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Wandern & Genießen 2021

Das Allgäuer Tourismus-Magazin mit Wander- und Genusstipps

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wandern<br />

& genießen<br />

W W W. E D I T I O N - A L L G A E U . C O M<br />

MAGA Z I N Z U M ALLG Ä U E R W A N D E R S O M M E R 2 0 2 1<br />

Unterwegs mit<br />

dem Bike<br />

Tipps für eine gelungene Tour<br />

10<br />

TOUREN-<br />

KARTEN<br />

zum Nachwandern<br />

Allgäuer Spritztouren<br />

Vier Wasserfälle zum Hinwandern<br />

4 , – Euro<br />

Streifzüge durch die Geschichte<br />

Die etwas anderen Stadtführungen<br />

Kalte Güsse und viel mehr<br />

Kneippen ist für alle da<br />

Bergnamen ◆ Schlechtwettertippps ◆ Gin aus der Brauerei ◆ Barrierefreier Urlaub<br />

Pilgern & Wallfahrten ◆ Das AlpSeeHaus ◆ Wellness mit Heu ◆ Insel Mainau


Allgäuer<br />

Bier


Allgäuer erzählen<br />

Der schönste<br />

Fleck<br />

Sie leben und arbeiten in einer der attraktivsten<br />

Regionen Deutschlands. Wir haben gefragt, wo man<br />

sie an einem freien Tag antreffen kann. Wer sie da<br />

verpasst, tri beim Blättern in diesem Magazin<br />

auf diese Menschen und ihre Leidenschaen.<br />

Fotos: Kneipp-Bund e. V. , Schäffler Bräu/Philipp Herzhoff, Kathrin Geiger, Christian Schimpel, Naturpark Nagelfluhkette<br />

