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GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
/ okt <strong>2020</strong><br />
WEIN ZUM WILD<br />
DAS PASST ZU<br />
REH UND FASAN<br />
WILDE KRÄUTER<br />
WAS SIE KÖNNEN,<br />
WIE SIE SCHMECKEN<br />
WIE IM PARADIES<br />
SO SCHÖN WAR<br />
VENEDIG NOCH NIE<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
Speisekammer Wald<br />
DIE GANZE VIELFALT WILDER GENÜSSE<br />
07<br />
ÖSTERREICH-AUSGABE 07/<strong>2020</strong><br />
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Wir Landwirte brauchen die Menschen, die unsere Produkte wertschätzen und<br />
die Verarbeiter, die sie veredeln. Wir Verarbeiter brauchen unsere Bauernfamilien,<br />
ihre guten Produkte und den Handel. Wir Händler brauchen hochwertige Produkte und<br />
das Vertrauen der Konsumenten. Wir Konsumenten brauchen Bauern in der Region<br />
und erstklassige Lebensmittel. Wir alle brauchen uns alle.
HERAUSGEBERBRIEF<br />
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Wald und Mensch, Mensch und Wald. Das ist<br />
seit Anbeginn eine archaische, einzigartige<br />
Verbindung. Für unsere Ahnen war der Wald<br />
Schutz und Nahrungsquelle gleichermaßen – Schutz vor<br />
der Unbill der Natur, vor Raubtieren, vor feindlichen<br />
Artgenossen. Und Nahrungsquelle, weil alles, was der<br />
Mensch benötigt, im Überfluss gedeiht. Der Wald nährt<br />
und schützt, so war es immer. Und so ist es auch jetzt.<br />
Wer heutzutage in einen Wald geht – ohne Smartphone,<br />
ohne Kopfhörer, ohne elektronisches Dauerrauschen –,<br />
erlebt denselben Zauber, der unsere Vorfahren in seinen<br />
Bann schlug. Mit jedem Schritt werden wir mehr Teil<br />
dieses grünen Kosmos und nehmen seine Eindrücke mit<br />
allen Sinnen wahr. Den Duft der Bäume und Sträucher.<br />
Den weichen Boden. Die Geräusche der Tiere.<br />
Der Wald und wir, das war schon immer eine ganz<br />
besondere Beziehung. Auch und gerade für Genießer<br />
sind die Gaben der Wälder von einem einzigartigen Reiz.<br />
Weshalb wir einen guten Teil dieser <strong>Falstaff</strong>-Ausgabe<br />
der »Speisekammer Wald« gewidmet haben. Wir haben<br />
uns angesehen, welche Preise Jäger derzeit für Wildbret<br />
erlösen können – und wie sich die Situation diesbezüglich<br />
seit Ausbruch von Covid-19 verändert hat.<br />
Wie sich welche Pilze am besten verarbeiten lassen,<br />
lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe. Auch die Würzund<br />
Heilkräfte der diversen Wald- und Wiesen-Kräuter<br />
haben unsere Autorinnen und Autoren genauer unter<br />
die Lupe genommen.<br />
Last but not least haben wir drei Spitzenköche nach<br />
ihren interessantesten Wildrezepten gefragt, erklären,<br />
welche Weine am besten mit Wildbret harmonieren und<br />
welche Knödel sich am besten als Wild-Beilage eignen.<br />
Viel Spaß und Genuss mit dem neuen <strong>Falstaff</strong>!<br />
Wolfgang und Angelika Rosam<br />
Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />
Auch und gerade<br />
für Genießer<br />
sind die Gaben<br />
der Wälder<br />
von einem<br />
einzigartigen Reiz.<br />
KEIN HAUS<br />
WIE DAS<br />
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okt <strong>2020</strong><br />
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ist nicht in bar ablösbar oder an Dritte übertragbar. Nur einlösbar beim Designstudio<br />
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OKTOBER<br />
16<br />
Genussherbst:<br />
<strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />
die besten Pairings aus<br />
Wild und Wein.<br />
30<br />
Hirtzberger:<br />
weltberühmter Riesling<br />
aus der Wachau.<br />
88<br />
Rum: So wird die beliebte karibische<br />
Spirituose hergestellt.<br />
WEIN & MEHR<br />
14 WEIN-NOTIZEN<br />
Chefredakteur Peter Moser präsentiert<br />
Neuigkeiten aus der Weinwelt<br />
16 DER BESTE WEIN ZU WILD<br />
Welche Weine perfekt mit Reh, Hase,<br />
Wildschwein & Co. harmonieren<br />
30 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
Weingut Hirtzberger – die Riesling-<br />
Magier aus der Wachau<br />
42 SALON ÖSTERREICH WEIN <strong>2020</strong><br />
Alle Sieger der »Staatsmeisterschaft«<br />
des heimischen Weins<br />
56 DAS GRÜNE HERZ ITALIENS<br />
Umbrien begeistert mit Top-Weinen und<br />
herzhafter Küche<br />
68 WAHRE GRÖSSE MAL ZWEI<br />
Der deutsche Winzerverband VDP stellt<br />
seine neuen Großen Gewächse vor<br />
78 SPANIENS SÜSSES GEHEIMNIS<br />
Pedro Ximénez: die Traube, aus der<br />
legendäre Sherrys entstehen<br />
88 KARIBISCHER RUM<br />
Zwischen Piratenschnaps<br />
und Edelspirituose<br />
7 8<br />
Legendäre Sherrys: alles<br />
über Pedro Ximénes.<br />
9 HERAUSGEBERBRIEF<br />
174 LESERBRIEFE<br />
215 IMPRESSUM<br />
258 TISCHGESPRÄCH<br />
okt <strong>2020</strong><br />
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07<br />
07<br />
OKTOBER<br />
COVER<br />
FOTO: Shutterstock<br />
/ okt <strong>2020</strong><br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
WEIN ZUM WILD<br />
DAS PASST ZU<br />
REH UND FASAN<br />
WILDE KRÄUTER<br />
WAS SIE KÖNNEN,<br />
WIE SIE SCHMECKEN<br />
WIE IM PARADIES<br />
SO SCHÖN WAR<br />
VENEDIG NOCH NIE<br />
112<br />
Wildgerichte zum<br />
Nachkochen.<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
Speisekammer Wald<br />
DIE GANZE VIELFALT WILDER GENÜSSE<br />
ÖSTERREICH-AUSGABE 07/<strong>2020</strong><br />
€ 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />
GOURMET<br />
98 GOURMET-NOTIZEN<br />
Chefredakteur Martin Kubesch<br />
präsentiert das Neueste aus der<br />
Gourmetwelt<br />
100 WILDBRET: BELIEBT WIE NIE<br />
Wie bewusste Genießer den<br />
Wildfleisch-Markt neu beleben<br />
112 WILDFANG<br />
Drei Spitzenköche verraten ihre<br />
besten Wild-Rezepte<br />
120 KÜCHENKRÄUTER<br />
Von Brunnenkresse bis Gundelrebe:<br />
die Favoriten der Sterneköche<br />
132 SPEISEPILZE<br />
Schwammerl sind wahre Alleskönner in<br />
Pfanne, Kochtopf und Einmachglas<br />
140 APOTHEKE WALD<br />
Dr. Marlies Gruber über die<br />
Heilkraft heimischer Kräuter<br />
146 SERIE: CORTIS<br />
KÜCHENZETTEL<br />
Wie aus »1001 Nacht«: Tajine<br />
vom Wildschwein mit Quitten<br />
148 DIE BESTE ALLER BEILAGEN<br />
Alles über die Geschichte der Knödel<br />
156 EIN GESCHENK DES HIMMELS<br />
Joachim Riedl über Genuss als<br />
Kraftquelle und Gesundheitsfaktor<br />
158 KAFFEE-TRENDS<br />
Die neuesten Kreationen von<br />
Low-Caf bis Dalgona-Kaffee<br />
167 SIXPACK<br />
Sechs Restaurants im Test<br />
172 ELDORADO<br />
Stylishe Tischkultur-Accessoires<br />
REISE<br />
180 REISE-NOTIZEN<br />
Online-Chefredakteur<br />
Bernhard Degen präsentiert<br />
seine Reise-Highlights<br />
182 SOMMERVERLÄNGERUNG<br />
In Bozen treffen alpine Tradition<br />
und mediterrane Küche aufeinander<br />
192 GENUSS FÜR ALLE SINNE<br />
Die besten Wellness-Hotels<br />
für Gourmets<br />
206 LONG WEEKEND VENEDIG<br />
Tipps für ein perfektes<br />
Wochenende<br />
JOURNAL<br />
176 GUT ZU GAST<br />
253 EVENTS<br />
TASTING<br />
216 KREMSTAL DAC RIEDEN CUP<br />
226 LEITHABERG DAC<br />
230 SIZILIEN TROPHY<br />
238 UMBRIEN TROPHY<br />
246 GROSSE GEWÄCHSE<br />
DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 23. OKTOBER<br />
120<br />
Vielfältig einsetzbar:<br />
Kräuter aus heimischen<br />
Wäldern und Wiesen.<br />
206<br />
Kulinarische Hotspots und Geheimtipps<br />
für ein langes Wochenende in Venedig.<br />
Fotos: Konrad Limbeck, Shutterstock, Julius Hirtzbberger<br />
12 falstaff okt <strong>2020</strong>
VOR UNS DIE WELT<br />
SEIT JEHER UNSER KURS:<br />
MASSSTÄBE SETZEN.<br />
An Bord unserer kleinen Schiffe genießen Sie Freiraum in einem noch nie<br />
dagewesenen Maß, damit Sie noch sicherer reisen. Genießen Sie die vertraute<br />
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Momenten, wenn Sie den Horizont der Welt wieder zu Ihrem machen.<br />
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INFORMIEREN<br />
UND BUCHEN.
Wein-Chefredakteur<br />
PETER MOSER<br />
WEIN<br />
ÖSTERREICH SAGT:<br />
»AUF ZUM WEIN«<br />
Das heurige Jahr darf getrost als das<br />
der »offenen Kellertüren« bezeichnet<br />
werden. Ob ein Tagesausflug, ein<br />
gemütliches Weekend oder gar ein Urlaub,<br />
noch nie gab es derart viele maßgeschneiderte<br />
Angebote für Besuche bei heimischen<br />
Winzerbetrieben. Und keine Zeit eignet sich<br />
dafür besser als der Herbst: Jetzt ist nicht<br />
nur Lesezeit, es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen.<br />
Die <strong>Österreich</strong>ische Weinmarketing<br />
hat eine eigene Internetplattform eingerichtet,<br />
auf der die gut 1800 verschiedenen<br />
Angebote dargestellt sind. Die Schwerpunkte<br />
gehen vom Genießen über Brauchtum, Kultur,<br />
Kunst und Wellness bis zu Programmen<br />
für Familien mit Kindern. Der Wein-Herbst<br />
kann kommen! aufzumwein.at<br />
WALTER POLZ LEITET<br />
DOMAINES KILGER<br />
Fünf Jahre nach der Gründung der Domaines<br />
Kilger konnte Hans Kilger mit Walter<br />
Polz, der sich im Frühjahr aus dem Familienweingut<br />
zurückgezogen hat, einen<br />
sowohl erfahrenen als auch renommierten<br />
Wein-Fachmann für sein Unternehmen<br />
gewinnen. Polz fungiert ab sofort als Leiter<br />
des Weinguts in der Steiermark, dessen Sitz<br />
im Frühjahr 2021 von Wies ins von Kilger<br />
gepachtete Schloss Gamlitz verlegt wird,<br />
wo im Herbst ein umfangreicher Umbau<br />
starten wird: »Wir wollen die Besucher dort<br />
hinter die Kulissen führen, ihnen zeigen,<br />
was in unseren Produkten steckt«, so Hans<br />
Kilger. Und weiter: »Mit Walter Polz konnte<br />
ein profunder Kenner der steirischen Weinkultur<br />
gewonnen werden.«<br />
HAGEL WÜTETE IN<br />
WACHAUER TOPLAGEN<br />
Die nördliche Wachau, speziell der Raum<br />
Spitz, erlebte am Nachmittag des 22.<br />
August ein zerstörerisches Unwetter.<br />
Starker Hagel fiel über die besten Rieden<br />
im Spitzer Graben bis zum Singerriedel im<br />
Süden und hinterließ eine Spur der Verwüstung.<br />
Große Teile der Ernte sind vernichtet.<br />
14 falstaff okt <strong>2020</strong>
NOTIZEN<br />
FEUER UND RAUCH GEFÄHRDEN NAPA VALLEY<br />
Massive Feuersbrünste halten seit August große Teile Kaliforniens in Atem. Sämtliche<br />
Weinbauappellationen sind von den Bränden betroffen. Just zum Beginn der Weinlese<br />
mussten Gebiete evakuiert werden, es gab auch Verluste an Gebäuden, und sogar Menschenleben<br />
waren zu beklagen. Bis dato fielen allein in Napa Valley 150.000 Hektar Fläche<br />
den Flammen zum Opfer. Nun stellt sich die Frage, inwieweit der Rauch die Trauben<br />
beschädigt hat. Eine Vielzahl der bekannten Rotweine wird nicht oder als Rosé erzeugt werden,<br />
weil bei längerer Maischestandzeit bittere Noten den Rotwein ruinieren. fire.ca.gov<br />
START FÜR BRAD PITTS<br />
MIRAVAL-CHAMPAGNER<br />
Wie <strong>Falstaff</strong> berichtete, hat sich Hollywoodstar<br />
Brad Pitt, Mitbesitzer von Château<br />
Miraval in der Provence, vor fünf<br />
Jahren an das Champagner-Haus Rodolphe<br />
Péters gewandt, um gemeinsam<br />
einen Champagner zu entwickeln. Mitte<br />
Oktober ist es nun soweit: Der »Fleur de<br />
Miraval Rosé« wird auf den Markt<br />
gebracht, eine Cuvée aus Chardonnay<br />
und Pinot Noir Saignée. Und es wird ein<br />
exklusives Produkt. Zum einen wegen<br />
der auf 20.000 Flaschen limitierten Zahl<br />
und zum anderen wegen des stolzen<br />
Preises von € 340,–. miraval.com<br />
SCHARZHOF BESTOHLEN<br />
Fotos: OeWM_Marcus _Wiener, Monika Reiter, Shutterstock, beigestellt<br />
Der deutsche Winzerstar Egon Müller vom Weingut Scharzhof<br />
wurde Ziel eines dreisten Diebstahls. Berühmt ist Müller für<br />
seine bei Sammlern heiß begehrten Riesling Trockenbeerenauslesen,<br />
die bei Auktionen regelmäßig Höchstpreise erzielen.<br />
Bei einem Einbruch wurden Etiketten des Jahrgangs 2018<br />
gestohlen – wohl um mit Fälschungen dieser Edelweine arglose<br />
Kunden um viele tausend Euros zu prellen. scharzhof.de<br />
ITALIENS IKONEN IM PREISRAUSCH<br />
Der Fine-Wine-Preisindex Liv-Ex analysierte jüngst die Entwicklung<br />
der großen Weine Italiens – und die Experten staunten nicht schlecht:<br />
Im Zeitraum von Jänner bis Juli <strong>2020</strong> verzeichneten die Weine aus<br />
dem Piemont und der Toskana eine enorme Nachfrage und ein entsprechendes<br />
Umsatzplus. Interessanterweise konnten die Weine aus<br />
Barolo und Barbaresco erstmals die »Super Tuscans« wie Masseto &<br />
Co. von der Spitze ablösen. Nummer eins: der Barolo Riserva Monfortino<br />
2013 von Giacomo Conterno um satte € 2500,–. liv-ex.com<br />
ERSTES WEINGESETZ<br />
FÜR RUSSLAND DEFINIERT<br />
Russland verfügt heute über etwa<br />
100.000 Hektar Rebfläche, die bedeutendste<br />
Region ist jene im Nordkaukasus<br />
um Krasnodar. Im Juli ist nun erstmals<br />
ein Gesetz zu Weinbau und Weinbereitung<br />
in Kraft getreten, um eine qualitätsvolle<br />
Weinproduktion zu fördern. Ab<br />
sofort müssen Rebsorte, Herkunftsgebiet<br />
und Jahrgang am Etikett genannt<br />
werden. Einige Hersteller wie Abrau-<br />
Durso oder Faragonia sind bereits heute<br />
auch international vertreten.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
15
wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />
DER BESTE WEIN<br />
ZUM WILD<br />
Herbstzeit ist Wildzeit – jetzt kommen wieder Hirsch,<br />
Reh, Wildschwein, Hase und allerlei Federwild auf<br />
die Speisekarten. Doch Wildbret wird erst mit der<br />
richtigen Weinbegleitung zu einem kulinarischen<br />
Erlebnis. Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion sagt, welche<br />
Tropfen Sie am besten womit kombinieren.<br />
TEXT PETER MOSER, MITARBEIT BENJAMIN HERZOG, OTHMAR KIEM,<br />
ULRICH SAUTTER, DOMINIK VOMBACH<br />
Foto: Konrad Limbeck<br />
16 falstaff okt <strong>2020</strong>
Herbstliches Stillleben:<br />
Die Früchte des Waldes und<br />
jene der Reben gehen jetzt<br />
wieder geschmackvollharmonische<br />
Verbindungen<br />
auf unseren Gaumen ein.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
17
wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />
95<br />
2017 SPÄTBURGUNDER WALPORZ-<br />
HEIMER KRÄUTERBERG GG<br />
Weingut Meyer-Näkel<br />
Ahr, Deutschland<br />
Kräftiges Karmingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Nuancen von Holz und etwas Karamell,<br />
eine pralle Burgunderfrucht<br />
dahinter. Reife Schwarzkirsche und<br />
kleine rote Beeren, zuletzt Cassis,<br />
im Mund wie Samt und Seide, aber<br />
auch mit einer eisernen mineralischen<br />
Faust zuinnerst, viel Saft,<br />
dichte Frucht, gute Länge.<br />
koelner-weinkeller.de, € 70,19<br />
94<br />
2018 SAUMUR-CHAMPIGNY DAC<br />
LA HAYE DAMPIERRE<br />
Domaine Antoine Sanzay<br />
Loire, Frankreich<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische<br />
reife Kirschen, dunkles Beerenkonfit,<br />
etwas Nougat, zarte<br />
Kräuterwürze, feine Orangenzesten,<br />
attraktives Bukett. Saftig, feine<br />
Extraktsüße, top ausgereifte Tannine,<br />
rote Kirschen im Abgang, nach<br />
Nougat, elegant, bereits jung perfekt<br />
zu trinken, mineralisch-salzig.<br />
vins-vivants.de, € 27,50<br />
93<br />
2017 PINOT GRIS GOLA<br />
ALTE REBEN<br />
Weingut Wohlmuth<br />
Südsteiermark, <strong>Österreich</strong><br />
Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Gute-Luise-Birne, ein<br />
Hauch von Ananas, dezente Kräuterwürze,<br />
zarter Hefetouch. Saftig,<br />
elegante Textur, mineralisch-salzig,<br />
feine weiße Tropenfrucht im Nachhall,<br />
zitroniger Touch im Finale,<br />
gutes Reifepotenzial.<br />
wohlmuth.at, € 22,–<br />
FEDERWILD<br />
Ob Fasan, Rebhuhn oder Wachtel, es gibt<br />
für jeden Vogel den passenden Tropfen.<br />
94<br />
94<br />
93<br />
2018 GEVREY-CHAMBERTIN<br />
»LES CRAIS«<br />
Jean-Michel Guillon & Fils<br />
Burgund, Frankreich<br />
Leuchtendes Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische<br />
schwarze Waldbeernuancen,<br />
dunkle Kirschen, feine Edelholzwürze,<br />
mineralischer Touch, ein Hauch<br />
von Orangenzesten und kandierten<br />
Veilchen. Straff, extraktsüß und engmaschig,<br />
fein strukturiert, feste Tannine,<br />
rassiger Stil, dunkelbeerig und<br />
mineralisch mit druckvollem Finale.<br />
weinco.at, € 59,95<br />
2011 RIESLING CUVÉE<br />
FRÉDÉRIC EMILE<br />
Maison Trimbach<br />
Elsass, Frankreich<br />
Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Mit Nuancen von feuchten Steinen,<br />
unterlegte zarte Pfirsichnuancen, ein<br />
Hauch von Honig und Blutorangen,<br />
etwas Ananas, rauchige Mineralität.<br />
Komplex, engmaschig, feine Fruchtsüße,<br />
unterlegt mit straffer Säurestruktur,<br />
zeigt sehr gute Länge, salzig im<br />
Finale, ein Hauch von Limetten im<br />
Nachhall.<br />
weinco.at, € 53,95<br />
2016 BARBARESCO DOCG<br />
Ceretto<br />
Piemont, Italien<br />
Leuchtendes Rubingranat, Ockerreflexe,<br />
dezente Randaufhellung.<br />
Tabakige Würze, ein Hauch von<br />
feuchter Erde, Himbeeren und<br />
Gewürznelken. Elegant, gute<br />
Komplexität, viel geschliffenes<br />
Tannin, rund und geschmeidig am<br />
Gaumen, saftige Frucht, bereits<br />
gut entwickelt.<br />
decantalo.de<br />
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Fotos: Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />
18 falstaff okt <strong>2020</strong>
Wildgeflügel kommt<br />
heute sowohl aus der<br />
Jagd als auch aus der<br />
Zucht auf den Tisch.<br />
Und auch wenn die<br />
Auswahl heute geringer ausfällt als noch<br />
vor einem oder zwei Jahrhunderten, so ist<br />
die Tafel doch reich gedeckt. Nur mehr in<br />
historischen Kochbüchern begegnet man<br />
noch merkwürdig anmutendem Geflügel<br />
wie Auerhahn, Haselhuhn, Krammetsvogel<br />
(oder Kronabervögl), Lerchen oder Trescherl<br />
(Drossel), die in Wald und Flur längst<br />
Platz gemacht haben für exotische Zuzügler<br />
wie den Fasan oder das Perlhuhn. Wachtel,<br />
Taube und Ente kommen heute auch öfter<br />
aus einer Zucht als aus der Jagd auf den<br />
Teller, Schnepfe und Rebhuhn sind bereits<br />
selten geworden. Kenner schätzen das würzigere<br />
Fleisch der Wildtaube, vorzugsweise<br />
der Turteltaube, hier wählt man im Gegensatz<br />
zu den milden Zuchttauben, die gut<br />
mit Weißwein harmonieren, einen Pinot<br />
KAMEN EINST<br />
LERCHEN ODER<br />
DROSSELN AUF DEN<br />
TISCH, SO SIND ES<br />
HEUTE EHER FASAN<br />
UND PERLHUHN.<br />
Noir. Aber auch ein Cabernet Franc von<br />
der Loire wie Saumur-Champigny sowie<br />
Corbières oder Fitou im Languedoc geben<br />
einen guten Akkord. Fasane können auf<br />
vielerlei Weise genossen werden und bieten<br />
dem Sommelier eine große Bandbreite zur<br />
Begleitung. Brät man den jungen Fasan<br />
zartrosa, dann ist man mit samtig-runden<br />
Weißweinen auf der richtigen Seite. Ein<br />
stoffiger Pinot Gris aus der Steiermark, aus<br />
Norditalien oder dem Elsass bieten sich an.<br />
Wird der Fasan geschmort, so wäre ein eleganter<br />
roter Burgunder wie ein Chambertin<br />
oder ein reifer Barbaresco eine vielversprechende<br />
Lösung. Riesling ist ein erstaunlich<br />
guter Begleiter zu Rebhuhn und Schnepfe,<br />
allerdings braucht er Körper und Extraktsüße,<br />
dankbar sind auch Grüner Veltliner,<br />
Weißburgunder und Chardonnay, allerdings<br />
mit nicht zu viel Holztouch vinifiziert. Die<br />
Schnepfe liebt Champagner, am ehesten solche<br />
mit höherem Pinot-Noir-Anteil und<br />
etwas Reife. Wenn es unbedingt Rotwein<br />
sein muss, dann Pinot Noir, ein seidig-feiner<br />
Musigny zum Beispiel. Die Wachtel liebt<br />
fruchtigere Rotweine wie Pinot Noir oder<br />
Merlot, Wachtelbrüstchen mit Beeren können<br />
auch einen Schluck edlen Süßwein wie<br />
Vouvray oder d’Yquem vertragen, Perlhuhn<br />
und Wildente harmonieren abhängig von<br />
der Zubereitungsart mit straffen Rotweinen<br />
aus feinwürzigem Cabernet Sauvignon. Und<br />
sind Morcheln im Spiel, dann wäre ein Vin<br />
Jaune aus dem französischen Jura ganz und<br />
gar nicht fehl am Platz.<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
19
wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />
Wildschweine sind weltweit<br />
sehr verbreitet,<br />
in Europa wurden sie<br />
nur in Skandinavien<br />
und Großbritannien<br />
ausgerottet. Jäger reihen das Schwarzwild<br />
in die Gruppe des Schalenwilds. Wildschweine<br />
sind Allesfresser, das männliche<br />
Tier wird als Keiler und das weibliche als<br />
Bache bezeichnet, den Nachwuchs nennt<br />
man Frischlinge. Im Alter von ein bis zwei<br />
Jahren heißen die Jungtiere Überläufer.<br />
Die Frischlinge bringen bei einem Gewicht<br />
von 25 bis 30 Kilo schöne Koteletts,<br />
Rücken und Keulen hervor, deren Fleisch<br />
zart und saftig ist und nur ein dezentes<br />
Wildaroma aufweist. Sie eignen sich perfekt<br />
zum Braten und Schmoren. Das feine,<br />
weniger fette Fleisch lässt durchaus Kombinationen<br />
mit Weißweinen zu. Ähnlich<br />
wie beim klassischen Schweinsbraten sind<br />
gereiftere Weiße von Vorteil, etwas Säure<br />
ist jedenfalls kein Nachteil. Je nach Zubereitungsart<br />
darf auch etwas Restsüße, etwa<br />
bei einem Riesling oder Traminer, im Spiel<br />
sein. Zum festeren Rückenfleisch kann<br />
man bei fruchtigeren Speisenbegleitern wie<br />
Kirschsauce, Moos- oder Preiselbeeren rotfruchtige<br />
Weine von Zweigelt bis Chambertin<br />
kombinieren, besonders bewährt<br />
haben sich zum Frischlingsrücken Cuvées<br />
VON DEN JÄGERN<br />
WIRD SIE ALS<br />
»SCHWARZKITTEL«<br />
BEZEICHNET, DER<br />
KOCH VERARBEITET<br />
DIE WILDSAU ZU<br />
WÜRZIGEN GERICHTEN.<br />
aus Merlot und Cabernet Sauvignon.<br />
Schmorbraten vom erwachsenen Wildschwein<br />
werden oft mit Beilagen serviert,<br />
die die Würze des Waldes mit Nuancen<br />
von Wacholder, Beeren und Pilzen zum<br />
Ausdruck bringen, das Fleisch selbst wird<br />
mit zunehmendem Alter aromatischer. Je<br />
nach Intensität sind dazu eher halbtrockene<br />
Spätlesen von Weißburgunder, Grauburgunder<br />
oder Traminer denkbar, den<br />
meisten traditionellen Gerichten rückt<br />
man besser mit strukturierten Rotweinen<br />
mit entsprechendem Extrakt zu Leibe,<br />
etwa Blaufränkisch aus <strong>Österreich</strong> oder<br />
Humagne Rouge aus der Schweiz. Ein<br />
Klassiker ist der Brunello di Montalcino,<br />
jener Ort in der Toskana, wo man besonders<br />
viele Rezepte mit Wildschweinfleisch<br />
kennt, allen voran die Pici al Ragù di<br />
Cinghiale. Und zu würzigem, geräuchertem<br />
Wildschweinspeck passt am besten ein<br />
Sauvignon Blanc.<br />
<<br />
Fotos: Getty Images, Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />
20 falstaff okt <strong>2020</strong>
96<br />
2015 BRUNELLO DI MONTALCINO<br />
VIGNA LA CASA DOCG<br />
Azienda Agricola Caparzo<br />
Toskana, Italien<br />
Glänzendes Rubin mit Granatrand.<br />
Sehr klare und ansprechende Nase,<br />
süße Kirschen und Himbeeren, im<br />
Hintergrund leichte Lakritznoten.<br />
Sehr viel saftige Kirschfrucht am Gaumen,<br />
öffnet sich dann mit feinmaschigem,<br />
geschliffenem Tannin, spannt<br />
einen weiten Bogen, langer Nachhall<br />
mit viel saftiger Frucht.<br />
vinorama.at<br />
€ 65,61<br />
95<br />
2016 CLOS DE LA COULÉE<br />
DE SERRANT<br />
Nicolas Joly, Savennières<br />
Loire, Frankreich<br />
Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zunächst sehr verschlossen, zarte<br />
Nuancen von gelbem Steinobst, ein<br />
Hauch von Wiesenkräutern, mineralischer<br />
Touch, etwas Ananas und Blütenhonig.<br />
Kraftvoll, stoffige Textur,<br />
extraktsüßer Kern, wirkt am Gaumen<br />
wie flüssiges Gestein, dezente Honigsüße<br />
im Abgang, Trockenkräuter und<br />
Dörrmarillen, salziger Touch.<br />
weinco.at, € 77,95<br />
93<br />
2015 IRTO<br />
Cantina Kopp von der Crone Visini<br />
Tessin, Schweiz<br />
Die Assemblage vereint Merlot,<br />
Cabernet Sauvignon, Petit Verdot,<br />
Cabernet Franc und die rare Arinarnoa.<br />
In der Nase offenbaren sich<br />
pure, fleischige Noten von Wildbret<br />
sowie reife, dunkle und rote Früchte.<br />
Am Gaumen ist der Wein sehr einladend<br />
mit intensiver, kräftiger<br />
Struktur. Reife Beerenfrucht, fein<br />
geschliffene Tannine und sehr langer<br />
Abgang. cantinabarbengo.ch,<br />
CHF 43,–; gute-weine.de, € 49,–<br />
SCHWARZWILD<br />
Wildschwein kann auf alle erdenklichen Arten genossen<br />
werden – und findet auch zahlreiche Weinbegleiter.<br />
96<br />
2014 ALIÓN<br />
Bodegas Alion<br />
Ribera del Duero, Spanien<br />
Kräftiges Karmingranat, Ockerreflexe,<br />
gute Farbtiefe. In der Nase feinwürzige<br />
Aromatik. Weihnachtliche<br />
Gewürze, Edelholz, dazu dunkle<br />
Beerenfrucht und reife Zwetschken,<br />
etwas Orangenschale. Am Gaumen<br />
saftig, komplex, mit reifer Kirsche<br />
und fein gewobenem Tannin ausgestattet,<br />
mineralischer Nachhall, ein<br />
Wein mit Kraft und beeindruckender<br />
Länge.<br />
moevenpick-weine.de, € 67,26<br />
94<br />
2013 GRÜNER VELTLINER KAMP-<br />
TAL DAC RIED SPIEGEL 1ÖTW<br />
Fred Loimer Langenlois<br />
Kamptal, <strong>Österreich</strong><br />
Mittleres Grüngelb, zart floral unterlegte<br />
gelbe Fruchtnuancen nach<br />
Apfel und Birne, ein Hauch von<br />
Gewürzen, etwas Anis, tabakige<br />
Nuancen. Saftig, elegant, ausgewogen,<br />
zart nach Honigmelone, gewürziger<br />
Touch im Nachhall, facettenreich<br />
und mineralisch, zeigt gute<br />
Länge, ein gut entwickelter<br />
Sortenvertreter.<br />
fohringer.at, € 38,60<br />
92<br />
2010 CHÂTEAU TOUR SÉRAN<br />
Cru Bourgeois Médoc<br />
Bordeaux, Frankreich<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
dezente Randaufhellung. Einladendes<br />
Cassis, stoffig und süß im<br />
Bukett, angenehmes Brombeerkonfit,<br />
ein Hauch von kandierten Orangenzesten,<br />
etwas Nougat. Elegant,<br />
feste, präsente Tanninstruktur,<br />
extraktsüßer Kern, bleibt gut haften,<br />
mineralischer Nachhall, bereits<br />
gut entwickelt, ein saftiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
tesdorpf.de, € 24,90<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
21
wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />
97<br />
2014 CAMPO GROS MARTINEN-<br />
GA BARBARESCO RISERVA<br />
Marchesi di Gresy, Piemont<br />
Italien<br />
Leuchtendes, aufhellendes Granatrot.<br />
Sehr klare und präsente Nase,<br />
satt nach reifen Waldhimbeeren,<br />
etwas Erdbeere, dazu etwas Ingwer<br />
und Schale von der Blutorange. Am<br />
Gaumen sehr ausgewogen, feines,<br />
kerniges Tannin, umwoben von dichtem<br />
Schmelz, breitet sich lange aus.<br />
Vinissimo, München, Gastrovin,<br />
Dübendorf; Buongustaio,<br />
Hohenems; € 110,–<br />
94<br />
2015 »CUVÉE N° 1«<br />
CORBIÈRES AOC,<br />
Domaine La Cendrillon<br />
Languedoc, Frankreich<br />
Erste Entfaltung im Duft, trüffelige<br />
Noten, Rote Johannisbeere, Malz.<br />
Tolle Frische in der Reife. Im Mund<br />
mit viel Saft und feinem Säurenerv,<br />
geschmolzener Gerbstoff,<br />
mineralisches Funkeln. Eine subtile<br />
Eleganz, Lokalkolorit mit größter<br />
Finesse gepaart.<br />
hawesko.de<br />
€ 37,–<br />
93<br />
SYRAH 2015<br />
Histoire d’Enfer, Wallis<br />
Schweiz<br />
Einladendes, elegantes Bukett<br />
mit Noten von Sauerkirsche,<br />
Waldbeeren und etwas Pfeffer<br />
sowie steinig-mineralischen<br />
Anklängen. Am Gaumen äußerst<br />
stringent, kühle Beerenfrucht,<br />
feine Tannine und langer<br />
Abgang.<br />
gute-weine.de<br />
€ 57,50<br />
REHWILD<br />
Das feinste und beliebteste<br />
Wildfleisch kombiniert man am<br />
besten mit ebenso feinen Weinen.<br />
95<br />
94<br />
93<br />
BRUNELLO DI MONTALCINO<br />
WHITE LABEL 2015 –<br />
Casanova di Neri, Toskana<br />
Italien<br />
Funkelndes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />
Klare und präzise<br />
Nase, zeigt Noten nach Preiselbeere,<br />
Brombeere und Kirsche, spannend.<br />
Viel saftige Frucht am Gaumen, wieder<br />
viel Kirsche, knackig, öffnet sich<br />
dann mit griffigem, festem Tannin,<br />
geradlinig, sehr langer Nachhall.<br />
Consigliovini, Düsseldorf; Schubi<br />
Weine, Luzern; Wein & Co, Wien<br />
€ 50,–<br />
2003 GRAACH HIMMELREICH<br />
RIESLING AUSLESE<br />
GOLDKAPSEL<br />
Weingut Joh. Jos. Prüm, Mosel<br />
Deutschland<br />
Pikant im Duft, Grapefruit, Schiefer,<br />
Hefe, Walderdbeere, Orangeat. Am<br />
Gaumen cremig und druckvoll, präsente<br />
Süße, schmeichelhaft und rund,<br />
voll, dabei schon früh im Gaumenverlauf<br />
von frischer Frucht begleitet,<br />
mit großem weiterem Potenzial, dennoch<br />
fein und nuancenreich.<br />
kateandkon.com, weinart.de<br />
€ 77,01<br />
ROC D’AUBAGA ROSATO 2017<br />
Terroir al Limit, Priorat<br />
Spanien<br />
In der Nase frische rote Beerenfrucht,<br />
vor allem Himbeere und<br />
Kirsche. Dazu grüne Walnuss und<br />
zitrische Anklänge. Am Gaumen<br />
knochentrocken, schöne Frucht,<br />
hat Grip und kommt eher wie ein<br />
leichter Rotwein daher.<br />
gute-weine.de<br />
€ 39,50<br />
Fotos: Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />
22 falstaff okt <strong>2020</strong>
Das Rehwild, die kleinste<br />
Schalenwildart, ist in den<br />
gemäßigten Zonen Europas<br />
weit verbreitet und gut verfügbar.<br />
Man schätzt, dass<br />
alleine in Europa pro Jahr im Schnitt nicht<br />
weniger als 2,7 Millionen Rehe erlegt werden.<br />
Das Reh selbst ist bei der Auswahl seiner<br />
Nahrung ein Feinspitz und bevorzugt<br />
eine vielseitige Äsung von Gräsern, Kräutern<br />
über Pilze, Knospen bis hin zu Früchten.<br />
Und so beschenkt es den Gourmet mit<br />
einem besonders wohlschmeckenden Wildbret.<br />
Am besten schmeckt Rehfleisch, wenn<br />
die erlegten Tiere jünger sind als drei Jahre.<br />
Die Liste der klassischen Rezepte ist lang,<br />
dadurch ergeben sich gute Kombinationen<br />
mit unterschiedlichen Weinstilen. Was die<br />
Weinbegleitung betrifft, ist man mit eleganten<br />
Rotweinen sicher gut beraten, der Griff<br />
zu einem vielleicht halbtrockenen Weißwein<br />
oder einem komplexen Rotwein kann nur<br />
durch spezielle, fruchtige Beilagen und<br />
gewisse Saucen gerechtfertigt werden.<br />
DAS REH IST SELBST<br />
BEI DER AUSWAHL<br />
SEINER ÄSUNG EIN<br />
GROSSER GOURMET,<br />
SEIN WILDBRET<br />
PRÄSENTIERT SICH MIT<br />
DEMENTSPRECHEND<br />
FEINEM AROMA.<br />
Das bekannteste Gericht ist der gebratene<br />
Rehrücken, bei dessen Saucen-Würzung<br />
oftmals den Wacholderbeeren eine tragende<br />
Rolle zukommt. Die Erfahrung zeigt, dass<br />
hier der Vino Nobile de Montepulciano als<br />
Begleiter unübertroffen ist. Sicher, auch ein<br />
Roter Burgunder vom Grand Cru Corton<br />
gibt hier sein Bestes, den direkten Vergleich<br />
mit dem toskanischen Favoriten gewinnt er<br />
allerdings dennoch nur selten. Für die Reh-<br />
medaillons mit einer Holunder-Wacholdersauce<br />
kann man auch zu Weinen greifen,<br />
die eine Komponente von reifem Cabernet<br />
Sauvignon aufweisen, idealerweise Cuvées<br />
mit ein paar Jahren Reife, damit die Süße<br />
des neuen Holzes gut eingebunden ist. Hier<br />
kommt vieles in Betracht, die Bandbreite<br />
reicht von klassischen Bordeaux vom linken<br />
Ufer – die Appellation Saint-Julien<br />
bevorzugt – bis zu den Cuvées aus dem<br />
Burgenland, hier darf durchaus auch Blaufränkisch<br />
die führende Rolle spielen.<br />
Beim Rehragout oder Rehpfeffer geht es<br />
von Haus aus würziger zu, Zwiebel, Lorbeerblatt<br />
& Co. bestimmen den geschmacklichen<br />
Grundtenor: Hier bieten sich stoffige<br />
und zugleich kraftvolle Rotweine an, sie<br />
kommen bevorzugt aus dem Süden Frankreichs,<br />
aus Priorat oder Ribera del Duero in<br />
Spanien, aber auch würziger Shiraz aus der<br />
Neuen Welt macht zu solchen Gerichten<br />
immer eine gute Figur. Und zur Rehleber<br />
probiert man am besten einen Madiran<br />
oder ganz einfach dunkles Bier.<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
23
wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />
E<br />
inst galt der Hirschziemer,<br />
also das Rückenstück, als<br />
eines der edelsten Fleischgerichte<br />
auf herrschaftlichen<br />
Tafeln, später nannte man ihn<br />
den »Rinderbraten der Wohlhabenden«.<br />
Ein Wiener Kochbuch aus dem 18. Jahrhundert<br />
beschreibt umständlich die Zubereitung<br />
»des Hirschzemmers in Ribisel-Soß<br />
mit Rosmarin und Zitronenschalen, serviert<br />
wahlweise in einer Sardellen- oder Gewürznelkensuppe«.<br />
Zum klassisch rosa gebratenen<br />
Hirschrücken bevorzugt man heute<br />
nichts weniger als die großen Weine dieser<br />
Welt. Zu Hirschkalb eher Margaux oder<br />
HIRSCH<br />
Das edelste Wild verlangt am Teller<br />
nach einer ebensolchen Weinbegleitung.<br />
Vini da Tavola vom Range eines Sassicaia,<br />
zum festen Fleisch des Hirschs lieber Pauillac<br />
oder einen kraftvollen Cabernet Sauvignon<br />
aus dem Napa Valley in Kalifornien.<br />
Hirschpfeffer, mit Piment und Zimt gewürzt,<br />
verlangt auch dem Wein mehr Aromatik<br />
ab, er verträgt Shiraz und Nebbiolo,<br />
lässt sich aber auch mit extraktsüßen Varianten<br />
wie einem Zinfandel oder Primitivo<br />
aus dem Süden Italiens gut kombinieren.<br />
Auch kraftvolle, fruchtbetonte Merlots<br />
passen gut. Kalt servierter, geräucherter<br />
Hirschschinken passt zum feinen Gerbstoff<br />
eines Südtiroler Lagreins ebenso wie zum<br />
süßen Holz eines jüngeren Rioja.<br />
<<br />
93<br />
2018 »DE L’AUBE À L’AUBE«<br />
BOURGOGNE ROUGE<br />
Maryse Chatelin, Domaine<br />
Les Fauvettes, Frankreich<br />
Dezentes Holz und eine satte, beerige<br />
und würzige Burgunderfrucht.<br />
Handwerklich wirkendes Tannin,<br />
fleischig und reif, lebendig in der<br />
Säure, mit der Frucht den Eindruck<br />
einer Fülle ohne Schwere hervorrufend.<br />
Ein Pinot Noir aus dem Mâconnais,<br />
der nur sehr wenig Schwefel<br />
bekommen hat (10 mg/l), aber<br />
makellos frisch und präsent ist.<br />
viniculture.de, € 37,53<br />
93<br />
SÜDTIROLER LAGREIN<br />
TABER 2017<br />
Kellerei Bozen, Südtirol, Italien<br />
Funkelndes, sattes Rubinviolett.<br />
Satte und ansprechende Nase, nach<br />
Heidelbeeren, etwas dunkle Schokolade,<br />
feine Würze. Straffes, zupackendes<br />
Tannin am Gaumen, erdige<br />
Noten, etwas Rote Rübe, Holunderbeeren,<br />
im Finale fester Druck.<br />
Superiore, Dresden; Brancaia,<br />
Zürich; Interspar, Salzburg<br />
€ 45,–<br />
93<br />
PHINCA ABEJERA 2016<br />
Bodegas Bhilar, Rioja, Spanien<br />
Einladendes Bukett mit Noten von<br />
reifen Waldbeeren, Pflaume und<br />
dunklen Blüten, dazu ein Hauch<br />
Bouillon und würzige Anklänge.<br />
Am Gaumen schlank, elegant, feine<br />
Frucht, würzige Noten, geschliffenes<br />
Tannin, langer, schmelziger<br />
Abgang mit Noten von Salzlakritze.<br />
Wirkt noch jung.<br />
pinard-de-picard.de<br />
€ 58,–<br />
97<br />
96<br />
92<br />
2008 DOMAINE A CABERNET<br />
SAUVIGNON, HP & R Althaus<br />
Tasmanien, Australien<br />
Ätherisch-kräuterwürzig, Menthol<br />
und Pfefferminzdragee, Schwarzkirsche<br />
und Holunder. Im Mund mit<br />
geschmolzener Anmutung und<br />
unmittelbar präsenter Extraktsüße,<br />
aber zugleich trotz aller Mürbe auch<br />
mit Spannung im feinkörnigen Gerbstoff,<br />
elegant in den Bau integrierter<br />
Säurenerv. Bei alledem dennoch<br />
unforciert wirkend.<br />
tesdorpf.de, € 139,–<br />
2015 SAGRANTINO DI MONTE-<br />
FALCO 25 ANNI<br />
Arnaldo Caprai, Umbrien, Italien<br />
Glänzendes, sattes Rubin. Kompakte<br />
Nase mit Noten nach Heidelbeere<br />
und Zwetschken, dazu leicht harzige<br />
Komponenten. Breitet sich am Gaumen<br />
mächtig aus, hat gewiss sehr<br />
viel dichtes Tannin, dazu aber auch<br />
die Fülle und reife Frucht, um das<br />
Ganze zu integrieren, strömt lange<br />
dahin, im Finale etwas Zimt.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Vergani, Zürich, € 59,–<br />
ESPORAO<br />
PRIVATE SELECTION 2014<br />
Esporao, Alentejo, Portugal<br />
Offenes Bukett mit Noten von<br />
roten Beeren, vor allem Johannisbeere,<br />
dazu Granatapfel und Unterholz.<br />
Reife Säure, kräftige Gerbstoffe,<br />
wirkt kraftvoll und reif. Zeigt sich<br />
aktuell in perfekter Trinkreife, hat<br />
aber auch noch Reserven.<br />
ullrich.ch<br />
CHF 49,–<br />
Fotos: Getty Images, Claudia Schindlmaißer<br />
24 falstaff okt <strong>2020</strong>
Der Herbst in <strong>Österreich</strong>.<br />
Das pure Leben.<br />
Erlebe die Kraft der Natur.<br />
Die goldene Herbstsonne spiegelt sich sanft im klaren Wasser und verschwindet langsam hinter den Bäumen. Im Herbst lässt sich<br />
die Natur besonders intensiv und mit allen Sinnen erleben. Warum der Herbst bei uns gleichzeitig so erholsam und aktivierend<br />
ist? Weil <strong>Österreich</strong> mit seinen fruchtbaren Naturlandschaften und gesundheitsfördernden Mikroklimata die besten Bedingungen dafür<br />
schafft, sich lebendig zu fühlen. Wasser, Feuer, Erde, Luft – die Elemente der Natur entspannen, faszinieren, erden und machen achtsam.<br />
Sie entschleunigen, spenden neue Kraft und zeigen: Das Wesentliche ist meistens auch das Einfache.<br />
Urlaub in <strong>Österreich</strong> ist Urlaub in schönster Natur. In duftenden Wäldern und auf weiten Wiesen.<br />
Auf erhabenen Bergen und an klaren Seen.<br />
austria.info/Herbst
wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />
Der Wildhase und das Kaninchen<br />
gehören längst zu den<br />
Dauerbrennern der europäischen<br />
Kulinarik, für ihre<br />
Zubereitung gibt es eine große<br />
Fülle an Rezeptliteratur. Das zarte, oft<br />
wenig aromatische Fleisch wird auf vielerlei<br />
Weise verarbeitet – zu kalten Pasteten, Innereien<br />
wie Kaninchenleber zu frischer Pasta,<br />
aber auch Hasenpfeffer oder Hasenrücken.<br />
Ein wahrhaft königliches Gericht haben die<br />
Franzosen dem Hasen gewidmet: Der Lièvre<br />
à la Royale ist die Krönung dieser Kategorie.<br />
Dieses Wildgericht ist ein Fixstern der<br />
Cuisine française und wird dem legendären<br />
95<br />
2016 CONTRADA CHIAPPE-<br />
MACINE TERRE SICILIANE<br />
Passopisciario<br />
Sizilien/Ätna, Italien<br />
Glänzendes, mitteldichtes Rubin.<br />
Sehr intensive und ansprechende<br />
Nase, satt nach Kirschen, Granatapfel<br />
und würzigem Thymian. Am<br />
Gaumen geschmeidig und saftig,<br />
öffnet sich mit viel feinmaschigem<br />
Tannin, sehr lange und geschliffen.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Zanini, Besazio; Döllerer, Golling;<br />
Morandell, Wörgl; € 45,–<br />
HASE<br />
Kaninchen und Hase kommen seltener auf den Tisch, da hängt<br />
die Weinbegleitung stark von der Würze des Gerichts ab.<br />
Marie-Antoine Carême zugesprochen. Der<br />
kulinarische Autor Menon, dessen wahre<br />
Identität bis heute ungeklärt ist, nennt es<br />
erstmals in seinem 1775 in Paris erschienenen<br />
Werk »Les Soupers de la Cour«. Egal,<br />
ob à la Sénateur Couteaux oder à la Périgourdine,<br />
noch heute wird es in einem alljährlichen<br />
Championnat du Monde du Lièvre<br />
à la Royale gefeiert. Zum jungen Häschen<br />
wählt man eher Burgundersorten in<br />
Weiß oder Rot, deutsche Spätburgunder wie<br />
jene von der Ahr oder aus Baden, denkbar<br />
sind auch Pinot Gris sowie Traminer Spätlese.<br />
Zu gebratenem Kaninchen wird in<br />
Frankreich bevorzugt Meursault serviert.<br />
<<br />
95<br />
2015 »SAINTE ÉPINE«<br />
SAINT-JOSEPH ROUGE<br />
Delas, Rhônetal, Frankreich<br />
Teer, Blaubeerkompott, sehr dichte<br />
Frucht, am Gaumen unmittelbar<br />
stoffig, sehr präsent, enorme Verdichtung,<br />
hohes Aromenpotenzial,<br />
aber alles ohne Massivität, in Spannung<br />
und Frische außergewöhnlich,<br />
mineralisch unterfüttert, noch verschlossen,<br />
hintergründig und mit<br />
Zukunft. Aromatischer Reichtum bei<br />
höchster Kraft.<br />
lakaaf.de, € 53,51<br />
95<br />
2010 RIBOLLA<br />
Joško Gravner, Friaul, Italien<br />
Funkelndes Bernstein. Duftet in der<br />
Nase nach Harz und Bienenwachs,<br />
dazu Akazienhonig und gebratene Kastanien.<br />
Am Gaumen nach gerösteten<br />
Mandelsplittern, unerhört salzig und<br />
saftig, hallt sehr lange nach.<br />
Dallmayr, München; Caratello,<br />
St. Gallen<br />
€ 70,–<br />
94<br />
2017 FLÄSCHER PINOT NOIR<br />
BARRIQUE<br />
Adank, Graubünden, Schweiz<br />
In der Nase Noten von frischen Beeren,<br />
Rote Johannisbeere, Walderdbeere,<br />
Himbeere. Dazu ein Hauch<br />
Karamell und dunkel gebackenes<br />
Brot. Am Gaumen konzentriert, feine<br />
Röstaromatik, saftige Struktur<br />
und reifes Tannin. Langer Abgang.<br />
moevenpick-wein.de<br />
€ 43,87<br />
93<br />
2019 MORGON SANS SOUFRE<br />
Marcel Lapierre<br />
Beaujolais, Frankreich<br />
Gelbe Kirsche, Gewürznelke, Milchschokolade.<br />
Ein floraler Oberton.<br />
Salbeipastille. Im Mund seidenweich<br />
und saftig, ganz zartes, aber<br />
dennoch griffiges Tannin, kultivierter<br />
Säurenerv, subtile Frische, im<br />
Körper mit Kraft, aber zugleich mit<br />
einer völlig unschuldigen Anmutung,<br />
unbeschwert und den nächsten<br />
Schluck einfordernd.<br />
wein-kreis.de, € 19,60<br />
92<br />
2018 XISTO ILIMITADO<br />
Luis Seabra<br />
Douro, Portugal<br />
Vielschichtiges Bukett mit Noten<br />
von dunklen Beeren, Sandelholz,<br />
Lorbeer und frischer Pflaume.<br />
Eleganter Auftakt, mineralischer<br />
Eindruck, tiefe Brombeerfrucht,<br />
feines Tannin und erfrischende<br />
Säure im mittellangen Abgang.<br />
weinportugalshop.de<br />
€ 21,72<br />
Fotos: Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />
26 falstaff okt <strong>2020</strong>
www.porsche.at<br />
Fortschritt bedeutet auch:<br />
Sie verlieren nie. Sie gewinnen. Oder Sie lernen.<br />
Der neue Panamera 4S E-Hybrid. Drive defines us.<br />
Ein Gewinn für Ihren Vorwärtsdrang: die Zahlen des neuen Panamera 4S E-Hybrid.<br />
Sein V6-Biturbo-Motor bringt es im Zusammenspiel mit der E-Maschine auf eine Systemleistung von 560 PS.<br />
Und das bei einer gesteigerten E-Reichweite. Beste Voraussetzungen also, Ihr nächstes Projekt voranzutreiben.<br />
Panamera 4S E-Hybrid – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,2 – 2,8 l/100 km; CO 2<br />
-Emissionen kombiniert: 51– 64 g/km. Stand 08/<strong>2020</strong>. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen<br />
Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.
YOUNGSTAR<br />
Er ist ein Star unter den Jungen, und deshalb heißt er nicht Youngster,<br />
sondern Youngstar. Gemeint ist der erste Weinbote des Jahrgangs<br />
<strong>2020</strong> aus dem Hause Scheiblhofer.<br />
Bettina und Erich Scheiblhofer<br />
leiten den Makrokosmos<br />
Scheiblhofer in Andau.<br />
28<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
SCHEIBLHOFER<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Steve Haider, beigestellt<br />
Mitte August startete heuer die<br />
Weinlese am Weingut Scheiblhofer<br />
mit der sehr frühreifen<br />
Sorte Bouvier, die sich wegen<br />
ihres ausdrucksstarken und traubigen Aromas<br />
ausgezeichnet für Most, Sturm, Süßweine,<br />
aber eben auch für Jungweine eignet.<br />
Viele Rebstöcke gibt es von dieser<br />
Kreuzung aus Muskateller und Weißburgunder<br />
in <strong>Österreich</strong> nicht mehr, denn die<br />
Erträge sind meist gering und unsicher. Für<br />
Erich Scheiblhofer ist das aber kein Thema,<br />
denn obwohl der Bouvier eigentlich aus der<br />
Grenzregion der heutigen Südoststeiermark<br />
stammt, hat er im Burgenland weit mehr<br />
Bedeutung erfahren, und mit dem Youngstar<br />
sorgt er einerseits für die Bewahrung<br />
und zugleich für ein Revival der burgenländischen<br />
Traditionssorte Bouvier.<br />
In den letzten Jahren hat sich Erich<br />
Scheiblhofer, der sich als Rotweinspezialist<br />
einen ausgezeichneten Ruf erworben hat,<br />
immer mehr auch den Weißweinen gewidmet.<br />
Mit milderer Säure und einer dadurch<br />
für viele Menschen besseren Bekömmlichkeit<br />
ist das Weingut inzwischen auch auf<br />
diesem Sektor mehr als erfolgreich und keineswegs<br />
ein Youngster. Auch der Youngstar<br />
<strong>2020</strong>, der seit Mitte September am Markt,<br />
online oder aber auch ab Hof, wenn man<br />
die Erlebniswelt vom Weingut Scheiblhofer<br />
überhaupt so nennen kann, erhältlich ist,<br />
verfügt über diese Vorzüge und ist deshalb<br />
immer sehr schnell vergriffen.<br />
Der Youngstar verführt mit seiner<br />
Leichtigkeit, die den Sommer noch einmal<br />
aufleben lässt, und seinen exotischen<br />
Fruchtanklängen, die Träume nach Reisen<br />
in ferne Länder hervorrufen. Ein trinkanimierendes<br />
Vergnügen der besonderen Art,<br />
das die Zeit bis zum Spätherbst, wenn man<br />
sich wieder gerne gehaltvolleren Weinen<br />
widmet, bestens begleitet.<br />
SOMMERAUSKLANG<br />
IM POP-UP-HEURIGEN<br />
Ein perfekter Ort, den Youngstar zu genießen,<br />
ist übrigens der Pop-up-Heurige des<br />
Weinguts in Andau, der in Verlängerung<br />
geht. Er ist die Eröffnung des Jahres, und<br />
dementsprechend empfiehlt es sich, einen<br />
Tisch zu reservieren. Den Jungwein mitsamt<br />
hauseigenen Schmankerln zu genießen,<br />
sollte man sich nicht entgehen lassen.<br />
Wohl bekomm’s!<br />
INFO<br />
Weingut Scheiblhofer<br />
Halbturnerstraße 1a<br />
7163 Andau<br />
T: +43 2176 2610<br />
office@scheiblhofer.at<br />
scheiblhofer.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 29
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
HIRTZBERGER:<br />
DIE RIESLING-<br />
MAGIER AUS<br />
DER WACHAU<br />
Der Riesling Ried Singerriedel vom Weingut Hirtzberger ist der vielleicht<br />
bekannteste Weißwein <strong>Österreich</strong>s. Erzeugt wird dieser Kultwein in einer steilen<br />
Terrassenlage in Spitz in der Wachau. Seit dem Premierenjahrgang 1988 fasziniert<br />
der vielschichtige und extrem lagerfähige Riesling Liebhaber auf der ganzen Welt.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Foto: Julius hirtzberger<br />
30 falstaff okt <strong>2020</strong>
Nachlesen:<br />
Alle Teile der Serie<br />
»World Champions« unter<br />
falstaff.com/champ.<br />
Nicht immer funktioniert die<br />
Hofübergabe vom Vater<br />
zum Sohn so reibungslos<br />
wie im Hause Hirtzberger.<br />
Doch Franz III. und Franz jun.<br />
sind bei ihren Weinen stets<br />
einer Meinung: Nur die<br />
höchste Qualität besteht.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
31
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Franz Hirtzberger, der die<br />
Leitung des Weinguts in den<br />
Achtzigerjahren von seinem Vater<br />
übernommen hatte, führte das<br />
Familienweingut zu Weltruf.<br />
D<br />
er Name Hirtzberger taucht<br />
das erste Mal im Jahre 1757<br />
nachweislich in der Wachau<br />
auf. Ein Schneider namens<br />
Martin Hiertzberger war damals<br />
aus dem steirischen Pöllau als Geselle<br />
nach Wösendorf zugezogen, wo er nun ansässig<br />
wurde. Sein Sohn Leopold war ebenfalls<br />
gelernter Schneider, heiratete eine Hauerstochter<br />
aus Feuersbrunn und betätigte<br />
sich bereits um das Jahr 1800 nebenbei als<br />
Weingärtner. Ende des 19. Jahrhunderts<br />
übersiedelte sein Nachfahre Eduard Hirtzberger<br />
von Wösendorf nach Spitz, wo er als<br />
Hauer und Essigproduzent erfolgreich war.<br />
Und sein 1890 geborener Sohn Franz kann<br />
als Gründer des heute längst legendären<br />
Weinguts Franz Hirtzberger gesehen werden,<br />
das sich in einem schmucken, uralten<br />
Hauerhof aus dem 13. Jahrhundert am<br />
Fuße eines steil aufragenden Weinbergs namens<br />
Singerriedel etablierte. Franz Hirtzberger<br />
II., im Jahre 2007 im 85. Lebensjahr<br />
verstorben, legte nicht nur den qualitativen<br />
Grundstein in der Weinproduktion, er hinterließ<br />
den kommenden Winzergenerationen<br />
der Wachau auch ein wichtiges Erbe: Im<br />
Jahr 1972 wurden Pläne zur Errichtung eines<br />
Donaustaukraftwerks in der Wachau bei<br />
Rossatz bekannt. Hirtzberger gründete als<br />
damaliger Bürgermeister von Spitz den »Arbeitskreis<br />
zum Schutz der Wachau« und organisierte<br />
mit Gleichgesinnten den Widerstand<br />
gegen das Stauprojekt, von dem negative<br />
Auswirkungen für den Weinbau und die<br />
einzigartige Kulturlandschaft befürchtet<br />
wurden. Abertausende Unterschriften wurden<br />
gesammelt, Prominenz aus Kunst, Kultur<br />
und Wissenschaft mobilisiert, ein Blaubuch<br />
verfasst und Regierung und Bundespräsident<br />
überreicht. Zu guter Letzt sah die<br />
Donaukraftwerksgesellschaft DOKW vom<br />
Bau ab, und die Wachau durfte ihr altes<br />
Antlitz bewahren. Sie wurde im November<br />
2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes<br />
aufgenommen.<br />
RIESLING-MEKKA SPITZ<br />
Die malerische Marktgemeinde Spitz an der<br />
Donau ist das Tor zum flussabwärts gelegenen,<br />
klassischen Anbaugebiet der Wachau.<br />
Die Ortschaft schmiegt sich an den Tau-<br />
send eimerberg, was ihr den Ruf eingebracht<br />
hat, »sie hätte am Hauptplatz einen Weinberg«<br />
stehen. Während am unteren Ende<br />
der Wachau bei Loiben noch deutliche Einflüsse<br />
des warmen pannonischen Klimas<br />
prägend sind, herrschen in Spitz, an der<br />
Grenze dieser Klimazone, merklich kühlere<br />
Bedingungen. Die Unterschiede zwischen<br />
Tages- und Nachttemperaturen sind hier<br />
deutlich ausgeprägter. Der Spitzer Graben<br />
führt zusätzlich kalte Luft vom Waldviertel<br />
Richtung Donautal heran, was dazu beiträgt,<br />
dass die Reifebedingungen bei Spitz<br />
etwas weniger günstig erscheinen als vergleichsweise<br />
in Loiben oder Dürnstein. Es<br />
dauert hier länger, bis die Trauben die volle<br />
Reife erreichen, und die Bedingungen prägen<br />
im Ergebnis den unverwechselbaren Stil<br />
der Spitzer Gewächse. Die Weine gelten als<br />
zartfruchtig, sind feiner strukturiert, zierlicher<br />
im Bukett und wirken oft leichtfüßiger<br />
als andere Wachauer Herkünfte. Sie benötigen<br />
Zeit, um sich vollends zu entwickeln,<br />
auch Dekantieren hilft den Weinen, ihre feine<br />
Aromatik im Glas zu zeigen.<br />
Seit den Achtzigerjahren sind Irmgard<br />
und Franz Hirtzberger III. die treibenden<br />
Kräfte bei der Weiterentwicklung des kleinen<br />
Weinguts hin zum Betrieb internationalen<br />
Ranges, den es heute darstellt. Bei der<br />
Übergabe des Weinguts von Franz II. an<br />
Franz III. bestand es aus etwas über sechs<br />
Hektar in bester Lage, um das Jahr 1980<br />
waren davon vier Hektar mit Grünem Veltliner<br />
und je ein Hektar mit Riesling und<br />
Müller-Thurgau bepflanzt. Heute stehen<br />
Franz Hirtzberger IV., der nun gemeinsam<br />
mit seinem Vater für den Keller die Verantwortung<br />
trägt, bereits stattliche 25 Hektar<br />
zur Verfügung.<br />
Der schrittweise und unermüdliche Ausbau<br />
der Ried Singerriedel, Heimat eines der<br />
weltweit begehrtesten Rieslinge, steht für<br />
das organische Wachstum, das das Weingut<br />
in den letzten Jahrzehnten verzeichnen<br />
konnte. In mühevoller Handarbeit wurden<br />
verfallene Terrassen in dem steilen Hang rekultiviert<br />
und so dem Berg Jahr für Jahr<br />
><br />
Fotos: Julius hirtzberger<br />
32 falstaff okt <strong>2020</strong>
Die »Riesling-Versteher« Franz<br />
Hirtzberger Vater und Sohn (o.).<br />
Das malerische historische<br />
Winzerhaus in der Kremser<br />
Straße in Spitz – im Hintergrund<br />
die legendäre Ried Singerriedel.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
33
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Große Weißweine<br />
werden durch Reife<br />
nur noch besser.<br />
Franz Hirtzberger jun.<br />
(eigentlich Franz IV.)<br />
in der gut bestückten<br />
»Schatzkammer«<br />
des Weinguts.<br />
><br />
mehr Fläche für den Riesling abgerungen.<br />
Bei diesem unmittelbar hinter<br />
dem Gutshaus gelegenen Weinberg ist<br />
der Boden extrem mineralisch, hier bieten<br />
Paragneis, Glimmer und Schiefer, aber<br />
auch erzhaltiges Gestein das Fundament für<br />
die Weine der Familie.<br />
Die Hirtzbergers verstehen sich als Wein-<br />
Gärtner, und die Pflege der Reben ist eine<br />
echte Familienangelegenheit. »Wir kennen<br />
alle unsere Rebstöcke beim Namen«,<br />
schmunzelt Franz Hirtzberger – und meint<br />
es doch ganz ernst. Die Pflege, die man den<br />
Weingärten angedeihen lässt, sieht man den<br />
prächtigen Anlagen an, Tausende Arbeitsstunden<br />
werden von den Familienmitgliedern,<br />
Mitarbeitern und Praktikanten vom<br />
Frühjahr bis zur Ernte investiert.<br />
WACHAUER KLASSIKER<br />
Das Sortiment des Weinguts Hirtzberger beginnt<br />
mit einem feinziselierten, trinkfreudigen<br />
Grünen Veltliner der leichtesten Kategorie<br />
der Wachauer Trilogie, der »Steinfeder«<br />
aus dem Donaugarten, einer flussnahen<br />
Lage mit Schwemmböden auf Donauschotter.<br />
Die Kategorie von 11,5 bis 12,5 Prozent<br />
Bereits seit dem 13. Jahrhundert besteht<br />
der Winzerhof in Spitz, seit Anfang<br />
des 19. Jahr-hunderts ist er Sitz der<br />
Familie Hirtzberger.<br />
»HIRTZBERGERS<br />
WEISSWEINE ZEIGEN<br />
SENSATIONELLES<br />
REIFEPOTENZIAL, DIE<br />
VELTLINER NEHMEN<br />
ES MIT GROSSEN<br />
BURGUNDERN AUF.«<br />
JANCIS ROBINSON »Master of Wine«<br />
Alkohol, das »Federspiel«, wird bei<br />
Hirtzbergers von einem Grünen Veltliner<br />
»Rotes Tor« und vom Riesling »Steinterrassen«<br />
abgedeckt. Die große Mehrzahl<br />
der hier abgefüllten Weine entspricht aber<br />
der Top-Kategorie »Smaragd«. Den Einstieg<br />
bietet auch hier der Grüne Veltliner »Rotes<br />
Tor«, dann folgen die Lagenveltliner:<br />
• der würzig-salzige »Wösendorfer Kirchweg«,<br />
• der saftige »Spitzer Axpoint«<br />
• und der ungemein facettenreiche »Spitzer<br />
Hochrain«, eine herausragende mineralische<br />
Südlage am Fuß des Singerriedels.<br />
Freunde weißer Burgundersorten schätzen<br />
die klassisch ausgebauten Weißburgunder,<br />
Grauburgunder und den Chardonnay, der<br />
zum Bedauern der Wachauer nicht als Feinburgunder<br />
bezeichnet werden darf. Auch<br />
der stoffig-milde Neuburger fehlt nicht im<br />
Sortiment. In geeigneten Jahrgängen werden<br />
zudem edelsüße Spezialitäten gekeltert.<br />
Rieslingfreunde schließlich können aus vier<br />
Lagen-»Smaragden« wählen:<br />
• Auf 300 Metern Seehöhe liegt am Eingang<br />
zum Spitzer Graben die Ried Setzberg auf<br />
reinem Gneisverwitterungsboden. Kühle<br />
<<br />
Fotos: Julius hirtzberger, Raphael Gabauer<br />
34 falstaff okt <strong>2020</strong>
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wein / WORLD CHAMPIONS<br />
><br />
Fallwinde vom Norden und das Terroir<br />
lassen hier kühl-rassige Rieslinge entstehen.<br />
• Die Ried Steinporz, ein mittelhoch gelegener<br />
Terrassenweingarten, steht auf verwittertem<br />
Paragneis mit geringer Humusauflage.<br />
• Der Hochrain liegt unter dem Singerriedel<br />
hinter dem Weingut, wo eine dünne<br />
Schicht sandigen Lehms den Verwitterungsboden<br />
bedeckt.<br />
• Der berühmteste Wein des Hauses ist der<br />
Riesling aus der Traumlage Singerriedel.<br />
Das erste Drittel dieser Ried ist nach Südosten<br />
orientiert, der Hauptteil nach Süden,<br />
und das letzte Stück wird noch am<br />
späten Nachmittag von der Sonne verwöhnt.<br />
»In den Mauern der Terrassen<br />
wohnen unzählige Grillen, die in den frühen<br />
Abendstunden zirpen. Dann beginnt<br />
der Weinberg zu singen – so kam der Singerriedel<br />
wohl zu seinem<br />
Namen«,<br />
erzählt Franz<br />
Hirtzberger.<br />
Angestrebt wird beim Singerriedel die<br />
höchste denkbare Reife, daher werden die<br />
Trauben hier selten früher als Anfang November<br />
geerntet. Die Lese – sie dauert<br />
manchmal bis in den Dezember – besorgt<br />
ein eingespieltes Team von Erntehelfern, bis<br />
zu vier Durchgänge werden gemacht. Sollte<br />
etwas Edelfäule auftreten, bereitet das kein<br />
Kopfzerbrechen. »Wir streben die Botrytis<br />
nicht an, aber einem großen Riesling hat<br />
ein bisschen davon noch selten geschadet,<br />
solange es sich um eine gute, gesunde Edelfäule<br />
handelt«, so Franz Hirtzberger, der<br />
beim Ausbau je nach Jahrgang auf eine<br />
Maischestandzeit von zehn bis fünfzehn<br />
Stunden, Gärung im Edelstahl und Ausbau<br />
im großem Akazien-Holzfass setzt. Seit dem<br />
»Smaragd«-Premierenjahrgang 1988 gibt es<br />
eine ununterbrochene Reihe von Singerriedel-Weinen,<br />
von denen jeder einzelne für<br />
sich ein einzigartiges Trinkerlebnis<br />
und einen Spiegel seines Jahrgangs<br />
darstellt. Zu den zahlreichen<br />
Stars unter den über 30 bisher<br />
produzierten Jahrgängen sind 1990, 1997,<br />
2005, 2007, 2011, 2013 und 2017 zu<br />
zählen, wobei gerade das letzte Jahrzehnt<br />
absolut nicht mit großen Weinen geizte.<br />
Im Sommer 2013 startete die Familie eine<br />
Mission back to the roots: In Wösendorf, wo<br />
sich seinerzeit der erste Hiertzberger niederließ,<br />
wurde der Florianihof erworben, und<br />
seit 2014 ist dort das Restaurant »Hofmeisterei<br />
Hirtzberger« untergebracht. Das Gasthaus<br />
ist zuletzt vom <strong>Falstaff</strong>-Restaurantguide<br />
mit 92 Punkten und drei Gabeln<br />
ausgezeichnet worden. 2014 schließlich hat<br />
auch Mathias, der jüngere Sohn, sein eigenes<br />
Weingutprojekt gestartet, die »Weinhofmeisterei«.<br />
Und 2019 konnte er mit Ehefrau<br />
Hanna das sehenswerte neue Gut in Wösendorf<br />
eröffnen, wo er Weine aus besten<br />
Wösendorfer Lagen mit sicherer Handschrift<br />
vinifiziert. Und in der »Hofmeisterei« stehen<br />
selbstverständlich die Weine beider Söhne<br />
auf der umfangreichen Weinkarte.<br />
hirtzberger.at, hofmeisterei.at, weinhofmeisterei.at<br />
<<br />
Franz III. und Franz IV.<br />
in ihren Rieden (im Kreis).<br />
Blick von der Ruine<br />
Hinterhaus auf Spitz<br />
an der Donau und den<br />
Tausendeimerberg<br />
(gr. Bild).<br />
Fotos: Julius hirtzberger, Raphael Gabauer/picturedesk<br />
36 falstaff okt <strong>2020</strong>
siebenbrunnen 21.<br />
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wein / WORLD CHAMPIONS<br />
BEST OF<br />
HIRTZBERGER<br />
100<br />
100<br />
99<br />
2007 RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
Helles Grüngelb. In der Nase etwas<br />
verhalten, feine Nuancen von Marille,<br />
zarter Blütenhonig, sehr stark mineralisch,<br />
feiner Gewürzhauch, etwas<br />
Anis und Zimt, Steinobstanklänge,<br />
Orangen im Nachhall. Am Gaumen<br />
komplex, kraftvoll, extraktsüß, engmaschig<br />
und komplex, ungemein feines<br />
Säurespiel, saftige gelbe Steinobstnoten<br />
im Nachhall, zart nach<br />
Orangen im Abgang, beeindruckender<br />
Trinkfluss, großes Reifepotenzial,<br />
ein Klassiker, jetzt perfekt gereift,<br />
tolles Gaumenkino.<br />
rarewine.at, € 94,–<br />
100<br />
1990 RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
Mittleres Gelbgrün. Mit frischer<br />
Kräuterwürze und feinem Petrol<br />
unterlegte gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />
rotbeerige Frucht, aber auch<br />
Ananas, kandierte Orangenzesten,<br />
facettenreiches Bukett. Saftig, feine<br />
weiße Pfirsichfrucht, rassige, vibrierende<br />
Säurestruktur, zitroniger Touch<br />
im Abgang, angenehme Extraktsüße<br />
im Nachhall, von ungebeugter<br />
Jugend, dezente Orangenanklänge<br />
im Rückgeschmack, salziger Touch.<br />
Ganz einfach auch nach 30 Jahren<br />
Reife ein brillanter Wein.<br />
peneder-weinhandel.at, € 145,–<br />
99<br />
2013 RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
Helles Grüngelb. Zarte Nuancen von<br />
Mandarinen, einladende Steinobstnuancen,<br />
gelber Pfirsich, zarter<br />
Honig, mineralisch unterlegt. Komplex,<br />
feine gelbe Frucht, seidige Textur,<br />
finessenreiche, vibrierende Säurestruktur,<br />
weißer Fruchttouch im<br />
Abgang, ein perfekt ausgewogener,<br />
trinkanimierender Stil, betonte Salzigkeit<br />
im Finale, bleibt sehr gut haften,<br />
schon sehr verführerisch, sicheres<br />
Reifepotenzial, sollte man unbedingt<br />
noch einige Jahre wegsperren.<br />
fohringer.at, € 201,– (Magnum)<br />
99<br />
1997 RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
Kräftiges Goldgelb, Grünreflexe. Feine<br />
weiße Tropenfrucht, feine Zitruszesten,<br />
ein Hauch von exotischer Frucht,<br />
feine Frostaromatik, ein Hauch von<br />
Mandarinenzesten. Komplex und saftig,<br />
feine Bananennote, extraktsüße<br />
Textur, saftig, dezente, heute völlig<br />
eingebundene Restsüße und auch lange<br />
anhaltend, Marillen im Abgang,<br />
perfekt gereift, kräftig, enormes weiteres<br />
Potenzial, kleidet den Gaumen völlig<br />
aus. Ein Wein mit großer Zukunft,<br />
nichts weniger als ein großer Riesling.<br />
Auktion, ca. € 160,–<br />
2019 RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Einladende Nuancen von frischer<br />
Tropenfrucht, unterlegt mit Weingartenpfirsich<br />
und frischen Orangenzesten,<br />
ein Hauch von Limetten, verführerisches<br />
Bukett. Stoffig, engmaschig,<br />
zeigt feine Extraktsüße, frischer<br />
Säurestrukturbogen, gelber<br />
Pfirsich, mineralisch-straffer Abgang,<br />
sehr gute Länge, sicheres<br />
Zukunftspotenzial, bereits in seiner<br />
Jugend sehr einladend und zugänglich.<br />
Bitte noch reifen lassen!<br />
weinco.at, € 79,95<br />
2005 RIESLING SMARAGD<br />
RIED SINGERRIEDEL<br />
Mittleres Grüngelb. Feine Nuancen<br />
von Maracuja, gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />
ein Hauch von Blütenhonig,<br />
zarte Botrytiswürze, mineralischer<br />
Touch. Kompakt, extraktsüße Textur<br />
eines reifen Jahrgangs, saftig, feine<br />
gelbe Pfirsichfrucht, finessenreiche<br />
Struktur, dezente Würze, zitroniger<br />
Nachhall, ungemein fein und jugendlich,<br />
verfügt über eine faszinierende<br />
Präzision und Länge, hat nun seinen<br />
Trinkhöhepunkt erreicht, mineralisch-salziger<br />
Nachhall.<br />
peneder-weinhandel.at, € 78,–<br />
Foto: Markus Haslinger/picturedesk.com<br />
38 falstaff okt <strong>2020</strong>
WEINGUT KERINGER<br />
HEIDEBODEN-TRILOGIE<br />
Schon vor über 200 Jahren, nämlich im Jahr 1800, tauchte auf einer alten Landkarte<br />
die Bezeichnung Heideboden auf und wies damit schon auf dessen große Bedeutung im<br />
heutigen Weinbaugebiet Neusiedlersee DAC hin.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
Damals standen in der Großlage<br />
Heideboden mit Sicherheit noch<br />
nicht so viele Rebstöcke wie<br />
heute, wenn damals überhaupt<br />
schon Reben angepflanzt wurden, dann<br />
war das auf keinen Fall vergleichbar mit<br />
dem Rebenmeer, das sich heute dort befindet.<br />
Doch der sonnenverwöhnte Heideboden<br />
mit seinen roten Schotterböden, der<br />
sich östlich des Neusiedler Sees erstreckt<br />
und auch in feuchteren Jahren wegen des<br />
durchlässigen Bodens eine drainagierende<br />
Wirkung zulässt, eignet sich gerade für den<br />
Weinbau hervorragend. Ein Umstand, der<br />
schon seit vielen Jahren von Winzern der<br />
Region genutzt wird.<br />
TRADITION UND HANDWERK<br />
Auch Robert Keringer hat am Heideboden<br />
Chardonnay und drei Rotweinsorten im<br />
Ertrag und vinifiziert daraus eine Trilogie,<br />
die perfekt zur Region passt. Die Trauben<br />
sind hier von verlässlich hoher Qualität und<br />
werden durch das handwerkliche Geschick<br />
des Kellermeisters und in einer ausgewogenen<br />
Mischung aus klassischen und traditionellen<br />
Komponenten ausgebaut.<br />
Der Chardonnay Heideboden zeichnet<br />
sich durch seine exotischen Noten und tollen<br />
Trinkfluss aus. Der Heideboden Rosé,<br />
eine Komposition aus Zweigelt, St. Laurent<br />
und Blaufränkisch, ist ein strahlender Aperitif-Wein,<br />
der aber auch wunderbar zu<br />
Fisch und Meeresfrüchten passt. Und mit<br />
der Rotweincuvée Heideboden, die sich aus<br />
den gleichen autochthonen Sorten wie der<br />
Rosé zusammensetzt, konnte Robert Keringer<br />
schon so manche Auszeichnung erzielen.<br />
Mit dem aktuellen Jahrgang 2018 wurde<br />
man heuer wieder in den SALON berufen.<br />
Zu Recht, denn er ist mit seiner<br />
schwarzen Kirschfrucht, der feinen Struktur<br />
und den würzigen Aromen ein perfekter<br />
Begleiter für besondere Momente und<br />
nimmt damit neben unzähligen anderen<br />
Heideboden-Weinen einen Platz unter den<br />
besten Terroirvertretern ein.<br />
SCHMUCKES LABEL<br />
Bei der Gestaltung der Etiketten war der<br />
Tüftler Robert Keringer selbst federführend<br />
involviert und kreativ. Eine alte historische<br />
Landkarte, die das Gebiet des Heidebodens,<br />
den Neusiedler See sowie den Standort des<br />
Weinguts in Mönchhof zeigt, diente als Vorlage<br />
für die einprägsamen Etiketten, die in<br />
aufwendiger Verarbeitung diese drei typischen<br />
Weine aus dem Burgenland zieren, die<br />
sich im Set auch bestens als Geschenk eignen.<br />
INFO<br />
Weingut Keringer<br />
Wiener Straße 22, 7123 Mönchhof<br />
T: +43 2173 80380<br />
weingut@keringer.at<br />
keringer.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 39
Die vier im Haflinger:<br />
Josef Dockner, Rudi Geymüller, Sepp<br />
Dockner & Philipp Geymüller (v. l. n. r).<br />
DOMÄNE BARON GEYMÜLLER – EDITION 75<br />
WENN DIE VÄTER MIT DEN SÖHNEN<br />
Seit über 200 Jahren ist der Lusthausberg in Hollenburg bei Krems eng mit der Familie<br />
Baron Geymüller verbunden, und seit gut 20 Jahren sorgt Familie Dockner für<br />
ausgezeichnete Weine aus dieser geschichtsträchtigen Lage.<br />
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
machten sich die Schweizer<br />
Brüder Johann Heinrich und Johann<br />
Jakob Geymüller von Basel auf den<br />
Weg nach Wien, wo sie als erfolgreiche<br />
Bankiers schnell Anschluss an das gesellschaftliche<br />
Leben fanden, unter anderem<br />
Mitbegründer der Nationalbank waren und<br />
aufgrund ihrer Verdienste 1824 in den Freiherrenstand<br />
erhoben wurden. Im Zuge der<br />
Nobilitierung haben sie auch das Gut Hollenburg<br />
an der Donau, ursprünglich im<br />
Besitz des Bistums Freising, erworben und<br />
ausgebaut. Später im 19. Jahrhundert ließ<br />
sich Nachfahre Rudolf Friedrich von Geymüller<br />
direkt über der Donau, am Abhang<br />
des Wetterkreuzbergs, ein chinesisches Lusthaus,<br />
wie es zur damaligen Zeit in Mode<br />
war, mit spektakulärer Aussicht auf die<br />
Burg Bertholdstein errichten. Das Lusthaus,<br />
das der heutigen Riede der Domäne Baron<br />
Geymüller an dieser Stelle ihren Namen<br />
gab, existiert leider nicht mehr. Wohl aber<br />
Nachfahren der Geymüllers.<br />
EDITION 75<br />
Rudi Geymüller, das heutige Familienoberhaupt,<br />
feierte im Jahre 2019 seinen 75er,<br />
und zu diesem Anlass wurde ihm ein besonderes<br />
Geschenk gemacht, das auch Kunden<br />
der beiden Weingüter viel Freude macht:<br />
ein Grüner Veltliner Ried Lusthausberg<br />
»Edition 75«. Erst mit dem Bau der<br />
Schnellstraße zwischen Krems und St. Pölten<br />
Ende der 60er-Jahre entstanden am<br />
Lusthausberg Weingärten. Man brauchte<br />
damals dringend Schotter, und so wurde<br />
der Berg, der zuvor mit Marillenbäumen<br />
bepflanzt war, terrassiert und vom damaligen<br />
Verwalter der Domäne mit speziellen<br />
Veltlinerklonen aus dem Hause Jamek und<br />
Sutter bestockt, die heute auf diesem einzig-<br />
40<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
DOMÄNE BARON GEYMÜLLER & WINZERHOF DOCKNER<br />
Philipp Geymüller und<br />
Josef Dockner zeigten eine<br />
Lusthausbergvertikale,<br />
die mächtig Eindruck machte.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Philipp Monihart<br />
artigen Kalk-Konglomerat-Boden ihr volles<br />
Potenzial entfalten.<br />
MUSTERWEINGUT DOCKNER<br />
Seit mittlerweile 20 Jahren bewirtschaftet<br />
nun die Familie Dockner neben einer Vielzahl<br />
an weiteren Rebflächen rund um den<br />
Göttweiger Berg diese Weingärten. Die Betonung<br />
liegt hier im wahrsten Sinne auf Familie,<br />
denn jeder einzelne und auch langjährige<br />
treue Mitarbeiter trägt hier zu der Erfolgsgeschichte<br />
Winzerhof Dockner bei. Ein Teil der<br />
Weingärten am Lusthausberg, der gepachtet<br />
ist, wird stets in sehr engem Austausch mit<br />
und für die Domäne Baron Geymüller vinifiziert.<br />
Wo es möglich war, wurden die alten<br />
Rebstöcke aus den 70er-Jahren erhalten.<br />
Nachgepflanzt wurde immer nur mit Edelreisern<br />
des vorhandenen Rebmaterials.<br />
Für die »Edition 75« haben sich Philipp<br />
Geymüller und Kellermeister Josef Dockner<br />
intensive Gedanken gemacht, um einen<br />
neuen Wein zu schaffen, der inspiriert von<br />
alten Zeiten Neues entstehen lässt: vollreife<br />
Trauben von der kalkreichen Paradelage<br />
Lusthausberg in Hollenburg, spontan vergoren<br />
mit einem minimalen Anteil an ganzen<br />
Beeren und in der grünen Flasche wie<br />
in den 70er-Jahren in limitierter Auflage<br />
gefüllt. Und so macht jede der zweitausend<br />
0,75er-Flaschen einfach Freude. Viel Extrakt,<br />
finessenreich, komplex und dennoch nicht<br />
kompliziert!<br />
Im Rahmen der Erstpräsentation dieser<br />
Jubiläumsedition wurden bis ins Jahr 2002<br />
Grüne Veltliner vom Lusthausberg gezeigt,<br />
die klarmachen, dass die Weine aus dieser<br />
speziellen Lage, die direkt erhöht an der<br />
Donau liegen, von Flaschenreife extrem<br />
profitieren. Apropos Höhe: Ganz oben am<br />
Lusthausberg wurde dort, wo einst das<br />
chinesische Lusthaus stand, die moderne<br />
Variante und Kunstinstallation »The Additional<br />
Bedroom« von Richie Hoeck aufgestellt.<br />
DIE ABOTHEK<br />
Erhältlich ist die »Edition 75« in der von<br />
Philipp Geymüller gegründeten Abothek.<br />
Als Abonnent erhält man jeden Monat in<br />
einer exklusiven Box drei speziell kuratierte<br />
Weine aus ganz Europa mit einem unterhaltsamen<br />
und informativen »Beipackzettel«<br />
zum Fixpreis von € 33,– inkl. Versand.<br />
So kann man sich entspannt auf eine Wein-<br />
Entdeckungsreise der besonderen Art begeben<br />
und bei Bedarf die einzelnen Flaschen<br />
im Shop der Abothek bequem nachbestellen.<br />
Und weil das Gute in Hollenburg<br />
besonders nahe liegt, werden über die Abo-<br />
93<br />
GRÜNER VELTLINER KREMSTAL<br />
DAC RIED LUSTHAUSBERG<br />
EDITION 75<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit<br />
feinen Wiesenkräutern unterlegte<br />
Nuancen von gelbem Apfel und<br />
etwas Mango, tabakige Würze,<br />
mineralischer Anklang. Stoffig,<br />
zarte Kernobstnuancen, ein Hauch<br />
von Ananas, cremige Textur, feines,<br />
lebendiges Säurespiel, bleibt gut<br />
haften, salzige Nuancen im Abgang,<br />
bereits zugänglich, wird mit<br />
Flaschenreife noch zulegen.<br />
thek insbesondere auch die Eigenproduktionen<br />
der Domäne Baron Geymüller vertrieben,<br />
die die hohe Messlate für die Qualität<br />
der anderen Weine im Programm der Abothek<br />
bilden.<br />
INFO<br />
Winzerhof Familie Dockner<br />
Ortsstraße 30, 3508 Höbenbach<br />
T: +43 2736 7262<br />
dockner.at<br />
Domäne Baron Geymüller<br />
Schloss Hollenburg<br />
Obere Hollenburger Hauptstraße 14<br />
3506 Hollenburg<br />
T: +43 2739 2229<br />
domaenebarongeymueller.at<br />
abothek.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 41
wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />
Aus mehr als 9000<br />
eingereichten Weinen<br />
kürte eine Expertenjury<br />
die 17 SALON-Sieger<br />
des Jahres <strong>2020</strong>.<br />
Foto: Shutterstock<br />
42 falstaff okt <strong>2020</strong>
Die Experten-Verkostung im<br />
SALON <strong>Österreich</strong> Wein gilt wohl zu<br />
Recht als härtester Weinwettbewerb<br />
des Landes. Für diese offizielle<br />
Staatsmeisterschaft des heimischen<br />
Weins werden insgesamt<br />
270 ausgezeichnete SALON-Weine<br />
sowie 17 Kategorie-Sieger ermittelt.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
SALON<br />
ÖSTERREICH<br />
WEIN <strong>2020</strong><br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
43
wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />
Lauter strahlende Gesichter:<br />
Alle Sieger des SALON<br />
<strong>Österreich</strong> Wein <strong>2020</strong> mit<br />
ÖWM-Chef Chris Yorke (Mitte).<br />
E<br />
s ist und bleibt kein Jahr wie<br />
jedes andere. Die ursprünglich<br />
geplanten Veranstaltungen<br />
konnten nicht stattfinden, auch<br />
die Einreichungen zu den Landesprämierungen<br />
verzögerten sich. Doch<br />
nun hatte das Warten endlich ein Ende: Am<br />
8. September wurden die SALON-Sieger<br />
verkündet. In weiterer Folge werden einige<br />
Veranstaltungen im kleinen Rahmen stattfinden,<br />
doch die traditionellen großen<br />
SALON-Verkostungen müssen heuer ausfallen.<br />
Ab sofort ist auch das neue SALON-<br />
Buch verfügbar, in dem die prämierten<br />
SALON-Weine und ihre Winzer präsentiert<br />
werden. Nicht nur private Weinliebhaber,<br />
sondern auch Gastronomen und Einkäufer<br />
des Handels benutzen es gerne als Grundlage<br />
für ihre Kaufentscheidungen.<br />
MAKING OF SALON-WEINE<br />
Und so werden die 270 prämierten Weine<br />
und Sieger ermittelt: Am Anfang stehen die<br />
Landesweinverkostungen, über die man<br />
sich für die finale Blindverkostung in unterschiedlichen<br />
Sortengruppen qualifizieren<br />
kann. Nur ganze 350 Weine kamen heuer<br />
Christopher Perepatics vom Weingut Neff<br />
in Podersdorf lieferte sein Meisterstück ab.<br />
in die Endrunde, von diesen schafften es gerade<br />
einmal 210 in den SALON – eine massive<br />
Auslese, denn alleine in NÖ nahmen<br />
heuer nicht weniger als 836 Betriebe teil<br />
und reichten die Rekordzahl von 5200 Weinen<br />
ein. Im Burgenland waren es 1686 und<br />
in der Steiermark 1809 Weine, die auf Landesebene<br />
prämiert wurden. Mit den rund<br />
400 Mustern aus der dynamischen Weinstadt<br />
Wien lag die Gesamtzahl der zu bewertenden<br />
Kreszenzen damit jenseits von<br />
9000 Weinen.<br />
Neben den stillen Weinen durften sich<br />
auch die Sekterzeuger um einen SALON-<br />
Sieg bemühen und direkt für ein Finale einreichen,<br />
bei dem aus über 100 Weinen immerhin<br />
20 den SALON erreichten.<br />
Für die Endrunden der Blindverkostung<br />
wurde in unterschiedlichen Kategorien<br />
mehrere Tage lang verkostet. Die Mitglieder<br />
der Verkostungsjury müssen die amtliche<br />
Verkosterprüfung abgelegt haben oder eine<br />
vergleichbare Ausbildung aufweisen können,<br />
wie beispielsweise den Weinakademiker.<br />
Daneben sind noch Weinberater aus<br />
dem Bereich Weinbauschulen und Kammern<br />
mit von der Partie. Um optimal auf<br />
Fotos: ANNA STOECHER, Jakob Gsöllpointner, Silvia Libbiseller, Claudia Schindlmaißer<br />
44 falstaff okt <strong>2020</strong>
die SALON-Bewertung vorbereitet zu sein,<br />
findet jährlich im Vorfeld des Wettbewerbs<br />
ein eigenes Verkostungstraining statt, bei<br />
dem unter anderem die stilistische Weiterentwicklung<br />
des österreichischen Weins<br />
analysiert wird. Das Ergebnis des Blindverkostungsmarathons<br />
sind 210 Weine in<br />
18 Kategorien sowie 20 Qualitätsschaumweine,<br />
die dank ihrer herausragenden<br />
Qualität die Speerspitze der heimischen<br />
Weinwirtschaft bilden.<br />
Doch damit nicht genug: In 17 Kategorien,<br />
vom Sekt über den klassischen Grünen<br />
Veltliner und andere autochthone Sorten<br />
bis zu fruchtigen Rotweinen und edelsüßen<br />
Weinen, wird je ein SALON-Sieger ermittelt.<br />
Zusätzlich zu den Weinen aus den<br />
Blindverkostungen werden jährlich 40 sogenannte<br />
Fixplätze von unabhängigen<br />
Weinjournalisten, Fachmagazinen wie dem<br />
<strong>Falstaff</strong> und Sommelier-Vereinen in den<br />
SALON gewählt. Die zehn häufigsten Nennungen<br />
unter allen Nominierungen – meist<br />
langjährig etablierte Weinklassiker – bilden<br />
Der »Mathäi Große<br />
Reserve brut« vom Stift<br />
Klosterneuburg siegte<br />
in der Sekt-Kategorie.<br />
Zum Doppelsieger<br />
krönte sich das<br />
Weingut Ernst<br />
Frischauf aus<br />
Röschitz im<br />
Weinviertel.<br />
den exklusiven Kreis<br />
dieser Auserwählten.<br />
Sie zählen damit zu<br />
den Top-Empfehlungen<br />
der Experten.<br />
ALLE SIEGER<br />
IM DETAIL<br />
• Den ersten Sortenkategoriesieg,<br />
den Welschriesling,<br />
holte sich mit dem Welschriesling<br />
Ried Reintal 2019 das Weingut Wagner<br />
in Prottes im Weinviertel. Michael Wagner<br />
hat zunächst am Konservatorium eine<br />
Ausbildung als Musikschullehrer abgeschlossen,<br />
dann aber 2002 die Weingärten<br />
übernommen, die seine Familie im<br />
Nebenerwerb bewirtschaftete. Gemeinsam<br />
mit seiner Frau Lisa hat er die Weinbaufachschule<br />
absolviert, und nun setzt<br />
das junge Paar voll auf die Erzeugung<br />
von Qualitätsweinen.<br />
• Der Sieger in der Kategorie Grüner Veltliner<br />
klassisch muss sich nahezu jedes Jahr<br />
in einem besonders harten Bewerb durchsetzen,<br />
denn hier ist die Konkurrenz<br />
enorm. Der SALON-Sieger Grüner Veltliner<br />
Weinviertel DAC 2019 Ried Mühlberg<br />
kommt vom Weingut Hinteregger<br />
aus Sitzendorf an der Schmida im Weinviertel.<br />
Bei einem Heurigenbesuch in der<br />
idyllischen Sitzendorfer Kellergasse namens<br />
»Kälbergarten« kann man die qualitätsvolle<br />
Weinpalette des Familienbetriebs<br />
kennenlernen.<br />
• Mit seinem kraftvollen Grünen Veltliner<br />
Ried Dorner 2019, einer Gösinger Toplage,<br />
hat Gerald Waltner aus Kirchberg<br />
am Wagram nicht nur <strong>2020</strong> zum wiederholten<br />
Mal die Wagram Trophy gewonnen,<br />
sondern holte sich jetzt als Sahnehäubchen<br />
auch noch den SALON-Sieg in<br />
der Gruppe Grüner Veltliner kräftig.<br />
• Das Weingut von Ernst Frischauf in<br />
Röschitz schaffte das Kunststück, gleich<br />
zwei SALON-Siege abzuholen: Zum einen<br />
die Riesling-Kategorie mit Ried Rittsteig<br />
2019, einem kraftvollen, rassigen<br />
Sortenvertreter, gewachsen auf sandigem<br />
Lössboden. Und zum anderen die Kategorie<br />
Fruchtsüße Weine mit einem auf den<br />
Namen »Fräulein Frischauf« getauften<br />
Weißburgunder, leicht im Alkohol mit angenehm<br />
fruchtiger Säure, aber auch nussiger,<br />
karamelliger Süße.<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
45
wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />
Die Brüder<br />
Konrad jun. und<br />
Lukas Mariel aus<br />
Wulkaprodersdorf<br />
sind Sieger mit der<br />
roten Cuvée<br />
»Condre«.<br />
• In der Weißer Burgunder-Gruppe heißt<br />
der SALON-Sieger Weinhof Neubauer<br />
aus Tieschen für den eleganten Chardonnay<br />
Vulkanland Steiermark DAC 2019.<br />
Peter und Maria Neubauer bewirtschaften,<br />
unterstützt von Sohn Robert, Weingärten<br />
in den besten Rieden am Königsberg,<br />
Aunberg und Patzenberg. Die vulkanischen<br />
Verwitterungsböden am Königsberg<br />
verleihen ihrem Chardonnay Stoffigkeit,<br />
Mineralität und Salzigkeit.<br />
• Der Sieger in der Gruppe der Im neuen<br />
Holz geschulten weißen Burgunder<br />
kommt aus dem Kamptal und geht an<br />
den Chardonnay »Saxess X Barrique«<br />
2017 des Winzerhofs Sax in Langenlois.<br />
2008 haben die Zwillinge Michael und<br />
Der Winzerhof Kiss brillierte<br />
mit seinem Blaufränkisch vom<br />
Joiser Jungenberg.<br />
Rudolf jun. den elterlichen Betrieb<br />
übernommen und kreierten rasch mit<br />
»Saxess« ihren eigenen Burgunderstil,<br />
indem sie moderne Technik mit dem Bewusstsein<br />
für Tradition kombinieren.<br />
• In einer speziellen Gruppe werden die<br />
Urtypisch österreichischen Weißweine zusammengefasst,<br />
hier finden sich Gemischter<br />
Satz, Rotgipfler und Zierfandler, Neuburger<br />
und die Sorte Roter Veltliner. Die<br />
Familie Schabasser aus Traismauer darf<br />
sich über den Erfolg in dieser Gruppe mit<br />
ihrem Roten Veltliner 2019 freuen.<br />
• Mit gleich 15 Sortenvertretern war der<br />
würzige Sauvignon Blanc diesmal ins<br />
Rennen um den SALON-Sieg eingezogen.<br />
Am Ende hatte der Weinhof Rossmann<br />
aus St. Peter am Ottersbach die besten<br />
Karten und holte den Sieg mit seinem<br />
Sauvignon Blanc Vulkanland Steiermark<br />
DAC Gebietswein ins steirische Vulkanland.<br />
• In der Gruppe »Schmeckerte« sind die<br />
besten Vertreter der weißen Aroma sorten<br />
zusammengefasst, dazu zählen die<br />
Muskateller-Varietäten, Muskat-Ottonel<br />
und die Traminer. Das Weingut Frühwirth<br />
holte mit einem halbtrockenen Gelben<br />
Traminer Vulkanland Steiermark DAC<br />
aus Klöch diese Trophy.<br />
<<br />
Fotos: Claudia Schindlmaißer, beigestellt<br />
46 falstaff okt <strong>2020</strong>
SALON<br />
hat immer<br />
SAISON<br />
österreichwein.at<br />
Der härteste Weinwettbewerb <strong>Österreich</strong>s beweist:<br />
<strong>Österreich</strong> hat in allen Kategorien Spitzenweine zu<br />
bieten. Einmal im Jahr nimmt der Weg von der Rebe bis<br />
ins Glas einen steilen Anstieg, der die Besten von den<br />
Guten trennt. Nur die Besten schaffen es ganz hinauf,<br />
in den SALON <strong>Österreich</strong> Wein.
wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />
ÖSTERREICH IST<br />
AUCH BEI DEN<br />
WEINSTILEN DER<br />
FEINKOSTLADEN<br />
EUROPAS.<br />
• Die Rotweinkate-<br />
gorie Frisch &<br />
Fruchtig gewann die<br />
trinkfreudige rote Cuvée<br />
namens »Sunset«, erzeugt<br />
vom Weingut Urban<br />
in Wullersdorf im Weinviertel.<br />
• Auch die Sieger der Gruppe Blauer<br />
Zweigelt kommen aus dem Weinviertel,<br />
hier holten sich Leo und Dagmar Wunderer<br />
aus Oberfellabrunn mit dem stoffigen<br />
Zweigelt 2015 Limited Grande Reserve<br />
den SALON-Sieg.<br />
• In der Gruppe St. Laurent & Pinot Noir<br />
konnte sich Christopher Perepatics vom<br />
Weingut Neff in Podersdorf mit seinem<br />
St. Laurent 2017 »Meisterstück« durchsetzen,<br />
als besten Blaufränkisch kürten<br />
die Juroren den Blaufränkisch 2018 Ried<br />
Jungenberg vom Winzerhof Kiss in Jois<br />
am Leithaberg.<br />
• Die immer stark besetzte Cuvée-Gruppe<br />
konnte in diesem Jahr das Weingut Mariel<br />
aus Wulkaprodersdorf im Weinbaugebiet<br />
Leithaberg mit der Cuvée »Condre<br />
2018« für sich entscheiden.<br />
• Als bester Süßwein wurde die Scheurebe<br />
TBA 2017 von Roland Steindorfer in<br />
Apetlon ausgezeichnet.<br />
• Und die Kategorie Sekt g.U. ging an das<br />
Weingut Stift Klosterneuburg für den<br />
»Mathäi Große Reserve brut«.<br />
Lisa und Michael<br />
Wagner aus Prottes<br />
im Weinviertel<br />
waren mit ihrem<br />
Welschriesling<br />
erfolgreich.<br />
Und wer nun Lust auf besten Wein aus <strong>Österreich</strong><br />
bekommen hat, dem sei der Besuch<br />
der Homepage aufzumwein.at empfohlen,<br />
mit der die <strong>Österreich</strong>ische Weinmarkteting<br />
eine Plattform geschaffen hat, die über die<br />
aktuellsten Weinevents informiert.<br />
<<br />
Das Weingut Roland<br />
Steindorfer aus Apetlon<br />
stellte den besten Süßwein.<br />
Fotos: Claudia Schindlmaißer, beigestellt<br />
48 falstaff okt <strong>2020</strong>
EINE VORSORGE FÜR ALLE,<br />
DENEN DIE NATUR AM HERZEN LIEGT.<br />
ECO SELECT INVEST.<br />
Investieren Sie 100 % nachhaltig und mit gutem Gewissen. Eco Select<br />
Invest ist die erste fondsgebundene Lebensversicherung, die mit dem<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden ist.<br />
wienerstaedtische.at<br />
IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN<br />
Zu diesem Versicherungsprodukt gibt es ein Basisinformationsblatt, das bei Ihrer/Ihrem BeraterIn schriftlich und elektronisch (E-Mail)<br />
erhältlich ist. Die jeweils aktuelle Fassung finden Sie auch auf unserer Website wienerstaedtische.at
tasting / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />
ALLE<br />
SALON-<br />
SIEGER<br />
<strong>2020</strong><br />
Die SALON-Sieger werden in einer mehrstufigen<br />
Blindprobe von einem Fachpanel nach Maßgabe<br />
besonderer Sortentypizität ermittelt. Hier alle<br />
Sieger der diesjährigen Verkostung, übersichtlich<br />
für alle Weinfreunde zusammengefasst.<br />
NOTIZEN PETER MOSER<br />
Aus mehr als 9000<br />
Weinen ermittelten<br />
die Tester des SALON<br />
<strong>Österreich</strong> Wein die<br />
diesjährigen Botschafter<br />
österreichischer<br />
Weinkultur.<br />
Am 8. September war es endlich<br />
wieder so weit: Die Sieger<br />
des diesjährigen SALON<br />
<strong>Österreich</strong> Wein, des härtesten<br />
offiziellen Weinwettbe werbs<br />
des Landes, wurden bekannt gegeben. In<br />
einem mehrstufigen Auswahlprozess<br />
wurden von Fachleuten über mehrere Tage<br />
hinweg in Blindverkostungen jene insgesamt<br />
270 Weine ermittelt, die nun ein Jahr<br />
lang als Botschafter der österreichischen<br />
Weinkultur auch für den Fachhandel ein<br />
verlässliches Qualitätsgütesiegel darstellen<br />
werden.<br />
Für die 33. Ausgabe des SALON wurden<br />
mehr als 9000 Weine eingereicht, die über<br />
die Landesvorausscheidungen ins große<br />
Finale und somit ins Rennen um den<br />
begehrten Titel eines der insgesamt<br />
17 SALON-Sieger wollten. Covidbedingt<br />
musste heuer die Gala-Veranstaltung zur<br />
Verleihung der Titel aus Sicherheitsgründen<br />
abgesagt werden. Wir haben die Preisträger<br />
daher um die Zusendung ihrer erfolgreichen<br />
Weine gebeten und diese in der<br />
<strong>Falstaff</strong>-Redaktion verkostet. Hier präsentieren<br />
wir Ihnen alle SALON-Sieger <strong>2020</strong>.<br />
1 2<br />
1<br />
Welschriesling<br />
91<br />
•<br />
Welschriesling Ried Reintal 2019<br />
Weingut Wagner, Prottes, Weinviertel<br />
12 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frischer grüner Apfel, ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />
Nuancen von Limettenzesten, mineralischer Touch.<br />
Straff, weißes Kernobst, zart nach Birne, frischer<br />
Säurebogen, zitronig-salzig im Abgang, feiner Melonentouch<br />
im Nachhall, animierender, leichtfüßiger Stil.<br />
wagner-weine.at,<br />
€ 5,30<br />
2<br />
Grüner Veltliner<br />
klassisch<br />
91<br />
•<br />
Grüner Veltliner Weinviertel DAC 2019 Ried Mühlberg,<br />
Weingut Hinteregger<br />
Sitzendorf an der Schmida, Weinviertel<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zarte Kräuterwürze,<br />
dezente gelbe Fruchtanklänge, zart nach Apfel<br />
und Melone, frische Orangenzesten. Mittlerer Körper,<br />
präsenter Säurebogen, feine Fruchtsüße, ein Hauch von<br />
Banane und Honig im Abgang, bereits entwickelt, vielseitiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
weingut-hinteregger.at, € 5,–<br />
Fotos: Shutterstock, Marcus Wiesner, Claudia Schindlmaißer<br />
50<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
3 4<br />
3<br />
Grüner Veltliner kräftig<br />
93<br />
•<br />
Grüner Veltliner 2019 Ried Dorner<br />
Weingut Gerald Waltner, Kirchberg am Wagram,<br />
Wagram<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Dezent nach<br />
Wiesenkräutern, ein Hauch von Anis, gelbe Apfelfrucht,<br />
Orangenzesten unterlegt. Saftig, dezente Fruchtsüße, integrierte<br />
Säurestruktur, mineralisch-salziger Touch im Abgang,<br />
etwas feuriger Nachhall, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />
weingutwaltner.at, € 10,–<br />
4<br />
Riesling<br />
92<br />
•<br />
Riesling 2019 Ried Rittsteig<br />
Weingut Ernst & Sonja Frischauf, Röschitz,<br />
Weinviertel<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Zart floral<br />
unterlegte reife weiße Tropenfrucht, frischer Weingartenpfirsich,<br />
ein Hauch von Blütenhonig und Limette. Straff,<br />
engmaschig, mineralische Textur, feine Extraktsüße, angenehmer<br />
Säurebogen, salzig im Abgang, kraftvoll und anhaftend,<br />
verfügt über Reifepotenzial.<br />
frischauf-wein.at, € 7,50<br />
5<br />
Burgunder klassisch<br />
92<br />
•<br />
Chardonnay Vulkanland Steiermark DAC 2019,<br />
Weinhof Neubauer, Jörgen-Tieschen, Vulkanland<br />
Steiermark<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine gelbe<br />
Tropenfrucht, Nuancen von Honigmelone und Mango, zart<br />
nach Mandarinenzesten, mineralischer Touch unterlegt.<br />
Mittlerer Körper, frische Apfelfrucht, feine Säurestruktur,<br />
bleibt gut hängen, ein facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
weinhof-neubauer.at<br />
€ 6,80<br />
6<br />
Burgunder kräftig<br />
93<br />
•<br />
Chardonnay Saxess X Barrique 2017<br />
Winzerhof Sax, Langenlois, Kamptal<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe. Feine gelbe<br />
Tropenfruchtnuancen, ein Hauch von Biskuit, gut integrierte<br />
Holznote. Stoffig, cremige, elegante Textur, angenehme<br />
Extraktsüße, gelber Pfirsich, feiner Säurekern, ein Hauch<br />
von Honigmelone im Abgang, bereits antrinkbar, weiteres<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
winzersax.at<br />
€ 13,–<br />
5 6<br />
7 8<br />
7<br />
Diverse Rebsorten<br />
91<br />
•<br />
Roter Veltliner 2019, Weinbau Werner Schabasser,<br />
Traismauer, Traisental<br />
12 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit zarten<br />
Wiesenkräutern unterlegte Nuancen von Birnen und Steinobst,<br />
ein Hauch von Honig und Orangenzesten. Mittlere<br />
Komplexität, etwas Mango, dezente Säure, Nougat-Touch<br />
im Abgang, bereits gut entwickelt.<br />
weinbau-schabasser.at, € 3,–<br />
8<br />
Sauvignon Blanc<br />
92<br />
•<br />
Sauvignon Blanc Vulkanland<br />
Steiermark DAC 2019<br />
Weinhof Rossmann, St. Peter am<br />
Ottersbach, Vulkanland Steiermark<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Frische Wiesenkräuter,<br />
etwas Mango und Stachelbeeren, ein Hauch von<br />
grünem Apfel. Mittlere Komplexität, weißes Kernobst,<br />
frisch strukturiert, mineralisch, feine Fruchtsüße im Abgang,<br />
bleibt haften, bereits antrinkbar, zitroniger Nachhall,<br />
würzige Stilistik.<br />
rossmann.wine, € 9,–<br />
9<br />
Schmeckerte<br />
95<br />
•<br />
Gelber Traminer Klöch 2019 Vulkan Steirerland<br />
DAC, Weingut Frühwirth, Klöch, Vulkanland Steiermark<br />
14 Vol.-%, DV. Halbtrocken. Mittleres Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Feine Nuancen von Rosen und Marshmallows,<br />
gelber Pfirsich im Hintergrund. Straff, engmaschig und voll<br />
Energie. Feine weiße Steinobstaromen, frisch und<br />
mineralisch, zeigt sehr gut Länge, harmonisch, bereits<br />
zugänglich, verfügt über sicheres Reifepotenzial.<br />
fruehwirth.at<br />
€ 12,50<br />
10<br />
Rotwein frisch/fruchtig<br />
91<br />
•<br />
Sunset Cuvée Rot 2019<br />
Urban, Wullersdorf, Weinviertel<br />
12,5 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Fruchtiges Bukett nach frischen<br />
Zwetschgen, ein Hauch von Feigen, kandierte Veilchen unterlegt,<br />
einladendes Bukett. Saftig, elegant, frische Herzkirschen,<br />
ausgewogen, feines Säurespiel, angenehm würziger<br />
Nachhall mit salzigem Finale, bereits gut antrinkbar.<br />
weingut-urban.at<br />
€ 6,70<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 51
tasting / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />
Das Weinviertel ist<br />
in zahlreichen Kategorien<br />
von Weiß über Rot bis Süß<br />
unter den Siegern vertreten.<br />
15<br />
Fruchtsüße Weine<br />
91<br />
•<br />
Weißburgunder 2019 Fräulein<br />
Frischauf, Weingut Ernst Frischauf, Röschitz,<br />
Weinviertel<br />
11 Vol.-%, DV. Süß. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart<br />
nussig-kräuterwürzig unterlegte feine gelbe Fruchtnoten,<br />
ein Hauch von reifer Birne, zarter Blütenhonig. Saftig, leichtfüßig,<br />
angenehme Fruchtsüße, die im Finale mitschwingt,<br />
bietet unkomplizierten Trinkgenuss, feiner Ananastouch im<br />
Nachhall. frischauf-wein.at, € 7,50<br />
11<br />
Zweigelt<br />
92<br />
•<br />
Zweigelt 2015 Limited Grande<br />
Reserve Leo und Dagmar Wunderer, Oberfellabrunn,<br />
Weinviertel<br />
14 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Zarte Edelholznuancen, reife<br />
Kirschfrucht, ein Hauch von Zwetschgen, feiner Gewürztouch.<br />
Saftig, elegant, zarter Schokoladetouch in der<br />
Textur, integrierte, würzige Tannine, süßer Nachhall, ein<br />
stoffiger Speisenwein mit Entwicklungspotenzial.<br />
wein-leo-dagmar-wunderer.at, € 16,50<br />
13<br />
Blaufränkisch<br />
93<br />
•<br />
Blaufränkisch 2018 Ried<br />
Jungenberg, Winzerhof Kiss<br />
Jois, Leithaberg<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Feine florale Nuancen, tabakig, rotbeerige<br />
Fruchtnoten, feine Blutorangenzesten, Lakritze klingt an,<br />
mineralischer Touch. Mittlere Komplexität, saftig, kraftvoll,<br />
etwas Kräuterwürze, schwarze Kirschenfrucht im Abgang,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
winzerhof-kiss.at, € 29,–<br />
16<br />
Edelsüße Weine<br />
95<br />
•<br />
Scheurebe TBA 2017<br />
Weingut Roland Steindorfer, Apetlon, Neusiedlersee<br />
9 Vol.-%, NK. Süß. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe. Zart nussig<br />
unterlegte Honignote, gelbe Tropenfrucht, Mandarinen,<br />
Maracuja klingen an, ein Hauch von Blutorangen und Nougat.<br />
Saftig, gute Komplexität, ohne üppig zu sein, cremige<br />
Textur, fruchtsüße Länge, Honig im Nachhall, sicheres Zukunftspotenzial.<br />
weingut-steindorfer.at<br />
€ 22,20<br />
12<br />
St. Laurent / Pinot Noir<br />
92<br />
•<br />
St. Laurent 2017 Meisterstück<br />
Neff-Perepatics, Podersdorf, Neusiedlersee<br />
13,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Etwas Cassis, Orangenzesten, ein<br />
Hauch von Gewürzen, Nelken, dunkles Waldbeerkonfit.<br />
Saftig, kraftvoll, etwas Nougat, eingebundene Tannine,<br />
Brombeeren im Abgang, balancierter Speisenbegleiter.<br />
neff-wein.at, € 12,50<br />
14<br />
Cuvées und andere Sorten<br />
93<br />
•<br />
Cuvée Condre 2018<br />
Weingut Mariel, Wulkaprodersdorf, Leithaberg<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, tiefer Kern, violette<br />
Reflexe, zarter Ockerrand. Feine schwarze Beerenfrucht,<br />
Brombeerkonfit, reife Zwetschgen, ein Hauch von Nougat.<br />
Saftig, reife Kirschen, ein Hauch von Gewürzen, etwas Schokolade,<br />
zart nach Kardamom, pfeffriger Touch, mineralische<br />
Anklänge. mariel.at, € 16,80<br />
17<br />
Sekt g.U. (mit geschütztem Ursprung)<br />
93<br />
•<br />
Mathäi Große Reserve Sekt g.U. NV<br />
Weingut Stift Klosterneuburg, Klosterneuburg, Wagram<br />
12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe, zartes, feinperliges<br />
Mousseux. Einladende Nuancen nach gelber Tropenfrucht,<br />
Nuancen von Mango und Blütenhonig, ein Hauch von<br />
Biskuit und Limettenzesten. Saftig, frisch strukturiert, mineralisch<br />
und gut anhaftend, besitzt Länge und Reifepotenzial.<br />
stift-klosterneuburg.at, € 24,90<br />
9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
52<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
WEINGUT LEO HILLINGER<br />
Immer ein<br />
Hochgenuss. Die<br />
Weine vom Weingut<br />
Leo HILLINGER –<br />
Ihre Begleiter für<br />
besondere Momente.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
WEINE VON<br />
LEO HILLINGER<br />
Je nach Stimmung oder Anlass suchen wir die perfekte<br />
Weinbegleitung – die Weine vom Weingut Leo HILLINGER<br />
bieten für jeden Moment den passenden Wein.<br />
Frisch und fruchtig. Belebend und<br />
prickelnd. Samtig und erdverbunden.<br />
Naturbelassen und traditionell.<br />
Edel und grazil. Jeder Wein<br />
trägt seinen persönlichen Charakter in sich.<br />
Geprägt durch seine Herkunft, gereift unter<br />
sorgfältiger Pflege. Erst im Zusammenspiel<br />
von Klima, Boden, Rebe und sanfter Bearbeitung<br />
entfalten die Trauben ihr Potenzial.<br />
Darauf legt das Weingut Leo HILLINGER<br />
besonderen Wert. Denn nur die besten<br />
Bedingungen bringen die besten Weine hervor.<br />
Bereits seit 2010 bewirtschaftet das<br />
Weingut seine Weingärten vollständig bioorganisch.<br />
Mit dem besonderen Blick auf<br />
jede Sorte und auf jede Lage. So entstehen<br />
im Einklang mit der Natur unverwechselbare<br />
Weine, die sich als ideale Begleiter für viele<br />
Lebenslagen präsentieren.<br />
FRISCH & FRUCHTIG<br />
Diese Weine sind Ihr optimaler Begleiter,<br />
wenn es um einen lockeren Abend mit<br />
Freunden geht – denn der Abend ist jung,<br />
und in guter Gesellschaft darf es ruhig einmal<br />
ein Glaserl mehr sein. Speziell zur<br />
Herbstzeit begleiten Sie die Weine der Kategorie<br />
»Frisch und fruchtig« gerne zu einem<br />
gemütlichen Picknick in der Natur. Einfach<br />
genießen und den Alltag vergessen.<br />
BESONDERES PICKNICK-ERLEBNIS<br />
Ein besonderes Erlebnis bietet ein HILL<br />
Picknick in der Natur oder inmitten der<br />
Weinberge. Der HILL Picknickkorb ist mit<br />
vielen Köstlichkeiten bepackt und steht am<br />
Weingut Leo HILLINGER in Jois und in<br />
den Leo HILLINGER Wineshops & Bars<br />
Parndorf und Wien-Wollzeile abholbereit.<br />
Reichlich gefüllt mit regionalen Köstlichkeiten<br />
lädt er Sie dazu ein, schöne Stunden mit<br />
lieben Menschen im Grünen zu verbringen.<br />
Kombiniert mit einer Kellerführung am<br />
Weingut Leo HILLINGER – ein besonderes<br />
Erlebnis mit viel Genuss.<br />
VERKOSTUNGEN AM HILL 1<br />
2004 erfüllte sich Leo Hillinger seinen<br />
Traum vom eigenen, modernen Weingut.<br />
Der Platz dafür ist nicht zufällig gewählt.<br />
Von hier aus haben Sie alles im Blick, was<br />
seinen Wein ausmacht: das Leithagebirge,<br />
den Neusiedler See und die ferne Ebene,<br />
in der sich der See zu verlaufen scheint.<br />
Am und rund um den »Hill 1« dreht sich<br />
alles um den Wein. Um Lebensfreude, um<br />
Genuss, um das Besondere. Bei den Führungen<br />
und Verkostungen am »Hill 1« erleben<br />
Sie den Spirit von »more than wine« in<br />
allen Facetten.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
leo-hillinger.com<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 53
THERMENREGION:<br />
NEUER, ALTER GLANZ<br />
Fährt man von Wien gen Süden, kommt man in eine Gegend von besonderer Schönheit:<br />
sanfte Hügel, über und über mit Rebstöcken bepflanzt, und pittoreske Orte wie<br />
Gumpoldskirchen, die sich ihren ursprünglichen Charme erhalten konnten.<br />
Schon die österreichischen Monarchen<br />
reisten gerne in die Region<br />
nahe der Hauptstadt – sie schätzten<br />
nicht nur die landschaftlichen<br />
Reize, sondern auch die süffigen<br />
Weine von den sonnenverwöhnten Rebhängen.<br />
Die Weine der Thermenregion erfreuten<br />
sich jedoch nicht nur am Habsburgerhof<br />
größter Beliebtheit, zu jener Zeit waren<br />
sie auch im Ausland heiß begehrt: Der<br />
»Gumpoldskirchner«-Weißwein durfte auf<br />
keiner Festtafel gekrönter Häupter fehlen,<br />
und auch der »Vöslauer«-Rotwein stand<br />
dazumal für höchste Qualität. Nach dem<br />
Weinskandal leitete das neue österreichische<br />
Weingesetz 1985 eine neue Ära in der<br />
bekannten Region ein: Die Anbaugebiete<br />
Gumpoldskirchen und Bad Vöslau wurden<br />
zusammengefasst und heißen seither Thermenregion<br />
– heute umfasst das Anbaugebiet<br />
knapp 2200 Hektar entlang des Wienerwalds.<br />
Die Weingärten sind nach Süd<br />
und Südost ausgerichtet und somit von der<br />
Sonne besonders be günstigt. Neben den<br />
regionalen Spezialitäten Zierfandler und<br />
Rotgipfler schätzen Kenner vor allem auch<br />
den dortigen Pinot Noir und Sankt Laurent.<br />
Genau genommen besteht die Thermenregion<br />
aus einem nördlichen und einem<br />
südlichen Teil: Während im nördlichen Teil<br />
rund um Gumpoldskirchen vorwiegend<br />
Weißweintrauben wachsen, finden sich im<br />
südlichen Teil wie etwa in Tattendorf oder<br />
Sooß mehr rote Sorten.<br />
Die Reben profitieren von einem optimalen<br />
Klima mit warmen Sommern und einem<br />
milden, trockenen Herbst. Aber auch große<br />
Temperaturunterschiede zwischen Tag und<br />
Nacht sorgen für optimale Bedingungen:<br />
Tagsüber treiben Sonne und Wärme die<br />
Reifung der Beeren voran, während nachts<br />
kühle Luftströmungen aus dem Wienerwald<br />
für Säure und Frische sorgen. Besonders<br />
begünstigt sind die Weingärten am Fuße<br />
des Anningers, des Hausbergs der Thermenregion.<br />
Einer weiterer Grund, warum vor<br />
allem die autochthonen Sorten Zierfandler<br />
und Rotgipfler, aber auch weiße wie rote<br />
Burgundersorten in der Thermenregion so<br />
gut gedeihen: Die Böden weisen einen extrem<br />
hohen Kalkgehalt auf, vergleichbar<br />
etwa mit denen im Burgund. Nur wenige<br />
Anbauregionen können da mithalten –<br />
das wussten schon die Zisterziensermönche,<br />
die im 12. Jahrhundert, vom Burgund kommend,<br />
in Thallern eines der heute ältesten<br />
Wein güter <strong>Österreich</strong>s gründeten. Von<br />
ihrem önologischen Wissen profitierte<br />
damals die gesamte Region, widmeten<br />
sich die heiligen Brüder doch neben der<br />
Bibellektüre mit Leidenschaft dem<br />
Weinbau.<br />
54<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
THERMENREGION<br />
Ehrliche Nachhaltigkeit<br />
und Innovation<br />
Herzlich willkommen! Unser mit sehr<br />
viel Liebe geführter Wein- und Heurigenbetrieb<br />
liegt inmitten des historischen<br />
Herzens von Perchtoldsdorf,<br />
direkt vor den Toren Wiens. Seit vielen<br />
Generationen setzen wir alles daran,<br />
dass sich Junge und Junggebliebene<br />
in unserem historischen Heurigenbetrieb,<br />
der erstmals 1431 urkundlich<br />
erwähnt wurde, wohlfühlen.<br />
Nachhaltigkeit in unseren Weinbaurieden<br />
ist für uns ein wichtiges Thema. Im<br />
April 2015 wurden wir vom österreichischen<br />
Weinbauverband nachhaltig<br />
zertifiziert. Seitdem haben wir in der<br />
Traubenproduktion, Weinerzeugung,<br />
Weingartenanlage, Ökonomie und im<br />
Sozialen hohe Qualitätsziele umgesetzt.<br />
Weinfreunde können unsere<br />
Produkte gerne ab Hof oder in der<br />
Ortsvinothek Perchtoldsdorf erwerben<br />
oder online auf onlinevinothek.drexlerleeb.at<br />
bestellen.<br />
WEINGUT / HEURIGER<br />
DREXLER-LEEB<br />
Hochstraße 65, 2380 Perchtoldsdorf<br />
T: +43 1 8697660<br />
weinbau@drexler-leeb.at<br />
drexler-leeb.at<br />
Thermenregion im<br />
Glas von Franz Schwabl<br />
dem Siebenten<br />
Ein Traditionsbetrieb Badens, mittlerweile<br />
in der siebenten Generation, alle<br />
mit Namen Franz. Inmitten der Thermenregion.<br />
Wir produzieren Weine der<br />
»alten Sorten« wie Neuburger, Frühroter<br />
Veltliner, Traminer und Blauer Portugieser,<br />
die das Traditionsbewusstsein<br />
hochleben lassen, und machen sie mit<br />
moderner Kellertechnik und Knowhow<br />
zu besonderen Erlebnissen für<br />
den Konsumenten. Die klassischen<br />
Weine der Region (Rotgipfler, Zierfandler)<br />
sowie hauseigener Sekt, Rotweine<br />
im Barrique und Eiswein runden das<br />
Sortiment ab. Auch im Heurigen-Betrieb,<br />
der siebenmal im Jahr geöffnet<br />
hat, setzt sich diese Philosophie durch.<br />
Es erwarten Sie gemütliche Stunden<br />
mit Ihren Freunden und Bekannten.<br />
Das traditionelle Heurigenbuffet reicht<br />
von kalten leichten Schmankerln bis zu<br />
deftigen warmen Genüssen, die exzellent<br />
zu unseren Weinen passen.<br />
FRANZ SCHWABL<br />
Germergasse 25, 2500 Baden<br />
T: +43 664 4307920<br />
weingutfranzschwabl@outlook.com<br />
weingutschwabl.at<br />
Weingut.Heuriger.<br />
Gästehaus Hannes Hofer<br />
Biodynamisch nach<br />
Demeter-Richtlinien<br />
GENUSS wird hier<br />
großgeschrieben<br />
ADVERTORIAL Foto: © ÖWM / Marcus Wiesner<br />
Klare und vielfältige Weine findet<br />
man am Weingut Hannes Hofer. Der<br />
Fokus liegt auf den autochthonen<br />
Sorten – Rotgipfler und Zierfandler –<br />
in unterschiedlichen Varianten. Beim<br />
Heurigen leben wir das Traditionelle<br />
unserer Region und laden zum gemütlichen<br />
Beisammensein.<br />
WEINGUT HANNES HOFER<br />
Neustiftgasse 4<br />
2352 Gumpoldskirchen<br />
T: +43 664 5748851<br />
hannes-hofer.at<br />
Gebeshuber hat sich genau jenen<br />
Rebsorten verschrieben, für die Gumpoldskirchen<br />
über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt und geschätzt ist:<br />
Zierfandler und Rotgipfler sowie St.<br />
Laurent und Pinot Noir. Klar, puristisch,<br />
fein. Ganz wie der Winzer.<br />
JOHANNES GEBESHUBER<br />
Jubiläumsstraße 43<br />
2352 Gumpoldskirchen<br />
T: +43 2252 611640<br />
weingut-gebeshuber.at<br />
Mit erstklassigen Weinen ist Johann<br />
Schwertführer immer vorn dabei. Für<br />
frischen Wind und Experimentierfreude<br />
sorgen seine Töchter Kerstin<br />
und Sigrid, die unter »Die Schwertführerinnen«<br />
ihre Weine vermarkten.<br />
Unter Feinschmeckern ist der hippe<br />
Heurigen sehr beliebt.<br />
SCHWERTFÜHRER 35<br />
DIE SCHWERTFÜHRERINNEN<br />
Hauptstraße 35, 2504 Sooß<br />
T: +43 660 5654543<br />
weingut@schwertfuehrer.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 55
wein / UMBRIEN<br />
DAS GRÜNE<br />
HERZ ITALIENS<br />
Umbrien ist die einzige Region außerhalb Norditaliens, die nicht an<br />
der Küste liegt. Abgesehen davon erfüllt sie aber alle Erwartungen,<br />
die man gemeinhin hat: unberührte Natur, hervorragende Weine und<br />
Olivenöle, eine herzhafte Küche sowie malerische Ortschaften mit<br />
unendlich viel Kultur. <strong>Falstaff</strong> verrät, was Sie nicht verpassen dürfen!<br />
TEXT OTHMAR KIEM<br />
Foto: Shutterstock<br />
56 falstaff okt <strong>2020</strong>
Rom<br />
UMBRIEN<br />
Italien<br />
Das mittelalterliche Stadtbild<br />
von Assisi im Zentrum von<br />
Umbrien ist weitgehend<br />
erhalten geblieben und<br />
wurde zum UNESCO-<br />
Weltkulturerbe ernannt.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
57
wein / UMBRIEN<br />
Die Basilica<br />
San Francesco:<br />
Hier liegt der heilige<br />
Franz von Assisi<br />
begraben.<br />
B<br />
ekanntester Wein der<br />
Region war lange Zeit<br />
der Orvieto, ein Weißwein<br />
aus Trebbiano Toscano<br />
und Grechetto, der<br />
rund um die gleichnamige Stadt mit dem<br />
berühmten Dom angebaut wird. In den vergangenen<br />
Jahren hat der Wein allerdings an<br />
Glanz verloren. Zum einen konzentrierten<br />
sich die Winzer zunehmend auf Rotwein,<br />
zum anderen sind die verarbeiteten Sorten<br />
nicht herausragend. Dass sich die Hügel<br />
um Orvieto allerdings durchaus für hervorragende<br />
Weißweine eignen, belegt der Cervaro<br />
della Sala – Chardonnay mit einer<br />
kleinen Beigabe von Grechetto, der seit<br />
Jahren zu den besten Weißweinen Italiens<br />
zählt. Vielversprechend ist auch die Sorte<br />
Trebbiano Spoletino – nicht verwandt mit<br />
Trebbiano Toscano –, die Saftigkeit und<br />
Säure bringt und immer beliebter wird.<br />
In Montefalco und den umliegenden<br />
Gemeinden Bevagna, Giano dell’Umbria<br />
Auf Castello della Sala (u.), das zum Wein-<br />
Imperium von Antinori gehört, entsteht mit dem<br />
Cervaro einer der besten Weißweine Italiens.<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
58 falstaff okt <strong>2020</strong>
MEER GIBT ES IN<br />
UMBRIEN ZWAR<br />
KEINES, MIT DEM LAGO<br />
DI TRASIMENO ABER<br />
EINEN ÜBERAUS<br />
REIZVOLLEN SEE.<br />
Herzhafte Salami,<br />
würzige Oliven und feiner<br />
Wein – guter Geschmack<br />
wird in Umbrien<br />
großgeschrieben.<br />
Die Winzerfamilie Lungarotti<br />
hat auch in Montefalco<br />
ein eigenes Weingut, die<br />
Tenuta di Montefalco (gr. Bild).<br />
Chiara Lungarotti (o.) hat das<br />
bekannte Weingut in Torgiano<br />
bei Perugia erfolgreich in die<br />
nächste Generation geführt.<br />
und Castel Ritaldi wird seit Jahrhunderten<br />
Sagrantino angebaut,<br />
die Sorte mit dem höchsten Tanningehalt<br />
weltweit. Um diese Masse<br />
an Gerbstoffen zu bändigen,<br />
wurde der Wein früher meist mit<br />
Restsüße als »Sagrantino Passito« ausgebaut.<br />
In den 1990er-Jahren schaffte es<br />
Marco Caprai, den Sagrantino etwas zu<br />
zügeln. Zu einem Gaumenschmeichler ist<br />
der Sagrantino aber dennoch nicht geworden,<br />
und selbst nach vielen Jahren Lagerung<br />
zeigt er noch Ecken und Kanten. Seit einigen<br />
Jahren ist jetzt Michel Rolland als Berater<br />
bei Caprai tätig und soll den Wein etwas<br />
runder machen, ohne ihm allerdings seine<br />
Eigenart zu nehmen. Man wird sehen …<br />
Eine gute Alternative ist der Montefalco<br />
Rosso, der in der Regel aus Sangiovese,<br />
Merlot und etwas Sagrantino besteht. Sangiovese<br />
spielt die Hauptrolle im Anbaugebiet<br />
von Torgiano bei Perugia. Lungarotti<br />
ist hier der tonangebende Erzeuger. Der<br />
»Vigna Monticchio Rubesco Riserva« reift<br />
mindestens fünf Jahre, bevor er in den Handel<br />
kommt: ein geschliffener und kraftvoller<br />
Wein, der auch den typischen Druck der<br />
umbrischen Roten zeigt. Bei einer kürzlich<br />
durchgeführten Vertikalprobe zeigten sich<br />
auch die Weine aus den 1970er-Jahren<br />
überaus lebendig und spannend. Würde der<br />
Monticchio in der Toskana stehen, wäre er<br />
längst schon ein Kultwein.<br />
Interessant ist auch das Anbaugebiet am<br />
Trasimener See. Hier ist der Gamay del<br />
Trasimeno weit verbreitet. Im Widerspruch<br />
zum Namen handelt es sich dabei aber<br />
nicht um Gamay, sondern um Grenache,<br />
die einst von spanischen Adeligen hierher<br />
gebracht wurde. Man kann also ohne Zweifel<br />
sagen: Umbrien ist für Weinfreunde auf<br />
jedem Fall eine Reise wert!<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
59
wein / UMBRIEN<br />
gini« – so nennt man die Bewohner der Stadt – ,<br />
wenn sie unkompliziert aber gut essen wollen.<br />
Piazza IV Novembre, 06123 Perugia<br />
WEINGÜTER<br />
LUNGAROTTI<br />
Zählt zu den führenden Weingütern Italiens. Chiara<br />
Lungarotti führt das Erbe ihres Vater Giorgio souverän<br />
weiter. Aushängeschild ist der Torgiano<br />
Riserva Monticchio, ein prachtvoller, langlebiger<br />
Sangiovese. Zum Weingut gehört auch der Agriturismo<br />
»Poggio alle Vigne«.<br />
Viale Giorgio Lungarotti 2, 06089 Torgiano<br />
lungarotti.it<br />
MADREVITE<br />
Verschwindende elf Hektar Wein bebaut Nicola<br />
Chiuchiurlotto im Grenzgebiet zwischen Umbrien<br />
und der Toskana. Ansprechende Weiße (Trebbiano<br />
Spoletino), sehr spannend sind die Roten aus<br />
Gamay del Trasimeno (Grenache).<br />
Via Cimbano 36, 06061 Castiglione del Lago<br />
madrevite.com<br />
CASTELLO DELLA SALA<br />
Das Weingut mit dem sehenswerten Kastel gehört<br />
zu Antinori. Renzo Cotarella, heute Generaldirektor<br />
von Antinori, hat einst hier begonnen. Sein Meisterstück<br />
ist der Cervaro della Sala, einer der besten<br />
Weißweine Italiens.<br />
Località Sala, 05016 Ficulle<br />
antinori.it<br />
DECUGNANO DEI BARBI<br />
Enzo Barbis Großvater war Weinhändler im norditalienischen<br />
Brescia und hat das Weingut in den<br />
1970er-Jahren gekauft. Von der alten Kapelle hat<br />
man einen traumhaften Ausblick auf die Altstadt<br />
von Orvieto. Zum Weingut gehört auch eine prächtige<br />
Villa mit neun Gästezimmern.<br />
Località Fossatello 50, 05018 Orvieto<br />
decugnanodeibarbi.com<br />
ANTONELLI SAN MARCO<br />
San Marco ist ein altes Landgut mit Wein, Oliven<br />
und Wald, das Filippo Antonelli in vierter Generation<br />
führt. Toller Trebbiano Spoletino und stoffiger<br />
Montefalco Rosso. Am Weingut werden auch Kochkurse<br />
angeboten und die hauseigenen Schweine<br />
werden zu köstlicher Salami verarbeitet.<br />
Località San Marco 60, 06036 Montefalco<br />
antonellisanmarco.it<br />
ARNALDO CAPRAI<br />
Der dynamische Marco Caprai hat den Sagrantino<br />
in der Welt bekannt gemacht. Er ist unbestritten<br />
der führende Erzeuger dieser autochthonen Spezialität.<br />
Im stylishen Shop kann man aber noch viele<br />
andere Weine aus der umfangreichen Palette verkosten.<br />
Località Torre, 06036 Montefalco<br />
arnaldocaprai.it<br />
TENUTA CASTELBUONO<br />
Die Tenuta Castelbuono gehört zur Familie Lunelli<br />
in Trento, die für ihren Spumante Ferrari bekannt<br />
ist. Erzeugt werden Sagrantino und Montefalco<br />
Rosso. Sehenswert ist das Kellergebäude des<br />
Künstlers Arnaldo Pomodoro, das einem Schildkrötenpanzer<br />
nachempfunden ist.<br />
Vocabolo Castellaccio 9, 06031 Bevagna<br />
tenutelunelli.it<br />
ESSEN<br />
Die »Enoteca<br />
L’Alchimista« in<br />
Montefalco bietet feine<br />
Gerichte und eine<br />
umfassende<br />
Weinauswahl.<br />
OSTERIA ROSSO DI SERA<br />
Im beschaulichen Fischerort San Feliciano, direkt<br />
am Trasimener See gelegen. Rot sind die Wände im<br />
Inneren, in leuchtendes Rot wird auch die Terrasse<br />
getaucht, wenn die Sonne über dem See versinkt.<br />
Schmackhafte Gerichte mit Fischen aus dem See.<br />
Via F.lli Papini 81, San Feliciano<br />
osteriarossodisera.net<br />
RISTORANTE DA CESARINO<br />
Prachtvolle Lage, direkt zu Füßen des Doms. Was<br />
nach Touristenfalle aussieht, ist tatsächlich der<br />
gute Salon der Stadt. Hier treffen sich viele »Peru-<br />
ANTICA PORCHETTERIA GRANIERI<br />
Was dem Wiener sein Würstel, ist dem Mittelitaliener<br />
die Porchetta: entbeintes und mit vielen Gewürzen<br />
lange über dem Feuer gebratenes Spanferkel.<br />
Die Toskaner sind stolz auf diese Spezialität, in<br />
Umbrien aber gibt es die besten. Und wie beim<br />
Würstelstand in Wien wird auch die Porchetta in<br />
Kiosken auf der Straße verkauft.<br />
Piazza Matteotti, 06100 Perugia<br />
OSTERIA A PRIORI<br />
Etwas versteckt gelegenes Wirtshaus in den alten<br />
Gewölben der Stadt. Viele Gerichte aus der traditionellen<br />
Küche mit ausgewählten Zutaten von kleinen<br />
Erzeugern. Probieren Sie die »Fagiolina del Trasimeno«,<br />
eine überaus schmackhafte, kleine Bohnensorte,<br />
nur mit Öl und etwas Knoblauch.<br />
Via dei Priori 39, 06123 Perugia<br />
osteriaapriori.it<br />
OSTERIA DEL MUSEO<br />
Kleine Osteria direkt neben dem überaus sehenswerten<br />
Weinmuseum im Herzen von Torgiano.<br />
Keine warmen Gerichte, dafür aber ausgewählte<br />
Schinken, Salami, Käse und eingelegte Gemüse.<br />
Hier kann man auch die Weine von Lungarotti<br />
verkosten und kaufen.<br />
Corso Vittorio Emanuele II 3, 0689 Torgiano<br />
LA TRATTORIA DI OSCAR<br />
Bevagna hat einen reizvollen mittelalterlichen<br />
Ortskern. In einer der engen Gassen führt Filippo<br />
Artioli sein Restaurant. Filippo kommt ursprünglich<br />
aus der Romagna, aus einer Familie mit langer<br />
Gastronomie-Tradition. Gekonnt zubereitete<br />
Gerichte mit vollem Geschmack.<br />
Piazza del Cirone 2, 06031 Bevagna<br />
latrattoriadioscar.it<br />
ENOTECA L’ALCHIMISTA<br />
Beliebtes Restaurant am zentralen Platz von Montefalco.<br />
Sowohl traditionelle Gerichte als auch einiges<br />
aus der innovativen Küche. In der warmen Jahreszeit<br />
gibt es einige Tische draußen. Umfangreiches<br />
Weinangebot zu moderat kalkulierten Preisen.<br />
Piazza del Comune 14, 06036 Montefalco<br />
ristorantealchimista.it<br />
RISTORANTE VESPASIA<br />
Elegantes Restaurant im Palazzo Seneca, einem<br />
Adelspalast auf dem 14. Jahrhundert. Valentino<br />
Palmisano zählt zu den talentiertesten Köchen<br />
Umbriens. Innovative Küche, die mit den traditionellen<br />
Zutaten der Region, wie Linsen und natürlich<br />
Trüffel, arbeitet.<br />
Via Cesare Battisti 12, 06046 Norcia<br />
vespasianorcia.com<br />
I SETTE CONSOLI<br />
Gepflegtes Restaurant im Herzen von Orvieto.<br />
Mauro, ehemaliger Banker, und seine Frau Anna<br />
Rita haben sich hier ihren Traum verwirklicht. Seit<br />
2012 werden sie von den Töchtern Serena und<br />
<<br />
Foto: Pier Paolo Metelli<br />
60 falstaff okt <strong>2020</strong>
DER NEUE FIAT 500 «LA PRIMA».<br />
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DER NEUE FIAT 500 «LA PRIMA»: NEU, ELEKTRISCH, ALL-IN.<br />
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Stromverbrauch 12,4 –13,3 kWh/100 km, CO 2 -Emission 0 g/km (WLTP kombiniert).<br />
Symbolbilder. * Die angegebenen Werte zu Reichweite und Stromverbrauch basieren auf dem WLTP-Testverfahren.<br />
Die vorläufigen Werte können von den offiziellen Daten der endgültigen Typgenehmigung abweichen. Die tatsächliche<br />
Reichweite kann aufgrund zahlreicher Faktoren wie persönlicher Fahrstil, Topographie, Außentemperatur, Verwendung von<br />
Heizung bzw. Klimaanlage, dem Ladestand der Batterie sowie Zustand, Gebrauch und Ausstattung des Fahrzeugs variieren.<br />
** An einer DC-Schnellladestation mit mindestens 85 kW Ladeleistung. Stand 09/<strong>2020</strong>.
wein / UMBRIEN<br />
Luxushotel<br />
in einem<br />
ehemaligen<br />
Kloster:<br />
»Nun Assisi<br />
Relais & Spa«.<br />
Wellness-Bereich werden Be--<br />
handlungen mit Wein und Olivenöl<br />
angeboten. Dazu ein feines Restaurant<br />
sowie biologische Weine und Olivenöl<br />
aus eigener Produktion.<br />
Rocca Ripesena 62, 05018 Orvieto<br />
altaroccawineresort.com<br />
SPEZIALITÄTEN/<br />
EINKAUF<br />
KÄSE<br />
Chiara unterstützt. Tolles Weinangebot. Im Sommer<br />
außerdem wunderbarer Garten.<br />
Piazza Sant’Angelo 1A, 0518 Orvieto<br />
isetteconsoli.it<br />
TRATTORIA LA PALOMBA<br />
Urige Trattoria in den verwinkelten Gassen der Altstadt,<br />
seit über 50 Jahren von der gleichen Familie<br />
geführt. Schlichte, aber sehr gute Gerichte. Zu den<br />
Klassikern zählen Nudeln mit schwarzer Trüffel<br />
und Taube, eine Spezialität Orvietos. Beliebter<br />
Treffpunkt auch bei den Einheimischen.<br />
Via Cipriano Manente 16, 05018 Orvieto<br />
SCHLAFEN<br />
HOTEL LOCANDA DELLA POSTA<br />
Am zentralen Corso gelegen, ist das »Posta« Herberge<br />
seit Jahrhunderten. Dank gekonnter Renovierung<br />
bietet es auch in unseren Tagen angemessenen<br />
Komfort. Grandios sind die Zimmer im letzten Stock<br />
mit Jacuzzi und weiter Sicht über die Stadt.<br />
Corso Pietro Vannucci, 97, 06121 Perugia<br />
locandadellapostahotel.it<br />
NUN ASSISI RELAIS & SPA<br />
Untergebracht in einem alten Kloster im hochgelegenen<br />
Teil der Altstadt von Assisi, strahlt das »Nun«<br />
Ruhe und Faszination aus. Die weitläufige Wellness-<br />
Anlage lädt zum Verweilen ein, vom Garten genießt<br />
man einen wunderbaren Blick auf die Stadt.<br />
Via Eremo delle Carceri 1A, 06081 Assisi<br />
nunassisi.com<br />
TENUTA SAN MASSEO<br />
Altes Landhaus mit ausgedehntem Garten zu<br />
Füßen der Stadt, das in ein feines Resort umfunktioniert<br />
wurde. Ganze acht gediegene Zimmer garantieren<br />
Exklusivität. Abends wird die beleuchtete<br />
Stadt zur faszinierenden Kulisse im Garten.<br />
Via Francesca 24, 06081 Assisi<br />
sanmasseoassisi.it<br />
LE TRE VASELLE RESORT & SPA<br />
Das exklusive »Tre Vaselle« besteht aus mehreren<br />
zusammenhängenden Palazzi im mittelalterlichen<br />
Kern von Torgiano, nahe Perugia. Dicke Steinmauern,<br />
Holzbalkendecken und Terrakottaböden sorgen<br />
für ursprüngliches Flair. Im Garten lockt ein<br />
großzügiges Freibad.<br />
Via Garibaldi 48, 06089 Torgiano<br />
3vaselle.it<br />
ROCCAFIORE WINE RESORT<br />
Mehrere alte Bauernhäuser inmitten unberührter<br />
Natur wurden hier in ein exklusives Resort umgewandelt.<br />
Jedes Zimmer ist individuell mit antiken<br />
Möbeln und Naturstoffen eingerichtet. Das Wein-<br />
Chalet ist ein allein stehendes eigenes Häuschen<br />
inmitten der Weingärten – wunderbar!<br />
Località Collina 110/A, 06059 Todi<br />
roccafiore.it<br />
MISIA COUNTRY RESORT<br />
Am Hügel gegenüber der Altstadt von Orvieto liegt<br />
dieses Resort, untergebracht in einem alten Steinhaus.<br />
Altes mit Neuem zu verbinden, ist das Thema<br />
des gesamten Resorts. Zwei Appartements<br />
und zehn geschmackvoll dekorierte und möblierte<br />
Zimmer stehen zur Auswahl.<br />
Rocca Ripesena 51, 05018 Orvieto<br />
misiaresort.it<br />
ALTAROCCA WINE RESORT<br />
Das »Altarocca« bietet Appartements und Zimmer<br />
im gediegenen Landhaus-Stil. Im weitläufigen<br />
CASEIFICIO BROCCATELLI<br />
Käserei, die Milch von verschiedenen kleinen Bauern<br />
um Assisi und vom dahinter gelegenen Monte<br />
Subasio verarbeitet. Sowohl Kuh- als auch Schafund<br />
Ziegenkäse. Probieren Sie vom Monte Subasio!<br />
Via Los Angeles 33, 06081 Assisi<br />
caseificiobroccatelli.it<br />
OLIVENÖL<br />
FRANTOIO GAUDENZI<br />
Köstliches, grün leuchtendes, intensives Olivenöl<br />
gibt es an vielen Orten in Umbrien. Viele der Spitzenweinproduzenten<br />
erzeugen auch Spitzenöle.<br />
Gaudenzi ist eine Ölmühle mit einer breiten Palette<br />
an hochwertigen Olivenölen. Herausragend ist das<br />
Quinta Luna.<br />
Camporeale 6, 06039 Trevi<br />
frantoiogaudenzi.it<br />
VIOLA<br />
Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit eigener<br />
Ölmühle; mehrere hochwertige Olivenöle im Angebot,<br />
darunter auch das sortenreine Öl »Il Sincero«,<br />
nur aus der Sorte Moraiolo. Viola erzeugt auch<br />
köstliche Bohnen und Kichererbsen aus biologischem<br />
Anbau.<br />
Via Borgo San Giovanni 11, 06034 Foligno<br />
viola.it<br />
TRÜFFEL<br />
URBANI TARTUFI<br />
Norcia ist nicht nur die Stadt der herzhaften Salamis,<br />
sondern auch die Stadt der schwarzen Trüffel.<br />
Etwas weniger nobel als ihre weiße Verwandte,<br />
bietet sie viel Aroma. Bei Urbani gibt es alles zu<br />
Trüffel: Ganze Knolle, Trüffel-Aufstrich, aber auch<br />
Barbecue-Sauce mit Trüffelaroma findet man hier.<br />
Sant’Anatolia di Narco, 06040 Perugia<br />
urbanitartufi.it <<br />
Fotos: beigestellt<br />
62 falstaff okt <strong>2020</strong>
www.carleone.it<br />
Das toskanische Weingut „Tenuta di Carleone“ wurde im Jahr<br />
2012 von der Linzer Unternehmerfamilie Egger gegründet. Sean<br />
O’Callaghan, von seinen Freunden liebevoll „IL GUERCIO“ (einäugiger<br />
Lausbub!) genannt, wurde gebeten, einem kleinen, handwerklichen<br />
Weingut beizutreten und zu helfen, klassisch defnierten<br />
Sangiovese mit dem gewissen Extra zu produzieren. Sean’s<br />
Extra…<br />
Die zahlreichen guten Bewertungen und Auszeichnungen der<br />
letzten Jahre bestätigen den Erfolg des gemeinschaftlichen Projekts.<br />
Besonderer Wert wird auf die biologische und biodynamische Behandlung<br />
der Produkte gelegt, was bedeutet, dass den Weinen<br />
nichts zugeführt wird - keine Hefe und keine Klärmittel.<br />
Karl Egger<br />
„Unser Ziel ist es, ehrliche<br />
und liebenswerte Produkte<br />
zu kreieren“<br />
Sean „Il Guercio“ O‘Callaghan<br />
„Nur durch Leidenschaft und Ehrlichkeit<br />
entsteht die herausragende<br />
Qualität und Eleganz unserer Weine“<br />
S L OW<br />
<strong>2020</strong><br />
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Firenze<br />
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Chianti Classico 2015, UNO 2016<br />
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<strong>2020</strong><br />
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Il Guercio 2017<br />
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96<br />
94<br />
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25 ANNI MONTEFALCO<br />
SAGRANTINO DOC 2015<br />
Arnaldo Caprai<br />
Glänzendes, sattes Rubin. Kompakte<br />
Nase mit Noten nach Heidelbeere<br />
und Zwetschgen, dazu leicht harzige<br />
Komponenten. Breitet sich am Gaumen<br />
mächtig aus, hat gewiss sehr<br />
viel dichtes Tannin, dazu aber auch<br />
die Fülle und reife Frucht, um das<br />
Ganze zu integrieren, strömt lange<br />
dahin, im Finale etwas Zimt.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Vergani, Zürich, € 59,–<br />
COLLEPIANO MONTEFALCO<br />
SAGRANTINO DOC 2016<br />
Arnaldo Caprai<br />
Sattes, dunkles Rubin mit leichtem<br />
Granatrand. Viel dunkle Frucht, nach<br />
Brombeere und reifer Zwetschge,<br />
dazu würziger Rosmarin. Am Gaumen<br />
viel straffes Tannin, öffnet sich<br />
in vielen Schichten, auch kein Gaumenschmeichler,<br />
trocknet aber<br />
nicht, im Finale dunkle Schokolade.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Vergani, Zürich<br />
€ 30,–<br />
LAMPANTE MONTEFALCO<br />
ROSSO RISERVA DOC 2016<br />
Tenuta Castelbuono –<br />
Tenute Lunelli<br />
Kraftvolles, leuchtendes Rubin.<br />
Eröffnet mit Noten nach dunklen<br />
Kirschen, dazu Cassis, im Hintergrund<br />
feine Würze. Gehaltvoll und<br />
satt am Gaumen, zeigt viel saftige,<br />
dunkelbeerige Frucht, öffnet sich<br />
dann mit dichtmaschigem Tannin,<br />
herzhaft und mit sattem Druck.<br />
tenutelunelli.it<br />
€ 15,–<br />
95<br />
94<br />
93<br />
RUBESCO VIGNA MONTICCHIO<br />
TORGIANO ROSSO RISERVA<br />
DOCG 2015, Lungarotti<br />
Funkelndes, sattes Rubin, strahlt.<br />
Sehr gut fokussierte Nase, nach<br />
Waldhimbeeren, dunklen Kirschen<br />
und frischen Zwetschgen, im vorderen<br />
Bereich kompakte, reife Kirschund<br />
Beerenfrucht, öffnet sich mit<br />
präsentem, dichtem Tannin, sehr<br />
saftig, im Finale viel Kirsche,<br />
langer Nachhall. Müller, Groß St.<br />
Florian; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Scherer Buhler, Meggen, € 37,90<br />
CHIUSA DI PANNONE MONTE-<br />
FALCO SAGRANTINO DOCG 2012<br />
Antonelli San Marco<br />
Dunkles Rubin mit feinem Granatrand.<br />
Klare und einprägsame Nase,<br />
zeigt viel reife Zwetschgen, etwas<br />
Himbeere, dahinter feine Würze. Viel<br />
griffiges und herzhaftes Tannin, baut<br />
sich in vielen Schichten auf, dazu<br />
viel rote Frucht, kompakt und lange.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Archetti, Basserdorf; Walter &<br />
Sohn, München; Vini al Grappolo,<br />
Solothurn, € 30,–<br />
AD1212 UMBRIA ROSSO 2017<br />
Decugnano dei Barbi<br />
Dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Eröffnet mit Noten nach reifen<br />
Zwetschgen und Holunderbeeren,<br />
im Hintergrund dunkle Schokolade<br />
mit zartem Schmelz. Sehr klar<br />
definiert, hat dunkle Beerenfrucht,<br />
öffnet sich mit feinmaschigem,<br />
dichtem Tannin, im Finale<br />
feiner Schmelz.<br />
Vintra, Zürich<br />
€ 20,–<br />
95<br />
94<br />
93<br />
CERVARO DELLA SALA<br />
UMBRIA IGT 2018<br />
Castello della Sala<br />
Klares, leuchtendes Strohgelb. In<br />
der Nase nach Feuerstein, zartem<br />
Fumé, elegantem Holzeinsatz, reifer<br />
Birne, Quitte, Banane, im Nachhall<br />
nach Mango. Am Gaumen elegant<br />
und mit kompaktem Körper, spannt<br />
einen weiten Fächer auf, mineralischer<br />
Unterton, helle Frucht, mit<br />
Druck und Salz, wächst immer<br />
weiter. Morandell, Wörgl; Ariane,<br />
Abayan, Hamburg; Bindella,<br />
Zürich, € 50,–<br />
SACER MONTEFALCO SAGRANTI-<br />
NO DOCG 2009, Còlpetrone<br />
Intensives, funkelndes Rubin-Granat.<br />
Intensive und zugängliche Nase,<br />
satte Noten nach Zwetschgen, dazu<br />
Himbeere und Brombeere, untermalt<br />
von dunkler Schokolade. Stoffig<br />
und satt in Ansatz und Verlauf,<br />
griffiges, zupackendes Tannin, als<br />
ob der Wein vom Vorjahr und nicht<br />
schon 11 Jahre alt wäre, lange<br />
und tiefgründig.<br />
GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />
Saro Wine Spirits and Food,<br />
Obersteckholz, € 35,–<br />
MARCILIANO ROSSO UMBRIA<br />
IGT 2015<br />
Famiglia Cotarella<br />
Sattes, funkelndes Rubin mit leichtem<br />
Violettschimmer. Eröffnet mit<br />
dezent erdigen Noten, viel Tabak,<br />
dann Cassis und Holunderbeeren.<br />
Stoffig und dicht am Gaumen, entfaltet<br />
sich mit dicht gewebtem<br />
Tannin, dunkle Beerenfrucht,<br />
im Finale fester Druck.<br />
famigliacotarella.it<br />
€ 48,–<br />
Foto: Othmar Kiem<br />
64 falstaff okt <strong>2020</strong>
Wein- und Genussreisen<br />
auf dem Fluss.<br />
Nürnberg<br />
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9 Tage Frankfurt-Würzburg-Nürnberg-Passau<br />
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Zwischen der Main-Metropole Frankfurt und Passau erwartet Sie<br />
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exklusiven gastronomischen Erlebnissen in der jeweiligen Region.<br />
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beschauliche Wertheim bei einem kulinarischen Rundgang oder<br />
blicken Sie hinter die Kulissen eines Sternerestaurants.<br />
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Passau-Frankfurt: 18.05. - 26.05., 17.06. - 25.06.<br />
Code: FSOCT1FRP-SPI<br />
Code: FSOCT1PAF-SPI<br />
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VENETO ZU GAST IN GOLS<br />
EIN APPASSIMENTO VOM NEUSIEDLER SEE<br />
Eine Studienreise durchs Veneto inspirierte Andreas und Hans Michael Nittnaus zu ihrem<br />
eigenen Appassimento-Wein. Denn schnell war ihnen klar: Die Voraussetzungen zur<br />
Weinherstellung im Valpolicella und im burgenländischen Gols sind ähnlich.<br />
66<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
INTERSPAR WEINWELT<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Evi Huber & Franz Heimreich<br />
Genießer lieben Appassimento-<br />
Weine wegen ihrer hohen<br />
Aromendichte, ihrer Kraft und<br />
Extraktsüße. Die Herstellung,<br />
mit der diese erreicht werden, ist dabei besonders<br />
spannend und herausfordernd zugleich.<br />
Im Mittelpunkt der Entstehung steht<br />
der Prozess des »Welkens / Trocknens«<br />
(ital.: appassire). Aber der Reihe nach …<br />
BEHUTSAME ERNTE<br />
Schon die Ernte verlangt den Winzern und<br />
Erntehelfern alles ab. Sie erfolgt händisch<br />
und besonders selektiv. »Die Trauben müssen<br />
alle reif sein, aber gleichzeitig noch<br />
nicht zu reif, damit die Schale noch<br />
stabil ist. Damit sie später ohne Fäulnis<br />
eintrocknen können, müssen praktisch<br />
alle Trauben absolut perfekt sein«, so<br />
Andreas Nittnaus. Mit Blaufränkisch<br />
für den Premierenjahrgang 2018<br />
wählten die Gebrüder Nittnaus eine<br />
heimische Rebsorte, die sich mit ihren<br />
kräftigen Aromen und der guten Tanninstruktur<br />
hervorragend dafür eignet.<br />
LUFTIGE TROCKNUNG<br />
Man orientiert sich in Gols beim Trocknungsverfahren<br />
an den Amarone-Weinen<br />
aus dem Valpolicella. Die schonende und<br />
langsame Trocknung ohne Hitze- oder direkten<br />
Sonneneinfluss zahlt sich aus. Zur<br />
Trocknung werden die Trauben in einem<br />
luftigen Dachgeschoß gelagert. Vier große<br />
Ventilatoren sorgen dort zusätzlich für die<br />
wichtige konstante Durchlüftung. Neben<br />
der strengen Sortierung während der Ernte<br />
wurde auch während der Trocknung noch<br />
mehrmals durchsortiert. Der Zuckergehalt<br />
steigt während dieser zwei bis drei Monate<br />
auf das Eineinhalbfache an. »Unsere Indoor-Variante<br />
ist sicher aufwendiger, beschert<br />
aber aufgrund der schonenden und<br />
längeren Trocknungsdauer wohl die komplexeren<br />
und lagerfähigeren Weine«, erklärt<br />
Kellermeister Hans Michael Nittnaus.<br />
LAGERUNG & ABFÜLLUNG<br />
Nach dem Abpressen kommt der junge,<br />
farbkräftige Wein in Barriquefässer aus<br />
französischer Eiche, wo er reift, sein Tanningerüst<br />
aufbaut und seine Aromenkomplexität<br />
entwickelt. Den Großteil der Weinwerdung,<br />
nämlich 18 Monate, verbringt<br />
der Wein im kühlen Kellergewölbe aus<br />
Sandstein, das einst der Großvater der<br />
Gebrüder Nittnaus selbst gebaut hat. Das<br />
konstant kühle Klima ist dafür ideal.<br />
DRY AGED RED<br />
Der Nittnaus Dry Aged Red 2018 hat eine<br />
tiefdunkle Farbe, rubinrot blitzen die Reflexe<br />
aus dem Glas. In der Nase dominieren reife<br />
Waldbeeren und Powidlmarmelade, unterlegt<br />
mit dunkler Schokolade, Nelke und<br />
Kakao. Das ansprechende komplexe Bukett<br />
verleitet dazu, immer und immer wieder ins<br />
Glas hineinzuschnuppern. Am Gaumen setzen<br />
sich die dunklen Fruchtaromen fort, der<br />
Appassimento besticht bei jedem Schluck<br />
mit großer Aromendichte. Die saftige Säure<br />
balanciert den Wein schön aus, es entsteht<br />
ein mächtiger, aber gleichwohl harmonischer<br />
Gesamteindruck. Und das Reifepotenzial<br />
ist toll! Die vollmundige Kraft des<br />
Weins verlangt nach einer ebenso kraftvollen<br />
Ergänzung am Teller. Der Name verrät<br />
schließlich schon, in welche Richtung es gehen<br />
muss: Ein schönes Steak, Wildfleisch<br />
oder kräftige Schmorgerichte werden von<br />
dem Appassimento ausgezeichnet begleitet.<br />
Am besten kommt der Wein zur Geltung,<br />
wenn er mit richtiger Temperatur (~16 °C<br />
»JETZT HEISST ES ZUGREIFEN:<br />
DER PREMIERENJAHRGANG 2018<br />
DIESER GANZ BESONDEREN<br />
WEIN-KREATION IST AUF NUR<br />
1500 FLASCHEN LIMITIERT.«<br />
beim Einschenken) und aus einem etwas<br />
bauchigen Rotweinglas genossen wird.<br />
Dry Aged Red 2018<br />
Weingut Gebrüder Nittnaus, Gols<br />
Preis: € 49,99<br />
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Der Nittnaus Dry Aged Red 2018<br />
ist exklusiv erhältlich via<br />
weinwelt.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 67
wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />
WAHRE<br />
Der VDP hat gerade eben seine neuen Großen Gewächse vorgestellt, mit einem<br />
Duo von Spitzenjahren: 2019 bei den Weißen und 2018 bei den Roten. Stilistisch<br />
zwei unterschiedliche Jahre – doch qualitativ beide außergewöhnlich.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
GRÖSSE<br />
MAL ZWEI<br />
Foto: Andreas Durst<br />
68 falstaff okt <strong>2020</strong>
Kleine, reife Riesling-<br />
Beerchen brachte der<br />
Jahrgang 2019 in<br />
Deutschland reichlich.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
69
wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />
Cornelius (im Kreis l.) und Helmut<br />
Dönnhoff: monumentaler 2019er<br />
Felsenberg »Felsentürmchen«.<br />
vor Feierabend mithilfe des Schrittzählers<br />
auf seinem Handy an, war er an diesem<br />
Tag gelaufen.<br />
W<br />
iesbadens Kurhaus-<br />
Kolonnaden verströmen<br />
den Glamour des<br />
19. Jahrhunderts, als<br />
Kaiser Wilhelm II.<br />
regelmäßig hierherkam, um im »Nizza des<br />
Nordens« seine Sommerfrische zu verbringen.<br />
Kein Wunder, dass die damaligen Stadtväter<br />
keine Kosten und Mühen scheuten:<br />
Das Wassernetz der Kurhaus-Kolonnaden<br />
beispielsweise wurde aus reinem Thermalwasser<br />
gespeist. Und damit das kostbare<br />
Nass nicht die geringste Verunreinigung<br />
erfuhr, ließ die Kurverwaltung die Wasserleitungen<br />
inwendig mit Porzellan verkleiden.<br />
Heute dienen die Säle des Prachtbaus für<br />
andere Trinkkuren, denn schon seit nahezu<br />
zwei Jahrzehnten nützt Deutschlands einflussreichster<br />
Winzerverband VDP die<br />
Räumlichkeiten, um jeweils Ende August<br />
seine Großen Gewächse der Fachöffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Im Corona-Jahr <strong>2020</strong><br />
war selbstredend alles ein klein wenig<br />
anders: Um Abstandsgebote zu wahren,<br />
hatte der VDP eine doppelt so große Fläche<br />
angemietet wie üblich. Insgesamt 140 Verkosterinnen<br />
und Verkoster aus Deutschland<br />
und Europa nützten die Chance, die jüngsten<br />
Weine aus den Kellern der VDP-Betriebe<br />
zu verkosten. Etwa 40 Teilnehmer weniger<br />
als im Vorjahr zählte man laut Sonja Reinbold,<br />
die die Öffentlichkeitsarbeit des Verbands<br />
verantwortet. Aus Übersee ging die<br />
Teilnahme auf null zurück: »Anfangs hatten<br />
wir ein paar wenige Zusagen aus den USA<br />
und Asien, aber<br />
die Betreffenden<br />
mussten dann<br />
covidbedingt leider<br />
doch absagen.«<br />
Für jeden Anwesenden gab<br />
es einen eigenen Tisch in respektvollem<br />
Abstand zu den Nachbarn. De Hilfskräfte,<br />
die die Proben flights zu den Tischen brachten,<br />
mussten sich in einem Rundkurs mit<br />
vorgeschriebener Laufrichtung bewegen,<br />
was sie auf Trab hielt und zu sportlichen<br />
Höchstleistungen zwang: Über 18 Kilometer,<br />
so zeigte einer der fleißigen Helfer kurz<br />
RIESLING MIT SÄUREKICK<br />
Auch für die Verkoster hieß es angesichts<br />
der 478 Verkostungsmuster, Tempo und<br />
Ausdauer zu beweisen. Dabei zeigte sich<br />
rasch, dass der Weißweinjahrgang 2019 die<br />
in ihn gesetzten Hoffnungen weitgehend<br />
erfüllen kann. Die bereits in der ersten Jahreshälfte<br />
in den Verkauf gelangten Weine<br />
der Einstiegs- und Mittelklasse hatten<br />
einen säurefrischen und dennoch<br />
auch gut mit Frucht und Extrakt<br />
dotierten Jahrgang angekündigt.<br />
Im Top-Segment der trockenen<br />
Weine aus den prestigereichen<br />
Großen Lagen ist die qualitative<br />
Spitze nun allerdings nicht ganz so<br />
homogen, wie man es sich vielleicht<br />
hätte erhoffen können. Die Top-<br />
Resultate sind dennoch zahlreich, alleine<br />
33 Weine erhielten vom <strong>Falstaff</strong>-Team<br />
eine Bewertung von 95 Punkten oder<br />
höher. Die besten 2019er übertreffen die<br />
ebenfalls herausragenden Jahrgangsvorgänger<br />
mit unwiderstehlichem Spiel, mit Rasse<br />
und Reifepotenzial.<br />
Allerdings scheinen uns manche Weingüter<br />
beim Setzen der Restzuckergehalte etwas<br />
überreagiert zu haben: Offenbar weckten<br />
die hohen Säurewerte des Jahrgangs die<br />
Sophie Christmann hebt<br />
im Gimmeldinger Spitzenweingut<br />
den Spätburgunder<br />
auf ein neues Niveau.<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock, Fabian Pellegrini, Peter Bender, beigestellt<br />
70 falstaff okt <strong>2020</strong>
Mondäner Glanz in<br />
den Wiesbadener<br />
Kurhaus-Kolonnaden,<br />
im Jahr <strong>2020</strong> in<br />
Corona-Anordnung.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
71
wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />
Weingut van Volxem:<br />
Roman Niewodniczanski<br />
(im Kreis l.) und<br />
Kellermeister Dominik<br />
Völk profitierten 2019<br />
vom Kellerneubau.<br />
<<br />
Befürchtung, die Weine könnten ohne<br />
reichlichen Restzucker mager oder kantig<br />
schmecken. Doch wie die besten Rieslinge<br />
zeigten, war die Balance mit vier Gramm<br />
Restzucker (so etwa beim Gräfenberg von<br />
Wilhelm Weil oder beim Pettenthal von<br />
Johannes Hasselbach) deutlich besser als<br />
beim doppelten Zuckergehalt. Die Weine<br />
haben genug Extrakt, um die jahrgangstypischen<br />
Säuren zu puffern.<br />
ROTWEINE MIT<br />
GEZÜGELTER POWER<br />
In diesem ausgezeichneten Jahrgangsdouble<br />
2018/2019 ist der Rotweinjahrgang 2018<br />
die vielleicht noch größere Sensation. Denn<br />
wenngleich die Hitze des Jahrgangs 2018<br />
derjenigen aus dem Rekordjahr 2003 nahekam,<br />
so sind die Weine doch weit entfernt<br />
davon, wie die 2003er zu schmecken. In<br />
den 15 Jahren, die seither vergangen sind,<br />
haben die Winzer gelernt, weinbaulich<br />
intelligent auf Hitze und Trockenheit zu<br />
reagieren, das Timing bei der Lese zu perfektionieren<br />
und auch ihre Kellertechnik<br />
anzupassen. Das Ergebnis sind beispielsweise<br />
Lemberger von einer bislang noch nie<br />
dagewesenen Potenz, voll in der Frucht und<br />
fleischig im Gerbstoff. Weine, die zweifellos<br />
ein Jahrzehnt lang werden reifen können –<br />
oder auch (deutlich) länger.<br />
Beim Spätburgunder stehen die Weine des<br />
Ahrtals beispielhaft für den Jahrgang und<br />
seine Tugenden: In den Steillagen und auf<br />
den warmen Schieferböden wird es der<br />
empfindlichen Burgundersorte schnell zu<br />
warm. Doch das warme Jahr 2018 kam für<br />
die Winzer zu einem Zeitpunkt, da sie gerade<br />
das Drosseln der Reife zur Perfektion<br />
gebracht hatten. Sie konnten gerade so viel<br />
Reife zulassen, wie es für die<br />
Fruchtigkeit der Weine und für ihre Gerbstoffstruktur<br />
erforderlich war. Und zugleich<br />
ist es ihnen gelungen, den Weinen Frische<br />
und Spannung mitzugeben und jeden<br />
Exzess zu vermeiden.<br />
Kaum ein 2018er Rotwein hat beim<br />
Alkoholgehalt eine 14 auf dem Etikett stehen.<br />
Und auch wenn man die Aussagekraft<br />
von Zahlen nicht überschätzen sollte: Dies<br />
belegt die Abkehr der deutschen Winzer<br />
vom Prinzip der Öchslejagd. Ein reifes Jahr<br />
erhöht bei angepasstem Weinbau den<br />
Handlungsspielraum der Winzer und das<br />
Spektrum der stilistischen Optionen. Das<br />
genau ist es, was das Rotweinjahr 2018 so<br />
außergewöhnlich gemacht hat.<br />
DIE BESTEN REGIONEN<br />
Bei den 2019er Weißweinen rangieren<br />
Rheingau, Rheinhessen, Nahe, Mittelrhein<br />
und Mosel etwas vor den südlicheren<br />
Regionen. In der Pfalz<br />
und in Baden scheinen die<br />
2017er, deren Säureprofil<br />
demjenigen der 2019er<br />
ähnelt, in der Regel etwas<br />
dichter ausgefallen zu sein<br />
als die 2019er. In Franken<br />
stehlen 2019 die Rieslinge den<br />
Silvanern die Schau. Insgesamt<br />
ist das Gefälle zwischen den einzelnen<br />
Anbaugebieten im Jahr 2019 aber<br />
eher flach.<br />
Mehr als eine Randnotiz sind zudem<br />
jene Weißweine, die erst nach zwei Jahren<br />
– statt, wie vom VDP als Minimum vorgeschrieben,<br />
nach zwölf Monaten – in den<br />
Verkauf gebracht werden. Die Gruppe der<br />
Weingüter, die solche Late-Release-GGs<br />
produzieren, erhält mehr und mehr<br />
Zulauf: Mit 82 Posten (darunter 50 Rieslingen)<br />
stellten die jetzt vorgestellten<br />
2018er Weißweine schon nahezu ein Viertel<br />
der Probenmuster. Es ist davon auszugehen,<br />
dass die Zahl besonders lange<br />
gereifter Weine noch weiter steigen wird,<br />
denn die wohltuenden Effekte zusätzlicher<br />
Ruhezeit im Keller sind unbestritten. Sie<br />
zeigten sich auf besonders anschauliche<br />
Weise etwa an Clemens Buschs tiefgründigen<br />
Fahrlay Terrassen, am erhabenen Kirchenstück<br />
von Buhl oder an Peter Jakob<br />
Kühns spannungsreichem Doosberg.<br />
Gräfenberg zum<br />
Zungeschnalzen: Wilhelm<br />
Weils 2019er GG ist ein<br />
Leuchtturm für Jahrzehnte.<br />
<<br />
Fotos: R.Dieth/VanVolxem, beigestellt<br />
72 falstaff okt <strong>2020</strong>
klein, limitiert, in aller Ruhe gereift<br />
A-NOBIS, Am Anger 31, A-7122 Gols sekt@a-nobis.at www.a-nobis.at<br />
Foto: Barbara Amon
wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />
BEST OF<br />
GROSSE GEWÄCHSE<br />
TASTING<br />
INFO<br />
WEITERE BEWERTUNGEN<br />
UND BESCHREIBUNGEN<br />
FINDEN SIE SIE AB<br />
AB SEITE 246. 148.<br />
98<br />
97<br />
97<br />
2019 SCHLOSSBÖCKELHEIM<br />
FELSENBERG »FELSEN-<br />
TÜRMCHEN« RIESLING<br />
Dönnhoff, Oberhausen (Nahe)<br />
Noch verschlossen, etwas Zitrus<br />
und recht intensive Gesteinsnoten.<br />
Reich texturiert mit ganz feinen<br />
Phenolen, ein Druck ohne Kraftanstrengung,<br />
mit ultrafeiner Säure und<br />
einer dezenten Süße, die keinen<br />
Moment isoliert in Erscheinung tritt,<br />
ein vornehmer und hintergründiger<br />
Wein, sensationeller Felsenberg.<br />
doennhoff.com, € 39,50<br />
2018 PÜNDERICH MARIENBURG<br />
FAHRLAY TERRASSEN RIESLING<br />
Clemens Busch<br />
Pünderich (Mosel)<br />
Warmer Schiefer und auch Feuerstein<br />
in der Nase, reife Marille, Kräuter<br />
und etwas Schwarztee und Tang.<br />
Zunächst zugänglich mit feiner<br />
Süße, Schicht für Schicht bauen<br />
sich Komplexität,Typizität und Charakter<br />
auf. Feine Phenolik, die sich<br />
erhaben steigert, großes Format.<br />
clemens-busch.de<br />
€ 45,–<br />
2018 HECKLINGEN<br />
SCHLOSSBERG CHARDONNAY<br />
Huber, Malterdingen (Baden)<br />
Noch verschlossen und unzugänglich<br />
im Duft, rauchige Noten, auch<br />
hefig und malzig, Feuerstein, Quitte<br />
und grüne Walnuss. Beinahe provokativ<br />
puristisch am Gaumen, straffer<br />
Bau, guter Extrakt und Dichte, viel<br />
Zug und Spannung, agile Säureader,<br />
salzig, enorme kalkige Mineralität,<br />
jung und fordernd, ein großer<br />
Terroir-Chardonnay.<br />
weingut-huber.com, € 72,–<br />
97<br />
97<br />
97<br />
2019 NIERSTEIN PETTENTHAL<br />
RIESLING<br />
Weingut Gunderloch<br />
Nackenheim (Rheinhessen)<br />
Kräuterige Noten, Apfelschale,<br />
Malz und Kräuterbeet, druckvoll<br />
in der Nase. Setzt klar und saftig<br />
am Gaumen an, präzise im Ausdruck,<br />
ist schlank und straff,<br />
kristallin, die Säure ist wie mit dem<br />
Lineal gezogen, mineralisch, zeigt<br />
den Roten Hang, jung und hochbegabt.<br />
gunderloch.de<br />
€ 36,–<br />
2019 WESTHOFEN MORSTEIN<br />
RIESLING<br />
Weingut Wittmann<br />
Westhofen (Rheinhessen)<br />
Dieser Morstein zeigt sich eindrucksvoll<br />
auf nuancierte Art und<br />
Weise: im Duft zuerst fein und<br />
zurückgenommen, dabei doch präzise.<br />
Am Gaumen schlank, seidig<br />
und doch von kraftvoller Intensität,<br />
fein ziselierte Säure, eng und fein<br />
verwoben, gegenwärtig und doch<br />
entschwebend.<br />
weingutwittmann.de<br />
€ 58,–<br />
2019 NIEDERHAUSEN<br />
HERMANNSHÖHLE RIESLING<br />
Weingut Dönnhoff<br />
Oberhausen (Nahe)<br />
Kandierte Zitronenschale, florale<br />
Noten, Feuerstein. Im Mund mit reicher,<br />
geschmeidiger Grundierung,<br />
mit immensem Extrakt und dabei<br />
einer ungemein feinen Auflösung<br />
aller Komponenten. Phenolischer<br />
und mineralischer Extrakt gehen<br />
Hand in Hand, alles zart und dennoch<br />
druckvoll. Groß!<br />
doennhoff.com<br />
€ 39,50<br />
97<br />
97<br />
97<br />
2019 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />
RIESLING<br />
Weingut Robert Weil<br />
Kiedrich (Rheingau)<br />
Dezente Mineralnoten, blumig,<br />
Orangenschale, komplex, aber<br />
noch unentfaltet. Im Mund geradezu<br />
adstringierend dicht, eindringlich<br />
taktil-mineralisch, ein fast schmerzhaft<br />
dichtes Extraktpaket auf<br />
geschmeidig-süßem Fond, mit<br />
knackiger Säure und makelloser<br />
Balance.<br />
weingut-robert-weil.com<br />
€ 43,60<br />
2019 WESTHOFEN MORSTEIN<br />
RIESLING<br />
Weingut K.P. Keller, Flörsheim-<br />
Dalsheim (Rheinhessen)<br />
Gelbfrucht in der Nase, Marille, feine<br />
Kräuter, Flachs. Am Gaumen<br />
zeigt sich in einer schlanken Kontur<br />
eine erstaunliche Konzentration<br />
und Verdichtung, präzise Säurestruktur,<br />
auch eine Portion Saft und<br />
Geschmeidigkeit, aber vor allem<br />
mineralisch durchwirkt und bepackt:<br />
ein Paradebeispiel für die Mineralität<br />
des Morsteins. Gehobene Kunst.<br />
keller-wein.de, Preis: k.A.<br />
2018 BÜRGSTADT HUNDSRÜCK<br />
SPÄTBURGUNDER<br />
Rudolf Fürst<br />
Bürgstadt (Franken)<br />
In der dichten Nase zeigt sich<br />
schon neben Frucht und Würze<br />
viel mineralischer Schwung; im<br />
Mund auf eine unaufgeregte Art<br />
viel Spannung, Druck und auch<br />
Eleganz, hohe mineralische Durchdringung,<br />
delikate und bestens<br />
eingebundene Säureader, groß,<br />
auch in der Perspektive.<br />
weingut-rudolf-fuerst.de<br />
€ 129,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
74 falstaff okt <strong>2020</strong>
LECH ZÜRS<br />
Ski fahren & außergewöhnlich<br />
gut essen und trinken sind in<br />
Lech untrennbar verbunden.<br />
DAS GOURMET-<br />
SCHNEE-DORF<br />
Lech Zürs zählt nicht nur zu den schneesichersten<br />
Destinationen in den Alpen, sondern ist auch der<br />
Lieblingsferienort für kulinarisch anspruchsvolle Menschen.<br />
Die Veranstaltungsreihe »Arlberg Weinberg« vereint beides.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Lech Zürs Tourismus / Daniel Zangerl, Krone Lech<br />
Es ist ein kleines Dorf, und es ist<br />
nicht ganz leicht zu erreichen.<br />
Trotzdem hat Lech Zürs einen<br />
großen Namen. Bereits 1960 wurde<br />
hier der erste Skikurs angeboten. »Es<br />
liegt auch an den natürlichen Bedingungen,<br />
dass der Ort schon immer auf Ruhe und<br />
hohe Qualität Wert gelegt hat«, erklärt<br />
Hermann Fercher. »Unsere Strategie fokussiert<br />
daher auf großartige Kulinarik, tolle<br />
Weinauswahl und besondere Spa-Angebote.«<br />
Der Tourismusexperte hat seine Vorstellung<br />
von Winterurlaub in Lech als Private<br />
Luxury Moments zusammengefasst.<br />
BESONDERE MOMENTE<br />
Gleich zu Saisonauftakt zeigten die Gastronomen<br />
von Lech Zürs, warum ihre Heimat<br />
als Gourmet-Dorf bezeichnet wird. Unter<br />
dem Titel »Arlberg Weinberg« werden von<br />
4. bis 12. Dezember gut 20 kleine, aber sehr<br />
feine Veranstaltungen geboten: von der<br />
exklusiven Raritäten-Verkostung (Wachau<br />
meets Bordeaux) über ein spannendes Insider-Tasting<br />
(Robert-Parker-Bewerter Stephan<br />
Reinhardt führt vor, woran er einen<br />
großen Wein erkennt), einen Abend mit<br />
Toskana-Legende Lodovico Antinori, einer<br />
Zieregg-Einzelparzellen-Degustation mit<br />
Armin Tement, einem Menü mit Champagner-Raritäten<br />
bis zu einem 19-Gänge-Menü<br />
von Max Natmessnig im »Rote Wand<br />
Gourmet Hotel«.<br />
Besonders interessant ist eine Veranstaltung<br />
am Samstag, 12. Dezember: Das<br />
»Hotel Gasthof Post«, das »Hotel Arlberg«,<br />
das Romantik-Hotel »Die Krone<br />
von Lech« und das Hotel »Der Berghof«<br />
organisieren gemeinsam eine Veranstaltung,<br />
bei der die Gäste zu einem kulinarischen<br />
Parcours durch die vier Häuser antreten<br />
können. In jedem Restaurant werden zwei<br />
Signature-Gerichte serviert, und jeweils<br />
zwei Weingüter präsentieren ihre Weine<br />
dazu. Bezugnehmend auf das berühmte Skirennen<br />
(Der Weiße Ring – Das Rennen) von<br />
Lech, nennt sich diese Veranstaltung »Köstlicher<br />
Ring«. Wie beim Skirennen werden<br />
auch hier fixe Startslots zugeteilt. Tickets<br />
(limitierte Zahl) um 50 Euro sind erhältlich<br />
unter events@lechzuers.com.<br />
INFO<br />
Das gesamte Programm<br />
von »Arlberg Weinberg« finden Sie unter<br />
lechzuers.com/arlberg-weinberg/<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 75
wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />
PEDRO XIMÉNEZ:<br />
SPANIENS<br />
SÜSSES<br />
GEHEIMNIS<br />
Die süße Ximénez-Traube<br />
wird zwar hauptsächlich<br />
im Weinbaugebiet um die<br />
Stadt Jerez nahe dem Meer<br />
verarbeitet, angebaut wird<br />
sie aber vor allem im<br />
Hinterland.<br />
Fotos beigestellt<br />
78 falstaff okt <strong>2020</strong>
Pedro Ximénez – oder kurz PX – steht für die süßesten und dunkelsten<br />
Sherrys. Neben den legendären Dessertweinen produziert man auch edle<br />
Destillate und sogar samtigen Edelessig aus dieser Rebsorte, deren<br />
genaue Herkunft bis heute ein Mysterium ist. <strong>Falstaff</strong> nimmt Sie mit<br />
in die facettenreiche Welt dieser spanischen Spezialität.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
79
wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />
Auch wenn daraus meist<br />
nussbraune Süßweine<br />
entstehen: Die Pedro Ximénez<br />
ist eine Weißweinsorte.<br />
ALLEIN DER NAME<br />
IST EIN MYSTERIUM:<br />
STAMMT ER WIRKLICH<br />
URSPRÜNGLICH VON<br />
EINEM DEUTSCHEN<br />
SOLDATEN NAMENS<br />
PETER SIEMENS?<br />
Um die Herkunft der andalusischen<br />
Rebsorte Pedro<br />
Ximénez, heute kurz als<br />
PX bezeichnet, sowie um<br />
ihren Namen ranken sich<br />
bis heute zahlreiche Mythen. Der 1627<br />
geborene Botaniker Philipp Jakob Sachs<br />
von Löwenheim gilt als Vater der Rebsortenkunde,<br />
der er den Namen Ampelografie<br />
gab. In seinem 1661 erschienenen<br />
Werk »Ampelographia« spekuliert<br />
Sachs über einen möglichen Ursprung der<br />
Sorte in Madeira oder auf den Kanaren.<br />
Von dort soll sie in deutsche Weinberge im<br />
Rheingau, in Rheinhessen und an der Mosel<br />
gekommen sein, von wo aus sie wiederum<br />
ein Söldner namens Peter Siemens, ein<br />
spanischer Soldat namens Pedro Ximen<br />
oder gar ein katholischer Kardinal namens<br />
Ximénez in die Berge um Málaga gebracht<br />
haben soll. Spätere deutsche Autoren wie<br />
Balthasar Sprenger oder Wilhelm von Babo<br />
perpetuierten diese fantasievollen Räuberpistolen,<br />
man verstieg sich sogar so weit,<br />
eine Verwandtschaft des PX mit deutschen<br />
Rebsorten wie Elbling oder gar Riesling für<br />
gesichert zu halten.<br />
Dank der Ergebnisse moderner DNA-<br />
Analysen haben sich alle diese Theorien als<br />
haltlos erwiesen. Wissenschaftler suchen<br />
den Ursprung der Rebsorte heute dort, wo<br />
sie am stärksten verbreitet ist – in Andalusien.<br />
Und tatsächlich: Der spanische Schreiber<br />
Vicente Espinel erwähnte im Jahr 1618<br />
einen »berühmten Wein aus der Sorte Pedro<br />
Ximénez de Málaga«. 2007 gelang schließlich<br />
der erste erfolgreiche Blick in die Gene<br />
der Pflanze, und als ein Elternteil wurde die<br />
Rebsorte Gibi erkannt, eine uralte arabische<br />
Tafeltraube. Daher erscheint es nur logisch,<br />
dass die Sorte während der Jahrhunderte<br />
dauernden Anwesenheit der Mauren<br />
auf der iberischen Halbinsel auch in »al-<br />
Andalus« heimisch gemacht wurde und<br />
hier dank einer Spontankreuzung jene zuckerreiche<br />
Keltertraube entstand, die letztlich<br />
den Namen Pedro Ximénez erhielt. Der<br />
französische Rebforscher Joseph Roy-Chevrier<br />
verweist darauf, dass es unweit von<br />
Sanlúcar de Barrameda ein Dorf gibt, das<br />
Jiménez heißt. Ungeachtet dessen könnte<br />
der Name der Sorte einen ebenso naheliegenden<br />
Ursprung haben wie seine Herkunft.<br />
Denn Ximénez oder Jiménez ist in<br />
Spanien ein ebenso verbreiteter Familienname<br />
wie bei uns Mayer oder Müller. Vielleicht<br />
hat sich irgendwann einmal ein Winzer<br />
namens Pedro Ximénez dadurch einen<br />
besonderen Ruf erworben, weil er als Erster<br />
die Idee hatte, die Trauben auf Matten in<br />
der Sonne zu trocknen, um dann diesen unvergleichlichen,<br />
damals sicher kostbaren<br />
Süßwein zu keltern, der bis heute fasziniert.<br />
Der süße Pedro-<br />
Ximénez-Wein<br />
wird oft in<br />
gebrauchten<br />
Fässern gereift.<br />
DIE PEDRO-XIMÉNEZ-STILE<br />
Die stilistische Bandbreite des Pedro Ximénez<br />
wird durch Grad der Süße, Komplexität<br />
und Reifedauer bestimmt und reicht von<br />
unkompliziert, dörrfruchtbestimmt und<br />
eher simpel-süß bis hin zu echter Konzentration,<br />
Komplexität und von Fasslagerung<br />
herrührender Würz-Aromatik. In Jerez gibt<br />
es den alten Brauch, bereits benutzte Fässer<br />
für die Weinlagerung nach Schottland oder<br />
Irland zu schicken, wo diese für eine gewisse<br />
Zeit mit Whisk(e)y befüllt werden, bevor sie<br />
wieder nach Andalusien zurückkehren. So<br />
entstehen im Sherryfass gereifte Whisk(e)y <br />
sorten, danach aber auch süße Sherrys aus<br />
Whisk(e)yfässern, die ihre enorme Süße mit<br />
einer fein-rauchigen Torfwürze verbinden.<br />
Bei der Altersangabe der süßen PX-Weine<br />
wird mit Superlativen in den Bezeichnungen<br />
nicht gegeizt. Die Viños Viejos heißen<br />
dann gleich einmal »Anticuario«, »Reliquia«<br />
oder »Gran Reserva«, und sie tragen<br />
Fotos: mauritius images, beigestellt<br />
80 falstaff okt <strong>2020</strong>
ALS BEGLEITUNG<br />
ZU KRÄFTIGEN<br />
SCHOKOLADE-<br />
DESSERTS IST<br />
PEDRO XIMÉNEZ<br />
EINE TOLLE WAHL.<br />
Erst die von der Sonne zu Rosinen<br />
geschrumpften Beeren geben dem<br />
Wein die volle Süße und Konzentration.<br />
Jahreszahlen aus grauer Vorzeit, die<br />
ein biblisches Alter des Weins vermitteln<br />
sollen, um deren stolzen<br />
Preis zu rechtfertigen. Bei der<br />
Angabe von Jahreszahlen muss<br />
man sich aber darüber im Klaren<br />
sein, dass es sich dabei oft<br />
um das Gründungsjahr einer Solera<br />
handelt und dass keineswegs<br />
der gesamte Wein, sondern nur ein<br />
minimaler Anteil aus diesem weit zurückliegenden<br />
Jahr stammt. Die Altersangaben<br />
werden zudem in den verschiedenen<br />
D.O.-Gebieten, die PX abfüllen, unterschiedlich<br />
gehandhabt.<br />
HEIMAT IN DEN BERGEN<br />
Das Hauptanbaugebiet für PX ist die D.O.<br />
Montilla-Moriles, die im Osten von Sevilla<br />
liegt. Sie ist die größte Anbaufläche für Pedro<br />
Ximénez in Spanien, die insgesamt an<br />
die 10.000 Hektar beträgt. Sowohl die Kellereien<br />
im »Sherry-Dreieck« Jerez de la<br />
Frontera – Sanlúcar de Barrameda – El Puerto<br />
de Santa María als auch jene in Málaga<br />
kaufen in der Region Montilla-Moriles<br />
gerne und völlig legal Pedro-Ximénez-<br />
Trauben, die sie dann unter ihrer Herkunft<br />
Jerez D.O., Málaga und Sierras de Málaga<br />
D.O. verarbeiten und verkaufen. Das liegt<br />
natürlich auch am historischen Wettbewerbsvorteil,<br />
den die beiden weit bekannteren<br />
Zonen durch ihre Lage direkt<br />
am Meer haben, während Montilla-Moriles<br />
fernab der frequentierten Verkehrswege im<br />
Hinterland liegt. Und würde es die Kategorie<br />
Pedro-Ximénez-Sherry nicht geben, so<br />
gäbe es möglicherweise auch die Traubenanbauzone<br />
von Montilla-Moriles gar nicht<br />
mehr.<br />
Bleibt die Frage, warum man die Rebsorte<br />
nicht gleich in Jerez im benötigten Umfang<br />
ausgepflanzt hat. Der Grund dafür<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
81
wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />
JEREZ HAT DEN<br />
PEDRO XIMÉNEZ<br />
BERÜHMT GEMACHT,<br />
ABER IN DEN BERGEN<br />
VON MONTILLA-<br />
MORILES HAT ER SEIN<br />
HAUPTANBAUGEBIET.<br />
Cocktail-Komponente:<br />
Pedro-Ximénez-Sherry ist<br />
für viele Barkeeper eine<br />
spannende Zutat für<br />
Drinks mit Pfiff.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
PX richtig genießen – so geht’s<br />
Pedro Ximénez wird bei Tisch mit einer<br />
Temperatur von 12 bis 14 Grad serviert.<br />
Damit sich das facettenreiche Bukett<br />
optimal entfalten kann, wird ein nicht<br />
zu großes Weißweinglas empfohlen.<br />
Bei einem Zuckergehalt von mehr<br />
als 200 Gramm pro Liter und einem<br />
Alkoholwert von 15 Prozent und mehr<br />
ist der PX ein optimaler Begleiter<br />
zu kräftigen Schokoladendesserts.<br />
Spannende Kombinationsmöglichkeiten<br />
ergeben sich aber auch mit einer<br />
Vielzahl an kräftig-würzigen Käsen<br />
mit entsprechender Salzkomponente.<br />
Toll schmeckt PX auch zu Vanille- und<br />
Málaga-Eis mit Rosinen.<br />
<<br />
sind die extrem kalkreichen<br />
Böden in Jerez, das berühmte<br />
Albariza-Terroir, auf dem<br />
sich die Jerez-Paradesorte Palomino extrem<br />
wohlfühlt, während Pedro Ximénez darauf<br />
ganz und gar nicht gut anwächst.<br />
Außerhalb von Spanien gibt es noch einige<br />
hundert Hektar Pedro Ximénez im portugiesischen<br />
Anbaugebiet von Alentejo. Dort<br />
tritt die Rebsorte aber eher selten reinsortig,<br />
sondern eher als Verschnittpartner in Erscheinung.<br />
In Südamerika sorgt wiederum<br />
eine Sorte namens Pedro Giménez für Verwirrung,<br />
die mehrheitlich für die Produktion<br />
von Pisco verwendet wird. Doch weder in<br />
Chile noch in Argentinien handelt es sich<br />
dabei um die gleiche Sorte wie in Spanien.<br />
Anders in Australien, wo Weinbaupionier<br />
James Busby bereits 1832 die ersten Rebstöcke<br />
des echten Pedro Ximénez nach New<br />
South Wales brachte. Unter der Bezeichnung<br />
»Pedro« entstanden hier fortifizierte<br />
Süßweine, es gibt sogar Varianten mit Botrytis,<br />
die dann als »Pedro Sauterne« bezeichnet<br />
werden. Bis heute existieren vereinzelte<br />
Weingärten mit PX in Margaret River,<br />
Barossa und Rutherglen, daraus werden<br />
heute Dessertweine, aber vermehrt auch<br />
trockene Tafelweine gekeltert.<br />
In Andalusien wird aus Pedro Ximénez<br />
nicht nur Wein erzeugt, sondern mit Brandy<br />
und Weinessig noch zwei weitere, qualitativ<br />
teils sehr hochwertige Nebenprodukte.<br />
Während der Essig tatsächlich<br />
aus PX als Grundprodukt<br />
entsteht, bezieht sich das Kürzel<br />
PX bei spanischen Brandys hingegen<br />
nur auf eine lange Reifung in Pedro-Ximénez-Fässern.<br />
Beim »Brandy de Jerez« findet<br />
man in der Kategorie »Solera Gran Reserva«<br />
die ausdrucksstärksten, komplexesten<br />
Vertreter, hier verbringen die Brandys ihre<br />
letzten Reifejahre in PX-Fässern. Der legendäre<br />
»Lepanto« des Sherry-Produzenten<br />
González Byass reift insgesamt 15 Jahre im<br />
Fass. Und für die PX-Version der »Solera<br />
Gran Reserva P.X.« reift diese in den letzten<br />
drei Jahren in Fässern, in denen zuvor<br />
der Top-PX-Sherry »Noé« ruhte. Weitere<br />
mit PX gefinishte Brandys sind der »Carlos<br />
I. P.X.« von Osborne und die »Solera Gran<br />
Reserva Sherry Cask« von Fernando de<br />
Castilla. Die Basis bildet in Jerez ein Brand<br />
aus Palomino-Wein.<br />
Anders beim besten Erzeuger in Sachen<br />
Pedro Ximénez, der Casa Ximénez-Spínola<br />
in Jerez. Absolut oldschool ist der »Diez<br />
Mil Botellas« aus 100 Prozent PX, der<br />
zwölf Jahre lang in Fässern aus Kastanienholz<br />
ausgebaut wird, so, wie das über Jahrhunderte<br />
in Spanien üblich war, aber heute<br />
von sonst niemandem mehr praktiziert<br />
wird. Ein kleiner Teil der 2100 jährlich erzeugten<br />
Liter des »Diez Mil« wird alljährlich<br />
abgezweigt und für weitere 13 Jahre in<br />
amerikanischer Eiche weitergereift. So<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock, Getty Images, beigestellt<br />
82 falstaff okt <strong>2020</strong>
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eigenen<br />
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wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />
Ausbau im Tongefäß<br />
in der Kellerei Pérez<br />
Barquero in Montilla-<br />
Moriles.<br />
DAS SOLERA-<br />
MYSTERIUM<br />
So entsteht der »Super-Sherry«<br />
• Ein SOLERA-SHERRY ist eine<br />
Mischung aus einer großen Zahl an<br />
Jahrgangsweinen, die eine lange<br />
Reifezeit in einem kleinen Holzfass<br />
durchläuft. Er ist besonders komplex und<br />
entwickelt seine eigene Persönlichkeit.<br />
• Das SOLERA-VERFAHREN<br />
besteht sinngemäß darin, nur aus<br />
den zuunterst liegenden Fässern<br />
eines hohen Stapels einen winzigen<br />
Teil des Weins zur Abfüllung zu<br />
entnehmen, diesen Schwund mit<br />
Wein aus den Fässern eine Reihe<br />
darüber aufzufüllen usw. Die obersten<br />
Fässer werden schließlich mit<br />
frischem Wein aufgefüllt. Je tiefer die<br />
