDIELEN<br />

Sommerzeit ist Eiszeit. Und so hat die <strong>Falstaff</strong>-Community auch in diesem Jahr<br />

wieder entschieden, in welchen Eisdielen das Eis am besten schmeckt.<br />

Wir stellen Ihnen die Spitzenreiter vor und verraten Ihnen, welche<br />

Eissorten bei den Deutschen am beliebtesten sind.<br />

Alle Voting-Ergebnisse<br />

der <strong>Falstaff</strong>-Community<br />

falstaff.com/eisdielen19<br />

124 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Bio-Eis aus frischen,<br />

regionalen Zutaten bei<br />

»TONIS organic icecream«.<br />

Die Mainzer Kult-Eisdiele<br />

»N’Eis« hat eine Vielzahl<br />

spannender Sorten<br />

im Angebot.<br />

BERLIN<br />

EISPATISSERIE HOKEY POKEY<br />

Stargarder Straße 72, 10437 Berlin<br />

T: +49 176 80103080, hokey-pokey.de<br />

FRÄULEIN FROST<br />

Friedelstraße 39, 12047 Berlin<br />

Manfred-von-Richthofen-Straße 30, 12101 Berlin<br />

T: +49 30 95595521<br />

SÜSSKIND.EIS<br />

Grüner Winkel 2, 04159 Leipzig<br />

T: +49 163 8944937, susskindeis.business.site<br />

MILCHBAR PINGUIN<br />

Katharinenstraße 4, 04109 Leipzig<br />

T: +49 341 9601979, milch-bar-pinguin.de<br />

FRANKFURT<br />

STUTTGART<br />

VANA<br />

Breitscheidstraße 20, 70176 Stuttgart<br />

vanaeis.de<br />

PINGUIN<br />

Eugensplatz 2A, 70184 Stuttgart<br />

T: +49 711 2637973<br />

eispinguin.de<br />

CUORE DI VETRO<br />

Max-Beer-Straße 33, 10119 Berlin<br />

T: +49 173 1852473, cuoredivetro.berlin<br />

KÖLN/BONN<br />

DAS EISWERK<br />

Weiherstraße 8, 53359 Rheinbach<br />

T: +49 2226 9<strong>05</strong>8683, daseiswerk.jimdo.com<br />

EISDIELERIN<br />

Venloer Straße 402, 50825 Köln<br />

T: +49 221 9930<strong>05</strong>97, eisdielerin.de<br />

EISLABOR<br />

Maxstraße 6 und Friedrichstaße 50, 53111 Bonn<br />

Friedrich-Breuer Straße 16, 53225 Bonn<br />

eislabor.info<br />

DÜSSELDORF<br />

N’EIS<br />

Gartenfeldplatz 12, 55118 Mainz<br />

T: +49 6131 4870677, n-eis.de<br />

BIZZILICE<br />

Koselstraße 42, 60318 Frankfurt<br />

bizzi-ice.com<br />

EIS CHRISTINA<br />

Eckenheimer Landstraße 78, 60318 Frankfurt<br />

T: +49 69 598452, eischristina.de<br />

HAMBURG<br />

EISLIEBE<br />

Bei der Reitbahn 2, 22763 Hamburg<br />

T: +49 40 39808482<br />

EISPRINZESSINNEN<br />

Am Rathenaupark 15, 22763 Hamburg<br />

T: +49 40 68894221, eisprinzessinnen.de<br />

SCHLECKEREI<br />

Landhausstraße 154, 70188 Stuttgart<br />

T: +49 176 32211591<br />

zur-schleckerei.de<br />

DIE BELIEBTESTEN<br />

EISSORTEN<br />

DEUTSCHLANDS<br />

1. SCHOKOLADE<br />

2. STRACCIATELLA<br />

3. MANGO<br />

Fotos: iThomas Pirot, Shutterstock, beigestellt<br />

EISCAFÉ UNBEHAUN<br />

Aachener Straße 159, 40223 Düsseldorf<br />

T: +49 211 153575<br />

NORDMANNS<br />

Immermannstraße 40, 40210 Düsseldorf<br />

T: +49 211 83022077<br />

GELATERIA LA ROMANA<br />

Barmer Straße 35, 4<strong>05</strong>45 Düsseldorf<br />

T: +49 211 15804235, gelateriaromana.com/de<br />

DRESDEN/LEIPZIG<br />

TONIS ORGANIC ICECREAM<br />

Thomaskirchhof 17, 04109 Leipzig<br />

T: +49 341 2483570, tonis-icecream.com<br />

DIE EISBANDE<br />

Bartelsstraße 1, 20357 Hamburg<br />

T: +49 40 350716530<br />

MÜNCHEN<br />

TRUE & 12<br />

Rosenheimer Straße 14, 81669 München<br />

T: +49 89 89043323, trueand12.com<br />

BALLABENI<br />

Theresienstraße 46, 80333 München<br />

T: +49 89 18912943, ballabeni.de<br />

DER VERRÜCKTE EISMACHER<br />

Amalienstraße 77, 80799 München<br />

T: +49 89 55890266, dvem.de<br />

4. JOGHURT<br />

5. HASELNUSS<br />

6. VANILLE<br />

7. MARACUJA<br />

8. SAHNE-KIRSCH<br />

(AMARENA)<br />

9. ERDBEERE<br />

10. LATTE MACCHIATO<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

125


KÜCHENZETTEL<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

LECK MICH DOCH!<br />

Wer nicht an Emulgatoren, künstlichen Aromastoffen und anderem<br />

Kunst-Zeugs schlecken will, der macht sich seine Eislutscher selber.<br />

Schmeckt auch viel besser!<br />

Manchmal gibt’s Abkürzungen<br />

zum Glück und zu<br />

den Freuden der Erinnerung.<br />

Wenn man zum Beispiel<br />

an einem Eislutscher<br />

leckt und ganz vorsichtig mit den Schneidezähnen<br />

die Schokoschicht vom Fruchteis<br />

löst, dann tauen dabei ganz automatisch<br />

auch Kindheitserinnerungen auf: an<br />

die Sommer von früher, an erste Abenteuer<br />

im Freibad, die in der Rückschau meist<br />

überbelichtet, aber auch zart vergilbt<br />

erscheinen. Helle, flirrende Hitze, türkisblaues<br />

Wasser, der Duft von Piz-Buin-<br />

Creme und Pommes frites. Herrlich!<br />

Eislutscher sind so ziemlich die bescheidenste<br />

der großen Freuden, die die Konsumgesellschaft<br />

bereithält. Erfunden wurden<br />

sie vom Kalifornier Frank Epperson,<br />

der 1924 ein Patent für Wassereislutscher<br />

anmeldete. Der Doppellutscher folgte<br />

wenig später, er geht angeblich auf die<br />

große Krise im Amerika der 1930er-Jahre<br />

zurück: Für einen Nickel (fünf Cent),<br />

damals der Preis für einen Eislutscher,<br />

konnte man nunmehr zwei Kinder glücklich<br />

machen.<br />

Was zunächst als soziale Idee verkauft<br />

wurde, verselbstständigte sich bald, mit<br />

immer aufwendigeren Eisformen, die<br />

Comic-Charaktere darstellten, Raketen,<br />

irgendwann auch Plattfüße. Man darf sich<br />

schon wundern, woran die Leute mit Lust<br />

herumlutschen. Mindestens so erstaunlich<br />

ist aber die Zutatenliste, die für manche<br />

dieser Hervorbringungen notwendig ist.<br />

Farbstoffe und künstliche Aromastoffe<br />

mit allen erdenklichen E-Nummern sowieso,<br />

aber auch Stabilisatoren, Emulgatoren<br />

und andere Wundermittel, mittels derer<br />

sich der gefrorene Zuckersirup als kindliches<br />

Entertainment aufzuzwirbeln weiß.<br />

Da können selbst gemachte Eislutscher<br />

natürlich nicht mit, die haben nur die<br />

Kraft frisch geernteter Früchte und allerbester<br />

Schokolade zu bieten – plus die<br />

liebevolle Hingabe der Köchin oder des<br />

Kochs. Alles, was es dafür braucht, sind<br />

Eislutscherformen. Die gibt es in gewissen<br />

Möbelhäusern, aber auch im Internet zu<br />

kaufen. Erdbeeren sind dieser Tage natürlich<br />

erste Wahl, Heidelbeeren (die echten<br />

aus dem Wald natürlich!) sind aber mindestens<br />

so cool. Und zwar buchstäblich:<br />

Jenseits der 30 Grad wirkt die fruchtige<br />

Säure der dunkelvioletten Kullerbeeren<br />

fast so gut wie eine Klimaanlage. Limette<br />

und Minze ist auch so eine Killerkombination<br />

– wobei: Manch groß gewordener<br />

Eisfreund soll da angeblich schon auf die<br />

Idee gekommen sein, sich diese an sich<br />

unschuldigen Eislollis mit einem Schlenker<br />

vom kubanischen Rum in Mojitoschlecker<br />

zu verwandeln.<br />

Was man beim Abschmecken bedenken<br />

sollte: Tiefgefroren hat Zucker bei Weitem<br />

nicht dieselbe Süßkraft – es schadet also<br />

nicht, sich eher am oberen Ende der<br />

Süß-Verträglichkeit zu orientieren.<br />

Einmal durchgefroren, wird man im<br />

Zweifelsfall nämlich draufkommen,<br />

dass ein zusätzlicher Löffel vom weißen<br />

Gift in diesem Fall ganz okay gewesen<br />

wäre.<br />

FRISCHE ERDBEEREN<br />

ALS EIS AM STIEL MIT<br />

BITTERSCHOKOLADE<br />

(Reicht für 4 bis 8 Eislutscher, je nach Größe<br />

der Formen)<br />

ZUTATEN<br />

500 g frische, vollreife Freilanderdbeeren<br />

3–4 EL Puderzucker<br />

Eislutscherformen und -stäbchen<br />

1 Tafel gute Bitterschokolade<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Erdbeeren kurz in eine Schüssel mit kaltem<br />

Wasser tauchen, um etwaige Verunreinigungen<br />

abzuspülen. Danach den Stielansatz entfernen<br />

und die Erdbeeren mit dem Zucker im Mixer pürieren.<br />

Abschmecken und dabei bedenken, dass<br />

die Masse gefroren weniger süß schmecken wird.<br />

– Die Eislutscherformen mit dem Püree füllen und<br />

die Stäbchen darin platzieren.<br />

– Die Eislutscher für mindestens sechs Stunden<br />

im Tiefkühler durchfrieren lassen.<br />

– Die Bitterschokolade in Stücke brechen, in ein<br />

passendes Gefäß geben und über einem Wasserbad<br />

zum Schmelzen bringen.<br />

– Die Eislutscher aus dem Tiefkühler holen, die<br />

Formen kurz in lauwarmes Wasser halten und die<br />

Eislutscher aus den Formen lösen. Mit dem Kopf<br />

nach unten in die flüssige Schokolade tauchen<br />

und bei Bedarf mit einem Löffel zusätzlich über<br />

die Eislutscher träufeln. Die Schokolade sollte<br />

sofort fest werden. Gleich servieren oder in<br />

entsprechenden Sackerln gut verschlossen im<br />

Tiefkühler aufbewahren.<br />

Fotos: Bettina Hastoft, Ian Ehm<br />

126 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter<br />

falstaff.com/corti<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

127


cover / KÜCHENHILFE<br />

SOMMERFRISCHE<br />

IN DER KÜCHE<br />

Wenig Zutaten, große<br />

Vielfalt: Wer seine Küche in<br />

ein Eislabor verwandelt,<br />

kann seiner Kreativität<br />

freien Lauf lassen.<br />

Der »Eissalon Statzinger«<br />

im Burgenland in Österreich<br />

ist für sein spitzenmäßiges<br />

Eis bekannt.<br />

Ein Mangel an guten Eisdielen ist<br />

es wohl nicht, der das Experiment<br />

»Selbst gemachtes Eis« ins<br />

Rollen bringt. Vielleicht eher die<br />

Sehnsucht nach Abwechslung<br />

zum Fruchtsafteis am Stiel oder die schiere<br />

Ungeduld auf erfrischende Süße, die sich an<br />

Sommertagen ein Wettrennen mit dem Thermometer<br />

liefert. Denn während man beim<br />

Eis am Stiel schon ein paar Stunden auf das<br />

Gefrorene warten muss, ist das Cremeeis im<br />

Handumdrehen fertig. Und die Zutatenliste<br />

ist auch überschaubar, der Variantenreichtum<br />

dafür umso größer. Erdbeere, Avocado,<br />

Mango oder Schokolade – reinkommen<br />

darf, was schmeckt.<br />

»Nach welchem Rezept das Eis hergestellt<br />

wird, obliegt dem eigenen<br />

Geschmack. Am wichtigsten aber ist,<br />

dass die Qualität der Zutaten<br />

stimmt«, sagt Ursula Statzinger, die<br />

mit ihren Salons im Burgenland in<br />

Österreich in den letzten 30 Jahren<br />

eine Institution geschaffen hat. Mit klaren<br />

Sorten ohne Schnickschnack aus<br />

natürlichen, regionalen Zutaten ist der<br />

»Eissalon Statzinger« erste Anlaufstelle für<br />

Eisliebhaber rund um den Neusiedler See –<br />

heuer übrigens mit dem besonders begehrten<br />

Holun der eis. Für Anfänger unter den Eis-Selbermachern<br />

empfiehlt Statzinger allerdings<br />

die Einsteiger-Sorten aus Beeren oder Vanille,<br />

»sie lassen sich am einfachsten verarbeiten<br />

und man bekommt schnell ein gutes Ergebnis«.<br />

Bevor man sich aber nun in der eigenen<br />

Küche ans Werk macht, kann ein wenig<br />

Grundwissen nicht schaden. Denn das perfekte<br />

Eis ist auch eine kleine Wissenschaft für<br />

sich und lädt zum Experimentieren ein.<br />

In der Regel wird Speiseeis aus den Grundzutaten<br />

Milch, Schlagsahne und Zucker hergestellt.<br />

Was die Konsistenz betrifft, gilt: je<br />

kleiner die Kristalle, umso cremiger und<br />

intensiver das Eis. Hierbei hilft Zucker, der<br />

verhindert, dass das Wasser in den Milchprodukten<br />

zu stark kristallisiert. Zusätzlich kann<br />

Eigelb oder Butter verwendet werden, um<br />

das Eis fülliger zu machen. Für ein besonders<br />

cremiges Endprodukt sorgt die in die kalte<br />

Masse eingearbeitete Luft, wodurch auch das<br />

Volumen der Eiscreme verdoppelt werden<br />

kann. Wem das Luft-Unterschlagen per Hand<br />

zu schweißtreibend ist, kann sich eine Eismaschine<br />

zu Hilfe holen.<br />

GRUNDREZEPT<br />

EISCREME<br />

ZUTATEN<br />

250 g Schlagsahne<br />

250 ml Milch<br />

90 g Zucker<br />

4 Eigelb<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Schlagsahne und Milch in einen Topf geben, kurz<br />

aufkochen lassen und abkühlen lassen. Anschließend<br />

in einem zweiten Topf Wasser für ein Wasserbad<br />

erhitzen.<br />

– Zucker und Eigelb mit einem Schneebesen in einer<br />

Schüssel verquirlen, das abgekühlte Schlagsahne-<br />

Milch-Gemisch dazugeben und gut verrühren.<br />

– Die Schüssel samt Inhalt auf den Topf mit dem heißen<br />

Wasser stellen. Die Schüssel darf das Wasser<br />

dabei nicht berühren. Die Masse ca. 10 Minuten mit<br />

dem Schneebesen rühren, bis sie schön cremig ist.<br />

– Die Schüssel mit der fertigen Grundmasse zum<br />

Abkühlen in Eiswasser oder in ein sehr kaltes<br />

Wasserbad stellen und abkühlen lassen. Anschließend<br />

für ca. 8 Minuten rühren und danach für<br />

rund 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.<br />

TIPP<br />

Das Grundrezept kann nach Belieben mit Früchten<br />

und anderen Zutaten verfeinert werden.<br />

128 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


5.WMF<br />

KÜCHENminis Eismaschine 3in1<br />

Gesehen für: € 49,99<br />

Die platzsparende Eismaschine<br />

von WMF bereitet gleich dreierlei<br />

Köstliches zu: Frozen Yoghurt,<br />

Sorbet und natürlich Eiscreme.<br />

wmf.com<br />

1. KENWOOD<br />

Eiscremebereiter AT956<br />

Gesehen für: € 89,99<br />

Der Eiscremebereiter für die »Chef«-<br />

Küchenmaschinen besteht aus einem<br />

Rührwerk und einer Gefrierschüssel.<br />

otto.de<br />

2. GRAEF<br />

Hörncheneisen HE 80<br />

Gesehen für: € 99,95<br />

Dank sechs unterschiedlicher<br />

Backeinstellungen<br />

und<br />

elek tronischer Temperaturüberwachung<br />

gelingen auch hauchdünne<br />

Eiswaffeln.<br />

kochform.de<br />

6. UNOLD<br />

Eismaschine Profi<br />

Gesehen für: € 379,99<br />

Für Ungeduldige: Die Eismaschine<br />

schafft bis zu zwei Liter Eis in nur<br />

30 Minuten – vorausgesetzt, alle<br />

Zutaten wurden vorgekühlt.<br />

unold.de<br />

3. GEFU<br />

Eisportionierer PRIMELINE<br />

Gesehen für: € 14,95<br />

Der Eisportionierer bringt die Kugeln in<br />

Topform – von feinem Cremeeis über<br />

erfrischendes Sorbet bis hin zu<br />

Schokoladen-Mousse.<br />

gefu.com<br />

7. KLARSTEIN<br />

Vanilla Sky<br />

Eiscreme-<br />

Maschine<br />

Gesehen für:<br />

€ 277,99<br />

Der 180 Watt starke<br />

Kompressor bringt<br />

die gewünschten<br />

Zutaten in kürzester<br />

Zeit auf erfrischende<br />

Temperaturen und kreiert<br />

frisches Eis in 30 Minuten. klarstein.de<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

4. KITCHENCRAFT<br />

Waffelkegelroller<br />

Gesehen für: € 13,54<br />

Mit dem kleinen Waffelkegelroller aus<br />

hochwertigem Buchenholz lassen sich<br />

frisch gebackene Waffeln zu hübschen<br />

Eistüten formen.<br />

amazon.de<br />

8.<br />

SPRINGLANE<br />

Eismaschine<br />

Emma<br />

Gesehen für: € 209,–<br />

Im antihaftbeschichteten 1,5-Liter-Behälter<br />

aus Edelstahl ist Platz für bis zu 14 Kugeln<br />

der Lieblingssorte – inklusive Nachkühlfunktion<br />

bis zu einer Stunde.<br />

springlane.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

129


gourmet / REGIONALPORTRÄT<br />

JUNG, BEGABT,<br />

GUTAUS<br />

Foto: www.KLAUS-HANSEN.de<br />

130 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Der Schwarzwald ist <strong>Deutschland</strong>s Vorzeigeregion, wenn es um Genuss geht, Legenden wie<br />

Harald Wohlfahrt haben die deutsche Kochkultur geprägt. Doch abseits der bekannten Namen<br />

schärfen ambitionierte Junggastronomen ihr Profil – und sie fangen gerade erst an.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

SEHEND<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

131


gourmet / REGIONALPORTRÄT<br />

Im Speiselokal<br />

»die burg« in<br />

Aasen trifft<br />

schlichtes,<br />

modernes<br />

Interieur auf<br />

Fine Dining.<br />

Mit gerade einmal 24 Jahren hat Niklas Grom (r.)<br />

gemeinsam mit seinem Bruder Jason ein Hotel im<br />

Schwarzwald übernommen.<br />

»Ein Mitarbeiter von uns<br />

hat den Teig aus Dänemark<br />

mitgebracht.«<br />

JASON GROM Hotel- & Restaurantinhaber<br />

Mit 24 machen manche eine<br />

Weltreise. Andere sind<br />

kurz vor ihrem Studienabschluss.<br />

Einige treten<br />

gerade ihren ersten Job an,<br />

als Junior in einer Firma. Niklas Grom ist<br />

24 Jahre alt und Hoteldirektor im<br />

Schwarzwald. In einem Ortsteil von<br />

Donaueschingen, eine Stunde östlich von<br />

Freiburg, hat er zusammen mit seinem<br />

etwas älteren Bruder Jason ein Hotel übernommen,<br />

vor knapp zwei Jahren. Das<br />

dazugehörige Restaurant »die burg« haben<br />

sie so eingerichtet, wie zwei Mittzwanziger<br />

ihre Wohnung ausstatten würden: helle<br />

Möbel, schlichte Holztische ohne Decken,<br />

lässige, aber hochwertige Sofas. Der Sauerteig-Ansatz<br />

für ihr selbst gebackenes Brot<br />

ist älter als die beiden selbst, nämlich<br />

30 Jahre. »Ein Mitarbeiter von uns hat den<br />

Teig aus Dänemark mitgebracht«, sagt<br />

Jason Grom. Ihr Brot hat deshalb eine aromatische<br />

Tiefe, wie sie selbst Handwerksbäcker<br />

nur selten hinbekommen.<br />

Die beiden Brüder stehen für eine neue<br />

Generation von Schwarzwald-Gastronomen,<br />

die ambitioniert, smart und mit dem<br />

nötigen Selbstbewusstsein schon früh ihre<br />

eigenen Vorstellungen verfolgen – sie sind,<br />

um den Titel eines in ihrem Alter beliebten<br />

Rap-Albums zu variieren, »jung, begabt,<br />

gut aussehend«. Eine hervorragende Aus­<br />

Fotos: die Burg, beigestellt<br />

132 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


ildung und internationale Vernetzung<br />

sind Merkmale, die sie mit weiteren Protagonisten<br />

dieser Geschichte teilen. Nach<br />

exzellenten Stationen im In- und Ausland<br />

haben sie sich bewusst dafür entschieden,<br />

wieder in die Heimat zurückzukehren, mit<br />

dem Willen, ihre Vorstellungen von Küche<br />

und Hotellerie auszuleben.<br />

Von der klassischen Schwarzwald-<br />

Romantik sind sie weit entfernt, man findet<br />

bei ihnen keine Kuckucksuhren und<br />

keinen Bollenhut, sondern zeitgemäße, helle<br />

Farben mit einer dazu passenden, erfrischenden<br />

Küche, die keine Berührungsängste<br />

zwischen Fine Dining und Tradition<br />

kennt. Jason Grom hat Maultaschen neben<br />

in Nussbutter confiertem Zander auf die<br />

Karte gesetzt, Zwiebelrostbraten steht<br />

gleichrangig neben Ballotine vom französischen<br />

Freilandhuhn. Zudem gibt es ein<br />

rein vegetarisches Menü: »Weil wir finden,<br />

dass Vegetarier und Gemüseliebhaber<br />

nicht mehr zu kurz kommen dürfen«,<br />

schrei ben die Brüder dazu.<br />

Matthias Rothacher, 37, ist vielleicht<br />

einer der Pioniere dieser neuen Gastronomen.<br />

Nach der Ausbildung zum Hotelfachmann<br />

im »Colombi Hotel« in Freiburg<br />

und illustren Stationen, darunter auf der<br />

MS Europa, übernahm er 2004 mit nur<br />

22 Jahren eine der größten Gastronomien<br />

Freiburgs: den »Mundenhof«, einen beliebten<br />

Park außerhalb der Stadt. Seither hat<br />

Rothacher die Zahl der Plätze massiv aufgestockt,<br />

bis zu 900 Gäste finden in den<br />

Biergärten draußen Platz, dazu kommt eine<br />

gemütliche Stube mit 80 Sitzplätzen.<br />

Gleichzeitig schraubte er an der Qualität.<br />

Anstatt wie sonst in dieser Größenordnung<br />

auf die Hilfe von Convenience-Produkten<br />

zu setzen, machen Rothacher und seine<br />

Mannschaft alles selbst, vom Elsässer<br />

Wurstsalat bis zum Streuselkuchen.<br />

Nur das Eis, das kauften sie zu. »Irgendwann<br />

habe ich mich gefragt: Warum<br />

machen wir das eigentlich nicht auch<br />

selbst?«, erzählt Rothacher. So begann vor<br />

etwa fünf Jahren seine zweite Karriere, die<br />

als Schwarzwälder Eisproduzent. Er<br />

besuchte Eiskurse in München, holte sich<br />

einen erfahrenen Eismacher ins Team und<br />

tüftelte in einer ehemaligen Schreinerei auf<br />

dem Gelände des Mundenhofs an einem<br />

Eis, das im Gegensatz zur gekauften Ware<br />

von der Stange komplett ohne Zusatzstoffe<br />

Jeanine und Matthias Rothacher<br />

betreiben mit dem »Mundenhof« einen der<br />

größten Gastronomiebetriebe Freiburgs.<br />

auskommt. »Frische Sahne, frische Weidemilch,<br />

frischer Joghurt – alles aus dem<br />

Schwarzwald«, sagt Rothacher stolz, als er<br />

durch seine Fabrik führt, die er im vergangenen<br />

Jahr einweihte.<br />

Denn die Nachfrage nach dem Eis stieg<br />

binnen kurzer Zeit so stark an, dass<br />

Rothacher etliche Anfragen ablehnen<br />

musste, weil er ausverkauft war. Jetzt fertigt<br />

er im größeren Stil, aber noch immer<br />

mit den gleichen Zutaten. Neun Sorten<br />

bietet er an, darunter Vanille mit echter<br />

Bourbon-Vanille, Haselnuss mit Nüssen<br />

aus dem Piemont – und Schwarzwälder-<br />

Kirsch-Eis, für das Kirschwasser und Tortenboden<br />

in die Eismasse gerührt werden.<br />

Unter dem Namen »Hof Eis« verkauft<br />

Rothacher sein Eis nun bis hoch in den<br />

Norden, selbst in Hamburg wird man es<br />

demnächst in ausgesuchten Geschäften<br />

bekommen.<br />

Schwarzwald geht immer gut, auch<br />

außerhalb des Schwarzwalds. Die Region<br />

steht für Genuss und Wohlfühlatmosphäre,<br />

die Dichte an Restaurants, aber auch an<br />

Bäckern und Metzgern ist hier weitaus<br />

höher als in anderen Regionen<br />

<<br />

»Frische Sahne, frische<br />

Weidemilch, frischer<br />

Joghurt – alles aus dem<br />

Schwarzwald.«<br />

MATTHIAS ROTHACHER<br />

Gastronom und Eisproduzent<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

133


gourmet / REGIONALPORTRÄT<br />

Der »Öschberghof« in<br />

Donaueschingen bietet<br />

exklusive Einrichtung<br />

und kulinarische<br />

Vielfalt.<br />

Die Privatsektkellerei Geldermann produziert ihren flaschenvergorenen Sekt<br />

in Breisach und lagert ihn in einem rund 600 Jahre alten Keller.<br />

Im Gourmetrestaurant<br />

»Ösch Noir« werden die<br />

Gäste mit badischfranzösischen<br />

Gerichten<br />

verwöhnt.<br />

<strong>Deutschland</strong>s, Bayern einmal ausgenommen.<br />

Die Lage begünstigt grenznahe<br />

Besucher, Schweizer kommen ebenso wie<br />

Franzosen. Frankreich und das Elsass sind<br />

nah, vielerorts lässt sich das gemeinsame<br />

Erbe studieren. Ein anschauliches Beispiel<br />

für die verwachsene Historie beider Länder<br />

zeigt die Privatsektkellerei Geldermann,<br />

die ihren flaschenvergorenen Sekt in<br />

Breisach produziert. Nur der Rhein trennt<br />

das Örtchen Breisach vom Nachbarland,<br />

und die Kellergänge unterhalb des Münsterbergs<br />

reichen fast bis an den Fluss heran.<br />

Das Alter des Kellers wird auf 600 Jahre<br />

geschätzt, er diente als Kühlraum einer<br />

Brauerei. Heute lagern hier sechs Millionen<br />

Flaschen Sekt bei 13 Grad Celsius zu<br />

perfekten Bedingungen. Etwa 18.000<br />

Besucher schauen sich die Anlage jährlich<br />

an, Verkostung inklusive.<br />

Auch Adressen, die weiter im Hinterland<br />

liegen, setzen auf Leuchtturm-Wirkung<br />

über die Grenze hinaus. Der »Öschberghof«<br />

nahe Donaueschingen hat das Zeug,<br />

zum Vorzeige-Ressort im gesamten<br />

Umkreis zu werden. Für kolportierte<br />

60 Millionen Euro ist das Haus renoviert<br />

worden, eine sagenhafte Spa-Anlage und<br />

topmoderne Zimmer gehören zur Grundaustattung.<br />

Mit der Eröffnung des »Ösch<br />

Noir« vor wenigen Monaten zeigt nun<br />

auch die Küche des neuen Gourmetrestaurants<br />

ihre Ambitionen. Manuel Ulrich, der<br />

nach dem Abitur hier seine Lehre machte,<br />

bei Spitzenkollegen Erfahrung sammelte<br />

und schließlich in die Heimat zurückkehrte,<br />

bringt hier eine fusionierte badischfranzösische<br />

Küche auf den Teller. Probiert<br />

haben muss man etwa die erstklassige<br />

Challans-Ente mit eine Praline von der<br />

geschmorten Entenkeule, Foie gras de<br />

canard sowie glasiertem und geröstetem<br />

badischen Spargel. All das in monochrom<br />

gehaltener Umgebung, mit aufgefädelten<br />

Glaskugeln und angedeuteten Tannenzweigen<br />

– eine Schwarzwaldstube dekonstruiert,<br />

sozusagen.<br />

Das »Parkhotel Adler«, rund 40 Minuten<br />

weiter westlich in Hinterzarten, im wunderschönen<br />

Belle-Epoque-Stil gebaut, sieht<br />

äußerlich zwar traditioneller aus. Doch<br />

selbst wenn hier die mittlerweile 16. Generation<br />

zugange ist, verstaubt oder gar piefig<br />

geht es hier nicht zu. Was hauptsächlich<br />

Chefin Katja Newman zu verdanken ist,<br />

<<br />

<<br />

Fotos: Öschberghof, volker renner, beigestellt<br />

134 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


gourmet / REGIONALPORTRÄT<br />

Der Grundstein für das<br />

»Parkhotel Adler« wurde<br />

bereits vor mehr als<br />

570 Jahren gelegt.<br />

der hochgewachsenen Patronin, die<br />

energiegeladen über die Anlage wirbelt.<br />

Seit 1446 gehört das Hotel ihrer Familie,<br />

sie heiratete einen amerikanischen Musiker<br />

und nahm dessen Nachnamen an. Bei der<br />

Küchenparty greift sie selbst zum Mikro<br />

und singt, »am Ende tanzen die Gäste auf<br />

den Tischen«, sagt sie.<br />

Daniel Weimer, 27, hat seine Chefin<br />

überzeugt, neben der jahrhundertealten<br />

Stube ein modernes Fine-Dining-Restaurant<br />

zu eröffnen. Es heißt, nach Newmans<br />

Großvater, »Oscars«. Besucht man das<br />

<<br />

Zweierlei von der<br />

Taube, Mais-Sauce<br />

und Cumberland-<br />

Wurst – serviert<br />

im Fine-Dining-<br />

Restaurant<br />

»Oscars«.<br />

junge Team, würde man am liebsten gleich<br />

alle Gänge auf einmal essen, so begeistert<br />

erzählt Weimer von seinen Gerichten.<br />

Wobei er selbst das so nie sagen würde,<br />

»meine Gerichte«. Er sagt: »Wir entwickelt<br />

jedes Rezept im Team« – demokratische<br />

Küchenkultur, ein Gegenpol zur patriarchalischen<br />

Welt seiner Vorgänger. Weimer<br />

pflückt Schafgarbe, Sauerampfer und<br />

andere Kräuter im Hotelpark, wo auch<br />

Rehe in einem Wildgehege äsen. In der<br />

Küche baut er ein internationales Menü<br />

zusammen, das auf klassische Luxuszuta-<br />

ten komplett verzichtet – »da hat man<br />

irgendwann kein Bock mehr drauf«.<br />

Stattdessen vermengt er mit Leichtigkeit<br />

Einflüsse aus vielen Ländern, macht aus<br />

Sauerbraten Tortelloni, kombiniert Thunfisch-Tataki<br />

mit Ananas (köstlich!) und<br />

bietet als Geniestreich einen Caesar Salad<br />

an. Einen (bis auf einen Hauch Anchovis)<br />

vegetarischen Gang, der wirkt, als habe<br />

man dem klassischen Caesar Salad eine<br />

Dopingspritze verpasst. Zur gegrillten,<br />

leicht bitteren Romasalat-Schnitte kommen<br />

untere anderem Parmesan-Espuma,<br />

kandierte Oliven und ein frittiertes Wachtelei.<br />

Die Krönung aber ist eine Kugel<br />

Caesar-Salad-Eis, das den gesamten Salat<br />

mittels ausgeklügelter Technik in sich vereint<br />

und wahnsinnig gut ins Ensemble<br />

passt.<br />

Vielleicht sind die Küchen von Weimer,<br />

Grom und den anderen Helden dieser<br />

Geschichte das Labor für die Zukunft.<br />

Was man hier sieht, ist die eigenständige,<br />

entspannte Fine-Dining-Küche einer neuen<br />

Generation, die spielerisch leicht Einflüsse<br />

ihrer Heimat mit denen der Welt<br />

vermengt. Nicht auszuschließen, dass auch<br />

der nächste Jahrhundertkoch aus dieser<br />

Region kommen wird.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

136 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


gourmet / REGIONALPORTRÄT<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

BOAR GIN<br />

HOTELS<br />

DER ÖSCHBERGHOF*****<br />

Topmodernes, aufwendig renoviertes Luxushotel<br />

mit großem Spa-Bereich und drei Golfplätzen. Das<br />

Gourmetrestaurant »Ösch Noir« wurde jüngst<br />

eröffnet. DZ ab ca. 360 Euro.<br />

Golfplatz 1, 78166 Donaueschingen<br />

T: +49 771 840, oeschberghof.com<br />

PARKHOTEL ADLER*****<br />

Familienfreundliches, komfortables Traditionshaus,<br />

das nicht stehen geblieben ist. Im Fine-Dining-Restaurant<br />

»Oscars« arbeitet der vielversprechende<br />

Küchenchef Daniel Weimer. DZ ab ca. 230 Euro.<br />

Adlerplatz 3, 79856 Hinterzarten<br />

T: +49 7652 1270<br />

parkhoteladler.de<br />

TRESCHERS SCHWARZWALDHOTEL AM SEE****<br />

Pittoresk gelegenes Vier-Sterne-Hotel direkt am<br />

Titisee, von dessen Zimmer aus man einen Panoramablick<br />

auf den Hochschwarzwald hat. DZ ab<br />

ca. 180 Euro.<br />

Seestraße 10, 79822 Titisee-Neustadt<br />

T: +49 7651 8<strong>05</strong>0, schwarzwaldhotel-trescher.de<br />

BURG AASEN***<br />

Die jungen Brüder Niklas und Jason Grom sind<br />

Geschäftsführer dieses zeitgemäß eingerichteten<br />

Hotels, das 2017 eröffnet wurde. Im Restaurant<br />

kocht Jason Grom anspruchsvoll und kreativ mit<br />

regionalen Zutaten. DZ ab ca. 80 Euro.<br />

Burgring 6, 78166 Donaueschingen-Aasen<br />

T: +49 771 17510<strong>05</strong>0<br />

burg-aasen.de<br />

RESTAURANTS &<br />

WIRTSSTUBEN<br />

ADLER RATSHAUSEN<br />

Familiengeführtes Restaurant mit gutbürgerlicher<br />

Schwarzwaldküche auf hohem Niveau. Chef Klaus<br />

Sauter legt großen Wert auf hervorragende Produkte,<br />

mehr als die Hälfte der Zutaten kommt aus<br />

dem unmittelbaren Umkreis.<br />

Hohner Straße 3, 72365 Ratshausen<br />

T: +49 7427 2260, adler-ratshausen.de<br />

LE PAVILLON<br />

Im Gourmetrestaurant des Hotels »Dollenberg«<br />

kocht Chef de Cuisine Martin Herrmann französisch<br />

inspirierte Gerichte auf Zwei-Sterne-Niveau.<br />

Exzellente Foie gras.<br />

Dollenberg 3, 77740 Bad Peterstal-Griesbach<br />

T: +49 7806 780, dollenberg.de<br />

SCHWARZER ADLER<br />

Sternerestaurant im Kaiserstuhl, das mit seiner<br />

Mischung aus französischer und badischer Küche<br />

viele Fans hat. Es gehört zum Weingut Franz Keller.<br />

Badbergstraße 23, 79235 Vogtsburg-Oberbergen<br />

T: +49 7662 93300<br />

franz-keller.de/schwarzer-adler<br />

MUNDENHOF HOFWIRTSCHAFT<br />

Große Biergarten-Gastronomie unter der Leitung<br />

von Matthias Rothacher. In einer früheren Schreinerei<br />

entstand hier das über den Schwarzwald hinaus<br />

bekannte »Hof Eis«, das in verschiedenen Sorten<br />

angeboten wird.<br />

Mundenhof, Haus 15, 79111 Freiburg im Breisgau<br />

T: +49 761 894219, mundenhof-hofwirtschaft.de<br />

VOGT AUF MÜHLSTEIN<br />

Rustikale Schwarzwald-Hütte, die sich bestens<br />

zur Rast während einer Wanderung eignet. Auf der<br />

Karte stehen Vesperplatten genauso wie Kaffee<br />

und Kuchen.<br />

Mühlstein 1, 77787 Nordrach<br />

T: +49 7838 9559410, vogt-auf-mühlstein.de<br />

BLÜMCHEN<br />

Ableger vom gegenüberliegenden »Gasthaus Blume«,<br />

das insbesondere von jüngerem Publikum frequentiert<br />

wird. Hier gibt es »Schwarzwald Tapas«,<br />

kleine Portionen von regionalen Gerichten, dazu<br />

gute Drinks und Biere.<br />

Burgweg 2, 79112 Freiburg im Breisgau<br />

T: +49 7664 6123881, bluemchen-freiburg.de<br />

BARS & CAFÉS<br />

CAFÉ MARCEL<br />

Ein ehemaliger Kiosk beherbergt dieses winzige<br />

Café im Stadtgarten, in dem es erstklassige<br />

Kaffeesorten gibt. Französische Patisserie rundet<br />

das Angebot ab.<br />

Im Stadtgarten 1, 79098 Freiburg im Breisgau<br />

cafemarcel.de<br />

ONE TRICK PONY<br />

Hippe Bar, die trotz ihres jungen Alters schon<br />

etliche Preise gewonnen hat. Unbedingt einen Blick<br />

in die als Comic gezeichnete Eigenkreationen-Karte<br />

werfen.<br />

Oberlinden 8, 79098 Freiburg im Breisgau<br />

T: +49 761 61250351<br />

onetrickpony.bar<br />

ELIZABETH ROOFTOP BAR<br />

Ausblick über Freiburg? Das geht gut in der recht<br />

neuen Außenstelle des beliebten Deli »Elizabeth«,<br />

die sich auf der Dachterrasse des Kaufhauses<br />

Breuninger befindet.<br />

Kaiser-Joseph-Straße 169<br />

79098 Freiburg im Breisgau<br />

GENUSS<br />

CHOCOLATERIE LISA<br />

Lisa-Maria Rudiger ist Konditormeisterin und bietet<br />

in ihrer eigenen Chocolaterie köstliches Schokoladen-Handwerk<br />

an. Bekannt ist sie auch aus dem<br />

Fernsehen.<br />

Schützenstraße 8, 79822 Titisee-Neustadt<br />

T: +49 7651 5177<br />

lisas-chocolaterie.de<br />

BOAR GIN<br />

Preisgekrönter Gin, der laut eigener Aussage mit<br />

dem Schwarzwald-Trüffel veredelt wird. Dank einer<br />

Kooperation mit örtlichen Winzern entsteht auch<br />

ein limitierter Gin, der im Barriquefass reift.<br />

Breitsodstraße 4, 77740 Bad Peterstal-Griesbach<br />

T: +49 7806 9929466<br />

boargin.de<br />

<strong>Deutschland</strong>s Regionen<br />

genussvoll entdecken<br />

falstaff.com/regional-genuss<br />

Foto: CMR/ Anne Schüßler<br />

138 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


GELDERMANN / promotion<br />

WAHRE SEKTKULTUR<br />

ERLEBEN<br />

Seit 1838 pflegt die Geldermann Privatsektkellerei wahre<br />

Sektkultur. Mit Tradition und deutsch-französischer<br />

Handwerkskunst entstehen hochwertige und<br />

elegante Sekte für Kenner und Genießer.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Mehr als fünf Kilometer lange,<br />

verschlungene Gänge führen<br />

durch die dunklen Kellergewölbe<br />

aus dem 15. Jahrhundert<br />

unter dem Breisacher Schlossberg. Hier reifen<br />

die Geldermann Sekte über Jahre hinweg.<br />

Die charakterstarken Cuvées aus ausgewählten<br />

Weinen werden in Handarbeit und mit<br />

viel Liebe zum Detail hergestellt. Auch heute<br />

noch setzt Geldermann dabei auf traditionelle<br />

Flaschengärung und fühlt sich seinen französischen<br />

Wurzeln verpflichtet.<br />

Zu unterscheiden sind verschiedene Sektlinien,<br />

die für jeden Geschmack das Passende<br />

bieten. Die Geldermann »Les Grands«<br />

zum Beispiel, die zwei volle Jahre in den<br />

Kellern reifen und ihre unverkennbaren<br />

Noten entwickeln. Sie zeigen ausgeprägte<br />

frische Aromen und eine belebende Perlage.<br />

Die Sorten Grand Brut und Carte Blanche<br />

präsentieren feine Noten von Gebäck und<br />

weißen Früchten wie Birne und Pfirsich.<br />

Der Grand Rosé besticht mit fruchtigen<br />

Waldbeernoten. Die »Les Grands« sind nur<br />

im ausgewählten Fachhandel und in der<br />

gehobenen Gastronomie zu finden. »Wer<br />

heute eine Flasche Geldermann in der Hand<br />

hält, hat auch ein Stück Tradition und<br />

Handwerkskunst in der Hand«, sagt Marc<br />

Gauchey, ein Meister seines Fachs und seit<br />

fast 30 Jahren Kellermeister bei Geldermann.<br />

»Ich freue mich, die Handschrift des<br />

Hauses mit Herz und Seele weiterzutragen.«<br />

Gauchey hat das große Talent, facettenreiche<br />

Kompositionen zu schaffen, die<br />

immer ausgewogen und elegant im<br />

Geschmack sind. Seine persönliche Note<br />

erkennt man nicht nur in der Cuvée, sondern<br />

auch auf dem Etikett, wo die filigrane<br />

Handschrift des Elsässers ein Designmerkmal<br />

der edlen Ausstattung der Geldermann<br />

»Les Grands« bildet.<br />

Seit der Gründung 1838 durch William<br />

Deutz und Peter Geldermann in der<br />

Champagne führt das Haus Geldermann<br />

die Tradition und den Qualitätsanspruch<br />

der Gründerväter sorgfältig fort. Dass sich<br />

die Historie stimmig mit der Moderne verbinden<br />

lässt, zeigt die stilvolle Geldermann<br />

Boutique am Stammsitz in Breisach.<br />

Auf über 650 Quadratmetern lassen sich<br />

dort eine bis heute lebendige Sektkultur<br />

und die Geschichte des Hauses Geldermann<br />

erleben. Es wird Wissenswertes über<br />

die traditionelle Sektherstellung vermittelt,<br />

an der Sektbar können alle Geldermann<br />

Qualitäten verkostet werden und Besucher<br />

an Veranstaltungen und unterschiedlichen<br />

thematischen Führungen in den 600 Jahre<br />

alten Gewölbekellern teilnehmen.<br />

INFO<br />

Mehr über wahren Sektgenuss erfahren Sie auf<br />

geldermann.de<br />

jul–aug 2018 falstaff 139


RACING MEETS<br />

GLAMOUR<br />

Das größte Meeting des Galopprennsports, der elegante<br />

Grand-Prix-Ball, ein grandioses Open-Air-Fest und vieles mehr:<br />

Vom 24. August bis 1. September <strong>2019</strong> hat »Die Große<br />

Woche« in Baden-Baden so einiges zu bieten.<br />

Schnelle Pferde und große Hüte: So<br />

lässt sich mit einem Augenzwinkern<br />

»Die Große Woche« wohl auf den<br />

Punkt bringen. »Die Große Woche«<br />

ist seit Jahrzehnten das Flaggschiff des<br />

deutschen Galopprennsports und fasziniert<br />

die internationalen Besucher jedes Jahr<br />

aufs Neue. Denn es ist etwas ganz Beson-<br />

deres, das Rennfieber auf der Galopprennbahn<br />

in Baden-Baden/Iffezheim zu erleben<br />

– und dafür muss man kein Rennsport-<br />

Experte sein. Prickelnde Atmosphäre, aufregender<br />

Nervenkitzel, mitreißende Erwartungen:<br />

Denn an jedem der neun Renntage<br />

liefern sich über 100 Pferde spannende,<br />

hochwertige Wettläufe.<br />

Die Rennwoche ist auch ein gesellschaftlicher<br />

Höhepunkt im Jahr in Baden-Baden,<br />

weshalb im Zuge dessen auch im beschaulichen<br />

Iffezheim so einiges los ist. Schließlich<br />

mischt sich bei dem Hochglanzevent<br />

alles, was international Rang und Namen<br />

hat, auch gerne unter die Gäste. Besonders<br />

für die Damen ist die Rennwoche ein großes<br />

modisches Event. Denn wer etwas auf<br />

sich hält, entscheidet sich für eine extravagante<br />

und glamouröse Hutkreation. Und<br />

auch kulinarisch bietet die »Die Große<br />

Woche« die Möglichkeit, die herausragende<br />

Gastronomie in Iffezheim zu genießen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