Christian Schimpel,<br />

der Experte<br />

fürs Mountainbiken<br />

(Immenstadt)<br />

Seit fast 25 Jahren sitzt er fest im<br />

Sattel eines Mountainbikes und<br />

hat sein Hobby sogar zum Beruf<br />

gemacht. Wenn er nicht gerade<br />

in seiner Mountainbike-Schule<br />

»Allgäu Bikers« eingespannt ist,<br />

verbringt er gerne Zeit an seinem<br />

Lieblingsort: »Aber den<br />

werde ich im Leben nicht verraten.<br />

Denn wenn ich das machen würde,<br />

dann wäre es nicht mehr mein Lieblingsort.<br />

Es ist der Ort, an den ich mich zurückziehe<br />

und zu dem kommt kaum einer hin.<br />

Dort ist es wunderschön und solche Orte<br />

müssen wir geheim halten.«<br />

Thomas Hilzensauer,<br />

ein wahrer<br />

Kneipp-Verfechter<br />

(Bad Wörishofen)<br />

Der Bundesgeschäsführer des Kneipp-<br />

Bundes hat sich im Arbeitsleben Pfarrer<br />

Kneipp, seinen Lehren und deren<br />

Verbreitung verschrieben. Da<br />

kommt die Antwort auf die Frage<br />

nach seinem Lieblingsort nicht<br />

überraschend. »Hier in Bad Wörishofen<br />

haben wir unglaublich<br />

tolle Wanderwege. Einer führt<br />

zum versunkenen Schloss. Vom<br />

Waldrand dort hat man eine wundervolle<br />

Sicht auf Wörishofen aber<br />

auch zu den Bergen, wenn Fernsicht ist.<br />

Zudem gibt es dort eine Kneippanlage mit<br />

sehr kaltem Wasser.«<br />

Kathrin Geiger, leitet ein Hotel<br />

für alle (Kempten)<br />

Die Geschäsführerin des Allgäu ART Hotels ist beruflich gut<br />

ausgelastet, das hält sie aber nicht davon ab, einen ganz besonderen<br />

Ort immer wieder zu besuchen. »Mein persönlicher Lieblingsort<br />

im Allgäu ist der gemütliche Wochenmarkt in Kempten<br />

am Mittwoch und Samstag. Nachdem man<br />

sich an den Ständen unter anderem an leckeren<br />

Würsten mit Brezel, einer Portion<br />

Allgäuer Käsespatzen oder einem Müsli<br />

sattgegessen hat, kann man von regionalen<br />

Käsen, Eiern, Gemüsen bis hin zu Kuchen<br />

oder Blumen seinen Einkauf erledigen.«<br />

Sebastian Graßl,<br />

nicht nur ein Bier-Liebhaber (Missen)<br />

Der Brauereibesitzer von Schäffler Bräu stellt in seinen heiligen<br />

Hallen nicht nur Bier, sondern neuerdings auch Gin her. Bei so<br />

viel Arbeit muss Zeit für Erholung sein. Wenn man ihn<br />

nach seinem liebsten Ort fragt, muss er gar nicht lange<br />

überlegen: Es ist der Aussichtspunkt »Alpseeblick«, nur<br />

rund 15 Minuten entfernt von der Pfarralpe auf der aler<br />

Höhe. »Da oben sind wir relativ o, man kann von der<br />

Haustür aus in einer Dreiviertelstunde hinlaufen«, sagt er.<br />

Das qualifiziert die Strecke als perfekte Feierabendrunde:<br />

Man hat sich nach der Arbeit noch ein bisschen bewegt und<br />

wird mit einem grandiosen Ausblick auf Alpsee sowie<br />

Grünten, Daumengruppe und Nagelfluhkette belohnt.<br />

Anja Worschech,<br />

weiß, was man machen<br />

kann (Immenstadt)<br />

Im Naturparkzentrum AlpSeeHaus in Immenstadt<br />

ist sie verantwortlich für die Koordination<br />

der Umweltbildung und weiß<br />

somit ganz genau, was kleine Abenteurer<br />

und Entdecker im und um das Naturparkzentrum<br />

erleben können. Doch das AlpSeeHaus ist nicht ihr<br />

liebster Ort in der Region. »Der ist die Brotzeitbank auf dem Immenstädter<br />

Horn. Der Ausblick auf das Voralpenland und den<br />

größten Natursee im Allgäu, den Alpsee, ist großartig. Und die<br />

Tour geht sogar nach Feierabend!«<br />

wandern & genießen 3


Inhalt<br />

80<br />

56<br />

14<br />

Titelthema<br />

14 Auf den Sattel, fertig, los<br />

Mit dem Rad im Gelände<br />

24 Lebendiges Erbe eines Visionärs<br />

Wassertreten & Co.<br />

64 Mit Geschichten durch die Geschichte<br />

Spannende Streifzüge<br />

74 Der tiefe Fall des Wassers<br />

Allgäuer Spritztouren<br />

<strong>Wandern</strong><br />

70 Ein vielfältiges Schatzkästchen<br />

Das Gunzesrieder Tal<br />

80 <strong>Wandern</strong> – Pilgern – Wallfahrten<br />

Es muss nicht immer der lange Marsch sein<br />

84 16 Runden um die Welt<br />

Ein Mann und sein einsamer Rekord<br />

Buntes Allgäu<br />

6 Steinzeitlager Bolsterlang, Breitachklamm, Eichhörnchenwald,<br />

Kartause Buxheim, Alpsee Bergwelt, Gartenschau<br />

Lindau, APC Kempten, Bikepark Bad Hindelang, Skiflugschanze<br />

Oberstdorf ...<br />

Wer sich gerne navigieren lassen<br />

möchte, findet alle Touren<br />

aus diesem He unter<br />

www.komoot.de/<br />

user/27118376051<br />

enießen<br />

32 Alte Meister, neue Geister<br />

Die gin-iale Idee einer Allgäuer Traditionsbrauerei<br />

36 Schatzkarte für Schmankerljäger<br />

Sie brennen für gute Brände<br />

56 Wellness von der Wiese<br />

Entspannung im und mit Heu<br />

4<br />

wandern & genießen


Editorial<br />

Familie<br />

94 Auf Entdeckungsreise gehen<br />

Das AlpSeeHaus<br />

96 Frühjahrsputz mit Fräulein Mutz<br />

Allgäuer Lesegeschichte<br />

Service<br />

38 Ferien ohne Hindernisse<br />

Selbstbestimmt durchs Allgäu<br />

42 Allgäuer Bergnamen<br />

Wie die Gipfel zu ihren Namen kamen<br />

88 Das Blumenparadies im Bodensee<br />

Florale Pracht und barocker Glanz<br />

92 Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet ...<br />

Es regnet? Macht nichts!<br />

98 Buch-Tipps zum <strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />

Das Allgäu für Entdecker<br />

wandern & genießen<br />

38<br />

24 88<br />

Fotos: Allgäu GmbH,/Marc Oeder, Pfronten Tourismus/S. Toplak, Landkreis Lindau (Bodensee)/Rolf Brenner, Jäckele/Kneipp-Bund, OBERSTDORF-KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN, 2014 by Helmuth Scham<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