Fässer liegen, umso höher also das<br />
Durchschnittsalter des Weins.<br />
Don Alvaro Sánchez (im Kreis) von Toro Albalá<br />
prüft regelmäßig die Qualität seiner Produkte.<br />
<<br />
entstehen mit dem »Tres Mil Botellas«<br />
3000 Flaschen einer Essenz, die aufgrund<br />
ihres betörenden Buketts auch als »trinkbares<br />
Parfum« bezeichnet wird. Für ein<br />
Fläschchen »Tres Mil« mit 0,7 Litern Inhalt<br />
werden etwa zehn Kilo frische Pedro-<br />
Ximénez-Trauben verarbeitet. Mehr PX<br />
pro Schluck geht nicht.<br />
Aber nicht nur edle Brandys, sondern<br />
auch der eine oder andere Rum schmückt<br />
sich gerne mit der unverkennbaren Note<br />
einer PX-Fasslagerung – so der »Ambassador«<br />
von Diplomático aus Venezuela oder<br />
der Rum »Dos Maderas«, der bei Williams<br />
& Humbert in Jerez in Fässern des PX<br />
»Don Guido« seinen letzten Schliff erhält.<br />
Beim Single Malt Whisk(e)y sind »Laproigh<br />
PX Cask«, »Auchentoshan Dark<br />
Oak«, »Bowmore Deep & Complex<br />
18 Years«, »Tomatin PX Edition«,<br />
»Glendronach PX Puncheon’s«<br />
oder die »Lagavulin Distillers<br />
Edition 2003/2019« gute Beispiele<br />
für Nachreifung in vormals<br />
mit Pedro-Ximénez-Sherry<br />
belegten Fässern.<br />
Die besten Solera-gereiften<br />
PX-Essigprodukte kommen aus<br />
Montilla – die Bodegas Navarro<br />
sind dort der Spezialist – und nehmen<br />
es mit den besten Balsamicos<br />
aus Modena auf, freilich zu einem viel<br />
konsumentenfreundlicheren Preis. Einen<br />
angenehm mild-harmonischen PX-Vinagre<br />
führt das Sherryhaus Gutiérrez-Colosia.<br />
Auch die Wiener Essigmanufaktur Erwin<br />
Gegenbauer bietet einen »Edelsauren P.X.«<br />
an, der allerdings kein Essig im Sinne des<br />
Gesetzes ist, weil sein Säuregehalt unter<br />
sechs Prozent liegt. Dieses Produkt kann<br />
als »Trinkessig« sogar als Aperitif gereicht<br />
werden. Erzeugt wird auch er in Spanien.<br />
Und, passend zum aktuellen Wermut-<br />
Boom: Auch in Jerez hat das Produkt lange<br />
Tradition. Aus gereiftem Pedro-Ximénezund<br />
Oloroso-Sherry mit zahlreichen Kräutern<br />
macht Bodegas Fernando de Castilla<br />
seinen »Vermut«. Am besten auf Eis und<br />
mit einer Orangenscheibe – delicioso!<br />
<<br />
Fotos: Mauritius Images, beigestellt<br />
84 falstaff okt <strong>2020</strong>
DIE NEUE GENERATION 7000<br />
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wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />
BEST OF<br />
PEDRO XIMÉNEZ<br />
100<br />
96<br />
95<br />
PEREZ BARQUERO SOLARA<br />
FUNDACIONAL 1905<br />
Montilla-Moriles<br />
Undurchsichtiges Schwarz mit kaffeebraunen<br />
Reflexen. Mit etwas Luft<br />
öffnet sich ein Panoptikum von Edelhölzern,<br />
Gewürzen und dunklen Nougatschattierungen,<br />
unterlegt mit<br />
nussigen Dörrobstaromen. Am Gaumen<br />
fast ölige Konsistenz, enorme<br />
Süße paart sich mit balsamischen<br />
Aspekten, dank der Säurestruktur<br />
aber keineswegs monströs, sondern<br />
balanciert. Einzigartiger Süßwein.<br />
arvi.ch, ca. € 455,–<br />
GONZALEZ-BYASS<br />
NOÉ 30 AÑOS V.O.R.S<br />
Jerez de la Frontera<br />
Dunkles Mahagoni, tiefer Kern,<br />
Goldreflexe, zarte Grünreflexe.<br />
Dörrobstnuancen nach Feigen und<br />
Pflaumen, geröstete Haselnüsse,<br />
dunkler Nougat, kandierte Orangenzesten,<br />
frischer Kaffee, Edelholznuancen,<br />
zart nach Biskuit. Saftig,<br />
samtige Textur, Kakao und Nougat,<br />
Kräuter und Honig, feine Säurestruktur,<br />
perfekt integrierte Süße,<br />
schokoladig-nussiger Nachhall.<br />
belvini.de, € 68,19<br />
EMILIO LUSTAU<br />
SOLERA RESERVA SAN EMILIO<br />
Jerez de la Frontera<br />
Tiefbraunes Mahagoni, zarte Goldreflexe,<br />
grünlicher Touch. In der<br />
Nase feine Süße von gedörrten Feigen<br />
und Datteln, Rosinen, Nougat<br />
und süßen Gewürzen. Am Gaumen<br />
saftig, samtige Textur, pfeffriger<br />
Honigtouch, salzig unterlegtes<br />
Milchschokofinish, anhaltend, sehr<br />
eleganter, geschmeidiger Stil, toller<br />
Einstieg in die PX-Welt.<br />
vinexus.at<br />
€ 28,91<br />
97<br />
96<br />
94<br />
XIMÉNEZ-SPÍNOLA<br />
PEDRO XIMENÉZ MUY VIEJO<br />
Jerez de la Frontera<br />
Dunkles Mahagoni, Goldreflexe.<br />
Nuancen von Dörrfeigen, etwas<br />
Nougat und Mokka, zarte Kräuterwürze,<br />
kandierte Orangen. Saftig,<br />
hochelegant, seidig, Rosinenanklang,<br />
finessenreich und sehr lange<br />
anhaltend, ein großer Wein, ausgestattet<br />
mit ewiger Jugend und Harmonie,<br />
nussiger Touch im Rückgeschmack,<br />
tolle Kombination aus<br />
Komplexität und Finesse.<br />
kateandkon.com, € 52,–<br />
FERNANDO DE CASTILLA<br />
»SINGULAR« PEDRO XIMÉNEZ<br />
Jerez de la Frontera<br />
Sehr dunkles Braun, Mahagonireflexe,<br />
zarter Goldrand. Intensive Nuancen<br />
von Nougat und Dörrobst, Nüsse,<br />
kandierte Orangen, Anklänge von<br />
Datteln, Zigarrentabak. Stoffig,<br />
intensive Süße, feine Säurestruktur<br />
unterlegt, seidig, fast ölig in der<br />
Konsistenz, getrocknete Marillen im<br />
Abgang, bei aller Komplexität sehr<br />
finessenreich, Limettentouch im<br />
Nachhall, schokoladiger Nachhall.<br />
vinos.de, € 129,90 (0,375 l)<br />
DELGADO ZULETA PEDRO<br />
XIMÉNEZ MONTEAGUDO<br />
Sanlúcar de Barrameda<br />
Mittleres Mahagoni, breiter<br />
Ockerrand, Grünreflexe. Mit feiner<br />
Kräuterwürze unterlegte intensive<br />
Dörrobstanklänge, etwas Feigen<br />
und mit hellen schokoladigen Nuancen<br />
ausgestattet. Am Gaumen elegant,<br />
honigsüß und harmonisch,<br />
besitzt eine feine Holzwürze im<br />
Kern, mineralisch und lange<br />
anhaftend.<br />
sherryshop.de<br />
€ 12,90<br />
97<br />
96<br />
93<br />
ALVEAR PEDRO XIMÉNEZ<br />
»SOLERA 1830«<br />
Montilla-Moriles<br />
Tiefdunkles Schokoladebraun, opak<br />
mit feinen Orangerändern. Zunächst<br />
eine Mischung aus frisch geröstetem<br />
Kaffee, Honig, Edelhölzern, ein<br />
zarter Hauch von Politur, Nüssen,<br />
Bourbonvanille, ungemein facettenreich<br />
und intensiv. Am Gaumen<br />
ungemein dicht, komplex, besitzt<br />
eine enorme Süße, seidige Textur,<br />
geschmolzener Nougat im Abgang,<br />
bleibt lange haften, ein Elixier.<br />
vinos.de, € 79,90 (0,375 l)<br />
BODEGA TRADICIÓN PEDRO<br />
XIMÉNEZ VORS »30 YEARS«<br />
Jerez de la Frontera<br />
Tiefdunkles opakes Schokoladebraun<br />
mit feinen goldgrünen Rändern.<br />
Rauchig, ein Hauch von kalter<br />
Asche, Anklänge von Karamell und<br />
Nougat, Dörrpflaumen, dunkle<br />
Schokolade, zart blättrige Würze.<br />
Stoffig, am Gaumen ein Konzentrat,<br />
honigsüß und lange anhaftend, hinter<br />
der Zuckerwand versteckt sich<br />
eine erhebliche Säurestruktur, die<br />
dem Koloss Leben einhaucht.<br />
vinos.de, € 149,–<br />
VALDESPINO »EL CANDADO«<br />
PEDRO XIMÉNEZ<br />
Jerez de la Frontera<br />
Kräftiges Mahagoni, feine Ockerreflexe<br />
als Randaufhellung. Schokoladig<br />
unterlegte Nuancen von<br />
Rosinen und Dörrfeigen, feiner<br />
Honigtouch, ein Hauch von zedrigem<br />
Edelholz im Hintergrund. Komplex,<br />
feinwürzige Nuancen, süß und elegant<br />
strukturiert, angenehme Süße<br />
nach Nougat und Feigen im Finale,<br />
zeigt eine gute Länge.<br />
weinco.at<br />
€ 13,95<br />
Fotos: beigestellt<br />
86 falstaff okt <strong>2020</strong>
DOMAINE PÖTTELSDORF<br />
Kellermeister Rainer<br />
Kurz hat die 40-jährige<br />
Entwicklung des<br />
»Fass 2« miterlebt.<br />
40 JAHRE STARKE MARKE<br />
BLAUFRÄNKISCH FASS 2<br />
Es war einmal in der traditionsreichen burgenländischen Rotweingemeinde Pöttelsdorf, da<br />
hatten schlaue Winzer eine gute Idee: Ihr bester Rotwein, Blaufränkisch aus dem großen<br />
Holzfass, sollte einen eigenen Namen bekommen und als Besonderheit angepriesen werden.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Roland Schuller, beigestellt<br />
So oder so ähnlich beginnen<br />
normalerweise Märchen. In<br />
Pöttelsdorf kam es zu einem<br />
zukunftsweisenden Vorhaben im<br />
Jahr 1980, zu einer Zeit, als Wein in<br />
<strong>Österreich</strong> hauptsächlich in Liter- und<br />
Dopplerflaschen gefüllt und die Unterscheidung<br />
der Weintrinker im Wesentlichen<br />
zwischen »Rot« und »Weiß« getroffen<br />
wurde.<br />
DAS BESTE WIRD ZUR MARKE<br />
Die findigen Pöttelsdorfer, heute als<br />
Domaine Pöttelsdorf bekannt, lagerten<br />
ihren besten Blaufränkisch schon damals<br />
für mindestens 18 Monate im großen<br />
Holzfass, dem »Fass 2«, und so war es<br />
naheliegend, den besten Wein des Hauses<br />
auch »Fass 2« zu nennen. Eine legendäre<br />
Marke war geboren und der Grundstein<br />
für eine lange Erfolgsgeschichte gelegt.<br />
Einer, der die 40 Jahre Markenentwicklung<br />
des »Fass 2« mitgelebt hat, Kellermeister<br />
Rainer Kurz, erinnert sich: »Damals wie<br />
heute ist ›Fass 2‹ ein hochwertiger, reinsortiger<br />
Blaufränkisch. Die Vinifizierung hat<br />
sich über die Jahre an das Trinkverhalten<br />
und den Geschmack der Konsumenten<br />
etwas angepasst, ein sortentypischer Blaufränkisch<br />
für echte Rotweintrinker ist er<br />
aber geblieben.«<br />
ZUM JUBILÄUM<br />
IM NEUEN GEWAND<br />
Im Laufe der Jahre hat sich auch das<br />
Erscheinungsbild des »Fass 2« verändert.<br />
Zum 40er ist er optisch jünger geworden.<br />
Das freche, leuchtende Gelb und die moderne<br />
Typografie spiegeln auch die Veränderung<br />
in der Weinbereitung wider: Noch<br />
dichter und runder ist die moderne Version<br />
des Klassikers. Zwar ist »Fass 2« heute nicht<br />
mehr der Top-Wein der Domaine Pöttelsdorf<br />
Familymade – zu viel hat sich in 40<br />
Jahren auch im Winzerbetrieb verändert –,<br />
für viele ist ihr Lieblingswein aber noch<br />
immer der Inbegriff des Blaufränkisch aus<br />
der DAC-Region Rosalia.<br />
Peter Moser hat ihn bereits verkostet und<br />
charakterisiert den Jubiläums-»Fass 2« wie<br />
folgt: »Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung. Feine Kräuterwürze,<br />
Nuancen von schwarzen Kirschen<br />
und Brombeerkonfit, kandierte Orangenzesten<br />
unterlegt. Saftig, kräftig, süße<br />
Zwetschgenfrucht, integrierte Tannine, feiner<br />
Nougat im Abgang, mineralisch, bleibt<br />
haften, ein vielseitiger Speisenbegleiter«,<br />
und verleiht ihm 90 von 100 Punkten.<br />
»Fass 2« steht seit jeher für ein hervorragendes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis und ist<br />
auch im Lebensmittelhandel (Merkur und<br />
ADEG) erhältlich.<br />
INFO<br />
Domaine Pöttelsdorf Familymade<br />
Kellerweg 15, 7023 Pöttelsdorf<br />
T: +43 2626 5200<br />
domaine-poettelsdorf.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 87
spirits / RUM<br />
Rum schmeckt<br />
nicht nur zur<br />
Zigarre. Unter<br />
Experten ist längst<br />
klar: Rum wird<br />
ganz allgemein<br />
unterschätzt.<br />
Foto: Shutterstock<br />
88 falstaff okt <strong>2020</strong>
RUM<br />
ZWISCHEN<br />
PIR ATENSCHNAPS<br />
UND EDELSPIRITUOSE<br />
Das Piraten-Flair beim Rum ist echt: Vorschriften liebten die<br />
karibischen Freigeister bisher nicht. Doch nicht nur europäische<br />
Länder machen nun Druck im Zuckerrohrfeld, sondern auch<br />
die produzierenden Inselnationen selbst.<br />
TEXT ROLAND GRAF<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
89
spirits / RUM<br />
Die Grundlage jeden Rums ist das<br />
Zuckerrohr. Die grasartigen Halme<br />
wachsen innerhalb eines Jahres<br />
bis zu vier Meter in die Höhe.<br />
Fotos: Shutterstock, Caleb Krivoshey<br />
90 falstaff okt <strong>2020</strong>
Z<br />
wei Kostproben benötigt Christian<br />
Seidl, dann hat sich die<br />
Tischgesellschaft im Rumzentrum<br />
in Baden geteilt: Während<br />
für viele eine süße Schoko-<br />
Vanille-Note einfach zur Rum-Kategorie<br />
gehört, schätzen andere die würzige Komplexität<br />
trockener Zuckerrohrbrände. Der<br />
Spezialhändler, der auch <strong>Österreich</strong>s Rumfestival<br />
ausrichtet, stellt daher immer trockene<br />
und süße Destillate in sein Kost-Portfolio.<br />
Die Crux liegt dabei im nachträglichen<br />
Süßen in den Erzeugerländern. Denn<br />
ein reiner Edelbrand ist nie süß, Zucker<br />
kann nicht destilliert, sondern der Spirituose<br />
nur nachträglich zugesetzt werden. Ein<br />
österreichischer Marillen-Edelbrand beispielsweise<br />
dürfte nie nach der Destillation<br />
verändert werden. Doch in den mittel- und<br />
südamerikanischen Ländern sieht man derlei<br />
entspannter. Schließlich füge man dem<br />
Zuckerrohrbrand beim nachträglichen<br />
Süßen ja nur den Ausgangsstoff hinzu.<br />
Die süße Welt der karibischen Zucker-<br />
Anarchisten hat allerdings schon länger ein<br />
Ablaufdatum: Mit dem 25. Mai 2021 tritt<br />
die neue Spirituosenverordnung der EU in<br />
Kraft. Doch zu einem generellen Verbot des<br />
Aufzuckerns – bzw. der verpflichtenden<br />
Deklaration davon – konnte sich Brüssel<br />
nicht durchringen. Der gefundene Kompromiss<br />
ist für den Rum-Genießer schwierig:<br />
»Das Fertigerzeugnis darf […] nicht mehr<br />
als 20 Gramm süßende Erzeugnisse je Liter<br />
[…] enthalten«, lautet der neue Grenzwert.<br />
Und umgekehrt ist es Brennern auch nicht<br />
gestattet, ihre Erzeugnisse als »zuckerfrei«<br />
auszuweisen, auch wenn sie es denn sind.<br />
Einer der wortmächtigsten Kämpfer<br />
gegen diese halbgare Lösung stammt von<br />
der Insel Barbados, die sich als »Mutterland<br />
des Rums« versteht. Denn hier soll<br />
das Wort »rumbullion«, das bis dahin für<br />
Aufruhr oder Tumult stand, ab 1650 als<br />
Bezeichnung für den Zuckerrohrbrand verwendet<br />
worden sein. Heute spricht der<br />
Eigentümer der Foursquare Rum Distillery,<br />
Richard Seale, für viele kleinere Brenner,<br />
wenn er sagt: »Die ältesten und angesehensten<br />
Rum-Erzeuger der Karibik süßen<br />
ihre Brände nicht.« Mit dem Gründungsdatum<br />
1703 kann sich auch Mount Gay auf<br />
derselben Insel als solcher betrachten – und<br />
auch die Mutterfirma Rémy Cointreau hätte<br />
sich mehr Transparenz gewünscht: »Ich<br />
In der legendären Bar<br />
»El Floridita« auf<br />
Kuba kehrte schon<br />
Ernest Hemingway<br />
gerne ein. Rum fließt<br />
hier in Strömen.<br />
RHUM AGRICOLE«<br />
WIRD AUF DEN<br />
FRANZÖSISCHEN<br />
ANTILLEN AUS DEM<br />
VERGORENEN SAFT<br />
DES ZUCKERROHRS<br />
HERGESTELLT.<br />
halte das für eine verpasste Gelegenheit, bei<br />
der die EU eine eigene Klasse für Rum mit<br />
zugesetztem Zucker schaffen hätte können«,<br />
meint dazu Geschäftsführer Raphaël<br />
Grisoni.<br />
SPIRITUOSE MIT VIELEN<br />
GESICHTERN<br />
Klare Regeln haben es beim Rum alleine<br />
schon der unterschiedlichen Produktionsphilosophien<br />
wegen schwer. Es ist nach wie<br />
vor das koloniale Erbe der Karibik, das hier<br />
nachwirkt. Einerseits existiert der Pot-Still-<br />
Rum mit einer Altersangabe à la schottischem<br />
Single Malt, auch als »englischer<br />
Stil« bezeichnet. Dann gibt es den Rhum<br />
agricole«, der aus vergorenem Zucker-<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
91
spirits / RUM<br />
RUM GIBT ES VON<br />
VANILLIG-SÜSS BIS<br />
WÜRZIG-KOMPLEX. DIE<br />
CHARAKTERISTIKEN<br />
SIND VIELFÄLTIG –<br />
GENAUSO WIE DIE<br />
KONSUMVORLIEBEN.<br />
Die Karibikinsel Barbados ist die Heimat großer<br />
Wälder genauso wie von exzellentem Rum.<br />
Echte Aficionados trinken ihn pur.<br />
<<br />
rohrsaft<br />
statt aus<br />
Melasse insbesondere<br />
auf den<br />
Französischen Antillen<br />
hergestellt wird. Der »französische<br />
Stil« genießt rechtlich den Schutz<br />
als europäisches Erzeugnis. Der dritte im<br />
Bunde ist der nach aufwendigen Blendings<br />
aus leichten und kräftigen Rume mit einem<br />
Durchschnittsalter versehene »spanische<br />
Stil«.<br />
Dass diese babylonische Verwirrung der<br />
angestrebten Premisierung des Rums – der<br />
bis heute unter Spirituosen-Sammlern als<br />
unterbewertet gilt – schadet, erkennen<br />
immer mehr Erzeugerländer. Jamaica etwa<br />
hat vor vier Jahren eine geografische Herkunftsbezeichnung<br />
definiert, die sich an der<br />
Whisky-Praxis orientiert – der jüngste Rum<br />
in der Flasche<br />
de finiert die Altersangabe.<br />
Federführend<br />
war dabei Camparis Rum-<br />
Tochter, die mit Appleton Estate<br />
und Wray & Nephew zwei der sechs<br />
Insel-Brennereien führt. Clement »Jimmy«<br />
Lawrence sieht in der Regelung, die auch<br />
Zucker-Zugabe nach der Destillation<br />
verbietet, »ein Schlüsselelement, um von<br />
Verletzungen unserer begehrten Produkte<br />
abzuhalten«. Als Vorsitzender der West<br />
Indies Rum and Spirits Producers’ Association<br />
und Vertreter von Wray & Nephew<br />
betrachtet er die Herkunftsbezeichnung als<br />
Schritt zum Premium-Rum und weiter zu<br />
ökonomischem Wachstum für die Karibik.<br />
Interessante Einblicke in das Verständnis<br />
des Rum-Reifungsprozesses gewährt auch<br />
die seit 2013 gültige kubanische Regelung.<br />
Für Insel-Rume wie Havana Club oder<br />
Santiago de Cuba sind nicht nur zwei Jahre<br />
Mindestreife vorgeschrieben; die staatliche<br />
Cuba Ron will auch bewusst leichte Rume<br />
– 41 Volumenprozent Alkohol sind das<br />
gesetzliche Maximum, das nur für Spezialitäten<br />
wie Havana Clubs »Selección de<br />
Maestros« (45 Volumenprozent) nicht gilt.<br />
Und wenn die Temperatur auf Kuba einmal<br />
unter 15 Grad Celsius fällt, »darf diese<br />
Zeitspanne nicht für die Berechnung des<br />
tatsächlichen Reife-Alters berücksichtigt<br />
werden«.<br />
MAXIME HERKUNFT<br />
Während auf der Zuckerinsel die Verwendung<br />
kubanischer Melasse für die Destillation<br />
festgeschrieben ist, geht die Definition<br />
des »Ron de Guatemala« einen Schritt weiter.<br />
Für diese seit 2012 von der EU rati-<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock<br />
92 falstaff okt <strong>2020</strong>
The consistency of<br />
our whisky is in the<br />
rhythm of his work.<br />
Dennis Mc Bain, coppersMith at<br />
the Balvenie for 55 years.<br />
The impressive copper stills give The Balvenie its<br />
distinctive character. Every repair and replacement<br />
needs to replicate the handcrafted originals from<br />
over a century ago. That’s why it takes his age-old<br />
skill passed down by hand, to maintain the honeyed<br />
character of the whisky.<br />
handcrafted at the balvenie
spirits / RUM<br />
Rum-Cocktails<br />
zum Nachmixen unter<br />
falstaff.com/rum-cocktails<br />
In großen Hallen<br />
lagert der Rum für<br />
Havana Club bei<br />
Santa Cruz auf Kuba.<br />
Rum gibt es in vielen Farbnuancen. Die Goldund<br />
Brauntöne kommen vom Holz der Fässer.<br />
KLARE REGELN<br />
HABEN ES BEIM<br />
RUM BESONDERS<br />
SCHWER. DOCH VIELE<br />
LÄNDER HABEN<br />
ERKANNT, DASS ES<br />
DIESE BRAUCHT.<br />
<<br />
fizierte Herkunftsbezeichnung<br />
darf nur Zuckerrohrsaft<br />
aus den beiden südlichen Provinzen<br />
Retalhuleu und Suchitepéquez<br />
verwendet werden. Die<br />
Reifung muss verpflichtend in der<br />
Stadt Quetzaltenango und somit auf<br />
über 2300 Metern über Meer erfolgen.<br />
Auch die Verwendung des sugar cane<br />
honey, den hierzulande vor allem Rume<br />
von Zacapa bekannt gemacht haben, wird<br />
in der Norm präzisiert – gepresstem Rohr-<br />
Saft, der nicht älter als drei Tage sein darf,<br />
wird das Wasser entzogen, um mehr Aroma<br />
zu gewinnen. Lediglich drei Prozent der<br />
globalen Rum-Erzeugung basieren auf diesem<br />
Verfahren, das eine Art Beerenauslese<br />
des Zuckerrohrs darstellt.<br />
Vorbild all dieser Herkunftsbezeichnungen<br />
ist die 25 Jahre alte Rum-AOC<br />
(»Appellation d’Origine Contrôlée«) der<br />
Französischen Antillen. Sie regelt das<br />
Rohmaterial detailliert, bis hin zu Sorten<br />
und Erntezeiten des Zuckerrohrs und fixen<br />
Destillier-Perioden. Doch das französische<br />
Übersee-Département befindet sich wie<br />
Kuba und die Dominikanische Republik in<br />
der bequemen Lage, genug Zucker für die<br />
Destillerien zu erzeugen. In anderen Rum<br />
Nations wird bereits der Rohstoff importiert.<br />
Oder man streitet – wie gegenwärtig<br />
auf Barbados – darüber, was authentischen<br />
Rum überhaupt ausmacht. Drei Brennereien<br />
beharren auf der Reifung auf der Insel,<br />
die vierte verweist auf das historisch nachweisbare<br />
Lagern der Fässer in Europa.<br />
Einmal mehr erhebt Foursquare-Brenner<br />
Richard Seale seine warnende Stimme:<br />
»Wenn du heute bei den Standards Kompromisse<br />
machst, können daraus in Zukunft<br />
andere ihre Vorteile ziehen.« Und das soll in<br />
jedem Fall verhindert werden …<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
94 falstaff okt <strong>2020</strong>
Charly & Irene Schillinger<br />
Swing Kitchen<br />
Unser Land<br />
braucht<br />
UnternehmerInnen,<br />
die an sich<br />
glauben.<br />
#glaubandich<br />
erstebank.at<br />
sparkasse.at
spirits / RUM<br />
BEST OF<br />
RUM<br />
100<br />
95<br />
93<br />
APPLETON ESTATE<br />
30 YEARS OLD<br />
43 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Schoko-Nuss-Explosion in der<br />
Nase, dazu Noten von Kokos<br />
und getrocknetem Steinobst.<br />
Viel schichtig, fruchtig und weich<br />
am Gaumen, tabakige Anklänge,<br />
Toffeenoten und eine feinherbe<br />
Holznote, die sich bis in den<br />
nicht enden wollenden Abgang<br />
fortsetzt.<br />
Vertrieb: Diageo, diageo.com<br />
weisshaus.at, € 439,90<br />
LA CRUZ<br />
18 YO<br />
40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Unglaublich komplex und vielfältig<br />
in der Nase. Sehr weich wechseln<br />
sich Marzipan, Karamell, Vanille<br />
und Mango engmaschig ab.<br />
Analog am Gaumen mit feiner<br />
Sherryaromatik im langen<br />
Abgang.<br />
Vertrieb: bevanda.cc<br />
whisky-purbach.at<br />
€ 49,–<br />
HAVANA CLUB AÑEJO<br />
15 AÑOS<br />
40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Ein Vielzahl getrockneter tropischer<br />
Früchte, dazu dunkle Schokolade<br />
und schwere Süße ergeben eine<br />
komplexe Nase. Der Geschmack ist<br />
analog zum Duft, gut verwoben und<br />
mit Lebkuchengewürzen gespickt.<br />
Gute Länge.<br />
Vertrieb: Pernod Ricard Austria<br />
pernod-ricard.com<br />
weisshaus.at<br />
€ 139,90<br />
97<br />
94<br />
92<br />
ZACAPA RESERVA<br />
LIMITADA 2019<br />
45 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Mittleres Goldbraun. In der Nase<br />
intensiv würzig mit Noten von<br />
Vanille und Zedernholz, dazu Nuancen<br />
von Karamell, Nüssen und eingemachten<br />
Früchten. Am Gaumen<br />
vollmundig und angenehm süßlich<br />
mit Nuancen von Zitrus und Kräutern.<br />
Langer Nachhall mit süßlichen<br />
und würzigen Noten.<br />
Vertrieb: Diageo, diageo.com<br />
weinquelle.com, € 88,50<br />
LA CRUZ<br />
21 YO<br />
40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Trockene Sherrynoten mit gut<br />
integriertem tabakartigem Holz<br />
ergeben eine komplexe Nase.<br />
Weich und ausbalanciert ist<br />
die Gaumenstruktur, das Finish<br />
hat würzige Höhepunkte.<br />
Vertrieb: bevanda.cc<br />
whisky-purbach.at<br />
€ 59,–<br />
RUOTKER’S RON<br />
JOHAN »STRONG RUM«<br />
55 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Datteln, Bananen und andere reife<br />
Tropenfrüchte tummeln sich in der<br />
reichhaltigen Nase. Im Mund kommen<br />
feinwürzige Vanille und ein<br />
Hauch von Kokos dazu. Das Holz<br />
ist gut integriert. Der kräftige<br />
Alkohol gut eingebunden.<br />
shop.goelles.at<br />
€ 54,90<br />
96<br />
94<br />
92<br />
DIPLOMATICO<br />
SINGLE VINTAGE 2005<br />
43 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Im Duft Macadamianuss, Rosinen,<br />
gereiftes Holz und feiner Tabak.<br />
Große Komplexität ergibt sich am<br />
Gaumen, Walnuss, Kakao und<br />
Trockenpflaumen sind mit<br />
subtiler Würze hinterlegt.<br />
Toplänge im Nachklang.<br />
Vertrieb: Morandell<br />
morandell.com<br />
vinorama.at<br />
€ 97,11<br />
HAVANA CLUB<br />
SELECCIÓN DE MAESTROS<br />
45 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Der stramme Geruch umfasst<br />
neben Süßholz und Bitterschokolade<br />
auch Pfefferwürze und den Eindruck<br />
eines frisch entzündeten<br />
Streichholzes. Am Gaumen leichte<br />
Süße und kräftige Würze, die bis ins<br />
lange Finish anhält.<br />
Vertrieb: Pernod Ricard Austria<br />
pernod-ricard.com<br />
weisshaus.at<br />
€ 49,90<br />
DIPLOMATICO<br />
RESERVA EXCLUSIVA 12 YO<br />
40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />
Tiefe Süße von exotischen Früchten,<br />
reifen Bananen und Datteln,<br />
unterlegt von Marzipan und Edelkakao.<br />
Zum Gaumen dicht und<br />
weich, Anklänge von Sherryfässern,<br />
Vanillemark und runder<br />
Schoko ladensüße. Bleibt lange<br />
im Nachhall.<br />
Vertrieb: Morandell<br />
morandell.com<br />
vinorama.at, € 41,58<br />
Fotos: beigestellt<br />
96 falstaff okt <strong>2020</strong>
PAGO<br />
Otto Raimitz bietet<br />
seinen Kunden ein<br />
Erlebnis zwischwen<br />
Moderne und Tradition.<br />
KREATIVITÄT<br />
IN DER GASTRO<br />
Otto Raimitz ist das, was man gemeinhin als »Vollblutgastronom«<br />
bezeichnet. In seinen Lokalen merkt man, dass er<br />
sein Herzblut investiert hat, um seinen Kunden ein modernes<br />
und doch traditionelles Gastronomieerlebnis zu bieten.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
FALSTAFF Herr Raimitz, Ihnen wurde die<br />
Gastronomie quasi in die Wiege gelegt. Würden<br />
Sie diesen Weg auch anderen empfehlen?<br />
OTTO RAIMITZ Mein Ururgroßvater hatte<br />
schon 1820 eine Café-Konditorei in Krems.<br />
Es war nie zwingend für mich, aber wenn<br />
man mit sieben Jahren schon mit einer Kochhaube<br />
fotografiert wird, liegt es nahe, dass<br />
man dabei bleibt. Ich glaube, dass der Weg in<br />
die Gastronomie ein sehr guter ist und es in<br />
diesem Bereich tolle Jobs gibt. Unsere Betriebe<br />
sind immerhin 15 Jahre alt, und wir<br />
konnten in dieser Zeit gastronomisch einiges<br />
auf die Beine stellen.<br />
FALSTAFF Trotz diesem herausfordernden<br />
Corona-Jahr eröffnen Sie heuer bereits Ihr<br />
viertes Lokal. Wie schaffen Sie es, gegen den<br />
Strom zu schwimmen?<br />
OTTO RAIMITZ Wir sind am Puls der Zeit.<br />
Wir bieten den Leuten eine Wohnzimmeratmosphäre,<br />
sie erleben ein sogenanntes<br />
Change-Konzept, das vom Frühstück über<br />
Mittagessen und Nachmittagskaffee mit<br />
unseren Mehlspeisen bis hin zum Abendessen<br />
à la carte reicht. Mit dieser Abwechslung<br />
heben wir uns ab.<br />
FALSTAFF Viele Ihrer Häuser tragen das<br />
Wort »Spiel« im Namen. Was hat es damit<br />
auf sich?<br />
OTTO RAIMITZ Wenn ich meine Lokale neu<br />
eröffne, dann finden Sie mich dort auf den<br />
Plätzen und ich beobachte alles, was passiert.<br />
Ich spüre die Kraft des Platzes. Und vom<br />
»Wellen.Spiel« sieht man die wunderbare<br />
Wachau hinauf. Die ganze Donau hat geglänzt,<br />
die Wellen haben in der Sonne gespielt,<br />
und ich dachte: »Wellen.Spiel.«<br />
Das war das erste Spiel von mir, und »Genuss.Spiel«<br />
sowie »Schau.Spiel« folgten.<br />
FALSTAFF Das Motto von PAGO lautet<br />
»Liebe das Leben«. Wann erleben Sie besonders<br />
intensive Momente und können das<br />
Leben genießen?<br />
OTTO RAIMITZ Am Anfang war es nicht immer<br />
einfach und ein steiniger Weg. Existenzielle<br />
Ängste plagen einen im Hintergrund.<br />
Aber: Wenn ich heute in meine Betriebe<br />
komme, sehe ich, dass es überall gesteckt<br />
voll ist, die Leute genießen das Produkt und<br />
wollen es sich leisten! Das sind die Momente,<br />
die ich genießen kann.<br />
FALSTAFF Welches ist Ihr Lieblings-PAGO?<br />
OTTO RAIMITZ Das Marillen-PAGO – und<br />
zwar mit Abstand! Erstens habe ich es schon<br />
in meiner Kindheit getrunken, zweitens ist<br />
Marille und Wachau wie Wachau und Grüner<br />
Veltliner, das gehört einfach zusammen.<br />
Ich liebe PAGO Marille, weil es ein Fruchtsaft<br />
ist, der auch nach Marille schmeckt.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
pago.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 97
Chefredakteur<br />
MARTIN<br />
KUBESCH<br />
GOURMET<br />
10 JAHRE WALDBIER<br />
EICHEN-BIER AUS<br />
DEM BARRIQUE<br />
Die genussvolle Verbindung von<br />
Gerstensaft und edlem Holz aus<br />
heimischen Forsten fängt seit mittlerweile<br />
zehn Jahren das jeweilige »Waldbier<br />
des Jahres« gekonnt ein. Als Jubiläums-<br />
Edition <strong>2020</strong> wurde jetzt das »Waldbier<br />
Eiche« präsentiert. Ausgebaut wurde das<br />
Jubiläumsbier von Braumeister Axel Kiesbye<br />
in eigens produzierten Eichenholzfässern,<br />
die aus einer 200-jährigen Traubeneiche<br />
der Bundesforste aus dem Wienerwald<br />
stammen. Die intensiven Aromen des<br />
Eichenholzes verleihen dem »Waldbier«<br />
eine besondere, an Bourbon, Rum und<br />
Marille erinnernde Note. Und um ein Zeichen<br />
für den Klimaschutz zu setzen, geht<br />
pro verkaufter Flasche »Waldbier« ein Euro<br />
an ein Wiederaufforstungsprojekt im Waldviertel.<br />
waldbier.com<br />
40 JAHRE – »OSWALD & KALB« FEIERT JUBILÄUM<br />
Seit vier Jahrzehnten ist das »Oswald &<br />
Kalb« in der Wiener City ein kreatives Kraftzentrum.<br />
Die Gaststätte steht am Anfang<br />
der Wiener Beisl-Revolution, viele Künstler,<br />
Literaten und Vordenker zählten und zählen<br />
zum Stammpublikum. Hier wurden Debatten<br />
geführt, ausschweifend gefeiert und<br />
kühne Ideen geschmiedet, am Stammtisch<br />
im hintersten Raum versammelte sich<br />
regelmäßig ein Who’s who der (geistigen)<br />
Elite von Wien. So auch am 29. März 1986:<br />
Popstar Falco saß beim Abendessen, als<br />
die Nachricht eintraf, »Rock me Amadeus«<br />
habe die Spitze der US-Charts erklommen.<br />
Freude rundum, doch der Künstler resignierte:<br />
»Des schoff i nie wieder, jetzt is’ aus.«<br />
98 falstaff okt <strong>2020</strong><br />
Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums gestaltete<br />
nun Christian Ludwig Attersee, selbst<br />
Stammgast der ersten Stunde, eine Ausstellung<br />
mit seinen Werken – ganz nach<br />
dem Motto des Gasthauses: »Kulinarisches<br />
und Geistiges müssen im Einklang stehen.«<br />
oswaldundkalb.at<br />
»Oswald & Kalb«-Patron Stefan<br />
Sares (l.), der das Lokal seit<br />
mehr als 20 Jahren führt, an<br />
der Bar der Beisl-Legende.
NOTIZEN<br />
ZUWACHS BEI BIO-LEBENSMITTELN WEGEN CORONA<br />
Corona macht sensibler,<br />
was die Qualität von<br />
Lebensmitteln betrifft.<br />
Laut Agrarmarkt Austria<br />
ist die gekaufte Menge an<br />
frischen Bio-Lebensmitteln<br />
(exkl. Brot & Gebäck)<br />
im 1. Halbjahr <strong>2020</strong> um<br />
14,4 Prozent gegenüber<br />
dem Vergleichszeitraum<br />
2019 gestiegen. Im Juni<br />
<strong>2020</strong> lag der Bio-Anteil<br />
mit zehn Prozent erstmals<br />
im zweistelligen<br />
Bereich. ama.at<br />
KEINE PAUSE FÜR GORDON RAMSAY<br />
Der schottische Koch, Gastronom (weltweit<br />
39 Lokale) und TV-Star (u. a. »Hell's<br />
Kitchen«) befindet sich weiter auf<br />
Expansionskurs. Bis 2025 möchte er 50<br />
weitere Restaurants in Großbritannien<br />
und 200 in Asien eröffnen. Aktuell sind<br />
Ramsays Restaurants mit insgesamt<br />
sieben Michelin-Sternen ausgezeichnet.<br />
gordonramsayrestaurants.com<br />
Fotos: Gabriele Koch, Shutterstock, beigestellt<br />
NEUER »CELEBRITY-GIN« VON SNOOP DOGG<br />
Wer gedacht hat, der große Gin-Hype gehe langsam seinem<br />
Ende entgegen, wird nun von Rap-Legende und<br />
Gelegenheitsschauspieler Snoop Dogg eines Besseren<br />
belehrt. Der Kalifornier, der 1994 mit dem Song »Gin &<br />
Juice« einen seiner erfolgreichsten Tracks ablieferte,<br />
kreierte gemeinsam mit dem Spirituosen-Experten Keenan<br />
Towns seinen »Indoggo Gin«, der Ende des Jahres<br />
zunächst an der US-Westküste gelauncht werden soll.<br />
Wann der Snoop-Dogg-Gin auch in Europa erhältlich sein<br />
wird, ist noch unklar, aber einen Mix-Vorschlag liefert der<br />
Künstler bereits jetzt: 60 ml Gin, 60 ml Ananassaft, mit<br />
Soda auffüllen und mit Erdbeer-Schnitzen garnieren.<br />
Passender Name der Köstlichkeit: »The Laidback«.<br />
reservebar.com/products/indoggo-gin<br />
LUXUS-BILLA ERÖFFNET<br />
AM MICHAELERPLATZ<br />
In den historischen Räumlichkeiten des ehemaligen<br />
Literaten-Cafés »Griensteidl» (1847–1897 und<br />
dann von 1990–2017) im Palais Herberstein am<br />
Michaeler platz in der Wiener City eröffnete nun eine<br />
Flagshipstore-Filiale der Supermarktkette Billa. Mit<br />
Design-Zitaten wie Holzvertäfelungen, Mosaiken<br />
und einer geschwungenen Treppe soll an die große<br />
Vergangenheit der Immobilie erinnert werden.<br />
billa.at<br />
VIELE VEGANE VORURTEILE<br />
Der Kaugummi-Hersteller Chewsy Gum<br />
hat erhoben, welche die häufigsten Vorurteile<br />
über Veganer sind: 77 Prozent denken,<br />
ein veganer Lebensstil trage nichts<br />
zur Verbesserung der Verhältnisse auf der<br />
Erde bei; 72 Prozent sagen, vegan zu leben<br />
sei teuer. Und 68 Prozent meinen, Veganer<br />
dürfen kein Brot essen. chewsygum.com<br />
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okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
99
gourmet / WILDBRET<br />
Auf der Pirsch:<br />
Das traditionelle Bild<br />
der Jägerschaft trifft<br />
heute auf moderne<br />
und bewusstere<br />
Konsumgewohnheiten.<br />
Foto: Shutterstock<br />
100 falstaff okt <strong>2020</strong>
WILDBRET:<br />
BELIEBT<br />
WIE NIE<br />
Die covidbedingte Schließung der Gastronomie und deren Folgen<br />
haben dafür gesorgt, dass Wildbret derzeit so günstig ist wie nie.<br />
Doch Direktvermarkter wissen: Das gesunde Fleisch von Hirsch,<br />
Reh und Wildschwein ist bei bewussten Konsumenten beliebter<br />
denn je – und dürfte wohl schon bald in Gold aufgewogen werden.<br />
TEXT THOMAS WEBER<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
101
gourmet / WILDBRET<br />
Nun ist <strong>2020</strong> alles andere als ein normales<br />
Jahr. Das Coronavirus versetzte auch unser<br />
aller Essverhalten in einen Ausnahmezustand.<br />
Wirtshäuser blieben geschlossen. Viele<br />
Menschen hatten oder nahmen sich erstmals<br />
Zeit zu kochen. »Die Pandemie hat<br />
uns Bestellungen in einer Menge gebracht,<br />
die wir sonst nur von Weihnachten kannten«,<br />
sagt Erich Hofer. »Und dieser Trend<br />
hält bis heute an.« Dass die beiden Herzblut<br />
und Hirnschmalz in ihren Wildbrethandel<br />
gesteckt und viel Zeit und Geld in<br />
ihre Website »Fair Hunt« investiert haben,<br />
machte sich in der Krise bezahlt. Portionierte<br />
Rehschnitzel und Bratenstücke, vakuumierter<br />
Hirschschlögel und Wildschweinschopf<br />
gingen weg wie die warmen Wildschweinleberkässemmeln,<br />
mit denen die<br />
»Fair Hunt«-Brüder sonst alljährlich am –<br />
heuer abgesagten – Waldviertel-Fest vor<br />
dem Wiener Rathaus für Furore sorgen.<br />
Vor Weihnachten müsste das<br />
Reh fünf Rücken haben«,<br />
sagt Erich Hofer. Im Spätherbst<br />
und gegen Winter hin<br />
wird besonders gern Wild<br />
gegessen. Das hat Tradition. Entsprechend<br />
groß ist die Nachfrage. Dann steht Wild im<br />
Wirtshaus auf der Karte und wird auch zu<br />
Hause gern zubereitet. Und Erich Hofer<br />
und sein Bruder Kurt kommen kaum mit<br />
dem Liefern nach. Das ist schon seit Jahren<br />
so. Das Bewusstsein für Regionalität, das<br />
Auskosten der urtümlichen Waldviertler<br />
Kulturlandschaft, wo die beiden das Wild<br />
mit ausschließlich bleifreier Munition erlegen,<br />
die Wertschätzung für das Wissen um<br />
die Herkunft der Lebensmittel: All das hat<br />
die Nachfrage nach Fleisch von Reh, Hirsch<br />
und Wildschwein erhöht.<br />
WÄHREND DIREKT<br />
VERMARKTER<br />
VON WILDBRET<br />
GOLDENE ZEITEN<br />
ERLEBEN, BRACH DAS<br />
GESCHÄFT MIT DER<br />
GASTRONOMIE IM<br />
LOCKDOWN WEG.<br />
Wild-Rezepte<br />
zum Nachkochen unter<br />
falstaff.com/wild-rezepttipps<br />
Die Preisunterschiede,<br />
etwa bei Hirschfleisch,<br />
sind innerhalb<br />
Europas beträchtlich.<br />
DIREKTVERMARKTER BOOMEN<br />
Doch während <strong>2020</strong> den einen ein ganzes<br />
Jahr Weihnachten bescherte, standen andere<br />
durch den Lockdown über Nacht vor dem<br />
Nichts. »Unsere Firma war tot, alle in Kurzarbeit,<br />
ohne staatliche Hilfe: Halleluja!«,<br />
denkt Mischa Hofer mit Schaudern zurück.<br />
Er ist nicht verwandt mit den anderen beiden<br />
Hofers und betreibt von Lützelflüh aus<br />
einen der großen Schweizer Wildvermarktungsbetriebe.<br />
95 Prozent gehen in die<br />
Gastronomie, lediglich fünf Prozent liefert<br />
er an Endkunden – unter anderem über ein<br />
Fleisch-Abo, den »Platzhirsch-Club«, den<br />
er nun langsam ausbaut. Doch Mischa<br />
Hofer ist zuversichtlich; auch weil die Restaurants<br />
wieder offen sind. »Ich denke, wir<br />
werden aufs Jahr umgelegt insgesamt nicht<br />
viel weniger Wild verkaufen als im Vorjahr.«<br />
Wildbret trifft den Nerv der Zeit und<br />
deckt die Bedürfnisse einer auf Genuss,<br />
Tierwohl und nachhaltige lokale Kreisläufe<br />
bedachten Klientel. Deswegen sei es auch<br />
für ihn, als Zwischenhändler, zusehends<br />
schwieriger, überhaupt an Fleisch zu gelangen.<br />
»Immer mehr Gastronomen möchten<br />
Schweizer Wild, und die Reviere haben den<br />
Braten gerochen. Sie vermarkten direkt zum<br />
Endkunden oder an die Gastronomie. Seit<br />
drei Jahren müssen wir regelrecht um unser<br />
Wild kämpfen. Das Allermeiste geht unter<br />
der Hand weg.«<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
102 falstaff okt <strong>2020</strong>
Die Brüder Kurt (links) und Erich<br />
Hofer treffen mit ihrer Marke<br />
»Fair Hunt« den Nerv der Zeit.<br />
JÄGER UNTER DRUCK<br />
Von Direktvermarktern wie den<br />
Waldviertler Gebrüdern Hofer hat<br />
man in den vergangenen Monaten<br />
wenig gehört. Sie hatten keinen Grund zu<br />
klagen und schlicht keine Zeit zu jubilieren.<br />
Dennoch brachten die mit Covid-19<br />
verbundenen Einschränkungen den Wildbretmarkt<br />
insgesamt in eine Krise. Als die<br />
Restaurants geschlossen blieben, hatten die<br />
Wildbrethändler ihre Lager noch aus der<br />
zurückliegenden Drückjagdsaison voll. Die<br />
Jäger in den Revieren mussten ihre amtlich<br />
vorgeschriebenen Abschusszahlen erfüllen.<br />
Die Preise fielen – allerdings dort am<br />
stärksten, wo es keine bestehenden Strukturen<br />
gab, das Fleisch direkt loszuwerden.<br />
Am eindrucksvollsten zeigen das die<br />
Kilopreise für Rehfleisch im Ganzen ><br />
Weniger als ein<br />
Kilo Wildbret essen<br />
die <strong>Österreich</strong>er<br />
im Durchschnitt<br />
pro Jahr, sagt die<br />
Statistik Austria.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
103
gourmet / WILDBRET<br />
WILDBRET<br />
AUS WIEN<br />
Die Wiener Stadtverwaltung<br />
bringt jährlich zig Tonnen<br />
Wildfleisch auf den Markt.<br />
Die Forst- und Landwirtschaftsbetriebe der<br />
Stadt Wien (MA 49) verfügen über<br />
weitreichende Reviere in Wien,<br />
Niederösterreich und der Steiermark:<br />
beginnend von den Donau-Auen über den<br />
Wienerwald bis hin zu Rax, Schneeberg und<br />
Hochschwab. Vor allem werden dort Rehund<br />
Rotwild sowie Gams und Wildschwein<br />
erlegt. 2019 wurden so insgesamt<br />
63 Tonnen hochwertiges Wildbret<br />
vermarktet – vor allem an verschiedene<br />
Wildbrethändler. »Eine Cashcow ist die<br />
Vermarktung jedenfalls nicht«, sagt<br />
Forstamtsdirektor Andreas Januskovecz<br />
und verweist auf 33 Tonnen Wildbret vom<br />
Schwarzwild (Wildschwein) und einen<br />
Kilopreis von etwa 1 Euro. »Auch innovative<br />
Ideen wie in Vakuum verpacktes Wildfleisch<br />
oder veredelte Produkte wie Wildschinken<br />
haben – vor allem auf Grund der dafür<br />
nötigen hohen Personalkosten – nicht den<br />
gewünschten Erfolg erzielt und wurden<br />
wieder eingestellt oder verworfen.«<br />
Dennoch legt der Betrieb großen Wert<br />
darauf, die Wiener Bevölkerung aus den<br />
räumlich naheliegenden Revieren direkt<br />
mit Wildbret zu versorgen. An Private<br />
verkauft wird Wildbret allerdings<br />
nur im ganzen Stück.<br />
Weil die Jäger ihre<br />
vorgeschriebenen<br />
Abschusszahlen erfüllen<br />
müssen, übersteigt<br />
beim Wildbret derzeit<br />
das Angebot oft bei<br />
Weitem die Nachfrage.<br />
Fotos: Getty Images, philipp von Recklinghausen/lux Fotografen, Esterhazy, Shutterstock<br />
104 falstaff okt <strong>2020</strong>
(»Reh in der Decke«) in Deutschland.<br />
Während sich Jäger in Brandenburg teilweise<br />
mit unter zwei Euro pro Kilo begnügen<br />
mussten, bekamen die Kollegen in<br />
Baden-Württemberg zwischen sechs und<br />
acht Euro. »Dass das Land Baden-Württemberg<br />
inzwischen eine Million Euro pro<br />
Jahr in die Förderung der Wildbretvermarktung<br />
steckt, macht sich bezahlt«, sagt<br />
Torsten Reinwald, Sprecher des Deutschen<br />
Jagdverbands (DJV). Der bekennende<br />
Kochtopfjäger geht selbst am Stadtrand von<br />
Berlin – also in Brandenburg – auf die<br />
Pirsch und weiß, wie begehrt das Produkt<br />
eigentlich wäre. »Wenn ich privat Wild<br />
habe, sind in meinem Umfeld alle begeistert<br />
und wollen was haben«, erzählt Reinwald.<br />
»Weil sich immer mehr Köche mit Wild<br />
beschäftigen, hat sich herumgesprochen,<br />
dass Wild modern ist, und was abseits von<br />
Buttermilch- und Rotweingejauche alles<br />
Torsten Reinwald vom Deutschen<br />
Jagdverband sieht das Interesse an<br />
Wildbret »enorm gestiegen«.<br />
WILDBRET DECKT<br />
BEDÜRFNISSE<br />
EINER AUF GENUSS,<br />
TIERWOHL UND<br />
NACHHALTIGE<br />
LOKALE KREISLÄUFE<br />
BEDACHTEN KLIENTEL.<br />
möglich ist.« Die Jagdverbände sind an dieser<br />
Entwicklung ebenfalls nicht ganz unbeteiligt.<br />
Der Deutsche Jagdverband motiviert<br />
auf der Plattform wild-auf-wild.de mit<br />
mehr als 300 einfachen Rezepten zum<br />
Nachkochen. »Jagd <strong>Österreich</strong>«, der Dachverband<br />
der neun österreichischen Landesjagdverbände,<br />
hat im Sommer – auch als<br />
Reaktion auf die Absatzkrise – die Plattform<br />
wild-oesterreich.at gelauncht. Darauf<br />
sollen Direktvermarkter und Konsumenten<br />
zusammengeführt werden.<br />
Direktvermarktung hat auch im Burgenland<br />
stark an Bedeutung gewonnen, berichtet<br />
Matthias Grün, Geschäftsführer der<br />
Esterhazy-Betriebe: »Absatzseitig war und<br />
ist natürlich problematisch, dass viele<br />
Großveranstaltungen abgesagt wurden.«<br />
Auch im Hoheitsgebiet der Esterhazy-<br />
Gruppe fielen Hotellerie und städtische<br />
Gastronomie für zwei Monate komplett<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
105
gourmet / WILDBRET<br />
Die oberösterreichischen Wildschwein-Spezialisten von »Wüdian« wollen durch ihre<br />
Partnerschaft mit der Rewe-Gruppe Nachhaltigkeit mit breitem Vertrieb verbinden.<br />
HERKUNFT ZÄHLT<br />
Warum Wildbret nie<br />
bio sein kann, aber trotzdem<br />
nachhaltig ist.<br />
Es ist kompliziert, aber konsequent:<br />
In Gattern gehaltener Hirsch oder Damwild<br />
kann – entsprechend gefüttert, gehalten<br />
und kontrolliert – Fleisch in Bioqualität<br />
liefern. Deshalb gibt es beispielsweise<br />
Bio-Hirsch oder Bio-Damwild. Im Sinne der<br />
EU-Bioverordnung stammen sie aus landwirtschaftlicher<br />
Nutztierhaltung, vergleichbar<br />
mit der Weidehaltung von Rindern.<br />
Biozertifizierbar ist diese, weil genau überprüft<br />
wird, wie die Tiere gehalten und gefüttert<br />
werden. Für das Fleisch von in freier<br />
Wildbahn erlegten Tieren gilt das nicht.<br />
Nur Letzteres aber gilt auch als Wildbret.<br />
Wildbret und Fleisch aus Bio-Gattern ist<br />
gleichermaßen gesund wie nachhaltig. Es<br />
empfiehlt sich dennoch, genau zu schauen<br />
oder nachzufragen, woher das Fleisch<br />
stammt. Steht im Restaurant Hirsch auf der<br />
Karte, dann stammt dieser oft aus Gatterhaltung<br />
vom anderen Ende der Welt. Der<br />
»Neuseelandhirsch« ist praktisch für die<br />
Gastronomie (weil immer und in gleicher<br />
Größe verfügbar), aber sicher nicht nachhaltig.<br />
Und bio ist er schon gar nicht.<br />
><br />
aus. »Stark positiv hat jedoch der<br />
Direktabsatz reagiert. Die Konsumenten<br />
haben bereits in der Phase des Lockdowns<br />
begonnen, gezielt nach der Herkunft der<br />
Produkte zu fragen«, sagt Grün. Was den<br />
Absatz sehr positiv beeinflusst habe –<br />
sowohl im Online-Shop als auch im Direktverkauf<br />
in der Markthalle in Eisenstadt und<br />
über die mobilen Stände und Verkaufseinheiten.<br />
Am erfreulichsten, so Grün: »Diese<br />
Nachfrage hält weiter an.«<br />
EINE NISCHE MIT POTENZIAL<br />
Dass der Markt für Wildbret durch Corona<br />
gelitten hat, ist offensichtlich. Wie sehr er<br />
»Direktabsatz von Wildbret hat stark zugenommen«,<br />
sagt Esterhazy-Geschäftsführer Matthias Grün.<br />
das tat, bleibt allerdings umstritten.<br />
Denn die Zahlen über Absatz<br />
und Menge, hört man immer<br />
wieder, wären höchst<br />
ungenau und eher grobe<br />
Schätzungen. In der Schweiz<br />
gibt es sie gar nicht erst. »Wir<br />
haben keine Ahnung«, gesteht<br />
David Clavadetscher, Geschäftsführer<br />
von Jagd Schweiz. »Wir wissen<br />
zwar, wie viele Tiere erlegt wurden,<br />
aber weder ihr Gewicht noch ob sie verkauft,<br />
verschenkt oder selbst gegessen wurden.«<br />
Grund, das zu ändern, sieht der Verbandschef<br />
keinen. »Da die Not uns nicht<br />
plagt, verfügen wir nicht über die entsprechenden<br />
Statistiken. Wenn jemand Wildbret<br />
möchte und welches bekommt, dann ist das<br />
mit Gold aufzuwiegen.«<br />
Jeder <strong>Österreich</strong>er isst jährlich 0,7 Kilogramm<br />
Wildfleisch. Das sagen die Zahlen<br />
der Statistik Austria, die Wildbret in ihrer<br />
Fleischversorgungsbilanz nach Arten allerdings<br />
unter »Sonstiges« führt – und alles<br />
Wild zusammenfasst. Ob es sich um Hase,<br />
Wildschwein, Gams oder Reh handelt, wird<br />
nicht erfasst. Auch nicht, wieviel Fleisch<br />
davon von Jägern selbst verzehrt, verschenkt<br />
oder vermarktet wird.<br />
Für Deutschland weisen die Statistiken<br />
des DJV für 2018/2019 nüchtern ein Wildbretaufkommen<br />
von 27.390 Tonnen auf<br />
– mit Knochen. Aus regelmäßigen Imagebefragungen<br />
weiß man, dass die Beliebtheit<br />
von Wildbret insgesamt zunimmt. »84 Prozent<br />
sagen, Wildbret ist hochwertig. 1999<br />
sahen das noch 20 Prozent weniger so«, berichtet<br />
Sprecher Torsten Reinwald. »Wir<br />
wissen, dass 55 Prozent mindestens einmal<br />
im Jahr Wild essen. Ein Viertel bereitet heute<br />
Wild selbst zu – das ist enorm viel mehr<br />
als noch vor ein paar Jahren.«<br />
Fest steht: Wildbret bleibt eine Nische –<br />
mit viel Potenzial für Genießer und Gesundheitsbewusste.<br />
Mit seinem geringen<br />
Fettanteil und gleichzeitig hohem Omega-<br />
3-Fettsäuregehalt rangiert Wildbret weit<br />
oben im Gesundheitsranking von Fleisch.<br />
Auch Medikamente kommen keine zum<br />
Einsatz. »Trotzdem bleibt es rotes Fleisch«,<br />
sagt Martin Weber, leidenschaftlicher Jäger<br />
und in Bayern ansässiger Chefredakteur der<br />
Zeitschrift »Pirsch«. »Wer mit seinem<br />
Fleischkonsum vernünftig umgeht, trifft mit<br />
Wildbret eine sehr gute Wahl.«<br />
<<br />
Fotos: Günther Peroutka, beigestellt<br />
106 falstaff okt <strong>2020</strong>
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gourmet / WILDBRET<br />
><br />
Ein großes Problem sieht Weber in mangelnder<br />
Kennzeichnung in Handel und Gastronomie.<br />
Gerade bei großen Diskontern<br />
werde häufig Fleisch aus Übersee angeboten.<br />
»Das ist dann meist Rotwild-Fleisch<br />
aus neuseeländischen Gattern, die dem<br />
Gedanken des Wildbret-Konsums vollkommen<br />
entgegenstehen. Qualität und Frische<br />
sind zum Teil miserabel, sie haben eine<br />
katastrophale CO2-Bilanz. Zudem leben<br />
die Tiere eben nicht frei, und auch die<br />
Einsatzmöglichkeiten von Hormonen und<br />
Medikamenten sind in Neuseeland andere<br />
als bei uns.« Seine Empfehlung: stattdessen<br />
beim Jäger vor Ort kaufen.<br />
»Farmwild aus Neuseeland ist für mich<br />
ein absolutes No-Go«, stellt auch sein Kollege<br />
Martin Grasberger klar. Er ist Chefredakteur<br />
von »Weidwerk«, <strong>Österreich</strong>s<br />
wichtigster Jagdzeitschrift, und vermarktet<br />
privat Selbsterlegtes. Wie viele Jäger verfolgt<br />
Grasberger das Prinzip »Nose to tail«.<br />
Das heißt: Verwertet wird alles: »Es gibt<br />
eigentlich nur wenig ›Abfall‹, denn selbst<br />
mit den beim Zerwirken anfallenden Knochen<br />
kann man einen wunderbaren Wildfond<br />
zaubern.« Als wichtigstes Argument<br />
für heimisches Wildbret erachtet er allerdings<br />
die Regionalität. Darauf legen Konsumenten<br />
wie Gastronomen zunehmend Wert.<br />
Das bestätigt »Platzhirsch« Mischa<br />
Hofer auch für die Schweiz. Aus der Gastro-Praxis<br />
weiß er aber: »Jeder behauptet, er<br />
hat regionales Wild, aber im Kühlregal sieht<br />
es dann anders aus.« Gerade Spitzengastronomie<br />
tue sich oft schwer mit richtigem<br />
Wild und müsse mitunter auch erzogen<br />
werden: »Ich hatte anfangs einen Schweizer<br />
Spitzenkoch, der meine Hirschfilets vom<br />
Hirschkalb reklamierte, weil die Filets nicht<br />
alle gleich groß waren, wie er das von Ware<br />
aus Neuseeland gewohnt war.«<br />
Hofer importiert allerdings auch Wild,<br />
»weil die Kunden es wünschen«. Wenn er<br />
von »Ausländerwild« spricht, meint er etwa<br />
Tiroler Rotwild oder Tiefkühlware aus<br />
Tschechien. Die sei hochwertig, aber »sehr<br />
billig: Schweizer Hirschragout kostet den<br />
Kunden 26 Franken, Ragout aus Tirol<br />
19 Franken, das aus Tschechien 11 Franken.«<br />
Wenn das Fleisch aus Tschechien<br />
stammt, würden seine Restaurant-Partner<br />
jedoch kommunizieren, dass es sich um<br />
Importware handelt. Meist heißt es dann<br />
»Herkunft: Europäische Union«.<br />
<<br />
»WILDBRET IST NACHHALTIG«<br />
Veredeltes Weinviertler Wild in Kombination<br />
mit Bio-Zutaten – Elena Huber vermarktet mit<br />
»Venatio«-Wildprodukten eine kulinarische Besonderheit.<br />
FALSTAFF Außer dem Wild aus freier<br />
Wildbahn stammen alle Zutaten Ihrer<br />
Wildprodukte aus kontrollierter Bio-<br />
Landwirtschaft. Warum?<br />
ELENA HUBER Wildbret ist regional<br />
verfügbar, lebt in natürlicher Umwelt<br />
und benötigt weder Kraftfutter noch<br />
Tiertransporte – also ein einzigartiges<br />
nachhaltiges Naturprodukt. Dem sollten<br />
auch die restlichen Zutaten entsprechen.<br />
Ich kann nicht jedem persönlich bestätigen,<br />
dass ich bei anderen Zutaten nicht<br />
auf niedrigere Qualität oder Schweinefleisch<br />
aus Massentierhaltung setze. Deshalb<br />
war die Biozertifizierung die einzige<br />
und richtige Lösung. Sie garantiert, dass<br />
nur hochwertige Zutaten verarbeitet<br />
wurden.<br />
Sie legen großen Wert darauf, dass alles<br />
von Ihnen verarbeitete Wild im<br />
Weinviertel erlegt wurde. Schafft der<br />
Weinbau eine Kulturlandschaft mit<br />
besonderen Bedingungen für Wildtiere?<br />
Im östlichen Weinviertel, speziell in der<br />
Region Mistelbach, findet das Wild ideale<br />
Bedingungen für eine stressfreie Lebensweise<br />
in freier Natur. Die uneingeschränkte<br />
Bewegungsfreiheit und das abwechslungsreiche<br />
Nahrungsangebot aus Kräutern<br />
und Gräsern sind unmittelbar für den<br />
Geschmack verantwortlich.<br />
Sie bieten auch Catering an.<br />
Wo lässt man sich denn gerne Wild<br />
servieren?<br />
Als Catering-Anbieterin, die auf saisonale<br />
regionale Bio-Produkte und Wild aus<br />
freier Wildbahn setzt, ist man fast allein<br />
auf weiter Flur. Ich habe 2019 damit<br />
begonnen, und die Kunden schätzen das<br />
Fingerfood für private Veranstaltungen<br />
oder auch Business-Catering sehr. Ich<br />
berate und beliefere aber auch Hotels, die<br />
Wildspezialitäten als Teil eines exklusiven<br />
Frühstücksbuffets benötigen.<br />
Fotos: JULIA WESELY<br />
108 falstaff okt <strong>2020</strong>
DAS JAGDMAGAZIN FÜR SCHLAUE FÜCHSE!<br />
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Das WEIDWERK informiert monatlich über aktuelle und<br />
interessante Themen rund um das Jagdhandwerk, prüft das<br />
Wissen von Jungjägern, fördert mit kniffligen Rätseln den jagdlichen<br />
Nachwuchs und zeichnet sich zudem durch eine eigene<br />
Rubrik für die Jägerin aus. Modernes Wildtiermanagement und<br />
Wildtierbiologie zählen ebenso zu den Themen wie Jagd hunde,<br />
Praxistests und köstliche Wildrezepte.<br />
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gourmet / WILDBRET<br />
DIE ACHT GEBOTE<br />
FÜR GUTES WILDBRET<br />
Spitzenkoch Martin Herrmann aus dem »Hotel Dollenberg«<br />
im Schwarzwald verrät seine Dos & Don’ts, wie Fleisch vom<br />
Reh, Wildschwein und Hirsch erst zum Genuss wird.<br />
INTERVIEW PHILIPP ELSBROCK<br />
1. WORAN ERKENNE ICH<br />
GUTE WARE?<br />
Die Tiere sollten nicht zu groß oder zu alt<br />
sein. Ebenfalls sollte man darauf achten,<br />
wann Brunftzeit ist, denn die Rehböcke und<br />
Hirsche haben in dieser Zeit einen anderen<br />
Fleischgeschmack, der sich für die Küche<br />
nicht eignet.<br />
2. WIE BEREITE ICH WILD<br />
VOR, BEVOR ICH ES IN DER<br />
KÜCHE VERWENDE?<br />
Das Fleisch sollte von Haaren, Blutergüssen<br />
und Knochensplittern befreit sein.<br />
3. WIE BEKOMMT MAN<br />
FETTARMES WILD TROTZDEM<br />
SAFTIG UND ZART HIN?<br />
Das Fleisch sollte nicht lange gelagert werden,<br />
dann ist insbesondere bei Reh und<br />
Rotwild eine niedrige Temperatur zum<br />
Garen möglich, was dem Produkt gut tut.<br />
4. WELCHE STÜCKE EIGNEN<br />
SICH BESONDERS ZUM<br />
SCHMOREN, WELCHE ZUM<br />
BRATEN UND WELCHE<br />
ZUM GAREN IM OFEN?<br />
Grundsätzlich eignen sich die Edelteile wie<br />
Filets, Rücken oder bei einem jungen Tier<br />
die Keule zum Kurzbraten. Schulter, Hals<br />
und auch Brust muss man schmoren, zum<br />
5. WIE WERDE ICH STREN-<br />
GEN WILDGESCHMACK LOS?<br />
Das ist schwierig, denn was man früher als<br />
Hautgout kannte, gibt es heute eigentlich<br />
nicht mehr. Strenger Wildgeschmack<br />
stammt von fehlerhafter Lagerung oder<br />
schlechter Kühlung, qualitätsvolles Wildfleisch<br />
sollte immer frisch schmecken.<br />
MARTIN HERRMANN<br />
kocht seit Jahrzehnten in Deutschland im<br />
»Le Pavillon« im Schwarzwald auf Sterne-Niveau<br />
und kennt sich mit Wildbret bestens aus.<br />
6. SOLLTE MAN WILD<br />
BEIZEN? GIBT ES SONSTIGE<br />
TIPPS, DAS FLEISCH MÜRBE<br />
ZU BEKOMMEN?<br />
Aus großen Fleischteilen wie der Keule<br />
lässt sich auch Schinken herstellen. Es sollte<br />
mit Salz, Zucker und Gewürzen gebeizt<br />
werden. Ein Wildschwein eignet sich auch<br />
wunderbar, um es am Spieß zu garen. Hier<br />
sollte man es circa zwei Tage in einer Salzlake<br />
einlegen, damit das Fleisch überall den<br />
gleichen Salzgehalt aufweist.<br />
7. WORAN ERKENNE ICH,<br />
DASS DAS FLEISCH GAR IST?<br />
Beim Kurzbraten sollte man mit Temperaturfühlern<br />
arbeiten, um den richtigen<br />
Garpunkt zu erreichen – medium-rosa<br />
48 bis 55 °C, durch 58 bis 65 °C. Im Ofen<br />
kann man alle Teile garen, die Edelteile mit<br />
Wildgewürzen bei niedriger Hitze braten.<br />
Die Schmorgerichte mit Gemüse und Sauce<br />
im Schmortopf bei mittlerer Hitze garen.<br />
Beim Schmoren sollte das Fleisch weich<br />
sein. Wenn es vorher nicht weich ist, wird<br />
es zäh und damit ungenießbar.<br />
8. GIBT ES NOCH WEITERE<br />
GEHEIMTIPPS?<br />
Wildgewürz kann man leicht selbst herstellen:<br />
ganz einfach Lorbeerblätter, Wacholder,<br />
schwarzen und weißen Pfeffer, Nelke<br />
und Rosmarin im Mixer oder mit dem<br />
Beispiel als ganzes Stück oder als Ragout. Mörser klein machen.<br />
<<br />
Fotos: Michael Huber/Huber Fotografie, Shutterstock,<br />
110 falstaff okt <strong>2020</strong>
WILD AUS ÖSTERREICH<br />
WILD KAUFEN<br />
LEICHT GEMACHT<br />
»Wildes <strong>Österreich</strong>«, abrufbar via wild-oesterreich.at, ist die<br />
neue Online-Plattform mit eigener App für Wildbret, die<br />
Anbieter von heimischem Wildbret und naturbewusste<br />
Genießer aus ganz <strong>Österreich</strong> zusammenführt.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Peter Christian Mayr, Igor Stevanovic<br />
Wildbret, wie Jägerinnen und<br />
Jäger das Fleisch der Wildtiere<br />
nennen, übertrifft<br />
nachweislich den Proteingehalt<br />
von Fleisch aus landwirtschaftlicher<br />
Nutztierhaltung und zählt neben Fisch zu<br />
den reichhaltigsten Eiweißquellen. Omega-<br />
3-Fettsäuren, ein hoher Gehalt an lebensnotwendigen<br />
mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />
(MUFS) und zahlreichen gesundheitsfördernden<br />
Mineralstoffen wie Eisen,<br />
Zink und Selen machen das überaus fettarme<br />
Wildbret zu einem wahren »Superfood«<br />
aus heimischer Natur. Doch wie kommt<br />
man in den Genuss dieser gesunden Delikatesse,<br />
ohne selbst das Weidwerk auszuüben?<br />
Diese Frage wird nun von der gemeinsamen<br />
Online-Plattform der neun Landesjagdverbände,<br />
vertreten durch »Jagd <strong>Österreich</strong>«,<br />
beantwortet. Mittels interaktiver<br />
Karte finden Nutzer der neuen Vernetzungsplattform<br />
»Wildes <strong>Österreich</strong>« direktvermarktende<br />
Jägerinnen und Jäger, Manu-<br />
fakturen (Veredelungsbetriebe), teilnehmende<br />
Restaurants und Wildgroßhändler aus<br />
der Region. Der Service des Netzwerks<br />
wird von »Jagd <strong>Österreich</strong>« absolut kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt und beinhaltet<br />
zahlreiche Informationen, angefangen vom<br />
Handwerk des Jägers über naturbewusste<br />
Ernährungstipps bis hin zu raffinierten Rezepten<br />
und Küchentipps für Einsteiger und<br />
Profis der »wilden Küche«.<br />
Um den Einstieg in die »wilde Küche« zu<br />
erleichtern, wurde die Online-Plattform mit<br />
zahlreichen DIY-Videos ausgestattet und<br />
auch eine mobile APP »Wildes <strong>Österreich</strong>«<br />
programmiert, die es Anbietern und Genießern<br />
erlaubt, auch von unterwegs Wildbret<br />
zu kaufen beziehungsweise anzubieten.<br />
FLEISCH AUS UMWELTSCHUTZ<br />
Der Grundsatz für die jagdliche Bewirtschaftung<br />
ist der Schutz durch Nutzen.<br />
Wildarten und deren Lebensräume werden<br />
gehegt, gepflegt und für kommende Generationen<br />
erhalten – im Ausgleich für diese<br />
Leistung können nur Jägerinnen und Jäger<br />
frisches Wildfleisch aus der Natur gewinnen.<br />
Und hierbei sind es gerade die Details,<br />
die Wildbret auch zu einem umweltschonenden<br />
Lebensmittel machen.<br />
Als regionales Naturprodukt wird es frei<br />
von Transport- oder Schlachtstress direkt<br />
aus seinem natürlichen Lebensraum präzise<br />
und gewissenhaft von Jägerinnen und Jägern<br />
respektvoll entnommen. Eine Fleischgewinnung<br />
in dieser Natürlichkeit und mit<br />
dem Ziel den Artenreichtum zu erhalten, ist<br />
eine Leistung, die nur die Jagd in <strong>Österreich</strong><br />
vollbringt.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
wild-oesterreich.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 111
gourmet / REZEPTE<br />
<strong>Falstaff</strong>-Rezept-Newsletter<br />
Rezeptideen kostenlos<br />
via E-Mail erhalten:<br />
falstaff.com/rezept-newsletter<br />
112 falstaff okt <strong>2020</strong>
WILD-<br />
FANG<br />
Wildbret gilt nicht von ungefähr als besonders gesund<br />
und bekömmlich. Dennoch werfen viele Hobbyköche<br />
die Flinte ins Korn, wenn es um die Zubereitung daheim<br />
geht. Hier verraten drei Spitzenköche köstliche Rezepte<br />
mit Ente, Reh und Fasan, die garantiert gelingen.<br />
FOTOS KONRAD LIMBECK<br />
KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />
FOODSTYLIST BENJAMIN WILKE<br />
PORZELLAN MOTEL A MIIO WIEN<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
113
gourmet / REZEPTE<br />
114 falstaff okt <strong>2020</strong>
KLARE WILDENTENSUPPE<br />
mit Ramen-Nudeln, roter Miso, mariniertem<br />
Rotkraut, Wildentenbrust, Wacholder<br />
und Wachtelei<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUTATEN FÜR DIE WILDENTENSUPPE<br />
300 g Wurzelwerk (Karotte, Sellerie, Pastinake,<br />
Petersilienwurzel)<br />
1 Zwiebel<br />
1,5 kg Wildentenkarkassen<br />
2 Knoblauchzehen<br />
10 g Wacholderbeeren<br />
10 g Korianderkörner<br />
schwarzer Pfeffer, ganz<br />
4 Lorbeerblätter<br />
2 Zweige Rosmarin<br />
3 Zweige Thymian<br />
etwa 1 l Wasser<br />
Salz<br />
etwas rote Misopaste<br />
ZUBEREITUNG DER WILDENTENSUPPE<br />
– Für die Wildentensuppe das Wurzelwerk in grobe<br />
Würfel schneiden sowie die Zwiebel halbieren<br />
und bräunen.<br />
– Die Karkassen in Öl braun anbraten und das<br />
Wurzelwerk kurz mitrösten.<br />
– Nun die Karkassen und das Wurzelwerk mit den<br />
restlichen Zutaten in einen Topf geben.<br />
– Das Ganze mit Wasser auffüllen und etwa<br />
2 Stunden langsam köcheln lassen.<br />
– Gelegentlich den Schaum abschöpfen.<br />
– Abschließend die Suppe abseihen und mit Salz<br />
und roter Misopaste abschmecken.<br />
ZUTATEN FÜR DIE NUDELN<br />
250 g Weizenmehl<br />
1 ½ TL Natron gebacken (Natron auf einem mit<br />
Backpapier belegten Blech verteilen und bei 200 °C<br />
etwa 30 Minuten backen)<br />
120 ml Wasser<br />
ZUBEREITUNG DER NUDELN<br />
– Für die Nudeln alle Zutaten zu einem glatten Teig<br />
verarbeiten und im Kühlschrank etwa 30 Minuten<br />
rasten lassen.<br />
– Danach den Teig mit der Nudelmaschine dünn<br />
ausrollen und ebenso schneiden.<br />
ZUTATEN FÜR DIE EINLAGE<br />
300 g Wildentenbrust, geputzt<br />
Rezept von Milena Broger und Erik Pedersen<br />
Restaurant »Weiss«, Bregenz, <strong>Österreich</strong><br />
Wer auf der Suche nach kulinarischen Highlights<br />
in lockerer Atmosphäre ist, der wird im »Weiss«<br />
bestens bedient. Zusammen mit ihrem Partner<br />
Erik Pedersen bekleidet die aus dem Bregenzerwald<br />
stammende Milena Broger den Chefkochposten.<br />
Das Besondere am »Weiss« ist die offene<br />
Küche, durch die die Gäste hautnah an der<br />
Entstehung ihrer Gerichte teilhaben können.<br />
Salz<br />
etwas Öl zum Braten<br />
10 g Wacholderbeeren<br />
4 EL Sesamöl<br />
4 Wachteleier<br />
½ Kopf Rotkraut<br />
2 EL Preiselbeeren<br />
Sojasauce (nach Geschmack)<br />
Salz<br />
ZUBEREITUNG DER EINLAGE<br />
– Die Wildentenbrust salzen und in Öl auf<br />
der Hautseite langsam goldbraun braten.<br />
– Das Fleisch wenden und fertig braten.<br />
Danach rasten lassen.<br />
– Nun die Wacholderbeeren im Sesamöl braten<br />
und anschließend abseihen.<br />
– Die Wacholderkörner schneiden und das Öl für<br />
das Rotkraut beiseitestellen.<br />
– Jetzt die Wachteleier in kochendem Wasser 5 Minuten<br />
kochen, danach abschrecken und schälen.<br />
– Das Rotkraut fein schneiden und mit dem abgeseihten<br />
Sesamöl, den Preiselbeeren, der Sojasauce<br />
und dem Salz marinieren.<br />
ANRICHTEN<br />
Die Nudeln etwa 4 Minuten lang kochen und auf<br />
Schüsseln aufteilen. Die heiße Wildsuppe eingießen<br />
und mit in Streifen geschnittener Wildentenbrust,<br />
mariniertem Rotkraut, halbierten Wachteleiern<br />
und den gehackten Wacholderkörnern<br />
garnieren.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
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Foto: Angela Lamprecht<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
115
gourmet / REZEPTE<br />
REHRÜCKEN<br />
mit dreierlei Pfeffer in der Folie<br />
gegart, dazu Mirabellenkompott<br />
und Kartoffel-Kohl-Püree<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUTATEN FÜR DAS MIRABELLENKOMPOTT<br />
250 g reife Mirabellen<br />
30 g Butter<br />
50 g Zucker<br />
100 ml Traubensaft<br />
1 EL Akazienhonig<br />
1 Msp. Vanillemark<br />
½ TL Korianderkörner<br />
4 Kardamomkapseln<br />
5 Pimentkörner<br />
Abrieb von ½ unbehandelten Zitrone<br />
20 ml Weißweinessig<br />
20 g Maisstärke<br />
1 Rosmarinzweig<br />
Salz<br />
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
2 cl Mirabellenbrand<br />
ZUBEREITUNG DES MIRABELLENKOMPOTTS<br />
– Die Mirabellen entsteinen.<br />
– In einem Topf die Butter und den Zucker karamellisieren<br />
und mit Traubensaft ablöschen.<br />
– Den Honig, das Vanillemark, die Gewürze, den<br />
Abrieb der Zitrone und den Weißweinessig<br />
hinzugeben.<br />
– Alles zusammen auf zwei Drittel der ursprünglichen<br />
Menge reduzieren und mit angerührter<br />
Stärke sämig binden.<br />
– Durch ein Sieb passieren und heiß auf die<br />
Mirabellen gießen.<br />
– Den Rosmarin zupfen, hacken und hinzugeben.<br />
– Das Ganze leicht pfeffern und mit einer Prise<br />
Salz abschmecken.<br />
– Zum Schluss den Mirabellenbrand zugeben.<br />
ZUTATEN FÜR DAS KARTOFFEL-KOHL-PÜREE<br />
8 Kohlblätter<br />
4 große Kartoffeln<br />
75 g Butter, handweich<br />
1 Msp. Kreuzkümmel, gemahlen<br />
1 Msp. Muskat, gemahlen<br />
40 g frischer geriebener Kren<br />
75 ml Wildbrühe<br />
25 g Speckgrammeln<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG DES KARTOFFEL-KOHL-<br />
PÜREES<br />
– Für das Kartoffel-Kohl-Püree die Kohlblätter<br />
von den Stielen befreien, in kochendem Wasser<br />
blanchieren und in Eiswasser abschrecken.<br />
– Dann den Kohl in 1 cm große Rauten<br />
schneiden.<br />
– Die Kartoffeln kochen, warm abschälen und mit<br />
dem Stampfer zerkleinern.<br />
– Nun die handweiche Butter unterarbeiten.<br />
– Mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Muskat gut<br />
würzen.<br />
Rezept von Harald Rüssel, Restaurant<br />
»Rüssels Landhaus«, Naurath/Wald, Deutschland<br />
Als Spross einer Gastronomenfamilie wurde Harald<br />
Rüssel die Kochleidenschaft quasi in die Wiege<br />
gelegt. Regionale Produkte von höchster Qualität<br />
sind dem Spitzenkoch besonders wichtig. Am liebsten<br />
entwickelt Harald Rüssel Gerichte, die eine unverwechselbare<br />
Geschichte erzählen. Feine Wildgerichte<br />
aus eigenem Wildbret stehen bei dem passionierten<br />
Jäger ebenfalls auf der Karte.<br />
– Nun den frischen Kren und die Brühe (sie hält das<br />
Püree saftig!) unterarbeiten.<br />
– Zum Schluss den Kohl und die Speckgrammeln<br />
zugeben.<br />
ZUTATEN FÜR DEN REHRÜCKEN<br />
4 Stücke Rehrücken, schier, à 200 g<br />
1 TL Madagaskar-Pfeffer, gemörsert<br />
1 TL Kubebenpfeffer, gemörsert<br />
1 TL rosa Pfefferbeeren<br />
½ TL Akaziensamen<br />
50 g geklärte Butter<br />
Salz<br />
ZUBEREITUNG DES REHRÜCKENS<br />
– Den Rehrücken mit den gemörserten Pfefferkörnern<br />
und den Akaziensamen wirklich kräftig<br />
würzen.<br />
– Nun das Fleisch zuerst in Klarsichtfolie und<br />
anschließend in Alufolie einrollen.<br />
– In einem breiten, nicht zu hohen Topf Wasser auf<br />
82 °C erhitzen.<br />
– Den Rehrücken in der Folie darin ca. 8 Minuten<br />
garen, sodass eine Kerntemperatur von 58 °C<br />
erreicht wird.<br />
– Danach ca. 5 Minuten ruhen lassen.<br />
– Auspacken, in geklärter Butter nachbraten und<br />
gut salzen.<br />
ANRICHTEN<br />
Den Rehrücken längs aufschneiden und mittig auf<br />
einem Teller platzieren. Das Kartoffel-Kohl-Püree<br />
mithilfe eines Metallrings daneben anrichten.<br />
Zum Schluss das Kompott hinzugeben.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
Morgon 2019<br />
Mathieu Lapierre, Domaine Marcel Lapierre,<br />
Beaujolais, Frankreich<br />
Unaufdringlich, saftig, harmonisch, mit seidenen<br />
Tanninen. decantalo.com, € 23,05<br />
116 falstaff okt <strong>2020</strong>
Foto: beigestellt<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
117
gourmet / REZEPTE<br />
118 falstaff okt <strong>2020</strong>
FASANENBRUST-TOURNEDOS<br />
auf Apfel-Kürbis-Chutney und<br />
Sauerkraut-Polenta-Gnocchi<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUTATEN FÜR DIE FASANENBRUST-<br />
TOURNEDOS<br />
2 Fasanenbrüste<br />
20 g Spinatblätter, gewaschen<br />
2 Schweinsnetze<br />
20 g Butter<br />
10 cl Rotwein (hochwertig)<br />
20 cl brauner Wildfond<br />
50 g Butter<br />
Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG DER FASANENBRUST-<br />
TOURNEDOS<br />
– Die beiden Schweinsnetze flach auf dem Tisch<br />
ausbreiten.<br />
– Eine Fasanenbrust mit der Hautseite auf das<br />
Netz legen und mit den Spinatblättern<br />
belegen.<br />
– Nun die zweite Fasanenbrust auf die Spinatblätter<br />
geben und das Ganze mit dem Netz<br />
umwickeln.<br />
– Mit Salz und Pfeffer würzen und in der Pfanne<br />
bei moderater Hitze von allen Seiten anbraten.<br />
– Danach ca. 8 Minuten bei 160 °C im Ofen garen.<br />
– Anschließend das Päckchen herausnehmen und<br />
im handwarmen Rechaud ruhen lassen.<br />
– Nun den Rotwein und den braunen Wildfond<br />
zusammen aufkochen und um die Hälfte einreduzieren.<br />
– Die kalte Butter in Flocken hineinmontieren und<br />
das Ganze mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
ZUTATEN FÜR DAS<br />
APFEL-KÜRBIS-CHUTNEY<br />
500 g Butternusskürbis<br />
1 Apfel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 kleine rote Zwiebel<br />
1 kleine rote Thai-Chili<br />
einige Senfkörner<br />
20 cl weißer Balsamico<br />
150 g Rohrzucker<br />
50 g Olivenöl<br />
1 g Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG DES APFEL-KÜRBIS-<br />
CHUTNEYS<br />
– Den Kürbis schälen, die Kerne entfernen und in<br />
1 cm große Würfel schneiden.<br />
– Den Apfel vom Kerngehäuse befreien und<br />
ebenfalls in 1 cm große Würfel schneiden.<br />
– Den Knoblauch und die Zwiebel hacken.<br />
– Die Chilischote der Länge nach halbieren, die<br />
Kerne entfernen und fein schneiden.<br />
– Nun die Zwiebel und den Knoblauch kurz dünsten,<br />
danach die restlichen Zutaten beigeben.<br />
Rezept von Bernhard Bühlmann, Restaurant<br />
»Gasthof Bären«, Mägenwil, Schweiz<br />
Im Lokal von Barbara und Bernhard Bühlmann<br />
wird Gastfreundschaft besonders großgeschrieben.<br />
Bekannt ist das Lokal vor allem für seine über die<br />
Grenzen geschätzten Güggeli-Spezialitäten. Aber<br />
auch Wild bereitet der Spitzenkoch fantastisch zu,<br />
am liebsten aus der eigenen Jagd. Ist die Zeit einmal<br />
knapp, versorgen ihn seine Jagdkollegen mit<br />
frischem Wild direkt aus der Umgebung.<br />
– Das Ganze eine halbe Stunde köcheln lassen<br />
(falls zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, etwas<br />
Wasser zugeben. Das Chutney darf auf keinen<br />
Fall anbrennen.).<br />
– Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
ZUTATEN FÜR DIE SAUERKRAUT-<br />
POLENTA-GNOCCHI<br />
1 kleine Zwiebel<br />
60 g Butter<br />
70 cl Milch, 90 cl Bouillon<br />
250 g Bramata-Polentagrieß<br />
150 g Sauerkraut, roh<br />
Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />
50 g Parmesan, gerieben<br />
ZUBEREITUNG DER SAUERKRAUT-<br />
POLENTA-GNOCCHI<br />
– Die Zwiebel fein hacken und in der Butter<br />
dünsten.<br />
– Die Milch und die Bouillon zugießen und<br />
aufkochen.<br />
– Dann den Polentagrieß, das Sauerkraut sowie<br />
das Salz und den Pfeffer hinzugeben und bei<br />
niedriger Hitze eine Stunde kochen lassen.<br />
– Den Parmesan untermischen, die Polenta ca.<br />
2 cm dick auf ein Blech ausstreichen und gut<br />
erkalten lassen.<br />
– Aus der Polenta Halbmonde ausstechen und in<br />
Butter goldgelb braten.<br />
ANRICHTEN<br />
Das Apfel-Kürbis-Chutney mithilfe eines Rings in<br />
der Mitte der Teller anrichten.<br />
Die Fasanenbrust-Rollen in vier Tournedos schneiden<br />
und mit der Schnittfläche nach oben auf das<br />
Chutney legen. Mit der Wildsauce umgießen und<br />
die gebratenen Gnocchi dazulegen.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
Manzoni Bianco »Fontanasanta« 2019<br />
Foradori, Trentino, Italien<br />
Elegant und saftig, mit Noten von Agrumen und<br />
Lindenblüten. tannico.at, € 20,44<br />
Foto: beigestellt<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
119
gourmet / KRÄUTER<br />
Grüner Genuss: Auf heimischen<br />
Wiesen und in unseren Wäldern<br />
wachsen unzählige Pflanzen,<br />
die sich perfekt als Zutaten in<br />
den unterschiedlichsten<br />
Gerichten eignen.<br />
FÜR ALLES<br />
IST EIN KRAUT<br />
GEWACHSEN<br />
Petersilie, Thymian und Rosmarin kennt jeder. Doch in unseren Wäldern und auf unseren<br />
Wiesen wächst noch eine Vielzahl anderer Pflanzen, die sich ebenfalls für die kulinarische<br />
Verwendung eignen. Hier zehn Küchenkräuter, die jeder selbst pflücken kann.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
Foto: Shutterstock<br />
120 falstaff okt <strong>2020</strong>
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
121
gourmet / KRÄUTER<br />
Der französische<br />
Spitzenkoch Marc Veyrat<br />
spezialisierte sich früh<br />
auf die Verwendung<br />
von Wildkräutern.<br />
W<br />
enn die slowenische<br />
Spitzenköchin Ana<br />
Roš ihre Kräutergärten<br />
herzeigt, leuchten<br />
ihre Augen. Insgesamt<br />
sind es gleich fünf Anbauflächen, auf denen<br />
insgesamt mehr als 200 essbare Kräuter<br />
und Pflanzen gedeihen. »Wir haben hier<br />
in der Umgebung keine Märkte«, sagt die<br />
Autodidaktin, »aber wir haben die Natur.<br />
Diese Kräuter sind mein ganzer Stolz, ich<br />
wüsste nicht, wie ich ohne diese köstlichen<br />
Pflanzen überhaupt kochen sollte.«<br />
Ana Roš ist nicht irgendeine Köchin. Die<br />
Slowenin wurde 2017 als »World’s Best Female<br />
Chef« ausgezeichnet, also als beste<br />
Köchin der Welt. In Kobarid in Slowenien<br />
nahe der italienischen Grenze führt sie zusammen<br />
mit ihrem Mann das Restaurant<br />
»Hiša Franko«, eine idyllisch gelegene<br />
Gourmet-Oase mit Fremdenzimmern und<br />
WAS KÖCHE WIE<br />
MARC VEYRAT<br />
SCHON VOR GUT<br />
30 JAHREN UMGESETZT<br />
HABEN, WURDE DURCH<br />
DIE NORDIC CUISINE<br />
WELTBEKANNT.<br />
besagten Gärten hinter dem Haus. Ana Roš<br />
kocht Gerichte weitab des Üblichen. Zu einer<br />
Äsche mit einer Sauce aus Kohl, Roter<br />
Rübe und Kürbisöl-Mayonnaise mischt sie<br />
ein Kraut, das Hylotelephium maximum<br />
oder auf Deutsch Große Waldfetthenne<br />
heißt. Damit gibt sie dem Gericht einen unvergleichlichen<br />
Geschmack – oder besser<br />
gesagt »den entscheidenden kulinarischen<br />
Kick«.<br />
PIONIER DER KRÄUTERKÜCHE<br />
Der wohl berühmteste Kräuterkoch ist<br />
Marc Veyrat, ein Franzose, der sich auf<br />
Molekularküche und die Verwendung von<br />
Bergpflanzen und -kräutern spezialisiert<br />
hat. Der exzentrische Starkoch, zu dessen<br />
Markenzeichen ein Hut mit breiter Krempe<br />
gehört, ist bekannt für den Einsatz von<br />
Wurzeln, Bergpflanzen, Bergkräutern und<br />
Wildblumen, die in den französischen Al-<br />
Fotos: Arnaud Robin/Le Figaro <strong>Magazin</strong>e/laif, Robert Ribic, beigestellt<br />
122 falstaff okt <strong>2020</strong>
pen geerntet werden. Jeden Morgen durchstreifen<br />
zwei Botaniker die Hügel und Hänge<br />
rund um das kulinarische Imperium, das<br />
sich Marc Veyrat in seiner Heimatgemein de<br />
Manigod erschaffen hat. Sie sammeln Kräuter<br />
und Blätter für die »Symphonien«, die<br />
Veyrat in seiner Küche komponiert. Wie<br />
kaum ein anderer Spitzenkoch hat der<br />
Franzose schon früh erkannt, dass Wildkräuter<br />
den Küchenstil eines Kochs maßgeblich<br />
prägen können.<br />
Das ist bei Veyrat eindeutig der Fall. Bereits<br />
in den frühen 1990er-Jahren füllte er<br />
Eprouvetten mit Flüssigkeiten aus seltenen<br />
Kräuteressenzen und kochte Süppchen mit<br />
einem intensiven Duft nach Waldboden,<br />
Wurzeln und Kräutern, die dem Gast einen<br />
Eindruck davon vermitteln sollten, wie es<br />
ist, wenn man durch den morgendlichen<br />
Wald spaziert. Erst sehr viel später machten<br />
ihm das die Starköche der neuen Nordic<br />
Cuisine auf ihre Art nach und prägten damit<br />
die moderne skandinavische Küche,<br />
in der es plötzlich vor lauter Kräutern<br />
nur so wimmelte, die zuvor kaum jemand<br />
wahrgenommen hatte.<br />
WILDPFLANZEN<br />
SCHMECKEN<br />
NICHT NUR TOLL,<br />
SONDERN SIND AUCH<br />
REICH AN WICHTIGEN<br />
NÄHRSTOFFEN, DIE<br />
DEM KÖRPER GUTTUN.<br />
Die Slowenin Ana Roš<br />
gibt ihren Gerichten mit<br />
seltenen Kräutern gerne<br />
den »letzten Kick«.<br />
TREND IN DER GASTRONOMIE<br />
In <strong>Österreich</strong> zählte vor allem der 2016<br />
verstorbene Spitzenkoch Meinrad Neunkirchner<br />
zu den Pionieren einer anspruchsvollen<br />
Kräuterküche. Neunkirchner war<br />
ein Experte im Umgang mit seltenen Wildpflanzen<br />
und verfasste zusammen mit der<br />
Kochbuchautorin Katharina Seiser ein viel<br />
beachtetes Buch, das zu einem Bestseller<br />
wurde. »In den zehn Jahren seit dem Erscheinen<br />
dieses Buchs«, schreibt Seiser im<br />
Vorwort zu einer Neuauflage von »So<br />
schmecken Wildpflanzen« (Verlag Löwenzahn),<br />
»sind Wildpflanzen von einer Randerscheinung<br />
zu einem großen Trend in der<br />
Gastronomie geworden.«<br />
Unzählige Köche haben heute ihre eigenen<br />
Kräutergärten vor der Haustür, oder sie sammeln<br />
diese in der freien Natur. Essbare Pflanzen<br />
und Kräuter sind zu einem unverzichtbaren<br />
Bestandteil der Spitzengastronomie geworden.<br />
Immer mehr Top-Köche schwören<br />
auf Wald- und Wiesenkräuter.<br />
NÄHRSTOFFREICH & GESUND<br />
Und sie werden auch von Hobbyköchen<br />
immer häufiger eingesetzt. Denn Kräuter<br />
sind nicht nur für ganz spezielle Aromen<br />
verantwortlich, viele der Kräuter und<br />
Wildpflanzen sind auch reich an wichtigen<br />
Nähr stoffen. Nur ein Beispiel: Die Brennnessel,<br />
eines der bekanntesten Wildkräuter<br />
und lange Zeit als stechendes Unkraut eher<br />
gefürchtet denn geschätzt, besitzt viele Mineralstoffe<br />
wie Calcium und Eisen, aber<br />
auch Vitamine wie Vitamin C und Provitamin<br />
A. Überdies gehört die Brennnessel zu<br />
den Pflanzen mit dem höchsten Eiweißgehalt.<br />
Und sie ist zudem als entgiftende und<br />
blutbildende Pflanze bekannt. Ganz schön<br />
viel eigentlich für ein Gewächs, das praktisch<br />
überall wild wächst …<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
123
gourmet / KRÄUTER<br />
BRUNNENKRESSE<br />
WIRD AUCH BACHKRESSE GENANNT UND IST<br />
EINE DER BELIEBTESTEN WILDPFLANZEN<br />
Brunnenkresse wächst am besten entlang von Bächen, Gräben und fließenden,<br />
klaren Flüssen. Sie wurde schon sehr früh gezielt kultiviert und angebaut und<br />
zählt seit Langem zu den beliebtesten Wildpflanzen. Das beste Aroma hat die<br />
Brunnen- oder Bachkresse, wenn die Blätter nicht zu groß sind und vor der Blüte<br />
gesammelt werden. Sie wird gerne für Salate verwendet, passt aber wegen ihrer<br />
frischen Schärfe auch hervorragend zu gegrilltem Fleisch. Und sie wird auch oft<br />
für Pestos, Suppen und Aufstriche eingesetzt. Nach der Blüte sind ihre Blätter<br />
allerdings oft sehr bitter.<br />
KRAUT<br />
. QUAE NOBITATURI INT EX EXCESTIA-<br />
TUR RAE DOLORES ENT ULPA<br />
KLEINE<br />
KLETTE<br />
EINE ERGIEBIGE, MILDE<br />
GEMÜSEPFLANZE<br />
Die Kleine Klette (Arctium minus) findet<br />
man oft am Wegrand. Bei der Verwendung<br />
werden die Blattstängel stark abgebürstet<br />
und die groben Fasern der Länge nach herausgezogen.<br />
Man kann sie in einem Gemüsefond<br />
garen, in Asien wird sie aber auch als Wurzelgemüsespezialität<br />
angebaut. Sie schmeckt<br />
in diesem Fall würzig-erdig, ähnlich wie die<br />
ungleich bekanntere Schwarzwurzel.<br />
BRENNNESSEL<br />
VON MANCHEN GEFÜRCHTET,<br />
BEI KÖCHEN BELIEBT<br />
Die reizende Wirkung der Brennnessel hat dieser<br />
ein übles Image verpasst. Dabei ist sie heute bei<br />
Köchen überaus beliebt – und sie ist auch noch<br />
äußerst gesund. Die Brennnessel wächst überall<br />
dort, wo sie einen feuchten und nährstoffreichen<br />
Boden vorfindet. Man kann sie fast das ganze<br />
Jahr über ernten. Am besten schmeckt sie aber,<br />
wenn man sie im Frühling und Sommer noch vor<br />
der Blüte sammelt. Man kann sie wie Spinat zubereiten<br />
oder für Smoothies und Pestos verwenden.<br />
Die Brennnessel hat einen hohen Eiweißgehalt<br />
und ist reich an Nährstoffen.<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock<br />
124 falstaff okt <strong>2020</strong>
DIE NEUEN JEEP ®<br />
PLUG-IN-HYBRID-MODELLE<br />
I N S P I R I E R T<br />
VON DER NATUR<br />
BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />
JEEP ®<br />
4xe PLUG-IN-HYBRID-MODELLE – MIT € 2.750,- JEEP ®<br />
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Gesamtverbrauch kombiniert (WLTP): 2,1 – 2,3 l/100 km, CO 2<br />
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ist eine eingetragene Marke der FCA US LLC.
