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Falstaff Magazin Österreich 7/2020

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GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

/ okt <strong>2020</strong><br />

WEIN ZUM WILD<br />

DAS PASST ZU<br />

REH UND FASAN<br />

WILDE KRÄUTER<br />

WAS SIE KÖNNEN,<br />

WIE SIE SCHMECKEN<br />

WIE IM PARADIES<br />

SO SCHÖN WAR<br />

VENEDIG NOCH NIE<br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

Speisekammer Wald<br />

DIE GANZE VIELFALT WILDER GENÜSSE<br />

07<br />

ÖSTERREICH-AUSGABE 07/<strong>2020</strong><br />

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Wir Landwirte brauchen die Menschen, die unsere Produkte wertschätzen und<br />

die Verarbeiter, die sie veredeln. Wir Verarbeiter brauchen unsere Bauernfamilien,<br />

ihre guten Produkte und den Handel. Wir Händler brauchen hochwertige Produkte und<br />

das Vertrauen der Konsumenten. Wir Konsumenten brauchen Bauern in der Region<br />

und erstklassige Lebensmittel. Wir alle brauchen uns alle.


HERAUSGEBERBRIEF<br />

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Wald und Mensch, Mensch und Wald. Das ist<br />

seit Anbeginn eine archaische, einzigartige<br />

Verbindung. Für unsere Ahnen war der Wald<br />

Schutz und Nahrungsquelle gleichermaßen – Schutz vor<br />

der Unbill der Natur, vor Raubtieren, vor feindlichen<br />

Artgenossen. Und Nahrungsquelle, weil alles, was der<br />

Mensch benötigt, im Überfluss gedeiht. Der Wald nährt<br />

und schützt, so war es immer. Und so ist es auch jetzt.<br />

Wer heutzutage in einen Wald geht – ohne Smartphone,<br />

ohne Kopfhörer, ohne elektronisches Dauerrauschen –,<br />

erlebt denselben Zauber, der unsere Vorfahren in seinen<br />

Bann schlug. Mit jedem Schritt werden wir mehr Teil<br />

dieses grünen Kosmos und nehmen seine Eindrücke mit<br />

allen Sinnen wahr. Den Duft der Bäume und Sträucher.<br />

Den weichen Boden. Die Geräusche der Tiere.<br />

Der Wald und wir, das war schon immer eine ganz<br />

besondere Beziehung. Auch und gerade für Genießer<br />

sind die Gaben der Wälder von einem einzigartigen Reiz.<br />

Weshalb wir einen guten Teil dieser <strong>Falstaff</strong>-Ausgabe<br />

der »Speisekammer Wald« gewidmet haben. Wir haben<br />

uns angesehen, welche Preise Jäger derzeit für Wildbret<br />

erlösen können – und wie sich die Situation diesbezüglich<br />

seit Ausbruch von Covid-19 verändert hat.<br />

Wie sich welche Pilze am besten verarbeiten lassen,<br />

lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe. Auch die Würzund<br />

Heilkräfte der diversen Wald- und Wiesen-Kräuter<br />

haben unsere Autorinnen und Autoren genauer unter<br />

die Lupe genommen.<br />

Last but not least haben wir drei Spitzenköche nach<br />

ihren interessantesten Wildrezepten gefragt, erklären,<br />

welche Weine am besten mit Wildbret harmonieren und<br />

welche Knödel sich am besten als Wild-Beilage eignen.<br />

Viel Spaß und Genuss mit dem neuen <strong>Falstaff</strong>!<br />

Wolfgang und Angelika Rosam<br />

Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />

Auch und gerade<br />

für Genießer<br />

sind die Gaben<br />

der Wälder<br />

von einem<br />

einzigartigen Reiz.<br />

KEIN HAUS<br />

WIE DAS<br />

ANDERE<br />

WEIL KEIN MENSCH DEM<br />

ANDEREN GLEICHT<br />

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ist nicht in bar ablösbar oder an Dritte übertragbar. Nur einlösbar beim Designstudio<br />

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mit der Fa. Magnum Vollholzdesign. Satz- und Druckfehler vorbehalten.


OKTOBER<br />

16<br />

Genussherbst:<br />

<strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />

die besten Pairings aus<br />

Wild und Wein.<br />

30<br />

Hirtzberger:<br />

weltberühmter Riesling<br />

aus der Wachau.<br />

88<br />

Rum: So wird die beliebte karibische<br />

Spirituose hergestellt.<br />

WEIN & MEHR<br />

14 WEIN-NOTIZEN<br />

Chefredakteur Peter Moser präsentiert<br />

Neuigkeiten aus der Weinwelt<br />

16 DER BESTE WEIN ZU WILD<br />

Welche Weine perfekt mit Reh, Hase,<br />

Wildschwein & Co. harmonieren<br />

30 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Weingut Hirtzberger – die Riesling-<br />

Magier aus der Wachau<br />

42 SALON ÖSTERREICH WEIN <strong>2020</strong><br />

Alle Sieger der »Staatsmeisterschaft«<br />

des heimischen Weins<br />

56 DAS GRÜNE HERZ ITALIENS<br />

Umbrien begeistert mit Top-Weinen und<br />

herzhafter Küche<br />

68 WAHRE GRÖSSE MAL ZWEI<br />

Der deutsche Winzerverband VDP stellt<br />

seine neuen Großen Gewächse vor<br />

78 SPANIENS SÜSSES GEHEIMNIS<br />

Pedro Ximénez: die Traube, aus der<br />

legendäre Sherrys entstehen<br />

88 KARIBISCHER RUM<br />

Zwischen Piratenschnaps<br />

und Edelspirituose<br />

7 8<br />

Legendäre Sherrys: alles<br />

über Pedro Ximénes.<br />

9 HERAUSGEBERBRIEF<br />

174 LESERBRIEFE<br />

215 IMPRESSUM<br />

258 TISCHGESPRÄCH<br />

okt <strong>2020</strong><br />

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07<br />

07<br />

OKTOBER<br />

COVER<br />

FOTO: Shutterstock<br />

/ okt <strong>2020</strong><br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

WEIN ZUM WILD<br />

DAS PASST ZU<br />

REH UND FASAN<br />

WILDE KRÄUTER<br />

WAS SIE KÖNNEN,<br />

WIE SIE SCHMECKEN<br />

WIE IM PARADIES<br />

SO SCHÖN WAR<br />

VENEDIG NOCH NIE<br />

112<br />

Wildgerichte zum<br />

Nachkochen.<br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

Speisekammer Wald<br />

DIE GANZE VIELFALT WILDER GENÜSSE<br />

ÖSTERREICH-AUSGABE 07/<strong>2020</strong><br />

€ 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

GOURMET<br />

98 GOURMET-NOTIZEN<br />

Chefredakteur Martin Kubesch<br />

präsentiert das Neueste aus der<br />

Gourmetwelt<br />

100 WILDBRET: BELIEBT WIE NIE<br />

Wie bewusste Genießer den<br />

Wildfleisch-Markt neu beleben<br />

112 WILDFANG<br />

Drei Spitzenköche verraten ihre<br />

besten Wild-Rezepte<br />

120 KÜCHENKRÄUTER<br />

Von Brunnenkresse bis Gundelrebe:<br />

die Favoriten der Sterneköche<br />

132 SPEISEPILZE<br />

Schwammerl sind wahre Alleskönner in<br />

Pfanne, Kochtopf und Einmachglas<br />

140 APOTHEKE WALD<br />

Dr. Marlies Gruber über die<br />

Heilkraft heimischer Kräuter<br />

146 SERIE: CORTIS<br />

KÜCHENZETTEL<br />

Wie aus »1001 Nacht«: Tajine<br />

vom Wildschwein mit Quitten<br />

148 DIE BESTE ALLER BEILAGEN<br />

Alles über die Geschichte der Knödel<br />

156 EIN GESCHENK DES HIMMELS<br />

Joachim Riedl über Genuss als<br />

Kraftquelle und Gesundheitsfaktor<br />

158 KAFFEE-TRENDS<br />

Die neuesten Kreationen von<br />

Low-Caf bis Dalgona-Kaffee<br />

167 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

172 ELDORADO<br />

Stylishe Tischkultur-Accessoires<br />

REISE<br />

180 REISE-NOTIZEN<br />

Online-Chefredakteur<br />

Bernhard Degen präsentiert<br />

seine Reise-Highlights<br />

182 SOMMERVERLÄNGERUNG<br />

In Bozen treffen alpine Tradition<br />

und mediterrane Küche aufeinander<br />

192 GENUSS FÜR ALLE SINNE<br />

Die besten Wellness-Hotels<br />

für Gourmets<br />

206 LONG WEEKEND VENEDIG<br />

Tipps für ein perfektes<br />

Wochenende<br />

JOURNAL<br />

176 GUT ZU GAST<br />

253 EVENTS<br />

TASTING<br />

216 KREMSTAL DAC RIEDEN CUP<br />

226 LEITHABERG DAC<br />

230 SIZILIEN TROPHY<br />

238 UMBRIEN TROPHY<br />

246 GROSSE GEWÄCHSE<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 23. OKTOBER<br />

120<br />

Vielfältig einsetzbar:<br />

Kräuter aus heimischen<br />

Wäldern und Wiesen.<br />

206<br />

Kulinarische Hotspots und Geheimtipps<br />

für ein langes Wochenende in Venedig.<br />

Fotos: Konrad Limbeck, Shutterstock, Julius Hirtzbberger<br />

12 falstaff okt <strong>2020</strong>


VOR UNS DIE WELT<br />

SEIT JEHER UNSER KURS:<br />

MASSSTÄBE SETZEN.<br />

An Bord unserer kleinen Schiffe genießen Sie Freiraum in einem noch nie<br />

dagewesenen Maß, damit Sie noch sicherer reisen. Genießen Sie die vertraute<br />

Symbiose aus perfektem Luxus, individueller Entspannung und inspirierenden<br />

Momenten, wenn Sie den Horizont der Welt wieder zu Ihrem machen.<br />

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JETZT<br />

INFORMIEREN<br />

UND BUCHEN.


Wein-Chefredakteur<br />

PETER MOSER<br />

WEIN<br />

ÖSTERREICH SAGT:<br />

»AUF ZUM WEIN«<br />

Das heurige Jahr darf getrost als das<br />

der »offenen Kellertüren« bezeichnet<br />

werden. Ob ein Tagesausflug, ein<br />

gemütliches Weekend oder gar ein Urlaub,<br />

noch nie gab es derart viele maßgeschneiderte<br />

Angebote für Besuche bei heimischen<br />

Winzerbetrieben. Und keine Zeit eignet sich<br />

dafür besser als der Herbst: Jetzt ist nicht<br />

nur Lesezeit, es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen.<br />

Die <strong>Österreich</strong>ische Weinmarketing<br />

hat eine eigene Internetplattform eingerichtet,<br />

auf der die gut 1800 verschiedenen<br />

Angebote dargestellt sind. Die Schwerpunkte<br />

gehen vom Genießen über Brauchtum, Kultur,<br />

Kunst und Wellness bis zu Programmen<br />

für Familien mit Kindern. Der Wein-Herbst<br />

kann kommen! aufzumwein.at<br />

WALTER POLZ LEITET<br />

DOMAINES KILGER<br />

Fünf Jahre nach der Gründung der Domaines<br />

Kilger konnte Hans Kilger mit Walter<br />

Polz, der sich im Frühjahr aus dem Familienweingut<br />

zurückgezogen hat, einen<br />

sowohl erfahrenen als auch renommierten<br />

Wein-Fachmann für sein Unternehmen<br />

gewinnen. Polz fungiert ab sofort als Leiter<br />

des Weinguts in der Steiermark, dessen Sitz<br />

im Frühjahr 2021 von Wies ins von Kilger<br />

gepachtete Schloss Gamlitz verlegt wird,<br />

wo im Herbst ein umfangreicher Umbau<br />

starten wird: »Wir wollen die Besucher dort<br />

hinter die Kulissen führen, ihnen zeigen,<br />

was in unseren Produkten steckt«, so Hans<br />

Kilger. Und weiter: »Mit Walter Polz konnte<br />

ein profunder Kenner der steirischen Weinkultur<br />

gewonnen werden.«<br />

HAGEL WÜTETE IN<br />

WACHAUER TOPLAGEN<br />

Die nördliche Wachau, speziell der Raum<br />

Spitz, erlebte am Nachmittag des 22.<br />

August ein zerstörerisches Unwetter.<br />

Starker Hagel fiel über die besten Rieden<br />

im Spitzer Graben bis zum Singerriedel im<br />

Süden und hinterließ eine Spur der Verwüstung.<br />

Große Teile der Ernte sind vernichtet.<br />

14 falstaff okt <strong>2020</strong>


NOTIZEN<br />

FEUER UND RAUCH GEFÄHRDEN NAPA VALLEY<br />

Massive Feuersbrünste halten seit August große Teile Kaliforniens in Atem. Sämtliche<br />

Weinbauappellationen sind von den Bränden betroffen. Just zum Beginn der Weinlese<br />

mussten Gebiete evakuiert werden, es gab auch Verluste an Gebäuden, und sogar Menschenleben<br />

waren zu beklagen. Bis dato fielen allein in Napa Valley 150.000 Hektar Fläche<br />

den Flammen zum Opfer. Nun stellt sich die Frage, inwieweit der Rauch die Trauben<br />

beschädigt hat. Eine Vielzahl der bekannten Rotweine wird nicht oder als Rosé erzeugt werden,<br />

weil bei längerer Maischestandzeit bittere Noten den Rotwein ruinieren. fire.ca.gov<br />

START FÜR BRAD PITTS<br />

MIRAVAL-CHAMPAGNER<br />

Wie <strong>Falstaff</strong> berichtete, hat sich Hollywoodstar<br />

Brad Pitt, Mitbesitzer von Château<br />

Miraval in der Provence, vor fünf<br />

Jahren an das Champagner-Haus Rodolphe<br />

Péters gewandt, um gemeinsam<br />

einen Champagner zu entwickeln. Mitte<br />

Oktober ist es nun soweit: Der »Fleur de<br />

Miraval Rosé« wird auf den Markt<br />

gebracht, eine Cuvée aus Chardonnay<br />

und Pinot Noir Saignée. Und es wird ein<br />

exklusives Produkt. Zum einen wegen<br />

der auf 20.000 Flaschen limitierten Zahl<br />

und zum anderen wegen des stolzen<br />

Preises von € 340,–. miraval.com<br />

SCHARZHOF BESTOHLEN<br />

Fotos: OeWM_Marcus _Wiener, Monika Reiter, Shutterstock, beigestellt<br />

Der deutsche Winzerstar Egon Müller vom Weingut Scharzhof<br />

wurde Ziel eines dreisten Diebstahls. Berühmt ist Müller für<br />

seine bei Sammlern heiß begehrten Riesling Trockenbeerenauslesen,<br />

die bei Auktionen regelmäßig Höchstpreise erzielen.<br />

Bei einem Einbruch wurden Etiketten des Jahrgangs 2018<br />

gestohlen – wohl um mit Fälschungen dieser Edelweine arglose<br />

Kunden um viele tausend Euros zu prellen. scharzhof.de<br />

ITALIENS IKONEN IM PREISRAUSCH<br />

Der Fine-Wine-Preisindex Liv-Ex analysierte jüngst die Entwicklung<br />

der großen Weine Italiens – und die Experten staunten nicht schlecht:<br />

Im Zeitraum von Jänner bis Juli <strong>2020</strong> verzeichneten die Weine aus<br />

dem Piemont und der Toskana eine enorme Nachfrage und ein entsprechendes<br />

Umsatzplus. Interessanterweise konnten die Weine aus<br />

Barolo und Barbaresco erstmals die »Super Tuscans« wie Masseto &<br />

Co. von der Spitze ablösen. Nummer eins: der Barolo Riserva Monfortino<br />

2013 von Giacomo Conterno um satte € 2500,–. liv-ex.com<br />

ERSTES WEINGESETZ<br />

FÜR RUSSLAND DEFINIERT<br />

Russland verfügt heute über etwa<br />

100.000 Hektar Rebfläche, die bedeutendste<br />

Region ist jene im Nordkaukasus<br />

um Krasnodar. Im Juli ist nun erstmals<br />

ein Gesetz zu Weinbau und Weinbereitung<br />

in Kraft getreten, um eine qualitätsvolle<br />

Weinproduktion zu fördern. Ab<br />

sofort müssen Rebsorte, Herkunftsgebiet<br />

und Jahrgang am Etikett genannt<br />

werden. Einige Hersteller wie Abrau-<br />

Durso oder Faragonia sind bereits heute<br />

auch international vertreten.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

15


wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />

DER BESTE WEIN<br />

ZUM WILD<br />

Herbstzeit ist Wildzeit – jetzt kommen wieder Hirsch,<br />

Reh, Wildschwein, Hase und allerlei Federwild auf<br />

die Speisekarten. Doch Wildbret wird erst mit der<br />

richtigen Weinbegleitung zu einem kulinarischen<br />

Erlebnis. Die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion sagt, welche<br />

Tropfen Sie am besten womit kombinieren.<br />

TEXT PETER MOSER, MITARBEIT BENJAMIN HERZOG, OTHMAR KIEM,<br />

ULRICH SAUTTER, DOMINIK VOMBACH<br />

Foto: Konrad Limbeck<br />

16 falstaff okt <strong>2020</strong>


Herbstliches Stillleben:<br />

Die Früchte des Waldes und<br />

jene der Reben gehen jetzt<br />

wieder geschmackvollharmonische<br />

Verbindungen<br />

auf unseren Gaumen ein.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

17


wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />

95<br />

2017 SPÄTBURGUNDER WALPORZ-<br />

HEIMER KRÄUTERBERG GG<br />

Weingut Meyer-Näkel<br />

Ahr, Deutschland<br />

Kräftiges Karmingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Nuancen von Holz und etwas Karamell,<br />

eine pralle Burgunderfrucht<br />

dahinter. Reife Schwarzkirsche und<br />

kleine rote Beeren, zuletzt Cassis,<br />

im Mund wie Samt und Seide, aber<br />

auch mit einer eisernen mineralischen<br />

Faust zuinnerst, viel Saft,<br />

dichte Frucht, gute Länge.<br />

koelner-weinkeller.de, € 70,19<br />

94<br />

2018 SAUMUR-CHAMPIGNY DAC<br />

LA HAYE DAMPIERRE<br />

Domaine Antoine Sanzay<br />

Loire, Frankreich<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische<br />

reife Kirschen, dunkles Beerenkonfit,<br />

etwas Nougat, zarte<br />

Kräuterwürze, feine Orangenzesten,<br />

attraktives Bukett. Saftig, feine<br />

Extraktsüße, top ausgereifte Tannine,<br />

rote Kirschen im Abgang, nach<br />

Nougat, elegant, bereits jung perfekt<br />

zu trinken, mineralisch-salzig.<br />

vins-vivants.de, € 27,50<br />

93<br />

2017 PINOT GRIS GOLA<br />

ALTE REBEN<br />

Weingut Wohlmuth<br />

Südsteiermark, <strong>Österreich</strong><br />

Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach Gute-Luise-Birne, ein<br />

Hauch von Ananas, dezente Kräuterwürze,<br />

zarter Hefetouch. Saftig,<br />

elegante Textur, mineralisch-salzig,<br />

feine weiße Tropenfrucht im Nachhall,<br />

zitroniger Touch im Finale,<br />

gutes Reifepotenzial.<br />

wohlmuth.at, € 22,–<br />

FEDERWILD<br />

Ob Fasan, Rebhuhn oder Wachtel, es gibt<br />

für jeden Vogel den passenden Tropfen.<br />

94<br />

94<br />

93<br />

2018 GEVREY-CHAMBERTIN<br />

»LES CRAIS«<br />

Jean-Michel Guillon & Fils<br />

Burgund, Frankreich<br />

Leuchtendes Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische<br />

schwarze Waldbeernuancen,<br />

dunkle Kirschen, feine Edelholzwürze,<br />

mineralischer Touch, ein Hauch<br />

von Orangenzesten und kandierten<br />

Veilchen. Straff, extraktsüß und engmaschig,<br />

fein strukturiert, feste Tannine,<br />

rassiger Stil, dunkelbeerig und<br />

mineralisch mit druckvollem Finale.<br />

weinco.at, € 59,95<br />

2011 RIESLING CUVÉE<br />

FRÉDÉRIC EMILE<br />

Maison Trimbach<br />

Elsass, Frankreich<br />

Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Mit Nuancen von feuchten Steinen,<br />

unterlegte zarte Pfirsichnuancen, ein<br />

Hauch von Honig und Blutorangen,<br />

etwas Ananas, rauchige Mineralität.<br />

Komplex, engmaschig, feine Fruchtsüße,<br />

unterlegt mit straffer Säurestruktur,<br />

zeigt sehr gute Länge, salzig im<br />

Finale, ein Hauch von Limetten im<br />

Nachhall.<br />

weinco.at, € 53,95<br />

2016 BARBARESCO DOCG<br />

Ceretto<br />

Piemont, Italien<br />

Leuchtendes Rubingranat, Ockerreflexe,<br />

dezente Randaufhellung.<br />

Tabakige Würze, ein Hauch von<br />

feuchter Erde, Himbeeren und<br />

Gewürznelken. Elegant, gute<br />

Komplexität, viel geschliffenes<br />

Tannin, rund und geschmeidig am<br />

Gaumen, saftige Frucht, bereits<br />

gut entwickelt.<br />

decantalo.de<br />

€ 54,20<br />

Fotos: Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />

18 falstaff okt <strong>2020</strong>


Wildgeflügel kommt<br />

heute sowohl aus der<br />

Jagd als auch aus der<br />

Zucht auf den Tisch.<br />

Und auch wenn die<br />

Auswahl heute geringer ausfällt als noch<br />

vor einem oder zwei Jahrhunderten, so ist<br />

die Tafel doch reich gedeckt. Nur mehr in<br />

historischen Kochbüchern begegnet man<br />

noch merkwürdig anmutendem Geflügel<br />

wie Auerhahn, Haselhuhn, Krammetsvogel<br />

(oder Kronabervögl), Lerchen oder Trescherl<br />

(Drossel), die in Wald und Flur längst<br />

Platz gemacht haben für exotische Zuzügler<br />

wie den Fasan oder das Perlhuhn. Wachtel,<br />

Taube und Ente kommen heute auch öfter<br />

aus einer Zucht als aus der Jagd auf den<br />

Teller, Schnepfe und Rebhuhn sind bereits<br />

selten geworden. Kenner schätzen das würzigere<br />

Fleisch der Wildtaube, vorzugsweise<br />

der Turteltaube, hier wählt man im Gegensatz<br />

zu den milden Zuchttauben, die gut<br />

mit Weißwein harmonieren, einen Pinot<br />

KAMEN EINST<br />

LERCHEN ODER<br />

DROSSELN AUF DEN<br />

TISCH, SO SIND ES<br />

HEUTE EHER FASAN<br />

UND PERLHUHN.<br />

Noir. Aber auch ein Cabernet Franc von<br />

der Loire wie Saumur-Champigny sowie<br />

Corbières oder Fitou im Languedoc geben<br />

einen guten Akkord. Fasane können auf<br />

vielerlei Weise genossen werden und bieten<br />

dem Sommelier eine große Bandbreite zur<br />

Begleitung. Brät man den jungen Fasan<br />

zartrosa, dann ist man mit samtig-runden<br />

Weißweinen auf der richtigen Seite. Ein<br />

stoffiger Pinot Gris aus der Steiermark, aus<br />

Norditalien oder dem Elsass bieten sich an.<br />

Wird der Fasan geschmort, so wäre ein eleganter<br />

roter Burgunder wie ein Chambertin<br />

oder ein reifer Barbaresco eine vielversprechende<br />

Lösung. Riesling ist ein erstaunlich<br />

guter Begleiter zu Rebhuhn und Schnepfe,<br />

allerdings braucht er Körper und Extraktsüße,<br />

dankbar sind auch Grüner Veltliner,<br />

Weißburgunder und Chardonnay, allerdings<br />

mit nicht zu viel Holztouch vinifiziert. Die<br />

Schnepfe liebt Champagner, am ehesten solche<br />

mit höherem Pinot-Noir-Anteil und<br />

etwas Reife. Wenn es unbedingt Rotwein<br />

sein muss, dann Pinot Noir, ein seidig-feiner<br />

Musigny zum Beispiel. Die Wachtel liebt<br />

fruchtigere Rotweine wie Pinot Noir oder<br />

Merlot, Wachtelbrüstchen mit Beeren können<br />

auch einen Schluck edlen Süßwein wie<br />

Vouvray oder d’Yquem vertragen, Perlhuhn<br />

und Wildente harmonieren abhängig von<br />

der Zubereitungsart mit straffen Rotweinen<br />

aus feinwürzigem Cabernet Sauvignon. Und<br />

sind Morcheln im Spiel, dann wäre ein Vin<br />

Jaune aus dem französischen Jura ganz und<br />

gar nicht fehl am Platz.<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

19


wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />

Wildschweine sind weltweit<br />

sehr verbreitet,<br />

in Europa wurden sie<br />

nur in Skandinavien<br />

und Großbritannien<br />

ausgerottet. Jäger reihen das Schwarzwild<br />

in die Gruppe des Schalenwilds. Wildschweine<br />

sind Allesfresser, das männliche<br />

Tier wird als Keiler und das weibliche als<br />

Bache bezeichnet, den Nachwuchs nennt<br />

man Frischlinge. Im Alter von ein bis zwei<br />

Jahren heißen die Jungtiere Überläufer.<br />

Die Frischlinge bringen bei einem Gewicht<br />

von 25 bis 30 Kilo schöne Koteletts,<br />

Rücken und Keulen hervor, deren Fleisch<br />

zart und saftig ist und nur ein dezentes<br />

Wildaroma aufweist. Sie eignen sich perfekt<br />

zum Braten und Schmoren. Das feine,<br />

weniger fette Fleisch lässt durchaus Kombinationen<br />

mit Weißweinen zu. Ähnlich<br />

wie beim klassischen Schweinsbraten sind<br />

gereiftere Weiße von Vorteil, etwas Säure<br />

ist jedenfalls kein Nachteil. Je nach Zubereitungsart<br />

darf auch etwas Restsüße, etwa<br />

bei einem Riesling oder Traminer, im Spiel<br />

sein. Zum festeren Rückenfleisch kann<br />

man bei fruchtigeren Speisenbegleitern wie<br />

Kirschsauce, Moos- oder Preiselbeeren rotfruchtige<br />

Weine von Zweigelt bis Chambertin<br />

kombinieren, besonders bewährt<br />

haben sich zum Frischlingsrücken Cuvées<br />

VON DEN JÄGERN<br />

WIRD SIE ALS<br />

»SCHWARZKITTEL«<br />

BEZEICHNET, DER<br />

KOCH VERARBEITET<br />

DIE WILDSAU ZU<br />

WÜRZIGEN GERICHTEN.<br />

aus Merlot und Cabernet Sauvignon.<br />

Schmorbraten vom erwachsenen Wildschwein<br />

werden oft mit Beilagen serviert,<br />

die die Würze des Waldes mit Nuancen<br />

von Wacholder, Beeren und Pilzen zum<br />

Ausdruck bringen, das Fleisch selbst wird<br />

mit zunehmendem Alter aromatischer. Je<br />

nach Intensität sind dazu eher halbtrockene<br />

Spätlesen von Weißburgunder, Grauburgunder<br />

oder Traminer denkbar, den<br />

meisten traditionellen Gerichten rückt<br />

man besser mit strukturierten Rotweinen<br />

mit entsprechendem Extrakt zu Leibe,<br />

etwa Blaufränkisch aus <strong>Österreich</strong> oder<br />

Humagne Rouge aus der Schweiz. Ein<br />

Klassiker ist der Brunello di Montalcino,<br />

jener Ort in der Toskana, wo man besonders<br />

viele Rezepte mit Wildschweinfleisch<br />

kennt, allen voran die Pici al Ragù di<br />

Cinghiale. Und zu würzigem, geräuchertem<br />

Wildschweinspeck passt am besten ein<br />

Sauvignon Blanc.<br />

<<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />

20 falstaff okt <strong>2020</strong>


96<br />

2015 BRUNELLO DI MONTALCINO<br />

VIGNA LA CASA DOCG<br />

Azienda Agricola Caparzo<br />

Toskana, Italien<br />

Glänzendes Rubin mit Granatrand.<br />

Sehr klare und ansprechende Nase,<br />

süße Kirschen und Himbeeren, im<br />

Hintergrund leichte Lakritznoten.<br />

Sehr viel saftige Kirschfrucht am Gaumen,<br />

öffnet sich dann mit feinmaschigem,<br />

geschliffenem Tannin, spannt<br />

einen weiten Bogen, langer Nachhall<br />

mit viel saftiger Frucht.<br />

vinorama.at<br />

€ 65,61<br />

95<br />

2016 CLOS DE LA COULÉE<br />

DE SERRANT<br />

Nicolas Joly, Savennières<br />

Loire, Frankreich<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zunächst sehr verschlossen, zarte<br />

Nuancen von gelbem Steinobst, ein<br />

Hauch von Wiesenkräutern, mineralischer<br />

Touch, etwas Ananas und Blütenhonig.<br />

Kraftvoll, stoffige Textur,<br />

extraktsüßer Kern, wirkt am Gaumen<br />

wie flüssiges Gestein, dezente Honigsüße<br />

im Abgang, Trockenkräuter und<br />

Dörrmarillen, salziger Touch.<br />

weinco.at, € 77,95<br />

93<br />

2015 IRTO<br />

Cantina Kopp von der Crone Visini<br />

Tessin, Schweiz<br />

Die Assemblage vereint Merlot,<br />

Cabernet Sauvignon, Petit Verdot,<br />

Cabernet Franc und die rare Arinarnoa.<br />

In der Nase offenbaren sich<br />

pure, fleischige Noten von Wildbret<br />

sowie reife, dunkle und rote Früchte.<br />

Am Gaumen ist der Wein sehr einladend<br />

mit intensiver, kräftiger<br />

Struktur. Reife Beerenfrucht, fein<br />

geschliffene Tannine und sehr langer<br />

Abgang. cantinabarbengo.ch,<br />

CHF 43,–; gute-weine.de, € 49,–<br />

SCHWARZWILD<br />

Wildschwein kann auf alle erdenklichen Arten genossen<br />

werden – und findet auch zahlreiche Weinbegleiter.<br />

96<br />

2014 ALIÓN<br />

Bodegas Alion<br />

Ribera del Duero, Spanien<br />

Kräftiges Karmingranat, Ockerreflexe,<br />

gute Farbtiefe. In der Nase feinwürzige<br />

Aromatik. Weihnachtliche<br />

Gewürze, Edelholz, dazu dunkle<br />

Beerenfrucht und reife Zwetschken,<br />

etwas Orangenschale. Am Gaumen<br />

saftig, komplex, mit reifer Kirsche<br />

und fein gewobenem Tannin ausgestattet,<br />

mineralischer Nachhall, ein<br />

Wein mit Kraft und beeindruckender<br />

Länge.<br />

moevenpick-weine.de, € 67,26<br />

94<br />

2013 GRÜNER VELTLINER KAMP-<br />

TAL DAC RIED SPIEGEL 1ÖTW<br />

Fred Loimer Langenlois<br />

Kamptal, <strong>Österreich</strong><br />

Mittleres Grüngelb, zart floral unterlegte<br />

gelbe Fruchtnuancen nach<br />

Apfel und Birne, ein Hauch von<br />

Gewürzen, etwas Anis, tabakige<br />

Nuancen. Saftig, elegant, ausgewogen,<br />

zart nach Honigmelone, gewürziger<br />

Touch im Nachhall, facettenreich<br />

und mineralisch, zeigt gute<br />

Länge, ein gut entwickelter<br />

Sortenvertreter.<br />

fohringer.at, € 38,60<br />

92<br />

2010 CHÂTEAU TOUR SÉRAN<br />

Cru Bourgeois Médoc<br />

Bordeaux, Frankreich<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Einladendes<br />

Cassis, stoffig und süß im<br />

Bukett, angenehmes Brombeerkonfit,<br />

ein Hauch von kandierten Orangenzesten,<br />

etwas Nougat. Elegant,<br />

feste, präsente Tanninstruktur,<br />

extraktsüßer Kern, bleibt gut haften,<br />

mineralischer Nachhall, bereits<br />

gut entwickelt, ein saftiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

tesdorpf.de, € 24,90<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

21


wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />

97<br />

2014 CAMPO GROS MARTINEN-<br />

GA BARBARESCO RISERVA<br />

Marchesi di Gresy, Piemont<br />

Italien<br />

Leuchtendes, aufhellendes Granatrot.<br />

Sehr klare und präsente Nase,<br />

satt nach reifen Waldhimbeeren,<br />

etwas Erdbeere, dazu etwas Ingwer<br />

und Schale von der Blutorange. Am<br />

Gaumen sehr ausgewogen, feines,<br />

kerniges Tannin, umwoben von dichtem<br />

Schmelz, breitet sich lange aus.<br />

Vinissimo, München, Gastrovin,<br />

Dübendorf; Buongustaio,<br />

Hohenems; € 110,–<br />

94<br />

2015 »CUVÉE N° 1«<br />

CORBIÈRES AOC,<br />

Domaine La Cendrillon<br />

Languedoc, Frankreich<br />

Erste Entfaltung im Duft, trüffelige<br />

Noten, Rote Johannisbeere, Malz.<br />

Tolle Frische in der Reife. Im Mund<br />

mit viel Saft und feinem Säurenerv,<br />

geschmolzener Gerbstoff,<br />

mineralisches Funkeln. Eine subtile<br />

Eleganz, Lokalkolorit mit größter<br />

Finesse gepaart.<br />

hawesko.de<br />

€ 37,–<br />

93<br />

SYRAH 2015<br />

Histoire d’Enfer, Wallis<br />

Schweiz<br />

Einladendes, elegantes Bukett<br />

mit Noten von Sauerkirsche,<br />

Waldbeeren und etwas Pfeffer<br />

sowie steinig-mineralischen<br />

Anklängen. Am Gaumen äußerst<br />

stringent, kühle Beerenfrucht,<br />

feine Tannine und langer<br />

Abgang.<br />

gute-weine.de<br />

€ 57,50<br />

REHWILD<br />

Das feinste und beliebteste<br />

Wildfleisch kombiniert man am<br />

besten mit ebenso feinen Weinen.<br />

95<br />

94<br />

93<br />

BRUNELLO DI MONTALCINO<br />

WHITE LABEL 2015 –<br />

Casanova di Neri, Toskana<br />

Italien<br />

Funkelndes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />

Klare und präzise<br />

Nase, zeigt Noten nach Preiselbeere,<br />

Brombeere und Kirsche, spannend.<br />

Viel saftige Frucht am Gaumen, wieder<br />

viel Kirsche, knackig, öffnet sich<br />

dann mit griffigem, festem Tannin,<br />

geradlinig, sehr langer Nachhall.<br />

Consigliovini, Düsseldorf; Schubi<br />

Weine, Luzern; Wein & Co, Wien<br />

€ 50,–<br />

2003 GRAACH HIMMELREICH<br />

RIESLING AUSLESE<br />

GOLDKAPSEL<br />

Weingut Joh. Jos. Prüm, Mosel<br />

Deutschland<br />

Pikant im Duft, Grapefruit, Schiefer,<br />

Hefe, Walderdbeere, Orangeat. Am<br />

Gaumen cremig und druckvoll, präsente<br />

Süße, schmeichelhaft und rund,<br />

voll, dabei schon früh im Gaumenverlauf<br />

von frischer Frucht begleitet,<br />

mit großem weiterem Potenzial, dennoch<br />

fein und nuancenreich.<br />

kateandkon.com, weinart.de<br />

€ 77,01<br />

ROC D’AUBAGA ROSATO 2017<br />

Terroir al Limit, Priorat<br />

Spanien<br />

In der Nase frische rote Beerenfrucht,<br />

vor allem Himbeere und<br />

Kirsche. Dazu grüne Walnuss und<br />

zitrische Anklänge. Am Gaumen<br />

knochentrocken, schöne Frucht,<br />

hat Grip und kommt eher wie ein<br />

leichter Rotwein daher.<br />

gute-weine.de<br />

€ 39,50<br />

Fotos: Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />

22 falstaff okt <strong>2020</strong>


Das Rehwild, die kleinste<br />

Schalenwildart, ist in den<br />

gemäßigten Zonen Europas<br />

weit verbreitet und gut verfügbar.<br />

Man schätzt, dass<br />

alleine in Europa pro Jahr im Schnitt nicht<br />

weniger als 2,7 Millionen Rehe erlegt werden.<br />

Das Reh selbst ist bei der Auswahl seiner<br />

Nahrung ein Feinspitz und bevorzugt<br />

eine vielseitige Äsung von Gräsern, Kräutern<br />

über Pilze, Knospen bis hin zu Früchten.<br />

Und so beschenkt es den Gourmet mit<br />

einem besonders wohlschmeckenden Wildbret.<br />

Am besten schmeckt Rehfleisch, wenn<br />

die erlegten Tiere jünger sind als drei Jahre.<br />

Die Liste der klassischen Rezepte ist lang,<br />

dadurch ergeben sich gute Kombinationen<br />

mit unterschiedlichen Weinstilen. Was die<br />

Weinbegleitung betrifft, ist man mit eleganten<br />

Rotweinen sicher gut beraten, der Griff<br />

zu einem vielleicht halbtrockenen Weißwein<br />

oder einem komplexen Rotwein kann nur<br />

durch spezielle, fruchtige Beilagen und<br />

gewisse Saucen gerechtfertigt werden.<br />

DAS REH IST SELBST<br />

BEI DER AUSWAHL<br />

SEINER ÄSUNG EIN<br />

GROSSER GOURMET,<br />

SEIN WILDBRET<br />

PRÄSENTIERT SICH MIT<br />

DEMENTSPRECHEND<br />

FEINEM AROMA.<br />

Das bekannteste Gericht ist der gebratene<br />

Rehrücken, bei dessen Saucen-Würzung<br />

oftmals den Wacholderbeeren eine tragende<br />

Rolle zukommt. Die Erfahrung zeigt, dass<br />

hier der Vino Nobile de Montepulciano als<br />

Begleiter unübertroffen ist. Sicher, auch ein<br />

Roter Burgunder vom Grand Cru Corton<br />

gibt hier sein Bestes, den direkten Vergleich<br />

mit dem toskanischen Favoriten gewinnt er<br />

allerdings dennoch nur selten. Für die Reh-<br />

medaillons mit einer Holunder-Wacholdersauce<br />

kann man auch zu Weinen greifen,<br />

die eine Komponente von reifem Cabernet<br />

Sauvignon aufweisen, idealerweise Cuvées<br />

mit ein paar Jahren Reife, damit die Süße<br />

des neuen Holzes gut eingebunden ist. Hier<br />

kommt vieles in Betracht, die Bandbreite<br />

reicht von klassischen Bordeaux vom linken<br />

Ufer – die Appellation Saint-Julien<br />

bevorzugt – bis zu den Cuvées aus dem<br />

Burgenland, hier darf durchaus auch Blaufränkisch<br />

die führende Rolle spielen.<br />

Beim Rehragout oder Rehpfeffer geht es<br />

von Haus aus würziger zu, Zwiebel, Lorbeerblatt<br />

& Co. bestimmen den geschmacklichen<br />

Grundtenor: Hier bieten sich stoffige<br />

und zugleich kraftvolle Rotweine an, sie<br />

kommen bevorzugt aus dem Süden Frankreichs,<br />

aus Priorat oder Ribera del Duero in<br />

Spanien, aber auch würziger Shiraz aus der<br />

Neuen Welt macht zu solchen Gerichten<br />

immer eine gute Figur. Und zur Rehleber<br />

probiert man am besten einen Madiran<br />

oder ganz einfach dunkles Bier.<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

23


wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />

E<br />

inst galt der Hirschziemer,<br />

also das Rückenstück, als<br />

eines der edelsten Fleischgerichte<br />

auf herrschaftlichen<br />

Tafeln, später nannte man ihn<br />

den »Rinderbraten der Wohlhabenden«.<br />

Ein Wiener Kochbuch aus dem 18. Jahrhundert<br />

beschreibt umständlich die Zubereitung<br />

»des Hirschzemmers in Ribisel-Soß<br />

mit Rosmarin und Zitronenschalen, serviert<br />

wahlweise in einer Sardellen- oder Gewürznelkensuppe«.<br />

Zum klassisch rosa gebratenen<br />

Hirschrücken bevorzugt man heute<br />

nichts weniger als die großen Weine dieser<br />

Welt. Zu Hirschkalb eher Margaux oder<br />

HIRSCH<br />

Das edelste Wild verlangt am Teller<br />

nach einer ebensolchen Weinbegleitung.<br />

Vini da Tavola vom Range eines Sassicaia,<br />

zum festen Fleisch des Hirschs lieber Pauillac<br />

oder einen kraftvollen Cabernet Sauvignon<br />

aus dem Napa Valley in Kalifornien.<br />

Hirschpfeffer, mit Piment und Zimt gewürzt,<br />

verlangt auch dem Wein mehr Aromatik<br />

ab, er verträgt Shiraz und Nebbiolo,<br />

lässt sich aber auch mit extraktsüßen Varianten<br />

wie einem Zinfandel oder Primitivo<br />

aus dem Süden Italiens gut kombinieren.<br />

Auch kraftvolle, fruchtbetonte Merlots<br />

passen gut. Kalt servierter, geräucherter<br />

Hirschschinken passt zum feinen Gerbstoff<br />

eines Südtiroler Lagreins ebenso wie zum<br />

süßen Holz eines jüngeren Rioja.<br />

<<br />

93<br />

2018 »DE L’AUBE À L’AUBE«<br />

BOURGOGNE ROUGE<br />

Maryse Chatelin, Domaine<br />

Les Fauvettes, Frankreich<br />

Dezentes Holz und eine satte, beerige<br />

und würzige Burgunderfrucht.<br />

Handwerklich wirkendes Tannin,<br />

fleischig und reif, lebendig in der<br />

Säure, mit der Frucht den Eindruck<br />

einer Fülle ohne Schwere hervorrufend.<br />

Ein Pinot Noir aus dem Mâconnais,<br />

der nur sehr wenig Schwefel<br />

bekommen hat (10 mg/l), aber<br />

makellos frisch und präsent ist.<br />

viniculture.de, € 37,53<br />

93<br />

SÜDTIROLER LAGREIN<br />

TABER 2017<br />

Kellerei Bozen, Südtirol, Italien<br />

Funkelndes, sattes Rubinviolett.<br />

Satte und ansprechende Nase, nach<br />

Heidelbeeren, etwas dunkle Schokolade,<br />

feine Würze. Straffes, zupackendes<br />

Tannin am Gaumen, erdige<br />

Noten, etwas Rote Rübe, Holunderbeeren,<br />

im Finale fester Druck.<br />

Superiore, Dresden; Brancaia,<br />

Zürich; Interspar, Salzburg<br />

€ 45,–<br />

93<br />

PHINCA ABEJERA 2016<br />

Bodegas Bhilar, Rioja, Spanien<br />

Einladendes Bukett mit Noten von<br />

reifen Waldbeeren, Pflaume und<br />

dunklen Blüten, dazu ein Hauch<br />

Bouillon und würzige Anklänge.<br />

Am Gaumen schlank, elegant, feine<br />

Frucht, würzige Noten, geschliffenes<br />

Tannin, langer, schmelziger<br />

Abgang mit Noten von Salzlakritze.<br />

Wirkt noch jung.<br />

pinard-de-picard.de<br />

€ 58,–<br />

97<br />

96<br />

92<br />

2008 DOMAINE A CABERNET<br />

SAUVIGNON, HP & R Althaus<br />

Tasmanien, Australien<br />

Ätherisch-kräuterwürzig, Menthol<br />

und Pfefferminzdragee, Schwarzkirsche<br />

und Holunder. Im Mund mit<br />

geschmolzener Anmutung und<br />

unmittelbar präsenter Extraktsüße,<br />

aber zugleich trotz aller Mürbe auch<br />

mit Spannung im feinkörnigen Gerbstoff,<br />

elegant in den Bau integrierter<br />

Säurenerv. Bei alledem dennoch<br />

unforciert wirkend.<br />

tesdorpf.de, € 139,–<br />

2015 SAGRANTINO DI MONTE-<br />

FALCO 25 ANNI<br />

Arnaldo Caprai, Umbrien, Italien<br />

Glänzendes, sattes Rubin. Kompakte<br />

Nase mit Noten nach Heidelbeere<br />

und Zwetschken, dazu leicht harzige<br />

Komponenten. Breitet sich am Gaumen<br />

mächtig aus, hat gewiss sehr<br />

viel dichtes Tannin, dazu aber auch<br />

die Fülle und reife Frucht, um das<br />

Ganze zu integrieren, strömt lange<br />

dahin, im Finale etwas Zimt.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Vergani, Zürich, € 59,–<br />

ESPORAO<br />

PRIVATE SELECTION 2014<br />

Esporao, Alentejo, Portugal<br />

Offenes Bukett mit Noten von<br />

roten Beeren, vor allem Johannisbeere,<br />

dazu Granatapfel und Unterholz.<br />

Reife Säure, kräftige Gerbstoffe,<br />

wirkt kraftvoll und reif. Zeigt sich<br />

aktuell in perfekter Trinkreife, hat<br />

aber auch noch Reserven.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 49,–<br />

Fotos: Getty Images, Claudia Schindlmaißer<br />

24 falstaff okt <strong>2020</strong>


Der Herbst in <strong>Österreich</strong>.<br />

Das pure Leben.<br />

Erlebe die Kraft der Natur.<br />

Die goldene Herbstsonne spiegelt sich sanft im klaren Wasser und verschwindet langsam hinter den Bäumen. Im Herbst lässt sich<br />

die Natur besonders intensiv und mit allen Sinnen erleben. Warum der Herbst bei uns gleichzeitig so erholsam und aktivierend<br />

ist? Weil <strong>Österreich</strong> mit seinen fruchtbaren Naturlandschaften und gesundheitsfördernden Mikroklimata die besten Bedingungen dafür<br />

schafft, sich lebendig zu fühlen. Wasser, Feuer, Erde, Luft – die Elemente der Natur entspannen, faszinieren, erden und machen achtsam.<br />

Sie entschleunigen, spenden neue Kraft und zeigen: Das Wesentliche ist meistens auch das Einfache.<br />

Urlaub in <strong>Österreich</strong> ist Urlaub in schönster Natur. In duftenden Wäldern und auf weiten Wiesen.<br />

Auf erhabenen Bergen und an klaren Seen.<br />

austria.info/Herbst


wein / DIE WILDE VINOTHEK<br />

Der Wildhase und das Kaninchen<br />

gehören längst zu den<br />

Dauerbrennern der europäischen<br />

Kulinarik, für ihre<br />

Zubereitung gibt es eine große<br />

Fülle an Rezeptliteratur. Das zarte, oft<br />

wenig aromatische Fleisch wird auf vielerlei<br />

Weise verarbeitet – zu kalten Pasteten, Innereien<br />

wie Kaninchenleber zu frischer Pasta,<br />

aber auch Hasenpfeffer oder Hasenrücken.<br />

Ein wahrhaft königliches Gericht haben die<br />

Franzosen dem Hasen gewidmet: Der Lièvre<br />

à la Royale ist die Krönung dieser Kategorie.<br />

Dieses Wildgericht ist ein Fixstern der<br />

Cuisine française und wird dem legendären<br />

95<br />

2016 CONTRADA CHIAPPE-<br />

MACINE TERRE SICILIANE<br />

Passopisciario<br />

Sizilien/Ätna, Italien<br />

Glänzendes, mitteldichtes Rubin.<br />

Sehr intensive und ansprechende<br />

Nase, satt nach Kirschen, Granatapfel<br />

und würzigem Thymian. Am<br />

Gaumen geschmeidig und saftig,<br />

öffnet sich mit viel feinmaschigem<br />

Tannin, sehr lange und geschliffen.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Zanini, Besazio; Döllerer, Golling;<br />

Morandell, Wörgl; € 45,–<br />

HASE<br />

Kaninchen und Hase kommen seltener auf den Tisch, da hängt<br />

die Weinbegleitung stark von der Würze des Gerichts ab.<br />

Marie-Antoine Carême zugesprochen. Der<br />

kulinarische Autor Menon, dessen wahre<br />

Identität bis heute ungeklärt ist, nennt es<br />

erstmals in seinem 1775 in Paris erschienenen<br />

Werk »Les Soupers de la Cour«. Egal,<br />

ob à la Sénateur Couteaux oder à la Périgourdine,<br />

noch heute wird es in einem alljährlichen<br />

Championnat du Monde du Lièvre<br />

à la Royale gefeiert. Zum jungen Häschen<br />

wählt man eher Burgundersorten in<br />

Weiß oder Rot, deutsche Spätburgunder wie<br />

jene von der Ahr oder aus Baden, denkbar<br />

sind auch Pinot Gris sowie Traminer Spätlese.<br />

Zu gebratenem Kaninchen wird in<br />

Frankreich bevorzugt Meursault serviert.<br />

<<br />

95<br />

2015 »SAINTE ÉPINE«<br />

SAINT-JOSEPH ROUGE<br />

Delas, Rhônetal, Frankreich<br />

Teer, Blaubeerkompott, sehr dichte<br />

Frucht, am Gaumen unmittelbar<br />

stoffig, sehr präsent, enorme Verdichtung,<br />

hohes Aromenpotenzial,<br />

aber alles ohne Massivität, in Spannung<br />

und Frische außergewöhnlich,<br />

mineralisch unterfüttert, noch verschlossen,<br />

hintergründig und mit<br />

Zukunft. Aromatischer Reichtum bei<br />

höchster Kraft.<br />

lakaaf.de, € 53,51<br />

95<br />

2010 RIBOLLA<br />

Joško Gravner, Friaul, Italien<br />

Funkelndes Bernstein. Duftet in der<br />

Nase nach Harz und Bienenwachs,<br />

dazu Akazienhonig und gebratene Kastanien.<br />

Am Gaumen nach gerösteten<br />

Mandelsplittern, unerhört salzig und<br />

saftig, hallt sehr lange nach.<br />

Dallmayr, München; Caratello,<br />

St. Gallen<br />

€ 70,–<br />

94<br />

2017 FLÄSCHER PINOT NOIR<br />

BARRIQUE<br />

Adank, Graubünden, Schweiz<br />

In der Nase Noten von frischen Beeren,<br />

Rote Johannisbeere, Walderdbeere,<br />

Himbeere. Dazu ein Hauch<br />

Karamell und dunkel gebackenes<br />

Brot. Am Gaumen konzentriert, feine<br />

Röstaromatik, saftige Struktur<br />

und reifes Tannin. Langer Abgang.<br />

moevenpick-wein.de<br />

€ 43,87<br />

93<br />

2019 MORGON SANS SOUFRE<br />

Marcel Lapierre<br />

Beaujolais, Frankreich<br />

Gelbe Kirsche, Gewürznelke, Milchschokolade.<br />

Ein floraler Oberton.<br />

Salbeipastille. Im Mund seidenweich<br />

und saftig, ganz zartes, aber<br />

dennoch griffiges Tannin, kultivierter<br />

Säurenerv, subtile Frische, im<br />

Körper mit Kraft, aber zugleich mit<br />

einer völlig unschuldigen Anmutung,<br />

unbeschwert und den nächsten<br />

Schluck einfordernd.<br />

wein-kreis.de, € 19,60<br />

92<br />

2018 XISTO ILIMITADO<br />

Luis Seabra<br />

Douro, Portugal<br />

Vielschichtiges Bukett mit Noten<br />

von dunklen Beeren, Sandelholz,<br />

Lorbeer und frischer Pflaume.<br />

Eleganter Auftakt, mineralischer<br />

Eindruck, tiefe Brombeerfrucht,<br />

feines Tannin und erfrischende<br />

Säure im mittellangen Abgang.<br />

weinportugalshop.de<br />

€ 21,72<br />

Fotos: Shutterstock, Claudia Schindlmaißer<br />

26 falstaff okt <strong>2020</strong>


www.porsche.at<br />

Fortschritt bedeutet auch:<br />

Sie verlieren nie. Sie gewinnen. Oder Sie lernen.<br />

Der neue Panamera 4S E-Hybrid. Drive defines us.<br />

Ein Gewinn für Ihren Vorwärtsdrang: die Zahlen des neuen Panamera 4S E-Hybrid.<br />

Sein V6-Biturbo-Motor bringt es im Zusammenspiel mit der E-Maschine auf eine Systemleistung von 560 PS.<br />

Und das bei einer gesteigerten E-Reichweite. Beste Voraussetzungen also, Ihr nächstes Projekt voranzutreiben.<br />

Panamera 4S E-Hybrid – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,2 – 2,8 l/100 km; CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 51– 64 g/km. Stand 08/<strong>2020</strong>. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen<br />

Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.


YOUNGSTAR<br />

Er ist ein Star unter den Jungen, und deshalb heißt er nicht Youngster,<br />

sondern Youngstar. Gemeint ist der erste Weinbote des Jahrgangs<br />

<strong>2020</strong> aus dem Hause Scheiblhofer.<br />

Bettina und Erich Scheiblhofer<br />

leiten den Makrokosmos<br />

Scheiblhofer in Andau.<br />

28<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


SCHEIBLHOFER<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Steve Haider, beigestellt<br />

Mitte August startete heuer die<br />

Weinlese am Weingut Scheiblhofer<br />

mit der sehr frühreifen<br />

Sorte Bouvier, die sich wegen<br />

ihres ausdrucksstarken und traubigen Aromas<br />

ausgezeichnet für Most, Sturm, Süßweine,<br />

aber eben auch für Jungweine eignet.<br />

Viele Rebstöcke gibt es von dieser<br />

Kreuzung aus Muskateller und Weißburgunder<br />

in <strong>Österreich</strong> nicht mehr, denn die<br />

Erträge sind meist gering und unsicher. Für<br />

Erich Scheiblhofer ist das aber kein Thema,<br />

denn obwohl der Bouvier eigentlich aus der<br />

Grenzregion der heutigen Südoststeiermark<br />

stammt, hat er im Burgenland weit mehr<br />

Bedeutung erfahren, und mit dem Youngstar<br />

sorgt er einerseits für die Bewahrung<br />

und zugleich für ein Revival der burgenländischen<br />

Traditionssorte Bouvier.<br />

In den letzten Jahren hat sich Erich<br />

Scheiblhofer, der sich als Rotweinspezialist<br />

einen ausgezeichneten Ruf erworben hat,<br />

immer mehr auch den Weißweinen gewidmet.<br />

Mit milderer Säure und einer dadurch<br />

für viele Menschen besseren Bekömmlichkeit<br />

ist das Weingut inzwischen auch auf<br />

diesem Sektor mehr als erfolgreich und keineswegs<br />

ein Youngster. Auch der Youngstar<br />

<strong>2020</strong>, der seit Mitte September am Markt,<br />

online oder aber auch ab Hof, wenn man<br />

die Erlebniswelt vom Weingut Scheiblhofer<br />

überhaupt so nennen kann, erhältlich ist,<br />

verfügt über diese Vorzüge und ist deshalb<br />

immer sehr schnell vergriffen.<br />

Der Youngstar verführt mit seiner<br />

Leichtigkeit, die den Sommer noch einmal<br />

aufleben lässt, und seinen exotischen<br />

Fruchtanklängen, die Träume nach Reisen<br />

in ferne Länder hervorrufen. Ein trinkanimierendes<br />

Vergnügen der besonderen Art,<br />

das die Zeit bis zum Spätherbst, wenn man<br />

sich wieder gerne gehaltvolleren Weinen<br />

widmet, bestens begleitet.<br />

SOMMERAUSKLANG<br />

IM POP-UP-HEURIGEN<br />

Ein perfekter Ort, den Youngstar zu genießen,<br />

ist übrigens der Pop-up-Heurige des<br />

Weinguts in Andau, der in Verlängerung<br />

geht. Er ist die Eröffnung des Jahres, und<br />

dementsprechend empfiehlt es sich, einen<br />

Tisch zu reservieren. Den Jungwein mitsamt<br />

hauseigenen Schmankerln zu genießen,<br />

sollte man sich nicht entgehen lassen.<br />

Wohl bekomm’s!<br />

INFO<br />

Weingut Scheiblhofer<br />

Halbturnerstraße 1a<br />

7163 Andau<br />

T: +43 2176 2610<br />

office@scheiblhofer.at<br />

scheiblhofer.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 29


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

HIRTZBERGER:<br />

DIE RIESLING-<br />

MAGIER AUS<br />

DER WACHAU<br />

Der Riesling Ried Singerriedel vom Weingut Hirtzberger ist der vielleicht<br />

bekannteste Weißwein <strong>Österreich</strong>s. Erzeugt wird dieser Kultwein in einer steilen<br />

Terrassenlage in Spitz in der Wachau. Seit dem Premierenjahrgang 1988 fasziniert<br />

der vielschichtige und extrem lagerfähige Riesling Liebhaber auf der ganzen Welt.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

Foto: Julius hirtzberger<br />

30 falstaff okt <strong>2020</strong>


Nachlesen:<br />

Alle Teile der Serie<br />

»World Champions« unter<br />

falstaff.com/champ.<br />

Nicht immer funktioniert die<br />

Hofübergabe vom Vater<br />

zum Sohn so reibungslos<br />

wie im Hause Hirtzberger.<br />

Doch Franz III. und Franz jun.<br />

sind bei ihren Weinen stets<br />

einer Meinung: Nur die<br />

höchste Qualität besteht.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

31


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Franz Hirtzberger, der die<br />

Leitung des Weinguts in den<br />

Achtzigerjahren von seinem Vater<br />

übernommen hatte, führte das<br />

Familienweingut zu Weltruf.<br />

D<br />

er Name Hirtzberger taucht<br />

das erste Mal im Jahre 1757<br />

nachweislich in der Wachau<br />

auf. Ein Schneider namens<br />

Martin Hiertzberger war damals<br />

aus dem steirischen Pöllau als Geselle<br />

nach Wösendorf zugezogen, wo er nun ansässig<br />

wurde. Sein Sohn Leopold war ebenfalls<br />

gelernter Schneider, heiratete eine Hauerstochter<br />

aus Feuersbrunn und betätigte<br />

sich bereits um das Jahr 1800 nebenbei als<br />

Weingärtner. Ende des 19. Jahrhunderts<br />

übersiedelte sein Nachfahre Eduard Hirtzberger<br />

von Wösendorf nach Spitz, wo er als<br />

Hauer und Essigproduzent erfolgreich war.<br />

Und sein 1890 geborener Sohn Franz kann<br />

als Gründer des heute längst legendären<br />

Weinguts Franz Hirtzberger gesehen werden,<br />

das sich in einem schmucken, uralten<br />

Hauerhof aus dem 13. Jahrhundert am<br />

Fuße eines steil aufragenden Weinbergs namens<br />

Singerriedel etablierte. Franz Hirtzberger<br />

II., im Jahre 2007 im 85. Lebensjahr<br />

verstorben, legte nicht nur den qualitativen<br />

Grundstein in der Weinproduktion, er hinterließ<br />

den kommenden Winzergenerationen<br />

der Wachau auch ein wichtiges Erbe: Im<br />

Jahr 1972 wurden Pläne zur Errichtung eines<br />

Donaustaukraftwerks in der Wachau bei<br />

Rossatz bekannt. Hirtzberger gründete als<br />

damaliger Bürgermeister von Spitz den »Arbeitskreis<br />

zum Schutz der Wachau« und organisierte<br />

mit Gleichgesinnten den Widerstand<br />

gegen das Stauprojekt, von dem negative<br />

Auswirkungen für den Weinbau und die<br />

einzigartige Kulturlandschaft befürchtet<br />

wurden. Abertausende Unterschriften wurden<br />

gesammelt, Prominenz aus Kunst, Kultur<br />

und Wissenschaft mobilisiert, ein Blaubuch<br />

verfasst und Regierung und Bundespräsident<br />

überreicht. Zu guter Letzt sah die<br />

Donaukraftwerksgesellschaft DOKW vom<br />

Bau ab, und die Wachau durfte ihr altes<br />

Antlitz bewahren. Sie wurde im November<br />

2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes<br />

aufgenommen.<br />

RIESLING-MEKKA SPITZ<br />

Die malerische Marktgemeinde Spitz an der<br />

Donau ist das Tor zum flussabwärts gelegenen,<br />

klassischen Anbaugebiet der Wachau.<br />

Die Ortschaft schmiegt sich an den Tau-<br />

send eimerberg, was ihr den Ruf eingebracht<br />

hat, »sie hätte am Hauptplatz einen Weinberg«<br />

stehen. Während am unteren Ende<br />

der Wachau bei Loiben noch deutliche Einflüsse<br />

des warmen pannonischen Klimas<br />

prägend sind, herrschen in Spitz, an der<br />

Grenze dieser Klimazone, merklich kühlere<br />

Bedingungen. Die Unterschiede zwischen<br />

Tages- und Nachttemperaturen sind hier<br />

deutlich ausgeprägter. Der Spitzer Graben<br />

führt zusätzlich kalte Luft vom Waldviertel<br />

Richtung Donautal heran, was dazu beiträgt,<br />

dass die Reifebedingungen bei Spitz<br />

etwas weniger günstig erscheinen als vergleichsweise<br />

in Loiben oder Dürnstein. Es<br />

dauert hier länger, bis die Trauben die volle<br />

Reife erreichen, und die Bedingungen prägen<br />

im Ergebnis den unverwechselbaren Stil<br />

der Spitzer Gewächse. Die Weine gelten als<br />

zartfruchtig, sind feiner strukturiert, zierlicher<br />

im Bukett und wirken oft leichtfüßiger<br />

als andere Wachauer Herkünfte. Sie benötigen<br />

Zeit, um sich vollends zu entwickeln,<br />

auch Dekantieren hilft den Weinen, ihre feine<br />

Aromatik im Glas zu zeigen.<br />

Seit den Achtzigerjahren sind Irmgard<br />

und Franz Hirtzberger III. die treibenden<br />

Kräfte bei der Weiterentwicklung des kleinen<br />

Weinguts hin zum Betrieb internationalen<br />

Ranges, den es heute darstellt. Bei der<br />

Übergabe des Weinguts von Franz II. an<br />

Franz III. bestand es aus etwas über sechs<br />

Hektar in bester Lage, um das Jahr 1980<br />

waren davon vier Hektar mit Grünem Veltliner<br />

und je ein Hektar mit Riesling und<br />

Müller-Thurgau bepflanzt. Heute stehen<br />

Franz Hirtzberger IV., der nun gemeinsam<br />

mit seinem Vater für den Keller die Verantwortung<br />

trägt, bereits stattliche 25 Hektar<br />

zur Verfügung.<br />

Der schrittweise und unermüdliche Ausbau<br />

der Ried Singerriedel, Heimat eines der<br />

weltweit begehrtesten Rieslinge, steht für<br />

das organische Wachstum, das das Weingut<br />

in den letzten Jahrzehnten verzeichnen<br />

konnte. In mühevoller Handarbeit wurden<br />

verfallene Terrassen in dem steilen Hang rekultiviert<br />

und so dem Berg Jahr für Jahr<br />

><br />

Fotos: Julius hirtzberger<br />

32 falstaff okt <strong>2020</strong>


Die »Riesling-Versteher« Franz<br />

Hirtzberger Vater und Sohn (o.).<br />

Das malerische historische<br />

Winzerhaus in der Kremser<br />

Straße in Spitz – im Hintergrund<br />

die legendäre Ried Singerriedel.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

33


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Große Weißweine<br />

werden durch Reife<br />

nur noch besser.<br />

Franz Hirtzberger jun.<br />

(eigentlich Franz IV.)<br />

in der gut bestückten<br />

»Schatzkammer«<br />

des Weinguts.<br />

><br />

mehr Fläche für den Riesling abgerungen.<br />

Bei diesem unmittelbar hinter<br />

dem Gutshaus gelegenen Weinberg ist<br />

der Boden extrem mineralisch, hier bieten<br />

Paragneis, Glimmer und Schiefer, aber<br />

auch erzhaltiges Gestein das Fundament für<br />

die Weine der Familie.<br />

Die Hirtzbergers verstehen sich als Wein-<br />

Gärtner, und die Pflege der Reben ist eine<br />

echte Familienangelegenheit. »Wir kennen<br />

alle unsere Rebstöcke beim Namen«,<br />

schmunzelt Franz Hirtzberger – und meint<br />

es doch ganz ernst. Die Pflege, die man den<br />

Weingärten angedeihen lässt, sieht man den<br />

prächtigen Anlagen an, Tausende Arbeitsstunden<br />

werden von den Familienmitgliedern,<br />

Mitarbeitern und Praktikanten vom<br />

Frühjahr bis zur Ernte investiert.<br />

WACHAUER KLASSIKER<br />

Das Sortiment des Weinguts Hirtzberger beginnt<br />

mit einem feinziselierten, trinkfreudigen<br />

Grünen Veltliner der leichtesten Kategorie<br />

der Wachauer Trilogie, der »Steinfeder«<br />

aus dem Donaugarten, einer flussnahen<br />

Lage mit Schwemmböden auf Donauschotter.<br />

Die Kategorie von 11,5 bis 12,5 Prozent<br />

Bereits seit dem 13. Jahrhundert besteht<br />

der Winzerhof in Spitz, seit Anfang<br />

des 19. Jahr-hunderts ist er Sitz der<br />

Familie Hirtzberger.<br />

»HIRTZBERGERS<br />

WEISSWEINE ZEIGEN<br />

SENSATIONELLES<br />

REIFEPOTENZIAL, DIE<br />

VELTLINER NEHMEN<br />

ES MIT GROSSEN<br />

BURGUNDERN AUF.«<br />

JANCIS ROBINSON »Master of Wine«<br />

Alkohol, das »Federspiel«, wird bei<br />

Hirtzbergers von einem Grünen Veltliner<br />

»Rotes Tor« und vom Riesling »Steinterrassen«<br />

abgedeckt. Die große Mehrzahl<br />

der hier abgefüllten Weine entspricht aber<br />

der Top-Kategorie »Smaragd«. Den Einstieg<br />

bietet auch hier der Grüne Veltliner »Rotes<br />

Tor«, dann folgen die Lagenveltliner:<br />

• der würzig-salzige »Wösendorfer Kirchweg«,<br />

• der saftige »Spitzer Axpoint«<br />

• und der ungemein facettenreiche »Spitzer<br />

Hochrain«, eine herausragende mineralische<br />

Südlage am Fuß des Singerriedels.<br />

Freunde weißer Burgundersorten schätzen<br />

die klassisch ausgebauten Weißburgunder,<br />

Grauburgunder und den Chardonnay, der<br />

zum Bedauern der Wachauer nicht als Feinburgunder<br />

bezeichnet werden darf. Auch<br />

der stoffig-milde Neuburger fehlt nicht im<br />

Sortiment. In geeigneten Jahrgängen werden<br />

zudem edelsüße Spezialitäten gekeltert.<br />

Rieslingfreunde schließlich können aus vier<br />

Lagen-»Smaragden« wählen:<br />

• Auf 300 Metern Seehöhe liegt am Eingang<br />

zum Spitzer Graben die Ried Setzberg auf<br />

reinem Gneisverwitterungsboden. Kühle<br />

<<br />

Fotos: Julius hirtzberger, Raphael Gabauer<br />

34 falstaff okt <strong>2020</strong>


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wein / WORLD CHAMPIONS<br />

><br />

Fallwinde vom Norden und das Terroir<br />

lassen hier kühl-rassige Rieslinge entstehen.<br />

• Die Ried Steinporz, ein mittelhoch gelegener<br />

Terrassenweingarten, steht auf verwittertem<br />

Paragneis mit geringer Humusauflage.<br />

• Der Hochrain liegt unter dem Singerriedel<br />

hinter dem Weingut, wo eine dünne<br />

Schicht sandigen Lehms den Verwitterungsboden<br />

bedeckt.<br />

• Der berühmteste Wein des Hauses ist der<br />

Riesling aus der Traumlage Singerriedel.<br />

Das erste Drittel dieser Ried ist nach Südosten<br />

orientiert, der Hauptteil nach Süden,<br />

und das letzte Stück wird noch am<br />

späten Nachmittag von der Sonne verwöhnt.<br />

»In den Mauern der Terrassen<br />

wohnen unzählige Grillen, die in den frühen<br />

Abendstunden zirpen. Dann beginnt<br />

der Weinberg zu singen – so kam der Singerriedel<br />

wohl zu seinem<br />

Namen«,<br />

erzählt Franz<br />

Hirtzberger.<br />

Angestrebt wird beim Singerriedel die<br />

höchste denkbare Reife, daher werden die<br />

Trauben hier selten früher als Anfang November<br />

geerntet. Die Lese – sie dauert<br />

manchmal bis in den Dezember – besorgt<br />

ein eingespieltes Team von Erntehelfern, bis<br />

zu vier Durchgänge werden gemacht. Sollte<br />

etwas Edelfäule auftreten, bereitet das kein<br />

Kopfzerbrechen. »Wir streben die Botrytis<br />

nicht an, aber einem großen Riesling hat<br />

ein bisschen davon noch selten geschadet,<br />

solange es sich um eine gute, gesunde Edelfäule<br />

handelt«, so Franz Hirtzberger, der<br />

beim Ausbau je nach Jahrgang auf eine<br />

Maischestandzeit von zehn bis fünfzehn<br />

Stunden, Gärung im Edelstahl und Ausbau<br />

im großem Akazien-Holzfass setzt. Seit dem<br />

»Smaragd«-Premierenjahrgang 1988 gibt es<br />

eine ununterbrochene Reihe von Singerriedel-Weinen,<br />

von denen jeder einzelne für<br />

sich ein einzigartiges Trinkerlebnis<br />

und einen Spiegel seines Jahrgangs<br />

darstellt. Zu den zahlreichen<br />

Stars unter den über 30 bisher<br />

produzierten Jahrgängen sind 1990, 1997,<br />

2005, 2007, 2011, 2013 und 2017 zu<br />

zählen, wobei gerade das letzte Jahrzehnt<br />

absolut nicht mit großen Weinen geizte.<br />

Im Sommer 2013 startete die Familie eine<br />

Mission back to the roots: In Wösendorf, wo<br />

sich seinerzeit der erste Hiertzberger niederließ,<br />

wurde der Florianihof erworben, und<br />

seit 2014 ist dort das Restaurant »Hofmeisterei<br />

Hirtzberger« untergebracht. Das Gasthaus<br />

ist zuletzt vom <strong>Falstaff</strong>-Restaurantguide<br />

mit 92 Punkten und drei Gabeln<br />

ausgezeichnet worden. 2014 schließlich hat<br />

auch Mathias, der jüngere Sohn, sein eigenes<br />

Weingutprojekt gestartet, die »Weinhofmeisterei«.<br />

Und 2019 konnte er mit Ehefrau<br />

Hanna das sehenswerte neue Gut in Wösendorf<br />

eröffnen, wo er Weine aus besten<br />

Wösendorfer Lagen mit sicherer Handschrift<br />

vinifiziert. Und in der »Hofmeisterei« stehen<br />

selbstverständlich die Weine beider Söhne<br />

auf der umfangreichen Weinkarte.<br />

hirtzberger.at, hofmeisterei.at, weinhofmeisterei.at<br />

<<br />

Franz III. und Franz IV.<br />

in ihren Rieden (im Kreis).<br />

Blick von der Ruine<br />

Hinterhaus auf Spitz<br />

an der Donau und den<br />

Tausendeimerberg<br />

(gr. Bild).<br />

Fotos: Julius hirtzberger, Raphael Gabauer/picturedesk<br />

36 falstaff okt <strong>2020</strong>


siebenbrunnen 21.<br />

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Siebenbrunnengasse 21<br />

1050 Wien<br />

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Kontakt und Info:<br />

Michael Fromm<br />

+43 664 626 2691<br />

michael.fromm@ubm-development.com<br />

www.siebenbrunnen21.at<br />

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wein / WORLD CHAMPIONS<br />

BEST OF<br />

HIRTZBERGER<br />

100<br />

100<br />

99<br />

2007 RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

Helles Grüngelb. In der Nase etwas<br />

verhalten, feine Nuancen von Marille,<br />

zarter Blütenhonig, sehr stark mineralisch,<br />

feiner Gewürzhauch, etwas<br />

Anis und Zimt, Steinobstanklänge,<br />

Orangen im Nachhall. Am Gaumen<br />

komplex, kraftvoll, extraktsüß, engmaschig<br />

und komplex, ungemein feines<br />

Säurespiel, saftige gelbe Steinobstnoten<br />

im Nachhall, zart nach<br />

Orangen im Abgang, beeindruckender<br />

Trinkfluss, großes Reifepotenzial,<br />

ein Klassiker, jetzt perfekt gereift,<br />

tolles Gaumenkino.<br />

rarewine.at, € 94,–<br />

100<br />

1990 RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

Mittleres Gelbgrün. Mit frischer<br />

Kräuterwürze und feinem Petrol<br />

unterlegte gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />

rotbeerige Frucht, aber auch<br />

Ananas, kandierte Orangenzesten,<br />

facettenreiches Bukett. Saftig, feine<br />

weiße Pfirsichfrucht, rassige, vibrierende<br />

Säurestruktur, zitroniger Touch<br />

im Abgang, angenehme Extraktsüße<br />

im Nachhall, von ungebeugter<br />

Jugend, dezente Orangenanklänge<br />

im Rückgeschmack, salziger Touch.<br />

Ganz einfach auch nach 30 Jahren<br />

Reife ein brillanter Wein.<br />

peneder-weinhandel.at, € 145,–<br />

99<br />

2013 RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

Helles Grüngelb. Zarte Nuancen von<br />

Mandarinen, einladende Steinobstnuancen,<br />

gelber Pfirsich, zarter<br />

Honig, mineralisch unterlegt. Komplex,<br />

feine gelbe Frucht, seidige Textur,<br />

finessenreiche, vibrierende Säurestruktur,<br />

weißer Fruchttouch im<br />

Abgang, ein perfekt ausgewogener,<br />

trinkanimierender Stil, betonte Salzigkeit<br />

im Finale, bleibt sehr gut haften,<br />

schon sehr verführerisch, sicheres<br />

Reifepotenzial, sollte man unbedingt<br />

noch einige Jahre wegsperren.<br />

fohringer.at, € 201,– (Magnum)<br />

99<br />

1997 RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

Kräftiges Goldgelb, Grünreflexe. Feine<br />

weiße Tropenfrucht, feine Zitruszesten,<br />

ein Hauch von exotischer Frucht,<br />

feine Frostaromatik, ein Hauch von<br />

Mandarinenzesten. Komplex und saftig,<br />

feine Bananennote, extraktsüße<br />

Textur, saftig, dezente, heute völlig<br />

eingebundene Restsüße und auch lange<br />

anhaltend, Marillen im Abgang,<br />

perfekt gereift, kräftig, enormes weiteres<br />

Potenzial, kleidet den Gaumen völlig<br />

aus. Ein Wein mit großer Zukunft,<br />

nichts weniger als ein großer Riesling.<br />

Auktion, ca. € 160,–<br />

2019 RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Einladende Nuancen von frischer<br />

Tropenfrucht, unterlegt mit Weingartenpfirsich<br />

und frischen Orangenzesten,<br />

ein Hauch von Limetten, verführerisches<br />

Bukett. Stoffig, engmaschig,<br />

zeigt feine Extraktsüße, frischer<br />

Säurestrukturbogen, gelber<br />

Pfirsich, mineralisch-straffer Abgang,<br />

sehr gute Länge, sicheres<br />

Zukunftspotenzial, bereits in seiner<br />

Jugend sehr einladend und zugänglich.<br />

Bitte noch reifen lassen!<br />

weinco.at, € 79,95<br />

2005 RIESLING SMARAGD<br />

RIED SINGERRIEDEL<br />

Mittleres Grüngelb. Feine Nuancen<br />

von Maracuja, gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />

ein Hauch von Blütenhonig,<br />

zarte Botrytiswürze, mineralischer<br />

Touch. Kompakt, extraktsüße Textur<br />

eines reifen Jahrgangs, saftig, feine<br />

gelbe Pfirsichfrucht, finessenreiche<br />

Struktur, dezente Würze, zitroniger<br />

Nachhall, ungemein fein und jugendlich,<br />

verfügt über eine faszinierende<br />

Präzision und Länge, hat nun seinen<br />

Trinkhöhepunkt erreicht, mineralisch-salziger<br />

Nachhall.<br />

peneder-weinhandel.at, € 78,–<br />

Foto: Markus Haslinger/picturedesk.com<br />

38 falstaff okt <strong>2020</strong>


WEINGUT KERINGER<br />

HEIDEBODEN-TRILOGIE<br />

Schon vor über 200 Jahren, nämlich im Jahr 1800, tauchte auf einer alten Landkarte<br />

die Bezeichnung Heideboden auf und wies damit schon auf dessen große Bedeutung im<br />

heutigen Weinbaugebiet Neusiedlersee DAC hin.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

Damals standen in der Großlage<br />

Heideboden mit Sicherheit noch<br />

nicht so viele Rebstöcke wie<br />

heute, wenn damals überhaupt<br />

schon Reben angepflanzt wurden, dann<br />

war das auf keinen Fall vergleichbar mit<br />

dem Rebenmeer, das sich heute dort befindet.<br />

Doch der sonnenverwöhnte Heideboden<br />

mit seinen roten Schotterböden, der<br />

sich östlich des Neusiedler Sees erstreckt<br />

und auch in feuchteren Jahren wegen des<br />

durchlässigen Bodens eine drainagierende<br />

Wirkung zulässt, eignet sich gerade für den<br />

Weinbau hervorragend. Ein Umstand, der<br />

schon seit vielen Jahren von Winzern der<br />

Region genutzt wird.<br />

TRADITION UND HANDWERK<br />

Auch Robert Keringer hat am Heideboden<br />

Chardonnay und drei Rotweinsorten im<br />

Ertrag und vinifiziert daraus eine Trilogie,<br />

die perfekt zur Region passt. Die Trauben<br />

sind hier von verlässlich hoher Qualität und<br />

werden durch das handwerkliche Geschick<br />

des Kellermeisters und in einer ausgewogenen<br />

Mischung aus klassischen und traditionellen<br />

Komponenten ausgebaut.<br />

Der Chardonnay Heideboden zeichnet<br />

sich durch seine exotischen Noten und tollen<br />

Trinkfluss aus. Der Heideboden Rosé,<br />

eine Komposition aus Zweigelt, St. Laurent<br />

und Blaufränkisch, ist ein strahlender Aperitif-Wein,<br />

der aber auch wunderbar zu<br />

Fisch und Meeresfrüchten passt. Und mit<br />

der Rotweincuvée Heideboden, die sich aus<br />

den gleichen autochthonen Sorten wie der<br />

Rosé zusammensetzt, konnte Robert Keringer<br />

schon so manche Auszeichnung erzielen.<br />

Mit dem aktuellen Jahrgang 2018 wurde<br />

man heuer wieder in den SALON berufen.<br />

Zu Recht, denn er ist mit seiner<br />

schwarzen Kirschfrucht, der feinen Struktur<br />

und den würzigen Aromen ein perfekter<br />

Begleiter für besondere Momente und<br />

nimmt damit neben unzähligen anderen<br />

Heideboden-Weinen einen Platz unter den<br />

besten Terroirvertretern ein.<br />

SCHMUCKES LABEL<br />

Bei der Gestaltung der Etiketten war der<br />

Tüftler Robert Keringer selbst federführend<br />

involviert und kreativ. Eine alte historische<br />

Landkarte, die das Gebiet des Heidebodens,<br />

den Neusiedler See sowie den Standort des<br />

Weinguts in Mönchhof zeigt, diente als Vorlage<br />

für die einprägsamen Etiketten, die in<br />

aufwendiger Verarbeitung diese drei typischen<br />

Weine aus dem Burgenland zieren, die<br />

sich im Set auch bestens als Geschenk eignen.<br />

INFO<br />

Weingut Keringer<br />

Wiener Straße 22, 7123 Mönchhof<br />

T: +43 2173 80380<br />

weingut@keringer.at<br />

keringer.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 39


Die vier im Haflinger:<br />

Josef Dockner, Rudi Geymüller, Sepp<br />

Dockner & Philipp Geymüller (v. l. n. r).<br />

DOMÄNE BARON GEYMÜLLER – EDITION 75<br />

WENN DIE VÄTER MIT DEN SÖHNEN<br />

Seit über 200 Jahren ist der Lusthausberg in Hollenburg bei Krems eng mit der Familie<br />

Baron Geymüller verbunden, und seit gut 20 Jahren sorgt Familie Dockner für<br />

ausgezeichnete Weine aus dieser geschichtsträchtigen Lage.<br />

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

machten sich die Schweizer<br />

Brüder Johann Heinrich und Johann<br />

Jakob Geymüller von Basel auf den<br />

Weg nach Wien, wo sie als erfolgreiche<br />

Bankiers schnell Anschluss an das gesellschaftliche<br />

Leben fanden, unter anderem<br />

Mitbegründer der Nationalbank waren und<br />

aufgrund ihrer Verdienste 1824 in den Freiherrenstand<br />

erhoben wurden. Im Zuge der<br />

Nobilitierung haben sie auch das Gut Hollenburg<br />

an der Donau, ursprünglich im<br />

Besitz des Bistums Freising, erworben und<br />

ausgebaut. Später im 19. Jahrhundert ließ<br />

sich Nachfahre Rudolf Friedrich von Geymüller<br />

direkt über der Donau, am Abhang<br />

des Wetterkreuzbergs, ein chinesisches Lusthaus,<br />

wie es zur damaligen Zeit in Mode<br />

war, mit spektakulärer Aussicht auf die<br />

Burg Bertholdstein errichten. Das Lusthaus,<br />

das der heutigen Riede der Domäne Baron<br />

Geymüller an dieser Stelle ihren Namen<br />

gab, existiert leider nicht mehr. Wohl aber<br />

Nachfahren der Geymüllers.<br />

EDITION 75<br />

Rudi Geymüller, das heutige Familienoberhaupt,<br />

feierte im Jahre 2019 seinen 75er,<br />

und zu diesem Anlass wurde ihm ein besonderes<br />

Geschenk gemacht, das auch Kunden<br />

der beiden Weingüter viel Freude macht:<br />

ein Grüner Veltliner Ried Lusthausberg<br />

»Edition 75«. Erst mit dem Bau der<br />

Schnellstraße zwischen Krems und St. Pölten<br />

Ende der 60er-Jahre entstanden am<br />

Lusthausberg Weingärten. Man brauchte<br />

damals dringend Schotter, und so wurde<br />

der Berg, der zuvor mit Marillenbäumen<br />

bepflanzt war, terrassiert und vom damaligen<br />

Verwalter der Domäne mit speziellen<br />

Veltlinerklonen aus dem Hause Jamek und<br />

Sutter bestockt, die heute auf diesem einzig-<br />

40<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


DOMÄNE BARON GEYMÜLLER & WINZERHOF DOCKNER<br />

Philipp Geymüller und<br />

Josef Dockner zeigten eine<br />

Lusthausbergvertikale,<br />

die mächtig Eindruck machte.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Philipp Monihart<br />

artigen Kalk-Konglomerat-Boden ihr volles<br />

Potenzial entfalten.<br />

MUSTERWEINGUT DOCKNER<br />

Seit mittlerweile 20 Jahren bewirtschaftet<br />

nun die Familie Dockner neben einer Vielzahl<br />

an weiteren Rebflächen rund um den<br />

Göttweiger Berg diese Weingärten. Die Betonung<br />

liegt hier im wahrsten Sinne auf Familie,<br />

denn jeder einzelne und auch langjährige<br />

treue Mitarbeiter trägt hier zu der Erfolgsgeschichte<br />

Winzerhof Dockner bei. Ein Teil der<br />

Weingärten am Lusthausberg, der gepachtet<br />

ist, wird stets in sehr engem Austausch mit<br />

und für die Domäne Baron Geymüller vinifiziert.<br />

Wo es möglich war, wurden die alten<br />

Rebstöcke aus den 70er-Jahren erhalten.<br />

Nachgepflanzt wurde immer nur mit Edelreisern<br />

des vorhandenen Rebmaterials.<br />

Für die »Edition 75« haben sich Philipp<br />

Geymüller und Kellermeister Josef Dockner<br />

intensive Gedanken gemacht, um einen<br />

neuen Wein zu schaffen, der inspiriert von<br />

alten Zeiten Neues entstehen lässt: vollreife<br />

Trauben von der kalkreichen Paradelage<br />

Lusthausberg in Hollenburg, spontan vergoren<br />

mit einem minimalen Anteil an ganzen<br />

Beeren und in der grünen Flasche wie<br />

in den 70er-Jahren in limitierter Auflage<br />

gefüllt. Und so macht jede der zweitausend<br />

0,75er-Flaschen einfach Freude. Viel Extrakt,<br />

finessenreich, komplex und dennoch nicht<br />

kompliziert!<br />

Im Rahmen der Erstpräsentation dieser<br />

Jubiläumsedition wurden bis ins Jahr 2002<br />

Grüne Veltliner vom Lusthausberg gezeigt,<br />

die klarmachen, dass die Weine aus dieser<br />

speziellen Lage, die direkt erhöht an der<br />

Donau liegen, von Flaschenreife extrem<br />

profitieren. Apropos Höhe: Ganz oben am<br />

Lusthausberg wurde dort, wo einst das<br />

chinesische Lusthaus stand, die moderne<br />

Variante und Kunstinstallation »The Additional<br />

Bedroom« von Richie Hoeck aufgestellt.<br />

DIE ABOTHEK<br />

Erhältlich ist die »Edition 75« in der von<br />

Philipp Geymüller gegründeten Abothek.<br />

Als Abonnent erhält man jeden Monat in<br />

einer exklusiven Box drei speziell kuratierte<br />

Weine aus ganz Europa mit einem unterhaltsamen<br />

und informativen »Beipackzettel«<br />

zum Fixpreis von € 33,– inkl. Versand.<br />

So kann man sich entspannt auf eine Wein-<br />

Entdeckungsreise der besonderen Art begeben<br />

und bei Bedarf die einzelnen Flaschen<br />

im Shop der Abothek bequem nachbestellen.<br />

Und weil das Gute in Hollenburg<br />

besonders nahe liegt, werden über die Abo-<br />

93<br />

GRÜNER VELTLINER KREMSTAL<br />

DAC RIED LUSTHAUSBERG<br />

EDITION 75<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit<br />

feinen Wiesenkräutern unterlegte<br />

Nuancen von gelbem Apfel und<br />

etwas Mango, tabakige Würze,<br />

mineralischer Anklang. Stoffig,<br />

zarte Kernobstnuancen, ein Hauch<br />

von Ananas, cremige Textur, feines,<br />

lebendiges Säurespiel, bleibt gut<br />

haften, salzige Nuancen im Abgang,<br />

bereits zugänglich, wird mit<br />

Flaschenreife noch zulegen.<br />

thek insbesondere auch die Eigenproduktionen<br />

der Domäne Baron Geymüller vertrieben,<br />

die die hohe Messlate für die Qualität<br />

der anderen Weine im Programm der Abothek<br />

bilden.<br />

INFO<br />

Winzerhof Familie Dockner<br />

Ortsstraße 30, 3508 Höbenbach<br />

T: +43 2736 7262<br />

dockner.at<br />

Domäne Baron Geymüller<br />

Schloss Hollenburg<br />

Obere Hollenburger Hauptstraße 14<br />

3506 Hollenburg<br />

T: +43 2739 2229<br />

domaenebarongeymueller.at<br />

abothek.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 41


wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />

Aus mehr als 9000<br />

eingereichten Weinen<br />

kürte eine Expertenjury<br />

die 17 SALON-Sieger<br />

des Jahres <strong>2020</strong>.<br />

Foto: Shutterstock<br />

42 falstaff okt <strong>2020</strong>


Die Experten-Verkostung im<br />

SALON <strong>Österreich</strong> Wein gilt wohl zu<br />

Recht als härtester Weinwettbewerb<br />

des Landes. Für diese offizielle<br />

Staatsmeisterschaft des heimischen<br />

Weins werden insgesamt<br />

270 ausgezeichnete SALON-Weine<br />

sowie 17 Kategorie-Sieger ermittelt.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

SALON<br />

ÖSTERREICH<br />

WEIN <strong>2020</strong><br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

43


wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />

Lauter strahlende Gesichter:<br />

Alle Sieger des SALON<br />

<strong>Österreich</strong> Wein <strong>2020</strong> mit<br />

ÖWM-Chef Chris Yorke (Mitte).<br />

E<br />

s ist und bleibt kein Jahr wie<br />

jedes andere. Die ursprünglich<br />

geplanten Veranstaltungen<br />

konnten nicht stattfinden, auch<br />

die Einreichungen zu den Landesprämierungen<br />

verzögerten sich. Doch<br />

nun hatte das Warten endlich ein Ende: Am<br />

8. September wurden die SALON-Sieger<br />

verkündet. In weiterer Folge werden einige<br />

Veranstaltungen im kleinen Rahmen stattfinden,<br />

doch die traditionellen großen<br />

SALON-Verkostungen müssen heuer ausfallen.<br />

Ab sofort ist auch das neue SALON-<br />

Buch verfügbar, in dem die prämierten<br />

SALON-Weine und ihre Winzer präsentiert<br />

werden. Nicht nur private Weinliebhaber,<br />

sondern auch Gastronomen und Einkäufer<br />

des Handels benutzen es gerne als Grundlage<br />

für ihre Kaufentscheidungen.<br />

MAKING OF SALON-WEINE<br />

Und so werden die 270 prämierten Weine<br />

und Sieger ermittelt: Am Anfang stehen die<br />

Landesweinverkostungen, über die man<br />

sich für die finale Blindverkostung in unterschiedlichen<br />

Sortengruppen qualifizieren<br />

kann. Nur ganze 350 Weine kamen heuer<br />

Christopher Perepatics vom Weingut Neff<br />

in Podersdorf lieferte sein Meisterstück ab.<br />

in die Endrunde, von diesen schafften es gerade<br />

einmal 210 in den SALON – eine massive<br />

Auslese, denn alleine in NÖ nahmen<br />

heuer nicht weniger als 836 Betriebe teil<br />

und reichten die Rekordzahl von 5200 Weinen<br />

ein. Im Burgenland waren es 1686 und<br />

in der Steiermark 1809 Weine, die auf Landesebene<br />

prämiert wurden. Mit den rund<br />

400 Mustern aus der dynamischen Weinstadt<br />

Wien lag die Gesamtzahl der zu bewertenden<br />

Kreszenzen damit jenseits von<br />

9000 Weinen.<br />

Neben den stillen Weinen durften sich<br />

auch die Sekterzeuger um einen SALON-<br />

Sieg bemühen und direkt für ein Finale einreichen,<br />

bei dem aus über 100 Weinen immerhin<br />

20 den SALON erreichten.<br />

Für die Endrunden der Blindverkostung<br />

wurde in unterschiedlichen Kategorien<br />

mehrere Tage lang verkostet. Die Mitglieder<br />

der Verkostungsjury müssen die amtliche<br />

Verkosterprüfung abgelegt haben oder eine<br />

vergleichbare Ausbildung aufweisen können,<br />

wie beispielsweise den Weinakademiker.<br />

Daneben sind noch Weinberater aus<br />

dem Bereich Weinbauschulen und Kammern<br />

mit von der Partie. Um optimal auf<br />

Fotos: ANNA STOECHER, Jakob Gsöllpointner, Silvia Libbiseller, Claudia Schindlmaißer<br />