ein Jahr ist vergangen, seit Sie von mir<br />

gehört haben. Die letzten zwölf Monate<br />

waren für uns alle hart, doch nun kehrt<br />

langsam wieder Normalität ein und man<br />

kann endlich wieder die heimischen vier<br />

Wände verlassen.<br />

Wer jetzt gleich seine Wanderschuhe<br />

schnüren will, der sollte kurz innehalten<br />

und darüber nachdenken, die Region<br />

einmal auf zwei Rädern statt zwei Füßen zu erkunden. Mountainbiken<br />

ist auch im Allgäu auf dem Vormarsch und es macht<br />

höllisch Spaß auf dem Drahtesel durch die Natur zu fahren.<br />

Was es dabei alles zu beachten gilt, damit die Tour kein Reinfall<br />

wird, lesen Sie in unserer großen Mountainbike-Titelgeschichte.<br />

Wer dennoch lieber per pedes unterwegs sein will und dabei<br />

nach Ruhe und innerer Einkehr sucht, der kann sich auf einen<br />

der zahlreichen Pilgerwege begeben und sich auf ihnen sich<br />

selbst und der Natur auf ganz neue Art zuwenden. Zu empfehlen<br />

sind auch unsere Allgäuer Spritztouren, die zu vier verschiedenen<br />

Wasserfällen führen. Hier locken grandiose Aussichten<br />

und wahre Naturspektakel. Gleiches erleben Allgäu-Besucher<br />

auch auf unseren barrierefreien Ausflugstipps: Hier können<br />

mobilitätseingeschränkte Menschen selbstbestimmt und ohne<br />

Hindernisse die Region erleben und genießen.<br />

Apropos <strong>Genießen</strong>: An dem Schlagwort kommt man in diesem<br />

He nicht vorbei. Der Genuss beschränkt sich jedoch nicht nur<br />

auf Gaumenfreuden wie den Gin von Schäffler Bräu, sondern<br />

bezieht sich auch auf den ganzen Körper – Stichwort Wellness.<br />

Naturverbunden wie das Allgäu ist, werden hier die Gäste mit<br />

Heu verwöhnt. Klingt komisch, ist aber wahnsinnig entspannend<br />

und gut für Körper, Geist und Seele; das wussten schon<br />

die Bergbauern anno dazumal. Neben Heubädern und -wickeln<br />

gibt es viele andere Anwendungen und so manch Allgäuer Koch<br />

kreiert aus dem saigen Grün leckere Schmankerl. Wer seinem<br />

Körper zwar etwas Gutes tun will, aber keine Lust darauf hat<br />

den Kühen ihr Futter wegzunehmen, der sollte Kneippen ausprobieren.<br />

In diesem Jahr hätte Pfarrer Sebastian Kneipp seinen<br />

200. Geburtstag gefeiert, Grund genug sich sein ganzheitliches<br />

Erbe näher anzuschauen und vielleicht sogar auszuprobieren.<br />

Denn eines sei gesagt: Was für viele ein ema für ältere Menschen<br />

ist, kann uns allen helfen – egal ob jung oder alt.<br />

Darüber hinaus gibt es noch so viel mehr zu entdecken, wie<br />

beispielsweise die Blumeninsel Mainau im Bodensee. Ganz am<br />

westlichen Rand des Allgäus lockt sie mit einer Blütenpracht,<br />

die einem den Mund offen stehen lässt. Auch das Gunzesrieder<br />

Tal im Naturpark Nagelfluhkette lockt mit wunderschönen Anblicken<br />

und zahlreichen Wanderwegen.<br />

Ich könnte noch lange so weitermachen, aber ich will Sie nicht<br />

aualten. Haben Sie Spaß beim Lesen und genießen Sie das<br />

Allgäu auf Ihre Weise. Sie haben es sich verdient!<br />

Ihre Claudia Schöwe<br />

5


Buntes Allgäu<br />

Die Vielfalt<br />

der Region erleben<br />

Spaß und Abenteuer am Berg<br />

Wer im Oberallgäu was erleben will, der sollte<br />

der Alpsee Bergwelt zwischen Immenstadt und<br />

Oberstaufen einen Besuch abstatten. Hier warten<br />

gleich drei Attraktionen mit Spaßgarantie:<br />

Rasant wird es auf dem »Alpsee Coaster«, der<br />

längsten Ganzjahresrodelbahn Deutschlands.<br />

Der Rodelspaß führt über 2,8 Kilometer hinunter<br />

ins Tal. Unterwegs sorgen über 100<br />

Kurven, Wellen und Jumps für richtig Spaß.<br />

Und auch wenn es dunkel wird, ist hier noch<br />

längst nicht Schluss mit lustig – dafür sorgt das<br />

regelmäßig stattfindende Nachtrodeln. In unmittelbarer<br />

Nachbarscha befindet sich die<br />

»Abenteuer Alpe«. Dort können kleine Abenteurer<br />

in sechs verschiedenen Spielbereichen<br />

nach Lust und Laune herumtoben, klettern,<br />

mit Wasser spielen, schaukeln, rutschen und<br />

noch viel mehr. Ein Klettervergnügen für die<br />

ganze Familie bietet der »Kletterwald Bärenfalle«.<br />

Mit 19 verschiedenen Parcours und 190<br />

Kletterelementen ist er Bayerns größter Hochseilgarten,<br />

und dank der exponierten Lage auf<br />

1100 Metern Höhe auch einer der schönsten in<br />

ganz Europa. Die perfekte Ergänzung zu Spaß<br />

und Abenteuer sind die Hütten und Einkehrmöglichkeiten<br />

in der Alpsee Bergwelt, wie die<br />

Gastronomie der »Abenteuer Alpe«, die »Berghütte<br />

Bärenfalle« und der »Rodelwirt« an der<br />

Talstation.<br />

www.alpsee-bergwelt.de<br />

Foto: Nico Galauch<br />

Reise in die Römerzeit<br />

Foto: Matthias Tunger<br />

Der Archäologische Park Cambodunum in<br />

Kempten ist um zwei Attraktionen reicher:<br />

Virtuelle Realität und ein neuer interaktiver<br />

Rundweg durch das Parkgelände am Originalschauplatz<br />

der ältesten schriftlich erwähnten<br />

Stadt Deutschlands lassen die Besucher<br />

in den Alltag der Einwohner der antiken<br />

Römerstadt eintauchen. Auf dem neu<br />

angelegten Rundweg animieren 15 interaktive<br />

Infostationen barrierefrei und inklusiv<br />

zum Erleben mit allen Sinnen. Mit der Cambodunum-App<br />

werden Tablets und<br />

Smartphones zum digitalen Fenster in die<br />

Vergangenheit und zum »Luftfahrzeug« für<br />

einen virtuellen Rundflug über die rekonstruierte<br />

Römerstadt Cambodunum. Virtuelle<br />

360-Grad-Panoramen lassen die Besucher<br />

direkt in das antike Leben eintauchen<br />