gourmet / KRÄUTER<br />
VOGELMIERE<br />
SCHMECKT EIN WENIG NACH<br />
JUNGEM MAIS UND EIGNET<br />
SICH SUPER FÜR SALATE<br />
Die Vogelmiere (auch Hühnerdarm genannt)<br />
kann das ganze Jahr über geerntet werden, die<br />
Haupterntezeit aber sind das Frühjahr und der<br />
Herbst, weil die Pflanze gemäßigte Temperaturen<br />
bevorzugt. Man findet sie auf saftigen Wiesen,<br />
mitunter kriecht sie auch an Hauswänden<br />
entlang. Die Vogelmiere ist als Ganzes essbar,<br />
ihr Geschmack erinnert an Mais und Erbsen.<br />
Durch ihren etwas nussigen Geschmack eignet<br />
sie sich hervorragend für Salate, man kann sie<br />
aber auch für Suppen und Saucen einsetzen.<br />
Die Vogelmiere ist sehr reich<br />
an Vitamin C und anderen Vitaminen.<br />
Überdies enthält sie Zink,<br />
Mineralien und ätherische Öle.<br />
Die Vogelmiere wird als essbare<br />
Pflanze noch immer<br />
stark unterschätzt und wurde<br />
lange Zeit nur als Unkraut<br />
gesehen. Inzwischen wird sie<br />
von vielen Spitzenköchen für<br />
die ausgefallensten Kreationen<br />
eingesetzt.<br />
GUNDELREBE<br />
EINE NAHE VERWANDTE VON<br />
SALBEI, MINZE UND THYMIAN MIT<br />
EINEM GANZ EIGENEN AROMA<br />
Die Gundelrebe, auch Gundermann genannt, kann man von<br />
Frühjahr bis Sommer ernten. Man findet sie an Waldrändern,<br />
aber auch auf Wiesen und Weiden. Im Geschmack erinnert<br />
sie an ihre Verwandten aus der Familie der Lippenblütler wie<br />
etwa Salbei, Minze und Thymian. Im Unterschied dazu hat<br />
sie aber noch einen eigenen, herben und leicht erdigen Geschmack.<br />
Sie enthält viel ätherisches Öl sowie Gerb- und Bitterstoffe.<br />
Die Blätter sind ein hervorragendes Würzmittel für<br />
Öle, aber auch Süßspeisen. Man kann sie jedoch auch für ein<br />
geschmacksintensives Pesto verwenden. Auch die violetten<br />
Blüten sind essbar.<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock<br />
126 falstaff okt <strong>2020</strong>
SO VIEL STECKT IN UNSEREM SHOT<br />
–UND DAS GLEICH 6-FACH.<br />
GUT FÜR UNS<br />
<strong>Österreich</strong>ische Bio-Äpfel treffen<br />
auf ausgewählten Bio-Ingwer:<br />
erfrischend und leicht scharf im<br />
Geschmack.<br />
Ein Bio-Energiebündel<br />
der besonderen Art –<br />
direkt gepresst in die<br />
nachhaltige Glasflasche.<br />
Schmeckt nicht nur<br />
köstlich, sondern sorgt<br />
auch für den Kick im<br />
Alltag mit einer Extra-<br />
Portion Vitamin C.<br />
UND DIE<br />
NATUR<br />
NATÜRLICH<br />
Gibts bei:<br />
janatuerlich.at
gourmet / KRÄUTER<br />
LÖWENZAHN<br />
LÄNGST EIN STAR UNTER<br />
DEN WILDPFLANZEN –<br />
DIE BLÜTEN EIGNEN SICH<br />
PERFEKT FÜR SIRUP<br />
Zu den typischen Merkmalen von Löwen -<br />
zahn gehören die weichen, stark gezackten<br />
Blätter, die in einer Rosette wachsen. Man<br />
findet Löwenzahn auf feuchten, nährstoffreichen<br />
Wiesen. Grundsätzlich gilt: Je älter<br />
und größer die Blätter, desto bitterer sind sie<br />
im Ge schmack. Wer bitter nicht so mag, der<br />
sollte die kleinsten Blätter aus der Blattrosette<br />
noch vor der Blüte ernten. Die<br />
Verwendungs möglichkeiten der Blätter<br />
sind reichhaltig, die gelben Blüten aber<br />
eignen sich vor allem für Sirup- und<br />
Honigvarianten, man kann sie aller -<br />
dings auch roh im Salat essen<br />
oder zu Eis pürieren.<br />
MINZE<br />
DANK IHRES MENTHOL-<br />
GEHALTS DIE FRISCHESTE<br />
PFLANZE DER WELT<br />
Die Minze zählt zu den beliebtesten und wohl<br />
bekanntesten Ess-Pflanzen überhaupt. Ihr<br />
Einsatzgebiet scheint grenzenlos, ob in der<br />
Küche oder für Cocktails und Limonaden. Es<br />
gibt unzählig viele Minzearten, je nach Züchtung<br />
überraschen manche davon auch mit<br />
Schokolade-, Apfel- oder Orangennoten. Die<br />
Pflanzen lieben feuchte, nährstoffreiche Böden,<br />
etwa Alpenwiesen, Weiden und flussnahe<br />
Wiesen. Die Minze hat auch als Heilpflanze<br />
einen guten Ruf und verspricht Beruhigung<br />
bei Magen-Darm-Beschwerden, Nervosität,<br />
Kopfweh und Atemwegserkrankungen.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
128 falstaff okt <strong>2020</strong>
Alle, denen der Sommer zu kurz war, dürfen<br />
sich freuen, denn im Seewinkel ist das ganze<br />
Jahr Badesaison. Genießen Sie einen Badetag<br />
in der Therme, egal zu welcher Jahreszeit.<br />
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Tel.: +43 2172 20500<br />
7132 Frauenkirchen<br />
Im Seewinkel 1
gourmet / KRÄUTER<br />
BEIFUSS<br />
EINE DER WICHTIGSTEN<br />
HEIL- UND GEWÜRZ-<br />
PFLANZEN MIT EINEM<br />
BITTEREN AROMA<br />
Beifuß wird schon seit mehr als 7000 Jahren<br />
verwendet und ist heute bei Köchen<br />
überaus beliebt. Beifuß wird das ganze Jahr<br />
über geerntet, nach der ersten Blüte ist der<br />
Geschmack aber am aromatischsten. Einer<br />
seiner engsten Verwandten ist Wermut, allerdings<br />
mit einem wesentlich bittereren Geschmack.<br />
Beifuß kommt in der Natur massenhaft<br />
vor, die Blätter sind kräftig grün. Es<br />
können aber auch die Blüten verwendet werden.<br />
Die Pflanze eignet sich nicht nur für Salate,<br />
sondern auch für Fleischspeisen wie gebratene<br />
Gänsebrust oder Gänsekeulenconfit.<br />
GÄNSE-<br />
BLÜMCHEN<br />
IDEAL FÜR SALATE – AUCH<br />
WEGEN DER OPTIK<br />
HOLUNDER<br />
WEIT VERBREITET<br />
UND SCHON SEIT DER<br />
STEINZEIT GESCHÄTZT<br />
Holunderblütensaft kennt man als beliebten<br />
Sirup, man kann Holunderblüten aber auch<br />
für Desserts und Essige verwenden. Holunderblüten<br />
sind seit der Steinzeit als Nahrungsmittel<br />
bekannt und haben ein intensives,<br />
fruchtig-süßliches Aroma mit exotischer<br />
Note. Sie geben vielen Speisen einen intensiven<br />
und eigenen Duft. Holunder gehört zur<br />
Gattung der Moschuskrautgewächse, weltweit<br />
gibt es mehr als 20 Arten, von denen<br />
drei in Mitteleuropa heimisch sind. Am bekanntesten<br />
ist der »Schwarze Holunder«,<br />
(in <strong>Österreich</strong> »Holler« genannt), wobei<br />
sich der Name auf die Beeren bezieht,<br />
denn die Blüten sind weiß.<br />
Achtung vor dem Attich (Zwerg-<br />
Holunder): Dieser riecht unangenehm<br />
und gilt als giftig, ist<br />
aber wesentlich kleiner als<br />
der Schwarze Holunder.<br />
In Salaten sind Gänseblümchen eine<br />
Augenweide, wegen ihres leicht bitteren<br />
Geschmacks sind die Blüten ideal für<br />
Suppen. Der Geschmack ist frisch, leicht<br />
zitronig und etwas herb. Die zarte Grundrosette<br />
lässt sich im Frühjahr als Ganzes<br />
wie Feldsalat aus der Wiese ernten. <<br />
Fotos: Shutterstock<br />
130 falstaff okt <strong>2020</strong>
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LEIDENSCHAFT FÜR<br />
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DIE DEN AUGENBLICK<br />
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gourmet / PILZE<br />
Inspirationen<br />
für die Pilz-Küche unter<br />
falstaff.com/pilz-rezepte<br />
SPEISEPILZE:<br />
ALLES-<br />
KÖNNER<br />
DER<br />
KULINARIK<br />
Schwammerl und Pilze sind so etwas wie die Musterschüler unter den Zutaten.<br />
Sie sorgen in Kochtopf und Pfanne immer wieder für kulinarische Überraschungen,<br />
geben sogar hervorragende Dessertzutaten ab und können generell auf unzählige<br />
Arten in einen kreativen Speiseplan eingearbeitet werden – <strong>Falstaff</strong> sagt, wie.<br />
TEXT MICHAEL PECH<br />
Foto: Shutterstock<br />
132 falstaff okt <strong>2020</strong>
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
133
gourmet / PILZE<br />
E<br />
s sind nur zwei Wiesen, die<br />
der Spitzenkoch überqueren<br />
muss, ehe die Wälder beginnen.<br />
Thorsten Probost kennt das<br />
Gebiet am Arlberg zwischen<br />
Mohnenfluh und Wöster wie kaum ein anderer.<br />
Hier oben auf gut 1600 bis 1700 Metern<br />
Seehöhe findet er jene schmackhaften<br />
Emporkömmlinge, die ihre Kraft direkt aus<br />
den nährstoffreichen Böden der Wälder ziehen:<br />
Gerade in der Herbstzeit sind Schwammerl<br />
und Pilze gern gesehene Hauptdarsteller<br />
auf den Tellern der heimischen Feinschmecker.<br />
Und sie bieten weit mehr kulinarischen<br />
Reichtum, als man das durch<br />
schnelles Braten, Schmoren oder Backen<br />
erahnen würde.<br />
In der Linken den Korb, in der Rechten<br />
die Sichel, arbeitet sich Probost den Hügel<br />
hinauf. Rasch verschwinden die Schätze des<br />
Waldes unter dem Tuch, das den Korb bedeckt<br />
– die letzten Eierschwammerl, einige<br />
Steinpilze ebenso wie Schopftintling, Reizker<br />
oder Habichtspilz. »Der Wald gibt so<br />
viel mehr her als die zwei, drei Pilzsorten,<br />
die die meisten kennen«, sagt Probost.<br />
SPEKTAKULÄRE GATTUNG<br />
Und er hat recht: 15.000 verschiedene<br />
Pilze sind allein in <strong>Österreich</strong> heimisch,<br />
von mehreren hundert weiß man, dass sie<br />
genießbar sind, gut ein Dutzend gilt als<br />
tödlich. Weltweit kursieren über die Anzahl<br />
der Pilzarten übrigens nur Schätzungen, die<br />
von 1,5 bis fünf Millionen reichen. Neben<br />
Tieren und Pflanzen sind Pilze in der biologischen<br />
Klassifikation das dritte große<br />
Reich der Lebewesen. Neuen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen zufolge sind sie mit<br />
Tieren sogar näher verwandt als mit Pflanzen.<br />
So oder so eine spektakuläre Gattung:<br />
Mit einem Durchmesser von gut hundert<br />
Zentimetern gilt der afrikanische Termitomyces<br />
titanicus als größter Speisepilz der<br />
Welt. In <strong>Österreich</strong> wurde im Oktober<br />
2019 am Patscherkofel ein Steinpilz entdeckt,<br />
der rekordverdächtige 2,35 Kilogramm<br />
auf die Waage brachte. Und geht<br />
es nach dem Myzel – also dem eigentlichen<br />
Pilz, der unterirdisch wächst –, so dehnt<br />
sich der weltweit größte Pilz auf fast<br />
1000 Hektar Wald im US-Bundesstaat<br />
Oregon aus, mit einem Gewicht von mehr<br />
als 600 Tonnen und einem geschätzten Alter<br />
von 2000 Jahren. Es ist ein Dunkler<br />
FRITTIEREN<br />
& PANIEREN<br />
Ob klassisch oder im Tempura-<br />
Teig: Diese Pilze kommen ins Fett<br />
Für das Frittieren eignet sich zum Beispiel<br />
der Schopftintling (findet man an Wegrändern<br />
und Wiesen). Um das kräftige<br />
Aroma aus dem Schopftintling herauszulocken,<br />
sollte man ihn zunächst in einem<br />
Würzfond einlegen, danach trocknen und<br />
erst dann frittieren. So bekommt er eine<br />
fluffig-poröse Konsistenz, die an gepoppte<br />
Schweineschwarte erinnert und auf jedem<br />
Teller für eine geschmackliche Überraschung<br />
sorgt. Die Klassiker sind natürlich<br />
panierte Champignons oder Steinpilze.<br />
Wichtig dabei ist, dass die Pilze in nicht zu<br />
dünne Scheiben geschnitten werden,<br />
Champignons können sowieso als Ganzes<br />
paniert werden. Eine alternative Möglichkeit<br />
ist es auch, die Pilze im Tempura-Teig<br />
(Weizen- oder Reismehl, Stärke, Backpulver,<br />
Salz und Wasser) he rauszubacken.<br />
Nur wer Speisepilze richtig erntet und<br />
verarbeitet, wird auch mit der vollen<br />
Vielfalt der Aromen belohnt.<br />
Hallimasch, übrigens. Dessen Artgenossen,<br />
den Honiggelben Hallimasch, findet Thorsten<br />
Probost auch in den Wäldern rund um<br />
Oberlech. Er wächst auf totem Holz, ist<br />
roh allerdings giftig. Deshalb sollte er zumindest<br />
15 Minuten lang gekocht werden.<br />
Generell liefert auch hier die Natur die perfekten<br />
Zutaten zu den Pilzen. Waldklee<br />
zum Beispiel sorgt mit seiner Säure dafür,<br />
dass Pilze nicht zu schwer im Magen liegen,<br />
und auch der Wald-Ehrenpreis, ein Heilkraut<br />
aus der Familie der Wegerichgewächse,<br />
macht Pilze für den Körper verträglicher.<br />
Neben klassischen Gerichten wie gebackenen<br />
Pilzen mit Sauce tartare oder<br />
Schwammerl mit Nudeln oder Knödel finden<br />
die Waldgewächse in der Küche allerdings<br />
auch noch anderen Einsatz. Reizker<br />
etwa legt Probost mit verschiedenen Kräutern<br />
in zwei Drittel Honig und ein Drittel<br />
Essig ein, ehe er geschnitten und blanchiert<br />
als süß-säuerliche Spezialität im Glas haltbar<br />
gemacht wird. Habichtspilz wird getrocknet<br />
und zerrieben als Würzpulver eingesetzt.<br />
»Generell wird den eher unbekannten<br />
Pilzen wieder mehr Beachtung geschenkt«,<br />
stellt Probost fest.<br />
FASZINIERENDE WELT<br />
Das kann auch Heinz Reitbauer bestätigen.<br />
Der aktuell mit vier <strong>Falstaff</strong>-Gabeln<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock<br />
134 falstaff okt <strong>2020</strong>
GASTRONOMIE<br />
„Ich schau<br />
auf regionale<br />
Qualität!“<br />
- CHRISTIAN -<br />
Küchenchef<br />
© Netzwerk Kulinarik/pov.at<br />
„Wer sich, wie ich in meiner Küche, für erlesene<br />
Kulinarik mit dem Siegel AMA GENUSS REGION<br />
entscheidet, bekommt immer kontrollierte<br />
regionale Qualität – und vielleicht sogar<br />
meinen frischen Seesaibling.“<br />
Lebensmittel mit regionaler Qualität.<br />
Das-isst-<strong>Österreich</strong>.at
gourmet / PILZE<br />
BRATEN<br />
& KOCHEN<br />
Wichtig ist: Pilze zu Beginn<br />
OHNE Beigaben anbraten<br />
Besonders gut braten lassen sich Steinpilze,<br />
Champignons, Herbsttrompeten und<br />
Kräuterseitlinge. Und so geht’s: Pilze mit<br />
einem weichen Tuch abreiben, braune<br />
Stellen entfernen und in feine Scheiben<br />
schneiden. Da die Pilze zu einem überwiegenden<br />
Teil aus Wasser bestehen, sollte<br />
man sie in einer heißen Pfanne ohne Fett<br />
scharf anbraten. Erst nach dem Austreten<br />
der Flüssigkeit Butterschmalz und fein<br />
gehackte Zwiebel hinzufügen. Bei kleiner<br />
Hitze gute zwei Minuten dünsten und mit<br />
Petersilie, Salz und Pfeffer abschmecken,<br />
zum Schluss in Butter schwenken. Alternativ<br />
kann man sehr fein geschnittene<br />
Streifen der Pilze auch für wenige<br />
Sekunden in heißes Wasser geben, daraus<br />
entwickelt sich ein sehr intensives Aroma.<br />
Das Geschäft<br />
mit Zuchtpilzen<br />
wächst ständig.<br />
Spezialitäten<br />
müssen jedoch<br />
weiterhin Stück<br />
für Stück im<br />
Wald »erjagt«<br />
werden.<br />
»DAS IST EINE<br />
FASZINIERENDE WELT,<br />
IN DER WIR ERST AM<br />
ANFANG STEHEN. ES<br />
GIBT STÄNDIG NEUES<br />
ZU ENTDECKEN.«<br />
HEINZ REITBAUER Chef de Cuisine, »Steirereck«<br />
Perfekt zum<br />
Frittieren:<br />
der Tintling.<br />
<<br />
(99 Punkte) und zwei Michelin-Sternen<br />
dekorierte Spitzenkoch setzt in seinem<br />
»Steirereck« im Wiener Stadtpark gekonnt<br />
auf Seltenes von heimischen Wiesen und<br />
Wäldern. Seit gut fünf Jahren beschäftigt er<br />
sich zudem so intensiv mit der Welt der Pilze<br />
wie kein zweiter Koch in <strong>Österreich</strong>.<br />
Standen Schwammerl wie Igelstachelbart,<br />
Stockschwamm, Hexenbart, Schopftintling<br />
oder Täubling lange Zeit nur in zweiter<br />
Reihe, ragen sie heute an vorderster kulinarischer<br />
Front heraus. »Das ist eine faszinierende<br />
Welt, in der wir erst am Anfang stehen,<br />
es gibt ständig Neues zu entdecken«,<br />
so Reitbauer. »Man muss für jede Sorte herausfinden,<br />
wie sie am besten zubereitet<br />
wird, wie sie ihren Geschmack am schönsten<br />
zeigt, und wie sie gut bekömmlich ist.<br />
Wir haben gelernt, dass Täublinge etwa bis<br />
zu 20 Minuten garen müssen, bis sie zart<br />
und genießbar werden. Sie behalten dabei<br />
trotzdem ihren nussigen Geschmack. Andere<br />
Pilze würden bei diesem Garungsprozess<br />
längst zerfallen.« So kombiniert Reitbauer<br />
derzeit etwa Marchfelder Artischocken mit<br />
Mohn, Pfirsich und Täubling.<br />
Auch in den Supermärkten hat sich die<br />
neue Lust auf Schwammerl bereits bemerkbar<br />
gemacht. Vor allem das Angebot an<br />
Zuchtpilzen ist in den vergangenen Jahren<br />
vielfältiger geworden: Austernpilze und<br />
Kräuterseitlinge zählen zu den Topsellern,<br />
die Ware stammt zu einem Großteil aus <strong>Österreich</strong>,<br />
meist sogar mit Bio-Zertifikat. Shiitake-<br />
oder Enoki-Pilze werden aus Thailand<br />
importiert. Frische ist das wichtigste<br />
Qualitätsmerkmal. Generell gilt: je jünger<br />
der Pilz, desto hochwertiger. Schlechte Ware<br />
erkennt man schnell am modrigen Geruch.<br />
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schwammerl<br />
in <strong>Österreich</strong> hält sich laut Statistik seit<br />
Jahren übrigens konstant zwischen zwei<br />
und 2,3 Kilogramm.<br />
UMAMI-EFFEKT<br />
Die geschmackliche Power der Pilze macht<br />
sich auch Paul Ivić vom vegetarischen Wiener<br />
Sternerestaurant »Tian« zunutze. Für<br />
ihn dienen sie als Grundlage für Suppen<br />
oder Saucen. Pilze sind in dieser Hinsicht<br />
generell wahre Wunderwerke. Die Consommé<br />
im »Tian« aus geräucherten Champignons<br />
mit Liebstöckel und einer Artischocken-Liebstöckel-Creme<br />
ist eine veritable<br />
Umami-Bombe – und der beste Beweis<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock, Kanizaj Marija<br />
136 falstaff okt <strong>2020</strong>
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gourmet / PILZE<br />
Wie beim Wein hängt auch bei Pilzen die<br />
Qualität vor allem stark vom Terroir ab.<br />
Alexander Posch holt<br />
Pilze im südsteirischen<br />
»Vinea« mit seiner Komposition<br />
aus Steinpilz-Eis, Waldbeeren und<br />
Estragon-Öl in die Welt der Desserts.<br />
<<br />
dafür, dass es überhaupt kein<br />
Fleisch braucht, um den Zustand der<br />
Glückseligkeit am Gaumen herbeizuführen.<br />
»Ein Pilzzüchter aus meiner Tiroler<br />
Heimat brachte mir einen ursprünglich<br />
in Brasilien heimischen Mandelpilz, dessen<br />
Aroma von schier unglaublicher Intensität<br />
ist«, erzählt der Küchenchef. Wie beim<br />
Wein hängt die Qualität auch bei Pilzen<br />
stark vom Terroir ab. »Als ich später einmal<br />
Mandelpilze aus Deutschland kostete,<br />
war ich enttäuscht«, sagt Ivić. Überraschen<br />
kann der Umami-Effekt der Schwammerl<br />
übrigens sogar in Desserts. Die reduzierte<br />
Kraft aus Steinpilzen und Morcheln peppt<br />
auf einzigartige Weise auch Süßes auf:<br />
Steinpilz-Eis, Waldbeeren-Ragout und Estragon-Öl<br />
kombiniert der südsteirische<br />
Koch Alexander Posch (»Vinea«, Ehrenhausen)<br />
zu einer Geschmacksbombe aus<br />
süßen und salzigen Aromen, die fantastisch<br />
mit der Säure der Beeren harmonieren.<br />
»Die besten Produkte sind so nah«,<br />
sagt Thorsten Probost. »Wir müssen<br />
nur genau hinsehen.« Und damit<br />
meint er nicht nur das, was man sich<br />
aus den Wäldern herausholen kann,<br />
sondern auch das, was bleibt. »Wer auf<br />
Schwammerlsuche geht, sollte darauf achten,<br />
nichts zu zertrampeln. Viele Pilze sind<br />
wichtig für die Tiere und somit auch für<br />
das Waldklima. Erst wer der Natur mit diesem<br />
Respekt begegnet, ist reif für die Schätze<br />
des Waldes.« <<br />
PILZPULVER<br />
Der Do-it-yourself-<br />
Geschmacksbooster<br />
Sollte eigentlich in keiner Küche fehlen –<br />
und auch die Zubereitung ist denkbar einfach.<br />
Für das Pilzpulver empfehlen sich alle<br />
Pilze, die auch zum Trocknen geeignet sind<br />
– wie etwa Steinpilze, Morcheln, Herbsttrompeten,<br />
Korallenpilze oder Shiitake. Die<br />
klein geschnittenen Pilze am besten im<br />
warmen Raum trocknen lassen und danach<br />
noch einmal für 12 Stunden bei 50 Grad in<br />
den Backofen geben (einen Spalt offen lassen,<br />
damit die Feuchtigkeit entweichen<br />
kann). Die getrockneten Pilze zu einem feinen<br />
Pulver mixen und noch einmal durch<br />
ein Sieb streichen. Mit dem Pilzpulver kann<br />
man jeder Sauce eine ganz spezielle Power<br />
verleihen. Vor allem für Wildgerichte eignet<br />
sich das Pulver hervorragend. Das beste<br />
Aroma entwickelt sich, wenn das Pilzpulver<br />
in zerlassener Butter angeschwitzt wird.<br />
Aufbewahrt wird es am besten in einer<br />
Dose in dunkler Umgebung.<br />
Fotos: Shutterstock, Stockfood,DERSTARR, Heldentheater<br />
138 falstaff okt <strong>2020</strong>
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176 x IN ÖSTERREICH
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
APOTHEKE<br />
140 falstaff okt <strong>2020</strong>
WALD<br />
Unkraut oder Heilkraut? Was die einen mit aller<br />
Kraft aus dem eigenen Garten zu vertreiben<br />
versuchen, ist für die anderen schmackhafter<br />
Speisenbegleiter oder natürliche Alternative zu<br />
herkömmlichen Medikamenten. Aber welche<br />
Pflanzen werden traditionell genutzt – und wie<br />
wirken sie? Ein Streifzug durch den Forst.<br />
TEXT MARLIES GRUBER<br />
ILLUSTRATIONEN GINA MÜLLER<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
141
RECHT GEWÖHNLICH<br />
Ein hervorragendes Beispiel für die beachtlichen<br />
Mengen an »guten« Inhaltsstoffen ist<br />
die Brennnessel (Urtica dio ica). Bezogen auf<br />
100 Gramm weisen die haarig-stacheligen<br />
Blätter etwa doppelt so viel Vitamin C wie<br />
Zitronen und gut doppelt so viel Eisen wie<br />
Schweineleber auf. Zudem können sie eine<br />
hervorragende Quelle für Eiweiß, Kalzium<br />
und Magnesium sein. In Öl eingelegt oder<br />
kurz blanchiert verlieren sie ihre reizende Eigenschaft<br />
und werden genießbar. Gerade für<br />
Vegetarier und Veganer kann die Brennnessel<br />
daher eine hilfreiche Nährstoffquelle sein.<br />
Aufgrund des Eisengehalts wird sie außerdem<br />
immer wieder mit der Behandlung von<br />
Anämien und der Bekämpfung von Erschöpfungs-<br />
und Ermüdungszuständen in Zusammenhang<br />
gebracht.<br />
Die Taubnessel, auch als »Zahme Nessel«<br />
bezeichnet, sieht ähnlich aus wie die Brennnessel,<br />
reizt aber nicht und hat auffällige<br />
rosa, purpurrote, weiße oder gelbe Lippenblüten,<br />
die bis in einen milden Winter hinein<br />
blühen. Sie kommt häufig an Waldrändern<br />
vor. Die Taubnessel enthält Gerb- und<br />
Schleimstoffe sowie Saponine und wirkt reizlindernd,<br />
antibakteriell sowie entzündungshemmend.<br />
Taubnessel-Tee kann bei Atemwegsinfekten<br />
und Magenschmerzen helfen.<br />
Die ganzjährig an Wegrändern und auch in<br />
Weingärten verfügbare Vogelmiere hat ein<br />
mild-nussiges Aroma und ist eine beliebte<br />
Komponente im Wildkräutersalat. Aus gesundheitlicher<br />
Sicht wird sie aufgrund der<br />
hohen Mengen an Eisen, Magnesium und<br />
Kalium, die sie beinhaltet, geschätzt. In der<br />
Volksmedizin wird die Vogelmiere wegen ihrer<br />
schleimlösenden und entzündungshemgourmet<br />
/ WISSENSCHAFT<br />
Brennnessel, Löwenzahn oder<br />
Wegerich: Ganz gewöhnliche<br />
Wildkräuter werden seit Jahrhunderten<br />
den traditionellen<br />
Heilpflanzen zugeordnet. Denn<br />
im Vergleich zu kultivierten Pflanzen tun sie<br />
sich häufig durch einen höheren Nährstoffgehalt<br />
hervor. Das liegt unter anderem am<br />
geringeren Wassergehalt in Wildpflanzen,<br />
wodurch die Nährstoffe konzentrierter sind.<br />
Nachteil: Für gewöhnlich isst man von<br />
Giersch und Co. weniger als von Kulturpflanzen.<br />
Dabei würde es sich durchaus<br />
lohnen, beherzter zuzugreifen.<br />
142 falstaff okt <strong>2020</strong>
AUF WIESEN UND IN WÄLDERN LASSEN SICH WAHRE<br />
NÄHRSTOFF-SCHÄTZE SAMMELN: IN BRENNNESSELN<br />
ETWA STECKT DOPPELT SO VIEL VITAMIN C WIE IN ZITRONEN<br />
UND DOPPELT SO VIEL EISEN WIE IN SCHWEINELEBER. UND<br />
WENN MAN SIE BLANCHIERT ODER IN ÖL EINLEGT, LASSEN<br />
SICH SCHMACKHAFTE GERICHTE DARAUS ZAUBERN.<br />
menden Wirkung bei Husten und Atemwegsinfekten<br />
verwendet, äußerlich auch zur Beruhigung<br />
gereizter Haut.<br />
Eine altbekannte Heilpflanze ist der Wegerich,<br />
der auf trockenen Wiesen und an Waldrändern<br />
wächst und bis in den Herbst hinein<br />
geerntet werden kann. Vor allem zur äußerlichen<br />
Anwendung ist der Wegerich berühmt:<br />
Der Saft der Blätter lindert Juckreiz nach<br />
Brennnesselkontakt, Insektenstichen oder<br />
-bissen und bringt kleine Wunden schneller<br />
zum Abheilen. Bei Halsschmerzen soll es helfen,<br />
an einem Blatt zu kauen. Der Tee der<br />
Blätter wird bei Husten, Magen-, Nierenoder<br />
Blasenproblemen getrunken. Die Effekte<br />
sind zurückzuführen auf die antibakteriell<br />
wirkenden Saponine im Wegerich.<br />
BUNT UND GESUND<br />
Hagebutten, die von Oktober bis November<br />
zu pflückenden Sammelfrüchte verschiedener<br />
Rosenarten, sind getrocknet und als Tee bekannt<br />
für ihre harntreibende Wirkung. Deswegen<br />
kommen sie bei Blasen- und Nierenleiden<br />
häufig zum Einsatz.<br />
Die auf Sträuchern wachsenden Kornelkirschen<br />
(Dirndl) findet man an Waldrändern<br />
und sonnigen Plätzen. Sie schmecken frisch,<br />
fruchtig, süß-säuerlich, jedenfalls ungewöhnlich.<br />
Verarbeitet werden sie, indem man sie<br />
wie Oliven einlegt (Rezepte finden sich im Internet)<br />
oder zu Kompott verarbeitet, entkernt<br />
werden sie zu Marmelade oder Chutney.<br />
Beim Sanddorn, auch rote Schlehe oder<br />
Küstenbeere genannt, handelt es sich ebenfalls<br />
um eine Steinfrucht, die aufgrund des<br />
hohen Vitamin-C-Gehalts als »Zitrone des<br />
Nordens« bezeichnet wird. Der herb-säuerliche<br />
Sanddorn macht sich am besten als<br />
Sanddornaufstrich, -marmelade oder -mus,<br />
aber auch gut in Tiramisu. Hagebutte,<br />
Dirndln und Sanddorn haben neben einem<br />
hohen Vitamin-C-Gehalt ihre intensive rote<br />
beziehungsweise orange Farbe gemeinsam,<br />
die der hohen Konzentration an Flavonoiden<br />
und Carotinoiden zu verdanken ist. Als Radikalfänger<br />
wirken diese sekundären Pflanzenstoffe<br />
Entzündungen entgegen, sorgen für<br />
tadellose Blutgerinnung, helfen Blutdruck<br />
und Blutzuckerspiegel zu senken, wirken antioxidativ,<br />
antimikrobiell und stärken das<br />
Immunsystem. Und sie können auch gegen<br />
Winterblues wirken! Um trüben Tagen zu<br />
entkommen, empfehlen Kräuterkundige auch<br />
Wiesenbärenklau. Die lateinische Bezeichnung<br />
Heracleum geht auf den griechischen<br />
Helden Herkules zurück, der als bärenstark<br />
beschrieben wird. Der Bärenpflanze wurden<br />
folglich besondere Heilkräfte zugeordnet. Sie<br />
wächst an Auwaldrändern und auf Wiesen.<br />
Die Blätter und Wurzeln werden genutzt, um<br />
den Blutdruck zu senken. Und den Wurzeln<br />
wird – wie auch den Samen – eine aphrodisierende<br />
Wirkung zugeschrieben. Nicht umsonst<br />
wird die Bärentatzen-Wurzel auch als<br />
der »europäische Ginseng« bezeichnet.<br />
Weitere Food-Facts<br />
aus der Welt der Wissenschaft:<br />
falstaff.com/science<br />
<<br />
okt okt <strong>2020</strong> <strong>2020</strong>falstaff<br />
143
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
WALD- & WIESEN-<br />
KRÄUTERKUNDE<br />
Wie sie unsere Gesundheit stärken und Krankheiten lindern<br />
BEIFUSS<br />
als Fußbad gegen müde<br />
Beine, als Tee schlaffördernd<br />
BRENNNESSEL<br />
harntreibend, hilft bei Harnwegsinfekten<br />
und Blasenentzündungen<br />
EIBISCH<br />
reizlindernd, hustenstillend, stärkt das<br />
Immunsystem, entzündungshemmend<br />
HUFLATTICH<br />
hilft gegen Reizhusten, Erkältungen,<br />
Entzündungen im Mund- und<br />
Rachenraum<br />
JOHANNISKRAUT<br />
ausgleichend und beruhigend bei<br />
gedrückter Stimmung,<br />
Stimmungslabilität, innerer Unruhe,<br />
Ängstlichkeit, Spannungszuständen<br />
und damit einhergehenden Ein- und<br />
Durchschlafstörungen<br />
KAMILLE<br />
entzündungshemmend, antioxidativ,<br />
krampflösend, reizlindernd,<br />
antibakteriell, wundheilungsfördernd,<br />
als Tee gegen Schlaflosigkeit, zur<br />
Entspannung, verdauungsfördernd, als<br />
Kompresse bei überanstrengten Augen<br />
KIEFER<br />
durchblutungsfördernd,<br />
auswurffördernd, bei<br />
Atemwegserkrankungen, Erkältungen,<br />
rheumatischen Beschwerden<br />
LINDENBLÜTEN<br />
zur Reizlinderung<br />
bei Halsschmerzen und Husten<br />
LÖWENZAHN<br />
hat verdauungsfördernde,<br />
appetitanregende Eigenschaften<br />
MUTTERKRAUT<br />
antimikrobiell,<br />
entzündungshemmend,<br />
kann die Zahl von<br />
Migräneattacken reduzieren<br />
NELKENWURZ<br />
kann bei Durchfallerkrankungen, bei<br />
Entzündungen im Mundund<br />
Rachenraum oder des<br />
Zahnfleischs helfen<br />
RINGELBLUME<br />
antibakteriell, antiviral, antioxidativ,<br />
entzündungshemmend, zur<br />
Wundheilung, bei Hauterkrankungen,<br />
Schürfungen, leichten Verbrennungen,<br />
Windeldermatitis sowie bei<br />
Entzündungen der Mund- und<br />
Rachenschleimhaut<br />
SCHACHTELHALM<br />
harntreibend, hilft bei Harnwegsinfekten<br />
und Blasenentzündungen<br />
SCHAFGARBE<br />
appetitanregend, krampflösend und<br />
verdauungsfördernd bei Magen-Darm-<br />
Beschwerden, lokale Behandlung<br />
kleiner Wunden<br />
144 falstaff okt <strong>2020</strong>
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KÜCHENZETTEL<br />
Gourmet-Autor<br />
SEVERIN CORTI<br />
QUITTE AUS<br />
1001 NACHT<br />
Quitten duften unwirklich intensiv nach vollem Obstkorb. Besonders gut machen<br />
sie sich in würzigen Schmorgerichten nach orientalischer Tradition.<br />
Diese Kolumne ist als eindeutige<br />
Aufforderung zu verstehen,<br />
schleunigst den nächsten Wochenmarkt<br />
aufzusuchen –<br />
oder, noch besser, die nächste<br />
verträumte Streuobstwiese mit alten Obstsorten!<br />
In den Regalen des Supermarkts<br />
wird man Quitten nämlich vergeblich suchen<br />
– obwohl sie gerade Saison haben.<br />
Dafür haben marktfahrende Bauern sie<br />
noch vergleichsweise häufig im Angebot.<br />
Ansonsten findet man die mit dichtem<br />
Flaum bedeckten Früchte in türkischen<br />
Obstgeschäften, denn in den Küchen des<br />
Orients hat die Quitte bis heute einen zentralen<br />
Platz – zwischen Marrakesch und<br />
Isfahan wird die Ernte alle Jahre mit Sehnsucht<br />
erwartet. Zum einen, um sie in Süßspeisen<br />
zu verbacken; viele aber lieben die<br />
Quitte noch mehr für ihre salzigen Qualitäten.<br />
Sie ist mit ihrem intensiv fruchtigen,<br />
aber kaum süßen Aroma wie gemacht dafür,<br />
in langsam geschmurgelten Eintöpfen<br />
eine innige Verbindung mit Fleisch einzugehen.<br />
Im Iran, in der Türkei und in Marokko<br />
hat das seit jeher Tradition – wer je<br />
von solchen Eintöpfen kosten durfte, der<br />
weiß, warum.<br />
In Marokko werden festliche, oft aufwendig<br />
komponierte Schmorgerichte Tajine<br />
genannt, nach dem klassischen Kochgeschirr<br />
aus Keramik mit konkav gewölbtem<br />
Deckel, der wie ein Backofen die Hitze speichert<br />
und von allen Seiten auf das Gargut<br />
strahlen lässt. Ein guter Schmortopf, vorzugsweise<br />
aus Gusseisen, tut es aber um<br />
nichts weniger gut.<br />
Im Grunde ist es sogar dann eine gute Idee,<br />
sich jetzt Quitten zu besorgen, wenn man<br />
gar nicht vorhat, sie zu verkochen: Ihr Aroma<br />
hat etwas ganz eigentümlich Betörendes<br />
und erfüllt im Nu die ganze Wohnung. Gerade<br />
an Tagen wie diesen, wo man sich erstmals<br />
wieder mit dem feuchten Zug des<br />
Herbsts anfreunden muss, ist so ein Gegengift<br />
von nicht zu unterschätzender Köstlichkeit<br />
willkommen.<br />
Wie Quitten riechen? Unmissverständlich<br />
fruchtig, wie ein ganzer Korb voll Obst,<br />
weshalb manche eine deutliche Ähnlichkeit<br />
mit Gummibärlis entdecken wollen.<br />
Apropos Duft: Ras el-Hanout, von dem<br />
im nebenstehenden Rezept gleich fünf (gestrichene)<br />
Esslöffel benötigt werden, ist eine<br />
ganz wunderbare marokkanische Gewürzmischung<br />
aus Zimt, Kardamom, Kreuzkümmel,<br />
Macisblüte, Ingwer, Neugewürz<br />
und anderen Feinheiten, von der man ruhig<br />
mehr zu Hause haben sollte. Sie eignet sich<br />
auch für Grillmarinaden oder, Stichwort<br />
Herbst, um den Rehrücken vor dem Kurzbraten<br />
damit einzureiben. Ras el-Hanout<br />
gibt es in Wien am Naschmarkt, in gut sortierten<br />
Gewürz- und Feinkostgeschäften<br />
oder, wie mittlerweile fast alles, im Internet.<br />
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ZUTATEN<br />
1 kg Wildschweinschulter, in 4-cm-Würfeln<br />
2 Quitten, geschält und entkernt<br />
2 EL Olivenöl, 50 g Butter<br />
2–3 Zwiebeln, geschält und gehackt<br />
4 Knoblauchzehen<br />
1 Bio-Zitrone, 8 Wacholderbeeren, gehackt<br />
1 Lorbeerblatt, 2 Zweige Thymian<br />
5 EL Ras el-Hanout, 1 gute Prise Safranfäden<br />
1 EL Tomatenmark, 1 EL Honig, 400 ml Wasser<br />
je ein ½ Bund Petersilie und Minze, Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
Ofen auf 140 °C vorheizen. Öl in einem großen ofenfesten<br />
Topf (idealerweise aus Gusseisen) erhitzen.<br />
Das Wildschwein salzen, pfeffern und im Öl Farbe<br />
annehmen lassen. In zwei bis drei Durchgängen<br />
arbeiten, damit nicht zu viel Fleisch in der Pfanne ist<br />
– sonst dampft es mehr, als es brät. Heraus heben<br />
und warmhalten. Die Butter im Bratrückstand aufschäumen,<br />
Zwiebeln dazugeben. Etwa zehn<br />
Minuten schmurgeln lassen, damit sie süß werden<br />
und Farbe annehmen. Gehackten Knoblauch zufügen.<br />
Mit der geriebenen Schale einer Zitrone,<br />
Wacholder, Lorbeer, Thymian, Ras el-Hanout und<br />
Safranfäden eine Minute rösten, dann Tomatenmark,<br />
Honig, Wasser und den Saft einer halben<br />
Zitrone zufügen. Fleisch und die geviertelten Quitten<br />
dazugeben, zudecken, aufkochen lassen und in<br />
den Ofen schieben. Nach etwa zwei Stunden Deckel<br />
abnehmen, Hitze auf 160 °C hochdrehen und weitere<br />
30 Minuten köcheln lassen. Aus dem Ofen nehmen,<br />
Fleisch und Quitten vorsichtig aus dem Bratensaft<br />
heben. Den Bratensaft bei starker Hitze einkochen<br />
lassen. Nach Geschmack würzen, mit Zitronensaft<br />
abschmecken, mit Minze und Petersilie garnieren<br />
und mit Couscous oder Reis servieren.<br />
Fotos: Johannes Kernmayer, Lena Staal<br />
146 falstaff okt <strong>2020</strong>
Gesammelte Rezepttipps<br />
von Severin Corti unter<br />
falstaff.com/corti<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
147
gourmet / KNÖDEL<br />
Knödel-Rezepte für Feinschmecker<br />
finden Sie unter<br />
falstaff.com/knoedel-rezepte<br />
KNÖDEL ZU WILD:<br />
DIE BESTE<br />
ALLER<br />
BEILAGEN<br />
Nichts harmoniert besser mit Wild als Knödel, egal ob Semmel-,<br />
Servietten- oder Erdäpfelknödel. Aber die kugeligen Sattmacher<br />
können kulinarisch noch viel mehr – und haben eine Tausende Jahre<br />
lange Geschichte: Bereits in der Steinzeit wusste man sie zu schätzen.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
Foto: Shutterstock<br />
148 falstaff okt <strong>2020</strong>
Ganz gleich ob frisches<br />
Bratensaftl oder sämig<br />
gebundene Sauce: Die flaumige<br />
Konsistenz eines Knödels ist<br />
perfekt geeignet, alle Aromen<br />
aufzunehmen und keinen der<br />
kostbaren Tropfen zu<br />
verschwenden.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
149
gourmet / KNÖDEL<br />
ERSTE SICHERE ARCHÄOLOGISCHE BEWEISE FÜR<br />
KNÖDEL STAMMEN AUS DER JUNGSTEINZEIT.<br />
BEI AUSGRABUNGEN WURDEN KONSERVIERTE RESTE<br />
DES LEBENSMITTELS GEFUNDEN.<br />
Der Knödel ist eine der großen<br />
kulinarischen Konstanten der<br />
Welt. Natürlich, in <strong>Österreich</strong><br />
weckt das Wort zunächst einmal<br />
Assoziationen mit knusprigen<br />
Bratln, würzigem Sauerkraut, saftigem<br />
Rehragout, flauschigem Topfenteig<br />
oder süßen Marillen. Damit ist aber noch<br />
lange nicht Schluss: So gut wie jede kulinarische<br />
Kultur kennt ihre eigene Knödel-Version<br />
– und hat dafür unterschiedlichste<br />
Namen.<br />
In China und weiten Teilen Asiens werden<br />
etwa Jiăozi gedämpft, Hefeteigknödel,<br />
die mit so ziemlich allem gefüllt werden<br />
können, von süßem Sesambrei bis Krabbeneiern.<br />
In ganz Südamerika werden Tamales<br />
heiß geliebt, mehr oder weniger gefüllte<br />
Maisteigknödel, die in Blättern gedämpft<br />
werden. Und auch in vielen Teilen Afrikas<br />
gehören Knödel zum Grundnahrungsmittel.<br />
In Ghana etwa werden Banku geschlemmt,<br />
Knödel aus vergorenem Maismehl.<br />
Dass Knödel so allgegenwärtig und weit<br />
verbreitet sind, liegt auch daran, dass sie<br />
höchst wichtige zivilisatorische Aufgaben<br />
übernehmen …<br />
Erstens: Sie machen satt, und zwar so<br />
richtig. Ein wenig Fleisch, ein bisschen<br />
Gemüse, eine Schüssel Suppe oder ein<br />
Schuss Bratensaft werden dank Knödel zu<br />
einer vollwertigen Mahlzeit. Der oberösterreichische<br />
Spruch, wer mittags keine Knödel<br />
isst, sei den ganzen Tag hungrig, war<br />
lange durchaus wortwörtlich gemeint.<br />
Zweitens: Knödel sind unschlagbare Resteverwerter.<br />
Fleischabschnitte oder Speckreste,<br />
ein wenig übrig gebliebenes Gemüse<br />
oder altes Brot, das zu hart zum Essen, aber<br />
zu wertvoll zum Wegwerfen ist – all diesen<br />
Zutaten kann mit Knödel-Unterstützung<br />
neues Leben eingehaucht werden. Die Krone<br />
dieses »Auferstehungswunders« ist der<br />
geröstete Knödel (mit oder ohne Ei), der<br />
selbst noch die Reste der Reste zum köstlichen<br />
Gericht macht.<br />
Drittens kann so ein Knödel eine herrliche<br />
Verpackung sein. In ihm lässt sich alles<br />
verstecken, was zwar wunderbar schmeckt,<br />
aber nicht ganz so wunderbar aussieht –<br />
von Innereien über besonders fette Fleischteile<br />
bis hin zu vergorenem Gemüse. Das<br />
macht ihn zu einem Verwandten der Wurst,<br />
diesem eingelösten Heilsversprechen, dass<br />
am Ende alles gut wird, selbst Schweineblut<br />
und Darm.<br />
Und viertens, und vielleicht am wichtigsten:<br />
Er schmeckt mitunter einfach umwerfend<br />
gut. Sei es als prall gefüllter Grammelknödel,<br />
der den knusprigen Wonneproppen<br />
Form und Halt gibt, als flaumiger Erdäpfelball,<br />
der all die köstlichen Säfte eines Bratls<br />
aufsaugt, oder als Topfen-Marillenknödel,<br />
bei dem der saftig-weiche Teig die süße<br />
Frucht zart-säuerlich umschmiegt.<br />
SO ALT WIE DAS RAD<br />
Kein Wunder also, dass der Knödel uns<br />
schon ziemlich lange begleitet: Erste sichere<br />
archäologische Beweise für Knödel<br />
<<br />
Foto: Shutterstock<br />
150 falstaff okt <strong>2020</strong>
Verhältnismäßig jung ist der<br />
Kartoffelknödel – er hat sich erst in den<br />
letzten paar hundert Jahren als<br />
Alternative zu Teigknödeln etabliert.<br />
Heute ist er der Favorit als Beilage<br />
zu gebratenem Geflügel.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
151
gourmet / KNÖDEL<br />
Die meisten Experten gehen davon aus,<br />
dass Knödel als eine Art »Take-away-Brei«<br />
begonnen haben: Weil sich Getreidebreie,<br />
ein wesentlicher Kalorienlieferant früher<br />
Bauern, schlecht transportieren ließen,<br />
dickten unsere Vorfahren diese Sterze ein<br />
und formten sie mit den Händen zu einzelnen<br />
Portionen – der Knödel war geboren.<br />
Die allermeiste Zeit seiner langen Geschichte<br />
blieb der Knödel übrigens eine salzige<br />
Angelegenheit. Die heute so beliebten<br />
süßen Knödel und Fruchtknödel tauchen<br />
in deutschsprachigen Kochbüchern überhaupt<br />
erst im 19. Jahrhundert auf, als<br />
Zucker, lange ein Luxusgut, langsam für<br />
die breiten Massen verfügbar und<br />
erschwinglich wurde. Begonnen haben<br />
dürften Marillenknödel und Co. als bürgerliches<br />
(und günstigeres) Imitat der glasierten<br />
Früchte bei Hof, die in Schokolade<br />
oder Marzipan gehüllt waren.<br />
Zwiebelrostbraten mit<br />
Semmelknödeln: Die Knödel<br />
wurden seinerzeit erfunden,<br />
um trockene Gebäckreste<br />
weiterzuverwerten.<br />
><br />
stammen aus der Jungsteinzeit, etwa<br />
3000 Jahre vor Christus: Sowohl in der<br />
Schweiz als auch in Pfahlbauten-Ausgrabungen<br />
am Mondsee wurden konservierte<br />
Reste von Knödeln aus dieser Zeit gefunden<br />
(zum Vergleich: Die erste Darstellung eines<br />
Wagens mit vier Rädern ist ähnlich alt).<br />
Gute 4000 Jahre später, um das nachchristliche<br />
Jahr 1100, malte ein unbekannter<br />
Künstler eine knödelessende Frau an die<br />
Wand einer Südtiroler Burgkapelle. Die<br />
sogenannte Knödelesserin in der Burg<br />
Hocheppan ist die älteste erhaltene westliche<br />
Knödel-Darstellung. Die Dame brät die<br />
Teigbälle übrigens in einer großen Pfanne<br />
über offenem Feuer. Dass sie diese offenbar<br />
für Maria, die Mutter Gottes, im Wochenbett<br />
zubereitet, zeugt von der enormen<br />
Bedeutung, die dem Knödel damals beigemessen<br />
wurde. Das Wort selbst kommt vom<br />
althochdeutschen chnodo, und das bedeutet<br />
Knoten oder Knötchen, was wiederum auf<br />
das lateinische nodus zurückgehen soll. Bei<br />
den Römern waren Knödel, wie wir sie kennen,<br />
allerdings unbekannt: Das römische<br />
Kochbuch »Apicius«, das älteste Kochbuch<br />
der westlichen Welt, enthält zwar Rezepte<br />
für gekochte Bällchen aus Fasanenfleisch<br />
und Wurst, nicht aber aus Teig.<br />
DER URSPRUNG DES<br />
KNÖDELS LIEGT IN<br />
BREI, DER ZU BÄLLEN<br />
GEFORMT WURDE,<br />
UM IHN BESSER<br />
TRANS PORTIEREN<br />
ZU KÖNNEN.<br />
ZEITLOSES ERFOLGSMODELL<br />
Viele von seinen Vorteilen teilt sich der<br />
Knödel mit seiner engen Verwandten, der<br />
Teigtasche, die, um die Verwirrung perfekt<br />
zu machen, noch dazu auf Englisch oft<br />
»dumpling«, also Knödel heißt. Wo genau<br />
der Knödel aufhört und die Teigtasche<br />
anfängt, ist mitunter schwer zu bestimmen.<br />
Der größte Unterschied ist vielleicht, dass<br />
Knödelteige – im Gegensatz zu Nudel- oder<br />
Teigtaschenteigen – meist nur so viel wie<br />
nötig geknetet werden: Knödel sollen<br />
zusammenhalten, aber nicht fest, sondern<br />
möglichst flaumig-locker bleiben. Auch<br />
Lufteinschlüsse im Teig sind dabei durchaus<br />
erwünscht. Wird der Knödel gekocht, füllen<br />
sich diese Hohlräume mit Wasserdampf –<br />
der Knödel steigt an die Oberfläche. Gare<br />
Knödel schwimmen daher auf.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen<br />
aus der Jungsteinzeit hat sich der Knödel<br />
bis heute übrigens kaum verändert. Schon<br />
die archäologisch wertvollen Mondsee-<br />
Knödel waren nicht nur trockene Teigbrocken,<br />
sondern dürften bereits mit Fleisch<br />
und Gemüse gefüllt gewesen sein. Und das<br />
ist wohl der beste Beweis dafür, was für ein<br />
Erfolgsmodell der Knödel ist. Wir dürfen<br />
also wohl davon ausgehen, dass er uns<br />
noch mindestens weitere 5000 Jahre begleiten<br />
wird.<br />
<<br />
Foto: Shutterstock<br />
152 falstaff okt <strong>2020</strong>
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gourmet / KNÖDEL<br />
K LEINE K NÖDELKUNDE<br />
Von asiatischen Jiăozi bis Banku aus Ghana werden auf der ganzen<br />
Welt Knödel gegessen. Aber auch in unseren Breitengraden gibt es eine<br />
Vielzahl an verschiedenen Zubereitungsarten …<br />
Der Ur-Knödel: Mehlknödel dürften bereits<br />
kurz nach Erfindung des Ackerbaus als<br />
eingedickter Getreidebrei etabliert worden<br />
sein, da dieser so leichter zu transportieren<br />
war. Die erste bildliche Darstellung von<br />
Knödeln ist ein Fresko in der Kapelle der Burg<br />
Hocheppan in Südtirol – eine Frau brät darauf<br />
Knödel in einer Pfanne. Das Wandgemälde<br />
wurde um das Jahr 1100 fertiggestellt.<br />
Fruchtknödel: Eines der jüngsten<br />
Mitglieder der Knödelfamilie. Entstand bei<br />
uns erst im 19. Jahrhundert, als Zucker<br />
billig genug für die breite Masse wurde.<br />
Ist als Marillen-, Zwetschgen- oder<br />
(seltener) Erdbeerknödel nicht aus der<br />
österreichischen Küche wegzudenken.<br />
Kartoffelknödel: Relativ junger Knödel,<br />
der sich erst im 18. Jahrhundert<br />
durchgesetzt hat, als auch die Kartoffel<br />
als für den menschlichen Verzehr geeignet<br />
akzeptiert wurde. Wird in Ostösterreich<br />
nicht nur salzig, sondern auch gern mit<br />
Früchten gefüllt serviert.<br />
Germknödel: Knödel aus Germteig<br />
und daher besonders leicht und luftig.<br />
In Asien viel häufiger als in Europa.<br />
Wird in <strong>Österreich</strong> vor allem mit Powidl<br />
gefüllt serviert.<br />
Brotknödel: Wichtige Wiederverwertung<br />
für altes Brot, das die allerlängste Zeit viel<br />
zu wertvoll war, um es einfach<br />
wegzuwerfen. Der Tiroler Knödel etwa ist<br />
ein berühmter Vertreter dieser Familie. Ein<br />
Sonderfall ist der Wiener Semmelknödel,<br />
der erfunden wurde, um das einst teure,<br />
edle Gebäck, das aber nur kurz frisch<br />
blieb, nicht zu verschwenden. Der<br />
Serviettenknödel wiederum ist ein<br />
Brotknödel, der nicht zur Kugel, sondern<br />
zum Zylinder geformt und dann in eine<br />
Serviette gewickelt gegart wird.<br />
Gefüllter Knödel: Fast genauso alt<br />
wie die Mehlknödel. Archäologische<br />
Funde am Mondsee beweisen, dass es<br />
bereits in der Bronzezeit gefüllte<br />
Knödel gab. Heute sehr beliebt sind<br />
etwa Grammel- oder Fleischknödel.<br />
Enger Verwandter der Teigtasche.<br />
Fotos: Shutterstock, Stockfood<br />
154 falstaff okt <strong>2020</strong>
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Foto: BMF/Adobe Stock<br />
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gourmet / ESSAY<br />
GENUSS, EIN GESCHENK<br />
DES HIMMELS<br />
Genießen ist keine Selbstverständlichkeit – das ist die schlechte Nachricht.<br />
Die gute: Wer es richtig anstellt, für den ist Genuss nicht nur Zeichen von<br />
Sozialisation, sondern Kraftquelle und Gesundheitsfaktor. Man könnte<br />
auch sagen: Erst wer gelernt hat zu genießen, hat gelernt, Mensch zu sein.<br />
Was heute alles schon<br />
Genuss sein soll! Er ist<br />
ein Prädikat, das Werbung<br />
und Marketing<br />
auf alles draufpappen,<br />
was eine besondere Verführung darstellen<br />
möchte. Mit dem, was Genuss tatsächlich<br />
bedeutet, hat das allerdings wenig bis gar<br />
nichts zu tun. Genuss ist immer etwas enigmatisch,<br />
man kann ihn nicht verallgemeinern,<br />
er ist eine individuelle Empfindung.<br />
Schon der junge Goethe – da noch lange<br />
kein Dichterfürst – war dem Genuss auf<br />
der Spur. In dem Gedicht »Wahrer Genuss«<br />
versuchte er, die Empfindung einzugrenzen:<br />
»Denn Wollust fühlen alle Tiere / der Mensch<br />
allein verfeinert sie«, reimte er. Und: »Lass<br />
dich die Lehren nicht verdrießen / Sie hindern<br />
dich nicht am Genuss / Sie lehren dich,<br />
wie man genießen / Und Wollust würdig<br />
fühlen muss.«<br />
In diesen Versen steckt eine erstaunliche<br />
Einsicht: Genuss will erlernt sein. Er ist kein<br />
angeborenes Wohlgefühl, sondern eine veredelte<br />
Empfindung, die, wie Goethe selbst<br />
später in »Wilhelm Meisters Lehrjahre«<br />
festhielt, nicht flüchtig ist, sondern im Erinnerungsschatz<br />
des Menschen aufbewahrt<br />
wird: »Kein Genuss ist vorübergehend;<br />
denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist<br />
bleibend.« Diese Einsicht deckt sich mit Erkenntnissen<br />
der modernen Sozialpsychologie.<br />
Genuss sei zwar ein Grundbedürfnis des<br />
Menschen, erklärte der unlängst verstorbene<br />
Sozialforscher Reinhold Bergler, der in<br />
Nürnberg ein eigenes Institut für Genussforschung<br />
ins Leben gerufen hatte. Er werde<br />
allerdings von unterschiedlichen Individuen<br />
verschieden wahrgenommen. »Fragen Sie<br />
156 falstaff okt <strong>2020</strong>
JOACHIM RIEDL<br />
ist Journalist, Schrift -<br />
steller und Ausstellungsgestalter.<br />
Bis <strong>2020</strong> leitete er<br />
das Wiener Büro und<br />
die <strong>Österreich</strong>-Seiten<br />
der Wochenzeitung<br />
»DIE ZEIT«.<br />
Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock<br />
einen Mann, was zu einem guten Essen dazugehört,<br />
so sagt er: sechs Gänge«, erläuterte<br />
Bergler eine seiner Studien. »Eine Frau<br />
dagegen sagt: ein schön gedeckter Tisch,<br />
prächtiges Geschirr, Kerzen.« Frauen würden<br />
eher ganzheitlich genießen, Männer<br />
hingegen wesentlich selektiver. Sie hätten,<br />
so der Genussforscher, diesbezüglich »enormen<br />
Nachholbedarf«.<br />
Die Ausformung des Genusses ist also ein<br />
Resultat der Sozialisation und ein Prozess,<br />
der niemals zum Stillstand kommt. Genuss<br />
bedarf der Muße, die in einer schnelllebigen<br />
Zeit ein immer schwieriger zu erreichender<br />
Rückzugsort ist. Dabei ist Genuss auch ein<br />
wichtiger Kraftquell der menschlichen Natur,<br />
der ein als erfüllt empfundenes Leben<br />
erst ermöglicht. Damit ist er auch eine Triebfeder<br />
des Handelns, ein Ziel, dem man sich<br />
mit offener Bereitschaft zuwenden sollte.<br />
Wird der Stress zu groß, lässt es sich nur<br />
schwer genießen. Es ist also geradezu lebenswichtig,<br />
gelegentlich dem rasenden<br />
Spinnrad der Zeit in die Speichen zu greifen.<br />
Mangelnde Genussfähigkeit hingegen<br />
ist in aller Regel Symptom einer psychischen<br />
Störung. Und: Eines der besten Antidepressiva<br />
besteht darin, sich Genuss zu<br />
gönnen.<br />
GENUSS IST<br />
NICHT DIE REGEL,<br />
SONDERN IMMER<br />
DIE AUSNAHME.<br />
duum, sondern eine abstrakte Idee im Zentrum<br />
steht. Genuss ist im Gegensatz dazu<br />
ein individuelles Überlebenselixier, gleich<br />
ob seine Auslöser billig oder teuer sind.<br />
Physiologisch betrachtet entsteht Genuss<br />
durch verstärkte Ausschüttung des Neurotransmitters<br />
Dopamin. Die Anregungen dafür<br />
beruhen jedoch auf unterschiedlichen<br />
Erfahrungen, Lernprozessen und kulturellen<br />
Voraussetzungen. Das Hirn vergleicht<br />
ständig Eindrücke der Sinnesorgane mit<br />
abgespeicherten Erinnerungen an frühere<br />
Genussempfindungen, um etwas Außergewöhnliches<br />
zu erkennen, wodurch die Dopamine<br />
auf ihre Reise geschickt werden.<br />
Das muss nicht notwendigerweise ein komplett<br />
neuer Sinneseindruck sein. Ein Hochgefühl<br />
entsteht auch dann, wenn ein Geschmack,<br />
ein Geruch oder auch eine Berührung<br />
selige Erinnerungsschauer auslösen.<br />
Dann wird ein vergangenes, im Erinnerungstresor<br />
aufbewahrtes Wohlgefühl neu<br />
LEBENSBEJAHENDE FREUDE<br />
Der Begriff Genussmensch wird oft abwertend<br />
gebraucht und mit verantwortungslosem<br />
Hedonismus gleichgesetzt. Die oft<br />
ideologisch verwurzelten Vorurteile werden<br />
gerne von jenen erhoben, die sich selbst mit<br />
genießerischem Wohlgefühl schwertun. Diese<br />
Haltung ist Sinnbild eines lebensfeindlichen<br />
Wertesystems, in dem nicht das Indivierlich<br />
belebt. Darin besteht die spezielle Dialektik<br />
des Genusses: Er ist stets ein Kompositum<br />
aus Neuem und Erlebten. Es bedarf<br />
immer eines neuen Reizes, um wohlige<br />
Erinnerungen an Gewesenes auszulösen.<br />
Und es bedarf stets älterer Erfahrungen, um<br />
in einem neuen Reiz das Außergewöhnliche<br />
zu entdecken. Es gibt etwa sehr einfache<br />
Geschmackseindrücke, die Erinnerungen an<br />
die Kindheit – eine Zeit der Unschuld und<br />
Unbekümmertheit – hervorrufen. Die Genussempfindung<br />
entsteht also dank eines<br />
Netzes komplexer Assoziationen. All diese<br />
Vergleichsarbeit findet unbewusst statt.<br />
Wahrscheinlich ist es gar nicht möglich,<br />
Genuss bewusst zu erleben, man kann lediglich<br />
die Bereitschaft steuern, gezielt nach<br />
Sinnesreizen zu suchen. Das bedeutet allerdings<br />
auch, dass es immer herausfordernder<br />
wird, Genuss zu empfinden. Wer etwa fortwährend<br />
nichts anderes als erlesene Köstlichkeiten<br />
verschlingt, dessen Sinne stumpfen<br />
ab, er hält bald das Besondere für gewöhnlich,<br />
Genuss will sich kaum noch einstellen.<br />
Genuss verlangt danach, dass man<br />
sich den Sinn für das Besondere, Außergewöhnliche<br />
bewahrt.<br />
Zudem: Dauerhaften Genuss kann es<br />
nicht geben. Er ist nicht die Regel, sondern<br />
die Ausnahme. Zugleich ist er auch ein persönliches<br />
Belohnungssystem, die Mühen des<br />
Alltags bewältigt zu haben. Das ist für Asketen<br />
nur schwer nachzuvollziehen: Sie versagen<br />
sich jegliche Gratifikation, als müssten<br />
sie sich für die Unvollkommenheit der Natur<br />
selbst bestrafen. Zu dieser ethischen Selbstüberschätzung<br />
ist der Genuss die Gegenthese.<br />
Erst durch ihn kann sich eine Persönlichkeit<br />
in ihrer ganzen Fülle entfalten. <<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
157
gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />
NEUER .. STOFF<br />
FUR K AFFEE-<br />
FREAKS<br />
Experimentierfreudige »Coffeeholics« haben derzeit ganz besonders viele<br />
Möglichkeiten, ihr Lieblingsgetränk neu zu entdecken. Exotische Gewürze,<br />
neuartige Substanzen und eine Menge Kreativität bestimmen die<br />
Kaffee-Trends dieser Saison. Lassen Sie sich überraschen!<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />
Dass selbst ein so altes Kulturgetränk<br />
wie Kaffee regelmäßig<br />
neu erfunden werden<br />
kann, haben die zahlreichen<br />
Trends der vergangenen Jahre<br />
immer wieder aufs Neue bewiesen. Kalt<br />
aufgegossener Kaffee ist unter dem Namen<br />
Cold Brew längst im Kaffee-Mainstream<br />
angekommen, einen Flat White bekommt<br />
man ebenfalls an fast jeder Ecke, und sogenannte<br />
Mikro-Röster mit immens hohem<br />
Qualitätsanspruch (und meist genauso hohen<br />
Preisen) haben sich einen festen Platz<br />
in den Hipster-Vierteln der Städte erobert.<br />
Kaffee ist längst ein Lifestyle-Produkt geworden.<br />
Man könnte also meinen, der Markt sei<br />
bereits gesättigt, der Hype verglüht. Doch<br />
dann kam der Lockdown – und mit ihm<br />
der aus Südkorea stammende Trend des<br />
Dalgona-Kaffees: sehr ästhetisch, perfekt<br />
geeignet fürs visuelle Digitalzeitalter mit Instagram,<br />
TikTok und Co. Binnen weniger<br />
Wochen fand diese Spezialität Millionen<br />
Fans rund um den Globus.<br />
Ähnlich schön anzusehen ist der Turmeric<br />
Latte, auch Golden Milk genannt: Kurkuma<br />
färbt hier die Milch golden und wirkt<br />
zugleich gesundheitsfördernd – angeblich<br />
geht das zurück auf die ayurvedische Medizin.<br />
Deutlich zeitgeistiger ist hingegen der<br />
mit dem Cannabis-Extrakt Cannabidiol<br />
versetzte Kaffee, dessen Siegeszug in New<br />
York und London begann. Und auch sonst<br />
hat die moderne Kaffeewelt für experimentierfreudige<br />
Genießer derzeit einiges zu bieten.<br />
Lassen Sie sich inspirieren, wir zeigen<br />
Ihnen, was es alles gibt!<br />
Fotos: Shutterstock<br />
158 falstaff okt <strong>2020</strong>
Hintergründe, Wissenswertes<br />
und Rezepte<br />
unter falstaff.com/kaffee<br />
Wer seinen Kaffee<br />
immer nur schwarz<br />
trinkt, dem entgehen<br />
solch wunderschöne<br />
Farb-Spielereien im<br />
Kaffeeglas. Die erfreuen<br />
nicht nur das Auge,<br />
sondern sind auch<br />
absolut Social-<br />
Media-tauglich!<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
159
gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />
MAN KÖNNTE MEINEN,<br />
DER HYPE UM IMMER<br />
NEUE KAFFEE-KREATIONEN<br />
SEI VERGLÜHT. ABER WEIT<br />
GEFEHLT, WIE ZULETZT<br />
DIE LOCKDOWN-ZEIT<br />
EINDRÜCKLICH BEWIES!<br />
HARD COFFEE<br />
MAN NEHME: KALT AUFGEGOSSENEN KAFFEE<br />
UND EINEN SCHUSS ALKOHOL SOWIE SODA<br />
Cold-Brew-Kaffee hat seinen Siegeszug um die Welt schon vor einiger Zeit angetreten<br />
– gerade im Sommer ist die kalte und hocharomatische Kaffeespezialität<br />
eine willkommene Erfrischung. Neu ist die Kombination mit einem Schuss Alkohol<br />
und Sprudelwasser. Unter dem Namen Hard Coffee findet man diese meist<br />
noch mit Milch versetzte Kaffeeinnovation bislang noch fast ausschließlich in den<br />
USA, wo sie auf der Welle der Hard Seltzer – kohlensäurehaltige, leichte alkoholische<br />
Getränke auf Wasserbasis – mitschwimmt. Mit maximal fünf Volumenprozent<br />
Alkohol schmecken die Drinks angenehm leicht, was auch für den Hard<br />
Coffee gilt – solange einem nicht die Schnapsflasche auskommt …<br />
Fotos: Shutterstock<br />
160 falstaff okt <strong>2020</strong>
DALGONA-<br />
KAFFEE<br />
DAS INTERNET-PHÄNOMEN,<br />
DAS AUSSIEHT WIE EIN<br />
UMGEKEHRTER CAPPUCCINO<br />
Nur selten kann man die Entstehung eines<br />
Trends so genau ausmachen wie in diesem<br />
Fall: Der Dalgona-Kaffee wurde mit einem<br />
Schlag weltweit populär, als der Corona-Lockdown<br />
Milliarden Menschen in den Hausarrest<br />
zwang. Über soziale Medien wie Instagram<br />
und TikTok verbreitete sich die Spezialität rasend<br />
schnell von Südkorea nach Europa und<br />
Amerika – ursprünglich stammt sie offenbar<br />
aus Südchina. Weshalb sie während der Pandemie<br />
so populär wurde? Vermutlich deshalb,<br />
weil viele Cafés schließen mussten und experimentierfreudige<br />
Kaffeegenießer zu Hause<br />
Zeit hatten. Die braucht man nämlich, will man<br />
den Kaffeeschaum so steif und fluffig hinbekommen<br />
wie in den YouTube-Videos.<br />
ZUTATEN<br />
2 gestrichene EL Instantkaffee<br />
2 gestrichene EL Zucker<br />
2 EL heißes Wasser<br />
200 ml Milch aus dem Kühlschrank<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Instantkaffee gemeinsam mit dem<br />
Kristallzucker und dem heißen Wasser in einen<br />
Topf geben und einige Minuten kräftig<br />
aufschlagen. Einfacher geht es per Maschine,<br />
zum Beispiel mit dem Mixer oder in einem<br />
Thermomix.<br />
– Mit der Zeit wird der Kaffeeschaum fest und<br />
glänzt.<br />
– Die Milch auf zwei Gläser aufteilen, wer mag,<br />
kann sie vorher noch erhitzen. Besonders gut<br />
wird der Dalgona-Kaffee, wenn die Milch zu<br />
warmem Milchschaum erhitzt wird.<br />
– Den Kaffeeschaum darauf verteilen.<br />
– Sofort servieren.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
161
gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />
LOW CAF<br />
STATT DECAF<br />
KAFFEE MIT WENIG KOFFEIN<br />
GIBT ES JETZT AUCH IN GUT<br />
Lange Zeit war koffeinfreier Kaffee gleichbedeutend<br />
mit richtig miesem Geschmack. Warum?<br />
Weil das Koffein den Bohnen nachträglich<br />
entzogen wurde. Kleine Qualitätsröster<br />
wie The Bar aus Berlin haben jetzt eine andere<br />
Annäherung ans Thema entdeckt. Sie suchen<br />
gezielt Kaffeesorten, die von Natur aus<br />
wenig Koffein enthalten. Das schafft den gleichen<br />
Effekt wie künstlich entkoffeinierter Kaffee,<br />
schmeckt aber unvergleichlich besser.<br />
MILCH? JA –<br />
ABER NICHT<br />
VON DER KUH!<br />
WARUM PFLANZLICHE MILCH-<br />
ALTERNATIVEN SO BOOMEN<br />
Noch vor wenigen Jahren wurde man schief<br />
angeschaut, wenn man einen Latte Macchiato<br />
ohne Kuhmilch bestellte. Heute fragt der Barista<br />
höchstens noch: Welche Alternative darf<br />
es denn sein? Vegetarische und vegane Lebensweisen<br />
sind im Mainstream angekommen,<br />
und das zeigt sich auch beim Kaffee. Fast<br />
jedes bessere Café hält heutzutage Milchersatz<br />
aus Soja, Hafer oder Mandeln parat.<br />
GENUSS-TIPP:<br />
Für feincremigen Milchschaum ist Vollmilch in<br />
Bioqualität noch immer am besten geeignet – dank<br />
Fettanteil und Eiweiß. Pflanzliche Alternativen<br />
schäumen meistens nicht so gut, allerdings<br />
schaffen spezielle Barista-Editionen Abhilfe.<br />
Schaum aus Hafermilch schmeckt süßer.<br />
Fotos: Shuttertsock<br />
162 falstaff okt <strong>2020</strong>
gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />
CANNABIS-<br />
INFUSION<br />
ENTSPANNENDER KAFFEE<br />
MIT LEGALEM CBD-EXTRAKT<br />
Cannabidiol oder CBD, der nicht psychoaktive<br />
Wirkstoff von Cannabis, hat einen beispiellosen<br />
Siegeszug in vielen Ländern der Welt angetreten.<br />
Er steht im Ruf, Ängste zu mildern,<br />
Muskeln zu entspannen und entzündungshemmend<br />
zu wirken. Als Infusion im Kaffee<br />
hat er überdies den Effekt, durch Koffein verursachte<br />
Nervosität abzuschwächen.<br />
GOLDEN MILK<br />
LATTE MACCHIATO MIT<br />
KURKUMA UND HONIG<br />
Ursprünglich kommt dieser Drink aus Indien<br />
und wird dort in der ayurvedischen Medizin<br />
eingesetzt. Neu ist, dass man ihn mit einem<br />
Espresso-Shot kombiniert und er so neben einer<br />
feinen exotischen Würze durch Kurkuma<br />
und Kokos auch einen Schuss Koffein enthält.<br />
So köstlich wurden Geschmack und Gesundheit<br />
noch selten vereint!<br />
ZUTATEN<br />
300 ml Vollmilch (alternativ geht auch Sojamilch<br />
oder Mandelmilch)<br />
1 TL Kurkumapulver<br />
½ TL geriebener Ingwer<br />
¼ TL Zimt<br />
¼ TL Kardamom<br />
1 Shot Espresso (25 g)<br />
1 TL Kokosöl<br />
1 Prise Pfeffer (frisch gemahlen)<br />
1 Prise Muskatnuss (frisch gerieben<br />
oder als Pulver)<br />
1–2 TL Honig (oder andere Süße)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Kokosöl in einem Topf erhitzen, bis es anfängt<br />
zu schmelzen.<br />
– Geriebenen Ingwer, Kurkuma, Zimt, Kardamom,<br />
Pfeffer und Muskatnuss in einen Topf geben und<br />
verrühren.<br />
– Milch unter Rühren hinzugeben und für 10 Minuten<br />
bei kleiner Flamme aufwärmen (es darf nicht<br />
kochen!).<br />
– Mit einem Handmixer oder einem Milchschäumer<br />
aufschäumen.<br />
– Das Ganze in einen Becher gießen und Espresso<br />
hinzugeben.<br />
– Nach Wunsch mit Agavendicksaft oder einem<br />
anderen Süßungsmittel süßen.<br />
– Mit einer Prise Zimt garnieren.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
164 falstaff okt <strong>2020</strong>
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SIXPACK<br />
ALEXANDER BACHL<br />
ist einer der profiliertesten<br />
Gourmetjournalisten <strong>Österreich</strong>s.<br />
In seinem »Sixpack« stellt er Neues<br />
aus der Restaurantszene vor.<br />
alexander.bachl@falstaff.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
RESTAURANT<br />
REINHARTSHUBER<br />
Morzger Straße 31<br />
5020 Salzburg<br />
DININGRUHM<br />
Lambrechtgasse 9<br />
1040 Wien<br />
VINEA<br />
Gamlitzer Straße 104<br />
8461 Ehrenhausen<br />
HOLA! TAPAS BAR<br />
Auhof Center E Ost<br />
Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />
1140 Wien<br />
WINKLERS ZUM POSTHORN<br />
Posthorngasse 6<br />
1030 Wien<br />
HEIMLICHWIRT<br />
Neustiftgasse 3<br />
7122 Gols<br />
Das Black-Angus-Entrecôte mit Pastinake,<br />
Gioggia-Rübe und Senfkaviar bekommt im<br />
Salzburger Restaurant »Reinhartshuber«<br />
einen mehr als würdigen Rahmen.<br />
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Foto: beigestellt<br />
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Eine Salzburger Traum-Location bekommt angemessene Küche. Die<br />
Brüder Ruhm werden ruhmreicher. Im steirischen Ehrenhausen, in<br />
Gols und in Wien kommt frischer Wind in vertraute Lokale. Und sogar<br />
in Autohäusern muss der Grill nicht immer nur der vom Kühler sein.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
167
gourmet / SIXPACK<br />
RESTAURANT<br />
REINHARTSHUBER<br />
Salzburg, Salzburg<br />
1Gemeinhin tituliert man derlei Adressen<br />
als »traumhaft«. Ein schlossartiges<br />
Anwesen mit Wurzeln bis ins<br />
17. Jahrhundert, ein Prachtgarten mit Altbaumbestand.<br />
Unverbaubarer Blick auf den<br />
Untersberg und absolute Ruhelage. Nur liegt<br />
das Ganze doch etwas abseits des üblichen<br />
Salzburger Geschehens im südlichen Stadtteil<br />
Morzg. Zum »Gwandhaus« mutierte das<br />
Ensemble, als die Trachtenfirma Gössl dort<br />
einzog. Gastronomie gab’s auch stets, doch<br />
schien die Sache weder atmosphärisch noch<br />
wirtschaftlich zu passen – die Liste der<br />
gescheiterten Wirte ist stattlich. Wie man<br />
unschwer an den kopflosen Dirndl-Damen<br />
beim Entree erkennt, ist Gössl trotz Verkaufs<br />
des Hauses weiter zugegen. Eine langfristige<br />
Zukunft erhoffen sich die neuen Wirtsleute.<br />
Stefanie und Christoph Reinhartshuber<br />
machten sich mit ihrem »Platzhirsch« in<br />
Thalgau einen Namen. Nur ist dort touristisch<br />
eher wenig los, man suchte eine bessere<br />
Bühne – für die Stadt Salzburg ein Glücksgriff.<br />
Als Ceviche vom Saibling kommt ein<br />
luftig leichter Gang mit fein dosierter Säure<br />
von Mango, Würfeln von der Süßkartoffel,<br />
Avocado und Rettich. Rote Garnele wird<br />
(instagramtauglich am Tellerrand drapiert)<br />
hochelegant mit lila Kartoffel, Avocado, gelber<br />
Rübe und Kalamataoliven kombiniert.<br />
Klassischer die zart gebratene Bachforelle<br />
auf Eierschwammerlrisotto (schön kernig),<br />
dazu ein Quantum Säure von marinierten<br />
Pilzen und ein paar Heidelbeeren. Für<br />
»Nummer sicher«-Esser werden einfacher<br />
gestrickte Dinge wie Schnitzel & Co. bereitgehalten.<br />
Die Weinkarte ist ein geschickter<br />
Mix leistbarer Weine mit Tiefgang. Das sollte<br />
diesmal doch etwas werden an diesem<br />
wunderschönen Ort.<br />
Die Reinhartshubers hat es von<br />
Thalgau nun in den Süden der<br />
Stadt Salzburg gezogen.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
18 von 20<br />
17 von 20<br />
10 von 10<br />
91 von 100<br />
Für dieses Lokal liegt im<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />
noch keine Bewertung vor.<br />
RESTAURANT<br />
REINHARTSHUBER<br />
Morzger Straße 31<br />
5020 Salzburg<br />
T: +43 662 46966340<br />
restaurant-reinhartshuber.at<br />
DININGRUHM<br />
Wieden, Wien<br />
2Die Idee »Wir kochen, wie wir gerne<br />
essen« mag als Motivation dienen,<br />
der Erfolg ist nicht vorprogrammiert.<br />
Die Insolvenzliste gibt Auskunft. Die<br />
Brüder Ruhm – Sascha im Service und Marcel<br />
in der Küche – haben 2016 ihr »Dining-<br />
Ruhm« nach diesem Motto aufgezogen. Beiden<br />
hatte es vor allem das Konzept der japanisch-peruanischen<br />
Nikkei-Küche angetan –<br />
deren Großmeister ist der US-Koch Nobuyuki<br />
Matsuhisa mit seinen »Nobu«-Restaurants.<br />
In diversen Luxushotels betreibt er<br />
eine Lokalkette namens »Mat suhisa«, in<br />
deren Ablegern in Mykonos und St. Moritz<br />
die Ruhm-Gebrüder werkten. Um so etwas<br />
Ähnliches in Wien aufzuziehen, natürlich<br />
ohne das Kapital einer Weltmarke, übernahmen<br />
sie ein Eckbeisl auf der Wieden und<br />
starteten motiviert ins Ungewisse. Und nun,<br />
vier Jahre danach? Die gar nicht kleine Bude<br />
ist selbst an glühenden Sommerabenden rappelvoll,<br />
die Weinkarte ist mit ernsthaften<br />
Gewächsen (»trinkreif«!), Sake und Schaumweinen<br />
bestens bestückt, das Service<br />
schnurrt. Und zum vierten Geburtstag<br />
schenkten sich die Ruhms einen feschen<br />
»SushiRuhm« (klimatisiert!) mit Ess-Bar und<br />
eigenem Sushi-Menü. Erst ein Yellowtail-<br />
Jalapeño mit Koriander und Yuzu-Sojasauce,<br />
dann ein Gericht, das exakt so in den<br />
»Nobu«-Lokalen serviert wird – Lachs-<br />
Sashimi, mit heißem Sesamöl übergossen, mit<br />
Ingwer und Schnittlauch. Beides nicht nur ob<br />
der überragenden Fischqualität (Eishken<br />
Estate!) exzellent. Weiter geht’s mit Scallop<br />
Kataifi, in Engelshaar-Teig sekundenlang frittierten<br />
Jakobsmuscheln und getrüffeltem<br />
Babyspinat-Salat. Es folgt der Sushi-Tower<br />
mit Nigiris und Rolls, die tunlichst nicht<br />
mehr in Sojasauce getunkt werden, weil sie<br />
formidabelst abgeschmeckt sind. Ein unterschätztes<br />
Juwel mitten im Vierten.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
17 von 20<br />
17 von 20<br />
9 von 10<br />
89 von 100<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
Anklänge an »Nobu« im<br />
»Diningruhm« in Wien.<br />
46 von 50<br />
17 von 20<br />
15 von 20<br />
8 von 10<br />
86 von 100<br />
DININGRUHM<br />
Lambrechtgasse 9<br />
1040 Wien<br />
+43 1 9452224<br />
diningruhm.at<br />
Fotos: Sabine Schneider, Heldentheater/VINEA, beigestellt<br />
168 falstaff okt <strong>2020</strong>
VINEA<br />
Steiermark, Ehrenhausen<br />
Talente, die man schon<br />
von anderswo kannte,<br />
sammeln sich nun<br />
in Ehrenhausen.<br />
3Wer sich abseits authentischen<br />
Brauchtums »aufdirndln« möchte, ist<br />
bei »Weintracht« in Ehrenhausen<br />
richtig. Zum Landmoden-Laden gehört ein<br />
Lokal, das als Café und Greißlerei geplant<br />
war und seit einem Jahr »Vinea« heißt. Jetzt<br />
wird’s etwas kompliziert: Ursprünglich wurde<br />
das eher nüchtern gestylte Weinbistro als<br />
Nebenbetrieb des »ESSENZZ« im »Stainzerhof«<br />
geführt und vom dortigen Küchenchef<br />
Alexander Posch fernbetreut. Doch als<br />
im Frühjahr ein neuer Eigentümer Hotel und<br />
Restaurant eine neue Ausrichtung verpasste,<br />
siedelte Posch ins nun wirtschaftlich eigenständige<br />
»Vinea«. Dort sorgt Sommelier<br />
Christopher Pohn für eine tolle und recht<br />
freundlich gepreiste Weinkarte mit viel Steiermark,<br />
etwas Restösterreich und ein paar<br />
trefflich ausgesuchten Bouteillen vom Rest<br />
der Weinwelt. Weit gereisten Weinliebhabern<br />
ist das junge Talent schon im »Yscla« in<br />
Ischgl begegnet. Die Küche liefert dazu teils<br />
überraschend deftige Kost in großen Portionen.<br />
Das fein gehäckselte Beef Tatar ist,<br />
»Vinea Style«, in einen Zwiebel-Petersiliensud<br />
gebadet: eine gewöhnungsbedürftige<br />
Spielart des beliebten Themas. Als Bouillabaisse<br />
kommt eine tomatig-sämige Suppe<br />
mit bemerkenswerter Einlage an zart gegartem<br />
Branzino und Garnelen, dazu Kernöl-<br />
Aioli – sehr gut. Nach viel säurebetontem<br />
Wein verlangt eine Riesentranche Schweinebauch,<br />
leider ohne knusprige Schwarte, mit<br />
Bohnen-Grammelkraut. Deutlich eleganter:<br />
Huhn »Marokko-Art« mit Maghreb-Aromaten,<br />
Kartoffelcreme, Couscous und Dörrobst.<br />
Neuerdings darf man hier per Menü in<br />
kleineren Portionen genießen. Und wer nicht<br />
genug trinken konnte – alle Flaschen gibt’s<br />
auch über die Gasse.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
44 von 50<br />
17 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
86 von 100<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
43 von 50<br />
17 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
85 von 100<br />
VINEA<br />
Gamlitzer Straße 104<br />
8461 Ehrenhausen<br />
T: +43 664 1945379<br />
vinearestaurant.at<br />
HOLA! TAPAS BAR<br />
Penzing, Wien<br />
4<br />
Hier ist ein fokussierter Blick auf<br />
das Wesentliche gefragt. Weder die<br />
Aussicht auf Parkplätze und Gewerbezonen<br />
noch das Geschiebe im Inneren des<br />
Auhofcenters sind von Belang. Wer das<br />
Rundum auszublenden vermag, kann hier<br />
am Westrand Wiens ganz viel Freude haben.<br />
Juan Amador, Spitzenkoch mit spanischen<br />
Wurzeln, ist mit dem spanischen Autohaus<br />
Seat Cupra eine Kooperation eingegangen<br />
und hat ein Konzept im Stile der besten<br />
Tapas-Bars von Barcelona entwickelt. So<br />
speist man – umrahmt von zwei Autos und<br />
in eher nüchternem Ambiente – wahrlich<br />
Köstliches. Der vergessene Klassiker Russischer<br />
Salat gerät mit Bonito del Norte und<br />
Pimiento del Piquillo zur Delikatesse. Auch<br />
bei den sauer eingelegten Sardellen – Boquerones<br />
– griff man zu »Einserware«. Was<br />
auch für die Schweinereien der Familie<br />
Blazquez aus Salamanca gilt: Lomo, Chorizo<br />
und natürlich der »sauteure« Jamon de<br />
Bellota – alles mit Zungenschmelz vom<br />
Feinsten. Der Gazpacho Andaluz ist der<br />
Nachbau eines Rezepts von Amadors Kollegen<br />
Dani Garcia aus Marbella (früher auch<br />
drei Sterne), eine besonders elegante Version<br />
des Klassikers, die ohne Gurken und Weißbrot<br />
auskommt, dazu noch ein mit Tomatenmousse<br />
gefüllter Mini-Paradeiser. Interessant<br />
– die erdige mallorquinische Wurst<br />
Figatella aus Fleisch und Leber in Tomaten-<br />
Kichererbsen-Sauce. Nur am unverzichtbaren<br />
Pulpo Gallego könnte noch gefeilt werden,<br />