44 falstaff okt <strong>2020</strong>


die SALON-Bewertung vorbereitet zu sein,<br />

findet jährlich im Vorfeld des Wettbewerbs<br />

ein eigenes Verkostungstraining statt, bei<br />

dem unter anderem die stilistische Weiterentwicklung<br />

des österreichischen Weins<br />

analysiert wird. Das Ergebnis des Blindverkostungsmarathons<br />

sind 210 Weine in<br />

18 Kategorien sowie 20 Qualitätsschaumweine,<br />

die dank ihrer herausragenden<br />

Qualität die Speerspitze der heimischen<br />

Weinwirtschaft bilden.<br />

Doch damit nicht genug: In 17 Kategorien,<br />

vom Sekt über den klassischen Grünen<br />

Veltliner und andere autochthone Sorten<br />

bis zu fruchtigen Rotweinen und edelsüßen<br />

Weinen, wird je ein SALON-Sieger ermittelt.<br />

Zusätzlich zu den Weinen aus den<br />

Blindverkostungen werden jährlich 40 sogenannte<br />

Fixplätze von unabhängigen<br />

Weinjournalisten, Fachmagazinen wie dem<br />

<strong>Falstaff</strong> und Sommelier-Vereinen in den<br />

SALON gewählt. Die zehn häufigsten Nennungen<br />

unter allen Nominierungen – meist<br />

langjährig etablierte Weinklassiker – bilden<br />

Der »Mathäi Große<br />

Reserve brut« vom Stift<br />

Klosterneuburg siegte<br />

in der Sekt-Kategorie.<br />

Zum Doppelsieger<br />

krönte sich das<br />

Weingut Ernst<br />

Frischauf aus<br />

Röschitz im<br />

Weinviertel.<br />

den exklusiven Kreis<br />

dieser Auserwählten.<br />

Sie zählen damit zu<br />

den Top-Empfehlungen<br />

der Experten.<br />

ALLE SIEGER<br />

IM DETAIL<br />

• Den ersten Sortenkategoriesieg,<br />

den Welschriesling,<br />

holte sich mit dem Welschriesling<br />

Ried Reintal 2019 das Weingut Wagner<br />

in Prottes im Weinviertel. Michael Wagner<br />

hat zunächst am Konservatorium eine<br />

Ausbildung als Musikschullehrer abgeschlossen,<br />

dann aber 2002 die Weingärten<br />

übernommen, die seine Familie im<br />

Nebenerwerb bewirtschaftete. Gemeinsam<br />

mit seiner Frau Lisa hat er die Weinbaufachschule<br />

absolviert, und nun setzt<br />

das junge Paar voll auf die Erzeugung<br />

von Qualitätsweinen.<br />

• Der Sieger in der Kategorie Grüner Veltliner<br />

klassisch muss sich nahezu jedes Jahr<br />

in einem besonders harten Bewerb durchsetzen,<br />

denn hier ist die Konkurrenz<br />

enorm. Der SALON-Sieger Grüner Veltliner<br />

Weinviertel DAC 2019 Ried Mühlberg<br />

kommt vom Weingut Hinteregger<br />

aus Sitzendorf an der Schmida im Weinviertel.<br />

Bei einem Heurigenbesuch in der<br />

idyllischen Sitzendorfer Kellergasse namens<br />

»Kälbergarten« kann man die qualitätsvolle<br />

Weinpalette des Familienbetriebs<br />

kennenlernen.<br />

• Mit seinem kraftvollen Grünen Veltliner<br />

Ried Dorner 2019, einer Gösinger Toplage,<br />

hat Gerald Waltner aus Kirchberg<br />

am Wagram nicht nur <strong>2020</strong> zum wiederholten<br />

Mal die Wagram Trophy gewonnen,<br />

sondern holte sich jetzt als Sahnehäubchen<br />

auch noch den SALON-Sieg in<br />

der Gruppe Grüner Veltliner kräftig.<br />

• Das Weingut von Ernst Frischauf in<br />

Röschitz schaffte das Kunststück, gleich<br />

zwei SALON-Siege abzuholen: Zum einen<br />

die Riesling-Kategorie mit Ried Rittsteig<br />

2019, einem kraftvollen, rassigen<br />

Sortenvertreter, gewachsen auf sandigem<br />

Lössboden. Und zum anderen die Kategorie<br />

Fruchtsüße Weine mit einem auf den<br />

Namen »Fräulein Frischauf« getauften<br />

Weißburgunder, leicht im Alkohol mit angenehm<br />

fruchtiger Säure, aber auch nussiger,<br />

karamelliger Süße.<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

45


wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />

Die Brüder<br />

Konrad jun. und<br />

Lukas Mariel aus<br />

Wulkaprodersdorf<br />

sind Sieger mit der<br />

roten Cuvée<br />

»Condre«.<br />

• In der Weißer Burgunder-Gruppe heißt<br />

der SALON-Sieger Weinhof Neubauer<br />

aus Tieschen für den eleganten Chardonnay<br />

Vulkanland Steiermark DAC 2019.<br />

Peter und Maria Neubauer bewirtschaften,<br />

unterstützt von Sohn Robert, Weingärten<br />

in den besten Rieden am Königsberg,<br />

Aunberg und Patzenberg. Die vulkanischen<br />

Verwitterungsböden am Königsberg<br />

verleihen ihrem Chardonnay Stoffigkeit,<br />

Mineralität und Salzigkeit.<br />

• Der Sieger in der Gruppe der Im neuen<br />

Holz geschulten weißen Burgunder<br />

kommt aus dem Kamptal und geht an<br />

den Chardonnay »Saxess X Barrique«<br />

2017 des Winzerhofs Sax in Langenlois.<br />

2008 haben die Zwillinge Michael und<br />

Der Winzerhof Kiss brillierte<br />

mit seinem Blaufränkisch vom<br />

Joiser Jungenberg.<br />

Rudolf jun. den elterlichen Betrieb<br />

übernommen und kreierten rasch mit<br />

»Saxess« ihren eigenen Burgunderstil,<br />

indem sie moderne Technik mit dem Bewusstsein<br />

für Tradition kombinieren.<br />

• In einer speziellen Gruppe werden die<br />

Urtypisch österreichischen Weißweine zusammengefasst,<br />

hier finden sich Gemischter<br />

Satz, Rotgipfler und Zierfandler, Neuburger<br />

und die Sorte Roter Veltliner. Die<br />

Familie Schabasser aus Traismauer darf<br />

sich über den Erfolg in dieser Gruppe mit<br />

ihrem Roten Veltliner 2019 freuen.<br />

• Mit gleich 15 Sortenvertretern war der<br />

würzige Sauvignon Blanc diesmal ins<br />

Rennen um den SALON-Sieg eingezogen.<br />

Am Ende hatte der Weinhof Rossmann<br />

aus St. Peter am Ottersbach die besten<br />

Karten und holte den Sieg mit seinem<br />

Sauvignon Blanc Vulkanland Steiermark<br />

DAC Gebietswein ins steirische Vulkanland.<br />

• In der Gruppe »Schmeckerte« sind die<br />

besten Vertreter der weißen Aroma sorten<br />

zusammengefasst, dazu zählen die<br />

Muskateller-Varietäten, Muskat-Ottonel<br />

und die Traminer. Das Weingut Frühwirth<br />

holte mit einem halbtrockenen Gelben<br />

Traminer Vulkanland Steiermark DAC<br />

aus Klöch diese Trophy.<br />

<<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer, beigestellt<br />

46 falstaff okt <strong>2020</strong>


SALON<br />

hat immer<br />

SAISON<br />

österreichwein.at<br />

Der härteste Weinwettbewerb <strong>Österreich</strong>s beweist:<br />

<strong>Österreich</strong> hat in allen Kategorien Spitzenweine zu<br />

bieten. Einmal im Jahr nimmt der Weg von der Rebe bis<br />

ins Glas einen steilen Anstieg, der die Besten von den<br />

Guten trennt. Nur die Besten schaffen es ganz hinauf,<br />

in den SALON <strong>Österreich</strong> Wein.


wein / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />

ÖSTERREICH IST<br />

AUCH BEI DEN<br />

WEINSTILEN DER<br />

FEINKOSTLADEN<br />

EUROPAS.<br />

• Die Rotweinkate-<br />

gorie Frisch &<br />

Fruchtig gewann die<br />

trinkfreudige rote Cuvée<br />

namens »Sunset«, erzeugt<br />

vom Weingut Urban<br />

in Wullersdorf im Weinviertel.<br />

• Auch die Sieger der Gruppe Blauer<br />

Zweigelt kommen aus dem Weinviertel,<br />

hier holten sich Leo und Dagmar Wunderer<br />

aus Oberfellabrunn mit dem stoffigen<br />

Zweigelt 2015 Limited Grande Reserve<br />

den SALON-Sieg.<br />

• In der Gruppe St. Laurent & Pinot Noir<br />

konnte sich Christopher Perepatics vom<br />

Weingut Neff in Podersdorf mit seinem<br />

St. Laurent 2017 »Meisterstück« durchsetzen,<br />

als besten Blaufränkisch kürten<br />

die Juroren den Blaufränkisch 2018 Ried<br />

Jungenberg vom Winzerhof Kiss in Jois<br />

am Leithaberg.<br />

• Die immer stark besetzte Cuvée-Gruppe<br />

konnte in diesem Jahr das Weingut Mariel<br />

aus Wulkaprodersdorf im Weinbaugebiet<br />

Leithaberg mit der Cuvée »Condre<br />

2018« für sich entscheiden.<br />

• Als bester Süßwein wurde die Scheurebe<br />

TBA 2017 von Roland Steindorfer in<br />

Apetlon ausgezeichnet.<br />

• Und die Kategorie Sekt g.U. ging an das<br />

Weingut Stift Klosterneuburg für den<br />

»Mathäi Große Reserve brut«.<br />

Lisa und Michael<br />

Wagner aus Prottes<br />

im Weinviertel<br />

waren mit ihrem<br />

Welschriesling<br />

erfolgreich.<br />

Und wer nun Lust auf besten Wein aus <strong>Österreich</strong><br />

bekommen hat, dem sei der Besuch<br />

der Homepage aufzumwein.at empfohlen,<br />

mit der die <strong>Österreich</strong>ische Weinmarkteting<br />

eine Plattform geschaffen hat, die über die<br />

aktuellsten Weinevents informiert.<br />

<<br />

Das Weingut Roland<br />

Steindorfer aus Apetlon<br />

stellte den besten Süßwein.<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer, beigestellt<br />

48 falstaff okt <strong>2020</strong>


EINE VORSORGE FÜR ALLE,<br />

DENEN DIE NATUR AM HERZEN LIEGT.<br />

ECO SELECT INVEST.<br />

Investieren Sie 100 % nachhaltig und mit gutem Gewissen. Eco Select<br />

Invest ist die erste fondsgebundene Lebensversicherung, die mit dem<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden ist.<br />

wienerstaedtische.at<br />

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Zu diesem Versicherungsprodukt gibt es ein Basisinformationsblatt, das bei Ihrer/Ihrem BeraterIn schriftlich und elektronisch (E-Mail)<br />

erhältlich ist. Die jeweils aktuelle Fassung finden Sie auch auf unserer Website wienerstaedtische.at


tasting / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />

ALLE<br />

SALON-<br />

SIEGER<br />

<strong>2020</strong><br />

Die SALON-Sieger werden in einer mehrstufigen<br />

Blindprobe von einem Fachpanel nach Maßgabe<br />

besonderer Sortentypizität ermittelt. Hier alle<br />

Sieger der diesjährigen Verkostung, übersichtlich<br />

für alle Weinfreunde zusammengefasst.<br />

NOTIZEN PETER MOSER<br />

Aus mehr als 9000<br />

Weinen ermittelten<br />

die Tester des SALON<br />

<strong>Österreich</strong> Wein die<br />

diesjährigen Botschafter<br />

österreichischer<br />

Weinkultur.<br />

Am 8. September war es endlich<br />

wieder so weit: Die Sieger<br />

des diesjährigen SALON<br />

<strong>Österreich</strong> Wein, des härtesten<br />

offiziellen Weinwettbe werbs<br />

des Landes, wurden bekannt gegeben. In<br />

einem mehrstufigen Auswahlprozess<br />

wurden von Fachleuten über mehrere Tage<br />

hinweg in Blindverkostungen jene insgesamt<br />

270 Weine ermittelt, die nun ein Jahr<br />

lang als Botschafter der österreichischen<br />

Weinkultur auch für den Fachhandel ein<br />

verlässliches Qualitätsgütesiegel darstellen<br />

werden.<br />

Für die 33. Ausgabe des SALON wurden<br />

mehr als 9000 Weine eingereicht, die über<br />

die Landesvorausscheidungen ins große<br />

Finale und somit ins Rennen um den<br />

begehrten Titel eines der insgesamt<br />

17 SALON-Sieger wollten. Covidbedingt<br />

musste heuer die Gala-Veranstaltung zur<br />

Verleihung der Titel aus Sicherheitsgründen<br />

abgesagt werden. Wir haben die Preisträger<br />

daher um die Zusendung ihrer erfolgreichen<br />

Weine gebeten und diese in der<br />

<strong>Falstaff</strong>-Redaktion verkostet. Hier präsentieren<br />

wir Ihnen alle SALON-Sieger <strong>2020</strong>.<br />

1 2<br />

1<br />

Welschriesling<br />

91<br />

•<br />

Welschriesling Ried Reintal 2019<br />

Weingut Wagner, Prottes, Weinviertel<br />

12 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frischer grüner Apfel, ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />

Nuancen von Limettenzesten, mineralischer Touch.<br />

Straff, weißes Kernobst, zart nach Birne, frischer<br />

Säurebogen, zitronig-salzig im Abgang, feiner Melonentouch<br />

im Nachhall, animierender, leichtfüßiger Stil.<br />

wagner-weine.at,<br />

€ 5,30<br />

2<br />

Grüner Veltliner<br />

klassisch<br />

91<br />

•<br />

Grüner Veltliner Weinviertel DAC 2019 Ried Mühlberg,<br />

Weingut Hinteregger<br />

Sitzendorf an der Schmida, Weinviertel<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zarte Kräuterwürze,<br />

dezente gelbe Fruchtanklänge, zart nach Apfel<br />

und Melone, frische Orangenzesten. Mittlerer Körper,<br />

präsenter Säurebogen, feine Fruchtsüße, ein Hauch von<br />

Banane und Honig im Abgang, bereits entwickelt, vielseitiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

weingut-hinteregger.at, € 5,–<br />

Fotos: Shutterstock, Marcus Wiesner, Claudia Schindlmaißer<br />

50<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


3 4<br />

3<br />

Grüner Veltliner kräftig<br />

93<br />

•<br />

Grüner Veltliner 2019 Ried Dorner<br />

Weingut Gerald Waltner, Kirchberg am Wagram,<br />

Wagram<br />

14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Dezent nach<br />

Wiesenkräutern, ein Hauch von Anis, gelbe Apfelfrucht,<br />

Orangenzesten unterlegt. Saftig, dezente Fruchtsüße, integrierte<br />

Säurestruktur, mineralisch-salziger Touch im Abgang,<br />

etwas feuriger Nachhall, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />

weingutwaltner.at, € 10,–<br />

4<br />

Riesling<br />

92<br />

•<br />

Riesling 2019 Ried Rittsteig<br />

Weingut Ernst & Sonja Frischauf, Röschitz,<br />

Weinviertel<br />

14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Zart floral<br />

unterlegte reife weiße Tropenfrucht, frischer Weingartenpfirsich,<br />

ein Hauch von Blütenhonig und Limette. Straff,<br />

engmaschig, mineralische Textur, feine Extraktsüße, angenehmer<br />

Säurebogen, salzig im Abgang, kraftvoll und anhaftend,<br />

verfügt über Reifepotenzial.<br />

frischauf-wein.at, € 7,50<br />

5<br />

Burgunder klassisch<br />

92<br />

•<br />

Chardonnay Vulkanland Steiermark DAC 2019,<br />

Weinhof Neubauer, Jörgen-Tieschen, Vulkanland<br />

Steiermark<br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine gelbe<br />

Tropenfrucht, Nuancen von Honigmelone und Mango, zart<br />

nach Mandarinenzesten, mineralischer Touch unterlegt.<br />

Mittlerer Körper, frische Apfelfrucht, feine Säurestruktur,<br />

bleibt gut hängen, ein facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

weinhof-neubauer.at<br />

€ 6,80<br />

6<br />

Burgunder kräftig<br />

93<br />

•<br />

Chardonnay Saxess X Barrique 2017<br />

Winzerhof Sax, Langenlois, Kamptal<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe. Feine gelbe<br />

Tropenfruchtnuancen, ein Hauch von Biskuit, gut integrierte<br />

Holznote. Stoffig, cremige, elegante Textur, angenehme<br />

Extraktsüße, gelber Pfirsich, feiner Säurekern, ein Hauch<br />

von Honigmelone im Abgang, bereits antrinkbar, weiteres<br />

Entwicklungspotenzial.<br />

winzersax.at<br />

€ 13,–<br />

5 6<br />

7 8<br />

7<br />

Diverse Rebsorten<br />

91<br />

•<br />

Roter Veltliner 2019, Weinbau Werner Schabasser,<br />

Traismauer, Traisental<br />

12 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit zarten<br />

Wiesenkräutern unterlegte Nuancen von Birnen und Steinobst,<br />

ein Hauch von Honig und Orangenzesten. Mittlere<br />

Komplexität, etwas Mango, dezente Säure, Nougat-Touch<br />

im Abgang, bereits gut entwickelt.<br />

weinbau-schabasser.at, € 3,–<br />

8<br />

Sauvignon Blanc<br />

92<br />

•<br />

Sauvignon Blanc Vulkanland<br />

Steiermark DAC 2019<br />

Weinhof Rossmann, St. Peter am<br />

Ottersbach, Vulkanland Steiermark<br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Frische Wiesenkräuter,<br />

etwas Mango und Stachelbeeren, ein Hauch von<br />

grünem Apfel. Mittlere Komplexität, weißes Kernobst,<br />

frisch strukturiert, mineralisch, feine Fruchtsüße im Abgang,<br />

bleibt haften, bereits antrinkbar, zitroniger Nachhall,<br />

würzige Stilistik.<br />

rossmann.wine, € 9,–<br />

9<br />

Schmeckerte<br />

95<br />

•<br />

Gelber Traminer Klöch 2019 Vulkan Steirerland<br />

DAC, Weingut Frühwirth, Klöch, Vulkanland Steiermark<br />

14 Vol.-%, DV. Halbtrocken. Mittleres Gelbgrün,<br />

Silberreflexe. Feine Nuancen von Rosen und Marshmallows,<br />

gelber Pfirsich im Hintergrund. Straff, engmaschig und voll<br />

Energie. Feine weiße Steinobstaromen, frisch und<br />

mineralisch, zeigt sehr gut Länge, harmonisch, bereits<br />

zugänglich, verfügt über sicheres Reifepotenzial.<br />

fruehwirth.at<br />

€ 12,50<br />

10<br />

Rotwein frisch/fruchtig<br />

91<br />

•<br />

Sunset Cuvée Rot 2019<br />

Urban, Wullersdorf, Weinviertel<br />

12,5 Vol.-%, DV. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Fruchtiges Bukett nach frischen<br />

Zwetschgen, ein Hauch von Feigen, kandierte Veilchen unterlegt,<br />

einladendes Bukett. Saftig, elegant, frische Herzkirschen,<br />

ausgewogen, feines Säurespiel, angenehm würziger<br />

Nachhall mit salzigem Finale, bereits gut antrinkbar.<br />

weingut-urban.at<br />

€ 6,70<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 51


tasting / SALON-SIEGER <strong>2020</strong><br />

Das Weinviertel ist<br />

in zahlreichen Kategorien<br />

von Weiß über Rot bis Süß<br />

unter den Siegern vertreten.<br />

15<br />

Fruchtsüße Weine<br />

91<br />

•<br />

Weißburgunder 2019 Fräulein<br />

Frischauf, Weingut Ernst Frischauf, Röschitz,<br />

Weinviertel<br />

11 Vol.-%, DV. Süß. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart<br />

nussig-kräuterwürzig unterlegte feine gelbe Fruchtnoten,<br />

ein Hauch von reifer Birne, zarter Blütenhonig. Saftig, leichtfüßig,<br />

angenehme Fruchtsüße, die im Finale mitschwingt,<br />

bietet unkomplizierten Trinkgenuss, feiner Ananastouch im<br />

Nachhall. frischauf-wein.at, € 7,50<br />

11<br />

Zweigelt<br />

92<br />

•<br />

Zweigelt 2015 Limited Grande<br />

Reserve Leo und Dagmar Wunderer, Oberfellabrunn,<br />

Weinviertel<br />

14 Vol.-%, DV. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />

breitere Randaufhellung. Zarte Edelholznuancen, reife<br />

Kirschfrucht, ein Hauch von Zwetschgen, feiner Gewürztouch.<br />

Saftig, elegant, zarter Schokoladetouch in der<br />

Textur, integrierte, würzige Tannine, süßer Nachhall, ein<br />

stoffiger Speisenwein mit Entwicklungspotenzial.<br />

wein-leo-dagmar-wunderer.at, € 16,50<br />

13<br />

Blaufränkisch<br />

93<br />

•<br />

Blaufränkisch 2018 Ried<br />

Jungenberg, Winzerhof Kiss<br />

Jois, Leithaberg<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Feine florale Nuancen, tabakig, rotbeerige<br />

Fruchtnoten, feine Blutorangenzesten, Lakritze klingt an,<br />

mineralischer Touch. Mittlere Komplexität, saftig, kraftvoll,<br />

etwas Kräuterwürze, schwarze Kirschenfrucht im Abgang,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

winzerhof-kiss.at, € 29,–<br />

16<br />

Edelsüße Weine<br />

95<br />

•<br />

Scheurebe TBA 2017<br />

Weingut Roland Steindorfer, Apetlon, Neusiedlersee<br />

9 Vol.-%, NK. Süß. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe. Zart nussig<br />

unterlegte Honignote, gelbe Tropenfrucht, Mandarinen,<br />

Maracuja klingen an, ein Hauch von Blutorangen und Nougat.<br />

Saftig, gute Komplexität, ohne üppig zu sein, cremige<br />

Textur, fruchtsüße Länge, Honig im Nachhall, sicheres Zukunftspotenzial.<br />

weingut-steindorfer.at<br />

€ 22,20<br />

12<br />

St. Laurent / Pinot Noir<br />

92<br />

•<br />

St. Laurent 2017 Meisterstück<br />

Neff-Perepatics, Podersdorf, Neusiedlersee<br />

13,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Etwas Cassis, Orangenzesten, ein<br />

Hauch von Gewürzen, Nelken, dunkles Waldbeerkonfit.<br />

Saftig, kraftvoll, etwas Nougat, eingebundene Tannine,<br />

Brombeeren im Abgang, balancierter Speisenbegleiter.<br />

neff-wein.at, € 12,50<br />

14<br />

Cuvées und andere Sorten<br />

93<br />

•<br />

Cuvée Condre 2018<br />

Weingut Mariel, Wulkaprodersdorf, Leithaberg<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, tiefer Kern, violette<br />

Reflexe, zarter Ockerrand. Feine schwarze Beerenfrucht,<br />

Brombeerkonfit, reife Zwetschgen, ein Hauch von Nougat.<br />

Saftig, reife Kirschen, ein Hauch von Gewürzen, etwas Schokolade,<br />

zart nach Kardamom, pfeffriger Touch, mineralische<br />

Anklänge. mariel.at, € 16,80<br />

17<br />

Sekt g.U. (mit geschütztem Ursprung)<br />

93<br />

•<br />

Mathäi Große Reserve Sekt g.U. NV<br />

Weingut Stift Klosterneuburg, Klosterneuburg, Wagram<br />

12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe, zartes, feinperliges<br />

Mousseux. Einladende Nuancen nach gelber Tropenfrucht,<br />

Nuancen von Mango und Blütenhonig, ein Hauch von<br />

Biskuit und Limettenzesten. Saftig, frisch strukturiert, mineralisch<br />

und gut anhaftend, besitzt Länge und Reifepotenzial.<br />

stift-klosterneuburg.at, € 24,90<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

52<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


WEINGUT LEO HILLINGER<br />

Immer ein<br />

Hochgenuss. Die<br />

Weine vom Weingut<br />

Leo HILLINGER –<br />

Ihre Begleiter für<br />

besondere Momente.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

WEINE VON<br />

LEO HILLINGER<br />

Je nach Stimmung oder Anlass suchen wir die perfekte<br />

Weinbegleitung – die Weine vom Weingut Leo HILLINGER<br />

bieten für jeden Moment den passenden Wein.<br />

Frisch und fruchtig. Belebend und<br />

prickelnd. Samtig und erdverbunden.<br />

Naturbelassen und traditionell.<br />

Edel und grazil. Jeder Wein<br />

trägt seinen persönlichen Charakter in sich.<br />

Geprägt durch seine Herkunft, gereift unter<br />

sorgfältiger Pflege. Erst im Zusammenspiel<br />

von Klima, Boden, Rebe und sanfter Bearbeitung<br />

entfalten die Trauben ihr Potenzial.<br />

Darauf legt das Weingut Leo HILLINGER<br />

besonderen Wert. Denn nur die besten<br />

Bedingungen bringen die besten Weine hervor.<br />

Bereits seit 2010 bewirtschaftet das<br />

Weingut seine Weingärten vollständig bioorganisch.<br />

Mit dem besonderen Blick auf<br />

jede Sorte und auf jede Lage. So entstehen<br />

im Einklang mit der Natur unverwechselbare<br />

Weine, die sich als ideale Begleiter für viele<br />

Lebenslagen präsentieren.<br />

FRISCH & FRUCHTIG<br />

Diese Weine sind Ihr optimaler Begleiter,<br />

wenn es um einen lockeren Abend mit<br />

Freunden geht – denn der Abend ist jung,<br />

und in guter Gesellschaft darf es ruhig einmal<br />

ein Glaserl mehr sein. Speziell zur<br />

Herbstzeit begleiten Sie die Weine der Kategorie<br />

»Frisch und fruchtig« gerne zu einem<br />

gemütlichen Picknick in der Natur. Einfach<br />

genießen und den Alltag vergessen.<br />

BESONDERES PICKNICK-ERLEBNIS<br />

Ein besonderes Erlebnis bietet ein HILL<br />

Picknick in der Natur oder inmitten der<br />

Weinberge. Der HILL Picknickkorb ist mit<br />

vielen Köstlichkeiten bepackt und steht am<br />

Weingut Leo HILLINGER in Jois und in<br />

den Leo HILLINGER Wineshops & Bars<br />

Parndorf und Wien-Wollzeile abholbereit.<br />

Reichlich gefüllt mit regionalen Köstlichkeiten<br />

lädt er Sie dazu ein, schöne Stunden mit<br />

lieben Menschen im Grünen zu verbringen.<br />

Kombiniert mit einer Kellerführung am<br />

Weingut Leo HILLINGER – ein besonderes<br />

Erlebnis mit viel Genuss.<br />

VERKOSTUNGEN AM HILL 1<br />

2004 erfüllte sich Leo Hillinger seinen<br />

Traum vom eigenen, modernen Weingut.<br />

Der Platz dafür ist nicht zufällig gewählt.<br />

Von hier aus haben Sie alles im Blick, was<br />

seinen Wein ausmacht: das Leithagebirge,<br />

den Neusiedler See und die ferne Ebene,<br />

in der sich der See zu verlaufen scheint.<br />

Am und rund um den »Hill 1« dreht sich<br />

alles um den Wein. Um Lebensfreude, um<br />

Genuss, um das Besondere. Bei den Führungen<br />

und Verkostungen am »Hill 1« erleben<br />

Sie den Spirit von »more than wine« in<br />

allen Facetten.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

leo-hillinger.com<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 53


THERMENREGION:<br />

NEUER, ALTER GLANZ<br />

Fährt man von Wien gen Süden, kommt man in eine Gegend von besonderer Schönheit:<br />

sanfte Hügel, über und über mit Rebstöcken bepflanzt, und pittoreske Orte wie<br />

Gumpoldskirchen, die sich ihren ursprünglichen Charme erhalten konnten.<br />

Schon die österreichischen Monarchen<br />

reisten gerne in die Region<br />

nahe der Hauptstadt – sie schätzten<br />

nicht nur die landschaftlichen<br />

Reize, sondern auch die süffigen<br />

Weine von den sonnenverwöhnten Rebhängen.<br />

Die Weine der Thermenregion erfreuten<br />

sich jedoch nicht nur am Habsburgerhof<br />

größter Beliebtheit, zu jener Zeit waren<br />

sie auch im Ausland heiß begehrt: Der<br />

»Gumpoldskirchner«-Weißwein durfte auf<br />

keiner Festtafel gekrönter Häupter fehlen,<br />

und auch der »Vöslauer«-Rotwein stand<br />

dazumal für höchste Qualität. Nach dem<br />

Weinskandal leitete das neue österreichische<br />

Weingesetz 1985 eine neue Ära in der<br />

bekannten Region ein: Die Anbaugebiete<br />

Gumpoldskirchen und Bad Vöslau wurden<br />

zusammengefasst und heißen seither Thermenregion<br />

– heute umfasst das Anbaugebiet<br />

knapp 2200 Hektar entlang des Wienerwalds.<br />

Die Weingärten sind nach Süd<br />

und Südost ausgerichtet und somit von der<br />

Sonne besonders be günstigt. Neben den<br />

regionalen Spezialitäten Zierfandler und<br />

Rotgipfler schätzen Kenner vor allem auch<br />

den dortigen Pinot Noir und Sankt Laurent.<br />

Genau genommen besteht die Thermenregion<br />

aus einem nördlichen und einem<br />

südlichen Teil: Während im nördlichen Teil<br />

rund um Gumpoldskirchen vorwiegend<br />

Weißweintrauben wachsen, finden sich im<br />

südlichen Teil wie etwa in Tattendorf oder<br />

Sooß mehr rote Sorten.<br />

Die Reben profitieren von einem optimalen<br />

Klima mit warmen Sommern und einem<br />

milden, trockenen Herbst. Aber auch große<br />

Temperaturunterschiede zwischen Tag und<br />

Nacht sorgen für optimale Bedingungen:<br />

Tagsüber treiben Sonne und Wärme die<br />

Reifung der Beeren voran, während nachts<br />

kühle Luftströmungen aus dem Wienerwald<br />

für Säure und Frische sorgen. Besonders<br />

begünstigt sind die Weingärten am Fuße<br />

des Anningers, des Hausbergs der Thermenregion.<br />

Einer weiterer Grund, warum vor<br />

allem die autochthonen Sorten Zierfandler<br />

und Rotgipfler, aber auch weiße wie rote<br />

Burgundersorten in der Thermenregion so<br />

gut gedeihen: Die Böden weisen einen extrem<br />

hohen Kalkgehalt auf, vergleichbar<br />

etwa mit denen im Burgund. Nur wenige<br />

Anbauregionen können da mithalten –<br />

das wussten schon die Zisterziensermönche,<br />

die im 12. Jahrhundert, vom Burgund kommend,<br />

in Thallern eines der heute ältesten<br />

Wein güter <strong>Österreich</strong>s gründeten. Von<br />

ihrem önologischen Wissen profitierte<br />

damals die gesamte Region, widmeten<br />

sich die heiligen Brüder doch neben der<br />

Bibellektüre mit Leidenschaft dem<br />

Weinbau.<br />

54<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


THERMENREGION<br />

Ehrliche Nachhaltigkeit<br />

und Innovation<br />

Herzlich willkommen! Unser mit sehr<br />

viel Liebe geführter Wein- und Heurigenbetrieb<br />

liegt inmitten des historischen<br />

Herzens von Perchtoldsdorf,<br />

direkt vor den Toren Wiens. Seit vielen<br />

Generationen setzen wir alles daran,<br />

dass sich Junge und Junggebliebene<br />

in unserem historischen Heurigenbetrieb,<br />

der erstmals 1431 urkundlich<br />

erwähnt wurde, wohlfühlen.<br />

Nachhaltigkeit in unseren Weinbaurieden<br />

ist für uns ein wichtiges Thema. Im<br />

April 2015 wurden wir vom österreichischen<br />

Weinbauverband nachhaltig<br />

zertifiziert. Seitdem haben wir in der<br />

Traubenproduktion, Weinerzeugung,<br />

Weingartenanlage, Ökonomie und im<br />

Sozialen hohe Qualitätsziele umgesetzt.<br />

Weinfreunde können unsere<br />

Produkte gerne ab Hof oder in der<br />

Ortsvinothek Perchtoldsdorf erwerben<br />

oder online auf onlinevinothek.drexlerleeb.at<br />

bestellen.<br />

WEINGUT / HEURIGER<br />

DREXLER-LEEB<br />

Hochstraße 65, 2380 Perchtoldsdorf<br />

T: +43 1 8697660<br />

weinbau@drexler-leeb.at<br />

drexler-leeb.at<br />

Thermenregion im<br />

Glas von Franz Schwabl<br />

dem Siebenten<br />

Ein Traditionsbetrieb Badens, mittlerweile<br />

in der siebenten Generation, alle<br />

mit Namen Franz. Inmitten der Thermenregion.<br />

Wir produzieren Weine der<br />

»alten Sorten« wie Neuburger, Frühroter<br />

Veltliner, Traminer und Blauer Portugieser,<br />

die das Traditionsbewusstsein<br />

hochleben lassen, und machen sie mit<br />

moderner Kellertechnik und Knowhow<br />

zu besonderen Erlebnissen für<br />

den Konsumenten. Die klassischen<br />

Weine der Region (Rotgipfler, Zierfandler)<br />

sowie hauseigener Sekt, Rotweine<br />

im Barrique und Eiswein runden das<br />

Sortiment ab. Auch im Heurigen-Betrieb,<br />

der siebenmal im Jahr geöffnet<br />

hat, setzt sich diese Philosophie durch.<br />

Es erwarten Sie gemütliche Stunden<br />

mit Ihren Freunden und Bekannten.<br />

Das traditionelle Heurigenbuffet reicht<br />

von kalten leichten Schmankerln bis zu<br />

deftigen warmen Genüssen, die exzellent<br />

zu unseren Weinen passen.<br />

FRANZ SCHWABL<br />

Germergasse 25, 2500 Baden<br />

T: +43 664 4307920<br />

weingutfranzschwabl@outlook.com<br />

weingutschwabl.at<br />

Weingut.Heuriger.<br />

Gästehaus Hannes Hofer<br />

Biodynamisch nach<br />

Demeter-Richtlinien<br />

GENUSS wird hier<br />

großgeschrieben<br />

ADVERTORIAL Foto: © ÖWM / Marcus Wiesner<br />

Klare und vielfältige Weine findet<br />

man am Weingut Hannes Hofer. Der<br />

Fokus liegt auf den autochthonen<br />

Sorten – Rotgipfler und Zierfandler –<br />

in unterschiedlichen Varianten. Beim<br />

Heurigen leben wir das Traditionelle<br />

unserer Region und laden zum gemütlichen<br />

Beisammensein.<br />

WEINGUT HANNES HOFER<br />

Neustiftgasse 4<br />

2352 Gumpoldskirchen<br />

T: +43 664 5748851<br />

hannes-hofer.at<br />

Gebeshuber hat sich genau jenen<br />

Rebsorten verschrieben, für die Gumpoldskirchen<br />

über die Landesgrenzen<br />

hinaus bekannt und geschätzt ist:<br />

Zierfandler und Rotgipfler sowie St.<br />

Laurent und Pinot Noir. Klar, puristisch,<br />

fein. Ganz wie der Winzer.<br />

JOHANNES GEBESHUBER<br />

Jubiläumsstraße 43<br />

2352 Gumpoldskirchen<br />

T: +43 2252 611640<br />

weingut-gebeshuber.at<br />

Mit erstklassigen Weinen ist Johann<br />

Schwertführer immer vorn dabei. Für<br />

frischen Wind und Experimentierfreude<br />

sorgen seine Töchter Kerstin<br />

und Sigrid, die unter »Die Schwertführerinnen«<br />

ihre Weine vermarkten.<br />

Unter Feinschmeckern ist der hippe<br />

Heurigen sehr beliebt.<br />

SCHWERTFÜHRER 35<br />

DIE SCHWERTFÜHRERINNEN<br />

Hauptstraße 35, 2504 Sooß<br />

T: +43 660 5654543<br />

weingut@schwertfuehrer.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 55


wein / UMBRIEN<br />

DAS GRÜNE<br />

HERZ ITALIENS<br />

Umbrien ist die einzige Region außerhalb Norditaliens, die nicht an<br />

der Küste liegt. Abgesehen davon erfüllt sie aber alle Erwartungen,<br />

die man gemeinhin hat: unberührte Natur, hervorragende Weine und<br />

Olivenöle, eine herzhafte Küche sowie malerische Ortschaften mit<br />

unendlich viel Kultur. <strong>Falstaff</strong> verrät, was Sie nicht verpassen dürfen!<br />

TEXT OTHMAR KIEM<br />

Foto: Shutterstock<br />

56 falstaff okt <strong>2020</strong>


Rom<br />

UMBRIEN<br />

Italien<br />

Das mittelalterliche Stadtbild<br />

von Assisi im Zentrum von<br />

Umbrien ist weitgehend<br />

erhalten geblieben und<br />

wurde zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe ernannt.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

57


wein / UMBRIEN<br />

Die Basilica<br />

San Francesco:<br />

Hier liegt der heilige<br />

Franz von Assisi<br />

begraben.<br />

B<br />

ekanntester Wein der<br />

Region war lange Zeit<br />

der Orvieto, ein Weißwein<br />

aus Trebbiano Toscano<br />

und Grechetto, der<br />

rund um die gleichnamige Stadt mit dem<br />

berühmten Dom angebaut wird. In den vergangenen<br />

Jahren hat der Wein allerdings an<br />

Glanz verloren. Zum einen konzentrierten<br />

sich die Winzer zunehmend auf Rotwein,<br />

zum anderen sind die verarbeiteten Sorten<br />

nicht herausragend. Dass sich die Hügel<br />

um Orvieto allerdings durchaus für hervorragende<br />

Weißweine eignen, belegt der Cervaro<br />

della Sala – Chardonnay mit einer<br />

kleinen Beigabe von Grechetto, der seit<br />

Jahren zu den besten Weißweinen Italiens<br />

zählt. Vielversprechend ist auch die Sorte<br />

Trebbiano Spoletino – nicht verwandt mit<br />

Trebbiano Toscano –, die Saftigkeit und<br />

Säure bringt und immer beliebter wird.<br />

In Montefalco und den umliegenden<br />

Gemeinden Bevagna, Giano dell’Umbria<br />

Auf Castello della Sala (u.), das zum Wein-<br />

Imperium von Antinori gehört, entsteht mit dem<br />

Cervaro einer der besten Weißweine Italiens.<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

58 falstaff okt <strong>2020</strong>


MEER GIBT ES IN<br />

UMBRIEN ZWAR<br />

KEINES, MIT DEM LAGO<br />

DI TRASIMENO ABER<br />

EINEN ÜBERAUS<br />

REIZVOLLEN SEE.<br />

Herzhafte Salami,<br />

würzige Oliven und feiner<br />

Wein – guter Geschmack<br />

wird in Umbrien<br />

großgeschrieben.<br />

Die Winzerfamilie Lungarotti<br />

hat auch in Montefalco<br />

ein eigenes Weingut, die<br />

Tenuta di Montefalco (gr. Bild).<br />

Chiara Lungarotti (o.) hat das<br />

bekannte Weingut in Torgiano<br />

bei Perugia erfolgreich in die<br />

nächste Generation geführt.<br />

und Castel Ritaldi wird seit Jahrhunderten<br />

Sagrantino angebaut,<br />

die Sorte mit dem höchsten Tanningehalt<br />

weltweit. Um diese Masse<br />

an Gerbstoffen zu bändigen,<br />

wurde der Wein früher meist mit<br />

Restsüße als »Sagrantino Passito« ausgebaut.<br />

In den 1990er-Jahren schaffte es<br />

Marco Caprai, den Sagrantino etwas zu<br />

zügeln. Zu einem Gaumenschmeichler ist<br />

der Sagrantino aber dennoch nicht geworden,<br />

und selbst nach vielen Jahren Lagerung<br />

zeigt er noch Ecken und Kanten. Seit einigen<br />

Jahren ist jetzt Michel Rolland als Berater<br />

bei Caprai tätig und soll den Wein etwas<br />

runder machen, ohne ihm allerdings seine<br />

Eigenart zu nehmen. Man wird sehen …<br />

Eine gute Alternative ist der Montefalco<br />

Rosso, der in der Regel aus Sangiovese,<br />

Merlot und etwas Sagrantino besteht. Sangiovese<br />

spielt die Hauptrolle im Anbaugebiet<br />

von Torgiano bei Perugia. Lungarotti<br />

ist hier der tonangebende Erzeuger. Der<br />

»Vigna Monticchio Rubesco Riserva« reift<br />

mindestens fünf Jahre, bevor er in den Handel<br />

kommt: ein geschliffener und kraftvoller<br />

Wein, der auch den typischen Druck der<br />

umbrischen Roten zeigt. Bei einer kürzlich<br />

durchgeführten Vertikalprobe zeigten sich<br />

auch die Weine aus den 1970er-Jahren<br />

überaus lebendig und spannend. Würde der<br />

Monticchio in der Toskana stehen, wäre er<br />

längst schon ein Kultwein.<br />

Interessant ist auch das Anbaugebiet am<br />

Trasimener See. Hier ist der Gamay del<br />

Trasimeno weit verbreitet. Im Widerspruch<br />

zum Namen handelt es sich dabei aber<br />

nicht um Gamay, sondern um Grenache,<br />

die einst von spanischen Adeligen hierher<br />

gebracht wurde. Man kann also ohne Zweifel<br />

sagen: Umbrien ist für Weinfreunde auf<br />

jedem Fall eine Reise wert!<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

59


wein / UMBRIEN<br />

gini« – so nennt man die Bewohner der Stadt – ,<br />

wenn sie unkompliziert aber gut essen wollen.<br />

Piazza IV Novembre, 06123 Perugia<br />

WEINGÜTER<br />

LUNGAROTTI<br />

Zählt zu den führenden Weingütern Italiens. Chiara<br />

Lungarotti führt das Erbe ihres Vater Giorgio souverän<br />

weiter. Aushängeschild ist der Torgiano<br />

Riserva Monticchio, ein prachtvoller, langlebiger<br />

Sangiovese. Zum Weingut gehört auch der Agriturismo<br />

»Poggio alle Vigne«.<br />

Viale Giorgio Lungarotti 2, 06089 Torgiano<br />

lungarotti.it<br />

MADREVITE<br />

Verschwindende elf Hektar Wein bebaut Nicola<br />

Chiuchiurlotto im Grenzgebiet zwischen Umbrien<br />

und der Toskana. Ansprechende Weiße (Trebbiano<br />

Spoletino), sehr spannend sind die Roten aus<br />

Gamay del Trasimeno (Grenache).<br />

Via Cimbano 36, 06061 Castiglione del Lago<br />

madrevite.com<br />

CASTELLO DELLA SALA<br />

Das Weingut mit dem sehenswerten Kastel gehört<br />

zu Antinori. Renzo Cotarella, heute Generaldirektor<br />

von Antinori, hat einst hier begonnen. Sein Meisterstück<br />

ist der Cervaro della Sala, einer der besten<br />

Weißweine Italiens.<br />

Località Sala, 05016 Ficulle<br />

antinori.it<br />

DECUGNANO DEI BARBI<br />

Enzo Barbis Großvater war Weinhändler im norditalienischen<br />

Brescia und hat das Weingut in den<br />

1970er-Jahren gekauft. Von der alten Kapelle hat<br />

man einen traumhaften Ausblick auf die Altstadt<br />

von Orvieto. Zum Weingut gehört auch eine prächtige<br />

Villa mit neun Gästezimmern.<br />

Località Fossatello 50, 05018 Orvieto<br />

decugnanodeibarbi.com<br />

ANTONELLI SAN MARCO<br />

San Marco ist ein altes Landgut mit Wein, Oliven<br />

und Wald, das Filippo Antonelli in vierter Generation<br />

führt. Toller Trebbiano Spoletino und stoffiger<br />

Montefalco Rosso. Am Weingut werden auch Kochkurse<br />

angeboten und die hauseigenen Schweine<br />

werden zu köstlicher Salami verarbeitet.<br />

Località San Marco 60, 06036 Montefalco<br />

antonellisanmarco.it<br />

ARNALDO CAPRAI<br />

Der dynamische Marco Caprai hat den Sagrantino<br />

in der Welt bekannt gemacht. Er ist unbestritten<br />

der führende Erzeuger dieser autochthonen Spezialität.<br />

Im stylishen Shop kann man aber noch viele<br />

andere Weine aus der umfangreichen Palette verkosten.<br />

Località Torre, 06036 Montefalco<br />

arnaldocaprai.it<br />

TENUTA CASTELBUONO<br />

Die Tenuta Castelbuono gehört zur Familie Lunelli<br />

in Trento, die für ihren Spumante Ferrari bekannt<br />

ist. Erzeugt werden Sagrantino und Montefalco<br />

Rosso. Sehenswert ist das Kellergebäude des<br />

Künstlers Arnaldo Pomodoro, das einem Schildkrötenpanzer<br />

nachempfunden ist.<br />

Vocabolo Castellaccio 9, 06031 Bevagna<br />

tenutelunelli.it<br />

ESSEN<br />

Die »Enoteca<br />

L’Alchimista« in<br />

Montefalco bietet feine<br />

Gerichte und eine<br />

umfassende<br />

Weinauswahl.<br />

OSTERIA ROSSO DI SERA<br />

Im beschaulichen Fischerort San Feliciano, direkt<br />

am Trasimener See gelegen. Rot sind die Wände im<br />

Inneren, in leuchtendes Rot wird auch die Terrasse<br />

getaucht, wenn die Sonne über dem See versinkt.<br />

Schmackhafte Gerichte mit Fischen aus dem See.<br />

Via F.lli Papini 81, San Feliciano<br />

osteriarossodisera.net<br />

RISTORANTE DA CESARINO<br />

Prachtvolle Lage, direkt zu Füßen des Doms. Was<br />

nach Touristenfalle aussieht, ist tatsächlich der<br />

gute Salon der Stadt. Hier treffen sich viele »Peru-<br />

ANTICA PORCHETTERIA GRANIERI<br />

Was dem Wiener sein Würstel, ist dem Mittelitaliener<br />

die Porchetta: entbeintes und mit vielen Gewürzen<br />

lange über dem Feuer gebratenes Spanferkel.<br />

Die Toskaner sind stolz auf diese Spezialität, in<br />

Umbrien aber gibt es die besten. Und wie beim<br />

Würstelstand in Wien wird auch die Porchetta in<br />

Kiosken auf der Straße verkauft.<br />

Piazza Matteotti, 06100 Perugia<br />

OSTERIA A PRIORI<br />

Etwas versteckt gelegenes Wirtshaus in den alten<br />

Gewölben der Stadt. Viele Gerichte aus der traditionellen<br />

Küche mit ausgewählten Zutaten von kleinen<br />

Erzeugern. Probieren Sie die »Fagiolina del Trasimeno«,<br />

eine überaus schmackhafte, kleine Bohnensorte,<br />

nur mit Öl und etwas Knoblauch.<br />

Via dei Priori 39, 06123 Perugia<br />

osteriaapriori.it<br />

OSTERIA DEL MUSEO<br />

Kleine Osteria direkt neben dem überaus sehenswerten<br />

Weinmuseum im Herzen von Torgiano.<br />

Keine warmen Gerichte, dafür aber ausgewählte<br />

Schinken, Salami, Käse und eingelegte Gemüse.<br />

Hier kann man auch die Weine von Lungarotti<br />

verkosten und kaufen.<br />

Corso Vittorio Emanuele II 3, 0689 Torgiano<br />

LA TRATTORIA DI OSCAR<br />

Bevagna hat einen reizvollen mittelalterlichen<br />

Ortskern. In einer der engen Gassen führt Filippo<br />

Artioli sein Restaurant. Filippo kommt ursprünglich<br />

aus der Romagna, aus einer Familie mit langer<br />

Gastronomie-Tradition. Gekonnt zubereitete<br />

Gerichte mit vollem Geschmack.<br />

Piazza del Cirone 2, 06031 Bevagna<br />

latrattoriadioscar.it<br />

ENOTECA L’ALCHIMISTA<br />

Beliebtes Restaurant am zentralen Platz von Montefalco.<br />

Sowohl traditionelle Gerichte als auch einiges<br />

aus der innovativen Küche. In der warmen Jahreszeit<br />

gibt es einige Tische draußen. Umfangreiches<br />

Weinangebot zu moderat kalkulierten Preisen.<br />

Piazza del Comune 14, 06036 Montefalco<br />

ristorantealchimista.it<br />

RISTORANTE VESPASIA<br />

Elegantes Restaurant im Palazzo Seneca, einem<br />

Adelspalast auf dem 14. Jahrhundert. Valentino<br />

Palmisano zählt zu den talentiertesten Köchen<br />

Umbriens. Innovative Küche, die mit den traditionellen<br />

Zutaten der Region, wie Linsen und natürlich<br />

Trüffel, arbeitet.<br />

Via Cesare Battisti 12, 06046 Norcia<br />

vespasianorcia.com<br />

I SETTE CONSOLI<br />

Gepflegtes Restaurant im Herzen von Orvieto.<br />

Mauro, ehemaliger Banker, und seine Frau Anna<br />

Rita haben sich hier ihren Traum verwirklicht. Seit<br />

2012 werden sie von den Töchtern Serena und<br />

<<br />

Foto: Pier Paolo Metelli<br />

60 falstaff okt <strong>2020</strong>


DER NEUE FIAT 500 «LA PRIMA».<br />

100 % ELEKTRISCH.<br />

DER BEGINN EINER NEUEN ÄRA.<br />

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LEVEL 2<br />

BEREITS BESTELLBAR.<br />

Stromverbrauch 12,4 –13,3 kWh/100 km, CO 2 -Emission 0 g/km (WLTP kombiniert).<br />

Symbolbilder. * Die angegebenen Werte zu Reichweite und Stromverbrauch basieren auf dem WLTP-Testverfahren.<br />

Die vorläufigen Werte können von den offiziellen Daten der endgültigen Typgenehmigung abweichen. Die tatsächliche<br />

Reichweite kann aufgrund zahlreicher Faktoren wie persönlicher Fahrstil, Topographie, Außentemperatur, Verwendung von<br />

Heizung bzw. Klimaanlage, dem Ladestand der Batterie sowie Zustand, Gebrauch und Ausstattung des Fahrzeugs variieren.<br />

** An einer DC-Schnellladestation mit mindestens 85 kW Ladeleistung. Stand 09/<strong>2020</strong>.


wein / UMBRIEN<br />

Luxushotel<br />

in einem<br />

ehemaligen<br />

Kloster:<br />

»Nun Assisi<br />

Relais & Spa«.<br />

Wellness-Bereich werden Be--<br />

handlungen mit Wein und Olivenöl<br />

angeboten. Dazu ein feines Restaurant<br />

sowie biologische Weine und Olivenöl<br />

aus eigener Produktion.<br />

Rocca Ripesena 62, 05018 Orvieto<br />

altaroccawineresort.com<br />

SPEZIALITÄTEN/<br />

EINKAUF<br />

KÄSE<br />

Chiara unterstützt. Tolles Weinangebot. Im Sommer<br />

außerdem wunderbarer Garten.<br />

Piazza Sant’Angelo 1A, 0518 Orvieto<br />

isetteconsoli.it<br />

TRATTORIA LA PALOMBA<br />

Urige Trattoria in den verwinkelten Gassen der Altstadt,<br />

seit über 50 Jahren von der gleichen Familie<br />

geführt. Schlichte, aber sehr gute Gerichte. Zu den<br />

Klassikern zählen Nudeln mit schwarzer Trüffel<br />

und Taube, eine Spezialität Orvietos. Beliebter<br />

Treffpunkt auch bei den Einheimischen.<br />

Via Cipriano Manente 16, 05018 Orvieto<br />

SCHLAFEN<br />

HOTEL LOCANDA DELLA POSTA<br />

Am zentralen Corso gelegen, ist das »Posta« Herberge<br />

seit Jahrhunderten. Dank gekonnter Renovierung<br />

bietet es auch in unseren Tagen angemessenen<br />

Komfort. Grandios sind die Zimmer im letzten Stock<br />

mit Jacuzzi und weiter Sicht über die Stadt.<br />

Corso Pietro Vannucci, 97, 06121 Perugia<br />

locandadellapostahotel.it<br />

NUN ASSISI RELAIS & SPA<br />

Untergebracht in einem alten Kloster im hochgelegenen<br />

Teil der Altstadt von Assisi, strahlt das »Nun«<br />

Ruhe und Faszination aus. Die weitläufige Wellness-<br />

Anlage lädt zum Verweilen ein, vom Garten genießt<br />

man einen wunderbaren Blick auf die Stadt.<br />

Via Eremo delle Carceri 1A, 06081 Assisi<br />

nunassisi.com<br />

TENUTA SAN MASSEO<br />

Altes Landhaus mit ausgedehntem Garten zu<br />

Füßen der Stadt, das in ein feines Resort umfunktioniert<br />

wurde. Ganze acht gediegene Zimmer garantieren<br />

Exklusivität. Abends wird die beleuchtete<br />

Stadt zur faszinierenden Kulisse im Garten.<br />

Via Francesca 24, 06081 Assisi<br />

sanmasseoassisi.it<br />

LE TRE VASELLE RESORT & SPA<br />

Das exklusive »Tre Vaselle« besteht aus mehreren<br />

zusammenhängenden Palazzi im mittelalterlichen<br />

Kern von Torgiano, nahe Perugia. Dicke Steinmauern,<br />

Holzbalkendecken und Terrakottaböden sorgen<br />

für ursprüngliches Flair. Im Garten lockt ein<br />

großzügiges Freibad.<br />

Via Garibaldi 48, 06089 Torgiano<br />

3vaselle.it<br />

ROCCAFIORE WINE RESORT<br />

Mehrere alte Bauernhäuser inmitten unberührter<br />

Natur wurden hier in ein exklusives Resort umgewandelt.<br />

Jedes Zimmer ist individuell mit antiken<br />

Möbeln und Naturstoffen eingerichtet. Das Wein-<br />

Chalet ist ein allein stehendes eigenes Häuschen<br />

inmitten der Weingärten – wunderbar!<br />

Località Collina 110/A, 06059 Todi<br />

roccafiore.it<br />

MISIA COUNTRY RESORT<br />

Am Hügel gegenüber der Altstadt von Orvieto liegt<br />

dieses Resort, untergebracht in einem alten Steinhaus.<br />

Altes mit Neuem zu verbinden, ist das Thema<br />

des gesamten Resorts. Zwei Appartements<br />

und zehn geschmackvoll dekorierte und möblierte<br />

Zimmer stehen zur Auswahl.<br />

Rocca Ripesena 51, 05018 Orvieto<br />

misiaresort.it<br />

ALTAROCCA WINE RESORT<br />

Das »Altarocca« bietet Appartements und Zimmer<br />

im gediegenen Landhaus-Stil. Im weitläufigen<br />

CASEIFICIO BROCCATELLI<br />

Käserei, die Milch von verschiedenen kleinen Bauern<br />

um Assisi und vom dahinter gelegenen Monte<br />

Subasio verarbeitet. Sowohl Kuh- als auch Schafund<br />

Ziegenkäse. Probieren Sie vom Monte Subasio!<br />

Via Los Angeles 33, 06081 Assisi<br />

caseificiobroccatelli.it<br />

OLIVENÖL<br />

FRANTOIO GAUDENZI<br />

Köstliches, grün leuchtendes, intensives Olivenöl<br />

gibt es an vielen Orten in Umbrien. Viele der Spitzenweinproduzenten<br />

erzeugen auch Spitzenöle.<br />

Gaudenzi ist eine Ölmühle mit einer breiten Palette<br />

an hochwertigen Olivenölen. Herausragend ist das<br />

Quinta Luna.<br />

Camporeale 6, 06039 Trevi<br />

frantoiogaudenzi.it<br />

VIOLA<br />

Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit eigener<br />

Ölmühle; mehrere hochwertige Olivenöle im Angebot,<br />

darunter auch das sortenreine Öl »Il Sincero«,<br />

nur aus der Sorte Moraiolo. Viola erzeugt auch<br />

köstliche Bohnen und Kichererbsen aus biologischem<br />

Anbau.<br />

Via Borgo San Giovanni 11, 06034 Foligno<br />

viola.it<br />

TRÜFFEL<br />

URBANI TARTUFI<br />

Norcia ist nicht nur die Stadt der herzhaften Salamis,<br />

sondern auch die Stadt der schwarzen Trüffel.<br />

Etwas weniger nobel als ihre weiße Verwandte,<br />

bietet sie viel Aroma. Bei Urbani gibt es alles zu<br />

Trüffel: Ganze Knolle, Trüffel-Aufstrich, aber auch<br />

Barbecue-Sauce mit Trüffelaroma findet man hier.<br />

Sant’Anatolia di Narco, 06040 Perugia<br />

urbanitartufi.it <<br />

Fotos: beigestellt<br />

62 falstaff okt <strong>2020</strong>


www.carleone.it<br />

Das toskanische Weingut „Tenuta di Carleone“ wurde im Jahr<br />

2012 von der Linzer Unternehmerfamilie Egger gegründet. Sean<br />

O’Callaghan, von seinen Freunden liebevoll „IL GUERCIO“ (einäugiger<br />

Lausbub!) genannt, wurde gebeten, einem kleinen, handwerklichen<br />

Weingut beizutreten und zu helfen, klassisch defnierten<br />

Sangiovese mit dem gewissen Extra zu produzieren. Sean’s<br />

Extra…<br />

Die zahlreichen guten Bewertungen und Auszeichnungen der<br />

letzten Jahre bestätigen den Erfolg des gemeinschaftlichen Projekts.<br />

Besonderer Wert wird auf die biologische und biodynamische Behandlung<br />

der Produkte gelegt, was bedeutet, dass den Weinen<br />

nichts zugeführt wird - keine Hefe und keine Klärmittel.<br />

Karl Egger<br />

„Unser Ziel ist es, ehrliche<br />

und liebenswerte Produkte<br />

zu kreieren“<br />

Sean „Il Guercio“ O‘Callaghan<br />

„Nur durch Leidenschaft und Ehrlichkeit<br />

entsteht die herausragende<br />

Qualität und Eleganz unserer Weine“<br />

S L OW<br />

<strong>2020</strong><br />

W I N E<br />

Slow Wine<br />

UNO 2016<br />

Pisa<br />

G R A N D E<br />

Firenze<br />

V<br />

I N O<br />

Florenz<br />

Radda in Chianti<br />

Radda in Chianti<br />

Siena<br />

Arezzo<br />

Tre Bicchieri<br />

Chianti Classico 2015, UNO 2016<br />

Siena<br />

Arezzo<br />

Grosetto<br />

B I B E N DA<br />

<strong>2020</strong><br />

5 Grappoli di BIBENDA<br />

Il Guercio 2017<br />

Grosetto<br />

5<br />

I<br />

G R A P P O L<br />

Ab sofort für Privatkunden bei<br />

WEIN & CO und auf weinco.at erhältlich.


wein / UMBRIEN<br />

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BEST OF<br />

UMBRIEN<br />

96<br />

94<br />

93<br />

25 ANNI MONTEFALCO<br />

SAGRANTINO DOC 2015<br />

Arnaldo Caprai<br />

Glänzendes, sattes Rubin. Kompakte<br />

Nase mit Noten nach Heidelbeere<br />

und Zwetschgen, dazu leicht harzige<br />

Komponenten. Breitet sich am Gaumen<br />

mächtig aus, hat gewiss sehr<br />

viel dichtes Tannin, dazu aber auch<br />

die Fülle und reife Frucht, um das<br />

Ganze zu integrieren, strömt lange<br />

dahin, im Finale etwas Zimt.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Vergani, Zürich, € 59,–<br />

COLLEPIANO MONTEFALCO<br />

SAGRANTINO DOC 2016<br />

Arnaldo Caprai<br />

Sattes, dunkles Rubin mit leichtem<br />

Granatrand. Viel dunkle Frucht, nach<br />

Brombeere und reifer Zwetschge,<br />

dazu würziger Rosmarin. Am Gaumen<br />

viel straffes Tannin, öffnet sich<br />

in vielen Schichten, auch kein Gaumenschmeichler,<br />

trocknet aber<br />

nicht, im Finale dunkle Schokolade.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Vergani, Zürich<br />

€ 30,–<br />

LAMPANTE MONTEFALCO<br />

ROSSO RISERVA DOC 2016<br />

Tenuta Castelbuono –<br />

Tenute Lunelli<br />

Kraftvolles, leuchtendes Rubin.<br />

Eröffnet mit Noten nach dunklen<br />

Kirschen, dazu Cassis, im Hintergrund<br />

feine Würze. Gehaltvoll und<br />

satt am Gaumen, zeigt viel saftige,<br />

dunkelbeerige Frucht, öffnet sich<br />

dann mit dichtmaschigem Tannin,<br />

herzhaft und mit sattem Druck.<br />

tenutelunelli.it<br />

€ 15,–<br />

95<br />

94<br />

93<br />

RUBESCO VIGNA MONTICCHIO<br />

TORGIANO ROSSO RISERVA<br />

DOCG 2015, Lungarotti<br />

Funkelndes, sattes Rubin, strahlt.<br />

Sehr gut fokussierte Nase, nach<br />

Waldhimbeeren, dunklen Kirschen<br />

und frischen Zwetschgen, im vorderen<br />

Bereich kompakte, reife Kirschund<br />

Beerenfrucht, öffnet sich mit<br />

präsentem, dichtem Tannin, sehr<br />

saftig, im Finale viel Kirsche,<br />

langer Nachhall. Müller, Groß St.<br />

Florian; Consigliovini, Düsseldorf;<br />

Scherer Buhler, Meggen, € 37,90<br />

CHIUSA DI PANNONE MONTE-<br />

FALCO SAGRANTINO DOCG 2012<br />

Antonelli San Marco<br />

Dunkles Rubin mit feinem Granatrand.<br />

Klare und einprägsame Nase,<br />

zeigt viel reife Zwetschgen, etwas<br />

Himbeere, dahinter feine Würze. Viel<br />

griffiges und herzhaftes Tannin, baut<br />

sich in vielen Schichten auf, dazu<br />

viel rote Frucht, kompakt und lange.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Archetti, Basserdorf; Walter &<br />

Sohn, München; Vini al Grappolo,<br />

Solothurn, € 30,–<br />

AD1212 UMBRIA ROSSO 2017<br />

Decugnano dei Barbi<br />

Dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Eröffnet mit Noten nach reifen<br />

Zwetschgen und Holunderbeeren,<br />

im Hintergrund dunkle Schokolade<br />

mit zartem Schmelz. Sehr klar<br />

definiert, hat dunkle Beerenfrucht,<br />

öffnet sich mit feinmaschigem,<br />

dichtem Tannin, im Finale<br />

feiner Schmelz.<br />

Vintra, Zürich<br />

€ 20,–<br />

95<br />

94<br />

93<br />

CERVARO DELLA SALA<br />

UMBRIA IGT 2018<br />

Castello della Sala<br />

Klares, leuchtendes Strohgelb. In<br />

der Nase nach Feuerstein, zartem<br />

Fumé, elegantem Holzeinsatz, reifer<br />

Birne, Quitte, Banane, im Nachhall<br />

nach Mango. Am Gaumen elegant<br />

und mit kompaktem Körper, spannt<br />

einen weiten Fächer auf, mineralischer<br />

Unterton, helle Frucht, mit<br />

Druck und Salz, wächst immer<br />

weiter. Morandell, Wörgl; Ariane,<br />

Abayan, Hamburg; Bindella,<br />

Zürich, € 50,–<br />

SACER MONTEFALCO SAGRANTI-<br />

NO DOCG 2009, Còlpetrone<br />

Intensives, funkelndes Rubin-Granat.<br />

Intensive und zugängliche Nase,<br />

satte Noten nach Zwetschgen, dazu<br />

Himbeere und Brombeere, untermalt<br />

von dunkler Schokolade. Stoffig<br />

und satt in Ansatz und Verlauf,<br />

griffiges, zupackendes Tannin, als<br />

ob der Wein vom Vorjahr und nicht<br />

schon 11 Jahre alt wäre, lange<br />

und tiefgründig.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

Saro Wine Spirits and Food,<br />

Obersteckholz, € 35,–<br />

MARCILIANO ROSSO UMBRIA<br />

IGT 2015<br />

Famiglia Cotarella<br />

Sattes, funkelndes Rubin mit leichtem<br />

Violettschimmer. Eröffnet mit<br />

dezent erdigen Noten, viel Tabak,<br />

dann Cassis und Holunderbeeren.<br />

Stoffig und dicht am Gaumen, entfaltet<br />

sich mit dicht gewebtem<br />

Tannin, dunkle Beerenfrucht,<br />

im Finale fester Druck.<br />

famigliacotarella.it<br />

€ 48,–<br />

Foto: Othmar Kiem<br />

64 falstaff okt <strong>2020</strong>


Wein- und Genussreisen<br />

auf dem Fluss.<br />

Nürnberg<br />

Für <strong>Falstaff</strong>-Leser<br />

schon ab<br />

999 € p. P.<br />

bei Buchung<br />

bis 06.11.<strong>2020</strong><br />

9 Tage Frankfurt-Würzburg-Nürnberg-Passau<br />

9 Tage Passau-Nürnberg-Würzburg-Frankfurt<br />

mit dem NEUBAU nickoSPIRIT<br />

Zwischen der Main-Metropole Frankfurt und Passau erwartet Sie<br />

eine Reise voller Kultur, Weingenuss und Kulinarik. Mit Würzburg und<br />

Regensburg erwarten Sie historische UNESCO-Welterbestädte. Die<br />

Wein- und Genussreisen vereinen die touristischen Höhepunkte mit<br />

exklusiven gastronomischen Erlebnissen in der jeweiligen Region.<br />

Freuen Sie sich auf Weinverkostungen an Bord, erkunden Sie das<br />

beschauliche Wertheim bei einem kulinarischen Rundgang oder<br />

blicken Sie hinter die Kulissen eines Sternerestaurants.<br />

Inklusivleistungen<br />

• 9 Tage Kreuzfahrt in einer Außen kabine der gebuchten Kategorie<br />

• nickoSPIRIT Vollpension • Besonderes Wein- und Genussprogramm<br />

in Kooperation mit <strong>Falstaff</strong> • nicko cruises Kreuzfahrtleitung und örtliche<br />

Reiseleitung • Komforta bles Sennheiser Audio-System bei allen<br />

Ausflügen • Kofferservice zwischen Anlegestelle und Kabine<br />

Zubuchbare Leistungen<br />

• An- und Abreise mit der Bahn mit Transfer zum Schiff und zurück:<br />

Tagesaktuelle Preise auf Anfrage • Ausflugspaket mit 5 Ausflügen<br />

169 € p. P. • Getränkepaket 190 € p. P.<br />

Reisetermine 2021<br />

Frankfurt-Passau: 10.05. - 18.05., 09.06. - 17.06.<br />

Passau-Frankfurt: 18.05. - 26.05., 17.06. - 25.06.<br />

Code: FSOCT1FRP-SPI<br />

Code: FSOCT1PAF-SPI<br />

Wiesbaden<br />

Wertheim<br />

Frankfurt<br />

DEUTSCHLAND<br />

Würzburg<br />

Main<br />

Bamberg<br />

Rothenburg<br />

ob der Tauber<br />

Main-Donau-Kanal<br />

Nürnberg<br />

Regensburg<br />

Donau<br />

Passau<br />

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mit Dusche/WC, SAT-TV, auf Mittel- und Oberdeck mit absenkbarer<br />

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Veranda • Sonnendeck • Fitnessraum • Wellnessbereich mit Sauna<br />

Reisepreise p. P. in Euro bei Buchung bis 06.11.<strong>2020</strong><br />

Kabinenkategorie<br />

2-Bett Hauptdeck vorn 999<br />

2-Bett Hauptdeck 1.159<br />

2-Bett Mitteldeck achtern mit absenkbarer Panoramafront 1.429<br />

2-Bett Mitteldeck vorn mit absenkbarer Panoramafront 1.539<br />

2-Bett Mitteldeck mit absenkbarer Panoramafront 1.679<br />

2-Bett Oberdeck achtern mit absenkbarer Panoramafront 1.849<br />

2-Bett Oberdeck vorn mit absenkbarer Panoramafront 1.949<br />

2-Bett Oberdeck mit absenkbarer Panoramafront 2.099<br />

Alleinbenutzung auf Anfrage, begrenztes Kontingent. * Preise inklusive 150 € Ultra-Frühbucher-Ermäßigung<br />

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Infos, Katalog und Buchung unter +49 711 24 89 80 0, www.nicko-cruises.info/falstaff oder in Ihrem Reisebüro.<br />

nicko cruises Schiffsreisen GmbH • Mittlerer Pfad 2 • 70499 Stuttgart • info@nicko-cruises.de<br />

Angebot gilt nur für Neubuchungen. Änderungen, Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Es gilt die Reisebestätigung des Veranstalters. Dies ist eine Aktionsreise. Es gelten besondere<br />

Storno- und Umbuchungsbedingungen gemäß den AGB der nicko cruises Schiffsreisen GmbH.


VENETO ZU GAST IN GOLS<br />

EIN APPASSIMENTO VOM NEUSIEDLER SEE<br />

Eine Studienreise durchs Veneto inspirierte Andreas und Hans Michael Nittnaus zu ihrem<br />

eigenen Appassimento-Wein. Denn schnell war ihnen klar: Die Voraussetzungen zur<br />

Weinherstellung im Valpolicella und im burgenländischen Gols sind ähnlich.<br />

66<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


INTERSPAR WEINWELT<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Evi Huber & Franz Heimreich<br />

Genießer lieben Appassimento-<br />

Weine wegen ihrer hohen<br />

Aromendichte, ihrer Kraft und<br />

Extraktsüße. Die Herstellung,<br />

mit der diese erreicht werden, ist dabei besonders<br />

spannend und herausfordernd zugleich.<br />

Im Mittelpunkt der Entstehung steht<br />

der Prozess des »Welkens / Trocknens«<br />

(ital.: appassire). Aber der Reihe nach …<br />

BEHUTSAME ERNTE<br />

Schon die Ernte verlangt den Winzern und<br />

Erntehelfern alles ab. Sie erfolgt händisch<br />

und besonders selektiv. »Die Trauben müssen<br />

alle reif sein, aber gleichzeitig noch<br />

nicht zu reif, damit die Schale noch<br />

stabil ist. Damit sie später ohne Fäulnis<br />

eintrocknen können, müssen praktisch<br />

alle Trauben absolut perfekt sein«, so<br />

Andreas Nittnaus. Mit Blaufränkisch<br />

für den Premierenjahrgang 2018<br />

wählten die Gebrüder Nittnaus eine<br />

heimische Rebsorte, die sich mit ihren<br />

kräftigen Aromen und der guten Tanninstruktur<br />

hervorragend dafür eignet.<br />

LUFTIGE TROCKNUNG<br />

Man orientiert sich in Gols beim Trocknungsverfahren<br />

an den Amarone-Weinen<br />

aus dem Valpolicella. Die schonende und<br />

langsame Trocknung ohne Hitze- oder direkten<br />

Sonneneinfluss zahlt sich aus. Zur<br />

Trocknung werden die Trauben in einem<br />

luftigen Dachgeschoß gelagert. Vier große<br />

Ventilatoren sorgen dort zusätzlich für die<br />

wichtige konstante Durchlüftung. Neben<br />

der strengen Sortierung während der Ernte<br />

wurde auch während der Trocknung noch<br />

mehrmals durchsortiert. Der Zuckergehalt<br />

steigt während dieser zwei bis drei Monate<br />

auf das Eineinhalbfache an. »Unsere Indoor-Variante<br />

ist sicher aufwendiger, beschert<br />

aber aufgrund der schonenden und<br />

längeren Trocknungsdauer wohl die komplexeren<br />

und lagerfähigeren Weine«, erklärt<br />

Kellermeister Hans Michael Nittnaus.<br />

LAGERUNG & ABFÜLLUNG<br />

Nach dem Abpressen kommt der junge,<br />

farbkräftige Wein in Barriquefässer aus<br />

französischer Eiche, wo er reift, sein Tanningerüst<br />

aufbaut und seine Aromenkomplexität<br />

entwickelt. Den Großteil der Weinwerdung,<br />

nämlich 18 Monate, verbringt<br />

der Wein im kühlen Kellergewölbe aus<br />

Sandstein, das einst der Großvater der<br />

Gebrüder Nittnaus selbst gebaut hat. Das<br />

konstant kühle Klima ist dafür ideal.<br />

DRY AGED RED<br />

Der Nittnaus Dry Aged Red 2018 hat eine<br />

tiefdunkle Farbe, rubinrot blitzen die Reflexe<br />

aus dem Glas. In der Nase dominieren reife<br />

Waldbeeren und Powidlmarmelade, unterlegt<br />

mit dunkler Schokolade, Nelke und<br />

Kakao. Das ansprechende komplexe Bukett<br />

verleitet dazu, immer und immer wieder ins<br />

Glas hineinzuschnuppern. Am Gaumen setzen<br />

sich die dunklen Fruchtaromen fort, der<br />

Appassimento besticht bei jedem Schluck<br />

mit großer Aromendichte. Die saftige Säure<br />

balanciert den Wein schön aus, es entsteht<br />

ein mächtiger, aber gleichwohl harmonischer<br />

Gesamteindruck. Und das Reifepotenzial<br />

ist toll! Die vollmundige Kraft des<br />

Weins verlangt nach einer ebenso kraftvollen<br />

Ergänzung am Teller. Der Name verrät<br />

schließlich schon, in welche Richtung es gehen<br />

muss: Ein schönes Steak, Wildfleisch<br />

oder kräftige Schmorgerichte werden von<br />

dem Appassimento ausgezeichnet begleitet.<br />

Am besten kommt der Wein zur Geltung,<br />

wenn er mit richtiger Temperatur (~16 °C<br />

»JETZT HEISST ES ZUGREIFEN:<br />

DER PREMIERENJAHRGANG 2018<br />

DIESER GANZ BESONDEREN<br />

WEIN-KREATION IST AUF NUR<br />

1500 FLASCHEN LIMITIERT.«<br />

beim Einschenken) und aus einem etwas<br />

bauchigen Rotweinglas genossen wird.<br />

Dry Aged Red 2018<br />

Weingut Gebrüder Nittnaus, Gols<br />

Preis: € 49,99<br />

INFO<br />

Der Nittnaus Dry Aged Red 2018<br />

ist exklusiv erhältlich via<br />

weinwelt.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 67


wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />

WAHRE<br />

Der VDP hat gerade eben seine neuen Großen Gewächse vorgestellt, mit einem<br />

Duo von Spitzenjahren: 2019 bei den Weißen und 2018 bei den Roten. Stilistisch<br />

zwei unterschiedliche Jahre – doch qualitativ beide außergewöhnlich.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

GRÖSSE<br />

MAL ZWEI<br />

Foto: Andreas Durst<br />

68 falstaff okt <strong>2020</strong>


Kleine, reife Riesling-<br />

Beerchen brachte der<br />

Jahrgang 2019 in<br />

Deutschland reichlich.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

69


wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />

Cornelius (im Kreis l.) und Helmut<br />

Dönnhoff: monumentaler 2019er<br />

Felsenberg »Felsentürmchen«.<br />

vor Feierabend mithilfe des Schrittzählers<br />

auf seinem Handy an, war er an diesem<br />

Tag gelaufen.<br />

W<br />

iesbadens Kurhaus-<br />

Kolonnaden verströmen<br />

den Glamour des<br />

19. Jahrhunderts, als<br />

Kaiser Wilhelm II.<br />

regelmäßig hierherkam, um im »Nizza des<br />

Nordens« seine Sommerfrische zu verbringen.<br />

Kein Wunder, dass die damaligen Stadtväter<br />

keine Kosten und Mühen scheuten:<br />

Das Wassernetz der Kurhaus-Kolonnaden<br />

beispielsweise wurde aus reinem Thermalwasser<br />

gespeist. Und damit das kostbare<br />

Nass nicht die geringste Verunreinigung<br />

erfuhr, ließ die Kurverwaltung die Wasserleitungen<br />

inwendig mit Porzellan verkleiden.<br />

Heute dienen die Säle des Prachtbaus für<br />

andere Trinkkuren, denn schon seit nahezu<br />

zwei Jahrzehnten nützt Deutschlands einflussreichster<br />

Winzerverband VDP die<br />

Räumlichkeiten, um jeweils Ende August<br />

seine Großen Gewächse der Fachöffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Im Corona-Jahr <strong>2020</strong><br />

war selbstredend alles ein klein wenig<br />

anders: Um Abstandsgebote zu wahren,<br />

hatte der VDP eine doppelt so große Fläche<br />

angemietet wie üblich. Insgesamt 140 Verkosterinnen<br />

und Verkoster aus Deutschland<br />

und Europa nützten die Chance, die jüngsten<br />

Weine aus den Kellern der VDP-Betriebe<br />

zu verkosten. Etwa 40 Teilnehmer weniger<br />

als im Vorjahr zählte man laut Sonja Reinbold,<br />

die die Öffentlichkeitsarbeit des Verbands<br />

verantwortet. Aus Übersee ging die<br />

Teilnahme auf null zurück: »Anfangs hatten<br />

wir ein paar wenige Zusagen aus den USA<br />

und Asien, aber<br />

die Betreffenden<br />

mussten dann<br />

covidbedingt leider<br />

doch absagen.«<br />

Für jeden Anwesenden gab<br />

es einen eigenen Tisch in respektvollem<br />

Abstand zu den Nachbarn. De Hilfskräfte,<br />

die die Proben flights zu den Tischen brachten,<br />

mussten sich in einem Rundkurs mit<br />

vorgeschriebener Laufrichtung bewegen,<br />

was sie auf Trab hielt und zu sportlichen<br />

Höchstleistungen zwang: Über 18 Kilometer,<br />

so zeigte einer der fleißigen Helfer kurz<br />

RIESLING MIT SÄUREKICK<br />

Auch für die Verkoster hieß es angesichts<br />

der 478 Verkostungsmuster, Tempo und<br />

Ausdauer zu beweisen. Dabei zeigte sich<br />

rasch, dass der Weißweinjahrgang 2019 die<br />

in ihn gesetzten Hoffnungen weitgehend<br />

erfüllen kann. Die bereits in der ersten Jahreshälfte<br />

in den Verkauf gelangten Weine<br />

der Einstiegs- und Mittelklasse hatten<br />

einen säurefrischen und dennoch<br />

auch gut mit Frucht und Extrakt<br />

dotierten Jahrgang angekündigt.<br />

Im Top-Segment der trockenen<br />

Weine aus den prestigereichen<br />

Großen Lagen ist die qualitative<br />

Spitze nun allerdings nicht ganz so<br />

homogen, wie man es sich vielleicht<br />

hätte erhoffen können. Die Top-<br />

Resultate sind dennoch zahlreich, alleine<br />

33 Weine erhielten vom <strong>Falstaff</strong>-Team<br />

eine Bewertung von 95 Punkten oder<br />

höher. Die besten 2019er übertreffen die<br />

ebenfalls herausragenden Jahrgangsvorgänger<br />

mit unwiderstehlichem Spiel, mit Rasse<br />

und Reifepotenzial.<br />

Allerdings scheinen uns manche Weingüter<br />

beim Setzen der Restzuckergehalte etwas<br />

überreagiert zu haben: Offenbar weckten<br />

die hohen Säurewerte des Jahrgangs die<br />

Sophie Christmann hebt<br />

im Gimmeldinger Spitzenweingut<br />

den Spätburgunder<br />

auf ein neues Niveau.<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock, Fabian Pellegrini, Peter Bender, beigestellt<br />

70 falstaff okt <strong>2020</strong>


Mondäner Glanz in<br />

den Wiesbadener<br />

Kurhaus-Kolonnaden,<br />

im Jahr <strong>2020</strong> in<br />

Corona-Anordnung.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

71


wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />

Weingut van Volxem:<br />

Roman Niewodniczanski<br />

(im Kreis l.) und<br />

Kellermeister Dominik<br />

Völk profitierten 2019<br />

vom Kellerneubau.<br />

<<br />

Befürchtung, die Weine könnten ohne<br />

reichlichen Restzucker mager oder kantig<br />

schmecken. Doch wie die besten Rieslinge<br />

zeigten, war die Balance mit vier Gramm<br />

Restzucker (so etwa beim Gräfenberg von<br />

Wilhelm Weil oder beim Pettenthal von<br />

Johannes Hasselbach) deutlich besser als<br />

beim doppelten Zuckergehalt. Die Weine<br />

haben genug Extrakt, um die jahrgangstypischen<br />

Säuren zu puffern.<br />

ROTWEINE MIT<br />

GEZÜGELTER POWER<br />

In diesem ausgezeichneten Jahrgangsdouble<br />

2018/2019 ist der Rotweinjahrgang 2018<br />

die vielleicht noch größere Sensation. Denn<br />

wenngleich die Hitze des Jahrgangs 2018<br />

derjenigen aus dem Rekordjahr 2003 nahekam,<br />

so sind die Weine doch weit entfernt<br />

davon, wie die 2003er zu schmecken. In<br />

den 15 Jahren, die seither vergangen sind,<br />

haben die Winzer gelernt, weinbaulich<br />

intelligent auf Hitze und Trockenheit zu<br />

reagieren, das Timing bei der Lese zu perfektionieren<br />

und auch ihre Kellertechnik<br />

anzupassen. Das Ergebnis sind beispielsweise<br />

Lemberger von einer bislang noch nie<br />

dagewesenen Potenz, voll in der Frucht und<br />

fleischig im Gerbstoff. Weine, die zweifellos<br />

ein Jahrzehnt lang werden reifen können –<br />

oder auch (deutlich) länger.<br />

Beim Spätburgunder stehen die Weine des<br />

Ahrtals beispielhaft für den Jahrgang und<br />

seine Tugenden: In den Steillagen und auf<br />

den warmen Schieferböden wird es der<br />

empfindlichen Burgundersorte schnell zu<br />

warm. Doch das warme Jahr 2018 kam für<br />

die Winzer zu einem Zeitpunkt, da sie gerade<br />

das Drosseln der Reife zur Perfektion<br />

gebracht hatten. Sie konnten gerade so viel<br />

Reife zulassen, wie es für die<br />

Fruchtigkeit der Weine und für ihre Gerbstoffstruktur<br />

erforderlich war. Und zugleich<br />

ist es ihnen gelungen, den Weinen Frische<br />

und Spannung mitzugeben und jeden<br />

Exzess zu vermeiden.<br />

Kaum ein 2018er Rotwein hat beim<br />

Alkoholgehalt eine 14 auf dem Etikett stehen.<br />

Und auch wenn man die Aussagekraft<br />

von Zahlen nicht überschätzen sollte: Dies<br />

belegt die Abkehr der deutschen Winzer<br />

vom Prinzip der Öchslejagd. Ein reifes Jahr<br />

erhöht bei angepasstem Weinbau den<br />

Handlungsspielraum der Winzer und das<br />

Spektrum der stilistischen Optionen. Das<br />

genau ist es, was das Rotweinjahr 2018 so<br />

außergewöhnlich gemacht hat.<br />

DIE BESTEN REGIONEN<br />

Bei den 2019er Weißweinen rangieren<br />

Rheingau, Rheinhessen, Nahe, Mittelrhein<br />

und Mosel etwas vor den südlicheren<br />

Regionen. In der Pfalz<br />

und in Baden scheinen die<br />

2017er, deren Säureprofil<br />

demjenigen der 2019er<br />

ähnelt, in der Regel etwas<br />

dichter ausgefallen zu sein<br />

als die 2019er. In Franken<br />

stehlen 2019 die Rieslinge den<br />

Silvanern die Schau. Insgesamt<br />

ist das Gefälle zwischen den einzelnen<br />

Anbaugebieten im Jahr 2019 aber<br />

eher flach.<br />

Mehr als eine Randnotiz sind zudem<br />

jene Weißweine, die erst nach zwei Jahren<br />

– statt, wie vom VDP als Minimum vorgeschrieben,<br />

nach zwölf Monaten – in den<br />

Verkauf gebracht werden. Die Gruppe der<br />

Weingüter, die solche Late-Release-GGs<br />

produzieren, erhält mehr und mehr<br />

Zulauf: Mit 82 Posten (darunter 50 Rieslingen)<br />

stellten die jetzt vorgestellten<br />

2018er Weißweine schon nahezu ein Viertel<br />

der Probenmuster. Es ist davon auszugehen,<br />

dass die Zahl besonders lange<br />

gereifter Weine noch weiter steigen wird,<br />

denn die wohltuenden Effekte zusätzlicher<br />

Ruhezeit im Keller sind unbestritten. Sie<br />

zeigten sich auf besonders anschauliche<br />

Weise etwa an Clemens Buschs tiefgründigen<br />

Fahrlay Terrassen, am erhabenen Kirchenstück<br />

von Buhl oder an Peter Jakob<br />

Kühns spannungsreichem Doosberg.<br />

Gräfenberg zum<br />

Zungeschnalzen: Wilhelm<br />

Weils 2019er GG ist ein<br />

Leuchtturm für Jahrzehnte.<br />

<<br />

Fotos: R.Dieth/VanVolxem, beigestellt<br />

72 falstaff okt <strong>2020</strong>


klein, limitiert, in aller Ruhe gereift<br />

A-NOBIS, Am Anger 31, A-7122 Gols sekt@a-nobis.at www.a-nobis.at<br />

Foto: Barbara Amon


wein / GROSSE GEWÄCHSE<br />

BEST OF<br />

GROSSE GEWÄCHSE<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 246. 148.<br />

98<br />

97<br />

97<br />

2019 SCHLOSSBÖCKELHEIM<br />

FELSENBERG »FELSEN-<br />

TÜRMCHEN« RIESLING<br />

Dönnhoff, Oberhausen (Nahe)<br />

Noch verschlossen, etwas Zitrus<br />

und recht intensive Gesteinsnoten.<br />

Reich texturiert mit ganz feinen<br />

Phenolen, ein Druck ohne Kraftanstrengung,<br />

mit ultrafeiner Säure und<br />

einer dezenten Süße, die keinen<br />

Moment isoliert in Erscheinung tritt,<br />

ein vornehmer und hintergründiger<br />

Wein, sensationeller Felsenberg.<br />

doennhoff.com, € 39,50<br />

2018 PÜNDERICH MARIENBURG<br />

FAHRLAY TERRASSEN RIESLING<br />

Clemens Busch<br />

Pünderich (Mosel)<br />

Warmer Schiefer und auch Feuerstein<br />

in der Nase, reife Marille, Kräuter<br />

und etwas Schwarztee und Tang.<br />

Zunächst zugänglich mit feiner<br />

Süße, Schicht für Schicht bauen<br />

sich Komplexität,Typizität und Charakter<br />

auf. Feine Phenolik, die sich<br />

erhaben steigert, großes Format.<br />

clemens-busch.de<br />

€ 45,–<br />

2018 HECKLINGEN<br />

SCHLOSSBERG CHARDONNAY<br />

Huber, Malterdingen (Baden)<br />

Noch verschlossen und unzugänglich<br />

im Duft, rauchige Noten, auch<br />

hefig und malzig, Feuerstein, Quitte<br />

und grüne Walnuss. Beinahe provokativ<br />

puristisch am Gaumen, straffer<br />

Bau, guter Extrakt und Dichte, viel<br />

Zug und Spannung, agile Säureader,<br />

salzig, enorme kalkige Mineralität,<br />

jung und fordernd, ein großer<br />

Terroir-Chardonnay.<br />

weingut-huber.com, € 72,–<br />

97<br />

97<br />

97<br />

2019 NIERSTEIN PETTENTHAL<br />

RIESLING<br />

Weingut Gunderloch<br />

Nackenheim (Rheinhessen)<br />

Kräuterige Noten, Apfelschale,<br />

Malz und Kräuterbeet, druckvoll<br />

in der Nase. Setzt klar und saftig<br />

am Gaumen an, präzise im Ausdruck,<br />

ist schlank und straff,<br />

kristallin, die Säure ist wie mit dem<br />

Lineal gezogen, mineralisch, zeigt<br />

den Roten Hang, jung und hochbegabt.<br />

gunderloch.de<br />

€ 36,–<br />

2019 WESTHOFEN MORSTEIN<br />

RIESLING<br />

Weingut Wittmann<br />

Westhofen (Rheinhessen)<br />

Dieser Morstein zeigt sich eindrucksvoll<br />

auf nuancierte Art und<br />

Weise: im Duft zuerst fein und<br />

zurückgenommen, dabei doch präzise.<br />

Am Gaumen schlank, seidig<br />

und doch von kraftvoller Intensität,<br />

fein ziselierte Säure, eng und fein<br />

verwoben, gegenwärtig und doch<br />

entschwebend.<br />

weingutwittmann.de<br />

€ 58,–<br />

2019 NIEDERHAUSEN<br />

HERMANNSHÖHLE RIESLING<br />

Weingut Dönnhoff<br />

Oberhausen (Nahe)<br />

Kandierte Zitronenschale, florale<br />

Noten, Feuerstein. Im Mund mit reicher,<br />

geschmeidiger Grundierung,<br />

mit immensem Extrakt und dabei<br />

einer ungemein feinen Auflösung<br />

aller Komponenten. Phenolischer<br />

und mineralischer Extrakt gehen<br />

Hand in Hand, alles zart und dennoch<br />

druckvoll. Groß!<br />

doennhoff.com<br />

€ 39,50<br />

97<br />

97<br />

97<br />

2019 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />

RIESLING<br />

Weingut Robert Weil<br />

Kiedrich (Rheingau)<br />

Dezente Mineralnoten, blumig,<br />

Orangenschale, komplex, aber<br />

noch unentfaltet. Im Mund geradezu<br />

adstringierend dicht, eindringlich<br />

taktil-mineralisch, ein fast schmerzhaft<br />

dichtes Extraktpaket auf<br />

geschmeidig-süßem Fond, mit<br />

knackiger Säure und makelloser<br />

Balance.<br />

weingut-robert-weil.com<br />

€ 43,60<br />

2019 WESTHOFEN MORSTEIN<br />

RIESLING<br />

Weingut K.P. Keller, Flörsheim-<br />

Dalsheim (Rheinhessen)<br />

Gelbfrucht in der Nase, Marille, feine<br />

Kräuter, Flachs. Am Gaumen<br />

zeigt sich in einer schlanken Kontur<br />

eine erstaunliche Konzentration<br />

und Verdichtung, präzise Säurestruktur,<br />

auch eine Portion Saft und<br />

Geschmeidigkeit, aber vor allem<br />

mineralisch durchwirkt und bepackt:<br />

ein Paradebeispiel für die Mineralität<br />

des Morsteins. Gehobene Kunst.<br />

keller-wein.de, Preis: k.A.<br />

2018 BÜRGSTADT HUNDSRÜCK<br />

SPÄTBURGUNDER<br />

Rudolf Fürst<br />

Bürgstadt (Franken)<br />

In der dichten Nase zeigt sich<br />

schon neben Frucht und Würze<br />

viel mineralischer Schwung; im<br />

Mund auf eine unaufgeregte Art<br />

viel Spannung, Druck und auch<br />

Eleganz, hohe mineralische Durchdringung,<br />

delikate und bestens<br />

eingebundene Säureader, groß,<br />

auch in der Perspektive.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de<br />

€ 129,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

74 falstaff okt <strong>2020</strong>


LECH ZÜRS<br />

Ski fahren & außergewöhnlich<br />

gut essen und trinken sind in<br />

Lech untrennbar verbunden.<br />

DAS GOURMET-<br />

SCHNEE-DORF<br />

Lech Zürs zählt nicht nur zu den schneesichersten<br />

Destinationen in den Alpen, sondern ist auch der<br />

Lieblingsferienort für kulinarisch anspruchsvolle Menschen.<br />

Die Veranstaltungsreihe »Arlberg Weinberg« vereint beides.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Lech Zürs Tourismus / Daniel Zangerl, Krone Lech<br />