und die Dimensionen der damaligen Baukunst<br />

erleben. So wird die Atmosphäre der<br />

antiken Stadt auf unvergleichliche Weise lebendig<br />

und Zeitreisen real.<br />

www.apc-kempten.de<br />

6<br />

wandern & genießen


Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />

Lebendige<br />

Vergangenheit<br />

Etwa drei Dutzend Gebäude aus vier Jahrhunderten<br />

lassen im Schwäbischen Bauernhofmuseum<br />

Illerbeuren Vergangenes wieder lebendig<br />

werden. Auf dem weitläufigen Museumsgelände<br />

können Besucher viel Interessantes zur<br />

ländlichen Kulturgeschichte zwischen dem Allgäu<br />

und dem Ries entdecken. Die eingerichteten<br />

Werkstätten vermitteln zudem allerhand<br />

Wissenswertes über frühere Handwerke wie<br />

die Wagnerei, Küferei und Bürstenbinderei.<br />

Und auch ein Fotolabor mit Fotostudio aus den<br />

1970er-Jahren kann bestaunt werden, ebenso<br />

die jährlich wechselnden Sonderausstellungen,<br />

die das vielfältige Museumsprogramm abrunden.<br />

Wem nach so vielen Informationen der<br />

Kopf schwirrt, der kann sich zu den alten<br />

Haustierrassen begeben, die auf der Außenanlage<br />

des Museums leben. Die Schafe, Pferde,<br />

Schweine, Kühe, Hühner und Gänse freuen<br />

sich über die kleinen und großen Besucher und<br />

kommen o ganz nah heran.<br />

www.bauernhofmuseum.de<br />

Ein Muss für<br />

Klettermaxe<br />

Seine eigenen Grenzen ausloten, dabei<br />

reichlich Spaß haben und ganz nebenbei<br />

Höhenlu schnuppern – das kann man am<br />

Großen Alpsee in Immenstadt. Direkt<br />

neben dem Eingangsportal zum Naturpark<br />

Nagelfluhkette, dem AlpSeeHaus, reizt ein<br />

Himmelspfad, der »Skytrail«, Groß und<br />

Klein, die eigene Trittsicherheit und<br />

Schwindelfreiheit auszuprobieren. Auf drei<br />

Stockwerken bis hinauf in eine Höhe von elf<br />

Metern gibt es über 40 verschiedene Möglichkeiten,<br />

sich auf Seilen, wackeligen Trittstufen,<br />

Schwebebalken, Flachleitern und in<br />

Lust aufs »schluchteln«?<br />

Wildromantische Wasserfälle, versteinerte<br />

Korallenstöcke, schäumende Wasserstrudel –<br />

eine Canyoning-Tour durch die Allgäuer<br />

Starzlachklamm ist ein atemberaubendes Naturerlebnis.<br />

Das Erforschen des Gebirgsflusses<br />

zwischen Sonthofen und Burgberg ist eine<br />

Reise in die Entstehungsgeschichte der Allgäuer<br />

Alpen und ihrer zahlreichen Tobel,<br />

Klammen und Wildwasserbäche. In vielen<br />

Jahrtausenden entstand am Fuße des Grüntens<br />

eine Wasserwelt, die sich ihren Weg<br />

durch Felsen und kesselförmige Wassermühlen<br />

bahnt und mit enormer Naturgewalt in die<br />

Klamm drängt. Zwischen Mai und September<br />

»schluchteln« sich outdoorbegeisterte Canyonauten<br />

unter Anleitung von erfahrenen Can -<br />

yoning-Guides von oben nach unten durch<br />

teils enge Wasserläufe und Felswände hinab –<br />

laufen und springen, klettern und seilen sich<br />

ab, rutschen, schwimmen und tauchen. Die<br />

Ausrüstung stellen die Outdoor-Unternehmen<br />

zur Verfügung. Tourengeher bringen<br />

Mut, Schwindelfreiheit, Schwimmkenntnisse,<br />

Kondition, Motivation, festes Schuhwerk, Badekleidung<br />

und ein Handtuch mit.<br />

www.alpsee-gruenten.de<br />

Netzen fortzubewegen. In Verbindung mit<br />

dem großen Skytrail gibt es auch eine kleine<br />

Anlage speziell für die kürzeren Klettermaxe:<br />

Hier können Eltern neben ihren Sprösslingen<br />

her gehen. So kann sich die ganze Familie<br />

spielend auf kommende Bergtouren<br />

vorbereiten.<br />

www.alpseeskytrail.de<br />

Foto: Stadt Immenstadt Foto: Wolfgang B. Kleiner<br />

wandern & genießen 7


Buntes Allgäu<br />

Ein Dorf unter<br />

Denkmalschutz<br />

Wo auf der großen, weiten Welt findet man<br />

einen Ort, der komplett unter Denkmalschutz<br />

steht? Das einstige Bergbauerndorf Gerstruben<br />

zählt heute vier Häuser und eine Kapelle, die<br />

zwischen 400 und 500 Jahre alt sind. Die noch<br />

bis zum 19. Jahrhundert von Bergbauernfamilien<br />

bewohnte Siedlung ist heute verlassen,<br />

wird jedoch instand gehalten und kann teilweise<br />

besichtigt werden: Von Oberstdorf führt ein<br />

rund zwölf Kilometer langer Wanderweg (hin<br />

und zurück) an der Trettach entlang bis zum<br />

Weiler Dietersberg. Dort beginnt die Gerstruber<br />

Steige, die hinauf zu der Ortscha leitet.<br />

Statt dieser kann man im Sommer auch den<br />

Weg durch die schaurig-romantische Hölltobelschlucht<br />

nehmen, der jedoch Trittsicherheit<br />

voraussetzt. Nicht versäumen sollte man den<br />

Besuch im »Jakobe-Hüs«: In liebevoller Kleinarbeit<br />

wurde hier ein kleines Museum eingerichtet.<br />

Die restaurierten Stuben, die Küche, die<br />

Ställe, der Heuboden und die Tenne sind von<br />

Mai bis Oktober immer donnerstags von 13 bis<br />

16 Uhr geöffnet. Eine urige Einkehrmöglichkeit<br />

finden Wanderer im Berggasthof Gerstruben,<br />

der ebenfalls von Mai bis Oktober offen hat.<br />

www.oberstdorf.de, www.gerstruben.de<br />

Foto: Pixabay<br />

Tipp der Redaktion<br />

So schick kann<br />

natürlich sein<br />

Foto: hochgrat textil GmbH<br />

In einer Manufaktur in Hergensweiler entstehen<br />

in aufwendiger Handarbeit und mit<br />

viel Liebe zum Detail einzigartige Accessoires<br />

für den Kopf, die aus hochwertigen,<br />

natürlichen Materialien bestehen. Nach<br />

Plastik und Schadstoffen sucht man bei<br />

den Produkten von Robin Caps vergebens.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist der stylische<br />