einige Stückerln des Kraken widersetzten<br />
sich recht erfolgreich jedem Zerkleinerungsversuch.<br />
Hungrige bekommen auch<br />
große Stücke von iberischen Schweinen<br />
oder alten Kühen vom Grill. Anständige<br />
Weine und ein paar Granaten gibt’s auch.<br />
Und jetzt wünscht man sich das Ganze in<br />
Kopie vielleicht auch anderswo.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
16 von 20<br />
15 von 20<br />
8 von 10<br />
84 von 100<br />
Für dieses Lokal liegt im<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />
noch keine Bewertung vor.<br />
Unter der Ägide von Juan Amador<br />
gibt es in Wien nun Tapas mit<br />
»Drive«, in jeder Hinsicht.<br />
HOLA! TAPAS BAR<br />
Auhof Center E Ost<br />
Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />
1140 Wien<br />
T: +43 660 8335560<br />
hola-tapasbar.com<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
169
gourmet / SIXPACK<br />
WINKLERS ZUM<br />
POSTHORN<br />
Landstraße, Wien<br />
5Historische Quellen belegen bereits<br />
1776 ein hierorts gelegenes Gasthaus<br />
– seinerzeit »Zum goldenen Posthorn«<br />
und beliebt unter Postknechten. 1862<br />
wurde sogar die Gasse nach dem Gasthaus<br />
benannt, und nicht umgekehrt. So weit zur<br />
Historie der Liegenschaft. 2009 übernahm<br />
Walter Winkler – man nennt ihn »den Hofrat«<br />
– das Gasthausjuwel, in dem Lamperien,<br />
eine grüne alte Schank und ein skurriles<br />
Leuchtensammelsurium gehegt und gepflegt<br />
werden; in dem der Schmäh nur so rennt<br />
und eine Sammlung von Plattencovers sowie<br />
Fotos und andere Devotionalien daran erinnern,<br />
dass einst Helmut Qualtinger hier gern<br />
und lang saß, viel aß und sehr viel trank.<br />
Nun war Corona auch für was gut: Winkler<br />
wurde per Facebook auf Koch Robert Letz<br />
aufmerksam, zuletzt im Schloss Mauerbach<br />
und bei »DoN«-Catering in Diensten, und<br />
machte ihn zum Küchenchef. Seither arbeitet<br />
der sich durch die Karte, um – behutsam<br />
und ohne die Stammklientel zu verschrecken<br />
– Angejahrtes gegenwärtiger, aber keinesfalls<br />
zeitgeistig zu machen. So gibt’s hier nun<br />
eines der besten Beuschel der Stadt (feine<br />
Säure, viel Herz!) oder Tomatenkutteln mit<br />
gekochtem Grießstrudel. Mild gebratener<br />
Wels aus der Wiener Aquaponik-Farm blün<br />
kommt mit eingebrannten Erdäpfeln und<br />
fein gehobelten Radieschen – auch sehr gut.<br />
In der Rubrik »Gebackenes« findet sich eine<br />
runde Sache abseits des Mainstreams: Einen<br />
so flaumigen Kalbsleberknödel in zarter<br />
Panier auf Rahmgurken kann man in Wien<br />
wohl lange suchen. Auch neu: Auf der handgeschriebenen<br />
aktuellen Weinkarte finden<br />
sich Bouteillen, die auch dem fortgeschrittenen<br />
Wirtshausgeher große Freude machen.<br />
Ein altes Gasthaus bleibt besser.<br />
Frischer Wind in einer<br />
Gasthaus-Legende, die<br />
schon Qualtinger zu<br />
schätzen wusste.<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
44 von 50<br />
17 von 20<br />
15 von 20<br />
8 von 10<br />
84 von 100<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
43 von 50<br />
17 von 20<br />
15 von 20<br />
8 von 10<br />
83 von 100<br />
WINKLERS ZUM POSTHORN<br />
Posthorngasse 6<br />
1030 Wien<br />
T: +43 664 4312123<br />
winklers-zumposthorn.at<br />
HEIMLICHWIRT<br />
Gols, Burgenland<br />
6Den Begriff »Destination Restaurant«<br />
– eine ähnlich knappe deutsche<br />
Entsprechung ist nicht aktenkundig<br />
– kennt Peter H. Müller aus seiner<br />
Vergangenheit. Sechs Jahre werkte er, zuletzt<br />
als Chefsommelier, in Bergisch-Gladbach bei<br />
Nils Henkel im mittlerweile geschlossenen<br />
Zwei-Sterne-Restaurant »Schloss Lerbach«<br />
und war dort auch »<strong>Falstaff</strong> Sommelier<br />
2014«. Dann wechselte er ins Burgenland in<br />
den nicht minder bekannten »Taubenkobel«.<br />
2018 machte er Schluss mit Top-Gastronomie<br />
und deren Aufwand mit – Zitat –<br />
»vornerum und hintenrum«. Erst tingelte er<br />
im Rahmen von Pop-ups als kochender<br />
»Gutsbesetzer« durch burgenländische Winzerkeller.<br />
Nun hat er sein eigenes Lokal, das<br />
mit »modernisierter Wirtshausküche« am<br />
Boden bleibt – einem originellen Mix aus<br />
Bodenständigem mit einer Dosis Finesse. Zu<br />
den Blunzensamosas gibt’s gehobelten Rettich,<br />
Karotte, Petersil und Haselnuss. Gebra-<br />
tener Wels kommt mit Erbsenstampf, Krennockerl<br />
und Radieschen. Als »G.Müse<br />
Salat« serviert Müller ein liebevoll arrangiertes<br />
Sammelsurium erntefrischer Pflanzen.<br />
Burgenländische Bistronomie könnte<br />
man sagen. Aber: Seine alte Leidenschaft für<br />
feinste Weine hat Peter Müller natürlich<br />
nicht verloren. Selbstredend gibt’s als Ovation<br />
an hiesige Winzer das Beste aus deren<br />
Kellern. Wenn Selbige hier einkehren, wollen<br />
sie aber sicher etwas anderes trinken. Auf sie<br />
wartet dann etwa Wehlener Sonnenuhr<br />
2004 von J.J. Prüm, 2000 Chambolle-Musigny<br />
von Comte de Vogüé oder 1994 Château<br />
L’Evangile. Alles klar? Übrigens – das<br />
H in Müllers Namen steht für »Heimlich«,<br />
was den netten Kalauer »HeimlichWirt«<br />
ergab. Wie sagte ein sehr prominenter Winzer<br />
so schön: »Endlich haben wir in Gols<br />
auch ein nettes Lokal.«<br />
BEWERTUNG<br />
Alexander Bachl<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
43 von 50<br />
15 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
83 von 100<br />
Für dieses Lokal liegt im<br />
<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />
noch keine Bewertung vor.<br />
Nach Wanderjahren ist<br />
Peter H. Müller nun in Gols<br />
sesshaft geworden.<br />
HEIMLICHWIRT<br />
Neustiftgasse 3<br />
7122 Gols<br />
T: +43 660 6664260<br />
heimlichwirt.com<br />
Fotos: Anton Georg Kiener, beigestellt<br />
170 falstaff okt <strong>2020</strong><br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
Internationaler Salon für Konsumkultur<br />
Fr 16. – So 18. Oktober <strong>2020</strong><br />
Zeit und Raum für guten Geschmack<br />
Messequartier Dornbirn, A<br />
Gutes mit gutem Gewissen genießen? Das gibt es nur<br />
auf der Gustav: <strong>Österreich</strong>s einziger Messe, die Design,<br />
Genuss und Nachhaltigkeit zusammenführt.<br />
Entdecken Sie Neues, Bewährtes und Bewahrtes für sich und Ihr Zuhause.<br />
Zum Beispiel Möbel aus Designerhand, edle Bio-Weine oder Raritäten der Region –<br />
unbestechlich gut im Geschmack, nachhaltig in der Herstellung, aufregend<br />
sinnlich für Sie inszeniert. Zum Genießen vor Ort oder direkt zum Mitnehmen.<br />
Messe Dornbirn Messeplatz 1, A-6854 Dornbirn, Tel. +43 5572 305-0,<br />
diegustav@messedornbirn.at, diegustav.com, facebook.com/diegustav
ANGELIKA ROSAM<br />
TRADITIONELL<br />
Im Vorarlberger Rheintal fertigt<br />
der Familienbetrieb Übelhör die<br />
weißen Leinen-Servietten, die je<br />
vier grüne Hirschen zieren. Back<br />
to the roots!<br />
€ 25,–; via servusmarktplatz.com<br />
TRENDY,<br />
AKTUELL,<br />
CHIC<br />
PERFECT SETTING<br />
Einmal anders eingedeckt: Im<br />
Herbst weichen die bunten<br />
Blumenmotive Wald- und Berg-<br />
Inspirationen. Das Tafelservice<br />
»Piqueur« von Hering Berlin<br />
inszeniert Bilder von Jagd und<br />
Pirsch mit viel Ästhetik und<br />
Leichtigkeit. Dank der natürlichen<br />
Farben kommen diese Tafel-<br />
Schmuck stücke nicht aufdringlich<br />
daher, sondern fügen sich perfekt<br />
zu Tisch und Ambiente. P.a.A.;<br />
gesehen bei artedona.com<br />
IN WALD & FLUR<br />
Die schlicht-elegante Kollektion<br />
»Ludlow« besteht aus klarem,<br />
schwerem, mundgeblasenem<br />
Glas mit einem modernen Touch.<br />
Originelles Detail: Für eine optische<br />
Täuschung sorgt der grüne<br />
Farbverlauf – passend für Waldliebhaber.<br />
Ca. € 38,-; daylesford.com<br />
STYLE UP<br />
Wie schön, dass man sich auch<br />
am Herd in Schale werfen kann.<br />
Weiße Schürzen sind also kein<br />
Must mehr: Hülle dich in feines<br />
Design, und es schmeckt noch<br />
besser. Im Gepardenlook oder<br />
nur im noblen Streif sind die<br />
Schürzen von Raine & Humble<br />
auch ein originelles Mitbringsel.<br />
Ca. € 40,-; raineandhumble.com<br />
KÄSE AM BRETT<br />
Und immer wieder kommt die<br />
Frage: Wie serviere ich ein ansehnliches<br />
Käsebrett, praktisch<br />
zubereitet? Wir haben uns umgesehen<br />
und sind auf die simplen,<br />
aber schönen Eichenholztabletts<br />
»Loop« von Woud gestoßen.<br />
Handlich, leicht zu pflegen und<br />
gleich in zwei Größen erhältlich.<br />
€ 49,-; über woud.dk<br />
BITTE MIT GRAVUR<br />
Die legendäre »Tirol«-Serie von<br />
Lobmeyr schmückt sich mit bäuerlichen<br />
Motiven aus dem bergund<br />
wildreichen Bundesland.<br />
Von Designer Stefan Rath bereits<br />
1915 entworfen, ist diese Glas-<br />
Edition gerade zu dieser Jahreszeit<br />
nicht nur für Jagd-Fans ein<br />
Must-have am Tisch. P.a.A.;<br />
lobmeyr.at<br />
Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />
172 falstaff okt <strong>2020</strong>
eldorado<br />
LIFESTYLE<br />
EYECATCHER<br />
Feinste Tableware für jene, die<br />
ihr Tisch-Setting dank bester<br />
Handarbeit aus dem Hause<br />
Augarten verschönern wollen:<br />
Dieser Porzellan-Rehbock, entworfen<br />
von Hubert Weidinger, ist<br />
eine willkommene Abwechslung<br />
zwischen Glas, Krug und Besteck.<br />
€ 1.250,-; augarten.com<br />
KUNST AM TISCH<br />
Dieser edle Champagnerbecher aus 925 Sterlingsilber ist das<br />
ideale Geschenk für passionierte Jagd- und Naturliebhaber.<br />
€ 256,–; shop.sonja-quandt.com. Das Hirschhornbesteck,<br />
kreiert vom österreichischen Familienunternehmen<br />
Messer Schwarz, optimiert dazu jede Jagdtafel.<br />
Ca. € 80,–/Stück; messer-schwarz.at<br />
Kolumnistin ANGELIKA ROSAM<br />
ist Herausgeberin und Miteigentümerin<br />
des <strong>Falstaff</strong>-Verlags. Mit einem großen<br />
Faible für die schönen Dinge des Lebens<br />
präsentiert sie ihre Lieblings-Items aus<br />
der Gourmetwelt.<br />
CHICE PILZE<br />
Auf dem kostbaren Hartholzbrett<br />
wächst eine Serie der<br />
»Magic Mushrooms«, die in<br />
elegantem Silber auf jedem Tisch<br />
für gute Gefühle sorgen. Reizvoll,<br />
stilvoll und einfach charmant<br />
– kreiert vom bekannten<br />
Designer Wolfgang Joop.<br />
P.a.A.<br />
wienersilbermanufactur.com<br />
Die farbenprächtigste<br />
Jahreszeit im Jahr,<br />
der Herbst, steht vor<br />
der Tür. Grund genug,<br />
nicht nur kulinarisch<br />
Wald und Wiese zu<br />
erkunden. Wir zeigen<br />
chice Tafel-Stimmungsmacher<br />
für<br />
verwöhnte Jäger und<br />
noch mehr.<br />
EIN HAUCH VON EXOTIK<br />
Hermès ist bekannt für seine originellen Farbkompositionen – vor<br />
allem beim Design von hochwertigen Aschenbechern. Diese Preziose<br />
trägt den Namen »Chasse en Indie« (Deutsch: Jagd in Indien) und<br />
ist mit exotischen Tieren verziert. In wunderschönen Gold- und Rottönen,<br />
ebenso ein großzügiges Geschenk. € 545,–; hermes.com<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
173
leserbriefe<br />
Lesermeinung ist uns wichtig, egal,<br />
ob Lob oder Tadel. Schreiben Sie uns einfach an<br />
redaktion@falstaff.at oder posten Sie auf<br />
falstaff.com beziehungsweise unserer Facebook-Seite.<br />
MIT VORSICHT ZU GENIESSEN<br />
Mit Freude habe ich den Artikel<br />
über Pilze gelesen. Zu Recht weisen<br />
Sie mehrfach auf die Verwechslungsgefahren<br />
mit giftigen Pilzsorten<br />
beim Sammeln hin. Auf<br />
Seite 91 ist das »Gemeine Stockschwämmchen«<br />
aber ein Hallimasch.<br />
Dieser Pilz ist zwar auch<br />
essbar, aber sollte vorher abgebrüht<br />
werden. Viel schlimmer aber ist die<br />
Tatsache, dass das Stockschwämmchen<br />
schnell einmal mit den tödlichen<br />
Gifthäublingen verwechselt<br />
werden kann. Das einzig verlässliche<br />
Unterscheidungskriterium<br />
sind die kleinen schwarzen Flocken<br />
am Stiel des Stockschwämmchens<br />
im Gegensatz zur weißen Überfaserung<br />
des Stiels der Gifthäublinge.<br />
Das falsche Bild zeigt halt beim<br />
Hallimasch eine leichte weißliche<br />
Schicht am Stiel und ist deshalb<br />
umso gefährlicher für Nichtsahnende.<br />
BEREIT ZUM ABSCHLAG!<br />
Mittlerweile ist die neueste Ausgabe<br />
des »<strong>Falstaff</strong>« bei uns eingetroffen.<br />
Nach meiner Beurteilung<br />
eine der besten Ausgaben.<br />
Vielleicht auch deshalb, weil<br />
dem Thema Genuss-Golfplätze<br />
ein so breiter Bereich eingeräumt<br />
wurde. Als Gründungsmitglied<br />
des Golfclubs »Montfort<br />
Rankweil« werde ich mir<br />
ein Gläschen vom Schlumberger<br />
Chardonnay 2015 genehmigen.<br />
Dem verantwortlichen Redakteur<br />
möchte ich zu diesem<br />
Bericht und dieser Ausgabe des<br />
»<strong>Falstaff</strong>« gratulieren.<br />
TOLLE ARBEIT,<br />
BITTE WEITER SO!<br />
Liebe Frau Rosam,<br />
geehrter Herr Rosam,<br />
ich habe festgestellt, dass ich<br />
mich auf jede Ausgabe Ihres<br />
»<strong>Falstaff</strong>« freue. Die Artikel sind<br />
informativ, unterhaltsam und ein<br />
Genuss zum Lesen und Anschauen.<br />
Als langjähriger »Hotelmensch«<br />
und Liebhaber von guten<br />
Weinen habe ich einige Erfahrung.<br />
Sie schaffen es aber immer<br />
wieder, mich mit Neuigkeiten und<br />
Geheimtipps zu überraschen.<br />
Zu Ihrer Arbeit möchte ich Ihnen<br />
und Ihrem Team ganz herzlich<br />
gratulieren – top.<br />
Herzliche Grüße<br />
Heinz Wehrle<br />
Schweiz, E-Mail<br />
Freundliche Grüße<br />
Basil Fallegger<br />
Lyss, E-Mail<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Komm.-Rat Erich Lingenhöle<br />
Feldkirch, E-Mail<br />
Die Redaktion behält sich vor, dem<br />
<strong>Falstaff</strong> zugesandte Leserbriefe<br />
aus Platzgründen für die Ver öf fent <br />
lichung zu kürzen.<br />
Fotos: beigestellt<br />
174 falstaff okt <strong>2020</strong>
Ihre Hausbank macht<br />
Bezahlen flexibler.<br />
© Konstantin Reyer<br />
Mit der Volksbank haben Sie die Wahl. Wir bieten Ihnen sichere Lösungen –<br />
von der Kreditkarte bis zur smarten App.<br />
VOLKSBANK. Vertrauen verbindet.<br />
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GASTRONOMIE<br />
Die 20.000 Mitglieder des<br />
<strong>Falstaff</strong> Gourmetclubs<br />
besuchen und bewerten<br />
die besten Restaurants<br />
<strong>Österreich</strong>s. In dieser Rubrik<br />
stellen wir Restaurants<br />
aus unserem Guide vor,<br />
die wir Ihnen wärmstens<br />
empfehlen wollen.<br />
Alle 1800 Restaurants<br />
dieses Guides finden Sie<br />
auf falstaff.com.<br />
Romantik für Verliebte<br />
Sie suchen nach etwas Besonderem,<br />
um Ihren Lieblingsmenschen zu<br />
überraschen? Sie möchten gerne Zeit<br />
miteinander verbringen und dabei in<br />
vollen Zügen genießen? Im »Hotel<br />
Am Parkring« gibt es dazu ein ganz<br />
spezielles Angebot für alle Romantiker,<br />
die sich gerne wie im siebenten<br />
Himmel fühlen wollen. Eine Nacht in<br />
einer Suite und dazu ein kulinarisches<br />
Highlight – ganz privat. Die Stadt liegt<br />
Ihnen zu Füßen, bei Tag und bei Nacht,<br />
und zeigt sich Ihnen von Sonnenaufbis<br />
Sonnenuntergang in ihren unterschiedlichsten<br />
Facetten. Sie müssen<br />
gar nicht ausgehen, um wirklich viel<br />
von Wien zu sehen und um rundherum<br />
glücklich zu sein. Um den kulinarischen<br />
Genuss kümmert sich die Crew<br />
des Drei-Hauben-Restaurants »Das<br />
Schick« und serviert Ihnen ein Menü<br />
der Extraklasse direkt in die Suite.<br />
DAS SCHICK<br />
89 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Hotel am Parkring<br />
Parkring 12, 1010 Wien<br />
T: +43 1 51480417<br />
das-schick.at<br />
Almgenuss vom Allerfeinsten<br />
vor der traumhaften Kulisse der<br />
Oberforsthofalm erleben<br />
Es ist etwas, das die »Oberforsthofalm« in ganz besonderem<br />
Maß auszeichnet: die Gastfreundschaft.<br />
In uriger Atmosphäre wird gehobene Regionalküche<br />
vom Allerfeinsten zelebriert – und gerade dieser<br />
scheinbare Gegensatz macht die »Oberforsthofalm«<br />
so beliebt. Der Charme und das spezielle Ambiente,<br />
gepaart mit feinster Spitzengastronomie,<br />
wo Regionalität besonders großgeschrieben wird,<br />
tragen ihren Namen weit über die Grenzen Salzburgs<br />
hinaus. Die Auswahl reicht von Schmankerln<br />
heimischer Biobauern, typischen Pfandlgerichten<br />
über die klassische österreichische Wirtshausküche<br />
mit saisonalen Schwerpunkten bis zu internationalen<br />
Gerichten auf Topniveau. Urtypisch, traditionsverbunden,<br />
familiär – ein Stück österreichische<br />
Gastlichkeit, wie man sie kennt und liebt.<br />
Die wunderschön gestaltete Panorama-Lounge mit<br />
Kamin, gemütlichen Stuben, die große Sonnenterrasse<br />
und der neu angelegte Almgarten definieren<br />
den Begriff Wohlfühlen völlig neu – Genuss inmitten<br />
eines alpinen Wohnzimmers, umgeben vom<br />
beeindruckenden Pongauer Alpenraum.<br />
»Von allem nur das Beste« lautet die Devise des<br />
Familienbetriebs der Familie Mayr, die mit ihrem<br />
Team stets besonderen Wert auf die individuelle<br />
Betreuung ihrer Gäste legt. Über 600 verschiedene<br />
Weine aus der liebevoll zusammengestellten<br />
Karte sowie eine große Auswahl an Edelbränden<br />
vollenden den Oberforsthofer »Almgenuss«. Die<br />
»Oberforsthofalm« im St. Johanner Alpendorf<br />
lädt zum Verweilen und Genießen ein. In ganzjährig<br />
einzigartigem Ambiente, mit exzellenter Küche<br />
und der Schönheit der Salzburger Berge wird der<br />
Sommer zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
OBERFORSTHOFALM<br />
90 Punkte im <strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Familie Mayr, Alpendorf 12<br />
5600 St. Johann im Pongau<br />
T: +43 6412 6396<br />
F: +43 6412 6396-4<br />
oberforsthofalm.at<br />
176<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
Toro Toro – der spanische Genuss<br />
Fisch, Meeresfrüchte, Steaks und köstliche<br />
Entradas – im »Toro Toro« hat man sich ganz der<br />
hervorragen den Küche Spaniens verschrieben.<br />
Unter der steinernen Decke eines ehemaligen<br />
Jagdschlosses speist man bei La Patrona Gisela<br />
Reitsamer, als wäre man in einer spanischen<br />
Finca gelandet. Umgeben von rustikal-liebevollem<br />
Ambiente taucht man ein in das Flair der Mittelmeerküste,<br />
in den Duft nach Sonne, Meeresluft<br />
und frisch Gebratenem. Denn Gisela Reitsamer<br />
ist mehr als »nur« die Chefin des Hauses. Als<br />
Köchin geht sie dem, was sie ihren Gästen serviert,<br />
genau auf den Grund und legt dabei Wert<br />
auf Authentizität. Hier wird die spanische Küche<br />
neu er funden – nur wenige Kilometer von der<br />
Mozartstadt entfernt. Seit vielen Jahren schon ist<br />
der doppelte Stier einer der besten Spanier <strong>Österreich</strong>s.<br />
Entstanden im Jahr 1992 in den Gewölben<br />
eines alten Schlosses, hat sich das spanische<br />
Spitzenrestaurant »Toro Toro« schnell zu einem<br />
weltweit geschätzten und bekannten Treffpunkt<br />
für Freunde der spanischen Küche entwickelt. Für<br />
die Gerichte werden die besten Zutaten verwendet,<br />
sämtliche Produkte wie Fisch, Schalentiere,<br />
Fleisch und Gemüse überzeugen durch beste<br />
Qualität und werden täglich frisch zubereitet.<br />
Auch Liebhaber spanischer Weine kommen voll<br />
auf ihre Kosten. Im »Toro Toro« erwarten die<br />
Gäste nicht nur edle Tropfen aus bekann ten<br />
Weinbaugebieten wie Penedès, Ribera del Duero<br />
und Rioja, sondern auch spannende Neuheiten<br />
aufstrebender Regionen wie Alicante, La Mancha<br />
und Extremadura. Die Terrasse mit Garten über<br />
den Dächern von Hallein lädt zum gemütlichen<br />
Feiern und Bei sammensein ein.<br />
RESTAURANT-BODEGA TORO TORO<br />
90 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Schloss-Altendorff-Straße 2<br />
5400 Hallein bei Salzburg<br />
T: +43 6245 84223<br />
Öffnungszeiten: Di–Sa 18–1 Uhr<br />
toro-toro.at<br />
ADVERTORIAL Foto: beigestellt<br />
Gehobene Gastronomie<br />
in den drei Seefels-<br />
Restaurants<br />
Das renommierte Gourmet-Restaurant<br />
»La Terrasse« steht für Qualität und<br />
Kontinuität. Küchenchef Richard Hessl<br />
prägt mit seinem Stil eine regionale<br />
und saisonale Küche, die er mit einem<br />
Hauch asiatischer Leidenschaft verfeinert.<br />
Die namensgebende Terrasse<br />
ist wohl die mit Abstand schönste<br />
See-Terrasse <strong>Österreich</strong>s. Das »Porto<br />
Bello«, das See-Restaurant im mediterranen<br />
Bistro-Stil direkt am Wasser,<br />
verwöhnt Feinschmecker mit sommerlich<br />
leichter Küche. Die »Orangerie«,<br />
das Hauptrestaurant des »Relais &<br />
Châteaux Hotels« ist kulinarischer<br />
Treffpunkt zu jeder Tageszeit – vom<br />
opulenten Schloss-Frühstück à la carte<br />
über die Lunchtime bis zum Dinner mit<br />
täglich wechselnden Menüs von regionalen<br />
und internationalen Gerichten.<br />
RELAIS & CHÂTEAUX –<br />
HOTEL SCHLOSS SEEFELS<br />
92 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Töschling 1, 9212 Pörtschach<br />
T: +43 4272 2377<br />
office@seefels.at, seefels.at<br />
Lebensgefühl als<br />
Gesamtkunstwerk<br />
Der »Kleinsasserhof« versteht sich<br />
als Gesamtkunstwerk. Das Konzept<br />
ist Kunst, eine Collage aus Essen,<br />
Trinken und Leben. Hier Gast zu sein<br />
bedeutet ankommen und eingeladen<br />
werden, Kreativität auf einem neuen<br />
Weg zu erfahren. Die Idee des Harmonierens<br />
von stetiger Veränderung und<br />
Rückbesinnung auf die Wurzeln bildet<br />
die Seele des Hauses, was sich auch<br />
am Teller und im Glas widerspiegelt.<br />
Der Weinkeller lässt keine Wünsche<br />
unerfüllt, und Kostbarkeiten warten<br />
nur darauf, entdeckt zu werden. Auf<br />
der Speisekarte finden sich Spezialitäten<br />
der österreichischen Küche.<br />
Die Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Produzenten ermöglicht höchste<br />
Qualität. Hier ist Gastfreundschaft<br />
keine Wissenschaft, sondern ein<br />
Lebensgefühl.<br />
KLEINSASSERHOF<br />
90 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Kleinsass 3, 9800 Spittal / Drau<br />
T: +43 4762 2292<br />
ludwig@kleinsasserhof.at<br />
kleinsasserhof.at<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 177
GASTRONOMIE<br />
Die Natur ist der Architekt<br />
der einzigartigen Küche<br />
Was Matthias Schütz, Küchenchef der<br />
»Griggeler Stuba«, zaubert, ist schlicht<br />
genial! Die Kreationen aus Oberlecher<br />
Kräutern und hochwertigen regionalen<br />
Produkten begeistern die Gäste<br />
und werden auf deren persönliche<br />
Vorlieben abgestimmt – inklusive<br />
täglich neuen Überraschungsmenüs.<br />
»Ausnahmekoch Matthias Schütz<br />
bleibt der kreative Maßstab, wenn es<br />
um heimische Produkt- und Aromenvielfalt<br />
geht. Mit einer Wahnsinnsweinkarte<br />
im Background ein echtes<br />
Erlebnis«, so die Bewertung im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong>. Stellen Sie Ihren<br />
nächsten Sommerurlaub unter das<br />
Motto »vitalPRÄVENT«. Entscheiden<br />
Sie sich ganz bewusst für eine optimale<br />
Mischung aus Erholung, Sport, Tiefenentspannung,<br />
wohltuender Therapie<br />
und gesundheitsfördernder Ernährung.<br />
GRIGGELER STUBA<br />
BURG VITAL<br />
97 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Oberlech 568, 6764 Lech am Arlberg<br />
T: +43 5583 3140<br />
burgvitalresort.com<br />
Der Traditionsgasthof im<br />
Zentrum der Altstadt<br />
Beherbergt ist der »Gasthof zum<br />
Türkenloch« in einem der schönsten<br />
historischen Gebäude der<br />
Altstadt von Bad Radkersburg. Hier<br />
verweilt der Gast in gemütlicher<br />
Atmosphäre, um sich von Gastgeberin<br />
und Köchin Ingeborg Kraus<br />
kulinarisch verwöhnen zu lassen.<br />
Die Speisekarte bietet vorwiegend<br />
regionale und saisonale Gerichte<br />
sowie Klassiker aus der österreichischen<br />
Küche. Neben einer großen<br />
Bandbreite an steirischen Weinen<br />
gibt es auch Raritäten von österreichischen<br />
Spitzenwinzern, die den<br />
kulinarischen Genuss abrunden.<br />
Die über 500 Jahre alten Gewölbe<br />
laden zum Genießen ein und eignen<br />
sich ausgezeichnet für gesellige<br />
Feierlich keiten jeglicher Art.<br />
GASTHOF TÜRKENLOCH<br />
81 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Langgasse 10<br />
8490 Bad Radkersburg<br />
T: +43 3476 20389<br />
restaurant@tuerkenloch.at<br />
tuerkenloch.at<br />
bar • restaurant<br />
Hallstatt pur – jetzt<br />
Im laut Alexander von Humboldt<br />
schönsten Seeort der Welt, wo einst<br />
Persönlichkeiten wie Sisi und ihr<br />
Franzl oder Agatha Christie residierten,<br />
genießen heute Gäste aus<br />
aller Welt das Dolce far niente. Während<br />
Ihres Urlaubs am Hallstätter<br />
See verwöhnen wir Sie von früh bis<br />
spät mit traditionellen und internationalen<br />
Speisen – von der Reinanke<br />
über Lammhuft bis zu Cappellacci<br />
ist auf der saisonal wechselnden<br />
Speisekarte für jeden Geschmack<br />
etwas dabei. Dabei stehen die frische<br />
Zubereitung und die Verwendung<br />
regionaler Produkte stets im Fokus.<br />
Wir freuen uns, Sie im »Seehotel Grüner<br />
Baum« begrüßen zu dürfen und<br />
heißen Sie in unserem geschichtsträchtigen<br />
Haus im Herzen von<br />
Hallstatt herzlich willkommen.<br />
SEEHOTEL GRÜNER BAUM<br />
81 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Marktplatz 104, 4830 Hallstatt<br />
T: +43 6134 8263<br />
contact@gruenerbaum.cc<br />
gruenerbaum.cc<br />
4020 Linz, Landstr. 13<br />
0732 . 94 40 80<br />
Mo - Sa 11 00 - 03 00<br />
www.pianino.at<br />
178<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
Gehobene Küche im<br />
revitalisierten Weinkeller<br />
Direkt am historischen Kellerplatz von<br />
Purbach am Neusiedler See befindet<br />
sich das stimmungsvolle »Restaurant<br />
Fossil« von Küchenchef Thomas Daniel<br />
Pugel. Im revitalisierten Muschelkalkgewölbe<br />
verwöhnt der Salzburger Haubenkoch<br />
seine Gäste mit genussvollen<br />
und kreativen Neuinterpretationen der<br />
pannonischen sowie österreichischen<br />
Küche. Besonderen Wert legt Thomas<br />
Pugel dabei auf ausgesuchte regionale<br />
Produkte. Fisch vom Neusiedler See<br />
und Wildkräuter vom Lei thagebirge<br />
sind nur einige Highlights des »Vom<br />
See zum Berg«-Konzepts, das das<br />
Restaurant zu einer der Top-Adressen<br />
am beschaulichen Neusiedler See<br />
macht. Rechtzeitige Reservierung wird<br />
empfohlen. Oleander-Gastgarten mit<br />
einzigartigem Ausblick auf die Kellergasse<br />
in der warmen Jahreszeit.<br />
RESTAURANT FOSSIL<br />
87 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Kellergasse 6K, 7083 Purbach<br />
T: +43 2683 21025<br />
office@restaurant-fossil.at<br />
restaurant-fossil.at<br />
Neuer Lifestyle –<br />
Restaurant »Die Möwe«<br />
»Die Möwe« verbindet regionale Spitzenprodukte<br />
mit dem Mittelmeer. Kreativität,<br />
Regionalität und Qualität sind<br />
die Hauptzutaten für die kulinarische<br />
Reise mit Küchenchef Michael Graf. Die<br />
malerische Lage direkt am hauseigenen<br />
See bildet den reizvollen Rahmen<br />
für die neue Gourmetoase im Nordburgenland.<br />
Der außergewöhnliche<br />
Standort, die prächtige Seeterrasse<br />
mit herrlichem Ausblick und nicht<br />
zuletzt die exzellente Küche bilden die<br />
idealen Zutaten für einen unvergesslichen<br />
Restaurantbesuch. »Die Möwe«<br />
steht für alles in einem: gehobenes<br />
Restaurant, Lounge, Bar und Café. Mit<br />
dem Wissen um gute Atmosphäre,<br />
das richtige kulinarische Angebot und<br />
ein stimmiges Ambiente serviert »Die<br />
Möwe« vor allem eines: Kommunikation<br />
und jede Menge Emotionen.<br />
VILA VITA PANNONIA<br />
85 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguide <strong>2020</strong><br />
Storchengasse 1, 7152 Pamhagen<br />
T: +43 2175 2180-0<br />
info@vilavitapannonia.at<br />
vilaivtapannonia.at<br />
ADVERTORIAL Foto: Beigestellt<br />
Potpourri<br />
Nur das Beste für Genießer!<br />
<strong>Falstaff</strong> gibt Ihnen hier einen Überblick<br />
über aktuelle Top-Produkte von höchster<br />
Qualität sowie Einkaufs- und Eventtipps.<br />
Buchungsinfos zu dieser<br />
Rubrik erhalten Sie telefonisch<br />
unter +43 1 9042141-472 oder per<br />
E-Mail an sales@falstaff.at.<br />
Einzigartiges Ambiente<br />
Ab 1. 10. <strong>2020</strong> kann man wieder das<br />
exquisite Dinner in der wunderschönen<br />
Kuppelhalle des Kunsthistorischen<br />
Museums genießen. Egal, ob<br />
Geburtstag, Jahrestag oder ein spezielles<br />
Jubiläum: Das Dinner im KHM<br />
bietet den perfekten Rahmen, um<br />
besondere Momente zu zelebrieren.<br />
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM<br />
T: +43 50 876 1001<br />
khm-sales@gourmet.at<br />
genussimmuseum.at<br />
Vinothek St. Stephan –<br />
beste Beratung und<br />
faire Preise<br />
Neben einer tollen Weinauswahl<br />
findet man auch hochwertige Single<br />
Malts und Rums bei hervorragendem<br />
Service. <br />
vinothek1.at<br />
Vinothek Vini per Tutti<br />
Weine und mediterrane Köstlichkeiten:<br />
Treffpunkt für Gastfreundschaft,<br />
Qualität und Geschmack.<br />
Das Lokal kann auch für Events<br />
gemietet werden. <br />
vinipertutti.at<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 179
Online-<br />
Chefredakteur<br />
BERNHARD<br />
DEGEN<br />
REISE<br />
LEOGANG, ÖSTERREICH<br />
CHALETDORF PRIESTEREGG<br />
Abgeschiedenheit und gediegener Luxus sind in diesen Zeiten<br />
besonders gefragt. Ideales Reiseziel für Wanderfreunde und<br />
Erholungsuchende ist somit das »Priesteregg Eco Resort«,<br />
das auf 1100 Höhenmetern im Angesicht der Leoganger Steinberge<br />
in Salzburg liegt. Das Ensemble wurde weiter ausgebaut und lockt<br />
mit Kulinarik, Wellness und einem beheizten Himmelbecken.<br />
priesteregg.at<br />
CORVARA, ITALIEN<br />
LA PERLA<br />
Eingebettet in die zauberhafte Welt der<br />
Dolomiten liegt das Hotel »La Perla«, das<br />
für seine Gäste ein besonderes Plätzchen für<br />
einen Aperitif gebaut hat. In dem Panorama-<br />
Baumhaus genießt man den Champagner in<br />
einzigartiger Atmosphäre mit traumhaftem<br />
Fernblick. Anschließend geht man in das<br />
besternte »La Stüa de Michil« im Mitgliedsbetrieb<br />
der Leading Hotels oder besucht das<br />
nahe gelegene Drei-Sterne-Restaurant<br />
»St. Hubertus« von Starkoch Norbert Niederkofler.<br />
Bodenständiger geht es im Berggasthof<br />
»Ladinia« zu, wo lokale Spezialitäten<br />
und Traditionen die Hauptrolle spielen.<br />
laperlacorvara.it<br />
MALI LOŠINJ, KROATIEN<br />
VILLA HORTENSIA<br />
Die Lošinj Hotels & Villas haben in ihrer<br />
Luxury Collection einige ganz besondere<br />
Juwele im Angebot. Eines davon ist die »Villa<br />
Hortensia«, die in der malerischen Čikat-<br />
Bucht bei Mali Lošinj liegt. Zehn Zimmer auf<br />
drei Etagen bieten reichlich Privatsphäre.<br />
losinj-hotels.com<br />
180 falstaff okt <strong>2020</strong>
NOTIZEN<br />
PIEMONT, ITALIEN<br />
AGRITURISMO<br />
DI GRÉSY<br />
Auf einem Hügel mitten in den<br />
Weingärten zwischen Barbares<br />
co und Treiso liegt das<br />
prächtige Anwesen der Marchesi<br />
di Grési. Auf die Gäste<br />
wartet nicht nur exzellenter<br />
Wein, sondern auch ein stimmiges<br />
historisches Ambiente. In<br />
nächster Umgebung liegen<br />
hervorragende Restaurants.<br />
marchesidigresy.com<br />
BAHAMAS: VILLA VON RITA<br />
MARLEY STEHT ZUM VERKAUF<br />
Wer in Corona-Zeiten nicht gerne in einem<br />
Hotel absteigt, kann sich ja gleich eine<br />
eigene Villa kaufen, z. B. das Anwesen der<br />
Witwe von Reggae-Ikone Bob Marley auf<br />
den Bahamas. Die Villa wurde 1920 von<br />
einem Rum-Produzenten erbaut und ist<br />
für eine Million US-Dollar zu haben.<br />
engelvoelkers.com<br />
KÄRNTEN, ÖSTERREICH<br />
TAFELN AM<br />
MILLSTÄTTER SEE<br />
Fotos: beigestellt, Engel & Völkers Bahamas<br />
MALEDIVEN<br />
RADISSON BLU<br />
Die Luxus-Hotelkette Radisson Blu hat eben<br />
das erste Resort der Gruppe auf den Malediven<br />
eröffnet. Das Anwesen liegt auf der Insel<br />
Huruelhi, eine halbe Flugstunde von der Hauptstadt<br />
Malé entfernt. Das Resort verfügt über<br />
verschiedene Restaurants und Bars, einschließlich<br />
einer exquisiten Wein- und Zigarrenbar.<br />
radissonhotels.com<br />
Authentische Gerichte von<br />
Meisterköchen, Wirten und<br />
regionalen Produzenten werden<br />
an besonderen Logenplätzen<br />
am Millstätter See oder in<br />
der umliegenden Bergwelt serviert.<br />
Getafelt wird bis Ende<br />
Oktober an Stegen direkt am<br />
See oder auch am Grat der<br />
Millstätter Alpe in 2060 Metern<br />
Höhe. Die Krimi-Tafel am Schiff<br />
sorgt für spannende Momente.<br />
millstaettersee.com<br />
BELIZE: INSEL FÜR 75 MILLIONEN<br />
DOLLAR ZU HABEN<br />
Am sichersten ist man vor dem Virus<br />
wohl auf einer eigenen Insel. Dafür muss<br />
man aber schon recht tief in die Tasche<br />
greifen: Für die Privatinsel Long Caye mit<br />
16 Hektar Land, einer Handvoll Bungalows<br />
und privaten Sandstränden muss<br />
man 75 Millionen Euro berappen.<br />
engelvoelkers.com<br />
RÜCKZUGSORT MALEDIVEN<br />
Fernreisen in Corona-Zeiten sind immer<br />
mit einem Restrisiko verbunden. Der Tourismus<br />
auf den Malediven arbeitet deshalb<br />
auch mit höchsten Sicherheitsstandards<br />
und öffnet bis Ende Oktober insgesamt<br />
94 seiner Resorts.<br />
visitmaldives.com<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
181
eise / BOZEN<br />
WO JETZT<br />
NOCH IMMER<br />
SOMMER IST<br />
Kaum eine Region eignet sich so gut, um den Sommer<br />
zu verlängern, wie Bozen und sein Umland. Hier vereinen<br />
sich alpine Tradition, Weinkultur und mediterrane<br />
Kochkunst zu einer genussvollen Einheit, die betört.<br />
TEXT DOMINIK VOMBACH<br />
Fotos: beigestellt<br />
182 falstaff okt <strong>2020</strong>
Goldene Wochen: Was<br />
in Bozen als Herbst<br />
bezeichnet wird, geht<br />
nördlich der Alpen<br />
längst noch als<br />
Sommer durch.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
183
eise / BOZEN<br />
Füllhorn für Gourmets:<br />
Bozen, die unangefochtene<br />
Genuss-Metropole Südtirols.<br />
W<br />
enn immer mehr alte<br />
Gemäuer die Brenner<br />
autobahn säumen,<br />
ist sie nicht mehr<br />
weit: Bozen, die Perle<br />
im Süden Südtirols. Rund um die Landeshauptstadt<br />
der autonomen italienischen<br />
Provinz türmt sich förmlich Burg um Burg<br />
auf. In keiner anderen Region Europas liegen<br />
sie so dicht beieinander wie hier. Rund<br />
vierzig sollen es insgesamt sein, darunter<br />
die berühmte Ruine Schloss Rafenstein.<br />
Bozen ist hübsch, quirlig – und besonders.<br />
Denn hier treffen die Alpen in geballter<br />
Form auf lebendige Italianità. In der Stadt,<br />
die von Bergketten umringt ist, sprechen<br />
rund drei Viertel der knapp 100.000 Einwohner<br />
Italienisch, ein Viertel spricht<br />
Deutsch – eine außergewöhnliche Mischung,<br />
denn in keiner anderen Stadt Südtirols<br />
sprechen mehr Menschen Italienisch<br />
als Deutsch. Bozen war lange ein Durchzugsort<br />
der Touristen auf dem Weg in den<br />
Süden, hier kaufte man ein, tankte und<br />
machte sich für die Weiterreise frisch, die<br />
Stadt ist Schmelztiegel der alpinen und der<br />
mediterranen Lebensart. Das manifestiert<br />
sich nicht nur in der lebendigen Atmosphäre<br />
des Orts, sondern vor allem in der lokalen<br />
Küche, einer Fusion aus italienischen<br />
und alpinen Einflüssen. In jeder Gasse<br />
der Altstadt findet sich ein Café, eine<br />
Bar oder ein Restaurant, für Gourmets<br />
ein wahres Füllhorn an Entdeckungsmöglichkeiten.<br />
MODERNE<br />
ALPINE CUISINE<br />
Die Altstadt – das Zentrum von<br />
Bolzano – besteht aus nicht mehr<br />
als vier, fünf Gassen, die sich von<br />
Westen nach Osten erstrecken und<br />
von einigen Querstraßen durchkreuzt<br />
werden. Verlaufen kann man sich hier<br />
nicht, sich in etwas verschauen hingegen<br />
schnell. Beispielsweise in der Laubengasse,<br />
wo die Altstadthäuser mit ihren meterdicken<br />
Wänden, prächtig bemalten Fassaden<br />
und Erkern stehen. Im Erdgeschoß ist die<br />
Häuserfront offen und Rundbogen reiht<br />
sich an Rundbogen. Die Lauben, wie sie<br />
heißen, sind seit dem Mittelalter Umschlagplatz<br />
für Waren aller Art. Hier findet man<br />
so gut wie alles: Mode, Uhren, Wohnaccessoires<br />
und natürlich auch Feinkost. In einer<br />
Fotos: beigestellt<br />
184 falstaff okt <strong>2020</strong>
BOZEN IST HÜBSCH,<br />
QUIRLIG UND SEHR<br />
BESONDERS. DENN<br />
HIER TREFFEN DIE<br />
ALPEN AUF LEBENDIGE<br />
ITALIANITÀ.<br />
Vom Waltherplatz aus sind<br />
es nur drei Minuten bis zu<br />
unserer ersten Station, dem<br />
»Restaurant 37«.<br />
der Bozener Lauben<br />
befindet sich heute das<br />
kontemporäre »Restaurant<br />
37«. Um die Küche von Chefkoch<br />
Matthias Lanz zu genießen,<br />
geht es in das oberste Stockwerk des Sportler-Alpin-Flagship-Stores.<br />
Hier oben wartet<br />
ein herrlicher Blick über die Bozener Altstadt<br />
sowie moderne alpine Küche. Der<br />
Gastraum wirkt modern-schlicht, genauso<br />
wie die Gerichte auf dem Teller.<br />
Lanz, der junge Küchenchef, interpretiert<br />
die traditionelle Südtiroler Kulinarik auf<br />
zeitgemäße Art. Auf der Karte finden sich<br />
neben Extravagantem wie Schwarzbrotravioli<br />
auch Klassiker wie Tatar vom heimischen<br />
Weiderind oder Nougat-Grießknödel.<br />
Als Grundlage dienen beste Zutaten<br />
der Region. Die Küche ist kreativ, mit Witz,<br />
was Kreationen wie der »Bananensplit 37«<br />
verdeutlichen. Wer sonst würde im Fine<br />
Dining schon einen Bananensplit auf die<br />
Karte nehmen? Dieser hier ist allerdings<br />
durchaus zu empfehlen: ein Dessert, das die<br />
Kindheit heraufbeschwört und dem erwachsenen<br />
Gaumen mehr als genügt.<br />
Etwa fünf Minuten Fußweg entfernt<br />
findet sich eines der angesagtesten Restaurants<br />
der Stadt, das »In Viaggio« von<br />
Chefkoch Claudio Melis. Der gebürtige<br />
Sarde Melis fand nach Wanderjahren in<br />
Frankreich, Dubai und den Dolomiten in<br />
Südtirol eine zweite Heimat. Hier zelebriert<br />
er anspruchsvolle Haute Cuisine.<br />
Die Atmosphäre im Restaurant ist<br />
<<br />
Kreativ und modern:<br />
das »Restaurant 37«<br />
in den Bozener Lauben.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
185
eise / BOZEN<br />
Im »In Viaggio« von Claudio<br />
Melis wird kosmopolitische<br />
Sterneküche serviert.<br />
BOZEN IST<br />
SCHMELZTIEGEL<br />
ZWEIER KULTUREN.<br />
DREI VIERTEL DER<br />
BEWOHNER SPRECHEN<br />
ITALIENISCH, EIN<br />
VIERTEL DEUTSCH.<br />
Mehr Travelguides<br />
von <strong>Falstaff</strong> auf<br />
falstaff.com/travelguides<br />
<<br />
kosmopolitisch-elegant, die fünf Zweiertische<br />
sind der Ausgangspunkt für Melis’<br />
Sinnesreise. Der Chef ist häufig selbst<br />
an den Tischen anzutreffen, umgarnt seine<br />
Gäste und erklärt seine Koch- und Lebensphilosophie.<br />
Zum Kochen kam er durch<br />
reinen Zufall. Mit 14 hatte er keine Lust<br />
mehr, die Oberschule zu besuchen, erfuhr<br />
über den Dorfpfarrer, dass die Hotelfachschule<br />
in Sassari Schüler suchte – und landete<br />
im Kochkurs. Erst vor einigen Jahren<br />
verschlug es ihn dann nach Bozen, wo er<br />
gemeinsam mit seiner Frau Monica Wieser<br />
im stadtbekannten Restaurant »Zur Kaiserkron«<br />
seines Schwagers Robert Wieser<br />
einstieg. 2018 folgte das »In Viaggio«, in<br />
dem er den ersten Michelin-Stern für Bozen<br />
nach über 50 Jahren erkochte. Sein<br />
Lokal ist dementsprechend ein Pflichtziel<br />
für eingefleischte Gourmets.<br />
BOZENS SEELE<br />
Einen Steinwurf entfernt befindet sich die<br />
originellste Bar Bozens: die »Fischbänke«.<br />
Auf den marmornen ehemaligen Fischverkaufsständen<br />
betreibt Cobo, der eigentlich<br />
Rino Zullo heißt, seine Freiluftbar, die er<br />
täglich in mühevoller Arbeit auf- und wieder<br />
abbaut. Ein echter Schönwetterjob,<br />
denn nur wenn das Wetter passt, schenkt<br />
Cobo hier Wein und Bier aus, serviert<br />
Bruschette und Knabbereien. Schließlich<br />
gibt es außer den großen Sonnenschirmen<br />
kein Dach über dem Kopf. Cobo ist Lebenskünstler,<br />
wirkt als Kneipier, malt und<br />
reist um die Welt. Er lebte in Rom, New<br />
York und anderen Städten, nirgendwo gefällt<br />
es ihm jedoch so gut wie in Bozen –<br />
für ihn die schönste Stadt der Welt. Wer<br />
bei ihm einkehrt, kann das durchaus<br />
nachvollziehen.<br />
Fotos: beigestellt<br />
186 falstaff okt <strong>2020</strong>
K<br />
ÖCHE WIE MANUEL<br />
ASTUTO SCHAFFEN<br />
ES, BOZENS SEELE<br />
AUF DEN TELLER ZU<br />
BRINGEN: MEDITERRAN<br />
UND ALPIN ZUGLEICH.<br />
Wenn es darum geht, Bozens Seele, also<br />
die Berge und die mediterranen Einflüsse,<br />
kulinarisch zu verknüpfen, kommt man an<br />
einem nicht vorbei: Manuel Astuto, gebürtiger<br />
Bozener, schafft genau das scheinbar<br />
mühelos im »Restaurant Laurin« im gleichnamigen<br />
Hotel. Astutos Vater ist Sizilianer,<br />
seine Mutter Südtirolerin, und beide Wurzeln<br />
manifestieren sich bis heute in Astutos<br />
Bozener Fusionsküche. Während seiner<br />
Lehr- und Wanderjahre arbeitete er unter<br />
anderem für den 2018 verstorbenen Küchenpapst<br />
Paul Bocuse. Astuto liebt Klassiker,<br />
die er neu zusammensetzt. Bodenständiges,<br />
das er mit modernstem Know-how<br />
verfeinert, Südtiroler Gerichte, denen er<br />
eine sizilianische Note verleiht. Der<br />
Gast soll sich an seine Gerichte erinnern<br />
– und das scheint zu funktionieren,<br />
wie er erzählt: »2015<br />
liebte ein Gast unser Trüffelrisotto so sehr,<br />
dass er mich sogar zur Hochzeit seiner<br />
Tochter in Hollywood einfliegen und dort<br />
aufkochen ließ«, berichtet der Chef stolz.<br />
Das Wirtshaus »Löwengrube« am Zollstangenplatz<br />
existiert bereits seit dem Jahr<br />
1543 und zählt zu den Institutionen der<br />
Stadt. Chefkoch Michael Meister, der hier<br />
wirkt, zählt zu den Protagonisten der hiesigen<br />
jungen Gastroszene. In der »Löwengrube«<br />
trifft Moderne auf Tradition, was<br />
sich rein visuell im Interieur niederschlägt.<br />
Kraftvolles, modernes Design und historische<br />
Wirtshausatmosphäre gehen Hand<br />
in Hand. Meister, der noch nicht einmal<br />
30 Jahre alt ist, begeistert mit experimentierfreudiger<br />
Küche auf hohem Niveau<br />
und traditionellen Gerichten mit modernen<br />
Akzenten. Zum ungezwungenen Restaurant<br />
gehört außerdem eine Weinbar mit man-<br />
<<br />
Entspannung auf höchstem<br />
Niveau bietet das »Hotel<br />
Turm« in Völs am Schlern.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
187
eise / BOZEN<br />
Das »Parkhotel Laurin« beheimatet<br />
eines der besten Restaurants der Stadt.<br />
IN DEM ORT TISENS<br />
FINDET EINMAL IM<br />
JAHR DAS »KESCHTN-<br />
RIGGL« STATT – DAS<br />
FEST FÜR LIEBHABER<br />
VON EDELKASTANIEN.<br />
Im Herbst ein Traum: die Weinberge<br />
der Südtiroler Weinstraße.<br />
><br />
nigfaltiger Auswahl. Hier lassen<br />
sich genussvoll und wohl versorgt<br />
ganze Nächte verbringen.<br />
RAUS AUS DER STADT<br />
Einmal in Bozen, sollte man sich aber nicht<br />
nur auf die Stadt konzentrieren. Auch das<br />
Umland bietet Gourmets viele kulinarische<br />
Höhepunkte. Da wäre natürlich die berühmte<br />
Südtiroler Weinstraße mit ihren unzähligen<br />
hervorragenden Kellereien, aber<br />
auch viele empfehlenswerte Restaurants,<br />
die nur einen Steinwurf entfernt liegen. Lediglich<br />
dreißig Minuten mit dem Auto dauert<br />
es beispielsweise, bis man Tisens erreicht,<br />
eine kleine Gemeinde im Süden des<br />
Etschtals mit knapp 1600 Einwohnern, die<br />
vor allem für die Tisner Edelkastanien bekannt<br />
ist. Jährlich findet hier das »Keschtnriggl«<br />
statt, ein großes Fest, bei dem es um<br />
nichts anderes als die Edelkastanie geht,<br />
das einstige Grundnahrungsmittel der Region.<br />
Hier findet sich auch das Restaurant<br />
»Zum Löwen« von Anna Matscher. Die<br />
Quereinsteigerin war lange Zeit die einzige<br />
Sterneköchin Südtirols. Bevor sie den<br />
Kochlöffel schwang, kurierte sie verspannte<br />
Nacken, war als<br />
Masseurin tätig.<br />
Die alten Holzbalken,<br />
die Verglasungen und der kleine Innenhof<br />
verleihen der Scheune, in der sich ihr Restaurant<br />
befindet, eine besondere Atmosphäre.<br />
Die Stammgäste schätzen das familiäre<br />
Klima, das hier herrscht. Eigentlich wollte<br />
Matscher aus dem »Löwen« ein gutbürgerliches<br />
Gasthaus machen, Gastrotester hatten<br />
aber andere Pläne mit ihr: Vor rund<br />
zwanzig Jahren kam unerwartet der erste<br />
Michelin-Stern und war nach vier Jahren<br />
schon wieder weg. 2007 kam er zum zweiten<br />
Mal und ist seitdem fixer Bestandteil<br />
des »Löwen«. Matschers Küche setzt auf<br />
perfekte Rohstoffe, vieles davon wächst vor<br />
der Haustür im knapp 600 Quadratmeter<br />
großen Garten. Matschers Stil ist lebendig,<br />
frisch und sorgt immer wieder für Überraschungen.<br />
Ihr Mann Luis Matscher, Patron<br />
des Restaurants, sorgt mit seinen perfekt<br />
auf die Gerichte seiner Frau abgestimmten<br />
Weinbegleitungen für das sogenannte Tüpfelchen<br />
auf dem i. Eine ideale Symbiose,<br />
wie sie nur das alpin-mediterrane Bozen<br />
bescheren kann.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
188 falstaff okt <strong>2020</strong>
Schau<br />
auf dich,<br />
schau<br />
auf mich.<br />
emeinsam<br />
gegen<br />
Corona<br />
Mit folgenden<br />
Empfehlungen<br />
im Herbst<br />
Regelmäßig Hände waschen!<br />
Mindestens 1 Meter Abstand halten!<br />
In Innenräumen einen Mund-Nasen-<br />
Schutz tragen!<br />
Krank? Zuhause bleiben!<br />
Räume intensiv lüften!<br />
Die „Stopp Corona“-App verwenden!<br />
#schauaufdich
eise / BOZEN<br />
Josef-Innerhofer-Straße 2, 39057 St.<br />
Michael-Eppan<br />
T: +39 0471 662249, zur-rose.com<br />
Schmelztiegel alpiner<br />
und mediterraner Küche :<br />
das »Restaurant Laurin«.<br />
IN VIAGGIO<br />
Chef Claudio Melis ist weit gereist: Nach<br />
Stationen in Sardinien, den Dolomiten und Dubai<br />
landete er wieder in Bozen. Sein »Ristorante In<br />
Viaggio« befindet sich inmitten eines zauberhaften<br />
Gartens im Herzen von Bozen. Anspruchsvolle<br />
Küche für Feinschmecker.<br />
Piavestraße 15, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 1684878, inviaggioristorante.com<br />
HOTELS<br />
HOTEL TURM *****<br />
Historisches Luxushaus am Fuße der Dolomiten.<br />
Versprüht familiäres Ambiente und besticht<br />
mit einer umfangreichen Kunstsammlung von<br />
Beuys bis Dix. Turmwirt Stephan Pramstrahler verwöhnt<br />
zudem mit bodenständiger, experimentierfreudiger<br />
Küche. DZ ab 350 Euro.<br />
Kirchplatz 9, 39050 Völs am Schlern<br />
T: +39 0471 725014, hotelturm.it<br />
GASTHOF KOHLERN ***<br />
Ein Ausflugsgasthaus mit atemberaubender<br />
Aussicht. Hier liegt einem die Welt zu Füßen.<br />
Saisonale und regionale Küche mit vielen Südtiroler<br />
Spezialitäten. Schöne Veranda, hübscher<br />
Garten und authentische Zimmer. DZ ab 150 Euro.<br />
Kohlern 11, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 329978<br />
kohlern.com<br />
HOTEL SALTUS ****<br />
Direkt am Waldrand gelegen, auf 1110 Metern,<br />
hoch auf dem Berg und doch nur einen Katzensprung<br />
von Bozen entfernt. Authentisches, elegantes<br />
Haus für Naturliebhaber. DZ ab 280 Euro.<br />
Freigasse 8, 39050 Jenesien<br />
T: +39 0471 1551190, hotel-saltus.com<br />
BARS<br />
BANCO 11<br />
Die winzige Vinothek der Finnin Birgitta Puustinen,<br />
umgeben von Obst- und Lebensmittelständen, ist<br />
eine Oase des guten Trinkens und ebensolcher<br />
Appetithäppchen. Hier gibt es auch frische Austern<br />
zu schlürfen.<br />
Obstplatz 11, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 1922845<br />
FISCHBÄNKE<br />
Wirt Rino »Cobo« Zullo ist ein wahrer Lebenskünstler,<br />
seine Location in der Fußgängerzone eine<br />
Stätte der Begegnung. Hier wird Lebensgefühl<br />
großgeschrieben. Frische Tomaten vom Markt mit<br />
Rucola und Mozzarella, Käseplatte, Salami – in der<br />
Einfachheit liegt die Kraft!<br />
Dr.-Josef-Streiter-Gasse 28, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 971714<br />
FREIRAUM MUMI<br />
Selbst gemachte Focacce, unzählige Tomatensorten<br />
und Wein aus eigenem Anbau. Das lässt sich in<br />
romantischer Weinbergatmosphäre in der Weinbar<br />
»FreiRaum mumi« genießen.<br />
Rentscher-Straße 66, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 93090<br />
RESTAURANTS<br />
ZUM LÖWEN<br />
Das Ambiente: eine gekonnte Mischung aus<br />
Tradition und Moderne im alten Hof. Anna Matscher<br />
bietet als einzige weibliche Sterneköchin<br />
Südtirols Gerichte mit viel herzhaftem Geschmack.<br />
Im Saal sorgt Ehemann Luis Matscher für den<br />
perfekten Weingenuss.<br />
Hauptstraße 72, 39010 Tisens<br />
T: +39 0473 920927, zumloewen.it<br />
ZUR ROSE<br />
Herbert Hinter vom Restaurant »Zur Rose«<br />
ist ein Ausnahmekoch und zählt schon seit langer<br />
Zeit zur Kochelite Südtirols. Seine Kreationen sind<br />
immer ein kulinarisches Erlebnis. Frau Margot<br />
serviert den passenden Tropfen dazu.<br />
Genuss im<br />
»Restaurant Rose«.<br />
RESTAURANT LAURIN<br />
Prachtvolles Stadthotel mit legendärer Bar.<br />
Chefkoch Manuel Astuto, halb Südtiroler, halb<br />
Sizilianer, kocht hier auf beständig hohem Niveau.<br />
Er zählt zu den besten Köchen Südtirols.<br />
Laurinstraße 4, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 311000, laurin.it<br />
LÖWENGRUBE<br />
Gehobene Gastronomie, leger, gepflegt,<br />
minimalistisch und immer gemütlich – so lautet<br />
das Motto im Wirtshaus »Restaurant Löwengrube«.<br />
Tolle Enothek mit über 1000 Weinetiketten.<br />
Zollstange 3, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 970032, loewengrube.it<br />
VÖGELE<br />
Als gastronomisches »Wohnzimmer der Bozner«<br />
versteht sich das altehrwürdige Restaurant<br />
und wird dem Claim mit kulinarischer Traditionspflege<br />
auf verlässlich hohem Niveau gerecht.<br />
Goethestraße 3, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 973938, voegele.it<br />
GASTHAUS PATSCHEIDER HOF<br />
15 Minuten Autofahrt von Bozen auf den Ritten,<br />
den Bozner Hausberg, und schon wähnt man<br />
sich im beschaulichen Dorf Signat in einer anderen<br />
Welt: in einer, in der beste Südtiroler Spezialitäten<br />
in einzigartigem Ambiente genossen werden können.<br />
Signat 178, 39054 Ritten<br />
T: +39 0471 365267, patscheider-hof.com<br />
PATAUNER<br />
Draußen sitzt man lauschig unter einer Weinlaube<br />
und mächtigen Bäumen. Bereits in vierter<br />
Generation verwöhnen die Gastgeber mit Schlutzkrapfen,<br />
Kartoffel-Gröstl, Wild- und Steinpilzgerichten<br />
und geschmorter Kalbsstelze. Fein ist das<br />
hausgemachte Semifreddo. Großartige Gasthausküche!<br />
Bozner Straße 6, 39018 Terlan<br />
T: +39 0471 918502, restaurant-patauner.net<br />
RESTAURANT 37<br />
Im obersten Stockwerk des Sportler-Alpin-<br />
Flagship-Stores unter den Bozner Lauben wartet<br />
einen moderne, alpine Küche. Als Beilage wird<br />
dazu ein herrlicher Blick über die Dachlandschaft<br />
der Bozener Altstadt serviert.<br />
Lauben 37, 39100 Bozen<br />
T: +39 0471 979654, restaurant37.com <<br />
Fotos: beigestellt<br />
190 falstaff okt <strong>2020</strong><br />
95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.at
Die Welt hat<br />
sich verändert.<br />
Entdecken<br />
wir sie neu.<br />
Die schönsten Städte ganz neu erkunden –<br />
mit Austrian. #WeAreAustrian
eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />
Im steirischen »Loisium Wine &<br />
Spa Hotel« finden Wellness<br />
und Wein auf die denkbar<br />
schlüssigste Art zueinander –<br />
und bieten so Genuss für Leib<br />
und Seele.<br />
Foto: Mischa Nawrata<br />
192 falstaff okt <strong>2020</strong>
GENUSS<br />
FÜR ALLE<br />
SINNE<br />
Körper, Geist und Seele gleichermaßen Gutes tun – auf keine Art<br />
lässt sich dieses Ziel erfüllender umsetzen als in einem der<br />
zahlreichen heimischen Wellness-Hotels. Hier trifft ganzheitliche<br />
Körperpflege auf nachhaltige Entspannung und feinste Kulinarik.<br />
TEXT LUKAS ZIMMER<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
193
eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />
Das modern-stylishe Interieur und<br />
die hervorragende Küche von<br />
Andreas Herbst machen »die<br />
Riederalm« in Leogang zu einem<br />
Fixpunkt für genussaffine<br />
Wellness-Gäste.<br />
Dass Wohlgefühl für Haut und<br />
Gaumen eine gute Kombination<br />
abgeben, lässt sich<br />
schon bei Homer nachlesen –<br />
gönnt der griechische Dich ter-<br />
Urvater dem Helden seiner »Odyssee«<br />
doch bei den Phäaken einmal eine seltene<br />
Abenteuer-Pause und gibt den Rat: »Dann<br />
setzt Wasser zum Sieden im ehernen Kessel<br />
aufs Feuer, dass er, wenn er zuvor sich gebadet,<br />
froher genieße das Mahl.«<br />
Aber auch in <strong>Österreich</strong> lässt sich das<br />
Wohlfühlpaket für alle Sinne bis in die Antike<br />
zurückverfolgen: In der rekonstruierten<br />
römischen Therme von Carnuntum in<br />
Niederösterreich sind es nur ein paar<br />
Schritte vom Caldarium (Warmbad) zur<br />
Schenke. Das damalige Gastro-Angebot<br />
von Gemüse (etwa Zwiebel, roh und im<br />
Ganzen gegessen), Früchten und Brot hat<br />
sich allerdings zum Glück für heutige Spa-<br />
Besucher wesentlich weiterentwickelt, und<br />
das gerade in <strong>Österreich</strong> bis in die lichten<br />
Höhen der Top-Gastronomie und über das<br />
ganze Land verstreut: Es ist beinahe unmöglich,<br />
sich an einem Ort in <strong>Österreich</strong><br />
aufzuhalten, wo nicht in unmittelbarer<br />
Nähe ein Thermenresort mit Spitzenküche<br />
zum schnellen Getaway locken würde.<br />
Naturgemäß besonders hoch ist die Dichte<br />
von Verlockungen in der traditionellen<br />
österreichischen Thermengegend südlich<br />
von Wien. Geografisch am Anfang dieser<br />
»Thermenlinie« steht das niederösterreichische<br />
Bad Erlach mit dem »Linsberg Asia«,<br />
wo das übergreifende Asien-Thema der<br />
Therme auch im Kulinarischen seine Entsprechung<br />
findet. Das bedeutet nicht nur<br />
gute asiatische Küche, sondern oft genug<br />
auch einen spannenden asiatischen Spin zu<br />
europäischer Küche.<br />
HOTSPOT IM SÜDEN<br />
Vor allem aber zwischen dem Burgenland<br />
und der Steiermark kulminiert der heimische<br />
Thermenschwerpunkt: Im Umkreis<br />
von kaum zehn Kilometern können Genießerinnen<br />
und Genießer etwa mit Bad<br />
<<br />
Fotos: Lorenz Masser, Michael Huber/www.huber-fotografie.at,<br />
194 falstaff okt <strong>2020</strong>
DIMAM, VOLORRUME<br />
COMO LUM<br />
VOLESSUNT MOLUPTA<br />
UT QUALEST FACCUST<br />
ACERUM NAM AUT<br />
OVITAQUES NULLA<br />
ARUPIEN ISSITE.<br />
Das »Falkensteiner Balance Resort«<br />
positioniert sich in Stegersbach<br />
als »Adults Only«-Angebot.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
195
eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />
Das Konzept des niederösterreichischen<br />
»Loisium« findet im südsteirischen<br />
»Wine & Spa Resort« eine Fortsetzung<br />
in großem Rahmen.<br />
WEIN, KULINARIK,<br />
WELLNESS UND<br />
MODERNES AMBIENTE<br />
BILDEN IN DER<br />
SÜDSTEIERMARK<br />
EINE VERLOCKENDE<br />
EINHEIT.<br />
<<br />
Tatzmannsdorf, Bad Blumau und Stegersbach<br />
gleich zwischen drei Zielen wählen,<br />
die sowohl mit Wellness als auch mit<br />
Top-Küche verwöhnen.<br />
Im Restaurant »Imago« des »Falkensteiner<br />
Balance Resorts« in Stegersbach etwa<br />
legt man besonderen Wert darauf, dass das<br />
Ganze mehr als nur die Summe seiner Teile<br />
ist. Dort kann man auf Wunsch sogar das<br />
Menü mit Küchenchef Johannes Seper auf<br />
das gewünschte oder medizinisch nötige<br />
Wellness-Programm abstimmen, damit sich<br />
der gesamte Aufenthalt aus einem Guss<br />
genießen lässt. Quasi gleich daneben<br />
bietet die Therme von Bad Blumau<br />
nicht nur die bekannte Optik von<br />
Die Ruhe und Entspanntheit<br />
des burgenländischen<br />
Seewinkels bestimmt auch die<br />
Atmosphäre der »St. Martins<br />
Therme & Lodge«.<br />
Künstler Friedensreich Hundertwasser, sondern<br />
im Restaurant »GenussReich« auch<br />
eine Spezialisierung auf Steaks gepaart mit<br />
der entsprechenden Routine und Finesse bei<br />
Cut und Zubereitung. Küchenchef Johann<br />
Schuster garantiert aber auch an den zahlreichen<br />
anderen kulinarischen Stationen der<br />
Thermenlandschaft Genüsse für alle Geschmäcker<br />
mit dem Versprechen »100 %<br />
Region«. Das Dreigestirn aus erstklassigen<br />
Thermenrestaurants der Gegend wird komplettiert<br />
mit dem »Avita Resort« in Bad<br />
Tatzmannsdorf, wo Küchenchef Martin<br />
Steinkellner im September regelmäßig mit<br />
einer eigenen »Gourmetwoche« die Hauptrolle<br />
beim Thermenaufenthalt übernimmt<br />
und sogar das Wellness-Angebot in den<br />
Hintergrund treten lässt.<br />
Ganz im Süden der Steiermark, in Ehrenhausen,<br />
gleich neben Gamlitz, gibt es mit<br />
dem »Loisium – Wine & Spa Hotel« und<br />
seiner »Weinkuchl« sogar ein Thermenhotel,<br />
das ausschließlich dem Doppelgenuss<br />
von Kulinarik und Wellness gewidmet ist –<br />
und das Ganze wie schon beim »Mutterschiff«<br />
im niederösterreichischen Langenlois,<br />
allerdings in räumlich weitaus größerem<br />
Ausmaß, in modernes Design verpackt.<br />
DIE QUAL DER WAHL<br />
Weiter westlich, im kärntnerischen Bad<br />
Kleinkirchheim, buhlen gleich zwei Resorts<br />
um die Gunst kulinarisch anspruchsvoller<br />
Erholungsuchender: Das Traditionshotel<br />
»Ronacher« setzt dabei auf Slow Food mit<br />
regionalen und saisonalen Lebensmitteln,<br />
mit Kräutern aus dem eigenen üppigen<br />
Kräutergarten, der auch Gästen offen-<br />
<<br />
Fotos: Loisium Suedsteiermatk/Mischa Nawrata, Rudy Dellinger, St. Martins Therme & Lodge_Petr Rigaud<br />
196 falstaff okt <strong>2020</strong>
steht. Noch mehr aus eigener Produktion<br />
kann das gediegene »Hotel Pulverer« in<br />
seiner »Loystub’n« bieten: Die Pulverers<br />
können auf ihre eigene Landwirtschaft, ein<br />
eigenes Damwildgehege und eigenes Fischgewässer<br />
zurückgreifen. In Kärnten außerdem<br />
nicht vergessen sollte man das »Spa<br />
Hotel Seefischer« in Döbriach, das neben<br />
exzellenter, haubengekrönter Küche, die ihre<br />
Inspiration aus dem gesamten Alpe-Adria-<br />
Raum bezieht, mit einer Traumlage am<br />
Millstätter See punkten kann.<br />
Mit Seelage kann auch das »Hotel Salzburgerhof«<br />
in Zell am See aufwarten – und<br />
darüber hinaus mit einem Niveau, das auch<br />
höchste Ansprüche erfüllt: Fünf-Sterne-Superior-Level<br />
erreichen nicht nur die Gastlichkeit<br />
und das Spa-Angebot, sondern seit<br />
Jahren auf konstant hohem Niveau auch die<br />
Kulinarik in der »Salzburgerstube«, wo Küchenchef<br />
Stefan Reiter Salzburger Küche<br />
mit Internationalität verschränkt. Besonders<br />
hochgehalten wird am »Salzburgerhof« zudem<br />
die hohe Kunst der Patisserie, aber<br />
auch sonst bleiben allein durch die Lage –<br />
mit ihren Vorzügen von Golfplatz bis Piste<br />
vor der Haustür – kaum Wünsche offen.<br />
Mit Traumlage im Hinblick auf die Wintersaison<br />
kann im Salzburgerischen allerdings<br />
auch das »Romantik Hotel Gmachl« vulgo<br />
»Elixhauser Wirt« aufwarten. Der älteste<br />
Familienbetrieb <strong>Österreich</strong>s hat sich zuletzt<br />
zur Umbenennung entschieden,<br />
gleich geblieben sind die bisherigen<br />
Vorzüge des Spa-<br />
Hotels, darunter der<br />
Infinity-Pool mit Blick auf die Salzburger<br />
Bergwelt, die herzhaften und regionalen<br />
Kreationen von Küchenchef Christian Kastenmeier<br />
und die hauseigene Linie an Pflegeprodukten.<br />
Auf höchstem Niveau – allein<br />
schon geografisch, weil direkt neben der<br />
Talstation der Leoganger Bergbahnen – befindet<br />
sich auch »die Riederalm«. Eine<br />
großzügige Spa-Landschaft – inklusive vieler<br />
Angebote für Kinder – wird flankiert<br />
von einer Gourmet-Küche, für die der Sohn<br />
des Hauses, Andreas Herbst, verantwortlich<br />
zeichnet. Er setzt dabei auf einen kreativen<br />
Umgang mit kulinarischen Fixpunkten der<br />
lokalen Küche.<br />
WELLNESS BERGWÄRTS<br />
Westlich von Salzburg besteht an der Kombination<br />
von Kulinarik, Wellness und Bergwelt<br />
naturgemäß ebenfalls kein Mangel, hier<br />
mit einem deutlichen Schwerpunkt auf wirklich<br />
luxuriöse Angebote: An der Spitze<br />
steht dabei wohl das »Ifen<br />
Hotel« der Travel-Charme-<br />
Gruppe im Vorarlber-<br />
<<br />
Gediegenes Ambiente (oben), Infinity-Pool mit<br />
Ausblick und grenzenloser Genuss auch auf<br />
dem Teller im »Romantik Hotel Gmachl«.<br />
Fotos: beigestellt<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
197
eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />
Die »Private Spa Villas«<br />
in Geinberg bieten die<br />
Krönung an intimem<br />
Luxus im Thermen resort.<br />
Chef de Cuisine Peter Reith mayr in stimmigem<br />
Ambiente und mit offener Schauküche<br />
überrascht – auch wenn man sich nicht für<br />
seine Carte Blanche entscheidet, bei der die<br />
Gäste vorab nicht wissen, was sie in der<br />
Menüfolge erwarten wird. Bemerkenswert<br />
außerdem im Bereich der High-End-Angebote<br />
im Hinblick auf Wellness und Kulinarik<br />
ist, dass hier nicht darauf vergessen<br />
wird, dass Gourmets auch Eltern sein können<br />
und mit ihrem Nachwuchs urlauben –<br />
das »Aqarium« heißt auch kleine Gäste<br />
mit einer eigenen Kinderkarte willkommen.<br />
<<br />
ger Kleinwalsertal und dessen »Kilian<br />
Stuba«, die Küchenchef Sascha Kemmerer<br />
schon seit Jahren auf dem Top-Niveau aller<br />
österreichischen Gourmet-Angebote hält.<br />
Das hauseigene »Puria Spa« kann es mit einer<br />
Fläche von 2300 Quadratmetern schon<br />
mit so manchen ausgewachsenen Thermenangeboten<br />
aufnehmen. Alpine Luxury, Gourmet<br />
& Spa hat sich im Tirolerischen auch<br />
das Lermooser »Hotel Post« auf die Fahnen<br />
geheftet. Das brachte für das erst 2017 ausgebaute<br />
Wellness-Angebot nicht nur den European<br />
Health & Spa Award, sondern seit<br />
Jahren auch Auszeichnungen für die alpine<br />
Haute Cuisine von Thomas Strasser.<br />
Kulinarische Höhenflüge bietet einige Täler<br />
weiter südlich auch die »Hubertus Stube«<br />
im »Spa-Hotel Jagdhof« in Neustift im<br />
Stubaital. Küchenchef Boris Meyer setzt dabei<br />
demonstrativ kulinarische Fixpunkte<br />
Das »Falkensteiner<br />
Balance Resort«<br />
(oben und Kreis)<br />
bietet individuell<br />
maßgeschneiderte<br />
Kulinarik.<br />
der Alpen in Bezug zu Elementen internationaler<br />
Küche. Das kulinarische Spitzenniveau<br />
findet seine Entsprechung in Wellness-<br />
Angeboten wie großzügigen Pool- und<br />
Saunalandschaften, dem Spa-Chalet des<br />
Hauses und dem Private Spa.<br />
Private Spa ist auch das Stichwort für das<br />
exklusivste Angebot des Thermenkomplexes<br />
Geinberg im oberösterreichischen Innviertel:<br />
Neben dem Vier-Sterne-Superior-Hotel des<br />
Vamed-Vitality-Verbunds stechen hier vor<br />
allem die »Geinberg5 Private Spa Villas«<br />
hervor: Die 21 Bungalows, die mit viel Platz<br />
für Privatsphäre rund um einen Schwimmteich<br />
angeordnet sind, verfügen unter anderem<br />
über je eine eigene Sauna, offenen Kamin,<br />
beheizten Außen-Whirlpool, Butler-<br />
Service und andere Annehmlichkeiten. Noch<br />
dazu liegen sie gleich neben dem hauseigenen<br />
Gourmet-Restaurant »Aqarium«, wo<br />
RUNDUM ENTSPANNT<br />
Verlockende Angebote für kulinarisch<br />
interessierte Erholungsuchende<br />
hält Vamed Vitality auch<br />
in Niederösterreich und dem Burgenland<br />
– und damit von Wien<br />
aus schneller erreichbar – bereit:<br />
Die »St. Martins Therme & Lodge«<br />
im burgenländischen Seewinkel sorgt<br />
dabei für Genuss nicht nur durch solide<br />
Gastronomie und vielfältige Angebote für<br />
Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten,<br />
sondern auch durch die entspannte<br />
und entspannende Atmosphäre im »St.<br />
Martins Restaurant«. Der Standort in Laa<br />
wiederum sieht sich kulinarisch den Ansprüchen<br />
der Lage im Weinviertel verpflichtet:<br />
Empfehlenswert auch für Tagesgäste<br />
sind etwa die Brunches mit ihren wechselnden<br />
Themen, die bekanntes kulinarisches<br />
Repertoire von »Erntedank« über »Wild &<br />
Kürbis« bis hin zu »Martini-Gans« und<br />
»Weihnachtlichem Truthahn« mit gewitzten<br />
Variationen neu interpretieren. Als Special<br />
auf der Wellness-Seite kann die Therme<br />
ihren »Silent Spa«-Schwerpunkt ins Treffen<br />
führen.<br />
SÜSSES TROSTPFLASTER<br />
Jene schließlich, denen in Wien die Zeit<br />
oder Möglichkeit für einen Thermen-Ausflug<br />
in die Bundesländer fehlt, bekommen<br />
zumindest ein süßes Trostpflaster: Immerhin<br />
lockt gleich neben der »Therme Wien«<br />
das Stammhaus der »Kurkonditorei Oberlaa«<br />
mit Patisserie auf hohem Niveau – und<br />
damit auf jeden Fall mit einer Gelegenheit,<br />
voll Erleichterung und Dankbarkeit über<br />
2000 Jahre alte Zwiebeln nachzudenken.<br />
<<br />
Fotos: Walter Luttenberger Photography, beigestellt<br />
198 falstaff okt <strong>2020</strong>
Das Wasser zum Essen.<br />
nachhaltig #jungbleiben
eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />
So traditionell-rustikal<br />
sich das »Spa Hotel<br />
Jagdhof« beim Ambiente<br />
gibt, so sehr ist doch<br />
die Küche auf der<br />
Höhe der Zeit.<br />
KILIAN STUBA<br />
Das gastronomische Top-Angebot im Wellness-Umfeld,<br />
nicht nur in Vorarlberg, sondern im<br />
ganzen Land. Wer hinwill, sollte sich beeilen – oder<br />
aber Zeit lassen: Den größten Teil des Novembers<br />
ist das Hotel geschlossen, um sich für die Wintersaison<br />
zu rüsten.<br />
Travel Charme Ifen Hotel<br />
Oberseitestraße 6, 6992 Hirschegg<br />
T: +43 5517 608540<br />
travelcharme.com/hotels/ifen-hotel<br />
AQARIUM<br />
So verspielt das Ambiente – das Restaurant<br />
trägt seinen Namen nicht zufällig – , so grundlegend<br />
die Speisekarte: Gerichte, auf das Wesentliche<br />
konzentriert und auf die bestmögliche Art<br />
zubereitet; auf Wunsch auch per Butler in die eigene<br />
»Private Spa Villa« geliefert.<br />
Therme Geinberg<br />
Thermenstraße 13, 4943 Geinberg<br />
T: +43 7723 85012585<br />
aqarium.at<br />
POST GOURMET STUBE<br />
Schwimmen oder Saunieren mit Panoramablick<br />
auf die Zugspitze, um die Wartezeit auf die<br />
traditionell hochklassige Küche des Teams von<br />
Küchenchef Thomas Strasser zu verkürzen: kein<br />
Wunder, dass das »Hotel Post« auf ein solides Maß<br />
an Stammgästen verweisen kann.<br />
Hotel Post Lermoos<br />
Kirchplatz 6, 6631 Lermoos<br />
T: +43 5673 22810<br />
post-lermoos.at<br />
HUBERTUS STUBE<br />
Von der rustikalen Optik und Spielereien wie<br />
der knallkitschigen »Fondue-Gondel« sollte man<br />
sich nicht täuschen lassen: Ansprüche an Kulinarik,<br />
Wellness und Erholung werden hier sehr ernst<br />
genommen – und auch erfüllt.<br />
Spa-Hotel Jagdhof<br />
Scheibe 44, 6167 Neustift im Stubaital<br />
T: +43 5226 2666<br />
hotel-jagdhof.at<br />
SALZBURGERSTUBE<br />
Als wären der Zeller See, die Schönheiten des<br />
Pinzgaus und die Wintersport-Möglichkeiten nicht<br />
genug: Das »Hotel Salzburgerhof« bietet genug<br />
Wellness und kulinarischen Genuss, dass man den<br />
Fuß nicht vor die Tür setzen müsste.<br />
Hotel Salzburgerhof<br />
Auerspergstraße 11, 5700 Zell am See<br />
T: +43 6542 765, salzburgerhof.at<br />
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RESTAURANT-<br />
GUIDE APP<br />
RESTAURANT GMACHL<br />
»Das Beste für Leib und Seele« will die Familie<br />
Gmachl, vormals »Elixhausner Wirt«, ihren Gästen<br />
bieten. Das bedeutet solide Qualität, die sich<br />
nicht verstecken muss oder will – wie auch die<br />
Rezepte des Küchenchefs auf der Homepage zeigen,<br />
die Inspiration zum Nachkochen bieten.<br />
Romantik Hotel Gmachl<br />
Dorfstraße 14, 5161 Elixhausen<br />
T: +43 662 4802120<br />
gmachl.com<br />
RESTAURANT RIEDERALM<br />
Vater Friedl kümmert sich um Hotel, Spa-<br />
Angebote für Erwachsene und Wasserspaß für die<br />
kleinen Gäste gleichermaßen. Sohn Andreas hält in<br />
der Küche währenddessen die Fahnen des Genusses<br />
hoch; beides auf hohem Niveau und mit internationalem<br />
Stil, der denkbar weit von jeglicher älplerischer<br />
Provinzialität entfernt ist.<br />
Rain 100, 5771 Leogang<br />
T: +43 6583 7342<br />
riederalm.com<br />
IMAGO<br />
In der offenen Schauküche des »Adults<br />
Only«-Resorts werden lokale Spezialitäten mit<br />
Ausflügen ins Asiatische und Mediterrane zubereitet,<br />
die »Atrium Bar« des Resorts erfreut vor allem<br />
Whisk(e)y- und Gin-Freunde mit einer für Thermen<br />
ungewöhnlich reichhaltigen Auswahl.<br />
Falkensteiner Balance Resort Stegersbach<br />
Panoramaweg 1, 7551 Stegersbach<br />
T: +43 3326 55155<br />
falkensteiner.com/stegersbach<br />
<<br />
Fotos: michael huber/www.huber-fotografie.at, Andre Schoenherr<br />
200 falstaff okt <strong>2020</strong><br />
95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.at
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eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />
Das »Imago« des<br />
»Falkensteiner Balance<br />
Resorts« punktet auch mit<br />
stylishem Ambiente.<br />
Das »Travel Charme Ifen Hotel«<br />
in Vorarlberg (l.) bietet Luxus auf<br />
höchstem Niveau. Die Familie<br />
Gmachl in Salzburg (Kreis) steht<br />
für verlässliche Gediegenheit.<br />
RONACHER THERME & SPA RESORT<br />
Dass der Familienbetrieb seit über 100 Jahren<br />
tief in der Region verankert ist, spürt man an<br />
der praktizierten Slow-Food-Philosophie und den<br />
zahlreichen Partnerschaften mit lokalen Produzenten<br />
mit jedem Biss und Schluck.<br />
Thermenstraße 3, 9546 Bad Kleinkirchheim<br />
T: +43 4240 282, ronacher.com<br />
LOYSTUB’N<br />
Dem Schlagwort Regionalität werden die Pulverers<br />
auf ihre Weise gerecht: Vom Fleisch über<br />
den Fisch bis zum Wild kommt alles aus dem eigenen<br />
Betrieb, sogar das Thermalwasser kommt aus<br />
der hauseigenen Quelle.<br />
Thermenwelt Pulverer<br />
Thermenstraße 4, 9546 Bad Kleinkirchheim<br />
T: +43 4240 744, pulverer.at<br />
RESTAURANT SEEFISCHER<br />
Die Küche holt Inspiration und Zutaten aus<br />
dem gesamten Alpe-Adria-Raum, der Spa-Bereich<br />
nutzt das Ambiente des Millstätter Sees perfekt:<br />
Welches Haus sonst kann einen der schönsten<br />
Badeseen des Landes als hauseigenes Sauna-<br />
»Tauchbecken« vorweisen?<br />
Seefischer Romantik Spa Hotel<br />
Fischerweg 1, 9873 Döbriach<br />
T: +43 4246 77120, seefischer.at<br />
RESTAURANT GAUMENFREUDEN<br />
Die Lage im nördlichen Weinviertel macht sich<br />
in der Karte deutlich bemerkbar, am deutlichsten<br />
und mit spannenden Improvisationen über lokale<br />
Traditionen bei immer wieder stattfindenden Brunches<br />
an ausgewählten Sonn- und Feiertagen.<br />
Therme Laa – Hotel & Silent Spa<br />
Thermenplatz 3, 2136 Laa an der Thaya<br />