140<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


BADEN-BADEN / promotion<br />

Schließlich bietet sie auch die perfekte Kulisse<br />

für ein ausgiebiges und intensives Sehen<br />

und Gesehen-Werden.<br />

Ein weiteres Highlight gibt es im glanzvollen<br />

Mittelpunkt der Stadt Baden-Baden.<br />

Der Kurgarten vor dem Kurhaus verwandelt<br />

sich dabei in eine große Party- und<br />

Gourmetmeile. Das »Kurpark-Meeting« ist<br />

seit Jahren ein ganz besonderer Magnet<br />

und lockt Besucher aus nah und fern. Das<br />

bezaubernde sommerliche Ambiente des<br />

Kurgartens bietet dabei einen perfekten<br />

Rahmen für ein Open-Air-Fest der Extra-<br />

Klasse – ganz besonders in den Abendstunden,<br />

wenn das Kurhaus stimmungsvoll illuminiert<br />

ist. Die regionalen Gastronomen,<br />

bekannt für ihr hochwertiges und vielfältiges<br />

Angebot an Restaurants, präsentieren<br />

sich hier und verwöhnen die Gäste an unterschiedlichen<br />

Gourmet-Ständen mit ihren<br />

kulinarischen Köstlichkeiten aus Küche<br />

und Keller. Ein Mitgrund, warum sich Baden-Baden<br />

zu einem regelrechten Mekka<br />

für Feinschmecker und Weinkenner entwickelt<br />

hat. In der Konzertmuschel vor dem<br />

Kurhaus bieten daneben unterschiedlichste<br />

Künstler aus dem In- und Ausland täglich<br />

abwechslungsreiche Live-Musik. Freuen<br />

können sich die Besucher auf einen Musik-<br />

Mix von Jazz über Groove bis hin zu<br />

Funk und Big Bands. Der Eintritt ist an<br />

allen Tagen frei.<br />

Zum Grand Prix Ball mit der Ehrung<br />

des »Galoppers des Jahres 2018« rollt Baden-Baden<br />

den roten Teppich aus. Der glamouröse<br />

Ball im glanzvollen Bénazet-Saal<br />

ist ein weiteres gesellschaftliches Highlight<br />

am Vorabend des Longines Großer Preis<br />

und bietet seinen Gästen ein wahrlich exklusives<br />

Erlebnis. Die Gäste sowie Prominente<br />

und Persönlichkeiten aus Politik,<br />

Wirtschaft, Medien und Galopprennsport<br />

flanieren über den roten Teppich, um an<br />

diesem Abend beim Grand Prix Ball dabei<br />

zu sein. Nach dem prickelnden Champagnerempfang<br />

erwartet die Gäste ein modern<br />

interpretiertes Vier-Gänge-Gala-Dinner, begleitet<br />

von einem hochklassigen Unterhaltungsprogramm<br />

mit Tanz und Livemusik.<br />

Stargast ist die außergewöhnliche Sängerin<br />

Conchita Wurst, die 2014 den Eurovision<br />

Song Contest gewann und seitdem internationalen<br />

Erfolg feiert.<br />

Die Eröffnung des Grand Prix Balls<br />

übernimmt die Philharmonie Baden-Baden.<br />

Einen ganz besonders inszenierten Eröffnungswalzer<br />

präsentieren die Debütanten<br />

der Tanzschule Gutmann aus Freiburg.<br />

Tänzerische Höhepunkte mit Auszügen<br />

aus der Tanzshow »SoulDance« von und<br />

mit »Let’s Dance«-Promicoach Robert<br />

Beitsch und vielen weiteren Profitänzern<br />

runden die rauschende Ballnacht hervorragend<br />

ab. Das alles verspricht einen wahrhaftig<br />

eindrucksvollen Abend.<br />

»Baden-Baden – the good good life!«<br />

Ein Besuch lohnt sich immer, aber eben<br />

ganz besonders zur »Großen Woche«.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter:<br />

baden-baden.com<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 141


GUTES AUS DEM<br />

SCHWARZWALD<br />

D<br />

er Schwarzwald<br />

lässt mit seinen<br />

abwechslungsreichen<br />

Regionen und<br />

Angeboten keine Wünsche<br />

offen. Die Naturlandschaft ist<br />

wahrhaft einzigartig – Wasserfälle,<br />

Wälder, Seen und Wiesen<br />

lassen das Herz jedes Naturliebhabers<br />

höherschlagen. Aber<br />

nicht nur die Flora und Fauna<br />

ist beeindruckend: Der<br />

Schwarzwald ist ein attraktives<br />

Genussziel für Gourmets und<br />

Weinkenner aus aller Welt. Im<br />

Weinland Baden-Baden beispielsweise<br />

werden Tropfen<br />

gekeltert, die internationalen<br />

Ruhm genießen. Auch die hier<br />

produzierten Edelbrände sind<br />

weit über die Region hinaus<br />

bekannt und geschätzt. In zahlreichen<br />

Thermen und Wellnesshotels<br />

kann man die Seele perfekt<br />

baumeln lassen. Der<br />

Schwarzwald ist ein Potpourri<br />

an Möglichkeiten.<br />

FREIBURG<br />

IHR RIESLING-<br />

SPEZIALIST<br />

Seit Dezember 2006 bietet die Weinhandlung<br />

ein ausgewähltes Sortiment<br />

an deutschen Weinen mit Fokus auf<br />

Riesling an. Weiters finden sich auch<br />

Weine aus Frankreich, Spanien, Italien<br />

und der »Neuen Welt« im Portfolio.<br />

WEINBÄR<br />

Bertoldstraße 8, 79098 Freiburg<br />

T: +49 761 2172084, weinbaer.de<br />

BADEN-BADEN<br />

WEINLAGERVERKAUF BEI<br />

CITY AND MORE<br />

Ein Treffpunkt für genussfreudige<br />

Menschen. Wann kauft man einen<br />

Wein? Wenn er schmeckt! Aber<br />

wie kann man wissen, dass er<br />

schmeckt? Wenn man ihn probiert!<br />

Nach diesem Motto findet immer<br />

am ersten Samstag im Monat der<br />

Weinlagerverkauf des Genießernetzwerks<br />

»City and more« von<br />

Martina & Joachim Buchholz statt.<br />

Ausgewählte Weine und Prickelndes<br />

meist kleiner Produzenten aus<br />

Italien, Portugal und <strong>Deutschland</strong><br />

können verkostet werden. Weinlagerverkauf<br />

bei »City and more« –<br />

immer am ersten Samstag im Monat<br />

(oder nach telefonischer Vereinbarung)<br />

oder im Onlineshop.<br />

CITY AND MORE<br />

Am Markbach 13<br />

76547 Sinzheim/Baden-Baden<br />

T: +49 7221 992899<br />

cityandmore.de<br />

142 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


GASTRONOMIE SCHWARZWALD / promotion<br />

BADEN-BADEN<br />

PROBIEREN, EINKAUFEN,<br />

GENIESSEN …<br />

Die Genussmesse »fine« im<br />

»Kurhaus Baden-Baden«<br />

25.–27. Oktober <strong>2019</strong><br />

Bereits zum 15. Mal veranstaltet das<br />

Genießernetzwerk »City and more«<br />

die Genussmesse »fine« für fineschmecker,<br />

finetrinker und finegeister<br />

im wunderschönen »Kurhaus<br />

Baden-Baden«. An drei Tagen präsentieren<br />

über 100 selektierte Aussteller<br />

auf über 2000 Quadratmetern<br />

ihre Produkte aus den Bereichen Kulinarik,<br />

Design und Handwerk. Freitag,<br />

25.10. 16–22 Uhr | Samstag,<br />

26.10. 11–20 Uhr | Sonntag, 27.10.<br />

11–18 Uhr, Eintritt: € 10,–<br />

Weitere Informationen:<br />

cityandmore.de<br />

KURHAUS BADEN-BADEN<br />

Kaiserallee 1, 76530 Baden-Baden<br />

T: +49 7221 353204<br />

info@kurhaus-badenbaden.de<br />

kurhaus-badenbaden.de<br />

EUROPA-PARK<br />

HYGGE IM »BUBBA SVENS«<br />

Skandinavische und internationale<br />

Spezialitäten erwarten Sie im Boathouse<br />

Restaurant »Bubba Svens«<br />

des neu eröffneten Vier-Sterne-Superior-Hotels<br />

»KRØNASÅR«. Von<br />

der Decke ragt die Wiking Saga, ein<br />

legendäres Schiff, mit dem der<br />

Abenteurer und Weltumsegler<br />

Burghard Pieske den Atlantik überquerte.<br />

Imposant sticht der massive<br />

Tresen aus Holz als nachemp-<br />

fundener Bootsrumpf ins Auge.<br />

Das »Bubba Svens« ist der ideale<br />

Ort für einen Aperitif oder ein feines<br />

Essen in maritimer Atmosphäre<br />

mit zahlreichen Artefakten der<br />

Seefahrt im Süden Badens.<br />

RESTAURANT »BUBBA SVENS«<br />

Äußerer Ring 3, 77977 Rust<br />

Baden-Württemberg<br />

T: +49 7822 86<strong>05</strong>922<br />

guestrelations-resort@europapark.de<br />

europapark.de/de/gastronomie/<br />

bubba-svens<br />

Fotos: beigestellt<br />

SCHOLERHOF<br />

WENN EIN GIN DEN NAMEN<br />

SEINER BRENNERIN TRÄGT<br />

Die Namensgeberin des »IRIS Dry<br />

Gin« ist keine andere als die Brennerin<br />

selbst: Iris Krader verwirklichte<br />

ihre Idee, einen eigenen personifizierten<br />

London Dry Gin zu kreieren –<br />

ohne künstliche Aromen und ohne<br />

jegliche Süßung. Der präsente Wacholdergeschmack,<br />

eingebunden in<br />

florale Noten, verbindet sich mit Zitrus<br />

und balsamischen Aromen zu ei-<br />

nem lang anhaltenden Geschmackserlebnis.<br />

Die Verbundenheit zum<br />

Schwarzwald wird sowohl beim Design<br />

als auch bei den Zutaten deutlich.<br />

Die hochmoderne Wasserbadbrennerei<br />

fasst 150 Liter und wird –<br />

wie schon vor 100 Jahren – mit Holz<br />

befeuert. Der »IRIS Dry Gin« wird<br />

von Hand abgefüllt, etikettiert und<br />

mit einem roten Bommel versehen.<br />

Bei der destillata wurde er zweimal<br />

mit der Goldmedaille ausgezeichnet.<br />

SCHOLERHOF<br />

irisdrygin.com<br />

DURBACH<br />

WEINE MIT LEIDENSCHAFT<br />

1561 erstmals urkundlich erwähnt,<br />

ist das Weingut Andreas Männle<br />

seit einem Jahrhundert in Familienbesitz.<br />

Wir haben den Anspruch,<br />

stets nur mit dem Besten zufrieden<br />

zu sein. Heute ist es nicht nur wichtig,<br />

guten Wein zu machen, sondern<br />

der Erlebnisfaktor spielt beim Weineinkauf<br />

eine immer bedeutendere<br />

Rolle. Unsere vom Deutschen Weininstitut<br />

ausgezeichnete Vinothek<br />

erstreckt sich auf gut 28 Metern<br />

Länge. Im Untergeschoss befindet<br />

sich der großzügige Holzfasskeller,<br />

die obere Etage lädt zum Gustieren<br />

und Verweilen ein. Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

SCHWARZWALD.WEIN.GUT.<br />

ANDREAS MÄNNLE<br />

Heimbach 12<br />

77770 Durbach<br />

T: +49 781 41486<br />

schwarzwaldweingut.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 143


promotion / BERLIN CAPITAL CLUB<br />

Der »Club International e.V.« in<br />

Leipzig gehört dem internationalen<br />

IAC-Netzwerk an. Die 330.000 IAC-<br />

Mitglieder in über 40 Ländern haben<br />

Zugang zu fast 250 Business-, Golfund<br />

Country-Clubs weltweit.<br />

CLUBBING UND<br />

SOCIETY AUF<br />

WELTSTADT-NIVEAU<br />

Im Club International trifft sich die Bürgerschaft Leipzigs –<br />

zum Wohle der Stadt und ihrer offenen Internationalität.<br />

Kulinarik und Stil sind wichtige Begleiter.<br />

Der syrische Student Raisan Hameed,<br />

Haus- und Hoffotograf im Club International,<br />

bittet Friedrich Merz<br />

und den Vorstand zum Family-Foto<br />

vor den Kamin im Foyer der Meyer’schen Villa<br />

im italienischen Stil. Präsident Detlef Bischoff<br />

wünscht allen Club-Mitgliedern und Gästen<br />

»Bon appétit«, der Butterfisch und die Crêpes<br />

Suzette von Saxonia Catering warten auf die<br />

Gäste, und der Tender an der Gin-Bar der<br />

Gourmé tage im Roten Salon mixt die ersten<br />

Cocktails. Die Gäste unterhalten sich bei leiser<br />

Musik noch kon trovers über das zukünftige<br />

Verhältnis zu den USA.<br />

Ein ganz normaler Abend im Club International,<br />

in der Villa an der berühmten Käthe-Kollwitz-<br />

Straße, Ecke Ferdinand-Lassalle-Straße. Der<br />

Ort, an dem seit 2003 der vor über 20 Jahren<br />

gegründete Club International Clubbing auf<br />

höchstem Niveau pflegt: gegen die Beliebigkeit<br />

und für den Bürgersinn der Heldenstadt Leipzig.<br />

Und das mit nahezu wöchentlichen Treffen der<br />

rund 230 Mitglieder.<br />

Das »Schmiermittel« dieser geistigen Auseinandersetzungen<br />

ist ein gepflegtes Catering von Saxonia<br />

Catering und wechselnde Angebote der flüssigen<br />

Geister von Gourmétage Leipzig.<br />

Diese Angebote stehen Mitgliedern und ausgewählten<br />

Gästen auch für private Zusammenkünfte<br />

zur Verfügung – im Sommer zum Sundowner in<br />

der Orangerie und im Garten. Gäste aus der <strong>Falstaff</strong>-Welt<br />

sind herzlich willkommen.<br />

INFO<br />

Club International e.V.<br />

Käthe-Kollwitz-Straße 115<br />

04109 Leipzig<br />

T: +49 341 1494610<br />

info@club-international.de<br />

club-international.de<br />

Fotos: Tamas Hegede, Max Niemann<br />

144<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong><br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

144


SIXPACK<br />

RESTAURANTS IM TEST<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

RESTAURANT ZENKICHI<br />

Johannisstraße 20<br />

10117 Berlin<br />

THE LONELY BROCCOLI<br />

Andaz München Schwabinger Tor<br />

Leopoldstraße 170<br />

80804 München<br />

SCHWARZER HAHN<br />

Hotel Deidesheimer Hof<br />

Am Marktplatz 1<br />

67146 Deidesheim<br />

INTUU<br />

Berliner Straße 30<br />

37073 Göttingen<br />

BISTRONAUTEN<br />

Kopernikusstraße 43<br />

69469 Weinheim<br />

TIPKEN’S<br />

Severin’s Resort & Spa<br />

Am Tipkenhoog 18<br />

25980 Keitum auf Sylt<br />

UNSERE TESTER<br />

DETLEF BERG (DB)<br />

berichtet seit mehr als 20 Jahren über<br />

Essen und Trinken in aller Welt.<br />

PHILIPP ELSBROCK (ELS)<br />

ist <strong>Falstaff</strong>-Gourmet-Chefredakteur in<br />

<strong>Deutschland</strong>.<br />

TINA HÜTTL (TH)<br />

zog von Bayern nach Berlin, immer auf<br />

der Suche nach gutem Essen, seit 2012<br />

erkundet sie als Gastro-Kritikerin jede<br />

Woche das kulinarische Berlin.<br />

THOMAS VEIGEL (TV)<br />

ist Wirtschaftsjournalist und schreibt<br />

seit Langem über Gastronomen und<br />

Winzer sowie über Essen und Trinken.<br />

Feinste japanische Küche:<br />

Hausgemachtes Tofu-Trio<br />

im »Zenkichi« in Berlin.<br />

NEU EINGEDECKT<br />

Foto: Hiroshi Toyoda<br />

JETZT<br />

GRATIS<br />

RESTAURANT-<br />

GUIDE APP<br />

Ein Modern Meat House in München, saisonal-regionale Küche in<br />

Weinheim, ein neues Konzept samt Umgestaltung in Deidesheim,<br />

Shared Dining auf Sylt, ein Japaner in Reinkultur in Berlin und Nikkei-<br />

Küche in Göttingen: unsere Restaurantbewertungen in <strong>Deutschland</strong>.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

145


gourmet / SIXPACK<br />

RESTAURANT<br />

ZENKICHI<br />

Berlin<br />

1Das »Zenkichi« in Berlin ist ein Phänomen.<br />

Das japanische Restaurant,<br />

das von der Japanerin Motoko Watanabe<br />

und ihrem israelischen Mann Shaul<br />

Margulies 2015 als Ableger ihres New Yorker<br />

»Zenkichi« eröffnet wurde, ist immer gut<br />

besucht. Vor allem von Foodies, Japanern<br />

und Touristen, die das Restaurant gezielt ansteuern.<br />

Kein Wunder, es ist vermutlich der<br />

einzige Japaner in Berlin, der die reine Lehre<br />

so kompromisslos zelebriert: Kein Sushi, kein<br />

Wein, kein Deutsch – stattdessen ein zeremonielles,<br />

von Proteinen hin zu Kohlenhydraten<br />

aufbauendes Omakase-Menü, feinster<br />

Sake aus japanischen Mikro-Brauereien,<br />

ausgewählt von einer eigenen Sake-Sommelière,<br />

und Personal, das entweder aus Japan<br />

kommt oder dort länger gearbeitet hat. Hat<br />

man sich an das etwas zu sparsame Licht in<br />

den mit Bambus-Rollos verschließbaren<br />

Separees und den Jazz gewöhnt, entrückt<br />

man dieser Welt. Von den hauchzarten Aromen<br />

eines in Kombu gebeizten Wolfsbarsch-<br />

Sashimi geht es über zu knackigen Lotuswurzeln,<br />

die mit einer unglaublich feinen<br />

Eigelb-Essig-Emulsion beträufelt sind, hin<br />

zu einem dank Shiso würzigen Tatar aus<br />

Hokkaido und Jakobsmuschel. Die Sashimis<br />

sind ein Showcase für beste Meerestiere,<br />

noch nie war eine Softshell-Krabbe in Tempura<br />

so perfekt, dass sich jedes Krabbenteil<br />

geschmacklich unterschied. Und das Kalbs-<br />

Shabu-Shabu in Premium-Sake pochiert sowie<br />

der hausgemachte, seidige Tofu sollten<br />

nie zu Ende gehen. Gewiss gibt es alles auch<br />

à la carte. Doch wer sich nach dem authentischen<br />

Japanerlebnis sehnt, der spart sich statt<br />

des Menüs lieber den Flug nach Tokio. TH<br />

Intimer Genuss in den<br />

Separees im »Zenkichi«.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

47 von 50<br />

18 von 20<br />

19 von 20<br />

7 von 10<br />

91 von 100<br />

ZENKICHI<br />

Johannisstraße 20<br />

10117 Berlin<br />

T: +49 30 24630810<br />

zenkichi.de<br />

THE LONELY<br />

BROCCOLI<br />

München<br />

2<br />

Schwabinger Tor, so heißt ein neues<br />

Stadtquartier in München. Dort hat<br />

das stilvolle »Andaz« eröffnet und<br />

bereichert die Hotellandschaft der Stadt. Das<br />

erste deutsche Haus der Luxus-Lifestylemarke<br />

von »Hyatt« begeistert mit gelungenem<br />

Design, einer modernen Interpretation traditioneller<br />

Münchner Lebensweise. So lässt<br />

sich immer wieder die bayerische Raute entdecken,<br />

und eine gigantische Brezel aus<br />

einer Bronzeguss-Legierung im Lobby-Bereich<br />

ist bereits Lieblingsmotiv für Selfies. In<br />

kulinarischer Hinsicht folgt das Restaurant<br />

ebenfalls neuesten Trends. Es versteht sich<br />

als Modern Meat House. Küchenchef André<br />

Schmidt setzt dabei ganz und gar nicht nur<br />

auf Steaks. Er möchte den Gästen das ganze<br />

Tier schmackhaft machen. Damit das auch<br />

gelingt, hat er sich einiges ausgedacht. Wie<br />

etwa das fantastische Schweinspopcorn zum<br />

Knabbern. Dafür kocht, dehydriert und<br />

bäckt Schmidt Schweinehaut aus, gibt dabei<br />

geräucherten Chili, Paprikapulver und Salz<br />

dazu. Das Ergebnis: konzentrierter<br />

Geschmack mit feinen Röstaromen. Bei den<br />

Hauptgerichten überzeugen die wunderbar<br />

zarten, dunkel geschmorten Ochsenbäckchen<br />

und der Slow-cooked-Lammnacken vom<br />

Holzkohlengrill. Schön, dass es auch Kotelett<br />

vom Schwein, fein geräuchert und dryaged,<br />

mit geröstetem Apfel und pikanter Salbei-Senf-Butter<br />

gibt. Fleischliebhaber<br />

be kommen natürlich auch ihre Premium-<br />

Cuts vom Josper Holzkohlegrillofen. Fleisch<br />

und Gemüse kommen aus ausgewählten bayerischen<br />

Betrieben – das garantiert Qualität,<br />

die man schmeckt. Nicht vergessen: die<br />

süßen Köstlichkeiten zum Dessert und ein<br />

Drink in der Rooftop-Bar »M’Uniqo«. DB<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

88 von 100<br />

THE LONELY BROCCOLI<br />

Andaz München Schwabinger Tor<br />

Leopoldstraße 170<br />

80804 München<br />

T: +49 89 9042191234<br />

hyatt.com<br />

»Nose to tail« auf den Tellern<br />

im »The Lonely broccoli«.<br />

Fotos: Mark Seelen, Nils Hasenau, sebastianboettcher.com, beigestellt<br />

146 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SCHWARZER<br />

HAHN<br />

Deidesheim<br />

Neuer Glanz im »Schwarzer<br />

Hahn« in Deidesheim.<br />

3<br />

Während andernorts Gourmet-Restaurants<br />

schließen, gibt man im »Deidesheimer<br />

Hof« Vollgas und lässt das<br />

Restaurant »Schwarzer Hahn« in neuem<br />

Glanz erstrahlen. Dafür wurden Wände versetzt,<br />

Restaurant und Bar komplett umgestaltet<br />

und ein ausgeklügeltes Lichtkonzept<br />

installiert. Entstanden ist ein neues Raumerlebnis<br />

im urbanen Schick, stilvoll modern<br />

ausgestattet. Und auch die Küche von Stefan<br />

Neugebauer ist neu ausgerichtet: mehr Einzelgerichte,<br />

die auch vegetarische und vegane<br />

Wünsche berücksichtigen, sowie die »Flotten<br />

Teller«, eine attraktive Alternative für Gäste,<br />

die nur ein paar Kleinigkeiten essen möchten.<br />

Wer das Tatar vom Yak-Rind für zwei Personen<br />

bestellt, bekommt erstklassige Fleischqualität:<br />

comme il faut mit Kapern, Sardellen,<br />

Cognac und Eigelb am Tisch zubereitet.<br />

Zum Einstieg ebenso empfehlenswert sind<br />

die feinwürzige Bouillabaisse und die Kopfsalatherzen,<br />

verfeinert mit erfrischendem<br />

Kefir, Paprikaperlen, Avocado, Fingerlimes,<br />

Kichererbsen und Cashewkernen. Der in zwei<br />

Gängen servierte Tiefsee-Saibling, roh mariniert<br />

und in Orangenöl konfiert, begeistert<br />

mit seinem meeresfrischen intensiven<br />

Ge schmack. Perfekt harmonisch arrangiert<br />

ist die Crépinette vom Zicklein, begleitet von<br />

einem dezent sanften Zimt-Couscous und<br />

einer feincremigen Sherry-Honig-Sauce, die<br />

dem Gericht eine zusätzliche aromatische Note<br />

verleiht. Unter dem Motto »Heimatliebe«<br />

verbergen sich Pfälzer Klassiker wie Saumagen,<br />

Blutwurst und Kohlroulade, die niemand<br />

innovativer und gekonnter verfeinert. Den<br />

Weinempfehlungen des freundlichen Service<br />

kann man vorbehaltlos folgen. ELS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

8 von 10<br />

92 von 100<br />

SCHWARZER HAHN<br />

Hotel Deidesheimer Hof<br />

Am Marktplatz 1<br />

67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 96870<br />

deidesheimerhof.de<br />

INTUU<br />

Göttingen<br />

4<br />

Man kann zum Übernachten ins<br />

»Hotel Freigeist« kommen, es liegt<br />

nicht nur günstig am Göttinger<br />

Bahnhof, sondern bietet als Mitglied der<br />

Design-Hotels auch zeitgeistige und trotzdem<br />

komfortable Einrichtung. Nur für diesen<br />

Zweck wäre ein Besuch aber viel zu<br />

schade, zum »Freigeist« gehören nämlich<br />

sowohl eine ausgezeichnete Bar als auch ein<br />

lebendiges, junges Restaurant. Das »Herbarium«<br />

ist das Reich des jungen Barchefs<br />

Yannick Bertram, der einige Preise gewonnen<br />

hat und auf hohem Niveau Standards<br />

sowie anspruchsvolle Eigenkreationen serviert.<br />

Sollte man sich merken, falls der<br />

Anschlusszug mal Verspätung hat. Das Restaurant<br />

»Intuu« braucht zwingend mehr<br />

Zeit, die Stunden ziehen hier schnell vorüber.<br />

Neben der beliebten Nikkei-Küche,<br />

also der Mischung aus japanischen und<br />

peruanischen Gerichten, bietet der vielge-<br />

reiste Küchenchef Alexander Zinke gute<br />

Steaks aus diversen Herkünften an: Wagyu-<br />

Entrecôtes aus Chile und Tomahawks aus<br />

Irland etwa. Besondere Beachtung verdient<br />

indes das X.O.Beef aus Österreich,<br />

Zuschnitte von älteren Tieren, die als aromatische<br />

Spezialität gelten und in eigenen<br />

Dry-aged-Schränken vor den Augen der<br />

Gäste reifen. Das haben nicht viele Restaurants<br />

in <strong>Deutschland</strong> auf der Karte, überhaupt<br />

fällt im »Intuu« die individuelle<br />

Handschrift der Gerichte auf. Empfehlenswert<br />

sind die sanft gegrillten Auberginen,<br />

die karamellisiert und mit Miso gewürzt<br />

sind. Auch der grüne Spargel mit japanischem<br />

Wafu-Dressing und Sesam ist eine<br />

gelungene Kombination, ebenso wie das<br />

50 Stunden gegarte Short Rib, das mit einem<br />

japanischen BBQ-Lack überzogen ist. ELS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

87 von 100<br />

INTUU<br />

Berliner Straße 30<br />

37073 Göttingen<br />

T: +49 551 999530<br />

freigeist-goettingen.de<br />

Von Japan bis<br />

Peru: Nikkei-Küche<br />

im »Intuu«.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

147


gourmet / SIXPACK<br />

BISTRONAUTEN<br />

Weinheim<br />

Saisonale, regionale<br />

Küche par excellence<br />

bei den »Bistronauten«.<br />

5Neben den Gleisen der ehemaligen<br />

Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft<br />

ist ein kulinarisches Raumschiff<br />

gelandet. An Bord: Die »Bistronauten«.<br />

Von den Weiten des Alls ist im alten<br />

Bahnhof aber nichts zu spüren, die hier verarbeiteten<br />

Produkte kommen von den Weiden<br />

und aus den Teichen des Odenwaldes<br />

sowie von den Feldern der Rheinebene. In der<br />

offenen Küche kochen Max Stoll und seine<br />

Crew regional und saisonal mit einer selten<br />

verwirklichten Konsequenz. Nur wenige<br />

Produkte haben eine andere Heimat. Max<br />

Stoll hat in der damaligen Sterne-Küche des<br />

»Strahlenberger Hofs« in Schriesheim gelernt.<br />

Elemente daraus verbindet er mit einer modernisierten,<br />

traditionellen Küche. Hier wird<br />

präzise gearbeitet, das Produkt steht im Mittelpunkt.<br />

Bei nur einem Vier-Gang-Menü<br />

bleibt die Wahl zwischen Fleisch, Fisch und<br />

vegetarisch beim Hauptgang. Die Sauerampfersuppe<br />

wird nicht durch Sahne verfälscht,<br />

die paar Tropfen Olivenöl passen perfekt,<br />

wie die Croûtons aus selbst gebackenem<br />

Brot. Die in Butter gebratene Lachsforelle<br />

liegt auf pürierten Erbsen, die perfekt mit<br />

Linguine aus kurz blanchiertem Kohlrabi<br />

harmonieren. Eine Klammer zwischen dem<br />

Gemüse und den Röst aromen der Forelle ist<br />

der leicht geschäumte, reduzierte Fischfond.<br />

Der Bauerngockel und die Spargelhälften<br />

kommen gut mit dem dominanten Estragon<br />

zurecht. Die Weinkarte ist regional sehr gut<br />

sortiert, der Service kompetent und aufmerksam.<br />

Die Ziegelsteine der Wände strahlen<br />

Wärme aus. Die Wohlfühlatmosphäre<br />

unterstreicht der Barkeeper, der im Nebenjob<br />

alte Schallplatten auflegt.<br />

TV<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

18 von 20<br />

16 von 20<br />

9 von 10<br />

86 von 100<br />

BISTRONAUTEN<br />

Kopernikusstraße 43<br />

69469 Weinheim<br />

T: +49 6201 8461856<br />

bistronauten.de<br />

TIPKEN’S<br />

Keitum auf Sylt<br />

6<br />

Im Hotelrestaurant des »Severin’s<br />

Resort & Spa« in Keitum auf Sylt<br />

weht ein frischer kulinarischer<br />

Wind. Verantwortlich dafür ist Norman<br />

Eller, der seit diesem Frühjahr hinter dem<br />

Herd steht. Der 31-Jährige erlernte sein<br />

Handwerk bei Sternekoch Alexander Hermann,<br />

und nach weiteren Stationen in der<br />

Spitzengastronomie zeichnet er jetzt für<br />

das »Tipken’s« und das auf regionale<br />

Gerichte spezialisierte »Hoog« verantwortlich.<br />

»Entdecken – Genießen – Teilen«<br />

– das ist der Leitspruch für das neue kulinarische<br />

Konzept im »Tipken’s«. Die Gäste<br />

können sich für ein Zwei-, Drei- oder<br />

Vier-Gang-Shared-Dining-Menü entscheiden,<br />

dabei werden alle Gerichte in die<br />

Mitte des Tischs gestellt und geteilt. So<br />

lernen die Gäste bei jedem einzelnen Gang<br />

unterschiedliche Geschmackserlebnisse<br />

kennen. In zwangloser Atmosphäre wird<br />

dabei nicht nur probiert, sondern auch<br />

lebhaft über die Speisen diskutiert. Der<br />

Dreiklang von »Tatar/Makrele/Thunfisch«<br />

bildet den Auftakt zu allen Menüs.<br />

Bereits hier zeigt sich, dass Eller sein<br />

Handwerk versteht. Und auch das darauffolgende<br />

Trio mit Garnele, Spargel und<br />

Teres Major überzeugt. Höchstnoten<br />

bekam vor allem das zarte, perfekt gegrillte<br />

Stück aus der Rinderschulter mit wunderbaren<br />

Röstaromen, feinem Jus sowie<br />

Süßkartoffeln und Mais. Das süße Finale<br />

»Valrhona/Rhabarber/Mille-feuille« ist<br />

schließlich der krönende Abschluss einer<br />

wunderbaren kulinarischen Reise. Neben<br />

den Menüs ist auch à la carte möglich.<br />

Sommelier Sebastian Kesting berät fachkundig<br />

und schenkt die passenden Tropfen<br />

zu den Speisen ein.<br />

DB<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

87 von 100<br />

Shared-Dining-Menüs<br />

im »Tipken’s« auf Sylt.<br />

TIPKEN'S<br />

Severin’s Resort & Spa<br />

Am Tipkenhoog 18<br />

25980 Keitum auf Sylt<br />

T: +49 4651 46066533<br />

severins-sylt.de/restaurants/tipkens<br />

Fotos: Simon Hofmann, beigestellt<br />

148 falstaff jul–aug <strong>2019</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


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Fotos: beigestellt<br />

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jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 149


gourmet / INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

ALPINKÜCHE OHNE<br />

FOLKLORE<br />

Feinmechaniker und Alchimist, Traditionshüter und Vorreiter – das alles ist<br />

Andreas Caminada, und zwar auf höchstem Niveau. Seit seiner Auszeit erst recht.<br />

TEXT HANS THEO STAMP<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

SCHLOSS SCHAUENSTEIN<br />

Schlossgass 77<br />

7414 Fürstenau, Schweiz<br />

T: +41 81 6321080<br />

schauenstein.ch<br />

47 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

10 von 10<br />

95 von 100<br />

Purismus bei den Aromen wie bei<br />

den Präsentationen: Andreas<br />

Caminada, wie er leibt und lebt.<br />

FAZIT: Andreas Caminada muss niemandem<br />

mehr etwas beweisen. Die (gelegentlichen) früheren<br />

Gags sind verschwunden. Geblieben sind das glasklare<br />

Konzept, der kompromisslose Fokus auf den Geschmack<br />

und die Perfektion der Präsentation. Das dürfte in dieser<br />

Form nicht mehr leicht zu steigern sein.<br />

Der Bergadler Andreas Caminada<br />

zieht weiter einsam seine Kreise.<br />

Ihn zu rühmen hieße, Wasser in den<br />

nahen Rhein zu gießen. »Schloss Schauenstein«<br />

ist einer jener Spots, wo der wahre<br />

Gourmet einmal jährlich hinfährt, um zu<br />

schauen, was der Tausendsassa wieder ausgetüftelt<br />

hat. Seit seiner mehrmonatigen<br />

Auszeit, die auch schon wieder ein Weilchen<br />

zurückliegt, kocht er noch präziser,<br />

noch geraffter, noch geradliniger. Gags wie<br />

auf Tablets servierte Gänge sind da nicht<br />

mehr nötig. Im Gegenteil, man kriegt hier<br />

exemplarisch gezeigt, dass für eine große<br />

Küche keine Luxusprodukte notwendig<br />

sind. Ebenso mustergültig demonstriert<br />

Caminada, wie man regionale Produkte<br />

ohne Folklorismus einsetzt. Schon die<br />

Apérohäppchen sind überragend, namentlich<br />

die als Mandeln verkleidete Entenleber<br />

mit Roter Bete und das in faszinierenden<br />

Grüntönen gehaltene Kopfsalat-Cornet.<br />

Aus den Amuse-Bouches ragt der fulminante<br />

Geschmacksakkord aus Rote Bete und Rind<br />

heraus. Später adelt Caminada die bodenständig<br />

klingende Kombination aus<br />

Schwein, Dörrbirne und Röstzwiebel zu<br />

höchster Finesse. Als optionalen Zusatzgang<br />

bekommen wir einen »historischen«<br />

Teller, nämlich »Makrele Rettich Radieschen«<br />

aus dem Jahr 2012 - auch aus heutiger<br />

Sicht ein Wurf und ein Meilenstein in<br />

Caminadas Fischküche. Um einen Tick<br />

klassischer, aber in seiner Art schwer zu<br />

übertreffen dann der Hirsch mit Schwarzwurzel.<br />

Dazu kommt wieder Rote Bete, die<br />

im aktuellen Menü eine hohe Präsenz zeigt.<br />

Das Dessert, stilvollendet präsentiert, stellt<br />

mit Quitte und Sanddorn erneut als rustikal<br />

geltende Produkte ins Licht. Über den herrschaftlichen<br />

Rahmen von »Schloss Schauenstein«<br />

müssen keine Worte mehr verloren<br />

werden. Die Kompetenz und der Innovationsgeist<br />

von Sommelière Anna Junge dürften<br />

sich ebenfalls herumgesprochen haben.<br />

Fotos: VERONIQUE HOEGGER WWW.VER.CH, Oriani Oreggoni<br />

150 falstaff jul–aug <strong>2019</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


Timeless by<br />

Tradition<br />

Die Stilwelt Classic lebt von der Harmonie der<br />

Gegensätze, der zeitlosen Komposition aus Tradition<br />

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37, <strong>05</strong>241/6494 33602 BIELEFELD, SieMatic am Adenauerplatz, Adenauerplatz 1, <strong>05</strong>21/56031880 33647 BIELEFELD, Küchenidyll Gerling, Treppenstr. 22-24, <strong>05</strong>21/446121<br />

33739 BIELEFELD, Küchenhaus Erich Pohl e. K., Eickumer Str. 84, <strong>05</strong>206/910912 35390 GIESSEN, Küchen+Ideen Re-ell GmbH, Plockstr. 14, 0641/974400 37081 GÖTTINGEN,<br />

SieMatic auf der Siekhöhe, Herbert-Quandt-Str. 10, <strong>05</strong>51/92040 40210 DÜSSELDORF, Miele Center Granderath, Steinstr. 26, 0211/131132 40212 DÜSSELDORF, SieMatic im<br />

stilwerk Düsseldorf, Grünstr. 15, 0211/29369270 41061 MÖNCHENGLADBACH, SieMatic auf der Bismarckstraße, Bismarckstr. 87, 02161/9484460 42117 WUPPERTAL, Küchen<br />

Sisting-Concept Store, Friedrich-Ebert-Str. 141, 0202/248010 44135 DORTMUND, SieMatic am Märkischen Tor, Märkische Str. 8-10, 0231/53462996 44534 LÜNEN, Küchen<br />

Schmidt GmbH & Co. KG, Gartenstr. 7-9, 02306/6036 45128 ESSEN, SieMatic an der Philharmonie, Huyssenallee 78-80, 0201/50728<strong>05</strong>0 46446 EMMERICH, Hans Te Wildt<br />

Küchen+Wohnen KG, Klosterstr. 1-7, 02828/902280 46569 HÜNXE, Küchen | Stil, In den Elsen 87, 02858/838023 47<strong>05</strong>8 DUISBURG, Küchenforum Bülles GmbH & Co. KG,<br />

Falkstr. 97, 0203/300270 47803 KREFELD, Hoster Küchen & Einrichtungen GmbH, Hülser Str. 500, 02151/22504 48163 MÜNSTER-ALBACHTEN, kitchen art by Nosthoff-<br />

Horstmann OHG, Albachtener Str. 5, 02536/6898 48431 RHEINE, Küchen-Wenzky GmbH, Am Bauhof 27, <strong>05</strong>971/2682 48529 NORDHORN, Küchenland Ekelhoff, Bentheimer<br />

Str. 259, <strong>05</strong>921/80210 48529 NORDHORN, Küchenhaus Ekelhoff, Hauptstr. 14 - 16, <strong>05</strong>921/80480 48599 GRONAU, Gerwens Küchen GmbH, Otto-Hahn-Str. 10, 02562/81630<br />

49078 OSNABRÜCK, Seemann Interieur GmbH & Co. KG, An der Blankenburg 53, <strong>05</strong>41/944230 49377 VECHTA, Diekmann Tischlerei Innenausbau GmbH, Oldenburger Str. 220,<br />

04441/937040 50667 KÖLN, SieMatic am Neumarkt, Hahnenstr. 15, 0221/27140770 50672 KÖLN, SieMatic am Ring | Vianden Küchen-Konzept GmbH, Kaiser-Wilhelm-Ring 40,<br />

0221/54818790 51429 BERGISCH GLADBACH, Patt Einrichtungen GmbH, Falltorstr. 2-6, 02204/95470 51503 RÖSRATH, SieMatic by Krebs, Hauptstr. 135, 022<strong>05</strong>/913131<br />

52062 AACHEN, SieMatic an der Theaterstraße, Wilhelmstr. 96 / Ecke Theaterstr., 0241/9976750 52134 HERZOGENRATH, Küche exclusiv, Albert-Steiner Str. 2, 02406/12895<br />

52385 NIDEGGEN, Jansen Wohnkonzept, Markt 3, 02427/904200 53119 BONN, Küchen Galerie Bonn, Heinrich-Böll-Ring 5, 0228/6899499 53604 BAD HONNEF, Einrichtungshaus<br />

Walkembach GmbH, Am Saynschen Hof 27, 02224/2471 55116 MAINZ, SieMatic by Magenheimer, Rheinstr. 9, 06131/228808 57462 OLPE, das küchenhaus – benedikt halbe,<br />

Westfälische Str. 35, 02761/4676 57648 UNNAU-KORB, Gäfgen – Das Küchenstudio, Grenzweg 3, 02661/627160 58332 SCHWELM, Neues Wohnen Richard Hüls GmbH & Co. KG,<br />

Bahnhofstr. 63-69, 02336/49090 60313 FRANKFURT, Lauterbach Schaap Einrichtungen GmbH, Große Friedberger Str. 40-42, 069/92885860 60322 FRANKFURT, SieMatic<br />

an der alten Oper, An der Welle 2, 069/77033917 6<strong>05</strong>98 FRANKFURT, Küchenhaus Süd GmbH, Mörfelder Landstr. 77, 069/6109230 63110 RODGAU, Manus Einrichtungshaus,<br />

Ober-Rodener-Str. 56-58, 06106/88070 63456 HANAU-STEINHEIM, Meiser-Küchen GmbH, Pfaffenbrunnenstr. 97, 06181/673450 63654 BÜDINGEN, Preusser-Küchen<br />

GmbH, Am Kraftenborn 2, 06041/96370 64283 DARMSTADT, SieMatic by Schmiedl, Elisabethenstr. 46, 06151/6270060 64401 GROSS-BIEBERAU, Küchen Böhm GmbH, Bahnhofstr.<br />

39, 06162/2073 65185 WIESBADEN, SieMatic auf der Wilhelmstraße, Wilhelmstr. 10, 0611/15750177 65779 KELKHEIM, Küchenstudio Krampe, Frankfurter Str. 87,<br />

06195/709966 66740 SAARLOUIS, KüchenTrend Peter GmbH, Provinzialstr. 78, 06831/8906440 68526 LADENBURG, Philipps Küchen & Bad Design, Daimlerstr. 23, 06203/2710<br />

69168 WIESLOCH, Weckesser Wohnen GmbH, In den Weinäckern 11, 06222/92300 70173 STUTTGART, SieMatic im Zeppelin Carré, Kronenstr. 20, 0711/12040891<br />

70736 FELLBACH, Schmidener Küchenstudio Holder GmbH, Butterstr. 11, 0711/514020 71638 LUDWIGSBURG, Uhl-Schöner Leben City of Innovative Living, Schwieberdinger<br />

Str.74/Am Urbanharbor, 07141/4887680 73240 WENDLINGEN AM NECKAR, Behr Einrichtung GmbH, Bahnhofstr. 100, 07024/469590 74080 HEILBRONN-BÖCKINGEN, D&S<br />

Studio für Küche und Wohnen, Hünderstr. 4, 07131/41046 u. 41047 76131 KARLSRUHE, SieMatic im Parktower, Ludwig-Erhard-Allee 28-30, 0721/85143538 78467 KONSTANZ,<br />

Einrichtungshaus Fretz, Fürstenbergstr. 38-40, 07531/924090 78532 TUTTLINGEN, Heppeler Einrichtungen, Untere Hauptstr. 1, 07461/75413 79761 WALDSHUT-TIENGEN,<br />

Seipp Wohnen GmbH, Schaffhauser Str. 36, 07741/60900 80333 MÜNCHEN, SieMatic by Dross&Schaffer, Brienner Str. 14, 089/954575150 8<strong>05</strong>39 MÜNCHEN, Ludwig Sechs<br />

GmbH, Ludwigstr. 6, 089/2866800 80687 MÜNCHEN, SieMatic by Gienger, Landsberger Str. 287, 089/58987200 83703 GMUND AM TEGERNSEE, Küchen im Tegernseer Tal,<br />

Schaftlacher Str. 6, 08021/9374 88416 OCHSENHAUSEN, Küchenideen Schraivogel, Untere Wiesen 9/I, 07352/93114 89250 SENDEN, Inhofer Möbel GmbH & Co. KG, Ulmer<br />

Str. 50, 07307/851200 93<strong>05</strong>5 REGENSBURG, Zankl GmbH Haus der Küchen, Sedanstr. 18, 0941/55001<br />

LUXEMBURG: 3372 LEUDELANGE, Möbel Alvisse S.á.r.l., Z. I. Am Bann, 00352/2637371 9911 TROISVIERGES, Heinen Home Design, Industriezone 11, 00352/979310<br />

ÖSTERREICH: 1010 WIEN, SieMatic am Schubertring, Schubertring 6, 01/9611919 1030 WIEN, L.H.D. Küchendesign GmbH, Erdbergstr. 57, 01/7127870 1190 WIEN, Faulmann<br />

& Faulmann GmbH, Muthgasse 64, 01/3708195 4030 LINZ, Hoflehner & Partner Interiors, Franzosenhausweg 35a, 0732/376171 4910 RIED IM INNKREIS, Tischlerei Maier<br />