Visor für sie und ihn: Der luige und<br />

hochwertige Köperstoff aus 100 Prozent<br />

zertifizierter Bio-Baumwolle sorgt für eine<br />

optimale Passform, egal ob beim <strong>Wandern</strong><br />

oder beim nächsten Outdoor-Abenteuer.<br />

Hinzu kommt ein Verschluss ein Echtholz,<br />

mit dem man das Visor perfekt an den<br />

Kopf anpassen kann. Wer lieber Caps trägt<br />

– kein Problem. Die Allgäuer Manufaktur<br />

fertigt die coolen Kappen ebenfalls an. Sie<br />

bestehen auch aus reiner Bio-Baumwolle,<br />

haben schicke Holzelemente und das<br />

Schild wird aus Karton gefertigt. Wer also<br />

die Natur liebt und gleichzeitig Wert auf<br />

eine schicke Kopedeckung legt, für den<br />

sind die Produkte des jungen Unternehmens<br />

genau das Richtige.<br />

www.robin-shop.com<br />

Glücksgefühle im Sattel<br />

Biken ist Leidenscha, Spaß und Adrenalin pur.<br />

Besonders viele Glückshormone werden im Bikepark<br />

Hindelang freigesetzt, der sich in unmittelbarer<br />

Nähe zu der auf 1320 Metern Höhe gelegenen<br />

Bergstation der Hornbahn Hindelang<br />

befindet. Zu erreichen ist der Park ganz einfach<br />

in den wettergeschützten Achter-Gondeln – so<br />

kann man direkt bei der Ankun losfahren,<br />

ohne schon aus der Puste zu sein. Die Biker erwarten<br />

vier Abfahrten mit insgesamt neun<br />

Freeride-Kilometern. Neben den beiden Haupt-<br />

Trails »Black Rock« und »Yellow Banana« gibt<br />

es die Streckenvarianten »Green Frog« und<br />

»Red Chilly« sowie verschiedene Parcours. Die<br />

Strecken unterscheiden sich insbesondere in<br />

ihren Schwierigkeitsgraden und bieten somit<br />

für jeden passionierten Biker etwas. Wer sich<br />

nach dem wilden Ritt im Bikepark stärken will,<br />

der kann an der Bergstation einkehren und die<br />

Aussicht genießen.<br />

www.hornbahn-hindelang.de/bikepark-allgaeu<br />

Foto: Hornbahn Hindelang<br />

8<br />

wandern & genießen


Ein Dorf im Zeichen des Glases<br />

Das historische Glasmacherdorf Schmidsfelden<br />

ist einer der interessantesten Anziehungspunkte<br />

im Allgäu. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />

Hier dreht sich alles um Käse<br />

Eine der schmackhaesten Erlebnisrouten unserer<br />

Region führt durchs westliche Allgäu: Auf<br />

der Allgäuer Käsestraße zwischen Oberstaufen,<br />

Scheidegg, Lindau, Wangen und Isny kann man<br />

den Weg des Käses von der Heu- bis zur Besteckgabel<br />

hautnah mitverfolgen – und natürlich<br />

probieren! Auf einem Streckennetz von<br />

rund 200 Kilometern tri man zwischen Alpen<br />

und Bodensee Käsepilgerer wandernd, per<br />

Fahrrad auf emen-Radtouren, auf dem Motorrad<br />

oder im Auto an. Sie allesamt sind unterwegs<br />

auf ihren ganz persönlichen Genusstouren,<br />

informieren sich bei Führungen oder<br />

legen beim Käsen oder bei Kochkursen selbst<br />

Hand an. Darüber hinaus warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten<br />