T: +43 2522 847009602, therme-laa.at<br />
WEINKUCHL<br />
Der große Ableger des niederösterreichischen<br />
»Loisiums« setzt nach bewährtem Rezept auf die<br />
Kombination von Weingenuss und Wellness. Der<br />
Standort mitten in den südsteirischen Weinbergen<br />
gibt auch bei Wein und Kulinarik die Richtung vor.<br />
Loisium Wine & Spa Resort<br />
Am Schlossberg 1a, 8461 Ehrenhausen<br />
T: +43 3453 28800<br />
loisium.com/suedsteiermark<br />
DAS LINSBERG<br />
Der Asien-Schwerpunkt der Therme bringt<br />
nicht nur die Spezialitäten des Kontinents auf den<br />
Teller, sondern oft auch spannende asiatische<br />
Tönungen von europäischen Klassikern.<br />
Thermenplatz 1, 2822 Bad Erlach<br />
T: +43 2627 48000, linsbergasia.at<br />
GENUSSREICH<br />
Küchenchef Johann Schuster kocht entsprechend<br />
der Gedankenwelt von Friedensreich Hundertwasser,<br />
dessen Ideen der Therme ihren Stempel<br />
aufgedrückt haben, regional und nachhaltig.<br />
Steaks sind die Spezialität des Hauses.<br />
Rogner Bad Blumau<br />
Bad Blumau 100, 8283 Bad Blumau<br />
T: +43 3383 5100, blumau.com<br />
RESTAURANT AVITA RESORT<br />
Küchenchef Martin Steinkellner setzt die Tradition<br />
der herbstlichen »Gourmetwoche« seines<br />
Vorgängers Jürgen Zach fort, bei der das ganze<br />
Thermengeschehen auf kulinarischen Genuss<br />
abgestimmt wird. Oft sorgen auch Themen-Buffets,<br />
meist mit Länder-Themen, für Abwechslung.<br />
Thermenplatz 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf<br />
T: +43 3353 8990, avita.at<br />
ST. MARTINS RESTAURANT<br />
Regionale Zutaten, die sehr entschleunigte Atmosphäre<br />
und ein Salatbuffet, das keine Wünsche<br />
offen lässt, sind die Assets dieses Rückzugsorts im<br />
Seewinkel.<br />
St. Martins Therme & Lodge<br />
Im Seewinkel 1, 7132 Frauenkirchen<br />
T: +43 2172 20500700<br />
stmartins.at<br />
Andreas Herbst erkocht sich in der »Riederalm«<br />
immer mehr begeisterte Stammgäste.<br />
<<br />
Fotos: Dominik Berchtold, Walter Luttenberger Photography, michael Huber/www.huber-fotografie.at<br />
202 falstaff okt <strong>2020</strong><br />
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Daher veredeln wir seit 1842<br />
nur beste österreichische Weine<br />
zu prickelnden Spezialitäten.<br />
UNVERKENNBAR<br />
AUSTRIAN SPARKLING<br />
schlumberger.at
WELLENSPIEL<br />
Wo können sich Geist und Körper besser entspannen<br />
als in den heilenden Quellen eines Thermalhotels?<br />
Zusammen mit kulinarischen Highlights bilden sie<br />
das ultimative Wohlfühlpaket.<br />
204<br />
falstaff okt <strong>2020</strong>
SPA & WELLNESS<br />
Goldener Genussherbst in der<br />
Parktherme Bad Radkersburg<br />
Während man tagsüber in der mehrfach als »Therme<br />
des Jahres« ausgezeichneten Parktherme Bad<br />
Radkersburg die warmen Sonnenstrahlen genießt,<br />
ist morgens und abends in den dampfenden Becken<br />
bereits spürbar, dass der Herbst in großen Schritten<br />
näher kommt. Ein Grund zur Freude – ist ein Thermenbesuch<br />
im Herbst doch ein ganz besonderer<br />
Genuss!<br />
Wenn die Tage wieder merklich kürzer und kühler<br />
werden, tut Thermalwasser in seiner reinsten Form<br />
besonders gut. Aus zwei Kilometern Tiefe strömt<br />
das hochmineralisierte Wasser der Bad Radkersburger<br />
Thermalquelle mit ca. 8000 mg Mineralstoffgehalt<br />
pro Liter an die Oberfläche – die gesundheitsfördernde<br />
und stressreduzierende Wirkung lässt<br />
sich in den 36 °C warmen Thermalwasserbecken<br />
mit sprudelnden Attraktionen auskosten – umrahmt<br />
vom bunten Blattwerk der 5 Hektar großen naturnahen<br />
Parklandschaft.<br />
Herbstliches Wohlgefühl garantiert auch das Saunadorf<br />
der Parktherme – in den acht verschiedenen<br />
Saunen lässt sich bei pflegenden bis belebenden<br />
Aufgüssen herrlich entspannen. Ein besonderer<br />
Tipp für Genießer ist die Parktherme Weinkellersauna,<br />
die in stimmungsvollem Ambiente beweist,<br />
dass Wein & Co. nicht nur im Glas hervorragend<br />
schmecken.<br />
Genauso vielfältig geht es in den Restaurants der<br />
Parktherme zu: Aus steirischer Tafeltraube, Kürbis,<br />
Kren, Käferbohne & Co. zaubert das Team rund um<br />
F&B-Manager Hannes Tinnacher und Küchenchef<br />
Michael Zelko sowohl Klassiker wie steirische<br />
Hühnerrouladen auf Erdäpfelcreme mit Quinoa-<br />
Kürbissaft’l als auch modern Interpretiertes wie<br />
steirische Muskatkürbis-Pannacotta mit Kürbiskernkrokant.<br />
Perfekt abgerundet wird Ihr Thermentag<br />
von den edlen Tropfen der regionalen Winzer.<br />
PARKTHERME BAD RADKERSBURG<br />
Alfred Merlini-Allee 7<br />
8490 Bad Radkersburg<br />
T: +43 3476 26770<br />
info@parktherme.at<br />
parktherme.at<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Helmuth Rier, Harald Eisenberger, Shutterstock; beigestellt<br />
Hotel Warmbaderhof<br />
Gourmetgenuss<br />
& Medical Spa<br />
auf höchstem Niveau<br />
Heilsame Auszeit für Geist und Körper<br />
an jenem ursprünglichen Energiepool,<br />
wo Menschen seit Jahrhunderten die<br />
Kraft und die Wirkung der Natur in<br />
Kärnten erleben. Ein Ort der Ruhe und<br />
Entschleunigung erwartet Gäste im<br />
5-Sterne-Traditionshotel »Warmbaderhof«<br />
in Warmbad-Villach. Neben<br />
der Heilkraft des Thermalwassers und<br />
dem dreifachen Thermenerlebnis hat<br />
die Kulinarik einen hohen Stellenwert.<br />
Küchenchef Jürgen Perlinger und sein<br />
Team legen besonderen Wert auf regionale<br />
Geschmacksvielfalt, nachhaltig<br />
produzierte Lebensmittel und echte<br />
Qualität – Slow Food à la »Warmbaderhof«.<br />
Die preisgekrönte Konditormeisterin<br />
und Patissière Michaela<br />
Neumayr ergänzt das Genussspiel am<br />
Gaumen mit ihren süßen Kreationen.<br />
HOTEL WARMBADERHOF<br />
Kadischenallee 22–24<br />
9504 Warmbad-Villach<br />
T: +43 4242 3001-10<br />
reservierung@warmbaderhof.com<br />
warmbaderhof.com<br />
Kostbare Auszeit im<br />
4* Quellenhotel<br />
Ob warme Sonnenstrahlen oder<br />
kühler Morgentau, im »Quellenhotel<br />
Heiltherme Bad Waltersdorf«<br />
lässt sich der Sommer problemlos<br />
verlängern. Die weitläufige Anlage<br />
rund um das »Quellenhotel« umfasst<br />
rund 14 Hektar Gesamtfläche. Auf<br />
25.000 m 2 Wellness- und Erholungsbereich<br />
in zwei eigenen Thermen<br />
ist Privatsphäre garantiert. Wetterunabhängig<br />
entspannen Sie im<br />
kuscheligen Ambiente oder auf der<br />
weitläufigen Liegewiese.<br />
Dank der Frischwasserzufuhr der<br />
Heiltherme badet man durchgehend<br />
in frischem, heilkräftigem Thermalwasser,<br />
das direkt aus 1,2 Kilometern<br />
Tiefe kommt und die volle Dichte an<br />
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Thermenstraße 111<br />
8271 Bad Waltersdorf<br />
T: +43 3333 500-0<br />
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heiltherme.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 205
eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />
ENDLICH<br />
WIEDER<br />
SERENISSIMA!<br />
Foto: Shutterstock<br />
206 falstaff okt <strong>2020</strong>
Venedig wird seinem wunderbaren Beinamen<br />
»La Serenissima« tatsächlich wieder gerecht<br />
und präsentiert sich dieser Tage ohne Touristenhorden<br />
so heiter und gelassen wie seit Jahrzehnten<br />
nicht mehr. Am allerschönsten: Auch die großen<br />
Attraktionen wie die Basilica oder die Peggy<br />
Guggenheim Collection sind nicht überlaufen.<br />
TEXT SEVERIN CORTI<br />
Keine überfüllten Plätze<br />
und Wege, entspannte<br />
Gondolieri: Venedig präsentiert<br />
sich in diesen Wochen und<br />
Monaten so verführerisch wie<br />
seit Jahrzehnten nicht mehr.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
207
eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />
Entspannter Luxus, wie ihn nur Venedig bietet: Das »St. Regis Venice« ist eine der ersten Adressen der Stadt.<br />
Gäste des »St. Regis« haben mit dem »Gio’s« die<br />
Spitzengastronomie in der eigenen Bleibe.<br />
FREITAG<br />
Zum Appetit- und Hungersammeln auf den<br />
Fischmarkt sowie zu kulturellen Ikonen, damit die<br />
obligatorischen Cicchetti umso besser munden.<br />
V<br />
enedig entwickelt frühmorgens und<br />
spätabends einen ganz besonderen<br />
Zauber. Wir starten also zeitig, um<br />
kurz nach acht Uhr in der Früh, am Fischmarkt<br />
von Rialto, gleich bei der berühmten<br />
Brücke. Das ist die Zeit, wenn die Halle den<br />
Venezianern gehört, beste Ware noch reichlich<br />
vorhanden ist und die Köche der angesagten<br />
Restaurants sich mit Moleche (den<br />
lokalen »Soft shell crabs«, dazu gleich mehr<br />
…), Muscheln aus der Lagune, traditionellem<br />
Sepia samt Tintensäcken und Wildgarnelen<br />
aus der oberen Adria eindecken, die<br />
sich hier nach Jahrzehnten wieder angesiedelt<br />
haben. Die Halle selbst ist ein wunderschöner,<br />
von Gewölben bestimmter Bau, die<br />
hemdsärmelige Marktatmosphäre ein willkommener<br />
Kontrast zur manchmal gar<br />
hübsch herpolierten Fassade der Stadt.<br />
Um neun Uhr sind wir unter den ersten<br />
Besuchern der kaum zehn Minuten entfernten<br />
Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari<br />
in Dorsoduro, einem Meisterwerk der Gotik<br />
und – mit Tizians größtem Werk »Mariä<br />
Himmelfahrt« (7 x 3,6 m!) gesegnet – ein<br />
in vielfacher Hinsicht überwältigender Bau.<br />
Die restliche Sakralkunst, da runter ein weiterer<br />
großer Tizian und ein fantastisches<br />
Kruzifix aus dem 12. Jahrhundert, sollte<br />
man aber auch nicht versäumen. Kirchenkunst<br />
macht besonders hungrig, also<br />
schnell zurück nach Rialto, wo um Punkt<br />
zehn Uhr die »Osteria Naranzaria« (heißt<br />
so nach dem früheren <strong>Magazin</strong> für Zitrusfrüchte)<br />
öffnet und schon fantastische Cicchetti,<br />
Brötchen und andere, frisch frittierte<br />
Köstlichkeiten bereithält.<br />
Damit die kulturellen Pflichten gleich am<br />
Anfang abgehakt werden (und weil es nur<br />
ein paar Minuten zu Fuß sind), geht es solcherart<br />
gestärkt zur Collezione Peggy Guggenheim,<br />
bei der natürlich zuvor Time-Slots<br />
reserviert worden sind: Trotz der Tourismusflaute<br />
ist dieses Juwel mit etlichen<br />
Schlüsselwerken der modernen Kunst nur<br />
mit entsprechender Vorlaufzeit zu besuchen.<br />
Danach ist noch Zeit, bei Piedàterre vorbeizuschauen,<br />
um für die Lieben daheim<br />
ein paar Furlane zu besorgen, die klassischen<br />
Samtschühchen der Gondolieri mit<br />
ihren rutschfesten Sohlen aus recycelten<br />
Fahrradreifen. Das extrem bequeme, an elegante<br />
Espadrilles gemahnende Schuhwerk<br />
eignet sich ideal als Hausschuh, aber auch<br />
für den schnellen Trip in die Stadt.<br />
Jetzt geht es für einen leichten Lunch<br />
zurück ins Hotel, das vergangenes Jahr<br />
direkt am Canal Grande eröffnete »St.<br />
Regis«, konkret in dessen herausragendes<br />
Restaurant »Gio’s«. Dann ist Zeit für eine<br />
köstlichen Siesta am Zimmer – wir sind<br />
schließlich zum Spaß da! Später wird dann<br />
mit Aperitivo in der Bar »All’Arco« im Sestiere<br />
San Polo der Abend eingeläutet, wo<br />
die Fans der köstlichen Cicchetti stets bis<br />
auf die Gasse hinaus stehen. Ein Glas Wein,<br />
ein Spritz al bitter dazu, der Abend kann<br />
beginnen. Fürs Dinner haben wir im nahe<br />
gelegenen »Antiche Carampane« reserviert,<br />
dem Klassiker der venezianischen Fischküche.<br />
Mit etwas Glück sind die bereits<br />
erwähnten Moleche vorrätig, gefolgt von<br />
den legendären Tagliolini con granseola mit<br />
dem ausgelösten Fleisch der Meeresspinne –<br />
köstlich!<br />
><br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
208 falstaff okt <strong>2020</strong>
Ein Besuch in der Peggy<br />
Guggenheim Collection<br />
am Canal Grande (u. und<br />
r.) gehört zu jedem<br />
Venedig-Besuch dazu.<br />
Happy Hour auf<br />
Venezianisch:<br />
Zu den Cicchetti<br />
genannten Snacks<br />
wird Aperol Spritz<br />
oder Prosecco<br />
getrunken.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
209
eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />
Der Südtiroler Spitzenkoch Norbert<br />
Niederkofler hat dem »Arva« mit<br />
seinen Kreationen zusätzlichen<br />
Auftrieb verliehen.<br />
So traditionell das<br />
Ambiente (oben),<br />
so innovativ sind<br />
die Gerichte im<br />
»Quadrino«.<br />
SAMSTAG<br />
Jahrhundertealte Pracht, Klassiker der<br />
Design-Moderne und dann Küche von<br />
Massimiliano Alajmo – und da hat man noch<br />
nicht einmal den Markusplatz verlassen.<br />
Frühstück direkt am Canal Grande, das<br />
ist nur eines der Highlights des exklusiven<br />
»St. Regis«. Mit ein wenig Glück<br />
kann man vom Frühstückstisch aus ein paar<br />
Gondoliere-Lehrlingen dabei zusehen, wie sie<br />
ihre Ruder-Technik mit Wettrennen am kaum<br />
befahrenen Kanal messen – und dabei bemerkenswerten<br />
Speed entwickeln. Das Hotel ist<br />
im hocheleganten italienischen 1950er-Style,<br />
frei nach Designikone Gio Ponti, eingerichtet;<br />
die Terrasse mit dem bezaubernden Garten<br />
am Kanal (nachmittags mit atemberaubend<br />
köstlichen Cocktails!) ist einer der prächtigsten<br />
neuen Orte in Venedig – und das<br />
Healthy Breakfast mit einer Eggs-Benedict-<br />
Abwandlung mit Avocado statt Schinken<br />
genau das Richtige, um sich für einen langen<br />
Tag in Venedig zu wappnen.<br />
Als Erstes pilgern wir zur Basilica am<br />
Markusplatz, der Sakralbau mit seinen<br />
prachtvollen Mosaiken, dem golden schimmernden<br />
Halbdunkel der Kuppeln und den<br />
schwindelerregend schönen Mustern des<br />
Marmorbodens aus dem 11. Jahrhundert ist<br />
schließlich eine der beeindruckendsten Kirchen<br />
der Welt – und jetzt ausnahmsweise<br />
ohne lange Wartechlangen zu besuchen.<br />
Wer danach, Stichwort Kirchenhunger,<br />
Appetit verspürt, stärkt sich im »Quadrino«<br />
von Sternekoch Massimiliano Alajmo am<br />
Markusplatz – der kleine Ableger des luxuriösen<br />
»Quadri« bietet auch gepflegte Kleinigkeiten.<br />
Gleich daneben, ebenfalls am<br />
Markusplatz, ist eine Ikone des italienischen<br />
Designs der 1950er zu entdecken: Das Negozio<br />
Olivetti von Stararchitekt Carlo Scarpa<br />
war einst Ausstellungsraum für die Büromaschinen<br />
des italienischen Herstellers,<br />
nach umfassender Renovierung kann diese<br />
puristisch-elegante Ikone des Modernismus<br />
nun wieder besichtigt werden.<br />
Für den »Pranzo« (das Mittagessen)<br />
haben wir in der nahen, zu Recht gerühmten<br />
»Osteria San Marco« reserviert, wo die<br />
dicken Bigoli in Cassopipa, klassisch venezianische<br />
Pasta mit allerhand Muscheln,<br />
legendär sind. Weil das Wetter so schön<br />
ist, geht es am Nachmittag hinaus auf den<br />
Lido, die Füße ein wenig vom Meerwasser<br />
umspielen lassen und über den herrlichen<br />
Sandstrand spazieren. Weil die Pandemie<br />
uns immer noch im Griff hat und die morbide<br />
Atmosphäre so prächtig zu Venedig<br />
passt, flanieren wir natürlich auch am<br />
legendären »Hotel des Bains« vorbei. Der<br />
prachtvolle Kasten inspirierte bekanntlich<br />
Thomas Mann zu seinem »Tod in Venedig«,<br />
wo er die Lagunenstadt im Griff einer<br />
Choleraepidemie porträtiert. Das Grand<br />
Hotel aber steht seit zehn Jahren leer und<br />
verfällt zusehends. Tadellose Cicchetti gibt<br />
es bei »Da Cri Cri e Tendina« am Lido, wo<br />
die Einheimischen abhängen, aber auch die<br />
Fischgerichte verdienen Beachtung.<br />
Für den Abend ist beim Südtiroler Dreisternekoch<br />
Norbert Niederkofler reserviert,<br />
der im hypernoblen Hotel »Aman« im Palazzo<br />
Papadopoli als Consultant Chef engagiert<br />
wurde. Der Dining Room des Restaurants<br />
»Arva« ist pure Rokoko-Pracht, die<br />
Küche von Executive Chef Da rio Ossola<br />
ein lichterfülltes, vor mediterranen Aromen<br />
übergehendes Erlebnis. ><br />
Fotos: Alex Moling, beigestellt<br />
210 falstaff okt <strong>2020</strong>
Unser Beitrag<br />
zum Klimaziel:<br />
48.000.000 t<br />
weniger CO 2<br />
smart – digital – klimaneutral<br />
Wir stärken mit unseren Kunden den<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Österreich</strong> und<br />
erhalten unsere Welt lebenswert.<br />
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Durch unsere Umwelttechnologien haben wir im letzten Jahr unseren Kunden dazu verholfen, 48 Millionen Tonnen CO 2<br />
einzusparen.
eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />
Mehr Städtereisen-Tipps<br />
für lange Wochenenden:<br />
falstaff.com/longweekend<br />
Die Kirche Le Zitelle auf der Giudecca wird dem<br />
Architekten Andrea Palladio zugeschrieben.<br />
SONNTAG<br />
Übersetzen auf die Insel Giudecca, um<br />
Palladios Architektur, »Harry’s« Dependance<br />
und den Fernblick auf die Serenissima zum<br />
Abschied ausgiebig genießen zu können.<br />
E<br />
in Tag in der beschaulichen Ruhe<br />
der Giudecca ist die beste Art, von<br />
Venedig Abschied zu nehmen. Dazu<br />
gehört natürlich ein Abstecher zu »Harry’s<br />
Dolci«, der Sommer-Dependance dieser legendenumwobenen<br />
Bar-Institution. Hier<br />
sitzt man bei herausragendem<br />
Service mit prachtvollem Venedig-Panorama<br />
direkt<br />
am Wasser und darf<br />
auch einfach nur auf<br />
einen Drink oder ein Eis vorbeischauen.<br />
Andrea Palladios wohl prächtigster Renaissance-Sakralbau,<br />
die Kirche S.S. Redentore,<br />
will natürlich beehrt werden,<br />
ebenso die Kirche San Sebastiano mit sehr<br />
schönen Veronese-Fresken. Vor allem aber<br />
flanieren wir entlang der Fondamenti, um<br />
den einzigartigen Blick auf Venedig zu genießen<br />
– und um entsprechenden Appetit<br />
anzuspazieren, bevor wir die »Trattoria<br />
Altanella« heimsuchen. Auf der Terrasse<br />
über dem beschaulichen Kanal zu sitzen,<br />
ist schon wunderbar. Die Küche mit ihren<br />
viel gerühmten gefüllten Artischocken,<br />
den Gnocchi al nero di seppia<br />
und der köstlichen Frittura<br />
di moleche ist aber die<br />
eigentliche Attraktion<br />
hier. <<br />
Traumblick Richtung<br />
Markusplatz: die<br />
Terrasse von<br />
»Harry's Dolci«.<br />
»Harry’s Dolci«,<br />
die Sommer-<br />
Dependance der<br />
berühmten Bar<br />
auf der Giudecca.<br />
Fotos: Shutterstock, Getty Images, beigestellt<br />
212 falstaff okt <strong>2020</strong>
Gemütlich-urig.<br />
Anker lichten.<br />
46<br />
Treiben lassen.<br />
Original.<br />
Kraft &Kupfer.<br />
Café Central.<br />
47<br />
GENUSS IM GEPÄCK<br />
Jetzt träumen, später reisen:<br />
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fantastische Bilder zu Ihnen nach Hause, mit denen Sie vom nächsten Kurzurlaub träumen können.<br />
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damit Sie sofort starten können, wenn es wieder losgeht.<br />
Das 12 Gourmet-Weekends, Band 3, aus der <strong>Falstaff</strong>-Edition entführt<br />
Sie in zwölf der schönsten Städte: Hamburg, London, Wien, Bologna,<br />
Strassburg, Jerusalem, Lausanne, Alba, München, Istanbul, Moskau, Oslo.<br />
Als Hauptstadt Europas präsentiert sich<br />
Straßburg mondän und modern. Genau so stolz<br />
ist man auf das kulturelle und kulinarische Erbe – von<br />
der Kathedrale bis zu Lebkuchen und Gänseleber.<br />
S trass b urg<br />
FARBENFROHE PRACHT<br />
IM ELSASS<br />
Malerische Schönheit<br />
Alte Fachwerkhäuser,<br />
Blumentöpfe, Kanäle fast wie<br />
in Venedig: Straßburg<br />
ist eine Ansammlung von<br />
Postkartensujets und zieht<br />
scharenweise Touristen an.<br />
Gourmet-Weekend Lausanne<br />
Luxuriöser Chic.<br />
Die Lounge Bar des »Royal Savoy« eignet<br />
sich bestens für einen Aperitif, bevor<br />
man zur Erkundung der Stadt aufbricht.<br />
FREITAG<br />
70 71<br />
Sagenhaftes Schmuckstück.<br />
Für mehr als 100 Mi lionen Euro<br />
wurde das luxuriöse »Royal Savoy«<br />
renoviert. Auch externe Gäste dürfen<br />
im Humidor ihre Zigarren deponieren.<br />
12:00 Zur Stärkung ein<br />
Abstecher in die winzige<br />
>>P'tit Bar < mit Blick<br />
auf die Kathedrale<br />
14:00 Nach dem Besuch im<br />
>>Royal Savoy < Spaziergang<br />
Richtung See zum ehemaligen<br />
Fischerdorf Ouchy<br />
15:30 Flanieren durch das<br />
ehemalige Arbeiterquartier<br />
Le Flon.<br />
18:00 Zum Apéro in der Weinbar<br />
>>Cipriano < einkehren<br />
20:00 Beim Dinner im<br />
altehrwürdigen<br />
>>Le Vieux Lausanne <<br />
den Tag ausklingen lassen<br />
Für Schweiz-Neulinge gibt es kaum eine<br />
bessere Stadt als Lausanne. Die Hauptstadt<br />
des Kantons Waadt ist mit 140.000 Einwohnern<br />
überschaubar groß und bietet eine grandiose<br />
Mischung aus Kultur, Wirtschaft und urbanem<br />
Leben. Regelmäßig wird Lausanne zu einer der<br />
lebenswertesten Städte der Welt gewählt –<br />
Grund genug, diesen Eindruck selbst zu überprüfen.<br />
Bevor wir starten, nehmen wir eine<br />
kleine Stärkung zu uns. Dafür eignet sich die<br />
»P’tit Bar», ein winziges Café im Scha ten der<br />
Kathedrale, das Salate, selbstgemachte Focaccia<br />
und Suppen anbietet. Die Kathedrale heben wir<br />
uns für später auf, wir trinken noch einen der<br />
frisch gepressten Säfte und steigen an der<br />
nahegelegenen Station Bessières in die Metro<br />
Richtung Ouchy – jeder Lausanne-Besucher<br />
bekommt ein kostenloses Ticket für die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel. An der Haltestelle Grancy<br />
steigen wir wieder aus und spazieren Richtung<br />
See, zum ehemaligen Fischerdorf Ouchy, das<br />
längst eingemeindet wurde. Der im Volksmund<br />
Coulée verte genannte Weg führt fast bis ans<br />
Ufer und ist von wunderschönen Häusern im<br />
Jugendstil gesäumt. Zigarrenraucher können<br />
einen Stopp im »Hotel Royal Savoy« machen,<br />
um im Humidor Zigarren zu postieren – externe<br />
Gäste sind ausdrücklich zugelassen, auch<br />
Swatch-Vorstand Marc A. Hayek hat hier sein<br />
eigenes Fach. Nachdem wir einen Blick auf<br />
den Genfersee und das gegenüberliegende<br />
Das »Le Vieux Lausanne« gehört zu den<br />
traditionsreichsten Restaurants der<br />
Stadt. Es wurde 1795 erbaut.<br />
Freitag<br />
Ein Spaziergang am See, eine Shopping-Tour<br />
durch angesagte Boutiquen und ein Apéro in der<br />
Weinbar: So entspannt beginnen wir den Trip.<br />
Bis zur gegenüberliegenden Seite<br />
nach Evian braucht die hübsche Be le-<br />
Époque-Fähre etwa dreißig Minuten.<br />
franzö sische Ufer geworfen haben (die<br />
Fähre fährt eine halbe Stunde bis Evian),<br />
geht es mit der Metro wieder hinauf.<br />
Der Nach mi tag gehört dem ehemaligen<br />
Arbeiterquartier Le Flon,<br />
das sich mit angesagten Boutiquen<br />
(Les Garages) und Galerien zum In-<br />
Viertel entwickelt hat. Nach der Shopping-Tour<br />
ist Zeit für einen Apéro in der<br />
Weinbar »Cipriano«. Wir beschließen den<br />
Tag mit einem Dinner im altehrwürdigen<br />
Restaurant »Le Vieux Lausanne«, das im<br />
Jahr 1795 erbaut wurde und gemütlich-urig<br />
mit viel Holz ein gerichtet ist. Traditionelle<br />
bürgerliche Speisen und ein großer Wein keller<br />
mit etwa 300 Positionen ermöglichen einen<br />
guten Einstieg in die hiesige Küche.<br />
Gourmet-Weekend Wien<br />
Spaziergänger an der Promenade<br />
gehören fest zum Stadtbild.<br />
106 107<br />
Der »Plachu ta« in der<br />
Wollzeile ist eines der beliebtesten – und<br />
gemütlichsten – Wirtshäuser in Wien.<br />
SONNTAG<br />
Beim »Plachu ta« in der<br />
Wo lzeile werden he rliche<br />
Rindfleischgerichte stilecht im<br />
Kupferkessel serviert. Auch<br />
die beliebte Rindfleischsuppe.<br />
10:00 Frühstück im<br />
>>Café Central <<br />
13:00 Lunch im<br />
>>Clementine im Glashaus <<br />
(Tisch im Garten reservieren)<br />
16:00 Aperitivo im<br />
>>Pastamara - Bar con<br />
Cucina < (Cannoli probieren!)<br />
20:30 Tafelspitz beim<br />
>>Plachutta < in<br />
der Wollzeile<br />
Am Sonntag stärken wir uns mit einem Frühstück im<br />
berühmten »Café Central« und besuchen am Abend<br />
eines der nicht minder berühmten Plachutta-Lokale.<br />
Der Sonntag beginnt wieder mit einem<br />
Kaffeehaus-Besuch. Diesmal nehmen wir das<br />
»Café Central«, eine echte Wiener Institution.<br />
1876 gegründet, war das »Central« einst das<br />
literarische Wohnzimmer Wiens, ein geistiges<br />
Zentrum des Fin de Siècle. 250 Zeitungen in<br />
22 Sprachen sowie eine eigene Bibliothek<br />
standen damals den Gästen zur Verfügung,<br />
zu denen Dichter und Literaten wie Karl Kraus,<br />
Anton Kuh und Franz Kafka gehörten. Manche<br />
waren dem Haus völlig verfa len. Der Ka feehausliterat<br />
Peter Altenberg etwa ha te das<br />
»Café Central« sogar als seine Wohnadresse<br />
angegeben und Alfred Polgar fand das »Central«<br />
deshalb so angenehm, weil es »ein Ort für<br />
Menschen ist, die die Zei totschlagen, um<br />
nicht von ihr totgeschlagen zu werden«.<br />
In dieser geschichtsträchtigen Umgebung<br />
haben wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück<br />
gestärkt, für das Mi tagessen wählen<br />
Sonntag<br />
Genuss im Freien.<br />
»Clementine im Glashaus«:<br />
ein Garten mi ten in Wien,<br />
he rliches Essen, to le Weine.<br />
wir ein Lokal in einem der schönsten Hotels<br />
der Stadt: dem »Palais Coburg« mit dem<br />
Gartenrestaurant »Clementine im Glashaus«.<br />
In einem fantastischen Ambiente wird hier<br />
eine gehobene Bistro-Küche serviert,<br />
auf Wunsch werden dazu Weine aus<br />
einem der größten Weinke ler<br />
Europas kredenzt.<br />
Für danach schlagen wir eine<br />
Lokalität in einem anderen Tophotel<br />
vor: das »Pastamara« im »The Ritz-<br />
Carlton, Vienna«, wo schon am Nachmittag<br />
dem Aperitivo gefrönt wird.<br />
Am Abend geht es dann in eines<br />
der Plachu ta-Lokale. Das muss nun<br />
mal sein. Denn wo könnte man einen<br />
besseren Tafelspitz bekommen, als in<br />
einem der Restaurants von Mario Plachu ta.<br />
Und wie viele andere Touristen besuchen wir<br />
deshalb das »Plachu ta« in der Wo lzeile und<br />
delektieren uns an Rindfleischklassikern wie<br />
Hüferschwanzel oder Kavalierspitz.<br />
Einst das Wohnzimmer<br />
berühmter Literaten, heute<br />
eine Touristena traktion.<br />
Aperitivo Time!<br />
Den besten gibt's im »Pastamara«<br />
im »The Ritz-Carlton, Vienna«.<br />
Preis: € 39,90<br />
DAS MAGAZIN FÜR GENIESSEN,<br />
WEIN, ESSEN UND REISEN.<br />
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falstaff.com/abo<br />
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eise / VENEDIG<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
HOTELS<br />
HOTEL ST. REGIS***** (1)<br />
Das frühere »Europa & Regina« am Canal Grande<br />
ist seit der Neuausrichtung eine der edelsten Optionen<br />
nahe dem Markusplatz. Fantastische Terrasse<br />
und großartiger Garten!<br />
San Marco 2159, 30124 Venedig, T: +39 041 2400001<br />
marriott.de/hotels/travel/vcexr-the-st-regis-venice<br />
HOTEL AMAN***** (2)<br />
Der Rokoko-Palazzo Papadopoli wurde zum verschwenderisch<br />
ausgestatteten und dekorierten Luxushotel,<br />
ebenfalls mit Top-Lage am Canal Grande.<br />
Calle Tiepolo Baiamonte 1364, 30125 Venedig<br />
T: +39 041 2707333<br />
aman.com/resorts/aman-venice<br />
HOTEL PALAZZO STERN**** (3)<br />
Entzückendes, mit Antiquitäten ausgestattetes<br />
Hotel mit geschmackvollen Zimmern und einer<br />
Terrasse zum Kanal.<br />
Dorsoduro 2792/A, 30123 Venedig<br />
T: +39 041 2770869, palazzostern.it<br />
AQUAMARE (4)<br />
Stylishes Bed & Breakfast gleich hinter dem<br />
Dogenpalast, mit einer Terrasse, die direkt auf die<br />
Kuppeln von San Marco blickt.<br />
Castello 4544, Calle delle Rasse, 30122 Venedig<br />
T: +39 041 6399982, aquamare.org<br />
AGRITURISMO BASEGÒ (5)<br />
Urlaub am Bauernhof in Venedig? Das B&B auf der<br />
Insel Sant’Erasmo im Nordosten der Stadt macht’s<br />
möglich, mit romantisch-gemütlichen Zimmern zu<br />
leistbaren Preisen.<br />
Via de le Motte 26, 30141 Isola di Sant’Erasmo<br />
T: +39 0379 1633674<br />
facebook.com/agriturismobasego<br />
RESTAURANTS<br />
GIO’S (1)<br />
Das Restaurant des »St. Regis« kocht eine frische,<br />
aktuelle Interpretation der venezianischen Küche.<br />
Hochklassiger Service, fantastische Lage direkt am<br />
Kanal.<br />
San Marco 2159, 30124 Venedig<br />
T: +39 041 2400001, giosrestaurantvenice.com<br />
ANTICHE CARAMPANE (2)<br />
Ristorante mit langer Tradition, in dem die Kunst<br />
der venezianischen Meeresküche auf hohem Niveau<br />
zelebriert wird. Pflichtadresse in Venedig!<br />
Rio Terà de le Carampane 1911, 30125 Venedig<br />
T: +39 041 5240165, antichecarampane.com<br />
OSTERIA SAN MARCO (3)<br />
Sehr gepflegte und charmante Adresse hinter San<br />
Marco. Grandiose Weinkarte!<br />
Calle Frezzaria 1610, 30124 Venedig<br />
T: +39 041 5285242, osteriasanmarco.it<br />
TRATTORIA ALTANELLA (4)<br />
Sorgfältige Fischküche und sehr romantische Terrasse<br />
an dieser Traditionsadresse auf der Giudecca.<br />
Calle de le Erbe, Giudecca 268, 30133 Venedig<br />
T: +39 041 5227780<br />
facebook.com/altanellavenezia<br />
ARVA (5)<br />
Das Restaurant im »Aman Hotel« lockt mit einer<br />
von Dreisterner Norbert Niederkofler geprägten<br />
Küchenlinie in denkbar luxuriösem Ambiente.<br />
Calle Tiepolo Baiamonte 1364, 30125 Venedig<br />
T: +39 041 2707714<br />
aman.com/resorts/aman-venice/dining-arva<br />
HARRY’S DOLCI (6)<br />
Die Sommer-Dependance der legendenumwobenen<br />
Bar bietet eine entspannte Terrasse auf der<br />
Giudecca – hier darf man auf einen Drink ebenso<br />
vorbeikommen wie auf ein großes Menü.<br />
Sestiere Giudecca 773, 30133 Venedig<br />
T: +39 041 5224844, cipriani.com/eu/harrys-dolci<br />
QUADRINO (7)<br />
Der Ableger des luxuriösen »Quadri« von Dreisternekoch<br />
Massimiliano Alajmo bietet entspannte Köstlichkeiten<br />
in historischem Rahmen am Markusplatz.<br />
Piazza San Marco 121, 30124 Venedig<br />
T: +39 041 5222105, alajmo.it/en/sezione/quadrino<br />
OSTERIA DELL’OVO (8)<br />
Solide Küche aus hochqualitativen, möglichst lokalen<br />
Zutaten sowie traumhafte Cichetti. Stylishes<br />
Ambiente in den historischen Gemäuern der früheren<br />
Gran Canal Travel Agency.<br />
San Marco 4759, 30124 Venedig<br />
T: +39 041 5209889, osteriadellovo.com<br />
WEINBARS & MEHR<br />
BAR ALL’ARCO (1)<br />
Traditionsreiche Weinbar mit reichhaltiger Auswahl<br />
an Cicchetti im Stadtteil San Polo.<br />
Campo San Polo 436, 30125 Venedig<br />
T: +39 041 5205666<br />
facebook.com/AllArco-Venezia-436<br />
OSTERIA NARANZARIA (2)<br />
Gleich bei der Rialtobrücke bietet das nach einem<br />
früheren Zitrusmagazin benannte Lokal feine,<br />
frisch gemachte Häppchen zu kühlen Drinks – aber<br />
auch gepflegte Speisen.<br />
Sotoportego del Bancogiro 130, 30125 Venedig<br />
T: +39 041 7241035, naranzaria.it<br />
VINO VERO VENEZIA (3)<br />
Die venezianische Niederlassung des Bio-Weinhändlers<br />
bietet sich nicht nur zum genussvollen<br />
Stopp, sondern auch gleich zum Wein-Shopping an.<br />
Cannaregio 2497, 30100 Venedig<br />
T: +39 041 2750044, vinovero.wine/luoghi/venezia<br />
DA CRI CRI E TENDINA (4)<br />
Cicchetti und ein Glas Wein – genau das, was man<br />
nach einem ausgedehnten Spaziergang am Strand<br />
des Lido braucht. Hier genießt man es im Kreise<br />
von Einheimischen.<br />
Via Sandro Gallo 159/A, 30126 Venedig<br />
T: +39 041 5265428<br />
facebook.com/Da-Cri-Cri-e-Tendina<br />
SHOPPING<br />
PIEDÀTERRE (1)<br />
Hier gibt es die klassischen Furlane der Gondolieri,<br />
entzückendes Samt-Schuhwerk mit Sohlen aus<br />
alten Fahrradschläuchen: farbenfroh, stylish,<br />
extrem bequem!<br />
San Polo 60, 30125 Venedig<br />
T: +39 041 5285513, piedaterre-venice.com<br />
IKarte: Stefanie Hilgarth<br />
214 falstaff okt <strong>2020</strong>
SWEET TASTE OF LOFT<br />
Sie mögen es süß?<br />
Ab September serviert Das LOFT jeden Mittwoch, auf Wunsch,<br />
das TASTE OF LOFT Menü einmal gänzlich anders.<br />
6 Gänge himmlischer Dessertkreationen von<br />
Das LOFT Sweet & Savory Designerin Annette Fauma<br />
und die beste Aussicht über die Dächer Wiens warten darauf Sie<br />
zu verwöhnen!<br />
Ab 09.09.<strong>2020</strong><br />
18:00 – 23:00 Uhr<br />
EUR 99,- pro Person inklusive garantiertem Fensterplatz<br />
EUR 51,- pro Person Getränkebegleitung<br />
Reservierung unter www.dasloftwien.at<br />
OKTOBER <strong>2020</strong><br />
IMPRESSUM<br />
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />
FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />
Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />
ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />
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REDAKTIONSORT DES MEDIENINHABERS<br />
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Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />
der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften<br />
und Druckwerken aller Art unter der<br />
Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />
Mitglied der <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Auflagenkontrolle<br />
Mitglied des Verbands<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Zeitungen<br />
201920021<br />
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Wolfgang M. Rosam<br />
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CHEF VOM DIENST Lukas Zimmer<br />
SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />
REDAKTIONSASSISTENTIN Anja Kleinschuster, B. A.<br />
CREATIVE DIRECTOR Anton-Georg Kiener<br />
GRAFIK Isabella Gröller, Milena Hammerschmied<br />
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PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />
PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />
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CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />
REDAKTION WESTÖSTERREICH<br />
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REDAKTION ITALIEN Dr. Othmar Kiem<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
AUTOREN<br />
Alexander Bachl, Severin Corti, Philipp Elsbrock,<br />
Dr. Marlies Gruber, Benjamin Herzog, Alex. Hesse,<br />
Othmar Kiem, Tobias Müller, Michael Pech, Joachim<br />
Riedl, Dr. Ulrich Sautter, Simon Staffler, Dominik<br />
Vombach, Thomas Weber<br />
FOTOGRAFEN Konrad Limbeck<br />
ILLUSTRATORIN Gina Mueller, Stefanie Hilgarth<br />
LEKTOREN Dr. Monika Redlin, Mag. Sabine Schmidt,<br />
Mag. Petra Schwaiger, Marjeta Wakounig<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
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Ronald Tomandl, MSc.<br />
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Christiane Ceccarelli (Anzeigenkoordination)<br />
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Benedikt Hesoun (Advertorial-Manager)<br />
HERSTELLER<br />
Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
VERTRIEB<br />
Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />
Urstein Süd 13, 5412 Puch<br />
pgvaustria.at<br />
Nicht gekündigte Abonnements gelten automatisch als<br />
verlängert. Einzelverkaufspreis: € 9,50<br />
Jahresabonnement (9 Hefte): € 62,–<br />
AUFLAGE<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Österreich</strong>: 44.000 (ÖAK 1. Halbjahr <strong>2020</strong>)<br />
<strong>Falstaff</strong> Deutschland: 70.292 Exemplare (IVW IV/2019)<br />
<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 28.000 Exemplare<br />
GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-GMBH<br />
67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung<br />
23 % JOFE Immobilienverwaltung GmbH<br />
10 % Angelika Rosam<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
215
tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />
Gute Aussichten im Kremstal:<br />
Der Kremser Kreuzberg (gr. Bild) ist eine<br />
der besten Lagen. Martin Nigl jun. aus<br />
Senftenberg sowie Bert Salomon jun. aus<br />
Stein (im Kreis) gehören zur Spitze der<br />
jungen Weinmacher-Generation und<br />
freuen sich über den Sieg im Rieden-Cup.<br />
DAS BESTE AUS<br />
KREMSER<br />
RIEDEN<br />
Fotos: Lukas Ilgner, Marcus Wiesner<br />
216 falstaff okt <strong>2020</strong>
Der Jahrgang 2019 brachte durchwegs Weißweine von animierender Frische und ist von<br />
einem klaren Fruchtspiel gekennzeichnet. Der Grüne Veltliner zeigt sich besonders typisch mit<br />
feiner Frucht und angenehmer Würze. Und die Vertreter der Sorte Riesling sind so ungemein<br />
saftig und finessenreich ausgefallen wie schon lange nicht mehr. Die Riedenweine des<br />
Kremstals präsentierten sich somit von ihrer schönsten Seite.<br />
TEXT & NOTIZEN PETER MOSER<br />
War es die Güte des<br />
Jahrgangs oder vielleicht<br />
auch das Fehlen<br />
von gewohnten Präsentationsmöglichkeiten?<br />
Der Andrang bei der diesjährigen Verkostung<br />
von Kremstal-DAC-Lagenweinen<br />
aus den Sorten Grüner Veltliner und Riesling<br />
war jedenfalls rekordverdächtig. Qualitativ<br />
lässt der Jahrgang gerade in diesem<br />
Bereich keine Wünsche offen, es ist zudem<br />
ein Jahr, das einen sehr guten Blick auf das<br />
jeweilige Terroir der Weine eröffnet. Der<br />
Großteil der besten Grünen Veltliner<br />
kommt von Lössböden, die sich auf bei den<br />
Seiten der Donau finden, speziell von der<br />
legendären Sandgrube am linken Ufer bis<br />
zum Kamptal hinab. Die Rieslinge findet<br />
man eher auf Konglomeratböden und auf<br />
Urgesteinsverwitterungsböden. Natürlich<br />
gibt es auch exzellente Rieden in Übergangszonen,<br />
wo sich der Löss mit Schotter<br />
mischt, wie in einem Teil der Further Gottschelle,<br />
am Hollenburger Goldberg, wo<br />
Konglomerate in Löss übergehen, oder in<br />
der für große Rieslinge bekannten Ried<br />
Steiner Grillenparz, wo neben Urgestein<br />
auch Löss-Anwehungen zu finden sind, die<br />
dem Wein eine üppigere Fruchtkomponen -<br />
te verleihen, als ein purer Steinboden das<br />
könnte. Nach einigen Jahren der Flaschenreife<br />
werden diese Weine des Jahrgangs<br />
2019 als Lehrbeispiele dienen können, was<br />
die terroirspezifischen Eigenschaften der<br />
Einzellagen betrifft. Die beiden Siegerweine<br />
des diesjährigen Cups kommen beide von<br />
Terroirs, die sowohl Urgestein als auch Löss<br />
in unterschiedlicher Gemengelage verbinden.<br />
Der Grüner-Veltliner-Sieger von Salomon<br />
Undhof von der Kremser Ried Lindberg,<br />
eine Terrassenlage im wärmeren Teil des<br />
Wachtbergs, verfügt über einen Untergrund<br />
aus Gneis und darüber kalkhaltigen Rigolboden<br />
aus Löss. Der Riesling-Sieger von<br />
Martin Nigl stammt aus der Senftenberger<br />
Ried Hochäcker, die auf einem Felsplateau<br />
über der Ried Pellingen liegt. Obenauf liegt<br />
gut wasserhältiger Humus auf Löss, der auf<br />
den steilen Hängen abgetragen ist. Hier treten<br />
die kristallinen Gesteine wie Paragneis,<br />
Glimmerschiefer sowie eingelagert Amphibolit<br />
und Marmor frei an die Oberfläche.<br />
Ab der nächsten Seite: die Bewertungen<br />
der Lagenweine des Kremstal DAC 2019.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
217
tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />
Grüner Veltliner dominiert<br />
die Rieden im Kremstal.<br />
LEGENDE<br />
Weißwein, trocken<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
• Süßwein<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
DIAM<br />
DV<br />
KK<br />
NK<br />
VL<br />
Verschluss aus<br />
gepresstem<br />
Korkgranulat<br />
Drehverschluss<br />
Kunststoffkork<br />
Naturkork<br />
Vinolok<br />
bakige Noten. Saftig, extraktsüß, elegant<br />
und ausgewogen, feiner Säurekern, dunkle<br />
Mineralität im Nachhall, gutes Zukunftspotenzial.<br />
j-schmid.at, € 24,–<br />
•<br />
Ried Kirchenberg Herzstück<br />
Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />
14,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, zart tabakig<br />
unterlegt, Nuancen von Honigmelone<br />
und kandierten Orangenzesten, etwas<br />
Marille. Saftig, reife Nuancen von Papaya<br />
und Ananas, feine Säurestruktur, zart nach<br />
Honigmelone auch im Nachhall, dezente<br />
Süße im Abgang, bleibt haften, gutes Entwicklungspotenzial,<br />
wird von Flaschenreife<br />
profitieren. weingutnigl.at, € 31,–<br />
94<br />
96<br />
zertifiziert nachhaltig<br />
(<strong>Österreich</strong>)<br />
Grüner Veltliner<br />
1. Platz<br />
•<br />
Reserve Ried Lindberg 1ÖTW<br />
Weingut Salomon Undhof<br />
Stein an der Donau<br />
14,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />
feine gelbe Apfelfrucht, nussig-biskuitig<br />
unterlegt, tabakiger Hauch im Hintergrund.<br />
Komplex, elegant, extraktsüße<br />
Textur, feiner Säurebogen, bleibt lange haften,<br />
ein harmonischer Speisenbegleiter, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
salomonwines.com, € 36,70<br />
95<br />
2. Platz<br />
•<br />
Ried Pellingen 1ÖTW Privat<br />
Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart mit Kräuterwürze und Tabak unterlegte<br />
reife gelbe Apfelfrucht, etwas Blütenhonig.<br />
Feine Steinobstnuancen, wirkt<br />
balanciert und leichtfüßig, feine Fruchtsüße<br />
im Abgang, bereits zugänglich, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
weingutnigl.at, € 29,–<br />
3. Platz<br />
•<br />
Reserve Ried Frechau 1ÖTW<br />
Weingut Josef Schmid, Stratzing<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes helles Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Frischer Golden-Delicious-Apfel,<br />
ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />
Nuancen von Mandarinenzesten, ta-<br />
Reserve Ried Glockenberg<br />
Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes mittleres<br />
Gelbgrün. Einladender Duft nach Honigmelone,<br />
etwas nach reifer Birne, Orangenzesten<br />
unterlegen Gewürze, attraktives Bukett.<br />
Gute Komplexität, saftig, straff, integrierter<br />
Säurebogen, dunkle Mineralität,<br />
Maracuja im Abgang, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />
weingutmueller.at, € 17,–<br />
reflexe. Feine weiße Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von reifen Litschi, etwas Mango, mineralischer<br />
Touch, Mandarinenzesten unterlegt.<br />
Saftig, engmaschig, feiner Touch<br />
von Honigmelone, frisch strukturiert, mineralisch<br />
und anhaftend, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter, gutes Reifepotenzial.<br />
aigner-wein.at, € 24,80<br />
Ried Wachtberg 1ÖTW<br />
Weingut Stadt Krems, Krems<br />
14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Wiesenkräutern<br />
unterlegte weiße Apfelfrucht, Nuancen<br />
von Mango, mineralisch-tabakiger Touch.<br />
Komplex, saftig, feiner Kernobstton, finessenreich<br />
strukturiert, salziger Abgang,<br />
bleibt gut haften, bereits zugänglich, besitzt<br />
sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
weingutstadtkrems.at, € 25,–<br />
•<br />
Reserve Ried Ehrenfels 1ÖTW<br />
Weingut Familie Proidl, Senftenberg<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Nuancen von gelber Tropenfrucht,<br />
ein Hauch von Marille, dezente Noten von<br />
Wiesenkräutern, etwas Ananas, einladen-<br />
Reserve Ried Oberfeld 1ÖTW Alte<br />
Reben, Weingut Petra Unger<br />
Furth-Palt<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Golden-Delicious-Apfel, feiner Birnentouch,<br />
ein Hauch von Tabak, frische Orangenzesten<br />
unterlegt. Saftig, elegant, angenehme<br />
Extraktsüße, feiner Säurebogen, ein<br />
Hauch von Honigmelone im Abgang, gute<br />
Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
ungerwein.at, € 19,–<br />
•<br />
Reserve Ried Moosburgerin 1ÖTW<br />
Weingut Buchegger, Droß<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün. Frischer gelber<br />
Apfel, ein Hauch von Ringlotte und Blütenhonig,<br />
zarte tabakige Nuancen. Saftig,<br />
feine Fruchtsüße, dezenter Säurebogen,<br />
der gut integriert ist, elegant und ausgewogen,<br />
feine Mineralität im Nachhall, gutes<br />
Reifepotenzial.<br />
buchegger.at, € 21,–<br />
•<br />
Reserve Ried Vordernberg 1ÖTW<br />
Weingut Buchegger, Droß<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte weiße Apfelfrucht, ein Hauch von<br />
Mango, feiner Blütenhonig unterlegt, frische<br />
Orangenzesten. Komplex, kraftvoll,<br />
weiße Kernobstnuancen, frisch strukturiert,<br />
mineralisch, mit guter Länge und<br />
Potenzial ausgestattet.<br />
buchegger.at, € 24,–<br />
•<br />
Reserve Ried Frechau Elitär<br />
Weingut Aigner, Krems<br />
14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberdes<br />
Bukett. Komplex, feine weiße<br />
Fruchtanklänge, gute Frische, zarte Extraktsüße<br />
im Abgang, elegant und bereits<br />
gut antrinkbar. proidl.com, € 25,–<br />
Ried Gottschelle 1ÖTW<br />
Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, zart nach<br />
Ananas, Ringlotte, ein Hauch von Blütenhonig,<br />
zarte Wiesenkräuterwürze. Saftig,<br />
elegant, feine Extraktsüße, gut integriertes<br />
Säurespiel, besitzt Balance und Länge, ein<br />
nuancierter Speisenbegleiter mit Reifepotenzial.<br />
malat.at, € 25,–<br />
•<br />
Reserve Ried Gebling 1ÖTW<br />
Hannah, Weingut Hermann Moser<br />
Rohrendorf<br />
14,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Ein Hauch von frischen Orangen, Nuancen<br />
von Birne und weißem Apfel, floraler<br />
Touch. Kraftvoll, feine Extraktsüße, reife<br />
gelbe Steinobstnote, feine Säure, mineralisch,<br />
bleibt gut haften, verfügt über<br />
Reifepotenzial.<br />
moser-hermann.at, € 26,10<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser (10), Marcus Wiesner, beigestellt<br />
218 falstaff okt <strong>2020</strong>
93<br />
Ried Optimas Furth,<br />
Weingut Josef Edlinger, Furth-Palt<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Kräuternoten,<br />
ein Hauch von Golden Delicious, etwas nach Birnen,<br />
Mandarinenschalen klingen an. Saftig, elegant, facettenreiche<br />
Säurestruktur, mineralisch, extraktsüß nach<br />
weißem Steinobst, Quitte im Nachhall, sicherer Speisenbegleiter.<br />
edlingerwein.at, € 10,50<br />
•<br />
Reserve Ried Holzgasse<br />
Alte Reben, Weingut Anton Hagen Krems-Rehberg<br />
14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feine gelbe<br />
Kernobstnuancen, ein Hauch von Mango, zart nach Wiesenkräutern,<br />
Orangenzesten, tabakige Würze. Komplex, weiße<br />
Tropenfrucht, extraktsüß, frisch strukturiert, zart nach<br />
gelbem Apfel im Abgang, mineralisch unterlegter Rückgeschmack,<br />
ein stoffiger Essensbegleiter, hat Potenzial.<br />
weingut-hagen.at, € 11,50<br />
•<br />
Reserve Ried Obere Sandgrube<br />
Privat, Weingut Aigner, Krems<br />
14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Reife gelbe<br />
Tropenfrucht, Nuancen von frischer Marille, dezenter<br />
Blütenhonig, floraler Touch. Saftig, kraftvoll, reife Honigmelone,<br />
dezenter Säurebogen, fruchtbetonter, opulenter Stil,<br />
süßer Nachhall, bleibt haften, wird von Flaschenreife profitieren.<br />
aigner-wein.at, € 13,90<br />
Ried Schiefer<br />
Weingut Meinhard Forstreiter, Krems-Hollenburg<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Frische Apfelfrucht,<br />
ein Hauch von Mango, Nuancen von Wiesenkräutern,<br />
Noten von weißen Blüten, einladendes Bukett. Saftig, elegant,<br />
angenehme Extraktsüße, straffe Textur, feines Säurespiel,<br />
gelbfruchtiger Nachhall, zeigt Länge und Reifepotenzial.<br />
forstreiter.at, € 14,–<br />
•<br />
Reserve Ried Gebling 1ÖTW<br />
Weingut Josef Schmid, Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb. Frische Mango, gelber<br />
Apfel, zart nach Orangenzesten. Mittlerer Körper, zarte Extraktsüße,<br />
dezenter Säurebogen, gelbe Frucht im Nachhall,<br />
etwas Blütenhonig im Rückgeschmack. j-schmid.at, € 16,–<br />
•<br />
Reserve Rohrendorf Fortissimo<br />
Weingut Hermann Moser, Rohrendorf<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Noten von<br />
gelber Apfelfrucht und Mango, ein Hauch von Marillenkonfit<br />
unterlegt, zart nach Mandarinenzesten, tabakige Würze.<br />
Saftig, gute Komplexität, feine Kräuterwürze, frisch strukturiert,<br />
angenehme salzige Mineralität im Nachhall, tabakiger<br />
Rückgeschmack, gutes Reifepotenzial.<br />
moser-hermann.at, € 16,–<br />
•<br />
Ried Zwetl Rehberg, Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Mit Wiesenkräutern<br />
unterlegte feine gelbe Tropenfrucht, zart nach Papaya,<br />
Mango und Blütenhonig, mineralischer Touch. Stoffig,<br />
straffe Textur, weiße Frucht nach frischem weißen Apfel, finessenreicher<br />
Säurebogen, salzige Nuancen, Limettentouch<br />
im Abgang, gutes Entwicklungspotenzial.<br />
weingutnigl.at, € 16,20<br />
Reserve Ried Eichbühel, Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Etwas<br />
nach Maracuja, ein Hauch von Pfirsich, zarter Zitrustouch,<br />
feine Wiesenkräuter. Straff, elegant, lebendige Säurestruktur,<br />
bleibt gut haften, Tropenfruchtnuancen im Abgang, sicheres<br />
Potenzial. weingutmueller.at, € 17,–<br />
Reserve Ried Gottschelle 1ÖTW<br />
Weingut Petra Unger, Furth-Palt<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silberreflexe. Feine weiße<br />
Tropenfrucht, frischer roter Bauernapfel, ein Hauch von<br />
Wiesenkräutern, mineralischer Anklang. Saftig, elegant,<br />
straffe Textur, feine, gut integrierte Säurestruktur, zarte Extraktsüße<br />
im Nachhall, ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
ungerwein.at, € 17,–<br />
•<br />
Reserve Ried Kremser Gebling 1ÖTW,<br />
Weingut Vorspannhof – Mayr Droß<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart tabakig<br />
unterlegte Birnenfrucht, ein Hauch von frischen Ringlotten<br />
und Wiesenkräutern. Mittlere Komplexität, weißes Steinobst,<br />
feine Fruchtsüße, integrierter Säurebogen, elegant<br />
und zugänglich. vorspannhof-mayr.at, € 17,–<br />
•<br />
Reserve Ried Pellingen 1ÖTW<br />
Weingut Familie Proidl, Senftenberg<br />
14,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Feine Nuancen<br />
von Orangenzesten, ein Hauch von gelbem Apfel und<br />
Honigmelone, zarter tabakiger Anklang. Saftig, feine<br />
Fruchtsüße, dezenter Säurebogen, etwas Blütenhonig im<br />
Abgang, guter Trinkfluss, bereits zugänglich.<br />
proidl.com, € 17,50<br />
•<br />
Reserve Ried Leiten Tiefenfucha<br />
Privatfüllung Gudrun<br />
Winzerhof Familie Dockner, Höbenbach<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Mit Wiesenkräutern<br />
und feinem Blütenhonig unterlegte reife Tropenfrucht,<br />
zart nach Mango und Melone, facettenreiches<br />
Bukett. Saftig, seidige Textur, feine Fruchtsüße, Honigmelonentouch,<br />
angenehme Säurestruktur, bleibt gut haften, verfügt<br />
über Reifepotenzial, zarter Blütenhonig im Nachhall.<br />
dockner.at, € 19,–<br />
Reserve Ried Silberbichl<br />
Weingut Müller-Grossmann, Furth-Palt<br />
13,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe. Papaya<br />
unterlegt mit Wiesenkräutern, frische Orangenzesten,<br />
gelber Apfel, floraler Touch. Stoffig, ein Hauch von Holz in<br />
der Aromatik, feiner Säurebogen, weißer Pfirsich, feinwürziger<br />
Nachhall, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />
mueller-grossmann.at, € 19,–<br />
•<br />
Ried Wachtberg 1ÖTW, Weingut<br />
Salomon Undhof, Stein an der Donau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zarte Kräuterwürze,<br />
nussig unterlegte gelbe Apfelfrucht, ein Hauch<br />
von Biskuit. Feiner Orangentouch, extraktsüße Textur,<br />
feiner Säurebogen, bleibt haften, Honigmelone im<br />
Rückgeschmack. salomonwines.com, € 20,–<br />
•<br />
Reserve Ried Gebling 1ÖTW Der Löss, Weingut<br />
Hermann Moser, Rohrendorf<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zarte gelbe Apfelfrucht,<br />
ein Hauch von Marille, frische Wiesenkräuter, Nuancen<br />
von Orangenzesten. Saftig, gelbe Apfelfrucht, feine<br />
Extraktsüße, balanciertes Säurespiel, mineralisch und gut<br />
anhaftend. moser-hermann.at, € 20,50<br />
•<br />
Reserve Ried Thurnerberg 1ÖTW<br />
Weingut Türk, Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Nuancen<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
219<br />
Lenz Moser Selection –<br />
Weine von höchster Qualität<br />
und Güte.<br />
Weinkellerei Lenz Moser<br />
@weinkellerei_lenzmoser<br />
www.lenzmoser.at
tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />
von gelber Birne und Honigmelone, frische<br />
Orangenzesten, ein Hauch von Honig im<br />
Hintergrund. Saftig, extraktsüß, feiner Säurebogen,<br />
mineralisch und gut anhaftend,<br />
gelber Apfeltouch im Nachhall. weinguttuerk.at,<br />
€ 21,30<br />
Ried Gottschelle 1ÖTW Furth<br />
Weingut Stift Göttweig<br />
Furth bei Göttweig<br />
14,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Tropenfruchtanklänge, ein<br />
Hauch von Ananas, feine Kräuterwürze,<br />
zart nach Mandarinenzesten, floraler<br />
Touch. Saftige, weiße Apfelfrucht, feine<br />
Säurestruktur, ein Hauch von Birnen, mineralisch-salzig<br />
im Nachhall, gutes Reifepotenzial,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
weingutstiftgoettweig.at, € 25,–<br />
•<br />
Reserve Urknall<br />
Weingut Zöhrer, Krems<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Etwas Zitrus, ein Hauch von Apfel,<br />
Holzwürze klingt an, feine Wiesenkräuter.<br />
Saftig, extraktsüß, integrierter Säurebogen,<br />
mineralisch, Ananas im Abgang, straffes<br />
Finish, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
zoehrer.at, € 26,–<br />
Reserve Ried Kögl 1ÖTW<br />
Weingut Rainer Wess, Krems<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Ein Hauch von frischer Marille, zarter<br />
Blütenhonig, Nuancen von Wiesenkräutern.<br />
Saftig, ein Hauch von Karamell und<br />
Marillenkonfitüre, dezente Säurestruktur,<br />
bereits gut entwickelt und antrinkbar.<br />
weingut-wess.at, € 26,–<br />
•<br />
Ried Goldberg, Weingut Salomon<br />
Undhof, Stein an der Donau<br />
14,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Mandarinen und frischem<br />
gelben Apfel, zarte Wiesenkräuter,<br />
mineralischer Touch. Saftig, elegante Textur,<br />
feine Extraktsüße, angenehmer Säurekern<br />
unterlegt, bleibt gut haften, reife Mango<br />
im Abgang, ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />
mit Entwicklungspotenzial.<br />
salomonwines.com, € 27,80<br />
•<br />
Reserve Ried Frechau 1ÖTW<br />
Weingut Türk, Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Steinobstnuancen, ein Hauch<br />
von Wiesenkräutern, eher dezentes Bukett.<br />
Frischer gelber Apfel, balanciertes Säurespiel,<br />
feine Fruchtsüße im Abgang, ausgewogener<br />
Begleiter bei Tisch.<br />
weinguttuerk.at, € 28,30<br />
Reserve Ried Weinzierlberg<br />
Weingut Rainer Wess, Krems<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, mittleres<br />
Goldgelb, Grünreflexe. Zart nach Tabak und<br />
reifer Honigmelone, etwas nach Kräutern,<br />
ein Hauch von ätherischen Noten. Saftig,<br />
elegant, integrierte Säurestruktur, kraftvoll<br />
im Abgang, Tropenfrucht im Nachhall, guter<br />
Speisenbegleiter.<br />
weingut-wess.at, € 29,–<br />
92<br />
•<br />
Ried Leithen Rohrendorf<br />
Weingut & Heuriger Ludwig Buchecker<br />
Gedersdorf<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Wiesenkräutern<br />
und Orangenzesten unterlegte gelbe Apfelfrucht,<br />
mineralischer Touch. Mittlere Komplexität,<br />
feine Mangofrucht, finessenreicher<br />
Säurebogen, harmonisch und gut anhaftend,<br />
zitroniger Touch im Nachhall, vielseitig<br />
einsetzbar.<br />
weingut-buchecker.at, € 7,80<br />
•<br />
Reserve Ried Frauengrund<br />
Alte Kultur, Weinhof Maier<br />
Krems an der Donau<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Würze, gelbe Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Papaya, Blütenhonig unterlegt.<br />
Mittlerer Körper, saftig, frischer Säurebogen,<br />
weißes Kernobst, bleibt haften, guter<br />
Speisenbegleiter.<br />
weinhof-maier.at, € 9,50<br />
Alte Reben, Weingut Meinhard<br />
Forstreiter, Krems-Hollenburg<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit kandierten Orangenzesten unterlegte<br />
gelbe Tropenfrucht, zart nussiger Touch,<br />
ein Hauch von Biskuit und Marille. Saftig,<br />
komplex, frische reife Apfelfrucht, feiner<br />
Säurebogen, mineralisch-salzig im Abgang,<br />
zitroniger Nachhall, ein animierender Speisenbegleiter.<br />
forstreiter.at, € 10,–<br />
•<br />
Reserve Ried Spiegel Gedersdorf<br />
Weingut & Heuriger Ludwig Buchecker<br />
Gedersdorf<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach Mandarinenzesten und Honigmelone,<br />
mineralische Nuancen, frischer<br />
Apfel unterlegt. Saftig, dezente Kernobstnote,<br />
feine Süße, integrierter Säurebogen,<br />
zarter Blütenhonig im Abgang, verfügt<br />
über Entwicklungspotenzial.<br />
weingut-buchecker.at, € 12,–<br />
•<br />
Ried Lusthausberg Hollenburg<br />
Winzerhof Familie Dockner, Höbenbach<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Wiesenkräuter, weiße Tropenfrucht,<br />
zart nach Mango, grüner Apfel, mineralischer<br />
Touch, Orangenzesten. Stoffig,<br />
engmaschig, reife Ananas, feiner Säurebogen,<br />
fruchtsüßer Abgang, bleibt haften.<br />
dockner.at, € 12,50<br />
Ried Further Gottschelle<br />
Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb. Gelbe Tropenfrucht,<br />
etwas nach Ananas, ein Hauch<br />
von Wiesenkräutern, Blütenhonig und Zi-<br />
trus unterlegt. Saftig, elegant, weißes<br />
Kernobst, leichtfüßig, feinwürzig im Nachhall,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
weingutmueller.at, € 12,90<br />
Reserve Ried Höhlgraben<br />
Weingut Müller-Grossmann, Furth-Palt<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte gelbe Apfelfrucht, zart nach Ananas<br />
und Blütenhonig, frische Orangenzesten.<br />
Stoffig, weiße Nuancen, extraktsüß,<br />
zart nach Mango, gute Frische, mineralisch<br />
im Abgang, zarte Kräuterwürze im Nachhall.<br />
mueller-grossmann.at, € 14,–<br />
•<br />
Reserve Ried Wieland Gedersdorf<br />
Weingut Erwin Winkler, Schlickendorf<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Einladendes Bukett nach reifer Papaya,<br />
etwas Grapefruitzesten, zarte Wiesenkräuter,<br />
tabakige Nuancen. Kraftvoll,<br />
saftig, extraktsüß, feine Würze im Abgang,<br />
integrierter Säurebogen, bleibt gut haften.<br />
weinmitbiss.at, € 14,90<br />
•<br />
Reserve Ried Obere Sandgrube<br />
Weingut Türk, Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles, leuchtendes Grüngelb.<br />
Zarte Birnenfrucht, etwas nach Limetten,<br />
zart nach Anis, weißes Kernobst<br />
und Kräuter unterlegen. Straff, elegant, balancierte<br />
Säurestruktur, mineralisch, wirkt<br />
verhalten, Apfelfrucht im Abgang, sicheres<br />
Potenzial. weinguttuerk.at, € 16,50<br />
•<br />
Reserve Ried Sandgrube<br />
Wein- & Obstbauschule Krems<br />
Krems an der Donau<br />
15 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Kräuternoten, ein Hauch von<br />
Apfelfrucht, zarte Maracujanuancen, Orangenzesten.<br />
Saftig, extraktsüß, elegant, frischer<br />
Säurebogen, Mango im Abgang, guter<br />
Speisenbegleiter.<br />
wbs-krems.at, € 19,–<br />
•<br />
Reserve Ried Lindobel Rohrendorf<br />
Artur Toifl, Thiery-Weber, Rohrendorf<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarter Pfirsichtouch, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, zart nach Wiesenkräutern,<br />
helles Toffee unterlegt. Straff, elegant,<br />
feine Säurestruktur, etwas reife Papayafrucht,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
thiery-weber.at, € 19,–<br />
91<br />
Ried Spiegel<br />
Weingut Eder, Gedersdorf<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Wiesenkräuter, weißer Apfel,<br />
zart nach Mango, ein Hauch von Orangenzesten,<br />
mineralischer Touch. Kräftig, gelbe<br />
Kernobstnuancen, zart nach Banane, feiner<br />
Säurebogen, dezente Süße im Nachhall,<br />
bleibt haften, ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
weinguteder.at, € 9,50<br />
•<br />
Ried Steinbad RW1<br />
Reinhard Winiwarter Winery<br />
Stratzing<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Einladende Golden-Delicious-Apfelfrucht,<br />
Kräuterwürze, frische Orangenzesten,<br />
mineralischer Touch. Mittlerer Körper,<br />
feine Extraktsüße, balancierter Säurebogen,<br />
Zitrustouch im Abgang, ausgewogen,<br />
saftiger Speisenbegleiter.<br />
rw-winery.com, € 10,40<br />
•<br />
Reserve Ried Moosburgerin<br />
Gedersdorf, Weingut Erwin Winkler<br />
Schlickendorf<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Floraler Touch, zart nach Blütenhonig,<br />
dezente Ananasfrucht, frische Clementinenzesten.<br />
Saftig, feine Säurestruktur,<br />
mineralisch-salzig, weiße Pfirsichnoten,<br />
Gewürznoten im Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />
weinmitbiss.at, € 10,90<br />
Reserve Ried Further Oberfeld<br />
Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Maracujanoten, etwas nach<br />
Blütenhonig, ein Hauch von Papaya, Gewürznoten<br />
klingen an, Anis unterlegt. Saftig,<br />
elegant, feine Struktur, mineralisch, extraktsüß<br />
nach Apfel, bereits gut antrinkbar.<br />
weingutmueller.at<br />
€ 12,90<br />
•<br />
Reserve Ried Wachtberg Krems<br />
Winzer Krems – Sandgrube 13, Krems<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Kräuternoten, etwas nach<br />
Kernobst, ein Hauch von Melisse. Saftig, feine<br />
Säurestruktur, kraftvoll, Apfeltouch im<br />
Abgang, bleibt gut haften.<br />
winzerkrems.at, € 13,80<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser (10), Marcus Wiesner<br />
220 falstaff okt <strong>2020</strong>
90<br />
•<br />
Reserve Ried Tiefenthal Gedersdorf<br />
Wein und Obsthof Haiderer, Theiss<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte florale Nuancen, etwas nach<br />
Mango, ein Hauch von Wiesenkräutern, Limettentouch.<br />
Feine Struktur, etwas weitmaschig,<br />
mineralisch, Kräuternoten klingen<br />
an, weiße Fruchtnoten im Abgang.<br />
wein-obst-haiderer.at, € 7,50<br />
•<br />
Reserve Ried Steiner Pfaffenberg<br />
Weinbau Ing. Christoph Hörth<br />
Rohrendorf<br />
14,1 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfruchtnuancen, zart<br />
nach Marille und Honigmelone, mineralisch<br />
unterlegt. Kraftvoll, seidige Textur, feine<br />
Extraktsüße, dezenter Säurebogen, salzig<br />
unterlegte Mineralität im Abgang, noch<br />
etwas verschlossen, wird von Flaschenreife<br />
profitieren.<br />
weingut-hoerth.at, € 9,80<br />
•<br />
Ried Gebling Rohrendorf<br />
Weingut Erwin Winkler, Schlickendorf<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Kräuterwürze, ein Hauch von<br />
Mandarinen, gelber Apfel, Grapefruitzesten.<br />
Mittlerer Körper, feine Säurestruktur,<br />
elegant, frische Struktur, Birnentouch im<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />
weinmitbiss.at, € 10,60<br />
•<br />
Reserve Ried Wolfsgraben RW2<br />
Reinhard Winiwarter Winery, Stratzing<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Grüner Apfel, etwas Wiesenkräuter, ein<br />
Hauch von Birnen, Limettenzesten klingen<br />
an. Frische Struktur, saftig, eingebundener<br />
Säurebogen, weißes Kernobst, bereits<br />
gut antrinkbar.<br />
rw-winery.com, € 17,90<br />
89<br />
•<br />
Reserve Ried Frechau »Tränen der<br />
Sonne«, Weinbau Pichler<br />
Krems an der Donau<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Zart tabakig unterlegte Nuancen von<br />
Mango und Honigmelone, ein Hauch von<br />
frischen Orangenzesten. Saftig, feine<br />
Fruchtsüße, integrierte Säurestruktur, reife<br />
Marille im Abgang, mineralischer Nachhall.<br />
pichler-krems.at, € 8,50<br />
•<br />
BIO Ried Hochrain Furth<br />
Weingut Franz Zederbauer, Palt<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Etwas nach Birnen, ein Hauch von<br />
Honigmelone, würziger Touch. Feine Struktur,<br />
etwas Extraktsüße nach gelbem Apfel,<br />
eingebundener Säurebogen, stoffig im Abgang,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
weingut-zederbauer.at, € 8,50<br />
•<br />
Reserve Frechau<br />
Weingut Karl Harrer<br />
Krems an der Donau<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün. Etwas nach<br />
Bratapfel, ein Hauch von Pfirsich, dezente<br />
Wiesenkräuter. Mittlerer Körper, stoffig, feiner<br />
Säurebogen, etwas reife Tropenfrucht,<br />
weitmaschig, bereits gut antrinkbar.<br />
karl.harrer@aon.at, € 9,–<br />
88<br />
•<br />
BIO Ried Höhlgraben Furth<br />
Weingut Franz Zederbauer, Palt<br />
13 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte gelbe Tropenfrucht, etwas<br />
nach Orangenzesten, frische Struktur.<br />
Mittlerer Körper, integrierte Säurestruktur,<br />
dezente Würze, etwas zerfließend, individuell<br />
einsetzbar.<br />
weingut-zederbauer.at, € 6,50<br />
Kremstaler Riesling aus dem<br />
besten Terroir überzeugt im<br />
Jahrgang 2019 ganz<br />
besonders.<br />
•<br />
Ried Kobl Krems<br />
Reinhard Lechner, Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Dezente gelbe Apfelfrucht, florale<br />
Noten, frische Orangenschalen. Eingebundene<br />
Säurestruktur, etwas zerfließend,<br />
würziger Abgang, individuell einsetzbar.<br />
weingutlechner.at, € 7,–<br />
•<br />
Stein, Weingut Mayer Resch<br />
Krems/Stein<br />
12,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Floral, reife, gelbe Tropenfrucht,<br />
etwas Maracuja, Kräutertouch. Mittlerer<br />
Körper, zarte Struktur, etwas grüner Touch<br />
im Abgang, zitroniger Rückgeschmack.<br />
weinbau-resch.at, € 7,20<br />
•<br />
Reserve Ried Schifer Hollenburg<br />
Weinhof Birgit Hoch<br />
Hollenburg<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Reife gelbe Tropenfrucht, etwas<br />
nach Maracuja, floraler Touch, Gewürznoten.<br />
Mittlerer Körper, feine Säurestruktur,<br />
weiße Frucht, weitmaschig, bereits gut<br />
antrinkbar.<br />
weinhof-hoch.at<br />
€ 9,–<br />
97<br />
Riesling<br />
1. Platz<br />
•<br />
Ried Hochäcker 1ÖTW Privat<br />
Wein-Gut Nigl<br />
Senftenberg<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Safran unterlegter<br />
weißer Weingartenpfirsich, ein<br />
Hauch von Limetten, mineralischer Touch.<br />
Straff, elegant und engmaschig, feine Extraktsüße,<br />
ein Hauch von Feige, finessenreicher<br />
Säurebogen, wirkt ungemein leichtfüßig<br />
und finessenreich, sicheres Reifepotenzial.<br />
weingutnigl.at, € 32,–<br />
96<br />
2. Platz<br />
•<br />
Reserve Ried Ehrenfels 1ÖTW<br />
Weingut Familie Proidl<br />
Senftenberg<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Safran unterlegte<br />
weiße Steinobstnuancen, ein Hauch<br />
von Weingartenpfirsich, Limettenzesten,<br />
kühles Bukett. Straff, feine Pfirsichfrucht,<br />
lebendig strukturiert, salin, finessenreich,<br />
wie ein erfrischendes Gebirgsbächlein.<br />
proidl.com, € 35,–<br />
95<br />
3. Platz<br />
Ried Pfaffenberg 1ÖTW Stein<br />
Weingut Stift Göttweig<br />
Furth bei Göttweig<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Attraktive gelbe Fruchtnuancen von<br />
Ananas und reifer Maracuja, kandierte<br />
Mandarinenzesten, ein Hauch von Blütenhonig.<br />
Saftig, elegant, feine weiße Pfirsichfrucht,<br />
lebendig strukturiert, straffe Textur,<br />
zarte Extraktsüße im Abgang, mineralischsalziger<br />
Rückgeschmack.<br />
weingutstiftgoettweig.at, € 29,90<br />
Ried Grillenparz 1ÖTW<br />
Weingut Stadt Krems, Krems<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Attraktive Nuancen von frischem<br />
Weingartenpfirsich, ein Hauch von Orangenblüten,<br />
Jasmin, mineralischer Anklang.<br />
Saftig, gute Komplexität, feine Extraktsüße,<br />
fein ziselierte Säurestruktur, salzig-mineralisch<br />
im Abgang, sehr gute Frische und<br />
Länge, zitroniger Touch im Nachhall, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
weingutstadtkrems.at, € 25,–<br />
Ried Steinbühel 1ÖTW<br />
Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberrefle-<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
221
tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />
xe. Feiner Mandarinentouch, ein Hauch von<br />
weißem Pfirsich, etwas Safran, attraktives<br />
Bukett. Saftig, gute Komplexität, angenehme<br />
Extraktsüße, zart nach Ananas, finessenreich<br />
strukturiert, mineralisch-salzig im<br />
Abgang, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
malat.at, € 25,–<br />
•<br />
Reserve Ried Hochäcker 1ÖTW<br />
Weingut Familie Proidl, Senftenberg<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach Mandarinen, einladender<br />
gelber Pfirsichtouch, mineralisch unterlegt.<br />
Saftig, weiße Frucht, finessenreich<br />
strukturiert, staubtrockener, salziger Stil,<br />
ein vielseitiger Speisenbegleiter mit Länge<br />
und sicherem Entwicklungspotenzial.<br />
proidl.com, € 27,–<br />
•<br />
Reserve Ried Pfeningberg 1ÖTW<br />
Weingut Familie Proidl<br />
Senftenberg<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Tropenfruchtanklänge, ein<br />
Hauch von Maracuja, etwas Litschi und<br />
Blütenhonig, mineralisch, attraktives Bukett.<br />
Straff, frisch strukturiert, weißer Pfirsich,<br />
zitronig-salzig im Abgang, leichtfüßiger,<br />
trinkanimierender Stil, gutes Reifepotenzial.<br />
proidl.com, € 27,–<br />
Ried Schreck<br />
Weingut Stadt Krems, Krems<br />
14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach Mandarinenzesten, feine gelbe<br />
Tropenfruchtanklänge, Nuancen von<br />
Papaya, floraler Anklang, mineralischer<br />
Touch, zitronig. Saftig, weißer Pfirsich, frischer<br />
Säurebogen, saliner Abgang, besitzt<br />
sehr gute Frische, gutes Reifepotenzial,<br />
wird von Flaschenreife profitieren.<br />
weingutstadtkrems.at<br />
€ 29,90<br />
•<br />
Reserve Ried Pfaffenberg 1ÖTW<br />
Weingut Salomon Undhof<br />
Stein an der Donau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zartes Orangenaroma, gelbe Ringlotte,<br />
ein Hauch von Blütenhonig, mineralischer<br />
Touch. Saftig, gelbe Tropenfrucht,<br />
feiner Säurebogen, extraktsüßer Nachhall,<br />
zart nach Ananas im Abgang, gute Länge,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
salomonwines.com, € 36,70<br />
•<br />
Reserve Ried Steiner Kögl 1ÖTW<br />
Alte Reben, Weingut Salomon Undhof<br />
Stein an der Donau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frischer weißer Weingartenpfirsich,<br />
ein Hauch von Limetten, mineralischer<br />
Touch, zarte florale Nuancen. Saftig, komplex,<br />
feine Extraktsüße, angenehme Säurestruktur,<br />
gelbe Tropenfrucht und etwas<br />
Blütenhonig im Nachhall, zeigt Länge und<br />
Reifepotenzial.<br />
salomonwines.com<br />
€ 50,–<br />
94<br />
•<br />
Reserve Ried Sunogeln 1ÖTW<br />
Weingut Josef Schmid<br />
Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit zarten Limettennoten unterlegte<br />
weiße Pfirsichfrucht, floraler Touch, einladendes<br />
Bukett. Mittlere Komplexität, feine<br />
Pfirsichfrucht, ein Hauch von Honigmelone,<br />
feiner Säurebogen, mineralischer Nachhall,<br />
bleibt haften, bereits gut antrinkbar.<br />
j-schmid.at, € 17,–<br />
•<br />
Reserve Ried Wachtberg 1ÖTW<br />
Weingut Türk, Stratzing<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Floral unterlegter Pfirsichtouch, ein<br />
Hauch von Mandarinen, Noten von Blütenhonig,<br />
kandierte Orangenzesten. Saftig,<br />
elegant, feine Fruchtsüße, integrierter Säurebogen,<br />
bleibt gut haften, ein lebendiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
weinguttuerk.at, € 17,70<br />
•<br />
Reserve Ried Vordernberg 1ÖTW<br />