GmbH, Frankenburgerstr. 31, 07752/70879 5020 SALZBURG, Schwab GmbH & Co. KG, Bayerhamerstr. 25, 0662/876141 5600 SANKT JOHANN IM PONGAU, R & A Möbel<br />

Markus Reist & Co. KG, Hauptstr. 61, 06412/6168 6020 INNSBRUCK, Joe’s Möbelboutique GmbH & Co. KG, Grabenweg 12, <strong>05</strong>12/341483 6300 WÖRGL, MM Möbel GmbH & Co.<br />

KG, Rupert-Hagleitner-Str. 7, <strong>05</strong>332/76285 6371 AURACH B. KITZBÜHEL, Gasteiger, Hans GmbH, Pass Thurn Str. 47, <strong>05</strong>356/6919 0 6493 MILS BEI IMST, Gitterle Tischlerei /<br />

Wohnen, Gewerbegebiet 8, <strong>05</strong>41/820880 6500 LANDECK, Christoph Gitterle GmbH, Fliesserau 390a, <strong>05</strong>442/66688 6714 NÜZIDERS, Josef Feuerstein GmbH & Co. KG, Bundesstr.<br />

31c, <strong>05</strong>552/622210 6840 GÖTZIS-KOBLACH, Schwab GmbH & Co. KG, Bundesstr. 2, <strong>05</strong>523/623740 6850 DORNBIRN, Josef Feuerstein GmbH & Co. KG, Lustenauerstr. 58,<br />

<strong>05</strong>572/210128 7121 WEIDEN AM SEE, Erwin Schaier Einrichtungen, Raiffeisenplatz 11, 02167/7100 8010 GRAZ, Hartleb GmbH, Glacisstr. 67, 0316/819282 8020 GRAZ, Stefan<br />

Fasching GmbH, Keplerstr. 1<strong>05</strong>, 0316/7742400 8091 JAGERBERG, Schaden Lebensräume, Jagerberg 91, 03184/8209 8223 STUBENBERG, Schuh Einrichtungs GmbH, Vockenberg<br />

1<strong>05</strong>, 03176/8534 8740 ZELTWEG, Hartleb GmbH, Hauptstr. 29, 03577/223970 9020 KLAGENFURT, SieMatic am Stauderplatz, Stauderplatz 1, 0650/3307575 9900 LIENZ<br />

(OSTTIROL), Küchenstudio Ortner GmbH, Tiroler Str. 36, 04852/73010<br />

SCHWEIZ: 1180 ROLLE, Interior Concepts by Sander Vorrink, Av. De Jura 54, 078/9237692 1227 CAROUGE, HP Cuisines, 5 Rue de la Gabelle, 022/3437697 1400 YVERDON-<br />

LES-BAINS, Harrold, Rue de la Plaine 45, 024/4268032 1762 GIVISIEZ, Barilli SA, Route André-Piller 21, 026/3222094 1820 MONTREUX, Cuisines et Compagnie, Avenue des<br />

alpes 68, 021/9631718 1920 MARTIGNY, Arts & Cuisines Sárl, Rue du Levant 102, 027/7225530 3253 SCHNOTTWIL, Thomas Hugi Küchendesign, Oberwilstr. 3, 032/3516110<br />

4<strong>05</strong>2 BASEL, Kuhn Design AG Küchenstudio, Gellertstr. 212, 061/3274045 6331 HÜNENBERG, R-Küchen AG, Rothusstr. 23, 041/7904075 6593 CADENAZZO, RB & Design SA,<br />

Via Stazione, 091/8503177 6850 MENDRISIO, Expo Arredo SA, Via Vignalunga 2c, 091/6461047 7000 CHUR, Raumwelt GmbH, Kasernenstr. 95, 081/6303000 80<strong>05</strong> ZÜRICH,<br />

SieMatic am Schiffbau, Giessereistr. 3c, 044/2781040 8340 HINWIL, Toggweiler + Partner, Kemptnerstr. 11, 044/97719<strong>05</strong><br />

FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN: 9490 VA DUZ, Die Küche AG, Austr. 49, 00423/2301515


166<br />

162<br />

158<br />

EDITOR’S NOTEBOOK<br />

LIVING zeigt, was uns gefällt, was uns<br />

bewegt – und Objekte, die Kultcharakter<br />

garantieren. (S. 156)<br />

IM BLUMENRAUSCH<br />

Blumenmuster und Dschungelmotive<br />

bleiben weiterhin stark<br />

im Trend. (S. 158)<br />

STRAHLENDE PRACHT<br />

Die schönsten Outdoor-Möbel, die<br />

Lust auf Urlaub machen. (S. 162)<br />

LEUCHTSIGNALE<br />

Shine bright: erhellendes Design<br />

für den Außenbereich. (S. 166)<br />

GLAMOUR-TIME<br />

Zugabe bitte: Kylie Minogue begeistert<br />

mit ihrer ersten Home-Collection. (S. 168)<br />

Fotos: beigestellt<br />

156<br />

168<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

155


LIVING / EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Jolie Jolie<br />

Die Hängelampe mit<br />

dem charmanten Namen<br />

»Jolie« hält, was sie<br />

verspricht. Von Federica<br />

Biasi für Gallotti&Radice<br />

ent worfen, erstrahlt sie<br />

mit venezianischer Aura.<br />

gallottiradice.it<br />

Originell<br />

Was passiert, wenn man einen<br />

Teppich recycelt? Voilà! Die<br />

Ragmate Company macht es<br />

möglich – und uns gefällt’s.<br />

ragmate.com<br />

<strong>Paper</strong>-Fish-Party<br />

Fornasetti liebt das Meerestreiben. Für den<br />

Wallpaper-Hero Cole & Son wurde extra<br />

diese amüsante Fische-Tapete entworfen,<br />

die fraglos Leben in den Raum schwimmt.<br />

cole-and-son.com<br />

Playing Games<br />

Ein altes Spiel, fashionable<br />

aufgerollt: Christian Lacroix’ Backgammon<br />

strahlt in Harlekin-Print-Optik und darf als<br />

Must-have für passionierte Spieler gesehen<br />

werden. christian-lacroix.com<br />

Kleine Geschenke<br />

Auf den ersten Blick könnte man sie für<br />

Briefbeschwerer halten. Dabei handelt es<br />

sich bei diesen farbenfrohen Bad-Accessoires<br />

von Matteo Thun und Antonio Rodriguez für den<br />

Italo-Brand Fantini um Mischbatterien. fantini.it<br />

Auf nach Südfrankreich<br />

Louis Vuitton entführt in seiner<br />

»Fashion Eye«-Serie den Leser an zwei<br />

weitere Plätze: zum einen an<br />

die French Riviera und weiters in das<br />

zauberhafte Fischerdorf Saint-Tropez.<br />

Worauf warten Sie noch?<br />

louisvuitton.com<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

156 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Die originellsten News und<br />

Highlights aus dem Design-<br />

Kosmos – was uns gefällt, was<br />

uns bewegt und welche Objekte<br />

Kultcharakter garantieren.<br />

ANGELIKA ROSAM ist Herausgeberin<br />

und Miteigentümerin des <strong>Falstaff</strong>-Verlags<br />

sowie Chefredakteurin von <strong>Falstaff</strong><br />

LIVING. Mit einem großen Faible für die<br />

schönen Dinge des Lebens präsentiert sie<br />

ihre Lieblings-Items aus der Designwelt.<br />

Herz-Ass<br />

Die Spielkarten im opulent-farbenfrohen<br />

Design machen jede Partie Canasta zum<br />

kunstvollen Vergnügen. amara.com<br />

Formenspiel<br />

Die japanische Modedesign-Ikone<br />

Issey Miyake experimentiert in der<br />

»Bao Bao«-Serie mit dreieckigen<br />

Strukturen. isseymiyake.com<br />

Im Fokus<br />

Rockstar und Alleskönner<br />

Lenny Kravitz entwarf für<br />

Leica eine »M Monochrome« in<br />

Schlangenlederoptik. leica.de<br />

Durchblicker<br />

Très chique! Das spacige Sonnenbrillendesign<br />

aus transparentem Acryl von Marni lässt die<br />

Herzen von Modefreunden höherschlagen.<br />

net-a-porter.com<br />

Pastellfarbene Träume<br />

Das Airbrush-Design in sanften<br />

Blau- und Lachstönen des<br />

kalifornischen Künstlers Alex<br />

Israel für Rimowa macht Lust<br />

auf sommerliche Reisen.<br />

rimowa.com<br />

Kompetenter Allrounder<br />

Das »Alldock« versteckt allerlei<br />

Anschlüsse und macht das Aufladen<br />

einer Vielzahl an Geräten gleichzeitig<br />

möglich. alldock.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

157


LIVING / FLORALE POWER<br />

IM BLUMEN-<br />

RAUSCH<br />

Auch dieses Jahr kein Sommer ohne<br />

Pflanzenlandschaften und Dschungel-<br />

Thema – der Hype um bunte Gewächse<br />

auf Stoffen und Tapeten hält an! Dieses<br />

Mal haben die Designer besonders<br />

farbintensiv und fantasievoll gestaltet.<br />

TEXT BARBARA BRANDTNER<br />

1.<br />

Fotos: Richard Powers, Charlotte Moss, beigestellt<br />

158<br />

falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


2. 3.<br />

4.<br />

5.<br />

1. Traut euch!<br />

Das Wallpaper »Eden Roc« hat ein dichtes grafisches Waldmotiv. Hier wurde es<br />

extravagant mit Streifen, Karo und Punkten in Szene gesetzt. christian-lacroix.com<br />

2. Vom Feinsten<br />

Die legendären handbemalten Tapeten aus der Kollektion »Chinoiserie« von<br />

de Gournay finden sich weltweit in den schönsten Townhouses und Shops.<br />

degournay.com<br />

3. Eyecatcher<br />

Fast schon einen 3-D-Effekt hat die besonders farbintensive Tapete aus der Kollektion<br />

»Atmosphere«. Sie lässt Räume wirken und ersetzt Möbelstücke. affresco-decor.com<br />

4. Floral Drama<br />

Der auffällige Cocktailsessel mit Blütendruck ist besonders schön zu Schwarz<br />

und Messing. Wirkt solo oder putzt unifarbene Sitzecken heraus. kare.de<br />

5. Tierisch gut!<br />

Das Kissen »Dona Jirafa Opiat« von Christian Lacroix ist schmeichelnd rund,<br />

hochdekorativ und fällt mit blumenverziertem Giraffenkopf besonders auf.<br />

gabriele-hofer.de<br />

6. Wow! – Wände<br />

Blühende Magnolien und zarte Bambusstäbchen zieren diese Tapete<br />

aus der Kollektion »Folium Wallpapers«. Ganz im Trend der Wall Murals.<br />

osborneandlittle.com<br />

6.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

159


LIVING / FLORALE POWER<br />

7. 8.<br />

9.<br />

7. Auf der Palme<br />

Das »Tropicana«-Wallpaper wirkt besonders<br />

toll als einzelne Wand in Eingangsbereichen –<br />

am besten mit echten Pflanzen und Spiegeln.<br />

matthewwilliamson.com<br />

8. Tropical Heat<br />

Das Motiv »Eleutera« sorgt als Mosaik-Paneel im<br />

Bad- und Spabereich für eine eindrucksvolle Szenerie.<br />

Lichthinterlegt wirken die Mosaike doppelt stark!<br />

sicis.com<br />

9. Kunstvoll<br />

Die Lampe »Zelda« macht sich gut als Charakterstück<br />

zu floralen Mustern. Sehr elegant: die Basis<br />

in Bernstein und der steingraue Lampenschirm.<br />

portaromana.com<br />

10. Green all over<br />

Mit der Tapete »Palmania« will Alessandra Orsi<br />

die Kunst demokratisieren, Werke für alle Wände<br />

schaffen. Sehr chic mit viel schwarzem Holz.<br />

wallpepper.it<br />

11. Light me up!<br />

Die handgearbeitete Bodenleuchte »Monstera«<br />

ist von den 60s inspiriert, hinter jedem der sieben<br />

Blätter versteckt sich eine Glühbirne.<br />

grahamandgreen.co.uk<br />

10.<br />

11.<br />

Fotos: beigestellt<br />

160 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


LIVING / OUTDOOR-MÖBEL<br />

Laid Back<br />

Die Serie »Valentina« setzt<br />

auf minimalistisches Design<br />

und pure Gemütlichkeit.<br />

Außerdem kommt diese<br />

Couch in 18 Farbtönen daher.<br />

diablaoutdoor.com<br />

Open Air<br />

Die Pavillon-Serie »Eivissa«<br />

kann mit verschiedenen<br />

Maßen und Bodenvarianten<br />

variiert werden. ethimo.com<br />

Fun in the Sun<br />

Die Sonnenliege »Nordi«<br />

punktet mit einer schlanken<br />

Silhouette und verflochtenen<br />

Details. tribu.com<br />

STRAHLENDE<br />

Diese neuen Outdoor-Designs feiern die perfekte Fête Blanche<br />

und zelebrieren kreativ die leuchtende Magie der Sonne.<br />

Güldener Glanz<br />

Ein großes Statement<br />

geben der goldlackierte<br />

Rahmen und die verspielten Beine<br />

der Outdoor-Serie »Ingrid« ab.<br />

philosophyoutdoor.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

162 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Formenharmonie<br />

Qualität, Robustheit und<br />

geradliniges Design machen<br />

das Modell »Shade« zum<br />

perfekten Sonnenschutz.<br />

emu.it<br />

Blickfang<br />

Lackierte Aluminiumprofile,<br />

wasserabweisende Kissen und minimal<br />

eingesetzte Teak-Elemente machen den<br />

»Timeless« zum Must-have.<br />

gandiablasco.com<br />

PRACHT<br />

Perfekte Fusion<br />

Design und Funktionalität treffen beim »Pure<br />

Lounge Feuertisch« aufeinander. Einfach<br />

Holzscheite stapeln und den Flammen beim<br />

Lodern zusehen! viteo.com<br />

Leiser Luxus<br />

Edward Barber und Jay<br />

Osgerby kreierten mit »Brea«<br />

ein Outdoor-Lounge-System<br />

mit wasserfester Oberfläche.<br />

dedon.de<br />

Ikonisches Geflecht<br />

Der Bergère-Sessel »Emma«<br />

ist mit raffiniert verknüpften<br />

Seilen an Rücken- und<br />

Armlehnen ausgestattet.<br />

varaschin.it<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

163


LIVING / OUTDOOR-MÖBEL<br />

Flexibles Design<br />

Das modulare System »Quadrado«<br />

besteht aus rechteckigen, vom Boden<br />

abgehobenen Platten und kann je nach<br />

Bedürfnis zusammengestellt werden.<br />

minotti.com<br />

Kindheitstraum<br />

Die zeitgenössische Interpretation<br />

der Hollywood-Schaukel bringt<br />

Spaß in jeden Garten.<br />

myface.eu<br />

IM TON DER ERDE<br />

Hölzerne Grundstrukturen und ein dichtes Geflecht<br />

sind der Schlüssel zum Erfolg bei diesen Designs.<br />

Die warmen Erdtöne sorgen für Behaglichkeit.<br />

Zirkeltraining<br />

Mit der Serie »Thea«<br />

entstanden kompakte<br />

Gartenstühle mit<br />

perfekten Kurven.<br />

fendi.com<br />

Tarnen und täuschen<br />

Was bei »Balou« wie Rattan<br />

aussieht, ist in der Outdoor-<br />

Version aus Polyethylen, das über<br />

einen Stahlrahmen gespannt wird.<br />

kennethcobonpue.com<br />

Leuchtende Statue<br />

Die Stehlampe »Mizar bronze«<br />

taucht jede Terrasse mit ihrem<br />

Teak-Schirm in sanftes Licht.<br />

unopiu.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

164 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


60er-Flair<br />

Die Serie »Vimini« zollt<br />

Großmutters Flechtstuhl<br />

Tribut und versprüht<br />

Retro-Charme.<br />

kettal.com<br />

Maximaler Komfort<br />

Mit übergroßer Rückenlehne<br />

und dickem Sitzpolster sorgt<br />

Designerin Patricia Urquiola<br />

für makelloses Wohlbefinden.<br />

bebitalia.com<br />

Abgedreht<br />

Funktionalität muss beim<br />

Modell »Dune« nicht der<br />

Eleganz weichen. Auf zwei<br />

Rädern dreht man sich so leicht<br />

mit der Sonne. fermob.com<br />

Augenschmaus<br />

Dass diese Sonnenliege »Vita« heißt, ist<br />

kein Zufall. Angespielt wird auf das<br />

italienische Wort für Taille, was in der<br />

femininen Silhouette Ausdruck findet.<br />

royalbotania-gartenmöbel.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

165


LIVING / OUTDOOR-LAMPEN<br />

1.<br />

LEUCHTSIGNALE<br />

Light up! Die neueste Generation an Outdoor-<br />

Leuchten stellt gelungenes Design ins Rampenlicht.<br />

Statt diskreter Lichtquellen setzt man diese Saison<br />

ganz auf strahlende Statements.<br />

3.<br />

4.<br />

2.<br />

1. Big Player »Cone« heißt die imposante bodenstehende Leuchte, die das Design-Duo Chiaramonte & Marin für die Marke EMU entworfen<br />

hat. Die XXL-Lampe überzeugt mit besonders angenehmem Licht und bringt gemütliches Wohnzimmer-Feeling in die Natur. emu.it<br />

2. Stand tall! Auch der Hersteller Mantra setzt diese Saison auf Standleuchten für den Außenbereich. Als Ergänzung gäbe es zu der Serie<br />

»Kinke« auch noch passende Wand- und Hängelampen. mantralighting.co.uk 3. Bestseller Das Modell »Zanadoo« war derartig erfolgreich,<br />

dass das beliebte Design kurzerhand für den Outdoor-Bereich übernommen wurde. arteriorshome.com 4. Turmbau Stephen Burks ist<br />

das kreative Genie hinter dem originellen und ausgesprochen geschmackvollen Design, das Dedon vergangenes Jahr lancierte. Die Serie<br />

»The Others« ist dabei ausgesprochen vielseitig und durchaus auch für indoor eine Überlegung wert. dedon.de 5. In Balance Diese<br />

modern gestaltete Deckenleuchte stammt von Outdoor-Profi Hudson Valley. Das New Yorker Unternehmen hat sich mit seinen extravaganten<br />

Außenleuchten vor allem an der Westküste der USA einen Namen gemacht. Die Serie »Portland« ist dabei keine Ausnahme<br />

und wäre ebenfalls in Bronze erhältlich. hudsonvalleylighting.hvlgroup.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

166 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


6.<br />

5.<br />

6. Minimalistisch Skandi-Chic in Reinstform gibt es von der<br />

Marke Modo Luce. »Sestante« überzeugt durch das filigrane<br />

Metallgestell, das übrigens höhenverstell- und schwenkbar<br />

ist. modoluce.com 7. Neue Masche Designer Ilia Eckardt hat<br />

für die Serie »Monsieur Tricot« mit innovativen Stricktechniken<br />

und witterungsbeständiger Schnur experimentiert. Das Ergebnis<br />

sind handgefertigte Kugel- und Tropfenleuchten, die für<br />

angenehmes Licht und spannende Schatten sorgen. tribu.com<br />

8. Spot on! Lang ersehnte Neuheit aus dem Hause Occhio:<br />

Mit der Linie »Sito« erobert die Designmarke nun auch den<br />

Außenbereich. Dabei wird wie gewohnt auf besonders ausgeklügeltes<br />

Design und edle Akzente gesetzt. occhio.de<br />

9. Pflegeleicht Die Marke Karman zeichnet sich durch ihren<br />

besonders kreativen Zugang aus und beweist mit ihren<br />

Designs immer wieder aufs Neue Humor. Bei dem Modell<br />

»Don’t Touch« spielt man mit der Inspiration von Steppengräsern<br />

und Geäst. karmanitalia.it 10. Hang on! Designer<br />

Massimo Iosa Ghini zeichnet für den modernen Look der<br />

Lampe »Mystés« verantwortlich. Besonderer Tipp: Neben<br />

einer Auswahl an Standardfarben kann das Modell auf<br />

Anfrage auch eigens in weiteren Wunschfarben gefertigt<br />

werden. leucos.com 11. Ab ins Körbchen Bei »Hamper«<br />

von Unopiù wird der Leuchtkörper sozusagen in einen Käfig<br />

aus pulverbeschichtetem Eisen gesperrt. Dank des langen<br />

Kabels lässt sich die Lampe übrigens nicht nur als Laterne<br />

einsetzen, sondern kann auch schlicht und einfach in die Äste<br />

eines Baums gehängt werden und so als dekorative Hängelampe<br />

dienen. unopiu.de<br />

7.<br />

10.<br />

8.<br />

9.<br />

11.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

167


LIVING / VIP-DESIGNER<br />

Showgirl<br />

Pop-Sängerin Kylie<br />

Minogue beweist<br />

auch abseits der<br />

Bühne einen Hang<br />

zu Extravaganz<br />

und Glamour.<br />

White Diamond<br />

Strahlendes Weiß,<br />

Silber und Rosé sind<br />

die dominierenden<br />

Farben. Pailletten und<br />

Federn sorgen für<br />

luxuriöse Statements.<br />

GLAMOUR-TIME<br />

Nicht selten entdecken Stars ihr Talent für Interior-Design.<br />

Für LIVING Anhaltspunkt genug, in jeder Ausgabe einen VIP-<br />

Designer vor den Vorhang zu holen. Aktuell: die Popikone<br />

Kylie Minogue. TEXT KATHARINA WOSCHNY<br />

W<br />

o Bühnen nur so vor Glitzer und<br />

Disco-Vibes strotzen, ist Pop-<br />

Sängerin Kylie Minogue<br />

bestimmt nicht fern. Die Australierin<br />

zählt spätestens seit ihrem Erfolgshit<br />

»I Should Be So Lucky« 1987 zu den Glam-<br />

Ikonen unserer Zeit. Auch abseits ihrer fulminanten<br />

Bühnenperformances mag es Minogue<br />

durchaus opulent, und so kommt es, dass man<br />

neuerdings auch heimische Schlafzimmer ganz<br />

nach den funkelnden Vorlieben der zierlichen<br />

Sängerin gestalten kann – selbsterklärend mit<br />

einer guten Portion Bling-Bling. In Kooperation<br />

mit dem britischen Traditionstextilhersteller<br />

Ashley Wilde ist eine elegante Home-<br />

Collection ganz nach dem Geschmack der<br />

50-Jährigen entstanden: Kissen, Vorhänge und<br />

Bettwäsche-Sets aus edlem Satin hauchen<br />

jedem Schlafgemach Cosiness und Glam ein.<br />

Sanftes Discofever kommt nicht zuletzt dank<br />

glitzernder Pailletten und exquisitem Strassbesatz<br />

auf. Das erfolgreiche Showgirl beschreibt<br />

sich selbst als großen Fan von sanften Düften<br />

im eigenen Zuhause – Grund genug, feine<br />

Duftkerzen ebenfalls mit in das Wohlfühl-<br />

Sortiment aufzunehmen. Als Inspiration für<br />

die luxuriöse Home-Linie dienten der Entertainerin<br />

ihre Erinnerungen an magische Bühnenshows.<br />

Das Energiebündel konnte zudem<br />

viele Impulse ihrer unzähligen Welttourneen<br />

mit in den Designprozess einbinden. Zum<br />

Entspannen rät die Popikone übrigens zu<br />

ausgedehnten Bädern, bevor man sich schließlich<br />

ins gemütlich-elegante Schlafzimmer<br />

zurückzieht, um sich von den Strapazen<br />

des Alltags zu erholen.<br />

Homecoming<br />

Sorgen für Wohlfühlambiente:<br />

die Duftkerzen mit Aromen<br />

von Cassis und Rose.<br />

Sweet Dreams<br />

Die umfangreiche Kollektion<br />

an Bettwäsche, Kissen und<br />

Vorhängen setzt mehrheitlich<br />

auf feminine Romantik.<br />

Fotos: Getty Images, beigestellt<br />

168 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


JULI–AUGUST<br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />

und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Zitate<br />

aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe<br />

der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />

VERLAGSORT<br />

Carlsplatz 18, D-40213 Düsseldorf<br />

T: +49 211 9666299-0, F: +49 211 9666299-9<br />

info@falstaff.de, redaktion@falstaff.de<br />

www.falstaff.com<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION<br />

Führichgasse 8, A-1010 Wien<br />

T: +43 1 9042141, www.falstaff.com<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />

der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />

aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />

EIGENTÜMER FALSTAFF DEUTSCHLAND<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlags GmbH<br />

Mitglieds-Nr. 06850<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Ursula Haslauer, Dr. Ulrich Sautter<br />

CHEFREDAKTION<br />

Philipp Elsbrock (Gourmet), Ursula Macher,<br />

Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />

STV. CHEFREDAKTEURIN Julia Vacca<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

CHEFIN VOM DIENST Catharina Gruidl<br />

REDAKTIONSASSISTENTEN<br />

Florian Bartmann, Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design)<br />

ARTDIRECTION Michèle Gapp<br />

PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />

FOTOASSISTENZ Katharina Woschny<br />

PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />

GRAFIK Milena Hammerschmied<br />

HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTION LIVING<br />

Angelika Rosam<br />

CVD LIVING Sandra Keplinger<br />

ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />

FOTOREDAKTION Thomas Trimmel (fotoredaktion.at)<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Detlef Berg, Barbara Brandtner, Severin Corti, Michael<br />

Dangl, Ilse Fischer, Marlies Gruber, Benjamin Herzog,<br />

Frank Hidien, Kristina Hüttl, Othmar Kiem, Christian Kornherr,<br />

Julia Kospach, Peter Moser, Sascha Rettig, Simon Staffler,<br />

Hans Theo Stamp, Thomas Veigel, Dominik Vombach<br />

FOTOGRAFEN Robert Dieth, Bettina Hastoft, Konrad<br />

Limbeck, Julia Stix<br />

ILLUSTRATOREN Stefanie Hilgarth, Gina Mueller<br />

LEKTOREN Sandra Bak, Mario Palaschke, Sabine<br />

Schmidt, Petra Schwaiger, Marjeta Wakounig<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Elisabeth Kamper<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Claudia Roman Navarro<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />

susanne.foerster@falstaff.com<br />

ANZEIGEN<br />

Karsten Böhme, T: +49 211 9666299-1<br />

karsten.boehme@falstaff.com<br />

Rita Kühn, T: +49 211 9666299-4<br />

rita.kuehn@falstaff.com<br />

ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKTE<br />

WEIN & WEINHANDEL Christian Schwert<br />

T: +49 9364 816880, falstaff@corporatesales.de<br />

NIELSEN 3b: Simone Quill<br />

T: +49 711 6574468, simone.quill@falstaff.com<br />

NIELSEN 4: Martin Schaible<br />

martin.schaible@medienpartner.net<br />

Markus Piendl, markus.piendl@medienpartner.net<br />

T: +49 89 1730070<br />

DIRECT SALES LEITUNG Timotheus Lamberg<br />

INTERNATIONAL<br />

BENELUX: Mediacontact International<br />

T: +32 2 3434371, j.mineur@mediacontact.net<br />

SCHWEIZ: Daniel Pauletto (Leitung)<br />

T: +41 79 6406443, Daniel.Pauletto@falstaff.com<br />

SPANIEN: AIM, About International Media<br />

T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />

ÖSTERREICH: Michaela Cholewa<br />

T: +43 1 9042141-432, michaela.cholewa@falstaff.com<br />

ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />

T: +39 0473 292 370, info@wineline.it<br />

VERTRIEB UND MARKETING<br />

Dagmar Sebold<br />

LESERSERVICE & ABOS<br />

Leserservice <strong>Falstaff</strong> PressUp GmbH<br />

Postfach 70 13 11, D-22013 Hamburg<br />

T: +49 40 386666-307, F: DW 299<br />

abo@falstaff.de<br />

MARKETING & SALES<br />

Margit Ortner (Koordination)<br />

Daria Startseva (Artdirection)<br />

Isabella Gröller (Praktikantin)<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger, Wiener Straße 80, A-3580 Horn<br />

VERTRIEB Partner Medienservices GmbH<br />

Julius-Hölder-Straße 47, D-7<strong>05</strong>97 Stuttgart<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>: 68.885 Exemplare (IVW I/<strong>2019</strong>)<br />

<strong>Falstaff</strong> Österreich: 47.750 Exemplare<br />

<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 28.000 Exemplare<br />

Nicht gekündigte Abonnements gelten<br />

automatisch als verlängert.<br />

Jahresabonnement (8 Hefte): € 65,90<br />

Abo-Preis ab 5 Abos: € 53,90<br />

Abo-Preis ab 100 Abos: € 51,90 (statt € 65,90)<br />

(8 Ausgaben jährlich; Ausland auf Anfrage)<br />

Halbjahresabopreis ab 100 Abos: € 25,95<br />

Studentenabo (gegen Nachweis; 8 Hefte): € 39,–<br />

Wein- und Genusstage |<br />

20. bis 24. November <strong>2019</strong> @ STOCK resort<br />

Do, 21.11.<strong>2019</strong><br />

Exklusives<br />

Abendmenü<br />

mit Domaines<br />

Barons de<br />

Rothschild<br />

(Lafite)<br />

Domaines Barons de Rothschild,<br />

Armin Leitgeb und Sie<br />

Das Gourmetfestival des Jahres erwartet Sie: Mit First-<br />

Class-Weinen von Les Domaines Barons de Rothschild,<br />

Gourmetkoch Armin Leitgeb und einem Programm,<br />

das diese Tage garantiert zum absoluten Highlight des<br />

kommenden Herbstes machen wird. Sind Sie dabei?<br />

Sichern Sie sich einen der limitieren Plätze mit Ihrer<br />

Buchung!<br />

STOCK resort<br />

6292 Finkenberg 142<br />

Zillertal / A<br />

t: +43 . 5285 . 6775<br />

e: urlaub@stock.at<br />

w: stock.at<br />

Programm und Reservierung unter: www.stock.at<br />

IHR ANGEBOT<br />

TASTINGS &<br />

PROGRAMM-<br />

PUNKTE<br />

INKLUSIVE!<br />

Blindverkostung mit Weingut Hillinger, exklusives Abendmenü mit<br />

Domaines Barons De Rothschild (Lafite), Pietro & Pietro by Natura<br />

Tartufi, Wurzelwerk & Winzers Beitrag, Gastkoch Armin Leitgeb<br />

Restaurant Le Treize, Käse & Wein und vieles mehr<br />

Preis: € 517,00 (exkl. Übernachtungen)<br />

(Pauschale in allen Kategorien buchbar, Programm- und Preisänderungen vorbehalten.<br />

Leistungen nicht abwandelbar oder bar auslösbar!)


Online-<br />

Chefredakteur<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

REISE<br />

ITALIEN, ROM<br />

HOTEL DE LA VILLE MIT WEITBLICK<br />

Besser kann ein Hotel in Rom nicht liegen: Das in einem historischen<br />

Palazzo untergebrachte »Hotel de la Ville« befindet sich direkt an der<br />

Spanischen Treppe und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die<br />

Ewige Stadt. Das Haus der Rocco-Forte-Gruppe wurde nach umfangreicher<br />

Renovierung im Frühjahr wiedereröffnet und lockt mit sechs Restaurants<br />

und Bars. Die Rooftop-Bar »Cielo« sollte man sich nicht entgehen lassen.<br />

roccofortehotels.com<br />

ITALIEN, MAILAND<br />

HYATT MIT AUSSICHT<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft des historischen<br />

Hauptbahnhofs von Mailand eröffnete<br />

das neue »Hyatt Centric Milan Centrale«.<br />

Das vom deutschen Hotelexperten Feuring<br />

entwickelte Haus verfügt über 141 Zimmer<br />

und Suiten, die zum Teil mit privaten türkischen<br />

Bädern und eigenen Terrassen locken.<br />

Das Highlight für Mailand-Besucher ist wohl<br />

die bevorzugt gelegene Rooftop-Bar, von der<br />

man die Wolkenkratzer des modernen Viertels<br />

Porta Nuova ebenso bewundern kann<br />

wie das historische Stadtzentrum. Zeitgleich<br />

wurde übrigens das »Hyatt Centric Murano<br />

Venice« auf der Glasbläser-Insel eröffnet.<br />

hyatt.com<br />

ITALIEN, SAN PELLEGRINO TERME<br />

SOMMERFRISCHE<br />

An der Quelle des berühmten Mineralwassers<br />

liegt die bei den Mailändern beliebte<br />

Therme. Das historische Casino – in der<br />

österreichischen Monarchie als Kursaal<br />

eröffnet – bekommt ein neues Restaurant.<br />

qcterme.com<br />

170 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


NOTIZEN<br />

SPANIEN, BARCELONA<br />

HARD ROCK<br />

IN BARCELONA<br />

200 Millionen Euro soll das<br />

neue »Hard Rock Hotel« in<br />

Barcelona kosten. Geplant sind<br />

über 500 Zimmer, zwei Restaurants,<br />

eine Lobby-Bar sowie<br />

eine Music-Bar. Mit dem Bau<br />

soll Ende des Jahres begonnen<br />

werden, die Eröffnung ist für<br />

das Jahr 2022 angesetzt.<br />

hardrockhotels.com<br />

PRINCE CHARLES ALS<br />

BED-&- BREAKFAST-VERMIETER<br />

Ab 170 Euro sind die Zimmer in »The<br />

Granary Lodge« zu haben. Das Bed &<br />

Breakfast liegt auf dem Gelände des<br />

Castle of Mey, dem ehemaligen Wohnsitz<br />

der verstorbenen Queen Mum. Die Unterkunft<br />

besteht aus zehn Zimmern, zwei<br />

Suiten und einem Salon.<br />

castleofmey.org.uk<br />

Fotos: Hyatt Centric Milan Centrale, JUGOSLAV BELADA PHOTOGRAPHY, Stefen Turner 2013, Getty Images, beigestellt<br />

GRIECHENLAND, KORFU<br />

ERSTES BANYAN TREE IN EUROPA<br />

Wer schon einmal den Luxus eines »Banyan Tree Hotels« erleben durfte, freut sich besonders<br />

über das »Angsana Corfu«, das im Oktober eröffnen soll. Das Luxushotel geizt nicht mit Superlativen<br />

und wirbt mit den größten Zimmern in der Einstiegskategorie, dem größten Infinity-Pool<br />

und dem größten Hotel-Spa auf Korfu.<br />

angsana.com<br />

MONTENEGRO, BEČIĆI<br />

NEUES FALKENSTEINER<br />

Montenegro ist nach wie vor eine der gefragtesten<br />

Trend-Destinationen Europas. Ein neuer Player im<br />

Adria-Staat ist die Falkensteiner-Gruppe, die das<br />

ehemalige Hotel »Queen of Montenegro« in der<br />

malerischen Bucht von Bečići nach vollständiger<br />

Renovierung Anfang Mai wiedereröffnet hat.<br />

falkensteiner.com<br />

100 JAHRE OHEKA-HERRENHAUS<br />

AUF LONG ISLAND<br />

125 Zimmer und ein riesiges Grundstück –<br />

das Oheka Castle ist das zweitgrößte<br />

Herrenhaus der USA. Es wurde Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts vom Deutschen<br />

Otto Herrmann Kahn erbaut. Zum<br />

100. Geburtstag erstrahlt es heute in<br />

neuem Glanz und dient als Luxushotel.<br />

discoverlongisland.com<br />

STÄDTEREISE-RANKING <strong>2019</strong><br />

Die beliebtesten Städte müssen laut Travelcircus<br />

nicht die besten sein (überlaufen,<br />

teuer …). Die Reise-Experten sehen<br />

Kiew vor Palermo auf Platz 1. Antwerpen<br />

gilt als beste Shopping-Destination,<br />

Monaco hat die beste Instagrammability.<br />

travelcircus.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

171


eise / SÜDSTAATEN<br />

DURCH DEN<br />

TIEFSTEN<br />

SÜDEN<br />

Von den Sümpfen Louisianas bis an die<br />

Atlantikküste South Carolinas: eine<br />

Entdeckungstour zu vielen Köchinnen und<br />

Köchen, die gerade die herzhafte Küche<br />

des Deep South modernisieren.<br />

TEXT SASCHA RETTIG<br />

172 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Fotos: Shutterstock<br />

Bunt geschmückt und<br />

mit vielen Pflanzen:<br />

ein typisches Haus<br />

im French Quarter<br />

von New Orleans.<br />

Mehr Travelguides<br />

von <strong>Falstaff</strong> auf<br />

falstaff.com/travelguides<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

173


eise / SÜDSTAATEN<br />

Im »Gunshow« von Kevin Gilles pie<br />

preisen die Köche an den Tischen<br />

Köstlichkeiten wie Enten-Pâté mit<br />

Foie gras, Pistazien, Karamell<br />

und Entenfett-Aioli an.<br />

»Bacchanalia«,<br />

eines der<br />

besten<br />

Restaurants<br />

von Atlanta:<br />

Modern<br />

American<br />

Cuisine<br />

in frischer<br />

Bioqualität.<br />

ATLANTA<br />

Immer wieder legen die Köche und Köchinnen<br />

einen Zwischenstopp am Tisch ein, stellen<br />

kurz ihre Köstlichkeiten vor, und dann<br />

hat man die Wahl: Ja oder nein? Jede Chance<br />

gibt es nur einmal. Je länger der Abend und<br />

je voller der Magen, desto schwieriger die<br />

Antwort. Eigentlich will man nur jedes Mal<br />

schwach werden: bei der Kürbis-Zwiebel-<br />

Tarte mit Trüffeln und Herbsttrompeten<br />

genauso wie bei der Enten-Pâté en croûte mit<br />

Foie gras, Pistazien, Karamell und Entenfett-<br />

Aioli. Es ist ein ungewöhnliches Konzept,<br />

das sich der gefeierte Koch Kevin Gillespie,<br />

erfolgreicher »Top Chef«-Kandidat<br />

mit einem Faible für Schweinefleischkreationen,<br />

für sein Restaurant<br />

ausgedacht hat: Vor den Augen<br />

der Gäste kreiert das Team in den<br />

offenen Küchenreihen mehr als ein<br />

Dutzend kleine Gerichte. Southern<br />

Dim Sum mit regionalen Zutaten und internationalen<br />

Einflüssen, wenn man so will,<br />

die die Teammitglieder persönlich am Tisch<br />

erklären und servieren – eine kommunikative<br />

Genuss-Show sozusagen.<br />

»Gunshow« liegt in Atlanta in der Glenwood<br />

Park Neighborhood und damit etwas<br />

abseits von Downtown mit den Touristenattraktionen<br />

von der Coca-Cola World über<br />

das Aquarium bis zum Civil Rights Museum.<br />

Doch wer entdecken will, was die in<br />

den vergangenen Jahren rasant gewachsene<br />

Hauptstadt Georgias kulinarisch zu bieten<br />

hat, muss ohnehin auch in die umliegenden<br />

Bezirke der uferlos ausgebreiteten Metropol-<br />

Aarea fahren. In die Westside etwa, wo mit<br />

dem »Bacchanalia« eines der besten Restaurants<br />

der Stadt feine, saisonale Modern<br />

American Cuisine in frischer Bioqualität<br />

bietet. Mit dem »Atlas« hingegen wartet im<br />

Hotel »St. Regis« in Buckhead ein Klassiker,<br />

in dem man wie in einem Museum mit teurer<br />

Kunstkollektion speist. Trotz unterschiedlichster<br />

Einflüsse und internationaler<br />

Restaurants sind beim Fine Dining in den<br />

Südstaaten die Gerichte mitunter geprägt<br />

von Soul Food und Southern Cooking, von<br />

Shrimp ’n’ Grits bis zum BBQ. Das ausgezeichnete<br />

»Miller Union« gehört zu den Restaurants,<br />

das der bodenständigen, schweren<br />

und frittierfreudigen Küche des tiefen Südens<br />

einen modernen Twist verpasst.<br />

NEW ORLEANS<br />

Atlanta markiert ungefähr die Halbzeit des<br />

Roadtrips durch die Südstaaten der USA,<br />

bei dem sich die Küche mit den Landschaften,<br />

die an der Windschutzscheibe vorbeiziehen,<br />

verändert. 1800 Kilometer lang ist<br />

dieser kulinarische Entdeckungstrip, der an<br />

der Ostküste in Savannah enden soll – und<br />

in Louisiana begann: in New Orleans, dem<br />

Big Easy mit der feierwütigen Bourbon<br />

Fotos: Sascha Rettig, andrew thomas lee, sara essex bradley, beigestellt<br />

174 falstaff


Street, der Stadt des Jazz und des Genusses,<br />

die 2004 durch Hurrikan Katrina stark zerstört<br />

wurde. Wenn man zwischen den Häusern<br />

im kolonialen Stil durch das berühmte<br />

French Quarter schlendert, merkt man sehr<br />

schnell, dass das Angebot an erlesenen Restaurants<br />

heutzutage schier uferlos ist: ein<br />

aufregender Mix und Schmelztiegel kulinarischer<br />

Kreativität.<br />

Promi-Köche betreiben hier Restaurants,<br />

so etwa Emeril Lagasse das »NOLA«. Es<br />

gibt Newcomer wie das »Coquette« mit<br />

moderner Southern Cuisine und Institutionen<br />

wie das »Commander’s Palace« im<br />

beschaulichen Garden District, wo Tory<br />

McPhail – 2013 »Best Chef of the South«<br />

– seine feine Haute Creole Cuisine kreiert.<br />

Von Shrimp-Creole über Crawfish étouffée<br />

bis Jambalaya sind die typischen New-<br />

Orleans-Gerichte dabei ein Spiegel der bewegten<br />

Stadthistorie. »Hier gab es Fusionsküche,<br />

bevor der Begriff überhaupt<br />

existierte«, sagt Köchin Amy Cyrex Sins<br />

von der Kochschule Langlois. Die kreolische<br />

Küche, die sich stark an der französischen<br />

orientiert, hat sich im Laufe der<br />

Jahrhunderte schließlich konstant weiterentwickelt:<br />

durch Einflüsse der afrikanischen<br />

Sklaven, die in den Plantagenküchen<br />

kochten. Doch auch von den deutschen<br />

Siedlern, aus Spanien, der späteren<br />

><br />

»Commander’s<br />

Palace«: eine<br />

Institution im<br />

beschaulichen<br />

Garden District<br />

mit Haute Creole<br />

Cuisine.<br />

»Coquette«: moderne Southern Cuisine in<br />

einem Newcomer-Restaurant, in dem die typische<br />

Küche der Gegend neu interpretiert wird.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