auf ihre Entdeckung durch<br />

die Freunde der goldenen Köstlichkeiten – 13<br />

Foto: Ramona Alger<br />

Foto: Allgäuer Käsestraße<br />

prägte die Glasmacherei das Leben der Menschen<br />

in der Adelegg. Die Glashütte und einige<br />

Nebengebäude sind in Schmidsfelden ebenso<br />

wie viele Arbeiterhäuschen erhalten geblieben.<br />

Diese werden von einer bunten Dorfgemeinscha<br />

bewohnt. In der imposanten Glashütte<br />

zeigt Glasmacher Stefan Michaelis seine Kunst.<br />

Auch einen Glasladen, in dem die zerbrechlichen<br />

Kunstwerke gekau werden können,<br />

sowie eine Naturschutzstation und ein Bistro<br />

gibt es hier. Ein stimmungsvoller Höhepunkt ist<br />

das Glashüttenfest, das immer im Herbst gefeiert<br />

wird – so es denn die Situation zulässt.<br />

www.glas-schmidsfelden.de<br />

lokale Sennereien und Molkereien, fünf Hoäsereien,<br />

bäuerliche Direktvermarkter, Brauereien<br />

und Hofläden öffnen jederzeit ihre Türen für<br />

neugierige und hungrige Besucher. So können<br />

Käseliebhaber ihren Urlaub im Allgäu schmecken,<br />

genießen, erleben und bestaunen.<br />

www.allgäuer-käsestrasse.de<br />

Ozeanien im Allgäu<br />

Bereits seit über zehn Jahren sprengt die<br />

Südsee-Sammlung Obergünzburg die<br />

Grenzen der Region und gibt Einblicke in<br />

eine ferne Welt. Auf einem Rundgang<br />

durch das Museum sieht man viele exotische<br />

Exponate, wie beispielsweise eine Tatanua-Tanzmaske,<br />

ein Paddel mit einem<br />

schwarz-rot-weißen Symbol – das auch als<br />

Logo des Museums dient – oder eine riesige<br />

Muschel. In zahlreichen Vitrinen sind<br />

zudem Muschelgeld, Kokosnuss-Schaber,<br />

Figuren sowie Dolche mit Obsidian und<br />

Haifischrasseln ausgestellt. Das Highlight<br />

der Ausstellung ist aber eine traditionelle<br />

Wohnhütte, die im Januar 2009 in Süd-<br />

Pentecost, einer Insel des Vanuata-Archipels,<br />

abgebaut und nach Obergünzburg<br />

verschi wurde. Dort wurde sie im Frühjahr<br />

des gleichen Jahres von vier Männern<br />

aus Vanuatu gemeinsam mit Obergünzburgern<br />

wiederaufgebaut. Bei einem Besuch<br />

dieser einzigartigen Sammlung vergisst<br />

man nicht nur schnell den Alltag,<br />

man stillt auch ein wenig das Fernweh.<br />

www.suedseesammlung.de<br />

Foto: Thomas Niehörster<br />

Anzeigen<br />

Montag–Donnerstag:<br />

7.30 – 11.30 Uhr<br />

16.00 – 19.00 Uhr<br />

wildfang-design.net<br />

Käsereiführungen • Kässtüble<br />

Ladenverkauf • Käseversand<br />

Steibinger Eis<br />

Freitag – Samstag:<br />

7.30 – 11.30 Uhr<br />

1 5 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />

Sonntag, Feiertage:<br />

1 5 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />

2. Nov.-23. Dez.:<br />

7.30 – 11.30 Uhr<br />

1 7 . 0 0 – 1 9 . 0 0 U h r<br />

Im Dorf 12 • 87534<br />

Oberstaufen-Steibis<br />

Tel. 08386-8156<br />

berg-kaese.de<br />

... natürlich genießen über dem Hopfensee<br />

Garten-SPA-Bereich:<br />

innen & außen zum Relaxen<br />

mit Zirben-Salz-Sauna<br />

und Natur-Schwimm-Pool<br />

„Day SPA”- Wellnesstag<br />

inkl. Behandlung p.P. 98,- €<br />

NEU<br />

· Panorama-Terrasse<br />

· frische Bio-Genießer-Küche<br />

auch LowCarb & vegetarisch<br />

· Naturkosmetik & Massagen<br />

· Behandlungspakete:<br />

Rücken-Fit/Kneipp-Fit 155,- €<br />

Behandlungstermine, Tisch-Reservierung und Gutscheine:<br />

Biohotel Eggensberger ★★★★ · EGGENSBERGER OHG · Enzensbergstr. 5<br />

87629 Füssen / Hopfen am See · Q0 8362 / 91030 · www.eggensberger.de<br />