Es ist ein kleines Dorf, und es ist<br />

nicht ganz leicht zu erreichen.<br />

Trotzdem hat Lech Zürs einen<br />

großen Namen. Bereits 1960 wurde<br />

hier der erste Skikurs angeboten. »Es<br />

liegt auch an den natürlichen Bedingungen,<br />

dass der Ort schon immer auf Ruhe und<br />

hohe Qualität Wert gelegt hat«, erklärt<br />

Hermann Fercher. »Unsere Strategie fokussiert<br />

daher auf großartige Kulinarik, tolle<br />

Weinauswahl und besondere Spa-Angebote.«<br />

Der Tourismusexperte hat seine Vorstellung<br />

von Winterurlaub in Lech als Private<br />

Luxury Moments zusammengefasst.<br />

BESONDERE MOMENTE<br />

Gleich zu Saisonauftakt zeigten die Gastronomen<br />

von Lech Zürs, warum ihre Heimat<br />

als Gourmet-Dorf bezeichnet wird. Unter<br />

dem Titel »Arlberg Weinberg« werden von<br />

4. bis 12. Dezember gut 20 kleine, aber sehr<br />

feine Veranstaltungen geboten: von der<br />

exklusiven Raritäten-Verkostung (Wachau<br />

meets Bordeaux) über ein spannendes Insider-Tasting<br />

(Robert-Parker-Bewerter Stephan<br />

Reinhardt führt vor, woran er einen<br />

großen Wein erkennt), einen Abend mit<br />

Toskana-Legende Lodovico Antinori, einer<br />

Zieregg-Einzelparzellen-Degustation mit<br />

Armin Tement, einem Menü mit Champagner-Raritäten<br />

bis zu einem 19-Gänge-Menü<br />

von Max Natmessnig im »Rote Wand<br />

Gourmet Hotel«.<br />

Besonders interessant ist eine Veranstaltung<br />

am Samstag, 12. Dezember: Das<br />

»Hotel Gasthof Post«, das »Hotel Arlberg«,<br />

das Romantik-Hotel »Die Krone<br />

von Lech« und das Hotel »Der Berghof«<br />

organisieren gemeinsam eine Veranstaltung,<br />

bei der die Gäste zu einem kulinarischen<br />

Parcours durch die vier Häuser antreten<br />

können. In jedem Restaurant werden zwei<br />

Signature-Gerichte serviert, und jeweils<br />

zwei Weingüter präsentieren ihre Weine<br />

dazu. Bezugnehmend auf das berühmte Skirennen<br />

(Der Weiße Ring – Das Rennen) von<br />

Lech, nennt sich diese Veranstaltung »Köstlicher<br />

Ring«. Wie beim Skirennen werden<br />

auch hier fixe Startslots zugeteilt. Tickets<br />

(limitierte Zahl) um 50 Euro sind erhältlich<br />

unter events@lechzuers.com.<br />

INFO<br />

Das gesamte Programm<br />

von »Arlberg Weinberg« finden Sie unter<br />

lechzuers.com/arlberg-weinberg/<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 75


wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />

PEDRO XIMÉNEZ:<br />

SPANIENS<br />

SÜSSES<br />

GEHEIMNIS<br />

Die süße Ximénez-Traube<br />

wird zwar hauptsächlich<br />

im Weinbaugebiet um die<br />

Stadt Jerez nahe dem Meer<br />

verarbeitet, angebaut wird<br />

sie aber vor allem im<br />

Hinterland.<br />

Fotos beigestellt<br />

78 falstaff okt <strong>2020</strong>


Pedro Ximénez – oder kurz PX – steht für die süßesten und dunkelsten<br />

Sherrys. Neben den legendären Dessertweinen produziert man auch edle<br />

Destillate und sogar samtigen Edelessig aus dieser Rebsorte, deren<br />

genaue Herkunft bis heute ein Mysterium ist. <strong>Falstaff</strong> nimmt Sie mit<br />

in die facettenreiche Welt dieser spanischen Spezialität.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

79


wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />

Auch wenn daraus meist<br />

nussbraune Süßweine<br />

entstehen: Die Pedro Ximénez<br />

ist eine Weißweinsorte.<br />

ALLEIN DER NAME<br />

IST EIN MYSTERIUM:<br />

STAMMT ER WIRKLICH<br />

URSPRÜNGLICH VON<br />

EINEM DEUTSCHEN<br />

SOLDATEN NAMENS<br />

PETER SIEMENS?<br />

Um die Herkunft der andalusischen<br />

Rebsorte Pedro<br />

Ximénez, heute kurz als<br />

PX bezeichnet, sowie um<br />

ihren Namen ranken sich<br />

bis heute zahlreiche Mythen. Der 1627<br />

geborene Botaniker Philipp Jakob Sachs<br />

von Löwenheim gilt als Vater der Rebsortenkunde,<br />

der er den Namen Ampelografie<br />

gab. In seinem 1661 erschienenen<br />

Werk »Ampelographia« spekuliert<br />

Sachs über einen möglichen Ursprung der<br />

Sorte in Madeira oder auf den Kanaren.<br />

Von dort soll sie in deutsche Weinberge im<br />

Rheingau, in Rheinhessen und an der Mosel<br />

gekommen sein, von wo aus sie wiederum<br />

ein Söldner namens Peter Siemens, ein<br />

spanischer Soldat namens Pedro Ximen<br />

oder gar ein katholischer Kardinal namens<br />

Ximénez in die Berge um Málaga gebracht<br />

haben soll. Spätere deutsche Autoren wie<br />

Balthasar Sprenger oder Wilhelm von Babo<br />

perpetuierten diese fantasievollen Räuberpistolen,<br />

man verstieg sich sogar so weit,<br />

eine Verwandtschaft des PX mit deutschen<br />

Rebsorten wie Elbling oder gar Riesling für<br />

gesichert zu halten.<br />

Dank der Ergebnisse moderner DNA-<br />

Analysen haben sich alle diese Theorien als<br />

haltlos erwiesen. Wissenschaftler suchen<br />

den Ursprung der Rebsorte heute dort, wo<br />

sie am stärksten verbreitet ist – in Andalusien.<br />

Und tatsächlich: Der spanische Schreiber<br />

Vicente Espinel erwähnte im Jahr 1618<br />

einen »berühmten Wein aus der Sorte Pedro<br />

Ximénez de Málaga«. 2007 gelang schließlich<br />

der erste erfolgreiche Blick in die Gene<br />

der Pflanze, und als ein Elternteil wurde die<br />

Rebsorte Gibi erkannt, eine uralte arabische<br />

Tafeltraube. Daher erscheint es nur logisch,<br />

dass die Sorte während der Jahrhunderte<br />

dauernden Anwesenheit der Mauren<br />

auf der iberischen Halbinsel auch in »al-<br />

Andalus« heimisch gemacht wurde und<br />

hier dank einer Spontankreuzung jene zuckerreiche<br />

Keltertraube entstand, die letztlich<br />

den Namen Pedro Ximénez erhielt. Der<br />

französische Rebforscher Joseph Roy-Chevrier<br />

verweist darauf, dass es unweit von<br />

Sanlúcar de Barrameda ein Dorf gibt, das<br />

Jiménez heißt. Ungeachtet dessen könnte<br />

der Name der Sorte einen ebenso naheliegenden<br />

Ursprung haben wie seine Herkunft.<br />

Denn Ximénez oder Jiménez ist in<br />

Spanien ein ebenso verbreiteter Familienname<br />

wie bei uns Mayer oder Müller. Vielleicht<br />

hat sich irgendwann einmal ein Winzer<br />

namens Pedro Ximénez dadurch einen<br />

besonderen Ruf erworben, weil er als Erster<br />

die Idee hatte, die Trauben auf Matten in<br />

der Sonne zu trocknen, um dann diesen unvergleichlichen,<br />

damals sicher kostbaren<br />

Süßwein zu keltern, der bis heute fasziniert.<br />

Der süße Pedro-<br />

Ximénez-Wein<br />

wird oft in<br />

gebrauchten<br />

Fässern gereift.<br />

DIE PEDRO-XIMÉNEZ-STILE<br />

Die stilistische Bandbreite des Pedro Ximénez<br />

wird durch Grad der Süße, Komplexität<br />

und Reifedauer bestimmt und reicht von<br />

unkompliziert, dörrfruchtbestimmt und<br />

eher simpel-süß bis hin zu echter Konzentration,<br />

Komplexität und von Fasslagerung<br />

herrührender Würz-Aromatik. In Jerez gibt<br />

es den alten Brauch, bereits benutzte Fässer<br />

für die Weinlagerung nach Schottland oder<br />

Irland zu schicken, wo diese für eine gewisse<br />

Zeit mit Whisk(e)y befüllt werden, bevor sie<br />

wieder nach Andalusien zurückkehren. So<br />

entstehen im Sherryfass gereifte Whisk(e)y ­<br />

sorten, danach aber auch süße Sherrys aus<br />

Whisk(e)yfässern, die ihre enorme Süße mit<br />

einer fein-rauchigen Torfwürze verbinden.<br />

Bei der Altersangabe der süßen PX-Weine<br />

wird mit Superlativen in den Bezeichnungen<br />

nicht gegeizt. Die Viños Viejos heißen<br />

dann gleich einmal »Anticuario«, »Reliquia«<br />

oder »Gran Reserva«, und sie tragen<br />

Fotos: mauritius images, beigestellt<br />

80 falstaff okt <strong>2020</strong>


ALS BEGLEITUNG<br />

ZU KRÄFTIGEN<br />

SCHOKOLADE-<br />

DESSERTS IST<br />

PEDRO XIMÉNEZ<br />

EINE TOLLE WAHL.<br />

Erst die von der Sonne zu Rosinen<br />

geschrumpften Beeren geben dem<br />

Wein die volle Süße und Konzentration.<br />

Jahreszahlen aus grauer Vorzeit, die<br />

ein biblisches Alter des Weins vermitteln<br />

sollen, um deren stolzen<br />

Preis zu rechtfertigen. Bei der<br />

Angabe von Jahreszahlen muss<br />

man sich aber darüber im Klaren<br />

sein, dass es sich dabei oft<br />

um das Gründungsjahr einer Solera<br />

handelt und dass keineswegs<br />

der gesamte Wein, sondern nur ein<br />

minimaler Anteil aus diesem weit zurückliegenden<br />

Jahr stammt. Die Altersangaben<br />

werden zudem in den verschiedenen<br />

D.O.-Gebieten, die PX abfüllen, unterschiedlich<br />

gehandhabt.<br />

HEIMAT IN DEN BERGEN<br />

Das Hauptanbaugebiet für PX ist die D.O.<br />

Montilla-Moriles, die im Osten von Sevilla<br />

liegt. Sie ist die größte Anbaufläche für Pedro<br />

Ximénez in Spanien, die insgesamt an<br />

die 10.000 Hektar beträgt. Sowohl die Kellereien<br />

im »Sherry-Dreieck« Jerez de la<br />

Frontera – Sanlúcar de Barrameda – El Puerto<br />

de Santa María als auch jene in Málaga<br />

kaufen in der Region Montilla-Moriles<br />

gerne und völlig legal Pedro-Ximénez-<br />

Trauben, die sie dann unter ihrer Herkunft<br />

Jerez D.O., Málaga und Sierras de Málaga<br />

D.O. verarbeiten und verkaufen. Das liegt<br />

natürlich auch am historischen Wettbewerbsvorteil,<br />

den die beiden weit bekannteren<br />

Zonen durch ihre Lage direkt<br />

am Meer haben, während Montilla-Moriles<br />

fernab der frequentierten Verkehrswege im<br />

Hinterland liegt. Und würde es die Kategorie<br />

Pedro-Ximénez-Sherry nicht geben, so<br />

gäbe es möglicherweise auch die Traubenanbauzone<br />

von Montilla-Moriles gar nicht<br />

mehr.<br />

Bleibt die Frage, warum man die Rebsorte<br />

nicht gleich in Jerez im benötigten Umfang<br />

ausgepflanzt hat. Der Grund dafür<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

81


wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />

JEREZ HAT DEN<br />

PEDRO XIMÉNEZ<br />

BERÜHMT GEMACHT,<br />

ABER IN DEN BERGEN<br />

VON MONTILLA-<br />

MORILES HAT ER SEIN<br />

HAUPTANBAUGEBIET.<br />

Cocktail-Komponente:<br />

Pedro-Ximénez-Sherry ist<br />

für viele Barkeeper eine<br />

spannende Zutat für<br />

Drinks mit Pfiff.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

PX richtig genießen – so geht’s<br />

Pedro Ximénez wird bei Tisch mit einer<br />

Temperatur von 12 bis 14 Grad serviert.<br />

Damit sich das facettenreiche Bukett<br />

optimal entfalten kann, wird ein nicht<br />

zu großes Weißweinglas empfohlen.<br />

Bei einem Zuckergehalt von mehr<br />

als 200 Gramm pro Liter und einem<br />

Alkoholwert von 15 Prozent und mehr<br />

ist der PX ein optimaler Begleiter<br />

zu kräftigen Schokoladendesserts.<br />

Spannende Kombinationsmöglichkeiten<br />

ergeben sich aber auch mit einer<br />

Vielzahl an kräftig-würzigen Käsen<br />

mit entsprechender Salzkomponente.<br />

Toll schmeckt PX auch zu Vanille- und<br />

Málaga-Eis mit Rosinen.<br />

<<br />

sind die extrem kalkreichen<br />

Böden in Jerez, das berühmte<br />

Albariza-Terroir, auf dem<br />

sich die Jerez-Paradesorte Palomino extrem<br />

wohlfühlt, während Pedro Ximénez darauf<br />

ganz und gar nicht gut anwächst.<br />

Außerhalb von Spanien gibt es noch einige<br />

hundert Hektar Pedro Ximénez im portugiesischen<br />

Anbaugebiet von Alentejo. Dort<br />

tritt die Rebsorte aber eher selten reinsortig,<br />

sondern eher als Verschnittpartner in Erscheinung.<br />

In Südamerika sorgt wiederum<br />

eine Sorte namens Pedro Giménez für Verwirrung,<br />

die mehrheitlich für die Produktion<br />

von Pisco verwendet wird. Doch weder in<br />

Chile noch in Argentinien handelt es sich<br />

dabei um die gleiche Sorte wie in Spanien.<br />

Anders in Australien, wo Weinbaupionier<br />

James Busby bereits 1832 die ersten Rebstöcke<br />

des echten Pedro Ximénez nach New<br />

South Wales brachte. Unter der Bezeichnung<br />

»Pedro« entstanden hier fortifizierte<br />

Süßweine, es gibt sogar Varianten mit Botrytis,<br />

die dann als »Pedro Sauterne« bezeichnet<br />

werden. Bis heute existieren vereinzelte<br />

Weingärten mit PX in Margaret River,<br />

Barossa und Rutherglen, daraus werden<br />

heute Dessertweine, aber vermehrt auch<br />

trockene Tafelweine gekeltert.<br />

In Andalusien wird aus Pedro Ximénez<br />

nicht nur Wein erzeugt, sondern mit Brandy<br />

und Weinessig noch zwei weitere, qualitativ<br />

teils sehr hochwertige Nebenprodukte.<br />

Während der Essig tatsächlich<br />

aus PX als Grundprodukt<br />

entsteht, bezieht sich das Kürzel<br />

PX bei spanischen Brandys hingegen<br />

nur auf eine lange Reifung in Pedro-Ximénez-Fässern.<br />

Beim »Brandy de Jerez« findet<br />

man in der Kategorie »Solera Gran Reserva«<br />

die ausdrucksstärksten, komplexesten<br />

Vertreter, hier verbringen die Brandys ihre<br />

letzten Reifejahre in PX-Fässern. Der legendäre<br />

»Lepanto« des Sherry-Produzenten<br />

González Byass reift insgesamt 15 Jahre im<br />

Fass. Und für die PX-Version der »Solera<br />

Gran Reserva P.X.« reift diese in den letzten<br />

drei Jahren in Fässern, in denen zuvor<br />

der Top-PX-Sherry »Noé« ruhte. Weitere<br />

mit PX gefinishte Brandys sind der »Carlos<br />

I. P.X.« von Osborne und die »Solera Gran<br />

Reserva Sherry Cask« von Fernando de<br />

Castilla. Die Basis bildet in Jerez ein Brand<br />

aus Palomino-Wein.<br />

Anders beim besten Erzeuger in Sachen<br />

Pedro Ximénez, der Casa Ximénez-Spínola<br />

in Jerez. Absolut oldschool ist der »Diez<br />

Mil Botellas« aus 100 Prozent PX, der<br />

zwölf Jahre lang in Fässern aus Kastanienholz<br />

ausgebaut wird, so, wie das über Jahrhunderte<br />

in Spanien üblich war, aber heute<br />

von sonst niemandem mehr praktiziert<br />

wird. Ein kleiner Teil der 2100 jährlich erzeugten<br />

Liter des »Diez Mil« wird alljährlich<br />

abgezweigt und für weitere 13 Jahre in<br />

amerikanischer Eiche weitergereift. So<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images, beigestellt<br />

82 falstaff okt <strong>2020</strong>


» Wir stehen auf Urlaub<br />

»<br />

im<br />

Wir<br />

eigenen<br />

stehen<br />

Garten.<br />

auf<br />

30 Jahre Garantie.<br />

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Qualität erwarten, werden Sie auf Leidenfrost Pools<br />

mit 30 Jahren Garantie stehen. www.leidenfrost.at


wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />

Ausbau im Tongefäß<br />

in der Kellerei Pérez<br />

Barquero in Montilla-<br />

Moriles.<br />

DAS SOLERA-<br />

MYSTERIUM<br />

So entsteht der »Super-Sherry«<br />

• Ein SOLERA-SHERRY ist eine<br />

Mischung aus einer großen Zahl an<br />

Jahrgangsweinen, die eine lange<br />

Reifezeit in einem kleinen Holzfass<br />

durchläuft. Er ist besonders komplex und<br />

entwickelt seine eigene Persönlichkeit.<br />

• Das SOLERA-VERFAHREN<br />

besteht sinngemäß darin, nur aus<br />

den zuunterst liegenden Fässern<br />

eines hohen Stapels einen winzigen<br />

Teil des Weins zur Abfüllung zu<br />

entnehmen, diesen Schwund mit<br />

Wein aus den Fässern eine Reihe<br />

darüber aufzufüllen usw. Die obersten<br />

Fässer werden schließlich mit<br />

frischem Wein aufgefüllt. Je tiefer die<br />

Fässer liegen, umso höher also das<br />

Durchschnittsalter des Weins.<br />

Don Alvaro Sánchez (im Kreis) von Toro Albalá<br />

prüft regelmäßig die Qualität seiner Produkte.<br />

<<br />

entstehen mit dem »Tres Mil Botellas«<br />

3000 Flaschen einer Essenz, die aufgrund<br />

ihres betörenden Buketts auch als »trinkbares<br />

Parfum« bezeichnet wird. Für ein<br />

Fläschchen »Tres Mil« mit 0,7 Litern Inhalt<br />

werden etwa zehn Kilo frische Pedro-<br />

Ximénez-Trauben verarbeitet. Mehr PX<br />

pro Schluck geht nicht.<br />

Aber nicht nur edle Brandys, sondern<br />

auch der eine oder andere Rum schmückt<br />

sich gerne mit der unverkennbaren Note<br />

einer PX-Fasslagerung – so der »Ambassador«<br />

von Diplomático aus Venezuela oder<br />

der Rum »Dos Maderas«, der bei Williams<br />

& Humbert in Jerez in Fässern des PX<br />

»Don Guido« seinen letzten Schliff erhält.<br />

Beim Single Malt Whisk(e)y sind »Laproigh<br />

PX Cask«, »Auchentoshan Dark<br />

Oak«, »Bowmore Deep & Complex<br />

18 Years«, »Tomatin PX Edition«,<br />

»Glendronach PX Puncheon’s«<br />

oder die »Lagavulin Distillers<br />

Edition 2003/2019« gute Beispiele<br />

für Nachreifung in vormals<br />

mit Pedro-Ximénez-Sherry<br />

belegten Fässern.<br />

Die besten Solera-gereiften<br />

PX-Essigprodukte kommen aus<br />

Montilla – die Bodegas Navarro<br />

sind dort der Spezialist – und nehmen<br />

es mit den besten Balsamicos<br />

aus Modena auf, freilich zu einem viel<br />

konsumentenfreundlicheren Preis. Einen<br />

angenehm mild-harmonischen PX-Vinagre<br />

führt das Sherryhaus Gutiérrez-Colosia.<br />

Auch die Wiener Essigmanufaktur Erwin<br />

Gegenbauer bietet einen »Edelsauren P.X.«<br />

an, der allerdings kein Essig im Sinne des<br />

Gesetzes ist, weil sein Säuregehalt unter<br />

sechs Prozent liegt. Dieses Produkt kann<br />

als »Trinkessig« sogar als Aperitif gereicht<br />

werden. Erzeugt wird auch er in Spanien.<br />

Und, passend zum aktuellen Wermut-<br />

Boom: Auch in Jerez hat das Produkt lange<br />

Tradition. Aus gereiftem Pedro-Ximénezund<br />

Oloroso-Sherry mit zahlreichen Kräutern<br />

macht Bodegas Fernando de Castilla<br />

seinen »Vermut«. Am besten auf Eis und<br />

mit einer Orangenscheibe – delicioso!<br />

<<br />

Fotos: Mauritius Images, beigestellt<br />

84 falstaff okt <strong>2020</strong>


DIE NEUE GENERATION 7000<br />

PERFEKTION NEU DEFINIERT<br />

WWW.MIELE.AT/GENERATION7000<br />

# LifeBeyondOrdinary


wein / PEDRO XIMÉNEZ<br />

BEST OF<br />

PEDRO XIMÉNEZ<br />

100<br />

96<br />

95<br />

PEREZ BARQUERO SOLARA<br />

FUNDACIONAL 1905<br />

Montilla-Moriles<br />

Undurchsichtiges Schwarz mit kaffeebraunen<br />

Reflexen. Mit etwas Luft<br />

öffnet sich ein Panoptikum von Edelhölzern,<br />

Gewürzen und dunklen Nougatschattierungen,<br />

unterlegt mit<br />

nussigen Dörrobstaromen. Am Gaumen<br />

fast ölige Konsistenz, enorme<br />

Süße paart sich mit balsamischen<br />

Aspekten, dank der Säurestruktur<br />

aber keineswegs monströs, sondern<br />

balanciert. Einzigartiger Süßwein.<br />

arvi.ch, ca. € 455,–<br />

GONZALEZ-BYASS<br />

NOÉ 30 AÑOS V.O.R.S<br />

Jerez de la Frontera<br />

Dunkles Mahagoni, tiefer Kern,<br />

Goldreflexe, zarte Grünreflexe.<br />

Dörrobstnuancen nach Feigen und<br />

Pflaumen, geröstete Haselnüsse,<br />

dunkler Nougat, kandierte Orangenzesten,<br />

frischer Kaffee, Edelholznuancen,<br />

zart nach Biskuit. Saftig,<br />

samtige Textur, Kakao und Nougat,<br />

Kräuter und Honig, feine Säurestruktur,<br />

perfekt integrierte Süße,<br />

schokoladig-nussiger Nachhall.<br />

belvini.de, € 68,19<br />

EMILIO LUSTAU<br />

SOLERA RESERVA SAN EMILIO<br />

Jerez de la Frontera<br />

Tiefbraunes Mahagoni, zarte Goldreflexe,<br />

grünlicher Touch. In der<br />

Nase feine Süße von gedörrten Feigen<br />

und Datteln, Rosinen, Nougat<br />

und süßen Gewürzen. Am Gaumen<br />

saftig, samtige Textur, pfeffriger<br />

Honigtouch, salzig unterlegtes<br />

Milchschokofinish, anhaltend, sehr<br />

eleganter, geschmeidiger Stil, toller<br />

Einstieg in die PX-Welt.<br />

vinexus.at<br />

€ 28,91<br />

97<br />

96<br />

94<br />

XIMÉNEZ-SPÍNOLA<br />

PEDRO XIMENÉZ MUY VIEJO<br />

Jerez de la Frontera<br />

Dunkles Mahagoni, Goldreflexe.<br />

Nuancen von Dörrfeigen, etwas<br />

Nougat und Mokka, zarte Kräuterwürze,<br />

kandierte Orangen. Saftig,<br />

hochelegant, seidig, Rosinenanklang,<br />

finessenreich und sehr lange<br />

anhaltend, ein großer Wein, ausgestattet<br />

mit ewiger Jugend und Harmonie,<br />

nussiger Touch im Rückgeschmack,<br />

tolle Kombination aus<br />

Komplexität und Finesse.<br />

kateandkon.com, € 52,–<br />

FERNANDO DE CASTILLA<br />

»SINGULAR« PEDRO XIMÉNEZ<br />

Jerez de la Frontera<br />

Sehr dunkles Braun, Mahagonireflexe,<br />

zarter Goldrand. Intensive Nuancen<br />

von Nougat und Dörrobst, Nüsse,<br />

kandierte Orangen, Anklänge von<br />

Datteln, Zigarrentabak. Stoffig,<br />

intensive Süße, feine Säurestruktur<br />

unterlegt, seidig, fast ölig in der<br />

Konsistenz, getrocknete Marillen im<br />

Abgang, bei aller Komplexität sehr<br />

finessenreich, Limettentouch im<br />

Nachhall, schokoladiger Nachhall.<br />

vinos.de, € 129,90 (0,375 l)<br />

DELGADO ZULETA PEDRO<br />

XIMÉNEZ MONTEAGUDO<br />

Sanlúcar de Barrameda<br />

Mittleres Mahagoni, breiter<br />

Ockerrand, Grünreflexe. Mit feiner<br />

Kräuterwürze unterlegte intensive<br />

Dörrobstanklänge, etwas Feigen<br />

und mit hellen schokoladigen Nuancen<br />

ausgestattet. Am Gaumen elegant,<br />

honigsüß und harmonisch,<br />

besitzt eine feine Holzwürze im<br />

Kern, mineralisch und lange<br />

anhaftend.<br />

sherryshop.de<br />

€ 12,90<br />

97<br />

96<br />

93<br />

ALVEAR PEDRO XIMÉNEZ<br />

»SOLERA 1830«<br />

Montilla-Moriles<br />

Tiefdunkles Schokoladebraun, opak<br />

mit feinen Orangerändern. Zunächst<br />

eine Mischung aus frisch geröstetem<br />

Kaffee, Honig, Edelhölzern, ein<br />

zarter Hauch von Politur, Nüssen,<br />

Bourbonvanille, ungemein facettenreich<br />

und intensiv. Am Gaumen<br />

ungemein dicht, komplex, besitzt<br />

eine enorme Süße, seidige Textur,<br />

geschmolzener Nougat im Abgang,<br />

bleibt lange haften, ein Elixier.<br />

vinos.de, € 79,90 (0,375 l)<br />

BODEGA TRADICIÓN PEDRO<br />

XIMÉNEZ VORS »30 YEARS«<br />

Jerez de la Frontera<br />

Tiefdunkles opakes Schokoladebraun<br />

mit feinen goldgrünen Rändern.<br />

Rauchig, ein Hauch von kalter<br />

Asche, Anklänge von Karamell und<br />

Nougat, Dörrpflaumen, dunkle<br />

Schokolade, zart blättrige Würze.<br />

Stoffig, am Gaumen ein Konzentrat,<br />

honigsüß und lange anhaftend, hinter<br />

der Zuckerwand versteckt sich<br />

eine erhebliche Säurestruktur, die<br />

dem Koloss Leben einhaucht.<br />

vinos.de, € 149,–<br />

VALDESPINO »EL CANDADO«<br />

PEDRO XIMÉNEZ<br />

Jerez de la Frontera<br />

Kräftiges Mahagoni, feine Ockerreflexe<br />

als Randaufhellung. Schokoladig<br />

unterlegte Nuancen von<br />

Rosinen und Dörrfeigen, feiner<br />

Honigtouch, ein Hauch von zedrigem<br />

Edelholz im Hintergrund. Komplex,<br />

feinwürzige Nuancen, süß und elegant<br />

strukturiert, angenehme Süße<br />

nach Nougat und Feigen im Finale,<br />

zeigt eine gute Länge.<br />

weinco.at<br />

€ 13,95<br />

Fotos: beigestellt<br />

86 falstaff okt <strong>2020</strong>


DOMAINE PÖTTELSDORF<br />

Kellermeister Rainer<br />

Kurz hat die 40-jährige<br />

Entwicklung des<br />

»Fass 2« miterlebt.<br />

40 JAHRE STARKE MARKE<br />

BLAUFRÄNKISCH FASS 2<br />

Es war einmal in der traditionsreichen burgenländischen Rotweingemeinde Pöttelsdorf, da<br />

hatten schlaue Winzer eine gute Idee: Ihr bester Rotwein, Blaufränkisch aus dem großen<br />

Holzfass, sollte einen eigenen Namen bekommen und als Besonderheit angepriesen werden.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Roland Schuller, beigestellt<br />

So oder so ähnlich beginnen<br />

normalerweise Märchen. In<br />

Pöttelsdorf kam es zu einem<br />

zukunftsweisenden Vorhaben im<br />

Jahr 1980, zu einer Zeit, als Wein in<br />

<strong>Österreich</strong> hauptsächlich in Liter- und<br />

Dopplerflaschen gefüllt und die Unterscheidung<br />

der Weintrinker im Wesentlichen<br />

zwischen »Rot« und »Weiß« getroffen<br />

wurde.<br />

DAS BESTE WIRD ZUR MARKE<br />

Die findigen Pöttelsdorfer, heute als<br />

Domaine Pöttelsdorf bekannt, lagerten<br />

ihren besten Blaufränkisch schon damals<br />

für mindestens 18 Monate im großen<br />

Holzfass, dem »Fass 2«, und so war es<br />

naheliegend, den besten Wein des Hauses<br />

auch »Fass 2« zu nennen. Eine legendäre<br />

Marke war geboren und der Grundstein<br />

für eine lange Erfolgsgeschichte gelegt.<br />

Einer, der die 40 Jahre Markenentwicklung<br />

des »Fass 2« mitgelebt hat, Kellermeister<br />

Rainer Kurz, erinnert sich: »Damals wie<br />

heute ist ›Fass 2‹ ein hochwertiger, reinsortiger<br />

Blaufränkisch. Die Vinifizierung hat<br />

sich über die Jahre an das Trinkverhalten<br />

und den Geschmack der Konsumenten<br />

etwas angepasst, ein sortentypischer Blaufränkisch<br />

für echte Rotweintrinker ist er<br />

aber geblieben.«<br />

ZUM JUBILÄUM<br />

IM NEUEN GEWAND<br />

Im Laufe der Jahre hat sich auch das<br />

Erscheinungsbild des »Fass 2« verändert.<br />

Zum 40er ist er optisch jünger geworden.<br />

Das freche, leuchtende Gelb und die moderne<br />

Typografie spiegeln auch die Veränderung<br />

in der Weinbereitung wider: Noch<br />

dichter und runder ist die moderne Version<br />

des Klassikers. Zwar ist »Fass 2« heute nicht<br />

mehr der Top-Wein der Domaine Pöttelsdorf<br />

Familymade – zu viel hat sich in 40<br />

Jahren auch im Winzerbetrieb verändert –,<br />

für viele ist ihr Lieblingswein aber noch<br />

immer der Inbegriff des Blaufränkisch aus<br />

der DAC-Region Rosalia.<br />

Peter Moser hat ihn bereits verkostet und<br />

charakterisiert den Jubiläums-»Fass 2« wie<br />

folgt: »Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Feine Kräuterwürze,<br />

Nuancen von schwarzen Kirschen<br />

und Brombeerkonfit, kandierte Orangenzesten<br />

unterlegt. Saftig, kräftig, süße<br />

Zwetschgenfrucht, integrierte Tannine, feiner<br />

Nougat im Abgang, mineralisch, bleibt<br />

haften, ein vielseitiger Speisenbegleiter«,<br />

und verleiht ihm 90 von 100 Punkten.<br />

»Fass 2« steht seit jeher für ein hervorragendes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis und ist<br />

auch im Lebensmittelhandel (Merkur und<br />

ADEG) erhältlich.<br />

INFO<br />

Domaine Pöttelsdorf Familymade<br />

Kellerweg 15, 7023 Pöttelsdorf<br />

T: +43 2626 5200<br />

domaine-poettelsdorf.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 87


spirits / RUM<br />

Rum schmeckt<br />

nicht nur zur<br />

Zigarre. Unter<br />

Experten ist längst<br />

klar: Rum wird<br />

ganz allgemein<br />

unterschätzt.<br />

Foto: Shutterstock<br />

88 falstaff okt <strong>2020</strong>


RUM<br />

ZWISCHEN<br />

PIR ATENSCHNAPS<br />

UND EDELSPIRITUOSE<br />

Das Piraten-Flair beim Rum ist echt: Vorschriften liebten die<br />

karibischen Freigeister bisher nicht. Doch nicht nur europäische<br />

Länder machen nun Druck im Zuckerrohrfeld, sondern auch<br />

die produzierenden Inselnationen selbst.<br />

TEXT ROLAND GRAF<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

89


spirits / RUM<br />

Die Grundlage jeden Rums ist das<br />

Zuckerrohr. Die grasartigen Halme<br />

wachsen innerhalb eines Jahres<br />

bis zu vier Meter in die Höhe.<br />

Fotos: Shutterstock, Caleb Krivoshey<br />

90 falstaff okt <strong>2020</strong>


Z<br />

wei Kostproben benötigt Christian<br />

Seidl, dann hat sich die<br />

Tischgesellschaft im Rumzentrum<br />

in Baden geteilt: Während<br />

für viele eine süße Schoko-<br />

Vanille-Note einfach zur Rum-Kategorie<br />

gehört, schätzen andere die würzige Komplexität<br />

trockener Zuckerrohrbrände. Der<br />

Spezialhändler, der auch <strong>Österreich</strong>s Rumfestival<br />

ausrichtet, stellt daher immer trockene<br />

und süße Destillate in sein Kost-Portfolio.<br />

Die Crux liegt dabei im nachträglichen<br />

Süßen in den Erzeugerländern. Denn<br />

ein reiner Edelbrand ist nie süß, Zucker<br />

kann nicht destilliert, sondern der Spirituose<br />

nur nachträglich zugesetzt werden. Ein<br />

österreichischer Marillen-Edelbrand beispielsweise<br />

dürfte nie nach der Destillation<br />

verändert werden. Doch in den mittel- und<br />

südamerikanischen Ländern sieht man derlei<br />

entspannter. Schließlich füge man dem<br />

Zuckerrohrbrand beim nachträglichen<br />

Süßen ja nur den Ausgangsstoff hinzu.<br />

Die süße Welt der karibischen Zucker-<br />

Anarchisten hat allerdings schon länger ein<br />

Ablaufdatum: Mit dem 25. Mai 2021 tritt<br />

die neue Spirituosenverordnung der EU in<br />

Kraft. Doch zu einem generellen Verbot des<br />

Aufzuckerns – bzw. der verpflichtenden<br />

Deklaration davon – konnte sich Brüssel<br />

nicht durchringen. Der gefundene Kompromiss<br />

ist für den Rum-Genießer schwierig:<br />

»Das Fertigerzeugnis darf […] nicht mehr<br />

als 20 Gramm süßende Erzeugnisse je Liter<br />

[…] enthalten«, lautet der neue Grenzwert.<br />

Und umgekehrt ist es Brennern auch nicht<br />

gestattet, ihre Erzeugnisse als »zuckerfrei«<br />

auszuweisen, auch wenn sie es denn sind.<br />

Einer der wortmächtigsten Kämpfer<br />

gegen diese halbgare Lösung stammt von<br />

der Insel Barbados, die sich als »Mutterland<br />

des Rums« versteht. Denn hier soll<br />

das Wort »rumbullion«, das bis dahin für<br />

Aufruhr oder Tumult stand, ab 1650 als<br />

Bezeichnung für den Zuckerrohrbrand verwendet<br />

worden sein. Heute spricht der<br />

Eigentümer der Foursquare Rum Distillery,<br />

Richard Seale, für viele kleinere Brenner,<br />

wenn er sagt: »Die ältesten und angesehensten<br />

Rum-Erzeuger der Karibik süßen<br />

ihre Brände nicht.« Mit dem Gründungsdatum<br />

1703 kann sich auch Mount Gay auf<br />

derselben Insel als solcher betrachten – und<br />

auch die Mutterfirma Rémy Cointreau hätte<br />

sich mehr Transparenz gewünscht: »Ich<br />

In der legendären Bar<br />

»El Floridita« auf<br />

Kuba kehrte schon<br />

Ernest Hemingway<br />

gerne ein. Rum fließt<br />

hier in Strömen.<br />

RHUM AGRICOLE«<br />

WIRD AUF DEN<br />

FRANZÖSISCHEN<br />

ANTILLEN AUS DEM<br />

VERGORENEN SAFT<br />

DES ZUCKERROHRS<br />

HERGESTELLT.<br />

halte das für eine verpasste Gelegenheit, bei<br />

der die EU eine eigene Klasse für Rum mit<br />

zugesetztem Zucker schaffen hätte können«,<br />

meint dazu Geschäftsführer Raphaël<br />

Grisoni.<br />

SPIRITUOSE MIT VIELEN<br />

GESICHTERN<br />

Klare Regeln haben es beim Rum alleine<br />

schon der unterschiedlichen Produktionsphilosophien<br />

wegen schwer. Es ist nach wie<br />

vor das koloniale Erbe der Karibik, das hier<br />

nachwirkt. Einerseits existiert der Pot-Still-<br />

Rum mit einer Altersangabe à la schottischem<br />

Single Malt, auch als »englischer<br />

Stil« bezeichnet. Dann gibt es den Rhum<br />

agricole«, der aus vergorenem Zucker-<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

91


spirits / RUM<br />

RUM GIBT ES VON<br />

VANILLIG-SÜSS BIS<br />

WÜRZIG-KOMPLEX. DIE<br />

CHARAKTERISTIKEN<br />

SIND VIELFÄLTIG –<br />

GENAUSO WIE DIE<br />

KONSUMVORLIEBEN.<br />

Die Karibikinsel Barbados ist die Heimat großer<br />

Wälder genauso wie von exzellentem Rum.<br />

Echte Aficionados trinken ihn pur.<br />

<<br />

rohrsaft<br />

statt aus<br />

Melasse insbesondere<br />

auf den<br />

Französischen Antillen<br />

hergestellt wird. Der »französische<br />

Stil« genießt rechtlich den Schutz<br />

als europäisches Erzeugnis. Der dritte im<br />

Bunde ist der nach aufwendigen Blendings<br />

aus leichten und kräftigen Rume mit einem<br />

Durchschnittsalter versehene »spanische<br />

Stil«.<br />

Dass diese babylonische Verwirrung der<br />

angestrebten Premisierung des Rums – der<br />

bis heute unter Spirituosen-Sammlern als<br />

unterbewertet gilt – schadet, erkennen<br />

immer mehr Erzeugerländer. Jamaica etwa<br />

hat vor vier Jahren eine geografische Herkunftsbezeichnung<br />

definiert, die sich an der<br />

Whisky-Praxis orientiert – der jüngste Rum<br />

in der Flasche<br />

de finiert die Altersangabe.<br />

Federführend<br />

war dabei Camparis Rum-<br />

Tochter, die mit Appleton Estate<br />

und Wray & Nephew zwei der sechs<br />

Insel-Brennereien führt. Clement »Jimmy«<br />

Lawrence sieht in der Regelung, die auch<br />

Zucker-Zugabe nach der Destillation<br />

verbietet, »ein Schlüsselelement, um von<br />

Verletzungen unserer begehrten Produkte<br />

abzuhalten«. Als Vorsitzender der West<br />

Indies Rum and Spirits Producers’ Association<br />

und Vertreter von Wray & Nephew<br />

betrachtet er die Herkunftsbezeichnung als<br />

Schritt zum Premium-Rum und weiter zu<br />

ökonomischem Wachstum für die Karibik.<br />

Interessante Einblicke in das Verständnis<br />

des Rum-Reifungsprozesses gewährt auch<br />

die seit 2013 gültige kubanische Regelung.<br />

Für Insel-Rume wie Havana Club oder<br />

Santiago de Cuba sind nicht nur zwei Jahre<br />

Mindestreife vorgeschrieben; die staatliche<br />

Cuba Ron will auch bewusst leichte Rume<br />

– 41 Volumenprozent Alkohol sind das<br />

gesetzliche Maximum, das nur für Spezialitäten<br />

wie Havana Clubs »Selección de<br />

Maestros« (45 Volumenprozent) nicht gilt.<br />

Und wenn die Temperatur auf Kuba einmal<br />

unter 15 Grad Celsius fällt, »darf diese<br />

Zeitspanne nicht für die Berechnung des<br />

tatsächlichen Reife-Alters berücksichtigt<br />

werden«.<br />

MAXIME HERKUNFT<br />

Während auf der Zuckerinsel die Verwendung<br />

kubanischer Melasse für die Destillation<br />

festgeschrieben ist, geht die Definition<br />

des »Ron de Guatemala« einen Schritt weiter.<br />

Für diese seit 2012 von der EU rati-<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock<br />

92 falstaff okt <strong>2020</strong>


The consistency of<br />

our whisky is in the<br />

rhythm of his work.<br />

Dennis Mc Bain, coppersMith at<br />

the Balvenie for 55 years.<br />

The impressive copper stills give The Balvenie its<br />

distinctive character. Every repair and replacement<br />

needs to replicate the handcrafted originals from<br />

over a century ago. That’s why it takes his age-old<br />

skill passed down by hand, to maintain the honeyed<br />

character of the whisky.<br />

handcrafted at the balvenie


spirits / RUM<br />

Rum-Cocktails<br />

zum Nachmixen unter<br />

falstaff.com/rum-cocktails<br />

In großen Hallen<br />

lagert der Rum für<br />

Havana Club bei<br />

Santa Cruz auf Kuba.<br />

Rum gibt es in vielen Farbnuancen. Die Goldund<br />

Brauntöne kommen vom Holz der Fässer.<br />

KLARE REGELN<br />

HABEN ES BEIM<br />

RUM BESONDERS<br />

SCHWER. DOCH VIELE<br />

LÄNDER HABEN<br />

ERKANNT, DASS ES<br />

DIESE BRAUCHT.<br />

<<br />

fizierte Herkunftsbezeichnung<br />

darf nur Zuckerrohrsaft<br />

aus den beiden südlichen Provinzen<br />

Retalhuleu und Suchitepéquez<br />

verwendet werden. Die<br />

Reifung muss verpflichtend in der<br />

Stadt Quetzaltenango und somit auf<br />

über 2300 Metern über Meer erfolgen.<br />

Auch die Verwendung des sugar cane<br />

honey, den hierzulande vor allem Rume<br />

von Zacapa bekannt gemacht haben, wird<br />

in der Norm präzisiert – gepresstem Rohr-<br />

Saft, der nicht älter als drei Tage sein darf,<br />

wird das Wasser entzogen, um mehr Aroma<br />

zu gewinnen. Lediglich drei Prozent der<br />

globalen Rum-Erzeugung basieren auf diesem<br />

Verfahren, das eine Art Beerenauslese<br />

des Zuckerrohrs darstellt.<br />

Vorbild all dieser Herkunftsbezeichnungen<br />

ist die 25 Jahre alte Rum-AOC<br />

(»Appellation d’Origine Contrôlée«) der<br />

Französischen Antillen. Sie regelt das<br />

Rohmaterial detailliert, bis hin zu Sorten<br />

und Erntezeiten des Zuckerrohrs und fixen<br />

Destillier-Perioden. Doch das französische<br />

Übersee-Département befindet sich wie<br />

Kuba und die Dominikanische Republik in<br />

der bequemen Lage, genug Zucker für die<br />

Destillerien zu erzeugen. In anderen Rum<br />

Nations wird bereits der Rohstoff importiert.<br />

Oder man streitet – wie gegenwärtig<br />

auf Barbados – darüber, was authentischen<br />

Rum überhaupt ausmacht. Drei Brennereien<br />

beharren auf der Reifung auf der Insel,<br />

die vierte verweist auf das historisch nachweisbare<br />

Lagern der Fässer in Europa.<br />

Einmal mehr erhebt Foursquare-Brenner<br />

Richard Seale seine warnende Stimme:<br />

»Wenn du heute bei den Standards Kompromisse<br />

machst, können daraus in Zukunft<br />

andere ihre Vorteile ziehen.« Und das soll in<br />

jedem Fall verhindert werden …<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

94 falstaff okt <strong>2020</strong>


Charly & Irene Schillinger<br />

Swing Kitchen<br />

Unser Land<br />

braucht<br />

UnternehmerInnen,<br />

die an sich<br />

glauben.<br />

#glaubandich<br />

erstebank.at<br />

sparkasse.at


spirits / RUM<br />

BEST OF<br />

RUM<br />

100<br />

95<br />

93<br />

APPLETON ESTATE<br />

30 YEARS OLD<br />

43 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Schoko-Nuss-Explosion in der<br />

Nase, dazu Noten von Kokos<br />

und getrocknetem Steinobst.<br />

Viel schichtig, fruchtig und weich<br />

am Gaumen, tabakige Anklänge,<br />

Toffeenoten und eine feinherbe<br />

Holznote, die sich bis in den<br />

nicht enden wollenden Abgang<br />

fortsetzt.<br />

Vertrieb: Diageo, diageo.com<br />

weisshaus.at, € 439,90<br />

LA CRUZ<br />

18 YO<br />

40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Unglaublich komplex und vielfältig<br />

in der Nase. Sehr weich wechseln<br />

sich Marzipan, Karamell, Vanille<br />

und Mango engmaschig ab.<br />

Analog am Gaumen mit feiner<br />

Sherryaromatik im langen<br />

Abgang.<br />

Vertrieb: bevanda.cc<br />

whisky-purbach.at<br />

€ 49,–<br />

HAVANA CLUB AÑEJO<br />

15 AÑOS<br />

40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Ein Vielzahl getrockneter tropischer<br />

Früchte, dazu dunkle Schokolade<br />

und schwere Süße ergeben eine<br />

komplexe Nase. Der Geschmack ist<br />

analog zum Duft, gut verwoben und<br />

mit Lebkuchengewürzen gespickt.<br />

Gute Länge.<br />

Vertrieb: Pernod Ricard Austria<br />

pernod-ricard.com<br />

weisshaus.at<br />

€ 139,90<br />

97<br />

94<br />

92<br />

ZACAPA RESERVA<br />

LIMITADA 2019<br />

45 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Mittleres Goldbraun. In der Nase<br />

intensiv würzig mit Noten von<br />

Vanille und Zedernholz, dazu Nuancen<br />

von Karamell, Nüssen und eingemachten<br />

Früchten. Am Gaumen<br />

vollmundig und angenehm süßlich<br />

mit Nuancen von Zitrus und Kräutern.<br />

Langer Nachhall mit süßlichen<br />

und würzigen Noten.<br />

Vertrieb: Diageo, diageo.com<br />

weinquelle.com, € 88,50<br />

LA CRUZ<br />

21 YO<br />

40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Trockene Sherrynoten mit gut<br />

integriertem tabakartigem Holz<br />

ergeben eine komplexe Nase.<br />

Weich und ausbalanciert ist<br />

die Gaumenstruktur, das Finish<br />

hat würzige Höhepunkte.<br />

Vertrieb: bevanda.cc<br />

whisky-purbach.at<br />

€ 59,–<br />

RUOTKER’S RON<br />

JOHAN »STRONG RUM«<br />

55 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Datteln, Bananen und andere reife<br />

Tropenfrüchte tummeln sich in der<br />

reichhaltigen Nase. Im Mund kommen<br />

feinwürzige Vanille und ein<br />

Hauch von Kokos dazu. Das Holz<br />

ist gut integriert. Der kräftige<br />

Alkohol gut eingebunden.<br />

shop.goelles.at<br />

€ 54,90<br />

96<br />

94<br />

92<br />

DIPLOMATICO<br />

SINGLE VINTAGE 2005<br />

43 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Im Duft Macadamianuss, Rosinen,<br />

gereiftes Holz und feiner Tabak.<br />

Große Komplexität ergibt sich am<br />

Gaumen, Walnuss, Kakao und<br />

Trockenpflaumen sind mit<br />

subtiler Würze hinterlegt.<br />

Toplänge im Nachklang.<br />

Vertrieb: Morandell<br />

morandell.com<br />

vinorama.at<br />

€ 97,11<br />

HAVANA CLUB<br />

SELECCIÓN DE MAESTROS<br />

45 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Der stramme Geruch umfasst<br />

neben Süßholz und Bitterschokolade<br />

auch Pfefferwürze und den Eindruck<br />

eines frisch entzündeten<br />

Streichholzes. Am Gaumen leichte<br />

Süße und kräftige Würze, die bis ins<br />

lange Finish anhält.<br />

Vertrieb: Pernod Ricard Austria<br />

pernod-ricard.com<br />

weisshaus.at<br />

€ 49,90<br />

DIPLOMATICO<br />

RESERVA EXCLUSIVA 12 YO<br />

40 Vol.-%, 0,7-l-Flasche<br />

Tiefe Süße von exotischen Früchten,<br />

reifen Bananen und Datteln,<br />

unterlegt von Marzipan und Edelkakao.<br />

Zum Gaumen dicht und<br />

weich, Anklänge von Sherryfässern,<br />

Vanillemark und runder<br />

Schoko ladensüße. Bleibt lange<br />

im Nachhall.<br />

Vertrieb: Morandell<br />

morandell.com<br />

vinorama.at, € 41,58<br />

Fotos: beigestellt<br />

96 falstaff okt <strong>2020</strong>


PAGO<br />

Otto Raimitz bietet<br />

seinen Kunden ein<br />

Erlebnis zwischwen<br />

Moderne und Tradition.<br />

KREATIVITÄT<br />

IN DER GASTRO<br />

Otto Raimitz ist das, was man gemeinhin als »Vollblutgastronom«<br />

bezeichnet. In seinen Lokalen merkt man, dass er<br />

sein Herzblut investiert hat, um seinen Kunden ein modernes<br />

und doch traditionelles Gastronomieerlebnis zu bieten.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

FALSTAFF Herr Raimitz, Ihnen wurde die<br />

Gastronomie quasi in die Wiege gelegt. Würden<br />

Sie diesen Weg auch anderen empfehlen?<br />

OTTO RAIMITZ Mein Ururgroßvater hatte<br />

schon 1820 eine Café-Konditorei in Krems.<br />

Es war nie zwingend für mich, aber wenn<br />

man mit sieben Jahren schon mit einer Kochhaube<br />

fotografiert wird, liegt es nahe, dass<br />

man dabei bleibt. Ich glaube, dass der Weg in<br />

die Gastronomie ein sehr guter ist und es in<br />

diesem Bereich tolle Jobs gibt. Unsere Betriebe<br />

sind immerhin 15 Jahre alt, und wir<br />

konnten in dieser Zeit gastronomisch einiges<br />

auf die Beine stellen.<br />

FALSTAFF Trotz diesem herausfordernden<br />

Corona-Jahr eröffnen Sie heuer bereits Ihr<br />

viertes Lokal. Wie schaffen Sie es, gegen den<br />

Strom zu schwimmen?<br />

OTTO RAIMITZ Wir sind am Puls der Zeit.<br />

Wir bieten den Leuten eine Wohnzimmeratmosphäre,<br />

sie erleben ein sogenanntes<br />

Change-Konzept, das vom Frühstück über<br />

Mittagessen und Nachmittagskaffee mit<br />

unseren Mehlspeisen bis hin zum Abendessen<br />

à la carte reicht. Mit dieser Abwechslung<br />

heben wir uns ab.<br />

FALSTAFF Viele Ihrer Häuser tragen das<br />

Wort »Spiel« im Namen. Was hat es damit<br />

auf sich?<br />

OTTO RAIMITZ Wenn ich meine Lokale neu<br />

eröffne, dann finden Sie mich dort auf den<br />

Plätzen und ich beobachte alles, was passiert.<br />

Ich spüre die Kraft des Platzes. Und vom<br />

»Wellen.Spiel« sieht man die wunderbare<br />

Wachau hinauf. Die ganze Donau hat geglänzt,<br />

die Wellen haben in der Sonne gespielt,<br />

und ich dachte: »Wellen.Spiel.«<br />

Das war das erste Spiel von mir, und »Genuss.Spiel«<br />

sowie »Schau.Spiel« folgten.<br />

FALSTAFF Das Motto von PAGO lautet<br />

»Liebe das Leben«. Wann erleben Sie besonders<br />

intensive Momente und können das<br />

Leben genießen?<br />

OTTO RAIMITZ Am Anfang war es nicht immer<br />

einfach und ein steiniger Weg. Existenzielle<br />

Ängste plagen einen im Hintergrund.<br />

Aber: Wenn ich heute in meine Betriebe<br />

komme, sehe ich, dass es überall gesteckt<br />

voll ist, die Leute genießen das Produkt und<br />

wollen es sich leisten! Das sind die Momente,<br />

die ich genießen kann.<br />

FALSTAFF Welches ist Ihr Lieblings-PAGO?<br />

OTTO RAIMITZ Das Marillen-PAGO – und<br />

zwar mit Abstand! Erstens habe ich es schon<br />

in meiner Kindheit getrunken, zweitens ist<br />

Marille und Wachau wie Wachau und Grüner<br />

Veltliner, das gehört einfach zusammen.<br />

Ich liebe PAGO Marille, weil es ein Fruchtsaft<br />

ist, der auch nach Marille schmeckt.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

pago.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 97


Chefredakteur<br />

MARTIN<br />

KUBESCH<br />

GOURMET<br />

10 JAHRE WALDBIER<br />

EICHEN-BIER AUS<br />

DEM BARRIQUE<br />

Die genussvolle Verbindung von<br />

Gerstensaft und edlem Holz aus<br />

heimischen Forsten fängt seit mittlerweile<br />

zehn Jahren das jeweilige »Waldbier<br />

des Jahres« gekonnt ein. Als Jubiläums-<br />

Edition <strong>2020</strong> wurde jetzt das »Waldbier<br />

Eiche« präsentiert. Ausgebaut wurde das<br />

Jubiläumsbier von Braumeister Axel Kiesbye<br />

in eigens produzierten Eichenholzfässern,<br />

die aus einer 200-jährigen Traubeneiche<br />

der Bundesforste aus dem Wienerwald<br />

stammen. Die intensiven Aromen des<br />

Eichenholzes verleihen dem »Waldbier«<br />

eine besondere, an Bourbon, Rum und<br />

Marille erinnernde Note. Und um ein Zeichen<br />

für den Klimaschutz zu setzen, geht<br />

pro verkaufter Flasche »Waldbier« ein Euro<br />

an ein Wiederaufforstungsprojekt im Waldviertel.<br />

waldbier.com<br />

40 JAHRE – »OSWALD & KALB« FEIERT JUBILÄUM<br />

Seit vier Jahrzehnten ist das »Oswald &<br />

Kalb« in der Wiener City ein kreatives Kraftzentrum.<br />

Die Gaststätte steht am Anfang<br />

der Wiener Beisl-Revolution, viele Künstler,<br />

Literaten und Vordenker zählten und zählen<br />

zum Stammpublikum. Hier wurden Debatten<br />

geführt, ausschweifend gefeiert und<br />

kühne Ideen geschmiedet, am Stammtisch<br />

im hintersten Raum versammelte sich<br />

regelmäßig ein Who’s who der (geistigen)<br />

Elite von Wien. So auch am 29. März 1986:<br />

Popstar Falco saß beim Abendessen, als<br />

die Nachricht eintraf, »Rock me Amadeus«<br />

habe die Spitze der US-Charts erklommen.<br />

Freude rundum, doch der Künstler resignierte:<br />

»Des schoff i nie wieder, jetzt is’ aus.«<br />

98 falstaff okt <strong>2020</strong><br />

Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums gestaltete<br />

nun Christian Ludwig Attersee, selbst<br />

Stammgast der ersten Stunde, eine Ausstellung<br />

mit seinen Werken – ganz nach<br />

dem Motto des Gasthauses: »Kulinarisches<br />

und Geistiges müssen im Einklang stehen.«<br />

oswaldundkalb.at<br />

»Oswald & Kalb«-Patron Stefan<br />

Sares (l.), der das Lokal seit<br />

mehr als 20 Jahren führt, an<br />

der Bar der Beisl-Legende.


NOTIZEN<br />

ZUWACHS BEI BIO-LEBENSMITTELN WEGEN CORONA<br />

Corona macht sensibler,<br />

was die Qualität von<br />

Lebensmitteln betrifft.<br />

Laut Agrarmarkt Austria<br />

ist die gekaufte Menge an<br />

frischen Bio-Lebensmitteln<br />

(exkl. Brot & Gebäck)<br />

im 1. Halbjahr <strong>2020</strong> um<br />

14,4 Prozent gegenüber<br />

dem Vergleichszeitraum<br />

2019 gestiegen. Im Juni<br />

<strong>2020</strong> lag der Bio-Anteil<br />

mit zehn Prozent erstmals<br />

im zweistelligen<br />

Bereich. ama.at<br />

KEINE PAUSE FÜR GORDON RAMSAY<br />

Der schottische Koch, Gastronom (weltweit<br />

39 Lokale) und TV-Star (u. a. »Hell's<br />

Kitchen«) befindet sich weiter auf<br />

Expansionskurs. Bis 2025 möchte er 50<br />

weitere Restaurants in Großbritannien<br />

und 200 in Asien eröffnen. Aktuell sind<br />

Ramsays Restaurants mit insgesamt<br />

sieben Michelin-Sternen ausgezeichnet.<br />

gordonramsayrestaurants.com<br />

Fotos: Gabriele Koch, Shutterstock, beigestellt<br />

NEUER »CELEBRITY-GIN« VON SNOOP DOGG<br />

Wer gedacht hat, der große Gin-Hype gehe langsam seinem<br />

Ende entgegen, wird nun von Rap-Legende und<br />

Gelegenheitsschauspieler Snoop Dogg eines Besseren<br />

belehrt. Der Kalifornier, der 1994 mit dem Song »Gin &<br />

Juice« einen seiner erfolgreichsten Tracks ablieferte,<br />

kreierte gemeinsam mit dem Spirituosen-Experten Keenan<br />

Towns seinen »Indoggo Gin«, der Ende des Jahres<br />

zunächst an der US-Westküste gelauncht werden soll.<br />

Wann der Snoop-Dogg-Gin auch in Europa erhältlich sein<br />

wird, ist noch unklar, aber einen Mix-Vorschlag liefert der<br />

Künstler bereits jetzt: 60 ml Gin, 60 ml Ananassaft, mit<br />

Soda auffüllen und mit Erdbeer-Schnitzen garnieren.<br />

Passender Name der Köstlichkeit: »The Laidback«.<br />

reservebar.com/products/indoggo-gin<br />

LUXUS-BILLA ERÖFFNET<br />

AM MICHAELERPLATZ<br />

In den historischen Räumlichkeiten des ehemaligen<br />

Literaten-Cafés »Griensteidl» (1847–1897 und<br />

dann von 1990–2017) im Palais Herberstein am<br />

Michaeler platz in der Wiener City eröffnete nun eine<br />

Flagshipstore-Filiale der Supermarktkette Billa. Mit<br />

Design-Zitaten wie Holzvertäfelungen, Mosaiken<br />

und einer geschwungenen Treppe soll an die große<br />

Vergangenheit der Immobilie erinnert werden.<br />

billa.at<br />

VIELE VEGANE VORURTEILE<br />

Der Kaugummi-Hersteller Chewsy Gum<br />

hat erhoben, welche die häufigsten Vorurteile<br />

über Veganer sind: 77 Prozent denken,<br />

ein veganer Lebensstil trage nichts<br />

zur Verbesserung der Verhältnisse auf der<br />

Erde bei; 72 Prozent sagen, vegan zu leben<br />

sei teuer. Und 68 Prozent meinen, Veganer<br />

dürfen kein Brot essen. chewsygum.com<br />

KEINE NEWS MEHR<br />

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Mit dem <strong>Falstaff</strong>-Newsletter sind Wein-<br />

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Die <strong>Falstaff</strong>-Online-Redaktion versorgt<br />

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und Informationen aus den Bereichen<br />

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es attraktive Gewinnspiele mit<br />

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okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

99


gourmet / WILDBRET<br />

Auf der Pirsch:<br />

Das traditionelle Bild<br />

der Jägerschaft trifft<br />

heute auf moderne<br />

und bewusstere<br />

Konsumgewohnheiten.<br />

Foto: Shutterstock<br />

100 falstaff okt <strong>2020</strong>


WILDBRET:<br />

BELIEBT<br />

WIE NIE<br />

Die covidbedingte Schließung der Gastronomie und deren Folgen<br />

haben dafür gesorgt, dass Wildbret derzeit so günstig ist wie nie.<br />

Doch Direktvermarkter wissen: Das gesunde Fleisch von Hirsch,<br />

Reh und Wildschwein ist bei bewussten Konsumenten beliebter<br />

denn je – und dürfte wohl schon bald in Gold aufgewogen werden.<br />

TEXT THOMAS WEBER<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

101


gourmet / WILDBRET<br />

Nun ist <strong>2020</strong> alles andere als ein normales<br />

Jahr. Das Coronavirus versetzte auch unser<br />

aller Essverhalten in einen Ausnahmezustand.<br />

Wirtshäuser blieben geschlossen. Viele<br />

Menschen hatten oder nahmen sich erstmals<br />

Zeit zu kochen. »Die Pandemie hat<br />

uns Bestellungen in einer Menge gebracht,<br />

die wir sonst nur von Weihnachten kannten«,<br />

sagt Erich Hofer. »Und dieser Trend<br />

hält bis heute an.« Dass die beiden Herzblut<br />

und Hirnschmalz in ihren Wildbrethandel<br />

gesteckt und viel Zeit und Geld in<br />

ihre Website »Fair Hunt« investiert haben,<br />

machte sich in der Krise bezahlt. Portionierte<br />

Rehschnitzel und Bratenstücke, vakuumierter<br />

Hirschschlögel und Wildschweinschopf<br />

gingen weg wie die warmen Wildschweinleberkässemmeln,<br />

mit denen die<br />

»Fair Hunt«-Brüder sonst alljährlich am –<br />

heuer abgesagten – Waldviertel-Fest vor<br />

dem Wiener Rathaus für Furore sorgen.<br />

Vor Weihnachten müsste das<br />

Reh fünf Rücken haben«,<br />

sagt Erich Hofer. Im Spätherbst<br />

und gegen Winter hin<br />

wird besonders gern Wild<br />

gegessen. Das hat Tradition. Entsprechend<br />

groß ist die Nachfrage. Dann steht Wild im<br />

Wirtshaus auf der Karte und wird auch zu<br />

Hause gern zubereitet. Und Erich Hofer<br />

und sein Bruder Kurt kommen kaum mit<br />

dem Liefern nach. Das ist schon seit Jahren<br />

so. Das Bewusstsein für Regionalität, das<br />

Auskosten der urtümlichen Waldviertler<br />

Kulturlandschaft, wo die beiden das Wild<br />

mit ausschließlich bleifreier Munition erlegen,<br />

die Wertschätzung für das Wissen um<br />

die Herkunft der Lebensmittel: All das hat<br />

die Nachfrage nach Fleisch von Reh, Hirsch<br />

und Wildschwein erhöht.<br />

WÄHREND DIREKT­<br />

VERMARKTER<br />

VON WILDBRET<br />

GOLDENE ZEITEN<br />

ERLEBEN, BRACH DAS<br />

GESCHÄFT MIT DER<br />

GASTRONOMIE IM<br />

LOCKDOWN WEG.<br />

Wild-Rezepte<br />

zum Nachkochen unter<br />

falstaff.com/wild-rezepttipps<br />

Die Preisunterschiede,<br />

etwa bei Hirschfleisch,<br />

sind innerhalb<br />

Europas beträchtlich.<br />

DIREKTVERMARKTER BOOMEN<br />

Doch während <strong>2020</strong> den einen ein ganzes<br />

Jahr Weihnachten bescherte, standen andere<br />

durch den Lockdown über Nacht vor dem<br />

Nichts. »Unsere Firma war tot, alle in Kurzarbeit,<br />

ohne staatliche Hilfe: Halleluja!«,<br />

denkt Mischa Hofer mit Schaudern zurück.<br />

Er ist nicht verwandt mit den anderen beiden<br />

Hofers und betreibt von Lützelflüh aus<br />

einen der großen Schweizer Wildvermarktungsbetriebe.<br />

95 Prozent gehen in die<br />

Gastronomie, lediglich fünf Prozent liefert<br />

er an Endkunden – unter anderem über ein<br />

Fleisch-Abo, den »Platzhirsch-Club«, den<br />

er nun langsam ausbaut. Doch Mischa<br />

Hofer ist zuversichtlich; auch weil die Restaurants<br />

wieder offen sind. »Ich denke, wir<br />

werden aufs Jahr umgelegt insgesamt nicht<br />

viel weniger Wild verkaufen als im Vorjahr.«<br />

Wildbret trifft den Nerv der Zeit und<br />

deckt die Bedürfnisse einer auf Genuss,<br />

Tierwohl und nachhaltige lokale Kreisläufe<br />

bedachten Klientel. Deswegen sei es auch<br />

für ihn, als Zwischenhändler, zusehends<br />

schwieriger, überhaupt an Fleisch zu gelangen.<br />

»Immer mehr Gastronomen möchten<br />

Schweizer Wild, und die Reviere haben den<br />

Braten gerochen. Sie vermarkten direkt zum<br />

Endkunden oder an die Gastronomie. Seit<br />

drei Jahren müssen wir regelrecht um unser<br />

Wild kämpfen. Das Allermeiste geht unter<br />

der Hand weg.«<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

102 falstaff okt <strong>2020</strong>


Die Brüder Kurt (links) und Erich<br />

Hofer treffen mit ihrer Marke<br />

»Fair Hunt« den Nerv der Zeit.<br />

JÄGER UNTER DRUCK<br />

Von Direktvermarktern wie den<br />

Waldviertler Gebrüdern Hofer hat<br />

man in den vergangenen Monaten<br />

wenig gehört. Sie hatten keinen Grund zu<br />

klagen und schlicht keine Zeit zu jubilieren.<br />

Dennoch brachten die mit Covid-19<br />

verbundenen Einschränkungen den Wildbretmarkt<br />

insgesamt in eine Krise. Als die<br />

Restaurants geschlossen blieben, hatten die<br />

Wildbrethändler ihre Lager noch aus der<br />

zurückliegenden Drückjagdsaison voll. Die<br />

Jäger in den Revieren mussten ihre amtlich<br />

vorgeschriebenen Abschusszahlen erfüllen.<br />

Die Preise fielen – allerdings dort am<br />

stärksten, wo es keine bestehenden Strukturen<br />

gab, das Fleisch direkt loszuwerden.<br />

Am eindrucksvollsten zeigen das die<br />

Kilopreise für Rehfleisch im Ganzen ><br />

Weniger als ein<br />

Kilo Wildbret essen<br />

die <strong>Österreich</strong>er<br />

im Durchschnitt<br />

pro Jahr, sagt die<br />

Statistik Austria.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

103


gourmet / WILDBRET<br />

WILDBRET<br />

AUS WIEN<br />

Die Wiener Stadtverwaltung<br />

bringt jährlich zig Tonnen<br />

Wildfleisch auf den Markt.<br />

Die Forst- und Landwirtschaftsbetriebe der<br />

Stadt Wien (MA 49) verfügen über<br />

weitreichende Reviere in Wien,<br />

Niederösterreich und der Steiermark:<br />

beginnend von den Donau-Auen über den<br />

Wienerwald bis hin zu Rax, Schneeberg und<br />

Hochschwab. Vor allem werden dort Rehund<br />

Rotwild sowie Gams und Wildschwein<br />

erlegt. 2019 wurden so insgesamt<br />

63 Tonnen hochwertiges Wildbret<br />

vermarktet – vor allem an verschiedene<br />

Wildbrethändler. »Eine Cashcow ist die<br />

Vermarktung jedenfalls nicht«, sagt<br />

Forstamtsdirektor Andreas Januskovecz<br />

und verweist auf 33 Tonnen Wildbret vom<br />

Schwarzwild (Wildschwein) und einen<br />

Kilopreis von etwa 1 Euro. »Auch innovative<br />

Ideen wie in Vakuum verpacktes Wildfleisch<br />

oder veredelte Produkte wie Wildschinken<br />

haben – vor allem auf Grund der dafür<br />

nötigen hohen Personalkosten – nicht den<br />

gewünschten Erfolg erzielt und wurden<br />

wieder eingestellt oder verworfen.«<br />

Dennoch legt der Betrieb großen Wert<br />

darauf, die Wiener Bevölkerung aus den<br />

räumlich naheliegenden Revieren direkt<br />

mit Wildbret zu versorgen. An Private<br />

verkauft wird Wildbret allerdings<br />

nur im ganzen Stück.<br />

Weil die Jäger ihre<br />

vorgeschriebenen<br />

Abschusszahlen erfüllen<br />

müssen, übersteigt<br />

beim Wildbret derzeit<br />

das Angebot oft bei<br />

Weitem die Nachfrage.<br />

Fotos: Getty Images, philipp von Recklinghausen/lux Fotografen, Esterhazy, Shutterstock<br />

104 falstaff okt <strong>2020</strong>


(»Reh in der Decke«) in Deutschland.<br />

Während sich Jäger in Brandenburg teilweise<br />

mit unter zwei Euro pro Kilo begnügen<br />

mussten, bekamen die Kollegen in<br />

Baden-Württemberg zwischen sechs und<br />

acht Euro. »Dass das Land Baden-Württemberg<br />

inzwischen eine Million Euro pro<br />

Jahr in die Förderung der Wildbretvermarktung<br />

steckt, macht sich bezahlt«, sagt<br />

Torsten Reinwald, Sprecher des Deutschen<br />

Jagdverbands (DJV). Der bekennende<br />

Kochtopfjäger geht selbst am Stadtrand von<br />

Berlin – also in Brandenburg – auf die<br />

Pirsch und weiß, wie begehrt das Produkt<br />

eigentlich wäre. »Wenn ich privat Wild<br />

habe, sind in meinem Umfeld alle begeistert<br />

und wollen was haben«, erzählt Reinwald.<br />

»Weil sich immer mehr Köche mit Wild<br />

beschäftigen, hat sich herumgesprochen,<br />

dass Wild modern ist, und was abseits von<br />

Buttermilch- und Rotweingejauche alles<br />

Torsten Reinwald vom Deutschen<br />

Jagdverband sieht das Interesse an<br />

Wildbret »enorm gestiegen«.<br />

WILDBRET DECKT<br />

BEDÜRFNISSE<br />

EINER AUF GENUSS,<br />

TIERWOHL UND<br />

NACHHALTIGE<br />

LOKALE KREISLÄUFE<br />

BEDACHTEN KLIENTEL.<br />

möglich ist.« Die Jagdverbände sind an dieser<br />

Entwicklung ebenfalls nicht ganz unbeteiligt.<br />

Der Deutsche Jagdverband motiviert<br />

auf der Plattform wild-auf-wild.de mit<br />

mehr als 300 einfachen Rezepten zum<br />

Nachkochen. »Jagd <strong>Österreich</strong>«, der Dachverband<br />

der neun österreichischen Landesjagdverbände,<br />

hat im Sommer – auch als<br />

Reaktion auf die Absatzkrise – die Plattform<br />

wild-oesterreich.at gelauncht. Darauf<br />

sollen Direktvermarkter und Konsumenten<br />

zusammengeführt werden.<br />

Direktvermarktung hat auch im Burgenland<br />

stark an Bedeutung gewonnen, berichtet<br />

Matthias Grün, Geschäftsführer der<br />

Esterhazy-Betriebe: »Absatzseitig war und<br />

ist natürlich problematisch, dass viele<br />

Großveranstaltungen abgesagt wurden.«<br />

Auch im Hoheitsgebiet der Esterhazy-<br />

Gruppe fielen Hotellerie und städtische<br />

Gastronomie für zwei Monate komplett<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

105


gourmet / WILDBRET<br />

Die oberösterreichischen Wildschwein-Spezialisten von »Wüdian« wollen durch ihre<br />

Partnerschaft mit der Rewe-Gruppe Nachhaltigkeit mit breitem Vertrieb verbinden.<br />

HERKUNFT ZÄHLT<br />

Warum Wildbret nie<br />

bio sein kann, aber trotzdem<br />

nachhaltig ist.<br />

Es ist kompliziert, aber konsequent:<br />

In Gattern gehaltener Hirsch oder Damwild<br />

kann – entsprechend gefüttert, gehalten<br />

und kontrolliert – Fleisch in Bioqualität<br />

liefern. Deshalb gibt es beispielsweise<br />

Bio-Hirsch oder Bio-Damwild. Im Sinne der<br />

EU-Bioverordnung stammen sie aus landwirtschaftlicher<br />

Nutztierhaltung, vergleichbar<br />

mit der Weidehaltung von Rindern.<br />

Biozertifizierbar ist diese, weil genau überprüft<br />

wird, wie die Tiere gehalten und gefüttert<br />

werden. Für das Fleisch von in freier<br />

Wildbahn erlegten Tieren gilt das nicht.<br />

Nur Letzteres aber gilt auch als Wildbret.<br />

Wildbret und Fleisch aus Bio-Gattern ist<br />

gleichermaßen gesund wie nachhaltig. Es<br />

empfiehlt sich dennoch, genau zu schauen<br />

oder nachzufragen, woher das Fleisch<br />

stammt. Steht im Restaurant Hirsch auf der<br />

Karte, dann stammt dieser oft aus Gatterhaltung<br />

vom anderen Ende der Welt. Der<br />

»Neuseelandhirsch« ist praktisch für die<br />

Gastronomie (weil immer und in gleicher<br />

Größe verfügbar), aber sicher nicht nachhaltig.<br />

Und bio ist er schon gar nicht.<br />

><br />

aus. »Stark positiv hat jedoch der<br />

Direktabsatz reagiert. Die Konsumenten<br />

haben bereits in der Phase des Lockdowns<br />

begonnen, gezielt nach der Herkunft der<br />

Produkte zu fragen«, sagt Grün. Was den<br />

Absatz sehr positiv beeinflusst habe –<br />

sowohl im Online-Shop als auch im Direktverkauf<br />

in der Markthalle in Eisenstadt und<br />

über die mobilen Stände und Verkaufseinheiten.<br />

Am erfreulichsten, so Grün: »Diese<br />

Nachfrage hält weiter an.«<br />

EINE NISCHE MIT POTENZIAL<br />

Dass der Markt für Wildbret durch Corona<br />

gelitten hat, ist offensichtlich. Wie sehr er<br />

»Direktabsatz von Wildbret hat stark zugenommen«,<br />

sagt Esterhazy-Geschäftsführer Matthias Grün.<br />

das tat, bleibt allerdings umstritten.<br />

Denn die Zahlen über Absatz<br />

und Menge, hört man immer<br />

wieder, wären höchst<br />

ungenau und eher grobe<br />

Schätzungen. In der Schweiz<br />

gibt es sie gar nicht erst. »Wir<br />

haben keine Ahnung«, gesteht<br />

David Clavadetscher, Geschäftsführer<br />

von Jagd Schweiz. »Wir wissen<br />

zwar, wie viele Tiere erlegt wurden,<br />

aber weder ihr Gewicht noch ob sie verkauft,<br />

verschenkt oder selbst gegessen wurden.«<br />

Grund, das zu ändern, sieht der Verbandschef<br />

keinen. »Da die Not uns nicht<br />

plagt, verfügen wir nicht über die entsprechenden<br />

Statistiken. Wenn jemand Wildbret<br />

möchte und welches bekommt, dann ist das<br />

mit Gold aufzuwiegen.«<br />

Jeder <strong>Österreich</strong>er isst jährlich 0,7 Kilogramm<br />

Wildfleisch. Das sagen die Zahlen<br />

der Statistik Austria, die Wildbret in ihrer<br />

Fleischversorgungsbilanz nach Arten allerdings<br />

unter »Sonstiges« führt – und alles<br />

Wild zusammenfasst. Ob es sich um Hase,<br />

Wildschwein, Gams oder Reh handelt, wird<br />

nicht erfasst. Auch nicht, wieviel Fleisch<br />

davon von Jägern selbst verzehrt, verschenkt<br />

oder vermarktet wird.<br />

Für Deutschland weisen die Statistiken<br />

des DJV für 2018/2019 nüchtern ein Wildbretaufkommen<br />

von 27.390 Tonnen auf<br />

– mit Knochen. Aus regelmäßigen Imagebefragungen<br />

weiß man, dass die Beliebtheit<br />

von Wildbret insgesamt zunimmt. »84 Prozent<br />

sagen, Wildbret ist hochwertig. 1999<br />

sahen das noch 20 Prozent weniger so«, berichtet<br />

Sprecher Torsten Reinwald. »Wir<br />

wissen, dass 55 Prozent mindestens einmal<br />

im Jahr Wild essen. Ein Viertel bereitet heute<br />

Wild selbst zu – das ist enorm viel mehr<br />

als noch vor ein paar Jahren.«<br />

Fest steht: Wildbret bleibt eine Nische –<br />

mit viel Potenzial für Genießer und Gesundheitsbewusste.<br />

Mit seinem geringen<br />

Fettanteil und gleichzeitig hohem Omega-<br />

3-Fettsäuregehalt rangiert Wildbret weit<br />

oben im Gesundheitsranking von Fleisch.<br />

Auch Medikamente kommen keine zum<br />

Einsatz. »Trotzdem bleibt es rotes Fleisch«,<br />

sagt Martin Weber, leidenschaftlicher Jäger<br />

und in Bayern ansässiger Chefredakteur der<br />

Zeitschrift »Pirsch«. »Wer mit seinem<br />

Fleischkonsum vernünftig umgeht, trifft mit<br />

Wildbret eine sehr gute Wahl.«<br />

<<br />

Fotos: Günther Peroutka, beigestellt<br />

106 falstaff okt <strong>2020</strong>


The art<br />

of outdoor<br />

cooking<br />

WÄRME, GENUSS UND HARMONIE -<br />

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OFYR verzaubert durch seine einzigartige Vielseitigkeit! Hobbyköche sind vom kultigen Design-Grill<br />

ebenso begeistert wie Chefköche beim Zubereiten von mehrgängigen Menüs. Außerdem ist der<br />

OFYR mit seinem archaisch lodernden Feuer auch in der kalten Jahreszeit ein absoluter Garant<br />

für Partystimmung auf Hütten oder auch harmonischer Kommunikationsmittelpunkt an Ihrem<br />

individuellen Platz im Freien - und das das ganze Jahr über!<br />

OFYR ÖSTERREICH<br />

Farm-Fill Umweltinnovationsund<br />

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gourmet / WILDBRET<br />

><br />

Ein großes Problem sieht Weber in mangelnder<br />

Kennzeichnung in Handel und Gastronomie.<br />

Gerade bei großen Diskontern<br />

werde häufig Fleisch aus Übersee angeboten.<br />

»Das ist dann meist Rotwild-Fleisch<br />

aus neuseeländischen Gattern, die dem<br />

Gedanken des Wildbret-Konsums vollkommen<br />

entgegenstehen. Qualität und Frische<br />

sind zum Teil miserabel, sie haben eine<br />

katastrophale CO2-Bilanz. Zudem leben<br />

die Tiere eben nicht frei, und auch die<br />

Einsatzmöglichkeiten von Hormonen und<br />

Medikamenten sind in Neuseeland andere<br />

als bei uns.« Seine Empfehlung: stattdessen<br />

beim Jäger vor Ort kaufen.<br />

»Farmwild aus Neuseeland ist für mich<br />

ein absolutes No-Go«, stellt auch sein Kollege<br />

Martin Grasberger klar. Er ist Chefredakteur<br />

von »Weidwerk«, <strong>Österreich</strong>s<br />

wichtigster Jagdzeitschrift, und vermarktet<br />

privat Selbsterlegtes. Wie viele Jäger verfolgt<br />

Grasberger das Prinzip »Nose to tail«.<br />

Das heißt: Verwertet wird alles: »Es gibt<br />

eigentlich nur wenig ›Abfall‹, denn selbst<br />

mit den beim Zerwirken anfallenden Knochen<br />

kann man einen wunderbaren Wildfond<br />

zaubern.« Als wichtigstes Argument<br />

für heimisches Wildbret erachtet er allerdings<br />

die Regionalität. Darauf legen Konsumenten<br />

wie Gastronomen zunehmend Wert.<br />

Das bestätigt »Platzhirsch« Mischa<br />

Hofer auch für die Schweiz. Aus der Gastro-Praxis<br />

weiß er aber: »Jeder behauptet, er<br />

hat regionales Wild, aber im Kühlregal sieht<br />

es dann anders aus.« Gerade Spitzengastronomie<br />

tue sich oft schwer mit richtigem<br />

Wild und müsse mitunter auch erzogen<br />

werden: »Ich hatte anfangs einen Schweizer<br />

Spitzenkoch, der meine Hirschfilets vom<br />

Hirschkalb reklamierte, weil die Filets nicht<br />

alle gleich groß waren, wie er das von Ware<br />

aus Neuseeland gewohnt war.«<br />

Hofer importiert allerdings auch Wild,<br />

»weil die Kunden es wünschen«. Wenn er<br />

von »Ausländerwild« spricht, meint er etwa<br />

Tiroler Rotwild oder Tiefkühlware aus<br />

Tschechien. Die sei hochwertig, aber »sehr<br />

billig: Schweizer Hirschragout kostet den<br />

Kunden 26 Franken, Ragout aus Tirol<br />

19 Franken, das aus Tschechien 11 Franken.«<br />

Wenn das Fleisch aus Tschechien<br />

stammt, würden seine Restaurant-Partner<br />

jedoch kommunizieren, dass es sich um<br />

Importware handelt. Meist heißt es dann<br />

»Herkunft: Europäische Union«.<br />

<<br />

»WILDBRET IST NACHHALTIG«<br />

Veredeltes Weinviertler Wild in Kombination<br />

mit Bio-Zutaten – Elena Huber vermarktet mit<br />

»Venatio«-Wildprodukten eine kulinarische Besonderheit.<br />

FALSTAFF Außer dem Wild aus freier<br />

Wildbahn stammen alle Zutaten Ihrer<br />

Wildprodukte aus kontrollierter Bio-<br />

Landwirtschaft. Warum?<br />

ELENA HUBER Wildbret ist regional<br />

verfügbar, lebt in natürlicher Umwelt<br />

und benötigt weder Kraftfutter noch<br />

Tiertransporte – also ein einzigartiges<br />

nachhaltiges Naturprodukt. Dem sollten<br />

auch die restlichen Zutaten entsprechen.<br />

Ich kann nicht jedem persönlich bestätigen,<br />

dass ich bei anderen Zutaten nicht<br />

auf niedrigere Qualität oder Schweinefleisch<br />

aus Massentierhaltung setze. Deshalb<br />

war die Biozertifizierung die einzige<br />

und richtige Lösung. Sie garantiert, dass<br />

nur hochwertige Zutaten verarbeitet<br />

wurden.<br />

Sie legen großen Wert darauf, dass alles<br />

von Ihnen verarbeitete Wild im<br />

Weinviertel erlegt wurde. Schafft der<br />

Weinbau eine Kulturlandschaft mit<br />

besonderen Bedingungen für Wildtiere?<br />

Im östlichen Weinviertel, speziell in der<br />

Region Mistelbach, findet das Wild ideale<br />

Bedingungen für eine stressfreie Lebensweise<br />

in freier Natur. Die uneingeschränkte<br />

Bewegungsfreiheit und das abwechslungsreiche<br />

Nahrungsangebot aus Kräutern<br />

und Gräsern sind unmittelbar für den<br />

Geschmack verantwortlich.<br />

Sie bieten auch Catering an.<br />

Wo lässt man sich denn gerne Wild<br />

servieren?<br />

Als Catering-Anbieterin, die auf saisonale<br />

regionale Bio-Produkte und Wild aus<br />

freier Wildbahn setzt, ist man fast allein<br />

auf weiter Flur. Ich habe 2019 damit<br />

begonnen, und die Kunden schätzen das<br />

Fingerfood für private Veranstaltungen<br />

oder auch Business-Catering sehr. Ich<br />

berate und beliefere aber auch Hotels, die<br />

Wildspezialitäten als Teil eines exklusiven<br />

Frühstücksbuffets benötigen.<br />

Fotos: JULIA WESELY<br />

108 falstaff okt <strong>2020</strong>


DAS JAGDMAGAZIN FÜR SCHLAUE FÜCHSE!<br />

Leidenschaft. Passion. Genuss.<br />

Das WEIDWERK ist für Sie da!<br />

Das WEIDWERK informiert monatlich über aktuelle und<br />

interessante Themen rund um das Jagdhandwerk, prüft das<br />

Wissen von Jungjägern, fördert mit kniffligen Rätseln den jagdlichen<br />

Nachwuchs und zeichnet sich zudem durch eine eigene<br />

Rubrik für die Jägerin aus. Modernes Wildtiermanagement und<br />

Wildtierbiologie zählen ebenso zu den Themen wie Jagd hunde,<br />

Praxistests und köstliche Wildrezepte.<br />

Weitere Highlights: Die WEIDWERK­App mit Hörbüchern,<br />

Fotostrecken, exklusiven Videoclips und vielem mehr.<br />

Top­News aus der Redaktion finden Sie auf Facebook & Instagram<br />

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Jagdmagazin sind Sie<br />

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Wildrezepte auf<br />

WEIDWERK.AT


gourmet / WILDBRET<br />

DIE ACHT GEBOTE<br />

FÜR GUTES WILDBRET<br />

Spitzenkoch Martin Herrmann aus dem »Hotel Dollenberg«<br />

im Schwarzwald verrät seine Dos & Don’ts, wie Fleisch vom<br />

Reh, Wildschwein und Hirsch erst zum Genuss wird.<br />

INTERVIEW PHILIPP ELSBROCK<br />

1. WORAN ERKENNE ICH<br />

GUTE WARE?<br />

Die Tiere sollten nicht zu groß oder zu alt<br />

sein. Ebenfalls sollte man darauf achten,<br />

wann Brunftzeit ist, denn die Rehböcke und<br />

Hirsche haben in dieser Zeit einen anderen<br />

Fleischgeschmack, der sich für die Küche<br />

nicht eignet.<br />

2. WIE BEREITE ICH WILD<br />

VOR, BEVOR ICH ES IN DER<br />

KÜCHE VERWENDE?<br />

Das Fleisch sollte von Haaren, Blutergüssen<br />

und Knochensplittern befreit sein.<br />

3. WIE BEKOMMT MAN<br />

FETTARMES WILD TROTZDEM<br />

SAFTIG UND ZART HIN?<br />

Das Fleisch sollte nicht lange gelagert werden,<br />

dann ist insbesondere bei Reh und<br />

Rotwild eine niedrige Temperatur zum<br />

Garen möglich, was dem Produkt gut tut.<br />

4. WELCHE STÜCKE EIGNEN<br />

SICH BESONDERS ZUM<br />

SCHMOREN, WELCHE ZUM<br />

BRATEN UND WELCHE<br />

ZUM GAREN IM OFEN?<br />

Grundsätzlich eignen sich die Edelteile wie<br />

Filets, Rücken oder bei einem jungen Tier<br />

die Keule zum Kurzbraten. Schulter, Hals<br />

und auch Brust muss man schmoren, zum<br />

5. WIE WERDE ICH STREN-<br />

GEN WILDGESCHMACK LOS?<br />

Das ist schwierig, denn was man früher als<br />

Hautgout kannte, gibt es heute eigentlich<br />

nicht mehr. Strenger Wildgeschmack<br />

stammt von fehlerhafter Lagerung oder<br />

schlechter Kühlung, qualitätsvolles Wildfleisch<br />

sollte immer frisch schmecken.<br />

MARTIN HERRMANN<br />

kocht seit Jahrzehnten in Deutschland im<br />

»Le Pavillon« im Schwarzwald auf Sterne-Niveau<br />

und kennt sich mit Wildbret bestens aus.<br />

6. SOLLTE MAN WILD<br />

BEIZEN? GIBT ES SONSTIGE<br />

TIPPS, DAS FLEISCH MÜRBE<br />

ZU BEKOMMEN?<br />

Aus großen Fleischteilen wie der Keule<br />

lässt sich auch Schinken herstellen. Es sollte<br />

mit Salz, Zucker und Gewürzen gebeizt<br />

werden. Ein Wildschwein eignet sich auch<br />

wunderbar, um es am Spieß zu garen. Hier<br />

sollte man es circa zwei Tage in einer Salzlake<br />

einlegen, damit das Fleisch überall den<br />

gleichen Salzgehalt aufweist.<br />

7. WORAN ERKENNE ICH,<br />

DASS DAS FLEISCH GAR IST?<br />

Beim Kurzbraten sollte man mit Temperaturfühlern<br />

arbeiten, um den richtigen<br />

Garpunkt zu erreichen – medium-rosa<br />

48 bis 55 °C, durch 58 bis 65 °C. Im Ofen<br />

kann man alle Teile garen, die Edelteile mit<br />

Wildgewürzen bei niedriger Hitze braten.<br />

Die Schmorgerichte mit Gemüse und Sauce<br />

im Schmortopf bei mittlerer Hitze garen.<br />

Beim Schmoren sollte das Fleisch weich<br />

sein. Wenn es vorher nicht weich ist, wird<br />

es zäh und damit ungenießbar.<br />

8. GIBT ES NOCH WEITERE<br />

GEHEIMTIPPS?<br />

Wildgewürz kann man leicht selbst herstellen:<br />

ganz einfach Lorbeerblätter, Wacholder,<br />

schwarzen und weißen Pfeffer, Nelke<br />

und Rosmarin im Mixer oder mit dem<br />

Beispiel als ganzes Stück oder als Ragout. Mörser klein machen.<br />

<<br />

Fotos: Michael Huber/Huber Fotografie, Shutterstock,<br />

110 falstaff okt <strong>2020</strong>


WILD AUS ÖSTERREICH<br />

WILD KAUFEN<br />

LEICHT GEMACHT<br />

»Wildes <strong>Österreich</strong>«, abrufbar via wild-oesterreich.at, ist die<br />

neue Online-Plattform mit eigener App für Wildbret, die<br />

Anbieter von heimischem Wildbret und naturbewusste<br />

Genießer aus ganz <strong>Österreich</strong> zusammenführt.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Peter Christian Mayr, Igor Stevanovic<br />

Wildbret, wie Jägerinnen und<br />

Jäger das Fleisch der Wildtiere<br />

nennen, übertrifft<br />

nachweislich den Proteingehalt<br />

von Fleisch aus landwirtschaftlicher<br />

Nutztierhaltung und zählt neben Fisch zu<br />

den reichhaltigsten Eiweißquellen. Omega-<br />

3-Fettsäuren, ein hoher Gehalt an lebensnotwendigen<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