175


eise / SÜDSTAATEN<br />

»The French Press«: Hier bietet der<br />

James-Beard-nominierte Justin<br />

Girouard seine Cajun-Version mit<br />

internationalen Ideen.<br />

><br />

Kolonialmacht, aus Italien und der Karibik<br />

gibt es Einflüsse. Alles strömte zusammen<br />

in den variierten Traditionen und<br />

trug zur Entwicklung einer unverwechselbaren<br />

Regionalküche bei.<br />

Hier im ländlichen<br />

Louisiana, rund<br />

um Lafayette, liegt<br />

der Ursprung der<br />

Cajun-Küche der<br />

Akadier, die einst aus<br />

Nova Scotia in Kanada<br />

vertrieben wurden.<br />

LAFAYETTE<br />

Auch die Grenzen zur rustikalen Küche<br />

von Cajun Country vor den Toren von<br />

New Orleans sind fließend. Macht man<br />

einen Abstecher raus aus der Stadt nach<br />

Westen, fährt man irgendwann durch die<br />

Sümpfe. Die Luft ist heiß und schwül.<br />

Alligatoren treiben langsam durch die<br />

Gewässer, und von den Lebenseichen und<br />

Sumpfzypressen hängt das zottelige Spanische<br />

Moos. Hier im ländlichen Louisiana,<br />

rund um Lafayette, liegt der Ursprung<br />

der Cajun- Küche der Akadier, die einst aus<br />

Nova Scotia in Kanada vertrieben wurden<br />

und sich in Louisiana ansiedelten. Die Gerichte<br />

sind zwar rustikaler und einfacher,<br />

doch auch hier verfeinern Köche die Traditionen.<br />

Im Zentrum von Lafayette lohnt<br />

das »The French Press« allein schon wegen<br />

dem hervorragenden Cajun Benedict einen<br />

Frühstücksabstecher. Auch bei seinen anderen<br />

Gerichten bietet der James-Beardnominierte<br />

Justin Girouard seine Cajun-<br />

Version mit internationalen Ideen.<br />

Fotos: Sascha Rettig, beigestellt<br />

176 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


BILOXI & OCEAN<br />

SPRINGS<br />

Fährt man zurück Richtung Osten und<br />

über New Orleans hinaus, steuert man<br />

geradewegs auf die Golfküste von Mississippi<br />

zu. Im hübschen Ort Pass Christian<br />

kollidieren entlang der Straße zwei Welten:<br />

links Südstaaten-Flair mit weißen Villen<br />

und Lebenseichen. Rechts erstreckt sich<br />

ein breiter weißer Sandstrand, ganz so, als<br />

wäre man plötzlich in Florida unterwegs.<br />

Vom »Thirty-Two«-Restaurant in Biloxi<br />

hat man einen fantastischen Blick über<br />

die Bucht der Stadt, denn dort wird im<br />

32. Stock des IP diniert, einem der großen<br />

Casinos im Las-Vegas-Stil, die viele der<br />

Touristen anziehen und in der Regel auch<br />

gehobene Restaurant-Optionen im Ange -<br />

bot haben.<br />

»Fine Dining hier im Deep South ist noch<br />

relativ neu, vor allem in den Kleinstädten«,<br />

erklärt Food-Journalist Julian Brunt beim<br />

köstlichen Biscuit-Frühstück im »Greenhouse«<br />

in Ocean Springs. Nur eine Brücke<br />

weiter sind die Entertainmentwelten der<br />

Glücksspielpaläste von Biloxi denkbar<br />

weit entfernt. Stattdessen stößt<br />

man auf einen idyllischen US-<br />

Kleinstadt-Kosmos. Mitten in<br />

den gemütlichen Straßenzügen<br />

Downtowns betreibt Alex Perry,<br />

auch James-Beard-nominiert,<br />

sein Restaurant »Ves tige«. Für<br />

seine feine Modern-American-<br />

Küche sucht er sich global Inspirationen.<br />

Vor allem aber gilt das<br />

Trendmantra: saisonal, nachhaltig,<br />

lokal. Vom Louisiana-Wagyu-Beef über<br />

Black-Eyed-Pea-Spätzle bis zum »Delta<br />

Blues« mit Schweinefleisch, Rice-Grits und<br />

Kohlrabi-Kimchi.<br />

Entlang der Küste merkt man bei den<br />

Gerichten und Zutaten zwar noch die<br />

Nähe zu Southern Cooking und der Küche<br />

Louisianas, aber auch Seafood ist hier<br />

König: Shrimps, Fisch, Austern überall.<br />

In den Häfen der kleinen Städte schaukeln<br />

überall die Shrimp- und Fischkutter dicht<br />

an dicht im Hafen. »Der Küstenabschnitt<br />

gehört zu einer kulinarischen Tradition, die<br />

zwar nur ein paar Meilen nördlich des<br />

Golfs, in der Breite aber von westlich von<br />

New Orleans bis nach Mobile in Alabama<br />

reicht«, sagt Experte Brunt.<br />

><br />

»Thirty-Two«: fantastischer<br />

Blick über die Bucht von<br />

Biloxi, dort wird im 32. Stock<br />

des IP diniert, einem der<br />

großen Casinos im<br />

Las-Vegas-Stil.<br />

»Greenhouse« in Ocean<br />

Springs: Fine Dining im Deep<br />

South ist noch relativ neu, vor<br />

allem in den Kleinstädten.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

177


eise / SÜDSTAATEN<br />

»Wintzell’s Oyster<br />

House«: Tablett<br />

gefüllt mit<br />

typisch herzhaft<br />

überbackenen<br />

Austern in<br />

urigem Flair.<br />

MOBILE<br />

Mobile war einst die erste Hauptstadt der<br />

Franzosen in Louisiana. Heute erinnert die<br />

Stadt an der großen Mobile Bay zumindest<br />

um die zentrale Dauphin Street an eine<br />

ruhigere Version der Bourbon Street in<br />

New Orleans. Für ein Tablett gefüllt mit<br />

typisch herzhaft überbackenen Austern in<br />

urigem Flair lohnt dort ein Zwischenstopp<br />

im Traditionslokal »Wintzell’s Oyster<br />

House«. Eine elegantere Option hingegen<br />

ist das »Noja« mit mediterran-asiatischem<br />

Menü, das sich in einem Townhouse aus<br />

dem 19. Jahrhundert mit grün bewachsenem<br />

Innenhof befindet. Erst vor zwei Jahren<br />

öffnete das »Southern National«, das<br />

mit seinen einfallsreichen Global-Southern-<br />

Gerichten der Restaurant-Szene einen<br />

neuen, starken Impuls gab.<br />

»Highlands Bar & Grill«: Frank Stitt hat dieses Lokal bereits<br />

in den frühen 80er-Jahren eröffnet und zelebriert hier die<br />

Klassiker der Südstaaten – auf ganz persönliche Weise.<br />

BIRMINGHAM<br />

Von der Mobile Bay führt der Roadtrip<br />

wieder weg von der Küste ins Inland bis<br />

nach Birmingham. Die Industriestadt, einst<br />

ein wichtiger Schauplatz teils tragischer<br />

Geschichte der Bürgerrechtsbewegung,<br />

befand sich in den 70er- und 80er-Jahren<br />

im Niedergang. Seit einigen Jahren befin -<br />

det sie sich aber im Aufbruch, auch kulinarisch.<br />

Erst kürzlich wurde in einem der<br />

wiederbelebten historischen Gebäude in<br />

Downtown das elegante »Elyton Hotel«<br />

(wieder-)eröffnet – mit Bar auf dem Dach<br />

und dem Restaurant »The Yard«. Nur ein<br />

paar Blocks weiter bescherte Koch Brandon<br />

Cain der Stadt vor zwei Jahren einen<br />

weiteren spannenden Neuzugang: »Roots<br />

& Revelry« heißt sein Restaurant, das<br />

ebenfalls die Küche des Südens mit globalen<br />

Einflüssen modernisieren will. Die<br />

Resultate sind köstliche Augenweiden vom<br />

Beete-Carpaccio mit Burrata bis zu den<br />

Jakobsmuscheln mit Salbei-Risotto.<br />

Der Pionier der Birminghamer Gourmetküche<br />

ist allerdings im Viertel Five Points<br />

South zu finden, das eine kleine Stadt für<br />

sich ist – mit zahlreichen Ausgehmöglichkeiten<br />

und Restaurants. Dort hat Frank<br />

Stitt seinen »Highlands Bar & Grill« bereits<br />

in den frühen 80er-Jahren eröffnet<br />

Fotos: ANNAELISEPOCHE, Shuttertstock, beigestellt<br />

178


Restaurant »Husk« im Foodie-Hotspot Charleston:<br />

kreativer Umgang mit den Zutaten des Südens<br />

und aus dem Meer.<br />

und zelebriert die Gerichte der Südstaaten<br />

auf seine Weise. »Wir verbinden meine Liebe<br />

zur klassischen französischen Küche, besonders<br />

zur Provence, mit Zutaten und<br />

Traditionen hier aus dem Süden«, erklärt<br />

der Koch, der in Birmingham mehrere Restaurants<br />

betreibt. »Die gebackenen Grits<br />

mit Landschinken, Pilzen, frischem Thymian<br />

und Parmesan-Buttersauce sind ein gutes<br />

Beispiel dafür – das Gericht steht seit<br />

unserer Eröffnung auf der Karte.« Nicht<br />

nur Stitt hat in den vergangenen Jahrzehnten<br />

viele Auszeichnungen erhalten – auch<br />

Mitglieder seines Teams. Dolester Miles<br />

etwa bekam im vergangenen Jahr einen<br />

James-Beard-Award als »Best Pastry Chef<br />

of the Year«.<br />

Herrliches<br />

Savannah: Die<br />

farbenfrohen<br />

Häuser im<br />

Kolonialstil<br />

sind längst<br />

Wahrzeichen<br />

der Stadt.<br />

CHARLESTON<br />

Birmingham ist der letzte Stopp in Alabama,<br />

bevor der Roadtrip schließlich quer<br />

durch Georgia bis an die Küste von South<br />

Carolina führt – erst über Atlanta bis nach<br />

Charleston, einer der malerischsten Städte<br />

des Bundesstaates, die fast 400 Jahre alt ist.<br />

Während wunderschöne Sandstrände wie<br />

auf der Barriereninsel Sullivan’s Island nur<br />

einen Katzensprung entfernt sind, steckt<br />

in den zahlreichen alten Herrenhäusern<br />

und historischen Gebäuden, die die vielen<br />

prachtvollen Straßen im Zentrum säumen,<br />

eine reiche Geschichte: von Sklaverei, Plantagen,<br />

Bürgerkrieg. Obwohl Charleston<br />

eine eher kleine Stadt ist, zählt sie doch zu<br />

den Foodie-Hotspots des Südens. Die Southern-Gerichte<br />

des »Husk« zeigen genauso<br />

wie das Farm-to-Table-Restaurant »FIG«,<br />

wie kreativ man mit Zutaten des Südens<br />

und aus dem Meer umgehen kann. Passend<br />

zum Flair der Stadt gibt es zahlreiche Möglichkeiten,<br />

im Ambiente der Vergangenheit<br />

zu speisen: im »Circa 1886« etwa in einem<br />

ehemaligen Kutschenhaus, wo das Menü<br />

einen Streifzug durch die kulinarischen<br />

Traditionen South Carolinas anbietet.<br />

SAVANNAH<br />

Auch das Zentrum Savannahs, eine letzte<br />

Autofahrt Richtung Süden und ebenfalls<br />

direkt an der Küste, ist geprägt von Bilderbuch-Südstaaten-Kulissen.<br />

Dabei ist die<br />

Stadt doch ganz eigen. Hier flaniert man<br />

zwischen historischen Häusern, die ebenfalls<br />

teils Jahrhunderte alt sind, durch die<br />

Straßen und die vielen charakteristischen,<br />

von den Ästen der Lebenseichen überwucherten<br />

Plätze. Zum Abschluss gibt es mittendrin<br />

die letzten kulinarischen Höhepunkte<br />

der Reise zu entdecken: mal im<br />

historischen Anwesen von »Elizabeth’s on<br />

37 th «, mal in einer ehemaligen Greyhound-<br />

Station im stylishen Art-déco von »The<br />

Grey«. Nach all den köstlichen Highlights<br />

endet unser abwechslungsreicher Südstaaten-Trip<br />

aber schließlich doch ganz einfach:<br />

bei einem ausgedehnten Spaziergang unter<br />

den knorrigen Eichen mit einer Portion<br />

Tutti Frutti vom berühmten »Leopold’s<br />

Ice Cream«.<br />

<<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

179


eise / SÜDSTAATEN<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

NEW ORLEANS<br />

HOTELS<br />

WINDSOR COURT*****<br />

Luxushotel mit Ausblick auf den Mississippi.<br />

Der elegante Rückzugsort mit französischen<br />

Dekor elementen ist nur wenige Schritte vom<br />

French Quarter entfernt. DZ ab 304 Euro.<br />

300 Gravier Street, 70130 New Orleans<br />

T: +1 888 590955, windsorcourthotel.com<br />

THE ROOSEVELT****<br />

Besticht durch modernen Luxus und die zentrale<br />

Lage. Das 116 Jahre alte Hotel wurde 2009 wiedereröffnet,<br />

nachdem der Hurrikan Katrina die Küste<br />

von Louisiana verwüstet hatte. DZ ab 224 Euro.<br />

130 Roosevelt Way, 70112 New Orleans<br />

T: +1 504 6481200, therooseveltneworleans.com<br />

RESTAURANTS<br />

COMMANDER’S PALACE<br />

Diese Ikone von einem Restaurant ist bereits von<br />

Weitem erkennbar. Im viktorianischen blaugrünen<br />

Herrenhaus mit weiß gestreifter Markise werden<br />

seit über 120 Jahren kreolische Gerichte serviert.<br />

1403 Washington Avenue, 70130 New Orleans<br />

T: +1 504 899 8221, commanderspalace.com<br />

GAUTREAU’S RESTAURANT<br />

Das gehobene Restaurant im Herzen von Uptown<br />

New Orleans wartet mit einer hervorragenden<br />

französisch-zeitgenössischen Küche und einer<br />

laufend wechselnden Weinauswahl auf.<br />

1728 Soniat Street, 70115 New Orleans<br />

T: +1 504 8997397, gautreausrestaurant.com<br />

COQUETTE<br />

Im Garden District von New Orleans verortet, bietet<br />

das Restaurant eine innovative Südstaatenküche mit<br />

Schwerpunkt auf lokalen Produkten. Dazu gibt’s<br />

klassische und kreative New-Orleans-Cocktails.<br />

2800 <strong>Magazin</strong>e Street, 70115 New Orleans<br />

T: +1 504 2650421, coquettenola.com<br />

NOLA<br />

Emeril Lagasses Restaurant verbindet traditionelle<br />

kreolische und südländische Küche mit globalen<br />

Einflüssen. Das dreistöckige Restaurant verfügt<br />

außerdem über eine »Open Action«-Küche.<br />

534 St. Louis Street, 70130 New Orleans<br />

T: +1 504 5226652, emerilsrestaurants.com/nola<br />

LOA BAR<br />

Die Bar im »International House Hotel« besticht<br />

durch ihr gemütliches Ambiente und stimmiges<br />

Kerzenlicht. Für die Cocktails werden unter anderem<br />

hausgemachte Sirupe sowie Kräuter aus der<br />

Landschaft Louisianas verwendet.<br />

221 Camp Street, 70130 New Orleans<br />

T: +1 504 5539550, ihhotel.com/loa-bar<br />

IN UND UM LAFAYETTE<br />

RESTAURANTS<br />

THE FRENCH PRESS<br />

In der Innenstadt von Lafayette werden in »The<br />

French Press« tagsüber Brunch und abends gehobene,<br />

moderne Gerichte mit Einflüssen der Cajun-<br />

Küche serviert. Für die kreativen Interpretationen<br />

zeichnet Chefkoch Justin Girouard verantwortlich.<br />

214 E Vermilion Street, 7<strong>05</strong>01 Lafayette<br />

T: +1 337 2339449<br />

thefrenchpresslafayette.com<br />

CAFE SYDNIE MAE<br />

Das Restaurant in der historischen Hauptstraße<br />

von Breaux Bridge trumpft kulinarisch mit ausgezeichneten<br />

Cajun-Klassikern, Meeresfrüchtegerichten<br />

und Steaks vom Angus-Rind auf.<br />

140 East Bridge Street, 7<strong>05</strong>17 Breaux Bridge<br />

T: +1 337 9092377, cafesydniemae.com<br />

BILOXI/GOLFKÜSTE<br />

HOTELS<br />

THE ROOST OCEAN SPRINGS****<br />

Das Boutique-Hotel in einem restaurierten historischen<br />

Gebäude ist nur wenige Gehminuten von<br />

Strand und Innenstadt entfernt. Eichenbäume<br />

und diverse Holzakzente sorgen für ein besonders<br />

heimeliges Flair. DZ ab 1<strong>05</strong> Euro.<br />

604 Porter Avenue, 39564 Ocean Springs<br />

T: +1 228 2857989, roostoceansprings.com<br />

BEAU RIVAGE RESORT & CASINO****<br />

Unterhaltungs-Hotspot an der Golfküste: Neben<br />

1740 Gästezimmern und Suiten sowie zehn Restaurants<br />

stellt die Hauptattraktion des glamourösen<br />

Hotels natürlich das eigene Casino dar.<br />

DZ ab 109 Euro.<br />

875 Beach Boulevard, 39530 Biloxi<br />

T: +1 888 5676667<br />

beaurivage.mgmresorts.com<br />

RESTAURANTS & CAFÉS<br />

VESTIGE<br />

Modernes amerikanisches Restaurant in der historischen<br />

Innenstadt von Ocean Springs. Bei minimalistischem<br />

Ambiente steht das Gericht klar im<br />

Vordergrund. Die Küche ist saisonal und regional.<br />

715 Washington Avenue, 39564 Ocean Springs<br />

T: +1 228 8189699, vestigerestaurant.com<br />

THIRTY-TWO<br />

Das Restaurant im »IP Casino Resort Spa« bietet<br />

eine spektakuläre Aussicht, köstliche Steak- und<br />

Fischgerichte sowie eine hervorragende Auswahl<br />

an Weinen der Küste.<br />

850 Bayview Avenue, 39530 Biloxi, T: +1 228 4363000<br />

ipbiloxi.com/dine/fine-dining/thirty-two<br />

THE GREENHOUSE ON PORTER<br />

Was auf den ersten Blick wie ein ganz normales Café<br />

aussieht, ist aber auch ein Treffpunkt für regionale<br />

Künstler. Neben den Kunstveranstaltungen gibt es<br />

auch wöchentlich Abende mit Live-Musik.<br />

404 Porter Avenue, 39564 Ocean Springs<br />

T: +1 228 2385680, biscuitsprings.com<br />

MOBILE/GOLFKÜSTE<br />

HOTELS<br />

THE BATTLE HOUSE RENAISSANCE<br />

MOBILE****<br />

Das Renaissance-Hotel beherbergt neben einem<br />

Pool auf dem Dach auch ein Spitzenrestaurant.<br />

Durch die hervorragende Innenstadtlage sind der<br />

Bienville Square sowie der Cooper Riverside Park<br />

bequem zu Fuß erreichbar. DZ ab 169 Euro.<br />

26 North Royal Street, 36602 Mobile<br />

T: +1 251 3382000, renaissance-hotels.marriott.com<br />

RESTAURANTS<br />

NOJA<br />

Im Herzen des historischen Unterhaltungs- und<br />

Karte: Stefanie Hilgarth<br />

180 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Kunstviertels von Downtown Mobile gelegen, findet<br />

sich hier ein kulinarisches Erlebnis samt romantischem<br />

Innenhof.<br />

6 North Jackson Street, 36602 Mobile<br />

T: +1 251 4330377, nojamobile.com<br />

SOUTHERN NATIONAL<br />

Die Küche ist spezialisiert auf die moderne Interpretation<br />

klassischer südländischer Gerichte mit Meeresfrüchten<br />

aus dem Golf. Wegen der spannenden<br />

Cocktails auch am Abend einen Besuch wert.<br />

360 Dauphin Street, 36602 Mobile<br />

T: +1 251 3082387, southernational.com<br />

THE NOBLE SOUTH<br />

Feines Restaurant, in dem kleine, frische Gerichte der<br />

südlichen Küche mit modernem Touch serviert werden.<br />

Der Fokus liegt dabei auf regionalen Zutaten.<br />

203 Dauphin Street, 36602 Mobile<br />

T: +1 251 6906824, thenoblesouthrestaurant.com<br />

WINTZELL’S OYSTER HOUSE<br />

Begann als kleine Austernbar und feiert heute<br />

bereits 80-jähriges Bestehen. Die berühmten Austern<br />

gibt es auch an sechs weiteren Standorten<br />

von der Golfküste bis in den Norden Alabamas.<br />

6<strong>05</strong> Dauphin Street, 36602 Mobile<br />

T: +1 251 43246<strong>05</strong>, wintzellsoysterhouse.com<br />

BIRMINGHAM<br />

HOTELS<br />

RENAISSANCE BIRMINGHAM ROSS BRIDGE<br />

GOLF RESORT & SPA****<br />

Der ideale Ausgangspunkt, um Birmingham zu entdecken.<br />

Von den Balkonen hat man einen herrlichen<br />

Blick auf die historische Stadt. Hier befindet sich der<br />

drittlängste Golfplatz der Welt. DZ ab 178 Euro.<br />

4000 Grand Avenue, 35226 Birmingham<br />

T: +1 2<strong>05</strong> 9167677<br />

renaissance-hotels.marriott.com<br />

ELYTON HOTEL<br />

Das 1909 erbaute, gehobene Hotel mit künstlerischer<br />

Geschichte gilt als Symbol für die goldene<br />

Ära Birminghams und liegt inmitten von Restaurants<br />

und Kunstgalerien. DZ ab ca. 180 Euro.<br />

1928 1 st Avenue North, 35203 Birmingham<br />

T: +1 2<strong>05</strong> 7313600, elytonhotel.com<br />

RESTAURANTS<br />

ROOTS & REVELRY<br />

Aus saisonalen Produkten von Bauernhöfen aus<br />

ganz Alabama werden hier verspielte Gerichte mit<br />

südländischen Einflüssen kreiert. Den Speisesaal<br />

ziert ein runder Kristallluster.<br />

1623 Second Avenue North, 35203 Birmingham<br />

T: +1 2<strong>05</strong> 7301907, roots-revelry.com<br />

CHEZ FONFON<br />

Gemütliches Bistro mit klassischen Gerichten der<br />

französischen Küche. Ausgeschenkt werden außerdem<br />

Weine von der Loire, der Rhône und aus dem<br />

Languedoc.<br />

2007 Eleventh Avenue South, 352<strong>05</strong> Birmingham<br />

T: +1 2<strong>05</strong> 9393221, fonfonbham.com<br />

HIGHLANDS BAR & GRILL IN BIRMINGHAM<br />

Pardis und Frank Stitt haben erst vergangenes Jahr<br />

mit ihrer hervorragenden französisch verwurzelten<br />

Küche einen James Beard Award für das beste<br />

Restaurant der USA erhalten.<br />

2011 Eleventh Avenue South, 352<strong>05</strong> Birmingham<br />

T: +1 2<strong>05</strong> 9391400, highlandsbarandgrill.com<br />

THE ATOMIC LOUNGE<br />

Die etwas schrullige, aber auch charmant-hippe Bar<br />

zeichnet sich neben den Drinks durch allerlei Kuriositäten<br />

aus: Mobiliar und Deko-Elemente aus den<br />

1960er-Jahren und tierische Ganzkörperkostüme für<br />

mutige Gäste.<br />

2113 First Avenue North, 35203 Birmingham<br />

T: +1 2<strong>05</strong> 9837887, theatomiclounge.com<br />

QUEEN’S PARK<br />

Klassische Cocktailbar im historischen Loft District<br />

von Birmingham, benannt nach dem Cocktail<br />

»Queen’s Park Swizzle«.<br />

112 24 th Street North, 35203 Birmingham<br />

queensparkbham.com<br />

ATLANTA<br />

HOTELS<br />

THE ST. REGIS ATLANTA*****<br />

Luxushotel in Buckhead, das südländische Eleganz<br />

und Moderne vereint. Mit exklusiven Suiten und einer<br />

40.000 Quadratmeter großen Pool-Piazza lässt es<br />

sich hier definitiv gut aushalten. DZ ab 531 Euro.<br />

88 West Paces Ferry Road, 303<strong>05</strong> Atlanta<br />

T: +1 404 5637900, marriott.com<br />

STONEHURST PLACE****<br />

Das liebevoll gestaltete Hotel hat sich ganz der<br />

zurückhaltenden Eleganz verschrieben. Es besticht<br />

mit Mahagonimöbeln, Kunstwerken, Marmorbädern<br />

und einzigartigen Suiten. DZ ab 160 Euro.<br />

923 Piedmont Avenue Northeast, 30309 Atlanta<br />

T: +1 404 8810722, stonehurstplace.com<br />

RESTAURANTS<br />

GUNSHOW<br />

Die Gerichte werden hier auf Rollwagen und Tabletts<br />

an den Tischen präsentiert. Neben diesem alternativen<br />

kulinarischen Erlebnis ist auch das transparente<br />

Interieur des Restaurants einzigartig.<br />

924 Garrett Street, 30316 Atlanta<br />

T: +1 404 3801886, gunshowatl.com<br />

BACCHANALIA<br />

Eines von Atlantas Top-Restaurants. Die moderne<br />

amerikanische Küche wartet mit saisonalen, leichten<br />

und kreativen Gerichten aus Bio-Zutaten auf.<br />

1460 Ellsworth Industrial Boulevard Suite A<br />

30318 Atlanta, T: +1 404 3650410<br />

starprovisions.com/bacchanalia<br />

MILLER UNION<br />

Chefkoch Steven Satterfield pflegt in seinem Restaurant<br />

eine authentische Herangehensweise an eine<br />

einfachere, bäuerlich inspirierte Küche und überrascht<br />

dabei mit seinen raffinierten Kreationen.<br />

999 Brady Avenue Northwest, 30318 Atlanta<br />

T: +1 678 7338550, millerunion.com<br />

BANSHEE<br />

Restaurant und Bar in einem. Bei dem offenen und<br />

trendigen Design des Gastraums inklusive blauen<br />

Samtbezügen und -vorhängen findet man über<br />

Stunden hinweg immer wieder neue Details.<br />

1271 Glenwood Avenue Southeast, 30316 Atlanta<br />

T: +1 470 4282034, banshee-atl.com<br />

TICONDEROGA CLUB<br />

Überzeugt mit absolut herzlicher und lockerer<br />

Gastfreundschaft. Die Kombination aus Restaurant<br />

und Bar sieht sich dabei selbst als Ort der Begegnung<br />

und als Zuhause für Freunde und Fremde.<br />

Krog Street Market, 99 Krog Street NE, 30307 Atlanta<br />

T: +1 404 4584534, ticonderogaclub.com<br />

CHARLESTON<br />

RESTAURANTS<br />

BALAO<br />

Hier gibt es die wohl besten Meeresfrüchte in<br />

Charleston: Die Produkte werden von lokal<br />

ansässigen Fischereien bezogen und gekonnt<br />

veredelt.<br />

16 North Market Street, 29401 Charleston<br />

T: +1 843 7378703, balaoseafood.com<br />

THE DARLING OYSTER BAR<br />

In der hippen Austernbar verbindet man die<br />

klassische Zubereitung mit neuen Aromen. Auf<br />

nachhaltige Fischerei wird großer Wert gelegt.<br />

513 King Street, 29403 Charleston<br />

T: +1 843 6410821, thedarling.com<br />

WORKSHOP CHARLESTON<br />

Das spannende Konzept lässt den Gast aus den<br />

verschiedensten Gerichten von sechs laufend<br />

wechselnden Küchen wählen.<br />

1503 King Street, 294<strong>05</strong> Charleston<br />

T: +1 843 9964500, workshopcharleston.com<br />

SAVANNAH<br />

RESTAURANTS<br />

HUSK<br />

Bei zutatenorientierter Herangehensweise werden<br />

unter der Leitung von Chefkoch Chris Hathcock<br />

herrlich südliche Speisen aufgetischt.<br />

12 W. Oglethorpe Avenue, 31401 Savannah<br />

T: +1 912 3492600, husksavannah.com<br />

THE GREY<br />

In der historischen Innenstadt von Savannah gelegen,<br />

wurde hier einem alten Busbahnhof zu neuem<br />

Glanz verholfen. Die gehobene Küche setzt dabei<br />

auf regionale Produkte.<br />

109 Martin Luther King Jr Boulevard, 31401 Savannah<br />

T: +1 912 6625999, thegreyrestaurant.com<br />

ELIZABETH’S ON 37 TH<br />

Ein kulinarisches Erlebnis, das das reiche Erbe<br />

des Südens widerspiegelt. Bei elegantem Ambiente<br />

werden frische Meeresfrüchte und Co. serviert.<br />

1<strong>05</strong> East 37 th Street, 31401 Savannah<br />

T: +1 912 2365547, elizabethon37th.net<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

181


Erleben Sie bei der Wein- und<br />

Genussreise das idyllische Moseltal.<br />

WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN MIT<br />

WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN MIT<br />

WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN<br />

Zusammen mit <strong>Falstaff</strong> hat nicko cruises drei genussreiche<br />

Flusskreuzfahrten konzipiert: Auf Mosel, Main und Rhein<br />

entdecken die Gäste neben herrlichen Landschaften auch das<br />

Beste aus edlen Reben und kulinarische Gaumenfreuden.<br />

F<br />

eine Lebensart am Fluss: Weinanbaugebiete<br />

zählen in aller Welt zu<br />

den landschaftlich besonders reizvollen<br />

Regionen. Flusstäler rechts<br />

und links, gesäumt von rebenbewachsenen<br />

Hügeln, verströmen eine anmutende Idylle.<br />

Eine Weinregion mit dem Schiff zu erkunden<br />

ist immer ein besonderes Reiseerlebnis.<br />

Umso mehr, wenn die Kreuzfahrt mit vielzähligen<br />

Genuss-Elementen gespickt ist.<br />

Denn wo man den Wein liebt, ist die Kulinarik<br />

nicht weit. Die Wein- und Genussreisen<br />

in Kooperation mit <strong>Falstaff</strong> kombinieren<br />

die besondere Reiseform der Flusskreuzfahrt<br />

mit all ihren touristischen Höhe-<br />

punkten mit exklusiven kulinarischen<br />

Erlebnissen in der jeweiligen Region. Als<br />

ein führender Anbieter für Kreuzfahrten<br />

blickt nicko cruises auf mehr als 25 Jahre<br />

Erfahrung zurück.<br />

FLUSSGENUSS FÜR WEINLIEBHABER<br />

AUF MAIN, RHEIN & MOSEL<br />

Auf dem »schwimmenden Hotel«, dem<br />

Schiffsneubau nickoSPIRIT auf 5-Sterne-<br />

Niveau, lassen sich alle Annehmlichkeiten<br />

genießen. Mit seinem innovativen Design<br />

vereint der Flusskreuzer alles, was der<br />

moderne Kreuzfahrer begehrt. Drei Restau-<br />

Fotos: beigestellt<br />

182<br />

rants mit flexibler Tischwahl und flexiblen<br />

Essenszeiten warten am Morgen mit reichhaltigen<br />

Frühstückbuffets und zu Mittag<br />

und Abend mit mehrgängigen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten auf. Die lichtdurchfluteten,<br />

geräumigen Außenkabinen verfügen im<br />

Mittel- und Oberdeck über absenkbare<br />

Pa noramafronten, die sich zu einer Balkonbrüstung<br />

umwandeln lassen. Der mit großen<br />

Panoramafenstern verkleidete Salon<br />

und das Sonnendeck laden zu herrlichem<br />

»Flusskino« ein. Auch Entspannung und<br />

Wohlfühlen kommen nicht zu kurz im großzügigen<br />

Wellness- und Fitness-Bereich mit<br />

Sauna und Whirlpool. Ein besonderes Weinund<br />

Genussprogramm an Bord und an<br />

Land rundet das Reiseerlebnis durch die<br />

reizvollen Weinregionen ab.<br />

Neben den attraktiven Ausflugszielen der<br />

jeweiligen Region kann man sich außerdem<br />

auf die Besuche bei <strong>Deutschland</strong>s besten<br />

Winzern, Führungen durch <strong>Falstaff</strong>-präfalstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


NICKO CRUISES / promotion<br />

Kulinarische Gaumenfreuden<br />

an Bord der nickoSPIRIT.<br />

mierte Weingüter, Weindegustationen sowie<br />

den Blick hinter die Kulissen eines Sterne-<br />

Restaurants freuen.<br />

9 TAGE PASSAU–NÜRNBERG–<br />

WÜRZBURG–FRANKFURT<br />

Diese Wein- und Genussreise startet in der<br />

Dreiflüsse-Stadt Passau. nickoSPIRIT macht<br />

sich stromaufwärts der Donau auf den Weg<br />

ins mittelalterliches Nürnberg, mit einem<br />

Zwischenstopp im bayrischen Regensburg.<br />

Am Abend werden von einem weinkundigen<br />

<strong>Falstaff</strong>-Redakteur die »Besten Weine<br />

der Donau« präsentiert. Nach einem Themenrundgang<br />

in Bamberg kann man den<br />

Abend mit einer Bierverkostung an Bord<br />

ausklingen lassen. Im fränkischen Würzburg<br />

kann die barocke Residenz besucht werden<br />

– mit anschließenden Einblicken in den Alltag<br />

der Sterne-Gastronomie in einem von<br />

<strong>Falstaff</strong> ausgezeichneten Spitzenrestaurant.<br />

Den Inbegriff einer romantischen Stadt lernen<br />

die Gäste am nächsten Tag bei einem<br />

Ausflug ins nahe gelegene Rothenburg ob<br />

der Tauber kennen. Im idyllischen Wertheim<br />

steht neben einem kulinarischen Rundgang<br />

auch eine Verkostung von <strong>Falstaff</strong>-prämierten<br />

Edelobstbränden aus der Region auf<br />

dem Programm. Auf den Besuch des Maintowers<br />

in Frankfurt folgt ein schöner Reiseausklang<br />

mit Geschichten rund um den<br />

Wein mit einem von <strong>Falstaff</strong> ausgezeichneten<br />

Spitzen-Winzer aus dem Rheingau.<br />

11 TAGE FRANKFURT–TRIER–<br />

KOBLENZ–FRANKFURT<br />

Die Reise beginnt und endet im hessischen<br />

Frankfurt am Main. Zum Auftakt<br />

der Reise gibt ein <strong>Falstaff</strong>-Experte bei<br />

einer Winzersektverkostung Einblicke in<br />

die Welt der edlen Perlen. Nach einem<br />

thematischen Rundgang durch Bingen<br />

passiert die nickoSPIRIT die Loreley<br />

und nimmt Kurs auf die Mosel. Nächster<br />

Halt: Das weinträchtige Bernkastel.<br />

Die Römerstadt Trier ist berühmt für<br />

seine Porta Nigra und neuerdings auch<br />

für eine aufstrebende Weinmanufaktur<br />

in der Region. Auch ein Besuch in<br />

Luxemburg steht auf dem Programm.<br />

Naturliebhaber kommen in der Eifel<br />

und beim Besuch des Geysirs in Andernach<br />

auf ihre Kosten. Ausgewählte<br />

Rheingau-Weine kann man beim Besuch<br />

eines von <strong>Falstaff</strong> ausgezeichneten Weinguts<br />

mitten in Rüdesheim kennenlernen.<br />

Das ehemalige Zisterzienserkloster in<br />

Eberbach ist nicht nur als Drehort für<br />

den Film »Der Name der Rose« berühmt,<br />

sondern auch für seinen Weinkeller,<br />

der begeistert.<br />

Der Schiffs-Neubau<br />

nickoSPIRIT bietet<br />

alles, was der moderne<br />

Kreuzfahrer begehrt.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen zu den Wein- und Genussreisen<br />

in Kooperation mit <strong>Falstaff</strong> erhalten Sie unter<br />

nicko-cruises.info/falstaff oder<br />

T: +49 711 24898044<br />

sowie in jedem guten Reisebüro.<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 183


eise / LONG WEEKEND – GRADO<br />

SEHNSUCHT<br />

Grado ist ein Ort, der Antwort gibt auf die Sehnsucht des Nordeuropäers nach<br />

Meer, Sonne, guter Küche, feinen Spaziergängen und der Leichtigkeit des<br />

Dolce Vita. Und das zu jeder Jahreszeit.<br />

TEXT ILSE FISCHER<br />

184 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Grado: Fischerdorf mit viel<br />

Charme, Authentizität<br />

und einer ganz<br />

besonderen Küche.<br />

NACH MEER …<br />

Fotos: mauritius Images<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

185


eise / LONG WEEKEND – GRADO<br />

Grado ist eingebettet in ein<br />

Insellabyrinth und die Lagune. Mit<br />

dem Festland verbindet es ein<br />

schmaler Streifen Land.<br />

FREITAG<br />

Fischkultur: Feinschmecker sind hier bestens<br />

aufgehoben – dank der typischen, nach<br />

überlieferten Rezepten gekochten Gerichte.<br />

Sonne, Strand, Meer, Kultur und Genuss.<br />

All das ist Grado – und noch viel mehr.<br />

Denn der Ort in der Lagune ist immer<br />

noch ein Fischerdorf, und das macht auch<br />

seinen unvergleichlichen Charme aus. Man<br />

liebt Grado, weil es lebendig ist und vom<br />

Hafen mit den bunten Fischerbooten bis zu<br />

endlosen Stränden mit flachem Wasser genau<br />

das verkörpert, was der Mensch aus dem<br />

Norden mit einer entspannten Zeit im Süden<br />

so verbindet. Man erreicht die goldene Insel<br />

über die zauberhafte Lagune, und ein wunderbar<br />

altmodisches Schild verweist auf »La<br />

Spiaggia della Mitteleuropa« (Der Strand<br />

Mitteleuropas). Allein dieser Satz ist beredter<br />

Zeuge der Geschichte des Ortes. Enge, pittoreske<br />

Gassen, verwinkelte kleine Plätze, die<br />

Campielli, schöne Campanile, der stolze Dom<br />

Sant’Eufemia oder seine kleine Schwester<br />

Santa Maria delle Grazie – alles auf engstem,<br />

einst dem Meer abgetrotztem Raum erbaut.<br />

Einen Tag sollte man auf jeden Fall der Altstadt<br />

widmen, die natürlich nicht nur mit<br />

schöner Architektur und immer wieder<br />

besonderen Einblicken punktet, sondern mit<br />

ihrer Tradition und Kultur auch ein magischer<br />

Ort ist, an dem man so viel entdecken<br />

kann. Immer jedoch ist es auch ein köstlicher<br />

Platz der außergewöhnlichen Genüsse, vor<br />

allem der authentischen Gradeser Küche, die<br />

geprägt ist von maritimer Kultur und der langen<br />

Tradition der Sonneninsel im Fischfang.<br />

Die einstige Abgeschiedenheit mitten im Meer<br />

hat eine Fischküche entstehen lassen, wie sie<br />

besser nicht sein könnte. Und nicht nur im<br />

berühmten Boreto tummelt sich feinstes, frisches<br />

Meeresgetier. Sagen Sie aber niemals<br />

Fischsuppe zum Boreto, das ist ein absolutes<br />

No-Go. Versuchen sollten Sie ihn aber unbedingt<br />

– und vielleicht nicht nur einmal, denn<br />

jedes Restaurant gibt »seinem« Boreto eine<br />

eigene Note und besondere Zutat. Und eines<br />

ist sicher: Das einstige Arme-Leute-Gericht<br />

hat sich zu einer köstlichen Verbindung dessen<br />

gemausert, was das Meer hergibt. Zum<br />

Beispiel im »Agli Artisti«, wo Alessandro<br />

Corazza nicht nur den Boreto, sondern generell<br />

Fischküche vom Feinsten zubereitet.<br />

Ganz besonders: Cannolicchi, ein Mini-<br />

Boreto aus Tintenfisch mit Polenta; danach<br />

wäre ein köstliches Fritto misto eine Idee.<br />

Der Fischreichtum der Lagune spiegelt sich<br />

auch auf der Speisekarte der »Tavernetta<br />

all’Androna« wider. Passera (Flunder) aus<br />

dem Meer, Bisato (Aal), Poratto (eine Variante<br />

der Seezunge) oder Cucco (Steinbutt) werden<br />

hier zu göttlichen und sehr eigenständigen<br />

Gerichten, denn nicht nur die Fischnamen<br />

sind in Grado ein wenig anders. ><br />

»Agli Artisti«: Fisch-Klassiker geben<br />

den Ton an. Tintenfische und Scampi<br />

sind in vielen Variationen und in<br />

Bestform zu haben.<br />

><br />

Fotos: Ecoplane, Dean Dubokovic, Alessandro Castiglioni, beigestellt<br />

186 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Das historische Zentrum hat seinen<br />

venezianischen Charme mit pittoresken<br />

Gassen und schönen Plätzen bewahrt.<br />

»Tavernetta all’Androna«: kreative<br />

Fischküche mit tagesfrischen<br />

Produkten und von Meisterhand<br />

zubereitet an einem schönen<br />

Ort in der Altstadt.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

187


eise / LONG WEEKEND – GRADO<br />

Casoni heißen die Fischerhütten aus<br />

Schilfgeflecht, wo manchmal nur der<br />

Wellenschlag des Meeres zu hören ist.<br />

SAMSTAG<br />

Lagunen-Genuss: Das Spiel der Gezeiten, der<br />

Wechsel von Ebbe und Flut ist hier spürbarer<br />

als an anderen Orten der Oberen Adria. Das<br />

gefällt auch den vielen Fischarten.<br />

»Zero Miglia«: Fischgenuss mit Stil und Frische. Die<br />

Ware kommt direkt von den Fischern vor der Tür.<br />

Die Gradeser Küche<br />

lebt von Fischen<br />

und Meeresfrüchten,<br />

die bei »de Toni«<br />

meisterlich<br />

zubereitet werden.<br />

Audrey Hepburn, Kaiserin Elisabeth<br />

und Ernest Hemingway haben eines<br />

gemeinsam: Sie liebten Grado. Heute<br />

tun das Prominente und Normalbürger gleichermaßen<br />

– und verwandeln den Ort, vor<br />

allem im Sommer, zu einer quirlig-sommerlichen<br />

Oase der Lebensfreude. Wer aber Einsamkeit,<br />

Stille und unberührte Natur sucht,<br />

der kann hinaus in die Lagune schippern und<br />

eine einmalige Landschaft und die Casoni<br />

(Fischerhütten) entdecken. Ideal für Lagunen-<br />

Romantiker: Man reist per Ausflugsschiff,<br />

Taxiboot oder mit einem privaten Mietboot<br />

stressfrei auf eine Laguneninsel und isst dort<br />

authentische Fischgerichte. Auf der Isola di<br />

Anfora im »Ai Ciodi« etwa gibt es nur, was<br />

frisch aus der Lagune kommt, und das wird<br />

von der Familie Tognon seit vielen Jahren zu<br />

köstlichen Sarde in saor oder zu fantastischen<br />

Spaghetti al nero di seppia verarbeitet. Piero<br />

Pasolini drehte hier 1969 seinen berühmten<br />

Film »Medea«, und seither ist die Faszination<br />

ungebrochen. Die Lagune besteht aus vielen<br />

hundert Inseln, und die Vielfalt an Muschelund<br />

Fischarten ist groß: Venusmuscheln, viele<br />

Garnelenarten, Seezungen, Barsche, Sprotten,<br />

Glatthaie, die hier dann Sardela beziehungsweise<br />

Can heißen. Grado hat eine alte kulinarische<br />

Tradition, in der Fisch gemeinsam mit<br />

einfachen und geschmackvollen Zubereitungen,<br />

zum Beispiel bei Sepe sofegae, dem<br />

gedämpften Tintenfisch, oder Peverasse al<br />

baso, einem exquisiten Muschelgericht, die<br />

Hauptrolle spielt. In der Altstadt von Grado<br />

und in der Lagune warten die Wirtsleute mit<br />

diesen Gradeser Besonderheiten auf: Zum<br />

Beispiel im »Zero Miglia« und im »Ristorante<br />

al Pellegrino« auf der Isola Barbana. Typische<br />

Fischküche findet man auch im »Alla<br />

Borsa« und in der »Trattoria de Toni«. Tage<br />

in Grado, das heißt Sonne, Strand und vor<br />

allem immer auch Zeiten des Schlemmens.<br />

Vor oder nach einem köstlichen Mahl kann<br />

man als südlicher Flaneur am Lungomare<br />

Nazario Sauro die Weite des Meeres und den<br />

Sonnenuntergang genießen. Vor den nächsten<br />

Köstlichkeiten sollte man unbedingt in der<br />

»Bar al Porto« am Alten Hafen einen Apero-<br />

Klassiker zum Einstimmen auf das (nächste)<br />

Dolce Vita probieren.<br />

Fotos: Gianluca Baronchelli, Nico Gaddi, 1883, Roberto Camuffo, beigestellt<br />

188 falstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong>


SONNTAG<br />

Über das Meer fliegen: Sportliche Überflieger<br />

genießen atemberaubende Blicke über die<br />

Lagune und das schimmernde Wasser.<br />

Sportlichkeit ist angesagt, bevor man<br />

zum genussvollen Abschluss vielleicht<br />

noch ein weiteres der schönen Lokale<br />

besucht. Wer sich nicht besonders anstrengen<br />

will und eine herrliche Aussicht von<br />

oben bevorzugt, der kann mit einem Ballon<br />

über Grado aufsteigen oder mit dem Flugzeug<br />

über die Naturschutzgebiete der Stella-<br />

Flussmündung und das Valle Canal Novo,<br />

Marano Lagunare oder die UNESCO-Städte<br />

Palmanova und Aquileia fliegen und<br />

dabei einen exklusiven Aperitif schlürfen.<br />

Kite- und Windsurfer kommen in der Marina<br />

Julia auf ihre Kosten. Die besondere<br />

Küstenformation und sehr oft auch der<br />

berühmte Wind Bora machen den Platz zur<br />

einzigen offiziellen Abflugbahn für klassische<br />

Kitesurfer oder das gerade angesagte<br />

Hydrofoil-Surfen in diesem Küstenabschnitt.<br />

Grado bietet für Surfer oder Segler<br />

auch spezielle Fahrten vom Strand zu den<br />

Laguneninseln an. Was man bei einem<br />

Pa no ramaflug von oben gesehen hat, sollte<br />

man auf dem Heimweg dann unbedingt<br />

besuchen: Aquileia. Die romanische Basilika<br />

Santa Maria Assunta gehört zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe und ist vor allem wegen der<br />

grandiosen Bodenmosaike ein Must. Es sind<br />

dies größten Mosaike der westlichen christlichen<br />

Welt, die zudem außergewöhnlich gut<br />

erhalten und restauriert sind. Gleich neben<br />

dieser großartigen kulturellen Sehenswürdigkeit<br />

wartet die »Pasticceria Mosaico<br />

Aquileia« mit köstlichen Dolce auf, die sich<br />

hervorragend zum Mitnehmen eignen. Das<br />

Dolce Aqvileia zum Beispiel ist ein »Reisedessert«<br />

aus Zutaten wie im alten Rom:<br />

Nüsse, Feigen, Honig, ummantelt mit einem<br />

knusprigen Teig. Und wenn man schon auf<br />

dem Weg ist, dann lohnt sich ein Abstecher<br />

ins »1883 Restaurant«, wo man die beste<br />

Mischung aus Tradition und Moderne auf<br />

den Tellern, in den Gaststuben und wunderschönen<br />

Zimmern vorfindet. Ein Ort zum<br />

Einkehren, Bleiben, vor allem aber zum<br />

Immer-wieder-Kommen. Auch, aber nicht<br />

nur, auf dem Weg zur goldenen Insel in der<br />

Lagune Grado. <<br />

Auch das kann Grado: Kitesurfen? Ballonfahren? Es<br />

gibt viele Optionen, sich alles von oben anzuschauen.<br />

Sehnsuchtsort: Das Farbenspiel zur<br />

»blauen Stunde« ist eindrucksvoll<br />

und weckt Sehnsüchte.<br />

»1883«: lokal,<br />

authentisch,<br />

delikat. Die<br />

Zimmer sind<br />

schlicht, farblich<br />

schön und sehr<br />

einladend.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

189


eise / LONG WEEKEND – GRADO<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