Weingut Buchegger, Droß<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Intensives floraler Bukett, weißer Pfirsich,<br />
ein Hauch von Maracuja und Litschi im<br />
Hintergrund. Saftig, feiner Steinobsttouch,<br />
frischer Säurebogen, mineralisch-lebendig,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
buchegger.at, € 18,–<br />
•<br />
Reserve Ried Leiten Tiefenfucha<br />
Privatfüllung Sepp<br />
Winzerhof Familie Dockner, Höbenbach<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, Noten<br />
von gelbem Pfirsich, feiner Blütenhonig,<br />
zart nach Maracuja, ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />
einladendes Bukett. Saftig,<br />
komplex, feine weiße Steinobstnote, feines<br />
Säurespiel, elegant und gut anhaftend,<br />
zeigt gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
dockner.at, € 19,–<br />
•<br />
Reserve Ried Moosburgerin 1ÖTW<br />
Weingut Buchegger, Droß<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische weiße Tropenfruchtnuancen,<br />
ein Hauch von Weingartenpfirsich, Limettentouch.<br />
Saftig, zarte Fruchtsüße, weißer<br />
Apfel, lebendig strukturiert, mineralisch,<br />
zarter saliner Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />
buchegger.at, € 24,–<br />
Hoch über dem Donaustrom<br />
fühlen sich die Pfaffenberger<br />
Reben so richtig wohl.<br />
Ried Silberbichl 1ÖTW Furth<br />
Weingut Stift Göttweig<br />
Furth bei Göttweig<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mineralisch unterlegte weiße Tropenfruchtanklänge,<br />
zart nach Limettenzesten,<br />
attraktives Bukett. Saftig, straffe<br />
Textur, elegant, feine Fruchtsüße, finessenreicher<br />
Säurebogen, gut anhaftend, zitroniger<br />
Touch im Nachhall, ein vielseitiger Begleiter<br />
bei Tisch.<br />
weingutstiftgoettweig.at, € 25,–<br />
•<br />
Ried Goldberg<br />
Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />
14 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine Honignuancen, gelbe Tropenfrucht,<br />
zart nach Maracuja, kandierte Mandarinenzesten,<br />
floraler Touch, Limettentouch.<br />
Saftig, weiße Tropenfrucht, frischer<br />
Säurebogen, Nuancen von Pfirsich und<br />
Limette im Abgang, salzige Mineralität,<br />
bereits gut antrinkbar, sicheres Reifepotenzial.<br />
weingutnigl.at, € 35,–<br />
93<br />
•<br />
Ried Rosengarten Tiefenfucha<br />
Winzerhof Familie Dockner<br />
Höbenbach<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frischer Weingartenpfirsich, gelbe<br />
Tropenfrucht, ein Hauch von Maracuja, zarter<br />
Blütenhonig, attraktives Bukett. Saftig,<br />
elegant, weiße Steinobstnuancen, feine<br />
Fruchtsüße, finessenreicher Säurebogen,<br />
lebendig und gut anhaftend, mineralischsalzig<br />
im Nachhall, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
dockner.at, € 12,50<br />
•<br />
Reserve Ried Frechau<br />
Weingut Aigner, Krems<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, zart nach<br />
Papaya, Ananas und einem Hauch frischer<br />
Orangenzesten, zarter Blütenhonig. Saftig,<br />
stoffig, reife Frucht, finessenreicher Säurebogen,<br />
mineralisch und gut anhaftend, bereits<br />
zugänglich, ein vielseitiger Speisenbegleiter,<br />
gutes Reifepotenzial.<br />
aigner-wein.at, € 13,90<br />
•<br />
Reserve Gedersdorf Privat<br />
Weingut Erwin Winkler, Schlickendorf<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, Nuancen von<br />
Maracuja und Blütenhonig, frische Mandarinenzesten,<br />
einladendes Bukett. Komplex,<br />
saftig, frischer Pfirsich, lebendig strukturiert,<br />
mineralisch-salzig im Abgang, gutes<br />
Zukunftspotenzial.<br />
weinmitbiss.at, € 15,30<br />
•<br />
Reserve Ried Kremser Marthal<br />
Weingut Vorspannhof – Mayr, Droß<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine kandierte Mandarinenzesten,<br />
etwas nach weißem Steinobst, zarte Wiesenkräuter,<br />
Maracuja und Mango klingen<br />
an. Saftig, elegant, kraftvoll, feine, frische<br />
Struktur, mineralisch, extraktsüß nach gelbem<br />
Pfirsich, ein Hauch von Blütenhonig<br />
Fotos: Marcus Wiener<br />
222 falstaff okt <strong>2020</strong>
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tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />
im Nachhall, sicheres Potenzial.<br />
vorspannhof-mayr.at, € 17,–<br />
•<br />
Reserve Ried Gebling 1ÖTW Kellerterrassen,<br />
Weingut Hermann Moser<br />
Rohrendorf<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Limetten unterlegter<br />
attraktiver Weingartenpfirsich, floraler<br />
Touch. Saftig, feine Fruchtsüße, elegant,<br />
lebendiger Säurebogen, etwas Blütenhonig<br />
im Abgang, mineralisch und gut<br />
anhaftend, verfügt über Reifepotenzial.<br />
moser-hermann.at, € 18,50<br />
Reserve Ried Hollenburger<br />
Goldberg, Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Orangenzesten, feine gelbe<br />
Tropenfrucht, ein Hauch von Gewürzen,<br />
zarter Blütenhonig. Saftig, elegant, feine<br />
Fruchtsüße, dezenter Säurebogen, Mandarinentouch,<br />
lebendiger Stil, mineralischsalzig<br />
im Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />
weingutmueller.at, € 19,–<br />
Reserve Ried Neuberg Krustetten<br />
Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von kandierten<br />
Orangenzesten und feinen Dörrobstnuancen<br />
unterlegte reife gelbe Steinobstnote.<br />
Saftig, feine Fruchtsüße, kraftvoll, lebendig<br />
strukturiert, mineralisch im Abgang, feiner<br />
Blütenhonig im Abgang, gutes Reifepotenzial.<br />
weingutmueller.at, € 19,–<br />
Reserve Ried Gaisberg 1ÖTW<br />
Weingut Petra Unger, Furth-Palt<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte weiße Tropenfrucht, ein Hauch<br />
von Marille, frische Limettenzesten, mineralischer<br />
Anklang. Saftig, elegant, feine<br />
Fruchtsüße, ein Hauch von Pfirsich, ausgewogen,<br />
gut entwickelt und antrinkbar.<br />
ungerwein.at, € 20,–<br />
•<br />
Ried KÖGL 1ÖTW, Weingut Salomon<br />
Undhof, Stein an der Donau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit einer Nuance von Safran unterlegte<br />
Steinobstnote, zart nach Orangenzesten,<br />
ein Hauch von Blütenhonig. Mittlere<br />
Komplexität, zart nach Ringlotte, frischer<br />
Säurebogen, Weingartenpfirsich im Abgang,<br />
salziger Nachhall.<br />
salomonwines.com, € 20,–<br />
Reserve Ried Steinbühel<br />
Weingut Müller-Grossmann<br />
Furth-Palt<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Kandierte Orangenzesten, gelber<br />
Pfirsich, ein Hauch von Ananas, mineralischer<br />
Anklang. Saftig, süße Textur, reife<br />
Tropenfrucht, integrierte Säurestruktur,<br />
etwas Honig im Abgang, opulenter Stil,<br />
wird von Flaschenreife profitieren.<br />
mueller-grossmann.at, € 21,–<br />
Ried Silberbichl 1ÖTW<br />
Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von kandierten Orangenzesten<br />
unterlegte feine Golden-Delicious-Apfelfrucht,<br />
zart nach Honigmelone.<br />
Saftig, straff und elegant, weißer Apfel, finessenreich<br />
strukturiert, mineralisch-zitroniger<br />
Nachhall. malat.at, € 25,–<br />
Ried Pfaffenberg 1ÖTW<br />
Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zarte Nuancen von Kletzen, unterlegt<br />
mit gelben Steinobstnuancen und Blütenhonig,<br />
mineralischer Touch, kandierte<br />
Orangenzesten. Saftig, feine Fruchtsüße,<br />
wieder zarte Dörrobstnuancen, integrierter<br />
Säurebogen, weißer Nougat im Abgang, bereits<br />
gut entwickelt. malat.at, € 25,–<br />
Reserve Ried Steiner Pfaffenberg<br />
1ÖTW, Weingut Rainer Wess, Krems<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Etwas zurückhaltend, feine gelbe<br />
Fruchtnuancen, ein Hauch von frischer Marille,<br />
Nuancen von Limettenzesten. Saftig,<br />
gelbe Tropenfrucht, zarte Süße im Abgang,<br />
bereits gut entwickelt.<br />
weingut-wess.at, € 26,–<br />
92<br />
Ried Neuberg Furth<br />
Weingut Josef Edlinger, Furth-Palt<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, gewürzig<br />
unterlegt, ein Hauch von Muskatnuss, dezenter<br />
Blütenhonig. Mittlere Komplexität,<br />
gelbe Tropenfrucht, dezente Süße im Abgang,<br />
bereits entwickelt, gut antrinkbar,<br />
bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />
edlingerwein.at, € 8,50<br />
Ried Hinters Kirchl Stein<br />
Weingut Petra Unger, Furth-Palt<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Muskatnuss und Mandarinen,<br />
feine gelbe Tropenfrucht, ein Hauch<br />
von Maracuja. Saftig, dezente Süße, zart<br />
nach Feige, frisch strukturiert, feiner<br />
Blütenhonig im Nachhall, bereits gut<br />
antrinkbar. ungerwein.at, € 9,20<br />
•<br />
Ried Altenburg<br />
Weingut Anton Hagen, Krems-Rehberg<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Floral unterlegter Weingartenpfirsich,<br />
zart nach Maracuja, ein Hauch von<br />
Blütenhonig, Limettenzesten. Saftig, elegant,<br />
feine Fruchtsüße, angenehm frischer<br />
Säurebogen, mineralisch und gut anhaftend,<br />
zitronig im Abgang, sicheres Reifepotenzial.<br />
weingut-hagen.at, € 11,50<br />
Ried Leiten<br />
Weingut Müller, Krustetten<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgold, Silberreflexe.<br />
Verhalten, zart nach Honigmelone,<br />
ein Hauch von gelbem Pfirsich, etwas Babybanane.<br />
Saftig, weiße Tropenfrucht,<br />
rassiger Säurebogen, zitronig unterlegte<br />
Fruchtsüße im Abgang, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
weingutmueller.at, € 13,90<br />
Ried Schiefer, Weingut Meinhard<br />
Forstreiter, Krems-Hollenburg<br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach kandierten Orangenzesten,<br />
feine gelbe Tropenfrucht, ein Hauch von<br />
Maracuja und Blütenhonig, mineralischer<br />
Touch. Saftig, elegant, feine Fruchtsüße,<br />
angenehmer, frischer Säurebogen, ein<br />
Hauch von Süße im Finale, gutes Reifepotenzial.<br />
forstreiter.at, € 14,–<br />
•<br />
Reserve Ried Hochrain Furth<br />
Winzerhof Familie Hackner, Palt<br />
14 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Feine Wiesenkräuter, zart nach<br />
Orangenzesten, ein Hauch von Feigen,<br />
reife gelbe Tropenfrucht unterlegt. Saftig,<br />
elegant, ein Hauch von Orangen, frischer<br />
Säurebogen, dezente Süße im Nachhall,<br />
zitronig, ein Hauch von Dörrobst im Rückgeschmack.<br />
winzerhof-hackner.at, € 14,–<br />
•<br />
Reserve Kremser Kreuzberg<br />
Winzer Krems – Sandgrube 13, Krems<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, Nuancen<br />
von Mango und Pfirsich, ein Hauch von Blütenhonig.<br />
Saftig, stoffig, elegante Textur,<br />
feine Säurestruktur unterlegt, mineralisch<br />
und gut anhaftend, Marille im Nachhall,<br />
verfügt über Reifepotenzial.<br />
winzerkrems.at, € 16,20<br />
•<br />
Reserve Ried Kögl<br />
Wein- & Obstbauschule Krems<br />
Krems an der Donau<br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart floral unterlegte Nuancen von<br />
Weingartenpfirsich, ein Hauch von Limetten,<br />
mineralischer Touch. Stoffig, kräftig,<br />
elegante, fruchtige Textur, integrierter<br />
Säurekern, mineralisch und gut balanciert,<br />
weiße Frucht im Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />
wbs-krems.at, € 19,–<br />
•<br />
Reserve Ried Gebling 1ÖTW<br />
Thiery-Weber, Rohrendorf<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte gelbe Steinobstnuancen, ein<br />
Hauch von Ananas, noch eher zurückhaltendes<br />
Bukett. Mittlere Komplexität. Ein<br />
Hauch von hellem Karamell, dezente Säurestruktur,<br />
feiner Blütenhonig im Abgang,<br />
bereits entwickelt.<br />
thiery-weber.at, € 19,–<br />
Reserve Ried Kögl 1ÖTW<br />
Weingut Rainer Wess, Krems<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Nuancen von frischen Marillen, ein<br />
Hauch von Blütenhonig und Jasmin, einladendes<br />
Bukett. Saftig, dezente Fruchtsüße,<br />
gelber Pfirsich, etwas zerfließend, zarte<br />
Honignuancen im Abgang.<br />
weingut-wess.at, € 26,–<br />
91<br />
•<br />
BIO Ried Höhlgraben Furth<br />
Weingut Franz Zederbauer, Palt<br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Ananas, ein Hauch von Maracuja,<br />
exotische Frucht im Bukett, kandierte<br />
Orangenzesten im Hintergrund. Saftig, elegant,<br />
feine Fruchtsüße, frischer Säurebogen,<br />
gute Balance, stoffig, bleibt haften,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
weingut-zederbauer.at, € 8,50<br />
•<br />
Reserve Weinzierlberg<br />
Weingut Karl Harrer<br />
Krems an der Donau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine Gewürznuancen nach Muskat<br />
und Safran, gelber Pfirsich, ein Hauch<br />
von Ananas und Maracuja im Hintergrund.<br />
Mittlere Komplexität, frische Tropenfrucht,<br />
dezentes Säurespiel, zitronige<br />
Nuancen im Nachhall.<br />
karl.harrer@aon.at, € 9,–<br />
•<br />
Ried Schweren Zapfen Krems<br />
Antonia, Weingut Tanzer<br />
Krems an der Donau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart mit Mandarinenzesten unterlegte<br />
gelbe Apfelfrucht, ein Hauch von<br />
Pfirsich, Blütenhonig klingt an. Mittlere<br />
Komplexität, weißes Kernobst, frisch<br />
strukturiert, mineralisch im Abgang, ein<br />
stoffiger Speisenbegleiter, bietet unkompliziertes<br />
Trinkvergnügen.<br />
tanzer.at, € 10,–<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser<br />
224 falstaff okt <strong>2020</strong>
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anspruchsvolle<br />
Genießer<br />
Resveratrol extra ist der Jungbrunnen in Kapselform,<br />
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tasting / LEITHABERG DAC LAGENVERKOSTUNG<br />
TOP OF<br />
LEITHABERG<br />
Schloss Grafenegg war heuer neben der Erste-Lagen-Verkostung der Traditionsweingüter<br />
auch Schauplatz einer Jahrgangspräsentation der Leithaberg-DAC-Riedenweine. Verkostet<br />
wurden ausgewählte Weißweine des Jahrgangs 2018 und Rotweine aus dem Jahrgang 2017.<br />
TEXT & NOTIZEN PETER MOSER<br />
Das Gebiet der über 20 Leithaberg-Gemeinden<br />
erstreckt sich<br />
zwischen Leithagebirge und<br />
dem Neusiedler See. Die kühlende<br />
Wirkung der Wälder des<br />
Leithagebirges bringt Finesse und Lebendigkeit<br />
in den Wein. Neben der wärmeregulierenden<br />
Funktion des Neusiedler Sees<br />
bringen die warmen Winde aus Pannonien<br />
die nötige Reife. Die vorherrschenden Böden<br />
Kalk und Schiefer verleihen den Weinen<br />
Salzigkeit, Spannung und das nötige<br />
Rückgrat. Im südlichen Teil des Leithaberg-<br />
DAC-Gebiets, von Mörbisch und Oggau<br />
in Richtung Großhöflein, bekommt man<br />
durch den immer größer werdenden Abstand<br />
zum See eine zusätzliche Facette an<br />
Mikroklima. Die kleinen Parzellen von<br />
Weingärten, Wäldern und Wiesen und die<br />
Exposition an den Hängen bringen einzigartige<br />
Lagenweine hervor. Diese bilden die<br />
Spitze der Leithaberg-DAC-Herkunftspyramide<br />
und zeigen den Ausdruck, die Finesse<br />
und Konzentration eines bestimmten Weingartens.<br />
Das alles im harmonischen Zusammenspiel<br />
mit der Finesse der Winzer und den<br />
speziellen Lagen lässt Weine von großem<br />
Format und Eigenständigkeit entstehen.<br />
2018 war ein verhältnismäßig warmes<br />
Jahr. Trotzdem – das hat die Verkostung<br />
gezeigt – bestechen die Weißweine vom<br />
Lei thaberg durch ihre markante Struktur<br />
und ausgeprägte, klare Frucht.<br />
2017 lieferte exzellente Rotweine. Ein<br />
warmer Sommer mit kühlen Nächten und<br />
ausgezeichneten Bedingungen im September<br />
und Oktober brachte Dichte und sehr würzige<br />
Blaufränkische in die Flasche. Kurzum:<br />
Highlights für jeden Blaufränkisch-Freund!<br />
Foto: Marcus Wiener<br />
226 falstaff okt <strong>2020</strong>
Das sanfte Hügelland<br />
westlich des Neusiedler Sees<br />
ist der Ursprung mineralischer<br />
Weißweine und finessenreicher<br />
Rotweine.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
227
tasting / LEITHABERG DAC LAGENVERKOSTUNG<br />
Leithaberg DAC rot<br />
2017<br />
98<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Jungenberg 2017<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Rauchig-würzig, zarte animalische Nuancen,<br />
schwarze Waldbeeren, frische Kirschen,<br />
Wacholder, zarte florale Nuancen,<br />
mineralisch unterlegt. Saftig, komplex,<br />
extraktsüße Textur, präsente, gut eingebundene<br />
Tannine, salziger Nachhall, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
nittnaus.at, € 49,–<br />
97<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Goldberg 2017<br />
Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Noch etwas zurückhaltend, feine rotbeerige<br />
Nuancen klingen an, zart nach Mandarinenzesten,<br />
rauchige Würze im Hintergrund.<br />
Komplex, saftig, reife Kirschen, etwas<br />
Brombeerkonfit, feine, tragende Tannine,<br />
mineralisch und anhaftend, sehr<br />
gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
prieler.at, € 56,–<br />
96<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Jungenberg 2017<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Rote Waldbeernuancen, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, zarte Kräuterwürze, tabakiger<br />
Anklang. Mittlerer Körper, wirkt<br />
leichtfüßig, feine Extraktsüße, salziger<br />
Touch, bleibt gut haften, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
markusaltenburger.com<br />
€ 50,–<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Alter Berg 2017<br />
Weingut Gernot und Heike Heinrich<br />
Gols<br />
13 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezenter Wasserrand. Verhalten,<br />
ein Hauch von roten Waldfrüchten,<br />
öffnet sich nur langsam, zarter Gewürztouch.<br />
Mittlerer Körper, zart rotbeerig<br />
am Gaumen, feine Tannine, salzig-zitronig<br />
im Abgang, wird von Flaschenreife<br />
profitieren.<br />
heinrich.at, € 50,–<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Marienthal 2017<br />
Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Zart tabakig, noch etwas zurückhaltend im<br />
Bukett, Nuancen von Waldbeeren, Mandarinenzesten,<br />
dunkle Mineralität. Mittlere<br />
Komplexität, feine Extraktsüße, feiner Nougat,<br />
seidige Tannine, salzig und gut nachhallend,<br />
sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
prieler.at, € 56,–<br />
95<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Reisbühl 2017<br />
Weingut Wagentristl, Großhöflein<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Intensive<br />
Waldbeerfrucht, floral unterlegt,<br />
einladendes Bukett, frische Orangenzesten,<br />
würzige Nuancen. Mittlerer Körper,<br />
wirkt leichtfüßig, frisch strukturiert, feine<br />
Tannine, reife Kirschen, zitronig-salzig im<br />
Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />
wagentristl.com, € 24,–<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Gritschenberg 2017<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breiterer Wasserrand. Floral<br />
unterlegtes rotes Waldbeerkonfit, etwas<br />
Wacholder, zart animalisch, mineralischer<br />
Touch. Delikater, leichtfüßiger Stil, rotbeerig<br />
auch am Gaumen, feine Tannine,<br />
straff und gut anhaltend, zitronig im Nachhall,<br />
finessenreicher Speisenbegleiter.<br />
markusaltenburger.com, € 39,–<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Gritschenberg 2017<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Ein Hauch von Nougat, Amarenakirschen,<br />
feine dunkle Beerenfrucht unterlegt, floraler<br />
Touch, zarte Edelholzwürze. Mittlere<br />
Komplexität, elegant, feine Fruchtsüße,<br />
integrierte Tannine, salzig-mineralisch im<br />
Abgang, ein lebendiger, frisch strukturierter<br />
Speisenbegleiter, Kirschen im Nachhall,<br />
zeigt Länge und Potenzial.<br />
nittnaus.at, € 49,–<br />
•<br />
BIO Leithaberg DAC rot<br />
Ried Edelgraben 2017<br />
Weingut Gernot und Heike Heinrich<br />
Gols<br />
13 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezenter Wasserrand. Zart blättrig<br />
unterlegte feine Beerenfrucht, ein Hauch<br />
von Kirschen, braucht einige Luft. Mittlerer<br />
Körper, feine Extraktsüße, reife, integrierte<br />
Tannine, finessenreich strukturiert, salziger<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />
heinrich.at, € 50,–<br />
94<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Poschen 2017<br />
Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />
13,6 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Gewürzig<br />
unterlegte reife Kirschenfrucht, ein<br />
Hauch von Nelken, rotbeerige Nuancen im<br />
Hintergrund. Saftig, feine Extraktsüße, feine,<br />
gut integrierte Tannine, ein Hauch von<br />
Schokolade im Abgang, gut antrinkbar.<br />
nehrer.at, € 25,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Marienthal 2017<br />
Weingut Mad – Haus Marienberg<br />
Oggau<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezenter Wasserrand. Feine<br />
Edelholzwürze, zart nach Nelken, rotbeerige<br />
Nuancen unterlegt, floraler Touch, zart<br />
nach Hibiskus, facettenreiches Bukett.<br />
Saftig, elegant, zart nach Nougat, feine<br />
Tannine, etwas Feigen im Abgang, ein eleganter<br />
Speisenbegleiter.<br />
weingut-mad.at, € 32,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Schildten 2017<br />
Weingut Esterházy<br />
Trausdorf an der Wulka<br />
14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Schwarze Kirschen, feine Waldbeeren, ein<br />
Hauch von Edelholzwürze, Orangenzesten<br />
im Hintergrund. Saftig, elegant, frische<br />
Kirschen, integrierte Tannine, straff und<br />
mineralisch im Abgang, gute Länge, verfügt<br />
über Reifepotenzial, pfeffriger<br />
Rückgeschmack.<br />
esterhazywein.at, € 34,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot<br />
Ried Feurer 2017<br />
Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />
13,7 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Mineralisch unterlegte feine Waldbeerfrucht,<br />
zart nach roten Kirschen, ein Hauch<br />
von Schieferwürze, florale Aspekte. Mittlerer<br />
Körper, feine Frucht, energisch strukturiert,<br />
salzig im Abgang, braucht noch Zeit,<br />
facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
nehrer.at, € 34,–<br />
93<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot Ried Föllig 2017<br />
Weingut Esterházy, Trausdorf<br />
an der Wulka<br />
15 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart<br />
kräuterwürzig unterlegte dunkle Beerenfrucht,<br />
feines Brombeerkonfit, zarte florale<br />
Nuancen im Hintergrund. Mittlerer Körper,<br />
dezente Fruchtsüße, präsente Tannine,<br />
etwas Gerbstoff im Abgang, wird von<br />
Flaschenreife profitieren.<br />
esterhazywein.at, € 19,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC rot Ried Steinberg<br />
2017, Weingut Stefan Zehetbauer<br />
Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Zarte Edelholzwürze, frische Herzkirschen,<br />
Waldbeerkonfit, etwas Kokos, einladendes<br />
Bukett. Mittlerer Körper, feine Fruchtsüße,<br />
straffe Tannine, mineralisch, bleibt haften,<br />
zarter Honigtouch im Nachhall.<br />
zehetbauerwein.at, € 23,–<br />
Leithaberg DAC weiß<br />
2018<br />
95<br />
•<br />
BIO Weißburgunder Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Haidsatz 2018<br />
Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Nashibirnen, zarte gel-<br />
Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />
228 falstaff okt <strong>2020</strong>
e Tropenfrucht und ein Hauch Marille und<br />
Wiesenkräuter. Stoffig, elegant, feine weiße<br />
Apfelnote, frisch strukturiert, angenehm<br />
integrierter Säurebogen, frischer<br />
Nachhall, finessenreicher Speisenbegleiter.<br />
prieler.at, € 33,–<br />
94<br />
Grüner Veltliner Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Himmelreich 2018<br />
Weingut Bayer –<br />
Erbhof, Donnerskirchen<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Mit feinem Holzkuss unterlegte reife<br />
gelbe Fruchtnuancen, zart nach Marillenkonfit,<br />
ein Hauch von weißem Nougat. Saftig,<br />
elegant, extraktsüße Textur, feiner<br />
Säurebogen, harmonisch und gut anhaftend,<br />
zart nussiger Touch im Finish, sicheres<br />
weiteres Reifepotenzial.<br />
bayer-erbhof.at, € 21,–<br />
•<br />
Weißburgunder Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Kreidestein 2018<br />
Weingut Wagentristl, Großhöflein<br />
14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgold, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Mandarinen, weiße Birne,<br />
ein Hauch von Mango, zarte Holzwürze, etwas<br />
Feuerstein. Saftig, elegant, burgundische<br />
Textur, seidiger Körper, feine Extraktsüße<br />
im Abgang, saliner Nachhall, ein<br />
stoffiger, finessenreicher Speisenbegleiter<br />
mit sicherem Zukunftspotenzial.<br />
wagentristl.com, € 22,–<br />
•<br />
BIO Neuburger Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Golden Erd 2018<br />
Weingut Tinhof, Trausdorf<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Wiesenkräutern, unterlegte<br />
weiße Tropenfrucht, frische Mango und<br />
Papaya, kandierte Orangenzesten. Engmaschig,<br />
elegant, feine Extraktsüße, angenehme<br />
Birnenfrucht, dezente Holzstütze,<br />
bleibt gut haften, bereits antrinkbar, salzig,<br />
verfügt über sicheres Reifepotenzial.<br />
tinhof.at, € 38,–<br />
93<br />
•<br />
Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />
Ried Krainer 2018<br />
Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />
14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Kräuterwürze, etwas Biskuit, weißer<br />
Apfel, mineralischer Touch, Grapefruittouch.<br />
Kraftvoll, straff, ein Hauch von<br />
Kernobst, feine Holzwürze, mineralisch<br />
und anhaftend, salzig, ein lebendiger Speisenbegleiter<br />
mit Reifepotenzial.<br />
nehrer.at, € 19,–<br />
Grüner Veltliner Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Himmelreich 2018<br />
Weingut Liegenfeld, Donnerskirchen<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silber-<br />
reflexe. Zart kräuterwürzig unterlegte feine<br />
gelbe Fruchtnuancen, ein Hauch von<br />
Blütenhonig, zart nach frischer Marille,<br />
gelbe Ringlotte. Saftig, seidige Textur, feine<br />
Extraktsüße, mineralisch im Abgang,<br />
verfügt über gute Länge, bereits zugänglich,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
liegenfeld.at, € 19,50<br />
•<br />
Grüner Veltliner Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Himmelreich 2018<br />
Weingut Sommer, Donnerskirchen<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Goldgelb.<br />
Feine Kräuternuancen, etwas nach Guave,<br />
zart pfeffrig, etwas Tropenfrucht, mineralische<br />
Anklänge und Blütenhonig. Saftig,<br />
straff, gute Komplexität, Birnentouch im<br />
Abgang, kraftvolles Finish, bereits antrinkbar,<br />
verfügt über Reifepotenzial.<br />
weingut-sommer.at, € 20,50<br />
•<br />
Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />
Ried Riefring Thal 2018<br />
Weingut Sommer, Donnerskirchen<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb. Reife<br />
Pfirsichnoten unterlegt mit Holzwürze, etwas<br />
nach Vanille, Kräuternoten unterlegen,<br />
Lanolin klingt an. Saftig, straff, frische<br />
Struktur, weiße Tropenfrucht, mineralisch,<br />
Birnen im Abgang, wird von Flaschenreife<br />
profitieren.<br />
weingut-sommer.at, € 21,–<br />
•<br />
BIO Chardonnay Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Freudsdorfer 2018<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Rauchig-würzig unterlegte gelbe<br />
Fruchtnuancen, reduktives Bukett nach<br />
Feuerstein, Zitruszesten klingen an. Saftig,<br />
elegant, facettenreich, reife gelbe Birnenfrucht,<br />
dezente Karamellsüße im Abgang,<br />
mineralischer Touch im Nachhall, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
nittnaus.at, € 23,–<br />
•<br />
BIO Chardonnay Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Jungenberg 2018<br />
Weingut Markus Altenburger, Jois<br />
12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Messingreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Trockenkräutern<br />
unterlegte gelbe Pfirsichfrucht,<br />
Anklänge von Orangenblüten, feiner Blütenhonig,<br />
einladendes Bukett. Komplex,<br />
feine Extraktsüße, angenehme integrierte<br />
Säurestruktur, mineralisch-salzig im Abgang,<br />
gelbe Frucht im Nachhall, sehr gutes<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
markusaltenburger.com, € 28,–<br />
•<br />
Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />
Ried Lama 2018<br />
Weingut Esterházy, Trausdorf<br />
an der Wulka<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb. Feine<br />
Karamellnoten, zarte Holzwürze, Nuancen<br />
von Lanolin, reife gelbe Tropenfrucht, einladendes<br />
Bukett. Saftig, elegante Textur,<br />
gelber Apfel, finessenreich strukturiert,<br />
salzige Mineralität im Abgang, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
esterhazywein.at, € 28,–<br />
•<br />
BIO Weißburgunder Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Golden Erd 2018<br />
Weingut Tinhof, Trausdorf<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Feine Holzwürze, kandierte Mandarinenzesten,<br />
ein Hauch von Kamille und Verveine.<br />
Saftig, elegant, weiße Apfelfrucht,<br />
zart nach Mango, feiner Säurebogen, mineralisch-zitronig,<br />
gute Länge, sicheres<br />
Reifepotenzial, ein eleganter Speisenwein.<br />
tinhof.at, € 38,–<br />
92<br />
•<br />
Weißburgunder Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Steinnelke 2018<br />
Remushof Jagschitz, Oslip<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nussig unterlegter Touch von<br />
Pfirsich, etwas Mango und Vanille. Mittlerer<br />
Körper, feine Steinobstnuancen, gut<br />
balancierter Säurebogen, mineralischsalzig<br />
im Abgang, ein leichtfüßiger<br />
Speisenbegleiter.<br />
remushof.at, € 12,50<br />
•<br />
Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />
Ried Steinberg 2018<br />
Weingut Stefan Zehetbauer<br />
Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Kräuternoten, etwas Biskuit,<br />
ein Hauch von Mandarinenzesten, reife Tropenfrucht.<br />
Mittlerer Körper, saftig, zart nussig,<br />
eingebundene Säurestruktur, Apfeltouch<br />
im Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />
zehetbauerwein.at, € 18,–<br />
•<br />
Leithaberg DAC weiß Ried<br />
Hochberg 2018 CH/NB/WB<br />
Weingut Mad – Haus Marienberg<br />
Oggau<br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Nuancen von gelber Tropenfrucht,<br />
ein Hauch von reifer Vanille und frischer<br />
Mango. Saftig, extraktsüße Textur, feiner<br />
Säurebogen, zarter Nougattouch im Abgang,<br />
mineralischer Nachhall.<br />
weingut-mad.at, € 22,–<br />
•<br />
BIO Chardonnay Leithaberg DAC<br />
weiß Ried Bergschmallister 2018<br />
Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Dunkle Mineralität, Birnentouch, zarte<br />
Kräuterwürze, Nuancen von Marzipan,<br />
etwas weiße Pfirsichnoten, ein Hauch von<br />
Bergamotte, Melisse unterlegt. Saftig, elegant,<br />
eingebundene Säurestruktur, würzig<br />
im Abgang, weiße Fruchtnuancen, mineralisch<br />
im Nachhall, sicheres Potenzial.<br />
nittnaus.at, € 23,–<br />
•<br />
Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />
Ried Tatschler 2018<br />
Weingut Kirchknopf, Eisenstadt<br />
14 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Edelholzwürze, etwas nach<br />
Mango und Melisse, Blütenhonig unterlegt<br />
Orangenzesten. Saftig, elegant, feine Säurestruktur,<br />
Papaya im Abgang, würziges<br />
Finish, guter Speisenbegleiter.<br />
weingut-kirchknopf.at, € 32,–<br />
91<br />
•<br />
Pinot Blanc Leithaberg DAC weiß<br />
Ried Satz 2017<br />
Weingut Stefan Zehetbauer<br />
Schützen am Gebirge<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />
Mit einem Touch von Karamell und<br />
Kräuterwürze unterlegte feine Birnenfrucht,<br />
zart nach Bratapfel, ein Hauch von<br />
Orangenzesten. Straff, engmaschig, weiße<br />
Apfelfrucht, dezente Säurestruktur, etwas<br />
Nougat im Abgang, ein feinwürziger, gut<br />
gereifter Speisenbegleiter.<br />
zehetbauerwein.at, € 18,–<br />
Mehr Infos unter<br />
leithaberg.at<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
229
tasting / SIZILIEN TROPHY<br />
HEISSE<br />
SACHE<br />
Sizilien ist nicht nur die größte Insel des Mittelmeers, sondern ein eigener<br />
Wein-Kontinent. Und es ist die größte Anbauregion Italiens, mit Lagen<br />
bis auf 1000 Metern an den Hängen des Ätna. Aber das Beste: Eine neue<br />
Winzer-Generation erzeugt hier geschliffene, überraschend frische Weine.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
Foto: Shutterstock<br />
230 falstaff okt <strong>2020</strong>
An den<br />
Hängen des<br />
Ätna wachsen<br />
die Weinreben<br />
bis über<br />
1000 Meter<br />
Seehöhe<br />
hinauf.<br />
Die Rauchsäule ist sein Kennzeichen:<br />
Der über 3000 Meter<br />
hohe Ätna auf Sizilien ist der<br />
höchste noch aktive Vulkan<br />
Europas. Seine Hänge sind<br />
weitflächig mit Wein bestockt, zum Teil<br />
sind es alte, knorrige Reben, die noch<br />
unveredelt im sandigen Boden wurzeln. Die<br />
Lagen reichen von 400 bis auf über 1000<br />
Meter. Bei Weiß ist Carricante die dominierende<br />
Sorte, bei Rot Nerello Mascalese. Der<br />
erbringt relativ hellfarbige Weine, mit charakteristischer<br />
Frucht, guter Spannung und<br />
griffigem Tannin. Je nach Lage – hier Contrada<br />
genannt – fallen die Weine oft sehr<br />
unterschiedlich aus. Nach dem Vorbild Burgund<br />
sind daher in letzter Zeit vermehrt<br />
Contrada-Weine entstanden. Denn der Ätna<br />
gilt derzeit als Hotspot in der internationalen<br />
Weinwelt. Zu Recht, wie auch unsere<br />
Trophy eindrucksvoll bestätigt.<br />
Allerdings hat der Erfolg auch Trittbrettfahrer<br />
angezogen. Da gibt es dann bisweilen<br />
auch Weine, die dünn und säuerlich<br />
sind, trotzdem aber zu einem hohen Preis<br />
angeboten werden. Daher gilt es, sorgsam<br />
auszuwählen – denn nicht alles, wo Ätna<br />
draufsteht, ist gut und seinen Preis wert.<br />
Bei aller Ätna-Euphorie darf auch der<br />
Rest der Insel nicht vergessen werden. Denn<br />
da hat sich ebenfalls viel getan. Keine Spur<br />
mehr von barocker Fülle, Üppigkeit und<br />
überreifer Frucht, die einst die Weine prägte.<br />
Die »modernen Sizilianer« sind klar und<br />
fruchtbetont, mitunter von erstaunlicher<br />
Frische. Eine neue Winzergeneration und<br />
gute Kühltechnik haben hier wahre Wunder<br />
bewirkt. Sizilianische Weine haben heute<br />
ein Qualitätsniveau erreicht, das noch vor<br />
wenigen Jahren niemand für möglich gehalten<br />
hätte. So gibt es auch immer mehr Nero<br />
d’Avola, die wichtigste Rotweinsorte der<br />
Insel, die zur bekannten Fülle viel frische,<br />
knackige Frucht hat und eine charakteristisch<br />
harzige Komponente aufweist. Im<br />
Bereich der Weißweine steigt Grillo immer<br />
mehr zur prägenden Sorte auf.<br />
Sizilien ist Vielfalt. Von den sonnendurchfluteten<br />
Weingärten bei Trapani und Marsala<br />
im Westen über die Hügellagen im<br />
Landesinneren bis hinauf in die Höhen des<br />
Ätna sind Klima, Lagen und Sorten sehr<br />
unterschiedlich. Auf dem Wein-Kontinent<br />
Sizilien gibt es viel zu entdecken!<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
231
tasting / SIZILIEN TROPHY<br />
Auf Sizilien wird mehr<br />
Weißwein erzeugt als<br />
Rotwein – auch für viele<br />
Experten ist das eine<br />
Überraschung.<br />
SIZILIEN<br />
WEISSWEINE<br />
PLATZ<br />
BEN RYÉ PASSITO 2017<br />
DONNAFUGATA<br />
Nach Marillen, kandierter<br />
Mandarine, frischen Datteln und<br />
Pfirsich, enorm vielschichtig.<br />
Unser Siegerwein<br />
Weiß ist ein<br />
traumhafter Süßwein<br />
von der Insel<br />
Pantelleria, der<br />
»Ben Ryé« von Donnafugata.<br />
Auf den Rängen folgen der<br />
»Contrada PC« von Passopisciaro,<br />
ein Chardonnay vom Ätna,<br />
der zum ersten Mal aufgelegt<br />
wird, und der »Family and<br />
Friends« von Feudo Maccari.<br />
95<br />
•<br />
Ben Ryé Passito di Pantelleria DOC<br />
2017, Donnafugata<br />
14 Vol.-%, NK. Brillantes, funkelndes Orange-Gold.<br />
In der Nase nach Marillen, kandierter<br />
Mandarine, frische Dattel, Pfirsich,<br />
enorm vielschichtig. Am Gaumen edel und<br />
elegant, golden, öffnet sich auf getrockneten<br />
Marillen und goldenem Pfirsich, edelste<br />
Süße, verliert dabei nicht seinen Trinkfluss,<br />
feinster Schmelz mit einer Prise Salz,<br />
herzhaft, brillant, endlos lange. Gottardi,<br />
Innsbruck; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />
Vinothek Brancaia, Zürich; Terravigna,<br />
Utzendorf, € 55,–<br />
93<br />
•<br />
Contrada PC Terre Siciliane IGT<br />
2018, Passopisciaro<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Strohgelb.<br />
Intensiv und vielschichtig, zeigt Noten<br />
nach Feuerstein, etwas Hefe, dann nach<br />
Birne und Zitrusfrüchten. Spannt einen<br />
weiten Fächer auf, saftige frische Frucht,<br />
gut eingebundene Säure, langer Nachhall<br />
mit nussigem Finale. Döllerer, Golling;<br />
Morandell, Wörgl; Fischer & Trezza,<br />
Stuttgart; ViP Weine, Köln; Zanini, Besazio;<br />
Arvi, Melano, € 58,–<br />
•<br />
BIO Family and Friends Only The<br />
Best Grapes Terre Siciliane IGT 2019<br />
Feudo Maccari<br />
14,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Strohgelb mit<br />
einem Tropfen Gold. Elegant und zurückhaltend,<br />
leicht nach reifer Birne, Pfirsich,<br />
ein Hauch Orangenblüte, ein Tropfen heller<br />
Honig und ein bisschen Vanilleschote. Öffnet<br />
sich satt und voll, sehr gut eingebundenes<br />
Holz, ausgewogen, funkelnd und klar,<br />
leicht salzig, kommt im Finale immer wieder.<br />
Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />
Terravigna, Utzendorf, € 21,–<br />
•<br />
Archineri Etna Bianco DOC 2019<br />
Pietradolce<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />
Ausgewogen und ansprechend, eröffnet<br />
Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />
232 falstaff okt <strong>2020</strong>
mit Noten nach Zitrone, frischem Pfirsich<br />
und Salbei. Startet sehr klar und frisch,<br />
breitet sich dann schön aus, schönes Spiel,<br />
lange und salzig. Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Terravigna, Utzendorf, € 38,–<br />
•<br />
BIO A' Puddara Etna Bianco DOC<br />
2018, Tenuta di Fessina<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, kraftvolles<br />
Grüngelb. Spannende Nase mit Noten nach<br />
Pfirsich und Feuerstein, frischer, knackiger<br />
Apfel. Knackige und prägende Säure am<br />
Gaumen, viel Grip, salzig, hallt lange nach.<br />
Superiore, Dresden; Ars Vivendi, Berlin;<br />
Giardino del Vino, Frauenfeld, € 40,–<br />
•<br />
Donna Franca Marsala Superiore<br />
Riserva DOC, Florio<br />
19 Vol.-%, NK. Funkelndes, vielschichtiges<br />
Bernstein. Nach Datteln und Salznougat,<br />
etwas Marillen, wirkt sehr ausgewogen.<br />
Am Gaumen sehr füllig, zeigt Noten nach<br />
Mandelgebäck und frischen Datteln, trotz<br />
Restsüße wirkt der Wein trocken, langer<br />
Nachhall. Mack & Schühle, Owen/Teck;<br />
Illva Lugano, Lugano, € 45,–<br />
92<br />
•<br />
Aegades Grillo Erice DOC 2019<br />
Fazio<br />
12,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Strohgelb.<br />
Sehr fruchtbetont, nach Pfirsichen und<br />
Pfirsichblüten, erinnert an Eistee, Zuckermelone,<br />
reife Marillen, klar. Satter Schmelz<br />
mit dichtem Körper, wohlig, im hinteren<br />
Bereich mit leichtem Salz, sehr eigenständig<br />
mit viel Charakter. Kellerei St. Georg,<br />
Luzern; Bodegas Rioja, € 12,99<br />
•<br />
BIO Kheirè Grillo Sicilia DOC 2019<br />
Gorghi Tondi<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb mit leicht<br />
olivgrünem Schimmer. Zart reduktiv,<br />
braucht ordentlich Luft, zeigt sich dann mit<br />
Nuancen von Zitronensaft und Limetten,<br />
auch leicht nach junger Ananas. Ausbalanciert<br />
mit harmonierender Frucht und Säure,<br />
knackig und kompakt mit leicht salzigem<br />
Finish, tolle Länge. Trinacria Vini,<br />
Grenchen; Saitta, Düsseldorf; Felsenkeller<br />
SH, Schaffhausen; Fornara, Taunusstein-Wehen;<br />
Nero Wine & Food E.U.<br />
Salvador Nero, Gumpoldskirchen,<br />
€ 15,50<br />
•<br />
Lalùci Grillo Sicilia DOC 2019<br />
Baglio del Cristo di Campobello<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Sattes Strohgelb. Nach<br />
gelben Früchten, knackiger Marille und<br />
weißem Pfirsich, junge Banane, blumiger<br />
Nachhall. Ausgewogen und kompakt, saftig,<br />
leicht salzig, harmonisches Finale mit<br />
leichtem Nachdruck. Stecher & Krahn,<br />
Grafschaft-Gelsdorf; City and more, Baden<br />
Baden; Vinothek Brancaia, Zürich;<br />
Grands Vins de Sicile, La Sarraz<br />
€ 18,–<br />
•<br />
BIO Grillo Vigna di Mandranova<br />
Sicilia DOC 2019<br />
Alessandro di Camporeale<br />
13 Vol.-%, KK. Tiefgründig und vielschichtig,<br />
leicht nach Feuerstein, kandierter Zitronenzeste,<br />
auch Grapefruit, duftet auch leicht<br />
nach frisch geschnittenem Gras und Holunderblüten.<br />
Saftig, straff und salzig, breitet<br />
sich mit viel Zug aus, knackig und klar,<br />
tolle Länge.<br />
Vini Divini, Mellingen, € 20,–<br />
•<br />
Baglio Florio Marsala Vergine DOC<br />
2002, Florio<br />
19 Vol.-%, NK. Duftet nach Salzmandeln<br />
und Jod, helle Rosinen. Knochentrocken,<br />
nach gebrannten Mandeln, etwas getrocknete<br />
Zwetschge, salzig und sehr lange anhaltend.<br />
Mack & Schühle, Owen/Teck;<br />
Illva, Lugano, Lugano, € 34,–<br />
91<br />
•<br />
Grillo Sicilia DOC 2019<br />
Feudo Disisa<br />
12,5 Vol.-%, NK. Duftig-blumige Nase, nach<br />
rosarotem Pfirsich und weißen Orangenblüten.<br />
Saftig und klar, knackige Säure ummantelt<br />
die klare Frucht, gute Länge, harmonisch<br />
und frisch.<br />
Massi, Köln; Michelangelo Morelli,<br />
Schlieren; Von Salis, Landquart, € 9,–<br />
•<br />
BIO Midor Catarratto Sicilia DOC<br />
2019, Gorghi Tondi<br />
12 Vol.-%, NK. Sehr duftig, nach reifen gelben<br />
Früchten, viel Pfirsich, leichte Orangenblüte,<br />
einladend. Ausgewogen mit zartem<br />
Fruchtschmelz und klarem Verlauf,<br />
präzise, geradlinig, kühl und saftig. Trinacria<br />
Vini, Grenchen; Saitta, Düsseldorf;<br />
Felsenkeller SH, Schaffhausen; Fornara,<br />
Taunusstein-Wehen; Nero Wine &<br />
Food E.U. Salvador Nero, Gumpoldskirchen,<br />
€ 11,–<br />
•<br />
Didyme Malvasia Salina IGT 2019<br />
Tasca d’Almerita<br />
13 Vol.-%, NK. Zart duftig, nach rosarotem<br />
Pfirsich, Blutorange und getrockneten Zitronenzesten,<br />
im Nachhall auch minimal<br />
harzige Noten. Sehr frisch und kristallin,<br />
spannt sich leicht salzig auf, von mittlerem<br />
Verlauf, knackige Frucht von vorne bis hinten,<br />
im Finale abermals salzig. Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Buratti, Laxenburg;<br />
Bindella, Zürich; Bottega del Vino,<br />
Romanshorn, € 18,–<br />
•<br />
BIO Olli Grillo Sicilia DOC 2019<br />
Feudo Maccari<br />
13 Vol.-%, DIAM. Nach reifen Zitronen, leicht<br />
blumig, auch zarter Muskatton, einladend<br />
und frisch. Sehr fruchtbetont, gelbfruchtig<br />
mit klarem Verlauf, zartem Salz und gut<br />
ausgewogenem Finish.<br />
Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />
Terravigna, Utzendorf, € 11,–<br />
PLATZ<br />
CONTRADA PC 2018<br />
PASSOPICIARO<br />
Nach Feuerstein, etwas Hefe,<br />
dann nach Birne und Zitrusfrüchten.<br />
•<br />
BIO Naturalmente Bio Grillo Sicilia<br />
DOC 2019, Caruso & Minini<br />
13 Vol.-%, DIAM. Duftet nach junger Birne,<br />
junger Banane und etwas weißem Pfirsich,<br />
schöne Gelbfrucht, einladend. Zeigt sich<br />
mit sanfter Cremigkeit und klarer Frucht,<br />
leichtem Salz und gut ausbalanciertem<br />
Verlauf. Bremer, Braunschweig; Il Panino,<br />
Reutlingen; Cave Amann, Bischofszell;<br />
Winers, Wiener Neustadt, € 12,–<br />
•<br />
BIO Timpa Grillo Sicilia DOC 2019<br />
Feudo Montoni<br />
13 Vol.-%, DIAM. Zunächst leichter Muskat-<br />
Ton, weißer Pfeffer, weiße Blüten, im Nachhall<br />
etwas Marillen. Sehr fruchtbetont und<br />
klar, gut eingebundene Säure, knackig und<br />
kompakt mit feiner Länge, schert ein wenig<br />
aus, gefällt aber gerade deswegen.<br />
Muret La Barba, Berlin; Archetti, Basserdorf;<br />
Vollcorner Biomarkt, München;<br />
Saya SA, Gland, € 12,–<br />
•<br />
BIO Zagra Grillo Sicilia DOC 2019<br />
Valle dell’Acate<br />
13 Vol.-%, NK. Duftig-offenherzige Nase,<br />
nach Birnenjoghurt, junger Banane und<br />
weißem Pfirsich, im Nachhall Zitronenblüten.<br />
Zeigt sich mit knackiger Säure und klarer<br />
Frucht, spannt einen saftigen Bogen, im<br />
Finale leicht salzig.<br />
Vini Cappelletti, Bern<br />
€ 13,–<br />
PLATZ<br />
FOR FAMILY AND FRIENDS<br />
FEUDO MACCARI<br />
Satt und voll, gut eingebundenes<br />
Holz, ausgewogen.<br />
•<br />
BIO Benedè Cataratto Sicilia DOC<br />
2019, Alessandro di Camporeale<br />
13 Vol.-%, KK. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />
Zeigt sich mit frischen Noten von knackigem<br />
Apfel und gelber Birne, leichte Blume<br />
im Nachhall. Sehr saftig und klar, zeigt<br />
viel Salz und Zug, überrascht, fährt präzise<br />
dahin, gute Länge.<br />
Vini Divini, Mellingen, € 15,–<br />
•<br />
Alta Mora Etna Bianco DOC 2019<br />
Cusumano<br />
12 Vol.-%, NK. Eröffnet mit zarten Honignoten,<br />
etwas Banane, im Hintergrund nach<br />
Feuerstein. Saftig und rund in Ansatz und<br />
Verlauf, feine Zitrusfrucht, klar im Finale.<br />
Döllerer, Golling; Fischer & Trezza,<br />
Stuttgart; Smart Wines, Köln; Rutishauser,<br />
Scherzingen, € 15,–<br />
•<br />
BIO Cataratto Vigna di Mandranova<br />
Sicilia DOC 2018<br />
Alessandro di Camporeale<br />
12 Vol.-%, KK. Komplex und fein, leicht nach<br />
Feuerstein und kaltem Fumé, dann Blutorange<br />
und weißer Pfirsich unterlegt von<br />
zarter Würzenote, im Nachhall leicht nach<br />
weißer Schokolade. Ausgewogen und klar,<br />
spannt sich mit elegant-harmonischem<br />
Verlauf über die Zunge, klare Frucht mit<br />
leicht salzigem Finish.<br />
Vini Divini, Mellingen<br />
€ 25,–<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
233
tasting / SIZILIEN TROPHY<br />
Nerello Mascalese ist die<br />
wichtigste Rotweinsorte<br />
am Ätna. Alte, wurzelechte<br />
Stöcke sorgen hier für<br />
vielschichtige Weine.<br />
SIZILIEN<br />
ROTWEINE<br />
PLATZ<br />
BARBAGALLI 2016<br />
PIETRADOLCE<br />
Duftet nach Waldhimbeere, Assam-Tee<br />
und würzigen Kräutern, strukturiertes<br />
Tannin in vielen Schichten.<br />
Bei den Rotweinen<br />
dominieren Weine<br />
vom Ätna. Grandios<br />
ist der »Barbagalli«<br />
von Pietradolce, der<br />
feine Frucht, Druck und Spannung<br />
hat. Auf dem zweiten Platz<br />
folgt der »Pianodario« von<br />
Tascante, das Weingut von Tasca<br />
d’Almerita am Ätna, und schließlich<br />
der »Contrada Monte Serra«<br />
von Ätna-Pionier Benanti.<br />
97<br />
•<br />
Barbagalli Etna Rosso DOC 2016<br />
Pietradolce<br />
15 Vol.-%, NK. Glänzendes, mitteldichtes<br />
Rubin-Granat mit feinem Funkeln. Sehr<br />
klare und einprägsame Nase, duftet nach<br />
Waldhimbeere, Assam-Tee und würzigen<br />
Kräutern. Am Gaumen viel rote Frucht,<br />
öffnet sich mit gut strukturiertem Tannin<br />
in vielen Schichten, baut sich lange auf,<br />
vielschichtig und tiefgründig, im Finale<br />
viel fester Druck, hallt lange nach.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Terravigna, Utzendorf<br />
€ 110,–<br />
96<br />
•<br />
Contrada Pianodario Etna Rosso<br />
DOC 2017, Tasca d’Almerita<br />
13,5 Vol.-%, NK. Zartes, aufhellendes Rubin.<br />
Sehr klare und einprägsame Nase, eröffnet<br />
mit Noten nach Granatapfel, Blutorange<br />
und würzigen Komponenten. Am Gaumen<br />
tiefgründig und vielschichtig, öffnet sich<br />
mit griffigem Tannin in vielen Schichten,<br />
dazu präsente Frucht und feiner Schmelz,<br />
singt! Consigliovini, Düsseldorf; Buratti,<br />
Laxenburg; Bindella, Zürich; Bottega<br />
del Vino, Romanshorn, € 40,–<br />
95<br />
•<br />
Contrada Monte Serra Etna Rosso<br />
DOC 2017, Benanti<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, mitteldichtes<br />
Granatrot. Eröffnet mit harzigen Noten,<br />
nach Wacholderbusch, dahinter etwas Heidelbeere.<br />
Am Gaumen überaus stoffig, sattes,<br />
zugleich auch gut eingebundenes Tannin,<br />
schönes Spiel, zeigt im Finale viel<br />
Druck, salzig. Käfer, München; Caratello,<br />
St. Gallen; Sussitz, Klagenfurt, € 35,–<br />
•<br />
Rosso del Conte Sicilia DOC 2016<br />
Tasca d’Almerita<br />
14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubin-Violett.<br />
Sehr intensive und ansprechende Nase,<br />
Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />
234 falstaff okt <strong>2020</strong>
Zum Salonsieger:<br />
nach Brombeeren, Heidelbeeren und<br />
Zwetschge, etwas Zimt. Knackige, präsente<br />
Frucht, viel Brombeere, öffnet sich mit<br />
griffigem, sehr gut eingebundenem Tannin,<br />
spannt sich weit auf, langer Nachhall mit<br />
frischer Frucht.<br />
Consigliovini, Düsseldorf; Buratti,<br />
Laxenburg; Bindella, Zürich; Bottega<br />
del Vino, Romanshorn, € 45,–<br />
•<br />
Contrada C Terre Siciliane IGT 2018<br />
Passopisciaro<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes, aufhellendes<br />
Rubin-Granat. Sehr duftige und zugängliche<br />
Nase mit Noten nach Erdbeere und<br />
Blutorange, im Hintergrund etwas Koriandersamen.<br />
Am Gaumen sehr gute Spannung,<br />
öffnet sich mit viel feinmaschigem<br />
Tannin, baut sich gut auf, salzig und mit<br />
festem Druck im Finale.<br />
Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl;<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; ViP Weine,<br />
Köln; Zanini, Besazio; Arvi, Melano<br />
€ 48,–<br />
94<br />
•<br />
Santa Cecilia Nero d'Avola Noto<br />
DOC 2017, Planeta<br />
14,5 Vol.-%, NK. Elegant leuchtendes Rubinrot.<br />
In der Nase nach Blutorangen, Hagebutten,<br />
Siegellack und Walderdbeeren.<br />
Am Gaumen präzise, frisch und klar,<br />
spannt sich mit viel Saft und Frucht über<br />
die Zunge, ausgewogen im Finish mit leichtem<br />
Salz. Superiore, Dresden; Garibaldi,<br />
München; Vergani, Zürich; Stoppervini,<br />
Lugano, € 22,–<br />
•<br />
BIO Mahàris Sicilia DOC 2017<br />
Feudo Maccari<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives<br />
Rubinrot. Sehr intensive und ansprechende<br />
Nase, nach Heidelbeeren, Zwetschgen und<br />
dunkler Schokolade. Satt und stoffig am<br />
Gaumen, zeigt dichtmaschiges Tannin,<br />
baut sich lange auf, breitet sich im mittleren<br />
Verlauf toll aus, im Finale fester Druck,<br />
hat auch Trinkfluss.<br />
Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />
Terravigna, Utzendorf, € 24,90<br />
•<br />
Lu Patri Nero d'Avola Sicilia DOC<br />
2016, Baglio del Cristo di Campobello<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes fleischiges Rubin-Violett.<br />
Intensive Nase mit Noten nach Schokolade<br />
und Heidelbeeren, im Hintergrund<br />
leicht harzig. Saftig und rund am Gaumen,<br />
zeigt viel reife Beerenfrucht, griffiges Tannin,<br />
fester Druck.<br />
Stecher & Krahn, Grafschaft-Gelsdorf;<br />
City and more, Baden Baden; Vinothek<br />
Brancaia, Zürich; Grands Vins de Sicile,<br />
La Sarraz, € 26,–<br />
•<br />
BIO Erse Rosso Contrada Moscamento<br />
1911 Etna Rosso DOC 2017<br />
Tenuta di Fessina<br />
PLATZ<br />
PIANODARIO 2017<br />
TASCANTE<br />
Nach Granatapfel, Blutorange<br />
und würzigen Komponenten.<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes, aufhellendes<br />
Rubin-Granat. Sehr klare und ansprechende<br />
Nase, nach Himbeeren und dunklen Kirschen,<br />
etwas Zuckerwatte. Am Gaumen<br />
saftig und mit viel Spannung versehen,<br />
entfaltet sich mit präsentem, griffigem<br />
Tannin, im Finale fester Druck, wirkt noch<br />
sehr jung. Superiore, Dresden; Ars<br />
Vivendi, Berlin; Giardino del Vino,<br />
Frauenfeld, € 28,–<br />
•<br />
Contrada Cavaliere Etna Rosso DOC<br />
2017, Benanti<br />
14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, mitteldichtes<br />
Granatrot. Zarte Nase mit Noten nach<br />
Weichselkirsche und Roter Rübe, etwas<br />
Gewürznelke. Am Gaumen viel feinmaschiges<br />
Tannin, das sich in vielen Schichten öffnet,<br />
zieht lange durch, stoffig.<br />
Käfer, München; Caratello, St. Gallen;<br />
Sussitz, Klagenfurt, € 35,–<br />
•<br />
Nerello Mascalese Sicilia DOC 2018<br />
Alberelli di Giodo<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, aufhellendes<br />
Rubin mit Granatrand. Fein gezeichnete<br />
Nase, zeigt Noten nach Granatapfel und<br />
Himbeere, feine Würze im Hintergrund.<br />
Viel feinmaschiges, präsentes Tannin am<br />
Gaumen, baut sich in vielen Schichten auf,<br />
salzig und tiefgründig, sehr langer Nachhall.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; First<br />
Wine, Hergiswil; Arvi, Melano, € 60,–<br />
PLATZ<br />
MONTE SERRA 2017<br />
BENANTI<br />
Überaus stoffig, sattes, gut<br />
eingebundenes Tannin, salzig.<br />
93<br />
•<br />
BIO Cartagho Nero d'Avola Sicilia<br />
DOC 2017, Mandrarossa<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin. In der Nase offenherzig,<br />
nach frischen Kirschen, rotem<br />
Pfirsich, Orangenblüten, im Nachhall<br />
leicht buttriger Nachhall, nach hellem<br />
Nougat. Am Gaumen sehr frisch und elegant,<br />
spannt einen frischen Fächer auf, saftig<br />
und leicht salzig, trinkt sich sehr gut.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Weinphilo, Linz; Borgovecchio, Balerna<br />
€ 17,–<br />
•<br />
Contrada Diciassettesalem Etna<br />
Rosso DOC 2018, Cottanera<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, mitteldichtes<br />
Granatrot. Eröffnet mit ausgeprägt metallischen<br />
Noten, dazu etwas Rote Rübe, im<br />
Hintergrund nach Erdbeeren. Am Gaumen<br />
knackiges, dichtes Tannin, baut sich in<br />
Schichten auf, salzig und fester Druck.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Martel,<br />
St. Gallen, € 18,–<br />
•<br />
Cutaja Nero d'Avola Riserva Sicilia<br />
DOC 2016, Caruso & Minini<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. In der<br />
Nase nach schwarzen Johannisbeeren, reifen<br />
Himbeeren, Waldfrüchten, im Nachhall<br />
nach Tee. Zeigt sich konzentriert und ge-<br />
2041 Wullersdorf<br />
Parkgasse 34a<br />
T: +43 2951 8354<br />
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www.weingut-urban.at<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
235
tasting / SIZILIEN TROPHY<br />
schliffen am Gaumen, schmiegt sich sanft<br />
an die Zunge, baut satten Druck auf, langes,<br />
harmonisches Finish.<br />
Bremer, Braunschweig; Il Panino, Reutlingen;<br />
Cave Amann, Bischofszell; Winers,<br />
Wiener Neustadt, € 18,–<br />
•<br />
BIO Family and Friends Only The<br />
Best Grapes Terre Siciliane IGT 2018<br />
Feudo Maccari<br />
14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, satt-elegantes<br />
Rubinrot. In der Nase eleganter Duft, viele<br />
reife Waldbeeren, zarte Würze, edel. Zeigt<br />
sich am Gaumen kompakt und mit elegantem<br />
Schmelz, schöne Dichte, klare Frucht,<br />
im Finale leicht salzig mit sattem Nachdruck,<br />
kann gut reifen.<br />
Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />
Terravigna, Utzendorf, € 24,–<br />
•<br />
BIO Vrucara Prephylloxera Nero<br />
d'Avola Sicilia DOC 2016<br />
Feudo Montoni<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes mitteldichtes<br />
Rubin. Sehr intensive und aromatische<br />
Nase, nach eingelegten Pfirsichen und frischen<br />
Kirschen, sehr klar. Griffiges, zupackendes<br />
Tannin am Gaumen, etwas Frucht,<br />
dann betont harzige Noten, fester Druck<br />
im Finale. Muret La Barba, Berlin;<br />
Archetti, Basserdorf; Vollcorner<br />
Biomarkt, München; Saya SA, Gland<br />
€ 25,–<br />
•<br />
BIO Croceferro Etna Rosso DOC<br />
Generazione Alessandro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, aufhellendes<br />
Rubinrot. Eröffnet mit ausgeprägt metallischen<br />
Noten, nach Rost und Roten Rüben,<br />
im Hintergrund etwas Himbeere. Am Gaumen<br />
kraftvolles, gut eingebundenes Tannin,<br />
zeigt festen Druck, salzig, im Finale<br />
stoffig.<br />
Vini Divini, Mellingen, € 25,–<br />
•<br />
Lusirà Syrah Sicilia DOC 2016<br />
Baglio del Cristo di Campobello<br />
14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, sehr sattes Rubingranat.<br />
Zeigt sich in der Nase mit feiner<br />
Würze und Noten nach edlen, reifen Kirschen,<br />
ein Hauch Brombeersirup, im Nachhall<br />
leicht nach getrocknetem Rosenblatt.<br />
Am Gaumen geschliffen und dicht, öffnet<br />
sich auf edlen würzigen Noten, dezenter<br />
Holzeinsatz, satter Nachhall mit leicht<br />
zehrendem Finish, wird noch gut reifen.<br />
Stecher & Krahn, Grafschaft-Gelsdorf;<br />
City and more, Baden Baden; Vinothek<br />
Brancaia, Zürich; Grands Vins de Sicile,<br />
La Sarraz, € 26,–<br />
•<br />
Tancredi Rosso Terre Siciliane IGT<br />
2017, Donnafugata<br />
13,7 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit<br />
leichtem Granatschimmer. Intensive und<br />
präzise Nase, eröffnet mit würzigen Noten,<br />
auch etwas Harz, dahinter reife Zwetschge.<br />
Straffes, dichtes Tannin am Gaumen,<br />
öffnet sich in vielen Schichten, fest und zupackend,<br />
dunkle Beeren im Finale.<br />
Gottardi, Innsbruck; GES Sorrentino,<br />
Delmenhorst; Vinothek Brancaia,<br />
Zürich; Terravigna, Utzendorf, € 28,–<br />
•<br />
Contrada Feudo di Mezzo Etna Rosso<br />
DOC 2016, Cottanera<br />
14 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes Rubin-Granat.<br />
Eröffnet mit erdig-metallischen<br />
Noten, dazu reife Zwetschgen und<br />
etwas Waldhimbeere. Stoffig und kraftvoll<br />
am Gaumen, viel zupackendes, herzhaftes<br />
Tannin, im Finale ausgeprägt erdige Noten.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Martel,<br />
St. Gallen, € 28,–<br />
•<br />
BIO MNRL Vigna di Mandranova<br />
Syrah Sicilia DOC 2016<br />
Alessandro di Camporeale<br />
14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Granat mit<br />
leicht dunkelviolettem Schimmer. In der<br />
Nase herzhaft, nach getrockneten Tomaten,<br />
Hagebutten, einem Hauch Blutorangen,<br />
im Nachhall nach satten Kirschen.<br />
Spannt sich am Gaumen würzig auf, hat<br />
eleganten Schmelz, sanften Druck und feinen<br />
Trinkfluss, im Finale rund und kompakt.<br />
Vini Divini, Mellingen, € 40,–<br />
92<br />
•<br />
Nenè Nero D’Avola Sicilia DOC 2018<br />
Fondo Antico<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Rubin.<br />
Zeigt in der Nase Noten nach Brombeere<br />
und Heidelbeere, im Hintergrund leicht<br />
harzig. Geschliffen und rund, öffnet sich<br />
mit zupackendem, griffigem Tannin, im<br />
Finale harzig, guter Druck.<br />
Cantinetta, Mörfelden-Walldorf; Viani<br />
Importe, Göttingen; Borgovecchio,<br />
Balerna; Lanza Wein Import, Berlin;<br />
Stämpfli, Laupen, € 9,50<br />
•<br />
BIO Neré Nero d'Avola Sicilia DOC<br />
2018, Feudo Maccari<br />
14 Vol.-%, DIAM. Dunkel leuchtendes Rubinrot.<br />
Duftige und offenherzige Nase,<br />
nach roten Rosen, Himbeeren, Waldbeeren,<br />
leicht nach Hagebutten, einladend.<br />
Am Gaumen ausgewogen und harmonisch,<br />
spannt sich mit klarem, saftigem Kleid auf,<br />
fruchtiger Kern, leicht salziges Finish.<br />
Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />
Terravigna, Utzendorf, € 12,40<br />
•<br />
BIO Syraco Syrah Terre Siciliane IGT<br />
2016, Baglio di Pianetto<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubin.<br />
Würzig-beerige Nase, leicht nach Kerzenwachs,<br />
reifen Waldbeeren, weißem Pfeffer<br />
und satter Erdbeere. Am Gaumen spannungsvoll<br />
und leicht salzig, mit klarer<br />
Frucht, edler Holzeinsatz, spannt sich weit<br />
auf, mit Nachdruck.<br />
L. Derksen, Wien; Deuna, Augsburg;<br />
Weinkellerei Aarau, Aarau, € 14,–<br />
•<br />
Alta Mora Etna Rosso DOC 2017<br />
Cusumano<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives Rubin<br />
mit hellem Granatrand. Ansprechendes<br />
Spiel zwischen feiner Beerenfrucht und erdigen<br />
Komponenten. Stoffiges Tannin am<br />
Gaumen, viel dunkle Beerenfrucht, im Finale<br />
guter Druck.<br />
Döllerer, Golling; Fischer & Trezza,<br />
Stuttgart; Smart Wines, Köln; Rutishauser,<br />
Scherzingen, € 15,–<br />
•<br />
Benanti Etna Rosso DOC 2017<br />
Benanti<br />
13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, mitteldichtes<br />
Granat. Klar gezeichnete Nase, Noten nach<br />
Granatapfel, etwas Thymian, dazu dunkle<br />
Kirsche. Feinmaschiges Tannin am Gaumen,<br />
gute Präsenz, reife, dunkle Frucht, im<br />
Finale fester Druck.<br />
Käfer, München; Caratello, St. Gallen;<br />
Sussitz, Klagenfurt, € 16,–<br />
•<br />
Adènzia Rosso Sicilia DOC 2017<br />
Baglio del Cristo di Campobello<br />
14 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles, sattes Granat.<br />
In der Nase zunächst nach Siegellack, dann<br />
nach Lakritze und Trüffel, nach reifer Amarenakirsche,<br />
erinnert im Nachhall an sehr<br />
reife Banane. Öffnet sich dann am Gaumen<br />
auf betont holzwürzig-malzigen Nuancen,<br />
dicht und kompakt, baut sich groß auf, satte<br />
Länge mit minimaler Nachtrocknung.<br />
Stecher & Krahn, Grafschaft-Gelsdorf;<br />
City and more, Baden Baden; Vinothek<br />
Brancaia, Zürich; Grands Vins de Sicile,<br />
La Sarraz, € 16,–<br />
•<br />
Pietradolce Etna Rosso DOC 2019<br />
Pietradolce<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives Granatrot.<br />
Eröffnet mit einem feinen Spiel von<br />
Granatapfel und Kardamom, etwas Blutorange.<br />
Herzhaftes, griffiges Tannin am<br />
Gaumen, salzig und tiefgründig, ist<br />
noch jung und ungeschliffen, hat aber<br />
beste Ansätze.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Terravigna,<br />
Utzendorf, € 18,–<br />
•<br />
BIO Etna Rosso Piana dei Daini DOC<br />
2017, Tenute Bosco<br />
14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes aufhellendes<br />
Granatrot. Fein gezeichnete Nase mit Noten<br />
nach Himbeermarmelade, etwas frische<br />
Zwetschgen, im Hintergrund leicht<br />
harzige Noten. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />
herzhaftes, zupackendes Tannin, wirkt<br />
noch ein wenig spröde.<br />
tenutebosco.com, € 19,–<br />
•<br />
BIO Saia Nero d'Avola Sicilia DOC<br />
2018, Feudo Maccari<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubin<br />
mit Tendenz zum Granat. Zurückhaltende,<br />
jedoch würzig anmutende Nase, leicht<br />
nach Kirschkompott und Himbeersirup.<br />
Am Gaumen kompakt und mit zartem<br />
Fruchtschmelz, spannt einen feinen Fächer<br />
auf, strukturreich und mit guter<br />
Länge. Morandell, Wörgl; Superiore,<br />
Dresden; Terravigna, Utzendorf<br />
€ 24,–<br />
•<br />
BIO Laeneo Nerello Capuccio Sicilia<br />
DOC 2018, Tenuta di Fessina<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, aufhellendes<br />
Rubin. Klare und frische Nase, duftet nach<br />
Himbeeren und feuchter Baumrinde, würzig.<br />
Kerniges, griffiges Tannin am Gaumen,<br />
zeigt im mittleren Verlauf feine Himbeernoten,<br />
saftig.<br />
Superiore, Dresden; Ars Vivendi, Berlin;<br />
Giardino del Vino, Frauenfeld, € 25,–<br />
•<br />
BIO Kaid Syrah Sicilia DOC 2017<br />
Alessandro di Camporeale<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit feinem<br />
Violettschimmer. Kompakte Frucht, nach<br />
Brombeere und Zwetschge, im Hintergrund<br />
frische Würze. Zupackendes, griffiges<br />
Tannin, baut sich gut auf, wird im hinteren<br />
Verlauf leider etwas spröde.<br />
Vini Divini, Mellingen, € 25,–<br />
•<br />
Doppiozeta Rosso Noto Sicilia DOC<br />
2017, Zisola<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin. In der<br />
Nase nach Orangenblüten, Blutorangen,<br />
reifen Hagebutten, Walderdbeeren, sehr<br />
einladend. Öffnet sich am Gaumen saftig<br />
und klar mit leicht salzigem Unterton,<br />
druckvoll, mit Spannung, minimale Zehrung.<br />
mazzei.it, € 29,50<br />
•<br />
BIO Naturalmente Bio Perricone<br />
Terre Siciliane IGT 2019<br />
Caruso & Minini<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubin<br />
Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />
236 falstaff okt <strong>2020</strong>
Die Weinberge<br />
am Ätna erbringen<br />
ebenso spannende<br />
Rot- wie Weißweine.<br />
zart violettem Schimmer. In der Nase<br />
leicht würzig mit balsamischem Unterton,<br />
reife Kirschen und Pflaumen, etwas Rumtopf.<br />
Am Gaumen rund und harmonisch,<br />
zeigt sich ausgewogen und mit sanft cremigem<br />
Fruchtkern, im Finale feines Spiel.<br />
Bremer, Braunschweig; Il Panino, Reutlingen;<br />
Cave Amann, Bischofszell;<br />
Winers, Wiener Neustadt, € 12,–<br />
•<br />
BIO Lagnusa Nero d'Avola Sicilia<br />
DOC 2018, Feudo Montoni<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Dunkel leuchtendes Rubinrot.<br />
In der Nase würzig-animalisch, nach<br />
Waldbeeren, getrockneten Tomaten, Leder.<br />
Am Gaumen würzige Töne mit griffigem<br />
Tannin, pfeffrig, mit guter Spannung,<br />
eigenständig und mit beachtlicher Länge,<br />
charaktervoll, sollte man unbedingt lüften.<br />
Muret La Barba, Berlin; Archetti, Basserdorf;<br />
Vollcorner Biomarkt, München;<br />
Saya SA, Gland, € 12,–<br />
•<br />
Costa Rura Grillo Superiore Sicilia<br />
DOC 2019, Feudo Arancio<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Sehr intensives Strohgelb.<br />
In der Nase nach reifen Blutorangen,<br />
zart nach Birne, etwas Pfirsich unterlegt<br />
von kühl-rauchiger Note, im Nachhall auch<br />
blumig. Am Gaumen dicht und satt, breitet<br />
sich cremig und weich über die Zunge, verliert<br />
dabei aber nicht Salz und Spannung,<br />
trinkt sich sehr gut, zu edlen Krustentieren.<br />
CWD, Hamburg; Wedl, Innsbruck;<br />
South Wines, Orbe, € 13,–<br />
•<br />
Zisola Rosso Noto Sicilia DOC 2018<br />
Zisola<br />
12,5 Vol.-%, NK. Elegant leuchtendes Rubinrot<br />
mit zart aufhellendem Rand. In der<br />
Nase nach reifen Waldbeeren, Hagebutten,<br />
leicht nach Blutorange und feiner Würze.<br />
Zeigt sich am Gaumen saftig und klar, breitet<br />
sich salzig und mit Spannung auf, herzhafte<br />
rote Frucht, leichte Nachtrocknung.<br />
mazzei.it, € 14,50<br />
•<br />
Cauru Etna Rosso DOC 2019<br />
Torre Mora<br />
13,5 Vol.-%, NK. Aufhellendes, mitteldichtes<br />
Rubin. Zarte Nase mit Noten nach Erdbeere<br />
und roten Rüben. Griffiges, herzhaftes<br />
Tannin, baut sich gut auf, salzig, im Finale<br />
guter Druck. tenutepiccini.it, € 16,–<br />
•<br />
BIO Nero d'Avola Vittoria Sicilia DOC<br />
2017, Vigna di Pettineo<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Elegantes, dunkel<br />
leuchtendes Rubinrot. In der Nase leicht<br />
balsamisch-jodig, nach Tomatensugo und<br />
Erdbeermarmelade. Öffnet sich am Gaumen<br />
auf roter Beerenfrucht und spürbarem<br />
Holzeinsatz, kompakter Kern mit<br />
schöner Dichte, herzhafter Verlauf, im Finale<br />
leichte Trocknung, sollte gelüftet<br />
werden.<br />
Delinat Deutschland, Weil am Rhein;<br />
Paasburg's Wein aus Leidenschaft, Berlin;<br />
La passion du vin; General Logistic,<br />
Basel, € 18,–<br />
•<br />
Cembali Nero d'Avola Riserva Sicilia<br />
DOC 2016, Baglio di Pianetto<br />
15 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles Rubingranat.<br />
Fleischig-tomatige Nase, nach Pfeffer, Blut<br />
und kaltem Rauch. Am Gaumen dann mit<br />
kühler Frucht, saftig und klar, spannt sich<br />
weit auf, wird im hinteren Bereich allerdings<br />
etwas trocknend. L. Derksen, Wien;<br />
Deuna, Augsburg; Weinkellerei Aarau,<br />
Aarau, € 20,–<br />
•<br />
Roàno Syrah Monreale DOC 2016<br />
Feudo Disisa<br />
14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, sattes Rubin mit<br />
zart violettem Stich. In der Nase würzigschokoladig,<br />
leicht nach Bienenwaben und<br />
Bienenhonig, im Nachhall nach sehr reifen<br />
Kirschen und Brombeeren, feine Würze.<br />
Zeigt sich am Gaumen zunächst saftig und<br />
würzig, spannt sich breit über die Zunge,<br />
wird im hinteren Bereich leider etwas spröde.<br />
Massi, Köln; Michelangelo Morelli,<br />
Schlieren; Von Salis, Landquart, € 20,–<br />
•<br />
Viafrancia Rosso Riserva Sicilia DOC<br />
2014, Baglio di Pianetto<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles, sattes Rubin mit<br />
zart aufhellendem Rand. In der Nase leicht<br />
lederwürzig, dann nach schwarzen Johannisbeeren<br />
und etwas Holunderbeeren, hat<br />
was von Erdbeermarmelade und roter<br />
Frucht, zarte rote Pfefferoni im Nachhall.<br />
Am Gaumen kompakt und mit klarer<br />
Frucht, spannt ein schönes Kleid auf, mit<br />
Nachdruck, sattes Tannin.<br />
L. Derksen, Wien; Deuna, Augsburg;<br />
Weinkellerei Aarau, Aarau, € 20,–<br />
•<br />
Cuvée Brut Metodo Classico 2016<br />
Terrazze dell’Etna<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Brillantes, helles Strohgelb<br />
mit persistenter Perlage. In der Nase<br />
duftig, klar, nach Zitrusfrucht und Wiesenkräutern,<br />
öffnet sich auf zart mineralischen<br />
Noten, im Nachhall nach hellem Honig,<br />
duftig. Am Gaumen geradlinig und präzise,<br />
zeigt sich mit sehr gut eingebundener<br />
Perlage und salzigem Touch, beachtliche<br />
Länge, rund.<br />
Viani Importe, Göttingen; Vintra,<br />
Zürich, € 25,–<br />
•<br />
Passorosso Etna DOC 2017<br />
Passopisciaro<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, klares Rubinrot.<br />
Zeigt in der Nase Noten nach Himbeere,<br />
dazu etwas salzig-jodige Komponenten,<br />
im Hintergrund nach Oregano. Jod auch<br />
am Gaumen, öffnet sich mit viel herzhaftem,<br />
dichtem Tannin, wirkt im hinteren<br />
Verlauf aber recht spröde.<br />
Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl;<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; ViP Weine,<br />
Köln; Zanini, Besazio; Arvi, Melano,<br />
€ 28,–<br />
•<br />
Forfice Cerasuolo di Vittoria<br />
Classico DOCG 2016, Paolo Calì<br />
13,5 Vol.-%, NK. Elegant leuchtendes Rubinrot<br />
mit aufhellendem Rand. Zeigt sich<br />
in der Nase mit sanftem Himbeerduft, reife<br />
Walderdbeeren, ein Hauch Milchschokolade,<br />
danach wieder Hagebutte. Am Gaumen<br />
kühl und frisch, zeigt sich mit zart vegetalen<br />
Nuancen, kernig-saftiges Tannin,<br />
schlägt quer, trinkt sich aber gut.<br />
paolocali.com, € 30,–<br />
•<br />
Iri da Iri Cerasuolo di Vittoria<br />
Classico DOCG 2013<br />
Valle dell’Acate<br />
13,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, leuchtendes<br />
Rubinrot. Zeigt sich auf betont holzwürzigen<br />
Noten, braucht viel Zeit, um sich zu öffnet,<br />
dann nach Teer, reifen Waldbeeren,<br />
Früchtetee, leicht nach Leder im Nachhall.<br />
Am Gaumen dicht und kompakt, würziger<br />
Touch, breitet sich mit sattem Tannin über<br />
die Zunge aus, braucht viel Geduld, am<br />
besten vorher ordentlich lüften, im Nachhall<br />
mit Druck.<br />
Vini Cappelletti, Bern, € 70,–<br />
Weitere aktuell<br />
verkostete Weine unter<br />
falstaff.com/sizilien-trophy-20<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
237
tasting / UMBRIEN TROPHY<br />
UMBRIENS<br />
WEINSCHÄTZE<br />
Die malerische Region im Herzen Italiens bietet unendlich viel Kultur –<br />
nicht zuletzt auch viel Weinkultur. Zu der aus der Toskana bekannten Sorte<br />
Sangiovese gesellen sich hier Sagrantino, Grechetto und Trebbiano Spoletino.<br />