(MUFS) und zahlreichen gesundheitsfördernden<br />

Mineralstoffen wie Eisen,<br />

Zink und Selen machen das überaus fettarme<br />

Wildbret zu einem wahren »Superfood«<br />

aus heimischer Natur. Doch wie kommt<br />

man in den Genuss dieser gesunden Delikatesse,<br />

ohne selbst das Weidwerk auszuüben?<br />

Diese Frage wird nun von der gemeinsamen<br />

Online-Plattform der neun Landesjagdverbände,<br />

vertreten durch »Jagd <strong>Österreich</strong>«,<br />

beantwortet. Mittels interaktiver<br />

Karte finden Nutzer der neuen Vernetzungsplattform<br />

»Wildes <strong>Österreich</strong>« direktvermarktende<br />

Jägerinnen und Jäger, Manu-<br />

fakturen (Veredelungsbetriebe), teilnehmende<br />

Restaurants und Wildgroßhändler aus<br />

der Region. Der Service des Netzwerks<br />

wird von »Jagd <strong>Österreich</strong>« absolut kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt und beinhaltet<br />

zahlreiche Informationen, angefangen vom<br />

Handwerk des Jägers über naturbewusste<br />

Ernährungstipps bis hin zu raffinierten Rezepten<br />

und Küchentipps für Einsteiger und<br />

Profis der »wilden Küche«.<br />

Um den Einstieg in die »wilde Küche« zu<br />

erleichtern, wurde die Online-Plattform mit<br />

zahlreichen DIY-Videos ausgestattet und<br />

auch eine mobile APP »Wildes <strong>Österreich</strong>«<br />

programmiert, die es Anbietern und Genießern<br />

erlaubt, auch von unterwegs Wildbret<br />

zu kaufen beziehungsweise anzubieten.<br />

FLEISCH AUS UMWELTSCHUTZ<br />

Der Grundsatz für die jagdliche Bewirtschaftung<br />

ist der Schutz durch Nutzen.<br />

Wildarten und deren Lebensräume werden<br />

gehegt, gepflegt und für kommende Generationen<br />

erhalten – im Ausgleich für diese<br />

Leistung können nur Jägerinnen und Jäger<br />

frisches Wildfleisch aus der Natur gewinnen.<br />

Und hierbei sind es gerade die Details,<br />

die Wildbret auch zu einem umweltschonenden<br />

Lebensmittel machen.<br />

Als regionales Naturprodukt wird es frei<br />

von Transport- oder Schlachtstress direkt<br />

aus seinem natürlichen Lebensraum präzise<br />

und gewissenhaft von Jägerinnen und Jägern<br />

respektvoll entnommen. Eine Fleischgewinnung<br />

in dieser Natürlichkeit und mit<br />

dem Ziel den Artenreichtum zu erhalten, ist<br />

eine Leistung, die nur die Jagd in <strong>Österreich</strong><br />

vollbringt.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

wild-oesterreich.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 111


gourmet / REZEPTE<br />

<strong>Falstaff</strong>-Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos<br />

via E-Mail erhalten:<br />

falstaff.com/rezept-newsletter<br />

112 falstaff okt <strong>2020</strong>


WILD-<br />

FANG<br />

Wildbret gilt nicht von ungefähr als besonders gesund<br />

und bekömmlich. Dennoch werfen viele Hobbyköche<br />

die Flinte ins Korn, wenn es um die Zubereitung daheim<br />

geht. Hier verraten drei Spitzenköche köstliche Rezepte<br />

mit Ente, Reh und Fasan, die garantiert gelingen.<br />

FOTOS KONRAD LIMBECK<br />

KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />

FOODSTYLIST BENJAMIN WILKE<br />

PORZELLAN MOTEL A MIIO WIEN<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

113


gourmet / REZEPTE<br />

114 falstaff okt <strong>2020</strong>


KLARE WILDENTENSUPPE<br />

mit Ramen-Nudeln, roter Miso, mariniertem<br />

Rotkraut, Wildentenbrust, Wacholder<br />

und Wachtelei<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE WILDENTENSUPPE<br />

300 g Wurzelwerk (Karotte, Sellerie, Pastinake,<br />

Petersilienwurzel)<br />

1 Zwiebel<br />

1,5 kg Wildentenkarkassen<br />

2 Knoblauchzehen<br />

10 g Wacholderbeeren<br />

10 g Korianderkörner<br />

schwarzer Pfeffer, ganz<br />

4 Lorbeerblätter<br />

2 Zweige Rosmarin<br />

3 Zweige Thymian<br />

etwa 1 l Wasser<br />

Salz<br />

etwas rote Misopaste<br />

ZUBEREITUNG DER WILDENTENSUPPE<br />

– Für die Wildentensuppe das Wurzelwerk in grobe<br />

Würfel schneiden sowie die Zwiebel halbieren<br />

und bräunen.<br />

– Die Karkassen in Öl braun anbraten und das<br />

Wurzelwerk kurz mitrösten.<br />

– Nun die Karkassen und das Wurzelwerk mit den<br />

restlichen Zutaten in einen Topf geben.<br />

– Das Ganze mit Wasser auffüllen und etwa<br />

2 Stunden langsam köcheln lassen.<br />

– Gelegentlich den Schaum abschöpfen.<br />

– Abschließend die Suppe abseihen und mit Salz<br />

und roter Misopaste abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DIE NUDELN<br />

250 g Weizenmehl<br />

1 ½ TL Natron gebacken (Natron auf einem mit<br />

Backpapier belegten Blech verteilen und bei 200 °C<br />

etwa 30 Minuten backen)<br />

120 ml Wasser<br />

ZUBEREITUNG DER NUDELN<br />

– Für die Nudeln alle Zutaten zu einem glatten Teig<br />

verarbeiten und im Kühlschrank etwa 30 Minuten<br />

rasten lassen.<br />

– Danach den Teig mit der Nudelmaschine dünn<br />

ausrollen und ebenso schneiden.<br />

ZUTATEN FÜR DIE EINLAGE<br />

300 g Wildentenbrust, geputzt<br />

Rezept von Milena Broger und Erik Pedersen<br />

Restaurant »Weiss«, Bregenz, <strong>Österreich</strong><br />

Wer auf der Suche nach kulinarischen Highlights<br />

in lockerer Atmosphäre ist, der wird im »Weiss«<br />

bestens bedient. Zusammen mit ihrem Partner<br />

Erik Pedersen bekleidet die aus dem Bregenzerwald<br />

stammende Milena Broger den Chefkochposten.<br />

Das Besondere am »Weiss« ist die offene<br />

Küche, durch die die Gäste hautnah an der<br />

Entstehung ihrer Gerichte teilhaben können.<br />

Salz<br />

etwas Öl zum Braten<br />

10 g Wacholderbeeren<br />

4 EL Sesamöl<br />

4 Wachteleier<br />

½ Kopf Rotkraut<br />

2 EL Preiselbeeren<br />

Sojasauce (nach Geschmack)<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG DER EINLAGE<br />

– Die Wildentenbrust salzen und in Öl auf<br />

der Hautseite langsam goldbraun braten.<br />

– Das Fleisch wenden und fertig braten.<br />

Danach rasten lassen.<br />

– Nun die Wacholderbeeren im Sesamöl braten<br />

und anschließend abseihen.<br />

– Die Wacholderkörner schneiden und das Öl für<br />

das Rotkraut beiseitestellen.<br />

– Jetzt die Wachteleier in kochendem Wasser 5 Minuten<br />

kochen, danach abschrecken und schälen.<br />

– Das Rotkraut fein schneiden und mit dem abgeseihten<br />

Sesamöl, den Preiselbeeren, der Sojasauce<br />

und dem Salz marinieren.<br />

ANRICHTEN<br />

Die Nudeln etwa 4 Minuten lang kochen und auf<br />

Schüsseln aufteilen. Die heiße Wildsuppe eingießen<br />

und mit in Streifen geschnittener Wildentenbrust,<br />

mariniertem Rotkraut, halbierten Wachteleiern<br />

und den gehackten Wacholderkörnern<br />

garnieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Ruinart Rosé Brut<br />

Champagne Ruinart, Champagne, Frankreich<br />

Intensiver, fruchtiger Roséchampagner, perfekt<br />

als Speisenbegleiter.<br />

vinorama.at, € 78,50<br />

Foto: Angela Lamprecht<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

115


gourmet / REZEPTE<br />

REHRÜCKEN<br />

mit dreierlei Pfeffer in der Folie<br />

gegart, dazu Mirabellenkompott<br />

und Kartoffel-Kohl-Püree<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DAS MIRABELLENKOMPOTT<br />

250 g reife Mirabellen<br />

30 g Butter<br />

50 g Zucker<br />

100 ml Traubensaft<br />

1 EL Akazienhonig<br />

1 Msp. Vanillemark<br />

½ TL Korianderkörner<br />

4 Kardamomkapseln<br />

5 Pimentkörner<br />

Abrieb von ½ unbehandelten Zitrone<br />

20 ml Weißweinessig<br />

20 g Maisstärke<br />

1 Rosmarinzweig<br />

Salz<br />

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

2 cl Mirabellenbrand<br />

ZUBEREITUNG DES MIRABELLENKOMPOTTS<br />

– Die Mirabellen entsteinen.<br />

– In einem Topf die Butter und den Zucker karamellisieren<br />

und mit Traubensaft ablöschen.<br />

– Den Honig, das Vanillemark, die Gewürze, den<br />

Abrieb der Zitrone und den Weißweinessig<br />

hinzugeben.<br />

– Alles zusammen auf zwei Drittel der ursprünglichen<br />

Menge reduzieren und mit angerührter<br />

Stärke sämig binden.<br />

– Durch ein Sieb passieren und heiß auf die<br />

Mirabellen gießen.<br />

– Den Rosmarin zupfen, hacken und hinzugeben.<br />

– Das Ganze leicht pfeffern und mit einer Prise<br />

Salz abschmecken.<br />

– Zum Schluss den Mirabellenbrand zugeben.<br />

ZUTATEN FÜR DAS KARTOFFEL-KOHL-PÜREE<br />

8 Kohlblätter<br />

4 große Kartoffeln<br />

75 g Butter, handweich<br />

1 Msp. Kreuzkümmel, gemahlen<br />

1 Msp. Muskat, gemahlen<br />

40 g frischer geriebener Kren<br />

75 ml Wildbrühe<br />

25 g Speckgrammeln<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DES KARTOFFEL-KOHL-<br />

PÜREES<br />

– Für das Kartoffel-Kohl-Püree die Kohlblätter<br />

von den Stielen befreien, in kochendem Wasser<br />

blanchieren und in Eiswasser abschrecken.<br />

– Dann den Kohl in 1 cm große Rauten<br />

schneiden.<br />

– Die Kartoffeln kochen, warm abschälen und mit<br />

dem Stampfer zerkleinern.<br />

– Nun die handweiche Butter unterarbeiten.<br />

– Mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Muskat gut<br />

würzen.<br />

Rezept von Harald Rüssel, Restaurant<br />

»Rüssels Landhaus«, Naurath/Wald, Deutschland<br />

Als Spross einer Gastronomenfamilie wurde Harald<br />

Rüssel die Kochleidenschaft quasi in die Wiege<br />

gelegt. Regionale Produkte von höchster Qualität<br />

sind dem Spitzenkoch besonders wichtig. Am liebsten<br />

entwickelt Harald Rüssel Gerichte, die eine unverwechselbare<br />

Geschichte erzählen. Feine Wildgerichte<br />

aus eigenem Wildbret stehen bei dem passionierten<br />

Jäger ebenfalls auf der Karte.<br />

– Nun den frischen Kren und die Brühe (sie hält das<br />

Püree saftig!) unterarbeiten.<br />

– Zum Schluss den Kohl und die Speckgrammeln<br />

zugeben.<br />

ZUTATEN FÜR DEN REHRÜCKEN<br />

4 Stücke Rehrücken, schier, à 200 g<br />

1 TL Madagaskar-Pfeffer, gemörsert<br />

1 TL Kubebenpfeffer, gemörsert<br />

1 TL rosa Pfefferbeeren<br />

½ TL Akaziensamen<br />

50 g geklärte Butter<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG DES REHRÜCKENS<br />

– Den Rehrücken mit den gemörserten Pfefferkörnern<br />

und den Akaziensamen wirklich kräftig<br />

würzen.<br />

– Nun das Fleisch zuerst in Klarsichtfolie und<br />

anschließend in Alufolie einrollen.<br />

– In einem breiten, nicht zu hohen Topf Wasser auf<br />

82 °C erhitzen.<br />

– Den Rehrücken in der Folie darin ca. 8 Minuten<br />

garen, sodass eine Kerntemperatur von 58 °C<br />

erreicht wird.<br />

– Danach ca. 5 Minuten ruhen lassen.<br />

– Auspacken, in geklärter Butter nachbraten und<br />

gut salzen.<br />

ANRICHTEN<br />

Den Rehrücken längs aufschneiden und mittig auf<br />

einem Teller platzieren. Das Kartoffel-Kohl-Püree<br />

mithilfe eines Metallrings daneben anrichten.<br />

Zum Schluss das Kompott hinzugeben.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Morgon 2019<br />

Mathieu Lapierre, Domaine Marcel Lapierre,<br />

Beaujolais, Frankreich<br />

Unaufdringlich, saftig, harmonisch, mit seidenen<br />

Tanninen. decantalo.com, € 23,05<br />

116 falstaff okt <strong>2020</strong>


Foto: beigestellt<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

117


gourmet / REZEPTE<br />

118 falstaff okt <strong>2020</strong>


FASANENBRUST-TOURNEDOS<br />

auf Apfel-Kürbis-Chutney und<br />

Sauerkraut-Polenta-Gnocchi<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE FASANENBRUST-<br />

TOURNEDOS<br />

2 Fasanenbrüste<br />

20 g Spinatblätter, gewaschen<br />

2 Schweinsnetze<br />

20 g Butter<br />

10 cl Rotwein (hochwertig)<br />

20 cl brauner Wildfond<br />

50 g Butter<br />

Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUBEREITUNG DER FASANENBRUST-<br />

TOURNEDOS<br />

– Die beiden Schweinsnetze flach auf dem Tisch<br />

ausbreiten.<br />

– Eine Fasanenbrust mit der Hautseite auf das<br />

Netz legen und mit den Spinatblättern<br />

belegen.<br />

– Nun die zweite Fasanenbrust auf die Spinatblätter<br />

geben und das Ganze mit dem Netz<br />

umwickeln.<br />

– Mit Salz und Pfeffer würzen und in der Pfanne<br />

bei moderater Hitze von allen Seiten anbraten.<br />

– Danach ca. 8 Minuten bei 160 °C im Ofen garen.<br />

– Anschließend das Päckchen herausnehmen und<br />

im handwarmen Rechaud ruhen lassen.<br />

– Nun den Rotwein und den braunen Wildfond<br />

zusammen aufkochen und um die Hälfte einreduzieren.<br />

– Die kalte Butter in Flocken hineinmontieren und<br />

das Ganze mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

ZUTATEN FÜR DAS<br />

APFEL-KÜRBIS-CHUTNEY<br />

500 g Butternusskürbis<br />

1 Apfel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 kleine rote Zwiebel<br />

1 kleine rote Thai-Chili<br />

einige Senfkörner<br />

20 cl weißer Balsamico<br />

150 g Rohrzucker<br />

50 g Olivenöl<br />

1 g Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUBEREITUNG DES APFEL-KÜRBIS-<br />

CHUTNEYS<br />

– Den Kürbis schälen, die Kerne entfernen und in<br />

1 cm große Würfel schneiden.<br />

– Den Apfel vom Kerngehäuse befreien und<br />

ebenfalls in 1 cm große Würfel schneiden.<br />

– Den Knoblauch und die Zwiebel hacken.<br />

– Die Chilischote der Länge nach halbieren, die<br />

Kerne entfernen und fein schneiden.<br />

– Nun die Zwiebel und den Knoblauch kurz dünsten,<br />

danach die restlichen Zutaten beigeben.<br />

Rezept von Bernhard Bühlmann, Restaurant<br />

»Gasthof Bären«, Mägenwil, Schweiz<br />

Im Lokal von Barbara und Bernhard Bühlmann<br />

wird Gastfreundschaft besonders großgeschrieben.<br />

Bekannt ist das Lokal vor allem für seine über die<br />

Grenzen geschätzten Güggeli-Spezialitäten. Aber<br />

auch Wild bereitet der Spitzenkoch fantastisch zu,<br />

am liebsten aus der eigenen Jagd. Ist die Zeit einmal<br />

knapp, versorgen ihn seine Jagdkollegen mit<br />

frischem Wild direkt aus der Umgebung.<br />

– Das Ganze eine halbe Stunde köcheln lassen<br />

(falls zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, etwas<br />

Wasser zugeben. Das Chutney darf auf keinen<br />

Fall anbrennen.).<br />

– Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DIE SAUERKRAUT-<br />

POLENTA-GNOCCHI<br />

1 kleine Zwiebel<br />

60 g Butter<br />

70 cl Milch, 90 cl Bouillon<br />

250 g Bramata-Polentagrieß<br />

150 g Sauerkraut, roh<br />

Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

50 g Parmesan, gerieben<br />

ZUBEREITUNG DER SAUERKRAUT-<br />

POLENTA-GNOCCHI<br />

– Die Zwiebel fein hacken und in der Butter<br />

dünsten.<br />

– Die Milch und die Bouillon zugießen und<br />

aufkochen.<br />

– Dann den Polentagrieß, das Sauerkraut sowie<br />

das Salz und den Pfeffer hinzugeben und bei<br />

niedriger Hitze eine Stunde kochen lassen.<br />

– Den Parmesan untermischen, die Polenta ca.<br />

2 cm dick auf ein Blech ausstreichen und gut<br />

erkalten lassen.<br />

– Aus der Polenta Halbmonde ausstechen und in<br />

Butter goldgelb braten.<br />

ANRICHTEN<br />

Das Apfel-Kürbis-Chutney mithilfe eines Rings in<br />

der Mitte der Teller anrichten.<br />

Die Fasanenbrust-Rollen in vier Tournedos schneiden<br />

und mit der Schnittfläche nach oben auf das<br />

Chutney legen. Mit der Wildsauce umgießen und<br />

die gebratenen Gnocchi dazulegen.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Manzoni Bianco »Fontanasanta« 2019<br />

Foradori, Trentino, Italien<br />

Elegant und saftig, mit Noten von Agrumen und<br />

Lindenblüten. tannico.at, € 20,44<br />

Foto: beigestellt<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

119


gourmet / KRÄUTER<br />

Grüner Genuss: Auf heimischen<br />

Wiesen und in unseren Wäldern<br />

wachsen unzählige Pflanzen,<br />

die sich perfekt als Zutaten in<br />

den unterschiedlichsten<br />

Gerichten eignen.<br />

FÜR ALLES<br />

IST EIN KRAUT<br />

GEWACHSEN<br />

Petersilie, Thymian und Rosmarin kennt jeder. Doch in unseren Wäldern und auf unseren<br />

Wiesen wächst noch eine Vielzahl anderer Pflanzen, die sich ebenfalls für die kulinarische<br />

Verwendung eignen. Hier zehn Küchenkräuter, die jeder selbst pflücken kann.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Foto: Shutterstock<br />

120 falstaff okt <strong>2020</strong>


okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

121


gourmet / KRÄUTER<br />

Der französische<br />

Spitzenkoch Marc Veyrat<br />

spezialisierte sich früh<br />

auf die Verwendung<br />

von Wildkräutern.<br />

W<br />

enn die slowenische<br />

Spitzenköchin Ana<br />

Roš ihre Kräutergärten<br />

herzeigt, leuchten<br />

ihre Augen. Insgesamt<br />

sind es gleich fünf Anbauflächen, auf denen<br />

insgesamt mehr als 200 essbare Kräuter<br />

und Pflanzen gedeihen. »Wir haben hier<br />

in der Umgebung keine Märkte«, sagt die<br />

Autodidaktin, »aber wir haben die Natur.<br />

Diese Kräuter sind mein ganzer Stolz, ich<br />

wüsste nicht, wie ich ohne diese köstlichen<br />

Pflanzen überhaupt kochen sollte.«<br />

Ana Roš ist nicht irgendeine Köchin. Die<br />

Slowenin wurde 2017 als »World’s Best Female<br />

Chef« ausgezeichnet, also als beste<br />

Köchin der Welt. In Kobarid in Slowenien<br />

nahe der italienischen Grenze führt sie zusammen<br />

mit ihrem Mann das Restaurant<br />

»Hiša Franko«, eine idyllisch gelegene<br />

Gourmet-Oase mit Fremdenzimmern und<br />

WAS KÖCHE WIE<br />

MARC VEYRAT<br />

SCHON VOR GUT<br />

30 JAHREN UMGESETZT<br />

HABEN, WURDE DURCH<br />

DIE NORDIC CUISINE<br />

WELTBEKANNT.<br />

besagten Gärten hinter dem Haus. Ana Roš<br />

kocht Gerichte weitab des Üblichen. Zu einer<br />

Äsche mit einer Sauce aus Kohl, Roter<br />

Rübe und Kürbisöl-Mayonnaise mischt sie<br />

ein Kraut, das Hylotelephium maximum<br />

oder auf Deutsch Große Waldfetthenne<br />

heißt. Damit gibt sie dem Gericht einen unvergleichlichen<br />

Geschmack – oder besser<br />

gesagt »den entscheidenden kulinarischen<br />

Kick«.<br />

PIONIER DER KRÄUTERKÜCHE<br />

Der wohl berühmteste Kräuterkoch ist<br />

Marc Veyrat, ein Franzose, der sich auf<br />

Molekularküche und die Verwendung von<br />

Bergpflanzen und -kräutern spezialisiert<br />

hat. Der exzentrische Starkoch, zu dessen<br />

Markenzeichen ein Hut mit breiter Krempe<br />

gehört, ist bekannt für den Einsatz von<br />

Wurzeln, Bergpflanzen, Bergkräutern und<br />

Wildblumen, die in den französischen Al-<br />

Fotos: Arnaud Robin/Le Figaro <strong>Magazin</strong>e/laif, Robert Ribic, beigestellt<br />

122 falstaff okt <strong>2020</strong>


pen geerntet werden. Jeden Morgen durchstreifen<br />

zwei Botaniker die Hügel und Hänge<br />

rund um das kulinarische Imperium, das<br />

sich Marc Veyrat in seiner Heimatgemein de<br />

Manigod erschaffen hat. Sie sammeln Kräuter<br />

und Blätter für die »Symphonien«, die<br />

Veyrat in seiner Küche komponiert. Wie<br />

kaum ein anderer Spitzenkoch hat der<br />

Franzose schon früh erkannt, dass Wildkräuter<br />

den Küchenstil eines Kochs maßgeblich<br />

prägen können.<br />

Das ist bei Veyrat eindeutig der Fall. Bereits<br />

in den frühen 1990er-Jahren füllte er<br />

Eprouvetten mit Flüssigkeiten aus seltenen<br />

Kräuteressenzen und kochte Süppchen mit<br />

einem intensiven Duft nach Waldboden,<br />

Wurzeln und Kräutern, die dem Gast einen<br />

Eindruck davon vermitteln sollten, wie es<br />

ist, wenn man durch den morgendlichen<br />

Wald spaziert. Erst sehr viel später machten<br />

ihm das die Starköche der neuen Nordic<br />

Cuisine auf ihre Art nach und prägten damit<br />

die moderne skandinavische Küche,<br />

in der es plötzlich vor lauter Kräutern<br />

nur so wimmelte, die zuvor kaum jemand<br />

wahrgenommen hatte.<br />

WILDPFLANZEN<br />

SCHMECKEN<br />

NICHT NUR TOLL,<br />

SONDERN SIND AUCH<br />

REICH AN WICHTIGEN<br />

NÄHRSTOFFEN, DIE<br />

DEM KÖRPER GUTTUN.<br />

Die Slowenin Ana Roš<br />

gibt ihren Gerichten mit<br />

seltenen Kräutern gerne<br />

den »letzten Kick«.<br />

TREND IN DER GASTRONOMIE<br />

In <strong>Österreich</strong> zählte vor allem der 2016<br />

verstorbene Spitzenkoch Meinrad Neunkirchner<br />

zu den Pionieren einer anspruchsvollen<br />

Kräuterküche. Neunkirchner war<br />

ein Experte im Umgang mit seltenen Wildpflanzen<br />

und verfasste zusammen mit der<br />

Kochbuchautorin Katharina Seiser ein viel<br />

beachtetes Buch, das zu einem Bestseller<br />

wurde. »In den zehn Jahren seit dem Erscheinen<br />

dieses Buchs«, schreibt Seiser im<br />

Vorwort zu einer Neuauflage von »So<br />

schmecken Wildpflanzen« (Verlag Löwenzahn),<br />

»sind Wildpflanzen von einer Randerscheinung<br />

zu einem großen Trend in der<br />

Gastronomie geworden.«<br />

Unzählige Köche haben heute ihre eigenen<br />

Kräutergärten vor der Haustür, oder sie sammeln<br />

diese in der freien Natur. Essbare Pflanzen<br />

und Kräuter sind zu einem unverzichtbaren<br />

Bestandteil der Spitzengastronomie geworden.<br />

Immer mehr Top-Köche schwören<br />

auf Wald- und Wiesenkräuter.<br />

NÄHRSTOFFREICH & GESUND<br />

Und sie werden auch von Hobbyköchen<br />

immer häufiger eingesetzt. Denn Kräuter<br />

sind nicht nur für ganz spezielle Aromen<br />

verantwortlich, viele der Kräuter und<br />

Wildpflanzen sind auch reich an wichtigen<br />

Nähr stoffen. Nur ein Beispiel: Die Brennnessel,<br />

eines der bekanntesten Wildkräuter<br />

und lange Zeit als stechendes Unkraut eher<br />

gefürchtet denn geschätzt, besitzt viele Mineralstoffe<br />

wie Calcium und Eisen, aber<br />

auch Vitamine wie Vitamin C und Provitamin<br />

A. Überdies gehört die Brennnessel zu<br />

den Pflanzen mit dem höchsten Eiweißgehalt.<br />

Und sie ist zudem als entgiftende und<br />

blutbildende Pflanze bekannt. Ganz schön<br />

viel eigentlich für ein Gewächs, das praktisch<br />

überall wild wächst …<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

123


gourmet / KRÄUTER<br />

BRUNNENKRESSE<br />

WIRD AUCH BACHKRESSE GENANNT UND IST<br />

EINE DER BELIEBTESTEN WILDPFLANZEN<br />

Brunnenkresse wächst am besten entlang von Bächen, Gräben und fließenden,<br />

klaren Flüssen. Sie wurde schon sehr früh gezielt kultiviert und angebaut und<br />

zählt seit Langem zu den beliebtesten Wildpflanzen. Das beste Aroma hat die<br />

Brunnen- oder Bachkresse, wenn die Blätter nicht zu groß sind und vor der Blüte<br />

gesammelt werden. Sie wird gerne für Salate verwendet, passt aber wegen ihrer<br />

frischen Schärfe auch hervorragend zu gegrilltem Fleisch. Und sie wird auch oft<br />

für Pestos, Suppen und Aufstriche eingesetzt. Nach der Blüte sind ihre Blätter<br />

allerdings oft sehr bitter.<br />

KRAUT<br />

. QUAE NOBITATURI INT EX EXCESTIA-<br />

TUR RAE DOLORES ENT ULPA<br />

KLEINE<br />

KLETTE<br />

EINE ERGIEBIGE, MILDE<br />

GEMÜSEPFLANZE<br />

Die Kleine Klette (Arctium minus) findet<br />

man oft am Wegrand. Bei der Verwendung<br />

werden die Blattstängel stark abgebürstet<br />

und die groben Fasern der Länge nach herausgezogen.<br />

Man kann sie in einem Gemüsefond<br />

garen, in Asien wird sie aber auch als Wurzelgemüsespezialität<br />

angebaut. Sie schmeckt<br />

in diesem Fall würzig-erdig, ähnlich wie die<br />

ungleich bekanntere Schwarzwurzel.<br />

BRENNNESSEL<br />

VON MANCHEN GEFÜRCHTET,<br />

BEI KÖCHEN BELIEBT<br />

Die reizende Wirkung der Brennnessel hat dieser<br />

ein übles Image verpasst. Dabei ist sie heute bei<br />

Köchen überaus beliebt – und sie ist auch noch<br />

äußerst gesund. Die Brennnessel wächst überall<br />

dort, wo sie einen feuchten und nährstoffreichen<br />

Boden vorfindet. Man kann sie fast das ganze<br />

Jahr über ernten. Am besten schmeckt sie aber,<br />

wenn man sie im Frühling und Sommer noch vor<br />

der Blüte sammelt. Man kann sie wie Spinat zubereiten<br />

oder für Smoothies und Pestos verwenden.<br />

Die Brennnessel hat einen hohen Eiweißgehalt<br />

und ist reich an Nährstoffen.<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock<br />

124 falstaff okt <strong>2020</strong>


DIE NEUEN JEEP ®<br />

PLUG-IN-HYBRID-MODELLE<br />

I N S P I R I E R T<br />

VON DER NATUR<br />

BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

JEEP ®<br />

4xe PLUG-IN-HYBRID-MODELLE – MIT € 2.750,- JEEP ®<br />

-ZUKUNFTSBONUS *<br />

Gesamtverbrauch kombiniert (WLTP): 2,1 – 2,3 l/100 km, CO 2<br />

-Emissionen kombiniert (WLTP): 47 – 53 g/km. Symbolfoto. Stand 09/<strong>2020</strong>. * Der Jeep ®<br />

-Zukunftsbonus bezieht sich auf Jeep ®<br />

4xe<br />

Modelle und versteht sich als Kundenvorteil von € 2.750,- brutto. Freibleibendes Angebot gültig bei teilnehmenden Händlerpartnern bis 31.10.<strong>2020</strong>. Nicht kumulierbar mit anderen Angeboten.<br />

Jeep ®<br />

ist eine eingetragene Marke der FCA US LLC.


gourmet / KRÄUTER<br />

VOGELMIERE<br />

SCHMECKT EIN WENIG NACH<br />

JUNGEM MAIS UND EIGNET<br />

SICH SUPER FÜR SALATE<br />

Die Vogelmiere (auch Hühnerdarm genannt)<br />

kann das ganze Jahr über geerntet werden, die<br />

Haupterntezeit aber sind das Frühjahr und der<br />

Herbst, weil die Pflanze gemäßigte Temperaturen<br />

bevorzugt. Man findet sie auf saftigen Wiesen,<br />

mitunter kriecht sie auch an Hauswänden<br />

entlang. Die Vogelmiere ist als Ganzes essbar,<br />

ihr Geschmack erinnert an Mais und Erbsen.<br />

Durch ihren etwas nussigen Geschmack eignet<br />

sie sich hervorragend für Salate, man kann sie<br />

aber auch für Suppen und Saucen einsetzen.<br />

Die Vogelmiere ist sehr reich<br />

an Vitamin C und anderen Vitaminen.<br />

Überdies enthält sie Zink,<br />

Mineralien und ätherische Öle.<br />

Die Vogelmiere wird als essbare<br />

Pflanze noch immer<br />

stark unterschätzt und wurde<br />

lange Zeit nur als Unkraut<br />

gesehen. Inzwischen wird sie<br />

von vielen Spitzenköchen für<br />

die ausgefallensten Kreationen<br />

eingesetzt.<br />

GUNDELREBE<br />

EINE NAHE VERWANDTE VON<br />

SALBEI, MINZE UND THYMIAN MIT<br />

EINEM GANZ EIGENEN AROMA<br />

Die Gundelrebe, auch Gundermann genannt, kann man von<br />

Frühjahr bis Sommer ernten. Man findet sie an Waldrändern,<br />

aber auch auf Wiesen und Weiden. Im Geschmack erinnert<br />

sie an ihre Verwandten aus der Familie der Lippenblütler wie<br />

etwa Salbei, Minze und Thymian. Im Unterschied dazu hat<br />

sie aber noch einen eigenen, herben und leicht erdigen Geschmack.<br />

Sie enthält viel ätherisches Öl sowie Gerb- und Bitterstoffe.<br />

Die Blätter sind ein hervorragendes Würzmittel für<br />

Öle, aber auch Süßspeisen. Man kann sie jedoch auch für ein<br />

geschmacksintensives Pesto verwenden. Auch die violetten<br />

Blüten sind essbar.<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock<br />

126 falstaff okt <strong>2020</strong>


SO VIEL STECKT IN UNSEREM SHOT<br />

–UND DAS GLEICH 6-FACH.<br />

GUT FÜR UNS<br />

<strong>Österreich</strong>ische Bio-Äpfel treffen<br />

auf ausgewählten Bio-Ingwer:<br />

erfrischend und leicht scharf im<br />

Geschmack.<br />

Ein Bio-Energiebündel<br />

der besonderen Art –<br />

direkt gepresst in die<br />

nachhaltige Glasflasche.<br />

Schmeckt nicht nur<br />

köstlich, sondern sorgt<br />

auch für den Kick im<br />

Alltag mit einer Extra-<br />

Portion Vitamin C.<br />

UND DIE<br />

NATUR<br />

NATÜRLICH<br />

Gibts bei:<br />

janatuerlich.at


gourmet / KRÄUTER<br />

LÖWENZAHN<br />

LÄNGST EIN STAR UNTER<br />

DEN WILDPFLANZEN –<br />

DIE BLÜTEN EIGNEN SICH<br />

PERFEKT FÜR SIRUP<br />

Zu den typischen Merkmalen von Löwen -<br />

zahn gehören die weichen, stark gezackten<br />

Blätter, die in einer Rosette wachsen. Man<br />

findet Löwenzahn auf feuchten, nährstoffreichen<br />

Wiesen. Grundsätzlich gilt: Je älter<br />

und größer die Blätter, desto bitterer sind sie<br />

im Ge schmack. Wer bitter nicht so mag, der<br />

sollte die kleinsten Blätter aus der Blattrosette<br />

noch vor der Blüte ernten. Die<br />

Verwendungs möglichkeiten der Blätter<br />

sind reichhaltig, die gelben Blüten aber<br />

eignen sich vor allem für Sirup- und<br />

Honigvarianten, man kann sie aller -<br />

dings auch roh im Salat essen<br />

oder zu Eis pürieren.<br />

MINZE<br />

DANK IHRES MENTHOL-<br />

GEHALTS DIE FRISCHESTE<br />

PFLANZE DER WELT<br />

Die Minze zählt zu den beliebtesten und wohl<br />

bekanntesten Ess-Pflanzen überhaupt. Ihr<br />

Einsatzgebiet scheint grenzenlos, ob in der<br />

Küche oder für Cocktails und Limonaden. Es<br />

gibt unzählig viele Minzearten, je nach Züchtung<br />

überraschen manche davon auch mit<br />

Schokolade-, Apfel- oder Orangennoten. Die<br />

Pflanzen lieben feuchte, nährstoffreiche Böden,<br />

etwa Alpenwiesen, Weiden und flussnahe<br />

Wiesen. Die Minze hat auch als Heilpflanze<br />

einen guten Ruf und verspricht Beruhigung<br />

bei Magen-Darm-Beschwerden, Nervosität,<br />

Kopfweh und Atemwegserkrankungen.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

128 falstaff okt <strong>2020</strong>


Alle, denen der Sommer zu kurz war, dürfen<br />

sich freuen, denn im Seewinkel ist das ganze<br />

Jahr Badesaison. Genießen Sie einen Badetag<br />

in der Therme, egal zu welcher Jahreszeit.<br />

www.stmartins.at<br />

Tel.: +43 2172 20500<br />

7132 Frauenkirchen<br />

Im Seewinkel 1


gourmet / KRÄUTER<br />

BEIFUSS<br />

EINE DER WICHTIGSTEN<br />

HEIL- UND GEWÜRZ-<br />

PFLANZEN MIT EINEM<br />

BITTEREN AROMA<br />

Beifuß wird schon seit mehr als 7000 Jahren<br />

verwendet und ist heute bei Köchen<br />

überaus beliebt. Beifuß wird das ganze Jahr<br />

über geerntet, nach der ersten Blüte ist der<br />

Geschmack aber am aromatischsten. Einer<br />

seiner engsten Verwandten ist Wermut, allerdings<br />

mit einem wesentlich bittereren Geschmack.<br />

Beifuß kommt in der Natur massenhaft<br />

vor, die Blätter sind kräftig grün. Es<br />

können aber auch die Blüten verwendet werden.<br />

Die Pflanze eignet sich nicht nur für Salate,<br />

sondern auch für Fleischspeisen wie gebratene<br />

Gänsebrust oder Gänsekeulenconfit.<br />

GÄNSE-<br />

BLÜMCHEN<br />

IDEAL FÜR SALATE – AUCH<br />

WEGEN DER OPTIK<br />

HOLUNDER<br />

WEIT VERBREITET<br />

UND SCHON SEIT DER<br />

STEINZEIT GESCHÄTZT<br />

Holunderblütensaft kennt man als beliebten<br />

Sirup, man kann Holunderblüten aber auch<br />

für Desserts und Essige verwenden. Holunderblüten<br />

sind seit der Steinzeit als Nahrungsmittel<br />

bekannt und haben ein intensives,<br />

fruchtig-süßliches Aroma mit exotischer<br />

Note. Sie geben vielen Speisen einen intensiven<br />

und eigenen Duft. Holunder gehört zur<br />

Gattung der Moschuskrautgewächse, weltweit<br />

gibt es mehr als 20 Arten, von denen<br />

drei in Mitteleuropa heimisch sind. Am bekanntesten<br />

ist der »Schwarze Holunder«,<br />

(in <strong>Österreich</strong> »Holler« genannt), wobei<br />

sich der Name auf die Beeren bezieht,<br />

denn die Blüten sind weiß.<br />

Achtung vor dem Attich (Zwerg-<br />

Holunder): Dieser riecht unangenehm<br />

und gilt als giftig, ist<br />

aber wesentlich kleiner als<br />

der Schwarze Holunder.<br />

In Salaten sind Gänseblümchen eine<br />

Augenweide, wegen ihres leicht bitteren<br />

Geschmacks sind die Blüten ideal für<br />

Suppen. Der Geschmack ist frisch, leicht<br />

zitronig und etwas herb. Die zarte Grundrosette<br />

lässt sich im Frühjahr als Ganzes<br />

wie Feldsalat aus der Wiese ernten. <<br />

Fotos: Shutterstock<br />

130 falstaff okt <strong>2020</strong>


#palido.hallstatt<br />

LEIDENSCHAFT FÜR<br />

GENERATIONEN.<br />

WEIL WIR FREUDE TEILEN,<br />

DIE DEN AUGENBLICK<br />

ÜBERDAUERT.<br />

www.palido.com


gourmet / PILZE<br />

Inspirationen<br />

für die Pilz-Küche unter<br />

falstaff.com/pilz-rezepte<br />

SPEISEPILZE:<br />

ALLES-<br />

KÖNNER<br />

DER<br />

KULINARIK<br />

Schwammerl und Pilze sind so etwas wie die Musterschüler unter den Zutaten.<br />

Sie sorgen in Kochtopf und Pfanne immer wieder für kulinarische Überraschungen,<br />

geben sogar hervorragende Dessertzutaten ab und können generell auf unzählige<br />

Arten in einen kreativen Speiseplan eingearbeitet werden – <strong>Falstaff</strong> sagt, wie.<br />

TEXT MICHAEL PECH<br />

Foto: Shutterstock<br />

132 falstaff okt <strong>2020</strong>


okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

133


gourmet / PILZE<br />

E<br />

s sind nur zwei Wiesen, die<br />

der Spitzenkoch überqueren<br />

muss, ehe die Wälder beginnen.<br />

Thorsten Probost kennt das<br />

Gebiet am Arlberg zwischen<br />

Mohnenfluh und Wöster wie kaum ein anderer.<br />

Hier oben auf gut 1600 bis 1700 Metern<br />

Seehöhe findet er jene schmackhaften<br />

Emporkömmlinge, die ihre Kraft direkt aus<br />

den nährstoffreichen Böden der Wälder ziehen:<br />

Gerade in der Herbstzeit sind Schwammerl<br />

und Pilze gern gesehene Hauptdarsteller<br />

auf den Tellern der heimischen Feinschmecker.<br />

Und sie bieten weit mehr kulinarischen<br />

Reichtum, als man das durch<br />

schnelles Braten, Schmoren oder Backen<br />

erahnen würde.<br />

In der Linken den Korb, in der Rechten<br />

die Sichel, arbeitet sich Probost den Hügel<br />

hinauf. Rasch verschwinden die Schätze des<br />

Waldes unter dem Tuch, das den Korb bedeckt<br />

– die letzten Eierschwammerl, einige<br />

Steinpilze ebenso wie Schopftintling, Reizker<br />

oder Habichtspilz. »Der Wald gibt so<br />

viel mehr her als die zwei, drei Pilzsorten,<br />

die die meisten kennen«, sagt Probost.<br />

SPEKTAKULÄRE GATTUNG<br />

Und er hat recht: 15.000 verschiedene<br />

Pilze sind allein in <strong>Österreich</strong> heimisch,<br />

von mehreren hundert weiß man, dass sie<br />

genießbar sind, gut ein Dutzend gilt als<br />

tödlich. Weltweit kursieren über die Anzahl<br />

der Pilzarten übrigens nur Schätzungen, die<br />

von 1,5 bis fünf Millionen reichen. Neben<br />

Tieren und Pflanzen sind Pilze in der biologischen<br />

Klassifikation das dritte große<br />

Reich der Lebewesen. Neuen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen zufolge sind sie mit<br />

Tieren sogar näher verwandt als mit Pflanzen.<br />

So oder so eine spektakuläre Gattung:<br />

Mit einem Durchmesser von gut hundert<br />

Zentimetern gilt der afrikanische Termitomyces<br />

titanicus als größter Speisepilz der<br />

Welt. In <strong>Österreich</strong> wurde im Oktober<br />

2019 am Patscherkofel ein Steinpilz entdeckt,<br />

der rekordverdächtige 2,35 Kilogramm<br />

auf die Waage brachte. Und geht<br />

es nach dem Myzel – also dem eigentlichen<br />

Pilz, der unterirdisch wächst –, so dehnt<br />

sich der weltweit größte Pilz auf fast<br />

1000 Hektar Wald im US-Bundesstaat<br />

Oregon aus, mit einem Gewicht von mehr<br />

als 600 Tonnen und einem geschätzten Alter<br />

von 2000 Jahren. Es ist ein Dunkler<br />

FRITTIEREN<br />

& PANIEREN<br />

Ob klassisch oder im Tempura-<br />

Teig: Diese Pilze kommen ins Fett<br />

Für das Frittieren eignet sich zum Beispiel<br />

der Schopftintling (findet man an Wegrändern<br />

und Wiesen). Um das kräftige<br />

Aroma aus dem Schopftintling herauszulocken,<br />

sollte man ihn zunächst in einem<br />

Würzfond einlegen, danach trocknen und<br />

erst dann frittieren. So bekommt er eine<br />

fluffig-poröse Konsistenz, die an gepoppte<br />

Schweineschwarte erinnert und auf jedem<br />

Teller für eine geschmackliche Überraschung<br />

sorgt. Die Klassiker sind natürlich<br />

panierte Champignons oder Steinpilze.<br />

Wichtig dabei ist, dass die Pilze in nicht zu<br />

dünne Scheiben geschnitten werden,<br />

Champignons können sowieso als Ganzes<br />

paniert werden. Eine alternative Möglichkeit<br />

ist es auch, die Pilze im Tempura-Teig<br />

(Weizen- oder Reismehl, Stärke, Backpulver,<br />

Salz und Wasser) he rauszubacken.<br />

Nur wer Speisepilze richtig erntet und<br />

verarbeitet, wird auch mit der vollen<br />

Vielfalt der Aromen belohnt.<br />

Hallimasch, übrigens. Dessen Artgenossen,<br />

den Honiggelben Hallimasch, findet Thorsten<br />

Probost auch in den Wäldern rund um<br />

Oberlech. Er wächst auf totem Holz, ist<br />

roh allerdings giftig. Deshalb sollte er zumindest<br />

15 Minuten lang gekocht werden.<br />

Generell liefert auch hier die Natur die perfekten<br />

Zutaten zu den Pilzen. Waldklee<br />

zum Beispiel sorgt mit seiner Säure dafür,<br />

dass Pilze nicht zu schwer im Magen liegen,<br />

und auch der Wald-Ehrenpreis, ein Heilkraut<br />

aus der Familie der Wegerichgewächse,<br />

macht Pilze für den Körper verträglicher.<br />

Neben klassischen Gerichten wie gebackenen<br />

Pilzen mit Sauce tartare oder<br />

Schwammerl mit Nudeln oder Knödel finden<br />

die Waldgewächse in der Küche allerdings<br />

auch noch anderen Einsatz. Reizker<br />

etwa legt Probost mit verschiedenen Kräutern<br />

in zwei Drittel Honig und ein Drittel<br />

Essig ein, ehe er geschnitten und blanchiert<br />

als süß-säuerliche Spezialität im Glas haltbar<br />

gemacht wird. Habichtspilz wird getrocknet<br />

und zerrieben als Würzpulver eingesetzt.<br />

»Generell wird den eher unbekannten<br />

Pilzen wieder mehr Beachtung geschenkt«,<br />

stellt Probost fest.<br />

FASZINIERENDE WELT<br />

Das kann auch Heinz Reitbauer bestätigen.<br />

Der aktuell mit vier <strong>Falstaff</strong>-Gabeln<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock<br />

134 falstaff okt <strong>2020</strong>


GASTRONOMIE<br />

„Ich schau<br />

auf regionale<br />

Qualität!“<br />

- CHRISTIAN -<br />

Küchenchef<br />

© Netzwerk Kulinarik/pov.at<br />

„Wer sich, wie ich in meiner Küche, für erlesene<br />

Kulinarik mit dem Siegel AMA GENUSS REGION<br />

entscheidet, bekommt immer kontrollierte<br />

regionale Qualität – und vielleicht sogar<br />

meinen frischen Seesaibling.“<br />

Lebensmittel mit regionaler Qualität.<br />

Das-isst-<strong>Österreich</strong>.at


gourmet / PILZE<br />

BRATEN<br />

& KOCHEN<br />

Wichtig ist: Pilze zu Beginn<br />

OHNE Beigaben anbraten<br />

Besonders gut braten lassen sich Steinpilze,<br />

Champignons, Herbsttrompeten und<br />

Kräuterseitlinge. Und so geht’s: Pilze mit<br />

einem weichen Tuch abreiben, braune<br />

Stellen entfernen und in feine Scheiben<br />

schneiden. Da die Pilze zu einem überwiegenden<br />

Teil aus Wasser bestehen, sollte<br />

man sie in einer heißen Pfanne ohne Fett<br />

scharf anbraten. Erst nach dem Austreten<br />

der Flüssigkeit Butterschmalz und fein<br />

gehackte Zwiebel hinzufügen. Bei kleiner<br />

Hitze gute zwei Minuten dünsten und mit<br />

Petersilie, Salz und Pfeffer abschmecken,<br />

zum Schluss in Butter schwenken. Alternativ<br />

kann man sehr fein geschnittene<br />

Streifen der Pilze auch für wenige<br />

Sekunden in heißes Wasser geben, daraus<br />

entwickelt sich ein sehr intensives Aroma.<br />

Das Geschäft<br />

mit Zuchtpilzen<br />

wächst ständig.<br />

Spezialitäten<br />

müssen jedoch<br />

weiterhin Stück<br />

für Stück im<br />

Wald »erjagt«<br />

werden.<br />

»DAS IST EINE<br />

FASZINIERENDE WELT,<br />

IN DER WIR ERST AM<br />

ANFANG STEHEN. ES<br />

GIBT STÄNDIG NEUES<br />

ZU ENTDECKEN.«<br />

HEINZ REITBAUER Chef de Cuisine, »Steirereck«<br />

Perfekt zum<br />

Frittieren:<br />

der Tintling.<br />

<<br />

(99 Punkte) und zwei Michelin-Sternen<br />

dekorierte Spitzenkoch setzt in seinem<br />

»Steirereck« im Wiener Stadtpark gekonnt<br />

auf Seltenes von heimischen Wiesen und<br />

Wäldern. Seit gut fünf Jahren beschäftigt er<br />

sich zudem so intensiv mit der Welt der Pilze<br />

wie kein zweiter Koch in <strong>Österreich</strong>.<br />

Standen Schwammerl wie Igelstachelbart,<br />

Stockschwamm, Hexenbart, Schopftintling<br />

oder Täubling lange Zeit nur in zweiter<br />

Reihe, ragen sie heute an vorderster kulinarischer<br />

Front heraus. »Das ist eine faszinierende<br />

Welt, in der wir erst am Anfang stehen,<br />

es gibt ständig Neues zu entdecken«,<br />

so Reitbauer. »Man muss für jede Sorte herausfinden,<br />

wie sie am besten zubereitet<br />

wird, wie sie ihren Geschmack am schönsten<br />

zeigt, und wie sie gut bekömmlich ist.<br />

Wir haben gelernt, dass Täublinge etwa bis<br />

zu 20 Minuten garen müssen, bis sie zart<br />

und genießbar werden. Sie behalten dabei<br />

trotzdem ihren nussigen Geschmack. Andere<br />

Pilze würden bei diesem Garungsprozess<br />

längst zerfallen.« So kombiniert Reitbauer<br />

derzeit etwa Marchfelder Artischocken mit<br />

Mohn, Pfirsich und Täubling.<br />

Auch in den Supermärkten hat sich die<br />

neue Lust auf Schwammerl bereits bemerkbar<br />

gemacht. Vor allem das Angebot an<br />

Zuchtpilzen ist in den vergangenen Jahren<br />

vielfältiger geworden: Austernpilze und<br />

Kräuterseitlinge zählen zu den Topsellern,<br />

die Ware stammt zu einem Großteil aus <strong>Österreich</strong>,<br />

meist sogar mit Bio-Zertifikat. Shiitake-<br />

oder Enoki-Pilze werden aus Thailand<br />

importiert. Frische ist das wichtigste<br />

Qualitätsmerkmal. Generell gilt: je jünger<br />

der Pilz, desto hochwertiger. Schlechte Ware<br />

erkennt man schnell am modrigen Geruch.<br />

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schwammerl<br />

in <strong>Österreich</strong> hält sich laut Statistik seit<br />

Jahren übrigens konstant zwischen zwei<br />

und 2,3 Kilogramm.<br />

UMAMI-EFFEKT<br />

Die geschmackliche Power der Pilze macht<br />

sich auch Paul Ivić vom vegetarischen Wiener<br />

Sternerestaurant »Tian« zunutze. Für<br />

ihn dienen sie als Grundlage für Suppen<br />

oder Saucen. Pilze sind in dieser Hinsicht<br />

generell wahre Wunderwerke. Die Consommé<br />

im »Tian« aus geräucherten Champignons<br />

mit Liebstöckel und einer Artischocken-Liebstöckel-Creme<br />

ist eine veritable<br />

Umami-Bombe – und der beste Beweis<br />

<<br />

Fotos: Shutterstock, Kanizaj Marija<br />

136 falstaff okt <strong>2020</strong>


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gourmet / PILZE<br />

Wie beim Wein hängt auch bei Pilzen die<br />

Qualität vor allem stark vom Terroir ab.<br />

Alexander Posch holt<br />

Pilze im südsteirischen<br />

»Vinea« mit seiner Komposition<br />

aus Steinpilz-Eis, Waldbeeren und<br />

Estragon-Öl in die Welt der Desserts.<br />

<<br />

dafür, dass es überhaupt kein<br />

Fleisch braucht, um den Zustand der<br />

Glückseligkeit am Gaumen herbeizuführen.<br />

»Ein Pilzzüchter aus meiner Tiroler<br />

Heimat brachte mir einen ursprünglich<br />

in Brasilien heimischen Mandelpilz, dessen<br />

Aroma von schier unglaublicher Intensität<br />

ist«, erzählt der Küchenchef. Wie beim<br />

Wein hängt die Qualität auch bei Pilzen<br />

stark vom Terroir ab. »Als ich später einmal<br />

Mandelpilze aus Deutschland kostete,<br />

war ich enttäuscht«, sagt Ivić. Überraschen<br />

kann der Umami-Effekt der Schwammerl<br />

übrigens sogar in Desserts. Die reduzierte<br />

Kraft aus Steinpilzen und Morcheln peppt<br />

auf einzigartige Weise auch Süßes auf:<br />

Steinpilz-Eis, Waldbeeren-Ragout und Estragon-Öl<br />

kombiniert der südsteirische<br />

Koch Alexander Posch (»Vinea«, Ehrenhausen)<br />

zu einer Geschmacksbombe aus<br />

süßen und salzigen Aromen, die fantastisch<br />

mit der Säure der Beeren harmonieren.<br />

»Die besten Produkte sind so nah«,<br />

sagt Thorsten Probost. »Wir müssen<br />

nur genau hinsehen.« Und damit<br />

meint er nicht nur das, was man sich<br />

aus den Wäldern herausholen kann,<br />

sondern auch das, was bleibt. »Wer auf<br />

Schwammerlsuche geht, sollte darauf achten,<br />

nichts zu zertrampeln. Viele Pilze sind<br />

wichtig für die Tiere und somit auch für<br />

das Waldklima. Erst wer der Natur mit diesem<br />

Respekt begegnet, ist reif für die Schätze<br />

des Waldes.« <<br />

PILZPULVER<br />

Der Do-it-yourself-<br />

Geschmacksbooster<br />

Sollte eigentlich in keiner Küche fehlen –<br />

und auch die Zubereitung ist denkbar einfach.<br />

Für das Pilzpulver empfehlen sich alle<br />

Pilze, die auch zum Trocknen geeignet sind<br />

– wie etwa Steinpilze, Morcheln, Herbsttrompeten,<br />

Korallenpilze oder Shiitake. Die<br />

klein geschnittenen Pilze am besten im<br />

warmen Raum trocknen lassen und danach<br />

noch einmal für 12 Stunden bei 50 Grad in<br />

den Backofen geben (einen Spalt offen lassen,<br />

damit die Feuchtigkeit entweichen<br />

kann). Die getrockneten Pilze zu einem feinen<br />

Pulver mixen und noch einmal durch<br />

ein Sieb streichen. Mit dem Pilzpulver kann<br />

man jeder Sauce eine ganz spezielle Power<br />

verleihen. Vor allem für Wildgerichte eignet<br />

sich das Pulver hervorragend. Das beste<br />

Aroma entwickelt sich, wenn das Pilzpulver<br />

in zerlassener Butter angeschwitzt wird.<br />

Aufbewahrt wird es am besten in einer<br />

Dose in dunkler Umgebung.<br />

Fotos: Shutterstock, Stockfood,DERSTARR, Heldentheater<br />

138 falstaff okt <strong>2020</strong>


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176 x IN ÖSTERREICH


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

APOTHEKE<br />

140 falstaff okt <strong>2020</strong>


WALD<br />

Unkraut oder Heilkraut? Was die einen mit aller<br />

Kraft aus dem eigenen Garten zu vertreiben<br />

versuchen, ist für die anderen schmackhafter<br />

Speisenbegleiter oder natürliche Alternative zu<br />

herkömmlichen Medikamenten. Aber welche<br />

Pflanzen werden traditionell genutzt – und wie<br />

wirken sie? Ein Streifzug durch den Forst.<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATIONEN GINA MÜLLER<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

141


RECHT GEWÖHNLICH<br />

Ein hervorragendes Beispiel für die beachtlichen<br />

Mengen an »guten« Inhaltsstoffen ist<br />

die Brennnessel (Urtica dio ica). Bezogen auf<br />

100 Gramm weisen die haarig-stacheligen<br />

Blätter etwa doppelt so viel Vitamin C wie<br />

Zitronen und gut doppelt so viel Eisen wie<br />

Schweineleber auf. Zudem können sie eine<br />

hervorragende Quelle für Eiweiß, Kalzium<br />

und Magnesium sein. In Öl eingelegt oder<br />

kurz blanchiert verlieren sie ihre reizende Eigenschaft<br />

und werden genießbar. Gerade für<br />

Vegetarier und Veganer kann die Brennnessel<br />

daher eine hilfreiche Nährstoffquelle sein.<br />

Aufgrund des Eisengehalts wird sie außerdem<br />

immer wieder mit der Behandlung von<br />

Anämien und der Bekämpfung von Erschöpfungs-<br />

und Ermüdungszuständen in Zusammenhang<br />

gebracht.<br />

Die Taubnessel, auch als »Zahme Nessel«<br />

bezeichnet, sieht ähnlich aus wie die Brennnessel,<br />

reizt aber nicht und hat auffällige<br />

rosa, purpurrote, weiße oder gelbe Lippenblüten,<br />

die bis in einen milden Winter hinein<br />

blühen. Sie kommt häufig an Waldrändern<br />

vor. Die Taubnessel enthält Gerb- und<br />

Schleimstoffe sowie Saponine und wirkt reizlindernd,<br />

antibakteriell sowie entzündungshemmend.<br />

Taubnessel-Tee kann bei Atemwegsinfekten<br />

und Magenschmerzen helfen.<br />

Die ganzjährig an Wegrändern und auch in<br />

Weingärten verfügbare Vogelmiere hat ein<br />

mild-nussiges Aroma und ist eine beliebte<br />

Komponente im Wildkräutersalat. Aus gesundheitlicher<br />

Sicht wird sie aufgrund der<br />

hohen Mengen an Eisen, Magnesium und<br />

Kalium, die sie beinhaltet, geschätzt. In der<br />

Volksmedizin wird die Vogelmiere wegen ihrer<br />

schleimlösenden und entzündungshemgourmet<br />

/ WISSENSCHAFT<br />

Brennnessel, Löwenzahn oder<br />

Wegerich: Ganz gewöhnliche<br />

Wildkräuter werden seit Jahrhunderten<br />

den traditionellen<br />

Heilpflanzen zugeordnet. Denn<br />

im Vergleich zu kultivierten Pflanzen tun sie<br />

sich häufig durch einen höheren Nährstoffgehalt<br />

hervor. Das liegt unter anderem am<br />

geringeren Wassergehalt in Wildpflanzen,<br />

wodurch die Nährstoffe konzentrierter sind.<br />

Nachteil: Für gewöhnlich isst man von<br />

Giersch und Co. weniger als von Kulturpflanzen.<br />

Dabei würde es sich durchaus<br />

lohnen, beherzter zuzugreifen.<br />

142 falstaff okt <strong>2020</strong>


AUF WIESEN UND IN WÄLDERN LASSEN SICH WAHRE<br />

NÄHRSTOFF-SCHÄTZE SAMMELN: IN BRENNNESSELN<br />

ETWA STECKT DOPPELT SO VIEL VITAMIN C WIE IN ZITRONEN<br />

UND DOPPELT SO VIEL EISEN WIE IN SCHWEINELEBER. UND<br />

WENN MAN SIE BLANCHIERT ODER IN ÖL EINLEGT, LASSEN<br />

SICH SCHMACKHAFTE GERICHTE DARAUS ZAUBERN.<br />

menden Wirkung bei Husten und Atemwegsinfekten<br />

verwendet, äußerlich auch zur Beruhigung<br />

gereizter Haut.<br />

Eine altbekannte Heilpflanze ist der Wegerich,<br />

der auf trockenen Wiesen und an Waldrändern<br />

wächst und bis in den Herbst hinein<br />

geerntet werden kann. Vor allem zur äußerlichen<br />

Anwendung ist der Wegerich berühmt:<br />

Der Saft der Blätter lindert Juckreiz nach<br />

Brennnesselkontakt, Insektenstichen oder<br />

-bissen und bringt kleine Wunden schneller<br />

zum Abheilen. Bei Halsschmerzen soll es helfen,<br />

an einem Blatt zu kauen. Der Tee der<br />

Blätter wird bei Husten, Magen-, Nierenoder<br />

Blasenproblemen getrunken. Die Effekte<br />

sind zurückzuführen auf die antibakteriell<br />

wirkenden Saponine im Wegerich.<br />

BUNT UND GESUND<br />

Hagebutten, die von Oktober bis November<br />

zu pflückenden Sammelfrüchte verschiedener<br />

Rosenarten, sind getrocknet und als Tee bekannt<br />

für ihre harntreibende Wirkung. Deswegen<br />

kommen sie bei Blasen- und Nierenleiden<br />

häufig zum Einsatz.<br />

Die auf Sträuchern wachsenden Kornelkirschen<br />

(Dirndl) findet man an Waldrändern<br />

und sonnigen Plätzen. Sie schmecken frisch,<br />

fruchtig, süß-säuerlich, jedenfalls ungewöhnlich.<br />

Verarbeitet werden sie, indem man sie<br />

wie Oliven einlegt (Rezepte finden sich im Internet)<br />

oder zu Kompott verarbeitet, entkernt<br />

werden sie zu Marmelade oder Chutney.<br />

Beim Sanddorn, auch rote Schlehe oder<br />

Küstenbeere genannt, handelt es sich ebenfalls<br />

um eine Steinfrucht, die aufgrund des<br />

hohen Vitamin-C-Gehalts als »Zitrone des<br />

Nordens« bezeichnet wird. Der herb-säuerliche<br />

Sanddorn macht sich am besten als<br />

Sanddornaufstrich, -marmelade oder -mus,<br />

aber auch gut in Tiramisu. Hagebutte,<br />

Dirndln und Sanddorn haben neben einem<br />

hohen Vitamin-C-Gehalt ihre intensive rote<br />

beziehungsweise orange Farbe gemeinsam,<br />

die der hohen Konzentration an Flavonoiden<br />

und Carotinoiden zu verdanken ist. Als Radikalfänger<br />

wirken diese sekundären Pflanzenstoffe<br />

Entzündungen entgegen, sorgen für<br />

tadellose Blutgerinnung, helfen Blutdruck<br />

und Blutzuckerspiegel zu senken, wirken antioxidativ,<br />

antimikrobiell und stärken das<br />

Immunsystem. Und sie können auch gegen<br />

Winterblues wirken! Um trüben Tagen zu<br />

entkommen, empfehlen Kräuterkundige auch<br />

Wiesenbärenklau. Die lateinische Bezeichnung<br />

Heracleum geht auf den griechischen<br />

Helden Herkules zurück, der als bärenstark<br />

beschrieben wird. Der Bärenpflanze wurden<br />

folglich besondere Heilkräfte zugeordnet. Sie<br />

wächst an Auwaldrändern und auf Wiesen.<br />

Die Blätter und Wurzeln werden genutzt, um<br />

den Blutdruck zu senken. Und den Wurzeln<br />

wird – wie auch den Samen – eine aphrodisierende<br />

Wirkung zugeschrieben. Nicht umsonst<br />

wird die Bärentatzen-Wurzel auch als<br />

der »europäische Ginseng« bezeichnet.<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der Wissenschaft:<br />

falstaff.com/science<br />

<<br />

okt okt <strong>2020</strong> <strong>2020</strong>falstaff<br />

143


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

WALD- & WIESEN-<br />

KRÄUTERKUNDE<br />

Wie sie unsere Gesundheit stärken und Krankheiten lindern<br />

BEIFUSS<br />

als Fußbad gegen müde<br />

Beine, als Tee schlaffördernd<br />

BRENNNESSEL<br />

harntreibend, hilft bei Harnwegsinfekten<br />

und Blasenentzündungen<br />

EIBISCH<br />

reizlindernd, hustenstillend, stärkt das<br />

Immunsystem, entzündungshemmend<br />

HUFLATTICH<br />

hilft gegen Reizhusten, Erkältungen,<br />

Entzündungen im Mund- und<br />

Rachenraum<br />

JOHANNISKRAUT<br />

ausgleichend und beruhigend bei<br />

gedrückter Stimmung,<br />

Stimmungslabilität, innerer Unruhe,<br />

Ängstlichkeit, Spannungszuständen<br />

und damit einhergehenden Ein- und<br />

Durchschlafstörungen<br />

KAMILLE<br />

entzündungshemmend, antioxidativ,<br />

krampflösend, reizlindernd,<br />

antibakteriell, wundheilungsfördernd,<br />

als Tee gegen Schlaflosigkeit, zur<br />

Entspannung, verdauungsfördernd, als<br />

Kompresse bei überanstrengten Augen<br />

KIEFER<br />

durchblutungsfördernd,<br />

auswurffördernd, bei<br />

Atemwegserkrankungen, Erkältungen,<br />

rheumatischen Beschwerden<br />

LINDENBLÜTEN<br />

zur Reizlinderung<br />

bei Halsschmerzen und Husten<br />

LÖWENZAHN<br />

hat verdauungsfördernde,<br />

appetitanregende Eigenschaften<br />

MUTTERKRAUT<br />

antimikrobiell,<br />

entzündungshemmend,<br />

kann die Zahl von<br />

Migräneattacken reduzieren<br />

NELKENWURZ<br />

kann bei Durchfallerkrankungen, bei<br />

Entzündungen im Mundund<br />

Rachenraum oder des<br />

Zahnfleischs helfen<br />

RINGELBLUME<br />

antibakteriell, antiviral, antioxidativ,<br />

entzündungshemmend, zur<br />

Wundheilung, bei Hauterkrankungen,<br />

Schürfungen, leichten Verbrennungen,<br />

Windeldermatitis sowie bei<br />

Entzündungen der Mund- und<br />

Rachenschleimhaut<br />

SCHACHTELHALM<br />

harntreibend, hilft bei Harnwegsinfekten<br />

und Blasenentzündungen<br />

SCHAFGARBE<br />

appetitanregend, krampflösend und<br />

verdauungsfördernd bei Magen-Darm-<br />

Beschwerden, lokale Behandlung<br />

kleiner Wunden<br />

144 falstaff okt <strong>2020</strong>


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KÜCHENZETTEL<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

QUITTE AUS<br />

1001 NACHT<br />

Quitten duften unwirklich intensiv nach vollem Obstkorb. Besonders gut machen<br />

sie sich in würzigen Schmorgerichten nach orientalischer Tradition.<br />

Diese Kolumne ist als eindeutige<br />

Aufforderung zu verstehen,<br />

schleunigst den nächsten Wochenmarkt<br />

aufzusuchen –<br />

oder, noch besser, die nächste<br />

verträumte Streuobstwiese mit alten Obstsorten!<br />

In den Regalen des Supermarkts<br />

wird man Quitten nämlich vergeblich suchen<br />

– obwohl sie gerade Saison haben.<br />

Dafür haben marktfahrende Bauern sie<br />

noch vergleichsweise häufig im Angebot.<br />

Ansonsten findet man die mit dichtem<br />

Flaum bedeckten Früchte in türkischen<br />

Obstgeschäften, denn in den Küchen des<br />

Orients hat die Quitte bis heute einen zentralen<br />

Platz – zwischen Marrakesch und<br />

Isfahan wird die Ernte alle Jahre mit Sehnsucht<br />

erwartet. Zum einen, um sie in Süßspeisen<br />

zu verbacken; viele aber lieben die<br />

Quitte noch mehr für ihre salzigen Qualitäten.<br />

Sie ist mit ihrem intensiv fruchtigen,<br />

aber kaum süßen Aroma wie gemacht dafür,<br />

in langsam geschmurgelten Eintöpfen<br />

eine innige Verbindung mit Fleisch einzugehen.<br />

Im Iran, in der Türkei und in Marokko<br />

hat das seit jeher Tradition – wer je<br />

von solchen Eintöpfen kosten durfte, der<br />

weiß, warum.<br />

In Marokko werden festliche, oft aufwendig<br />

komponierte Schmorgerichte Tajine<br />

genannt, nach dem klassischen Kochgeschirr<br />

aus Keramik mit konkav gewölbtem<br />

Deckel, der wie ein Backofen die Hitze speichert<br />

und von allen Seiten auf das Gargut<br />

strahlen lässt. Ein guter Schmortopf, vorzugsweise<br />

aus Gusseisen, tut es aber um<br />

nichts weniger gut.<br />

Im Grunde ist es sogar dann eine gute Idee,<br />

sich jetzt Quitten zu besorgen, wenn man<br />

gar nicht vorhat, sie zu verkochen: Ihr Aroma<br />

hat etwas ganz eigentümlich Betörendes<br />

und erfüllt im Nu die ganze Wohnung. Gerade<br />

an Tagen wie diesen, wo man sich erstmals<br />

wieder mit dem feuchten Zug des<br />

Herbsts anfreunden muss, ist so ein Gegengift<br />

von nicht zu unterschätzender Köstlichkeit<br />

willkommen.<br />

Wie Quitten riechen? Unmissverständlich<br />

fruchtig, wie ein ganzer Korb voll Obst,<br />

weshalb manche eine deutliche Ähnlichkeit<br />

mit Gummibärlis entdecken wollen.<br />

Apropos Duft: Ras el-Hanout, von dem<br />

im nebenstehenden Rezept gleich fünf (gestrichene)<br />

Esslöffel benötigt werden, ist eine<br />

ganz wunderbare marokkanische Gewürzmischung<br />

aus Zimt, Kardamom, Kreuzkümmel,<br />

Macisblüte, Ingwer, Neugewürz<br />

und anderen Feinheiten, von der man ruhig<br />

mehr zu Hause haben sollte. Sie eignet sich<br />

auch für Grillmarinaden oder, Stichwort<br />

Herbst, um den Rehrücken vor dem Kurzbraten<br />

damit einzureiben. Ras el-Hanout<br />

gibt es in Wien am Naschmarkt, in gut sortierten<br />

Gewürz- und Feinkostgeschäften<br />

oder, wie mittlerweile fast alles, im Internet.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

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Der Frühburgunder von Axel Pauly<br />

präsentiert sich äußerst elegant<br />

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aromatischen Wildschweinschulter.<br />

wein-pauly.de, € 24,–<br />

TAJINE VOM<br />

WILDSCHWEIN<br />

MIT QUITTEN<br />

(für 4–6 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

1 kg Wildschweinschulter, in 4-cm-Würfeln<br />

2 Quitten, geschält und entkernt<br />

2 EL Olivenöl, 50 g Butter<br />

2–3 Zwiebeln, geschält und gehackt<br />

4 Knoblauchzehen<br />

1 Bio-Zitrone, 8 Wacholderbeeren, gehackt<br />

1 Lorbeerblatt, 2 Zweige Thymian<br />

5 EL Ras el-Hanout, 1 gute Prise Safranfäden<br />

1 EL Tomatenmark, 1 EL Honig, 400 ml Wasser<br />

je ein ½ Bund Petersilie und Minze, Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

Ofen auf 140 °C vorheizen. Öl in einem großen ofenfesten<br />

Topf (idealerweise aus Gusseisen) erhitzen.<br />

Das Wildschwein salzen, pfeffern und im Öl Farbe<br />

annehmen lassen. In zwei bis drei Durchgängen<br />

arbeiten, damit nicht zu viel Fleisch in der Pfanne ist<br />

– sonst dampft es mehr, als es brät. Heraus heben<br />

und warmhalten. Die Butter im Bratrückstand aufschäumen,<br />

Zwiebeln dazugeben. Etwa zehn<br />

Minuten schmurgeln lassen, damit sie süß werden<br />

und Farbe annehmen. Gehackten Knoblauch zufügen.<br />

Mit der geriebenen Schale einer Zitrone,<br />

Wacholder, Lorbeer, Thymian, Ras el-Hanout und<br />

Safranfäden eine Minute rösten, dann Tomatenmark,<br />

Honig, Wasser und den Saft einer halben<br />

Zitrone zufügen. Fleisch und die geviertelten Quitten<br />

dazugeben, zudecken, aufkochen lassen und in<br />

den Ofen schieben. Nach etwa zwei Stunden Deckel<br />

abnehmen, Hitze auf 160 °C hochdrehen und weitere<br />

30 Minuten köcheln lassen. Aus dem Ofen nehmen,<br />

Fleisch und Quitten vorsichtig aus dem Bratensaft<br />

heben. Den Bratensaft bei starker Hitze einkochen<br />

lassen. Nach Geschmack würzen, mit Zitronensaft<br />

abschmecken, mit Minze und Petersilie garnieren<br />

und mit Couscous oder Reis servieren.<br />

Fotos: Johannes Kernmayer, Lena Staal<br />

146 falstaff okt <strong>2020</strong>


Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter<br />

falstaff.com/corti<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

147


gourmet / KNÖDEL<br />

Knödel-Rezepte für Feinschmecker<br />

finden Sie unter<br />

falstaff.com/knoedel-rezepte<br />

KNÖDEL ZU WILD:<br />

DIE BESTE<br />

ALLER<br />

BEILAGEN<br />

Nichts harmoniert besser mit Wild als Knödel, egal ob Semmel-,<br />

Servietten- oder Erdäpfelknödel. Aber die kugeligen Sattmacher<br />

können kulinarisch noch viel mehr – und haben eine Tausende Jahre<br />

lange Geschichte: Bereits in der Steinzeit wusste man sie zu schätzen.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

Foto: Shutterstock<br />

148 falstaff okt <strong>2020</strong>


Ganz gleich ob frisches<br />

Bratensaftl oder sämig<br />

gebundene Sauce: Die flaumige<br />

Konsistenz eines Knödels ist<br />

perfekt geeignet, alle Aromen<br />

aufzunehmen und keinen der<br />

kostbaren Tropfen zu<br />

verschwenden.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

149


gourmet / KNÖDEL<br />

ERSTE SICHERE ARCHÄOLOGISCHE BEWEISE FÜR<br />

KNÖDEL STAMMEN AUS DER JUNGSTEINZEIT.<br />

BEI AUSGRABUNGEN WURDEN KONSERVIERTE RESTE<br />

DES LEBENSMITTELS GEFUNDEN.<br />

Der Knödel ist eine der großen<br />

kulinarischen Konstanten der<br />

Welt. Natürlich, in <strong>Österreich</strong><br />

weckt das Wort zunächst einmal<br />

Assoziationen mit knusprigen<br />

Bratln, würzigem Sauerkraut, saftigem<br />

Rehragout, flauschigem Topfenteig<br />

oder süßen Marillen. Damit ist aber noch<br />

lange nicht Schluss: So gut wie jede kulinarische<br />

Kultur kennt ihre eigene Knödel-Version<br />

– und hat dafür unterschiedlichste<br />

Namen.<br />

In China und weiten Teilen Asiens werden<br />

etwa Jiăozi gedämpft, Hefeteigknödel,<br />

die mit so ziemlich allem gefüllt werden<br />

können, von süßem Sesambrei bis Krabbeneiern.<br />

In ganz Südamerika werden Tamales<br />

heiß geliebt, mehr oder weniger gefüllte<br />

Maisteigknödel, die in Blättern gedämpft<br />

werden. Und auch in vielen Teilen Afrikas<br />

gehören Knödel zum Grundnahrungsmittel.<br />

In Ghana etwa werden Banku geschlemmt,<br />

Knödel aus vergorenem Maismehl.<br />

Dass Knödel so allgegenwärtig und weit<br />

verbreitet sind, liegt auch daran, dass sie<br />

höchst wichtige zivilisatorische Aufgaben<br />

übernehmen …<br />

Erstens: Sie machen satt, und zwar so<br />

richtig. Ein wenig Fleisch, ein bisschen<br />

Gemüse, eine Schüssel Suppe oder ein<br />

Schuss Bratensaft werden dank Knödel zu<br />

einer vollwertigen Mahlzeit. Der oberösterreichische<br />

Spruch, wer mittags keine Knödel<br />

isst, sei den ganzen Tag hungrig, war<br />

lange durchaus wortwörtlich gemeint.<br />

Zweitens: Knödel sind unschlagbare Resteverwerter.<br />

Fleischabschnitte oder Speckreste,<br />

ein wenig übrig gebliebenes Gemüse<br />

oder altes Brot, das zu hart zum Essen, aber<br />

zu wertvoll zum Wegwerfen ist – all diesen<br />

Zutaten kann mit Knödel-Unterstützung<br />

neues Leben eingehaucht werden. Die Krone<br />

dieses »Auferstehungswunders« ist der<br />

geröstete Knödel (mit oder ohne Ei), der<br />

selbst noch die Reste der Reste zum köstlichen<br />

Gericht macht.<br />

Drittens kann so ein Knödel eine herrliche<br />

Verpackung sein. In ihm lässt sich alles<br />

verstecken, was zwar wunderbar schmeckt,<br />

aber nicht ganz so wunderbar aussieht –<br />

von Innereien über besonders fette Fleischteile<br />

bis hin zu vergorenem Gemüse. Das<br />

macht ihn zu einem Verwandten der Wurst,<br />

diesem eingelösten Heilsversprechen, dass<br />

am Ende alles gut wird, selbst Schweineblut<br />

und Darm.<br />

Und viertens, und vielleicht am wichtigsten:<br />

Er schmeckt mitunter einfach umwerfend<br />

gut. Sei es als prall gefüllter Grammelknödel,<br />

der den knusprigen Wonneproppen<br />

Form und Halt gibt, als flaumiger Erdäpfelball,<br />

der all die köstlichen Säfte eines Bratls<br />

aufsaugt, oder als Topfen-Marillenknödel,<br />

bei dem der saftig-weiche Teig die süße<br />

Frucht zart-säuerlich umschmiegt.<br />

SO ALT WIE DAS RAD<br />

Kein Wunder also, dass der Knödel uns<br />

schon ziemlich lange begleitet: Erste sichere<br />

archäologische Beweise für Knödel<br />

<<br />

Foto: Shutterstock<br />

150 falstaff okt <strong>2020</strong>


Verhältnismäßig jung ist der<br />

Kartoffelknödel – er hat sich erst in den<br />

letzten paar hundert Jahren als<br />

Alternative zu Teigknödeln etabliert.<br />

Heute ist er der Favorit als Beilage<br />

zu gebratenem Geflügel.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

151


gourmet / KNÖDEL<br />

Die meisten Experten gehen davon aus,<br />

dass Knödel als eine Art »Take-away-Brei«<br />

begonnen haben: Weil sich Getreidebreie,<br />

ein wesentlicher Kalorienlieferant früher<br />

Bauern, schlecht transportieren ließen,<br />

dickten unsere Vorfahren diese Sterze ein<br />

und formten sie mit den Händen zu einzelnen<br />

Portionen – der Knödel war geboren.<br />

Die allermeiste Zeit seiner langen Geschichte<br />

blieb der Knödel übrigens eine salzige<br />

Angelegenheit. Die heute so beliebten<br />

süßen Knödel und Fruchtknödel tauchen<br />

in deutschsprachigen Kochbüchern überhaupt<br />

erst im 19. Jahrhundert auf, als<br />

Zucker, lange ein Luxusgut, langsam für<br />

die breiten Massen verfügbar und<br />

erschwinglich wurde. Begonnen haben<br />

dürften Marillenknödel und Co. als bürgerliches<br />

(und günstigeres) Imitat der glasierten<br />

Früchte bei Hof, die in Schokolade<br />

oder Marzipan gehüllt waren.<br />

Zwiebelrostbraten mit<br />

Semmelknödeln: Die Knödel<br />

wurden seinerzeit erfunden,<br />

um trockene Gebäckreste<br />

weiterzuverwerten.<br />

><br />

stammen aus der Jungsteinzeit, etwa<br />

3000 Jahre vor Christus: Sowohl in der<br />

Schweiz als auch in Pfahlbauten-Ausgrabungen<br />

am Mondsee wurden konservierte<br />

Reste von Knödeln aus dieser Zeit gefunden<br />

(zum Vergleich: Die erste Darstellung eines<br />

Wagens mit vier Rädern ist ähnlich alt).<br />

Gute 4000 Jahre später, um das nachchristliche<br />

Jahr 1100, malte ein unbekannter<br />

Künstler eine knödelessende Frau an die<br />

Wand einer Südtiroler Burgkapelle. Die<br />

sogenannte Knödelesserin in der Burg<br />

Hocheppan ist die älteste erhaltene westliche<br />

Knödel-Darstellung. Die Dame brät die<br />

Teigbälle übrigens in einer großen Pfanne<br />

über offenem Feuer. Dass sie diese offenbar<br />

für Maria, die Mutter Gottes, im Wochenbett<br />

zubereitet, zeugt von der enormen<br />

Bedeutung, die dem Knödel damals beigemessen<br />

wurde. Das Wort selbst kommt vom<br />

althochdeutschen chnodo, und das bedeutet<br />

Knoten oder Knötchen, was wiederum auf<br />

das lateinische nodus zurückgehen soll. Bei<br />

den Römern waren Knödel, wie wir sie kennen,<br />

allerdings unbekannt: Das römische<br />

Kochbuch »Apicius«, das älteste Kochbuch<br />

der westlichen Welt, enthält zwar Rezepte<br />

für gekochte Bällchen aus Fasanenfleisch<br />

und Wurst, nicht aber aus Teig.<br />

DER URSPRUNG DES<br />

KNÖDELS LIEGT IN<br />

BREI, DER ZU BÄLLEN<br />

GEFORMT WURDE,<br />

UM IHN BESSER<br />

TRANS PORTIEREN<br />

ZU KÖNNEN.<br />

ZEITLOSES ERFOLGSMODELL<br />

Viele von seinen Vorteilen teilt sich der<br />

Knödel mit seiner engen Verwandten, der<br />

Teigtasche, die, um die Verwirrung perfekt<br />

zu machen, noch dazu auf Englisch oft<br />

»dumpling«, also Knödel heißt. Wo genau<br />

der Knödel aufhört und die Teigtasche<br />

anfängt, ist mitunter schwer zu bestimmen.<br />

Der größte Unterschied ist vielleicht, dass<br />

Knödelteige – im Gegensatz zu Nudel- oder<br />

Teigtaschenteigen – meist nur so viel wie<br />

nötig geknetet werden: Knödel sollen<br />

zusammenhalten, aber nicht fest, sondern<br />

möglichst flaumig-locker bleiben. Auch<br />

Lufteinschlüsse im Teig sind dabei durchaus<br />

erwünscht. Wird der Knödel gekocht, füllen<br />

sich diese Hohlräume mit Wasserdampf –<br />

der Knödel steigt an die Oberfläche. Gare<br />

Knödel schwimmen daher auf.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen<br />

aus der Jungsteinzeit hat sich der Knödel<br />

bis heute übrigens kaum verändert. Schon<br />

die archäologisch wertvollen Mondsee-<br />

Knödel waren nicht nur trockene Teigbrocken,<br />

sondern dürften bereits mit Fleisch<br />

und Gemüse gefüllt gewesen sein. Und das<br />

ist wohl der beste Beweis dafür, was für ein<br />

Erfolgsmodell der Knödel ist. Wir dürfen<br />

also wohl davon ausgehen, dass er uns<br />

noch mindestens weitere 5000 Jahre begleiten<br />

wird.<br />

<<br />

Foto: Shutterstock<br />

152 falstaff okt <strong>2020</strong>


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gourmet / KNÖDEL<br />

K LEINE K NÖDELKUNDE<br />

Von asiatischen Jiăozi bis Banku aus Ghana werden auf der ganzen<br />

Welt Knödel gegessen. Aber auch in unseren Breitengraden gibt es eine<br />

Vielzahl an verschiedenen Zubereitungsarten …<br />

Der Ur-Knödel: Mehlknödel dürften bereits<br />

kurz nach Erfindung des Ackerbaus als<br />

eingedickter Getreidebrei etabliert worden<br />

sein, da dieser so leichter zu transportieren<br />

war. Die erste bildliche Darstellung von<br />

Knödeln ist ein Fresko in der Kapelle der Burg<br />

Hocheppan in Südtirol – eine Frau brät darauf<br />

Knödel in einer Pfanne. Das Wandgemälde<br />

wurde um das Jahr 1100 fertiggestellt.<br />

Fruchtknödel: Eines der jüngsten<br />

Mitglieder der Knödelfamilie. Entstand bei<br />

uns erst im 19. Jahrhundert, als Zucker<br />

billig genug für die breite Masse wurde.<br />

Ist als Marillen-, Zwetschgen- oder<br />

(seltener) Erdbeerknödel nicht aus der<br />

österreichischen Küche wegzudenken.<br />

Kartoffelknödel: Relativ junger Knödel,<br />

der sich erst im 18. Jahrhundert<br />

durchgesetzt hat, als auch die Kartoffel<br />

als für den menschlichen Verzehr geeignet<br />

akzeptiert wurde. Wird in Ostösterreich<br />

nicht nur salzig, sondern auch gern mit<br />

Früchten gefüllt serviert.<br />

Germknödel: Knödel aus Germteig<br />

und daher besonders leicht und luftig.<br />

In Asien viel häufiger als in Europa.<br />

Wird in <strong>Österreich</strong> vor allem mit Powidl<br />

gefüllt serviert.<br />

Brotknödel: Wichtige Wiederverwertung<br />

für altes Brot, das die allerlängste Zeit viel<br />

zu wertvoll war, um es einfach<br />

wegzuwerfen. Der Tiroler Knödel etwa ist<br />

ein berühmter Vertreter dieser Familie. Ein<br />

Sonderfall ist der Wiener Semmelknödel,<br />

der erfunden wurde, um das einst teure,<br />

edle Gebäck, das aber nur kurz frisch<br />

blieb, nicht zu verschwenden. Der<br />

Serviettenknödel wiederum ist ein<br />

Brotknödel, der nicht zur Kugel, sondern<br />

zum Zylinder geformt und dann in eine<br />

Serviette gewickelt gegart wird.<br />

Gefüllter Knödel: Fast genauso alt<br />

wie die Mehlknödel. Archäologische<br />

Funde am Mondsee beweisen, dass es<br />

bereits in der Bronzezeit gefüllte<br />

Knödel gab. Heute sehr beliebt sind<br />

etwa Grammel- oder Fleischknödel.<br />

Enger Verwandter der Teigtasche.<br />

Fotos: Shutterstock, Stockfood<br />

154 falstaff okt <strong>2020</strong>


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Foto: BMF/Adobe Stock<br />

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gourmet / ESSAY<br />

GENUSS, EIN GESCHENK<br />

DES HIMMELS<br />

Genießen ist keine Selbstverständlichkeit – das ist die schlechte Nachricht.<br />

Die gute: Wer es richtig anstellt, für den ist Genuss nicht nur Zeichen von<br />

Sozialisation, sondern Kraftquelle und Gesundheitsfaktor. Man könnte<br />

auch sagen: Erst wer gelernt hat zu genießen, hat gelernt, Mensch zu sein.<br />

Was heute alles schon<br />

Genuss sein soll! Er ist<br />

ein Prädikat, das Werbung<br />

und Marketing<br />

auf alles draufpappen,<br />

was eine besondere Verführung darstellen<br />

möchte. Mit dem, was Genuss tatsächlich<br />

bedeutet, hat das allerdings wenig bis gar<br />

nichts zu tun. Genuss ist immer etwas enigmatisch,<br />

man kann ihn nicht verallgemeinern,<br />

er ist eine individuelle Empfindung.<br />

Schon der junge Goethe – da noch lange<br />

kein Dichterfürst – war dem Genuss auf<br />

der Spur. In dem Gedicht »Wahrer Genuss«<br />

versuchte er, die Empfindung einzugrenzen:<br />

»Denn Wollust fühlen alle Tiere / der Mensch<br />

allein verfeinert sie«, reimte er. Und: »Lass<br />

dich die Lehren nicht verdrießen / Sie hindern<br />

dich nicht am Genuss / Sie lehren dich,<br />

wie man genießen / Und Wollust würdig<br />

fühlen muss.«<br />

In diesen Versen steckt eine erstaunliche<br />

Einsicht: Genuss will erlernt sein. Er ist kein<br />

angeborenes Wohlgefühl, sondern eine veredelte<br />

Empfindung, die, wie Goethe selbst<br />

später in »Wilhelm Meisters Lehrjahre«<br />

festhielt, nicht flüchtig ist, sondern im Erinnerungsschatz<br />

des Menschen aufbewahrt<br />

wird: »Kein Genuss ist vorübergehend;<br />

denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist<br />

bleibend.« Diese Einsicht deckt sich mit Erkenntnissen<br />

der modernen Sozialpsychologie.<br />

Genuss sei zwar ein Grundbedürfnis des<br />

Menschen, erklärte der unlängst verstorbene<br />

Sozialforscher Reinhold Bergler, der in<br />

Nürnberg ein eigenes Institut für Genussforschung<br />

ins Leben gerufen hatte. Er werde<br />

allerdings von unterschiedlichen Individuen<br />

verschieden wahrgenommen. »Fragen Sie<br />

156 falstaff okt <strong>2020</strong>


JOACHIM RIEDL<br />

ist Journalist, Schrift -<br />

steller und Ausstellungsgestalter.<br />

Bis <strong>2020</strong> leitete er<br />

das Wiener Büro und<br />

die <strong>Österreich</strong>-Seiten<br />

der Wochenzeitung<br />

»DIE ZEIT«.<br />

Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock<br />

einen Mann, was zu einem guten Essen dazugehört,<br />

so sagt er: sechs Gänge«, erläuterte<br />

Bergler eine seiner Studien. »Eine Frau<br />

dagegen sagt: ein schön gedeckter Tisch,<br />

prächtiges Geschirr, Kerzen.« Frauen würden<br />

eher ganzheitlich genießen, Männer<br />

hingegen wesentlich selektiver. Sie hätten,<br />

so der Genussforscher, diesbezüglich »enormen<br />

Nachholbedarf«.<br />

Die Ausformung des Genusses ist also ein<br />

Resultat der Sozialisation und ein Prozess,<br />

der niemals zum Stillstand kommt. Genuss<br />

bedarf der Muße, die in einer schnelllebigen<br />

Zeit ein immer schwieriger zu erreichender<br />

Rückzugsort ist. Dabei ist Genuss auch ein<br />

wichtiger Kraftquell der menschlichen Natur,<br />

der ein als erfüllt empfundenes Leben<br />

erst ermöglicht. Damit ist er auch eine Triebfeder<br />

des Handelns, ein Ziel, dem man sich<br />

mit offener Bereitschaft zuwenden sollte.<br />

Wird der Stress zu groß, lässt es sich nur<br />

schwer genießen. Es ist also geradezu lebenswichtig,<br />

gelegentlich dem rasenden<br />

Spinnrad der Zeit in die Speichen zu greifen.<br />

Mangelnde Genussfähigkeit hingegen<br />

ist in aller Regel Symptom einer psychischen<br />

Störung. Und: Eines der besten Antidepressiva<br />

besteht darin, sich Genuss zu<br />

gönnen.<br />

GENUSS IST<br />

NICHT DIE REGEL,<br />

SONDERN IMMER<br />

DIE AUSNAHME.<br />

duum, sondern eine abstrakte Idee im Zentrum<br />

steht. Genuss ist im Gegensatz dazu<br />

ein individuelles Überlebenselixier, gleich<br />

ob seine Auslöser billig oder teuer sind.<br />

Physiologisch betrachtet entsteht Genuss<br />

durch verstärkte Ausschüttung des Neurotransmitters<br />

Dopamin. Die Anregungen dafür<br />

beruhen jedoch auf unterschiedlichen<br />

Erfahrungen, Lernprozessen und kulturellen<br />

Voraussetzungen. Das Hirn vergleicht<br />

ständig Eindrücke der Sinnesorgane mit<br />

abgespeicherten Erinnerungen an frühere<br />

Genussempfindungen, um etwas Außergewöhnliches<br />

zu erkennen, wodurch die Dopamine<br />

auf ihre Reise geschickt werden.<br />

Das muss nicht notwendigerweise ein komplett<br />

neuer Sinneseindruck sein. Ein Hochgefühl<br />

entsteht auch dann, wenn ein Geschmack,<br />

ein Geruch oder auch eine Berührung<br />

selige Erinnerungsschauer auslösen.<br />

Dann wird ein vergangenes, im Erinnerungstresor<br />

aufbewahrtes Wohlgefühl neu­<br />

LEBENSBEJAHENDE FREUDE<br />

Der Begriff Genussmensch wird oft abwertend<br />

gebraucht und mit verantwortungslosem<br />

Hedonismus gleichgesetzt. Die oft<br />

ideologisch verwurzelten Vorurteile werden<br />

gerne von jenen erhoben, die sich selbst mit<br />

genießerischem Wohlgefühl schwertun. Diese<br />

Haltung ist Sinnbild eines lebensfeindlichen<br />

Wertesystems, in dem nicht das Indivierlich<br />

belebt. Darin besteht die spezielle Dialektik<br />

des Genusses: Er ist stets ein Kompositum<br />

aus Neuem und Erlebten. Es bedarf<br />

immer eines neuen Reizes, um wohlige<br />

Erinnerungen an Gewesenes auszulösen.<br />

Und es bedarf stets älterer Erfahrungen, um<br />

in einem neuen Reiz das Außergewöhnliche<br />

zu entdecken. Es gibt etwa sehr einfache<br />

Geschmackseindrücke, die Erinnerungen an<br />

die Kindheit – eine Zeit der Unschuld und<br />

Unbekümmertheit – hervorrufen. Die Genussempfindung<br />

entsteht also dank eines<br />

Netzes komplexer Assoziationen. All diese<br />

Vergleichsarbeit findet unbewusst statt.<br />

Wahrscheinlich ist es gar nicht möglich,<br />

Genuss bewusst zu erleben, man kann lediglich<br />

die Bereitschaft steuern, gezielt nach<br />

Sinnesreizen zu suchen. Das bedeutet allerdings<br />

auch, dass es immer herausfordernder<br />

wird, Genuss zu empfinden. Wer etwa fortwährend<br />

nichts anderes als erlesene Köstlichkeiten<br />

verschlingt, dessen Sinne stumpfen<br />

ab, er hält bald das Besondere für gewöhnlich,<br />

Genuss will sich kaum noch einstellen.<br />

Genuss verlangt danach, dass man<br />

sich den Sinn für das Besondere, Außergewöhnliche<br />

bewahrt.<br />

Zudem: Dauerhaften Genuss kann es<br />

nicht geben. Er ist nicht die Regel, sondern<br />

die Ausnahme. Zugleich ist er auch ein persönliches<br />

Belohnungssystem, die Mühen des<br />

Alltags bewältigt zu haben. Das ist für Asketen<br />

nur schwer nachzuvollziehen: Sie versagen<br />

sich jegliche Gratifikation, als müssten<br />

sie sich für die Unvollkommenheit der Natur<br />

selbst bestrafen. Zu dieser ethischen Selbstüberschätzung<br />

ist der Genuss die Gegenthese.<br />

Erst durch ihn kann sich eine Persönlichkeit<br />

in ihrer ganzen Fülle entfalten. <<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