HOTEL VILLE BIANCHI****<br />

Stilvolles und geschichtsträchtiges Villendorf, schön<br />

restauriert. Eine wirkliche Oase der Ruhe und ein<br />

schöner Rückzugsort zwischen Strand und Meer im<br />

Schatten alter Pinien. DZ ab ca. 99,– Euro.<br />

Viale Dante Alighieri 50, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 80169, de.villebianchi.com<br />

LES 7 SUITES ERICA****<br />

Die Suiten gehören zur »Villa Erica« und sind ein<br />

kleines Jugendstiljuwel in unmittelbarer Nähe zu<br />

Strand und Altstadt. Anders und besonders wohnen<br />

in Grado? Hier ist es möglich. DZ ab ca. 183,– Euro.<br />

Via Giosuè Carducci 32, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 84444, les7suiteserica.com<br />

CASONI<br />

Das ist Romantik und Lagune pur: Für ein Wochenende<br />

oder länger können die alten, restaurierten<br />

Casoni gemietet werden. Die traditionellen Fischerhütten<br />

gibt es auf Valle Ghebo Vacche, Casoni Turlavo<br />

oder Valle Tirelli, auch inklusive Boot. Preise<br />

variieren je nach Unterkunft. grado-adria.com<br />

RESTAURANTS<br />

ist nun ein Restaurant, man sitzt an großen Tischen<br />

und genießt gemeinsam beste, frische, großartige<br />

Fischküche. Anreise per Boot.<br />

34073 Santuario di Barbana, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 80115<br />

Ambiente, Weingut, Küche vom Feinsten.<br />

Via Mercato 3, 33<strong>05</strong>2 Cervignano del Friuli<br />

T: +39 0431 33217, 1883restaurant.com<br />

BARS & CAFÉS<br />

AGLI ARTISTI<br />

Kleines, feines Restaurant im historischen Zentrum,<br />

in dem Alessandro Corazza beste Gradeser Fischküche<br />

mit vielen Ideen kocht. Natürlich bestimmt der<br />

Fang des Tages den Speisezettel. Tolle Weinkarte.<br />

Campiello Porta Grande 2, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 83081, ristoranteagliartisti.it<br />

ALLA BORSA<br />

Das Meer bestimmt die Karte, die Tradition die<br />

Rezepte und der Koch die Qualität. Seit vielen Jahren<br />

ein perfekter Ort, um gute Gradeser Küche zu<br />

genießen, wie auch sehr gute Fleischgerichte.<br />

Via Conte di Grado 1, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 80126, trattorialaborsa.com<br />

TAVERNETTA ALL’ANDRONA<br />

Die alte Gradeser Küche wird hier neu interpretiert.<br />

Der feinsinnige, innovative Küchenchef und die Wirtin<br />

zeigen, dass die Küche der Lagune mehr kann<br />

als gemischte Muschelplatte oder Grillteller.<br />

Calle Porta Piccola 6, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 80950, androna.it<br />

RISTORANTE AL PELLEGRINO ISOLA<br />

SAN BARBANA<br />

Eine Genussinsel im Paradies. Die einstige Mensa<br />

TRATTORIA DE TONI<br />

Traditionsreiche Gradeser Spezialitäten aus besten<br />

Zutaten aus dem Meer, feine Pasta und sündige<br />

Desserts. Seit Jahren ein guter Ort zum Genießen.<br />

Piazza Duca D’Aosta 37, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 80104, trattoriadetoni.it<br />

ZERO MIGLIA<br />

Super Fischküche, sehr authentisch. Viele einheimische<br />

Gäste bezeugen die Qualität, der Fischmarkt<br />

daneben garantiert die Frische.<br />

Riva Enrico Dandolo 22, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 80287, ristorantezeromiglia.it<br />

TRATTORIA AI CIODI<br />

Mit dem Meer vor der Haustür sind Fisch und Krustentiere<br />

die Stars vor der Traumkulisse des Restaurants<br />

mit sechs Zimmern. Unbedingt den Kräuterlikör<br />

mit magischen Kräften zum Abschluss kosten.<br />

(Oktober bis Ostern geschlossen.)<br />

Isola di Anfora, 34073 Grado<br />

T: +39 335 7522209, portobusoaiciodi.it<br />

1883 RESTAURANT & ROOMS<br />

Im ehemaligen Kloster aus dem 17. Jahrhundert<br />

befindet sich seit 1883 ein Gasthaus. Heute ist<br />

es eines, das man unbedingt besuchen sollte:<br />

BAR AL PORTO<br />

Ursprüngliche Fischerbar mit viel Atmosphäre.<br />

Man sitzt auf einfachen Stühlen, genießt und<br />

schaut den Booten beim Ein- und Auslaufen im<br />

alten Hafen zu.<br />

Piazza Marinai d’Italia 2, 34073 Grado<br />

T: +39 0431 85154<br />

PASTICCERIA MOSAICO AQUILEIA<br />

In der traditionsreichen Konditorei sind viele tolle<br />

Süßspeisen und feine Marmeladen im Angebot,<br />

alles auch zum Mitnehmen.<br />

Piazza Capitolo 17, 33<strong>05</strong>1 Aquileia<br />

T: +39 0431 919592<br />

pasticceriamosaico.com<br />

Mehr Städtereise-Tipps<br />

für lange Wochenenden:<br />

falstaff.com/longweekend<br />

Karte: Stefanie Hilgarth<br />

190 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


1<br />

17<br />

2<br />

3<br />

Gmund<br />

16<br />

Bad<br />

Wiessee<br />

4<br />

Tegernsee<br />

5<br />

6 7<br />

Genussreise<br />

UM DEN TEGERNSEE<br />

Rottach-Egern<br />

Kreuth<br />

15<br />

14<br />

10<br />

9<br />

11<br />

12<br />

13<br />

8<br />

Von heimischer Gastlichkeit bis zur prämierten Spitzenküche spiegelt das Tegernseer Tal die<br />

Bandbreite voralpiner Kulinarik wider: Bayerische Schmankerl, innovative Menüs,<br />

Sterne-Küche oder erlesene Produkte sind im Genießerland zu Hause. Serviert wird nur das Beste<br />

und weitestgehend aus der Region. Bei all der Vielfalt zeigt sich dabei stets das Heimatgefühl des<br />

vom Staatsministerium gekürten „Genussorts“ – egal ob bei traditionellen, erlesenen, bewussten<br />

oder handg‘machten Kreationen. Gastwirte traditionsreicher Stuben, Spitzenköche und regionale<br />

Produzenten leben diese Leidenschaft für heimische Qualität mit ganzem Herzen.<br />

Entdecken Sie bei Ihrer Genussreise die Vielfalt des Genießerlands Tegernsee!<br />

© Günter Standl<br />

www.tegernsee.com/kulinarik<br />

1 Gasthaus Jennerwein<br />

Gmund, Tel. 08022 706<strong>05</strong>0<br />

2 machtSINN<br />

Gmund, Tel. 08022 9809326<br />

3 Edelbrand Destillerie<br />

Liedschreiber<br />

Gmund, Tel. 08022 75412<br />

4 Seehotel Luitpold<br />

Tegernsee, Tel. 08022 1877970<br />

5 Bräustüberl Tegernsee<br />

Tegernsee, Tel. 08022 4141<br />

6 Westerhof-Café im Stieler-Haus<br />

Tegernsee, Tel. 08022 7040343<br />

7 Leeberghof und Sassa Bar<br />

Tegernsee, Tel. 08022 188090<br />

8 Kirschner Stuben<br />

Rottach-Egern, Tel. 08022 273939<br />

9 Confiserie Hagn<br />

Rottach-Egern, Tel. 08022 673137<br />

0 Fischerweber’s Edelbrände<br />

und Fruchtliköre<br />

Rottach-Egern, Tel. 08022 92040<br />

11 Relais & Châteaux Park-Hotel<br />

Egerner Höfe<br />

Rottach-Egern, Tel. 08022 6660<br />

12 Erste Tegernseer Kaffeerösterei<br />

Kreuth, Tel. 08022 8597830<br />

13 Naturkäserei TegernseerLand eG<br />

Kreuth, Tel. 08022 1883520<br />

14 Gasthaus zum Hirschberg<br />

Kreuth, Tel. 08029 315<br />

15 Almgasthaus Aibl<br />

Kreuth, Tel. 08029 437<br />

16 Freihaus Brenner<br />

Bad Wiessee, Tel. 08022 86560<br />

17 Gut Kaltenbrunn<br />

Gmund, Tel. 08022 1870700


promotion / QL HOTELS & RESTAURANTS<br />

KULINARISCHE<br />

AUFENTHALTE<br />

BEI QL<br />

Zuidoostbeemster<br />

NL<br />

Roermond<br />

1<br />

5<br />

Landgraaf<br />

5 5<br />

4 2<br />

DEUTSCHLAND<br />

6 Schmallenberg<br />

Attendorn<br />

QL Hotels & Restaurants in den Niederlanden,<br />

Belgien, Luxemburg, <strong>Deutschland</strong>, Österreich, der Schweiz,<br />

Norwegen und Schweden.<br />

Kulinarische Genüsse und ganz individuelle Übernachtungsmöglich<br />

keiten gehen bei den QL angeschlossenen<br />

Spitzenhotels Hand in Hand.<br />

Sehen Sie sich die QL Hotels & Restaurants an –<br />

und genießen Sie. QL Hotels & Restaurants, all handpicked by<br />

Quality Lodgings, charming by nature – qlhotels.com.<br />

3<br />

Eltville-Hattenheim<br />

5<br />

5<br />

»Fort Resort Beemster« –<br />

16 Zimmer, UNESCO-Welterbe.<br />

»Burghotel Schnellenberg« –<br />

42 Zimmer, Hansestadt Attendorn im Sauerland.<br />

ZUIDOOSTBEEMSTER<br />

WELLNESS UND GAST-<br />

RONOMIE IN EINEM<br />

JAHRHUNDERTEALTEN<br />

FORT<br />

1<br />

Das Fort wurde in ein ökoschickes<br />

Resort verwandelt. Historisches<br />

und Modernes ergänzen einander<br />

perfekt und ergeben ein beeindruckendes<br />

Endergebnis. Wer das<br />

Fort Resort Beemster betritt, spürt<br />

sofort die Behaglichkeit, Gastlichkeit<br />

und das besondere Ambiente. Im Restaurant<br />

»Poterne« zaubern Chefkoch<br />

Paul de Graaf und sein Team<br />

mit regionalen Produkten meisterhafte<br />

Gerichte. Die Mannschaftsräume<br />

durchliefen eine besondere Metamorphose<br />

und wurden zu luxuriösen Zimmern<br />

und Suiten mit Blick auf den<br />

historischen Wassergraben des Forts.<br />

Das zweite Restaurant vom Resort<br />

ist das Wellness-Restaurant.<br />

FORT RESORT BEEMSTER<br />

Nekkerweg 24<br />

NL-1461 LC Zuidoostbeemster<br />

T: +31 29 9682200<br />

info@fortresortbeemster.nl<br />

qlhotels.com/fortresortbeemsterfalstaff<br />

ATTENDORN<br />

MITTELALTERLICHES<br />

SCHLOSS DER FAMILIE<br />

VON FÜRSTENBERG<br />

2Die Burg Schnellenberg, die<br />

sich imposant hoch über der<br />

Hansestadt Attendorn erhebt, ist<br />

von 240 Hektar Wald und Wiesen<br />

umgeben. Die Geschichte der Burg<br />

reicht bis ins Jahr 1222 zurück.<br />

Mittlerweile ist die Burg eine der<br />

am besten erhaltenen in Westfalen.<br />

Das stilvolle Hotel, das eine märchenhafte<br />

Atmosphäre ausstrahlt,<br />

empfängt seine Gäste gemäß der<br />

lateinischen Inschrift über der Toreinfahrt<br />

mit offenen Armen: »Nicht<br />

draußen bleibe der Fremde. Mein<br />

Tor stehe offen dem Reisenden.«<br />

Sie dinieren in einer eleganten,<br />

stimmungsvollen Umgebung unter<br />

einem Kreuzbogengewölbe, wo im<br />

späten Mittelalter auch die Ritter<br />

tafelten.<br />

BURGHOTEL SCHNELLENBERG<br />

Schnellenberg 1<br />

D-57439 Attendorn<br />

T: +49 27 226940<br />

info@burg-schnellenberg.de<br />

qlhotels.com/schnellenberg-falstaff<br />

192 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


»Kronenschlösschen« –<br />

22 Zimmer, 2,5 Feinschmecker, 15 GM,<br />

3 schwarze Bestecke.<br />

»Kasteeltje Hattem« –<br />

8 Zimmer, 3 schwarze Bestecke.<br />

ELTVILLE-HATTENHEIM<br />

INNENARCHITEKTUR<br />

VON AXEL VERVOORDT<br />

3In dem malerischen Eltville-<br />

Hattenheim inmitten eines Privatparks<br />

zwischen Rhein und Weinbergen<br />

liegt das »Hotel & Restaurant<br />

Kronenschlösschen«. Die<br />

22 Zimmer und Suiten sind geschmackvoll<br />

eingerichtet – gemütlich<br />

und komfortabel. Die Turmsuite<br />

ist dabei die außergewöhnlichste:<br />

1947 haben hier Konrad Adenauer,<br />

Theodor Heuss und Carlo Schmidt<br />

einige Wochen lang das Grundge-<br />

setz verfasst. Küchenchef Simon<br />

Stirnal legt Wert auf höchste Qualität<br />

der Produkte. Eine Besonderheit<br />

ist das Rheingau Gourmet & Wein<br />

Festival, zu dem alljährlich im Frühjahr<br />

viele Drei-Sterne-Chefs aus der<br />

ganzen Welt im »Kronenschlösschen«<br />

zusammenkommen.<br />

KRONENSCHLÖSSCHEN<br />

Rheinallee<br />

D-65347 Eltville-Hattenheim<br />

T: +49 67 23640<br />

info@kronenschloesschen.de<br />

qlhotels.com/kronenschloesschenfalstaff<br />

ROERMOND<br />

KLEINSTES SCHLOSS<br />

DER NIEDERLANDE<br />

4Das »Kasteeltje Hattem«<br />

steht inmitten des Roermonder<br />

Stadtparks. Umgeben von Bäumen<br />

und viel Grün, komplett mit<br />

einem Schlossgraben und einem<br />

Teich, ist dieses authentische<br />

Schloss heute ein zeitgenössischer<br />

Zufluchtsort für echte Genießer.<br />

Die ehemaligen Kutschenhäuser<br />

wurden zu komfortablen großzügigen<br />

Hotelsuiten mit hellen Farbtönen<br />

und einer klarlinigen moder-<br />

nen Einrichtung umgebaut. Die beiden<br />

Kutschenlaternen sorgen auch<br />

hier für ein romantisches Ambiente.<br />

Essen Sie im Schloss oder auf der<br />

beheizten und überdachten Terrasse.<br />

Auf der Speisekarte stehen exquisite<br />

französische Gerichte mit<br />

mediterranem Einschlag.<br />

KASTEELTJE HATTEM<br />

Maastrichterweg 25<br />

NL-6041 NZ Roermond<br />

T: +31 47 5319222<br />

info@kasteeltjehattem.com<br />

qlhotels.com/kasteeltjehattemfalstaff<br />

»Winselerhof« –<br />

49 Zimmer, 14 GM, Exquisite italienische Küche.<br />

»Waldhaus Ohlenbach« –<br />

46 Zimmer, 2 schwarze Bestecke, 2,5 F.<br />

Fotos: beigestellt<br />

LANDGRAAF<br />

HISTORISCHER, IM<br />

KARREE GEBAUTER<br />

GUTSHOF<br />

Ursprünglich war der Winselerhof<br />

ein schönes Gutshaus<br />

5<br />

aus dem 16. Jahrhundert. Heute<br />

ist dieser im Karree gebaute<br />

Gutshof ein außergewöhnlich<br />

schönes Hotel mit einem italienischen<br />

Restaurant und liegt in<br />

einer Umgebung, in der Sie noch<br />

die sprichwörtliche Limburger<br />

Ruhe vorfinden. Die klarlinige Einrichtung<br />

mit erfrischenden Desig-<br />

nerakzenten macht dieses Restaurant<br />

in Kombination mit dem<br />

herrlichen Blick auf die Limburger<br />

Natur zu einem wahren Juwel.<br />

Nach dem Dinner im »Pirandello«<br />

kann man in »Luigi’s Bar«,<br />

in den stimmungsvollen Gewölben<br />

des historischen Gutshauses,<br />

einen edlen Tropfen genießen.<br />

WINSELERHOF<br />

Tunnelweg 99<br />

NL-6372 XH Landgraaf<br />

T: +31 45 5464343<br />

info@winselerhof.nl<br />

qlhotels.com/winselerhof-falstaff<br />

SCHMALLENBERG<br />

ÜBERNACHTEN IM<br />

LAND DER 1000 BERGE<br />

6Am Südhang des 841 Meter<br />

hohen Kahlen Astens – weit<br />

weg von aller alltäglichen Betriebsamkeit<br />

– liegt das charmante<br />

»Waldhaus Ohlenbach«. Im Sommer<br />

ist das Hotel ein wunderbarer<br />

Ausgangspunkt für schöne Radund<br />

Wandertouren und im Winter<br />

für alpinen Skisport und Langlauf.<br />

Vom Hotel aus befindet man sich<br />

direkt auf einer Höhe von 700 Metern<br />

inmitten der Natur. Chefkoch<br />

Stefan Schneider ist ehrgeizig,<br />

was seine Kochkünste betrifft. Aus<br />

seinen Töpfen und Pfannen zaubert<br />

er sowohl regionale als auch<br />

internationale Speisen. Eine wichtige<br />

Inspirationsquelle für seine<br />

Kreationen sind die frischen, oft<br />

regionalen Zutaten.<br />

WALDHAUS OHLENBACH<br />

Ohlenbach 10<br />

D-57392 Schmallenberg<br />

T: +49 29 75840<br />

info@waldhaus-ohlenbach.de<br />

qlhotels.com/waldhausohlenbachfalstaff<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 193


promotion / GASTRONOMIE<br />

MIT BESTER<br />

EMPFEHLUNG<br />

An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich<br />

willkommen. Wir, das sind Spitzenrestaurants<br />

und -hotels in <strong>Deutschland</strong>, die sich dem<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser als exquisite Adressen<br />

für ein ganz besonderes Genuss erlebnis<br />

vorstellen wollen.<br />

5<br />

4<br />

3<br />

6<br />

Schermbeck<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

DEUTSCHLAND<br />

Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente<br />

und unsere Neuigkeiten. Wir möchten,<br />

dass Sie sich bei uns wohlfühlen und laden<br />

Sie ein, unser Gast zu sein.<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter<br />

+49 211 96662-997 oder per E-Mail an: sales@falstaff.de.<br />

MALLORCA<br />

1<br />

Artà<br />

7 Naturpark<br />

Südschwarzwald<br />

Oberjoch<br />

8<br />

2<br />

Tannheim<br />

ÖSTERREICH<br />

ARTÀ, MALLORCA<br />

NEUES 5-STERNE-<br />

HOTEL AUF MALLORCA.<br />

ENTDECKEN SIE DIE<br />

KULINARISCHE WELT DES<br />

CARROSSA-RESORTS<br />

1Im Nordosten von Mallorca,<br />

versteckt inmitten der sanften<br />

Hügel des Llevant, nahe dem<br />

charmanten Städtchen Artà, bietet<br />

das Fünf-Sterne-Domizil »Carrossa<br />

Hotel Spa Villas« spektakuläre<br />

Ausblicke auf ein 360-Grad-<br />

Panorama bis hinunter zu den blau<br />

schimmernden Buchten von Alcúdia<br />

und Cala Millor. Ein 350 Hek -<br />

tar großes Paradies inmitten jahrhundertealter<br />

Olivengärten mit<br />

Traum terrassen, einem 20 Meter<br />

langen Panoramapool, Luxus-Spa<br />

und zwei exzellenten Restaurants.<br />

Ein malerischer Ort für einen<br />

authentischen Urlaub.<br />

Auch die Gaumen werden verwöhnt:<br />

Eine unkompliziert-legere<br />

Atmosphäre findet der Gast im<br />

Bistro »Badia« mit herrlicher Panorama-Terrasse.<br />

Die raffinierte<br />

sommerliche Küche ist zum Teil<br />

von lateinamerikanischen Eindrücken<br />

geprägt – von authentischen<br />

mexikanischen Ceviches und<br />

Tacos, erfrischenden Kaltschalen,<br />

saisonalen Salaten über kreative<br />

Pasta-Variationen bis zu fangfrischem<br />

Fisch aus der Bucht von<br />

Alcúdia.<br />

Das elegante Fine-Dining-Restaurant<br />

»Carrossa« mit geschützter<br />

Panoramaterrasse bietet täglich<br />

wechselnde Kreationen der<br />

mediterranen Küche mit internationalen<br />

Einflüssen. Fangfrischer<br />

Fisch aus der Bucht und viele weitere<br />

mallorquinische Erzeugnisse<br />

stehen hierbei im Mittelpunkt.<br />

Beratend zur Seite steht der<br />

kompetente Sommelier und empfiehlt<br />

die besten Weine Mallorcas<br />

sowie vom spanischen Festland<br />

und Spitzenweine aus Italien,<br />

<strong>Deutschland</strong> und Österreich.<br />

CARROSSA HOTEL SPA VILLAS<br />

Cami de Carrossa KM 3.4<br />

ESP-07570 Artà, Mallorca<br />

T: +34 971 835647<br />

carrossa.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

194<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


GASTRONOMIE / promotion<br />

TANNHEIM<br />

DAS HOTEL HOHENFELS<br />

HAT SICH GANZ<br />

DEM GENUSS<br />

VERSCHRIEBEN<br />

2Im Hotel »Hohenfels« steht<br />

Genuss an erster Stelle. In der<br />

Küche sind Haubenkoch Markus<br />

Pichler und sein Team um Souschef<br />

Christoph Krabichler am Werk<br />

und kümmern sich um die Verwöhnpension<br />

der »Hohenfels«-<br />

Gäste und die mit drei Hauben ausgezeichnete<br />

»Tannheimer Stube«.<br />

Das exklusive Wellnessangebot im<br />

»Hohenfels« lässt keine Wünsche<br />

offen. Blockhaussauna, Dampfbad,<br />

ganzjährig beheizter Outdoor-Pool,<br />

Beauty-Behandlungen und Massagen<br />

sorgen für körperlichen Genuss.<br />

Und dazu der riesige Garten<br />

mit herrlichem Bergpanorama<br />

sowie die traumhafte Alpenlandschaft<br />

für den Naturgenuss!<br />

HOHENFELS –<br />

DAS GENIESSERHOTEL<br />

Kreuzgasse 8<br />

6675 Tannheim, Österreich<br />

T: +43 5675 6286<br />

info@hohenfels.at, hohenfels.at<br />

DÜSSELDORF<br />

KREATIV UND PREISGE-<br />

KRÖNT – CAPELLA BAR<br />

IM BREIDENBACHER<br />

HOF<br />

3Dezente Beleuchtung und<br />

schwarzer Marmor im Wechselspiel<br />

mit edlem Holz und Animal<br />

Prints: So präsentiert sich die »Capella<br />

Bar« des Luxushotels »Breidenbacher<br />

Hof« im Herzen Düsseldorfs.<br />

Das preisgekrönte Team um<br />

Barmanager Carsten Möller hat sich<br />

in den letzten Jahren mit originellen<br />

Eigenkreationen einen Namen in der<br />

Bar-Szene gemacht. So besteht die<br />

Cocktailkarte ausschließlich aus<br />

den eigens kreierten Drinks und ist<br />

sowohl ein geschmackliches als<br />

auch optisches Highlight: Sie wird<br />

geziert von Manga-Zeichnungen.<br />

Wer auf seine Klassiker nicht verzichten<br />

möchte, kommt natürlich<br />

ebenfalls auf seine Kosten – passende<br />

Beats inklusive. Di–So ab 18 Uhr.<br />

CAPELLA BREIDENBACHER HOF<br />

Königsallee 11<br />

40212 Düsseldorf<br />

T: +49 211 160900<br />

breidenbacherhofcapella.com<br />

SCHERMBECK<br />

SOMMERFRISCHE<br />

AUF DEM LAND<br />

4Das »Landhotel Voshövel« ist<br />

ein modernes, familiengeführtes<br />

Vier-Sterne-Superior-Haus mit<br />

80 stilvollen Zimmern und Suiten.<br />

Der Livingroom SPA auf 2500 Quadratmetern<br />

mit zwei Pools, vier<br />

Saunen und zwei Dampfbädern,<br />

großzügigen Ruheräumen, einem<br />

Private Hamam und einem hauseigenen<br />

SPA-Kino laden zur vollkommenen<br />

Erholung ein. Das junge<br />

Küchenteam überzeugt mit einer<br />

ausgefallenen und regionalen<br />

Küche.<br />

• 4 Übernachtungen mit 10 Prozent<br />

Nachlass<br />

• ¾-Verwöhnpension<br />

• Eintritt in den Livingroom SPA<br />

Reisezeitraum 12. 07.–27. 08. <strong>2019</strong><br />

Preis: ab 525 Euro p. P.<br />

LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />

Am Voshövel 1<br />

46514 Schermbeck<br />

T: +49 2856 91400<br />

landhotel.de<br />

KÖLN<br />

KLEINE VIPS IM EXCEL-<br />

SIOR HOTEL ERNST<br />

5In Kölns Grandhotel werden<br />

auch die jüngsten Gäste wie<br />

echte VIPs behandelt. Bereits beim<br />

Check-in erwartet die Kleinen ein<br />

eigener Meldeschein zur Erfassung<br />

ihrer persönlichen Vorlieben. Im<br />

Zimmer finden die Kids neben einer<br />

süßen Überraschung einen eigenen<br />

Bademantel, Frottee-Slipper<br />

und Badeutensilien sowie den<br />

Plüschhasen »Ernst«, der gute<br />

Träume beschert. Kinder bis<br />

12 Jahren übernachten kostenfrei<br />

im Zimmer ihrer Eltern. Das Frühstück<br />

ist je nach Alter inkludiert,<br />

oder es kann zum halben Preis voll<br />

zugeschlagen werden. Regelmäßig<br />

finden spannende Events wie<br />

Koch- und Kniggekurse, Nikolaus-<br />

Afternoon-Tea und Weihnachtsbacken<br />

bis hin zur Karnevalstribüne<br />

am Karnevalssonntag statt.<br />

EXCELSIOR HOTEL ERNST<br />

Domplatz/Trankgasse 1–5<br />

50667 Köln<br />

T: +49 221 2701<br />

info@excelsior-hotel-ernst.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 195


promotion / GASTRONOMIE<br />

FOTO: Jennifer Braun<br />

KÖLN<br />

SPITZENGASTRONOMEN<br />

MACHEN KÖLN VOM<br />

31.08.–08.09. ZUM<br />

KULINARISCHEN<br />

HOTSPOT<br />

6Gala-Abende mit allen Spitzenköchen,<br />

Events in Restaurants<br />

und besonderen Locations:<br />

Köln setzt kulinarische Zeichen.<br />

Zu den Highlights zählt das Raritätendinner<br />

am 6. September<br />

im »KölnSKY«. Mit bestem Blick<br />

über Köln kredenzt Küchenchef<br />

Sönke Höltgen fünf Gänge der<br />

Extraklasse. Dazu: Highlights im<br />

Glas wie 2011 Guigal Côte-Rôtie<br />

la Mouline, 2000 Château Palmer<br />

oder 2009 Sassicaia!<br />

»Ladies only« sind beim Champagnerlunch<br />

im »KölnSKY« willkommen.<br />

Fachkundige Moderation<br />

und Unterhaltung garantiert<br />

Sebastian Bordthäuser an beiden<br />

Tagen. Tickets gibt es unter<br />

koelnsky.com.<br />

Kulinarische und musikalische<br />

Spitzenleistungen bietet die »Wolkenburg«:<br />

Dieter Müller feiert am<br />

3. und 5. September den berühmten<br />

Kölner Komponisten Jacques<br />

Offenbach. Begleitet von einem<br />

Kammerorchester führt Genussbotschafter<br />

Helmut Gote durch<br />

den Abend in der traumhaft<br />

schönen Location. Dieter Müller<br />

verlässt dazu seine Küche auf<br />

der MS Europa und freut sich auf<br />

die Festland-Abende. Auf seine<br />

Fünf-Gänge-Menüs mit begleitenden<br />

Spitzenweinen können sich<br />

die Gäste mehr als freuen. Tickets<br />

gibt es unter wolkenburg.de.<br />

»KölnSKY« und »Wolkenburg«<br />

gehören gemeinsam mit der »La<br />

Redoute« zur Von Borries & Partner<br />

Premiumgastronomie.<br />

Teilnehmende (Sterne-)Köche,<br />

Details und Anmeldelinks zu den<br />

Events des Festivals gibt es auf<br />

finefooddays.cologne.<br />

FINE FOOD DAYS COLOGNE E.V.<br />

c/o KölnSKY GmbH<br />

Ottoplatz 1<br />

50679 Köln<br />

finefooddays.cologne<br />

NATURPARK SÜDSCHWARZWALD<br />

SOMMER IM<br />

PARKHOTEL ADLER<br />

7Im 19. Jahrhundert entdeckten<br />

Gäste den »Adler« für ihre<br />

Sommerfrische. Heute ist das Boutique-Resort-Hotel<br />

mehr denn je<br />

ein perfektes Urlaubsdomizil für<br />

diese Jahreszeit: zwei Restaurants<br />

– eines davon mit Terrasse, Wiener<br />

Kaffeehaus mit Außensitzplätzen,<br />

Wellnesspavillon im Grünen sowie<br />

ein Privatpark. Für Aktive: Wanderund<br />

Mountainbike-Routen ab Haus,<br />

Stand-up-Paddling am nahen<br />

Titisee. Die Luft im Ort: zertifiziert<br />

mit »Premium Class«. Mid-Week-<br />

Special (2 bis 5 Nächte zwischen<br />

So und Fr) ab 289 Euro p. P. im DZ,<br />

zahlreiche Leistungen wie Frühstück,<br />

Drei-Gänge-Wunschmenü,<br />

Greenfee für 18-Loch-Platz nebenan,<br />

Leih-Mountainbikes inklusive.<br />

PARKHOTEL ADLER<br />

Hochschwarzwald Hotelbetriebs<br />

GmbH<br />

Adlerplatz 3, 79856 Hinterzarten<br />

T: +49 7652 1270<br />

reservierung@parkhoteladler.de<br />

parkhoteladler.de<br />

OBERJOCH<br />

NATUR TRIFFT LUXUS<br />

8Sie sind die Perlen des »Panoramahotel<br />

Oberjoch«. Die Alpin<br />

Chalets machen das Allgäu greifbar:<br />

So zweisam oder gemeinsam wie<br />

möglich, so einsam wie nötig, urgemütlich<br />

und bequem. Traditionelles<br />

Ambiente, moderne Ausstattung<br />

und perfekter Service sorgen für einen<br />

unvergesslichen Erholungsurlaub<br />

in den Bergen. Das Innenleben<br />

sorgt für Wohlfühlatmosphäre! Den<br />

modernen Alpinstil prägen natürliche<br />

Farben und Materialien wie Holz,<br />

Filz, Leder oder Stein. Die Schlafund<br />

Wohnzimmer sind groß und<br />

richtig behaglich. Die Wellnessbäder<br />

sind ein Traum, wie auch die eigene<br />

Sauna und der eigene Warmwasserzuber<br />

auf der gemütlichen Terrasse.<br />

Wenn das Glück ein Zuhause hat,<br />

dann ist es hier in Oberjoch.<br />

PANORAMAHOTEL OBERJOCH<br />

Alpin Chalets<br />

Panoramahotel Oberjoch GmbH<br />

Paßstraße 41, 87541 Oberjoch<br />

T: +49 8324 9333500<br />

info@alpin-chalets.de<br />

alpin-chalets.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

196<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


YouDinner – der Dinner-Club für<br />

kulinarische Erlebnisse in <strong>Deutschland</strong><br />

Über 300 Events pro Jahr – mehr als 150 Michelin-Sterne –<br />

behind the scenes – Reisen in die besten Restaurants der Welt<br />

Jetzt neu – noch viel mehr Vorteile<br />

Mitgliedsbeitrag: nur € 180,–<br />

Alle Mitgliedsvorteile:<br />

• Zugang zu über 300 Events und Reisen<br />

• € 60 bis 150,– Preisvorteil je Event<br />

• Neu: € 120,– exklusive Mitglieder-Gutscheine<br />

zum Einlösen bei Premium-Partnern oder auf<br />

YouDinner-Events<br />

• 2 Mal im Jahr einen Gast zum Mitgliedspreis mitbringen/mindestens<br />

€ 120,– zusätzlicher Preisvorteil<br />

• YD&Friends – exklusive Preisvorteile und<br />

Mehr werte in Restaurants/Hotels und bei<br />

Gourmetpartnern<br />

Sie wollen regelmäßig und mehr Informationen zu den Events?<br />

Dann melden Sie sich online für den Newsletter an oder werden Sie YouDinner-Fan.<br />

@youdinner<br />

#youdinner #diningcommunity<br />

mai 2017<br />

falstaff<br />

197


vinotheken<br />

PLZ 0...<br />

VINELLO.STORE IN DER CENTRUM GALERIE<br />

DRESDEN Prager Straße 15, 01069 Dresden<br />

vinello.de<br />

KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Straße 58<br />

01309 Dresden, kamawine.de<br />

AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />

ambiente-k.de<br />

PLZ 1...<br />

PLANET WEIN<br />

Mohrenstr. 30 (Eingang Charlottenstr.), 10117 Berlin<br />

planet-weinhandel.de<br />

BARRIO WEINE Dircksenstraße 42–44, 10178 Berlin<br />

barrio-weine.de<br />

GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />

Grünberger Straße 18, 10243 Berlin<br />

gruenberger- weinhandlung.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />

Hermann-Blankenstein-Straße 48, 10249 Berlin<br />

frischeparadies.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />

Morsestaße 2, 1<strong>05</strong>87 Berlin, frischeparadies.de<br />

KOPENHAGENER WEINHANDLUNG<br />

Kopenhagener Straße 72, 10437 Berlin<br />

nixwiewein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Knesebeckstraße 86<br />

10623 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Westfälische Straße 52<br />

10711 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Nassauische Straße 36<br />

10717 Berlin, vinos.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />

Lietzenburger Str. 93–95, 10719 Berlin-Wilmersdorf<br />

moevenpick-wein.de<br />

ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />

Bülowstraße 66, Aufgang C<br />

10783 Berlin, andremaciongacuvee.com<br />

WEIN & VINOS GMBH Mittenwalder Straße 16<br />

10961 Berlin, vinos.de<br />

NOT ONLY RIESLING<br />

Schleiermacherstraße 25, 10961 Berlin-Kreuzberg<br />

not-only-riesling.de<br />

ALTROVINO<br />

Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg<br />

altrovino.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Ludolfinger Platz 1–3<br />

13465 Berlin, vinos.de<br />

VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />

Danckelmannstraße 29, 14<strong>05</strong>9 Berlin<br />

vinumberlin.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Clayallee 326, 14169 Berlin, vinos.de<br />

VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24<br />

14532 Berlin, vinoscout.de<br />

WSD WEIN U. SPIRITUOSEN DISTRIBUTIONS GMBH<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hasestraße 19, 18182 Bentwisch<br />

harms-steder.de<br />

PLZ 2...<br />

ENOTECA IM PÖSELDORF CENTER<br />

Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG EPPENDORF<br />

Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg<br />

rindchen.de<br />

ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />

Große Bleiche 36, 20354 Hamburg, enoteca.de<br />

DAS WEINKONZEPT Moisburger Straße 4<br />

21279 Hollenstedt, das-weinkonzept.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG UHLENHORST<br />

Hofweg 62, 22085 Hamburg, rindchen.de<br />

ENOTECA IM AEZ<br />

Heegbarg 31, 22391 Hamburg, enoteca.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />

Stadtbahnstraße 2, 22393 Hamburg-Sasel<br />

moevenpick-wein.de<br />

RAVENBORG PAN Y VINO Elbchaussee 520<br />

22587 Hamburg, ravenborg.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />

Osdorfer Landstraße 33, 22607 Hamburg<br />

rindchen.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />

Theodorstraße 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstraße 375<br />

22761 Hamburg, wein-outlet.com<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />

Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, rindchen.de<br />

EIDERSTEDTER WEINDEPOT Norderring 46<br />

25836 Garding, eiderstedter-weindepot.de<br />

ALLGEIER WEIN & GENUSS<br />

Hauptstraße 38, 27111 Osterholz- Scharmbeck<br />

weinallgeier.de<br />

WEINKONTOR ALLGEIER<br />

Hauptstraße 50, 27711 Osterholz- Scharmbeck<br />

weinallgeier.de<br />

GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />

Tiefer 10, 28195 Bremen, gute-weine.de<br />

EWINE »DER LADEN«<br />

Neustadt 36/37, 29225 Celle, ewine.eu<br />

PLZ 3...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />

Podbielskistraße 168, 30177 Hannover<br />

moevenpick-wein.de<br />

FEINKOST PLINKE Marktstraße 31<br />

31535 Neustadt, plinke-catering.de<br />

WEINZEICHEN Kirchenplatz 13, 31737 Rinteln<br />

weinzeichen.de<br />

WEIN IM FACHWERK Lange Straße 91<br />

33378 Rheda- Wiedenbrück<br />

lieblingsweinladen.de<br />

WEINKONTOR FREUND<br />

Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen<br />

weinkontor-freund.de<br />

PLZ 4...<br />

ANDERWEINIG Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf<br />

anderweinig.de<br />

CONCEPT RIESLING OHG Stand A5 Carlsplatz<br />

40213 Düsseldorf, conceptriesling.com<br />

MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />

Herzogstraße 29–31, 40215 Düsseldorf<br />

moevenpick-wein.de<br />

LORENC DUDAS WEINHANDEL E. K.<br />

Achenbachstraße 72, 40237 Düsseldorf,<br />

vinlorenc.de<br />

SAITTA IMPORT GMBH<br />

Luegallee 79, 4<strong>05</strong>45 Düsseldorf, saittavini.de<br />

GÉRARDS WEIN-MARKT<br />

Bergische Landstraße 618, 40629 Düsseldorf<br />

gerards-weinmarkt.de<br />

WEINE & FEINKOST Friedrich-Engels-Allee 58<br />

42285 Wuppertal, weine-feinkost.de<br />

FABBRICA WEINHANDEL GMBH An der Bergbahn 21<br />

42289 Wuppertal, fabbrica.one<br />

INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />

Schallbruch 59, 42781 Haan, intaba-weine.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />

Brennaborstraße 5 (Indupark), 44149 Dortmund<br />

moevenpick-wein.de<br />

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />

Hohenzollernstraße 40, 45128 Essen<br />

derweinhandel.de<br />

VINO GRANDE Von-Schmoller-Straße 8<br />

45128 Essen, vino-grande.de<br />

EMMA 2 GMBH<br />

Emmastraße 2, 45130 Essen, emma2.de<br />

CB-WEINHANDEL Am Ardey 3<br />

45134 Essen, cb-weinhandel.de<br />

KETTWIGER WEINKELLER E. K.<br />

Hauptstraße 82, 45219 Essen<br />

kettwiger-weinkeller.de<br />

WEINHANDEL HAUSCHILD<br />

Moltkestraße 36, 47<strong>05</strong>8 Duisburg<br />

weinhandel- hauschild.de<br />

Sind Sie auf der Suche<br />

nach tollen Weinen?<br />

Dann sind Sie hier<br />

genau richtig!<br />

WEINHAUS FALLNIT<br />

Martinistraße 61, 48268 Greven, fallnit.de<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn<br />

nurgutes.de<br />

WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />

Süringstraße 39, 48653 Coesfeld<br />

PLZ 5...<br />

WEINHAUS PETER WOLF<br />

Venloer Straße 93, 50259 Pulheim<br />

weinhauspeterwolf.de<br />

WEINPUNKT Antwerpener Straße 9–11<br />

50672 Köln, weinpunktonline.de<br />

ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN Martin-Luther-Platz 1<br />

50677 Köln, zwoelfgrad.de<br />

FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />

Dürener Straße 199–203, 50931 Köln<br />

edeka-zickuhr.com<br />

KÖLNER WEINKELLER Stolberger Straße 92<br />

50933 Köln, koelner-weinkeller.de<br />

BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen<br />

bayer-gastronomie.de<br />

CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />

Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, champa.de<br />

DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />

Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

dagernova.de<br />

WEINHAUS GUT SÜLZ GMBH Bachstraße 157<br />

53639 Königswinter, weinhaus-gutsuelz.de<br />

WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6<br />

55234 Monzernheim, danielmattern.de<br />

WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41<br />

55234 Flomborn, bernhardraeder.de<br />

WEINGUT BRAUNEWELL Am Römerberg 34<br />

55270 Essenheim, weingut- braunewell.de<br />

WEINGUT WOLF-DEISS Obergasse 11<br />

55278 Uelversheim, weingut-wolf-deiss.de<br />

HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2<br />

55578 Vendersheim, hofgut-donnersberg.de<br />

GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />

Ferdinand-Sauerbruch- Straße 36, 56073 Koblenz<br />

genusszimmer.de<br />

WEIN KELLER Triftstraße 30, 57258 Freudenberg<br />

wein-keller-freudenberg.de<br />

WEINHANDEL MÜNDELEIN<br />

Bischof-Henninghaus-Straße 4, 58706 Menden<br />

FRÖHLIG WEIN & GETRÄNKE-THERME<br />

Oelder Straße 1, 59320 Ennigerloh<br />

getraenke-therme.de<br />

REWE BUSCHKÜHLE<br />

Quellenstraße 17, 59556 Lippstadt<br />

rewe-buschkuehle.de<br />

FEINKOST SCHOLZ GMBH<br />

Potsdamer Platz 3, 59797 Soest<br />

wein-direktimport.de<br />

PLZ 6...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />

Hanauer Landstr. 204–206, 60314 Frankfurt a. M.<br />

moevenpick-wein.de<br />

ULI’S WEINDEPOT<br />

Untertor 9, 63707 Wächtersbach<br />

WEINIMPORT CRESCERI GMBH<br />

In den Obergärten 5, 63329 Egelsbach<br />

weinimport-cresceri.de<br />

VINOCENTRAL GMBH Platz der deutschen Einheit 21,<br />

64293 Darmstadt, vinocentral.de<br />

WEINKISTE MARKETING & VERSANDHANDELS GMBH<br />

Grund 33, 65366 Johannisberg/Rhg., wein-kiste.com<br />

WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN Urbanstraße 29<br />

65375 Oestrich-Winkel, weingut-mehrlein.de<br />

AMC WEIN-IMPORT Straße des 13. Januar 10<br />

66121 Saarbrücken, amcweinimport.de<br />

WÄINGWINO – LÖWWEINE S. À R. L.<br />

Am Campus 3, 66287 Quierschied- Göttelborn<br />

waeingwino.com<br />

JACOVIN WEINHANDEL BERNHARD JACOB GMBH<br />

Am Sandberg, 66333 Völklingen, jacovin.de<br />

Fotos: iStock<br />

198 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


partner<br />

WEINHÄNDLER<br />

UND WINZER<br />

VIF WEINHANDEL GMBH<br />

Kreppstraße 7, 66333 Völklingen, vif.de<br />

FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstraße 43<br />

66386 St. Ingbert- Rohrbach, backes-weine.de<br />

JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1<br />

66538 Neunkirchen, jacopini.de<br />

W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />

am See, weine-spirituosen-spies.de<br />

PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />

Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28<br />

66793 Saarwellingen, pinard.de<br />

WEINGUT AUGUST ZIEGLER Bahnhofstraße 5<br />

67487 Maikammer, august-ziegler.de<br />

WEINGUT BOSSERT Hauptstraße 15<br />

67598 Gundersheim, bossert-gundersheim.de<br />

IRMGARD’S WEIN-CAPINET Richard-Lenel-Straße 17<br />

68259 Mannheim, wein-capinet.de<br />

GRANDS VINS EUROPE Hauptstraße 12<br />

69221 Dossenheim, grands-vins-europe.de<br />

PLZ 7...<br />

FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />

Ulmer Straße 150, 70118 Stuttgart<br />

fischer-trezza.de<br />

COLVINO VINOTHEK<br />

Eberhardstraße 35, 70178 Stuttgart, colvino.de<br />

LE ROCHER WEIN- UND GENUSSKONTOR<br />

Schlosserstraße 23, 70180 Stuttgart, le-rocher.de<br />

WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />

Bauernwaldstraße 22, 70195 Stuttgart<br />

weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART Rotenwaldstr.<br />

132, 70197 Stuttgart, moevenpick-wein.de<br />

CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />

Gartenstraße 14/1, 70771 Leinfelden- Echterdingen<br />

charles-vinothek.de<br />

WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstraße 10<br />

71522 Backnang, weinhaus-haar.de<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstrasse 10, 71634 Ludwigsburg<br />

aromakost.de<br />

WEINGUT SONNENHOF<br />

MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />

Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen/Enz-Gündelbach<br />

weingutsonnenhof.de<br />

VINO VINO BODEGA Schlossgartenstraße 10<br />

72622 Nürtingen, vinovino-bodega.com<br />

CANTINA ADORNETTO<br />

Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck<br />

cantinaadornetto.de<br />

VINOTECK GMBH<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, vinoteck.de<br />

MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, weinwelt.de<br />

KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />

Platz 12–16, 73728 Esslingen, kessler-sekt.de<br />

ITALFOOD GMBH<br />

Salzstraße 106–110, 74076 Heilbronn, italvino.de<br />

CITY AND MORE Am Markbach 13, 76547 Sinzheim<br />

cityandmore.de<br />

WEINGUT SVEN NIEGER Gartenstraße 21<br />

76534 Baden-Baden, sven-nieger.de<br />

WEINHAUS TINA PFAFFMANN GMBH<br />

Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler, wein-pfaffmann.de<br />

WEINGUT SANKT ANNABERG<br />

Sankt-Anna-Straße 203, 76835 Burrweiler<br />

sankt-annagut.com<br />

PROHOGA ORTENAU GMBH & CO. KG<br />

Gewerbestraße 11, 77749 Hohberg-Niederschopfheim<br />

prohoga.de<br />

PROHOGA GMBH & CO. KG Salinenstraße 56<br />

78<strong>05</strong>4 Villingen-Schwenningen, prohoga.de<br />

RIEGEL WEINIMPORT Steinäcker 12<br />

78359 Orsingen, riegel.de<br />

WEIN HAAS<br />

An der Steige 16, 78713 Schramberg, wein-haas.de<br />

FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstr. 23<br />

79235 Vogtsburg- Oberbergen, franz-keller.de<br />

WEINHAUS HEGER Bachenstraße 21<br />

79241 Ihringen, heger-weine.de<br />

WEINHANDLUNG GROSS<br />

Cornelia-Passage, 79312 Emmendingen<br />

weinhandlung-gross.de<br />

Bei diesen<br />

ausgewählten<br />

Weinhändlern<br />

und Winzern finden<br />

Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />

WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1<br />

79418 Schliengen, zimmermann-wein.eu<br />

WEINCENTER LÖRRACH<br />

Weinbrennerstraße 2b, 79539 Lörrach<br />

weincenterloerrach.de<br />

WEINGUT CLAUSS Obere Dorfstraße 39<br />

79807 Nack, weingutclauss.de<br />

PLZ 8...<br />

FRISCHEPARADIES KG NL MÜNCHEN<br />

Zenettistraße 10, 80337 München<br />

frischeparadies.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />

Nymphenburgerstraße 81, 80636 München<br />

moevenpick-wein.de<br />

GARIBALDI Frohschammerstr. 14, 80807 München<br />

garibaldi.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />

Boschetsrieder Straße 60, 81379 München<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Wörthstraße 36<br />

81667 München, vinos.de<br />

KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE Amberger Straße 18<br />

81679 München, kalea-weine.de<br />

ANTON GROISS WEINE<br />

Rambaldistraße 27, 81927 München<br />

groiss-weine.de<br />

DER WEINLADEN Carl-Benz-Straße 14<br />

822<strong>05</strong> Gilching, derweinladen.de<br />

DER WEINLADEN IM WIRTSHAUS AM KURPARK<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau<br />

wirtshausamkurpark.de<br />

MANUFAKTUR BEIM FISCHER RESTAURANT<br />

AMMERSEE Landsberger Straße 80, 82266 Stegen<br />

am Ammersee, fischer-ammersee.com<br />

VINICULTI Klepperstraße 18f, 83026 Rosenheim<br />

viniculti.de<br />

WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART<br />

Mailling 6, 83104 Tuntenhausen<br />

wein-resi-englhart.de<br />

UNGER WEINE KG Aschauer Straße 3–5<br />

83112 Frasdorf, ungerweine.de<br />

WELTKLASSEWEINE<br />

Aufhamer Straße 41b, 83299 Aschau<br />

weltklasseweine.de<br />

TEE & WEINKOST IRNSPERGER<br />

Ludwigstraße 14, 83435 Bad Reichenhall<br />

genusswelt-irnsperger.de<br />

WEIN-BLÜTE Seestraße 3, 83700 Rottach-Egern<br />

wein-bluete.de<br />

GETRÄNKE KONDRASCHIN<br />

Altdorfer Straße 47, 84032 Landshut<br />

WEINKABINETT VIEHBECK<br />

Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting<br />

weinkabinett-viehbeck.de<br />

WEINSCHMECKER GMBH<br />

Friedrichshofener Straße 1, 85049 Ingolstadt<br />

weinschmecker-ingolstadt.de<br />

WEINZIERL’S WEINKISTL Schulstraße 9<br />

85276 Pfaffenhofen, wein-weinzierl.de<br />

VINOPOLIS GMBH & CO. KG<br />

Curt-Frenzel-Straße 10a<br />

86167 Augsburg, vinopolis.de<br />

CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />

Bürgermeister-Müller-Straße 13<br />

86663 Asbach-Bäumenheim, cantatore.de<br />

VITEX WEIN & FEINES<br />

Mollenberg 38, 88138 Hergensweiler<br />

WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Straße 20<br />

88471 Laupheim, weinzentrale.de<br />

SELECTION WEIN UND DESIGN<br />

Ravensburger Straße 28<br />

88677 Markdorf, selection-weine.de<br />

PLZ 9...<br />

FRUCHTECKE SCHLOSSER E. K. Schieräckerstr. 44<br />

90431 Nürnberg, fruchtecke.de<br />

BRAKHOFF GETRÄNKE UND MEHR GMBH<br />

Erlanger Straße 8, 91<strong>05</strong>6 Erlangen- Frauenaurach<br />

brakhoff.de<br />

APROPOS WEIN Seilerberg 6c<br />

94086 Bad Griesbach, aproposwein.com<br />

WEIN-OERTEL GMBH Große Johannisgasse/Zeughaus<br />

96450 Coburg, wein-oertel.com<br />

DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />

Langgasse 33, 97334 Nordheim / Main<br />

divino-wein.de<br />

FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell, castell.de<br />

BECKSTEINER WINZER Weinstraße 30, 97922 Lauda<br />

becksteiner-winzer.de<br />

Online<br />

BAUER GMBH & CO. KG bauer-vinothek.de<br />

BELVINI.DE WEINVERSAND belvini.de<br />

BREMER WEINKOLLEG bremer-weinkolleg.de<br />

CARL TESDORPF GMBH tesdorpf.de<br />

FRANKREICHS WEINE frankreichsweine.de<br />

GENUSS7.DE GMBH genuss7.de<br />

JÜRGEN LANG WEINE probiowein.de<br />

LE GOURMET24 le-gourmet24.de<br />

LUDWIG VON KAPFF GMBH ludwig-von-kapff.de<br />

NUR GUTES nurgutes.de<br />

NUSSBAUM-WEINE WEINGENUSS<br />

nussbaum-weine.de<br />

REWE WEIN ONLINE GMBH weinfreunde.de<br />

SUPERIORE.DE GMBH – ITALIENS BESTE SEITEN<br />

superiore.de<br />

VINELLO WEINVERSAND & WEINHANDEL<br />

vinello.de<br />

VINEXUS DEUTSCHLAND GMBH<br />

vinexus.eu<br />

WEINSHOP EBROSIA ebrosia.de<br />

WEIN & VINOS GMBH vinos.de<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik<br />

erhalten Sie telefonisch unter<br />

T: +49 211 966629-97 oder per<br />

E-Mail an sales@ falstaff.de.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

199


shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern,<br />

die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />

möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />

Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />

Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />

diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />

empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />

haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />

100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto »Viel Wein für wenig Geld«.<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />

schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />

daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />

ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />

zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />

Luxus kategorie kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

90<br />

2018 Fischer Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Fischer (Inhaber S&J Heger)<br />

<strong>Deutschland</strong>, Baden<br />

Grüne Stachelbeere, Pfeffer, Cassis,<br />

Grasschnitt. Weich und geschmeidig<br />

ansetzend. Reife Säure, gute, ungekünstelte<br />

Balance. Aromatische<br />

Gaumenmitte. Körperreicher Wein<br />

mit guter Länge.<br />

heger-weine.de<br />

€ 9,90<br />

89<br />

2017 Côtes du Rhône Rouge<br />

Le Colombier<br />

Frankreich, Rhônetal<br />

Schwarzkirschkonfitüre und Kirschlikör,<br />

dunkle Schokolade. Wuchtiger Gaumen,<br />

dichtes, mürb-körniges Tannin auf weichem,<br />

fast viskosem Fond. Milde Säure, aber<br />

die Gerbstoffe tragen den Bau. Guter<br />

Speisenbegleiter.<br />

koelner-weinkeller.de<br />

€ 9,90<br />

90<br />

2018 La Granadilla Rueda Verdejo<br />

La Granadilla<br />

Spanien, Kastillien<br />

Floral, etwas Eisbonbon, Minze, ist so duftig,<br />

wie man es von dieser Herkunft erwartet.<br />

Am Gaumen gehaltvoll, mittelgewichtig im<br />

Extrakt, eine Spur Süße gibt Abrundung, dezente<br />

Säure, ein sehr charmanter Weißer,<br />

der auch noch bei den ersten Herbstnebeln<br />

bestehen kann.<br />

vinos.de, € 9,95<br />

90<br />

2018 Grauer Burgunder vom<br />

Vulkan trocken, Weingut Knab<br />

<strong>Deutschland</strong>, Baden<br />

Hefe und Honigmelone, ein recht reichhaltiger<br />

Sortentyp, der aber dennoch Frische ausstrahlt.<br />

Kraftvoller Gaumen, sehr gut eingebundene<br />

Säure, Verbindet Schmelz und Saftigkeit.<br />

Die Wucht des Vulkans ist durchaus<br />

spürbar, trägt aber nicht zu dick auf.<br />

koelner-weinkeller.de<br />

€ 8,50<br />

89<br />

2018 Gentleman Riesling trocken<br />

Weingut Mehrlein<br />

<strong>Deutschland</strong>, Rheingau<br />

Verschlossen im Duft. Am Gaumen<br />

geradeaus gebaut, reife Säure, zurückgenommene<br />

Süße, gute Substanz bei moderatem<br />

Alkohol, gut in Länge und Tiefe, ein<br />

kompletter Rheingau-Riesling un d ein<br />

unaufdringlicher Speisenbegleiter.<br />

weingut-mehrlein.de<br />

€ 9,90<br />

Fotos: iStock, beigestellt<br />

200 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


89<br />

2018 Sauvignon Gris<br />

Brancott Estate<br />

Neuseeland, Marlborough<br />

Floral, Hyazinthe, Maiglöckchen, reife<br />

Traube, duftig und sehr klar. Geschmeidiger<br />

Gaumen, mit kräftigem Körper und einer<br />

Spur Süße, reife Säure, ein harmonischer<br />

Terrassenwein für die Liebhaber des<br />

milden und aromatischen Stils.<br />

vinoteck.de<br />

€ 8,99<br />

89<br />

2018 Cuvée Blanc Madame<br />

Lergenmüller<br />

<strong>Deutschland</strong>, Pfalz<br />

Ein Hauch von Spontangärung, Apfelkompott,<br />

Birne, am Gaumen feinnervig,<br />

saftig, mit etwas Restsüße abgerundet,<br />

harmonisch und elegant, ein origineller<br />

Kompromiss aus Zugänglichkeit<br />

und Avantgarde.<br />

lergenmueller.com<br />

€ 6,99<br />

89<br />

2018 Cuvée Rouge Monsieur<br />

Lergenmüller<br />

<strong>Deutschland</strong>, Pfalz<br />

Etwas Hefe, Sauerkirsche und Rote Johannisbeere.<br />

Spannungsvoller, sehniger Gaumen,<br />

festes Tannin, präsente Säure, ein Hauch Kohlensäure<br />

unterstreicht die Frischfruchtigkeit,<br />

ein gut balancierter Roter, der die Frucht beinahe<br />

im Novello-Stil in den Vordergrund stellt.<br />

lergenmueller.com<br />

€ 6,99<br />

88<br />

2017 Côtes du Rhône Villages<br />

Saint-Gervais, Domaine Sainte-Anne<br />

Frankreich, Rhônetal<br />

Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe, zarter<br />

Ockerrand. Feine Nuancen von Dörrpflaumen,<br />

Brombeerkonfit, dezente Kräuterwürze, Orangenzesten.<br />

Mittlere Komplexität, süße Fruchtnuancen,<br />

dezente Tannine, schokoladiger<br />

Touch, ein unkomplizierter Speisenbegleiter.<br />

jacques.de<br />

€ 9,90<br />

TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

93<br />

2018 Serrocielo Falanghina del Sannio<br />

Feudi di San Gregorio<br />

Italien, Kampania<br />

Mandarine, Lindenblüte, Wiesenkräuter und<br />

Macchia, balsamische Noten. Am Gaumen mit<br />

einer ausgezeichneten Integration von Stoffigkeit<br />

und Körper, stabile Säure, mineralische<br />

Spannung, authentisches Süditalien in technisch<br />

modernisierter Form, makellose Frische,<br />

ausgezeichnete Länge. Zum gegrillten Fisch.<br />

tesdorpf.de, € 17,50<br />

92<br />

2017 Chateau Sainte Marguerite Symphonie<br />

Blanc, Chateau Sainte Marguerite<br />

Frankreich, Provence<br />

Weißer Pfirsich, Lakritze und ein Hauch<br />

von Lavendel. Im Hintergrund Kokos (Holz).<br />

Seidig, rund und geschmeidig am Gaumen,<br />

zarte Holzprägung, feiner Säurefaden, der<br />

Körper ist stattlich und präsent, aber nicht<br />

überbordend und endet in einem Schmelz<br />

von wahrer Delikatesse.<br />

tesdorpf.de, € 19,90<br />

92<br />

2010 Rioja Reserva<br />

Bodegas Murua<br />

Spanien, Rioja<br />

Schöne erste Reifepatina, kirschige Frucht, geschmolzener<br />

Gaumen, feinkörnige bis seidige<br />

Gerbstoffe, feiner Säurefaden, saftige Eleganz<br />

und Extraktsüße, dürfte in zwei, drei Jahren<br />

seinen Reifehöhepunkt erreichen und dann<br />

noch länger auf hohem Niveau bleiben.<br />

kalea-weine.de<br />

€ 15,20<br />

91<br />

2015 Vitus Spätburgunder Barrique<br />

Weinhaus Heger<br />

<strong>Deutschland</strong>, Baden<br />

Etwas Lorbeer, Mandel, großes Holzfass,<br />

Schattenmorelle. Am Gaumen ein klassischer<br />

Spätburgunder mit saftiger Eleganz und einem<br />

Plus an mineralisch unterlegter Griffigkeit<br />

im reifen Gerbstoff. Verbindet Kühle mit<br />

Fülle und Dichte, ein ausgesprochen stilsicher<br />

erzeugter Wein.<br />

heger-weine.de, € 14,60<br />

91<br />

2017 Collio Sauvignon Blanc<br />

Sturm<br />

Italien, Friaul<br />

Ein Sauvignon ohne vorlaute Töne, etwas Holunderblüte,<br />

Mango. Ein diskreter, reif gelesener<br />

Sortentyp. Geschmeidig, seidig am Gaumen,<br />

rund und füllig, aber dennoch mit guter<br />

Balance durch natürliche Frische und gute<br />

Stoffigkeit. Schöne Proportion, gute Länge –<br />

und weiteres Potenzial.<br />

weinschmecker-ingolstadt.de, € 14,50<br />

90<br />

2016 Rioja Cosecha VS Murua<br />

Bodegas Murua<br />

Spanien, Rioja<br />

Fein nuanciert im Duft: Amarenakirsche und<br />

schwarzer Pfeffer, dezent zimtwürziges Holz.<br />

Mehliger Gerbstoff, ein im Extrakt mittelgewichtiger<br />

Gaumen, milde Säure, mittlere Länge,<br />

zuletzt macht sich im Abgang die Körperkraft<br />

bemerkbar.<br />

kalea-weine.de<br />

€ 14,40<br />

90<br />

2018 Riesling Alte Reben trocken<br />

Weingut Mehrlein<br />

<strong>Deutschland</strong>, Rheingau<br />

Weinbergpfirsich und Mirabelle, schöne<br />

Klarheit in der Frucht. Am Gaumen mit<br />

feiner Balance, reife Säure, gute Dichte,<br />

kompakter Bau, passende Süße, eine<br />

Schicht Phenole zeigt gutes Entwicklungspotenzial<br />

an.<br />

weingut-mehrlein.de<br />

€ 10,90<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

94<br />

2013 Clos Abella Priorat DOC<br />

Marco Abellla<br />

Spanien, Katalonien<br />

Röstiges Neuholz und eine frische, mineralisch<br />

begleitete Kirschfrucht. Schiefer. Cremiger<br />

Ansatz, sehr feines Gerbstoffkorn, saftige<br />

Gaumenfrucht, zeigt seine Herkunft mit Anmut<br />

und Eleganz. Die taktile Mineralität und<br />

der Säurefaden verleihen der Frucht Spannung<br />

– und große Länge.<br />

vinoteck.de, € 49,–<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

201


tasting / PINOT GRIGIO TROPHY<br />

DOLCE VITA<br />

IM GLAS<br />

Pinot Grigio ist ein italienischer Exportschlager. Erzeugt wird der duftige, vollmundige Weißwein<br />

vorwiegend in den norditalienischen Regionen Venetien, Friaul, Trentino und Südtirol.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Fotos: beigestellt<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

202 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


PLATZ<br />

NALS MARGREID<br />

PUNGGL PINOT GRIGIO SÜDTIROL<br />

DOC 2017<br />

Floral-fruchtige Nase nach<br />

Rosen, Ananas und Banane.<br />

P<br />

inot Grigio ist ein Wein mit vielen<br />

Gesichtern und vielen<br />

Namen. In Frankreich heißt die<br />

Traube Pinot Gris, in <strong>Deutschland</strong><br />

und Österreich ist sie als<br />

Ruländer oder auch als Grauburgunder<br />

bekannt. In Italien eben Pinot Grigio. Das<br />

besondere an Pinot Grigio ist die Farbe der<br />

Beeren, die nicht grün oder gelb, sondern rötlich-blau<br />

bis grau sind. Bei Laien kann das<br />

im Weinberg schon mal zu Verwechslungen<br />

mit roten Traubensorten führen. Die Traube<br />

ist ein guter Zuckersammler, die Weine hatten<br />

daher stets etwas höheren Alkohol,<br />

waren dadurch aber mitunter auch zu füllig<br />

und recht behäbig. In den 1980er-Jahren entstand<br />

in Venetien eine neue Stilistik. Um<br />

mehr Frische zu erhalten, wurden die Trauben<br />

früher gelesen und der Most gleich nach<br />

der Pressung von jedem rötlichen Farbanteil<br />

befreit. Frisch und duftig wurde er zum Inbegriff<br />

des italienischen Weißweins und zuerst<br />

in den USA und Großbritannien, schließlich<br />

auch in <strong>Deutschland</strong> zu einem regelrechten<br />

Verkaufsschlager. Italien erzeugt heute 40<br />

Prozent des Pinot Grigio weltweit. Konzentriert<br />

ist der Anbau in den nordöstlichen<br />

Regionen Venetien, Friaul, Trentino und Südtirol.<br />

Unter der Bezeichnung »Pinot Grigio<br />

delle Venezie« wurde 2018 eine neue Bezeichnung<br />

für alle Pinot-Grigio-Weine aus Venetien,<br />

Friaul und dem Trentino geschaffen.<br />

Nals Margreid ist eine erfolgreiche Südtiroler<br />

Winzergenossenschaft, deren Weinbauern<br />

Lagen von Meran bis an die Grenze zum<br />

Trentino bei Salurn bearbeiten. In der Lage<br />

Punggl bei Margreid stehen die besten Pinot-<br />

Grigio-Stöcke, über 80 Jahre alte Reben.<br />

Der Wein wird für 8 Monate im großen<br />

Holzfass ausgebaut und erhält dadurch<br />

Geschmeidigkeit und Fülle. Der Pinot Grigio<br />

Punggl von Nals Margreid belegte den ersten<br />

Platz in unserer Verkostung. Gleich<br />

dahinter folgt ein Wein aus dem Friaul, der<br />

Gris von Lis Neris. Alvaro Pecorari bewirtschaftet<br />

sein Weingut in der Nähe von Gorizia<br />

in fünfter Generation. Weißweine gedeihen<br />

in diesem Gebiet hervorragend. Sein<br />

Gris zeigt mustergültig, was alles in dieser<br />

Sorte steckt. Der drittplatzierte Wein kommt<br />

aus dem Trentino, der Rulandis von Cavit,<br />

der wichtigsten Winzergenossenschaft der<br />

Region. Die Trauben stammen aus Höhenlagen<br />

von 400 bis 600 Metern. Der Ausbau<br />

im Stahltank verleiht dem Wein feinen Duft<br />

und gute Spannung. ><br />

Die Hügel Venetiens und<br />

des Friaul sind bestes<br />

Pinot-Grigio-Land.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

203


tasting / PINOT GRIGIO TROPHY<br />

93<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Weißwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DIAM<br />

DV<br />

NK<br />

VL<br />

Verschluss aus<br />

gepresstem<br />

Korkgranulat<br />

Drehverschluss<br />

Naturkork<br />

Vinolok<br />

1. Platz<br />

•<br />

Punggl Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2017, Nals Margreid<br />

14 Vol.-%, NK, extratrocken. Intensives,<br />

strahlendes Strohgelb. Offenherzige<br />

und floreal-fruchtige Nase nach frischen<br />

weißen Rosen, Ananas, Banane, zartem<br />

Feuerstein, leichtem Wachs, vielschichtig.<br />

Am Gaumen mineralisch und satt,<br />

zeigt tänzelndes Spiel auf der Zunge,<br />

kompakter und zielstrebiger Körper,<br />

voller Trunk, spannungsvoll.<br />

kellerei.it, € 17,75<br />

•<br />

Praepositus Pinot Grigio Südtirol<br />

DOC 2018, Stiftskellerei Neustift<br />

14 Vol.-%, NK, extratrocken. Leuchtendes,<br />

strahlend-intensives Grüngelb. Elegante<br />

und satte Nase nach reifem Pfirsich, dann<br />

Mirabellen, etwas Vanille, satte Birne. Am<br />

Gaumen sehr dicht und voller Schmelz,<br />

breitet sich cremig über die Zunge, großer<br />

Körper, druckvoll und lang.<br />

Meraner, Innsbruck; Palorino, Neumarkt;<br />

Sacripanti, Wettingen, € 16,10<br />

•<br />

Unterebner Pinot Grigio Südtirol<br />

DOC 2017, Kellerei Tramin<br />

14 Vol.-%, NK. Helles, brillantes Strohgelb.<br />

Gelbfruchtige und einladende Nase nach<br />

Kamille, Wiesenkräutern, dann satte gelbe<br />

Frucht, zarte Mineralität, im Nachhall<br />

etwas Karamell und Bienenwaben. Satt<br />

und ausgewogen am Gaumen, zeigt kühlen<br />

Körper mit ansprechendem Honig im<br />

Mittelteil, saftig und klar, zieht sich lange<br />

über die Zunge, druckvoll im Finale.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Cultivino,<br />

Liebefeld, € 25,–<br />

92<br />

•<br />

Hill Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Nals Margreid<br />

14,2 Vol.-%, DIAM. Helles, leuchtendes<br />

Strohgelb. Offenherzige und einladende<br />

Nase nach Pfirsich und Banane, reifer<br />

Birne, weißen Rosen, auch nach weißer<br />

Schokolade. Am Gaumen elegante Säure<br />

mit feinem Schmelz, öffnet sich knackig<br />

und saftig, spannt ein schönes Kleid auf,<br />

tolle Geradlinigkeit und Länge.<br />

superiore.de, € 10,40<br />

•<br />

15 Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Castelfeder<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Strahlendes, helles Zitronengelb<br />

mit leicht hellrosa Touch. In<br />

der Nase nach Feuerstein und zitronigen<br />

Nuancen, muss belüftet werden. Am<br />

Gaumen sehr frisch, öffnet sich auf eleganten<br />

Noten von Pink Grapefruit, saftig<br />

und salzig, mit Biss, im Finale durch<br />

mittlere Struktur unterstützt.<br />

castelfeder.it<br />

€ 10,90<br />

•<br />

Anger Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2018, Kellerei St. Michael-Eppan<br />

14 Vol.-%, DIAM. Helles, leuchtendes<br />

Strohgelb. In der Nase nach gelben<br />

Früchten, satte Birne und Banane, etwas<br />

Apfel, im Nachhall dezente Würze. Ausgewogen<br />

und stimmig, am Gaumen getragen<br />

von feinem Schmelz, öffnet sich auf<br />

fruchtigem Kern, feines, langes Finale.<br />

Gottardi, Innsbruck; Wagner, Laakirchen;<br />

Susanne Herold, Burgkunstadt<br />

superiore.de, € 11,90<br />

•<br />

Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Castel Sallegg<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb. Intensive<br />

und fruchtig-würzige Nase nach reifer<br />

Grapefruit und Zitrone, etwas Limette,<br />

dann zarter Feuerstein und weißer Pfeffer.<br />

Am Gaumen ausgewogen und klar,<br />

zeigt leichten Schmelz mit griffiger Säure,<br />

breitet sich gut aus, im hinteren Teil<br />

cremig mit langem Abgang. Bevanda,<br />

Dornbirn; Nagel & Hoffbaur, Aachen;<br />

Vino Donino, Kempen; Lisas Lieblingsweine,<br />

Gebenstorf; Florians Weine,<br />

Savognin, € 12,–<br />

•<br />

Colle Ara Pinot Grigio Valdadige<br />

Terradeiforti DOC 2018, Albino Armani<br />

13 Vol.-%, DIAM, extratrocken. Hellstes<br />

Lachsrosa mit brillantem Touch. Komplexe<br />

und vielschichtige Nase nach jungem<br />

Pfirsich, weißen Rosen, Salz, etwas Feuerstein,<br />

dann versteckte Waldbeeren und<br />

Banane. Im Trunk sehr ausgewogen und<br />

cremig, breitet sich samtig über die Zunge<br />

aus, elegant, zeigt gute Struktur, im<br />

Finale zarter Druck mit langem Abgang.<br />

Rieger Weine, Salzburg; Dettling &<br />

Marmot, Dietlikon; Raffele Giordano,<br />

Münster, € 14,–<br />

•<br />

Turmhof Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2017, Weingut Tiefenbrunner<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Intensives, satt leuch-<br />

In den Weinbergen im Nordosten<br />

Italiens findet Pinot Grigio<br />

ideale Voraussetzungen.<br />

2. Platz<br />

•<br />

Gris Pinot Grigio Friuli Isonzo DOC<br />

2017, Lis Neris<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Intensives Strohgelb<br />

mit goldenen Reflexen. Einprägsame<br />

Nase nach Pfirsichkompott, dann saftige<br />

Birne, im Hintergrund etwas Gewürznelke,<br />

Feuerstein. Breitet sich am Gaumen<br />

satt aus, viel reife gelbe Frucht, dazu<br />

salzig und mit guter Spannung, sehr<br />

langer Nachhall.<br />

lisneris.it, € 22,50<br />

3. Platz<br />

•<br />

Rulendis Pinot Grigio Trentino<br />

Superiore DOC 2017, Cavit<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />

Intensive und duftende Nase nach weißen<br />

Blüten, grünem Apfel, zarter Bienenwabe,<br />

dann kandierte Zitronenzeste, Blutorange,<br />

Ananas. Am Gaumen ausgewogen<br />

und tänzelnd, getragen von spannendem<br />

Säurenerv, kristallin-alpin mit viel<br />

Energie, pfeilspitz mit langem Nachhall.<br />

Meraner, Innsbruck; Saffer, München;<br />

Borgovecchio, Balerna, € 11,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

204 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


tendes Strohgelb. Offenherzige und knackige Nase<br />

nach kandierter Zitrone, grüner Apfel, etwas Birne,<br />

weiße Blüten, zarter Rauch. Am Gaumen sehr harmonisch<br />

mit ausgeprägtem Säure-Frucht-Spiel, saftig im<br />

Trunk, gute Länge mit leicht salzigem Finale.<br />

Meraner, Innsbruck; superiore.de, € 13,90<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

PLATZ<br />

LIS NERIS<br />

GRIS PINOT GRIGIO FRIULI<br />

ISONZO DOC 2017<br />

Reife gelbe Frucht, salzig<br />

und mit guter Spannung.<br />

•<br />

Pinot Grigio Riserva Trentino DOC 2017<br />

Castel Firmian<br />

13 Vol.-%, DIAM, extratrocken. Intensives, strahlendes<br />

Goldgelb. Duftet in der Nase feinwürzig, offenherzig,<br />

nach weißen Rosen, kandierter Ananas, Zitrone, dann<br />

zarter Rauch, Blutorange. Zeigt im Mund satte Creme,<br />

breitet sich spannungsvoll aus, leicht salzig, feingliedriges<br />

und ausgewogenes Spiel, in sich stimmig und harmonisch<br />

in Ansatz und Verlauf.<br />

Morandell, Wörgl; CWD, Hamburg; Wedl, Innsbruck;<br />

South Wines, Orbe, € 15,–<br />

•<br />

Grauburgunder Pinot Grigio<br />

Südtirol DOC 2017, Wassererhof<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb. Eröffnet sich in der<br />

Nase zunächst rauchig und von edler Holzwürze geprägt,<br />

dann Salzzitrone und kandierte gelbe Früchte,<br />

hat was Mineralisches, vielschichtig. Am Gaumen geschmeidig<br />

und rund, öffnet sich prächtig und edel,<br />

nimmt den Mund voll ein, gekonnter Holzeinsatz mit<br />

keckem Spiel im Nachhall.<br />

wassererhof.com, € 15,50<br />

•<br />

BIO Porer Pinot Grigio Südtirol DOC 2017<br />

Weingut Alois Lageder<br />

12,5 Vol.-%, NK, extratrocken. Leuchtendes, helles Goldgelb<br />

mit leicht rosafarbenem Stich. In der Nase deutliche<br />

Zitrusfrucht, zarter Essig, im Nachhall nach Klebstoff,<br />

öffnet sich nur sehr langsam auf gelbfruchtigen<br />

Tönen. Am Gaumen frisch und saftig, knackig, spannt<br />

sich leichtfüßig über die Zunge, trinkt sich fein, kristallin<br />

bis ins Finale, ein Querschläger.<br />

Morandell, Wörgl; Wagner, Laakirchen; Vinothek<br />

Oberding, Oberding, gute-weine.de, € 16,60<br />

•<br />

Pinot Grigio Collio DOC 2018, Tiare<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb. Einladende,<br />

saftig wirkende Nase, nach Zitrone und Orange, hat<br />

leichte weiße Blüten im Nachhall. Am Gaumen ausgewogen<br />

und mit feinem Schmelz, zeigt eleganten Pfirsich,<br />

geschmeidig, spannt sich schön auf, langes und<br />

sattes Finale. Kastner, Wien; Grottoria Weine AG,<br />

Kreuzlingen; Belvino AG, Silvaplana, € 19,50<br />

•<br />

St. Valentin Pinot Grigio Südtirol DOC 2017<br />

Kellerei St. Michael-Eppan<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, helles Strohgelb mit funkelndem<br />

Kern. Öffnet sich in der Nase zunächst auf<br />

zarten rauchigen Noten, dann feine Holzwürze, satte<br />

Banane, weißer Pfirsich, kandierte Zitrone, braucht<br />

Luft. Spannt einen schönen Bogen am Gaumen, cremig<br />

in Ansatz und Verlauf, körperreich, im mittleren<br />

Teil ausgewogen und satt, im Finale druckvoll und mit<br />

Noten nach Karamell.<br />

Susanne Herold, Burgkunstadt, le-gourmet24.de,<br />

lieblings-weine.de, ca. € 22,–<br />

•<br />

Giatl Pinot Grigio Riserva Südtirol DOC 2017<br />

Weingut Peter Zemmer<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtend-strahlendes Goldgelb. In der<br />

Nase einladend und satt, sahnige Töne folgend auf gelbe<br />

Früchte, ein Hint Safran, Butter, leichter Feuerstein.<br />

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jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

2<strong>05</strong>


tasting / PINOT GRIGIO TROPHY<br />

Am Gaumen sehr satt und füllig mit gut<br />

eingebundenem Holz, öffnet sich breit<br />

und sahnig, cremig, sanfter Druck, sehr<br />

langer Abgang.<br />

Pellegrini GmbH, Landau; Riegger AG,<br />

Birrhard; Weinturm, Linz, € 28,90<br />

•<br />

Giatl Pinot Grigio Riserva Südtirol<br />

DOC 2016, Weingut Peter Zemmer<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtend-strahlendes<br />

Goldgelb. In der Nase zunächst nach kandierter<br />

Ananas, gelbe Früchte, Mango,<br />

weißer Pfirsich, Salzzitrone. Am Gaumen<br />

rund und klar, zeigt eleganten Schmelz<br />

mit gut eingebautem Holzeinsatz,<br />

schmiegt sich toll an die Zunge, druckvoll<br />

und satt im Finale.<br />

Pellegrini GmbH, Landau; Riegger AG,<br />

Birrhard; Weinturm, Linz, € 28,90<br />

•<br />

Pinot Grigio Ramato Metodo<br />

Solera IGT, Specogna<br />

13,5 Vol.-%, NK, extratrocken. Intensives,<br />

strahlendes Hellorange. In der Nase nach<br />

Harz, Datteln, Orangenzesten, Hagebuttentee,<br />

Malz. Am Gaumen sehr satt, breitet<br />

sich auf Noten von Früchtetee aus,<br />

stimmig und rund, saftig mit gewisser<br />

Salzigkeit, in seiner Art und Weise harmonisch.<br />

Etwas für Liebhaber.<br />

Hawesko, Tornesch; Scala Vini,<br />

Leissingen; Herwig Ertl, Kötschach-<br />

Mauthen, € 40,–<br />

•<br />

Toy Pinot Grigio Collio DOC 2018<br />

Castello di Spessa<br />

13,5 Vol.-%, NK, extratrocken. Helles Kupfer.<br />

In der Nase nach kandierten Orangen,<br />

Chinarinde, feinwürzig, Pfeffer, etwas Aprikose,<br />

leichter Klebstoff. Am Gaumen<br />

ausgewogen und stimmig, breitet sich<br />

schön aus, saftig und zupackend, gute<br />

Länge mit feinwürzigem Finale.<br />

castellodispessa.it, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Mastri Vernacoli Pinot Grigio<br />

Trentino DOC 2018, Cavit<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, extratrocken<br />

Sehr helles, leuchtendes Blassgelb. In<br />

der Nase leicht würzig, Birne, Pfirsich.<br />

Auch am Gaumen sehr gelbfruchtig,<br />

breitet sich auf satten Pfirsichtönen aus,<br />

geschmeidig und klar, mittelstarke<br />

Struktur mit harmonischem Spiel und<br />

feinem Abgang.<br />

Meraner, Innsbruck; Saffer, München;<br />

Borgovecchio, Balerna<br />

€ 7,49<br />

•<br />

BIO Pinot Grigio delle Venezie DOC<br />

2018, Perlage<br />

NK, trocken, Sattes Weißgold mit brillantem<br />

Reflex. Offenherzige Nase nach sattem<br />

Pfirsich, Birne, Banane, dann rosa<br />

Rosen, zarte Würze. Am Gaumen sehr<br />

geschmeidig und sanft, öffnet sich auf<br />

saftigen Nuancen, spannungsvoll und geradlinig,<br />

zeigt feines Spiel, überraschend<br />

gute Länge.<br />

Foller - Bio und mehr, Holzhausen;<br />

Bio Partner Schweiz, Seon, € 8,–<br />

•<br />

Pinot Grigio Friuli DOC 2018<br />

Modeano<br />

13,5 Vol.-%, NK, extratrocken, Intensives<br />

Weißgold mit einem Hauch Rost. Satte<br />

Nase nach reifer Banane und Pfirsich, Holunderblüten,<br />

einen Hauch Waldbeeren.<br />

Im Mund ausgewogen und satt, spannt<br />

ein sattes Kleid auf, guter Druck, fruchtig<br />

auch im Finale.<br />

modeano.it, € 8,50<br />

•<br />

Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Kellerei Bozen<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, Helles Strohgelb. Duftig-offene<br />

Nase nach weißen Rosen und<br />

Bananen, gelber Pfirsich, Litschi. Am<br />

Gaumen ausgewogen und satt, spannt<br />

sich mit feinem Schmelz auf, im hinteren<br />

Bereich feine Creme, gute Länge.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; Wedl,<br />

Innsbruck; Vinothek Brancaia, Zürich<br />

€ 9,–<br />

•<br />

Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Kellerei Kurtatsch<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, Helles, brillantes Weißgold.<br />

Reduktiv in der Nase, Feuerstein,<br />

Grapefruit. Am Gaumen hingegen kraftvoll<br />

und ausgewogen, spannt ein saftiges<br />

Kleid auf, knackig mit leichtem Salz, im<br />

Finale druckvoll.<br />

Benzo, Berlin; Von Salis, Landquart;<br />

Landolt Weine, Zürich; Farnetani<br />

GmbH, München; Giovo GmbH, Frankfurt;<br />

Depal GmbH, Hamburg; Valtin<br />

Wine; Ammersin GmbH, Brunn am<br />

Gebirge, € 9,80<br />

•<br />

Pinot Grigio Trentino DOC 2018<br />

Castel Firmian<br />

12,5 Vol.-%, DIAM, extratrocken, Sehr helles<br />

Strohgelb. In der Nase nach Südfrüchten,<br />

sehr reifer Pfirsich, etwas Ananas,<br />

Papaya, hat was vom Mango, Banane.<br />

Am Gaumen leichte Cremigkeit mit<br />

feinem Schmelz, öffnet sich fruchtbetont<br />

und kompakt, zieht sich fein dahin,<br />

gut gemacht.<br />

Morandell, Wörgl; CWD, Hamburg;<br />

Wedl, Innsbruck; South Wines, Orbe<br />

€ 10,–<br />

•<br />

Alia Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2018, Weingut Morandell<br />

13 Vol.-%, DIAM, Leuchtendes, helles<br />

Strohgelb. In der Nase nach reifer Grapefruit,<br />

etwas weißer Pfirsich, junge Banane,<br />

Holunderblüten, zarter Feuerstein.<br />

Am Gaumen ausgewogen und saftig, öffnet<br />

sich mit elegantem Schmelz, mittleres<br />

Gewicht mit guter Länge.<br />

Gottardi, Innsbruck; Enothek La<br />

Famiglia, Rgensburg, € 10,50<br />

PLATZ<br />

CAVIT<br />

RULENDIS PINOT GRIGIO TRENTINO<br />

SUPERIORE DOC 2017<br />

Grüner Apfel, Bienenwabe,<br />

kandierte Zitronenzeste.<br />

•<br />

Merus Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2018, Weingut Tiefenbrunner<br />

13,5 Vol.-%, VL, Helles Goldgelb. In der<br />

Nase nach frischer Zitrone, etwas Basilikum,<br />

Minze, zartes Salz. Am Gaumen feiner<br />

Schmelz mit tänzelndem Spiel, sehr<br />

kompakt und dennoch leich, gute Struktur,<br />

harmonisch, langer Abgang.<br />

Meraner, Innsbruck; Global Wine,<br />

Zürich, € 10,50<br />

•<br />

Pinot Grigio Friuli Colli Orientali<br />

DOC 2018, Poggiobello<br />

13 Vol.-%, NK, Leuchtendes Hellgelb. In<br />

der Nase nach Banane und Pfirsich, Birnenkompott<br />

und weißen Rosen. Am Gaumen<br />

saftig und leicht salzig, wirkt kühl<br />

und knackig, ausgewogen, im Finale zügig<br />

und frisch. Bindella, Zürich; Berthaudin,<br />

Carouge; Transgourmet<br />

Österreich, Traun, € 10,80<br />

•<br />

Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Kellerei Andrian<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, Helles Goldgelb. Feine,<br />

zurückhaltende Nase, wenig Ausdruck,<br />

zarter weiße Blüten und etwas gelbfruchtige<br />

Nuancen. Am Gaumen saftig<br />

und klar, runder Schmelz mit harmonischem<br />

Spiel, mittlere Länge.<br />

Gottardi, Innsbruck; Weinkellerei<br />

Aarau, Aarau; Vinum Distribution<br />

Gmbh, Landau, € 12,–<br />

•<br />

Tolloy Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2018, Tolloy<br />

13 Vol.-%, DIAM, extratrocken, Intensives,<br />

leuchtendes Strohgelb. Duftet in der<br />

Nase nach weißen Blüten, junger Banane,<br />

etwas weißer Pfeffer. Am Gaumen<br />

ausgewogen und mit tänzelnder Säure<br />

ausgestattet, harmonischer Trunk, wirkt<br />

klar und lebendig, gewisser Druck mit<br />

ausreichend Länge im Finale.<br />

gruppomezzacorona.it, € 12,–<br />

•<br />

BIO Pinot Grigio Südtirol DOC<br />

2018, Weingut Alois Lageder<br />

13 Vol.-%, NK, Zartes Hellrosa mir goldorangenem<br />

Touch. Duftet in der Nase<br />

nach jungem Pfirsich, weißen Blüten, etwas<br />

Pink Grapefruit, feingliedrig, im<br />

Nachhall zart harzig. Am Gaumen knackig<br />

und saftig, zeigt feinen Trunk, öffnet<br />

sich betont auf primärer Frucht, dann feines<br />

Tannin-Spiel, lebendig, leichte Bitterkeit,<br />

zeigt Charakter.<br />

Morandell, Wörgl; Wagner, Laakirchen;<br />

Bindella, Zürich; Vinothek Oberding,<br />

Oberding, € 12,50<br />

•<br />

Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Weinberghof Bellutti<br />

14 Vol.-%, DIAM, Sehr helles, leuchtendes<br />

Strohgelb. In der Nase elegantes Salz,<br />

getragen von kalten Stein, ein Hauch weiße<br />

Blüten, zurückhaltende gelbe Frucht.<br />

Am Gaumen ausgewogen und straff,<br />

zeigt feingliedrige Salzigkeit, überra-<br />

Fotos: beigestellt<br />

206 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


schender Druck mit guter Länge, in sich sehr harmonisch.<br />

weinberg-hof.it, € 13,–<br />

•<br />

Soll Pinot Grigio Südtirol DOC 2018<br />

Kellerei Kaltern<br />

14 Vol.-%, DIAM, Intensives, leuchtendes Strohgelb. Zart<br />

reduktive Nase, öffnet sich auf reifer Banane, Safran, zarter<br />

Holzeinsatz. Im Mund getragen von feinem Schmelz,<br />

elegante Säure, lebhaft und fruchtbetont bis ins zartbittere<br />

Finale. kellereikaltern.com, € 13,90<br />

•<br />

Puiten Pinot Grigio Südtirol DOC 2017<br />

Schreckbichl Colterenzio<br />

14 Vol.-%, NK, Helles Strohgelb mit brillanten Reflexen.<br />

In der Nase komplex und vielschichtig, nach weißer<br />

Schokolade, Aprikosen, weißer Pfirsich, Banane, zarte<br />

Vanille. Am Gaumen rund und harmonisch mit großem<br />

Körper, breitet sich satt aus, leicht salzig, stimmig und<br />

rund bis ins Finale, sanfter Druck.<br />

Morandell, Wörgl; Saffer, München; Baur au Lac,<br />

Zürich, € 13,90<br />

•<br />

Corte Giacobbe Pinot Grigio delle Venezie DOC<br />

2018, Dal Cero<br />

13 Vol.-%, DV, Helles Blassgold. In der Nase einladende<br />

Vielschichtigkeit, nach weißem Pfirsich, Birne, Salbei,<br />

Minze, dann im Nachhall Banane und leichter Feuerstein.<br />

Auch am Gaumen nach Birne, mit saftigem Zug ausgestattet,<br />

frisch und leicht salzig, trinkt sich mühelos und<br />

fein, gute Länge. dalcerofamily.it, € 15,–<br />

•<br />

BIO Pinot Grigio Collio DOC 2018<br />

Gradis'Ciutta<br />

13,5 Vol.-%, NK, extratrocken, Strahlendes Strohgelb. In<br />

der Nase nach kandierter Zitrone, Mandarinenschale,<br />

dann Grapefruit und ein leichter Hint Feuerstein, Holunderblüten.<br />

Am Gaumen harmonisch und ausgewogen,<br />

öffnet sich mit angenehmen Säuregerüst und fruchtigem<br />

Körper, spannungsvoll mit sanftem Druck.<br />

Vinissimo, München; SVR Vins, Crissier, € 15,–<br />

•<br />

Pinot Grigio Collio DOC 2017<br />

La Rajade<br />

13 Vol.-%, DIAM, Sehr helles, leuchtendes Strohgelb.<br />

Kompakte, einladende Nase nach gelbem Apfel, Birne,<br />

Pfirsich, etwas Banane, im Nachhall Zündholz. Am Gaumen<br />

ausgewogen und satt, spannt ein fülliges Kleid auf,<br />

spannungsvoll mit dezenter Bitterkeit im Abgang.<br />

Feinkost Valeri, Vaterstetten; Wein & Friends, Berlin;<br />

Daralla Import, Donauwörth; VinoFriuli, Wien, € 15,–<br />

•<br />

Bottega Vinai Pinot Grigio Trentino DOC 2018<br />

Cavit<br />

13 Vol.-%, DIAM, Leuchtendes Grüngelb. Frische und zitronige<br />

Nase, leicht salzig, nach Salbei und Minze. Am Gaumen<br />

ausgewogen und kristallklar, kühle Frucht mit feingliedrigem<br />

Schmelz, toller Zug, spannt einen saftigen Bogen<br />

in Ansatz und Verlauf. Meraner, Innsbruck; Saffer,<br />

München; Borgovecchio, Balerna, € 16,–<br />

•<br />

Pinot Grigio Friuli Colli Orientali DOC 2018<br />

Torre Rosazza<br />

13 Vol.-%, NK, Intensives, strahlendes Hellgelb. In der<br />

Nase vielschichtig und komplex, leichter Feuerstein, kandierte<br />

Ananas und Zitronenzesten. Am Gaumen ausgewogen<br />

und klar, stimmig in Ansatz und Verlauf, leichtes<br />

Salz, im Nachhall straff und zügig, im Finale sanfter<br />

Druck. Bindella, Zürich; Transgourmet Österreich,<br />

Traun, € 17,–<br />

•<br />

Penóner Pinot Grigio Südtirol DOC 2017<br />

Kellerei Kurtatsch<br />

13,5 Vol.-%, NK, Intensives, leuchtendes Hellgold. Sehr<br />

floreale Nase, nach Kamille und Wiesenblumen, dann<br />

Banane und Pfirsich, komplex, im Nachhall nach Butterscotch.<br />

Öffnet sich am Gaumen mit lebendigem<br />

Trunk, herzhaft und satt, breitet sich schön aus, fruchtiger<br />

Mittelteil, fließt sanft dahin. Benzo, Berlin; Von<br />

Salis, Landquart; Landolt Weine, Zürich; Farnetani<br />

GmbH, München; Giovo GmbH, Frankfurt; Depal<br />

GmbH, Hamburg; Valtin Wine; Ammersin GmbH,<br />

Brunn am Gebirge, € 17,50<br />

•<br />

Punggl Pinot Grigio Südtirol DOC 2016<br />

Nals Margreid<br />

14,8 Vol.-%, NK, Sattes, helles Goldgelb. In der Nase dezent<br />

nach Pech und Unterholz, nach Belüftung satte<br />

gelbe Frucht, Banane und Honig. Im Trunk zunächst<br />

präzise nach Ananas, dann satt und ausgewogen mit<br />

angenehmem Druck, fließt cremig dahin, im Finale<br />

rund. kellerei.it, € 17,75<br />

•<br />

BIO Jesera Pinot Crigio Collio DOC 2018<br />

Venica & Venica<br />

13,5 Vol.-%, DIAM, Sehr helles Lachsrosa. In der Nase<br />

nach Tannennadeln und leichtem Jod, verschlossen.<br />

Am Gaumen ausgewogen und cremig, spannt sich mit<br />

lebhafter Säure aus, gewisse Struktur, salzig, bleibt<br />

lange im Abgang. Döllerer, Golling; ViP Weine, Köln;<br />

Caratello, St. Gallen, € 22,–<br />

•<br />

Terre Magre Pinot Grigio Friuli DOC 2018<br />

Piera Martellozzo<br />

13 Vol.-%, NK, extratrocken, Sehr helles Strohgelb. Duftige,<br />

offene Nase nach weißen Rosen, Litschi, Gewürznelken,<br />

Muskat, Pfirsich, Erdbeere, Banane. Am Gaumen<br />

geschmeidig und klar, getragen von saftigem<br />

Schmelz, zeigt Zug, hat einen eigenen Stil, im Finale<br />

langanhaltend. pieramartellozzo.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Pietra Di Pinot Grigio delle Venezie DOC 2018<br />