wandern & genießen 9


Buntes Allgäu<br />

Ab durch die Mitte<br />

Die Breitachklamm bei Tiefenbach,<br />

einem Ortsteil von Oberstdorf, ist die<br />

tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas. Bis<br />

zu 150 Meter tief hat sich die Breitach<br />

ihren Weg durch das massive Gestein gebahnt.<br />

Auf dem etwa zweieinhalb Kilometer<br />

langen Rundweg können Besucher<br />

ein einmaliges Naturerlebnis genießen<br />

und sich ganz klein vorkommen angesichts<br />

der hohen Felswände, die neben<br />

einem aufragen. Besonders nach starken<br />

Regenfällen, wenn das Wasser nur so<br />

durch die Schlucht tost, ist die Breitachklamm<br />

beeindruckend. Aber auch sonst<br />

ist sie – egal ob bei Regen oder Sonnenschein<br />

– immer einen Abstecher wert. An<br />

ein paar Stellen sollte man allerdings<br />

schwindelfrei sein, denn dann führt der<br />

Rundweg über die Klamm hinweg und<br />

lässt einen in die tiefe Schlucht hinabblicken.<br />

Kleiner Tipp: In der Breitachklamm<br />

geht es meist feucht-fröhlich und frisch<br />

zu, deswegen schadet es nicht, wenn man<br />

eine Regenjacke dabei hat.<br />

www.breitachklamm.com<br />

Zu Besuch bei Nüsseknackern<br />

Im Weidachwald in Fischen – besser bekannt<br />

als Eichhörnchenwald – können Tierfreunde<br />

den putzigen rotbraunen Gesellen mit dem buschigen<br />

Schwanz ganz nahe kommen. In dem<br />

natürlichen Waldstück finden die Eichhörnchen<br />

optimale Lebensbedingungen und da sie<br />

seit Jahren an den regen Publikumsverkehr gewöhnt<br />

sind, kommen sie o ganz nah an die<br />

ausgestreckte Hand heran – so denn eine leckere<br />

Nuss in ihr liegt. Man sollte jedoch immer<br />

beachten, dass es sich um Wildtiere handelt und<br />

sie nicht übermäßig füttern. Wer sich die kleinen<br />

Gesellen mit den Pinselohren anschauen<br />

will, der sollte am besten an nicht ganz so heißen<br />

Tagen im Wald vorbeischauen, denn wenn<br />

es zu warm ist, verstecken sich die Eichhörnchen<br />

im kühlen Schatten der Bäume. Darüber<br />

hinaus führt ein Erlebnisweg mit fünf Stationen<br />

durch den Wald, auf dem man mehr über das<br />

Leben der Nager erfährt. Direkt vor dem Wald<br />

lockt eine kleine Minigolf-Anlage.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />

Foto: Tourismus Hörnerdörfer GmbH/ProVisionMedia<br />

Spannung in Bolsterlang<br />

Foto: Claudia Schöwe<br />

Vor etwa 14.000 Jahren schossen Menschen das<br />

erste Mal mit Pfeil und Bogen. Bis heute übt<br />

das Bogenschießen eine gewisse Faszination<br />

auf uns aus – auch wenn es nicht mehr wie früher<br />

um Jagderfolg geht, sondern um Konzentration,<br />

Spaß und ein ganz besonderes Naturerlebnis.<br />

Im Hörnerdorf Bolsterlang kann man<br />

in den Sommermonaten auf den Spuren von<br />

Robin Hood wandeln. Nachwuchs-Bogenschützen<br />

sollten zuerst einen einstündigen<br />

Grundkurs auf dem überdachten Übungsplatz<br />

absolvieren. War der ein Volltreffer, kann man<br />

sich in den »Sherwood-Forest« begeben –<br />

einen Talparcours mit zehn 3D-Schaumstoff-<br />

Zielen, an die man sich heranpirschen muss.<br />

Wer es anspruchsvoller mag: Wie wäre es mit<br />

dem 1. Allgäuer Alpenparcours am Bolsterlanger<br />

Horn? Auf 1340 Metern wird eine Bergtour<br />

mit Bogenschießen verbunden. Wenn man<br />

neben reichlich Abenteuerlust auch etwas Kondition<br />

und festes Schuhwerk mitbringt, wird<br />

der Alpenparcours – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – zu einem spannenden Erlebnis.<br />