157


gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />

NEUER .. STOFF<br />

FUR K AFFEE-<br />

FREAKS<br />

Experimentierfreudige »Coffeeholics« haben derzeit ganz besonders viele<br />

Möglichkeiten, ihr Lieblingsgetränk neu zu entdecken. Exotische Gewürze,<br />

neuartige Substanzen und eine Menge Kreativität bestimmen die<br />

Kaffee-Trends dieser Saison. Lassen Sie sich überraschen!<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

Dass selbst ein so altes Kulturgetränk<br />

wie Kaffee regelmäßig<br />

neu erfunden werden<br />

kann, haben die zahlreichen<br />

Trends der vergangenen Jahre<br />

immer wieder aufs Neue bewiesen. Kalt<br />

aufgegossener Kaffee ist unter dem Namen<br />

Cold Brew längst im Kaffee-Mainstream<br />

angekommen, einen Flat White bekommt<br />

man ebenfalls an fast jeder Ecke, und sogenannte<br />

Mikro-Röster mit immens hohem<br />

Qualitätsanspruch (und meist genauso hohen<br />

Preisen) haben sich einen festen Platz<br />

in den Hipster-Vierteln der Städte erobert.<br />

Kaffee ist längst ein Lifestyle-Produkt geworden.<br />

Man könnte also meinen, der Markt sei<br />

bereits gesättigt, der Hype verglüht. Doch<br />

dann kam der Lockdown – und mit ihm<br />

der aus Südkorea stammende Trend des<br />

Dalgona-Kaffees: sehr ästhetisch, perfekt<br />

geeignet fürs visuelle Digitalzeitalter mit Instagram,<br />

TikTok und Co. Binnen weniger<br />

Wochen fand diese Spezialität Millionen<br />

Fans rund um den Globus.<br />

Ähnlich schön anzusehen ist der Turmeric<br />

Latte, auch Golden Milk genannt: Kurkuma<br />

färbt hier die Milch golden und wirkt<br />

zugleich gesundheitsfördernd – angeblich<br />

geht das zurück auf die ayurvedische Medizin.<br />

Deutlich zeitgeistiger ist hingegen der<br />

mit dem Cannabis-Extrakt Cannabidiol<br />

versetzte Kaffee, dessen Siegeszug in New<br />

York und London begann. Und auch sonst<br />

hat die moderne Kaffeewelt für experimentierfreudige<br />

Genießer derzeit einiges zu bieten.<br />

Lassen Sie sich inspirieren, wir zeigen<br />

Ihnen, was es alles gibt!<br />

Fotos: Shutterstock<br />

158 falstaff okt <strong>2020</strong>


Hintergründe, Wissenswertes<br />

und Rezepte<br />

unter falstaff.com/kaffee<br />

Wer seinen Kaffee<br />

immer nur schwarz<br />

trinkt, dem entgehen<br />

solch wunderschöne<br />

Farb-Spielereien im<br />

Kaffeeglas. Die erfreuen<br />

nicht nur das Auge,<br />

sondern sind auch<br />

absolut Social-<br />

Media-tauglich!<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

159


gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />

MAN KÖNNTE MEINEN,<br />

DER HYPE UM IMMER<br />

NEUE KAFFEE-KREATIONEN<br />

SEI VERGLÜHT. ABER WEIT<br />

GEFEHLT, WIE ZULETZT<br />

DIE LOCKDOWN-ZEIT<br />

EINDRÜCKLICH BEWIES!<br />

HARD COFFEE<br />

MAN NEHME: KALT AUFGEGOSSENEN KAFFEE<br />

UND EINEN SCHUSS ALKOHOL SOWIE SODA<br />

Cold-Brew-Kaffee hat seinen Siegeszug um die Welt schon vor einiger Zeit angetreten<br />

– gerade im Sommer ist die kalte und hocharomatische Kaffeespezialität<br />

eine willkommene Erfrischung. Neu ist die Kombination mit einem Schuss Alkohol<br />

und Sprudelwasser. Unter dem Namen Hard Coffee findet man diese meist<br />

noch mit Milch versetzte Kaffeeinnovation bislang noch fast ausschließlich in den<br />

USA, wo sie auf der Welle der Hard Seltzer – kohlensäurehaltige, leichte alkoholische<br />

Getränke auf Wasserbasis – mitschwimmt. Mit maximal fünf Volumenprozent<br />

Alkohol schmecken die Drinks angenehm leicht, was auch für den Hard<br />

Coffee gilt – solange einem nicht die Schnapsflasche auskommt …<br />

Fotos: Shutterstock<br />

160 falstaff okt <strong>2020</strong>


DALGONA-<br />

KAFFEE<br />

DAS INTERNET-PHÄNOMEN,<br />

DAS AUSSIEHT WIE EIN<br />

UMGEKEHRTER CAPPUCCINO<br />

Nur selten kann man die Entstehung eines<br />

Trends so genau ausmachen wie in diesem<br />

Fall: Der Dalgona-Kaffee wurde mit einem<br />

Schlag weltweit populär, als der Corona-Lockdown<br />

Milliarden Menschen in den Hausarrest<br />

zwang. Über soziale Medien wie Instagram<br />

und TikTok verbreitete sich die Spezialität rasend<br />

schnell von Südkorea nach Europa und<br />

Amerika – ursprünglich stammt sie offenbar<br />

aus Südchina. Weshalb sie während der Pandemie<br />

so populär wurde? Vermutlich deshalb,<br />

weil viele Cafés schließen mussten und experimentierfreudige<br />

Kaffeegenießer zu Hause<br />

Zeit hatten. Die braucht man nämlich, will man<br />

den Kaffeeschaum so steif und fluffig hinbekommen<br />

wie in den YouTube-Videos.<br />

ZUTATEN<br />

2 gestrichene EL Instantkaffee<br />

2 gestrichene EL Zucker<br />

2 EL heißes Wasser<br />

200 ml Milch aus dem Kühlschrank<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Instantkaffee gemeinsam mit dem<br />

Kristallzucker und dem heißen Wasser in einen<br />

Topf geben und einige Minuten kräftig<br />

aufschlagen. Einfacher geht es per Maschine,<br />

zum Beispiel mit dem Mixer oder in einem<br />

Thermomix.<br />

– Mit der Zeit wird der Kaffeeschaum fest und<br />

glänzt.<br />

– Die Milch auf zwei Gläser aufteilen, wer mag,<br />

kann sie vorher noch erhitzen. Besonders gut<br />

wird der Dalgona-Kaffee, wenn die Milch zu<br />

warmem Milchschaum erhitzt wird.<br />

– Den Kaffeeschaum darauf verteilen.<br />

– Sofort servieren.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

161


gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />

LOW CAF<br />

STATT DECAF<br />

KAFFEE MIT WENIG KOFFEIN<br />

GIBT ES JETZT AUCH IN GUT<br />

Lange Zeit war koffeinfreier Kaffee gleichbedeutend<br />

mit richtig miesem Geschmack. Warum?<br />

Weil das Koffein den Bohnen nachträglich<br />

entzogen wurde. Kleine Qualitätsröster<br />

wie The Bar aus Berlin haben jetzt eine andere<br />

Annäherung ans Thema entdeckt. Sie suchen<br />

gezielt Kaffeesorten, die von Natur aus<br />

wenig Koffein enthalten. Das schafft den gleichen<br />

Effekt wie künstlich entkoffeinierter Kaffee,<br />

schmeckt aber unvergleichlich besser.<br />

MILCH? JA –<br />

ABER NICHT<br />

VON DER KUH!<br />

WARUM PFLANZLICHE MILCH-<br />

ALTERNATIVEN SO BOOMEN<br />

Noch vor wenigen Jahren wurde man schief<br />

angeschaut, wenn man einen Latte Macchiato<br />

ohne Kuhmilch bestellte. Heute fragt der Barista<br />

höchstens noch: Welche Alternative darf<br />

es denn sein? Vegetarische und vegane Lebensweisen<br />

sind im Mainstream angekommen,<br />

und das zeigt sich auch beim Kaffee. Fast<br />

jedes bessere Café hält heutzutage Milchersatz<br />

aus Soja, Hafer oder Mandeln parat.<br />

GENUSS-TIPP:<br />

Für feincremigen Milchschaum ist Vollmilch in<br />

Bioqualität noch immer am besten geeignet – dank<br />

Fettanteil und Eiweiß. Pflanzliche Alternativen<br />

schäumen meistens nicht so gut, allerdings<br />

schaffen spezielle Barista-Editionen Abhilfe.<br />

Schaum aus Hafermilch schmeckt süßer.<br />

Fotos: Shuttertsock<br />

162 falstaff okt <strong>2020</strong>


gourmet / KAFFEE-TRENDS<br />

CANNABIS-<br />

INFUSION<br />

ENTSPANNENDER KAFFEE<br />

MIT LEGALEM CBD-EXTRAKT<br />

Cannabidiol oder CBD, der nicht psychoaktive<br />

Wirkstoff von Cannabis, hat einen beispiellosen<br />

Siegeszug in vielen Ländern der Welt angetreten.<br />

Er steht im Ruf, Ängste zu mildern,<br />

Muskeln zu entspannen und entzündungshemmend<br />

zu wirken. Als Infusion im Kaffee<br />

hat er überdies den Effekt, durch Koffein verursachte<br />

Nervosität abzuschwächen.<br />

GOLDEN MILK<br />

LATTE MACCHIATO MIT<br />

KURKUMA UND HONIG<br />

Ursprünglich kommt dieser Drink aus Indien<br />

und wird dort in der ayurvedischen Medizin<br />

eingesetzt. Neu ist, dass man ihn mit einem<br />

Espresso-Shot kombiniert und er so neben einer<br />

feinen exotischen Würze durch Kurkuma<br />

und Kokos auch einen Schuss Koffein enthält.<br />

So köstlich wurden Geschmack und Gesundheit<br />

noch selten vereint!<br />

ZUTATEN<br />

300 ml Vollmilch (alternativ geht auch Sojamilch<br />

oder Mandelmilch)<br />

1 TL Kurkumapulver<br />

½ TL geriebener Ingwer<br />

¼ TL Zimt<br />

¼ TL Kardamom<br />

1 Shot Espresso (25 g)<br />

1 TL Kokosöl<br />

1 Prise Pfeffer (frisch gemahlen)<br />

1 Prise Muskatnuss (frisch gerieben<br />

oder als Pulver)<br />

1–2 TL Honig (oder andere Süße)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Kokosöl in einem Topf erhitzen, bis es anfängt<br />

zu schmelzen.<br />

– Geriebenen Ingwer, Kurkuma, Zimt, Kardamom,<br />

Pfeffer und Muskatnuss in einen Topf geben und<br />

verrühren.<br />

– Milch unter Rühren hinzugeben und für 10 Minuten<br />

bei kleiner Flamme aufwärmen (es darf nicht<br />

kochen!).<br />

– Mit einem Handmixer oder einem Milchschäumer<br />

aufschäumen.<br />

– Das Ganze in einen Becher gießen und Espresso<br />

hinzugeben.<br />

– Nach Wunsch mit Agavendicksaft oder einem<br />

anderen Süßungsmittel süßen.<br />

– Mit einer Prise Zimt garnieren.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

164 falstaff okt <strong>2020</strong>


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SIXPACK<br />

ALEXANDER BACHL<br />

ist einer der profiliertesten<br />

Gourmetjournalisten <strong>Österreich</strong>s.<br />

In seinem »Sixpack« stellt er Neues<br />

aus der Restaurantszene vor.<br />

alexander.bachl@falstaff.com<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

RESTAURANT<br />

REINHARTSHUBER<br />

Morzger Straße 31<br />

5020 Salzburg<br />

DININGRUHM<br />

Lambrechtgasse 9<br />

1040 Wien<br />

VINEA<br />

Gamlitzer Straße 104<br />

8461 Ehrenhausen<br />

HOLA! TAPAS BAR<br />

Auhof Center E Ost<br />

Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />

1140 Wien<br />

WINKLERS ZUM POSTHORN<br />

Posthorngasse 6<br />

1030 Wien<br />

HEIMLICHWIRT<br />

Neustiftgasse 3<br />

7122 Gols<br />

Das Black-Angus-Entrecôte mit Pastinake,<br />

Gioggia-Rübe und Senfkaviar bekommt im<br />

Salzburger Restaurant »Reinhartshuber«<br />

einen mehr als würdigen Rahmen.<br />

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Foto: beigestellt<br />

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RESTAURANT-<br />

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Eine Salzburger Traum-Location bekommt angemessene Küche. Die<br />

Brüder Ruhm werden ruhmreicher. Im steirischen Ehrenhausen, in<br />

Gols und in Wien kommt frischer Wind in vertraute Lokale. Und sogar<br />

in Autohäusern muss der Grill nicht immer nur der vom Kühler sein.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

167


gourmet / SIXPACK<br />

RESTAURANT<br />

REINHARTSHUBER<br />

Salzburg, Salzburg<br />

1Gemeinhin tituliert man derlei Adressen<br />

als »traumhaft«. Ein schlossartiges<br />

Anwesen mit Wurzeln bis ins<br />

17. Jahrhundert, ein Prachtgarten mit Altbaumbestand.<br />

Unverbaubarer Blick auf den<br />

Untersberg und absolute Ruhelage. Nur liegt<br />

das Ganze doch etwas abseits des üblichen<br />

Salzburger Geschehens im südlichen Stadtteil<br />

Morzg. Zum »Gwandhaus« mutierte das<br />

Ensemble, als die Trachtenfirma Gössl dort<br />

einzog. Gastronomie gab’s auch stets, doch<br />

schien die Sache weder atmosphärisch noch<br />

wirtschaftlich zu passen – die Liste der<br />

gescheiterten Wirte ist stattlich. Wie man<br />

unschwer an den kopflosen Dirndl-Damen<br />

beim Entree erkennt, ist Gössl trotz Verkaufs<br />

des Hauses weiter zugegen. Eine langfristige<br />

Zukunft erhoffen sich die neuen Wirtsleute.<br />

Stefanie und Christoph Reinhartshuber<br />

machten sich mit ihrem »Platzhirsch« in<br />

Thalgau einen Namen. Nur ist dort touristisch<br />

eher wenig los, man suchte eine bessere<br />

Bühne – für die Stadt Salzburg ein Glücksgriff.<br />

Als Ceviche vom Saibling kommt ein<br />

luftig leichter Gang mit fein dosierter Säure<br />

von Mango, Würfeln von der Süßkartoffel,<br />

Avocado und Rettich. Rote Garnele wird<br />

(instagramtauglich am Tellerrand drapiert)<br />

hochelegant mit lila Kartoffel, Avocado, gelber<br />

Rübe und Kalamataoliven kombiniert.<br />

Klassischer die zart gebratene Bachforelle<br />

auf Eierschwammerlrisotto (schön kernig),<br />

dazu ein Quantum Säure von marinierten<br />

Pilzen und ein paar Heidelbeeren. Für<br />

»Nummer sicher«-Esser werden einfacher<br />

gestrickte Dinge wie Schnitzel & Co. bereitgehalten.<br />

Die Weinkarte ist ein geschickter<br />

Mix leistbarer Weine mit Tiefgang. Das sollte<br />

diesmal doch etwas werden an diesem<br />

wunderschönen Ort.<br />

Die Reinhartshubers hat es von<br />

Thalgau nun in den Süden der<br />

Stadt Salzburg gezogen.<br />

BEWERTUNG<br />

Alexander Bachl<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

10 von 10<br />

91 von 100<br />

Für dieses Lokal liegt im<br />

<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />

noch keine Bewertung vor.<br />

RESTAURANT<br />

REINHARTSHUBER<br />

Morzger Straße 31<br />

5020 Salzburg<br />

T: +43 662 46966340<br />

restaurant-reinhartshuber.at<br />

DININGRUHM<br />

Wieden, Wien<br />

2Die Idee »Wir kochen, wie wir gerne<br />

essen« mag als Motivation dienen,<br />

der Erfolg ist nicht vorprogrammiert.<br />

Die Insolvenzliste gibt Auskunft. Die<br />

Brüder Ruhm – Sascha im Service und Marcel<br />

in der Küche – haben 2016 ihr »Dining-<br />

Ruhm« nach diesem Motto aufgezogen. Beiden<br />

hatte es vor allem das Konzept der japanisch-peruanischen<br />

Nikkei-Küche angetan –<br />

deren Großmeister ist der US-Koch Nobuyuki<br />

Matsuhisa mit seinen »Nobu«-Restaurants.<br />

In diversen Luxushotels betreibt er<br />

eine Lokalkette namens »Mat suhisa«, in<br />

deren Ablegern in Mykonos und St. Moritz<br />

die Ruhm-Gebrüder werkten. Um so etwas<br />

Ähnliches in Wien aufzuziehen, natürlich<br />

ohne das Kapital einer Weltmarke, übernahmen<br />

sie ein Eckbeisl auf der Wieden und<br />

starteten motiviert ins Ungewisse. Und nun,<br />

vier Jahre danach? Die gar nicht kleine Bude<br />

ist selbst an glühenden Sommerabenden rappelvoll,<br />

die Weinkarte ist mit ernsthaften<br />

Gewächsen (»trinkreif«!), Sake und Schaumweinen<br />

bestens bestückt, das Service<br />

schnurrt. Und zum vierten Geburtstag<br />

schenkten sich die Ruhms einen feschen<br />

»SushiRuhm« (klimatisiert!) mit Ess-Bar und<br />

eigenem Sushi-Menü. Erst ein Yellowtail-<br />

Jalapeño mit Koriander und Yuzu-Sojasauce,<br />

dann ein Gericht, das exakt so in den<br />

»Nobu«-Lokalen serviert wird – Lachs-<br />

Sashimi, mit heißem Sesamöl übergossen, mit<br />

Ingwer und Schnittlauch. Beides nicht nur ob<br />

der überragenden Fischqualität (Eishken<br />

Estate!) exzellent. Weiter geht’s mit Scallop<br />

Kataifi, in Engelshaar-Teig sekundenlang frittierten<br />

Jakobsmuscheln und getrüffeltem<br />

Babyspinat-Salat. Es folgt der Sushi-Tower<br />

mit Nigiris und Rolls, die tunlichst nicht<br />

mehr in Sojasauce getunkt werden, weil sie<br />

formidabelst abgeschmeckt sind. Ein unterschätztes<br />

Juwel mitten im Vierten.<br />

BEWERTUNG<br />

Alexander Bachl<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

9 von 10<br />

89 von 100<br />

<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

Anklänge an »Nobu« im<br />

»Diningruhm« in Wien.<br />

46 von 50<br />

17 von 20<br />

15 von 20<br />

8 von 10<br />

86 von 100<br />

DININGRUHM<br />

Lambrechtgasse 9<br />

1040 Wien<br />

+43 1 9452224<br />

diningruhm.at<br />

Fotos: Sabine Schneider, Heldentheater/VINEA, beigestellt<br />

168 falstaff okt <strong>2020</strong>


VINEA<br />

Steiermark, Ehrenhausen<br />

Talente, die man schon<br />

von anderswo kannte,<br />

sammeln sich nun<br />

in Ehrenhausen.<br />

3Wer sich abseits authentischen<br />

Brauchtums »aufdirndln« möchte, ist<br />

bei »Weintracht« in Ehrenhausen<br />

richtig. Zum Landmoden-Laden gehört ein<br />

Lokal, das als Café und Greißlerei geplant<br />

war und seit einem Jahr »Vinea« heißt. Jetzt<br />

wird’s etwas kompliziert: Ursprünglich wurde<br />

das eher nüchtern gestylte Weinbistro als<br />

Nebenbetrieb des »ESSENZZ« im »Stainzerhof«<br />

geführt und vom dortigen Küchenchef<br />

Alexander Posch fernbetreut. Doch als<br />

im Frühjahr ein neuer Eigentümer Hotel und<br />

Restaurant eine neue Ausrichtung verpasste,<br />

siedelte Posch ins nun wirtschaftlich eigenständige<br />

»Vinea«. Dort sorgt Sommelier<br />

Christopher Pohn für eine tolle und recht<br />

freundlich gepreiste Weinkarte mit viel Steiermark,<br />

etwas Restösterreich und ein paar<br />

trefflich ausgesuchten Bouteillen vom Rest<br />

der Weinwelt. Weit gereisten Weinliebhabern<br />

ist das junge Talent schon im »Yscla« in<br />

Ischgl begegnet. Die Küche liefert dazu teils<br />

überraschend deftige Kost in großen Portionen.<br />

Das fein gehäckselte Beef Tatar ist,<br />

»Vinea Style«, in einen Zwiebel-Petersiliensud<br />

gebadet: eine gewöhnungsbedürftige<br />

Spielart des beliebten Themas. Als Bouillabaisse<br />

kommt eine tomatig-sämige Suppe<br />

mit bemerkenswerter Einlage an zart gegartem<br />

Branzino und Garnelen, dazu Kernöl-<br />

Aioli – sehr gut. Nach viel säurebetontem<br />

Wein verlangt eine Riesentranche Schweinebauch,<br />

leider ohne knusprige Schwarte, mit<br />

Bohnen-Grammelkraut. Deutlich eleganter:<br />

Huhn »Marokko-Art« mit Maghreb-Aromaten,<br />

Kartoffelcreme, Couscous und Dörrobst.<br />

Neuerdings darf man hier per Menü in<br />

kleineren Portionen genießen. Und wer nicht<br />

genug trinken konnte – alle Flaschen gibt’s<br />

auch über die Gasse.<br />

BEWERTUNG<br />

Alexander Bachl<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

86 von 100<br />

<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

85 von 100<br />

VINEA<br />

Gamlitzer Straße 104<br />

8461 Ehrenhausen<br />

T: +43 664 1945379<br />

vinearestaurant.at<br />

HOLA! TAPAS BAR<br />

Penzing, Wien<br />

4<br />

Hier ist ein fokussierter Blick auf<br />

das Wesentliche gefragt. Weder die<br />

Aussicht auf Parkplätze und Gewerbezonen<br />

noch das Geschiebe im Inneren des<br />

Auhofcenters sind von Belang. Wer das<br />

Rundum auszublenden vermag, kann hier<br />

am Westrand Wiens ganz viel Freude haben.<br />

Juan Amador, Spitzenkoch mit spanischen<br />

Wurzeln, ist mit dem spanischen Autohaus<br />

Seat Cupra eine Kooperation eingegangen<br />

und hat ein Konzept im Stile der besten<br />

Tapas-Bars von Barcelona entwickelt. So<br />

speist man – umrahmt von zwei Autos und<br />

in eher nüchternem Ambiente – wahrlich<br />

Köstliches. Der vergessene Klassiker Russischer<br />

Salat gerät mit Bonito del Norte und<br />

Pimiento del Piquillo zur Delikatesse. Auch<br />

bei den sauer eingelegten Sardellen – Boquerones<br />

– griff man zu »Einserware«. Was<br />

auch für die Schweinereien der Familie<br />

Blazquez aus Salamanca gilt: Lomo, Chorizo<br />

und natürlich der »sauteure« Jamon de<br />

Bellota – alles mit Zungenschmelz vom<br />

Feinsten. Der Gazpacho Andaluz ist der<br />

Nachbau eines Rezepts von Amadors Kollegen<br />

Dani Garcia aus Marbella (früher auch<br />

drei Sterne), eine besonders elegante Version<br />

des Klassikers, die ohne Gurken und Weißbrot<br />

auskommt, dazu noch ein mit Tomatenmousse<br />

gefüllter Mini-Paradeiser. Interessant<br />

– die erdige mallorquinische Wurst<br />

Figatella aus Fleisch und Leber in Tomaten-<br />

Kichererbsen-Sauce. Nur am unverzichtbaren<br />

Pulpo Gallego könnte noch gefeilt werden,<br />

einige Stückerln des Kraken widersetzten<br />

sich recht erfolgreich jedem Zerkleinerungsversuch.<br />

Hungrige bekommen auch<br />

große Stücke von iberischen Schweinen<br />

oder alten Kühen vom Grill. Anständige<br />

Weine und ein paar Granaten gibt’s auch.<br />

Und jetzt wünscht man sich das Ganze in<br />

Kopie vielleicht auch anderswo.<br />

BEWERTUNG<br />

Alexander Bachl<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

16 von 20<br />

15 von 20<br />

8 von 10<br />

84 von 100<br />

Für dieses Lokal liegt im<br />

<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />

noch keine Bewertung vor.<br />

Unter der Ägide von Juan Amador<br />

gibt es in Wien nun Tapas mit<br />

»Drive«, in jeder Hinsicht.<br />

HOLA! TAPAS BAR<br />

Auhof Center E Ost<br />

Albert-Schweitzer-Gasse 6<br />

1140 Wien<br />

T: +43 660 8335560<br />

hola-tapasbar.com<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

169


gourmet / SIXPACK<br />

WINKLERS ZUM<br />

POSTHORN<br />

Landstraße, Wien<br />

5Historische Quellen belegen bereits<br />

1776 ein hierorts gelegenes Gasthaus<br />

– seinerzeit »Zum goldenen Posthorn«<br />

und beliebt unter Postknechten. 1862<br />

wurde sogar die Gasse nach dem Gasthaus<br />

benannt, und nicht umgekehrt. So weit zur<br />

Historie der Liegenschaft. 2009 übernahm<br />

Walter Winkler – man nennt ihn »den Hofrat«<br />

– das Gasthausjuwel, in dem Lamperien,<br />

eine grüne alte Schank und ein skurriles<br />

Leuchtensammelsurium gehegt und gepflegt<br />

werden; in dem der Schmäh nur so rennt<br />

und eine Sammlung von Plattencovers sowie<br />

Fotos und andere Devotionalien daran erinnern,<br />

dass einst Helmut Qualtinger hier gern<br />

und lang saß, viel aß und sehr viel trank.<br />

Nun war Corona auch für was gut: Winkler<br />

wurde per Facebook auf Koch Robert Letz<br />

aufmerksam, zuletzt im Schloss Mauerbach<br />

und bei »DoN«-Catering in Diensten, und<br />

machte ihn zum Küchenchef. Seither arbeitet<br />

der sich durch die Karte, um – behutsam<br />

und ohne die Stammklientel zu verschrecken<br />

– Angejahrtes gegenwärtiger, aber keinesfalls<br />

zeitgeistig zu machen. So gibt’s hier nun<br />

eines der besten Beuschel der Stadt (feine<br />

Säure, viel Herz!) oder Tomatenkutteln mit<br />

gekochtem Grießstrudel. Mild gebratener<br />

Wels aus der Wiener Aquaponik-Farm blün<br />

kommt mit eingebrannten Erdäpfeln und<br />

fein gehobelten Radieschen – auch sehr gut.<br />

In der Rubrik »Gebackenes« findet sich eine<br />

runde Sache abseits des Mainstreams: Einen<br />

so flaumigen Kalbsleberknödel in zarter<br />

Panier auf Rahmgurken kann man in Wien<br />

wohl lange suchen. Auch neu: Auf der handgeschriebenen<br />

aktuellen Weinkarte finden<br />

sich Bouteillen, die auch dem fortgeschrittenen<br />

Wirtshausgeher große Freude machen.<br />

Ein altes Gasthaus bleibt besser.<br />

Frischer Wind in einer<br />

Gasthaus-Legende, die<br />

schon Qualtinger zu<br />

schätzen wusste.<br />

BEWERTUNG<br />

Alexander Bachl<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

17 von 20<br />

15 von 20<br />

8 von 10<br />

84 von 100<br />

<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

17 von 20<br />

15 von 20<br />

8 von 10<br />

83 von 100<br />

WINKLERS ZUM POSTHORN<br />

Posthorngasse 6<br />

1030 Wien<br />

T: +43 664 4312123<br />

winklers-zumposthorn.at<br />

HEIMLICHWIRT<br />

Gols, Burgenland<br />

6Den Begriff »Destination Restaurant«<br />

– eine ähnlich knappe deutsche<br />

Entsprechung ist nicht aktenkundig<br />

– kennt Peter H. Müller aus seiner<br />

Vergangenheit. Sechs Jahre werkte er, zuletzt<br />

als Chefsommelier, in Bergisch-Gladbach bei<br />

Nils Henkel im mittlerweile geschlossenen<br />

Zwei-Sterne-Restaurant »Schloss Lerbach«<br />

und war dort auch »<strong>Falstaff</strong> Sommelier<br />

2014«. Dann wechselte er ins Burgenland in<br />

den nicht minder bekannten »Taubenkobel«.<br />

2018 machte er Schluss mit Top-Gastronomie<br />

und deren Aufwand mit – Zitat –<br />

»vornerum und hintenrum«. Erst tingelte er<br />

im Rahmen von Pop-ups als kochender<br />

»Gutsbesetzer« durch burgenländische Winzerkeller.<br />

Nun hat er sein eigenes Lokal, das<br />

mit »modernisierter Wirtshausküche« am<br />

Boden bleibt – einem originellen Mix aus<br />

Bodenständigem mit einer Dosis Finesse. Zu<br />

den Blunzensamosas gibt’s gehobelten Rettich,<br />

Karotte, Petersil und Haselnuss. Gebra-<br />

tener Wels kommt mit Erbsenstampf, Krennockerl<br />

und Radieschen. Als »G.Müse<br />

Salat« serviert Müller ein liebevoll arrangiertes<br />

Sammelsurium erntefrischer Pflanzen.<br />

Burgenländische Bistronomie könnte<br />

man sagen. Aber: Seine alte Leidenschaft für<br />

feinste Weine hat Peter Müller natürlich<br />

nicht verloren. Selbstredend gibt’s als Ovation<br />

an hiesige Winzer das Beste aus deren<br />

Kellern. Wenn Selbige hier einkehren, wollen<br />

sie aber sicher etwas anderes trinken. Auf sie<br />

wartet dann etwa Wehlener Sonnenuhr<br />

2004 von J.J. Prüm, 2000 Chambolle-Musigny<br />

von Comte de Vogüé oder 1994 Château<br />

L’Evangile. Alles klar? Übrigens – das<br />

H in Müllers Namen steht für »Heimlich«,<br />

was den netten Kalauer »HeimlichWirt«<br />

ergab. Wie sagte ein sehr prominenter Winzer<br />

so schön: »Endlich haben wir in Gols<br />

auch ein nettes Lokal.«<br />

BEWERTUNG<br />

Alexander Bachl<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

15 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

83 von 100<br />

Für dieses Lokal liegt im<br />

<strong>Falstaff</strong> Restaurantguide<br />

noch keine Bewertung vor.<br />

Nach Wanderjahren ist<br />

Peter H. Müller nun in Gols<br />

sesshaft geworden.<br />

HEIMLICHWIRT<br />

Neustiftgasse 3<br />

7122 Gols<br />

T: +43 660 6664260<br />

heimlichwirt.com<br />

Fotos: Anton Georg Kiener, beigestellt<br />

170 falstaff okt <strong>2020</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


Internationaler Salon für Konsumkultur<br />

Fr 16. – So 18. Oktober <strong>2020</strong><br />

Zeit und Raum für guten Geschmack<br />

Messequartier Dornbirn, A<br />

Gutes mit gutem Gewissen genießen? Das gibt es nur<br />

auf der Gustav: <strong>Österreich</strong>s einziger Messe, die Design,<br />

Genuss und Nachhaltigkeit zusammenführt.<br />

Entdecken Sie Neues, Bewährtes und Bewahrtes für sich und Ihr Zuhause.<br />

Zum Beispiel Möbel aus Designerhand, edle Bio-Weine oder Raritäten der Region –<br />

unbestechlich gut im Geschmack, nachhaltig in der Herstellung, aufregend<br />

sinnlich für Sie inszeniert. Zum Genießen vor Ort oder direkt zum Mitnehmen.<br />

Messe Dornbirn Messeplatz 1, A-6854 Dornbirn, Tel. +43 5572 305-0,<br />

diegustav@messedornbirn.at, diegustav.com, facebook.com/diegustav


ANGELIKA ROSAM<br />

TRADITIONELL<br />

Im Vorarlberger Rheintal fertigt<br />

der Familienbetrieb Übelhör die<br />

weißen Leinen-Servietten, die je<br />

vier grüne Hirschen zieren. Back<br />

to the roots!<br />

€ 25,–; via servusmarktplatz.com<br />

TRENDY,<br />

AKTUELL,<br />

CHIC<br />

PERFECT SETTING<br />

Einmal anders eingedeckt: Im<br />

Herbst weichen die bunten<br />

Blumenmotive Wald- und Berg-<br />

Inspirationen. Das Tafelservice<br />

»Piqueur« von Hering Berlin<br />

inszeniert Bilder von Jagd und<br />

Pirsch mit viel Ästhetik und<br />

Leichtigkeit. Dank der natürlichen<br />

Farben kommen diese Tafel-<br />

Schmuck stücke nicht aufdringlich<br />

daher, sondern fügen sich perfekt<br />

zu Tisch und Ambiente. P.a.A.;<br />

gesehen bei artedona.com<br />

IN WALD & FLUR<br />

Die schlicht-elegante Kollektion<br />

»Ludlow« besteht aus klarem,<br />

schwerem, mundgeblasenem<br />

Glas mit einem modernen Touch.<br />

Originelles Detail: Für eine optische<br />

Täuschung sorgt der grüne<br />

Farbverlauf – passend für Waldliebhaber.<br />

Ca. € 38,-; daylesford.com<br />

STYLE UP<br />

Wie schön, dass man sich auch<br />

am Herd in Schale werfen kann.<br />

Weiße Schürzen sind also kein<br />

Must mehr: Hülle dich in feines<br />

Design, und es schmeckt noch<br />

besser. Im Gepardenlook oder<br />

nur im noblen Streif sind die<br />

Schürzen von Raine & Humble<br />

auch ein originelles Mitbringsel.<br />

Ca. € 40,-; raineandhumble.com<br />

KÄSE AM BRETT<br />

Und immer wieder kommt die<br />

Frage: Wie serviere ich ein ansehnliches<br />

Käsebrett, praktisch<br />

zubereitet? Wir haben uns umgesehen<br />

und sind auf die simplen,<br />

aber schönen Eichenholztabletts<br />

»Loop« von Woud gestoßen.<br />

Handlich, leicht zu pflegen und<br />

gleich in zwei Größen erhältlich.<br />

€ 49,-; über woud.dk<br />

BITTE MIT GRAVUR<br />

Die legendäre »Tirol«-Serie von<br />

Lobmeyr schmückt sich mit bäuerlichen<br />

Motiven aus dem bergund<br />

wildreichen Bundesland.<br />

Von Designer Stefan Rath bereits<br />

1915 entworfen, ist diese Glas-<br />

Edition gerade zu dieser Jahreszeit<br />

nicht nur für Jagd-Fans ein<br />

Must-have am Tisch. P.a.A.;<br />

lobmeyr.at<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

172 falstaff okt <strong>2020</strong>


eldorado<br />

LIFESTYLE<br />

EYECATCHER<br />

Feinste Tableware für jene, die<br />

ihr Tisch-Setting dank bester<br />

Handarbeit aus dem Hause<br />

Augarten verschönern wollen:<br />

Dieser Porzellan-Rehbock, entworfen<br />

von Hubert Weidinger, ist<br />

eine willkommene Abwechslung<br />

zwischen Glas, Krug und Besteck.<br />

€ 1.250,-; augarten.com<br />

KUNST AM TISCH<br />

Dieser edle Champagnerbecher aus 925 Sterlingsilber ist das<br />

ideale Geschenk für passionierte Jagd- und Naturliebhaber.<br />

€ 256,–; shop.sonja-quandt.com. Das Hirschhornbesteck,<br />

kreiert vom österreichischen Familienunternehmen<br />

Messer Schwarz, optimiert dazu jede Jagdtafel.<br />

Ca. € 80,–/Stück; messer-schwarz.at<br />

Kolumnistin ANGELIKA ROSAM<br />

ist Herausgeberin und Miteigentümerin<br />

des <strong>Falstaff</strong>-Verlags. Mit einem großen<br />

Faible für die schönen Dinge des Lebens<br />

präsentiert sie ihre Lieblings-Items aus<br />

der Gourmetwelt.<br />

CHICE PILZE<br />

Auf dem kostbaren Hartholzbrett<br />

wächst eine Serie der<br />

»Magic Mushrooms«, die in<br />

elegantem Silber auf jedem Tisch<br />

für gute Gefühle sorgen. Reizvoll,<br />

stilvoll und einfach charmant<br />

– kreiert vom bekannten<br />

Designer Wolfgang Joop.<br />

P.a.A.<br />

wienersilbermanufactur.com<br />

Die farbenprächtigste<br />

Jahreszeit im Jahr,<br />

der Herbst, steht vor<br />

der Tür. Grund genug,<br />

nicht nur kulinarisch<br />

Wald und Wiese zu<br />

erkunden. Wir zeigen<br />

chice Tafel-Stimmungsmacher<br />

für<br />

verwöhnte Jäger und<br />

noch mehr.<br />

EIN HAUCH VON EXOTIK<br />

Hermès ist bekannt für seine originellen Farbkompositionen – vor<br />

allem beim Design von hochwertigen Aschenbechern. Diese Preziose<br />

trägt den Namen »Chasse en Indie« (Deutsch: Jagd in Indien) und<br />

ist mit exotischen Tieren verziert. In wunderschönen Gold- und Rottönen,<br />

ebenso ein großzügiges Geschenk. € 545,–; hermes.com<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

173


leserbriefe<br />

Lesermeinung ist uns wichtig, egal,<br />

ob Lob oder Tadel. Schreiben Sie uns einfach an<br />

redaktion@falstaff.at oder posten Sie auf<br />

falstaff.com beziehungsweise unserer Facebook-Seite.<br />

MIT VORSICHT ZU GENIESSEN<br />

Mit Freude habe ich den Artikel<br />

über Pilze gelesen. Zu Recht weisen<br />

Sie mehrfach auf die Verwechslungsgefahren<br />

mit giftigen Pilzsorten<br />

beim Sammeln hin. Auf<br />

Seite 91 ist das »Gemeine Stockschwämmchen«<br />

aber ein Hallimasch.<br />

Dieser Pilz ist zwar auch<br />

essbar, aber sollte vorher abgebrüht<br />

werden. Viel schlimmer aber ist die<br />

Tatsache, dass das Stockschwämmchen<br />

schnell einmal mit den tödlichen<br />

Gifthäublingen verwechselt<br />

werden kann. Das einzig verlässliche<br />

Unterscheidungskriterium<br />

sind die kleinen schwarzen Flocken<br />

am Stiel des Stockschwämmchens<br />

im Gegensatz zur weißen Überfaserung<br />

des Stiels der Gifthäublinge.<br />

Das falsche Bild zeigt halt beim<br />

Hallimasch eine leichte weißliche<br />

Schicht am Stiel und ist deshalb<br />

umso gefährlicher für Nichtsahnende.<br />

BEREIT ZUM ABSCHLAG!<br />

Mittlerweile ist die neueste Ausgabe<br />

des »<strong>Falstaff</strong>« bei uns eingetroffen.<br />

Nach meiner Beurteilung<br />

eine der besten Ausgaben.<br />

Vielleicht auch deshalb, weil<br />

dem Thema Genuss-Golfplätze<br />

ein so breiter Bereich eingeräumt<br />

wurde. Als Gründungsmitglied<br />

des Golfclubs »Montfort<br />

Rankweil« werde ich mir<br />

ein Gläschen vom Schlumberger<br />

Chardonnay 2015 genehmigen.<br />

Dem verantwortlichen Redakteur<br />

möchte ich zu diesem<br />

Bericht und dieser Ausgabe des<br />

»<strong>Falstaff</strong>« gratulieren.<br />

TOLLE ARBEIT,<br />

BITTE WEITER SO!<br />

Liebe Frau Rosam,<br />

geehrter Herr Rosam,<br />

ich habe festgestellt, dass ich<br />

mich auf jede Ausgabe Ihres<br />

»<strong>Falstaff</strong>« freue. Die Artikel sind<br />

informativ, unterhaltsam und ein<br />

Genuss zum Lesen und Anschauen.<br />

Als langjähriger »Hotelmensch«<br />

und Liebhaber von guten<br />

Weinen habe ich einige Erfahrung.<br />

Sie schaffen es aber immer<br />

wieder, mich mit Neuigkeiten und<br />

Geheimtipps zu überraschen.<br />

Zu Ihrer Arbeit möchte ich Ihnen<br />

und Ihrem Team ganz herzlich<br />

gratulieren – top.<br />

Herzliche Grüße<br />

Heinz Wehrle<br />

Schweiz, E-Mail<br />

Freundliche Grüße<br />

Basil Fallegger<br />

Lyss, E-Mail<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Komm.-Rat Erich Lingenhöle<br />

Feldkirch, E-Mail<br />

Die Redaktion behält sich vor, dem<br />

<strong>Falstaff</strong> zugesandte Leserbriefe<br />

aus Platzgründen für die Ver öf fent ­<br />

lichung zu kürzen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

174 falstaff okt <strong>2020</strong>


Ihre Hausbank macht<br />

Bezahlen flexibler.<br />

© Konstantin Reyer<br />

Mit der Volksbank haben Sie die Wahl. Wir bieten Ihnen sichere Lösungen –<br />

von der Kreditkarte bis zur smarten App.<br />

VOLKSBANK. Vertrauen verbindet.<br />

www.volksbank.at/sicherkontaktlosbezahlen


GASTRONOMIE<br />

Die 20.000 Mitglieder des<br />

<strong>Falstaff</strong> Gourmetclubs<br />

besuchen und bewerten<br />

die besten Restaurants<br />

<strong>Österreich</strong>s. In dieser Rubrik<br />

stellen wir Restaurants<br />

aus unserem Guide vor,<br />

die wir Ihnen wärmstens<br />

empfehlen wollen.<br />

Alle 1800 Restaurants<br />

dieses Guides finden Sie<br />

auf falstaff.com.<br />

Romantik für Verliebte<br />

Sie suchen nach etwas Besonderem,<br />

um Ihren Lieblingsmenschen zu<br />

überraschen? Sie möchten gerne Zeit<br />

miteinander verbringen und dabei in<br />

vollen Zügen genießen? Im »Hotel<br />

Am Parkring« gibt es dazu ein ganz<br />

spezielles Angebot für alle Romantiker,<br />

die sich gerne wie im siebenten<br />

Himmel fühlen wollen. Eine Nacht in<br />

einer Suite und dazu ein kulinarisches<br />

Highlight – ganz privat. Die Stadt liegt<br />

Ihnen zu Füßen, bei Tag und bei Nacht,<br />

und zeigt sich Ihnen von Sonnenaufbis<br />

Sonnenuntergang in ihren unterschiedlichsten<br />

Facetten. Sie müssen<br />

gar nicht ausgehen, um wirklich viel<br />

von Wien zu sehen und um rundherum<br />

glücklich zu sein. Um den kulinarischen<br />

Genuss kümmert sich die Crew<br />

des Drei-Hauben-Restaurants »Das<br />

Schick« und serviert Ihnen ein Menü<br />

der Extraklasse direkt in die Suite.<br />

DAS SCHICK<br />

89 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Hotel am Parkring<br />

Parkring 12, 1010 Wien<br />

T: +43 1 51480417<br />

das-schick.at<br />

Almgenuss vom Allerfeinsten<br />

vor der traumhaften Kulisse der<br />

Oberforsthofalm erleben<br />

Es ist etwas, das die »Oberforsthofalm« in ganz besonderem<br />

Maß auszeichnet: die Gastfreundschaft.<br />

In uriger Atmosphäre wird gehobene Regionalküche<br />

vom Allerfeinsten zelebriert – und gerade dieser<br />

scheinbare Gegensatz macht die »Oberforsthofalm«<br />

so beliebt. Der Charme und das spezielle Ambiente,<br />

gepaart mit feinster Spitzengastronomie,<br />

wo Regionalität besonders großgeschrieben wird,<br />

tragen ihren Namen weit über die Grenzen Salzburgs<br />

hinaus. Die Auswahl reicht von Schmankerln<br />

heimischer Biobauern, typischen Pfandlgerichten<br />

über die klassische österreichische Wirtshausküche<br />

mit saisonalen Schwerpunkten bis zu internationalen<br />

Gerichten auf Topniveau. Urtypisch, traditionsverbunden,<br />

familiär – ein Stück österreichische<br />

Gastlichkeit, wie man sie kennt und liebt.<br />

Die wunderschön gestaltete Panorama-Lounge mit<br />

Kamin, gemütlichen Stuben, die große Sonnenterrasse<br />

und der neu angelegte Almgarten definieren<br />

den Begriff Wohlfühlen völlig neu – Genuss inmitten<br />

eines alpinen Wohnzimmers, umgeben vom<br />

beeindruckenden Pongauer Alpenraum.<br />

»Von allem nur das Beste« lautet die Devise des<br />

Familienbetriebs der Familie Mayr, die mit ihrem<br />

Team stets besonderen Wert auf die individuelle<br />

Betreuung ihrer Gäste legt. Über 600 verschiedene<br />

Weine aus der liebevoll zusammengestellten<br />

Karte sowie eine große Auswahl an Edelbränden<br />

vollenden den Oberforsthofer »Almgenuss«. Die<br />

»Oberforsthofalm« im St. Johanner Alpendorf<br />

lädt zum Verweilen und Genießen ein. In ganzjährig<br />

einzigartigem Ambiente, mit exzellenter Küche<br />

und der Schönheit der Salzburger Berge wird der<br />

Sommer zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

OBERFORSTHOFALM<br />

90 Punkte im <strong>Falstaff</strong> Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Familie Mayr, Alpendorf 12<br />

5600 St. Johann im Pongau<br />

T: +43 6412 6396<br />

F: +43 6412 6396-4<br />

oberforsthofalm.at<br />

176<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


Toro Toro – der spanische Genuss<br />

Fisch, Meeresfrüchte, Steaks und köstliche<br />

Entradas – im »Toro Toro« hat man sich ganz der<br />

hervorragen den Küche Spaniens verschrieben.<br />

Unter der steinernen Decke eines ehemaligen<br />

Jagdschlosses speist man bei La Patrona Gisela<br />

Reitsamer, als wäre man in einer spanischen<br />

Finca gelandet. Umgeben von rustikal-liebevollem<br />

Ambiente taucht man ein in das Flair der Mittelmeerküste,<br />

in den Duft nach Sonne, Meeresluft<br />

und frisch Gebratenem. Denn Gisela Reitsamer<br />

ist mehr als »nur« die Chefin des Hauses. Als<br />

Köchin geht sie dem, was sie ihren Gästen serviert,<br />

genau auf den Grund und legt dabei Wert<br />

auf Authentizität. Hier wird die spanische Küche<br />

neu er funden – nur wenige Kilometer von der<br />

Mozartstadt entfernt. Seit vielen Jahren schon ist<br />

der doppelte Stier einer der besten Spanier <strong>Österreich</strong>s.<br />

Entstanden im Jahr 1992 in den Gewölben<br />

eines alten Schlosses, hat sich das spanische<br />

Spitzenrestaurant »Toro Toro« schnell zu einem<br />

weltweit geschätzten und bekannten Treffpunkt<br />

für Freunde der spanischen Küche entwickelt. Für<br />

die Gerichte werden die besten Zutaten verwendet,<br />

sämtliche Produkte wie Fisch, Schalentiere,<br />

Fleisch und Gemüse überzeugen durch beste<br />

Qualität und werden täglich frisch zubereitet.<br />

Auch Liebhaber spanischer Weine kommen voll<br />

auf ihre Kosten. Im »Toro Toro« erwarten die<br />

Gäste nicht nur edle Tropfen aus bekann ten<br />

Weinbaugebieten wie Penedès, Ribera del Duero<br />

und Rioja, sondern auch spannende Neuheiten<br />

aufstrebender Regionen wie Alicante, La Mancha<br />

und Extremadura. Die Terrasse mit Garten über<br />

den Dächern von Hallein lädt zum gemütlichen<br />

Feiern und Bei sammensein ein.<br />

RESTAURANT-BODEGA TORO TORO<br />

90 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Schloss-Altendorff-Straße 2<br />

5400 Hallein bei Salzburg<br />

T: +43 6245 84223<br />

Öffnungszeiten: Di–Sa 18–1 Uhr<br />

toro-toro.at<br />

ADVERTORIAL Foto: beigestellt<br />

Gehobene Gastronomie<br />

in den drei Seefels-<br />

Restaurants<br />

Das renommierte Gourmet-Restaurant<br />

»La Terrasse« steht für Qualität und<br />

Kontinuität. Küchenchef Richard Hessl<br />

prägt mit seinem Stil eine regionale<br />

und saisonale Küche, die er mit einem<br />

Hauch asiatischer Leidenschaft verfeinert.<br />

Die namensgebende Terrasse<br />

ist wohl die mit Abstand schönste<br />

See-Terrasse <strong>Österreich</strong>s. Das »Porto<br />

Bello«, das See-Restaurant im mediterranen<br />

Bistro-Stil direkt am Wasser,<br />

verwöhnt Feinschmecker mit sommerlich<br />

leichter Küche. Die »Orangerie«,<br />

das Hauptrestaurant des »Relais &<br />

Châteaux Hotels« ist kulinarischer<br />

Treffpunkt zu jeder Tageszeit – vom<br />

opulenten Schloss-Frühstück à la carte<br />

über die Lunchtime bis zum Dinner mit<br />

täglich wechselnden Menüs von regionalen<br />

und internationalen Gerichten.<br />

RELAIS & CHÂTEAUX –<br />

HOTEL SCHLOSS SEEFELS<br />

92 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Töschling 1, 9212 Pörtschach<br />

T: +43 4272 2377<br />

office@seefels.at, seefels.at<br />

Lebensgefühl als<br />

Gesamtkunstwerk<br />

Der »Kleinsasserhof« versteht sich<br />

als Gesamtkunstwerk. Das Konzept<br />

ist Kunst, eine Collage aus Essen,<br />

Trinken und Leben. Hier Gast zu sein<br />

bedeutet ankommen und eingeladen<br />

werden, Kreativität auf einem neuen<br />

Weg zu erfahren. Die Idee des Harmonierens<br />

von stetiger Veränderung und<br />

Rückbesinnung auf die Wurzeln bildet<br />

die Seele des Hauses, was sich auch<br />

am Teller und im Glas widerspiegelt.<br />

Der Weinkeller lässt keine Wünsche<br />

unerfüllt, und Kostbarkeiten warten<br />

nur darauf, entdeckt zu werden. Auf<br />

der Speisekarte finden sich Spezialitäten<br />

der österreichischen Küche.<br />

Die Zusammenarbeit mit regionalen<br />

Produzenten ermöglicht höchste<br />

Qualität. Hier ist Gastfreundschaft<br />

keine Wissenschaft, sondern ein<br />

Lebensgefühl.<br />

KLEINSASSERHOF<br />

90 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Kleinsass 3, 9800 Spittal / Drau<br />

T: +43 4762 2292<br />

ludwig@kleinsasserhof.at<br />

kleinsasserhof.at<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 177


GASTRONOMIE<br />

Die Natur ist der Architekt<br />

der einzigartigen Küche<br />

Was Matthias Schütz, Küchenchef der<br />

»Griggeler Stuba«, zaubert, ist schlicht<br />

genial! Die Kreationen aus Oberlecher<br />

Kräutern und hochwertigen regionalen<br />

Produkten begeistern die Gäste<br />

und werden auf deren persönliche<br />

Vorlieben abgestimmt – inklusive<br />

täglich neuen Überraschungsmenüs.<br />

»Ausnahmekoch Matthias Schütz<br />

bleibt der kreative Maßstab, wenn es<br />

um heimische Produkt- und Aromenvielfalt<br />

geht. Mit einer Wahnsinnsweinkarte<br />

im Background ein echtes<br />

Erlebnis«, so die Bewertung im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong>. Stellen Sie Ihren<br />

nächsten Sommerurlaub unter das<br />

Motto »vitalPRÄVENT«. Entscheiden<br />

Sie sich ganz bewusst für eine optimale<br />

Mischung aus Erholung, Sport, Tiefenentspannung,<br />

wohltuender Therapie<br />

und gesundheitsfördernder Ernährung.<br />

GRIGGELER STUBA<br />

BURG VITAL<br />

97 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Oberlech 568, 6764 Lech am Arlberg<br />

T: +43 5583 3140<br />

burgvitalresort.com<br />

Der Traditionsgasthof im<br />

Zentrum der Altstadt<br />

Beherbergt ist der »Gasthof zum<br />

Türkenloch« in einem der schönsten<br />

historischen Gebäude der<br />

Altstadt von Bad Radkersburg. Hier<br />

verweilt der Gast in gemütlicher<br />

Atmosphäre, um sich von Gastgeberin<br />

und Köchin Ingeborg Kraus<br />

kulinarisch verwöhnen zu lassen.<br />

Die Speisekarte bietet vorwiegend<br />

regionale und saisonale Gerichte<br />

sowie Klassiker aus der österreichischen<br />

Küche. Neben einer großen<br />

Bandbreite an steirischen Weinen<br />

gibt es auch Raritäten von österreichischen<br />

Spitzenwinzern, die den<br />

kulinarischen Genuss abrunden.<br />

Die über 500 Jahre alten Gewölbe<br />

laden zum Genießen ein und eignen<br />

sich ausgezeichnet für gesellige<br />

Feierlich keiten jeglicher Art.<br />

GASTHOF TÜRKENLOCH<br />

81 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Langgasse 10<br />

8490 Bad Radkersburg<br />

T: +43 3476 20389<br />

restaurant@tuerkenloch.at<br />

tuerkenloch.at<br />

bar • restaurant<br />

Hallstatt pur – jetzt<br />

Im laut Alexander von Humboldt<br />

schönsten Seeort der Welt, wo einst<br />

Persönlichkeiten wie Sisi und ihr<br />

Franzl oder Agatha Christie residierten,<br />

genießen heute Gäste aus<br />

aller Welt das Dolce far niente. Während<br />

Ihres Urlaubs am Hallstätter<br />

See verwöhnen wir Sie von früh bis<br />

spät mit traditionellen und internationalen<br />

Speisen – von der Reinanke<br />

über Lammhuft bis zu Cappellacci<br />

ist auf der saisonal wechselnden<br />

Speisekarte für jeden Geschmack<br />

etwas dabei. Dabei stehen die frische<br />

Zubereitung und die Verwendung<br />

regionaler Produkte stets im Fokus.<br />

Wir freuen uns, Sie im »Seehotel Grüner<br />

Baum« begrüßen zu dürfen und<br />

heißen Sie in unserem geschichtsträchtigen<br />

Haus im Herzen von<br />

Hallstatt herzlich willkommen.<br />

SEEHOTEL GRÜNER BAUM<br />

81 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Marktplatz 104, 4830 Hallstatt<br />

T: +43 6134 8263<br />

contact@gruenerbaum.cc<br />

gruenerbaum.cc<br />

4020 Linz, Landstr. 13<br />

0732 . 94 40 80<br />

Mo - Sa 11 00 - 03 00<br />

www.pianino.at<br />

178<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


Gehobene Küche im<br />

revitalisierten Weinkeller<br />

Direkt am historischen Kellerplatz von<br />

Purbach am Neusiedler See befindet<br />

sich das stimmungsvolle »Restaurant<br />

Fossil« von Küchenchef Thomas Daniel<br />

Pugel. Im revitalisierten Muschelkalkgewölbe<br />

verwöhnt der Salzburger Haubenkoch<br />

seine Gäste mit genussvollen<br />

und kreativen Neuinterpretationen der<br />

pannonischen sowie österreichischen<br />

Küche. Besonderen Wert legt Thomas<br />

Pugel dabei auf ausgesuchte regionale<br />

Produkte. Fisch vom Neusiedler See<br />

und Wildkräuter vom Lei thagebirge<br />

sind nur einige Highlights des »Vom<br />

See zum Berg«-Konzepts, das das<br />

Restaurant zu einer der Top-Adressen<br />

am beschaulichen Neusiedler See<br />

macht. Rechtzeitige Reservierung wird<br />

empfohlen. Oleander-Gastgarten mit<br />

einzigartigem Ausblick auf die Kellergasse<br />

in der warmen Jahreszeit.<br />

RESTAURANT FOSSIL<br />

87 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Kellergasse 6K, 7083 Purbach<br />

T: +43 2683 21025<br />

office@restaurant-fossil.at<br />

restaurant-fossil.at<br />

Neuer Lifestyle –<br />

Restaurant »Die Möwe«<br />

»Die Möwe« verbindet regionale Spitzenprodukte<br />

mit dem Mittelmeer. Kreativität,<br />

Regionalität und Qualität sind<br />

die Hauptzutaten für die kulinarische<br />

Reise mit Küchenchef Michael Graf. Die<br />

malerische Lage direkt am hauseigenen<br />

See bildet den reizvollen Rahmen<br />

für die neue Gourmetoase im Nordburgenland.<br />

Der außergewöhnliche<br />

Standort, die prächtige Seeterrasse<br />

mit herrlichem Ausblick und nicht<br />

zuletzt die exzellente Küche bilden die<br />

idealen Zutaten für einen unvergesslichen<br />

Restaurantbesuch. »Die Möwe«<br />

steht für alles in einem: gehobenes<br />

Restaurant, Lounge, Bar und Café. Mit<br />

dem Wissen um gute Atmosphäre,<br />

das richtige kulinarische Angebot und<br />

ein stimmiges Ambiente serviert »Die<br />

Möwe« vor allem eines: Kommunikation<br />

und jede Menge Emotionen.<br />

VILA VITA PANNONIA<br />

85 Punkte im <strong>Falstaff</strong><br />

Restaurantguide <strong>2020</strong><br />

Storchengasse 1, 7152 Pamhagen<br />

T: +43 2175 2180-0<br />

info@vilavitapannonia.at<br />

vilaivtapannonia.at<br />

ADVERTORIAL Foto: Beigestellt<br />

Potpourri<br />

Nur das Beste für Genießer!<br />

<strong>Falstaff</strong> gibt Ihnen hier einen Überblick<br />

über aktuelle Top-Produkte von höchster<br />

Qualität sowie Einkaufs- und Eventtipps.<br />

Buchungsinfos zu dieser<br />

Rubrik erhalten Sie telefonisch<br />

unter +43 1 9042141-472 oder per<br />

E-Mail an sales@falstaff.at.<br />

Einzigartiges Ambiente<br />

Ab 1. 10. <strong>2020</strong> kann man wieder das<br />

exquisite Dinner in der wunderschönen<br />

Kuppelhalle des Kunsthistorischen<br />

Museums genießen. Egal, ob<br />

Geburtstag, Jahrestag oder ein spezielles<br />

Jubiläum: Das Dinner im KHM<br />

bietet den perfekten Rahmen, um<br />

besondere Momente zu zelebrieren.<br />

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM<br />

T: +43 50 876 1001<br />

khm-sales@gourmet.at<br />

genussimmuseum.at<br />

Vinothek St. Stephan –<br />

beste Beratung und<br />

faire Preise<br />

Neben einer tollen Weinauswahl<br />

findet man auch hochwertige Single<br />

Malts und Rums bei hervorragendem<br />

Service. <br />

vinothek1.at<br />

Vinothek Vini per Tutti<br />

Weine und mediterrane Köstlichkeiten:<br />

Treffpunkt für Gastfreundschaft,<br />

Qualität und Geschmack.<br />

Das Lokal kann auch für Events<br />

gemietet werden. <br />

vinipertutti.at<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 179


Online-<br />

Chefredakteur<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

REISE<br />

LEOGANG, ÖSTERREICH<br />

CHALETDORF PRIESTEREGG<br />

Abgeschiedenheit und gediegener Luxus sind in diesen Zeiten<br />

besonders gefragt. Ideales Reiseziel für Wanderfreunde und<br />

Erholungsuchende ist somit das »Priesteregg Eco Resort«,<br />

das auf 1100 Höhenmetern im Angesicht der Leoganger Steinberge<br />

in Salzburg liegt. Das Ensemble wurde weiter ausgebaut und lockt<br />

mit Kulinarik, Wellness und einem beheizten Himmelbecken.<br />

priesteregg.at<br />

CORVARA, ITALIEN<br />

LA PERLA<br />

Eingebettet in die zauberhafte Welt der<br />

Dolomiten liegt das Hotel »La Perla«, das<br />

für seine Gäste ein besonderes Plätzchen für<br />

einen Aperitif gebaut hat. In dem Panorama-<br />

Baumhaus genießt man den Champagner in<br />

einzigartiger Atmosphäre mit traumhaftem<br />

Fernblick. Anschließend geht man in das<br />

besternte »La Stüa de Michil« im Mitgliedsbetrieb<br />

der Leading Hotels oder besucht das<br />

nahe gelegene Drei-Sterne-Restaurant<br />

»St. Hubertus« von Starkoch Norbert Niederkofler.<br />

Bodenständiger geht es im Berggasthof<br />

»Ladinia« zu, wo lokale Spezialitäten<br />

und Traditionen die Hauptrolle spielen.<br />

laperlacorvara.it<br />

MALI LOŠINJ, KROATIEN<br />

VILLA HORTENSIA<br />

Die Lošinj Hotels & Villas haben in ihrer<br />

Luxury Collection einige ganz besondere<br />

Juwele im Angebot. Eines davon ist die »Villa<br />

Hortensia«, die in der malerischen Čikat-<br />

Bucht bei Mali Lošinj liegt. Zehn Zimmer auf<br />

drei Etagen bieten reichlich Privatsphäre.<br />

losinj-hotels.com<br />

180 falstaff okt <strong>2020</strong>


NOTIZEN<br />

PIEMONT, ITALIEN<br />

AGRITURISMO<br />

DI GRÉSY<br />

Auf einem Hügel mitten in den<br />

Weingärten zwischen Barbares<br />

co und Treiso liegt das<br />

prächtige Anwesen der Marchesi<br />

di Grési. Auf die Gäste<br />

wartet nicht nur exzellenter<br />

Wein, sondern auch ein stimmiges<br />

historisches Ambiente. In<br />

nächster Umgebung liegen<br />

hervorragende Restaurants.<br />

marchesidigresy.com<br />

BAHAMAS: VILLA VON RITA<br />

MARLEY STEHT ZUM VERKAUF<br />

Wer in Corona-Zeiten nicht gerne in einem<br />

Hotel absteigt, kann sich ja gleich eine<br />

eigene Villa kaufen, z. B. das Anwesen der<br />

Witwe von Reggae-Ikone Bob Marley auf<br />

den Bahamas. Die Villa wurde 1920 von<br />

einem Rum-Produzenten erbaut und ist<br />

für eine Million US-Dollar zu haben.<br />

engelvoelkers.com<br />

KÄRNTEN, ÖSTERREICH<br />

TAFELN AM<br />

MILLSTÄTTER SEE<br />

Fotos: beigestellt, Engel & Völkers Bahamas<br />

MALEDIVEN<br />

RADISSON BLU<br />

Die Luxus-Hotelkette Radisson Blu hat eben<br />

das erste Resort der Gruppe auf den Malediven<br />

eröffnet. Das Anwesen liegt auf der Insel<br />

Huruelhi, eine halbe Flugstunde von der Hauptstadt<br />

Malé entfernt. Das Resort verfügt über<br />

verschiedene Restaurants und Bars, einschließlich<br />

einer exquisiten Wein- und Zigarrenbar.<br />

radissonhotels.com<br />

Authentische Gerichte von<br />

Meisterköchen, Wirten und<br />

regionalen Produzenten werden<br />

an besonderen Logenplätzen<br />

am Millstätter See oder in<br />

der umliegenden Bergwelt serviert.<br />

Getafelt wird bis Ende<br />

Oktober an Stegen direkt am<br />

See oder auch am Grat der<br />

Millstätter Alpe in 2060 Metern<br />

Höhe. Die Krimi-Tafel am Schiff<br />

sorgt für spannende Momente.<br />

millstaettersee.com<br />

BELIZE: INSEL FÜR 75 MILLIONEN<br />

DOLLAR ZU HABEN<br />

Am sichersten ist man vor dem Virus<br />

wohl auf einer eigenen Insel. Dafür muss<br />

man aber schon recht tief in die Tasche<br />

greifen: Für die Privatinsel Long Caye mit<br />

16 Hektar Land, einer Handvoll Bungalows<br />

und privaten Sandstränden muss<br />

man 75 Millionen Euro berappen.<br />

engelvoelkers.com<br />

RÜCKZUGSORT MALEDIVEN<br />

Fernreisen in Corona-Zeiten sind immer<br />

mit einem Restrisiko verbunden. Der Tourismus<br />

auf den Malediven arbeitet deshalb<br />

auch mit höchsten Sicherheitsstandards<br />

und öffnet bis Ende Oktober insgesamt<br />

94 seiner Resorts.<br />

visitmaldives.com<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

181


eise / BOZEN<br />

WO JETZT<br />

NOCH IMMER<br />

SOMMER IST<br />

Kaum eine Region eignet sich so gut, um den Sommer<br />

zu verlängern, wie Bozen und sein Umland. Hier vereinen<br />

sich alpine Tradition, Weinkultur und mediterrane<br />

Kochkunst zu einer genussvollen Einheit, die betört.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH<br />

Fotos: beigestellt<br />

182 falstaff okt <strong>2020</strong>


Goldene Wochen: Was<br />

in Bozen als Herbst<br />

bezeichnet wird, geht<br />

nördlich der Alpen<br />

längst noch als<br />

Sommer durch.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

183


eise / BOZEN<br />

Füllhorn für Gourmets:<br />

Bozen, die unangefochtene<br />

Genuss-Metropole Südtirols.<br />

W<br />

enn immer mehr alte<br />

Gemäuer die Brenner<br />

autobahn säumen,<br />

ist sie nicht mehr<br />

weit: Bozen, die Perle<br />

im Süden Südtirols. Rund um die Landeshauptstadt<br />

der autonomen italienischen<br />

Provinz türmt sich förmlich Burg um Burg<br />

auf. In keiner anderen Region Europas liegen<br />

sie so dicht beieinander wie hier. Rund<br />

vierzig sollen es insgesamt sein, darunter<br />

die berühmte Ruine Schloss Rafenstein.<br />

Bozen ist hübsch, quirlig – und besonders.<br />

Denn hier treffen die Alpen in geballter<br />

Form auf lebendige Italianità. In der Stadt,<br />

die von Bergketten umringt ist, sprechen<br />

rund drei Viertel der knapp 100.000 Einwohner<br />

Italienisch, ein Viertel spricht<br />

Deutsch – eine außergewöhnliche Mischung,<br />

denn in keiner anderen Stadt Südtirols<br />

sprechen mehr Menschen Italienisch<br />

als Deutsch. Bozen war lange ein Durchzugsort<br />

der Touristen auf dem Weg in den<br />

Süden, hier kaufte man ein, tankte und<br />

machte sich für die Weiterreise frisch, die<br />

Stadt ist Schmelztiegel der alpinen und der<br />

mediterranen Lebensart. Das manifestiert<br />

sich nicht nur in der lebendigen Atmosphäre<br />

des Orts, sondern vor allem in der lokalen<br />

Küche, einer Fusion aus italienischen<br />

und alpinen Einflüssen. In jeder Gasse<br />

der Altstadt findet sich ein Café, eine<br />

Bar oder ein Restaurant, für Gourmets<br />

ein wahres Füllhorn an Entdeckungsmöglichkeiten.<br />

MODERNE<br />

ALPINE CUISINE<br />

Die Altstadt – das Zentrum von<br />

Bolzano – besteht aus nicht mehr<br />

als vier, fünf Gassen, die sich von<br />

Westen nach Osten erstrecken und<br />

von einigen Querstraßen durchkreuzt<br />

werden. Verlaufen kann man sich hier<br />

nicht, sich in etwas verschauen hingegen<br />

schnell. Beispielsweise in der Laubengasse,<br />

wo die Altstadthäuser mit ihren meterdicken<br />

Wänden, prächtig bemalten Fassaden<br />

und Erkern stehen. Im Erdgeschoß ist die<br />

Häuserfront offen und Rundbogen reiht<br />

sich an Rundbogen. Die Lauben, wie sie<br />

heißen, sind seit dem Mittelalter Umschlagplatz<br />

für Waren aller Art. Hier findet man<br />

so gut wie alles: Mode, Uhren, Wohnaccessoires<br />

und natürlich auch Feinkost. In einer<br />

Fotos: beigestellt<br />

184 falstaff okt <strong>2020</strong>


BOZEN IST HÜBSCH,<br />

QUIRLIG UND SEHR<br />

BESONDERS. DENN<br />

HIER TREFFEN DIE<br />

ALPEN AUF LEBENDIGE<br />

ITALIANITÀ.<br />

Vom Waltherplatz aus sind<br />

es nur drei Minuten bis zu<br />

unserer ersten Station, dem<br />

»Restaurant 37«.<br />

der Bozener Lauben<br />

befindet sich heute das<br />

kontemporäre »Restaurant<br />

37«. Um die Küche von Chefkoch<br />

Matthias Lanz zu genießen,<br />

geht es in das oberste Stockwerk des Sportler-Alpin-Flagship-Stores.<br />

Hier oben wartet<br />

ein herrlicher Blick über die Bozener Altstadt<br />

sowie moderne alpine Küche. Der<br />

Gastraum wirkt modern-schlicht, genauso<br />

wie die Gerichte auf dem Teller.<br />

Lanz, der junge Küchenchef, interpretiert<br />

die traditionelle Südtiroler Kulinarik auf<br />

zeitgemäße Art. Auf der Karte finden sich<br />

neben Extravagantem wie Schwarzbrotravioli<br />

auch Klassiker wie Tatar vom heimischen<br />

Weiderind oder Nougat-Grießknödel.<br />

Als Grundlage dienen beste Zutaten<br />

der Region. Die Küche ist kreativ, mit Witz,<br />

was Kreationen wie der »Bananensplit 37«<br />

verdeutlichen. Wer sonst würde im Fine<br />

Dining schon einen Bananensplit auf die<br />

Karte nehmen? Dieser hier ist allerdings<br />

durchaus zu empfehlen: ein Dessert, das die<br />

Kindheit heraufbeschwört und dem erwachsenen<br />

Gaumen mehr als genügt.<br />

Etwa fünf Minuten Fußweg entfernt<br />

findet sich eines der angesagtesten Restaurants<br />

der Stadt, das »In Viaggio« von<br />

Chefkoch Claudio Melis. Der gebürtige<br />

Sarde Melis fand nach Wanderjahren in<br />

Frankreich, Dubai und den Dolomiten in<br />

Südtirol eine zweite Heimat. Hier zelebriert<br />

er anspruchsvolle Haute Cuisine.<br />

Die Atmosphäre im Restaurant ist<br />

<<br />

Kreativ und modern:<br />

das »Restaurant 37«<br />

in den Bozener Lauben.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

185


eise / BOZEN<br />

Im »In Viaggio« von Claudio<br />

Melis wird kosmopolitische<br />

Sterneküche serviert.<br />

BOZEN IST<br />

SCHMELZTIEGEL<br />

ZWEIER KULTUREN.<br />

DREI VIERTEL DER<br />

BEWOHNER SPRECHEN<br />

ITALIENISCH, EIN<br />

VIERTEL DEUTSCH.<br />

Mehr Travelguides<br />

von <strong>Falstaff</strong> auf<br />

falstaff.com/travelguides<br />

<<br />

kosmopolitisch-elegant, die fünf Zweiertische<br />

sind der Ausgangspunkt für Melis’<br />

Sinnesreise. Der Chef ist häufig selbst<br />

an den Tischen anzutreffen, umgarnt seine<br />

Gäste und erklärt seine Koch- und Lebensphilosophie.<br />

Zum Kochen kam er durch<br />

reinen Zufall. Mit 14 hatte er keine Lust<br />

mehr, die Oberschule zu besuchen, erfuhr<br />

über den Dorfpfarrer, dass die Hotelfachschule<br />

in Sassari Schüler suchte – und landete<br />

im Kochkurs. Erst vor einigen Jahren<br />

verschlug es ihn dann nach Bozen, wo er<br />

gemeinsam mit seiner Frau Monica Wieser<br />

im stadtbekannten Restaurant »Zur Kaiserkron«<br />

seines Schwagers Robert Wieser<br />

einstieg. 2018 folgte das »In Viaggio«, in<br />

dem er den ersten Michelin-Stern für Bozen<br />

nach über 50 Jahren erkochte. Sein<br />

Lokal ist dementsprechend ein Pflichtziel<br />

für eingefleischte Gourmets.<br />

BOZENS SEELE<br />

Einen Steinwurf entfernt befindet sich die<br />

originellste Bar Bozens: die »Fischbänke«.<br />

Auf den marmornen ehemaligen Fischverkaufsständen<br />

betreibt Cobo, der eigentlich<br />

Rino Zullo heißt, seine Freiluftbar, die er<br />

täglich in mühevoller Arbeit auf- und wieder<br />

abbaut. Ein echter Schönwetterjob,<br />

denn nur wenn das Wetter passt, schenkt<br />

Cobo hier Wein und Bier aus, serviert<br />

Bruschette und Knabbereien. Schließlich<br />

gibt es außer den großen Sonnenschirmen<br />

kein Dach über dem Kopf. Cobo ist Lebenskünstler,<br />

wirkt als Kneipier, malt und<br />

reist um die Welt. Er lebte in Rom, New<br />

York und anderen Städten, nirgendwo gefällt<br />

es ihm jedoch so gut wie in Bozen –<br />

für ihn die schönste Stadt der Welt. Wer<br />

bei ihm einkehrt, kann das durchaus<br />

nachvollziehen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

186 falstaff okt <strong>2020</strong>


K<br />

ÖCHE WIE MANUEL<br />

ASTUTO SCHAFFEN<br />

ES, BOZENS SEELE<br />

AUF DEN TELLER ZU<br />

BRINGEN: MEDITERRAN<br />

UND ALPIN ZUGLEICH.<br />

Wenn es darum geht, Bozens Seele, also<br />

die Berge und die mediterranen Einflüsse,<br />

kulinarisch zu verknüpfen, kommt man an<br />

einem nicht vorbei: Manuel Astuto, gebürtiger<br />

Bozener, schafft genau das scheinbar<br />

mühelos im »Restaurant Laurin« im gleichnamigen<br />

Hotel. Astutos Vater ist Sizilianer,<br />

seine Mutter Südtirolerin, und beide Wurzeln<br />

manifestieren sich bis heute in Astutos<br />

Bozener Fusionsküche. Während seiner<br />

Lehr- und Wanderjahre arbeitete er unter<br />

anderem für den 2018 verstorbenen Küchenpapst<br />

Paul Bocuse. Astuto liebt Klassiker,<br />

die er neu zusammensetzt. Bodenständiges,<br />

das er mit modernstem Know-how<br />

verfeinert, Südtiroler Gerichte, denen er<br />

eine sizilianische Note verleiht. Der<br />

Gast soll sich an seine Gerichte erinnern<br />

– und das scheint zu funktionieren,<br />

wie er erzählt: »2015<br />

liebte ein Gast unser Trüffelrisotto so sehr,<br />

dass er mich sogar zur Hochzeit seiner<br />

Tochter in Hollywood einfliegen und dort<br />

aufkochen ließ«, berichtet der Chef stolz.<br />

Das Wirtshaus »Löwengrube« am Zollstangenplatz<br />

existiert bereits seit dem Jahr<br />

1543 und zählt zu den Institutionen der<br />

Stadt. Chefkoch Michael Meister, der hier<br />

wirkt, zählt zu den Protagonisten der hiesigen<br />

jungen Gastroszene. In der »Löwengrube«<br />

trifft Moderne auf Tradition, was<br />

sich rein visuell im Interieur niederschlägt.<br />

Kraftvolles, modernes Design und historische<br />

Wirtshausatmosphäre gehen Hand<br />

in Hand. Meister, der noch nicht einmal<br />

30 Jahre alt ist, begeistert mit experimentierfreudiger<br />

Küche auf hohem Niveau<br />

und traditionellen Gerichten mit modernen<br />

Akzenten. Zum ungezwungenen Restaurant<br />

gehört außerdem eine Weinbar mit man-<br />

<<br />

Entspannung auf höchstem<br />

Niveau bietet das »Hotel<br />

Turm« in Völs am Schlern.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

187


eise / BOZEN<br />

Das »Parkhotel Laurin« beheimatet<br />

eines der besten Restaurants der Stadt.<br />

IN DEM ORT TISENS<br />

FINDET EINMAL IM<br />

JAHR DAS »KESCHTN-<br />

RIGGL« STATT – DAS<br />

FEST FÜR LIEBHABER<br />

VON EDELKASTANIEN.<br />

Im Herbst ein Traum: die Weinberge<br />

der Südtiroler Weinstraße.<br />

><br />

nigfaltiger Auswahl. Hier lassen<br />

sich genussvoll und wohl versorgt<br />

ganze Nächte verbringen.<br />

RAUS AUS DER STADT<br />

Einmal in Bozen, sollte man sich aber nicht<br />

nur auf die Stadt konzentrieren. Auch das<br />

Umland bietet Gourmets viele kulinarische<br />

Höhepunkte. Da wäre natürlich die berühmte<br />

Südtiroler Weinstraße mit ihren unzähligen<br />

hervorragenden Kellereien, aber<br />

auch viele empfehlenswerte Restaurants,<br />

die nur einen Steinwurf entfernt liegen. Lediglich<br />

dreißig Minuten mit dem Auto dauert<br />

es beispielsweise, bis man Tisens erreicht,<br />

eine kleine Gemeinde im Süden des<br />

Etschtals mit knapp 1600 Einwohnern, die<br />

vor allem für die Tisner Edelkastanien bekannt<br />

ist. Jährlich findet hier das »Keschtnriggl«<br />

statt, ein großes Fest, bei dem es um<br />

nichts anderes als die Edelkastanie geht,<br />

das einstige Grundnahrungsmittel der Region.<br />

Hier findet sich auch das Restaurant<br />

»Zum Löwen« von Anna Matscher. Die<br />

Quereinsteigerin war lange Zeit die einzige<br />

Sterneköchin Südtirols. Bevor sie den<br />

Kochlöffel schwang, kurierte sie verspannte<br />

Nacken, war als<br />

Masseurin tätig.<br />

Die alten Holzbalken,<br />

die Verglasungen und der kleine Innenhof<br />

verleihen der Scheune, in der sich ihr Restaurant<br />

befindet, eine besondere Atmosphäre.<br />

Die Stammgäste schätzen das familiäre<br />

Klima, das hier herrscht. Eigentlich wollte<br />

Matscher aus dem »Löwen« ein gutbürgerliches<br />

Gasthaus machen, Gastrotester hatten<br />

aber andere Pläne mit ihr: Vor rund<br />

zwanzig Jahren kam unerwartet der erste<br />

Michelin-Stern und war nach vier Jahren<br />

schon wieder weg. 2007 kam er zum zweiten<br />

Mal und ist seitdem fixer Bestandteil<br />

des »Löwen«. Matschers Küche setzt auf<br />

perfekte Rohstoffe, vieles davon wächst vor<br />

der Haustür im knapp 600 Quadratmeter<br />

großen Garten. Matschers Stil ist lebendig,<br />

frisch und sorgt immer wieder für Überraschungen.<br />

Ihr Mann Luis Matscher, Patron<br />

des Restaurants, sorgt mit seinen perfekt<br />

auf die Gerichte seiner Frau abgestimmten<br />

Weinbegleitungen für das sogenannte Tüpfelchen<br />

auf dem i. Eine ideale Symbiose,<br />

wie sie nur das alpin-mediterrane Bozen<br />

bescheren kann.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

188 falstaff okt <strong>2020</strong>


Schau<br />

auf dich,<br />

schau<br />

auf mich.<br />

emeinsam<br />

gegen<br />

Corona<br />

Mit folgenden<br />

Empfehlungen<br />

im Herbst<br />

Regelmäßig Hände waschen!<br />

Mindestens 1 Meter Abstand halten!<br />

In Innenräumen einen Mund-Nasen-<br />

Schutz tragen!<br />

Krank? Zuhause bleiben!<br />

Räume intensiv lüften!<br />

Die „Stopp Corona“-App verwenden!<br />

#schauaufdich


eise / BOZEN<br />

Josef-Innerhofer-Straße 2, 39057 St.<br />

Michael-Eppan<br />

T: +39 0471 662249, zur-rose.com<br />

Schmelztiegel alpiner<br />

und mediterraner Küche :<br />

das »Restaurant Laurin«.<br />

IN VIAGGIO<br />

Chef Claudio Melis ist weit gereist: Nach<br />

Stationen in Sardinien, den Dolomiten und Dubai<br />

landete er wieder in Bozen. Sein »Ristorante In<br />

Viaggio« befindet sich inmitten eines zauberhaften<br />

Gartens im Herzen von Bozen. Anspruchsvolle<br />

Küche für Feinschmecker.<br />

Piavestraße 15, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 1684878, inviaggioristorante.com<br />

HOTELS<br />

HOTEL TURM *****<br />

Historisches Luxushaus am Fuße der Dolomiten.<br />

Versprüht familiäres Ambiente und besticht<br />

mit einer umfangreichen Kunstsammlung von<br />

Beuys bis Dix. Turmwirt Stephan Pramstrahler verwöhnt<br />

zudem mit bodenständiger, experimentierfreudiger<br />

Küche. DZ ab 350 Euro.<br />

Kirchplatz 9, 39050 Völs am Schlern<br />

T: +39 0471 725014, hotelturm.it<br />

GASTHOF KOHLERN ***<br />

Ein Ausflugsgasthaus mit atemberaubender<br />

Aussicht. Hier liegt einem die Welt zu Füßen.<br />

Saisonale und regionale Küche mit vielen Südtiroler<br />

Spezialitäten. Schöne Veranda, hübscher<br />

Garten und authentische Zimmer. DZ ab 150 Euro.<br />

Kohlern 11, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 329978<br />

kohlern.com<br />

HOTEL SALTUS ****<br />

Direkt am Waldrand gelegen, auf 1110 Metern,<br />

hoch auf dem Berg und doch nur einen Katzensprung<br />

von Bozen entfernt. Authentisches, elegantes<br />

Haus für Naturliebhaber. DZ ab 280 Euro.<br />

Freigasse 8, 39050 Jenesien<br />

T: +39 0471 1551190, hotel-saltus.com<br />

BARS<br />

BANCO 11<br />

Die winzige Vinothek der Finnin Birgitta Puustinen,<br />

umgeben von Obst- und Lebensmittelständen, ist<br />

eine Oase des guten Trinkens und ebensolcher<br />

Appetithäppchen. Hier gibt es auch frische Austern<br />

zu schlürfen.<br />

Obstplatz 11, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 1922845<br />

FISCHBÄNKE<br />

Wirt Rino »Cobo« Zullo ist ein wahrer Lebenskünstler,<br />

seine Location in der Fußgängerzone eine<br />

Stätte der Begegnung. Hier wird Lebensgefühl<br />

großgeschrieben. Frische Tomaten vom Markt mit<br />

Rucola und Mozzarella, Käseplatte, Salami – in der<br />

Einfachheit liegt die Kraft!<br />

Dr.-Josef-Streiter-Gasse 28, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 971714<br />

FREIRAUM MUMI<br />

Selbst gemachte Focacce, unzählige Tomatensorten<br />

und Wein aus eigenem Anbau. Das lässt sich in<br />

romantischer Weinbergatmosphäre in der Weinbar<br />

»FreiRaum mumi« genießen.<br />

Rentscher-Straße 66, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 93090<br />

RESTAURANTS<br />

ZUM LÖWEN<br />

Das Ambiente: eine gekonnte Mischung aus<br />

Tradition und Moderne im alten Hof. Anna Matscher<br />

bietet als einzige weibliche Sterneköchin<br />

Südtirols Gerichte mit viel herzhaftem Geschmack.<br />

Im Saal sorgt Ehemann Luis Matscher für den<br />

perfekten Weingenuss.<br />

Hauptstraße 72, 39010 Tisens<br />

T: +39 0473 920927, zumloewen.it<br />

ZUR ROSE<br />

Herbert Hinter vom Restaurant »Zur Rose«<br />

ist ein Ausnahmekoch und zählt schon seit langer<br />

Zeit zur Kochelite Südtirols. Seine Kreationen sind<br />

immer ein kulinarisches Erlebnis. Frau Margot<br />

serviert den passenden Tropfen dazu.<br />

Genuss im<br />

»Restaurant Rose«.<br />

RESTAURANT LAURIN<br />

Prachtvolles Stadthotel mit legendärer Bar.<br />

Chefkoch Manuel Astuto, halb Südtiroler, halb<br />

Sizilianer, kocht hier auf beständig hohem Niveau.<br />

Er zählt zu den besten Köchen Südtirols.<br />

Laurinstraße 4, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 311000, laurin.it<br />

LÖWENGRUBE<br />

Gehobene Gastronomie, leger, gepflegt,<br />

minimalistisch und immer gemütlich – so lautet<br />

das Motto im Wirtshaus »Restaurant Löwengrube«.<br />

Tolle Enothek mit über 1000 Weinetiketten.<br />

Zollstange 3, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 970032, loewengrube.it<br />

VÖGELE<br />

Als gastronomisches »Wohnzimmer der Bozner«<br />

versteht sich das altehrwürdige Restaurant<br />

und wird dem Claim mit kulinarischer Traditionspflege<br />

auf verlässlich hohem Niveau gerecht.<br />

Goethestraße 3, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 973938, voegele.it<br />

GASTHAUS PATSCHEIDER HOF<br />

15 Minuten Autofahrt von Bozen auf den Ritten,<br />

den Bozner Hausberg, und schon wähnt man<br />

sich im beschaulichen Dorf Signat in einer anderen<br />

Welt: in einer, in der beste Südtiroler Spezialitäten<br />

in einzigartigem Ambiente genossen werden können.<br />

Signat 178, 39054 Ritten<br />

T: +39 0471 365267, patscheider-hof.com<br />

PATAUNER<br />

Draußen sitzt man lauschig unter einer Weinlaube<br />

und mächtigen Bäumen. Bereits in vierter<br />

Generation verwöhnen die Gastgeber mit Schlutzkrapfen,<br />

Kartoffel-Gröstl, Wild- und Steinpilzgerichten<br />

und geschmorter Kalbsstelze. Fein ist das<br />

hausgemachte Semifreddo. Großartige Gasthausküche!<br />

Bozner Straße 6, 39018 Terlan<br />

T: +39 0471 918502, restaurant-patauner.net<br />

RESTAURANT 37<br />

Im obersten Stockwerk des Sportler-Alpin-<br />

Flagship-Stores unter den Bozner Lauben wartet<br />

einen moderne, alpine Küche. Als Beilage wird<br />

dazu ein herrlicher Blick über die Dachlandschaft<br />

der Bozener Altstadt serviert.<br />

Lauben 37, 39100 Bozen<br />

T: +39 0471 979654, restaurant37.com <<br />

Fotos: beigestellt<br />

190 falstaff okt <strong>2020</strong><br />

95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.at


Die Welt hat<br />

sich verändert.<br />

Entdecken<br />

wir sie neu.<br />

Die schönsten Städte ganz neu erkunden –<br />

mit Austrian. #WeAreAustrian


eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />

Im steirischen »Loisium Wine &<br />

Spa Hotel« finden Wellness<br />

und Wein auf die denkbar<br />

schlüssigste Art zueinander –<br />

und bieten so Genuss für Leib<br />

und Seele.<br />

Foto: Mischa Nawrata<br />

192 falstaff okt <strong>2020</strong>


GENUSS<br />

FÜR ALLE<br />

SINNE<br />

Körper, Geist und Seele gleichermaßen Gutes tun – auf keine Art<br />

lässt sich dieses Ziel erfüllender umsetzen als in einem der<br />

zahlreichen heimischen Wellness-Hotels. Hier trifft ganzheitliche<br />

Körperpflege auf nachhaltige Entspannung und feinste Kulinarik.<br />

TEXT LUKAS ZIMMER<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

193


eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />

Das modern-stylishe Interieur und<br />

die hervorragende Küche von<br />

Andreas Herbst machen »die<br />

Riederalm« in Leogang zu einem<br />

Fixpunkt für genussaffine<br />

Wellness-Gäste.<br />

Dass Wohlgefühl für Haut und<br />

Gaumen eine gute Kombination<br />

abgeben, lässt sich<br />

schon bei Homer nachlesen –<br />

gönnt der griechische Dich ter-<br />

Urvater dem Helden seiner »Odyssee«<br />

doch bei den Phäaken einmal eine seltene<br />

Abenteuer-Pause und gibt den Rat: »Dann<br />

setzt Wasser zum Sieden im ehernen Kessel<br />

aufs Feuer, dass er, wenn er zuvor sich gebadet,<br />

froher genieße das Mahl.«<br />

Aber auch in <strong>Österreich</strong> lässt sich das<br />

Wohlfühlpaket für alle Sinne bis in die Antike<br />

zurückverfolgen: In der rekonstruierten<br />

römischen Therme von Carnuntum in<br />

Niederösterreich sind es nur ein paar<br />

Schritte vom Caldarium (Warmbad) zur<br />

Schenke. Das damalige Gastro-Angebot<br />

von Gemüse (etwa Zwiebel, roh und im<br />

Ganzen gegessen), Früchten und Brot hat<br />

sich allerdings zum Glück für heutige Spa-<br />

Besucher wesentlich weiterentwickelt, und<br />

das gerade in <strong>Österreich</strong> bis in die lichten<br />

Höhen der Top-Gastronomie und über das<br />

ganze Land verstreut: Es ist beinahe unmöglich,<br />

sich an einem Ort in <strong>Österreich</strong><br />

aufzuhalten, wo nicht in unmittelbarer<br />

Nähe ein Thermenresort mit Spitzenküche<br />

zum schnellen Getaway locken würde.<br />

Naturgemäß besonders hoch ist die Dichte<br />

von Verlockungen in der traditionellen<br />

österreichischen Thermengegend südlich<br />

von Wien. Geografisch am Anfang dieser<br />

»Thermenlinie« steht das niederösterreichische<br />

Bad Erlach mit dem »Linsberg Asia«,<br />

wo das übergreifende Asien-Thema der<br />

Therme auch im Kulinarischen seine Entsprechung<br />

findet. Das bedeutet nicht nur<br />

gute asiatische Küche, sondern oft genug<br />

auch einen spannenden asiatischen Spin zu<br />

europäischer Küche.<br />

HOTSPOT IM SÜDEN<br />

Vor allem aber zwischen dem Burgenland<br />

und der Steiermark kulminiert der heimische<br />

Thermenschwerpunkt: Im Umkreis<br />

von kaum zehn Kilometern können Genießerinnen<br />

und Genießer etwa mit Bad<br />

<<br />

Fotos: Lorenz Masser, Michael Huber/www.huber-fotografie.at,<br />

194 falstaff okt <strong>2020</strong>


DIMAM, VOLORRUME<br />

COMO LUM<br />

VOLESSUNT MOLUPTA<br />

UT QUALEST FACCUST<br />

ACERUM NAM AUT<br />

OVITAQUES NULLA<br />

ARUPIEN ISSITE.<br />

Das »Falkensteiner Balance Resort«<br />

positioniert sich in Stegersbach<br />

als »Adults Only«-Angebot.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

195


eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />

Das Konzept des niederösterreichischen<br />

»Loisium« findet im südsteirischen<br />

»Wine & Spa Resort« eine Fortsetzung<br />

in großem Rahmen.<br />

WEIN, KULINARIK,<br />

WELLNESS UND<br />

MODERNES AMBIENTE<br />

BILDEN IN DER<br />

SÜDSTEIERMARK<br />

EINE VERLOCKENDE<br />

EINHEIT.<br />

<<br />

Tatzmannsdorf, Bad Blumau und Stegersbach<br />

gleich zwischen drei Zielen wählen,<br />

die sowohl mit Wellness als auch mit<br />

Top-Küche verwöhnen.<br />

Im Restaurant »Imago« des »Falkensteiner<br />

Balance Resorts« in Stegersbach etwa<br />

legt man besonderen Wert darauf, dass das<br />

Ganze mehr als nur die Summe seiner Teile<br />

ist. Dort kann man auf Wunsch sogar das<br />

Menü mit Küchenchef Johannes Seper auf<br />

das gewünschte oder medizinisch nötige<br />

Wellness-Programm abstimmen, damit sich<br />

der gesamte Aufenthalt aus einem Guss<br />

genießen lässt. Quasi gleich daneben<br />

bietet die Therme von Bad Blumau<br />

nicht nur die bekannte Optik von<br />

Die Ruhe und Entspanntheit<br />

des burgenländischen<br />

Seewinkels bestimmt auch die<br />

Atmosphäre der »St. Martins<br />

Therme & Lodge«.<br />

Künstler Friedensreich Hundertwasser, sondern<br />

im Restaurant »GenussReich« auch<br />

eine Spezialisierung auf Steaks gepaart mit<br />

der entsprechenden Routine und Finesse bei<br />

Cut und Zubereitung. Küchenchef Johann<br />

Schuster garantiert aber auch an den zahlreichen<br />

anderen kulinarischen Stationen der<br />

Thermenlandschaft Genüsse für alle Geschmäcker<br />

mit dem Versprechen »100 %<br />

Region«. Das Dreigestirn aus erstklassigen<br />

Thermenrestaurants der Gegend wird komplettiert<br />

mit dem »Avita Resort« in Bad<br />

Tatzmannsdorf, wo Küchenchef Martin<br />

Steinkellner im September regelmäßig mit<br />

einer eigenen »Gourmetwoche« die Hauptrolle<br />

beim Thermenaufenthalt übernimmt<br />

und sogar das Wellness-Angebot in den<br />

Hintergrund treten lässt.<br />

Ganz im Süden der Steiermark, in Ehrenhausen,<br />

gleich neben Gamlitz, gibt es mit<br />

dem »Loisium – Wine & Spa Hotel« und<br />

seiner »Weinkuchl« sogar ein Thermenhotel,<br />

das ausschließlich dem Doppelgenuss<br />

von Kulinarik und Wellness gewidmet ist –<br />

und das Ganze wie schon beim »Mutterschiff«<br />

im niederösterreichischen Langenlois,<br />

allerdings in räumlich weitaus größerem<br />

Ausmaß, in modernes Design verpackt.<br />

DIE QUAL DER WAHL<br />

Weiter westlich, im kärntnerischen Bad<br />

Kleinkirchheim, buhlen gleich zwei Resorts<br />

um die Gunst kulinarisch anspruchsvoller<br />

Erholungsuchender: Das Traditionshotel<br />

»Ronacher« setzt dabei auf Slow Food mit<br />

regionalen und saisonalen Lebensmitteln,<br />

mit Kräutern aus dem eigenen üppigen<br />

Kräutergarten, der auch Gästen offen-<br />

<<br />

Fotos: Loisium Suedsteiermatk/Mischa Nawrata, Rudy Dellinger, St. Martins Therme & Lodge_Petr Rigaud<br />