Piera Martellozzo<br />

12,5 Vol.-%, NK, Helles, leuchtendes Strohgelb. Intensive<br />

Nase nach Wiesenkräutern, Rosmarin und etwas<br />

Pech, dann etwas Litschi und frische Quitte. Am Gaumen<br />

zarte Mineralität mit permanent sanftem Druck,<br />

geschmeidig, zeigt sehr gute Länge, feinwürziger Mittelteil,<br />

ein gutmütiger Querschläger.<br />

pieramartellozzo.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Meanberg Pinot Gris IGT 2017<br />

Baron Longo<br />

13,5 Vol.-%, NK, extratrocken, Leuchtendes, lebendiges<br />

helles Goldgelb. In der Nase zunächst buttrige Töne,<br />

geröstete Haselnuss, zarter Rauch, etwas Lack und zurückhaltende<br />

Frucht. Am Gaumen geschmeidig und geschliffen,<br />

spannt einen eleganten Bogen, fein eingebundenes<br />

Holz unterstützt die schüchterne Frucht,<br />

dennoch ausgewogen.<br />

baronlongo.com, Preis: k. A.<br />

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Genuss hat bei uns Tradition. Schon<br />

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jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

207<br />

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Carl Tesdorpf GmbH, Geschäftsführer: Pierre Enjalbert, Anschrift: Friesenweg 4, 22763 Hamburg, Handelsregistereintrag: HRB 3547 Amtsgericht Lübeck, USt-Identifikationsnr: DE 19 47 46 734


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tasting / RHÔNE<br />

DER<br />

WEIN-STROM<br />

Die Rhône steht in ihrem Prestige immer wieder im Schatten von Burgund und Bordeaux.<br />

Doch die besten Weine, die an ihren Ufern wachsen, müssen sich weder in ihrem<br />

Reifevermögen noch in ihrer Komplexität vor anderen Herkünften verstecken.<br />

TEXT & NOTIZEN ULRICH SAUTTER<br />

Es ist knifflig: Schnell ist man<br />

geneigt, die nördliche Rhône für<br />

das »bessere« Teilstück des<br />

Flussverlaufs zu halten. Und in<br />

der Tat haben die großen Syrah-<br />

Weine der Côte-Rôtie und vom Hermitage-<br />

Felsen ja auch einen packend mineralischen<br />

Stil, den man in dieser Zuspitzung nur an<br />

wenigen Orten findet. Ähnliches gilt auch<br />

für die Rotweine noch weiter flussaufwärts<br />

im Wallis, seien sie nun aus lokalen Sorten<br />

oder ebenfalls aus Syrah bereitet.<br />

Geht man an die südliche Rhône, nach<br />

Châteauneuf-du-Pape und Gigondas, dann<br />

steigen naturgemäß die Alkoholgehalte und<br />

die Weine gewinnen an Opulenz. Aber:<br />

Auch die Südrhône ist – zumindest dort, wo<br />

sie auf höchstem Niveau Wein hervorbringt<br />

– kein Anbaugebiet der ungezähmten Power.<br />

Die besten Châteauneufs erstrahlen in<br />

einer Feinheit, die gerade angesichts des<br />

etwas molligeren und weicheren Zuschnitts<br />

der Weine eine besondere Faszination und<br />

eine ganz eigene Spannung besitzt.<br />

Zudem vergisst man an allen Flussteilen<br />

häufig die Weißweine, die für Kenner zu<br />

den großen Originalen der Weinwelt gehören,<br />

ganz gleich, ob sie die Würze in den<br />

Vordergrund stellen wie die Condrieus, ob<br />

Fülle und mineralische Textur wie die Weißen<br />

auf Basis von Marsanne oder ob es das<br />

Spiel mit einer Kühle in der Wärme ist, das<br />

die Weißweine aus Châteauneuf-du-Pape<br />

auszeichnet. In all ihren Flussabschnitten<br />

hat die Rhône sehr viel Entdeckenswertes<br />

zu bieten – und zwar in jeder Preisklasse.<br />

Fotos: Mauritius Images,<br />

210 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


In all ihren Flussabschnitten<br />

hat die Rhône etliche<br />

entdeckenswerte Weine<br />

zu bieten.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

211


tasting / RHÔNE<br />

98<br />

•<br />

LEGENDE<br />

L’Hermitage Hermitage Blanc 2011<br />

MR/RS, Jean Louis Chave, Mauves<br />

Zunächst sehr zurückhaltend im Duft,<br />

mit floralen, nussigen und buttrigen Tönen.<br />

Mit Luftkontakt reifer Pfirsich,<br />

Brombeere, Süßkirsche. Cremiger Ansatz<br />

– viskos, aber nicht glatt, sondern von<br />

feinstem Stoff erfüllt, mineralisch durchdrungen,<br />

eine Säure, die fast gar nicht<br />

isoliert wahrnehmbar ist, so physiologisch<br />

ist sie mit Körper und Mineralität<br />

verschmolzen, ein großer Weißwein,<br />

mächtig in seiner Statur und dennoch<br />

fein besaitet. Große Länge, zuletzt auch<br />

mit würzigen Aromen (Sternanis und<br />

Kümmel). alpinawein.de, € 218,–<br />

97<br />

•<br />

Côte-Rôtie 2016<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Domaine Jamet, Ampuis<br />

Zunächst fast schon ein Fruchtverweigerer<br />

im Duft, ganz aufs Steinig-Mineralische<br />

gehend mit einer Spur von Süßkirsche<br />

dabei. Am Gaumen zum Kauen<br />

dicht, feines Gerbstoffkorn, dabei unbeschwerlich,<br />

reife Säure, mineralisch<br />

durchdrungen, aber nun auch prall<br />

kirschfruchtig, völlig in sich ruhender<br />

Wein, alles an seinem Platz, fast unscheinbar<br />

in diesem jugendlichen Zustand,<br />

aber welch ein Potenzial.<br />

wein-kreis.de, € 89,–<br />

•<br />

Hermitage Rouge 2008<br />

Jean Louis Chave, Mauves<br />

Ätherisch kräuterwürzig, Süßkirsche,<br />

Menthol, grüner Pfeffer, komplex und betörend.<br />

Am Gaumen sandiges Tannin in<br />

erster Reife, hat noch Spannung, aber<br />

keine Adstringenz mehr, die ätherische<br />

Würze ist unmittelbar präsent am Gaumen,<br />

trotz 14 Volumenprozent hat der<br />

Wein kein Gramm Fett zu viel, wirkt gebündelt,<br />

sehnig und puristisch, und dennoch<br />

verschmelzen im Abgang alle Komponenten<br />

nahtlos rund und geschmeidig<br />

ineinander. alpinawein.de, € 270,–<br />

•<br />

Château de Beaucastel Hommage<br />

à Jacques Perrin 2015 MV/SY/GN<br />

Famille Perrin, Orange<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Nuancen von<br />

Kräuterwürze, rauchige Mineralität, feine<br />

Trockengewürznoten, mit Thymian und<br />

Salbei unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Sattelleder und Unterholz.<br />

Kraftvoll, komplex, Nuancen von Extraktsüße,<br />

Heidelbeerkonfit und schwarze Kirschen<br />

klingen an, getragen von reifen,<br />

runden Tanninen, ein Hauch von kandierten<br />

Veilchen, schwarze Trüffel, straffer<br />

und langer Abgang, zart animalische<br />

Würze im Rückgeschmack, sicheres Reifepotenzial.<br />

(Lagern +40)<br />

bacchus-vinothek.de, gute-weine.de<br />

€ 400,–<br />

96+<br />

•<br />

Hermitage Domaine des Tourettes<br />

2015<br />

Delas Frères, Saint-Jean-de-Muzols<br />

Sehr verschlossen, Brombeerkonfitüre,<br />

Andeutungen balsamischer Würze. Cremiger<br />

Auftakt, unmittelbar präsente Mineralität,<br />

extrem hohe Dichte mit feinem,<br />

aber nicht zu seidigem Tannin, eine<br />

Eleganz, gemessen am Maximum dessen,<br />

was in 14 Volumenprozent passt,<br />

mineralisch gewürzt, alle Komponenten<br />

nahtlos integriert, reife, gut tragende<br />

Säure, sehr pointiert.<br />

bremer-weinkolleg.de, € 72,–<br />

•<br />

Ermitage blanc Le Reverdy 2014<br />

RS/MR<br />

Ferraton Père & Fils, Tain l’Hermitage<br />

Hellgolden. Gesteinsmehl, Feuerstein, ein<br />

Hauch von Vanille und zarte florale Noten.<br />

Butterzart am Gaumen, fein aufgelöster<br />

Extrakt, ungemein kultivierte Säure,<br />

alle Komponenten sind dicht miteinander<br />

verwoben und verschmolzen, alles<br />

erscheint aus einem Guss, Mineralität,<br />

Schmelz und Saftigkeit. Dabei ist der<br />

Wein erst am Beginn seiner Öffnung. Der<br />

Körper ist weit, aber völlig ohne Schwere.<br />

Frucht ist kaum das Thema, das ist<br />

sinnliches Terroir. gute-weine.de, € 77,–<br />

96<br />

•<br />

Cornalin 2016<br />

Denis Mercier, Wallis (CH)<br />

In der Nase klare, präzise Beerenaromatik<br />

die man so von einem Cornalin nicht erwarten<br />

würde. Brombeere und Schwarzkirsche,<br />

dazu dezente Röstaromatik, Zartbitterschokolade<br />

und würzige Anklänge.<br />

Am Gaumen konzentriert und doch elegant,<br />

mit intensiver Frucht, fein gewobenem<br />

Tannin und enormer Länge. Großes<br />

Lagerpotenzial.<br />

mercier-vins.ch, ca. € 43,28<br />

•<br />

BIO Châteauneuf-Du-Pape Clos de<br />

Beauvenir blanc 2012 RS/CL3/GB<br />

Château la Nerthe<br />

Châteauneuf-du-Pape<br />

Golden mit grünlichen Reflexen. Nougat<br />

de Montélimar, kandierter Pfirsich, Cassata,<br />

dazu würzige Untertöne: Minze, Kardamom.<br />

Eröffnet mit Schmelz und Cremigkeit,<br />

spannt ein großes, aber nicht massives<br />

Volumen auf, bleibt in seiner Extraktfüllung<br />

fein und differenziert, deutlich mineralisch<br />

und dadurch nachgerade zum<br />

Kauen einladend, ganz nahtlos mit dem<br />

Körper verschmolzene Säure, eine Opulenz<br />

ohne Schwere. Idealer Speisenbegleiter,<br />

wenn man das Richtige hat: getrüffeltes<br />

Kalbsbries. Im Reifezustand noch deutlich<br />

auf dem aufsteigenden Ast.<br />

alpinawein.de, € 81,50<br />

•<br />

Cuvée de mon Aïeul Châteauneuf-<br />

Du-Pape 2016, Domaine Pierre Usseglio,<br />

Châteauneuf-du-Pape<br />

Dezentes Boisée, mineralische Noten,<br />

Eisen, Süßkirsche, Garrigue – ein sehr<br />

komplexes, wenngleich noch jugendlich<br />

zurückhaltendes Duftbild. Am Gaumen<br />

ein Wein voll zarten Nuancenreichtums,<br />

fast burgunderhaft diskret in seinem Extrakt<br />

und trotz 16 Volumenprozent Alkohol<br />

elegant und fast schon feingliedrig<br />

wirkend. Hat dabei Ladungen von Gerbstoff,<br />

aber alles hoch aufgelöst und<br />

schwerelos bei intensiv mineralischer<br />

Grundierung. Lang.<br />

weinfaul.de, Preis: k. A.<br />

95+<br />

•<br />

Côte-Rôtie Coteaux de Tupin 2016<br />

Domaine Jean-Michel Stephan<br />

Tupin-et-Semons<br />

Sehr fein und nuanciert im Duft: Süßkirsche,<br />

Rose, Tannenharz, aber auch Anorganisches:<br />

Gesteinsmehl. Am Gaumen<br />

mit Saftigkeit und sehr feinem Tannin,<br />

vor allem aber mit einer unmittelbar präsenten,<br />

taktilen Mineralität, die den Gaumen<br />

unter Strom setzt. Fester Säurefaden,<br />

gut integrierter Alkohol, ein Wein<br />

von größter mineralischer Subtilität.<br />

100 Prozent Serine (Massenselektion der<br />

lokalen Syrah) auf Gneis.<br />

unserweinladen.de, ca. € 85,–<br />

95<br />

•<br />

Cayas Syrah 2016<br />

Jean-René Germanier, Wallis (CH)<br />

In der Nase schöne Syraharomatik mit<br />

Lorbeer und strahlender Kirschfrucht.<br />

Dazu Pflaume und ein Hauch Pfeffer. Am<br />

Gaumen kraftvoll und von großer Eleganz.<br />

Tragende reife Säure, geschliffenes<br />

Tannin und langer, saftiger Abgang. Zeigt,<br />

was Syrah in weniger heißem Klima<br />

kann. jgermanier.ch, ca. € 40,–<br />

•<br />

Cornas 2016<br />

Domaine Guillaume Gilles, Cornas<br />

Brombeerkonfitüre, Schieferstaub, Rose,<br />

leicht teerig, seidenweich und weit gefasst,<br />

etwas dezente Säure, etwas Öligkeit<br />

im Hintergrund, guter mineralischer<br />

Extrakt, und das ganz mollig in Szene gesetzt,<br />

zeigt viel Wärme, ohne darüber hitzig<br />

zu werden, die Frucht ist in ihrer komplexen<br />

Reife eine Wucht.<br />

wein-kreis.de, € 47,10<br />

94+<br />

•<br />

Côte-Rôtie Ampodium 2010<br />

Domaine René Rostaing, Ampuis<br />

Wildkirsche, Schlehe, sehr reife dunkelrote<br />

Himbeere, etwas Karamell, Wachol-<br />

Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />

212 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


Nicht nur für Wein-Päpste.<br />

Entdecken Sie besonderen<br />

Weine aus dem Rhonetal.<br />

der, Eisen. Am Gaumen voller Delikatesse,<br />

nachgerade feingliedrig fließend, mit<br />

unmittelbar präsenten »wilden« Aromen,<br />

viel Saftigkeit, zartem Säurefaden und<br />

mineralischer Grundierung. Ein Côte-<br />

Rôtie mit burgunderhafter Finesse, bereits<br />

in einem ersten Stadium der Zugänglichkeit.<br />

Ermangelt aber nicht an<br />

Kraft und Substanz: Potenzial für weitere<br />

15 Jahre.<br />

alpinawein.de, € 63,50<br />

•<br />

Viognier Condrieu La Bonnette<br />

2016, Domaine René Rostaing, Ampuis<br />

Minze, Kardamom, Chili unter roter Kampotpfeffer,<br />

weich und breit am Gaumen,<br />

ausladend, mit feiner mineralischer Substanz<br />

hinter einer schmeichelhaften Viskosität,<br />

alles im Zeichen von Klarheit und<br />

Ebenmaß, terpenige Schichten im Übergang<br />

zum Abgang wie bei einem großen<br />

Riesling, aromatisch und würzige ohne<br />

vorlaute Töne, trockener, puristischer Stil.<br />

Zuletzt bleibt der pure Granit auf der<br />

Zunge. alpinawein.de, € 67,–<br />

•<br />

Condrieu La Doriane 2017<br />

E. Guigal, Ampuis<br />

Hochreife Aprikose, brenzlig-mineralische<br />

Noten, Kokosnuss, druckvoller Gaumen,<br />

festes Säuregerüst, stoffige Gaumenmitte,<br />

deutliche Holzprägung im Nachhall,<br />

hohe dichte, kräftiger Alkohol, ein mächtiger<br />

Wein mit Wucht und Schmelz, aber<br />

auch mit Tiefe und Länge. Sehr lange<br />

würzig und taktil-mineralisch nachhallend.<br />

Braucht ein paar Jahre Reife und<br />

dann eine kulinarische Marriage erster<br />

Kategorie (z. B. Hummer).<br />

gute-weine.de, € 77,50<br />

94<br />

•<br />

BIO Entre Ciel et Terre 2012<br />

Domaine les Bruyères<br />

Beaumont-Monteux<br />

Zunächst Nougat, gerösteter Sesam und<br />

Haselnuss, dann kräuterwürzig. Menthol.<br />

Am Gaumen saftig und nervig, fast schon<br />

kantig, ein Hauch Grünes, von Mineralität<br />

verstärkte Spannung, eine packende<br />

Struktur, mit seiner hemdsärmligen Rustikalität<br />

ein Wein für Powertrinker, doch<br />

grob eben auch nicht. Und vor allem<br />

noch nicht am Ende seines Lebenswegs.<br />

unserweinladen.de<br />

ca. € 40,–<br />

•<br />

Les Terrasses du Palat Condrieu<br />

2017<br />

Domaine François Villard<br />

Saint Michel sur Rhône<br />

Sehr duftig und dabei ganz klar und präzise.<br />

Minze, roter Apfel, Mandarine, Blutorange,<br />

Guave, ein Hauch Kümmel. Saftig,<br />

geradeaus am Gaumen, elegantes<br />

Säurespiel, gute Dichte, salzige Noten in<br />

der Gaumenmitte, raffinierter Wein, wirkt<br />

RHÔNE FÜR<br />

EINEN ZEHNER<br />

Die Rhône ist nicht nur für Spitzenweine<br />

berühmt, sondern<br />

auch für sehr gute Qualitäten<br />

zu moderatem Preis. Hier drei<br />

Beispiele aus der generischen<br />

Appellation Côtes du Rhône, die<br />

hohes Niveau ins Glas bringen.<br />

91<br />

•<br />

2018 Brunel de la Gardine<br />

Côtes du Rhône Blanc<br />

Brunel Père & Fils<br />

Honigbonbon und Apfel, am Gaumen<br />

stoffig geprägt, gut integrierte<br />

Säure, sehr gut in seiner mineralischen<br />

Definition. Vielschichtig<br />

und lang. vinea.de, € 10,20<br />

•<br />

2016 Côtes du Rhône Secret<br />

de Famille Jaboulet Père & Fils<br />

Schattenmorelle und schwarzer<br />

Pfeffer, frisches Tannin, fester Säurenerv,<br />

saftige Gaumenfrucht, homogen<br />

und lang, hohe Präzision,<br />

mineralisch gefärbter Abklang.<br />

hawesko.de, € 7,95<br />

•<br />

2017 Côtes du Rhône Sélection<br />

Visentin Saint Cosme<br />

Brombeere und Holunder, Geschmeidigkeit<br />

und Frische – hat den<br />

Charme der Südrhône und die mineralische<br />

Art des Nordens. Ein Teil<br />

der Trauben kommt aus direkter<br />

Nachbarschaft der Côte-Rôtie.<br />

passion-vin.de, € 9,90<br />

trotz des sortentypischen Volumens<br />

doch auch irgendwie schlank und elegant,<br />

unaufdringlich und hat einen sehr<br />

pointierten mineralischen Abklang.<br />

wein-kreis.de, € 39,50<br />

•<br />

Châteauneuf-Du-Pape 2016 GN/<br />

MV/SY/CN/CL3<br />

Château de Saint Cosme, Gigondas<br />

Kirschwasser und Milchschokolade,<br />

wuchtiger Ansatz, trockenes, mehliges<br />

Tannin in hoher Menge, mineralisch<br />

grundierter Gaumen, gut integrierte, physiologisch<br />

zum Wein passende Säure, süßer<br />

rotbeeriger Abklang, stilvoller und<br />

kulinarisch gut einsetzbarer Châteauneuf,<br />

dessen hoher Alkohol (15,5) nicht in<br />

Erscheinung tritt.<br />

passion-vin.com, € 39,90<br />

•<br />

BIO Châteauneuf-Du-Pape Blanc<br />

Vieilles Vigne 2017 GB/RS/CL3/BU2<br />

Maison Tardieu-Laurent, Lourmarin<br />

Sehr verschlossen im Duft. Frisch geschnittene<br />

Hecke. Zitronengras. Lakritze.<br />

Geht im Glas dann aber schnell in die<br />

würzige Richtung. Zimt und Assampfeffer.<br />

Am Gaumen gewichtig, unmittelbar<br />

präsent mineralisch, leicht holzbeeinflusst,<br />

festes Säurerückgrat, viel Saftigkeit<br />

in einer letztlich ganz und gar vertikalen<br />

Anlage, gute Dichte und noch eine<br />

immens kompakte Jugendlichkeit.<br />

gute-weine.de, € 39,95<br />

•<br />

BIO La Dame Voyageuse Châteauneuf-du-Pape<br />

2015 GN/MV/SY/CN2,<br />

Domaine de la Mordoree, Tavel<br />

Altersadäquat verschlossen, Bitterschokolade<br />

und Blaubeere, am Gaumen wird ein<br />

großer Extrakt ins Feinste aufgelöst, das<br />

Tannin hat bei aller Feinheit Frische und<br />

Spannkraft, entfaltet intensive Präsenz<br />

und lässt genug Platz für saftige Zwischentöne.<br />

Intensive mineralischer Untergrund.<br />

Ein Châteaneuf ohne Effekthascherei,<br />

gemacht für ein langes Leben.<br />

vinea.de, € 42,–<br />

•<br />

Hermitage rouge Farconnet 2011<br />

Jean Louis Chave, Mauves<br />

Präzis reife Kirsche, schwarzer Pfeffer<br />

und ein Hauch von Karamell. Himbeere.<br />

Weich ansetzend, aber nicht strukturarm,<br />

reifes Tannin gewinnt nach und nach an<br />

Grip. Frucht und Mineralität füllen das<br />

große Volumen, nahtlos integrierte Säure,<br />

zuletzt ein Hauch von Süße, ein sehr<br />

charmanter, nahezu trinkreifer Hermitage.<br />

alpinawein.de, € 45,90<br />

•<br />

Le Berceau Saint-Joseph Blanc<br />

2017<br />

Domaine Bernard Gripa, Mauves<br />

Noch verschlossen im Duft, dabei leicht<br />

floral und mit einer Ahnung von Gelbfrucht<br />

(Weinbergpfirsich), erst nach längerer<br />

Standzeit im Glas auch mineralisch-pfeffrig.<br />

Am Gaumen weit und geschmeidig,<br />

geradezu viskoser Fond, mit<br />

unaufdringlich präsenter Säurestütze und<br />

mittlerem mineralischem Extrakt.<br />

Schmelz und Fülle domineren, ohne dass<br />

es plump wird. wein-kreis.de, € 47,–<br />

•<br />

Hermitage Blanc Blanche 2012<br />

MR/RS, Jean Louis Chave, Mauves<br />

Weinbergpfirsich, eine Nuance Holz, ganz<br />

leicht buttrige Töne. Marzipan. Am Gaumen<br />

weich und weit, die Struktur kommt<br />

spät auf und bleibt phenolisch sehr fein<br />

und zurückhaltend, doch die Substanz ist<br />

ausgezeichnet, reife Säure, viskose<br />

Schichten, mineralischer Stoff – der<br />

recht stattliche Alkoholrahmen ist perfekt<br />

mit Inhalt gefüllt. Sehr gute Länge<br />

und noch weiteres Potenzial.<br />

alpinawein.de, € 47,50<br />

•<br />

Condrieu 2017<br />

Château de Saint Cosme, Gigondas<br />

Genießen wie Gott in Frankreich.<br />

Das könnten sich die Päpste im 14.<br />

Jahrhundert gedacht haben, als<br />

sie ihren Amtssitz nach Avignon an<br />

der Rhone verlegten. Kein Wunder,<br />

bietet das Rhonetal auf rund 200<br />

km einzigartige Bedingungen für<br />

die unterschiedlichsten Weine. Im<br />

kargen Norden sind sie dunkel und<br />

tanninreich, im mediterranen Süden<br />

ganz vielfältig und mit besonderen<br />

Cuvées. Begeben doch auch Sie sich<br />

auf eine unvergessliche Wein-Entdeckungsreise<br />

entlang der Rhone.<br />

Am liebsten in Begleitung eines<br />

natürlich weichen, stillen Mineralwassers<br />

wie Gerolsteiner Naturell.<br />

Das Wasser mit Stern.<br />

Code scannen für weitere<br />

Informationen oder<br />

www.weinplaces.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

213


tasting / RHÔNE<br />

Alte Reben sind auch an<br />

der Rhône Garanten für<br />

höchste Weinqualität.<br />

Mispel, Kumquat, dezent röstiges Holz,<br />

Aprikose. Viel Schmelz am Gaumen, reife,<br />

gut eingebundene Säure, ein getragener,<br />

voller Gaumen mit zart mineralischer Tönung.<br />

Hat Charme und Tiefgang, und<br />

bleibt recht lange homogen in Frucht wie<br />

Struktur. passion-vin.com, € 53,50<br />

•<br />

Saint-Joseph Rouge 2011<br />

Jean Louis Chave, Mauves<br />

Kirsche und Chili, echter roter Pfeffer, ein<br />

Hauch von Neuholz (Karamell), seidiger<br />

Ansatz, dann sich steigerndes Gerbstoffkorn,<br />

natürliche Harmonie, eher milde<br />

Säure, Körper und Struktur sind dennoch<br />

makellos in Balance, würziger und dezent<br />

mineralisch flankierter Abgang. Gute und<br />

homogene Länge.<br />

alpinawein.de, € 63,60<br />

•<br />

BIO La Calade 2018 MV/GN<br />

Mas de Libian, Saint-Marcel-d'Ardèche<br />

Wildpflaume, Griottes, nur wenig Holz.<br />

Strammer Extrakt am Gaumern, straff,<br />

großer Spannungsbogen, packende Säure,<br />

mineralisch oszillierend, immens<br />

dicht, pointiert saftig abklingend. Großes<br />

Potenzial. masdelibian.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Hermitage rouge Le Méal 2016<br />

Ferraton Père & Fils, Tain l’Hermitage<br />

Im Duft brenzlig, Funkenschlag, Bitterschokolade,<br />

Kräuter, Karamellbonbon, am<br />

Gaumen seidig, mächtiger Druck, aber alles<br />

fein aufgelöst, kräftiger Alkohol, milde<br />

Säure, in der Gaumenstruktur weniger<br />

mineralisch als im Duft, endet rund und<br />

harmonisch und wirkt alles in allem fast<br />

etwas brav.<br />

gute-weine.de, Preis: k. A.<br />

•<br />

Réserve des 2 Frères Châteauneuf-Du-Pape<br />

2016<br />

Domaine Pierre Usseglio,<br />

Châteauneuf-du-Pape<br />

Amaroneartig konzentrierte Kirschfrucht,<br />

dazu Konditorei-Aromen: Vanillecreme,<br />

Buttercreme. Am Gaumen seidig, wuchtig,<br />

sehr feines Tannin in hoher Menge,<br />

der Alkohol (16,5) ist komplett mit Extrakt<br />

und süßer Frucht abgedeckt, der<br />

Wein bleibt sehr lange und sehr homogen<br />

am Gaumen. Moderner Stil,<br />

gekonnt gemacht.<br />

weinfaul.de, Preis: k. A.<br />

•<br />

Hermitage Blanc Domaine des<br />

Tourettes 2016 MR/RS<br />

Delas Frères, Saint-Jean-de-Muzols<br />

1924 gepflanzte Marsanne am Hangfuss.<br />

Sehr kräuterwürzig, auch mineralisch.<br />

Pfeffrig, Granit. Nach Standzeit im Glas<br />

Aprikose. Am Gaumen cremig, voll, nicht<br />

zu knapp in der Säure, viskos geschichtet,<br />

dicht, sehr mineralisch, recht konzentriert<br />

in der Gaumenfrucht, nur ganz diskret<br />

holzbeeinflusst, bereits zugänglich und<br />

mit sehr großem weiterem Potenzial.<br />

bremer-weinkolleg.de<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Hermitage Le Chevalier de<br />

Sterimberg 2015 MR/RS<br />

Paul Jaboulet Aîné, Tain l’Hermitage<br />

Die archetypische Würze weißen Hermitages<br />

in all ihrer Pracht: Anis, Lakritze,<br />

reifer Apfel, ein Hauch Sommertrüffel,<br />

etwas Holz. Am Gaumen unmittelbar salzig,<br />

eine feine Stoffigkeit in einem weit<br />

gefassten, aber in seiner Viskosität eher<br />

zurückhaltenden Körper. Lang und homogen,<br />

am Gaumen ein athletischer, kein<br />

opulenter Hermitage.<br />

belvini.de, € 62,90<br />

93+<br />

•<br />

Lieu dit Montmain 2015<br />

Ferraton Père & Fils, Tain l’Hermitage<br />

Lebkuchen, Leder, Halbbitterschokolade,<br />

Menthol und Bouquet garni. Auch Alkoholkirsche<br />

und erste unterschwellige Reifetöne.<br />

Geschmeidiger Ansatz, sehr weich<br />

grundiert und dann mit einer satten Dosis<br />

sandigen Gerbstoffs auf dem molligen<br />

Hintergrund. Hat einige Wucht bei eher<br />

dezenter (aber ausreichend tragender)<br />

Säure, wird aber von der Mineralität zusammengehalten.<br />

Erste Würze im Abklang,<br />

wird zu großer Komplexität reifen.<br />

gute-weine.de, € 65,–<br />

Weitere aktuell verkostete<br />

Rhône-Weine finden Sie unter<br />

falstaff.com/rhone<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

214 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


SAUVIGNON BLANC / promotion<br />

DER EDLE<br />

WEISSE<br />

SPEYERDORF<br />

PURE LEIDENSCHAFT<br />

Unser Ziel sind ehrliche, naturbelassene<br />

Weine. Nach der Lese und einer<br />

schonenden Verarbeitung des Leseguts<br />

kommt der Traubenmost ins<br />

Fass und entwickelt dort während<br />

der spontanen Gärung seinen unverwechselbaren<br />

Geschmack.<br />

WEINGUT JÜRGEN ANDRES<br />

Langensteinstraße 22<br />

67435 Speyerdorf, weingut-andres.de<br />

WORMS-PFIFFLIGHEIM<br />

AUSGEZEICHNETE<br />

WEINE SEIT 1601<br />

Top-Weine aus besten handverlesenen<br />

selectionierten<br />

Traubenpartien.<br />

Wir bewirtschaften ein 20 Hektar<br />

großes Weingut in Worms-Pfiffligheim<br />

mit Schwerpunkt auf Riesling,<br />

Sauvignon Blanc und die Burgundersorten.<br />

Unsere Bewirtschaftung<br />

und Kellertechnik ist auf die Erzeugung<br />

optimaler Traubenqualität und<br />

deren Erhaltung abgestimmt: mit<br />

naturnaher Bewirtschaftung, ertragsreduzierenden<br />

Maßnahmen,<br />

selectiver Handlese, schonender<br />

Pressung und klassischen önologischen<br />

Verfahren.<br />

WEINGUT KELLER<br />

Landgrafenstraße 74–76<br />

67549 Worms, T: +49 6241 75562<br />

F: +49 6241 74836<br />

info@weingutkeller.de<br />

weingutkeller.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

MINERALISCHE TIEFE!<br />

UNGEHEUER – PECH-<br />

STEIN – KIRCHENSTÜCK<br />

Komplexität, Frucht und Finesse!<br />

Dafür stehen die Rieslinge von Markus<br />

Spindler. In 11. Generation führt<br />

er das Weingut Heinrich Spindler im<br />

berühmten Weinort Forst. Ökologische<br />

Bewirtschaftung im Weinberg<br />

mit eigener Kompostherstellung<br />

und vielfältigen Begrünungen sowie<br />

präzises Arbeiten im Keller sieht er<br />

als Grundvoraussetzung für lebendi-<br />

ge und charaktervolle Weine. Neben<br />

den GROSSEN LAGEN Ungeheuer,<br />

Pechstein und Kirchenstück gewinnen<br />

auch die leichten spindlerschen<br />

Sommerweine wie der frisch-knackige<br />

Sauvignon Blanc, der saftige<br />

3 TRAUBEN, oder der feingliedrige<br />

Riesling Kabinett an Bedeutung.<br />

WEINGUT HEINRICH SPINDLER<br />

Weinstraße 46, 67147 Forst<br />

T: +49 6326 96291-0<br />

weingutheinrichspindler.de<br />

NACK<br />

BURGUNDER & CO<br />

VOM HOCHRHEIN<br />

Das WEINGUT CLAUSS erzeugt sortenreine,<br />

trockene und terroirbezogene<br />

Weine von Reblagen aus Nack und<br />

dem Klettgau. Spezialitäten sind Burgunder,<br />

Müller-Thurgau und Sauvignon<br />

Blanc. Das Gut zählt seit Jahren<br />

zu den Best-of der Region Bodensee.<br />

WEINGUT CLAUSS AUS NACK<br />

weingutclauss.de<br />

FLÖRSHEIM-DALSHEIM<br />

TOPWEINE VON<br />

SCHERNER-KLEINHANSS<br />

Auf 11,5 ha werden v. a. traditionelle<br />

Rebsorten angebaut. Burgundersorten,<br />

Riesling und Spätburgunder bilden<br />

den Hauptanteil. Die Weine werden<br />

bevorzugt trocken ausgebaut.<br />

SCHERNER-KLEINHANSS<br />

Alzeyer Straße 10, 67592 Flörsheim-Dalsheim,<br />

T: +49 6243 435<br />

scherner-kleinhanss.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 215


tasting / SAUVIGNON TROPHY<br />

BEWEGUNG<br />

IN DER SZENE<br />

Das Ergebnis der <strong>Falstaff</strong> Sauvignon Blanc Trophy <strong>2019</strong> zeigt: War Deutscher<br />

Sauvignon Blanc noch vor wenigen Jahren vor allem Trendgetränk, bereiten ihn inzwischen<br />

immer mehr Betriebe mit Ambition und Stilbewusstsein.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

216 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


PLATZ<br />

WEINGUT STERN, HOCHSTADT<br />

(PFALZ), 2017 FUMÉ<br />

Ein Kraftpaket mit sehr gut<br />

gemeistertem Holzeinsatz.<br />

Das Vorurteil, das deutschem<br />

Sauvignon Blanc zuweilen entgegengebracht<br />

wird, heißt: zu<br />

laut im Duft, zu süß am Gaumen.<br />

Und in der Tat scheint die<br />

Verlockung in den Anfangsjahren des<br />

Anbaus groß gewesen zu sein, die ohnehin<br />

aromastarke Sorte zu duftigen Höchstleistungen<br />

zu treiben. Doch ein Zuviel an Grasschnitt-<br />

und Stachelbeeraromen macht eben<br />

meist nur kurze Zeit Freude und wird dann<br />

spätestens beim zweiten Glas ermüdend.<br />

Die gute Nachricht ist, dass die Exzesse<br />

weitgehend der Vergangenheit angehören.<br />

Man findet sie höchstens hier und da noch<br />

im Bereich der Basisweine, wo ein nach Aufmerksamkeit<br />

heischender Stil vielleicht auch<br />

der umkämpften Marktsituation in diesem<br />

Preisbereich geschuldet ist.<br />

Bei den »ernsthaften« Qualitäten, also im<br />

Bereich der Lagen- und Reserveweine, zeigt<br />

sich hingegen, wie groß die Erfahrung der<br />

Winzer inzwischen geworden ist: Sie wissen<br />

genau, ob sie den »grünen«, sancerreartigen<br />

oder eher einen exotisch-fruchtbetonten Typ<br />

anstreben, und setzen es mit Präzision um.<br />

Vor allem aber geben sie ihren Weinen eine<br />

Extraktdichte mit, die sowohl zur Vergärung<br />

und dem Ausbau im Holzfass passt als auch<br />

den Weinen beträchtliches Reifepotenzial mit<br />

auf ihren Lebensweg gibt. Das beste Beispiel<br />

für einen Wein dieser Machart ist der diesjährige<br />

Trophy-Sieger von Dominic Stern aus<br />

Hochstadt bei Landau. Dieser Wein hat enorme<br />

Muskeln und wirkt dabei trotzdem nicht<br />

wuchtig. Auf die Herkunft Pfalz hätte man<br />

blind nicht getippt. Das Holz ist präsent,<br />

aber wunderbar integriert.<br />

Auf den Plätzen zwei und drei liegen zwei<br />

Weine aus dem Remstal. War Württembergs<br />

Cool-Climate-Tal schon immer für Riesling<br />

berühmt, scheint die Mischung aus kühlem<br />

Grundklima und sonnigen Steilhängen auch<br />

dem Sauvignon sehr zu behagen: Die Korber<br />

Sommerhalde beispielsweise, in der der<br />

zweitplatzierte Wein gewachsen ist, ist ein<br />

spektakuläres Amphitheater. Jens Zimmerle<br />

nützt die Bedingungen für einen Wein, der<br />

ebenso viel Terroir wie Sorte zeigt.<br />

Insgesamt hinterließ Württemberg einen<br />

starken Eindruck, so etwa mit Klassik aus<br />

dem Weingut Drautz-Able und spannender<br />

Experimentierfreude bei Rainer Schnaitmann.<br />

Aber auch andernorts tut sich viel: So<br />

gehört beispielsweise auch Horst Sauer jetzt<br />

zu den Sauvignon-Winzern! ><br />

Der Siegerwein der diesjährigen<br />

Savignon Blanc Trophy<br />

kam aus der Pfalz.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

217


tasting / SAUVIGNON TROPHY<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Weißwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Entblättern oder nicht?<br />

Ob die Trauben an die Sonne<br />

dürfen, ist beim Sauvignon<br />

Glaubensfrage.<br />

93<br />

1. Platz<br />

•<br />

2017 Fumé Sauvignon Blanc<br />

trocken, Weingut Stern, Hochstadt<br />

13,5 Vol.-%. Dezentes, röstiges Holz, Mokka,<br />

gelbe Pflaume, hochreife Nektarine,<br />

etwas Cassis. Straffe Säure, stoffig begleitet,<br />

sehnig, gute Dichte und viel Zug,<br />

die Säure und der prägnante Spannungsbogen<br />

sorgen für eine fast schon schlanke<br />

Anmutung. Dennoch hat der Wein enorme<br />

Kraft. Aromatisch homogener, frischer<br />

Abklang.<br />

weingut-stern.de, € 16,50<br />

92+<br />

2. Platz<br />

•<br />

BIO 2016 Korber Sommerhalde<br />

Sauvignon Blanc Goldadler trocken<br />

Weingut Zimmerle, Korb<br />

13 Vol.-%. Würziger Duft, Kümmel, Bratapfel,<br />

Nektarine, etwas Holz. Ein »warmes«<br />

Duftbild, sehr reifes Lesegut. Lakritze.<br />

Am Gaumen geschmeidig, voll, aber<br />

auch texturiert, seidige Phenole, milde<br />

Säure, dennoch nicht aus der<br />

Balance. Viel Substanz, auch mineralischer<br />

Extrakt, spannender Wein mit<br />

weiterem Potenzial.<br />

zimmerle-weingut.de, € 20,50<br />

3. Platz<br />

•<br />

2018 Junges Schwaben<br />

Sauvignon Blanc Fumé Blanc trocken<br />

Weingut Bernhard Ellwanger<br />

Weinstadt-Großheppach<br />

13 Vol.-%. Dichte und eher verhaltene<br />

Nase mit Kräuternoten, dahinter gelbe<br />

Frucht, etwas Muskatblüte. Schon im<br />

Duft deutet sich einiges an. Am Gaumen<br />

betont trocken und mit präsenter Säure,<br />

vermeidet jegliche Kitschigkeit, hohe Verdichtung<br />

und gute Länge, leichte Salzigkeit<br />

im Hintergrund, jugendlich, mit<br />

gutem Potenzial.<br />

weingut-ellwanger.com, € 26,90<br />

PLATZ<br />

WEINGUT ZIMMERLE, KORB<br />

(WÜRTTEMBERG)<br />

2016 KORBER SOMMERHALDE<br />

Zeigt die Wärme seiner<br />

Herkunftslage mit Anmut.<br />

PLATZ<br />

WEINGUT BERNHARD ELLWANGER<br />

2018 »JUNGES SCHWABEN«<br />

Kräuterige Würze im Duft, Dichte<br />

und Salzigkeit am Gaumen.<br />

•<br />

2017 Hades<br />

Sauvignon Blanc trocken,<br />

Weingut Drautz-Able, Heilbronn<br />

13,5 Vol.-%. Stilvoll eingesetztes Holz, dezent<br />

untermalend, auch die Frucht bleibt<br />

nuanciert: gelbfruchtig mit einem Touch<br />

Blumigkeit. Geschmeidiger Ansatz, rund<br />

und dennoch auch saftig, gut gebündelt,<br />

feinnervige Säure, insgesamt noch verschlossen,<br />

aber erkennbar aus einem<br />

Guss bei nobler Materie.<br />

wirwinzer.de, € 21,50<br />

92<br />

•<br />

2018 In der Blenk Rhodt unter<br />

Rietburg Schlossberg Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Weingut Klaus und Marius Meyer,<br />

Rhodt unter Rietburg<br />

13,5 Vol.-%. Kräftige Röstaromen im Duft,<br />

dahinter gelbe Frucht, Pfirsich, aber auch<br />

würzige Nuancen. Komplex am Gaumen,<br />

dicht verwoben, etwas Tannin, pointiert<br />

und mit Kraft und Zug, aus einem Guss,<br />

großes Potenzial.<br />

weingut-meyer.com, € 15,–<br />

•<br />

2018 Nacker Sauvignon Blanc<br />

Weingut Clauß, Nack<br />

14 Vol.-%. Nuancierter Duft, floral, weiße<br />

Johannisbeere, reifer roter Pfirsich, sehr<br />

präzise Frucht, Reife und Frische verbindend.<br />

Am Gaumen straff im Extrakt, fest<br />

im Säurespiel, aber auch mit einer Spur<br />

fruchtgetragener Süße und einer Schicht<br />

von Geschmeidigkeit. Hoch konzentrierter<br />

Wein, der sich dennoch Frische und Eleganz<br />

bewahrt hat.<br />

weingutclauss.de, € 15,90<br />

•<br />

2018 Escherndorfer Fürstenberg<br />

Sauvignon Blanc S. trocken VDP.Erste<br />

Lage, Weingut Horst Sauer,<br />

Escherndorf<br />

13 Vol.-%. Anfangs extrem verschlossen<br />

im Duft. Dann fächern die Aromen nach<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