<strong>Falstaff</strong> testete eine Auswahl der besten Weine der Region.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
Sanfte Hügel<br />
und historische<br />
Weingüter<br />
prägen das<br />
Landschaftsbild.<br />
Foto: beigestellt<br />
238 falstaff okt <strong>2020</strong>
Umbrien steht häufig im Schatten<br />
seiner Nachbarregion Toskana.<br />
Dabei hat das Land auch<br />
in Sachen Wein einiges zu bieten.<br />
Klima und Böden sind<br />
ähnlich wie im Landesinneren der Toskana,<br />
es ändern sich aber die Sorten. Bei den Weißen<br />
spielen neben Trebbiano Toscano die<br />
Sorten Grechetto und Trebbiano Spoletino<br />
eine wichtige Rolle. Bei den Rotweinen<br />
kommt auch in Umbrien Sangiovese große<br />
Bedeutung zu. Dazu gesellt sich Sagrantino,<br />
eine lokale, äußerst gerbstoffreiche Sorte, die<br />
vor allem um Montefalco angebaut wird. Um<br />
den Trasimeno-See findet man die Gamay del<br />
Trasimeno. Cabernet und insbesondere Merlot<br />
sind in der ganzen Region verbreitet und<br />
werden überwiegend als Verschnittpartner zu<br />
den anderen Sorten verwendet.<br />
Insgesamt vier wichtige Weinbaugebiete<br />
lassen sich festmachen:<br />
• im Süden das Gebiet von Orvieto mit traditionell<br />
viel Weißwein,<br />
• Montefalco im zentralen Valle Umbra mit<br />
vorwiegend Rotweinanbau,<br />
• die Hügel um Perugia mit Zentrum Torgiano,<br />
wo neben Sangiovese nahezu alle Sorten<br />
angebaut werden<br />
• und die Flächen um den Trasimeno-See.<br />
Sagrantino ist ein urwüchsiger, ja wilder<br />
Wein. Mit seiner enormen Masse an Tanninen<br />
beeindruckt er und lehrt so manchen<br />
Wein-Novizen das Fürchten. Eine Sorte, die<br />
nur wenige zu bändigen wissen. Eine sichere<br />
Hand hat dabei Marco Caprai. Aus seinem<br />
Betrieb Arnaldo Caprai stammt der Sieger<br />
unserer Trophy, der Sagrantino »25 anni«<br />
aus dem Jahrgang 2015 – mächtig und mit<br />
sattem Druck bietet er aber doch auch guten<br />
Trinkfluss. Samtig und geschmeidig nimmt<br />
sich dagegen der Zweitplatzierte aus: Der<br />
Rubesco »Riserva Vigna Monticchio« von<br />
Lungarotti aus Torgiano ist ein großer Klassiker.<br />
Der sortenreine Sangiovese entstammt<br />
einer Einzellage, die sich halbkreisförmig<br />
nach Süden öffnet. Der Wein wurde erstmals<br />
in den 1960er-Jahren erzeugt und erweist<br />
sich als überaus langlebig – ein toller Roter<br />
mit Finesse und Trinkfluss. An dritter Stelle<br />
findet sich ein Weißwein. Nein, kein Orvieto,<br />
sondern ein Chardonnay mit einer kleinen<br />
Beigabe Grechetto. Der »Cervaro« von Castello<br />
della Sala ist ein grandioser Weißwein,<br />
cremig, vielschichtig und mit der nötigen<br />
Spannung. Solche Weißweine würde man<br />
sich aus Umbrien mehr wünschen. ><br />
PLATZ<br />
SAGRANTINO 25 ANNI<br />
ARNALDO CAPRAI<br />
Viel dichtes Tannin, aber<br />
auch Fülle und reife Frucht.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
239
tasting / UMBRIEN TROPHY<br />
96<br />
•<br />
25 Anni Montefalco Sagrantino DOC<br />
2015, Arnaldo Caprai<br />
15 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin.<br />
Kompakte Nase mit Noten nach Heidelbeere<br />
und Zwetschgen, dazu leicht harzige<br />
Komponenten. Breitet sich am Gaumen<br />
mächtig aus, hat gewiss sehr viel dichtes<br />
Tannin, dazu aber auch die Fülle und reife<br />
Frucht, um das Ganze zu integrieren,<br />
strömt lange dahin, im Finale etwas Zimt.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Vergani, Zürich, € 59,–<br />
95<br />
•<br />
Rubesco Vigna Monticchio Torgiano<br />
Rosso Riserva DOCG 2015, Lungarotti<br />
14,5 Vol.-%, NK. Funkelndes, sattes Rubin.<br />
Sehr gut fokussierte Nase, nach Waldhimbeeren,<br />
dunklen Kirschen und frischen<br />
Zwetschgen. Im vorderen Bereich kompakte,<br />
reife Kirsch- und Beerenfrucht, öffnet<br />
sich mit präsentem, dichtem Tannin, sehr<br />
saftig, im Finale viel Kirsche, langer<br />
Nachhall.<br />
Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />
€ 37,90<br />
•<br />
Cervaro della Sala Umbria IGT 2018<br />
Castello della Sala<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Klares, leuchtendes<br />
Strohgelb. In der Nase nach Feuerstein,<br />
zartem Fumé, elegantem Holzeinsatz, reifer<br />
Birne, Quitte, Banane, im Nachhall<br />
nach Mango. Am Gaumen elegant und mit<br />
kompaktem Körper, spannt einen weiten<br />
Fächer auf, mineralischer Unterton, helle<br />
Frucht, mit Druck und Salz, wächst immer<br />
weiter. Morandell, Wörgl; Ariane<br />
Abayan, Hamburg; Bindella, Zürich<br />
€ 50,–<br />
94<br />
•<br />
Collepiano Montefalco Sagrantino<br />
DOC 2016, Arnaldo Caprai<br />
15 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin mit<br />
leichtem Granatrand. Viel dunkle Frucht,<br />
nach Brombeere und reifer Zwetschge,<br />
dazu würziger Rosmarin. Am Gaumen viel<br />
straffes Tannin, öffnet sich in vielen<br />
Schichten, auch kein Gaumenschmeichler,<br />
trocknet aber nicht, im Finale dunkle<br />
Schokolade. Reidemeister & Ulrichs,<br />
Bremen; Vergani, Zürich, € 30,–<br />
•<br />
BIO Chiusa di Pannone Montefalco<br />
Sagrantino DOCG 2012<br />
Antonelli San Marco<br />
15 Vol.-%, NK. Dunkles Rubin mit feinem<br />
Granatrand. Klare und einprägsame Nase,<br />
zeigt viel reife Zwetschgen, etwas Himbeere,<br />
dahinter feine Würze. Viel griffiges<br />
PLATZ<br />
TORGIANO RISERVA VIGNA<br />
MONTICCHIO – LUNGAROTTI<br />
Waldhimbeeren, dunklen Kirschen<br />
und frische Zwetschge.<br />
PLATZ<br />
CERVARO DELLA SALA<br />
CASTELLO DELLA SALA<br />
Elegant und mit kompaktem<br />
Körper, Druck und Salz.<br />
und herzhaftes Tannin, baut sich in vielen<br />
Schichten auf, dazu viel rote Frucht,<br />
kompakt und lange.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />
Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />
Vini al Grappolo, Solothurn, € 30,–<br />
•<br />
Sacer Montefalco Sagrantino DOCG<br />
2009, Còlpetrone<br />
14,5 Vol.-%, NK. Intensives, funkelndes Rubin-Granat.<br />
Intensive und zugängliche<br />
Nase, satte Noten nach Zwetschgen, dazu<br />
Himbeere und Brombeere, untermalt von<br />
dunkler Schokolade. Stoffig und satt in<br />
Ansatz und Verlauf, griffiges, zupackendes<br />
Tannin, als ob der Wein vom Vorjahr und<br />
nicht schon elf Jahre alt wäre, lange und<br />
tiefgründig.<br />
GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />
Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />
€ 35,–<br />
93<br />
•<br />
Lampante Montefalco Rosso<br />
Riserva DOC 2016<br />
Tenuta Castelbuono – Tenute Lunelli<br />
15 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes Rubin.<br />
Eröffnet mit Noten nach dunklen Kirschen,<br />
dazu Cassis, im Hintergrund feine<br />
Würze. Gehaltvoll und satt am Gaumen,<br />
zeigt viel saftige, dunkelbeerige Frucht,<br />
öffnet sich dann mit dichtmaschigem Tannin,<br />
herzhaft und mit sattem Druck.<br />
tenutelunelli.it, € 15,–<br />
•<br />
AD1212 Umbria Rosso IGT<br />
Decugnano dei Barbi<br />
14 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Eröffnet mit Noten nach reifen<br />
Zwetschgen und Holunderbeeren, im Hintergrund<br />
dunkle Schokolade mit zartem<br />
Schmelz. Sehr klar definiert, hat dunkle<br />
Beerenfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem,<br />
dichtem Tannin, im Finale feiner<br />
Schmelz.<br />
Vintra, Zürich, € 20,–<br />
•<br />
Marciliano Rosso Umbria IGT 2015<br />
Famiglia Cotarella<br />
15 Vol.-%, NK. Sattes, funkelndes Rubin<br />
mit leichtem Violettschimmer. Eröffnet<br />
mit dezent erdigen Noten, viel Tabak, dann<br />
Cassis und Holunderbeeren. Stoffig und<br />
dicht am Gaumen, entfaltet sich mit dicht<br />
gewebtem Tannin, dunkle Beerenfrucht,<br />
im Finale fester Druck.<br />
famigliacotarella.it, € 48,–<br />
92<br />
•<br />
L'U Rosso Umbria Rosso IGT 2018<br />
Lungarotti<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit feinem<br />
Violett. Sehr offene und zugängliche<br />
Nase, viel Waldhimbeere, etwas Zwetschge<br />
und Brombeere dazu, frisch und fokus-<br />
Fotos: Othmar Kiem<br />
240 falstaff okt <strong>2020</strong>
umwerfend<br />
siert. Tritt rund und geschmeidig ein und<br />
breitet sich satt aus, reife Beerenfrucht<br />
kombiniert mit geschmeidigem Tannin,<br />
sehr guter Trinkfluss.<br />
Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />
€ 8,95<br />
•<br />
BIO Trebium Trebbiano Spoletino<br />
Spoleto DOC 2019, Antonelli San Marco<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Strahlendes Strohgelb.<br />
Verspielte Nase mit Noten aus reifer<br />
Frucht, etwas Holz, Zitruszesten, Marille<br />
und kalter Rauch. Am Gaumen füllig, das<br />
Holz zeigt sich sehr gut integriert, viel saftige<br />
Pfirsich-Frucht, salzig und lange.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />
Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />
Vini al Grappolo, Solothurn, € 10,–<br />
•<br />
Montefalco Rosso DOC 2018<br />
Arnaldo Caprai<br />
14,5 Vol.-%. DIAM, Funkelndes, dunkles Rubin.<br />
Ansprechende Nase mit Noten nach<br />
Sauerkirsche und Brombeere, sehr klar.<br />
Viel saftige Frucht im Ansatz, öffnet sich<br />
mit griffigem, gut eingebundenem Tannin,<br />
salzig und mit gutem Trinkfluss.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen; Vergani,<br />
Zürich, € 12,–<br />
•<br />
Montefalco Sagrantino DOCG 2012<br />
Còlpetrone<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Rubin-Granat.<br />
Klare und ansprechende Nase,<br />
zeigt Noten nach reifen Zwetschgen und<br />
Himbeeren. Zupackendes und dichtes Tannin<br />
am Gaumen, tiefgründig, im Finale<br />
dann leider etwas trocknend, aber<br />
auch schöne Frucht.<br />
GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />
Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />
€ 19,–<br />
•<br />
Montefalco Rosso Riserva DOC 2016<br />
Arnaldo Caprai<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Sattes, dunkles Rubin<br />
mit leichtem Granatschimmer. Zeigt zunächst<br />
erdige Noten, viel Tabak, dann<br />
dunkle Beerenfrucht, etwas Lakritze. Am<br />
Gaumen kraftvoll und präsent, öffnet sich<br />
mit dichtmaschigem Tannin, satter Druck,<br />
im Finale nach dunkler Schokolade.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Vergani, Zürich, € 23,–<br />
•<br />
Collenottolo Montefalco Sagrantino<br />
DOCG 2013, Tenuta Bellafonte<br />
15 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives Rubin<br />
mit leichtem Granatrand. Offene und<br />
zugängliche Nase, reife Himbeeren, etwas<br />
Blutorange, im Hintergrund Schwarztee.<br />
Rund und üppig in Ansatz und Verlauf,<br />
zeigt dunkle Beerenfrucht gepaart mit<br />
herzhaften, dichtmaschigem Tannin, öffnet<br />
sich in vielen Schichten, im Finale lange<br />
nach Tabak.<br />
Cave SA, Gland; Ronaldi Wine GmbH,<br />
Buchholz a.d. Nordheide, € 32,–<br />
•<br />
Il Moggio Grechetto Umbria IGT<br />
2018, Goretti<br />
13,5 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Grüngelb.<br />
Sehr feine und duftige Nase, nach<br />
reifer Ananas und Banane, zarter Holzeinsatz<br />
wahrnehmbar, feine weiße Pfefferwürze,<br />
reife Marille. Am Gaumen sehr satt<br />
und fruchtbetont, öffnet sich edel und<br />
gelbfruchtig mit reichlich Schmelz, ein<br />
satter und schöner Schluck Wein.<br />
Weinhaus Schmid, Tübingen<br />
€ 12,–<br />
•<br />
BIO Montefalco Rosso Riserva DOC<br />
2016, Antonelli San Marco<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubin-Granat. Offene<br />
und zugängliche Nase mit Noten<br />
nach Waldhimbeeren, dahinter dezente<br />
harzige Komponenten. Am Gaumen reife<br />
Frucht, griffiges, herzhaftes Tannin, etwas<br />
rustikale Stilistik.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />
Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />
Vini al Grappolo, Solothurn, € 16,50<br />
•<br />
Vigna Il Pino Torre di Giano Bianco<br />
di Torgiano DOC 2017, Lungarotti<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, strahlendes<br />
Hellgold. In der Nase fein duftend nach frischen<br />
Zitronen und knackigem Apfel, hat<br />
was von Banane, dann Mango, Südfrüchte,<br />
im Nachhall elegante Würze. Am Gaumen<br />
mit zartem Schmelz, schön ausgewogen<br />
und balanciert, leicht salzig, begleitet von<br />
sanftem Muskat-Ton, beachtliche Länge.<br />
Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />
€ 22,90<br />
•<br />
Carapace Montefalco Sagrantino<br />
DOCG 2015, Tenuta Castelbuono –<br />
Tenute Lunelli<br />
15,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit<br />
leichtem Violettschimmer. Duftet nach<br />
dunkler Brotkruste und Schokolade, nach<br />
reifen Maulbeeren. Im Ansatz große Fülle,<br />
eröffnet mit schöner Beerenfrucht, dann<br />
folgt aber viel griffiges Tannin, trocknet im<br />
hinteren Bereich leider stark nach.<br />
tenutelunelli.it, € 25,–<br />
•<br />
Montefalco Sagrantino DOC 2016<br />
Scacciadiavoli<br />
15 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives Rubin-Granat.<br />
Intensive Nase mit Noten nach<br />
Himbeere und Erdbeere, etwas Tee im Hintergrund.<br />
Knackige, frische Frucht am<br />
Gaumen, nach Sauerkirsche, öffnet sich<br />
dann mit kraftvollem, griffigem Tannin,<br />
das den Wein nachhaltig prägt. Derksen,<br />
Leobendorf; Coop, Frenkendorf; Weingalerie<br />
am Schloss, Essen, € 30,–<br />
•<br />
Valdimaggio Montefalco Sagrantino<br />
DOC 2016, Arnaldo Caprai<br />
15 Vol.-%, VK. Kraftvolles, sattes Rubin.<br />
Zeigt Noten nach eingelegten Kirschen<br />
und Zwetschgen, viel Tabak. Im Ansatz viel<br />
reife Beerenfrucht, öffnet sich mit dichtem<br />
Tannin, trocknet im Finale leider<br />
deutlich nach.<br />
Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />
Vergani, Zürich, € 32,–<br />
•<br />
C'Osa Gamay del Trasimeno DOC<br />
2018, Madrevite<br />
15,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes, intensives<br />
Rubin. Würzige und intensive Nase, nach<br />
rotem Pfeffer, Gojibeeren und Granatapfel.<br />
Zeigt am Gaumen viel saftige Frucht,<br />
griffiges, gut eingebautes Tannin, salzig<br />
und guter Druck im Finale.<br />
madrevite.com, € 35,–<br />
91<br />
•<br />
Ziggurat Montefalco Rosso DOC<br />
2018, Tenuta Castelbuono –<br />
Tenute Lunelli<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Zunächst leicht<br />
rauchig-mineralische Komponenten, dann<br />
nach Granatapfel und Kirsche. Rund und<br />
geschmeidig in Ansatz und Verlauf, füllt<br />
den Gaumen gut aus, saftig, griffiges, gut<br />
eingebundenes Tannin.<br />
tenutelunelli.it, € 10,–<br />
•<br />
Villa Barbi Rosso Umbrio Rosso IGT<br />
2016, Decugnano dei Barbi<br />
14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubin. Zeigt<br />
schönes Spiel zwischen erdigen Noten –<br />
viel Tabak – und dunkler Beerenfrucht,<br />
fein gezeichnet. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />
strömt ruhig dahin, griffiges, gut eingebundenes<br />
Tannin, feiner Trinkfluss.<br />
Vintra, Zürich, € 13,–<br />
Untere Hauptstraße 135<br />
7122 Gols<br />
www.weingut-wendelin.at<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff 241<br />
ADV_AT_1807_1_4 Wendelin.indd 1 24.0
tasting / UMBRIEN TROPHY<br />
Lungarottis »Vigna Monticchio«<br />
entstammt einer prächtigen<br />
Einzellage mit Südausrichtung.<br />
•<br />
San Giovanni della Sala Orvieto<br />
Classico Superiore DOC 2019<br />
Castello della Sala<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb. In<br />
der Nase blumig-duftig, nach Holunderblüten<br />
und Mandarinen, leicht nach grünem<br />
Apfel, klar. Am Gaumen leichtfüßig<br />
tänzelnd, zeigt sich mit knackiger Säure,<br />
schöner Balance und saftigem Verlauf,<br />
klare Frucht, leicht salzig.<br />
Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />
Hamburg; Bindella, Zürich, € 14,–<br />
•<br />
Montefalco Rosso Riserva DOC 2017<br />
Terre di San Felice<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Eröffnet mit Noten nach<br />
Lakritze und Teer, Cassis im Hintergrund.<br />
Herzhaft und zupackend am Gaumen,<br />
zeigt viel dichtmaschiges Tannin, frisch<br />
und kompakt, dunkle Beerenfrucht, satter<br />
Druck im Finale.<br />
terredisanfelice.it, € 14,–<br />
•<br />
Bramito della Sala Chardonnay<br />
Umbria IGT 2019<br />
Castello della Sala<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb. In<br />
der Nase klar und duftig, nach weißem<br />
Sagrantino hat den höchsten<br />
Gerbstoffgehalt aller<br />
Rotweinsorten.<br />
Pfirsich, Birne und Banane, im Nachhall<br />
weiße Blüte. Am Gaumen saftig und klar,<br />
breitet sich mit knackiger Frucht über die<br />
Zunge, leicht salzig, harmonisches Finish.<br />
Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />
Hamburg; Bindella, Zürich, € 15,–<br />
•<br />
Il Reminore Umbria Bianco IGT 2019<br />
Madrevite<br />
14 Vol.-%, DIAM. Intensives, sattes Strohgelb<br />
mit leichtem Olivgrün. Satte, duftende<br />
Nase, nach reifem Pfirsich und reifem<br />
Apfel, leicht nach Banane und Birne, sehr<br />
fein und einladend, im Nachhall leichter<br />
Muskatton. Am Gaumen satt und cremig,<br />
sehr weich, breitet sich gelbfruchtig über<br />
die Zunge, fließt mit zartbitterem alkoholischem<br />
Unterton beständig dahin.<br />
madrevite.com, € 15,–<br />
•<br />
Conte della Vipera Umbria IGT 2019<br />
Castello della Sala<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Duftet<br />
in der Nase offenherzig und klar, nach<br />
frisch geschnittenem Gras, Stachelbeeren,<br />
leicht nach Zitrone, mineralischer Unterton.<br />
Am Gaumen saftig und salzig, mit<br />
knackiger Frucht und gut ausbalanciertem<br />
Verlauf, sehr frisch und klar im<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
242 falstaff okt <strong>2020</strong>
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tasting / UMBRIEN TROPHY<br />
Finale, salzig.<br />
Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />
Hamburg; Bindella, Zürich, € 20,–<br />
•<br />
BIO Montefalco Sagrantino<br />
DOCG 2015, Antonelli San Marco<br />
15 Vol.-%, NK. Sattes, intensives Rubin. Eröffnet<br />
mit Noten nach Tinte, dann viel<br />
Brombeere und Zwetschge, etwas Zedernholz.<br />
Am Gaumen deutlich nach Bitterschokolade,<br />
etwas Zwetschgen, öffnet<br />
sich mit dann mit viel herzhaftem Tannin,<br />
im Finale leider recht spröde.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />
Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />
Vini al Grappolo, Solothurn, € 21,–<br />
90<br />
•<br />
Montefalco Rosso DOC 2015<br />
Còlpetrone<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin-Granat.<br />
Intensive und präsente Nase, zeigt Noten<br />
nach Waldhimbeere, Brombeere und<br />
Kastanienhonig. Herzhaft und zupackend<br />
im Ansatz, zeigt schöne reife Beerenfrucht,<br />
dann viel griffiges Tannin, trocknet<br />
im Finale ein wenig nach.<br />
GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />
Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />
€ 10,–<br />
•<br />
Birbantéo Umbria IGT 2018<br />
Mevante<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, strahlendes<br />
Hellgold. Duftet in der Nase nach reifer<br />
Banane und reifen Marillen, ein Hauch<br />
Mango, im Nachhall leicht nach Honig mit<br />
leicht hefigem Unterton. Am Gaumen<br />
satt im Trunk mit schmelzigem Körper,<br />
gewisse Frucht, wird im hinteren Bereich<br />
leider etwas bitter.<br />
agricolamevante.com, € 16,–<br />
•<br />
Mare Antico Orvieto Classico<br />
Superiore DOC 2018<br />
Decugnano dei Barbi<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Strahlendes Strohgelb<br />
mit einem Tropfen Olivgrün. In der Nase<br />
leicht nach Feuerstein, dann leicht nach<br />
kandierten Zitronenzesten, ein Hauch<br />
Würze. Am Gaumen sehr frisch und saftig,<br />
zeigt feinen Fruchtschmelz, ausgewogen,<br />
leicht salzig.<br />
Vintra, Zürich, € 18,–<br />
•<br />
Montefalco Sagrantino DOCG 2016<br />
Terre di San Felice<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin-Granat.<br />
Eröffnet mit Noten nach Zwetschgen,<br />
dazu Lakritze und dunkle Schokolade. Zupackendes<br />
und dichtes Tannin am Gaumen,<br />
im Finale leider sehr trocknend.<br />
terredisanfelice.it, € 18,–<br />
•<br />
Arnèto Umbria IGT 2017<br />
Tenuta Bellafonte<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Hellgold.<br />
Duftet in der Nase nach Honig,<br />
Orangenzesten, leicht nach Minze, dann<br />
wieder getrocknete Marillen, etwas<br />
weiße Schokolade. Am Gaumen klar<br />
und saftig, breitet sich mit zartbitterem<br />
Unterton über die Zunge, am Limit, der<br />
Trinkfluss wird bewahrt, mit Druck,<br />
leicht salzig.<br />
Cave SA, Gland; Ronaldi Wine GmbH,<br />
Buchholz a.d. Nordheide<br />
€ 20,–<br />
•<br />
Montefalco Sagrantino DOC 2015<br />
Mevante<br />
14,5 Vol.-%, NK. Sattes, tiefdunkles Rubin.<br />
Eröffnet in der Nase mit Noten nach eingelegten<br />
Zwetschgen, leicht malzig,<br />
dann auch dunkle Schokolade. Kerniges<br />
Tannin prägt Ansatz und Verlauf, dazu<br />
auch leicht grüne Komponenten, im Finale<br />
stark nachtrocknend.<br />
agricolamevante.com, € 24,–<br />
89<br />
•<br />
Torre di Giano Bianco di<br />
Torgiano DOC 2019<br />
Lungarotti<br />
12,5 Vol.-%, NK. Hellstes Grüngelb. In der<br />
Nase jugendlich-duftig, nach grünem Apfel<br />
und saftiger Birne, leichter Zitrusduft,<br />
im Nachhall weißer Pfirsich. Am Gaumen<br />
von leichtem Gewicht, mit zartem<br />
Schmelz, klar und saftig, stimmt von<br />
vorne bis hinten.<br />
Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />
€ 9,90<br />
•<br />
Verdello Allerona IGT 2019<br />
Poggio Lupo<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb. In der<br />
Nase deutlich nach jungen Quitten und<br />
Birnensaft, feine Blume im Nachhall. Am<br />
Gaumen saftig und mit gewisser Frische,<br />
leicht salzig, in sich stimmig, von mittlerem<br />
Gewicht, minimalste Trocknung.<br />
poggiolupo.com, € 14,–<br />
•<br />
Reo Superbo Umbria Rosso IGT<br />
2010, Colle Uncinano<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Granatrot.<br />
Ansprechendes Spiel mit Noten<br />
nach Tabak, Zwetschgen und Brombeere,<br />
unterlegt von betont würzigen Komponenten.<br />
Rund und geschmeidig im Ansatz,<br />
zeigt im Verlauf herzhaftes, gut<br />
eingebundenes Tannin, im Finale<br />
dann etwas trocknend.<br />
Buongustaio, Hohenems, € 15,–<br />
•<br />
BIO Anteprima Tonda Trebbiano<br />
Spoletino Spoleto DOC 2018<br />
Antonelli San Marco<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Orangegold.<br />
In der Nase nach getrockneten Marillen,<br />
Siegellack, Honig und sehr reifen Kirschen.<br />
Am Gaumen von mittlerem Gewicht,<br />
mit Hang zum Bitteren, ein Orange-Wein,<br />
an dem noch ein bisschen gefeilt<br />
werden muss.<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />
Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />
Vini al Grappolo, Solothurn<br />
€ 16,–<br />
•<br />
Rivarcale Umbria Rosso IGT 2018<br />
Poggio Lupo<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit violettem<br />
Kern. Eröffnet mit Noten nach Tabak und<br />
schwarzem Trüffel, dann viel Holunderbeeren,<br />
herzhaft. Im Ansatz viel dunkle<br />
Beerenfrucht, öffnet sich dann aber mit<br />
recht weitmaschigem Tannin, im Finale<br />
recht trocknend.<br />
poggiolupo.com, € 18,–<br />
•<br />
Alto Cumulus Umbria IGT<br />
Tenuta dei Mori<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, dunkles<br />
Rubin. Etwas reduktive Noten, erdig,<br />
dann viel Brombeere. Im Ansatz dunkle<br />
Beerenfrucht, viel Brombeere und<br />
Zwetschge, geschliffenes Tannin im<br />
mittleren Verlauf, endet dann aber<br />
leider recht spröde.<br />
tenutadeimori.com, € 22,90<br />
88<br />
•<br />
Grechetto Umbria IGT 2019<br />
Còlpetrone<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Hell leuchtendes<br />
Strohgelb. Von mittlerem Ausdruck in<br />
der Nase, leichter Zitrusduft. Ausgewogen<br />
und in sich stimmig am Gaumen, saftig,<br />
gewisse Frische, von mittelleichtem<br />
Körper, korrekt.<br />
GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />
Wine Spirits and Food, Obersteckholz,<br />
€ 8,–<br />
•<br />
Trebbiano Spoletino Superiore<br />
Spoleto DOC 2018<br />
Colle Uncinano<br />
13,5 Vol.-%, NK. Strahlendes Hellgold. In<br />
der Nase nach Birnensaft und Golden-Delicious-Apfel,<br />
ein Hauch Siegellack, leicht<br />
hefiger Unterton. Am Gaumen zartbitter<br />
mit leichter Cremigkeit, breitet sich gut<br />
über die Zunge, bremst dabei den Trunk,<br />
nachtrocknend.<br />
Buongustaio, Hohenems, € 10,–<br />
•<br />
Villa Barbi Bianco Orvieto<br />
Classico DOC 2018<br />
Decugnano dei Barbi<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, sattes<br />
Strohgelb. In der Nase von zartem Ausdruck,<br />
leichte Zitrusfrucht mit weißer<br />
Blüte. Am Gaumen von mittlerem Gewicht,<br />
zartbitterer Unterton, knackige<br />
Säure begleitet den Verlauf.<br />
Vintra, Zürich, € 12,–<br />
•<br />
Trebbiano Spoletino DOC 2018<br />
Terre di San Felice<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Hellgold.<br />
In der Nase leicht reduktiv, braucht<br />
zunächst viel Luft. In der Nase dann<br />
leicht speckig-rauchig, Zitrusfrucht, wirkt<br />
insgesamt etwas verhangen. In der Nase<br />
von mittlerem Gewicht, vermisst etwas<br />
seine Frucht, kühler Touch.<br />
terredisanfelice.it, € 12,–<br />
•<br />
Sangiovese Riserva Colli<br />
Martani DOC 2010<br />
Colle Uncinano<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes<br />
Granat rot mit leicht orangem Rand. Eröffnet<br />
in der Nase mit Noten nach dunkler<br />
Brotkruste, etwas Blutorange, getrocknete<br />
Kirschen. Am Gaumen herzhaft,<br />
öffnet sich mit zupackendem, griffigem<br />
Tannin, zart angedeutete Kirschfrucht,<br />
insgesamt aber recht spröde.<br />
Buongustaio, Hohenems, € 15,–<br />
87<br />
•<br />
Saccr Umbria Rosso IGT 2018<br />
Còlpetrone<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Aufhellendes Granatrot<br />
mit aufhellender Zunge. Zart angelegte<br />
Nase mit betont reifen Noten, insgesamt<br />
recht verhalten. Im Ansatz rund<br />
und geschmeidig, zeigt viel süßliche<br />
Frucht gepaart mit griffigem Tannin,<br />
bricht leider rasch weg.<br />
GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />
Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />
€ 8,90<br />
Fotos: Othmar Kiem<br />
244 falstaff okt <strong>2020</strong>
tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />
VIELE<br />
MUST-HAVES<br />
Fotos: Weingut Schloss Lieser<br />
246 falstaff okt <strong>2020</strong>
Auch an der Mosel (im Bild<br />
die Lage Bernkasteler<br />
Doctor) sind spannende<br />
2019er entstanden.<br />
Das Jahrgangsdouble der Weine aus 2019 (für die Weißweine) und 2018 (für die Rotweine)<br />
erklimmt qualitative Spitzen, wie sie der deutsche Weinbau selbst in den erfolgsverwöhnten<br />
letzten 20 Jahren selten erlebt hat.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER NOTIZEN ULRICH SAUTTER UND RAINER SCHÄFER<br />
Das Jahrgangspaar, das Ende<br />
August in Wiesbaden zur<br />
Verkostung stand, hätte<br />
unterschiedlicher kaum ausfallen<br />
können: Während den<br />
2019ern ein kräftiger Säurebiss und eine<br />
straffe, vertikale Anlage zu eigen ist, gehören<br />
die 2018er eher dem getragenen, weit<br />
gefassten und von der Reife des Leseguts<br />
bestimmten Stiltyp an.<br />
Dabei gab es in Sachen Witterung durchaus<br />
auch Parallelen zwischen 2018 und<br />
2019. Beiden Jahren gemein war, dass die<br />
erste Jahreshälfte warm und vor allem trocken<br />
war. Im Jahr 2018 hielt die Trockenheit,<br />
von wenigen kurzen Schauern unterbrochen,<br />
bis zur Lese an. Dass die Trauben<br />
daher gesund blieben, brachte naturgemäß<br />
vor allem den roten Sorten große Vorteile:<br />
Sie konnten früh, aber voll ausgereift eingebracht<br />
werden und brachten Weine mit guter<br />
Farbe, kräftigem Gerbstoff und intensiver<br />
Frucht.<br />
2019 wiederum folgte auf den trockenen<br />
Sommer eine Phase wechselhaften Wetters<br />
mit merklich abgekühlten Nächten. Diese<br />
Bedingungen waren wiederum eine Steilvorlage<br />
für saftige, rassige Rieslinge. Hohe<br />
Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen sind bekanntermaßen<br />
der Aromenbildung förderlich,<br />
zudem hatten die Trauben aufgrund<br />
der guten ersten Hälfte der Vegetationsperiode<br />
einen soliden Reifevorsprung, während<br />
die Abkühlung während der Periode<br />
der finalen Ausreifung gesunde Säurewerte<br />
sicherte. Im besten Fall konnten so Weine<br />
entstehen, die Würze, Kraft und Nervigkeit<br />
auf höchstem Niveau zusammenführen –<br />
gemacht für viele Jahre des Genießens.<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
247
tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />
98<br />
•<br />
2019 Riesling Felsenberg »Felsentürmchen«,<br />
Weingut Dönnhoff<br />
Noch verschlossen, etwas Zitrus und<br />
recht intensive Gesteinsnoten. Reich texturiert<br />
mit ganz feinen Phenolen, ein<br />
Druck ohne Kraftanstrengung, mit ultrafeiner<br />
Säure und einer dezenten Süße,<br />
die keinen Moment isoliert in Erscheinung<br />
tritt, ein vornehmer und hintergründiger<br />
Wein, sensationeller<br />
Felsenberg.<br />
doennhoff.com, € 39,50<br />
97<br />
•<br />
2019 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
Weingut Gunderloch<br />
Kräuterige Noten, Apfelschale, Malz und<br />
Kräuterbeet, druckvoll in der Nase. Setzt<br />
klar und saftig am Gaumen an, präzise im<br />
Ausdruck, schlank und straff, kristallin,<br />
die Säure ist wie mit dem Lineal gezogen,<br />
mineralisch, zeigt den Roten Hang, jung<br />
und hochbegabt.<br />
gunderloch.de, € 36,–<br />
•<br />
2019 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
Weingut Robert Weil<br />
Dezente Mineralnoten, blumig, Orangenschale,<br />
komplex, aber noch unentfaltet.<br />
Im Mund geradezu adstringierend dicht,<br />
eindringlich taktil-mineralisch, ein fast<br />
schmerzhaft dichtes Extraktpaket auf<br />
geschmeidig-süßem Fond, mit knackiger<br />
Säure und makelloser Balance.<br />
weingut-robert-weil.com, € 43,60<br />
•<br />
2018 Pündericher Marienburg<br />
Fahrlay Terrassen Riesling<br />
Clemens Busch<br />
Warmer Schiefer und auch Feuerstein in<br />
der Nase, reife Marille, Kräuter und etwas<br />
Schwarztee und Tang. Zunächst zugänglich<br />
mit feiner Süße, Schicht für Schicht<br />
bauen sich Komplexität,Typizität und<br />
Charakter auf. Feine Phenolik, die sich erhaben<br />
steigert, großes Format.<br />
clemens-busch.de, € 45,–<br />
•<br />
2019 Westhofen Morstein Riesling<br />
Weingut Wittmann<br />
Dieser Morstein zeigt sich eindrucksvoll<br />
auf nuancierte Art und Weise: Im Duft zuerst<br />
fein und zurückgenommen, dabei<br />
doch präzise. Am Gaumen schlank, seidig<br />
und doch von kraftvoller Intensität, fein<br />
ziselierte Säure, eng und fein verwoben,<br />
gegenwärtig und doch entschwebend.<br />
weingutwittmann.de, € 58,–<br />
•<br />
2019 Westhofen Morstein Riesling<br />
Weingut K.P. Keller<br />
Gelbe Frucht in der Nase, Marille, feine<br />
Kräuter, aber auch etwas Flachs. Am<br />
Gaumen zeigen sich in einer schlanken<br />
Kontur eine erstaunliche Konzentration<br />
und Verdichtung, präzise Säurestruktur,<br />
auch eine Portion Saft und Geschmeidigkeit,<br />
aber vor allem mineralisch durchwirkt<br />
und bepackt in hoher Form: ein Pa<br />
radebeispiel für die Mineralität des Morsteins.<br />
Gehobene Kunst.<br />
keller-wein.de, Preis: k.A.<br />
•<br />
2018 Hecklingen Schlossberg<br />
Chardonnay, Bernhard Huber<br />
Noch verschlossen und unzugänglich im<br />
Duft, rauchige Noten, auch hefig und malzig,<br />
Feuerstein, Quitte und grüne Walnuss,<br />
da deutet sich schon einiges an. Beinahe<br />
provokativ puristisch am Gaumen, straffer<br />
Bau, guter Extrakt und Dichte, viel Zug<br />
und Spannung, agile Säureader, salzig,<br />
enorme kalkige Mineralität, jung und fordernd,<br />
ein großer Chardonnay.<br />
weingut-huber.com, € 72,–<br />
•<br />
2019 Niederhausen Hermannshöhle<br />
Riesling, Weingut Dönnhoff<br />
Kandierte Zitronenschale, florale Noten,<br />
Feuerstein. Im Mund mit reicher, geschmeidiger<br />
Grundierung, mit immensem<br />
Extrakt und dabei einer ungemein<br />
feinen Auflösung aller Komponenten.<br />
Phenolischer und mineralischer Extrakt<br />
gehen Hand in Hand, alles zart und dennoch<br />
druckvoll. Groß!<br />
doennhoff.com, € 50,–<br />
•<br />
2018 Bürgstadt Hundsrück<br />
Spätburgunder GG, Fürst Rudolf<br />
In der dichten Nase zeigt sich schon neben<br />
Frucht und Würze viel mineralischer<br />
Schwung; im Mund auf eine unaufgeregte<br />
Art viel Spannung, Druck und auch Eleganz,<br />
hohe mineralische Durchdringung,<br />
delikate und bestens eingebundene Säureader,<br />
groß, auch in der Perspektive.<br />
weingut-rudolf-fuerst.de, € 129,–<br />
96<br />
•<br />
2018 Oberrotweil Henkenberg<br />
Spätburgunder, Weingut Salwey<br />
Sauerkirsche, dezentes Boisé, dunkle<br />
Himbeere, etwas Waldboden, Reisig. Im<br />
Mund mit großem Spannungsbogen, festes<br />
Tannin, fulminante taktile Mineralität,<br />
lebendige Säure, ein packender, reifer<br />
Extrakt, dem frische Frucht und Saftigkeit<br />
zur Seite stehen. Groß!<br />
salwey.de, € 29,–<br />
•<br />
2019 Graach Himmelreich Riesling<br />
Weingut Schloss Lieser<br />
Reife und auch erhabene Nase mit Reneklaude<br />
und Pfirsich, Würze, Lorbeerblatt,<br />
sogar asiatische Gewürze. Ziemlich brillante<br />
Säure mit Zug und Eleganz, die<br />
lustvoll durch die makellos konturierte<br />
Textur führt, geradlinig und elegant, gute<br />
Komplexität.<br />
weingut-schloss-lieser.de, € 29,50<br />
•<br />
2018 Neipperg Schlossberg Lemberger,<br />
Weingut Grafen Neipperg<br />
Sauerkirsche, Dill, Minze, dann aber auch<br />
Waldheidelbeere. Ein Hauch Menthol. Im<br />
Mund ein Ebenmaß von rarer Präzision,<br />
viel Saft, feinkörniges, aber nicht zu weiches<br />
und eben auch körniges Tannin, extrem<br />
dicht und dabei unforciert, eindringlich<br />
taktilmineralisch.<br />
graf-neipperg.de, € 30,–<br />
•<br />
2019 Winningen Röttgen Riesling<br />
Heymann-Löwenstein<br />
Reduktive Nase, etwas verbrannter Gummi,<br />
Weinbergpfirsich, Kräuter und rauchige<br />
Noten, Schiefer. Am Gaumen saftig,<br />
großzügig und doch klar und schlank gefasst<br />
in seiner Struktur, etwas Birne und<br />
Kräuter, ein Hauch Gerbstoff, intensive<br />
Mineralik, Terroir wie auf dem Präsentiertisch.<br />
Riesling, der provozieren kann.<br />
hl.wine, € 31,–<br />
•<br />
2018 Pünderich Marienburg Falkenlay<br />
Riesling, Clemens Busch<br />
Schiefer, Wärme, reife Frucht, Kräuter<br />
und mineralisches Timbre zeigen sich in<br />
der vollen Nase, auch rötliche Frucht, Hagebutte.<br />
Im Mund entspannt mit reifer<br />
Säure beginnend, im Hintergrund formiert<br />
sich schon Substanz, Dichte und<br />
Schiefermineralität, großes Format.<br />
clemens-busch.de, € 32,–<br />
•<br />
2018 Stetten Mönchberg Berge<br />
Lemberger, Karl Haidle<br />
Riecht wie ein Hermitage. Ätherische<br />
Kopfnoten, Halbbitterschokolade,<br />
Schwarzkirsche. Leder. Pfeffrig. Im Mund<br />
ganz großzügig und weich grundiert,<br />
sehr feines Tannin in hoher Menge, feinnervig<br />
begleitet, intensive taktile Mineralität.<br />
Viel Saft im Abgang.<br />
weingut-karl-haidle.de, € 38,–<br />
•<br />
2018 Chardonnay Bienenberg<br />
Weingut Huber<br />
Feiner Rauch in der vielschichtigen Nase,<br />
blumige Nuancen, weißer Pfirsich und<br />
Melone, nussige Noten, etwas Tee. Kühl<br />
und mineralisch am Gaumen mit salzigen<br />
Komponenten, gut gebaut mit gutem<br />
Extrakt und fein integrierter Säure, puristisch<br />
im Charakter, aber auch verspielt<br />
und tiefgründig, sich andeutende Eleganz.<br />
Gute Länge, steht erst am Anfang<br />
seiner Entwicklung.<br />
weingut-huber.com, € 48,–<br />
•<br />
2018 Fellbach Lämmler Spätburgunder,<br />
Rainer Schnaitmann<br />
In der Nase noch sehr reduktiv, Pflaume<br />
und Kakaobohne. Am Gaumen mit Dichte<br />
und einer lässigen Eleganz, die für<br />
Deutschland lange undenkbar schien.<br />
Deutlich präsente Gerbstoffstruktur,<br />
dicht, strukturiert, schlichtweg ein<br />
brillanter Wein, am Anfang seiner<br />
Entwicklung.<br />
weingut-schnaitmann.de, € 52,–<br />
•<br />
2018 Bürgstadt Hundsrück<br />
Spätburgunder, Weingut Steintal<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
248 falstaff okt <strong>2020</strong>
Vielschichtige und würzige Nase mit Aromen<br />
von Kirsche, Lebkuchen, Liebstöckel,<br />
feiner Würze und rauchigen Noten.<br />
Gute Balance am Gaumen mit feinnerviger<br />
Säure, punktet nicht mit Wucht und<br />
Kraft, sondern mit gut verpackter Intensität,<br />
mineralisch und lang.<br />
weingut-steintal.de, € 55,–<br />
•<br />
2018 Bürgstadt Centgrafenberg<br />
Spätburgunder, Rudolf Fürst<br />
Floral und auch blumig in der Nase, Veilchen,<br />
Krokus, Mandel, feine Kräuter und<br />
Rauch. Setzt am Gaumen weich an, mit<br />
saftiger Säure und delikater Würze, aber<br />
auch sich steigender Druck, Dichte und<br />
Spannung, mineralisch unterlegt, zunehmende<br />
Komplexität, lang und jung.<br />
weingut-rudolf-fuerst.de, € 59,–<br />
•<br />
2018 Königsbach Idig Spätburgunder,<br />
Weingut Christmann<br />
Fein gewobener Duft nach Gewürzen, Kirsche<br />
und Kräutern, Blutorange und Tee.<br />
Griffig und mit Zug am Gaumen, fein poliertes<br />
Tannin von hoher Güte, zeigt Grip<br />
und eine feine Säureader, elegant und<br />
präsent; fein extrahiert und fein verwoben,<br />
Intensität und Seide.<br />
weingut-christmann.de, € 68,–<br />
•<br />
2018 Walporzheim Kräuterberg<br />
Spätburgunder<br />
Weingut Meyer-Näkel<br />
Veilchen, Brombeere und Holunder,<br />
frisch und glockenklar. Auch am Gaumen<br />
fruchtgetragen, geradezu fruchtsaftartig<br />
in seiner Intensität. Seidiger, dichter<br />
Gerbstoff und eine immens eindringliche<br />
taktile Mineralität. Die Sublimation eines<br />
Pinot vom Schiefer!<br />
meyer-naekel.de, € 72,–<br />
•<br />
2018 Riesling Kirchenstück<br />
Reichsrat von Buhl<br />
Hefegeprägt im Duft, aber dabei alles andere<br />
als simpel: im Hintergrund floral,<br />
mineralwürzig, Gesteinsmehl, roter Kampot-Pfeffer.<br />
Und ein Hauch von Steinobst.<br />
Fein texturiert im Mund, butterzarte Phenole,<br />
reife, geradezu rund schmeckende<br />
Säure, volle Gaumenmitte, aber kein Alkoholüberschuss,<br />
ehe sich im Abgang die<br />
Phenole im Gleichklang mit mineralischen<br />
Wahrnehmungen verdichten.<br />
von-buhl.de, € 109,–<br />
•<br />
2017 Schweigen Heydenreich<br />
Spätburgunder<br />
Friedrich Becker<br />
Kräuter wie Liebstöckel in der ersten konzentrierten<br />
Nase, Schwarztee, Miso und<br />
etwas Teer, dunkle Frucht. Am Gaumen<br />
konzentriert und verdichtet, beinahe<br />
schmerzhafte Intensität in der Gaumenmitte,<br />
klirrende Mineralität, packendes<br />
Tannin, großes Potenzial!<br />
friedrichbecker.de<br />
€ 125,–<br />
95<br />
•<br />
Silvaner, 2019 Würzburg Stein-Harfe<br />
Silvaner, Bürgerspital zum Hl. Geist<br />
In der Nase Bienenwachs, Kräuter und<br />
Marillenkern, auch dunklere Aromen, Hagebutte,<br />
Tee und Miso. Gute Dichte und<br />
Bündelung am Gaumen, entspannt und<br />
seidig, dabei druckvoll und präzise, eine<br />
unaufgeregte, mineralische Spiritualität,<br />
die den Stein durchscheinen lässt.<br />
buergerspital.de, € 29,–<br />
•<br />
2019 Escherndorf am Lumpen 1655<br />
Silvaner, Rainer Sauer<br />
Reife Birne in der Nase, Apfelschale,<br />
Brotrinde, nussige Aromen und auch Holunderblüten.<br />
Dicht und extraktreich am<br />
Gaumen, fränkisch trocken und mineralisch<br />
durchwirkt, monumental, dabei sind<br />
Kraft und Substanz immer in gutem<br />
Gleichmaß. Gelassen und beeindruckend!<br />
weingut-rainer-sauer.de<br />
€ 29,–<br />
•<br />
2019 Wiltingen Volz Riesling<br />
Weingut Van Volxem<br />
Steinobst im Duft, Marille, Apfel, Zitrusfrucht,<br />
florale Noten, Kräuter. Am Gaumen<br />
straff gebaut, dicht und eng verwoben,<br />
reife, gut eingebundene Säure, feine<br />
Süße und auch Herbe, phenolische Anklänge,<br />
intensiv und mit mineralischer<br />
Grundierung, gutes Potenzial.<br />
vanvolxem.com, € 32,–<br />
•<br />
2018 Pünderich Marienburg<br />
Fahrlay Riesling, Clemens Busch<br />
Beinahe rotbeerig im Ansatz, Johannisbeere<br />
und Hagebutte, Reneklaude und<br />
Kräuter. Am Gaumen saftig, mit reifer<br />
Frucht auf weichem Hintergrund, phenolischer<br />
Eintrag, dicht und großzügig, viel<br />
Substanz, die mineralisch unterfüttert<br />
wird. Langes Leben, viel Vergnügen.<br />
clemens-busch.de<br />
€ 32,–<br />
•<br />
2018 Grauer Burgunder Winklerberg<br />
Hinter Winklen »Gras im Ofen«<br />
Dr. Heger<br />
Im Duft Feuerstein. Honigmelone, noch<br />
verschlossen. Im Mund reif und getragen,<br />
zarte Phenole, mineralischer Extrakt, reich<br />
und dennoch differenziert, dabei rund und<br />
ausgeglichen, leicht wärmend, aber auch<br />
mit innerer Kühle, raffinierter Wein.<br />
heger-weine.de, € 32,50<br />
•<br />
2019 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Weingüter Wegeler<br />
Gutshaus Bernkastel<br />
Würzige Nase, Piment und Koriander, reife<br />
gelbe Frucht, Papaya und Pfirsich, stoffig<br />
und dicht am Gaumen mit Würze und<br />
einer aristokratischen Säure, zeigt die<br />
Sonnenuhr in einer schönen klassischen<br />
Interpretation, die Format und Größe vermittelt.<br />
Viel Substanz.<br />
wegeler.com, € 33,–<br />
2019 Riesling Scharlachberg<br />
Wagner Stempel<br />
In der Nase noch etwas reduktiv, kräuterig,<br />
Apfelschale, Zitrusfrucht, Feuerstein und<br />
etwas Hopfen. Am Gaumen mit packender<br />
Struktur, Kraft, Präzision und Spannung,<br />
lebhafte Säurestruktur, phenolisch, komplex<br />
und mineralisch, baut sich Schicht für<br />
Schicht auf, lang und beeindruckend.<br />
wagner-stempel.de,<br />
€ 36,10 (ab Weingut ausverkauft)<br />
•<br />
2019 Siefersheim Heerkretz<br />
Riesling, Weingut Wagner Stempel<br />
Vielschichtiger Duft nach Kräutern und<br />
eher dunklen Aromen, Tee, Tabak, auch<br />
Zitrusfrucht und Birnenschale. Am Gaumen<br />
dicht und straff gebaut, klar und mit<br />
kantigem Charakter, wirkt noch verschlossen,<br />
puristisch und von großer<br />
mineralischer Intensität, schöner Grip,<br />
gekonnte Präzision, jugendlich, mit<br />
großem Potenzial.<br />
wagner-stempel.de, € 37,05<br />
•<br />
2019 Nackenheim Rothenberg<br />
Riesling, Weingut Gunderloch<br />
Kräuterige und würzige Noten im Duft,<br />
etwas Rauch, Apfelschale, Marille, Malz<br />
und Hopfenblüten. Am Gaumen schlank<br />
und fest gebaut mit reifer und präsenter<br />
Säure, phenolisch und gut verdichtet; beachtliche<br />
Intensität im schlanken Format,<br />
charaktervoll, mineralisch.<br />
gunderloch.de, € 40,–<br />
•<br />
2019 Wiltingen Scharzhofberg<br />
Riesling, Van Volxem<br />
Noten von Spontangärung in der Nase,<br />
Kräuter, Apfel und Malz, auch würzige<br />
Noten, pfeffrig. Am Gaumen mit guter<br />
Balance, dicht und gebündelt auf eine unaufgeregte<br />
und doch eindringliche Art,<br />
kultivierte Säureader, würzig und mineralisch,<br />
dabei nobel und mit Profil.<br />
vanvolxem.com, € 42,–<br />
•<br />
Riesling Gottesfuß, Van Volxem<br />
Reifes Steinobst in der Nase, Noten von<br />
Pfirsich und Marille, auch Karamell und<br />
Kräuter, Apfelschale, etwas Zitrone. Am<br />
Gaumen weich und saftig ansetzend mit<br />
reifer Säurestruktur, gehaltvoll und auch<br />
mit stahligen, schiefrigen Noten, mineralisch,<br />
würzig und intensiv. Langer Nachhall.<br />
vanvolxem.com, € 42,–<br />
•<br />
2018 Oestrich Doosberg Riesling<br />
Peter Jakob Kühn<br />
Bereits jetzt bukettreich: balsamisch-gärungsaromatisch<br />
und jodig-mineralisch.<br />
Im Mund mit großer Dichte bei festem<br />
Säurerückgrat, Saft und Spannung dominieren<br />
die Gaumenmitte, mineralische<br />
und phenolische Noten den Abgang. Großes<br />
Aromenpotenzial.<br />
weingutpjkuehn.de, € 44,–<br />
•<br />
2018 Oberrotweil Eichberg<br />
Spätburgunder, Weingut Salwey<br />
Mineralisch gewürzte Herzkirsche, Minze,<br />
Veilchenpastille. Geschmeidig ansetzend,<br />
dann ein langsam anrollender Extrakt,<br />
bei dem griffiges Tannin und kräftig<br />
taktil-mineralische Noten um die Vorherrschaft<br />
ringen. Ultrapure Frucht im<br />
Gaumen. Länge.<br />
salwey.de, € 45,–<br />
•<br />
2019 Retzstadt Himmelspfad<br />
Silvaner GG<br />
Im Duft Raucharomen, Birne und Quitte,<br />
röstige Noten und Kräuter. Kräftig und<br />
fest strukturiert im Mund, gutes Volumen,<br />
das mit Extrakt angereichert ist,<br />
dicht und konsistent, phenolisch und mit<br />
Noten vom Muschelkalk, komplex, vielschichtig,<br />
langlebig und echt.<br />
weingut-may.de, € 45,–<br />
•<br />
2019 Nierstein Ölberg Riesling<br />
Weingut Kühling Gillot<br />
Neben reifer Marille auch Minze und Myrrhe<br />
in der Nase, Weihrauch. Saftig und<br />
cremig ansetzend, gerät aber nie in Gefahr,<br />
zu klassisch zu geraten, dicht verwoben,<br />
straffer Säurezug, Salzigkeit; die<br />
Großzügigkeit der Lage wird dynamisiert,<br />
langes Finale. Potenzial.<br />
kuehlingandbattenfeld.com, € 45,–<br />
•<br />
2019 Hohen-Sülzen Kirchenstück<br />
Riesling, Weingut Battenfeld-Spanier<br />
Steinobst in der Nase, auch Apfel, Kräuter<br />
und Rauch, ehemalige Ministranten<br />
riechen Weihrauch. Vornehm und getragen<br />
zunächst am Gaumen mit reifer<br />
Frucht und kultivierter Säure, gut balanciert,<br />
salzige Noten unterfüttern den athletischen<br />
Körper. Dicht und lang.<br />
kuehlingandbattenfeld.com, € 45,–<br />
•<br />
2019 Norheim Dellchen Riesling-<br />
Weingut Dönnhoff<br />
Mineralwürzig im Duft, klar und präzise,<br />
florale Kopfnoten. Im Mund balanciert<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
249
tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />
und reich, ganz zarte Phenolik, mineralischer<br />
Extrakt, rassiger und dabei kein<br />
bisschen aggressiver Säurenerv, weicher<br />
Fond, immense Tiefe in diesem Wein. Mineralisch<br />
geprägte Länge.<br />
doennhoff.com, € 45,–<br />
•<br />
2019 Schlossböckelheim<br />
Felsenberg Riesling<br />
Weingut Schäfer-Fröhlich<br />
Blumig, terpenwürzig, schon im Duft<br />
dicht und verheißungsvoll, im Mund dann<br />
mit süßlich unterlegter Stoffigkeit, mit<br />
markanter Säure und hoher Konzentration,<br />
nachgerade zum Kauen, im Abklang<br />
dominiert der taktil-mineralische Teil des<br />
Extrakts.<br />
weingut-schaefer-froehlich.de, € 45,–<br />
•<br />
2019 Rüdesheim Berg Roseneck<br />
Riesling, Weingut August Kesseler<br />
Im Duft Schieferwürze von großer Eindringlichkeit,<br />
balsamisch, auch Mirabelle<br />
und Rose. Im Mund intensiv und körperreich,<br />
aber auch dicht mit Frucht und Extrakt<br />
gefüllt, ein reicher Spätlesekörper,<br />
dazu Schmelz und mineralisches Funkeln.<br />
Große Länge, fulminant ausdrucksstark.<br />
august-kesseler.de, € 45,–<br />
•<br />
2019 Forst Kirchenstück Riesling<br />
Weingut Acham-Magin<br />
Zurückhaltender Duft, etwas floral,<br />
leicht zitrisch, im Mund mit zarter Phenolik<br />
im Ansatz, kultivierte Säure, Ahnungen<br />
von Frucht, sehr still und unauffällig<br />
zu diesem Zeitpunkt, dabei aber dicht<br />
und mineralisch in der Gaumenmitte<br />
und in einer unforcierten Balance, noch<br />
komplett unentfaltet mit großem Potenzial.<br />
Trocken abgestimmt.<br />
acham-magin.de, € 45,–<br />
•<br />
2018 Stetten Mönchberg<br />
Gehrnhalde Lemberger, Karl Haidle<br />
Lakritze, Schwarzkirsche und etwas Dörrpflaume.<br />
Im Mund viel Druck mit sehr feinen<br />
Mitteln, sehr feine Gerbstoff-Pixel,<br />
weich grundiert, kräftig mineralisch, der<br />
Körperrahmen ist bis an den Rand mit<br />
Stoff und Inhalt gefüllt, und dennoch<br />
wirkt alles elegant und frisch.<br />
weingut-haidle.de, € 48,–<br />
•<br />
2019 Westhofen Kirchspiel<br />
Riesling, Wingut Wittmann<br />
Verdichteter Duft mit gelber Frucht, rauchigen,<br />
würzigen Noten, noch verschlossen.<br />
Schlank und straff gebaut mit reifer,<br />
selbstbewusster Säure und großer Intensität,<br />
dicht und phenolisch, mineralisch<br />
gebündelt, mittlere Länge, gute Perspektive<br />
zur Entwicklung.<br />
weingutwittmann.de, € 48,–<br />
•<br />
2019 Bockenau Stromberg<br />
Riesling, Weingut Schäfer-Fröhlich<br />
Apfelschale, grüner Apfel und Spontangärungsnoten.<br />
Im Mund dicht phenolisch<br />
geprägt, dazu ein festes Säuregerüst, trocken<br />
und spannungsreich, mit relativ<br />
kräftigem Alkohol, aber auch mit einem<br />
Extrakt für Jahre und Jahrzehnte. Sehr<br />
kompakt bis zuletzt.<br />
weingut-schaefer-froehlich.de, € 49,–<br />
•<br />
2019 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
Weingut Kühling Gillot Weingut<br />
Reife gelbe Frucht in der Nase, Noten von<br />
Terroir, Kräuter, der Rote Hang in der<br />
Sommerwärme; setzt saftig an mit gelber,<br />
saftiger Frucht, um sich zu verdichten<br />
und mit phenolischer Herbe zu kontern;<br />
hohe Intensität, dicht, dabei schlank<br />
und nach vorne strebend.<br />
kuehlingandbattenfeld.com, € 52,–<br />
•<br />
2019 Bernkastel Doctor Riesling<br />
Weingüter Wegeler, Gutshaus<br />
Bernkastel<br />
Gut verdichtete Mosel-Nase mit gelber<br />
Frucht, Würze und Mineralität, auch<br />
dunklere Noten, leicht ätherisch. Am<br />
Gaumen mit sehr guter Balance der Elemente,<br />
die reife Säure sitzt da, wo sie sitzen<br />
muss. Gute Substanz, elegant und<br />
würzige Mineralität, gute Perspektive.<br />
wegeler.com, € 55,–<br />
•<br />
2019 Birkweiler Kastanienbusch<br />
Riesling, Ökonomierat Rebholz<br />
Apfelschale, Hagebutte, balsamische<br />
und mineralwürzige Untertöne. Im Mund<br />
mit einer Bündelung von Stoff, Mineralität<br />
und Säure auf einem weichen, großzügigen<br />
Fond. Kompakter Bau, saftig und<br />
ungekünstelt, spannungsreich und intensiv<br />
taktil-mineralisch.<br />
oekonomierat-rebholz.com,<br />
€ 55,–<br />
•<br />
2019 Westhofen Brunnenhäuschen<br />
Riesling, Weingut Wittmann<br />
Mit der komplexen Nase kann man sich<br />
beschäftigen: Im komprimierten Format<br />
Gelbfrucht, Würze und Terroir. Am Gaumen<br />
saftig und klar ansetzend mit superber<br />
Säure, viel Extrakt und hohe Verdichtung,<br />
phenolisch, würzig, pfeffrig, meisterliche<br />
Balance.<br />
weingutwittmann.de, € 58,–<br />
•<br />
2018 Kallstadt Saumagen Spätburgunder<br />
GG unfiltriert, Weingut Rings<br />
Dunkle, dichte Nase, die sich erst langsam<br />
öffnet und Kräuter, Rauch und Mokka<br />
zeigt; auch Rote Rübe, Sauerkirsche.<br />
Am Gaumen dicht und eng verwoben,<br />
sehr gute Balance der Elemente, aus einem<br />
Guss, stabile und feine Säure, durchaus<br />
delikat mit großem Potenzial.<br />
weingut-rings.de, € 59,–<br />
•<br />
2018 Klingenberg Schlossberg<br />
Spätburgunder, Weingut Rudolf Fürst<br />
Hagebutte, Kirsche und Himbeere in einem<br />
steinigen, mineralischen Ambiente,<br />
Kräuter und Rauch. Am Gaumen dicht<br />
und eng verwoben, Kraft, Würze und Intensität<br />
gehen auf in einem eleganten<br />
Fond, kraftvoll auf unaufgeregte Weise,<br />
mineralisch und nuanciert, hohe Kunst.<br />
weingut-rudolf-fuerst.de<br />
€ 79,–<br />
•<br />
2019 Forst Kirchenstück Riesling<br />
Geheimer Rat Dr. von Bassermann-<br />
Jordan<br />
Etwas Gesteinsmehl, feuchtes Löschpapier,<br />
ganz leicht Pfirsich und Pflaume,<br />
Minze, cremiger Fond, weich und mollig<br />
grundiert, eine zarte phenolische Schicht<br />
ist eingewoben, reife Säure, kräftiger Alkohol,<br />
der aber mühelos von Extrakt abgedeckt<br />
ist, ein Bolide von Riesling, dicht<br />
und lang.<br />
bassermann-jordan.de, € 79,–<br />
•<br />
2019 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
Weingut Schätzel<br />
Sponti-Nase mit Gemüsebeet, dunkle<br />
Aromen mit Hopfen und Malz, die sich<br />
zunächst nicht um die Lage bemühen.<br />
Am Gaumen schlank und straff gebaut,<br />
kompromisslos und eng verdichtet zeigt<br />
sich Pettenthal, die frische Säure begleitet<br />
gelbe Frucht, es wird nie zu breit<br />
und feist.<br />
schaetzel.de, € 136,–<br />
•<br />
2018 Dalsheim Bürgel<br />
Spätburgunder<br />
Weingut K.P. Keller<br />
Vielschichtige Nase, würzig, florale Noten<br />
und Kirsche, auch etwas Hefe. Am<br />
Gaumen aus einem Guss und eng verwo<br />
ben, schönes Zusammenspiel der Elemente,<br />
guter Extrakt, präsenter und<br />
feinkörniger Gerbstoff, mineralisch und<br />
elegant, burgundischer Ausdruck, fein<br />
gearbeitet, Spätburgunder mit Stil<br />
und Charakter.<br />
keller-wein.de, Preis: k. A.<br />
•<br />
Fritz Haag 2019 Brauneberg Juffer-Sonnenuhr<br />
Riesling Im Falkenberg<br />
Intensive und fruchtige Nase mit Noten<br />
von Mango und Papaya, auch warmer<br />
Schiefer im Weinberg. Am Gaumen mit<br />
guter Konzentration und Dichte, die Säure<br />
zieht sich wie ein Strahl durch die eng<br />
verwobene Textur; hohe und beinahe<br />
schmerzhafte Intensität, zeigt trotzdem<br />
die noble Klassik der Sonnenuhr.<br />
weingut-fritz-haag.de<br />
Versteigerung<br />
•<br />
2018 Wiltingen Kupp Riesling<br />
Weingut von Othegraven<br />
Feiner Rauch im Duft, Blüten, Steinobst,<br />
Marille, Apfel und feine Kräuter. Am Gaumen<br />
klar gefasst, die Struktur ist<br />
vom Holzausbau geprägt, feinwürzig,<br />
saftig, charmant mit feiner Süße, aber<br />
auch kraftvoll und mit Spannung und<br />
einer kräftigen Mineralität, salzig,<br />
gute Balance.<br />
von-othegraven.de, Versteigerung<br />
•<br />
2018 Ahrweiler Silberberg<br />
Spätburgunder<br />
Weingut H. J. Kreuzberg<br />
Intensiv kräuterwürzig, erkennbar niedriger<br />
Schwefel (nicht negativ), am Gaumen<br />
geschmeidig und getragen, im Hintergrund<br />
geradezu cremig, dazu eine sehr<br />
feine Gerbstoffextraktion, mineralisch<br />
durchwirkt, Eleganz und Kraft durch Mineralität<br />
vereint. Großes Potenzial.<br />
weingut-kreuzberg.de<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
2018 Mayschoss Mönchberg<br />
Spätburgunder<br />
Weingut Jean Stodden<br />
Mineralwürzig im Duft, kleine rote Beeren,<br />
Mandel, Minze, Baumharz. Im Mund<br />
zeigt sich eine äußerst feine Extraktion,<br />
feinstes, fast schwereloses Tannin, lebendiger<br />
Säurefaden, mineralische Färbung,<br />
subtiler Ahr-Burgunder mit großer<br />
innerer Festigkeit.<br />
stodden.de, Versteigerung<br />
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Schon Ludwig van Beethoven bewohnte das Haus in<br />
Mariahilf. Der Meister arbeitete hier unter anderem<br />
an der »Missa solemnis« sowie an seiner 9. Sinfonie.<br />
Das Haus beherbergte später ein gut beleumundetes<br />
Restaurant mit dem Namen »Ludwig van«. Das<br />
Lokal wurde vor fast 30 Jahren in eine ehemalige<br />
Schlosserei gehauen und von Oliver Jauk, Kulturmanager<br />
mit gastronomischer Vergangenheit, wiederentdeckt.<br />
Mit dem neuen »Ludwig van« hat er<br />
nun seine Vorstellung eines modernen Wiener<br />
Gasthauses mit reicher Tradition verwirklicht.<br />
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1060 Wien<br />
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ludwigvan.wien<br />
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252 falstaff okt 2019
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Weingüter und lernen online<br />
und bequem von zu Hause aus<br />
die besten Weingüter kennen.<br />
<<br />
okt <strong>2020</strong><br />
falstaff<br />
253
ANKÜNDIGUNG<br />
BIG BOTTLE PARTY ’20<br />
G O E S O N L I N E<br />
JETZT GEWINNEN!<br />
HIGHLIGHT:<br />
GRÖSSTES BIG-BOTTLE-GEWINNSPIEL<br />
IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM<br />
Gewinnen Sie eine von 100 Big Bottles von diesen<br />
renommierten Weingütern auf falstaff.com<br />
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Ein großer Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf Italien, und diesmal<br />
müssen Sie weder in den<br />
Süden noch nach Düsseldorf<br />
zur ProWein reisen, um Infos<br />
und Geheimtipps der Weingüter<br />
zu erfahren und sich Inspiration<br />
für Ihren Keller zu holen. Aber<br />
nicht nur das: Mit unserem Gewinnspiel<br />
holen Sie sich den<br />
Weingenuss direkt nach Hause<br />
und haben die Chance, eine von<br />
100 raren Großflaschen der<br />
Top-Winzer zu gewinnen und<br />
zu teilen – denn was ist schöner,<br />
als Wein in gemütlicher Runde<br />
zu genießen? So haben Sie etwa<br />
die Möglichkeit, feine Kreszenzen<br />
von über 80 der besten<br />
italienischen Winzer zu genießen<br />
– von Antinori über Ferrari<br />
bis zu Tasca d’Almerita. Den internationalen<br />
Rundblick erlauben<br />
etwa Can Axartell aus Spanien,<br />
die Weingüter Mohr und<br />
Lamberth aus Deutschland und<br />
viele mehr. Erleben Sie die<br />
Weingüter digital und verkosten<br />
Sie gemeinsam mit Freunden zu<br />
Hause!<br />
<<br />
TEILNEHMENDE WEINGÜTER<br />
APULIEN<br />
Antinori<br />
Gianfranco Fino<br />
BASILIKATA<br />
Cantina di Venosa<br />
EMILIA ROMAGNA<br />
Enio Ottaviani<br />
Venturini Baldini<br />
FRIAUL<br />
Genagricola<br />
Gigante<br />
Komjanc<br />
Marco Felluga<br />
Vie di Romans<br />
Zorzettig<br />
LAZIO<br />
Terre dei Pallavicini<br />
LOMBARDEI<br />
Berlucchi<br />
PIEMONT<br />
Ettore Germano<br />
Marchesi di Barolo<br />
Pio Cesare<br />
Terre del Barolo<br />
SARDINIEN<br />
Sella & Mosca<br />
Tenuta l’Ariosa – Rau Distillery<br />
Teruzzi & Puthod S. r. l.<br />
SIZILIEN<br />
Donnafugata<br />
Feudo Maccari – Sette Ponti<br />
Firriato<br />
Giodo<br />
Gulfi<br />
Morgante<br />
Planeta<br />
Tasca d'Almerita<br />
Torre Morra – Piccini Valiano<br />
SÜDTIROL<br />
Baron Longo<br />
Castel Sallegg<br />
Castelfeder – Sorentberg<br />
Franz Haas<br />
Kellerei Kaltern<br />
Kellerei Kurtatsch<br />
Kellerei Nals Margreid<br />
Kellerei Terlan<br />
Pitzner<br />
Tenuta Kornell<br />
Weingut Hans Rottensteiner<br />
TOSKANA<br />
Argentiera<br />
Badia a Coltibuono<br />
Banfi<br />
Cantine Dei<br />
Carpineta Fontalpino<br />
Casanova di Neri<br />
Castello di Volpaia<br />
Castello Monsanto<br />
Ciacci Piccolomini<br />
Fattoria Le Pupille<br />
Fèlsina<br />
Fontodi<br />
Il Marroneto<br />
La Massa<br />
Mazzei<br />
Michele Satta<br />
Oliviero Toscani<br />
Ornellaia<br />
San Felice<br />
Tenuta Carleone<br />
Tenuta di Biserno<br />
Tenuta Monteti<br />
Tenuta San Guido –<br />
Sassicaia<br />
Tenuta Sette Ponti<br />
Tua Rita<br />
TRENTINO<br />
Endrizzi<br />
Ferrari<br />
VENETO<br />
Andreola<br />
Bisol 1542<br />
Col Vetoraz<br />
Consorzio Prosecco DOCG<br />
Dal Din<br />
Inama<br />
La Jara<br />
Merotto<br />
Pasqua<br />
Ponte<br />
Ruggeri<br />
Valdo Spumanti<br />
Valentina Cubi<br />
Villa Lanata –<br />
Martini<br />
Zonin<br />
DEUTSCHLAND<br />
Weingut Finkenauer<br />
Weingut am Nil<br />
Weingut Lamberth<br />
Weingut Mohr<br />
Weingut Kloster –<br />
Eberbach<br />
Weingut Margarethenhof<br />
Weingut Weedenborn<br />
ÖSTERREICH<br />
Erich Scheiblhofer<br />
FRANKREICH<br />
Domaine du Comte de Thun<br />
Pommery<br />
SCHWEIZ<br />
Schifferli Wein<br />
SPANIEN<br />
Can Axartell<br />
254 falstaff okt <strong>2020</strong>
WIENER STÄDTISCHE<br />
Robert Meyer und<br />
Christoph Ladstätter<br />
gestatten einen Blick<br />
hinter die Kulissen der<br />
Wiener Volksoper.<br />
meinsamen Schulprojekte so wichtig, um<br />
Schulklassen zu erreichen, die sonst vielleicht<br />
nicht in die Volksoper gekommen<br />
wären. Dank der Unterstützung der Wiener<br />
Städtischen vermitteln wir diesen Kindern<br />
den Theaterzauber und lassen sie hinter die<br />
Kulissen blicken.<br />
ADVERTORIAL Fotos: © Volksoper<br />
GENUSS<br />
VERBINDET.<br />
KULTUR AUCH.<br />
Robert Meyer und Christoph Ladstätter, die Direktoren der<br />
Volksoper, über die Corona-Krise, Nachwuchsförderung und<br />
Sicherheit in der Welt des Theaters.<br />
FALSTAFF Die Corona-Krise trifft vor allem<br />
den Kunst- und Kulturbereich stark. Wie<br />
sieht der Spielbetrieb nun aus? Welche Vorkehrungen<br />
haben Sie getroffen?<br />
ROBERT MEYER Wir sind am 1. September<br />
nach einer fast sechsmonatigen Zwangspause<br />
mit der »Fledermaus« in die neue<br />
Saison gestartet. Das Musical »Sweet Charity«<br />
feiert Premiere, außerdem nehmen wir<br />
»Kiss me, Kate« und »Die lustige Witwe«<br />
wieder ins Programm. Der neue Direktor<br />
des Wiener Staatsballetts, Martin Schläpfer,<br />
stellt sich mit der Premiere »Hollands<br />
Meister« bei uns ein.<br />
CHRISTOPH LADSTÄTTER Neben dem<br />
künstlerischen Aspekt haben wir ein umfassendes<br />
Covid-19-Präventionskonzept<br />
erarbeitet. Im gesamten Haus gilt Maskenpflicht.<br />
Es gibt zusätzliche Eingänge, ein<br />
Farbleitsystem, getrennte Zuschauerbereiche,<br />
und zwischen nicht zusammenhängen<br />
den Buchungen wird jeweils ein Sitzplatz<br />
frei gehalten. Um im Fall des Falles Contact-<br />
Tracing zu ermöglichen, registrieren wir die<br />
Kontaktdaten sämtlicher Besucherinnen und<br />
Besucher. Außerdem werden unsere Künstlerinnen<br />
und Künstler sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter regelmäßig getestet.<br />
FALSTAFF Jede Saison gibt es zwei große eigene<br />
Schulprojekte, die von der Wiener Städtischen<br />
unterstützt werden. Wieso ist Ihnen<br />
der Nachwuchs so wichtig?<br />
ROBERT MEYER Kinder sind ein großartiges<br />
Publikum: emotional, begeistert, spontan.<br />
Man merkt sofort, ob sie etwas mögen<br />
oder nicht. Darüber hinaus bin ich der Meinung,<br />
dass die Liebe zu Musik und Theater<br />
nicht früh genug geweckt werden kann.<br />
CHRISTOPH LADSTÄTTER Doch nicht alle<br />
Eltern können ihren Kindern Karten für die<br />
Oper kaufen. Daher finde ich unsere ge<br />
FALSTAFF Was bedeutet Sicherheit in der<br />
Welt des Theaters?<br />
CHRISTOPH LADSTÄTTER Im Theater gab<br />
es immer schon sehr strenge Sicherheitsbestimmungen,<br />
die dem Publikum wohl nie so<br />
bewusst waren. Es werden Fluchtwege frei<br />
gehalten, die Türen gehen immer nach außen<br />
auf, es gibt den Eisernen Vorhang als<br />
bauliche Brandschutzeinrichtung, der die<br />
Bühne vom Zuschauerraum trennt, und vieles<br />
mehr. Diese Bestimmungen sind Folgen<br />
des Ringtheaterbrands 1881. Nun kommen<br />
durch Corona zusätzlich ganz neue Herausforderungen<br />
auf uns zu.<br />
ROBERT MEYER Auch auf der Bühne ist<br />
Sicherheit ein Riesenthema. Denn hier trifft<br />
das Ensemble auf eine komplizierte Technik.<br />
Damit hier nichts schiefgeht, müssen<br />
die Abläufe in den Proben extrem genau<br />
einstudiert werden.<br />
FALSTAFF Auch Genuss ist eine Kunst –<br />
wie genießen Sie?<br />
ROBERT MEYER In meinem Garten sitzen<br />
und ein Glas Weißwein trinken: Das ist für<br />
mich ein Genuss.<br />
CHRISTOPH LADSTÄTTER: Berge! Ich genieße<br />
beim Skifahren und Wandern im Defereggental.<br />
INFO<br />
Nur wer gut versichert ist, kann sorgenfrei<br />
genießen. Die Wiener Städtische ist seit Jahren<br />
Partner der Wiener Volksoper und unterstützt seit<br />
2015 das Schulprojekt. Auf sie ist Verlass – auch,<br />
wenn es um Ihr Hab und Gut, Ihre Gesundheit, Ihre<br />
Zukunftsvorsorge geht. Somit können Sie sich den<br />
schönen Dingen des Lebens widmen und genießen!<br />
Mehr unter wienerstaedtische.at<br />
okt <strong>2020</strong> falstaff 255
ANKÜNDIGUNG<br />
FALSTAFF LÄDT AUF DIE »PIAZZA FIAT«<br />
Gemeinsam feiern wir<br />
bei der <strong>Österreich</strong>-<br />
Premiere des Fiat 500e<br />
die drei Facetten des 500er: Stil,<br />
Kreativität und handwerkliches<br />
Können – all das an einer Top-<br />
Secret-Location mitten in Wien.<br />
INFO<br />
TERMIN: Sa., 10. Oktober und<br />
So., 11. Oktober <strong>2020</strong><br />
ORT: Secret Location in Wien<br />
UHRZEIT: ab 16:00 Uhr<br />
Exklusiver Preview inkl. Special<br />
Goodie ab 15:00 Uhr für<br />
Gourmetclub-Mitglieder<br />
ANMELDUNG:<br />
events@falstaff.at<br />
In <strong>Österreich</strong> ankommen wird<br />
der Fiat 500e auf einer eigens<br />
dafür gestalteten »Piazza<br />
Fiat«. Die Gäste des Events<br />
erwartet Dolce Vita mit Kulinarik<br />
aus der Heimat des Fiat,<br />
um die Ankunft des vollelektrischen<br />
»Cinquecento« zu<br />
feiern. Beim neuen<br />
Fiat 500e haben<br />
Sie die Wahl<br />
zwischen<br />
Hatchback<br />
und dem<br />
einzigen<br />
viersitzigen<br />
E-Cabrio<br />
auf dem<br />
Markt.<br />
Stoßen Sie mit uns auf den Beginn einer neuen Ära an – mit den<br />
500e-»la Prima«-Drinks, die als alkoholfreie Kreationen natürlich<br />
auch für Autofahrer geeignet sind.<br />
ROTWEINGENUSS IM SCHLOSSHOTEL VELDEN<br />
Das bereits traditionelle<br />
Rotweindinner zum<br />
Auftakt der Adventzeit<br />
im »Falkensteiner Schlosshotel«<br />
in Velden verdoppelt heuer den<br />
Genuss: Zum begehrten Rotweindinner<br />
am Samstag, für das<br />
Veldens Küchenchef Thomas<br />
Gruber heuer Harald Brunner<br />
als Co-Star gewinnen konnte,<br />
kommt dieses Jahr auch noch ein<br />
dreigängiges Welcome-Dinner im<br />
»Seespitz« am Freitag dazu. Wie<br />
immer bildet aber der Samstag<br />
mit der Rotwein-Masterclass<br />
und dem Fünf-Gänge-Dinner<br />
den Höhepunkt. Entsprechend<br />
der Jahreszeit und dem Ruf von<br />
Brunners Kreationen im Wiener<br />
»Das Spittelberg« dreht sich dabei<br />
heuer alles um die Ente in ihren<br />
köstlichen Variationen.<br />
Thomas Gruber<br />
(oben) und<br />
Harald Brunner<br />
bündeln ihre<br />
Kräfte für das<br />
traditionelle<br />
Rotweindinner.<br />
INFO<br />
TERMIN: 27. bis 29. November <strong>2020</strong><br />
ORT: Falkensteiner Schlosshotel,<br />
Schlosspark 1, 9220 Velden<br />
ABLAUF: Freitag: Dinner im »Seespitz«,<br />
Samstag: Frühstück, Tag zur<br />
freien Verfügung; Entspannung im<br />
Acquapura Spa & Slow.Living,<br />
17:30 Uhr: Rotwein-Masterclass mit<br />
zwei <strong>Falstaff</strong>-prämierten Winzern<br />
19 Uhr: Fünf-Gänge-Dinner von Thomas<br />
Gruber und Harald Brunner mit<br />
kommentierter Weinbegleitung im<br />
»Salons Restaurant & Ateliers«<br />
PREIS GESAMTES WOCHENENDE:<br />
(ÜN, zweimal Frühstück und Dinner,<br />
Masterclass, Late Check-out) für<br />
Abonnenten & Gourmetclubmitglieder<br />
ab € 439,– (Normalpreis ab € 469,–)<br />
SAMSTAGSDINNER ONLY:<br />
für Abonnenten & Gourmetclubmitglieder:<br />
€ 99,– (Normalpreis: € 119,–)<br />
RESERVIERUNG UND INFOS:<br />
events@falstaff.at<br />
Fotos: Falkensteiner Hotels & Residences, Joachim Haslinger, Arnold Poeschl, Alessio Panunzi<br />
256 falstaff okt <strong>2020</strong>
mit<br />
Mission:<br />
Digital voraus<br />
Wir machen <strong>Österreich</strong>s Unternehmen<br />
fit für eine vernetzte, digitale Zukunft.<br />
Ein vernetzter Arbeitsplatz ist immer dort, wo Sie gerade sind – und wir<br />
machen ihn möglich. Mit modernsten Netztechnologien, unseren besten<br />
Tarifen für Mobilfunk und Festnetz, leistungsstarker Hardware sowie<br />
praktischen Cloud-Lösungen – für Unternehmen aller Branchen und Größen.<br />
Wir beraten Sie gerne.<br />
Kontaktieren Sie uns unter der Hotline 0800 676 800 für<br />
ein unverbindliches Beratungsgespräch.<br />
magentabusiness.at
TISCHGESPRÄCH MIT<br />
VERENA ALTENBERGER ÜBER ...<br />
… LEBEN AM BAUERNHOF<br />
UND TÜRKISCHE KÜCHE<br />
INTERVIEW ALEX. HESSE<br />
FALSTAFF Sie stammen ja selbst<br />
von einem Bauernhof – welchen Bezug<br />
haben Sie zu Lebensmitteln?<br />
VERENA ALTENBERGER Ich mache mir sehr<br />
viele Gedanken darüber, das habe ich mit der<br />
Muttermilch aufgesogen. Meine Mutter war<br />
Direktorin einer Landwirtschaftsfachschule<br />
und dadurch Leiterin und Direktorin eines<br />
großen Bauernhofs. Das Erste, was sie in dieser<br />
Funktion gemacht hat, war, auf Bio umzustellen.<br />
Es sind ja gewaltige Kosten für einen<br />
Bauern oder eine Bäuerin, auf Bio umzustellen.<br />
Daher habe ich von Grund auf mitbekommen,<br />
was es heißt, Lebensmittel herzustellen. Es gab<br />
einen Metzger am Hof und auch eine Käserei.<br />
Stichwort Metzger – wie schaut es mit Ihrem<br />
Fleischkonsum aus?<br />
Ich habe zu Hause gesehen, dass man Tiere<br />
ethisch vertretbar richtig aufziehen, schlachten<br />
und verarbeiten kann. Das ist aber aufwendig,<br />
das kenne ich bisher nur im Kleinen, und das<br />
hat einen gewissen Preis. Mich selbst bezeichne<br />
ich als Flexitarierin, wobei ich meinen Fleischkonsum<br />
weitestgehend eingeschränkt habe.<br />
Fragen Sie in einer Fleischerei, woher das<br />
Fleisch kommt und wie die Tiere aufgewachsen<br />
sind?<br />
Ja, natürlich mache ich das, dasselbe<br />
gilt für Restaurants. Wenn ich<br />
für zwei, drei Menschen gutes<br />
Fleisch kochen möchte, dann kostet<br />
das 70 Euro. Dafür mache ich<br />
das aber auch extrem selten.<br />
Können Sie diesen »Landbonus«, den Sie<br />
von zu Hause mitbekommen haben, genießen<br />
und im Alltag mit einbringen?<br />
VERENA ALTENBERGER<br />
Die gebürtige Salzburgerin studierte<br />
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />
sowie Schauspiel in Wien. Einem<br />
breiten Publikum ist sie vor allem durch<br />
ihre Rolle in »CopStories« und als polnische<br />
Pflegerin in der Serie »Magda macht<br />
das schon!« bekannt. Für ihre berührende<br />
Darbietung in dem Drama »Die beste aller<br />
Welten« wurde sie 2017 unter anderem mit<br />
dem Schauspielpreis der Diagonale geehrt.<br />
Mir sind meine Wurzeln bewusst. Das hat für<br />
mich mit einer Ruhe zu tun, die ich mitbekommen<br />
habe, und mit einer Verbundenheit zur<br />
Natur – einem umfassenderen Verständnis für<br />
viele Dinge. Aber es gibt auch Situationen, in<br />
denen ich durch das bäuerliche Aufwachsen eine<br />
Art »Landei-Komplex« entwickelt habe. Das<br />
hat oft mit der sogenannten »Hochkultur« zu<br />
tun, in die ich mich einleben muss.<br />
Hat das mit einem noch »wachsenden« Selbstwertgefühl<br />
zu tun?<br />
Möglich. Und wahrscheinlich ist das langsame –<br />
wie bei vielem – das »gesündere« Wachstum.<br />
Sie sind ein Sprachtalent, parlieren in Englisch,<br />
Französisch, Italienisch, Jiddisch, Spanisch und<br />
Türkisch. Haben Sie auch die Küchenstile dieser<br />
Länder schon kennen- und kochen gelernt?<br />
Ja, die meisten. Ich war zum Beispiel in Istanbul<br />
und auch in ländlichen Regionen der Türkei –<br />
ich habe dort einen großen Freundeskreis. Die<br />
türkische Küche ist mir daher sehr vertraut.<br />
Und ich habe im Lockdown auch erstmals zu<br />
Hause türkisch gekocht. Ganz wichtig ist dabei<br />
der türkische Reis, der wird lange gekocht, und<br />
man muss viel rühren, bis er fertig ist. Ist mir<br />
nicht gleich gelungen, aber jetzt habe ich es<br />
drauf! Und ich habe geübt, türkischen Mokka<br />
zu machen. Nur wer das schafft, darf nämlich<br />
heiraten, sagt ein türkisches Sprichwort.<br />
Fotos: Chris Singer, Shutterstock<br />
258 falstaff okt <strong>2020</strong>
AUF ZUR ORF-MUSEUMSZEIT<br />
NEUES ERKUNDEN, BEWÄHRTES ERLEBEN<br />
Vom 3. bis 10. Oktober gibt es in ganz <strong>Österreich</strong> Ermäßigungen,<br />
Sonderprogramme und vieles mehr. Alle Infos auf: der.ORF.at