196 falstaff okt <strong>2020</strong>


steht. Noch mehr aus eigener Produktion<br />

kann das gediegene »Hotel Pulverer« in<br />

seiner »Loystub’n« bieten: Die Pulverers<br />

können auf ihre eigene Landwirtschaft, ein<br />

eigenes Damwildgehege und eigenes Fischgewässer<br />

zurückgreifen. In Kärnten außerdem<br />

nicht vergessen sollte man das »Spa<br />

Hotel Seefischer« in Döbriach, das neben<br />

exzellenter, haubengekrönter Küche, die ihre<br />

Inspiration aus dem gesamten Alpe-Adria-<br />

Raum bezieht, mit einer Traumlage am<br />

Millstätter See punkten kann.<br />

Mit Seelage kann auch das »Hotel Salzburgerhof«<br />

in Zell am See aufwarten – und<br />

darüber hinaus mit einem Niveau, das auch<br />

höchste Ansprüche erfüllt: Fünf-Sterne-Superior-Level<br />

erreichen nicht nur die Gastlichkeit<br />

und das Spa-Angebot, sondern seit<br />

Jahren auf konstant hohem Niveau auch die<br />

Kulinarik in der »Salzburgerstube«, wo Küchenchef<br />

Stefan Reiter Salzburger Küche<br />

mit Internationalität verschränkt. Besonders<br />

hochgehalten wird am »Salzburgerhof« zudem<br />

die hohe Kunst der Patisserie, aber<br />

auch sonst bleiben allein durch die Lage –<br />

mit ihren Vorzügen von Golfplatz bis Piste<br />

vor der Haustür – kaum Wünsche offen.<br />

Mit Traumlage im Hinblick auf die Wintersaison<br />

kann im Salzburgerischen allerdings<br />

auch das »Romantik Hotel Gmachl« vulgo<br />

»Elixhauser Wirt« aufwarten. Der älteste<br />

Familienbetrieb <strong>Österreich</strong>s hat sich zuletzt<br />

zur Umbenennung entschieden,<br />

gleich geblieben sind die bisherigen<br />

Vorzüge des Spa-<br />

Hotels, darunter der<br />

Infinity-Pool mit Blick auf die Salzburger<br />

Bergwelt, die herzhaften und regionalen<br />

Kreationen von Küchenchef Christian Kastenmeier<br />

und die hauseigene Linie an Pflegeprodukten.<br />

Auf höchstem Niveau – allein<br />

schon geografisch, weil direkt neben der<br />

Talstation der Leoganger Bergbahnen – befindet<br />

sich auch »die Riederalm«. Eine<br />

großzügige Spa-Landschaft – inklusive vieler<br />

Angebote für Kinder – wird flankiert<br />

von einer Gourmet-Küche, für die der Sohn<br />

des Hauses, Andreas Herbst, verantwortlich<br />

zeichnet. Er setzt dabei auf einen kreativen<br />

Umgang mit kulinarischen Fixpunkten der<br />

lokalen Küche.<br />

WELLNESS BERGWÄRTS<br />

Westlich von Salzburg besteht an der Kombination<br />

von Kulinarik, Wellness und Bergwelt<br />

naturgemäß ebenfalls kein Mangel, hier<br />

mit einem deutlichen Schwerpunkt auf wirklich<br />

luxuriöse Angebote: An der Spitze<br />

steht dabei wohl das »Ifen<br />

Hotel« der Travel-Charme-<br />

Gruppe im Vorarlber-<br />

<<br />

Gediegenes Ambiente (oben), Infinity-Pool mit<br />

Ausblick und grenzenloser Genuss auch auf<br />

dem Teller im »Romantik Hotel Gmachl«.<br />

Fotos: beigestellt<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

197


eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />

Die »Private Spa Villas«<br />

in Geinberg bieten die<br />

Krönung an intimem<br />

Luxus im Thermen resort.<br />

Chef de Cuisine Peter Reith mayr in stimmigem<br />

Ambiente und mit offener Schauküche<br />

überrascht – auch wenn man sich nicht für<br />

seine Carte Blanche entscheidet, bei der die<br />

Gäste vorab nicht wissen, was sie in der<br />

Menüfolge erwarten wird. Bemerkenswert<br />

außerdem im Bereich der High-End-Angebote<br />

im Hinblick auf Wellness und Kulinarik<br />

ist, dass hier nicht darauf vergessen<br />

wird, dass Gourmets auch Eltern sein können<br />

und mit ihrem Nachwuchs urlauben –<br />

das »Aqarium« heißt auch kleine Gäste<br />

mit einer eigenen Kinderkarte willkommen.<br />

<<br />

ger Kleinwalsertal und dessen »Kilian<br />

Stuba«, die Küchenchef Sascha Kemmerer<br />

schon seit Jahren auf dem Top-Niveau aller<br />

österreichischen Gourmet-Angebote hält.<br />

Das hauseigene »Puria Spa« kann es mit einer<br />

Fläche von 2300 Quadratmetern schon<br />

mit so manchen ausgewachsenen Thermenangeboten<br />

aufnehmen. Alpine Luxury, Gourmet<br />

& Spa hat sich im Tirolerischen auch<br />

das Lermooser »Hotel Post« auf die Fahnen<br />

geheftet. Das brachte für das erst 2017 ausgebaute<br />

Wellness-Angebot nicht nur den European<br />

Health & Spa Award, sondern seit<br />

Jahren auch Auszeichnungen für die alpine<br />

Haute Cuisine von Thomas Strasser.<br />

Kulinarische Höhenflüge bietet einige Täler<br />

weiter südlich auch die »Hubertus Stube«<br />

im »Spa-Hotel Jagdhof« in Neustift im<br />

Stubaital. Küchenchef Boris Meyer setzt dabei<br />

demonstrativ kulinarische Fixpunkte<br />

Das »Falkensteiner<br />

Balance Resort«<br />

(oben und Kreis)<br />

bietet individuell<br />

maßgeschneiderte<br />

Kulinarik.<br />

der Alpen in Bezug zu Elementen internationaler<br />

Küche. Das kulinarische Spitzenniveau<br />

findet seine Entsprechung in Wellness-<br />

Angeboten wie großzügigen Pool- und<br />

Saunalandschaften, dem Spa-Chalet des<br />

Hauses und dem Private Spa.<br />

Private Spa ist auch das Stichwort für das<br />

exklusivste Angebot des Thermenkomplexes<br />

Geinberg im oberösterreichischen Innviertel:<br />

Neben dem Vier-Sterne-Superior-Hotel des<br />

Vamed-Vitality-Verbunds stechen hier vor<br />

allem die »Geinberg5 Private Spa Villas«<br />

hervor: Die 21 Bungalows, die mit viel Platz<br />

für Privatsphäre rund um einen Schwimmteich<br />

angeordnet sind, verfügen unter anderem<br />

über je eine eigene Sauna, offenen Kamin,<br />

beheizten Außen-Whirlpool, Butler-<br />

Service und andere Annehmlichkeiten. Noch<br />

dazu liegen sie gleich neben dem hauseigenen<br />

Gourmet-Restaurant »Aqarium«, wo<br />

RUNDUM ENTSPANNT<br />

Verlockende Angebote für kulinarisch<br />

interessierte Erholungsuchende<br />

hält Vamed Vitality auch<br />

in Niederösterreich und dem Burgenland<br />

– und damit von Wien<br />

aus schneller erreichbar – bereit:<br />

Die »St. Martins Therme & Lodge«<br />

im burgenländischen Seewinkel sorgt<br />

dabei für Genuss nicht nur durch solide<br />

Gastronomie und vielfältige Angebote für<br />

Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten,<br />

sondern auch durch die entspannte<br />

und entspannende Atmosphäre im »St.<br />

Martins Restaurant«. Der Standort in Laa<br />

wiederum sieht sich kulinarisch den Ansprüchen<br />

der Lage im Weinviertel verpflichtet:<br />

Empfehlenswert auch für Tagesgäste<br />

sind etwa die Brunches mit ihren wechselnden<br />

Themen, die bekanntes kulinarisches<br />

Repertoire von »Erntedank« über »Wild &<br />

Kürbis« bis hin zu »Martini-Gans« und<br />

»Weihnachtlichem Truthahn« mit gewitzten<br />

Variationen neu interpretieren. Als Special<br />

auf der Wellness-Seite kann die Therme<br />

ihren »Silent Spa«-Schwerpunkt ins Treffen<br />

führen.<br />

SÜSSES TROSTPFLASTER<br />

Jene schließlich, denen in Wien die Zeit<br />

oder Möglichkeit für einen Thermen-Ausflug<br />

in die Bundesländer fehlt, bekommen<br />

zumindest ein süßes Trostpflaster: Immerhin<br />

lockt gleich neben der »Therme Wien«<br />

das Stammhaus der »Kurkonditorei Oberlaa«<br />

mit Patisserie auf hohem Niveau – und<br />

damit auf jeden Fall mit einer Gelegenheit,<br />

voll Erleichterung und Dankbarkeit über<br />

2000 Jahre alte Zwiebeln nachzudenken.<br />

<<br />

Fotos: Walter Luttenberger Photography, beigestellt<br />

198 falstaff okt <strong>2020</strong>


Das Wasser zum Essen.<br />

nachhaltig #jungbleiben


eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />

So traditionell-rustikal<br />

sich das »Spa Hotel<br />

Jagdhof« beim Ambiente<br />

gibt, so sehr ist doch<br />

die Küche auf der<br />

Höhe der Zeit.<br />

KILIAN STUBA<br />

Das gastronomische Top-Angebot im Wellness-Umfeld,<br />

nicht nur in Vorarlberg, sondern im<br />

ganzen Land. Wer hinwill, sollte sich beeilen – oder<br />

aber Zeit lassen: Den größten Teil des Novembers<br />

ist das Hotel geschlossen, um sich für die Wintersaison<br />

zu rüsten.<br />

Travel Charme Ifen Hotel<br />

Oberseitestraße 6, 6992 Hirschegg<br />

T: +43 5517 608540<br />

travelcharme.com/hotels/ifen-hotel<br />

AQARIUM<br />

So verspielt das Ambiente – das Restaurant<br />

trägt seinen Namen nicht zufällig – , so grundlegend<br />

die Speisekarte: Gerichte, auf das Wesentliche<br />

konzentriert und auf die bestmögliche Art<br />

zubereitet; auf Wunsch auch per Butler in die eigene<br />

»Private Spa Villa« geliefert.<br />

Therme Geinberg<br />

Thermenstraße 13, 4943 Geinberg<br />

T: +43 7723 85012585<br />

aqarium.at<br />

POST GOURMET STUBE<br />

Schwimmen oder Saunieren mit Panoramablick<br />

auf die Zugspitze, um die Wartezeit auf die<br />

traditionell hochklassige Küche des Teams von<br />

Küchenchef Thomas Strasser zu verkürzen: kein<br />

Wunder, dass das »Hotel Post« auf ein solides Maß<br />

an Stammgästen verweisen kann.<br />

Hotel Post Lermoos<br />

Kirchplatz 6, 6631 Lermoos<br />

T: +43 5673 22810<br />

post-lermoos.at<br />

HUBERTUS STUBE<br />

Von der rustikalen Optik und Spielereien wie<br />

der knallkitschigen »Fondue-Gondel« sollte man<br />

sich nicht täuschen lassen: Ansprüche an Kulinarik,<br />

Wellness und Erholung werden hier sehr ernst<br />

genommen – und auch erfüllt.<br />

Spa-Hotel Jagdhof<br />

Scheibe 44, 6167 Neustift im Stubaital<br />

T: +43 5226 2666<br />

hotel-jagdhof.at<br />

SALZBURGERSTUBE<br />

Als wären der Zeller See, die Schönheiten des<br />

Pinzgaus und die Wintersport-Möglichkeiten nicht<br />

genug: Das »Hotel Salzburgerhof« bietet genug<br />

Wellness und kulinarischen Genuss, dass man den<br />

Fuß nicht vor die Tür setzen müsste.<br />

Hotel Salzburgerhof<br />

Auerspergstraße 11, 5700 Zell am See<br />

T: +43 6542 765, salzburgerhof.at<br />

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RESTAURANT-<br />

GUIDE APP<br />

RESTAURANT GMACHL<br />

»Das Beste für Leib und Seele« will die Familie<br />

Gmachl, vormals »Elixhausner Wirt«, ihren Gästen<br />

bieten. Das bedeutet solide Qualität, die sich<br />

nicht verstecken muss oder will – wie auch die<br />

Rezepte des Küchenchefs auf der Homepage zeigen,<br />

die Inspiration zum Nachkochen bieten.<br />

Romantik Hotel Gmachl<br />

Dorfstraße 14, 5161 Elixhausen<br />

T: +43 662 4802120<br />

gmachl.com<br />

RESTAURANT RIEDERALM<br />

Vater Friedl kümmert sich um Hotel, Spa-<br />

Angebote für Erwachsene und Wasserspaß für die<br />

kleinen Gäste gleichermaßen. Sohn Andreas hält in<br />

der Küche währenddessen die Fahnen des Genusses<br />

hoch; beides auf hohem Niveau und mit internationalem<br />

Stil, der denkbar weit von jeglicher älplerischer<br />

Provinzialität entfernt ist.<br />

Rain 100, 5771 Leogang<br />

T: +43 6583 7342<br />

riederalm.com<br />

IMAGO<br />

In der offenen Schauküche des »Adults<br />

Only«-Resorts werden lokale Spezialitäten mit<br />

Ausflügen ins Asiatische und Mediterrane zubereitet,<br />

die »Atrium Bar« des Resorts erfreut vor allem<br />

Whisk(e)y- und Gin-Freunde mit einer für Thermen<br />

ungewöhnlich reichhaltigen Auswahl.<br />

Falkensteiner Balance Resort Stegersbach<br />

Panoramaweg 1, 7551 Stegersbach<br />

T: +43 3326 55155<br />

falkensteiner.com/stegersbach<br />

<<br />

Fotos: michael huber/www.huber-fotografie.at, Andre Schoenherr<br />

200 falstaff okt <strong>2020</strong><br />

95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.at


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eise / WELLNESS FÜR GOURMETS<br />

Das »Imago« des<br />

»Falkensteiner Balance<br />

Resorts« punktet auch mit<br />

stylishem Ambiente.<br />

Das »Travel Charme Ifen Hotel«<br />

in Vorarlberg (l.) bietet Luxus auf<br />

höchstem Niveau. Die Familie<br />

Gmachl in Salzburg (Kreis) steht<br />

für verlässliche Gediegenheit.<br />

RONACHER THERME & SPA RESORT<br />

Dass der Familienbetrieb seit über 100 Jahren<br />

tief in der Region verankert ist, spürt man an<br />

der praktizierten Slow-Food-Philosophie und den<br />

zahlreichen Partnerschaften mit lokalen Produzenten<br />

mit jedem Biss und Schluck.<br />

Thermenstraße 3, 9546 Bad Kleinkirchheim<br />

T: +43 4240 282, ronacher.com<br />

LOYSTUB’N<br />

Dem Schlagwort Regionalität werden die Pulverers<br />

auf ihre Weise gerecht: Vom Fleisch über<br />

den Fisch bis zum Wild kommt alles aus dem eigenen<br />

Betrieb, sogar das Thermalwasser kommt aus<br />

der hauseigenen Quelle.<br />

Thermenwelt Pulverer<br />

Thermenstraße 4, 9546 Bad Kleinkirchheim<br />

T: +43 4240 744, pulverer.at<br />

RESTAURANT SEEFISCHER<br />

Die Küche holt Inspiration und Zutaten aus<br />

dem gesamten Alpe-Adria-Raum, der Spa-Bereich<br />

nutzt das Ambiente des Millstätter Sees perfekt:<br />

Welches Haus sonst kann einen der schönsten<br />

Badeseen des Landes als hauseigenes Sauna-<br />

»Tauchbecken« vorweisen?<br />

Seefischer Romantik Spa Hotel<br />

Fischerweg 1, 9873 Döbriach<br />

T: +43 4246 77120, seefischer.at<br />

RESTAURANT GAUMENFREUDEN<br />

Die Lage im nördlichen Weinviertel macht sich<br />

in der Karte deutlich bemerkbar, am deutlichsten<br />

und mit spannenden Improvisationen über lokale<br />

Traditionen bei immer wieder stattfindenden Brunches<br />

an ausgewählten Sonn- und Feiertagen.<br />

Therme Laa – Hotel & Silent Spa<br />

Thermenplatz 3, 2136 Laa an der Thaya<br />

T: +43 2522 847009602, therme-laa.at<br />

WEINKUCHL<br />

Der große Ableger des niederösterreichischen<br />

»Loisiums« setzt nach bewährtem Rezept auf die<br />

Kombination von Weingenuss und Wellness. Der<br />

Standort mitten in den südsteirischen Weinbergen<br />

gibt auch bei Wein und Kulinarik die Richtung vor.<br />

Loisium Wine & Spa Resort<br />

Am Schlossberg 1a, 8461 Ehrenhausen<br />

T: +43 3453 28800<br />

loisium.com/suedsteiermark<br />

DAS LINSBERG<br />

Der Asien-Schwerpunkt der Therme bringt<br />

nicht nur die Spezialitäten des Kontinents auf den<br />

Teller, sondern oft auch spannende asiatische<br />

Tönungen von europäischen Klassikern.<br />

Thermenplatz 1, 2822 Bad Erlach<br />

T: +43 2627 48000, linsbergasia.at<br />

GENUSSREICH<br />

Küchenchef Johann Schuster kocht entsprechend<br />

der Gedankenwelt von Friedensreich Hundertwasser,<br />

dessen Ideen der Therme ihren Stempel<br />

aufgedrückt haben, regional und nachhaltig.<br />

Steaks sind die Spezialität des Hauses.<br />

Rogner Bad Blumau<br />

Bad Blumau 100, 8283 Bad Blumau<br />

T: +43 3383 5100, blumau.com<br />

RESTAURANT AVITA RESORT<br />

Küchenchef Martin Steinkellner setzt die Tradition<br />

der herbstlichen »Gourmetwoche« seines<br />

Vorgängers Jürgen Zach fort, bei der das ganze<br />

Thermengeschehen auf kulinarischen Genuss<br />

abgestimmt wird. Oft sorgen auch Themen-Buffets,<br />

meist mit Länder-Themen, für Abwechslung.<br />

Thermenplatz 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf<br />

T: +43 3353 8990, avita.at<br />

ST. MARTINS RESTAURANT<br />

Regionale Zutaten, die sehr entschleunigte Atmosphäre<br />

und ein Salatbuffet, das keine Wünsche<br />

offen lässt, sind die Assets dieses Rückzugsorts im<br />

Seewinkel.<br />

St. Martins Therme & Lodge<br />

Im Seewinkel 1, 7132 Frauenkirchen<br />

T: +43 2172 20500700<br />

stmartins.at<br />

Andreas Herbst erkocht sich in der »Riederalm«<br />

immer mehr begeisterte Stammgäste.<br />

<<br />

Fotos: Dominik Berchtold, Walter Luttenberger Photography, michael Huber/www.huber-fotografie.at<br />

202 falstaff okt <strong>2020</strong><br />

95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.at


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Daher veredeln wir seit 1842<br />

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WELLENSPIEL<br />

Wo können sich Geist und Körper besser entspannen<br />

als in den heilenden Quellen eines Thermalhotels?<br />

Zusammen mit kulinarischen Highlights bilden sie<br />

das ultimative Wohlfühlpaket.<br />

204<br />

falstaff okt <strong>2020</strong>


SPA & WELLNESS<br />

Goldener Genussherbst in der<br />

Parktherme Bad Radkersburg<br />

Während man tagsüber in der mehrfach als »Therme<br />

des Jahres« ausgezeichneten Parktherme Bad<br />

Radkersburg die warmen Sonnenstrahlen genießt,<br />

ist morgens und abends in den dampfenden Becken<br />

bereits spürbar, dass der Herbst in großen Schritten<br />

näher kommt. Ein Grund zur Freude – ist ein Thermenbesuch<br />

im Herbst doch ein ganz besonderer<br />

Genuss!<br />

Wenn die Tage wieder merklich kürzer und kühler<br />

werden, tut Thermalwasser in seiner reinsten Form<br />

besonders gut. Aus zwei Kilometern Tiefe strömt<br />

das hochmineralisierte Wasser der Bad Radkersburger<br />

Thermalquelle mit ca. 8000 mg Mineralstoffgehalt<br />

pro Liter an die Oberfläche – die gesundheitsfördernde<br />

und stressreduzierende Wirkung lässt<br />

sich in den 36 °C warmen Thermalwasserbecken<br />

mit sprudelnden Attraktionen auskosten – umrahmt<br />

vom bunten Blattwerk der 5 Hektar großen naturnahen<br />

Parklandschaft.<br />

Herbstliches Wohlgefühl garantiert auch das Saunadorf<br />

der Parktherme – in den acht verschiedenen<br />

Saunen lässt sich bei pflegenden bis belebenden<br />

Aufgüssen herrlich entspannen. Ein besonderer<br />

Tipp für Genießer ist die Parktherme Weinkellersauna,<br />

die in stimmungsvollem Ambiente beweist,<br />

dass Wein & Co. nicht nur im Glas hervorragend<br />

schmecken.<br />

Genauso vielfältig geht es in den Restaurants der<br />

Parktherme zu: Aus steirischer Tafeltraube, Kürbis,<br />

Kren, Käferbohne & Co. zaubert das Team rund um<br />

F&B-Manager Hannes Tinnacher und Küchenchef<br />

Michael Zelko sowohl Klassiker wie steirische<br />

Hühnerrouladen auf Erdäpfelcreme mit Quinoa-<br />

Kürbissaft’l als auch modern Interpretiertes wie<br />

steirische Muskatkürbis-Pannacotta mit Kürbiskernkrokant.<br />

Perfekt abgerundet wird Ihr Thermentag<br />

von den edlen Tropfen der regionalen Winzer.<br />

PARKTHERME BAD RADKERSBURG<br />

Alfred Merlini-Allee 7<br />

8490 Bad Radkersburg<br />

T: +43 3476 26770<br />

info@parktherme.at<br />

parktherme.at<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Helmuth Rier, Harald Eisenberger, Shutterstock; beigestellt<br />

Hotel Warmbaderhof<br />

Gourmetgenuss<br />

& Medical Spa<br />

auf höchstem Niveau<br />

Heilsame Auszeit für Geist und Körper<br />

an jenem ursprünglichen Energiepool,<br />

wo Menschen seit Jahrhunderten die<br />

Kraft und die Wirkung der Natur in<br />

Kärnten erleben. Ein Ort der Ruhe und<br />

Entschleunigung erwartet Gäste im<br />

5-Sterne-Traditionshotel »Warmbaderhof«<br />

in Warmbad-Villach. Neben<br />

der Heilkraft des Thermalwassers und<br />

dem dreifachen Thermenerlebnis hat<br />

die Kulinarik einen hohen Stellenwert.<br />

Küchenchef Jürgen Perlinger und sein<br />

Team legen besonderen Wert auf regionale<br />

Geschmacksvielfalt, nachhaltig<br />

produzierte Lebensmittel und echte<br />

Qualität – Slow Food à la »Warmbaderhof«.<br />

Die preisgekrönte Konditormeisterin<br />

und Patissière Michaela<br />

Neumayr ergänzt das Genussspiel am<br />

Gaumen mit ihren süßen Kreationen.<br />

HOTEL WARMBADERHOF<br />

Kadischenallee 22–24<br />

9504 Warmbad-Villach<br />

T: +43 4242 3001-10<br />

reservierung@warmbaderhof.com<br />

warmbaderhof.com<br />

Kostbare Auszeit im<br />

4* Quellenhotel<br />

Ob warme Sonnenstrahlen oder<br />

kühler Morgentau, im »Quellenhotel<br />

Heiltherme Bad Waltersdorf«<br />

lässt sich der Sommer problemlos<br />

verlängern. Die weitläufige Anlage<br />

rund um das »Quellenhotel« umfasst<br />

rund 14 Hektar Gesamtfläche. Auf<br />

25.000 m 2 Wellness- und Erholungsbereich<br />

in zwei eigenen Thermen<br />

ist Privatsphäre garantiert. Wetterunabhängig<br />

entspannen Sie im<br />

kuscheligen Ambiente oder auf der<br />

weitläufigen Liegewiese.<br />

Dank der Frischwasserzufuhr der<br />

Heiltherme badet man durchgehend<br />

in frischem, heilkräftigem Thermalwasser,<br />

das direkt aus 1,2 Kilometern<br />

Tiefe kommt und die volle Dichte an<br />

Mineralstoffen enthält. Im wahrsten<br />

Sinne: quellfrisch für die Gesundheit!<br />

4* QUELLENHOTEL HEILTHERME<br />

BAD WALTERSDORF<br />

Thermenstraße 111<br />

8271 Bad Waltersdorf<br />

T: +43 3333 500-0<br />

office@quellenhotel.at<br />

heiltherme.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 205


eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />

ENDLICH<br />

WIEDER<br />

SERENISSIMA!<br />

Foto: Shutterstock<br />

206 falstaff okt <strong>2020</strong>


Venedig wird seinem wunderbaren Beinamen<br />

»La Serenissima« tatsächlich wieder gerecht<br />

und präsentiert sich dieser Tage ohne Touristenhorden<br />

so heiter und gelassen wie seit Jahrzehnten<br />

nicht mehr. Am allerschönsten: Auch die großen<br />

Attraktionen wie die Basilica oder die Peggy<br />

Guggenheim Collection sind nicht überlaufen.<br />

TEXT SEVERIN CORTI<br />

Keine überfüllten Plätze<br />

und Wege, entspannte<br />

Gondolieri: Venedig präsentiert<br />

sich in diesen Wochen und<br />

Monaten so verführerisch wie<br />

seit Jahrzehnten nicht mehr.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

207


eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />

Entspannter Luxus, wie ihn nur Venedig bietet: Das »St. Regis Venice« ist eine der ersten Adressen der Stadt.<br />

Gäste des »St. Regis« haben mit dem »Gio’s« die<br />

Spitzengastronomie in der eigenen Bleibe.<br />

FREITAG<br />

Zum Appetit- und Hungersammeln auf den<br />

Fischmarkt sowie zu kulturellen Ikonen, damit die<br />

obligatorischen Cicchetti umso besser munden.<br />

V<br />

enedig entwickelt frühmorgens und<br />

spätabends einen ganz besonderen<br />

Zauber. Wir starten also zeitig, um<br />

kurz nach acht Uhr in der Früh, am Fischmarkt<br />

von Rialto, gleich bei der berühmten<br />

Brücke. Das ist die Zeit, wenn die Halle den<br />

Venezianern gehört, beste Ware noch reichlich<br />

vorhanden ist und die Köche der angesagten<br />

Restaurants sich mit Moleche (den<br />

lokalen »Soft shell crabs«, dazu gleich mehr<br />

…), Muscheln aus der Lagune, traditionellem<br />

Sepia samt Tintensäcken und Wildgarnelen<br />

aus der oberen Adria eindecken, die<br />

sich hier nach Jahrzehnten wieder angesiedelt<br />

haben. Die Halle selbst ist ein wunderschöner,<br />

von Gewölben bestimmter Bau, die<br />

hemdsärmelige Marktatmosphäre ein willkommener<br />

Kontrast zur manchmal gar<br />

hübsch herpolierten Fassade der Stadt.<br />

Um neun Uhr sind wir unter den ersten<br />

Besuchern der kaum zehn Minuten entfernten<br />

Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari<br />

in Dorsoduro, einem Meisterwerk der Gotik<br />

und – mit Tizians größtem Werk »Mariä<br />

Himmelfahrt« (7 x 3,6 m!) gesegnet – ein<br />

in vielfacher Hinsicht überwältigender Bau.<br />

Die restliche Sakralkunst, da runter ein weiterer<br />

großer Tizian und ein fantastisches<br />

Kruzifix aus dem 12. Jahrhundert, sollte<br />

man aber auch nicht versäumen. Kirchenkunst<br />

macht besonders hungrig, also<br />

schnell zurück nach Rialto, wo um Punkt<br />

zehn Uhr die »Osteria Naranzaria« (heißt<br />

so nach dem früheren <strong>Magazin</strong> für Zitrusfrüchte)<br />

öffnet und schon fantastische Cicchetti,<br />

Brötchen und andere, frisch frittierte<br />

Köstlichkeiten bereithält.<br />

Damit die kulturellen Pflichten gleich am<br />

Anfang abgehakt werden (und weil es nur<br />

ein paar Minuten zu Fuß sind), geht es solcherart<br />

gestärkt zur Collezione Peggy Guggenheim,<br />

bei der natürlich zuvor Time-Slots<br />

reserviert worden sind: Trotz der Tourismusflaute<br />

ist dieses Juwel mit etlichen<br />

Schlüsselwerken der modernen Kunst nur<br />

mit entsprechender Vorlaufzeit zu besuchen.<br />

Danach ist noch Zeit, bei Piedàterre vorbeizuschauen,<br />

um für die Lieben daheim<br />

ein paar Furlane zu besorgen, die klassischen<br />

Samtschühchen der Gondolieri mit<br />

ihren rutschfesten Sohlen aus recycelten<br />

Fahrradreifen. Das extrem bequeme, an elegante<br />

Espadrilles gemahnende Schuhwerk<br />

eignet sich ideal als Hausschuh, aber auch<br />

für den schnellen Trip in die Stadt.<br />

Jetzt geht es für einen leichten Lunch<br />

zurück ins Hotel, das vergangenes Jahr<br />

direkt am Canal Grande eröffnete »St.<br />

Regis«, konkret in dessen herausragendes<br />

Restaurant »Gio’s«. Dann ist Zeit für eine<br />

köstlichen Siesta am Zimmer – wir sind<br />

schließlich zum Spaß da! Später wird dann<br />

mit Aperitivo in der Bar »All’Arco« im Sestiere<br />

San Polo der Abend eingeläutet, wo<br />

die Fans der köstlichen Cicchetti stets bis<br />

auf die Gasse hinaus stehen. Ein Glas Wein,<br />

ein Spritz al bitter dazu, der Abend kann<br />

beginnen. Fürs Dinner haben wir im nahe<br />

gelegenen »Antiche Carampane« reserviert,<br />

dem Klassiker der venezianischen Fischküche.<br />

Mit etwas Glück sind die bereits<br />

erwähnten Moleche vorrätig, gefolgt von<br />

den legendären Tagliolini con granseola mit<br />

dem ausgelösten Fleisch der Meeresspinne –<br />

köstlich!<br />

><br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

208 falstaff okt <strong>2020</strong>


Ein Besuch in der Peggy<br />

Guggenheim Collection<br />

am Canal Grande (u. und<br />

r.) gehört zu jedem<br />

Venedig-Besuch dazu.<br />

Happy Hour auf<br />

Venezianisch:<br />

Zu den Cicchetti<br />

genannten Snacks<br />

wird Aperol Spritz<br />

oder Prosecco<br />

getrunken.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

209


eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />

Der Südtiroler Spitzenkoch Norbert<br />

Niederkofler hat dem »Arva« mit<br />

seinen Kreationen zusätzlichen<br />

Auftrieb verliehen.<br />

So traditionell das<br />

Ambiente (oben),<br />

so innovativ sind<br />

die Gerichte im<br />

»Quadrino«.<br />

SAMSTAG<br />

Jahrhundertealte Pracht, Klassiker der<br />

Design-Moderne und dann Küche von<br />

Massimiliano Alajmo – und da hat man noch<br />

nicht einmal den Markusplatz verlassen.<br />

Frühstück direkt am Canal Grande, das<br />

ist nur eines der Highlights des exklusiven<br />

»St. Regis«. Mit ein wenig Glück<br />

kann man vom Frühstückstisch aus ein paar<br />

Gondoliere-Lehrlingen dabei zusehen, wie sie<br />

ihre Ruder-Technik mit Wettrennen am kaum<br />

befahrenen Kanal messen – und dabei bemerkenswerten<br />

Speed entwickeln. Das Hotel ist<br />

im hocheleganten italienischen 1950er-Style,<br />

frei nach Designikone Gio Ponti, eingerichtet;<br />

die Terrasse mit dem bezaubernden Garten<br />

am Kanal (nachmittags mit atemberaubend<br />

köstlichen Cocktails!) ist einer der prächtigsten<br />

neuen Orte in Venedig – und das<br />

Healthy Breakfast mit einer Eggs-Benedict-<br />

Abwandlung mit Avocado statt Schinken<br />

genau das Richtige, um sich für einen langen<br />

Tag in Venedig zu wappnen.<br />

Als Erstes pilgern wir zur Basilica am<br />

Markusplatz, der Sakralbau mit seinen<br />

prachtvollen Mosaiken, dem golden schimmernden<br />

Halbdunkel der Kuppeln und den<br />

schwindelerregend schönen Mustern des<br />

Marmorbodens aus dem 11. Jahrhundert ist<br />

schließlich eine der beeindruckendsten Kirchen<br />

der Welt – und jetzt ausnahmsweise<br />

ohne lange Wartechlangen zu besuchen.<br />

Wer danach, Stichwort Kirchenhunger,<br />

Appetit verspürt, stärkt sich im »Quadrino«<br />

von Sternekoch Massimiliano Alajmo am<br />

Markusplatz – der kleine Ableger des luxuriösen<br />

»Quadri« bietet auch gepflegte Kleinigkeiten.<br />

Gleich daneben, ebenfalls am<br />

Markusplatz, ist eine Ikone des italienischen<br />

Designs der 1950er zu entdecken: Das Negozio<br />

Olivetti von Stararchitekt Carlo Scarpa<br />

war einst Ausstellungsraum für die Büromaschinen<br />

des italienischen Herstellers,<br />

nach umfassender Renovierung kann diese<br />

puristisch-elegante Ikone des Modernismus<br />

nun wieder besichtigt werden.<br />

Für den »Pranzo« (das Mittagessen)<br />

haben wir in der nahen, zu Recht gerühmten<br />

»Osteria San Marco« reserviert, wo die<br />

dicken Bigoli in Cassopipa, klassisch venezianische<br />

Pasta mit allerhand Muscheln,<br />

legendär sind. Weil das Wetter so schön<br />

ist, geht es am Nachmittag hinaus auf den<br />

Lido, die Füße ein wenig vom Meerwasser<br />

umspielen lassen und über den herrlichen<br />

Sandstrand spazieren. Weil die Pandemie<br />

uns immer noch im Griff hat und die morbide<br />

Atmosphäre so prächtig zu Venedig<br />

passt, flanieren wir natürlich auch am<br />

legendären »Hotel des Bains« vorbei. Der<br />

prachtvolle Kasten inspirierte bekanntlich<br />

Thomas Mann zu seinem »Tod in Venedig«,<br />

wo er die Lagunenstadt im Griff einer<br />

Choleraepidemie porträtiert. Das Grand<br />

Hotel aber steht seit zehn Jahren leer und<br />

verfällt zusehends. Tadellose Cicchetti gibt<br />

es bei »Da Cri Cri e Tendina« am Lido, wo<br />

die Einheimischen abhängen, aber auch die<br />

Fischgerichte verdienen Beachtung.<br />

Für den Abend ist beim Südtiroler Dreisternekoch<br />

Norbert Niederkofler reserviert,<br />

der im hypernoblen Hotel »Aman« im Palazzo<br />

Papadopoli als Consultant Chef engagiert<br />

wurde. Der Dining Room des Restaurants<br />

»Arva« ist pure Rokoko-Pracht, die<br />

Küche von Executive Chef Da rio Ossola<br />

ein lichterfülltes, vor mediterranen Aromen<br />

übergehendes Erlebnis. ><br />

Fotos: Alex Moling, beigestellt<br />

210 falstaff okt <strong>2020</strong>


Unser Beitrag<br />

zum Klimaziel:<br />

48.000.000 t<br />

weniger CO 2<br />

smart – digital – klimaneutral<br />

Wir stärken mit unseren Kunden den<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Österreich</strong> und<br />

erhalten unsere Welt lebenswert.<br />

siemens.at/klimaneutral<br />

Durch unsere Umwelttechnologien haben wir im letzten Jahr unseren Kunden dazu verholfen, 48 Millionen Tonnen CO 2<br />

einzusparen.


eise / LONG WEEKEND – VENEDIG<br />

Mehr Städtereisen-Tipps<br />

für lange Wochenenden:<br />

falstaff.com/longweekend<br />

Die Kirche Le Zitelle auf der Giudecca wird dem<br />

Architekten Andrea Palladio zugeschrieben.<br />

SONNTAG<br />

Übersetzen auf die Insel Giudecca, um<br />

Palladios Architektur, »Harry’s« Dependance<br />

und den Fernblick auf die Serenissima zum<br />

Abschied ausgiebig genießen zu können.<br />

E<br />

in Tag in der beschaulichen Ruhe<br />

der Giudecca ist die beste Art, von<br />

Venedig Abschied zu nehmen. Dazu<br />

gehört natürlich ein Abstecher zu »Harry’s<br />

Dolci«, der Sommer-Dependance dieser legendenumwobenen<br />

Bar-Institution. Hier<br />

sitzt man bei herausragendem<br />

Service mit prachtvollem Venedig-Panorama<br />

direkt<br />

am Wasser und darf<br />

auch einfach nur auf<br />

einen Drink oder ein Eis vorbeischauen.<br />

Andrea Palladios wohl prächtigster Renaissance-Sakralbau,<br />

die Kirche S.S. Redentore,<br />

will natürlich beehrt werden,<br />

ebenso die Kirche San Sebastiano mit sehr<br />

schönen Veronese-Fresken. Vor allem aber<br />

flanieren wir entlang der Fondamenti, um<br />

den einzigartigen Blick auf Venedig zu genießen<br />

– und um entsprechenden Appetit<br />

anzuspazieren, bevor wir die »Trattoria<br />

Altanella« heimsuchen. Auf der Terrasse<br />

über dem beschaulichen Kanal zu sitzen,<br />

ist schon wunderbar. Die Küche mit ihren<br />

viel gerühmten gefüllten Artischocken,<br />

den Gnocchi al nero di seppia<br />

und der köstlichen Frittura<br />

di moleche ist aber die<br />

eigentliche Attraktion<br />

hier. <<br />

Traumblick Richtung<br />

Markusplatz: die<br />

Terrasse von<br />

»Harry's Dolci«.<br />

»Harry’s Dolci«,<br />

die Sommer-<br />

Dependance der<br />

berühmten Bar<br />

auf der Giudecca.<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images, beigestellt<br />

212 falstaff okt <strong>2020</strong>


Gemütlich-urig.<br />

Anker lichten.<br />

46<br />

Treiben lassen.<br />

Original.<br />

Kraft &Kupfer.<br />

Café Central.<br />

47<br />

GENUSS IM GEPÄCK<br />

Jetzt träumen, später reisen:<br />

Das neue <strong>Falstaff</strong>-Buch mit 12 Gourmet-Weekends für kulinarische Städtetripps bringt<br />

fantastische Bilder zu Ihnen nach Hause, mit denen Sie vom nächsten Kurzurlaub träumen können.<br />

Wir versorgen Sie mit Tipps für die besten Hotspots und Restaurants in zwölf angesagten Metropolen –<br />

damit Sie sofort starten können, wenn es wieder losgeht.<br />

Das 12 Gourmet-Weekends, Band 3, aus der <strong>Falstaff</strong>-Edition entführt<br />

Sie in zwölf der schönsten Städte: Hamburg, London, Wien, Bologna,<br />

Strassburg, Jerusalem, Lausanne, Alba, München, Istanbul, Moskau, Oslo.<br />

Als Hauptstadt Europas präsentiert sich<br />

Straßburg mondän und modern. Genau so stolz<br />

ist man auf das kulturelle und kulinarische Erbe – von<br />

der Kathedrale bis zu Lebkuchen und Gänseleber.<br />

S trass b urg<br />

FARBENFROHE PRACHT<br />

IM ELSASS<br />

Malerische Schönheit<br />

Alte Fachwerkhäuser,<br />

Blumentöpfe, Kanäle fast wie<br />

in Venedig: Straßburg<br />

ist eine Ansammlung von<br />

Postkartensujets und zieht<br />

scharenweise Touristen an.<br />

Gourmet-Weekend Lausanne<br />

Luxuriöser Chic.<br />

Die Lounge Bar des »Royal Savoy« eignet<br />

sich bestens für einen Aperitif, bevor<br />

man zur Erkundung der Stadt aufbricht.<br />

FREITAG<br />

70 71<br />

Sagenhaftes Schmuckstück.<br />

Für mehr als 100 Mi lionen Euro<br />

wurde das luxuriöse »Royal Savoy«<br />

renoviert. Auch externe Gäste dürfen<br />

im Humidor ihre Zigarren deponieren.<br />

12:00 Zur Stärkung ein<br />

Abstecher in die winzige<br />

>>P'tit Bar < mit Blick<br />

auf die Kathedrale<br />

14:00 Nach dem Besuch im<br />

>>Royal Savoy < Spaziergang<br />

Richtung See zum ehemaligen<br />

Fischerdorf Ouchy<br />

15:30 Flanieren durch das<br />

ehemalige Arbeiterquartier<br />

Le Flon.<br />

18:00 Zum Apéro in der Weinbar<br />

>>Cipriano < einkehren<br />

20:00 Beim Dinner im<br />

altehrwürdigen<br />

>>Le Vieux Lausanne <<br />

den Tag ausklingen lassen<br />

Für Schweiz-Neulinge gibt es kaum eine<br />

bessere Stadt als Lausanne. Die Hauptstadt<br />

des Kantons Waadt ist mit 140.000 Einwohnern<br />

überschaubar groß und bietet eine grandiose<br />

Mischung aus Kultur, Wirtschaft und urbanem<br />

Leben. Regelmäßig wird Lausanne zu einer der<br />

lebenswertesten Städte der Welt gewählt –<br />

Grund genug, diesen Eindruck selbst zu überprüfen.<br />

Bevor wir starten, nehmen wir eine<br />

kleine Stärkung zu uns. Dafür eignet sich die<br />

»P’tit Bar», ein winziges Café im Scha ten der<br />

Kathedrale, das Salate, selbstgemachte Focaccia<br />

und Suppen anbietet. Die Kathedrale heben wir<br />

uns für später auf, wir trinken noch einen der<br />

frisch gepressten Säfte und steigen an der<br />

nahegelegenen Station Bessières in die Metro<br />

Richtung Ouchy – jeder Lausanne-Besucher<br />

bekommt ein kostenloses Ticket für die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel. An der Haltestelle Grancy<br />

steigen wir wieder aus und spazieren Richtung<br />

See, zum ehemaligen Fischerdorf Ouchy, das<br />

längst eingemeindet wurde. Der im Volksmund<br />

Coulée verte genannte Weg führt fast bis ans<br />

Ufer und ist von wunderschönen Häusern im<br />

Jugendstil gesäumt. Zigarrenraucher können<br />

einen Stopp im »Hotel Royal Savoy« machen,<br />

um im Humidor Zigarren zu postieren – externe<br />

Gäste sind ausdrücklich zugelassen, auch<br />

Swatch-Vorstand Marc A. Hayek hat hier sein<br />

eigenes Fach. Nachdem wir einen Blick auf<br />

den Genfersee und das gegenüberliegende<br />

Das »Le Vieux Lausanne« gehört zu den<br />

traditionsreichsten Restaurants der<br />

Stadt. Es wurde 1795 erbaut.<br />

Freitag<br />

Ein Spaziergang am See, eine Shopping-Tour<br />

durch angesagte Boutiquen und ein Apéro in der<br />

Weinbar: So entspannt beginnen wir den Trip.<br />

Bis zur gegenüberliegenden Seite<br />

nach Evian braucht die hübsche Be le-<br />

Époque-Fähre etwa dreißig Minuten.<br />

franzö sische Ufer geworfen haben (die<br />

Fähre fährt eine halbe Stunde bis Evian),<br />

geht es mit der Metro wieder hinauf.<br />

Der Nach mi tag gehört dem ehemaligen<br />

Arbeiterquartier Le Flon,<br />

das sich mit angesagten Boutiquen<br />

(Les Garages) und Galerien zum In-<br />

Viertel entwickelt hat. Nach der Shopping-Tour<br />

ist Zeit für einen Apéro in der<br />

Weinbar »Cipriano«. Wir beschließen den<br />

Tag mit einem Dinner im altehrwürdigen<br />

Restaurant »Le Vieux Lausanne«, das im<br />

Jahr 1795 erbaut wurde und gemütlich-urig<br />

mit viel Holz ein gerichtet ist. Traditionelle<br />

bürgerliche Speisen und ein großer Wein keller<br />

mit etwa 300 Positionen ermöglichen einen<br />

guten Einstieg in die hiesige Küche.<br />

Gourmet-Weekend Wien<br />

Spaziergänger an der Promenade<br />

gehören fest zum Stadtbild.<br />

106 107<br />

Der »Plachu ta« in der<br />

Wollzeile ist eines der beliebtesten – und<br />

gemütlichsten – Wirtshäuser in Wien.<br />

SONNTAG<br />

Beim »Plachu ta« in der<br />

Wo lzeile werden he rliche<br />

Rindfleischgerichte stilecht im<br />

Kupferkessel serviert. Auch<br />

die beliebte Rindfleischsuppe.<br />

10:00 Frühstück im<br />

>>Café Central <<br />

13:00 Lunch im<br />

>>Clementine im Glashaus <<br />

(Tisch im Garten reservieren)<br />

16:00 Aperitivo im<br />

>>Pastamara - Bar con<br />

Cucina < (Cannoli probieren!)<br />

20:30 Tafelspitz beim<br />

>>Plachutta < in<br />

der Wollzeile<br />

Am Sonntag stärken wir uns mit einem Frühstück im<br />

berühmten »Café Central« und besuchen am Abend<br />

eines der nicht minder berühmten Plachutta-Lokale.<br />

Der Sonntag beginnt wieder mit einem<br />

Kaffeehaus-Besuch. Diesmal nehmen wir das<br />

»Café Central«, eine echte Wiener Institution.<br />

1876 gegründet, war das »Central« einst das<br />

literarische Wohnzimmer Wiens, ein geistiges<br />

Zentrum des Fin de Siècle. 250 Zeitungen in<br />

22 Sprachen sowie eine eigene Bibliothek<br />

standen damals den Gästen zur Verfügung,<br />

zu denen Dichter und Literaten wie Karl Kraus,<br />

Anton Kuh und Franz Kafka gehörten. Manche<br />

waren dem Haus völlig verfa len. Der Ka feehausliterat<br />

Peter Altenberg etwa ha te das<br />

»Café Central« sogar als seine Wohnadresse<br />

angegeben und Alfred Polgar fand das »Central«<br />

deshalb so angenehm, weil es »ein Ort für<br />

Menschen ist, die die Zei totschlagen, um<br />

nicht von ihr totgeschlagen zu werden«.<br />

In dieser geschichtsträchtigen Umgebung<br />

haben wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück<br />

gestärkt, für das Mi tagessen wählen<br />

Sonntag<br />

Genuss im Freien.<br />

»Clementine im Glashaus«:<br />

ein Garten mi ten in Wien,<br />

he rliches Essen, to le Weine.<br />

wir ein Lokal in einem der schönsten Hotels<br />

der Stadt: dem »Palais Coburg« mit dem<br />

Gartenrestaurant »Clementine im Glashaus«.<br />

In einem fantastischen Ambiente wird hier<br />

eine gehobene Bistro-Küche serviert,<br />

auf Wunsch werden dazu Weine aus<br />

einem der größten Weinke ler<br />

Europas kredenzt.<br />

Für danach schlagen wir eine<br />

Lokalität in einem anderen Tophotel<br />

vor: das »Pastamara« im »The Ritz-<br />

Carlton, Vienna«, wo schon am Nachmittag<br />

dem Aperitivo gefrönt wird.<br />

Am Abend geht es dann in eines<br />

der Plachu ta-Lokale. Das muss nun<br />

mal sein. Denn wo könnte man einen<br />

besseren Tafelspitz bekommen, als in<br />

einem der Restaurants von Mario Plachu ta.<br />

Und wie viele andere Touristen besuchen wir<br />

deshalb das »Plachu ta« in der Wo lzeile und<br />

delektieren uns an Rindfleischklassikern wie<br />

Hüferschwanzel oder Kavalierspitz.<br />

Einst das Wohnzimmer<br />

berühmter Literaten, heute<br />

eine Touristena traktion.<br />

Aperitivo Time!<br />

Den besten gibt's im »Pastamara«<br />

im »The Ritz-Carlton, Vienna«.<br />

Preis: € 39,90<br />

DAS MAGAZIN FÜR GENIESSEN,<br />

WEIN, ESSEN UND REISEN.<br />

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eise / VENEDIG<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

HOTEL ST. REGIS***** (1)<br />

Das frühere »Europa & Regina« am Canal Grande<br />

ist seit der Neuausrichtung eine der edelsten Optionen<br />

nahe dem Markusplatz. Fantastische Terrasse<br />

und großartiger Garten!<br />

San Marco 2159, 30124 Venedig, T: +39 041 2400001<br />

marriott.de/hotels/travel/vcexr-the-st-regis-venice<br />

HOTEL AMAN***** (2)<br />

Der Rokoko-Palazzo Papadopoli wurde zum verschwenderisch<br />

ausgestatteten und dekorierten Luxushotel,<br />

ebenfalls mit Top-Lage am Canal Grande.<br />

Calle Tiepolo Baiamonte 1364, 30125 Venedig<br />

T: +39 041 2707333<br />

aman.com/resorts/aman-venice<br />

HOTEL PALAZZO STERN**** (3)<br />

Entzückendes, mit Antiquitäten ausgestattetes<br />

Hotel mit geschmackvollen Zimmern und einer<br />

Terrasse zum Kanal.<br />

Dorsoduro 2792/A, 30123 Venedig<br />

T: +39 041 2770869, palazzostern.it<br />

AQUAMARE (4)<br />

Stylishes Bed & Breakfast gleich hinter dem<br />

Dogenpalast, mit einer Terrasse, die direkt auf die<br />

Kuppeln von San Marco blickt.<br />

Castello 4544, Calle delle Rasse, 30122 Venedig<br />

T: +39 041 6399982, aquamare.org<br />

AGRITURISMO BASEGÒ (5)<br />

Urlaub am Bauernhof in Venedig? Das B&B auf der<br />

Insel Sant’Erasmo im Nordosten der Stadt macht’s<br />

möglich, mit romantisch-gemütlichen Zimmern zu<br />

leistbaren Preisen.<br />

Via de le Motte 26, 30141 Isola di Sant’Erasmo<br />

T: +39 0379 1633674<br />

facebook.com/agriturismobasego<br />

RESTAURANTS<br />

GIO’S (1)<br />

Das Restaurant des »St. Regis« kocht eine frische,<br />

aktuelle Interpretation der venezianischen Küche.<br />

Hochklassiger Service, fantastische Lage direkt am<br />

Kanal.<br />

San Marco 2159, 30124 Venedig<br />

T: +39 041 2400001, giosrestaurantvenice.com<br />

ANTICHE CARAMPANE (2)<br />

Ristorante mit langer Tradition, in dem die Kunst<br />

der venezianischen Meeresküche auf hohem Niveau<br />

zelebriert wird. Pflichtadresse in Venedig!<br />

Rio Terà de le Carampane 1911, 30125 Venedig<br />

T: +39 041 5240165, antichecarampane.com<br />

OSTERIA SAN MARCO (3)<br />

Sehr gepflegte und charmante Adresse hinter San<br />

Marco. Grandiose Weinkarte!<br />

Calle Frezzaria 1610, 30124 Venedig<br />

T: +39 041 5285242, osteriasanmarco.it<br />

TRATTORIA ALTANELLA (4)<br />

Sorgfältige Fischküche und sehr romantische Terrasse<br />

an dieser Traditionsadresse auf der Giudecca.<br />

Calle de le Erbe, Giudecca 268, 30133 Venedig<br />

T: +39 041 5227780<br />

facebook.com/altanellavenezia<br />

ARVA (5)<br />

Das Restaurant im »Aman Hotel« lockt mit einer<br />

von Dreisterner Norbert Niederkofler geprägten<br />

Küchenlinie in denkbar luxuriösem Ambiente.<br />

Calle Tiepolo Baiamonte 1364, 30125 Venedig<br />

T: +39 041 2707714<br />

aman.com/resorts/aman-venice/dining-arva<br />

HARRY’S DOLCI (6)<br />

Die Sommer-Dependance der legendenumwobenen<br />

Bar bietet eine entspannte Terrasse auf der<br />

Giudecca – hier darf man auf einen Drink ebenso<br />

vorbeikommen wie auf ein großes Menü.<br />

Sestiere Giudecca 773, 30133 Venedig<br />

T: +39 041 5224844, cipriani.com/eu/harrys-dolci<br />

QUADRINO (7)<br />

Der Ableger des luxuriösen »Quadri« von Dreisternekoch<br />

Massimiliano Alajmo bietet entspannte Köstlichkeiten<br />

in historischem Rahmen am Markusplatz.<br />

Piazza San Marco 121, 30124 Venedig<br />

T: +39 041 5222105, alajmo.it/en/sezione/quadrino<br />

OSTERIA DELL’OVO (8)<br />

Solide Küche aus hochqualitativen, möglichst lokalen<br />

Zutaten sowie traumhafte Cichetti. Stylishes<br />

Ambiente in den historischen Gemäuern der früheren<br />

Gran Canal Travel Agency.<br />

San Marco 4759, 30124 Venedig<br />

T: +39 041 5209889, osteriadellovo.com<br />

WEINBARS & MEHR<br />

BAR ALL’ARCO (1)<br />

Traditionsreiche Weinbar mit reichhaltiger Auswahl<br />

an Cicchetti im Stadtteil San Polo.<br />

Campo San Polo 436, 30125 Venedig<br />

T: +39 041 5205666<br />

facebook.com/AllArco-Venezia-436<br />

OSTERIA NARANZARIA (2)<br />

Gleich bei der Rialtobrücke bietet das nach einem<br />

früheren Zitrusmagazin benannte Lokal feine,<br />

frisch gemachte Häppchen zu kühlen Drinks – aber<br />

auch gepflegte Speisen.<br />

Sotoportego del Bancogiro 130, 30125 Venedig<br />

T: +39 041 7241035, naranzaria.it<br />

VINO VERO VENEZIA (3)<br />

Die venezianische Niederlassung des Bio-Weinhändlers<br />

bietet sich nicht nur zum genussvollen<br />

Stopp, sondern auch gleich zum Wein-Shopping an.<br />

Cannaregio 2497, 30100 Venedig<br />

T: +39 041 2750044, vinovero.wine/luoghi/venezia<br />

DA CRI CRI E TENDINA (4)<br />

Cicchetti und ein Glas Wein – genau das, was man<br />

nach einem ausgedehnten Spaziergang am Strand<br />

des Lido braucht. Hier genießt man es im Kreise<br />

von Einheimischen.<br />

Via Sandro Gallo 159/A, 30126 Venedig<br />

T: +39 041 5265428<br />

facebook.com/Da-Cri-Cri-e-Tendina<br />

SHOPPING<br />

PIEDÀTERRE (1)<br />

Hier gibt es die klassischen Furlane der Gondolieri,<br />

entzückendes Samt-Schuhwerk mit Sohlen aus<br />

alten Fahrradschläuchen: farbenfroh, stylish,<br />

extrem bequem!<br />

San Polo 60, 30125 Venedig<br />

T: +39 041 5285513, piedaterre-venice.com<br />

IKarte: Stefanie Hilgarth<br />

214 falstaff okt <strong>2020</strong>


SWEET TASTE OF LOFT<br />

Sie mögen es süß?<br />

Ab September serviert Das LOFT jeden Mittwoch, auf Wunsch,<br />

das TASTE OF LOFT Menü einmal gänzlich anders.<br />

6 Gänge himmlischer Dessertkreationen von<br />

Das LOFT Sweet & Savory Designerin Annette Fauma<br />

und die beste Aussicht über die Dächer Wiens warten darauf Sie<br />

zu verwöhnen!<br />

Ab 09.09.<strong>2020</strong><br />

18:00 – 23:00 Uhr<br />

EUR 99,- pro Person inklusive garantiertem Fensterplatz<br />

EUR 51,- pro Person Getränkebegleitung<br />

Reservierung unter www.dasloftwien.at<br />

OKTOBER <strong>2020</strong><br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />

Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />

ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlags-GmbH<br />

REDAKTIONSORT DES MEDIENINHABERS<br />

Führichgasse 8, 1010 Wien<br />

T: +43 1 9042141, F: +43 1 9042141-450<br />

redaktion@falstaff.at, www.falstaff.com<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />

der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften<br />

und Druckwerken aller Art unter der<br />

Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />

Mitglied der <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Auflagenkontrolle<br />

Mitglied des Verbands<br />

<strong>Österreich</strong>ischer Zeitungen<br />

201920021<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam, Angelika Rosam<br />

CHEFREDAKTION<br />

Martin Kubesch, Peter Moser (Wein)<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

STV. CHEFREDAKTEURIN Marlene Tragut<br />

CHEF VOM DIENST Lukas Zimmer<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

REDAKTIONSASSISTENTIN Anja Kleinschuster, B. A.<br />

CREATIVE DIRECTOR Anton-Georg Kiener<br />

GRAFIK Isabella Gröller, Milena Hammerschmied<br />

Verena Heidecker (Praktikantin)<br />

PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />

PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Mag. Bernhard Degen<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

REDAKTION WESTÖSTERREICH<br />

Ilse Fischer, Hellbrunner Straße 65, 5081 Anif-Salzburg<br />

T: +43 664 5455437, i.fischer@kulturdesign.at<br />

REDAKTION ITALIEN Dr. Othmar Kiem<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN<br />

Alexander Bachl, Severin Corti, Philipp Elsbrock,<br />

Dr. Marlies Gruber, Benjamin Herzog, Alex. Hesse,<br />

Othmar Kiem, Tobias Müller, Michael Pech, Joachim<br />

Riedl, Dr. Ulrich Sautter, Simon Staffler, Dominik<br />

Vombach, Thomas Weber<br />

FOTOGRAFEN Konrad Limbeck<br />

ILLUSTRATORIN Gina Mueller, Stefanie Hilgarth<br />

LEKTOREN Dr. Monika Redlin, Mag. Sabine Schmidt,<br />

Mag. Petra Schwaiger, Marjeta Wakounig<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mag. Elisabeth Kamper<br />

Ronald Tomandl, MSc.<br />

ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKT<br />

Kinga Mohrent (Anzeigenleitung)<br />

Christiane Ceccarelli (Anzeigenkoordination)<br />

Eva Bohuslav (Lebensmittel, Getränke, Tourismus)<br />

Mag. Michaela Cholewa (Interieur, Auto),<br />

Angela Kindermann Projektagentur (Immobilien)<br />

Nikolaus Peinitz (Auto, Sport, Tourismus)<br />

Ricarda Posch-Steinacher (Life style, Kultur, Versicherungen)<br />

Mag. Nicole Schäfer (Mode, Kosmetik, Uhren, Schmuck)<br />

Claudia Schindlmaißer/Weintextur (Wein, Wein handel)<br />

Ursula Steiner (Banken, Versicherungen, Interieur)<br />

Mag. Sara Zager (Kärnten/Steiermark, Kultur)<br />

anzeigen@falstaff.at<br />

DIRECT SALES<br />

Timotheus Lamberg (Leitung)<br />

Violeta Stokic (Gastronomie)<br />

ANZEIGENKONTAKT INTERNATIONAL<br />

BENELUX: Mediacontact International<br />

T: +32 2 3434371, j.mineur@mediacontact.net<br />

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nicole.steffen@falstaff.com<br />

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Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at<br />

GOURMETCLUB UND EVENTS<br />

Johanna Grabmer, M. A. (Leitung Gourmetclub)<br />

Martina Gragger, Mag. Lisa Steiner<br />

MARKETING & SALES<br />

Margit Ortner, B. A. (Koordination)<br />

PROMOTIONS & ADVERTORIALS<br />

Thomas Kepplinger, M. A. (Artdirection)<br />

Benedikt Hesoun (Advertorial-Manager)<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />

VERTRIEB<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

Urstein Süd 13, 5412 Puch<br />

pgvaustria.at<br />

Nicht gekündigte Abonnements gelten automatisch als<br />

verlängert. Einzelverkaufspreis: € 9,50<br />

Jahresabonnement (9 Hefte): € 62,–<br />

AUFLAGE<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Österreich</strong>: 44.000 (ÖAK 1. Halbjahr <strong>2020</strong>)<br />

<strong>Falstaff</strong> Deutschland: 70.292 Exemplare (IVW IV/2019)<br />

<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 28.000 Exemplare<br />

GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-GMBH<br />

67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung<br />

23 % JOFE Immobilienverwaltung GmbH<br />

10 % Angelika Rosam<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

215


tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />

Gute Aussichten im Kremstal:<br />

Der Kremser Kreuzberg (gr. Bild) ist eine<br />

der besten Lagen. Martin Nigl jun. aus<br />

Senftenberg sowie Bert Salomon jun. aus<br />

Stein (im Kreis) gehören zur Spitze der<br />

jungen Weinmacher-Generation und<br />

freuen sich über den Sieg im Rieden-Cup.<br />

DAS BESTE AUS<br />

KREMSER<br />

RIEDEN<br />

Fotos: Lukas Ilgner, Marcus Wiesner<br />

216 falstaff okt <strong>2020</strong>


Der Jahrgang 2019 brachte durchwegs Weißweine von animierender Frische und ist von<br />

einem klaren Fruchtspiel gekennzeichnet. Der Grüne Veltliner zeigt sich besonders typisch mit<br />

feiner Frucht und angenehmer Würze. Und die Vertreter der Sorte Riesling sind so ungemein<br />

saftig und finessenreich ausgefallen wie schon lange nicht mehr. Die Riedenweine des<br />

Kremstals präsentierten sich somit von ihrer schönsten Seite.<br />

TEXT & NOTIZEN PETER MOSER<br />

War es die Güte des<br />

Jahrgangs oder vielleicht<br />

auch das Fehlen<br />

von gewohnten Präsentationsmöglichkeiten?<br />

Der Andrang bei der diesjährigen Verkostung<br />

von Kremstal-DAC-Lagenweinen<br />

aus den Sorten Grüner Veltliner und Riesling<br />

war jedenfalls rekordverdächtig. Qualitativ<br />

lässt der Jahrgang gerade in diesem<br />

Bereich keine Wünsche offen, es ist zudem<br />

ein Jahr, das einen sehr guten Blick auf das<br />

jeweilige Terroir der Weine eröffnet. Der<br />

Großteil der besten Grünen Veltliner<br />

kommt von Lössböden, die sich auf bei den<br />

Seiten der Donau finden, speziell von der<br />

legendären Sandgrube am linken Ufer bis<br />

zum Kamptal hinab. Die Rieslinge findet<br />

man eher auf Konglomeratböden und auf<br />

Urgesteinsverwitterungsböden. Natürlich<br />

gibt es auch exzellente Rieden in Übergangszonen,<br />

wo sich der Löss mit Schotter<br />

mischt, wie in einem Teil der Further Gottschelle,<br />

am Hollenburger Goldberg, wo<br />

Konglomerate in Löss übergehen, oder in<br />

der für große Rieslinge bekannten Ried<br />

Steiner Grillenparz, wo neben Urgestein<br />

auch Löss-Anwehungen zu finden sind, die<br />

dem Wein eine üppigere Fruchtkomponen -<br />

te verleihen, als ein purer Steinboden das<br />

könnte. Nach einigen Jahren der Flaschenreife<br />

werden diese Weine des Jahrgangs<br />

2019 als Lehrbeispiele dienen können, was<br />

die terroirspezifischen Eigenschaften der<br />

Einzellagen betrifft. Die beiden Siegerweine<br />

des diesjährigen Cups kommen beide von<br />

Terroirs, die sowohl Urgestein als auch Löss<br />

in unterschiedlicher Gemengelage verbinden.<br />

Der Grüner-Veltliner-Sieger von Salomon<br />

Undhof von der Kremser Ried Lindberg,<br />

eine Terrassenlage im wärmeren Teil des<br />

Wachtbergs, verfügt über einen Untergrund<br />

aus Gneis und darüber kalkhaltigen Rigolboden<br />

aus Löss. Der Riesling-Sieger von<br />

Martin Nigl stammt aus der Senftenberger<br />

Ried Hochäcker, die auf einem Felsplateau<br />

über der Ried Pellingen liegt. Obenauf liegt<br />

gut wasserhältiger Humus auf Löss, der auf<br />

den steilen Hängen abgetragen ist. Hier treten<br />

die kristallinen Gesteine wie Paragneis,<br />

Glimmerschiefer sowie eingelagert Amphibolit<br />

und Marmor frei an die Oberfläche.<br />

Ab der nächsten Seite: die Bewertungen<br />

der Lagenweine des Kremstal DAC 2019.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

217


tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />

Grüner Veltliner dominiert<br />

die Rieden im Kremstal.<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Süßwein<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DIAM<br />

DV<br />

KK<br />

NK<br />

VL<br />

Verschluss aus<br />

gepresstem<br />

Korkgranulat<br />

Drehverschluss<br />

Kunststoffkork<br />

Naturkork<br />

Vinolok<br />

bakige Noten. Saftig, extraktsüß, elegant<br />

und ausgewogen, feiner Säurekern, dunkle<br />

Mineralität im Nachhall, gutes Zukunftspotenzial.<br />

j-schmid.at, € 24,–<br />

•<br />

Ried Kirchenberg Herzstück<br />

Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />

14,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, zart tabakig<br />

unterlegt, Nuancen von Honigmelone<br />

und kandierten Orangenzesten, etwas<br />

Marille. Saftig, reife Nuancen von Papaya<br />

und Ananas, feine Säurestruktur, zart nach<br />

Honigmelone auch im Nachhall, dezente<br />

Süße im Abgang, bleibt haften, gutes Entwicklungspotenzial,<br />

wird von Flaschenreife<br />

profitieren. weingutnigl.at, € 31,–<br />

94<br />

96<br />

zertifiziert nachhaltig<br />

(<strong>Österreich</strong>)<br />

Grüner Veltliner<br />

1. Platz<br />

•<br />

Reserve Ried Lindberg 1ÖTW<br />

Weingut Salomon Undhof<br />

Stein an der Donau<br />

14,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />

feine gelbe Apfelfrucht, nussig-biskuitig<br />

unterlegt, tabakiger Hauch im Hintergrund.<br />

Komplex, elegant, extraktsüße<br />

Textur, feiner Säurebogen, bleibt lange haften,<br />

ein harmonischer Speisenbegleiter, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

salomonwines.com, € 36,70<br />

95<br />

2. Platz<br />

•<br />

Ried Pellingen 1ÖTW Privat<br />

Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart mit Kräuterwürze und Tabak unterlegte<br />

reife gelbe Apfelfrucht, etwas Blütenhonig.<br />

Feine Steinobstnuancen, wirkt<br />

balanciert und leichtfüßig, feine Fruchtsüße<br />

im Abgang, bereits zugänglich, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

weingutnigl.at, € 29,–<br />

3. Platz<br />

•<br />

Reserve Ried Frechau 1ÖTW<br />

Weingut Josef Schmid, Stratzing<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes helles Gelbgrün,<br />

Silberreflexe. Frischer Golden-Delicious-Apfel,<br />

ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />

Nuancen von Mandarinenzesten, ta-<br />

Reserve Ried Glockenberg<br />

Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes mittleres<br />

Gelbgrün. Einladender Duft nach Honigmelone,<br />

etwas nach reifer Birne, Orangenzesten<br />

unterlegen Gewürze, attraktives Bukett.<br />

Gute Komplexität, saftig, straff, integrierter<br />

Säurebogen, dunkle Mineralität,<br />

Maracuja im Abgang, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />

weingutmueller.at, € 17,–<br />

reflexe. Feine weiße Tropenfrucht, ein<br />

Hauch von reifen Litschi, etwas Mango, mineralischer<br />

Touch, Mandarinenzesten unterlegt.<br />

Saftig, engmaschig, feiner Touch<br />

von Honigmelone, frisch strukturiert, mineralisch<br />

und anhaftend, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter, gutes Reifepotenzial.<br />

aigner-wein.at, € 24,80<br />

Ried Wachtberg 1ÖTW<br />

Weingut Stadt Krems, Krems<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Wiesenkräutern<br />

unterlegte weiße Apfelfrucht, Nuancen<br />

von Mango, mineralisch-tabakiger Touch.<br />

Komplex, saftig, feiner Kernobstton, finessenreich<br />

strukturiert, salziger Abgang,<br />

bleibt gut haften, bereits zugänglich, besitzt<br />

sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

weingutstadtkrems.at, € 25,–<br />

•<br />

Reserve Ried Ehrenfels 1ÖTW<br />

Weingut Familie Proidl, Senftenberg<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Nuancen von gelber Tropenfrucht,<br />

ein Hauch von Marille, dezente Noten von<br />

Wiesenkräutern, etwas Ananas, einladen-<br />

Reserve Ried Oberfeld 1ÖTW Alte<br />

Reben, Weingut Petra Unger<br />

Furth-Palt<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Golden-Delicious-Apfel, feiner Birnentouch,<br />

ein Hauch von Tabak, frische Orangenzesten<br />

unterlegt. Saftig, elegant, angenehme<br />

Extraktsüße, feiner Säurebogen, ein<br />

Hauch von Honigmelone im Abgang, gute<br />

Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

ungerwein.at, € 19,–<br />

•<br />

Reserve Ried Moosburgerin 1ÖTW<br />

Weingut Buchegger, Droß<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün. Frischer gelber<br />

Apfel, ein Hauch von Ringlotte und Blütenhonig,<br />

zarte tabakige Nuancen. Saftig,<br />

feine Fruchtsüße, dezenter Säurebogen,<br />

der gut integriert ist, elegant und ausgewogen,<br />

feine Mineralität im Nachhall, gutes<br />

Reifepotenzial.<br />

buchegger.at, € 21,–<br />

•<br />

Reserve Ried Vordernberg 1ÖTW<br />

Weingut Buchegger, Droß<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte weiße Apfelfrucht, ein Hauch von<br />

Mango, feiner Blütenhonig unterlegt, frische<br />

Orangenzesten. Komplex, kraftvoll,<br />

weiße Kernobstnuancen, frisch strukturiert,<br />

mineralisch, mit guter Länge und<br />

Potenzial ausgestattet.<br />

buchegger.at, € 24,–<br />

•<br />

Reserve Ried Frechau Elitär<br />

Weingut Aigner, Krems<br />

14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberdes<br />

Bukett. Komplex, feine weiße<br />

Fruchtanklänge, gute Frische, zarte Extraktsüße<br />

im Abgang, elegant und bereits<br />

gut antrinkbar. proidl.com, € 25,–<br />

Ried Gottschelle 1ÖTW<br />

Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, zart nach<br />

Ananas, Ringlotte, ein Hauch von Blütenhonig,<br />

zarte Wiesenkräuterwürze. Saftig,<br />

elegant, feine Extraktsüße, gut integriertes<br />

Säurespiel, besitzt Balance und Länge, ein<br />

nuancierter Speisenbegleiter mit Reifepotenzial.<br />

malat.at, € 25,–<br />

•<br />

Reserve Ried Gebling 1ÖTW<br />

Hannah, Weingut Hermann Moser<br />

Rohrendorf<br />

14,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Ein Hauch von frischen Orangen, Nuancen<br />

von Birne und weißem Apfel, floraler<br />

Touch. Kraftvoll, feine Extraktsüße, reife<br />

gelbe Steinobstnote, feine Säure, mineralisch,<br />

bleibt gut haften, verfügt über<br />

Reifepotenzial.<br />

moser-hermann.at, € 26,10<br />

Fotos: Claudia Schindlmaisser (10), Marcus Wiesner, beigestellt<br />

218 falstaff okt <strong>2020</strong>


93<br />

Ried Optimas Furth,<br />

Weingut Josef Edlinger, Furth-Palt<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Kräuternoten,<br />

ein Hauch von Golden Delicious, etwas nach Birnen,<br />

Mandarinenschalen klingen an. Saftig, elegant, facettenreiche<br />

Säurestruktur, mineralisch, extraktsüß nach<br />

weißem Steinobst, Quitte im Nachhall, sicherer Speisenbegleiter.<br />

edlingerwein.at, € 10,50<br />

•<br />

Reserve Ried Holzgasse<br />

Alte Reben, Weingut Anton Hagen Krems-Rehberg<br />

14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feine gelbe<br />

Kernobstnuancen, ein Hauch von Mango, zart nach Wiesenkräutern,<br />

Orangenzesten, tabakige Würze. Komplex, weiße<br />

Tropenfrucht, extraktsüß, frisch strukturiert, zart nach<br />

gelbem Apfel im Abgang, mineralisch unterlegter Rückgeschmack,<br />

ein stoffiger Essensbegleiter, hat Potenzial.<br />

weingut-hagen.at, € 11,50<br />

•<br />

Reserve Ried Obere Sandgrube<br />

Privat, Weingut Aigner, Krems<br />

14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Reife gelbe<br />

Tropenfrucht, Nuancen von frischer Marille, dezenter<br />

Blütenhonig, floraler Touch. Saftig, kraftvoll, reife Honigmelone,<br />

dezenter Säurebogen, fruchtbetonter, opulenter Stil,<br />

süßer Nachhall, bleibt haften, wird von Flaschenreife profitieren.<br />

aigner-wein.at, € 13,90<br />

Ried Schiefer<br />

Weingut Meinhard Forstreiter, Krems-Hollenburg<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Frische Apfelfrucht,<br />

ein Hauch von Mango, Nuancen von Wiesenkräutern,<br />

Noten von weißen Blüten, einladendes Bukett. Saftig, elegant,<br />

angenehme Extraktsüße, straffe Textur, feines Säurespiel,<br />

gelbfruchtiger Nachhall, zeigt Länge und Reifepotenzial.<br />

forstreiter.at, € 14,–<br />

•<br />

Reserve Ried Gebling 1ÖTW<br />

Weingut Josef Schmid, Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb. Frische Mango, gelber<br />

Apfel, zart nach Orangenzesten. Mittlerer Körper, zarte Extraktsüße,<br />

dezenter Säurebogen, gelbe Frucht im Nachhall,<br />

etwas Blütenhonig im Rückgeschmack. j-schmid.at, € 16,–<br />

•<br />

Reserve Rohrendorf Fortissimo<br />

Weingut Hermann Moser, Rohrendorf<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Noten von<br />

gelber Apfelfrucht und Mango, ein Hauch von Marillenkonfit<br />

unterlegt, zart nach Mandarinenzesten, tabakige Würze.<br />

Saftig, gute Komplexität, feine Kräuterwürze, frisch strukturiert,<br />

angenehme salzige Mineralität im Nachhall, tabakiger<br />

Rückgeschmack, gutes Reifepotenzial.<br />

moser-hermann.at, € 16,–<br />

•<br />

Ried Zwetl Rehberg, Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />

14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Mit Wiesenkräutern<br />

unterlegte feine gelbe Tropenfrucht, zart nach Papaya,<br />

Mango und Blütenhonig, mineralischer Touch. Stoffig,<br />

straffe Textur, weiße Frucht nach frischem weißen Apfel, finessenreicher<br />

Säurebogen, salzige Nuancen, Limettentouch<br />

im Abgang, gutes Entwicklungspotenzial.<br />

weingutnigl.at, € 16,20<br />

Reserve Ried Eichbühel, Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Etwas<br />

nach Maracuja, ein Hauch von Pfirsich, zarter Zitrustouch,<br />

feine Wiesenkräuter. Straff, elegant, lebendige Säurestruktur,<br />

bleibt gut haften, Tropenfruchtnuancen im Abgang, sicheres<br />

Potenzial. weingutmueller.at, € 17,–<br />

Reserve Ried Gottschelle 1ÖTW<br />

Weingut Petra Unger, Furth-Palt<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silberreflexe. Feine weiße<br />

Tropenfrucht, frischer roter Bauernapfel, ein Hauch von<br />

Wiesenkräutern, mineralischer Anklang. Saftig, elegant,<br />

straffe Textur, feine, gut integrierte Säurestruktur, zarte Extraktsüße<br />

im Nachhall, ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

ungerwein.at, € 17,–<br />

•<br />

Reserve Ried Kremser Gebling 1ÖTW,<br />

Weingut Vorspannhof – Mayr Droß<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zart tabakig<br />

unterlegte Birnenfrucht, ein Hauch von frischen Ringlotten<br />

und Wiesenkräutern. Mittlere Komplexität, weißes Steinobst,<br />

feine Fruchtsüße, integrierter Säurebogen, elegant<br />

und zugänglich. vorspannhof-mayr.at, € 17,–<br />

•<br />

Reserve Ried Pellingen 1ÖTW<br />

Weingut Familie Proidl, Senftenberg<br />

14,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Feine Nuancen<br />

von Orangenzesten, ein Hauch von gelbem Apfel und<br />

Honigmelone, zarter tabakiger Anklang. Saftig, feine<br />

Fruchtsüße, dezenter Säurebogen, etwas Blütenhonig im<br />

Abgang, guter Trinkfluss, bereits zugänglich.<br />

proidl.com, € 17,50<br />

•<br />

Reserve Ried Leiten Tiefenfucha<br />

Privatfüllung Gudrun<br />

Winzerhof Familie Dockner, Höbenbach<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Mit Wiesenkräutern<br />

und feinem Blütenhonig unterlegte reife Tropenfrucht,<br />

zart nach Mango und Melone, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, seidige Textur, feine Fruchtsüße, Honigmelonentouch,<br />

angenehme Säurestruktur, bleibt gut haften, verfügt<br />

über Reifepotenzial, zarter Blütenhonig im Nachhall.<br />

dockner.at, € 19,–<br />

Reserve Ried Silberbichl<br />

Weingut Müller-Grossmann, Furth-Palt<br />

13,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe. Papaya<br />

unterlegt mit Wiesenkräutern, frische Orangenzesten,<br />

gelber Apfel, floraler Touch. Stoffig, ein Hauch von Holz in<br />

der Aromatik, feiner Säurebogen, weißer Pfirsich, feinwürziger<br />

Nachhall, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />

mueller-grossmann.at, € 19,–<br />

•<br />

Ried Wachtberg 1ÖTW, Weingut<br />

Salomon Undhof, Stein an der Donau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Zarte Kräuterwürze,<br />

nussig unterlegte gelbe Apfelfrucht, ein Hauch<br />

von Biskuit. Feiner Orangentouch, extraktsüße Textur,<br />

feiner Säurebogen, bleibt haften, Honigmelone im<br />

Rückgeschmack. salomonwines.com, € 20,–<br />

•<br />

Reserve Ried Gebling 1ÖTW Der Löss, Weingut<br />

Hermann Moser, Rohrendorf<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zarte gelbe Apfelfrucht,<br />

ein Hauch von Marille, frische Wiesenkräuter, Nuancen<br />

von Orangenzesten. Saftig, gelbe Apfelfrucht, feine<br />

Extraktsüße, balanciertes Säurespiel, mineralisch und gut<br />

anhaftend. moser-hermann.at, € 20,50<br />

•<br />

Reserve Ried Thurnerberg 1ÖTW<br />

Weingut Türk, Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe. Nuancen<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

219<br />

Lenz Moser Selection –<br />

Weine von höchster Qualität<br />

und Güte.<br />

Weinkellerei Lenz Moser<br />

@weinkellerei_lenzmoser<br />

www.lenzmoser.at


tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />

von gelber Birne und Honigmelone, frische<br />

Orangenzesten, ein Hauch von Honig im<br />

Hintergrund. Saftig, extraktsüß, feiner Säurebogen,<br />

mineralisch und gut anhaftend,<br />

gelber Apfeltouch im Nachhall. weinguttuerk.at,<br />

€ 21,30<br />

Ried Gottschelle 1ÖTW Furth<br />

Weingut Stift Göttweig<br />

Furth bei Göttweig<br />

14,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Tropenfruchtanklänge, ein<br />

Hauch von Ananas, feine Kräuterwürze,<br />

zart nach Mandarinenzesten, floraler<br />

Touch. Saftige, weiße Apfelfrucht, feine<br />

Säurestruktur, ein Hauch von Birnen, mineralisch-salzig<br />

im Nachhall, gutes Reifepotenzial,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

weingutstiftgoettweig.at, € 25,–<br />

•<br />

Reserve Urknall<br />

Weingut Zöhrer, Krems<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Etwas Zitrus, ein Hauch von Apfel,<br />

Holzwürze klingt an, feine Wiesenkräuter.<br />

Saftig, extraktsüß, integrierter Säurebogen,<br />

mineralisch, Ananas im Abgang, straffes<br />

Finish, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

zoehrer.at, € 26,–<br />

Reserve Ried Kögl 1ÖTW<br />

Weingut Rainer Wess, Krems<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Ein Hauch von frischer Marille, zarter<br />

Blütenhonig, Nuancen von Wiesenkräutern.<br />

Saftig, ein Hauch von Karamell und<br />

Marillenkonfitüre, dezente Säurestruktur,<br />

bereits gut entwickelt und antrinkbar.<br />

weingut-wess.at, € 26,–<br />

•<br />

Ried Goldberg, Weingut Salomon<br />

Undhof, Stein an der Donau<br />

14,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Nuancen von Mandarinen und frischem<br />

gelben Apfel, zarte Wiesenkräuter,<br />

mineralischer Touch. Saftig, elegante Textur,<br />

feine Extraktsüße, angenehmer Säurekern<br />

unterlegt, bleibt gut haften, reife Mango<br />

im Abgang, ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit Entwicklungspotenzial.<br />

salomonwines.com, € 27,80<br />

•<br />

Reserve Ried Frechau 1ÖTW<br />

Weingut Türk, Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Steinobstnuancen, ein Hauch<br />

von Wiesenkräutern, eher dezentes Bukett.<br />

Frischer gelber Apfel, balanciertes Säurespiel,<br />

feine Fruchtsüße im Abgang, ausgewogener<br />

Begleiter bei Tisch.<br />

weinguttuerk.at, € 28,30<br />

Reserve Ried Weinzierlberg<br />

Weingut Rainer Wess, Krems<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, mittleres<br />

Goldgelb, Grünreflexe. Zart nach Tabak und<br />

reifer Honigmelone, etwas nach Kräutern,<br />

ein Hauch von ätherischen Noten. Saftig,<br />

elegant, integrierte Säurestruktur, kraftvoll<br />

im Abgang, Tropenfrucht im Nachhall, guter<br />

Speisenbegleiter.<br />

weingut-wess.at, € 29,–<br />

92<br />

•<br />

Ried Leithen Rohrendorf<br />

Weingut & Heuriger Ludwig Buchecker<br />

Gedersdorf<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Wiesenkräutern<br />

und Orangenzesten unterlegte gelbe Apfelfrucht,<br />

mineralischer Touch. Mittlere Komplexität,<br />

feine Mangofrucht, finessenreicher<br />

Säurebogen, harmonisch und gut anhaftend,<br />

zitroniger Touch im Nachhall, vielseitig<br />

einsetzbar.<br />

weingut-buchecker.at, € 7,80<br />

•<br />

Reserve Ried Frauengrund<br />

Alte Kultur, Weinhof Maier<br />

Krems an der Donau<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Würze, gelbe Tropenfrucht, ein<br />

Hauch von Papaya, Blütenhonig unterlegt.<br />

Mittlerer Körper, saftig, frischer Säurebogen,<br />

weißes Kernobst, bleibt haften, guter<br />

Speisenbegleiter.<br />

weinhof-maier.at, € 9,50<br />

Alte Reben, Weingut Meinhard<br />

Forstreiter, Krems-Hollenburg<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit kandierten Orangenzesten unterlegte<br />

gelbe Tropenfrucht, zart nussiger Touch,<br />

ein Hauch von Biskuit und Marille. Saftig,<br />

komplex, frische reife Apfelfrucht, feiner<br />

Säurebogen, mineralisch-salzig im Abgang,<br />

zitroniger Nachhall, ein animierender Speisenbegleiter.<br />

forstreiter.at, € 10,–<br />

•<br />

Reserve Ried Spiegel Gedersdorf<br />

Weingut & Heuriger Ludwig Buchecker<br />

Gedersdorf<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach Mandarinenzesten und Honigmelone,<br />

mineralische Nuancen, frischer<br />

Apfel unterlegt. Saftig, dezente Kernobstnote,<br />

feine Süße, integrierter Säurebogen,<br />

zarter Blütenhonig im Abgang, verfügt<br />

über Entwicklungspotenzial.<br />

weingut-buchecker.at, € 12,–<br />

•<br />

Ried Lusthausberg Hollenburg<br />

Winzerhof Familie Dockner, Höbenbach<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Wiesenkräuter, weiße Tropenfrucht,<br />

zart nach Mango, grüner Apfel, mineralischer<br />

Touch, Orangenzesten. Stoffig,<br />

engmaschig, reife Ananas, feiner Säurebogen,<br />

fruchtsüßer Abgang, bleibt haften.<br />

dockner.at, € 12,50<br />

Ried Further Gottschelle<br />

Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb. Gelbe Tropenfrucht,<br />

etwas nach Ananas, ein Hauch<br />

von Wiesenkräutern, Blütenhonig und Zi-<br />

trus unterlegt. Saftig, elegant, weißes<br />

Kernobst, leichtfüßig, feinwürzig im Nachhall,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

weingutmueller.at, € 12,90<br />

Reserve Ried Höhlgraben<br />

Weingut Müller-Grossmann, Furth-Palt<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte gelbe Apfelfrucht, zart nach Ananas<br />

und Blütenhonig, frische Orangenzesten.<br />

Stoffig, weiße Nuancen, extraktsüß,<br />

zart nach Mango, gute Frische, mineralisch<br />

im Abgang, zarte Kräuterwürze im Nachhall.<br />

mueller-grossmann.at, € 14,–<br />

•<br />

Reserve Ried Wieland Gedersdorf<br />

Weingut Erwin Winkler, Schlickendorf<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Einladendes Bukett nach reifer Papaya,<br />

etwas Grapefruitzesten, zarte Wiesenkräuter,<br />

tabakige Nuancen. Kraftvoll,<br />

saftig, extraktsüß, feine Würze im Abgang,<br />

integrierter Säurebogen, bleibt gut haften.<br />

weinmitbiss.at, € 14,90<br />

•<br />

Reserve Ried Obere Sandgrube<br />

Weingut Türk, Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles, leuchtendes Grüngelb.<br />

Zarte Birnenfrucht, etwas nach Limetten,<br />

zart nach Anis, weißes Kernobst<br />

und Kräuter unterlegen. Straff, elegant, balancierte<br />

Säurestruktur, mineralisch, wirkt<br />

verhalten, Apfelfrucht im Abgang, sicheres<br />

Potenzial. weinguttuerk.at, € 16,50<br />

•<br />

Reserve Ried Sandgrube<br />

Wein- & Obstbauschule Krems<br />

Krems an der Donau<br />

15 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Kräuternoten, ein Hauch von<br />

Apfelfrucht, zarte Maracujanuancen, Orangenzesten.<br />

Saftig, extraktsüß, elegant, frischer<br />

Säurebogen, Mango im Abgang, guter<br />

Speisenbegleiter.<br />

wbs-krems.at, € 19,–<br />

•<br />

Reserve Ried Lindobel Rohrendorf<br />

Artur Toifl, Thiery-Weber, Rohrendorf<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarter Pfirsichtouch, ein Hauch von<br />