218 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


und nach auf: Mandarine, Weiße Johannisbeere, Minze,<br />

schwarzer Pfeffer, Kalkstein. Knackige Frische am Gaumen,<br />

kompakt und extraktgetragen, mit pfeilgerader<br />

Säure, ganz trocken, geschliffen, pointiert mineralisch,<br />

ein packender Bau, der auf lange Sicht angelegt ist.<br />

weingut-horst-sauer.de, € 18,–<br />

•<br />

2018 Fumé Sauvignon Blanc<br />

Weingut Lisa Bunn, Nierstein<br />

13 Vol.-%. Druckvolle und fein nuancierte Nase mit<br />

gelber Frucht, Birne, Apfel und Walnüssen; am Gaumen<br />

dicht und eng verwoben, eine stimmige Einheit, ein seriöser<br />

Sauvignon, der vorlaute Primärfrucht meidet und auf<br />

Konsistenz und Länge setzt. Jugendlich, mit Potenzial.<br />

lisa-bunn.de, € 18,50<br />

•<br />

BIO 2017 Iflinger Sauvignon Blanc<br />

Weingut Rainer Schnaitmann, Fellbach<br />

12,5 Vol.-%. Spontangärungswürze, Kümmel, roter<br />

Pfeffer, Lavendel. Auch am Gaumen unkonventionell,<br />

unmittelbar präsente, mandlige, ledrige Töne, feste,<br />

aber nicht harte Phenole, vitale, aber nicht grüne Säure,<br />

kräuterwürziger, »wilder« Abklang. Sehr spannender<br />

Wein, der alle Sauvignon-Klischees konterkariert.<br />

weingut-schnaitmann.de, € 18,50<br />

•<br />

2017 Lieblingsei Laurenzikapelle Sauvignon<br />

Blanc trocken, Weingut Hofmann, Appenheim<br />

13 Vol.-%. Kräuterige Noten in der Nase, dazu Stachelbeere,<br />

Grapefruit und gelber Tabak. Am Gaumen zurückhaltend,<br />

was den Fruchtausdruck angeht, aber mit inneren<br />

Werten und einer durchgängigen mineralischen<br />

Grundierung und energetischen Grundspannung.<br />

Jenseits der gängigen Geschmackserwartung.<br />

schiefer-trifft-muschelkalk.de, € 21,50<br />

•<br />

2017 Sauvignon Blanc Réserve<br />

Weingut Weedenbornhof, Monzernheim<br />

13 Vol.-%. Feine Holzwürze, pfeffrige Noten, zurückhaltende<br />

Frucht. Am Gaumen viel Geschmeidigkeit, aber<br />

auch reife Säure, getragen, aber nicht breit, mit natürlicher<br />

Frische und Spannung, ein fein ziselierter, stilvoll<br />

vom Holz gefasster Wein, der noch zwei, drei Jahre benötigen<br />

wird, um sich voll zu entfalten.<br />

weedenborn.de, € 30,–<br />

•<br />

Opus-Oskar Sauvignon Blanc<br />

trocken, Weingut Jülg, Schweigen-Rechtenbach<br />

13,5 Vol.-%. Sehr feines Holz, Blattgrün, Mandarine,<br />

rosa Grapefruit. Nuancierter Duft. Markante Säure,<br />

mineralischer Hintergrund, eine Spur Süße in der<br />

Gaumenmitte, hohe Konzentration, versteckt seine<br />

Wucht ganz gut, sehr viel Substanz.<br />

weingut-juelg.de, € 48,–<br />

•<br />

BIO »Dorst & Bietighöfer« 2016 Sauvignon Blanc<br />

Fumé Tasting: Sauvignon Blanc Trophy<br />

Weingut Bietighöfer, Billigheim-Ingenheim<br />

13,5 Vol.-%. Röstiges Neuholz, blumige Aromen. Am Gaumen<br />

weich und geschmeidig, cremiger Holzeintrag, kraftvoller<br />

Körper, opulent und zugleich auch noch adstringierend<br />

stoffig, dann aber auch mit leichter Süße, viskos<br />

sowie mit einer bereits recht weit entfalteten Abgangswürze.<br />

Alles ans Maximum getrieben.<br />

bietighoefer.de, € 79,–<br />

•<br />

BIO 2018 Sauvignon Blanc Fumé trocken<br />

Weingut Georg Mosbacher, Forst<br />

13 Vol.-%. Reife Stachelbeeere, Orangenkonfitüre, Pfeffer.<br />

Am Gaumen wird dezentes Boisée erkennbar, der<br />

weiche und geschmeidige Körper trägt eine reife<br />

Frucht, die Säure bleibt bis ganz zuletzt unauffällig<br />

im Körper integriert – ein feines Amalgam mit langem,<br />

aromatischem Abklang.<br />

georg-mosbacher.de, Preis: k. A.<br />

•<br />

2017 Sauvignon Blanc I<br />

Weingut von Winning, Deidesheim<br />

Deutliches, aber nicht überakzentuiertes Holz, Grapefruit,<br />

Weiße Johannisbeere, mit Luftkontakt auch roter<br />

Apfel und Kiwi. Dicht und stoffig am Gaumen, festes<br />

Säurerückgrat, ein extraktgetragener Wein ohne Vordergründigkeit<br />

und ohne vorlaute Töne, im Stil eher Pessac-<br />

Léognan als Sancerre, mit sehr gutem Reifepotenzial.<br />

von-winning.de, Preis: k. A.<br />

91+<br />

•<br />

2018 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Schmidt am Bodensee<br />

Wasserburg (Bodensee)<br />

12,5 Vol.-%. Eine zurückhaltende, aber nichtsdestoweniger<br />

vielschichtige Würze: Pfirsich und Pfefferminze, Anis,<br />

getrocknete Mango. Am Gaumen schlank und frisch,<br />

sehr stimmig in seiner Proportion mit naturbelassener<br />

Anmutung. Ein fein ziselierter Wein, anmutig und echt.<br />

schmidt-am-bodensee.de, € 14,–<br />

•<br />

2017 Terra Rossa Sauvignon Blanc<br />

Weingut Weedenbornhof, Monzernheim<br />

13 Vol.-%. Kein lauter Sortentyp. Mineralische und dezent<br />

zitrische Noten. Am Gaumen druckvoll, sehr viel<br />

mineralischer Extrakt, spannungsvoller (aber reifer) Säurenerv,<br />

in allen Komponenten noch verschlossen, ein packender,<br />

kulinarischer Sauvignon mit Potenzial.<br />

weedenborn.de, € 17,–<br />

•<br />

2018 MG Laurenzikapelle Sauvignon Blanc<br />

trocken, Weingut Hofmann, Appenheim<br />

13 Vol.-%. Druckvolle Nase, in der sich angemessen<br />

Frucht und Gewürze adrett vermengen, deutliche Noten<br />

von Spontangärung. Im Mund dicht verwoben, keinerlei<br />

Sauvignon-Kitsch, spürbare Phenolik, zeigt viel Zug und<br />

Spannung, unorthodox und dabei spannend, jugendlich.<br />

schiefer-trifft-muschelkalk.de, € 21,50<br />

•<br />

BIO 2017 Meisental Sauvignon Blanc<br />

Prestige unfiltriert trocken<br />

Weingut Höfflin Schambachhof, Bötzingen<br />

13,5 Vol.-%. Zurückhaltend im Duft, eher nicht auf<br />

der fruchtigen Seite des Spektrums, Kreuzkümmel<br />

und Kardamom, sehr fein aufgelöste Phenole,<br />

getragen mit reifer Säure und guter Frische, eine<br />

unkonventionelle, aber zugleich in ihrer Herkunft<br />

erkennbare Kaiserstühler Interpretation der Sorte.<br />

weingut-hoefflin.de, € 22,50<br />

Alle verkosteten<br />

Sauvignon Blanc unter<br />

falstaff.com/sb-trophy-19<br />

Probierpaket<br />

mit € 20,- Preisvorteil<br />

bestellen unter cb-wein.de<br />

Grand Gold<br />

Best wine in the competition<br />

2016 Cuvée »R«<br />

Réserve<br />

Gold<br />

2016 Spätburgunder<br />

»QX«<br />

Gold<br />

2016 Spätburgunder<br />

Vulkangestein<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

219<br />

cb-wein.de


promotion / JACQUES’ WEIN-DEPOT<br />

Die Rhône erlebt mit<br />

Top-Weingütern wie der<br />

Domaine Sainte-Anne und<br />

dem Château des Roques<br />

einen regelrechten Boom.<br />

RHÔNE ROCKT!<br />

Wie kein zweites Anbaugebiet erlebt die Rhône in den letzten Jahren einen regelrechten<br />

Boom. Und das völlig zu Recht. Denn engagierte Weingüter wie die Domaine Sainte-Anne<br />

und das Château des Roques haben das Qualitätsniveau in neue Sphären gehoben.<br />

Die Domaine Sainte-Anne kann<br />

mit Fug und Recht als Pionier<br />

gelten. Das Weingut wurde<br />

bereits in den frühen 1960er-<br />

Jahren von Guy Steinmaier in Saint-Gervais<br />

gegründet. Damals galt dieser Ort an der<br />

südlichen Rhône als »letzte Station vor der<br />

Hölle«, peitscht doch ein starker Mistral<br />

über das Hochplateau, auf dem er liegt.<br />

Doch der im Burgund geborene Steinmaier<br />

erkannte das große Potenzial, erweiterte<br />

Jahr für Jahr seine Rebfläche, pflanzte<br />

neben der damals üblichen Rebsorte Grenache<br />

auch noch Syrah und Mourvèdre<br />

und formte so ein Weingut der Spitzen-<br />

klasse. Dass der Ort im Jahr 1977 die Qualifizierung<br />

als Appellation Côtes du Rhône<br />

Villages Saint-Gervais erhielt, ist nicht<br />

zuletzt Guy Steinmaier zu verdanken.<br />

Heute wird die 35 Hektar große Domaine<br />

von seinen Söhnen Jean und Alain geleitet.<br />

Sie haben das Erbe ihres Vaters fest in der<br />

Eliteliga der südlichen Rhône etabliert und<br />

setzen seinen Qualitätsweg konsequent fort.<br />

So legen die Steinmaiers großen Wert auf<br />

Handlese in kleinen Körben, damit das<br />

Eigengewicht der Beeren diese nicht verletzt,<br />

was ihre frühzeitige Oxidation während<br />

des Transportes verhindert und perfekte<br />

Traubenqualität garantiert. Auch im<br />

Keller arbeiten die beiden mit möglichst<br />

wenig Technik, man verzichtet auf übertriebene<br />

Filtrierung und extremen Ausbau der<br />

Weine im Fass.<br />

DOMAINE SAINTE-ANNE CÔTES DU<br />

RHÔNE VILLAGES SAINT-GERVAIS 2017<br />

Dadurch entstehen klassische Rhône-Weine<br />

wie der Côtes du Rhône Villages Saint-Gervais,<br />

eine Cuvée aus Grenache und Syrah.<br />

Die Trauben stammen von Weinbergen, die<br />

entlang des Flüsschens Cèze liegen. Das<br />

Terroir ist hier von kargen Lehm- und<br />

Schotterböden geprägt, die Lesemenge ist<br />

Fotos: Ryszard Kopczynski, beigestellt<br />

220<br />

falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


daher entsprechend gering. Das Resultat<br />

könnte aber schöner nicht sein: Üppig und<br />

mineralisch zugleich, hält man hier ein<br />

Musterexemplar eines mediterranen Rotweines<br />

in der Hand.<br />

DAS CHÂTEAU DES ROQUES<br />

Auch das Château des Roques ist Teil der<br />

Erfolgsgeschichte der Rhône-Weine, fällt<br />

der Aufstieg dieses eindrucksvollen Guts<br />

doch zusammen mit der außergewöhnlichen<br />

Geschichte der Appellation Vacqueyras.<br />

Das Dorf war lange Zeit ein Teil der<br />

Appellation Côtes du Rhône, doch die Winzer<br />

hier legten sich über Jahrzehnte so<br />

engagiert ins Zeug, dass Vacqueyras im<br />

Februar 1990 vom Institut National des<br />

Appellations d’Origine Contrôlée der Status<br />

einer eigenen Appellation anerkannt<br />

wurde. Diese ist zugleich auch eine der<br />

strengsten: nur 36 Hektoliter pro Hektar<br />

sind hier zuge lassen, Handlese ist Pflicht,<br />

die Rebstöcke brauchen zudem ein vorgeschriebenes<br />

Mindestalter von drei Jahren.<br />

All das gilt natürlich auch für das 1997<br />

gegründete Château des Roques, das schon<br />

mit einer Kapelle aus dem 18. Jahrhundert<br />

und einem kleinen Schloss aus dem<br />

19. Jahrhundert beeindruckt. Vor allem<br />

aber sind es die 38 Hektar Weinberge mit<br />

steinigem Kalklehmboden, die die Herzkammer<br />

des Châteaus bilden. Hier gedeihen<br />

Grenache, Syrah und Mourvèdre, die<br />

auch die »Cuvée de Château« prägen.<br />

CHÂTEAU DES ROQUES VACQUEYRAS<br />

»CUVÉE DE CHÂTEAU« 2015<br />

Auf Basis von Grenache (70 Prozent) mit<br />

gleichen Anteilen an Syrah und Mourvèdre<br />

hat man hier einen Top-Vacqueyras im<br />

Glas. Nach der Entrappung und langsamen<br />

Gärung von fünf Wochen reifte ein Teil<br />

der Cuvée in Edelstahltanks und ein Teil in<br />

Demi-Muids, damit der Charakter des<br />

Weines nicht vom Holz maskiert wird.<br />

So erhält man einen erstaunlich eleganten<br />

Wein, bei dem sich Frucht- und Kräuteraromen<br />

die Waage halten.<br />

INFO<br />

88<br />

2017 Côtes du Rhône Villages<br />

Saint-Gervais<br />

Domaine Sainte-Anne<br />

15 Vol.-%, DIAM. Kräftiges<br />

Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarter Ockerrand. Feine Nuancen<br />

von Dörrpflaumen,<br />

Brombeerkonfit, dezente<br />

Kräuterwürze, Orangenzesten.<br />

Mittlere Komplexität, süße<br />

Fruchtnuancen, dezente Tannine,<br />

schokoladiger Touch, ein<br />

unkomplizierter<br />

Speisenbegleiter.<br />

jacques.de, € 8,95 (€ 11,93/l)<br />

89<br />

2014 Vacqueryras AOP<br />

Château des Roques<br />

14 Vol.-%, NK. Kräftiges<br />

Karmingranat, Ockerreflexe,<br />

breitere Randaufhellung.<br />

Tabakige Noten, dunkle Beeren,<br />

Mandarinenzesten, etwas<br />

Nougat. Saftig, würzig unterlegte<br />

reife Pflaumenfrucht, feine<br />

Tannine, gute Frische,<br />

mineralischer Touch,<br />

Waldbeerkonfit und Orangen<br />

im Nachhall.<br />

jacques.de, € 14,95 (€ 19,93/l)<br />

Weitere Informationen zum exklusiven<br />

Weinsortiment von Jacques’ gibt es online unter<br />

jacques.de<br />

jul–aug <strong>2019</strong> falstaff 221


tasting / LANGUEDOC<br />

Alte Dörfer mit trutzigen<br />

Kirchen – und viele, sehr<br />

viele Reben: Wie hier in<br />

Corneilhan bei Béziers<br />

sieht es vielerorts aus<br />

im Languedoc.<br />

MIT VIELFALT<br />

ZUM ERFOLG<br />

Des Languedoc hat eine Ausdehnung von rund 300 Kilometern – den Stil der Weine auf ein<br />

einziges Geschmacksmuster zu reduzieren, ist kaum möglich. Wenn man verallgemeinern<br />

müsste, könnte man aber sagen: Die meisten Weine fußen auf starken lokalen Traditionen.<br />

Und verdienen mehr Anerkennung, als sie in der Regel bekommen. TEXT & NOTIZEN ULRICH SAUTTER<br />

Beim Languedoc denkt man zunächst<br />

an Rotwein – und das<br />

ist, statistisch betrachtet, natürlich<br />

auch richtig: Der Rotweinanteil<br />

liegt bei 76 Prozent, auf<br />

Platz zwei stehen Roséweine mit 14 Prozent.<br />

Und nur zehn Prozent der Weine des<br />

Languedoc sind weißer Farbe. Dessen ungeachtet<br />

hat die kalkreiche Gegend von Limoux<br />

eine lang zurückreichende »weiße«<br />

Tradition, mit Chardonnay und der Lokalsorte<br />

Mauzac als Bannerträger.<br />

Der typische Rotwein des Languedoc ist<br />

eine Assemblage, meist aus Sorten wie Syrah,<br />

Grenache und Carignan. Durch die<br />

Erderwärmung haben Mourvèdre und Cabernet<br />

Sauvignon an Beliebtheit gewonnen,<br />

da sie auch bei hoher Reife noch vergleichsweise<br />

gut Säure und Frische behalten.<br />

Da die in diesem Heft als Promotion verkosteten<br />

Weine (ab S. 48) vorrangig unter<br />

dem Aspekt ihrer Sommertauglichkeit ausgewählt<br />

waren, haben wir für die Weine auf<br />

der nachfolgenden Doppelseite Weintypen<br />

bevorzugt, die auf Lagerfähigkeit hin<br />

gebaut sind und auch herbstliche (und<br />

winterliche) Genüsse ermöglichen. Bei Verkostungen<br />

vor Ort zeigte sich auch immer<br />

wieder, wie ausgezeichnet die Weine zu reifen<br />

vermögen: Rote Cuvées erlangen ihren<br />

Reifehöhepunkt oft erst um das zehnte Jahr<br />

herum – eine Eigenschaft, die viel zu selten<br />

erkundet wird. Und auch die besseren<br />

Weißweine haben keine Eile – so ist etwa<br />

der weiße Daumas Gassac des Jahrgangs<br />

2011 jetzt wunderbar zu trinken.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

222 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

223


tasting / LANGUEDOC<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Rosé<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Grenache: eine der<br />

Rotweinsorten in der<br />

typischen Languedoc-<br />

Mischung.<br />

96–98<br />

•<br />

Haute Vallée de Gassac Rouge<br />

2018, Mas de Daumas Gassac, Aniane<br />

Fassprobe nach erfolgter Assemblage.<br />

Kokos, Holz, Blaubeere und Cassis, sehr<br />

präzise und frisch, am Gaumen voll und<br />

prall mit Frucht, integrierter Alkohol, milde<br />

Säure, Geschmeidigkeit, aber auch<br />

Saft, mineralisch, Kalk ohne Ende, sehr<br />

viel Spannung, Feinheit. Packend dicht<br />

und taktil-mineralisch.<br />

Im Fachhandel ab 2020, € 40,–<br />

95<br />

•<br />

Haute Vallée de Gassac blanc 2018<br />

VI/CH, Mas de Daumas Gassac, Aniane<br />

Noch jugendlich-gäraromatisch im Duft,<br />

aber mit den Andeutungen der komplexen<br />

Würze, die dahinter schlummert. Am<br />

Gaumen mit einer brillanten Integration<br />

von Säure und Alkohol, mit stoffiger Tiefe,<br />

reife, noble Phenole, reich und balanciert,<br />

wird ausgezeichnet reifen.<br />

vinatis.de, € 37,–<br />

94<br />

•<br />

La Clape Grand Vin blanc 2016 RS/<br />

MR/GB<br />

Château d’Anglès, Saint-Pierre la Mer<br />

Mandarine, Ananas, Lakritze, sehr diskretes<br />

Holz, sogar Garrigue-Noten. Am Gaumen<br />

mit einer gehaltvollen Dichte, stoffig,<br />

beeindruckend strukturierter Wein,<br />

mineralisch und pikant, fast adstringierend,<br />

perfekt integriertes Holz, für die<br />

Langstrecke gemacht. 80-jährige Bourboulenc-Reben.<br />

Hat Schmelz, aber dies<br />

eher im Hintergund.<br />

karl-kerler.de, € 16,–<br />

•<br />

Château d’Aussieres Grand Vin<br />

Corbières 2015 SY/GN/CR/MV<br />

Château D’Aussieres – Domaines Barons<br />

de Rothschild, Narbonne<br />

Noch verschlossen im Duft, am Gaumen<br />

dicht und mit einer Integration aller<br />

Komponenten, großer Spannungsbogen,<br />

viel Saft, feiner Nerv, in den Aromen eine<br />

Spur wild, noble Adstringenz, sehr jung,<br />

pointiert, mineralisch, stilvoll. Und sehr<br />

lang. vicampo.de, € 23,50<br />

•<br />

Domaine de Baronarques Limoux<br />

2007 ME/CS/SY/CF/MA/GN<br />

Château D’Aussieres – Domaines<br />

Barons de Rothschild, Narbonne<br />

Feine Cabernetnase, würzig, Leder, Cassis,<br />

ätherisch, Grafit, bukettreich, am<br />

Gaumen geschmeidig und voll, immer<br />

noch frisch, aber auch souple. Im Abgang<br />

würzig bei großer Länge. Im Alkohol ist<br />

der Wein warm, aber von Saftigkeit unterlegt.<br />

Ausgesprochen fein gereift und<br />

noch immer auf dem aufsteigenden Ast.<br />

weinwelt-probst.de, € 37,90<br />

93<br />

•<br />

La Clape Grand Vin rouge 2016<br />

MV/SY/GN/CR<br />

Château d’Anglès, Saint-Pierre la Mer<br />

55 % Mourvèdre. Leder, Schokolade,<br />

Rumrosine, pfeffrige Noten, geschmeidiger<br />

Auftakt, mürbes, feinkörniges Tannin,<br />

gut absaftend, Extraktsüße, bei eher milder<br />

Säure dennoch zusammenhaltend.<br />

Diskret, ohne Effekthascherei, sehr solide.<br />

Ausgezeichnete Länge.<br />

vineyard-weinhandel.de, € 17,80<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

224 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


92+<br />

•<br />

Château Cicéron Corbières 2016 SY/GN<br />

Château Cicéron, Lézignan-Corbières<br />

50 % Grenache, 50 % Syrah, 35-jährige Anlagen. Teer,<br />

Syrahwürze, Holundermark, am Gaumen wild und dicht,<br />

sehr mineralisch, hat sein Feuer gut gezügelt mit Frucht,<br />

Würze, mürbem Stoff und vor allem durch Mineralität,<br />

die Spannung und Frische gibt. Große Länge.<br />

chateau-ciceron.com<br />

€ 14,90<br />

•<br />

Le Charlemagne Corbières 2017<br />

Château Pech-Latt, Lagrasse<br />

Auf Basis von Grenache. Noch verschlossen im Duft, aber<br />

mit floralen und pfeffrigen Andeutungen. Sehr intensive<br />

Mineralität am Gaumen, dichtes Tannin, sandig bis mehlig<br />

in seiner Textur, mineralisch gekoppelt. Sehr dicht,<br />

ohne darüber massiv zu wirken. Exzellenter Stil, Eleganz<br />

und Urwüchsigkeit.<br />

louismax.bio, € 20,–<br />

•<br />

Domaine de Baronarques Limoux rouge 2016 ME/<br />

MA/SY/CF/CS, Château D’Aussieres –<br />

Domaines Barons de Rothschild, Narbonne<br />

Balsamische Obertöne, Blaubeerkompott, Zimt, Tapenade,<br />

noble Hölzer, viel Geschmeidigkeit, sandiges Tannin,<br />

hohe Verdichtung, aber dabei nicht massiv oder alkoholisch,<br />

schokoladig in den Gaumenaromen, weit gefasst,<br />

dennoch bei allem Extrakt auch elegant, kalkminera lisch<br />

grundiert. egfra.de, € 36,–<br />

92<br />

•<br />

Pinot Noir Haute Vallée d’Aude 2017<br />

S. Delafont, Vézénobres<br />

Frisch und sehr pinottypisch: kleine rote Beeren, etwas<br />

Hagebutte und florale Noten. Seidiges Tannin, früh präsente,<br />

komplexe Gaumenfrucht, viel Saftigkeit bei milder,<br />

aber nicht flacher Säure. Die Beerenfrucht des Abgangs<br />

zeigt Wärme, aber keine Hitze. Ein sehr eleganter südlicher<br />

Pinot – lohnt einen Versuch zu gegrilltem Fisch.<br />

weinladen-online.de, € 15,50<br />

•<br />

Je me Souviens Saint-Chinian 2016 MV/SY<br />

Clos Bagatelle, Saint-Chinian<br />

Viel Neuholz, etwa international im Duft. Seidenweich<br />

und opulent am Gaumen, alles sehr fein und mild im<br />

Mund, harmonisch und rund und edel, sehr zurückhaltend<br />

in diesem jungen Stadium. Die Verfeinerung der wilden<br />

Mourvèdre (95 %!) scheint fast etwas zu weit getrieben.<br />

Dürfte sich würzig entfalten.<br />

closbagatelle@wanadoo.fr, € 50,–<br />

•<br />

Chardonnay Domaine de Baronarques Limoux<br />

blanc 2017, Château D’Aussieres – Domaines Barons<br />

de Rothschild, Narbonne<br />

Wurde durch den Ertragsausfall durch Frost konzentriert,<br />

der Sommer war dann sehr warm. Etwas Lindenblüte.<br />

Weißer Pfirsich, auch ein Hauch von Eisbonbon, etwas<br />

Holz, stoffig, dicht, gute Säure, mineralischer Kern, alles<br />

mit südlicher Großzügigkeit, pointiert, gute Dichte, saftig<br />

und straff, gute Länge, sehr ausgewogen. Noch etwas adstringierend<br />

im Abklang. Gutes Potenzial.<br />

millesima.de (Preis gilt für Gebinde à 6 Flaschen)<br />

€ 250,–<br />

91<br />

•<br />

Classique Languedoc AOP Rosé 2018<br />

Château d’Anglès, Saint-Pierre la Mer<br />

Sehr zarter Pastellton. Pfeffrig vom Duft bis zum Abgang.<br />

Vergleichsweise wenig Frucht, aber dennoch viel<br />

Inhalt: Gewicht, eine Spur von mürbem Tannin, gute Abrundung,<br />

sogar leichte Viskosität, milde Säure, dennoch<br />

wirkt der Wein durch seinen Extrakt nicht breit, die fast<br />

provenceartige Struktur hält zusammen bis zuletzt im<br />

langen Abgang.<br />

75cl.wine, € 12,–<br />

•<br />

Le Jardin des Vignes Rares 2017<br />

Château Cicéron, Lézignan-Corbières<br />

Minze, Lakritze, Lavendel und Fenchelsamen, dann aber<br />

auch etwas Weinbergpfirsich, am Gaumen stoffig, alkoholreich,<br />

dicht, hintergründig stabile Säure, sehr reicher<br />

Gehalt, und das kernig unterlegt.<br />

chateau-ciceron.com, € 14,–<br />

•<br />

BIO Le Roc Corbières 2017 CR/SY/GN, Château<br />

Pech-Latt, Lagrasse<br />

Dunkelbeerige Frischfrucht, etwas Kräuter, immense<br />

Dichte, straff, spannungsvoll, viel Saft, in der Mineralität<br />

mittel plus, hat homogen Spannung, ganz in sich ruhend,<br />

sehr jung. louismax.bio, € 20,–<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

225<br />

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CLUB<br />

Fotos: Maximilian Röder, JOSE IGNACIO BERDON HORNILLOS, José I. Berdón<br />

INFO<br />

Die D.O. Ribera del Duero liegt in der Region Kastilien und<br />

León bis zu 1104 Meter über dem Meeresspiegel.<br />

TERMIN: 26. September <strong>2019</strong><br />

ORT: Châteauform’ City Andreas<br />

Quartier, Mühlenstraße 32<br />

40213 Düsseldorf<br />

UHRZEIT: 17–20 Uhr<br />

PREIS: Normalpreis € 15,–; für<br />

Abonnenten und Gourmetclubmitglieder<br />

€ 10,–.<br />

INFOS UND ANMELDUNG:<br />

falstaff.de/events<br />

RIBERA DEL DUERO –<br />

DAS WEINWUNDER<br />

In den 80er-Jahren herrschte<br />

plötzlich Goldgräber-<br />

Stimmung im Ribera del<br />

Duero, im Norden Spaniens,<br />

und der Boom hält bis heute an.<br />

Die Anbaufläche hat sich seither<br />

mehr als verdreifacht.<br />

Es war eine Handvoll engagierter<br />

Herren, die das Wunder<br />

»Ribera des Duero« auf den<br />

Weg brachte. Große Weine, die<br />

zu den besten der Welt zählen –<br />

wie Vega Sicilia, Tinto<br />

Pesquera oder Pingus –,<br />

haben die Region berühmt<br />

gemacht. Neben<br />

ANKÜNDIGUNG<br />

einigen Prestige-Weinen bietet<br />

Ribera del Duero auch viele<br />

aufstrebende Produkte, die zu<br />

kosten sich lohnt.<br />

Am 26. September <strong>2019</strong> werden<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser für einen<br />

Abend zu Weinkritikern: Verkosten<br />

und bewerten Sie mit und<br />

unter der Anleitung der <strong>Falstaff</strong><br />

Wein-Chefredakteure im<br />

Rahmen eines »Blindtastings«<br />

die besten Weine aus dem Ribera<br />

del Duero. Im Anschluss an<br />

die Verkostung werden die Gäste<br />

mit kulinarischen Köstlichkeiten<br />

aus Spanien verwöhnt.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

229


NACHBERICHT<br />

FALSTAFF MEETS CASINO<br />

CHAMPAGNER-EVENT AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />

In Kooperation mit dem<br />

Casino Baden-Baden und<br />

dem Casino-Restaurant<br />

»The Grill« präsentierte <strong>Falstaff</strong><br />

am 17. Mai <strong>2019</strong> ein außergewöhnliches<br />

Fünf-Gänge-Menü<br />

mit korrespondierendem Champagner<br />

zu jedem Gang. Für<br />

Champagner-Liebhaber wie<br />

auch -Neulinge war es ein<br />

Abend der Extraklasse.<br />

Nach dem Aperitif auf der<br />

Terrasse wurden die Gäste von<br />

<strong>Falstaff</strong> Gourmet-Chefredakteur<br />

Philipp Elsbrock und »The<br />

Grill«-Geschäftsführer Peter<br />

Schreck mit Ruinart »R« im elegant<br />

dekorierten Glas-Pavillon<br />

herzlich willkommen geheißen.<br />

Das Team um Küchenchef<br />

Mario Provenzano kredenzte als<br />

Einstimmung ein Bio-Beef-Tatar<br />

mit schwarzem Sommer-Trüffel,<br />

begleitet von Veuve Clicquot<br />

Rosé. Der zweite Gang, Ruinart<br />

Blanc de Blancs in Verbindung<br />

mit Millionaire Rolls mit Hummer,<br />

Gänseleber, Kaviar, schwarzem<br />

Sommertrüffel und Blattgold,<br />

brachte die Gäste ins<br />

Schwärmen, während Philipp<br />

Elsbrock gemeinsam mit Moët-<br />

Hennessy-Repräsentant Roger<br />

Seiffge die jeweiligen Champagner<br />

charakterisierte. Als leichter<br />

Zwischengang folgte ein Yuzu-<br />

Sorbet mit Minze und Belvedere<br />

Vodka, bevor ein Wagyu-Filet<br />

mit Aubergine, geräuchertem<br />

Kartoffelpüree, wildem Brokkoli,<br />

Olivencrumble und schwarzem<br />

Sommer-Trüffel gereicht<br />

wurde. Als Champagnerbegleitung<br />

zum Hauptgang gab es<br />

2008 La Grande Dame Vintage<br />

von Veuve Clicquot. Ein ganz<br />

besonderes Highlight war der<br />

erst kurz zuvor präsentierte<br />

2008er-Jahrgang, der mit seinen<br />

92 Prozent Pinot Noir<br />

und 8 Prozent Chardonnay<br />

als einer der kühnsten<br />

»La Grande Dame«-Jahrgänge<br />

gilt, die je präsentiert<br />

wurden. Das »Zen<br />

Garden«-Dessert mit Erdbeere,<br />

Schokolade, Getreide-<br />

Crumble und Grünem Tee in<br />

Verbindung mit Ruinart Rosé<br />

bildete den perfekten Abschluss<br />

des exklusiven Dinners in der<br />

einzigartigen Atmosphäre des<br />

traditionellen und zugleich<br />

modernen Casinos Baden-Baden.<br />

Elegantes<br />

Ambiente im<br />

dekorierten<br />

Glas-Pavillon.<br />

<strong>Falstaff</strong> Gourmet-Chefredakteur Philipp Elsbrock mit Küchenchef Mario Provenzano<br />

und Franziska Rietschle, Veranstaltungsleiterin von »The Grill«.<br />

Ein Abend der Extraklasse für<br />

Champagner-Liebhaber.<br />

Der perfekte<br />

Abschluss<br />

des Dinners:<br />

das »Zen<br />

Garden«-<br />

Dessert.<br />

Fotos: beigestellt<br />

230 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


KOSTPROBE<br />

Unser Kennenlernangebot für Sie:<br />

3 Ausgaben des <strong>Falstaff</strong>-<strong>Magazin</strong>s für nur € 22,50, und als Willkommensgeschenk<br />

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auto / AUDI E-TRON<br />

GEWISSEN TRIFFT<br />

Der Audi e-tron darf als<br />

Trendsetter einer neuen<br />

Denkweise verstanden<br />

werden. Er beweist, dass<br />

ökologisches Bewusstsein<br />

LUXUS<br />

und automobiler Luxus<br />

durchaus als stimmiges<br />

Paar auftreten können.<br />

TEXT CHRISTIAN KORNHERR<br />

Es herrscht eine Suchtgefahr nach<br />

den Supersportwagen-Sprints in<br />

cooler Lounge-Atmosphäre.<br />

Fotos: AUDI AG<br />

Fotos: beigestellt<br />

232 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>


AUDI e-tron<br />

HARD FACTS<br />

WAS ER KOSTET: € 81.900,–<br />

WAS ER KANN:<br />

Zwei Elektromotoren treiben alle Räder<br />

an. 300 kW/408 PS und 664 Nm<br />

im Boost-Modus. Null auf 100 km/h in<br />

5,7 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit<br />

200 km/h (abgeregelt)<br />

WIE WEIT ER KOMMT:<br />

359–417 km nach WLTP-Norm<br />

WAS DRINSTECKT:<br />

Unter anderem serienmäßig: Audi<br />

connect Navigation und Entertainment,<br />

Klimaautomatik, Einparkhilfe<br />

plus mit Umgebungsanzeige und<br />

Multifunktionskamera, LED-Scheinwerfer,<br />

Luftfederung<br />

Die Umbruchstimmung im<br />

Land ist allgegenwärtig.<br />

Umweltthemen beherrschen<br />

einen guten Teil der<br />

Schlagzeilen, das große<br />

gesellschaftliche Thema unserer Zeit<br />

heißt Ökologie, und die Politik ringt<br />

sichtbar um Antworten. Schließlich sollen<br />

weder die florierende Wirtschaft noch<br />

unser Lebensstandard geschädigt werden.<br />

Denn jetzt einmal ehrlich: Wer will schon<br />

gerne verzichten?<br />

All diese Strömungen haben die<br />

Zukunftsforscher zusammengefasst und<br />

einen hochaktuellen Mega-Trend daraus<br />

geformt. Er heißt nachhaltiger Wohlstand<br />

und bedeutet, dass sich die Denkweise<br />

vieler Menschen in den nächsten Jahren<br />

grundsätzlich ändern könnte. Der<br />

Umgang mit den Ressourcen und dem<br />

eigenen ökologischen Fußabdruck wird<br />

bewusster werden, allerdings ohne dabei<br />

auf Komfort und Luxus zu verzichten.<br />

Wer es sich leisten kann, wird sich das<br />

gute Umweltgewissen durchaus etwas<br />

kosten lassen. Ein energieoptimierter<br />

Haushalt und Elektromobilität wachsen<br />

zu den Statussymbolen von morgen<br />

heran.<br />

Was uns auf direkter Linie zum Audi<br />

e-tron führt. Wer derzeit das Angebot der<br />

Hersteller scannt, wird kein anderes<br />

Modell finden, das bereits erhältlich ist<br />

und das Lebensgefühl des nachhaltigen<br />

Wohlstands besser auf den Punkt bringt.<br />

Im Auftritt ein ganzer Audi – da haben<br />

sich die Designer offenbar bewusst nicht<br />

zu weit von geschätzten Formen entfernt –,<br />

und doch ein seriöses Öko-Statement.<br />

Aber war da nicht noch Tesla? Sicher,<br />

der amerikanische Hersteller hat fraglos<br />

entscheidende Führungsarbeit beim<br />

Durchbruch der Elektromobilität geleistet.<br />

Doch nun, da die deutschen Premium-<br />

Hersteller ins Rennen einsteigen, sieht es<br />

gar nicht mehr so gut aus. Den Musk-<br />

Mobilen kommt das Alleinstellungsmerkmal<br />

abhanden, und im direkten Vergleich<br />

zeigen sie dann doch Schwächen. Am<br />

deutlichsten ist das bei der Fertigungsqualität<br />

erkennbar. Eigentlich eine logische<br />

Sache: Etablierte Hersteller können auf<br />

über Jahrzehnte verfeinerte Produktionsprozesse<br />

zurückgreifen, die sich die Ame-<br />

rikaner erst hart erarbeiten müssen.<br />

Gleichzeitig machen die Investoren Druck<br />

zur Erhöhung der Stückzahlen. Resultat:<br />

Immer mehr Tesla-Kunden klagen über<br />

Verarbeitungsmängel.<br />

Darüber hinaus wird die Geschwindigkeit<br />

und Qualität der Fahrzeugentwicklung<br />

im Wesentlichen von den Ingenieursabteilungen<br />

bestimmt – und die sind bei<br />

Audi um ein Vielfaches größer und leistungsfähiger.<br />

Und am Ende gewinnt in der<br />

Wirtschaft eigentlich immer die Economy<br />

of Scale, sorry, Mister Musk.<br />

In diesem Sinne kann man durchaus<br />

behaupten, dass mit dem Einstieg der<br />

deutschen Premium-Hersteller die Elektromobilität<br />

erwachsen geworden ist. Die<br />

Generation der Elektro-Pioniere und Early<br />

Adopter zeigte noch eine gewisse Leidensfähigkeit<br />

und Anpassungswillen gegenüber<br />

der faszinierend neuen, bahnbrechenden<br />

Technologie.<br />

Jetzt, da dieser Reiz schon ein wenig<br />

verblasst ist, treten die Alltagsqualitäten<br />

in den Vordergrund: solide Verarbeitungsqualität,<br />

technologische Sicherheit, ein<br />

dichtes Servicenetz. Die Kunden von morgen<br />

erwarten, dass sich die Elektromobilität<br />

ihren Bedürfnissen anpasst – und nicht<br />

umgekehrt. Und genau diese Disziplin<br />

sollte Audi erstklassig beherrschen.<br />

Der e-tron bietet sozusagen nachhaltigen<br />

Wohlstand pur. Die Technik bleibt<br />

noch stärker im Hintergrund als bei den<br />

Verbrennern, der Elektroantrieb verhält<br />

sich praktisch wie eine perfekt geschulte<br />

Dienerschaft: niemals aufdringlich, aber<br />

sofort zur Stelle, wenn sie gebraucht wird.<br />

Und wie! Denn jetzt einmal unter uns:<br />

Wenn null auf hundert deutlich unter<br />

sechs Sekunden so umstandslos entfacht<br />

werden können, ist das schon eine ziemlich<br />

heftige Angelegenheit. Leistung ist<br />

stets überreichlich vorhanden, und man<br />

könnte sich sogar die Frage stellen, ob es<br />

weniger nicht auch getan hätte.<br />

Andererseits: Luxus definiert sich nun<br />

mal durch Überfluss. Es herrscht sogar ein<br />

wenig Suchtgefahr nach den Supersportwagen-Sprints<br />

in cooler Lounge-Atmosphäre,<br />

ohne dass das schlechte Gewissen<br />

am Fahrspaß nagt.<br />

Möge er also kommen, der nachhaltige<br />

Wohlstand. Wir sind bereit.<br />

jul–aug <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

233


TISCHGESPRÄCH MIT ANDRÉ HELLER ÜBER ...<br />

… DILLSAUCE, SAFRANRISOTTO<br />

& KRÄUTERTEE<br />

INTERVIEW JULIA KOSPACH<br />

FALSTAFF Düfte und Aromen spielen<br />

in Ihrem Leben und Ihrer Arbeit eine<br />

wesentliche Rolle. Welche Speisedüfte rufen<br />

besonders reiche Assoziationen und Erinnerungen<br />

in Ihnen wach?<br />

ANDRÉ HELLER Meine erste Geruchserinnerung<br />

überhaupt sind Vanillekipferl in unserem tiefverschneiten<br />

Gutensteiner Waldrandhaus. Dann in Wien<br />

die prägnant aromatisch riechende Vorratskammer<br />

mit den dort gehorteten Äpfeln, in einer Zeit, bevor<br />

es bei uns Kühlschränke gab. Später im Jesuiteninternat<br />

der penetrante Kohlgeruch in den<br />

trostlosen Gängen. Olfaktorische Glückseindrücke<br />

bieten mir eigentlich nicht Speisen, sondern<br />

vor allem Gärten.<br />

Wien und Marokko sind jene beiden Orte,<br />

an denen Sie die meiste Zeit verbringen,<br />

wenn Sie nicht auf Reisen sind. Da treffen<br />

zwei große Küchentraditionen aufeinander.<br />

Welche Gerichte aus diesen Küchen mögen<br />

Sie besonders?<br />

Aus beiden die schlafwandlerisch qualitätsvolle<br />

Hausmannskost. Kein Getue. Keine<br />

Kunstwerksversuche, sondern wohlschmeckendes,<br />

nahrhaftes und frisch gekochtes<br />

Essen. Bitte kein ungebetener Gruß aus der<br />

Küche (Nicht grüßen, sondern kochen!). Höfliche<br />

Kellner, die sich nicht als Anlageberater gerieren.<br />

Ich will in einem Restaurant vom Personal<br />

weder unterhalten noch belehrt werden,<br />

auch die Erwartung, dass Köche Künstler<br />

sein sollten, ist mir radikal fremd. Eine<br />

geröstete Leber kann zwar im Idealfall ein<br />

Glück sein, aber sie den Bach’schen Goldberg-Variationen<br />

ebenbürtig zur Seite zu<br />

stellen scheint mir doch blasphemisch. In<br />

Wien bin ich dankbar zufrieden bei »Plachutta«-<br />

Rindfleisch mit seinen exzellenten Zutaten. Auch im<br />

»Gasthaus Huth« bei Kalbsrahmgulasch mit<br />

Nockerln und selbstverständlich allen<br />

Speisen mit Dillsauce. Meeresfisch<br />

stets auf dem Naschmarkt. In<br />

ANDRÉ HELLER<br />

1947 in Wien geboren, zählt zu den einflussreichsten<br />

und erfolgreichsten Multimediakünstlern der Welt. Seine<br />

Projekte umfassen Shows, Zirkusprogramme und<br />

Operninszenierungen, Gartenkunstwerke und Wunderkammern,<br />

Varietés, Feuerspektakel, fliegende und<br />

schwimmende Skulpturen, Filme und Theaterstücke,<br />

Romane und Erzählungen. Als Chansonnier<br />

eigener Lieder hat er Millionen Tonträger<br />

verkauft. André Heller, der sich auch politisch<br />

engagiert, lebt in Wien und Marrakesch,<br />

wo er 2016 seinen Garten Anima eröffnete.<br />

Marokko erfüllt beinahe jede Speise meine Kriterien.<br />

Vor allem die genialen Gewürzmischungen,<br />

die alles Einfache zum Gaumenwunder adeln.<br />

Anima, Ihr großer »afrikanischer Garten Eden«<br />

bei Marrakesch, wurde vor drei Jahren eröffnet<br />

und hat sich zu einem wesentlichen Ziel für<br />

Marokko-Reisende entwickelt. Was serviert denn<br />

Ihr dortiges »Café Paul Bowles« seinen Gästen?<br />

Safranrisotto, die Bauernsuppe Harira, herrliche<br />

Blüten- und Blättersalate, alles inklusive Safran<br />

aus eigenem Anbau. Dazu erlesene, frische Fruchtsäfte,<br />

Anima-Kräutertees und einen Kaffee wie in<br />

den Autobahnraststätten in Italien. Dort ist er<br />

nämlich weitaus besser als in 80 Prozent der<br />

Wiener Kaffeehäuser.<br />

Sie stehen im Ruf, ein besonders guter Gastgeber<br />

zu sein. Was bedeuten Ihnen Gastfreundschaft<br />

und das gemeinsame Essen mit anderen?<br />

Meine Gäste sollen vom Wohnen bis zum Essen<br />

die gleiche Sorgfalt und genussgeladene Verwöhnqualität<br />

erleben, die ich für mich selbst einfordere.<br />

Sollte ich noch einmal zur Wiedergeburt gezwungen<br />

werden, möchte ich gerne bei mir Gast sein.<br />

Sie sind viel unterwegs, unter anderem führen Sie<br />

demnächst Regie bei Richard Strauss’ »Rosenkavalier«<br />

an der Berliner Staatsoper Unter den Linden<br />

oder gestalten in Brixen den Hofburggarten<br />

neu. Wo essen Sie unterwegs?<br />

Ich halte mich eigentlich überall an die bereits<br />

geschilderten Regeln zur Vermeidung von Ärger<br />

bezüglich kulinarischen Erlebnissen. Das ist an<br />

Orten wie Rom, Bombay und Hongkong leichter<br />

als in Frankfurt oder New York.<br />

Foto: Suzy Stöckl<br />

234 falstaff jul–aug <strong>2019</strong>

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