Orangenzesten, zart nach Wiesenkräutern,<br />

helles Toffee unterlegt. Straff, elegant,<br />

feine Säurestruktur, etwas reife Papayafrucht,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

thiery-weber.at, € 19,–<br />

91<br />

Ried Spiegel<br />

Weingut Eder, Gedersdorf<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Wiesenkräuter, weißer Apfel,<br />

zart nach Mango, ein Hauch von Orangenzesten,<br />

mineralischer Touch. Kräftig, gelbe<br />

Kernobstnuancen, zart nach Banane, feiner<br />

Säurebogen, dezente Süße im Nachhall,<br />

bleibt haften, ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

weinguteder.at, € 9,50<br />

•<br />

Ried Steinbad RW1<br />

Reinhard Winiwarter Winery<br />

Stratzing<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Einladende Golden-Delicious-Apfelfrucht,<br />

Kräuterwürze, frische Orangenzesten,<br />

mineralischer Touch. Mittlerer Körper,<br />

feine Extraktsüße, balancierter Säurebogen,<br />

Zitrustouch im Abgang, ausgewogen,<br />

saftiger Speisenbegleiter.<br />

rw-winery.com, € 10,40<br />

•<br />

Reserve Ried Moosburgerin<br />

Gedersdorf, Weingut Erwin Winkler<br />

Schlickendorf<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Floraler Touch, zart nach Blütenhonig,<br />

dezente Ananasfrucht, frische Clementinenzesten.<br />

Saftig, feine Säurestruktur,<br />

mineralisch-salzig, weiße Pfirsichnoten,<br />

Gewürznoten im Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />

weinmitbiss.at, € 10,90<br />

Reserve Ried Further Oberfeld<br />

Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Maracujanoten, etwas nach<br />

Blütenhonig, ein Hauch von Papaya, Gewürznoten<br />

klingen an, Anis unterlegt. Saftig,<br />

elegant, feine Struktur, mineralisch, extraktsüß<br />

nach Apfel, bereits gut antrinkbar.<br />

weingutmueller.at<br />

€ 12,90<br />

•<br />

Reserve Ried Wachtberg Krems<br />

Winzer Krems – Sandgrube 13, Krems<br />

14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Kräuternoten, etwas nach<br />

Kernobst, ein Hauch von Melisse. Saftig, feine<br />

Säurestruktur, kraftvoll, Apfeltouch im<br />

Abgang, bleibt gut haften.<br />

winzerkrems.at, € 13,80<br />

Fotos: Claudia Schindlmaisser (10), Marcus Wiesner<br />

220 falstaff okt <strong>2020</strong>


90<br />

•<br />

Reserve Ried Tiefenthal Gedersdorf<br />

Wein und Obsthof Haiderer, Theiss<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte florale Nuancen, etwas nach<br />

Mango, ein Hauch von Wiesenkräutern, Limettentouch.<br />

Feine Struktur, etwas weitmaschig,<br />

mineralisch, Kräuternoten klingen<br />

an, weiße Fruchtnoten im Abgang.<br />

wein-obst-haiderer.at, € 7,50<br />

•<br />

Reserve Ried Steiner Pfaffenberg<br />

Weinbau Ing. Christoph Hörth<br />

Rohrendorf<br />

14,1 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfruchtnuancen, zart<br />

nach Marille und Honigmelone, mineralisch<br />

unterlegt. Kraftvoll, seidige Textur, feine<br />

Extraktsüße, dezenter Säurebogen, salzig<br />

unterlegte Mineralität im Abgang, noch<br />

etwas verschlossen, wird von Flaschenreife<br />

profitieren.<br />

weingut-hoerth.at, € 9,80<br />

•<br />

Ried Gebling Rohrendorf<br />

Weingut Erwin Winkler, Schlickendorf<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Kräuterwürze, ein Hauch von<br />

Mandarinen, gelber Apfel, Grapefruitzesten.<br />

Mittlerer Körper, feine Säurestruktur,<br />

elegant, frische Struktur, Birnentouch im<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />

weinmitbiss.at, € 10,60<br />

•<br />

Reserve Ried Wolfsgraben RW2<br />

Reinhard Winiwarter Winery, Stratzing<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Grüner Apfel, etwas Wiesenkräuter, ein<br />

Hauch von Birnen, Limettenzesten klingen<br />

an. Frische Struktur, saftig, eingebundener<br />

Säurebogen, weißes Kernobst, bereits<br />

gut antrinkbar.<br />

rw-winery.com, € 17,90<br />

89<br />

•<br />

Reserve Ried Frechau »Tränen der<br />

Sonne«, Weinbau Pichler<br />

Krems an der Donau<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Zart tabakig unterlegte Nuancen von<br />

Mango und Honigmelone, ein Hauch von<br />

frischen Orangenzesten. Saftig, feine<br />

Fruchtsüße, integrierte Säurestruktur, reife<br />

Marille im Abgang, mineralischer Nachhall.<br />

pichler-krems.at, € 8,50<br />

•<br />

BIO Ried Hochrain Furth<br />

Weingut Franz Zederbauer, Palt<br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Etwas nach Birnen, ein Hauch von<br />

Honigmelone, würziger Touch. Feine Struktur,<br />

etwas Extraktsüße nach gelbem Apfel,<br />

eingebundener Säurebogen, stoffig im Abgang,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

weingut-zederbauer.at, € 8,50<br />

•<br />

Reserve Frechau<br />

Weingut Karl Harrer<br />

Krems an der Donau<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün. Etwas nach<br />

Bratapfel, ein Hauch von Pfirsich, dezente<br />

Wiesenkräuter. Mittlerer Körper, stoffig, feiner<br />

Säurebogen, etwas reife Tropenfrucht,<br />

weitmaschig, bereits gut antrinkbar.<br />

karl.harrer@aon.at, € 9,–<br />

88<br />

•<br />

BIO Ried Höhlgraben Furth<br />

Weingut Franz Zederbauer, Palt<br />

13 Vol.-%, DV. Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte gelbe Tropenfrucht, etwas<br />

nach Orangenzesten, frische Struktur.<br />

Mittlerer Körper, integrierte Säurestruktur,<br />

dezente Würze, etwas zerfließend, individuell<br />

einsetzbar.<br />

weingut-zederbauer.at, € 6,50<br />

Kremstaler Riesling aus dem<br />

besten Terroir überzeugt im<br />

Jahrgang 2019 ganz<br />

besonders.<br />

•<br />

Ried Kobl Krems<br />

Reinhard Lechner, Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Dezente gelbe Apfelfrucht, florale<br />

Noten, frische Orangenschalen. Eingebundene<br />

Säurestruktur, etwas zerfließend,<br />

würziger Abgang, individuell einsetzbar.<br />

weingutlechner.at, € 7,–<br />

•<br />

Stein, Weingut Mayer Resch<br />

Krems/Stein<br />

12,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Floral, reife, gelbe Tropenfrucht,<br />

etwas Maracuja, Kräutertouch. Mittlerer<br />

Körper, zarte Struktur, etwas grüner Touch<br />

im Abgang, zitroniger Rückgeschmack.<br />

weinbau-resch.at, € 7,20<br />

•<br />

Reserve Ried Schifer Hollenburg<br />

Weinhof Birgit Hoch<br />

Hollenburg<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Reife gelbe Tropenfrucht, etwas<br />

nach Maracuja, floraler Touch, Gewürznoten.<br />

Mittlerer Körper, feine Säurestruktur,<br />

weiße Frucht, weitmaschig, bereits gut<br />

antrinkbar.<br />

weinhof-hoch.at<br />

€ 9,–<br />

97<br />

Riesling<br />

1. Platz<br />

•<br />

Ried Hochäcker 1ÖTW Privat<br />

Wein-Gut Nigl<br />

Senftenberg<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Safran unterlegter<br />

weißer Weingartenpfirsich, ein<br />

Hauch von Limetten, mineralischer Touch.<br />

Straff, elegant und engmaschig, feine Extraktsüße,<br />

ein Hauch von Feige, finessenreicher<br />

Säurebogen, wirkt ungemein leichtfüßig<br />

und finessenreich, sicheres Reifepotenzial.<br />

weingutnigl.at, € 32,–<br />

96<br />

2. Platz<br />

•<br />

Reserve Ried Ehrenfels 1ÖTW<br />

Weingut Familie Proidl<br />

Senftenberg<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Safran unterlegte<br />

weiße Steinobstnuancen, ein Hauch<br />

von Weingartenpfirsich, Limettenzesten,<br />

kühles Bukett. Straff, feine Pfirsichfrucht,<br />

lebendig strukturiert, salin, finessenreich,<br />

wie ein erfrischendes Gebirgsbächlein.<br />

proidl.com, € 35,–<br />

95<br />

3. Platz<br />

Ried Pfaffenberg 1ÖTW Stein<br />

Weingut Stift Göttweig<br />

Furth bei Göttweig<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Attraktive gelbe Fruchtnuancen von<br />

Ananas und reifer Maracuja, kandierte<br />

Mandarinenzesten, ein Hauch von Blütenhonig.<br />

Saftig, elegant, feine weiße Pfirsichfrucht,<br />

lebendig strukturiert, straffe Textur,<br />

zarte Extraktsüße im Abgang, mineralischsalziger<br />

Rückgeschmack.<br />

weingutstiftgoettweig.at, € 29,90<br />

Ried Grillenparz 1ÖTW<br />

Weingut Stadt Krems, Krems<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Attraktive Nuancen von frischem<br />

Weingartenpfirsich, ein Hauch von Orangenblüten,<br />

Jasmin, mineralischer Anklang.<br />

Saftig, gute Komplexität, feine Extraktsüße,<br />

fein ziselierte Säurestruktur, salzig-mineralisch<br />

im Abgang, sehr gute Frische und<br />

Länge, zitroniger Touch im Nachhall, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

weingutstadtkrems.at, € 25,–<br />

Ried Steinbühel 1ÖTW<br />

Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberrefle-<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

221


tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />

xe. Feiner Mandarinentouch, ein Hauch von<br />

weißem Pfirsich, etwas Safran, attraktives<br />

Bukett. Saftig, gute Komplexität, angenehme<br />

Extraktsüße, zart nach Ananas, finessenreich<br />

strukturiert, mineralisch-salzig im<br />

Abgang, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

malat.at, € 25,–<br />

•<br />

Reserve Ried Hochäcker 1ÖTW<br />

Weingut Familie Proidl, Senftenberg<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach Mandarinen, einladender<br />

gelber Pfirsichtouch, mineralisch unterlegt.<br />

Saftig, weiße Frucht, finessenreich<br />

strukturiert, staubtrockener, salziger Stil,<br />

ein vielseitiger Speisenbegleiter mit Länge<br />

und sicherem Entwicklungspotenzial.<br />

proidl.com, € 27,–<br />

•<br />

Reserve Ried Pfeningberg 1ÖTW<br />

Weingut Familie Proidl<br />

Senftenberg<br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Tropenfruchtanklänge, ein<br />

Hauch von Maracuja, etwas Litschi und<br />

Blütenhonig, mineralisch, attraktives Bukett.<br />

Straff, frisch strukturiert, weißer Pfirsich,<br />

zitronig-salzig im Abgang, leichtfüßiger,<br />

trinkanimierender Stil, gutes Reifepotenzial.<br />

proidl.com, € 27,–<br />

Ried Schreck<br />

Weingut Stadt Krems, Krems<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach Mandarinenzesten, feine gelbe<br />

Tropenfruchtanklänge, Nuancen von<br />

Papaya, floraler Anklang, mineralischer<br />

Touch, zitronig. Saftig, weißer Pfirsich, frischer<br />

Säurebogen, saliner Abgang, besitzt<br />

sehr gute Frische, gutes Reifepotenzial,<br />

wird von Flaschenreife profitieren.<br />

weingutstadtkrems.at<br />

€ 29,90<br />

•<br />

Reserve Ried Pfaffenberg 1ÖTW<br />

Weingut Salomon Undhof<br />

Stein an der Donau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zartes Orangenaroma, gelbe Ringlotte,<br />

ein Hauch von Blütenhonig, mineralischer<br />

Touch. Saftig, gelbe Tropenfrucht,<br />

feiner Säurebogen, extraktsüßer Nachhall,<br />

zart nach Ananas im Abgang, gute Länge,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

salomonwines.com, € 36,70<br />

•<br />

Reserve Ried Steiner Kögl 1ÖTW<br />

Alte Reben, Weingut Salomon Undhof<br />

Stein an der Donau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frischer weißer Weingartenpfirsich,<br />

ein Hauch von Limetten, mineralischer<br />

Touch, zarte florale Nuancen. Saftig, komplex,<br />

feine Extraktsüße, angenehme Säurestruktur,<br />

gelbe Tropenfrucht und etwas<br />

Blütenhonig im Nachhall, zeigt Länge und<br />

Reifepotenzial.<br />

salomonwines.com<br />

€ 50,–<br />

94<br />

•<br />

Reserve Ried Sunogeln 1ÖTW<br />

Weingut Josef Schmid<br />

Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit zarten Limettennoten unterlegte<br />

weiße Pfirsichfrucht, floraler Touch, einladendes<br />

Bukett. Mittlere Komplexität, feine<br />

Pfirsichfrucht, ein Hauch von Honigmelone,<br />

feiner Säurebogen, mineralischer Nachhall,<br />

bleibt haften, bereits gut antrinkbar.<br />

j-schmid.at, € 17,–<br />

•<br />

Reserve Ried Wachtberg 1ÖTW<br />

Weingut Türk, Stratzing<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Floral unterlegter Pfirsichtouch, ein<br />

Hauch von Mandarinen, Noten von Blütenhonig,<br />

kandierte Orangenzesten. Saftig,<br />

elegant, feine Fruchtsüße, integrierter Säurebogen,<br />

bleibt gut haften, ein lebendiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

weinguttuerk.at, € 17,70<br />

•<br />

Reserve Ried Vordernberg 1ÖTW<br />

Weingut Buchegger, Droß<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Intensives floraler Bukett, weißer Pfirsich,<br />

ein Hauch von Maracuja und Litschi im<br />

Hintergrund. Saftig, feiner Steinobsttouch,<br />

frischer Säurebogen, mineralisch-lebendig,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

buchegger.at, € 18,–<br />

•<br />

Reserve Ried Leiten Tiefenfucha<br />

Privatfüllung Sepp<br />

Winzerhof Familie Dockner, Höbenbach<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, Noten<br />

von gelbem Pfirsich, feiner Blütenhonig,<br />

zart nach Maracuja, ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />

einladendes Bukett. Saftig,<br />

komplex, feine weiße Steinobstnote, feines<br />

Säurespiel, elegant und gut anhaftend,<br />

zeigt gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

dockner.at, € 19,–<br />

•<br />

Reserve Ried Moosburgerin 1ÖTW<br />

Weingut Buchegger, Droß<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische weiße Tropenfruchtnuancen,<br />

ein Hauch von Weingartenpfirsich, Limettentouch.<br />

Saftig, zarte Fruchtsüße, weißer<br />

Apfel, lebendig strukturiert, mineralisch,<br />

zarter saliner Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />

buchegger.at, € 24,–<br />

Hoch über dem Donaustrom<br />

fühlen sich die Pfaffenberger<br />

Reben so richtig wohl.<br />

Ried Silberbichl 1ÖTW Furth<br />

Weingut Stift Göttweig<br />

Furth bei Göttweig<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mineralisch unterlegte weiße Tropenfruchtanklänge,<br />

zart nach Limettenzesten,<br />

attraktives Bukett. Saftig, straffe<br />

Textur, elegant, feine Fruchtsüße, finessenreicher<br />

Säurebogen, gut anhaftend, zitroniger<br />

Touch im Nachhall, ein vielseitiger Begleiter<br />

bei Tisch.<br />

weingutstiftgoettweig.at, € 25,–<br />

•<br />

Ried Goldberg<br />

Wein-Gut Nigl, Senftenberg<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine Honignuancen, gelbe Tropenfrucht,<br />

zart nach Maracuja, kandierte Mandarinenzesten,<br />

floraler Touch, Limettentouch.<br />

Saftig, weiße Tropenfrucht, frischer<br />

Säurebogen, Nuancen von Pfirsich und<br />

Limette im Abgang, salzige Mineralität,<br />

bereits gut antrinkbar, sicheres Reifepotenzial.<br />

weingutnigl.at, € 35,–<br />

93<br />

•<br />

Ried Rosengarten Tiefenfucha<br />

Winzerhof Familie Dockner<br />

Höbenbach<br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frischer Weingartenpfirsich, gelbe<br />

Tropenfrucht, ein Hauch von Maracuja, zarter<br />

Blütenhonig, attraktives Bukett. Saftig,<br />

elegant, weiße Steinobstnuancen, feine<br />

Fruchtsüße, finessenreicher Säurebogen,<br />

lebendig und gut anhaftend, mineralischsalzig<br />

im Nachhall, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

dockner.at, € 12,50<br />

•<br />

Reserve Ried Frechau<br />

Weingut Aigner, Krems<br />

14 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, zart nach<br />

Papaya, Ananas und einem Hauch frischer<br />

Orangenzesten, zarter Blütenhonig. Saftig,<br />

stoffig, reife Frucht, finessenreicher Säurebogen,<br />

mineralisch und gut anhaftend, bereits<br />

zugänglich, ein vielseitiger Speisenbegleiter,<br />

gutes Reifepotenzial.<br />

aigner-wein.at, € 13,90<br />

•<br />

Reserve Gedersdorf Privat<br />

Weingut Erwin Winkler, Schlickendorf<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, Nuancen von<br />

Maracuja und Blütenhonig, frische Mandarinenzesten,<br />

einladendes Bukett. Komplex,<br />

saftig, frischer Pfirsich, lebendig strukturiert,<br />

mineralisch-salzig im Abgang, gutes<br />

Zukunftspotenzial.<br />

weinmitbiss.at, € 15,30<br />

•<br />

Reserve Ried Kremser Marthal<br />

Weingut Vorspannhof – Mayr, Droß<br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine kandierte Mandarinenzesten,<br />

etwas nach weißem Steinobst, zarte Wiesenkräuter,<br />

Maracuja und Mango klingen<br />

an. Saftig, elegant, kraftvoll, feine, frische<br />

Struktur, mineralisch, extraktsüß nach gelbem<br />

Pfirsich, ein Hauch von Blütenhonig<br />

Fotos: Marcus Wiener<br />

222 falstaff okt <strong>2020</strong>


WIEN-WAHL <strong>2020</strong><br />

So sieht<br />

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Meinung<br />

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tasting / KREMSTAL DAC RIEDEN CUP <strong>2020</strong><br />

im Nachhall, sicheres Potenzial.<br />

vorspannhof-mayr.at, € 17,–<br />

•<br />

Reserve Ried Gebling 1ÖTW Kellerterrassen,<br />

Weingut Hermann Moser<br />

Rohrendorf<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Limetten unterlegter<br />

attraktiver Weingartenpfirsich, floraler<br />

Touch. Saftig, feine Fruchtsüße, elegant,<br />

lebendiger Säurebogen, etwas Blütenhonig<br />

im Abgang, mineralisch und gut<br />

anhaftend, verfügt über Reifepotenzial.<br />

moser-hermann.at, € 18,50<br />

Reserve Ried Hollenburger<br />

Goldberg, Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Orangenzesten, feine gelbe<br />

Tropenfrucht, ein Hauch von Gewürzen,<br />

zarter Blütenhonig. Saftig, elegant, feine<br />

Fruchtsüße, dezenter Säurebogen, Mandarinentouch,<br />

lebendiger Stil, mineralischsalzig<br />

im Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />

weingutmueller.at, € 19,–<br />

Reserve Ried Neuberg Krustetten<br />

Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von kandierten<br />

Orangenzesten und feinen Dörrobstnuancen<br />

unterlegte reife gelbe Steinobstnote.<br />

Saftig, feine Fruchtsüße, kraftvoll, lebendig<br />

strukturiert, mineralisch im Abgang, feiner<br />

Blütenhonig im Abgang, gutes Reifepotenzial.<br />

weingutmueller.at, € 19,–<br />

Reserve Ried Gaisberg 1ÖTW<br />

Weingut Petra Unger, Furth-Palt<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte weiße Tropenfrucht, ein Hauch<br />

von Marille, frische Limettenzesten, mineralischer<br />

Anklang. Saftig, elegant, feine<br />

Fruchtsüße, ein Hauch von Pfirsich, ausgewogen,<br />

gut entwickelt und antrinkbar.<br />

ungerwein.at, € 20,–<br />

•<br />

Ried KÖGL 1ÖTW, Weingut Salomon<br />

Undhof, Stein an der Donau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit einer Nuance von Safran unterlegte<br />

Steinobstnote, zart nach Orangenzesten,<br />

ein Hauch von Blütenhonig. Mittlere<br />

Komplexität, zart nach Ringlotte, frischer<br />

Säurebogen, Weingartenpfirsich im Abgang,<br />

salziger Nachhall.<br />

salomonwines.com, € 20,–<br />

Reserve Ried Steinbühel<br />

Weingut Müller-Grossmann<br />

Furth-Palt<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Kandierte Orangenzesten, gelber<br />

Pfirsich, ein Hauch von Ananas, mineralischer<br />

Anklang. Saftig, süße Textur, reife<br />

Tropenfrucht, integrierte Säurestruktur,<br />

etwas Honig im Abgang, opulenter Stil,<br />

wird von Flaschenreife profitieren.<br />

mueller-grossmann.at, € 21,–<br />

Ried Silberbichl 1ÖTW<br />

Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von kandierten Orangenzesten<br />

unterlegte feine Golden-Delicious-Apfelfrucht,<br />

zart nach Honigmelone.<br />

Saftig, straff und elegant, weißer Apfel, finessenreich<br />

strukturiert, mineralisch-zitroniger<br />

Nachhall. malat.at, € 25,–<br />

Ried Pfaffenberg 1ÖTW<br />

Weingut Malat, Furth bei Göttweig<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zarte Nuancen von Kletzen, unterlegt<br />

mit gelben Steinobstnuancen und Blütenhonig,<br />

mineralischer Touch, kandierte<br />

Orangenzesten. Saftig, feine Fruchtsüße,<br />

wieder zarte Dörrobstnuancen, integrierter<br />

Säurebogen, weißer Nougat im Abgang, bereits<br />

gut entwickelt. malat.at, € 25,–<br />

Reserve Ried Steiner Pfaffenberg<br />

1ÖTW, Weingut Rainer Wess, Krems<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Etwas zurückhaltend, feine gelbe<br />

Fruchtnuancen, ein Hauch von frischer Marille,<br />

Nuancen von Limettenzesten. Saftig,<br />

gelbe Tropenfrucht, zarte Süße im Abgang,<br />

bereits gut entwickelt.<br />

weingut-wess.at, € 26,–<br />

92<br />

Ried Neuberg Furth<br />

Weingut Josef Edlinger, Furth-Palt<br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, gewürzig<br />

unterlegt, ein Hauch von Muskatnuss, dezenter<br />

Blütenhonig. Mittlere Komplexität,<br />

gelbe Tropenfrucht, dezente Süße im Abgang,<br />

bereits entwickelt, gut antrinkbar,<br />

bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />

edlingerwein.at, € 8,50<br />

Ried Hinters Kirchl Stein<br />

Weingut Petra Unger, Furth-Palt<br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach Muskatnuss und Mandarinen,<br />

feine gelbe Tropenfrucht, ein Hauch<br />

von Maracuja. Saftig, dezente Süße, zart<br />

nach Feige, frisch strukturiert, feiner<br />

Blütenhonig im Nachhall, bereits gut<br />

antrinkbar. ungerwein.at, € 9,20<br />

•<br />

Ried Altenburg<br />

Weingut Anton Hagen, Krems-Rehberg<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Floral unterlegter Weingartenpfirsich,<br />

zart nach Maracuja, ein Hauch von<br />

Blütenhonig, Limettenzesten. Saftig, elegant,<br />

feine Fruchtsüße, angenehm frischer<br />

Säurebogen, mineralisch und gut anhaftend,<br />

zitronig im Abgang, sicheres Reifepotenzial.<br />

weingut-hagen.at, € 11,50<br />

Ried Leiten<br />

Weingut Müller, Krustetten<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgold, Silberreflexe.<br />

Verhalten, zart nach Honigmelone,<br />

ein Hauch von gelbem Pfirsich, etwas Babybanane.<br />

Saftig, weiße Tropenfrucht,<br />

rassiger Säurebogen, zitronig unterlegte<br />

Fruchtsüße im Abgang, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

weingutmueller.at, € 13,90<br />

Ried Schiefer, Weingut Meinhard<br />

Forstreiter, Krems-Hollenburg<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach kandierten Orangenzesten,<br />

feine gelbe Tropenfrucht, ein Hauch von<br />

Maracuja und Blütenhonig, mineralischer<br />

Touch. Saftig, elegant, feine Fruchtsüße,<br />

angenehmer, frischer Säurebogen, ein<br />

Hauch von Süße im Finale, gutes Reifepotenzial.<br />

forstreiter.at, € 14,–<br />

•<br />

Reserve Ried Hochrain Furth<br />

Winzerhof Familie Hackner, Palt<br />

14 Vol.-%, DV. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Feine Wiesenkräuter, zart nach<br />

Orangenzesten, ein Hauch von Feigen,<br />

reife gelbe Tropenfrucht unterlegt. Saftig,<br />

elegant, ein Hauch von Orangen, frischer<br />

Säurebogen, dezente Süße im Nachhall,<br />

zitronig, ein Hauch von Dörrobst im Rückgeschmack.<br />

winzerhof-hackner.at, € 14,–<br />

•<br />

Reserve Kremser Kreuzberg<br />

Winzer Krems – Sandgrube 13, Krems<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, Nuancen<br />

von Mango und Pfirsich, ein Hauch von Blütenhonig.<br />

Saftig, stoffig, elegante Textur,<br />

feine Säurestruktur unterlegt, mineralisch<br />

und gut anhaftend, Marille im Nachhall,<br />

verfügt über Reifepotenzial.<br />

winzerkrems.at, € 16,20<br />

•<br />

Reserve Ried Kögl<br />

Wein- & Obstbauschule Krems<br />

Krems an der Donau<br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart floral unterlegte Nuancen von<br />

Weingartenpfirsich, ein Hauch von Limetten,<br />

mineralischer Touch. Stoffig, kräftig,<br />

elegante, fruchtige Textur, integrierter<br />

Säurekern, mineralisch und gut balanciert,<br />

weiße Frucht im Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />

wbs-krems.at, € 19,–<br />

•<br />

Reserve Ried Gebling 1ÖTW<br />

Thiery-Weber, Rohrendorf<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte gelbe Steinobstnuancen, ein<br />

Hauch von Ananas, noch eher zurückhaltendes<br />

Bukett. Mittlere Komplexität. Ein<br />

Hauch von hellem Karamell, dezente Säurestruktur,<br />

feiner Blütenhonig im Abgang,<br />

bereits entwickelt.<br />

thiery-weber.at, € 19,–<br />

Reserve Ried Kögl 1ÖTW<br />

Weingut Rainer Wess, Krems<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Nuancen von frischen Marillen, ein<br />

Hauch von Blütenhonig und Jasmin, einladendes<br />

Bukett. Saftig, dezente Fruchtsüße,<br />

gelber Pfirsich, etwas zerfließend, zarte<br />

Honignuancen im Abgang.<br />

weingut-wess.at, € 26,–<br />

91<br />

•<br />

BIO Ried Höhlgraben Furth<br />

Weingut Franz Zederbauer, Palt<br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Ananas, ein Hauch von Maracuja,<br />

exotische Frucht im Bukett, kandierte<br />

Orangenzesten im Hintergrund. Saftig, elegant,<br />

feine Fruchtsüße, frischer Säurebogen,<br />

gute Balance, stoffig, bleibt haften,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

weingut-zederbauer.at, € 8,50<br />

•<br />

Reserve Weinzierlberg<br />

Weingut Karl Harrer<br />

Krems an der Donau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine Gewürznuancen nach Muskat<br />

und Safran, gelber Pfirsich, ein Hauch<br />

von Ananas und Maracuja im Hintergrund.<br />

Mittlere Komplexität, frische Tropenfrucht,<br />

dezentes Säurespiel, zitronige<br />

Nuancen im Nachhall.<br />

karl.harrer@aon.at, € 9,–<br />

•<br />

Ried Schweren Zapfen Krems<br />

Antonia, Weingut Tanzer<br />

Krems an der Donau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart mit Mandarinenzesten unterlegte<br />

gelbe Apfelfrucht, ein Hauch von<br />

Pfirsich, Blütenhonig klingt an. Mittlere<br />

Komplexität, weißes Kernobst, frisch<br />

strukturiert, mineralisch im Abgang, ein<br />

stoffiger Speisenbegleiter, bietet unkompliziertes<br />

Trinkvergnügen.<br />

tanzer.at, € 10,–<br />

Fotos: Claudia Schindlmaisser<br />

224 falstaff okt <strong>2020</strong>


Anti-Aging für<br />

anspruchsvolle<br />

Genießer<br />

Resveratrol extra ist der Jungbrunnen in Kapselform,<br />

als natürliche Anti-Aging-Maßnahme für<br />

ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Der eingesetzte<br />

Extrakt liefert stabiles und effektives<br />

Trans-Resveratrol, das auch in kleinen<br />

Mengen in Rotwein enthalten ist. Um<br />

seine positiven Eigenschaften noch<br />

weiter zu optimieren, wird es mit<br />

Polyphenolen aus Traubenkernextrakt<br />

kombiniert.<br />

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frei von Laktose und Gluten<br />

frei von Konservierungsstoffen<br />

frei von Farbstoffen


tasting / LEITHABERG DAC LAGENVERKOSTUNG<br />

TOP OF<br />

LEITHABERG<br />

Schloss Grafenegg war heuer neben der Erste-Lagen-Verkostung der Traditionsweingüter<br />

auch Schauplatz einer Jahrgangspräsentation der Leithaberg-DAC-Riedenweine. Verkostet<br />

wurden ausgewählte Weißweine des Jahrgangs 2018 und Rotweine aus dem Jahrgang 2017.<br />

TEXT & NOTIZEN PETER MOSER<br />

Das Gebiet der über 20 Leithaberg-Gemeinden<br />

erstreckt sich<br />

zwischen Leithagebirge und<br />

dem Neusiedler See. Die kühlende<br />

Wirkung der Wälder des<br />

Leithagebirges bringt Finesse und Lebendigkeit<br />

in den Wein. Neben der wärmeregulierenden<br />

Funktion des Neusiedler Sees<br />

bringen die warmen Winde aus Pannonien<br />

die nötige Reife. Die vorherrschenden Böden<br />

Kalk und Schiefer verleihen den Weinen<br />

Salzigkeit, Spannung und das nötige<br />

Rückgrat. Im südlichen Teil des Leithaberg-<br />

DAC-Gebiets, von Mörbisch und Oggau<br />

in Richtung Großhöflein, bekommt man<br />

durch den immer größer werdenden Abstand<br />

zum See eine zusätzliche Facette an<br />

Mikroklima. Die kleinen Parzellen von<br />

Weingärten, Wäldern und Wiesen und die<br />

Exposition an den Hängen bringen einzigartige<br />

Lagenweine hervor. Diese bilden die<br />

Spitze der Leithaberg-DAC-Herkunftspyramide<br />

und zeigen den Ausdruck, die Finesse<br />

und Konzentration eines bestimmten Weingartens.<br />

Das alles im harmonischen Zusammenspiel<br />

mit der Finesse der Winzer und den<br />

speziellen Lagen lässt Weine von großem<br />

Format und Eigenständigkeit entstehen.<br />

2018 war ein verhältnismäßig warmes<br />

Jahr. Trotzdem – das hat die Verkostung<br />

gezeigt – bestechen die Weißweine vom<br />

Lei thaberg durch ihre markante Struktur<br />

und ausgeprägte, klare Frucht.<br />

2017 lieferte exzellente Rotweine. Ein<br />

warmer Sommer mit kühlen Nächten und<br />

ausgezeichneten Bedingungen im September<br />

und Oktober brachte Dichte und sehr würzige<br />

Blaufränkische in die Flasche. Kurzum:<br />

Highlights für jeden Blaufränkisch-Freund!<br />

Foto: Marcus Wiener<br />

226 falstaff okt <strong>2020</strong>


Das sanfte Hügelland<br />

westlich des Neusiedler Sees<br />

ist der Ursprung mineralischer<br />

Weißweine und finessenreicher<br />

Rotweine.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

227


tasting / LEITHABERG DAC LAGENVERKOSTUNG<br />

Leithaberg DAC rot<br />

2017<br />

98<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Jungenberg 2017<br />

Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Rauchig-würzig, zarte animalische Nuancen,<br />

schwarze Waldbeeren, frische Kirschen,<br />

Wacholder, zarte florale Nuancen,<br />

mineralisch unterlegt. Saftig, komplex,<br />

extraktsüße Textur, präsente, gut eingebundene<br />

Tannine, salziger Nachhall, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

nittnaus.at, € 49,–<br />

97<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Goldberg 2017<br />

Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />

13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Noch etwas zurückhaltend, feine rotbeerige<br />

Nuancen klingen an, zart nach Mandarinenzesten,<br />

rauchige Würze im Hintergrund.<br />

Komplex, saftig, reife Kirschen, etwas<br />

Brombeerkonfit, feine, tragende Tannine,<br />

mineralisch und anhaftend, sehr<br />

gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

prieler.at, € 56,–<br />

96<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Jungenberg 2017<br />

Weingut Markus Altenburger, Jois<br />

12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Rote Waldbeernuancen, ein Hauch von<br />

Orangenzesten, zarte Kräuterwürze, tabakiger<br />

Anklang. Mittlerer Körper, wirkt<br />

leichtfüßig, feine Extraktsüße, salziger<br />

Touch, bleibt gut haften, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

markusaltenburger.com<br />

€ 50,–<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Alter Berg 2017<br />

Weingut Gernot und Heike Heinrich<br />

Gols<br />

13 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezenter Wasserrand. Verhalten,<br />

ein Hauch von roten Waldfrüchten,<br />

öffnet sich nur langsam, zarter Gewürztouch.<br />

Mittlerer Körper, zart rotbeerig<br />

am Gaumen, feine Tannine, salzig-zitronig<br />

im Abgang, wird von Flaschenreife<br />

profitieren.<br />

heinrich.at, € 50,–<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Marienthal 2017<br />

Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Zart tabakig, noch etwas zurückhaltend im<br />

Bukett, Nuancen von Waldbeeren, Mandarinenzesten,<br />

dunkle Mineralität. Mittlere<br />

Komplexität, feine Extraktsüße, feiner Nougat,<br />

seidige Tannine, salzig und gut nachhallend,<br />

sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

prieler.at, € 56,–<br />

95<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot<br />

Ried Reisbühl 2017<br />

Weingut Wagentristl, Großhöflein<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Intensive<br />

Waldbeerfrucht, floral unterlegt,<br />

einladendes Bukett, frische Orangenzesten,<br />

würzige Nuancen. Mittlerer Körper,<br />

wirkt leichtfüßig, frisch strukturiert, feine<br />

Tannine, reife Kirschen, zitronig-salzig im<br />

Nachhall, bereits gut antrinkbar.<br />

wagentristl.com, € 24,–<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Gritschenberg 2017<br />

Weingut Markus Altenburger, Jois<br />

12,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breiterer Wasserrand. Floral<br />

unterlegtes rotes Waldbeerkonfit, etwas<br />

Wacholder, zart animalisch, mineralischer<br />

Touch. Delikater, leichtfüßiger Stil, rotbeerig<br />

auch am Gaumen, feine Tannine,<br />

straff und gut anhaltend, zitronig im Nachhall,<br />

finessenreicher Speisenbegleiter.<br />

markusaltenburger.com, € 39,–<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Gritschenberg 2017<br />

Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Ein Hauch von Nougat, Amarenakirschen,<br />

feine dunkle Beerenfrucht unterlegt, floraler<br />

Touch, zarte Edelholzwürze. Mittlere<br />

Komplexität, elegant, feine Fruchtsüße,<br />

integrierte Tannine, salzig-mineralisch im<br />

Abgang, ein lebendiger, frisch strukturierter<br />

Speisenbegleiter, Kirschen im Nachhall,<br />

zeigt Länge und Potenzial.<br />

nittnaus.at, € 49,–<br />

•<br />

BIO Leithaberg DAC rot<br />

Ried Edelgraben 2017<br />

Weingut Gernot und Heike Heinrich<br />

Gols<br />

13 Vol.-%, VL. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezenter Wasserrand. Zart blättrig<br />

unterlegte feine Beerenfrucht, ein Hauch<br />

von Kirschen, braucht einige Luft. Mittlerer<br />

Körper, feine Extraktsüße, reife, integrierte<br />

Tannine, finessenreich strukturiert, salziger<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />

heinrich.at, € 50,–<br />

94<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot<br />

Ried Poschen 2017<br />

Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />

13,6 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Gewürzig<br />

unterlegte reife Kirschenfrucht, ein<br />

Hauch von Nelken, rotbeerige Nuancen im<br />

Hintergrund. Saftig, feine Extraktsüße, feine,<br />

gut integrierte Tannine, ein Hauch von<br />

Schokolade im Abgang, gut antrinkbar.<br />

nehrer.at, € 25,–<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot<br />

Ried Marienthal 2017<br />

Weingut Mad – Haus Marienberg<br />

Oggau<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezenter Wasserrand. Feine<br />

Edelholzwürze, zart nach Nelken, rotbeerige<br />

Nuancen unterlegt, floraler Touch, zart<br />

nach Hibiskus, facettenreiches Bukett.<br />

Saftig, elegant, zart nach Nougat, feine<br />

Tannine, etwas Feigen im Abgang, ein eleganter<br />

Speisenbegleiter.<br />

weingut-mad.at, € 32,–<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot<br />

Ried Schildten 2017<br />

Weingut Esterházy<br />

Trausdorf an der Wulka<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Schwarze Kirschen, feine Waldbeeren, ein<br />

Hauch von Edelholzwürze, Orangenzesten<br />

im Hintergrund. Saftig, elegant, frische<br />

Kirschen, integrierte Tannine, straff und<br />

mineralisch im Abgang, gute Länge, verfügt<br />

über Reifepotenzial, pfeffriger<br />

Rückgeschmack.<br />

esterhazywein.at, € 34,–<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot<br />

Ried Feurer 2017<br />

Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />

13,7 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Mineralisch unterlegte feine Waldbeerfrucht,<br />

zart nach roten Kirschen, ein Hauch<br />

von Schieferwürze, florale Aspekte. Mittlerer<br />

Körper, feine Frucht, energisch strukturiert,<br />

salzig im Abgang, braucht noch Zeit,<br />

facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

nehrer.at, € 34,–<br />

93<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot Ried Föllig 2017<br />

Weingut Esterházy, Trausdorf<br />

an der Wulka<br />

15 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart<br />

kräuterwürzig unterlegte dunkle Beerenfrucht,<br />

feines Brombeerkonfit, zarte florale<br />

Nuancen im Hintergrund. Mittlerer Körper,<br />

dezente Fruchtsüße, präsente Tannine,<br />

etwas Gerbstoff im Abgang, wird von<br />

Flaschenreife profitieren.<br />

esterhazywein.at, € 19,–<br />

•<br />

Leithaberg DAC rot Ried Steinberg<br />

2017, Weingut Stefan Zehetbauer<br />

Schützen am Gebirge<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Zarte Edelholzwürze, frische Herzkirschen,<br />

Waldbeerkonfit, etwas Kokos, einladendes<br />

Bukett. Mittlerer Körper, feine Fruchtsüße,<br />

straffe Tannine, mineralisch, bleibt haften,<br />

zarter Honigtouch im Nachhall.<br />

zehetbauerwein.at, € 23,–<br />

Leithaberg DAC weiß<br />

2018<br />

95<br />

•<br />

BIO Weißburgunder Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Haidsatz 2018<br />

Weingut Prieler, Schützen am Gebirge<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Nuancen von Nashibirnen, zarte gel-<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

228 falstaff okt <strong>2020</strong>


e Tropenfrucht und ein Hauch Marille und<br />

Wiesenkräuter. Stoffig, elegant, feine weiße<br />

Apfelnote, frisch strukturiert, angenehm<br />

integrierter Säurebogen, frischer<br />

Nachhall, finessenreicher Speisenbegleiter.<br />

prieler.at, € 33,–<br />

94<br />

Grüner Veltliner Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Himmelreich 2018<br />

Weingut Bayer –<br />

Erbhof, Donnerskirchen<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Mit feinem Holzkuss unterlegte reife<br />

gelbe Fruchtnuancen, zart nach Marillenkonfit,<br />

ein Hauch von weißem Nougat. Saftig,<br />

elegant, extraktsüße Textur, feiner<br />

Säurebogen, harmonisch und gut anhaftend,<br />

zart nussiger Touch im Finish, sicheres<br />

weiteres Reifepotenzial.<br />

bayer-erbhof.at, € 21,–<br />

•<br />

Weißburgunder Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Kreidestein 2018<br />

Weingut Wagentristl, Großhöflein<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgold, Silberreflexe.<br />

Nuancen von Mandarinen, weiße Birne,<br />

ein Hauch von Mango, zarte Holzwürze, etwas<br />

Feuerstein. Saftig, elegant, burgundische<br />

Textur, seidiger Körper, feine Extraktsüße<br />

im Abgang, saliner Nachhall, ein<br />

stoffiger, finessenreicher Speisenbegleiter<br />

mit sicherem Zukunftspotenzial.<br />

wagentristl.com, € 22,–<br />

•<br />

BIO Neuburger Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Golden Erd 2018<br />

Weingut Tinhof, Trausdorf<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach Wiesenkräutern, unterlegte<br />

weiße Tropenfrucht, frische Mango und<br />

Papaya, kandierte Orangenzesten. Engmaschig,<br />

elegant, feine Extraktsüße, angenehme<br />

Birnenfrucht, dezente Holzstütze,<br />

bleibt gut haften, bereits antrinkbar, salzig,<br />

verfügt über sicheres Reifepotenzial.<br />

tinhof.at, € 38,–<br />

93<br />

•<br />

Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />

Ried Krainer 2018<br />

Weingut Nehrer, Eisenstadt<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Kräuterwürze, etwas Biskuit, weißer<br />

Apfel, mineralischer Touch, Grapefruittouch.<br />

Kraftvoll, straff, ein Hauch von<br />

Kernobst, feine Holzwürze, mineralisch<br />

und anhaftend, salzig, ein lebendiger Speisenbegleiter<br />

mit Reifepotenzial.<br />

nehrer.at, € 19,–<br />

Grüner Veltliner Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Himmelreich 2018<br />

Weingut Liegenfeld, Donnerskirchen<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silber-<br />

reflexe. Zart kräuterwürzig unterlegte feine<br />

gelbe Fruchtnuancen, ein Hauch von<br />

Blütenhonig, zart nach frischer Marille,<br />

gelbe Ringlotte. Saftig, seidige Textur, feine<br />

Extraktsüße, mineralisch im Abgang,<br />

verfügt über gute Länge, bereits zugänglich,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

liegenfeld.at, € 19,50<br />

•<br />

Grüner Veltliner Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Himmelreich 2018<br />

Weingut Sommer, Donnerskirchen<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Goldgelb.<br />

Feine Kräuternuancen, etwas nach Guave,<br />

zart pfeffrig, etwas Tropenfrucht, mineralische<br />

Anklänge und Blütenhonig. Saftig,<br />

straff, gute Komplexität, Birnentouch im<br />

Abgang, kraftvolles Finish, bereits antrinkbar,<br />

verfügt über Reifepotenzial.<br />

weingut-sommer.at, € 20,50<br />

•<br />

Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />

Ried Riefring Thal 2018<br />

Weingut Sommer, Donnerskirchen<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb. Reife<br />

Pfirsichnoten unterlegt mit Holzwürze, etwas<br />

nach Vanille, Kräuternoten unterlegen,<br />

Lanolin klingt an. Saftig, straff, frische<br />

Struktur, weiße Tropenfrucht, mineralisch,<br />

Birnen im Abgang, wird von Flaschenreife<br />

profitieren.<br />

weingut-sommer.at, € 21,–<br />

•<br />

BIO Chardonnay Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Freudsdorfer 2018<br />

Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Rauchig-würzig unterlegte gelbe<br />

Fruchtnuancen, reduktives Bukett nach<br />

Feuerstein, Zitruszesten klingen an. Saftig,<br />

elegant, facettenreich, reife gelbe Birnenfrucht,<br />

dezente Karamellsüße im Abgang,<br />

mineralischer Touch im Nachhall, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

nittnaus.at, € 23,–<br />

•<br />

BIO Chardonnay Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Jungenberg 2018<br />

Weingut Markus Altenburger, Jois<br />

12,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb, Messingreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Trockenkräutern<br />

unterlegte gelbe Pfirsichfrucht,<br />

Anklänge von Orangenblüten, feiner Blütenhonig,<br />

einladendes Bukett. Komplex,<br />

feine Extraktsüße, angenehme integrierte<br />

Säurestruktur, mineralisch-salzig im Abgang,<br />

gelbe Frucht im Nachhall, sehr gutes<br />

Entwicklungspotenzial.<br />

markusaltenburger.com, € 28,–<br />

•<br />

Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />

Ried Lama 2018<br />

Weingut Esterházy, Trausdorf<br />

an der Wulka<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Goldgelb. Feine<br />

Karamellnoten, zarte Holzwürze, Nuancen<br />

von Lanolin, reife gelbe Tropenfrucht, einladendes<br />

Bukett. Saftig, elegante Textur,<br />

gelber Apfel, finessenreich strukturiert,<br />

salzige Mineralität im Abgang, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

esterhazywein.at, € 28,–<br />

•<br />

BIO Weißburgunder Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Golden Erd 2018<br />

Weingut Tinhof, Trausdorf<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Feine Holzwürze, kandierte Mandarinenzesten,<br />

ein Hauch von Kamille und Verveine.<br />

Saftig, elegant, weiße Apfelfrucht,<br />

zart nach Mango, feiner Säurebogen, mineralisch-zitronig,<br />

gute Länge, sicheres<br />

Reifepotenzial, ein eleganter Speisenwein.<br />

tinhof.at, € 38,–<br />

92<br />

•<br />

Weißburgunder Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Steinnelke 2018<br />

Remushof Jagschitz, Oslip<br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nussig unterlegter Touch von<br />

Pfirsich, etwas Mango und Vanille. Mittlerer<br />

Körper, feine Steinobstnuancen, gut<br />

balancierter Säurebogen, mineralischsalzig<br />

im Abgang, ein leichtfüßiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

remushof.at, € 12,50<br />

•<br />

Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />

Ried Steinberg 2018<br />

Weingut Stefan Zehetbauer<br />

Schützen am Gebirge<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Kräuternoten, etwas Biskuit,<br />

ein Hauch von Mandarinenzesten, reife Tropenfrucht.<br />

Mittlerer Körper, saftig, zart nussig,<br />

eingebundene Säurestruktur, Apfeltouch<br />

im Abgang, guter Speisenbegleiter.<br />

zehetbauerwein.at, € 18,–<br />

•<br />

Leithaberg DAC weiß Ried<br />

Hochberg 2018 CH/NB/WB<br />

Weingut Mad – Haus Marienberg<br />

Oggau<br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Nuancen von gelber Tropenfrucht,<br />

ein Hauch von reifer Vanille und frischer<br />

Mango. Saftig, extraktsüße Textur, feiner<br />

Säurebogen, zarter Nougattouch im Abgang,<br />

mineralischer Nachhall.<br />

weingut-mad.at, € 22,–<br />

•<br />

BIO Chardonnay Leithaberg DAC<br />

weiß Ried Bergschmallister 2018<br />

Weingut Anita und Hans Nittnaus, Gols<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Dunkle Mineralität, Birnentouch, zarte<br />

Kräuterwürze, Nuancen von Marzipan,<br />

etwas weiße Pfirsichnoten, ein Hauch von<br />

Bergamotte, Melisse unterlegt. Saftig, elegant,<br />

eingebundene Säurestruktur, würzig<br />

im Abgang, weiße Fruchtnuancen, mineralisch<br />

im Nachhall, sicheres Potenzial.<br />

nittnaus.at, € 23,–<br />

•<br />

Chardonnay Leithaberg DAC weiß<br />

Ried Tatschler 2018<br />

Weingut Kirchknopf, Eisenstadt<br />

14 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Edelholzwürze, etwas nach<br />

Mango und Melisse, Blütenhonig unterlegt<br />

Orangenzesten. Saftig, elegant, feine Säurestruktur,<br />

Papaya im Abgang, würziges<br />

Finish, guter Speisenbegleiter.<br />

weingut-kirchknopf.at, € 32,–<br />

91<br />

•<br />

Pinot Blanc Leithaberg DAC weiß<br />

Ried Satz 2017<br />

Weingut Stefan Zehetbauer<br />

Schützen am Gebirge<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Goldgelb, Silberreflexe.<br />

Mit einem Touch von Karamell und<br />

Kräuterwürze unterlegte feine Birnenfrucht,<br />

zart nach Bratapfel, ein Hauch von<br />

Orangenzesten. Straff, engmaschig, weiße<br />

Apfelfrucht, dezente Säurestruktur, etwas<br />

Nougat im Abgang, ein feinwürziger, gut<br />

gereifter Speisenbegleiter.<br />

zehetbauerwein.at, € 18,–<br />

Mehr Infos unter<br />

leithaberg.at<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

229


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

HEISSE<br />

SACHE<br />

Sizilien ist nicht nur die größte Insel des Mittelmeers, sondern ein eigener<br />

Wein-Kontinent. Und es ist die größte Anbauregion Italiens, mit Lagen<br />

bis auf 1000 Metern an den Hängen des Ätna. Aber das Beste: Eine neue<br />

Winzer-Generation erzeugt hier geschliffene, überraschend frische Weine.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Foto: Shutterstock<br />

230 falstaff okt <strong>2020</strong>


An den<br />

Hängen des<br />

Ätna wachsen<br />

die Weinreben<br />

bis über<br />

1000 Meter<br />

Seehöhe<br />

hinauf.<br />

Die Rauchsäule ist sein Kennzeichen:<br />

Der über 3000 Meter<br />

hohe Ätna auf Sizilien ist der<br />

höchste noch aktive Vulkan<br />

Europas. Seine Hänge sind<br />

weitflächig mit Wein bestockt, zum Teil<br />

sind es alte, knorrige Reben, die noch<br />

unveredelt im sandigen Boden wurzeln. Die<br />

Lagen reichen von 400 bis auf über 1000<br />

Meter. Bei Weiß ist Carricante die dominierende<br />

Sorte, bei Rot Nerello Mascalese. Der<br />

erbringt relativ hellfarbige Weine, mit charakteristischer<br />

Frucht, guter Spannung und<br />

griffigem Tannin. Je nach Lage – hier Contrada<br />

genannt – fallen die Weine oft sehr<br />

unterschiedlich aus. Nach dem Vorbild Burgund<br />

sind daher in letzter Zeit vermehrt<br />

Contrada-Weine entstanden. Denn der Ätna<br />

gilt derzeit als Hotspot in der internationalen<br />

Weinwelt. Zu Recht, wie auch unsere<br />

Trophy eindrucksvoll bestätigt.<br />

Allerdings hat der Erfolg auch Trittbrettfahrer<br />

angezogen. Da gibt es dann bisweilen<br />

auch Weine, die dünn und säuerlich<br />

sind, trotzdem aber zu einem hohen Preis<br />

angeboten werden. Daher gilt es, sorgsam<br />

auszuwählen – denn nicht alles, wo Ätna<br />

draufsteht, ist gut und seinen Preis wert.<br />

Bei aller Ätna-Euphorie darf auch der<br />

Rest der Insel nicht vergessen werden. Denn<br />

da hat sich ebenfalls viel getan. Keine Spur<br />

mehr von barocker Fülle, Üppigkeit und<br />

überreifer Frucht, die einst die Weine prägte.<br />

Die »modernen Sizilianer« sind klar und<br />

fruchtbetont, mitunter von erstaunlicher<br />

Frische. Eine neue Winzergeneration und<br />

gute Kühltechnik haben hier wahre Wunder<br />

bewirkt. Sizilianische Weine haben heute<br />

ein Qualitätsniveau erreicht, das noch vor<br />

wenigen Jahren niemand für möglich gehalten<br />

hätte. So gibt es auch immer mehr Nero<br />

d’Avola, die wichtigste Rotweinsorte der<br />

Insel, die zur bekannten Fülle viel frische,<br />

knackige Frucht hat und eine charakteristisch<br />

harzige Komponente aufweist. Im<br />

Bereich der Weißweine steigt Grillo immer<br />

mehr zur prägenden Sorte auf.<br />

Sizilien ist Vielfalt. Von den sonnendurchfluteten<br />

Weingärten bei Trapani und Marsala<br />

im Westen über die Hügellagen im<br />

Landesinneren bis hinauf in die Höhen des<br />

Ätna sind Klima, Lagen und Sorten sehr<br />

unterschiedlich. Auf dem Wein-Kontinent<br />

Sizilien gibt es viel zu entdecken!<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

231


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

Auf Sizilien wird mehr<br />

Weißwein erzeugt als<br />

Rotwein – auch für viele<br />

Experten ist das eine<br />

Überraschung.<br />

SIZILIEN<br />

WEISSWEINE<br />

PLATZ<br />

BEN RYÉ PASSITO 2017<br />

DONNAFUGATA<br />

Nach Marillen, kandierter<br />

Mandarine, frischen Datteln und<br />

Pfirsich, enorm vielschichtig.<br />

Unser Siegerwein<br />

Weiß ist ein<br />

traumhafter Süßwein<br />

von der Insel<br />

Pantelleria, der<br />

»Ben Ryé« von Donnafugata.<br />

Auf den Rängen folgen der<br />

»Contrada PC« von Passopisciaro,<br />

ein Chardonnay vom Ätna,<br />

der zum ersten Mal aufgelegt<br />

wird, und der »Family and<br />

Friends« von Feudo Maccari.<br />

95<br />

•<br />

Ben Ryé Passito di Pantelleria DOC<br />

2017, Donnafugata<br />

14 Vol.-%, NK. Brillantes, funkelndes Orange-Gold.<br />

In der Nase nach Marillen, kandierter<br />

Mandarine, frische Dattel, Pfirsich,<br />

enorm vielschichtig. Am Gaumen edel und<br />

elegant, golden, öffnet sich auf getrockneten<br />

Marillen und goldenem Pfirsich, edelste<br />

Süße, verliert dabei nicht seinen Trinkfluss,<br />

feinster Schmelz mit einer Prise Salz,<br />

herzhaft, brillant, endlos lange. Gottardi,<br />

Innsbruck; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

Vinothek Brancaia, Zürich; Terravigna,<br />

Utzendorf, € 55,–<br />

93<br />

•<br />

Contrada PC Terre Siciliane IGT<br />

2018, Passopisciaro<br />

13 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Strohgelb.<br />

Intensiv und vielschichtig, zeigt Noten<br />

nach Feuerstein, etwas Hefe, dann nach<br />

Birne und Zitrusfrüchten. Spannt einen<br />

weiten Fächer auf, saftige frische Frucht,<br />

gut eingebundene Säure, langer Nachhall<br />

mit nussigem Finale. Döllerer, Golling;<br />

Morandell, Wörgl; Fischer & Trezza,<br />

Stuttgart; ViP Weine, Köln; Zanini, Besazio;<br />

Arvi, Melano, € 58,–<br />

•<br />

BIO Family and Friends Only The<br />

Best Grapes Terre Siciliane IGT 2019<br />

Feudo Maccari<br />

14,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Strohgelb mit<br />

einem Tropfen Gold. Elegant und zurückhaltend,<br />

leicht nach reifer Birne, Pfirsich,<br />

ein Hauch Orangenblüte, ein Tropfen heller<br />

Honig und ein bisschen Vanilleschote. Öffnet<br />

sich satt und voll, sehr gut eingebundenes<br />

Holz, ausgewogen, funkelnd und klar,<br />

leicht salzig, kommt im Finale immer wieder.<br />

Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />

Terravigna, Utzendorf, € 21,–<br />

•<br />

Archineri Etna Bianco DOC 2019<br />

Pietradolce<br />

13 Vol.-%, NK. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />

Ausgewogen und ansprechend, eröffnet<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

232 falstaff okt <strong>2020</strong>


mit Noten nach Zitrone, frischem Pfirsich<br />

und Salbei. Startet sehr klar und frisch,<br />

breitet sich dann schön aus, schönes Spiel,<br />

lange und salzig. Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Terravigna, Utzendorf, € 38,–<br />

•<br />

BIO A' Puddara Etna Bianco DOC<br />

2018, Tenuta di Fessina<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, kraftvolles<br />

Grüngelb. Spannende Nase mit Noten nach<br />

Pfirsich und Feuerstein, frischer, knackiger<br />

Apfel. Knackige und prägende Säure am<br />

Gaumen, viel Grip, salzig, hallt lange nach.<br />

Superiore, Dresden; Ars Vivendi, Berlin;<br />

Giardino del Vino, Frauenfeld, € 40,–<br />

•<br />

Donna Franca Marsala Superiore<br />

Riserva DOC, Florio<br />

19 Vol.-%, NK. Funkelndes, vielschichtiges<br />

Bernstein. Nach Datteln und Salznougat,<br />

etwas Marillen, wirkt sehr ausgewogen.<br />

Am Gaumen sehr füllig, zeigt Noten nach<br />

Mandelgebäck und frischen Datteln, trotz<br />

Restsüße wirkt der Wein trocken, langer<br />

Nachhall. Mack & Schühle, Owen/Teck;<br />

Illva Lugano, Lugano, € 45,–<br />

92<br />

•<br />

Aegades Grillo Erice DOC 2019<br />

Fazio<br />

12,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Strohgelb.<br />

Sehr fruchtbetont, nach Pfirsichen und<br />

Pfirsichblüten, erinnert an Eistee, Zuckermelone,<br />

reife Marillen, klar. Satter Schmelz<br />

mit dichtem Körper, wohlig, im hinteren<br />

Bereich mit leichtem Salz, sehr eigenständig<br />

mit viel Charakter. Kellerei St. Georg,<br />

Luzern; Bodegas Rioja, € 12,99<br />

•<br />

BIO Kheirè Grillo Sicilia DOC 2019<br />

Gorghi Tondi<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb mit leicht<br />

olivgrünem Schimmer. Zart reduktiv,<br />

braucht ordentlich Luft, zeigt sich dann mit<br />

Nuancen von Zitronensaft und Limetten,<br />

auch leicht nach junger Ananas. Ausbalanciert<br />

mit harmonierender Frucht und Säure,<br />

knackig und kompakt mit leicht salzigem<br />

Finish, tolle Länge. Trinacria Vini,<br />

Grenchen; Saitta, Düsseldorf; Felsenkeller<br />

SH, Schaffhausen; Fornara, Taunusstein-Wehen;<br />

Nero Wine & Food E.U.<br />

Salvador Nero, Gumpoldskirchen,<br />

€ 15,50<br />

•<br />

Lalùci Grillo Sicilia DOC 2019<br />

Baglio del Cristo di Campobello<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Sattes Strohgelb. Nach<br />

gelben Früchten, knackiger Marille und<br />

weißem Pfirsich, junge Banane, blumiger<br />

Nachhall. Ausgewogen und kompakt, saftig,<br />

leicht salzig, harmonisches Finale mit<br />

leichtem Nachdruck. Stecher & Krahn,<br />

Grafschaft-Gelsdorf; City and more, Baden<br />

Baden; Vinothek Brancaia, Zürich;<br />

Grands Vins de Sicile, La Sarraz<br />

€ 18,–<br />

•<br />

BIO Grillo Vigna di Mandranova<br />

Sicilia DOC 2019<br />

Alessandro di Camporeale<br />

13 Vol.-%, KK. Tiefgründig und vielschichtig,<br />

leicht nach Feuerstein, kandierter Zitronenzeste,<br />

auch Grapefruit, duftet auch leicht<br />

nach frisch geschnittenem Gras und Holunderblüten.<br />

Saftig, straff und salzig, breitet<br />

sich mit viel Zug aus, knackig und klar,<br />

tolle Länge.<br />

Vini Divini, Mellingen, € 20,–<br />

•<br />

Baglio Florio Marsala Vergine DOC<br />

2002, Florio<br />

19 Vol.-%, NK. Duftet nach Salzmandeln<br />

und Jod, helle Rosinen. Knochentrocken,<br />

nach gebrannten Mandeln, etwas getrocknete<br />

Zwetschge, salzig und sehr lange anhaltend.<br />

Mack & Schühle, Owen/Teck;<br />

Illva, Lugano, Lugano, € 34,–<br />

91<br />

•<br />

Grillo Sicilia DOC 2019<br />

Feudo Disisa<br />

12,5 Vol.-%, NK. Duftig-blumige Nase, nach<br />

rosarotem Pfirsich und weißen Orangenblüten.<br />

Saftig und klar, knackige Säure ummantelt<br />

die klare Frucht, gute Länge, harmonisch<br />

und frisch.<br />

Massi, Köln; Michelangelo Morelli,<br />

Schlieren; Von Salis, Landquart, € 9,–<br />

•<br />

BIO Midor Catarratto Sicilia DOC<br />

2019, Gorghi Tondi<br />

12 Vol.-%, NK. Sehr duftig, nach reifen gelben<br />

Früchten, viel Pfirsich, leichte Orangenblüte,<br />

einladend. Ausgewogen mit zartem<br />

Fruchtschmelz und klarem Verlauf,<br />

präzise, geradlinig, kühl und saftig. Trinacria<br />

Vini, Grenchen; Saitta, Düsseldorf;<br />

Felsenkeller SH, Schaffhausen; Fornara,<br />

Taunusstein-Wehen; Nero Wine &<br />

Food E.U. Salvador Nero, Gumpoldskirchen,<br />

€ 11,–<br />

•<br />

Didyme Malvasia Salina IGT 2019<br />

Tasca d’Almerita<br />

13 Vol.-%, NK. Zart duftig, nach rosarotem<br />

Pfirsich, Blutorange und getrockneten Zitronenzesten,<br />

im Nachhall auch minimal<br />

harzige Noten. Sehr frisch und kristallin,<br />

spannt sich leicht salzig auf, von mittlerem<br />

Verlauf, knackige Frucht von vorne bis hinten,<br />

im Finale abermals salzig. Consigliovini,<br />

Düsseldorf; Buratti, Laxenburg;<br />

Bindella, Zürich; Bottega del Vino,<br />

Romanshorn, € 18,–<br />

•<br />

BIO Olli Grillo Sicilia DOC 2019<br />

Feudo Maccari<br />

13 Vol.-%, DIAM. Nach reifen Zitronen, leicht<br />

blumig, auch zarter Muskatton, einladend<br />

und frisch. Sehr fruchtbetont, gelbfruchtig<br />

mit klarem Verlauf, zartem Salz und gut<br />

ausgewogenem Finish.<br />

Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />

Terravigna, Utzendorf, € 11,–<br />

PLATZ<br />

CONTRADA PC 2018<br />

PASSOPICIARO<br />

Nach Feuerstein, etwas Hefe,<br />

dann nach Birne und Zitrusfrüchten.<br />

•<br />

BIO Naturalmente Bio Grillo Sicilia<br />

DOC 2019, Caruso & Minini<br />

13 Vol.-%, DIAM. Duftet nach junger Birne,<br />

junger Banane und etwas weißem Pfirsich,<br />

schöne Gelbfrucht, einladend. Zeigt sich<br />

mit sanfter Cremigkeit und klarer Frucht,<br />

leichtem Salz und gut ausbalanciertem<br />

Verlauf. Bremer, Braunschweig; Il Panino,<br />

Reutlingen; Cave Amann, Bischofszell;<br />

Winers, Wiener Neustadt, € 12,–<br />

•<br />

BIO Timpa Grillo Sicilia DOC 2019<br />

Feudo Montoni<br />

13 Vol.-%, DIAM. Zunächst leichter Muskat-<br />

Ton, weißer Pfeffer, weiße Blüten, im Nachhall<br />

etwas Marillen. Sehr fruchtbetont und<br />

klar, gut eingebundene Säure, knackig und<br />

kompakt mit feiner Länge, schert ein wenig<br />

aus, gefällt aber gerade deswegen.<br />

Muret La Barba, Berlin; Archetti, Basserdorf;<br />

Vollcorner Biomarkt, München;<br />

Saya SA, Gland, € 12,–<br />

•<br />

BIO Zagra Grillo Sicilia DOC 2019<br />

Valle dell’Acate<br />

13 Vol.-%, NK. Duftig-offenherzige Nase,<br />

nach Birnenjoghurt, junger Banane und<br />

weißem Pfirsich, im Nachhall Zitronenblüten.<br />

Zeigt sich mit knackiger Säure und klarer<br />

Frucht, spannt einen saftigen Bogen, im<br />

Finale leicht salzig.<br />

Vini Cappelletti, Bern<br />

€ 13,–<br />

PLATZ<br />

FOR FAMILY AND FRIENDS<br />

FEUDO MACCARI<br />

Satt und voll, gut eingebundenes<br />

Holz, ausgewogen.<br />

•<br />

BIO Benedè Cataratto Sicilia DOC<br />

2019, Alessandro di Camporeale<br />

13 Vol.-%, KK. Helles, leuchtendes Strohgelb.<br />

Zeigt sich mit frischen Noten von knackigem<br />

Apfel und gelber Birne, leichte Blume<br />

im Nachhall. Sehr saftig und klar, zeigt<br />

viel Salz und Zug, überrascht, fährt präzise<br />

dahin, gute Länge.<br />

Vini Divini, Mellingen, € 15,–<br />

•<br />

Alta Mora Etna Bianco DOC 2019<br />

Cusumano<br />

12 Vol.-%, NK. Eröffnet mit zarten Honignoten,<br />

etwas Banane, im Hintergrund nach<br />

Feuerstein. Saftig und rund in Ansatz und<br />

Verlauf, feine Zitrusfrucht, klar im Finale.<br />

Döllerer, Golling; Fischer & Trezza,<br />

Stuttgart; Smart Wines, Köln; Rutishauser,<br />

Scherzingen, € 15,–<br />

•<br />

BIO Cataratto Vigna di Mandranova<br />

Sicilia DOC 2018<br />

Alessandro di Camporeale<br />

12 Vol.-%, KK. Komplex und fein, leicht nach<br />

Feuerstein und kaltem Fumé, dann Blutorange<br />

und weißer Pfirsich unterlegt von<br />

zarter Würzenote, im Nachhall leicht nach<br />

weißer Schokolade. Ausgewogen und klar,<br />

spannt sich mit elegant-harmonischem<br />

Verlauf über die Zunge, klare Frucht mit<br />

leicht salzigem Finish.<br />

Vini Divini, Mellingen<br />

€ 25,–<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

233


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

Nerello Mascalese ist die<br />

wichtigste Rotweinsorte<br />

am Ätna. Alte, wurzelechte<br />

Stöcke sorgen hier für<br />

vielschichtige Weine.<br />

SIZILIEN<br />

ROTWEINE<br />

PLATZ<br />

BARBAGALLI 2016<br />

PIETRADOLCE<br />

Duftet nach Waldhimbeere, Assam-Tee<br />

und würzigen Kräutern, strukturiertes<br />

Tannin in vielen Schichten.<br />

Bei den Rotweinen<br />

dominieren Weine<br />

vom Ätna. Grandios<br />

ist der »Barbagalli«<br />

von Pietradolce, der<br />

feine Frucht, Druck und Spannung<br />

hat. Auf dem zweiten Platz<br />

folgt der »Pianodario« von<br />

Tascante, das Weingut von Tasca<br />

d’Almerita am Ätna, und schließlich<br />

der »Contrada Monte Serra«<br />

von Ätna-Pionier Benanti.<br />

97<br />

•<br />

Barbagalli Etna Rosso DOC 2016<br />

Pietradolce<br />

15 Vol.-%, NK. Glänzendes, mitteldichtes<br />

Rubin-Granat mit feinem Funkeln. Sehr<br />

klare und einprägsame Nase, duftet nach<br />

Waldhimbeere, Assam-Tee und würzigen<br />

Kräutern. Am Gaumen viel rote Frucht,<br />

öffnet sich mit gut strukturiertem Tannin<br />

in vielen Schichten, baut sich lange auf,<br />

vielschichtig und tiefgründig, im Finale<br />

viel fester Druck, hallt lange nach.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Terravigna, Utzendorf<br />

€ 110,–<br />

96<br />

•<br />

Contrada Pianodario Etna Rosso<br />

DOC 2017, Tasca d’Almerita<br />

13,5 Vol.-%, NK. Zartes, aufhellendes Rubin.<br />

Sehr klare und einprägsame Nase, eröffnet<br />

mit Noten nach Granatapfel, Blutorange<br />

und würzigen Komponenten. Am Gaumen<br />

tiefgründig und vielschichtig, öffnet sich<br />

mit griffigem Tannin in vielen Schichten,<br />

dazu präsente Frucht und feiner Schmelz,<br />

singt! Consigliovini, Düsseldorf; Buratti,<br />

Laxenburg; Bindella, Zürich; Bottega<br />

del Vino, Romanshorn, € 40,–<br />

95<br />

•<br />

Contrada Monte Serra Etna Rosso<br />

DOC 2017, Benanti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, mitteldichtes<br />

Granatrot. Eröffnet mit harzigen Noten,<br />

nach Wacholderbusch, dahinter etwas Heidelbeere.<br />

Am Gaumen überaus stoffig, sattes,<br />

zugleich auch gut eingebundenes Tannin,<br />

schönes Spiel, zeigt im Finale viel<br />

Druck, salzig. Käfer, München; Caratello,<br />

St. Gallen; Sussitz, Klagenfurt, € 35,–<br />

•<br />

Rosso del Conte Sicilia DOC 2016<br />

Tasca d’Almerita<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubin-Violett.<br />

Sehr intensive und ansprechende Nase,<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

234 falstaff okt <strong>2020</strong>


Zum Salonsieger:<br />

nach Brombeeren, Heidelbeeren und<br />

Zwetschge, etwas Zimt. Knackige, präsente<br />

Frucht, viel Brombeere, öffnet sich mit<br />

griffigem, sehr gut eingebundenem Tannin,<br />

spannt sich weit auf, langer Nachhall mit<br />

frischer Frucht.<br />

Consigliovini, Düsseldorf; Buratti,<br />

Laxenburg; Bindella, Zürich; Bottega<br />

del Vino, Romanshorn, € 45,–<br />

•<br />

Contrada C Terre Siciliane IGT 2018<br />

Passopisciaro<br />

13 Vol.-%, NK. Glänzendes, aufhellendes<br />

Rubin-Granat. Sehr duftige und zugängliche<br />

Nase mit Noten nach Erdbeere und<br />

Blutorange, im Hintergrund etwas Koriandersamen.<br />

Am Gaumen sehr gute Spannung,<br />

öffnet sich mit viel feinmaschigem<br />

Tannin, baut sich gut auf, salzig und mit<br />

festem Druck im Finale.<br />

Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl;<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; ViP Weine,<br />

Köln; Zanini, Besazio; Arvi, Melano<br />

€ 48,–<br />

94<br />

•<br />

Santa Cecilia Nero d'Avola Noto<br />

DOC 2017, Planeta<br />

14,5 Vol.-%, NK. Elegant leuchtendes Rubinrot.<br />

In der Nase nach Blutorangen, Hagebutten,<br />

Siegellack und Walderdbeeren.<br />

Am Gaumen präzise, frisch und klar,<br />

spannt sich mit viel Saft und Frucht über<br />

die Zunge, ausgewogen im Finish mit leichtem<br />

Salz. Superiore, Dresden; Garibaldi,<br />

München; Vergani, Zürich; Stoppervini,<br />

Lugano, € 22,–<br />

•<br />

BIO Mahàris Sicilia DOC 2017<br />

Feudo Maccari<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives<br />

Rubinrot. Sehr intensive und ansprechende<br />

Nase, nach Heidelbeeren, Zwetschgen und<br />

dunkler Schokolade. Satt und stoffig am<br />

Gaumen, zeigt dichtmaschiges Tannin,<br />

baut sich lange auf, breitet sich im mittleren<br />

Verlauf toll aus, im Finale fester Druck,<br />

hat auch Trinkfluss.<br />

Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />

Terravigna, Utzendorf, € 24,90<br />

•<br />

Lu Patri Nero d'Avola Sicilia DOC<br />

2016, Baglio del Cristo di Campobello<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes fleischiges Rubin-Violett.<br />

Intensive Nase mit Noten nach Schokolade<br />

und Heidelbeeren, im Hintergrund<br />

leicht harzig. Saftig und rund am Gaumen,<br />

zeigt viel reife Beerenfrucht, griffiges Tannin,<br />

fester Druck.<br />

Stecher & Krahn, Grafschaft-Gelsdorf;<br />

City and more, Baden Baden; Vinothek<br />

Brancaia, Zürich; Grands Vins de Sicile,<br />

La Sarraz, € 26,–<br />

•<br />

BIO Erse Rosso Contrada Moscamento<br />

1911 Etna Rosso DOC 2017<br />

Tenuta di Fessina<br />

PLATZ<br />

PIANODARIO 2017<br />

TASCANTE<br />

Nach Granatapfel, Blutorange<br />

und würzigen Komponenten.<br />

13 Vol.-%, NK. Glänzendes, aufhellendes<br />

Rubin-Granat. Sehr klare und ansprechende<br />

Nase, nach Himbeeren und dunklen Kirschen,<br />

etwas Zuckerwatte. Am Gaumen<br />

saftig und mit viel Spannung versehen,<br />

entfaltet sich mit präsentem, griffigem<br />

Tannin, im Finale fester Druck, wirkt noch<br />

sehr jung. Superiore, Dresden; Ars<br />

Vivendi, Berlin; Giardino del Vino,<br />

Frauenfeld, € 28,–<br />

•<br />

Contrada Cavaliere Etna Rosso DOC<br />

2017, Benanti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, mitteldichtes<br />

Granatrot. Zarte Nase mit Noten nach<br />

Weichselkirsche und Roter Rübe, etwas<br />

Gewürznelke. Am Gaumen viel feinmaschiges<br />

Tannin, das sich in vielen Schichten öffnet,<br />

zieht lange durch, stoffig.<br />

Käfer, München; Caratello, St. Gallen;<br />

Sussitz, Klagenfurt, € 35,–<br />

•<br />

Nerello Mascalese Sicilia DOC 2018<br />

Alberelli di Giodo<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, aufhellendes<br />

Rubin mit Granatrand. Fein gezeichnete<br />

Nase, zeigt Noten nach Granatapfel und<br />

Himbeere, feine Würze im Hintergrund.<br />

Viel feinmaschiges, präsentes Tannin am<br />

Gaumen, baut sich in vielen Schichten auf,<br />

salzig und tiefgründig, sehr langer Nachhall.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; First<br />

Wine, Hergiswil; Arvi, Melano, € 60,–<br />

PLATZ<br />

MONTE SERRA 2017<br />

BENANTI<br />

Überaus stoffig, sattes, gut<br />

eingebundenes Tannin, salzig.<br />

93<br />

•<br />

BIO Cartagho Nero d'Avola Sicilia<br />

DOC 2017, Mandrarossa<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin. In der Nase offenherzig,<br />

nach frischen Kirschen, rotem<br />

Pfirsich, Orangenblüten, im Nachhall<br />

leicht buttriger Nachhall, nach hellem<br />

Nougat. Am Gaumen sehr frisch und elegant,<br />

spannt einen frischen Fächer auf, saftig<br />

und leicht salzig, trinkt sich sehr gut.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Weinphilo, Linz; Borgovecchio, Balerna<br />

€ 17,–<br />

•<br />

Contrada Diciassettesalem Etna<br />

Rosso DOC 2018, Cottanera<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, mitteldichtes<br />

Granatrot. Eröffnet mit ausgeprägt metallischen<br />

Noten, dazu etwas Rote Rübe, im<br />

Hintergrund nach Erdbeeren. Am Gaumen<br />

knackiges, dichtes Tannin, baut sich in<br />

Schichten auf, salzig und fester Druck.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Martel,<br />

St. Gallen, € 18,–<br />

•<br />

Cutaja Nero d'Avola Riserva Sicilia<br />

DOC 2016, Caruso & Minini<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. In der<br />

Nase nach schwarzen Johannisbeeren, reifen<br />

Himbeeren, Waldfrüchten, im Nachhall<br />

nach Tee. Zeigt sich konzentriert und ge-<br />

2041 Wullersdorf<br />

Parkgasse 34a<br />

T: +43 2951 8354<br />

office@weingut-urban.at<br />

www.weingut-urban.at<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

235


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

schliffen am Gaumen, schmiegt sich sanft<br />

an die Zunge, baut satten Druck auf, langes,<br />

harmonisches Finish.<br />

Bremer, Braunschweig; Il Panino, Reutlingen;<br />

Cave Amann, Bischofszell; Winers,<br />

Wiener Neustadt, € 18,–<br />

•<br />

BIO Family and Friends Only The<br />

Best Grapes Terre Siciliane IGT 2018<br />

Feudo Maccari<br />

14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, satt-elegantes<br />

Rubinrot. In der Nase eleganter Duft, viele<br />

reife Waldbeeren, zarte Würze, edel. Zeigt<br />

sich am Gaumen kompakt und mit elegantem<br />

Schmelz, schöne Dichte, klare Frucht,<br />

im Finale leicht salzig mit sattem Nachdruck,<br />

kann gut reifen.<br />

Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />

Terravigna, Utzendorf, € 24,–<br />

•<br />

BIO Vrucara Prephylloxera Nero<br />

d'Avola Sicilia DOC 2016<br />

Feudo Montoni<br />

14 Vol.-%, NK. Glänzendes mitteldichtes<br />

Rubin. Sehr intensive und aromatische<br />

Nase, nach eingelegten Pfirsichen und frischen<br />

Kirschen, sehr klar. Griffiges, zupackendes<br />

Tannin am Gaumen, etwas Frucht,<br />

dann betont harzige Noten, fester Druck<br />

im Finale. Muret La Barba, Berlin;<br />

Archetti, Basserdorf; Vollcorner<br />

Biomarkt, München; Saya SA, Gland<br />

€ 25,–<br />

•<br />

BIO Croceferro Etna Rosso DOC<br />

Generazione Alessandro<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, aufhellendes<br />

Rubinrot. Eröffnet mit ausgeprägt metallischen<br />

Noten, nach Rost und Roten Rüben,<br />

im Hintergrund etwas Himbeere. Am Gaumen<br />

kraftvolles, gut eingebundenes Tannin,<br />

zeigt festen Druck, salzig, im Finale<br />

stoffig.<br />

Vini Divini, Mellingen, € 25,–<br />

•<br />

Lusirà Syrah Sicilia DOC 2016<br />

Baglio del Cristo di Campobello<br />

14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, sehr sattes Rubingranat.<br />

Zeigt sich in der Nase mit feiner<br />

Würze und Noten nach edlen, reifen Kirschen,<br />

ein Hauch Brombeersirup, im Nachhall<br />

leicht nach getrocknetem Rosenblatt.<br />

Am Gaumen geschliffen und dicht, öffnet<br />

sich auf edlen würzigen Noten, dezenter<br />

Holzeinsatz, satter Nachhall mit leicht<br />

zehrendem Finish, wird noch gut reifen.<br />

Stecher & Krahn, Grafschaft-Gelsdorf;<br />

City and more, Baden Baden; Vinothek<br />

Brancaia, Zürich; Grands Vins de Sicile,<br />

La Sarraz, € 26,–<br />

•<br />

Tancredi Rosso Terre Siciliane IGT<br />

2017, Donnafugata<br />

13,7 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit<br />

leichtem Granatschimmer. Intensive und<br />

präzise Nase, eröffnet mit würzigen Noten,<br />

auch etwas Harz, dahinter reife Zwetschge.<br />

Straffes, dichtes Tannin am Gaumen,<br />

öffnet sich in vielen Schichten, fest und zupackend,<br />

dunkle Beeren im Finale.<br />

Gottardi, Innsbruck; GES Sorrentino,<br />

Delmenhorst; Vinothek Brancaia,<br />

Zürich; Terravigna, Utzendorf, € 28,–<br />

•<br />

Contrada Feudo di Mezzo Etna Rosso<br />

DOC 2016, Cottanera<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes Rubin-Granat.<br />

Eröffnet mit erdig-metallischen<br />

Noten, dazu reife Zwetschgen und<br />

etwas Waldhimbeere. Stoffig und kraftvoll<br />

am Gaumen, viel zupackendes, herzhaftes<br />

Tannin, im Finale ausgeprägt erdige Noten.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Martel,<br />

St. Gallen, € 28,–<br />

•<br />

BIO MNRL Vigna di Mandranova<br />

Syrah Sicilia DOC 2016<br />

Alessandro di Camporeale<br />

14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Granat mit<br />

leicht dunkelviolettem Schimmer. In der<br />

Nase herzhaft, nach getrockneten Tomaten,<br />

Hagebutten, einem Hauch Blutorangen,<br />

im Nachhall nach satten Kirschen.<br />

Spannt sich am Gaumen würzig auf, hat<br />

eleganten Schmelz, sanften Druck und feinen<br />

Trinkfluss, im Finale rund und kompakt.<br />

Vini Divini, Mellingen, € 40,–<br />

92<br />

•<br />

Nenè Nero D’Avola Sicilia DOC 2018<br />

Fondo Antico<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Rubin.<br />

Zeigt in der Nase Noten nach Brombeere<br />

und Heidelbeere, im Hintergrund leicht<br />

harzig. Geschliffen und rund, öffnet sich<br />

mit zupackendem, griffigem Tannin, im<br />

Finale harzig, guter Druck.<br />

Cantinetta, Mörfelden-Walldorf; Viani<br />

Importe, Göttingen; Borgovecchio,<br />

Balerna; Lanza Wein Import, Berlin;<br />

Stämpfli, Laupen, € 9,50<br />

•<br />

BIO Neré Nero d'Avola Sicilia DOC<br />

2018, Feudo Maccari<br />

14 Vol.-%, DIAM. Dunkel leuchtendes Rubinrot.<br />

Duftige und offenherzige Nase,<br />

nach roten Rosen, Himbeeren, Waldbeeren,<br />

leicht nach Hagebutten, einladend.<br />

Am Gaumen ausgewogen und harmonisch,<br />

spannt sich mit klarem, saftigem Kleid auf,<br />

fruchtiger Kern, leicht salziges Finish.<br />

Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />

Terravigna, Utzendorf, € 12,40<br />

•<br />

BIO Syraco Syrah Terre Siciliane IGT<br />

2016, Baglio di Pianetto<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubin.<br />

Würzig-beerige Nase, leicht nach Kerzenwachs,<br />

reifen Waldbeeren, weißem Pfeffer<br />

und satter Erdbeere. Am Gaumen spannungsvoll<br />

und leicht salzig, mit klarer<br />

Frucht, edler Holzeinsatz, spannt sich weit<br />

auf, mit Nachdruck.<br />

L. Derksen, Wien; Deuna, Augsburg;<br />

Weinkellerei Aarau, Aarau, € 14,–<br />

•<br />

Alta Mora Etna Rosso DOC 2017<br />

Cusumano<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives Rubin<br />

mit hellem Granatrand. Ansprechendes<br />

Spiel zwischen feiner Beerenfrucht und erdigen<br />

Komponenten. Stoffiges Tannin am<br />

Gaumen, viel dunkle Beerenfrucht, im Finale<br />

guter Druck.<br />

Döllerer, Golling; Fischer & Trezza,<br />

Stuttgart; Smart Wines, Köln; Rutishauser,<br />

Scherzingen, € 15,–<br />

•<br />

Benanti Etna Rosso DOC 2017<br />

Benanti<br />

13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, mitteldichtes<br />

Granat. Klar gezeichnete Nase, Noten nach<br />

Granatapfel, etwas Thymian, dazu dunkle<br />

Kirsche. Feinmaschiges Tannin am Gaumen,<br />

gute Präsenz, reife, dunkle Frucht, im<br />

Finale fester Druck.<br />

Käfer, München; Caratello, St. Gallen;<br />

Sussitz, Klagenfurt, € 16,–<br />

•<br />

Adènzia Rosso Sicilia DOC 2017<br />

Baglio del Cristo di Campobello<br />

14 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles, sattes Granat.<br />

In der Nase zunächst nach Siegellack, dann<br />

nach Lakritze und Trüffel, nach reifer Amarenakirsche,<br />

erinnert im Nachhall an sehr<br />

reife Banane. Öffnet sich dann am Gaumen<br />

auf betont holzwürzig-malzigen Nuancen,<br />

dicht und kompakt, baut sich groß auf, satte<br />

Länge mit minimaler Nachtrocknung.<br />

Stecher & Krahn, Grafschaft-Gelsdorf;<br />

City and more, Baden Baden; Vinothek<br />

Brancaia, Zürich; Grands Vins de Sicile,<br />

La Sarraz, € 16,–<br />

•<br />

Pietradolce Etna Rosso DOC 2019<br />

Pietradolce<br />

13 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives Granatrot.<br />

Eröffnet mit einem feinen Spiel von<br />

Granatapfel und Kardamom, etwas Blutorange.<br />

Herzhaftes, griffiges Tannin am<br />

Gaumen, salzig und tiefgründig, ist<br />

noch jung und ungeschliffen, hat aber<br />

beste Ansätze.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Terravigna,<br />

Utzendorf, € 18,–<br />

•<br />

BIO Etna Rosso Piana dei Daini DOC<br />

2017, Tenute Bosco<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes aufhellendes<br />

Granatrot. Fein gezeichnete Nase mit Noten<br />

nach Himbeermarmelade, etwas frische<br />

Zwetschgen, im Hintergrund leicht<br />

harzige Noten. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

herzhaftes, zupackendes Tannin, wirkt<br />

noch ein wenig spröde.<br />

tenutebosco.com, € 19,–<br />

•<br />

BIO Saia Nero d'Avola Sicilia DOC<br />

2018, Feudo Maccari<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubin<br />

mit Tendenz zum Granat. Zurückhaltende,<br />

jedoch würzig anmutende Nase, leicht<br />

nach Kirschkompott und Himbeersirup.<br />

Am Gaumen kompakt und mit zartem<br />

Fruchtschmelz, spannt einen feinen Fächer<br />

auf, strukturreich und mit guter<br />

Länge. Morandell, Wörgl; Superiore,<br />

Dresden; Terravigna, Utzendorf<br />

€ 24,–<br />

•<br />

BIO Laeneo Nerello Capuccio Sicilia<br />

DOC 2018, Tenuta di Fessina<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, aufhellendes<br />

Rubin. Klare und frische Nase, duftet nach<br />

Himbeeren und feuchter Baumrinde, würzig.<br />

Kerniges, griffiges Tannin am Gaumen,<br />

zeigt im mittleren Verlauf feine Himbeernoten,<br />

saftig.<br />

Superiore, Dresden; Ars Vivendi, Berlin;<br />

Giardino del Vino, Frauenfeld, € 25,–<br />

•<br />

BIO Kaid Syrah Sicilia DOC 2017<br />

Alessandro di Camporeale<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit feinem<br />

Violettschimmer. Kompakte Frucht, nach<br />

Brombeere und Zwetschge, im Hintergrund<br />

frische Würze. Zupackendes, griffiges<br />

Tannin, baut sich gut auf, wird im hinteren<br />

Verlauf leider etwas spröde.<br />

Vini Divini, Mellingen, € 25,–<br />

•<br />

Doppiozeta Rosso Noto Sicilia DOC<br />

2017, Zisola<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin. In der<br />

Nase nach Orangenblüten, Blutorangen,<br />

reifen Hagebutten, Walderdbeeren, sehr<br />

einladend. Öffnet sich am Gaumen saftig<br />

und klar mit leicht salzigem Unterton,<br />

druckvoll, mit Spannung, minimale Zehrung.<br />

mazzei.it, € 29,50<br />

•<br />

BIO Naturalmente Bio Perricone<br />

Terre Siciliane IGT 2019<br />

Caruso & Minini<br />

13,5 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubin<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

236 falstaff okt <strong>2020</strong>


Die Weinberge<br />

am Ätna erbringen<br />

ebenso spannende<br />

Rot- wie Weißweine.<br />

zart violettem Schimmer. In der Nase<br />

leicht würzig mit balsamischem Unterton,<br />

reife Kirschen und Pflaumen, etwas Rumtopf.<br />

Am Gaumen rund und harmonisch,<br />

zeigt sich ausgewogen und mit sanft cremigem<br />

Fruchtkern, im Finale feines Spiel.<br />

Bremer, Braunschweig; Il Panino, Reutlingen;<br />

Cave Amann, Bischofszell;<br />

Winers, Wiener Neustadt, € 12,–<br />

•<br />

BIO Lagnusa Nero d'Avola Sicilia<br />

DOC 2018, Feudo Montoni<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Dunkel leuchtendes Rubinrot.<br />

In der Nase würzig-animalisch, nach<br />

Waldbeeren, getrockneten Tomaten, Leder.<br />

Am Gaumen würzige Töne mit griffigem<br />

Tannin, pfeffrig, mit guter Spannung,<br />

eigenständig und mit beachtlicher Länge,<br />

charaktervoll, sollte man unbedingt lüften.<br />

Muret La Barba, Berlin; Archetti, Basserdorf;<br />

Vollcorner Biomarkt, München;<br />

Saya SA, Gland, € 12,–<br />

•<br />

Costa Rura Grillo Superiore Sicilia<br />

DOC 2019, Feudo Arancio<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Sehr intensives Strohgelb.<br />

In der Nase nach reifen Blutorangen,<br />

zart nach Birne, etwas Pfirsich unterlegt<br />

von kühl-rauchiger Note, im Nachhall auch<br />

blumig. Am Gaumen dicht und satt, breitet<br />

sich cremig und weich über die Zunge, verliert<br />

dabei aber nicht Salz und Spannung,<br />

trinkt sich sehr gut, zu edlen Krustentieren.<br />

CWD, Hamburg; Wedl, Innsbruck;<br />

South Wines, Orbe, € 13,–<br />

•<br />

Zisola Rosso Noto Sicilia DOC 2018<br />

Zisola<br />

12,5 Vol.-%, NK. Elegant leuchtendes Rubinrot<br />

mit zart aufhellendem Rand. In der<br />

Nase nach reifen Waldbeeren, Hagebutten,<br />

leicht nach Blutorange und feiner Würze.<br />

Zeigt sich am Gaumen saftig und klar, breitet<br />

sich salzig und mit Spannung auf, herzhafte<br />

rote Frucht, leichte Nachtrocknung.<br />

mazzei.it, € 14,50<br />

•<br />

Cauru Etna Rosso DOC 2019<br />

Torre Mora<br />

13,5 Vol.-%, NK. Aufhellendes, mitteldichtes<br />

Rubin. Zarte Nase mit Noten nach Erdbeere<br />

und roten Rüben. Griffiges, herzhaftes<br />

Tannin, baut sich gut auf, salzig, im Finale<br />

guter Druck. tenutepiccini.it, € 16,–<br />

•<br />

BIO Nero d'Avola Vittoria Sicilia DOC<br />

2017, Vigna di Pettineo<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Elegantes, dunkel<br />

leuchtendes Rubinrot. In der Nase leicht<br />

balsamisch-jodig, nach Tomatensugo und<br />

Erdbeermarmelade. Öffnet sich am Gaumen<br />

auf roter Beerenfrucht und spürbarem<br />

Holzeinsatz, kompakter Kern mit<br />

schöner Dichte, herzhafter Verlauf, im Finale<br />

leichte Trocknung, sollte gelüftet<br />

werden.<br />

Delinat Deutschland, Weil am Rhein;<br />

Paasburg's Wein aus Leidenschaft, Berlin;<br />

La passion du vin; General Logistic,<br />

Basel, € 18,–<br />

•<br />

Cembali Nero d'Avola Riserva Sicilia<br />

DOC 2016, Baglio di Pianetto<br />

15 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles Rubingranat.<br />

Fleischig-tomatige Nase, nach Pfeffer, Blut<br />

und kaltem Rauch. Am Gaumen dann mit<br />

kühler Frucht, saftig und klar, spannt sich<br />

weit auf, wird im hinteren Bereich allerdings<br />

etwas trocknend. L. Derksen, Wien;<br />

Deuna, Augsburg; Weinkellerei Aarau,<br />

Aarau, € 20,–<br />

•<br />

Roàno Syrah Monreale DOC 2016<br />

Feudo Disisa<br />

14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, sattes Rubin mit<br />

zart violettem Stich. In der Nase würzigschokoladig,<br />

leicht nach Bienenwaben und<br />

Bienenhonig, im Nachhall nach sehr reifen<br />

Kirschen und Brombeeren, feine Würze.<br />

Zeigt sich am Gaumen zunächst saftig und<br />

würzig, spannt sich breit über die Zunge,<br />

wird im hinteren Bereich leider etwas spröde.<br />

Massi, Köln; Michelangelo Morelli,<br />

Schlieren; Von Salis, Landquart, € 20,–<br />

•<br />

Viafrancia Rosso Riserva Sicilia DOC<br />

2014, Baglio di Pianetto<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles, sattes Rubin mit<br />

zart aufhellendem Rand. In der Nase leicht<br />

lederwürzig, dann nach schwarzen Johannisbeeren<br />

und etwas Holunderbeeren, hat<br />

was von Erdbeermarmelade und roter<br />

Frucht, zarte rote Pfefferoni im Nachhall.<br />

Am Gaumen kompakt und mit klarer<br />

Frucht, spannt ein schönes Kleid auf, mit<br />

Nachdruck, sattes Tannin.<br />

L. Derksen, Wien; Deuna, Augsburg;<br />

Weinkellerei Aarau, Aarau, € 20,–<br />

•<br />

Cuvée Brut Metodo Classico 2016<br />

Terrazze dell’Etna<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Brillantes, helles Strohgelb<br />

mit persistenter Perlage. In der Nase<br />

duftig, klar, nach Zitrusfrucht und Wiesenkräutern,<br />

öffnet sich auf zart mineralischen<br />

Noten, im Nachhall nach hellem Honig,<br />

duftig. Am Gaumen geradlinig und präzise,<br />

zeigt sich mit sehr gut eingebundener<br />

Perlage und salzigem Touch, beachtliche<br />

Länge, rund.<br />

Viani Importe, Göttingen; Vintra,<br />

Zürich, € 25,–<br />

•<br />

Passorosso Etna DOC 2017<br />

Passopisciaro<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, klares Rubinrot.<br />

Zeigt in der Nase Noten nach Himbeere,<br />

dazu etwas salzig-jodige Komponenten,<br />

im Hintergrund nach Oregano. Jod auch<br />

am Gaumen, öffnet sich mit viel herzhaftem,<br />

dichtem Tannin, wirkt im hinteren<br />

Verlauf aber recht spröde.<br />

Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl;<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; ViP Weine,<br />

Köln; Zanini, Besazio; Arvi, Melano,<br />

€ 28,–<br />

•<br />

Forfice Cerasuolo di Vittoria<br />

Classico DOCG 2016, Paolo Calì<br />

13,5 Vol.-%, NK. Elegant leuchtendes Rubinrot<br />

mit aufhellendem Rand. Zeigt sich<br />

in der Nase mit sanftem Himbeerduft, reife<br />

Walderdbeeren, ein Hauch Milchschokolade,<br />

danach wieder Hagebutte. Am Gaumen<br />

kühl und frisch, zeigt sich mit zart vegetalen<br />

Nuancen, kernig-saftiges Tannin,<br />

schlägt quer, trinkt sich aber gut.<br />

paolocali.com, € 30,–<br />

•<br />

Iri da Iri Cerasuolo di Vittoria<br />

Classico DOCG 2013<br />

Valle dell’Acate<br />

13,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles, leuchtendes<br />

Rubinrot. Zeigt sich auf betont holzwürzigen<br />

Noten, braucht viel Zeit, um sich zu öffnet,<br />

dann nach Teer, reifen Waldbeeren,<br />

Früchtetee, leicht nach Leder im Nachhall.<br />

Am Gaumen dicht und kompakt, würziger<br />

Touch, breitet sich mit sattem Tannin über<br />

die Zunge aus, braucht viel Geduld, am<br />

besten vorher ordentlich lüften, im Nachhall<br />

mit Druck.<br />

Vini Cappelletti, Bern, € 70,–<br />

Weitere aktuell<br />

verkostete Weine unter<br />

falstaff.com/sizilien-trophy-20<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

237


tasting / UMBRIEN TROPHY<br />

UMBRIENS<br />

WEINSCHÄTZE<br />

Die malerische Region im Herzen Italiens bietet unendlich viel Kultur –<br />

nicht zuletzt auch viel Weinkultur. Zu der aus der Toskana bekannten Sorte<br />

Sangiovese gesellen sich hier Sagrantino, Grechetto und Trebbiano Spoletino.<br />

<strong>Falstaff</strong> testete eine Auswahl der besten Weine der Region.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Sanfte Hügel<br />

und historische<br />

Weingüter<br />

prägen das<br />

Landschaftsbild.<br />

Foto: beigestellt<br />

238 falstaff okt <strong>2020</strong>


Umbrien steht häufig im Schatten<br />

seiner Nachbarregion Toskana.<br />

Dabei hat das Land auch<br />

in Sachen Wein einiges zu bieten.<br />

Klima und Böden sind<br />

ähnlich wie im Landesinneren der Toskana,<br />

es ändern sich aber die Sorten. Bei den Weißen<br />

spielen neben Trebbiano Toscano die<br />

Sorten Grechetto und Trebbiano Spoletino<br />

eine wichtige Rolle. Bei den Rotweinen<br />

kommt auch in Umbrien Sangiovese große<br />

Bedeutung zu. Dazu gesellt sich Sagrantino,<br />

eine lokale, äußerst gerbstoffreiche Sorte, die<br />

vor allem um Montefalco angebaut wird. Um<br />

den Trasimeno-See findet man die Gamay del<br />

Trasimeno. Cabernet und insbesondere Merlot<br />

sind in der ganzen Region verbreitet und<br />

werden überwiegend als Verschnittpartner zu<br />

den anderen Sorten verwendet.<br />

Insgesamt vier wichtige Weinbaugebiete<br />

lassen sich festmachen:<br />

• im Süden das Gebiet von Orvieto mit traditionell<br />

viel Weißwein,<br />

• Montefalco im zentralen Valle Umbra mit<br />

vorwiegend Rotweinanbau,<br />

• die Hügel um Perugia mit Zentrum Torgiano,<br />

wo neben Sangiovese nahezu alle Sorten<br />

angebaut werden<br />

• und die Flächen um den Trasimeno-See.<br />

Sagrantino ist ein urwüchsiger, ja wilder<br />

Wein. Mit seiner enormen Masse an Tanninen<br />

beeindruckt er und lehrt so manchen<br />

Wein-Novizen das Fürchten. Eine Sorte, die<br />

nur wenige zu bändigen wissen. Eine sichere<br />

Hand hat dabei Marco Caprai. Aus seinem<br />

Betrieb Arnaldo Caprai stammt der Sieger<br />

unserer Trophy, der Sagrantino »25 anni«<br />

aus dem Jahrgang 2015 – mächtig und mit<br />

sattem Druck bietet er aber doch auch guten<br />

Trinkfluss. Samtig und geschmeidig nimmt<br />

sich dagegen der Zweitplatzierte aus: Der<br />

Rubesco »Riserva Vigna Monticchio« von<br />

Lungarotti aus Torgiano ist ein großer Klassiker.<br />

Der sortenreine Sangiovese entstammt<br />

einer Einzellage, die sich halbkreisförmig<br />

nach Süden öffnet. Der Wein wurde erstmals<br />

in den 1960er-Jahren erzeugt und erweist<br />

sich als überaus langlebig – ein toller Roter<br />

mit Finesse und Trinkfluss. An dritter Stelle<br />

findet sich ein Weißwein. Nein, kein Orvieto,<br />

sondern ein Chardonnay mit einer kleinen<br />

Beigabe Grechetto. Der »Cervaro« von Castello<br />

della Sala ist ein grandioser Weißwein,<br />

cremig, vielschichtig und mit der nötigen<br />

Spannung. Solche Weißweine würde man<br />

sich aus Umbrien mehr wünschen. ><br />

PLATZ<br />

SAGRANTINO 25 ANNI<br />

ARNALDO CAPRAI<br />

Viel dichtes Tannin, aber<br />

auch Fülle und reife Frucht.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

239


tasting / UMBRIEN TROPHY<br />

96<br />

•<br />

25 Anni Montefalco Sagrantino DOC<br />

2015, Arnaldo Caprai<br />

15 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin.<br />

Kompakte Nase mit Noten nach Heidelbeere<br />

und Zwetschgen, dazu leicht harzige<br />

Komponenten. Breitet sich am Gaumen<br />

mächtig aus, hat gewiss sehr viel dichtes<br />

Tannin, dazu aber auch die Fülle und reife<br />

Frucht, um das Ganze zu integrieren,<br />

strömt lange dahin, im Finale etwas Zimt.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Vergani, Zürich, € 59,–<br />

95<br />

•<br />

Rubesco Vigna Monticchio Torgiano<br />

Rosso Riserva DOCG 2015, Lungarotti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Funkelndes, sattes Rubin.<br />

Sehr gut fokussierte Nase, nach Waldhimbeeren,<br />

dunklen Kirschen und frischen<br />

Zwetschgen. Im vorderen Bereich kompakte,<br />

reife Kirsch- und Beerenfrucht, öffnet<br />

sich mit präsentem, dichtem Tannin, sehr<br />

saftig, im Finale viel Kirsche, langer<br />

Nachhall.<br />

Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />

Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />

€ 37,90<br />

•<br />

Cervaro della Sala Umbria IGT 2018<br />

Castello della Sala<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Klares, leuchtendes<br />

Strohgelb. In der Nase nach Feuerstein,<br />

zartem Fumé, elegantem Holzeinsatz, reifer<br />

Birne, Quitte, Banane, im Nachhall<br />

nach Mango. Am Gaumen elegant und mit<br />

kompaktem Körper, spannt einen weiten<br />

Fächer auf, mineralischer Unterton, helle<br />

Frucht, mit Druck und Salz, wächst immer<br />

weiter. Morandell, Wörgl; Ariane<br />

Abayan, Hamburg; Bindella, Zürich<br />

€ 50,–<br />

94<br />

•<br />

Collepiano Montefalco Sagrantino<br />

DOC 2016, Arnaldo Caprai<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin mit<br />

leichtem Granatrand. Viel dunkle Frucht,<br />

nach Brombeere und reifer Zwetschge,<br />

dazu würziger Rosmarin. Am Gaumen viel<br />

straffes Tannin, öffnet sich in vielen<br />

Schichten, auch kein Gaumenschmeichler,<br />

trocknet aber nicht, im Finale dunkle<br />

Schokolade. Reidemeister & Ulrichs,<br />

Bremen; Vergani, Zürich, € 30,–<br />

•<br />

BIO Chiusa di Pannone Montefalco<br />

Sagrantino DOCG 2012<br />

Antonelli San Marco<br />

15 Vol.-%, NK. Dunkles Rubin mit feinem<br />

Granatrand. Klare und einprägsame Nase,<br />

zeigt viel reife Zwetschgen, etwas Himbeere,<br />

dahinter feine Würze. Viel griffiges<br />

PLATZ<br />

TORGIANO RISERVA VIGNA<br />

MONTICCHIO – LUNGAROTTI<br />

Waldhimbeeren, dunklen Kirschen<br />

und frische Zwetschge.<br />

PLATZ<br />

CERVARO DELLA SALA<br />

CASTELLO DELLA SALA<br />

Elegant und mit kompaktem<br />

Körper, Druck und Salz.<br />

und herzhaftes Tannin, baut sich in vielen<br />

Schichten auf, dazu viel rote Frucht,<br />

kompakt und lange.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />

Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />

Vini al Grappolo, Solothurn, € 30,–<br />

•<br />

Sacer Montefalco Sagrantino DOCG<br />

2009, Còlpetrone<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, funkelndes Rubin-Granat.<br />

Intensive und zugängliche<br />

Nase, satte Noten nach Zwetschgen, dazu<br />

Himbeere und Brombeere, untermalt von<br />

dunkler Schokolade. Stoffig und satt in<br />

Ansatz und Verlauf, griffiges, zupackendes<br />

Tannin, als ob der Wein vom Vorjahr und<br />

nicht schon elf Jahre alt wäre, lange und<br />

tiefgründig.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />

Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />

€ 35,–<br />

93<br />

•<br />

Lampante Montefalco Rosso<br />

Riserva DOC 2016<br />

Tenuta Castelbuono – Tenute Lunelli<br />

15 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes Rubin.<br />

Eröffnet mit Noten nach dunklen Kirschen,<br />

dazu Cassis, im Hintergrund feine<br />

Würze. Gehaltvoll und satt am Gaumen,<br />

zeigt viel saftige, dunkelbeerige Frucht,<br />

öffnet sich dann mit dichtmaschigem Tannin,<br />

herzhaft und mit sattem Druck.<br />

tenutelunelli.it, € 15,–<br />

•<br />

AD1212 Umbria Rosso IGT<br />

Decugnano dei Barbi<br />

14 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Eröffnet mit Noten nach reifen<br />

Zwetschgen und Holunderbeeren, im Hintergrund<br />

dunkle Schokolade mit zartem<br />

Schmelz. Sehr klar definiert, hat dunkle<br />

Beerenfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem,<br />

dichtem Tannin, im Finale feiner<br />

Schmelz.<br />

Vintra, Zürich, € 20,–<br />

•<br />

Marciliano Rosso Umbria IGT 2015<br />

Famiglia Cotarella<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, funkelndes Rubin<br />

mit leichtem Violettschimmer. Eröffnet<br />

mit dezent erdigen Noten, viel Tabak, dann<br />

Cassis und Holunderbeeren. Stoffig und<br />

dicht am Gaumen, entfaltet sich mit dicht<br />

gewebtem Tannin, dunkle Beerenfrucht,<br />

im Finale fester Druck.<br />

famigliacotarella.it, € 48,–<br />

92<br />

•<br />

L'U Rosso Umbria Rosso IGT 2018<br />

Lungarotti<br />

13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit feinem<br />

Violett. Sehr offene und zugängliche<br />

Nase, viel Waldhimbeere, etwas Zwetschge<br />

und Brombeere dazu, frisch und fokus-<br />

Fotos: Othmar Kiem<br />

240 falstaff okt <strong>2020</strong>


umwerfend<br />

siert. Tritt rund und geschmeidig ein und<br />

breitet sich satt aus, reife Beerenfrucht<br />

kombiniert mit geschmeidigem Tannin,<br />

sehr guter Trinkfluss.<br />

Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />

Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />

€ 8,95<br />

•<br />

BIO Trebium Trebbiano Spoletino<br />

Spoleto DOC 2019, Antonelli San Marco<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Strahlendes Strohgelb.<br />

Verspielte Nase mit Noten aus reifer<br />

Frucht, etwas Holz, Zitruszesten, Marille<br />

und kalter Rauch. Am Gaumen füllig, das<br />

Holz zeigt sich sehr gut integriert, viel saftige<br />

Pfirsich-Frucht, salzig und lange.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />

Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />

Vini al Grappolo, Solothurn, € 10,–<br />

•<br />

Montefalco Rosso DOC 2018<br />

Arnaldo Caprai<br />

14,5 Vol.-%. DIAM, Funkelndes, dunkles Rubin.<br />

Ansprechende Nase mit Noten nach<br />

Sauerkirsche und Brombeere, sehr klar.<br />

Viel saftige Frucht im Ansatz, öffnet sich<br />

mit griffigem, gut eingebundenem Tannin,<br />

salzig und mit gutem Trinkfluss.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen; Vergani,<br />

Zürich, € 12,–<br />

•<br />

Montefalco Sagrantino DOCG 2012<br />

Còlpetrone<br />

14 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Rubin-Granat.<br />

Klare und ansprechende Nase,<br />

zeigt Noten nach reifen Zwetschgen und<br />

Himbeeren. Zupackendes und dichtes Tannin<br />

am Gaumen, tiefgründig, im Finale<br />

dann leider etwas trocknend, aber<br />

auch schöne Frucht.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />

Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />

€ 19,–<br />

•<br />

Montefalco Rosso Riserva DOC 2016<br />

Arnaldo Caprai<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Sattes, dunkles Rubin<br />

mit leichtem Granatschimmer. Zeigt zunächst<br />

erdige Noten, viel Tabak, dann<br />

dunkle Beerenfrucht, etwas Lakritze. Am<br />

Gaumen kraftvoll und präsent, öffnet sich<br />

mit dichtmaschigem Tannin, satter Druck,<br />

im Finale nach dunkler Schokolade.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Vergani, Zürich, € 23,–<br />

•<br />

Collenottolo Montefalco Sagrantino<br />

DOCG 2013, Tenuta Bellafonte<br />

15 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives Rubin<br />

mit leichtem Granatrand. Offene und<br />

zugängliche Nase, reife Himbeeren, etwas<br />

Blutorange, im Hintergrund Schwarztee.<br />

Rund und üppig in Ansatz und Verlauf,<br />

zeigt dunkle Beerenfrucht gepaart mit<br />

herzhaften, dichtmaschigem Tannin, öffnet<br />

sich in vielen Schichten, im Finale lange<br />

nach Tabak.<br />

Cave SA, Gland; Ronaldi Wine GmbH,<br />

Buchholz a.d. Nordheide, € 32,–<br />

•<br />

Il Moggio Grechetto Umbria IGT<br />

2018, Goretti<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Grüngelb.<br />

Sehr feine und duftige Nase, nach<br />

reifer Ananas und Banane, zarter Holzeinsatz<br />

wahrnehmbar, feine weiße Pfefferwürze,<br />

reife Marille. Am Gaumen sehr satt<br />

und fruchtbetont, öffnet sich edel und<br />

gelbfruchtig mit reichlich Schmelz, ein<br />

satter und schöner Schluck Wein.<br />

Weinhaus Schmid, Tübingen<br />

€ 12,–<br />

•<br />

BIO Montefalco Rosso Riserva DOC<br />

2016, Antonelli San Marco<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubin-Granat. Offene<br />

und zugängliche Nase mit Noten<br />

nach Waldhimbeeren, dahinter dezente<br />

harzige Komponenten. Am Gaumen reife<br />

Frucht, griffiges, herzhaftes Tannin, etwas<br />

rustikale Stilistik.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />

Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />

Vini al Grappolo, Solothurn, € 16,50<br />

•<br />

Vigna Il Pino Torre di Giano Bianco<br />

di Torgiano DOC 2017, Lungarotti<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, strahlendes<br />

Hellgold. In der Nase fein duftend nach frischen<br />

Zitronen und knackigem Apfel, hat<br />

was von Banane, dann Mango, Südfrüchte,<br />

im Nachhall elegante Würze. Am Gaumen<br />

mit zartem Schmelz, schön ausgewogen<br />

und balanciert, leicht salzig, begleitet von<br />

sanftem Muskat-Ton, beachtliche Länge.<br />

Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />

Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />

€ 22,90<br />

•<br />

Carapace Montefalco Sagrantino<br />

DOCG 2015, Tenuta Castelbuono –<br />

Tenute Lunelli<br />

15,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit<br />

leichtem Violettschimmer. Duftet nach<br />

dunkler Brotkruste und Schokolade, nach<br />

reifen Maulbeeren. Im Ansatz große Fülle,<br />

eröffnet mit schöner Beerenfrucht, dann<br />

folgt aber viel griffiges Tannin, trocknet im<br />

hinteren Bereich leider stark nach.<br />

tenutelunelli.it, € 25,–<br />

•<br />

Montefalco Sagrantino DOC 2016<br />

Scacciadiavoli<br />

15 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives Rubin-Granat.<br />

Intensive Nase mit Noten nach<br />

Himbeere und Erdbeere, etwas Tee im Hintergrund.<br />

Knackige, frische Frucht am<br />

Gaumen, nach Sauerkirsche, öffnet sich<br />

dann mit kraftvollem, griffigem Tannin,<br />

das den Wein nachhaltig prägt. Derksen,<br />

Leobendorf; Coop, Frenkendorf; Weingalerie<br />

am Schloss, Essen, € 30,–<br />

•<br />

Valdimaggio Montefalco Sagrantino<br />

DOC 2016, Arnaldo Caprai<br />

15 Vol.-%, VK. Kraftvolles, sattes Rubin.<br />

Zeigt Noten nach eingelegten Kirschen<br />

und Zwetschgen, viel Tabak. Im Ansatz viel<br />

reife Beerenfrucht, öffnet sich mit dichtem<br />

Tannin, trocknet im Finale leider<br />

deutlich nach.<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Vergani, Zürich, € 32,–<br />

•<br />

C'Osa Gamay del Trasimeno DOC<br />

2018, Madrevite<br />

15,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes, intensives<br />

Rubin. Würzige und intensive Nase, nach<br />

rotem Pfeffer, Gojibeeren und Granatapfel.<br />

Zeigt am Gaumen viel saftige Frucht,<br />

griffiges, gut eingebautes Tannin, salzig<br />

und guter Druck im Finale.<br />

madrevite.com, € 35,–<br />

91<br />

•<br />

Ziggurat Montefalco Rosso DOC<br />

2018, Tenuta Castelbuono –<br />

Tenute Lunelli<br />

14 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit leichtem<br />

Granatschimmer. Zunächst leicht<br />

rauchig-mineralische Komponenten, dann<br />

nach Granatapfel und Kirsche. Rund und<br />

geschmeidig in Ansatz und Verlauf, füllt<br />

den Gaumen gut aus, saftig, griffiges, gut<br />

eingebundenes Tannin.<br />

tenutelunelli.it, € 10,–<br />

•<br />

Villa Barbi Rosso Umbrio Rosso IGT<br />

2016, Decugnano dei Barbi<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubin. Zeigt<br />

schönes Spiel zwischen erdigen Noten –<br />

viel Tabak – und dunkler Beerenfrucht,<br />

fein gezeichnet. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

strömt ruhig dahin, griffiges, gut eingebundenes<br />

Tannin, feiner Trinkfluss.<br />

Vintra, Zürich, € 13,–<br />

Untere Hauptstraße 135<br />

7122 Gols<br />

www.weingut-wendelin.at<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff 241<br />

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tasting / UMBRIEN TROPHY<br />

Lungarottis »Vigna Monticchio«<br />

entstammt einer prächtigen<br />

Einzellage mit Südausrichtung.<br />

•<br />

San Giovanni della Sala Orvieto<br />

Classico Superiore DOC 2019<br />

Castello della Sala<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb. In<br />

der Nase blumig-duftig, nach Holunderblüten<br />

und Mandarinen, leicht nach grünem<br />

Apfel, klar. Am Gaumen leichtfüßig<br />

tänzelnd, zeigt sich mit knackiger Säure,<br />

schöner Balance und saftigem Verlauf,<br />

klare Frucht, leicht salzig.<br />

Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />

Hamburg; Bindella, Zürich, € 14,–<br />

•<br />

Montefalco Rosso Riserva DOC 2017<br />

Terre di San Felice<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubin mit leichtem<br />

Granatschimmer. Eröffnet mit Noten nach<br />

Lakritze und Teer, Cassis im Hintergrund.<br />

Herzhaft und zupackend am Gaumen,<br />

zeigt viel dichtmaschiges Tannin, frisch<br />

und kompakt, dunkle Beerenfrucht, satter<br />

Druck im Finale.<br />

terredisanfelice.it, € 14,–<br />

•<br />

Bramito della Sala Chardonnay<br />

Umbria IGT 2019<br />

Castello della Sala<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb. In<br />

der Nase klar und duftig, nach weißem<br />

Sagrantino hat den höchsten<br />

Gerbstoffgehalt aller<br />

Rotweinsorten.<br />

Pfirsich, Birne und Banane, im Nachhall<br />

weiße Blüte. Am Gaumen saftig und klar,<br />

breitet sich mit knackiger Frucht über die<br />

Zunge, leicht salzig, harmonisches Finish.<br />

Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />

Hamburg; Bindella, Zürich, € 15,–<br />

•<br />

Il Reminore Umbria Bianco IGT 2019<br />

Madrevite<br />

14 Vol.-%, DIAM. Intensives, sattes Strohgelb<br />

mit leichtem Olivgrün. Satte, duftende<br />

Nase, nach reifem Pfirsich und reifem<br />

Apfel, leicht nach Banane und Birne, sehr<br />

fein und einladend, im Nachhall leichter<br />

Muskatton. Am Gaumen satt und cremig,<br />

sehr weich, breitet sich gelbfruchtig über<br />

die Zunge, fließt mit zartbitterem alkoholischem<br />

Unterton beständig dahin.<br />

madrevite.com, € 15,–<br />

•<br />

Conte della Vipera Umbria IGT 2019<br />

Castello della Sala<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Duftet<br />

in der Nase offenherzig und klar, nach<br />

frisch geschnittenem Gras, Stachelbeeren,<br />

leicht nach Zitrone, mineralischer Unterton.<br />

Am Gaumen saftig und salzig, mit<br />

knackiger Frucht und gut ausbalanciertem<br />

Verlauf, sehr frisch und klar im<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

242 falstaff okt <strong>2020</strong>


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tasting / UMBRIEN TROPHY<br />

Finale, salzig.<br />

Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />

Hamburg; Bindella, Zürich, € 20,–<br />

•<br />

BIO Montefalco Sagrantino<br />

DOCG 2015, Antonelli San Marco<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, intensives Rubin. Eröffnet<br />

mit Noten nach Tinte, dann viel<br />

Brombeere und Zwetschge, etwas Zedernholz.<br />

Am Gaumen deutlich nach Bitterschokolade,<br />

etwas Zwetschgen, öffnet<br />

sich mit dann mit viel herzhaftem Tannin,<br />

im Finale leider recht spröde.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />

Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />

Vini al Grappolo, Solothurn, € 21,–<br />

90<br />

•<br />

Montefalco Rosso DOC 2015<br />

Còlpetrone<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin-Granat.<br />

Intensive und präsente Nase, zeigt Noten<br />

nach Waldhimbeere, Brombeere und<br />

Kastanienhonig. Herzhaft und zupackend<br />

im Ansatz, zeigt schöne reife Beerenfrucht,<br />

dann viel griffiges Tannin, trocknet<br />

im Finale ein wenig nach.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />

Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />

€ 10,–<br />

•<br />

Birbantéo Umbria IGT 2018<br />

Mevante<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, strahlendes<br />

Hellgold. Duftet in der Nase nach reifer<br />

Banane und reifen Marillen, ein Hauch<br />

Mango, im Nachhall leicht nach Honig mit<br />

leicht hefigem Unterton. Am Gaumen<br />

satt im Trunk mit schmelzigem Körper,<br />

gewisse Frucht, wird im hinteren Bereich<br />

leider etwas bitter.<br />

agricolamevante.com, € 16,–<br />

•<br />

Mare Antico Orvieto Classico<br />

Superiore DOC 2018<br />

Decugnano dei Barbi<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Strahlendes Strohgelb<br />

mit einem Tropfen Olivgrün. In der Nase<br />

leicht nach Feuerstein, dann leicht nach<br />

kandierten Zitronenzesten, ein Hauch<br />

Würze. Am Gaumen sehr frisch und saftig,<br />

zeigt feinen Fruchtschmelz, ausgewogen,<br />

leicht salzig.<br />

Vintra, Zürich, € 18,–<br />

•<br />

Montefalco Sagrantino DOCG 2016<br />

Terre di San Felice<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin-Granat.<br />

Eröffnet mit Noten nach Zwetschgen,<br />

dazu Lakritze und dunkle Schokolade. Zupackendes<br />

und dichtes Tannin am Gaumen,<br />

im Finale leider sehr trocknend.<br />

terredisanfelice.it, € 18,–<br />

•<br />

Arnèto Umbria IGT 2017<br />

Tenuta Bellafonte<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Hellgold.<br />

Duftet in der Nase nach Honig,<br />

Orangenzesten, leicht nach Minze, dann<br />

wieder getrocknete Marillen, etwas<br />

weiße Schokolade. Am Gaumen klar<br />

und saftig, breitet sich mit zartbitterem<br />

Unterton über die Zunge, am Limit, der<br />

Trinkfluss wird bewahrt, mit Druck,<br />

leicht salzig.<br />

Cave SA, Gland; Ronaldi Wine GmbH,<br />

Buchholz a.d. Nordheide<br />

€ 20,–<br />

•<br />

Montefalco Sagrantino DOC 2015<br />

Mevante<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes, tiefdunkles Rubin.<br />

Eröffnet in der Nase mit Noten nach eingelegten<br />

Zwetschgen, leicht malzig,<br />

dann auch dunkle Schokolade. Kerniges<br />

Tannin prägt Ansatz und Verlauf, dazu<br />

auch leicht grüne Komponenten, im Finale<br />

stark nachtrocknend.<br />

agricolamevante.com, € 24,–<br />

89<br />

•<br />

Torre di Giano Bianco di<br />

Torgiano DOC 2019<br />

Lungarotti<br />

12,5 Vol.-%, NK. Hellstes Grüngelb. In der<br />

Nase jugendlich-duftig, nach grünem Apfel<br />

und saftiger Birne, leichter Zitrusduft,<br />

im Nachhall weißer Pfirsich. Am Gaumen<br />

von leichtem Gewicht, mit zartem<br />

Schmelz, klar und saftig, stimmt von<br />

vorne bis hinten.<br />

Müller, Groß-St. Florian; Consigliovini,<br />

Düsseldorf; Scherer Buhler, Meggen<br />

€ 9,90<br />

•<br />

Verdello Allerona IGT 2019<br />

Poggio Lupo<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb. In der<br />

Nase deutlich nach jungen Quitten und<br />

Birnensaft, feine Blume im Nachhall. Am<br />

Gaumen saftig und mit gewisser Frische,<br />

leicht salzig, in sich stimmig, von mittlerem<br />

Gewicht, minimalste Trocknung.<br />

poggiolupo.com, € 14,–<br />

•<br />

Reo Superbo Umbria Rosso IGT<br />

2010, Colle Uncinano<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Granatrot.<br />

Ansprechendes Spiel mit Noten<br />

nach Tabak, Zwetschgen und Brombeere,<br />

unterlegt von betont würzigen Komponenten.<br />

Rund und geschmeidig im Ansatz,<br />

zeigt im Verlauf herzhaftes, gut<br />

eingebundenes Tannin, im Finale<br />

dann etwas trocknend.<br />

Buongustaio, Hohenems, € 15,–<br />

•<br />

BIO Anteprima Tonda Trebbiano<br />

Spoletino Spoleto DOC 2018<br />

Antonelli San Marco<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Orangegold.<br />

In der Nase nach getrockneten Marillen,<br />

Siegellack, Honig und sehr reifen Kirschen.<br />

Am Gaumen von mittlerem Gewicht,<br />

mit Hang zum Bitteren, ein Orange-Wein,<br />

an dem noch ein bisschen gefeilt<br />

werden muss.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Archetti,<br />

Basserdorf; Walter & Sohn, München;<br />

Vini al Grappolo, Solothurn<br />

€ 16,–<br />

•<br />

Rivarcale Umbria Rosso IGT 2018<br />

Poggio Lupo<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit violettem<br />

Kern. Eröffnet mit Noten nach Tabak und<br />

schwarzem Trüffel, dann viel Holunderbeeren,<br />

herzhaft. Im Ansatz viel dunkle<br />

Beerenfrucht, öffnet sich dann aber mit<br />

recht weitmaschigem Tannin, im Finale<br />

recht trocknend.<br />

poggiolupo.com, € 18,–<br />

•<br />

Alto Cumulus Umbria IGT<br />

Tenuta dei Mori<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, dunkles<br />

Rubin. Etwas reduktive Noten, erdig,<br />

dann viel Brombeere. Im Ansatz dunkle<br />

Beerenfrucht, viel Brombeere und<br />

Zwetschge, geschliffenes Tannin im<br />

mittleren Verlauf, endet dann aber<br />

leider recht spröde.<br />

tenutadeimori.com, € 22,90<br />

88<br />

•<br />

Grechetto Umbria IGT 2019<br />

Còlpetrone<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Hell leuchtendes<br />

Strohgelb. Von mittlerem Ausdruck in<br />

der Nase, leichter Zitrusduft. Ausgewogen<br />

und in sich stimmig am Gaumen, saftig,<br />

gewisse Frische, von mittelleichtem<br />

Körper, korrekt.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />

Wine Spirits and Food, Obersteckholz,<br />

€ 8,–<br />

•<br />

Trebbiano Spoletino Superiore<br />

Spoleto DOC 2018<br />

Colle Uncinano<br />

13,5 Vol.-%, NK. Strahlendes Hellgold. In<br />

der Nase nach Birnensaft und Golden-Delicious-Apfel,<br />

ein Hauch Siegellack, leicht<br />

hefiger Unterton. Am Gaumen zartbitter<br />

mit leichter Cremigkeit, breitet sich gut<br />

über die Zunge, bremst dabei den Trunk,<br />

nachtrocknend.<br />

Buongustaio, Hohenems, € 10,–<br />

•<br />

Villa Barbi Bianco Orvieto<br />

Classico DOC 2018<br />

Decugnano dei Barbi<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, sattes<br />

Strohgelb. In der Nase von zartem Ausdruck,<br />

leichte Zitrusfrucht mit weißer<br />

Blüte. Am Gaumen von mittlerem Gewicht,<br />

zartbitterer Unterton, knackige<br />

Säure begleitet den Verlauf.<br />

Vintra, Zürich, € 12,–<br />

•<br />

Trebbiano Spoletino DOC 2018<br />

Terre di San Felice<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Hellgold.<br />

In der Nase leicht reduktiv, braucht<br />

zunächst viel Luft. In der Nase dann<br />

leicht speckig-rauchig, Zitrusfrucht, wirkt<br />

insgesamt etwas verhangen. In der Nase<br />

von mittlerem Gewicht, vermisst etwas<br />

seine Frucht, kühler Touch.<br />

terredisanfelice.it, € 12,–<br />

•<br />

Sangiovese Riserva Colli<br />

Martani DOC 2010<br />

Colle Uncinano<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes<br />

Granat rot mit leicht orangem Rand. Eröffnet<br />

in der Nase mit Noten nach dunkler<br />

Brotkruste, etwas Blutorange, getrocknete<br />

Kirschen. Am Gaumen herzhaft,<br />

öffnet sich mit zupackendem, griffigem<br />

Tannin, zart angedeutete Kirschfrucht,<br />

insgesamt aber recht spröde.<br />

Buongustaio, Hohenems, € 15,–<br />

87<br />

•<br />

Saccr Umbria Rosso IGT 2018<br />

Còlpetrone<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Aufhellendes Granatrot<br />

mit aufhellender Zunge. Zart angelegte<br />

Nase mit betont reifen Noten, insgesamt<br />

recht verhalten. Im Ansatz rund<br />

und geschmeidig, zeigt viel süßliche<br />

Frucht gepaart mit griffigem Tannin,<br />

bricht leider rasch weg.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; Saro<br />

Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />

€ 8,90<br />

Fotos: Othmar Kiem<br />

244 falstaff okt <strong>2020</strong>


tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />

VIELE<br />

MUST-HAVES<br />

Fotos: Weingut Schloss Lieser<br />

246 falstaff okt <strong>2020</strong>


Auch an der Mosel (im Bild<br />

die Lage Bernkasteler<br />

Doctor) sind spannende<br />

2019er entstanden.<br />

Das Jahrgangsdouble der Weine aus 2019 (für die Weißweine) und 2018 (für die Rotweine)<br />

erklimmt qualitative Spitzen, wie sie der deutsche Weinbau selbst in den erfolgsverwöhnten<br />

letzten 20 Jahren selten erlebt hat.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER NOTIZEN ULRICH SAUTTER UND RAINER SCHÄFER<br />

Das Jahrgangspaar, das Ende<br />

August in Wiesbaden zur<br />

Verkostung stand, hätte<br />

unterschiedlicher kaum ausfallen<br />

können: Während den<br />

2019ern ein kräftiger Säurebiss und eine<br />

straffe, vertikale Anlage zu eigen ist, gehören<br />

die 2018er eher dem getragenen, weit<br />

gefassten und von der Reife des Leseguts<br />

bestimmten Stiltyp an.<br />

Dabei gab es in Sachen Witterung durchaus<br />

auch Parallelen zwischen 2018 und<br />

2019. Beiden Jahren gemein war, dass die<br />

erste Jahreshälfte warm und vor allem trocken<br />

war. Im Jahr 2018 hielt die Trockenheit,<br />

von wenigen kurzen Schauern unterbrochen,<br />

bis zur Lese an. Dass die Trauben<br />

daher gesund blieben, brachte naturgemäß<br />

vor allem den roten Sorten große Vorteile:<br />

Sie konnten früh, aber voll ausgereift eingebracht<br />

werden und brachten Weine mit guter<br />

Farbe, kräftigem Gerbstoff und intensiver<br />

Frucht.<br />

2019 wiederum folgte auf den trockenen<br />

Sommer eine Phase wechselhaften Wetters<br />

mit merklich abgekühlten Nächten. Diese<br />

Bedingungen waren wiederum eine Steilvorlage<br />

für saftige, rassige Rieslinge. Hohe<br />

Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen sind bekanntermaßen<br />

der Aromenbildung förderlich,<br />

zudem hatten die Trauben aufgrund<br />

der guten ersten Hälfte der Vegetationsperiode<br />

einen soliden Reifevorsprung, während<br />

die Abkühlung während der Periode<br />

der finalen Ausreifung gesunde Säurewerte<br />

sicherte. Im besten Fall konnten so Weine<br />

entstehen, die Würze, Kraft und Nervigkeit<br />

auf höchstem Niveau zusammenführen –<br />

gemacht für viele Jahre des Genießens.<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

247


tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />

98<br />

•<br />

2019 Riesling Felsenberg »Felsentürmchen«,<br />

Weingut Dönnhoff<br />

Noch verschlossen, etwas Zitrus und<br />

recht intensive Gesteinsnoten. Reich texturiert<br />

mit ganz feinen Phenolen, ein<br />

Druck ohne Kraftanstrengung, mit ultrafeiner<br />

Säure und einer dezenten Süße,<br />

die keinen Moment isoliert in Erscheinung<br />

tritt, ein vornehmer und hintergründiger<br />

Wein, sensationeller<br />

Felsenberg.<br />

doennhoff.com, € 39,50<br />

97<br />

•<br />

2019 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

Weingut Gunderloch<br />

Kräuterige Noten, Apfelschale, Malz und<br />

Kräuterbeet, druckvoll in der Nase. Setzt<br />

klar und saftig am Gaumen an, präzise im<br />

Ausdruck, schlank und straff, kristallin,<br />

die Säure ist wie mit dem Lineal gezogen,<br />

mineralisch, zeigt den Roten Hang, jung<br />

und hochbegabt.<br />

gunderloch.de, € 36,–<br />

•<br />

2019 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

Weingut Robert Weil<br />

Dezente Mineralnoten, blumig, Orangenschale,<br />

komplex, aber noch unentfaltet.<br />

Im Mund geradezu adstringierend dicht,<br />

eindringlich taktil-mineralisch, ein fast<br />

schmerzhaft dichtes Extraktpaket auf<br />

geschmeidig-süßem Fond, mit knackiger<br />

Säure und makelloser Balance.<br />

weingut-robert-weil.com, € 43,60<br />

•<br />

2018 Pündericher Marienburg<br />

Fahrlay Terrassen Riesling<br />

Clemens Busch<br />

Warmer Schiefer und auch Feuerstein in<br />

der Nase, reife Marille, Kräuter und etwas<br />

Schwarztee und Tang. Zunächst zugänglich<br />

mit feiner Süße, Schicht für Schicht<br />

bauen sich Komplexität,Typizität und<br />

Charakter auf. Feine Phenolik, die sich erhaben<br />

steigert, großes Format.<br />

clemens-busch.de, € 45,–<br />

•<br />

2019 Westhofen Morstein Riesling<br />

Weingut Wittmann<br />

Dieser Morstein zeigt sich eindrucksvoll<br />

auf nuancierte Art und Weise: Im Duft zuerst<br />

fein und zurückgenommen, dabei<br />

doch präzise. Am Gaumen schlank, seidig<br />

und doch von kraftvoller Intensität, fein<br />

ziselierte Säure, eng und fein verwoben,<br />

gegenwärtig und doch entschwebend.<br />

weingutwittmann.de, € 58,–<br />

•<br />

2019 Westhofen Morstein Riesling<br />

Weingut K.P. Keller<br />

Gelbe Frucht in der Nase, Marille, feine<br />

Kräuter, aber auch etwas Flachs. Am<br />

Gaumen zeigen sich in einer schlanken<br />

Kontur eine erstaunliche Konzentration<br />

und Verdichtung, präzise Säurestruktur,<br />

auch eine Portion Saft und Geschmeidigkeit,<br />

aber vor allem mineralisch durchwirkt<br />

und bepackt in hoher Form: ein Pa­<br />

radebeispiel für die Mineralität des Morsteins.<br />

Gehobene Kunst.<br />

keller-wein.de, Preis: k.A.<br />

•<br />

2018 Hecklingen Schlossberg<br />

Chardonnay, Bernhard Huber<br />

Noch verschlossen und unzugänglich im<br />

Duft, rauchige Noten, auch hefig und malzig,<br />

Feuerstein, Quitte und grüne Walnuss,<br />

da deutet sich schon einiges an. Beinahe<br />

provokativ puristisch am Gaumen, straffer<br />

Bau, guter Extrakt und Dichte, viel Zug<br />

und Spannung, agile Säureader, salzig,<br />

enorme kalkige Mineralität, jung und fordernd,<br />

ein großer Chardonnay.<br />

weingut-huber.com, € 72,–<br />

•<br />

2019 Niederhausen Hermannshöhle<br />

Riesling, Weingut Dönnhoff<br />

Kandierte Zitronenschale, florale Noten,<br />

Feuerstein. Im Mund mit reicher, geschmeidiger<br />

Grundierung, mit immensem<br />

Extrakt und dabei einer ungemein<br />

feinen Auflösung aller Komponenten.<br />

Phenolischer und mineralischer Extrakt<br />

gehen Hand in Hand, alles zart und dennoch<br />

druckvoll. Groß!<br />

doennhoff.com, € 50,–<br />

•<br />

2018 Bürgstadt Hundsrück<br />

Spätburgunder GG, Fürst Rudolf<br />

In der dichten Nase zeigt sich schon neben<br />

Frucht und Würze viel mineralischer<br />

Schwung; im Mund auf eine unaufgeregte<br />

Art viel Spannung, Druck und auch Eleganz,<br />

hohe mineralische Durchdringung,<br />

delikate und bestens eingebundene Säureader,<br />

groß, auch in der Perspektive.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de, € 129,–<br />

96<br />

•<br />

2018 Oberrotweil Henkenberg<br />

Spätburgunder, Weingut Salwey<br />

Sauerkirsche, dezentes Boisé, dunkle<br />

Himbeere, etwas Waldboden, Reisig. Im<br />

Mund mit großem Spannungsbogen, festes<br />

Tannin, fulminante taktile Mineralität,<br />

lebendige Säure, ein packender, reifer<br />

Extrakt, dem frische Frucht und Saftigkeit<br />

zur Seite stehen. Groß!<br />

salwey.de, € 29,–<br />

•<br />

2019 Graach Himmelreich Riesling<br />

Weingut Schloss Lieser<br />

Reife und auch erhabene Nase mit Reneklaude<br />

und Pfirsich, Würze, Lorbeerblatt,<br />

sogar asiatische Gewürze. Ziemlich brillante<br />

Säure mit Zug und Eleganz, die<br />

lustvoll durch die makellos konturierte<br />

Textur führt, geradlinig und elegant, gute<br />

Komplexität.<br />

weingut-schloss-lieser.de, € 29,50<br />

•<br />

2018 Neipperg Schlossberg Lemberger,<br />

Weingut Grafen Neipperg<br />

Sauerkirsche, Dill, Minze, dann aber auch<br />

Waldheidelbeere. Ein Hauch Menthol. Im<br />

Mund ein Ebenmaß von rarer Präzision,<br />

viel Saft, feinkörniges, aber nicht zu weiches<br />

und eben auch körniges Tannin, extrem<br />

dicht und dabei unforciert, eindringlich<br />

taktilmineralisch.<br />

graf-neipperg.de, € 30,–<br />

•<br />

2019 Winningen Röttgen Riesling<br />

Heymann-Löwenstein<br />

Reduktive Nase, etwas verbrannter Gummi,<br />

Weinbergpfirsich, Kräuter und rauchige<br />

Noten, Schiefer. Am Gaumen saftig,<br />

großzügig und doch klar und schlank gefasst<br />

in seiner Struktur, etwas Birne und<br />

Kräuter, ein Hauch Gerbstoff, intensive<br />

Mineralik, Terroir wie auf dem Präsentiertisch.<br />

Riesling, der provozieren kann.<br />

hl.wine, € 31,–<br />

•<br />

2018 Pünderich Marienburg Falkenlay<br />

Riesling, Clemens Busch<br />

Schiefer, Wärme, reife Frucht, Kräuter<br />

und mineralisches Timbre zeigen sich in<br />

der vollen Nase, auch rötliche Frucht, Hagebutte.<br />

Im Mund entspannt mit reifer<br />

Säure beginnend, im Hintergrund formiert<br />

sich schon Substanz, Dichte und<br />

Schiefermineralität, großes Format.<br />

clemens-busch.de, € 32,–<br />

•<br />

2018 Stetten Mönchberg Berge<br />

Lemberger, Karl Haidle<br />

Riecht wie ein Hermitage. Ätherische<br />

Kopfnoten, Halbbitterschokolade,<br />

Schwarzkirsche. Leder. Pfeffrig. Im Mund<br />

ganz großzügig und weich grundiert,<br />

sehr feines Tannin in hoher Menge, feinnervig<br />

begleitet, intensive taktile Mineralität.<br />

Viel Saft im Abgang.<br />

weingut-karl-haidle.de, € 38,–<br />

•<br />

2018 Chardonnay Bienenberg<br />

Weingut Huber<br />

Feiner Rauch in der vielschichtigen Nase,<br />

blumige Nuancen, weißer Pfirsich und<br />

Melone, nussige Noten, etwas Tee. Kühl<br />

und mineralisch am Gaumen mit salzigen<br />

Komponenten, gut gebaut mit gutem<br />

Extrakt und fein integrierter Säure, puristisch<br />

im Charakter, aber auch verspielt<br />

und tiefgründig, sich andeutende Eleganz.<br />

Gute Länge, steht erst am Anfang<br />

seiner Entwicklung.<br />

weingut-huber.com, € 48,–<br />

•<br />

2018 Fellbach Lämmler Spätburgunder,<br />

Rainer Schnaitmann<br />

In der Nase noch sehr reduktiv, Pflaume<br />

und Kakaobohne. Am Gaumen mit Dichte<br />

und einer lässigen Eleganz, die für<br />

Deutschland lange undenkbar schien.<br />

Deutlich präsente Gerbstoffstruktur,<br />

dicht, strukturiert, schlichtweg ein<br />

brillanter Wein, am Anfang seiner<br />

Entwicklung.<br />

weingut-schnaitmann.de, € 52,–<br />

•<br />

2018 Bürgstadt Hundsrück<br />

Spätburgunder, Weingut Steintal<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

248 falstaff okt <strong>2020</strong>


Vielschichtige und würzige Nase mit Aromen<br />

von Kirsche, Lebkuchen, Liebstöckel,<br />

feiner Würze und rauchigen Noten.<br />

Gute Balance am Gaumen mit feinnerviger<br />

Säure, punktet nicht mit Wucht und<br />

Kraft, sondern mit gut verpackter Intensität,<br />

mineralisch und lang.<br />

weingut-steintal.de, € 55,–<br />

•<br />

2018 Bürgstadt Centgrafenberg<br />

Spätburgunder, Rudolf Fürst<br />

Floral und auch blumig in der Nase, Veilchen,<br />

Krokus, Mandel, feine Kräuter und<br />

Rauch. Setzt am Gaumen weich an, mit<br />

saftiger Säure und delikater Würze, aber<br />

auch sich steigender Druck, Dichte und<br />

Spannung, mineralisch unterlegt, zunehmende<br />

Komplexität, lang und jung.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de, € 59,–<br />

•<br />

2018 Königsbach Idig Spätburgunder,<br />

Weingut Christmann<br />

Fein gewobener Duft nach Gewürzen, Kirsche<br />

und Kräutern, Blutorange und Tee.<br />

Griffig und mit Zug am Gaumen, fein poliertes<br />

Tannin von hoher Güte, zeigt Grip<br />

und eine feine Säureader, elegant und<br />

präsent; fein extrahiert und fein verwoben,<br />

Intensität und Seide.<br />

weingut-christmann.de, € 68,–<br />

•<br />

2018 Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder<br />

Weingut Meyer-Näkel<br />

Veilchen, Brombeere und Holunder,<br />

frisch und glockenklar. Auch am Gaumen<br />

fruchtgetragen, geradezu fruchtsaftartig<br />

in seiner Intensität. Seidiger, dichter<br />

Gerbstoff und eine immens eindringliche<br />

taktile Mineralität. Die Sublimation eines<br />

Pinot vom Schiefer!<br />

meyer-naekel.de, € 72,–<br />

•<br />

2018 Riesling Kirchenstück<br />

Reichsrat von Buhl<br />

Hefegeprägt im Duft, aber dabei alles andere<br />

als simpel: im Hintergrund floral,<br />

mineralwürzig, Gesteinsmehl, roter Kampot-Pfeffer.<br />

Und ein Hauch von Steinobst.<br />

Fein texturiert im Mund, butterzarte Phenole,<br />

reife, geradezu rund schmeckende<br />

Säure, volle Gaumenmitte, aber kein Alkoholüberschuss,<br />

ehe sich im Abgang die<br />

Phenole im Gleichklang mit mineralischen<br />

Wahrnehmungen verdichten.<br />

von-buhl.de, € 109,–<br />

•<br />

2017 Schweigen Heydenreich<br />

Spätburgunder<br />

Friedrich Becker<br />

Kräuter wie Liebstöckel in der ersten konzentrierten<br />

Nase, Schwarztee, Miso und<br />

etwas Teer, dunkle Frucht. Am Gaumen<br />

konzentriert und verdichtet, beinahe<br />

schmerzhafte Intensität in der Gaumenmitte,<br />

klirrende Mineralität, packendes<br />

Tannin, großes Potenzial!<br />

friedrichbecker.de<br />

€ 125,–<br />

95<br />

•<br />

Silvaner, 2019 Würzburg Stein-Harfe<br />

Silvaner, Bürgerspital zum Hl. Geist<br />

In der Nase Bienenwachs, Kräuter und<br />

Marillenkern, auch dunklere Aromen, Hagebutte,<br />

Tee und Miso. Gute Dichte und<br />

Bündelung am Gaumen, entspannt und<br />

seidig, dabei druckvoll und präzise, eine<br />

unaufgeregte, mineralische Spiritualität,<br />

die den Stein durchscheinen lässt.<br />

buergerspital.de, € 29,–<br />

•<br />

2019 Escherndorf am Lumpen 1655<br />

Silvaner, Rainer Sauer<br />

Reife Birne in der Nase, Apfelschale,<br />

Brotrinde, nussige Aromen und auch Holunderblüten.<br />

Dicht und extraktreich am<br />

Gaumen, fränkisch trocken und mineralisch<br />

durchwirkt, monumental, dabei sind<br />

Kraft und Substanz immer in gutem<br />

Gleichmaß. Gelassen und beeindruckend!<br />

weingut-rainer-sauer.de<br />

€ 29,–<br />

•<br />

2019 Wiltingen Volz Riesling<br />

Weingut Van Volxem<br />

Steinobst im Duft, Marille, Apfel, Zitrusfrucht,<br />

florale Noten, Kräuter. Am Gaumen<br />

straff gebaut, dicht und eng verwoben,<br />

reife, gut eingebundene Säure, feine<br />

Süße und auch Herbe, phenolische Anklänge,<br />

intensiv und mit mineralischer<br />

Grundierung, gutes Potenzial.<br />

vanvolxem.com, € 32,–<br />

•<br />

2018 Pünderich Marienburg<br />

Fahrlay Riesling, Clemens Busch<br />

Beinahe rotbeerig im Ansatz, Johannisbeere<br />

und Hagebutte, Reneklaude und<br />

Kräuter. Am Gaumen saftig, mit reifer<br />

Frucht auf weichem Hintergrund, phenolischer<br />

Eintrag, dicht und großzügig, viel<br />

Substanz, die mineralisch unterfüttert<br />

wird. Langes Leben, viel Vergnügen.<br />

clemens-busch.de<br />

€ 32,–<br />

•<br />

2018 Grauer Burgunder Winklerberg<br />

Hinter Winklen »Gras im Ofen«<br />

Dr. Heger<br />

Im Duft Feuerstein. Honigmelone, noch<br />

verschlossen. Im Mund reif und getragen,<br />

zarte Phenole, mineralischer Extrakt, reich<br />

und dennoch differenziert, dabei rund und<br />

ausgeglichen, leicht wärmend, aber auch<br />

mit innerer Kühle, raffinierter Wein.<br />

heger-weine.de, € 32,50<br />

•<br />

2019 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Weingüter Wegeler<br />

Gutshaus Bernkastel<br />

Würzige Nase, Piment und Koriander, reife<br />

gelbe Frucht, Papaya und Pfirsich, stoffig<br />

und dicht am Gaumen mit Würze und<br />

einer aristokratischen Säure, zeigt die<br />

Sonnenuhr in einer schönen klassischen<br />

Interpretation, die Format und Größe vermittelt.<br />

Viel Substanz.<br />

wegeler.com, € 33,–<br />

2019 Riesling Scharlachberg<br />

Wagner Stempel<br />

In der Nase noch etwas reduktiv, kräuterig,<br />

Apfelschale, Zitrusfrucht, Feuerstein und<br />

etwas Hopfen. Am Gaumen mit packender<br />

Struktur, Kraft, Präzision und Spannung,<br />

lebhafte Säurestruktur, phenolisch, komplex<br />

und mineralisch, baut sich Schicht für<br />

Schicht auf, lang und beeindruckend.<br />

wagner-stempel.de,<br />

€ 36,10 (ab Weingut ausverkauft)<br />

•<br />

2019 Siefersheim Heerkretz<br />

Riesling, Weingut Wagner Stempel<br />

Vielschichtiger Duft nach Kräutern und<br />

eher dunklen Aromen, Tee, Tabak, auch<br />

Zitrusfrucht und Birnenschale. Am Gaumen<br />

dicht und straff gebaut, klar und mit<br />

kantigem Charakter, wirkt noch verschlossen,<br />

puristisch und von großer<br />

mineralischer Intensität, schöner Grip,<br />

gekonnte Präzision, jugendlich, mit<br />

großem Potenzial.<br />

wagner-stempel.de, € 37,05<br />

•<br />

2019 Nackenheim Rothenberg<br />

Riesling, Weingut Gunderloch<br />

Kräuterige und würzige Noten im Duft,<br />

etwas Rauch, Apfelschale, Marille, Malz<br />

und Hopfenblüten. Am Gaumen schlank<br />

und fest gebaut mit reifer und präsenter<br />

Säure, phenolisch und gut verdichtet; beachtliche<br />

Intensität im schlanken Format,<br />

charaktervoll, mineralisch.<br />

gunderloch.de, € 40,–<br />

•<br />

2019 Wiltingen Scharzhofberg<br />

Riesling, Van Volxem<br />

Noten von Spontangärung in der Nase,<br />

Kräuter, Apfel und Malz, auch würzige<br />

Noten, pfeffrig. Am Gaumen mit guter<br />

Balance, dicht und gebündelt auf eine unaufgeregte<br />

und doch eindringliche Art,<br />

kultivierte Säureader, würzig und mineralisch,<br />

dabei nobel und mit Profil.<br />

vanvolxem.com, € 42,–<br />

•<br />

Riesling Gottesfuß, Van Volxem<br />

Reifes Steinobst in der Nase, Noten von<br />

Pfirsich und Marille, auch Karamell und<br />

Kräuter, Apfelschale, etwas Zitrone. Am<br />

Gaumen weich und saftig ansetzend mit<br />

reifer Säurestruktur, gehaltvoll und auch<br />

mit stahligen, schiefrigen Noten, mineralisch,<br />

würzig und intensiv. Langer Nachhall.<br />

vanvolxem.com, € 42,–<br />

•<br />

2018 Oestrich Doosberg Riesling<br />

Peter Jakob Kühn<br />

Bereits jetzt bukettreich: balsamisch-gärungsaromatisch<br />

und jodig-mineralisch.<br />

Im Mund mit großer Dichte bei festem<br />

Säurerückgrat, Saft und Spannung dominieren<br />

die Gaumenmitte, mineralische<br />

und phenolische Noten den Abgang. Großes<br />

Aromenpotenzial.<br />

weingutpjkuehn.de, € 44,–<br />

•<br />

2018 Oberrotweil Eichberg<br />

Spätburgunder, Weingut Salwey<br />

Mineralisch gewürzte Herzkirsche, Minze,<br />

Veilchenpastille. Geschmeidig ansetzend,<br />

dann ein langsam anrollender Extrakt,<br />

bei dem griffiges Tannin und kräftig<br />

taktil-mineralische Noten um die Vorherrschaft<br />

ringen. Ultrapure Frucht im<br />

Gaumen. Länge.<br />

salwey.de, € 45,–<br />

•<br />

2019 Retzstadt Himmelspfad<br />

Silvaner GG<br />

Im Duft Raucharomen, Birne und Quitte,<br />

röstige Noten und Kräuter. Kräftig und<br />

fest strukturiert im Mund, gutes Volumen,<br />

das mit Extrakt angereichert ist,<br />

dicht und konsistent, phenolisch und mit<br />

Noten vom Muschelkalk, komplex, vielschichtig,<br />

langlebig und echt.<br />

weingut-may.de, € 45,–<br />

•<br />

2019 Nierstein Ölberg Riesling<br />

Weingut Kühling Gillot<br />

Neben reifer Marille auch Minze und Myrrhe<br />

in der Nase, Weihrauch. Saftig und<br />

cremig ansetzend, gerät aber nie in Gefahr,<br />

zu klassisch zu geraten, dicht verwoben,<br />

straffer Säurezug, Salzigkeit; die<br />

Großzügigkeit der Lage wird dynamisiert,<br />

langes Finale. Potenzial.<br />

kuehlingandbattenfeld.com, € 45,–<br />

•<br />

2019 Hohen-Sülzen Kirchenstück<br />

Riesling, Weingut Battenfeld-Spanier<br />

Steinobst in der Nase, auch Apfel, Kräuter<br />

und Rauch, ehemalige Ministranten<br />

riechen Weihrauch. Vornehm und getragen<br />

zunächst am Gaumen mit reifer<br />

Frucht und kultivierter Säure, gut balanciert,<br />

salzige Noten unterfüttern den athletischen<br />

Körper. Dicht und lang.<br />

kuehlingandbattenfeld.com, € 45,–<br />

•<br />

2019 Norheim Dellchen Riesling-<br />

Weingut Dönnhoff<br />

Mineralwürzig im Duft, klar und präzise,<br />

florale Kopfnoten. Im Mund balanciert<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

249


tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />

und reich, ganz zarte Phenolik, mineralischer<br />

Extrakt, rassiger und dabei kein<br />

bisschen aggressiver Säurenerv, weicher<br />

Fond, immense Tiefe in diesem Wein. Mineralisch<br />

geprägte Länge.<br />

doennhoff.com, € 45,–<br />

•<br />

2019 Schlossböckelheim<br />

Felsenberg Riesling<br />

Weingut Schäfer-Fröhlich<br />

Blumig, terpenwürzig, schon im Duft<br />

dicht und verheißungsvoll, im Mund dann<br />

mit süßlich unterlegter Stoffigkeit, mit<br />

markanter Säure und hoher Konzentration,<br />

nachgerade zum Kauen, im Abklang<br />

dominiert der taktil-mineralische Teil des<br />

Extrakts.<br />

weingut-schaefer-froehlich.de, € 45,–<br />

•<br />

2019 Rüdesheim Berg Roseneck<br />

Riesling, Weingut August Kesseler<br />

Im Duft Schieferwürze von großer Eindringlichkeit,<br />

balsamisch, auch Mirabelle<br />

und Rose. Im Mund intensiv und körperreich,<br />

aber auch dicht mit Frucht und Extrakt<br />

gefüllt, ein reicher Spätlesekörper,<br />

dazu Schmelz und mineralisches Funkeln.<br />

Große Länge, fulminant ausdrucksstark.<br />

august-kesseler.de, € 45,–<br />

•<br />

2019 Forst Kirchenstück Riesling<br />

Weingut Acham-Magin<br />

Zurückhaltender Duft, etwas floral,<br />

leicht zitrisch, im Mund mit zarter Phenolik<br />

im Ansatz, kultivierte Säure, Ahnungen<br />

von Frucht, sehr still und unauffällig<br />

zu diesem Zeitpunkt, dabei aber dicht<br />

und mineralisch in der Gaumenmitte<br />

und in einer unforcierten Balance, noch<br />

komplett unentfaltet mit großem Potenzial.<br />

Trocken abgestimmt.<br />

acham-magin.de, € 45,–<br />

•<br />

2018 Stetten Mönchberg<br />

Gehrnhalde Lemberger, Karl Haidle<br />

Lakritze, Schwarzkirsche und etwas Dörrpflaume.<br />

Im Mund viel Druck mit sehr feinen<br />

Mitteln, sehr feine Gerbstoff-Pixel,<br />

weich grundiert, kräftig mineralisch, der<br />

Körperrahmen ist bis an den Rand mit<br />

Stoff und Inhalt gefüllt, und dennoch<br />

wirkt alles elegant und frisch.<br />

weingut-haidle.de, € 48,–<br />

•<br />

2019 Westhofen Kirchspiel<br />

Riesling, Wingut Wittmann<br />

Verdichteter Duft mit gelber Frucht, rauchigen,<br />

würzigen Noten, noch verschlossen.<br />

Schlank und straff gebaut mit reifer,<br />

selbstbewusster Säure und großer Intensität,<br />

dicht und phenolisch, mineralisch<br />

gebündelt, mittlere Länge, gute Perspektive<br />

zur Entwicklung.<br />

weingutwittmann.de, € 48,–<br />

•<br />

2019 Bockenau Stromberg<br />

Riesling, Weingut Schäfer-Fröhlich<br />

Apfelschale, grüner Apfel und Spontangärungsnoten.<br />

Im Mund dicht phenolisch<br />

geprägt, dazu ein festes Säuregerüst, trocken<br />

und spannungsreich, mit relativ<br />

kräftigem Alkohol, aber auch mit einem<br />

Extrakt für Jahre und Jahrzehnte. Sehr<br />

kompakt bis zuletzt.<br />

weingut-schaefer-froehlich.de, € 49,–<br />

•<br />

2019 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

Weingut Kühling Gillot Weingut<br />

Reife gelbe Frucht in der Nase, Noten von<br />

Terroir, Kräuter, der Rote Hang in der<br />

Sommerwärme; setzt saftig an mit gelber,<br />

saftiger Frucht, um sich zu verdichten<br />

und mit phenolischer Herbe zu kontern;<br />

hohe Intensität, dicht, dabei schlank<br />

und nach vorne strebend.<br />

kuehlingandbattenfeld.com, € 52,–<br />

•<br />

2019 Bernkastel Doctor Riesling<br />

Weingüter Wegeler, Gutshaus<br />

Bernkastel<br />

Gut verdichtete Mosel-Nase mit gelber<br />

Frucht, Würze und Mineralität, auch<br />

dunklere Noten, leicht ätherisch. Am<br />

Gaumen mit sehr guter Balance der Elemente,<br />

die reife Säure sitzt da, wo sie sitzen<br />

muss. Gute Substanz, elegant und<br />

würzige Mineralität, gute Perspektive.<br />

wegeler.com, € 55,–<br />

•<br />

2019 Birkweiler Kastanienbusch<br />

Riesling, Ökonomierat Rebholz<br />

Apfelschale, Hagebutte, balsamische<br />

und mineralwürzige Untertöne. Im Mund<br />

mit einer Bündelung von Stoff, Mineralität<br />

und Säure auf einem weichen, großzügigen<br />

Fond. Kompakter Bau, saftig und<br />

ungekünstelt, spannungsreich und intensiv<br />

taktil-mineralisch.<br />

oekonomierat-rebholz.com,<br />

€ 55,–<br />

•<br />

2019 Westhofen Brunnenhäuschen<br />

Riesling, Weingut Wittmann<br />

Mit der komplexen Nase kann man sich<br />

beschäftigen: Im komprimierten Format<br />

Gelbfrucht, Würze und Terroir. Am Gaumen<br />

saftig und klar ansetzend mit superber<br />

Säure, viel Extrakt und hohe Verdichtung,<br />

phenolisch, würzig, pfeffrig, meisterliche<br />

Balance.<br />

weingutwittmann.de, € 58,–<br />

•<br />

2018 Kallstadt Saumagen Spätburgunder<br />

GG unfiltriert, Weingut Rings<br />

Dunkle, dichte Nase, die sich erst langsam<br />

öffnet und Kräuter, Rauch und Mokka<br />

zeigt; auch Rote Rübe, Sauerkirsche.<br />

Am Gaumen dicht und eng verwoben,<br />

sehr gute Balance der Elemente, aus einem<br />

Guss, stabile und feine Säure, durchaus<br />

delikat mit großem Potenzial.<br />

weingut-rings.de, € 59,–<br />

•<br />

2018 Klingenberg Schlossberg<br />

Spätburgunder, Weingut Rudolf Fürst<br />

Hagebutte, Kirsche und Himbeere in einem<br />

steinigen, mineralischen Ambiente,<br />

Kräuter und Rauch. Am Gaumen dicht<br />

und eng verwoben, Kraft, Würze und Intensität<br />

gehen auf in einem eleganten<br />

Fond, kraftvoll auf unaufgeregte Weise,<br />

mineralisch und nuanciert, hohe Kunst.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de<br />

€ 79,–<br />

•<br />

2019 Forst Kirchenstück Riesling<br />

Geheimer Rat Dr. von Bassermann-<br />

Jordan<br />

Etwas Gesteinsmehl, feuchtes Löschpapier,<br />

ganz leicht Pfirsich und Pflaume,<br />

Minze, cremiger Fond, weich und mollig<br />

grundiert, eine zarte phenolische Schicht<br />

ist eingewoben, reife Säure, kräftiger Alkohol,<br />

der aber mühelos von Extrakt abgedeckt<br />

ist, ein Bolide von Riesling, dicht<br />

und lang.<br />

bassermann-jordan.de, € 79,–<br />

•<br />

2019 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

Weingut Schätzel<br />

Sponti-Nase mit Gemüsebeet, dunkle<br />

Aromen mit Hopfen und Malz, die sich<br />

zunächst nicht um die Lage bemühen.<br />

Am Gaumen schlank und straff gebaut,<br />

kompromisslos und eng verdichtet zeigt<br />

sich Pettenthal, die frische Säure begleitet<br />

gelbe Frucht, es wird nie zu breit<br />

und feist.<br />

schaetzel.de, € 136,–<br />

•<br />

2018 Dalsheim Bürgel<br />

Spätburgunder<br />

Weingut K.P. Keller<br />

Vielschichtige Nase, würzig, florale Noten<br />

und Kirsche, auch etwas Hefe. Am<br />

Gaumen aus einem Guss und eng verwo­<br />

ben, schönes Zusammenspiel der Elemente,<br />

guter Extrakt, präsenter und<br />

feinkörniger Gerbstoff, mineralisch und<br />

elegant, burgundischer Ausdruck, fein<br />

gearbeitet, Spätburgunder mit Stil<br />

und Charakter.<br />

keller-wein.de, Preis: k. A.<br />

•<br />

Fritz Haag 2019 Brauneberg Juffer-Sonnenuhr<br />

Riesling Im Falkenberg<br />

Intensive und fruchtige Nase mit Noten<br />

von Mango und Papaya, auch warmer<br />

Schiefer im Weinberg. Am Gaumen mit<br />

guter Konzentration und Dichte, die Säure<br />

zieht sich wie ein Strahl durch die eng<br />

verwobene Textur; hohe und beinahe<br />

schmerzhafte Intensität, zeigt trotzdem<br />

die noble Klassik der Sonnenuhr.<br />

weingut-fritz-haag.de<br />

Versteigerung<br />

•<br />

2018 Wiltingen Kupp Riesling<br />

Weingut von Othegraven<br />

Feiner Rauch im Duft, Blüten, Steinobst,<br />

Marille, Apfel und feine Kräuter. Am Gaumen<br />

klar gefasst, die Struktur ist<br />

vom Holzausbau geprägt, feinwürzig,<br />

saftig, charmant mit feiner Süße, aber<br />

auch kraftvoll und mit Spannung und<br />

einer kräftigen Mineralität, salzig,<br />

gute Balance.<br />

von-othegraven.de, Versteigerung<br />

•<br />

2018 Ahrweiler Silberberg<br />

Spätburgunder<br />

Weingut H. J. Kreuzberg<br />

Intensiv kräuterwürzig, erkennbar niedriger<br />

Schwefel (nicht negativ), am Gaumen<br />

geschmeidig und getragen, im Hintergrund<br />

geradezu cremig, dazu eine sehr<br />

feine Gerbstoffextraktion, mineralisch<br />

durchwirkt, Eleganz und Kraft durch Mineralität<br />

vereint. Großes Potenzial.<br />

weingut-kreuzberg.de<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

2018 Mayschoss Mönchberg<br />

Spätburgunder<br />

Weingut Jean Stodden<br />

Mineralwürzig im Duft, kleine rote Beeren,<br />

Mandel, Minze, Baumharz. Im Mund<br />

zeigt sich eine äußerst feine Extraktion,<br />

feinstes, fast schwereloses Tannin, lebendiger<br />

Säurefaden, mineralische Färbung,<br />

subtiler Ahr-Burgunder mit großer<br />

innerer Festigkeit.<br />

stodden.de, Versteigerung<br />

Weitere aktuell<br />

verkostete Weine unter<br />

falstaff.com/com/gg<strong>2020</strong><br />

Fotos: beigestellt<br />

250 falstaff okt <strong>2020</strong>


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Schon Ludwig van Beethoven bewohnte das Haus in<br />

Mariahilf. Der Meister arbeitete hier unter anderem<br />

an der »Missa solemnis« sowie an seiner 9. Sinfonie.<br />

Das Haus beherbergte später ein gut beleumundetes<br />

Restaurant mit dem Namen »Ludwig van«. Das<br />

Lokal wurde vor fast 30 Jahren in eine ehemalige<br />

Schlosserei gehauen und von Oliver Jauk, Kulturmanager<br />

mit gastronomischer Vergangenheit, wiederentdeckt.<br />

Mit dem neuen »Ludwig van« hat er<br />

nun seine Vorstellung eines modernen Wiener<br />

Gasthauses mit reicher Tradition verwirklicht.<br />

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Laimgrubengasse 22<br />

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ludwigvan.wien<br />

Die außergewöhnliche Atmosphäre und die reiche Geschichte machen den unvergleichlichen Flair des »Ludwig van« aus.<br />

ADVERTORIAL Foto: beigestellt<br />

252 falstaff okt 2019


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Foto: Alois Müller<br />

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Weingüter und lernen online<br />

und bequem von zu Hause aus<br />

die besten Weingüter kennen.<br />

<<br />

okt <strong>2020</strong><br />

falstaff<br />

253


ANKÜNDIGUNG<br />

BIG BOTTLE PARTY ’20<br />

G O E S O N L I N E<br />

JETZT GEWINNEN!<br />

HIGHLIGHT:<br />

GRÖSSTES BIG-BOTTLE-GEWINNSPIEL<br />

IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM<br />

Gewinnen Sie eine von 100 Big Bottles von diesen<br />

renommierten Weingütern auf falstaff.com<br />

<<br />

Ein großer Schwerpunkt<br />

liegt dabei auf Italien, und diesmal<br />

müssen Sie weder in den<br />

Süden noch nach Düsseldorf<br />

zur ProWein reisen, um Infos<br />

und Geheimtipps der Weingüter<br />

zu erfahren und sich Inspiration<br />

für Ihren Keller zu holen. Aber<br />

nicht nur das: Mit unserem Gewinnspiel<br />

holen Sie sich den<br />

Weingenuss direkt nach Hause<br />

und haben die Chance, eine von<br />

100 raren Großflaschen der<br />

Top-Winzer zu gewinnen und<br />

zu teilen – denn was ist schöner,<br />

als Wein in gemütlicher Runde<br />

zu genießen? So haben Sie etwa<br />

die Möglichkeit, feine Kreszenzen<br />

von über 80 der besten<br />

italienischen Winzer zu genießen<br />

– von Antinori über Ferrari<br />

bis zu Tasca d’Almerita. Den internationalen<br />

Rundblick erlauben<br />

etwa Can Axartell aus Spanien,<br />

die Weingüter Mohr und<br />

Lamberth aus Deutschland und<br />

viele mehr. Erleben Sie die<br />

Weingüter digital und verkosten<br />

Sie gemeinsam mit Freunden zu<br />

Hause!<br />

<<br />

TEILNEHMENDE WEINGÜTER<br />

APULIEN<br />

Antinori<br />

Gianfranco Fino<br />

BASILIKATA<br />

Cantina di Venosa<br />

EMILIA ROMAGNA<br />

Enio Ottaviani<br />

Venturini Baldini<br />

FRIAUL<br />

Genagricola<br />

Gigante<br />

Komjanc<br />

Marco Felluga<br />

Vie di Romans<br />

Zorzettig<br />

LAZIO<br />

Terre dei Pallavicini<br />

LOMBARDEI<br />

Berlucchi<br />

PIEMONT<br />

Ettore Germano<br />

Marchesi di Barolo<br />

Pio Cesare<br />

Terre del Barolo<br />

SARDINIEN<br />

Sella & Mosca<br />

Tenuta l’Ariosa – Rau Distillery<br />

Teruzzi & Puthod S. r. l.<br />

SIZILIEN<br />

Donnafugata<br />

Feudo Maccari – Sette Ponti<br />

Firriato<br />

Giodo<br />

Gulfi<br />

Morgante<br />

Planeta<br />

Tasca d'Almerita<br />

Torre Morra – Piccini Valiano<br />

SÜDTIROL<br />

Baron Longo<br />

Castel Sallegg<br />

Castelfeder – Sorentberg<br />

Franz Haas<br />

Kellerei Kaltern<br />

Kellerei Kurtatsch<br />

Kellerei Nals Margreid<br />

Kellerei Terlan<br />

Pitzner<br />

Tenuta Kornell<br />

Weingut Hans Rottensteiner<br />

TOSKANA<br />

Argentiera<br />

Badia a Coltibuono<br />

Banfi<br />

Cantine Dei<br />

Carpineta Fontalpino<br />

Casanova di Neri<br />

Castello di Volpaia<br />

Castello Monsanto<br />

Ciacci Piccolomini<br />

Fattoria Le Pupille<br />

Fèlsina<br />

Fontodi<br />

Il Marroneto<br />

La Massa<br />

Mazzei<br />

Michele Satta<br />

Oliviero Toscani<br />

Ornellaia<br />

San Felice<br />

Tenuta Carleone<br />

Tenuta di Biserno<br />

Tenuta Monteti<br />

Tenuta San Guido –<br />

Sassicaia<br />

Tenuta Sette Ponti<br />

Tua Rita<br />

TRENTINO<br />

Endrizzi<br />

Ferrari<br />

VENETO<br />

Andreola<br />

Bisol 1542<br />

Col Vetoraz<br />

Consorzio Prosecco DOCG<br />

Dal Din<br />

Inama<br />

La Jara<br />

Merotto<br />

Pasqua<br />

Ponte<br />

Ruggeri<br />

Valdo Spumanti<br />

Valentina Cubi<br />

Villa Lanata –<br />

Martini<br />

Zonin<br />

DEUTSCHLAND<br />

Weingut Finkenauer<br />

Weingut am Nil<br />

Weingut Lamberth<br />

Weingut Mohr<br />

Weingut Kloster –<br />

Eberbach<br />

Weingut Margarethenhof<br />

Weingut Weedenborn<br />

ÖSTERREICH<br />

Erich Scheiblhofer<br />

FRANKREICH<br />

Domaine du Comte de Thun<br />

Pommery<br />

SCHWEIZ<br />

Schifferli Wein<br />

SPANIEN<br />

Can Axartell<br />

254 falstaff okt <strong>2020</strong>


WIENER STÄDTISCHE<br />

Robert Meyer und<br />

Christoph Ladstätter<br />

gestatten einen Blick<br />

hinter die Kulissen der<br />

Wiener Volksoper.<br />

meinsamen Schulprojekte so wichtig, um<br />

Schulklassen zu erreichen, die sonst vielleicht<br />

nicht in die Volksoper gekommen<br />

wären. Dank der Unterstützung der Wiener<br />

Städtischen vermitteln wir diesen Kindern<br />

den Theaterzauber und lassen sie hinter die<br />

Kulissen blicken.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Volksoper<br />

GENUSS<br />

VERBINDET.<br />

KULTUR AUCH.<br />

Robert Meyer und Christoph Ladstätter, die Direktoren der<br />

Volksoper, über die Corona-Krise, Nachwuchsförderung und<br />

Sicherheit in der Welt des Theaters.<br />

FALSTAFF Die Corona-Krise trifft vor allem<br />

den Kunst- und Kulturbereich stark. Wie<br />

sieht der Spielbetrieb nun aus? Welche Vorkehrungen<br />

haben Sie getroffen?<br />

ROBERT MEYER Wir sind am 1. September<br />

nach einer fast sechsmonatigen Zwangspause<br />

mit der »Fledermaus« in die neue<br />

Saison gestartet. Das Musical »Sweet Charity«<br />

feiert Premiere, außerdem nehmen wir<br />

»Kiss me, Kate« und »Die lustige Witwe«<br />

wieder ins Programm. Der neue Direktor<br />

des Wiener Staatsballetts, Martin Schläpfer,<br />

stellt sich mit der Premiere »Hollands<br />

Meister« bei uns ein.<br />

CHRISTOPH LADSTÄTTER Neben dem<br />

künstlerischen Aspekt haben wir ein umfassendes<br />

Covid-19-Präventionskonzept<br />

erarbeitet. Im gesamten Haus gilt Maskenpflicht.<br />

Es gibt zusätzliche Eingänge, ein<br />

Farbleitsystem, getrennte Zuschauerbereiche,<br />

und zwischen nicht zusammenhängen­<br />

den Buchungen wird jeweils ein Sitzplatz<br />

frei gehalten. Um im Fall des Falles Contact-<br />

Tracing zu ermöglichen, registrieren wir die<br />

Kontaktdaten sämtlicher Besucherinnen und<br />

Besucher. Außerdem werden unsere Künstlerinnen<br />

und Künstler sowie die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter regelmäßig getestet.<br />

FALSTAFF Jede Saison gibt es zwei große eigene<br />

Schulprojekte, die von der Wiener Städtischen<br />

unterstützt werden. Wieso ist Ihnen<br />

der Nachwuchs so wichtig?<br />

ROBERT MEYER Kinder sind ein großartiges<br />

Publikum: emotional, begeistert, spontan.<br />

Man merkt sofort, ob sie etwas mögen<br />

oder nicht. Darüber hinaus bin ich der Meinung,<br />

dass die Liebe zu Musik und Theater<br />

nicht früh genug geweckt werden kann.<br />

CHRISTOPH LADSTÄTTER Doch nicht alle<br />

Eltern können ihren Kindern Karten für die<br />

Oper kaufen. Daher finde ich unsere ge­<br />

FALSTAFF Was bedeutet Sicherheit in der<br />

Welt des Theaters?<br />

CHRISTOPH LADSTÄTTER Im Theater gab<br />

es immer schon sehr strenge Sicherheitsbestimmungen,<br />

die dem Publikum wohl nie so<br />

bewusst waren. Es werden Fluchtwege frei<br />

gehalten, die Türen gehen immer nach außen<br />

auf, es gibt den Eisernen Vorhang als<br />

bauliche Brandschutzeinrichtung, der die<br />

Bühne vom Zuschauerraum trennt, und vieles<br />

mehr. Diese Bestimmungen sind Folgen<br />

des Ringtheaterbrands 1881. Nun kommen<br />

durch Corona zusätzlich ganz neue Herausforderungen<br />

auf uns zu.<br />

ROBERT MEYER Auch auf der Bühne ist<br />

Sicherheit ein Riesenthema. Denn hier trifft<br />

das Ensemble auf eine komplizierte Technik.<br />

Damit hier nichts schiefgeht, müssen<br />

die Abläufe in den Proben extrem genau<br />

einstudiert werden.<br />

FALSTAFF Auch Genuss ist eine Kunst –<br />

wie genießen Sie?<br />

ROBERT MEYER In meinem Garten sitzen<br />

und ein Glas Weißwein trinken: Das ist für<br />

mich ein Genuss.<br />

CHRISTOPH LADSTÄTTER: Berge! Ich genieße<br />

beim Skifahren und Wandern im Defereggental.<br />

INFO<br />

Nur wer gut versichert ist, kann sorgenfrei<br />

genießen. Die Wiener Städtische ist seit Jahren<br />

Partner der Wiener Volksoper und unterstützt seit<br />

2015 das Schulprojekt. Auf sie ist Verlass – auch,<br />

wenn es um Ihr Hab und Gut, Ihre Gesundheit, Ihre<br />

Zukunftsvorsorge geht. Somit können Sie sich den<br />

schönen Dingen des Lebens widmen und genießen!<br />

Mehr unter wienerstaedtische.at<br />

okt <strong>2020</strong> falstaff 255


ANKÜNDIGUNG<br />

FALSTAFF LÄDT AUF DIE »PIAZZA FIAT«<br />

Gemeinsam feiern wir<br />

bei der <strong>Österreich</strong>-<br />

Premiere des Fiat 500e<br />

die drei Facetten des 500er: Stil,<br />

Kreativität und handwerkliches<br />

Können – all das an einer Top-<br />

Secret-Location mitten in Wien.<br />

INFO<br />

TERMIN: Sa., 10. Oktober und<br />

So., 11. Oktober <strong>2020</strong><br />

ORT: Secret Location in Wien<br />

UHRZEIT: ab 16:00 Uhr<br />

Exklusiver Preview inkl. Special<br />

Goodie ab 15:00 Uhr für<br />

Gourmetclub-Mitglieder<br />

ANMELDUNG:<br />

events@falstaff.at<br />

In <strong>Österreich</strong> ankommen wird<br />

der Fiat 500e auf einer eigens<br />

dafür gestalteten »Piazza<br />

Fiat«. Die Gäste des Events<br />

erwartet Dolce Vita mit Kulinarik<br />

aus der Heimat des Fiat,<br />

um die Ankunft des vollelektrischen<br />

»Cinquecento« zu<br />

feiern. Beim neuen<br />

Fiat 500e haben<br />

Sie die Wahl<br />

zwischen<br />

Hatchback<br />

und dem<br />

einzigen<br />

viersitzigen<br />

E-Cabrio<br />

auf dem<br />

Markt.<br />

Stoßen Sie mit uns auf den Beginn einer neuen Ära an – mit den<br />

500e-»la Prima«-Drinks, die als alkoholfreie Kreationen natürlich<br />

auch für Autofahrer geeignet sind.<br />

ROTWEINGENUSS IM SCHLOSSHOTEL VELDEN<br />

Das bereits traditionelle<br />

Rotweindinner zum<br />

Auftakt der Adventzeit<br />

im »Falkensteiner Schlosshotel«<br />

in Velden verdoppelt heuer den<br />

Genuss: Zum begehrten Rotweindinner<br />

am Samstag, für das<br />

Veldens Küchenchef Thomas<br />

Gruber heuer Harald Brunner<br />

als Co-Star gewinnen konnte,<br />

kommt dieses Jahr auch noch ein<br />

dreigängiges Welcome-Dinner im<br />

»Seespitz« am Freitag dazu. Wie<br />

immer bildet aber der Samstag<br />

mit der Rotwein-Masterclass<br />

und dem Fünf-Gänge-Dinner<br />

den Höhepunkt. Entsprechend<br />

der Jahreszeit und dem Ruf von<br />

Brunners Kreationen im Wiener<br />

»Das Spittelberg« dreht sich dabei<br />

heuer alles um die Ente in ihren<br />

köstlichen Variationen.<br />

Thomas Gruber<br />

(oben) und<br />

Harald Brunner<br />

bündeln ihre<br />

Kräfte für das<br />

traditionelle<br />

Rotweindinner.<br />

INFO<br />

TERMIN: 27. bis 29. November <strong>2020</strong><br />

ORT: Falkensteiner Schlosshotel,<br />

Schlosspark 1, 9220 Velden<br />

ABLAUF: Freitag: Dinner im »Seespitz«,<br />

Samstag: Frühstück, Tag zur<br />

freien Verfügung; Entspannung im<br />

Acquapura Spa & Slow.Living,<br />

17:30 Uhr: Rotwein-Masterclass mit<br />

zwei <strong>Falstaff</strong>-prämierten Winzern<br />

19 Uhr: Fünf-Gänge-Dinner von Thomas<br />

Gruber und Harald Brunner mit<br />

kommentierter Weinbegleitung im<br />

»Salons Restaurant & Ateliers«<br />

PREIS GESAMTES WOCHENENDE:<br />

(ÜN, zweimal Frühstück und Dinner,<br />

Masterclass, Late Check-out) für<br />

Abonnenten & Gourmetclubmitglieder<br />

ab € 439,– (Normalpreis ab € 469,–)<br />

SAMSTAGSDINNER ONLY:<br />

für Abonnenten & Gourmetclubmitglieder:<br />

€ 99,– (Normalpreis: € 119,–)<br />

RESERVIERUNG UND INFOS:<br />

events@falstaff.at<br />

Fotos: Falkensteiner Hotels & Residences, Joachim Haslinger, Arnold Poeschl, Alessio Panunzi<br />

256 falstaff okt <strong>2020</strong>


mit<br />

Mission:<br />

Digital voraus<br />

Wir machen <strong>Österreich</strong>s Unternehmen<br />

fit für eine vernetzte, digitale Zukunft.<br />

Ein vernetzter Arbeitsplatz ist immer dort, wo Sie gerade sind – und wir<br />

machen ihn möglich. Mit modernsten Netztechnologien, unseren besten<br />

Tarifen für Mobilfunk und Festnetz, leistungsstarker Hardware sowie<br />

praktischen Cloud-Lösungen – für Unternehmen aller Branchen und Größen.<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

Kontaktieren Sie uns unter der Hotline 0800 676 800 für<br />

ein unverbindliches Beratungsgespräch.<br />

magentabusiness.at


TISCHGESPRÄCH MIT<br />

VERENA ALTENBERGER ÜBER ...<br />

… LEBEN AM BAUERNHOF<br />

UND TÜRKISCHE KÜCHE<br />

INTERVIEW ALEX. HESSE<br />

FALSTAFF Sie stammen ja selbst<br />

von einem Bauernhof – welchen Bezug<br />

haben Sie zu Lebensmitteln?<br />

VERENA ALTENBERGER Ich mache mir sehr<br />

viele Gedanken darüber, das habe ich mit der<br />

Muttermilch aufgesogen. Meine Mutter war<br />

Direktorin einer Landwirtschaftsfachschule<br />

und dadurch Leiterin und Direktorin eines<br />

großen Bauernhofs. Das Erste, was sie in dieser<br />

Funktion gemacht hat, war, auf Bio umzustellen.<br />

Es sind ja gewaltige Kosten für einen<br />

Bauern oder eine Bäuerin, auf Bio umzustellen.<br />

Daher habe ich von Grund auf mitbekommen,<br />

was es heißt, Lebensmittel herzustellen. Es gab<br />

einen Metzger am Hof und auch eine Käserei.<br />

Stichwort Metzger – wie schaut es mit Ihrem<br />

Fleischkonsum aus?<br />

Ich habe zu Hause gesehen, dass man Tiere<br />

ethisch vertretbar richtig aufziehen, schlachten<br />

und verarbeiten kann. Das ist aber aufwendig,<br />

das kenne ich bisher nur im Kleinen, und das<br />

hat einen gewissen Preis. Mich selbst bezeichne<br />

ich als Flexitarierin, wobei ich meinen Fleischkonsum<br />

weitestgehend eingeschränkt habe.<br />

Fragen Sie in einer Fleischerei, woher das<br />

Fleisch kommt und wie die Tiere aufgewachsen<br />

sind?<br />

Ja, natürlich mache ich das, dasselbe<br />

gilt für Restaurants. Wenn ich<br />

für zwei, drei Menschen gutes<br />

Fleisch kochen möchte, dann kostet<br />

das 70 Euro. Dafür mache ich<br />

das aber auch extrem selten.<br />

Können Sie diesen »Landbonus«, den Sie<br />

von zu Hause mitbekommen haben, genießen<br />

und im Alltag mit einbringen?<br />

VERENA ALTENBERGER<br />

Die gebürtige Salzburgerin studierte<br />

Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />

sowie Schauspiel in Wien. Einem<br />

breiten Publikum ist sie vor allem durch<br />

ihre Rolle in »CopStories« und als polnische<br />

Pflegerin in der Serie »Magda macht<br />

das schon!« bekannt. Für ihre berührende<br />

Darbietung in dem Drama »Die beste aller<br />

Welten« wurde sie 2017 unter anderem mit<br />

dem Schauspielpreis der Diagonale geehrt.<br />

Mir sind meine Wurzeln bewusst. Das hat für<br />

mich mit einer Ruhe zu tun, die ich mitbekommen<br />

habe, und mit einer Verbundenheit zur<br />

Natur – einem umfassenderen Verständnis für<br />

viele Dinge. Aber es gibt auch Situationen, in<br />

denen ich durch das bäuerliche Aufwachsen eine<br />

Art »Landei-Komplex« entwickelt habe. Das<br />

hat oft mit der sogenannten »Hochkultur« zu<br />

tun, in die ich mich einleben muss.<br />

Hat das mit einem noch »wachsenden« Selbstwertgefühl<br />

zu tun?<br />

Möglich. Und wahrscheinlich ist das langsame –<br />

wie bei vielem – das »gesündere« Wachstum.<br />

Sie sind ein Sprachtalent, parlieren in Englisch,<br />

Französisch, Italienisch, Jiddisch, Spanisch und<br />

Türkisch. Haben Sie auch die Küchenstile dieser<br />

Länder schon kennen- und kochen gelernt?<br />

Ja, die meisten. Ich war zum Beispiel in Istanbul<br />

und auch in ländlichen Regionen der Türkei –<br />

ich habe dort einen großen Freundeskreis. Die<br />

türkische Küche ist mir daher sehr vertraut.<br />

Und ich habe im Lockdown auch erstmals zu<br />

Hause türkisch gekocht. Ganz wichtig ist dabei<br />

der türkische Reis, der wird lange gekocht, und<br />

man muss viel rühren, bis er fertig ist. Ist mir<br />

nicht gleich gelungen, aber jetzt habe ich es<br />

drauf! Und ich habe geübt, türkischen Mokka<br />

zu machen. Nur wer das schafft, darf nämlich<br />

heiraten, sagt ein türkisches Sprichwort.<br />

Fotos: Chris Singer, Shutterstock<br />

258 falstaff okt <strong>2020</strong>


AUF ZUR ORF-MUSEUMSZEIT<br />

NEUES ERKUNDEN, BEWÄHRTES ERLEBEN<br />

Vom 3. bis 10. Oktober gibt es in ganz <strong>Österreich</strong> Ermäßigungen,<br />

Sonderprogramme und vieles mehr. Alle Infos auf: der.ORF.at

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