www.bolsterlang.de<br />

10<br />

wandern & genießen


Die große Gartenschau<br />

Noch bis zum 26. September <strong>2021</strong> sind Lindau<br />

und die Region Gastgeber der Bayerischen Gartenschau.<br />

Sie verwandelt die Stadt in ein sinnliches<br />

Erlebnis aus Gärten, Wasser und Panorama.<br />

Zahlreiche Einzelveranstaltungen sorgen<br />

für ein rauschendes Sommerfest. Die Hintere<br />

Insel wurde dauerha zum grünen Gartenstrand<br />

umgestaltet und macht ihre landschaliche<br />

Schönheit für Bewohner und Besucher zugänglich.<br />

Die »Gratwanderung« und der<br />

»Große Elefant« vereinen Spiel und Familie<br />

gleich im doppelten Sinne. Mitmach-Programme<br />

fördern das Forschen und Basteln. Tischtennis,<br />

Slackline, Boulderwand und Skatepark<br />

locken die Sportler. Der Gartenstrand ist nicht<br />

nur zum Staunen, sondern auch zum Leben da.<br />

Eindrucksvolle Naturerlebnisse im Umland ergänzen<br />

den Gartenstrand um spektakuläre<br />

Schluchten und Wasserfälle, liebliche Streuobstwiesen<br />

und idyllische Parklandschaen.<br />

Foto: Natur in Lindau gGmbH<br />

Auf den Spuren der Mönche<br />

Foto: Volker Wille<br />

Die an der Oberschwäbischen Barockstraße<br />

gelegene ehemalige Reichskartause Buxheim<br />

beherbergt in ihren hohen Hallen Kunstwerke<br />

internationalen Ranges: architektonische<br />

Meisterwerke der Brüder Dominikus und Johann<br />

B. Zimmermann, Bilder von Johann Sichelbein<br />

und Johann Bergmüller, Plastiken<br />

von Anton Sturm, eine Terrakottamadonna<br />

aus dem 15. Jahrhundert und allen voran das<br />

barocke Chorgestühl von Ignaz Waibl in der<br />

Kartausenkirche. Im Sakralmuseum informiert<br />

eine Hörstation über das Buxheimer<br />

Orgelbuch, das wichtigste Dokument für<br />

Tasteninstrumente aus dem ausgehenden<br />

Mittelalter. Modelle zeigen die Herstellung<br />

von Stuck, Stuckmarmor, Freskomalerei und<br />

Vergoldung. Im Kreuzgang und in den ehemaligen<br />

Mönchszellen hat der Heimatdienst<br />

Buxheim das Kartausenmuseum mit Informationen<br />

über den Kartäuserorden und die<br />

Kartause Buxheim ausgestattet. Wer das<br />

Kartausenmuseum besucht, sollte sich Zeit<br />

nehmen. Buxheim ist mit vier von den Kartäusern<br />

angelegten Weihern und ausgedehnten<br />

Wanderwegen ein beliebtes Naherholungsgebiet.<br />

www.kartause-buxheim.de<br />

Anzeige<br />

geschenk-ideen<br />

D-87535 Obermaiselstein • Achweg 4 (an der Pass straße) • gartenmoebel-zierbrunnen.de • • Telefon 08326 /354 76<br />

wandern & genießen 11


Buntes Allgäu<br />

Drinnen und draußen ein Genuss<br />

Idyllisch gelegen zwischen Wangen im Allgäu<br />

und Lindau am Bodensee, versteckt hinter<br />

Bäumen, auf einem Bergsporn hoch oberhalb<br />

der Argenschlucht thront das Schloss Achberg.<br />

Unterhalb des jahrhundertealten, herrschalichen<br />

Gebäudes überspannt der »Flunauer<br />

Steg«, eine Hängebrücke mit einer Länge von<br />

48 Metern, die Argen. Wanderungen zwischen<br />

dem Hängesteg und dem Zusammenfluss von<br />

Oberer und Unterer Argen zählen zu den Geheimtipps<br />

im Hinterland des Bodensees. Aber<br />

nicht nur die Umgebung, sondern auch das<br />

Schloss hat einiges zu bieten – dafür sorgen die<br />

barocken Innenräume mit einer der pracht-<br />

Foto: Pixabay<br />

vollsten Stuckdecken Süddeutschlands im Rittersaal.<br />

Zudem belebt ein hochwertiges Kulturprogramm<br />

vom Frühjahr bis zum Herbst die<br />

alten Mauern, etwa mit der Ausstellung »Martha<br />

Stettler – Eine Schweizer Impressionistin in<br />

Paris«, die bis zum 18. Juli zu sehen ist. Aber<br />

auch danach bietet das Schloss Achberg viele<br />

weitere Veranstaltungen für Groß und Klein<br />

an. Radelnde Kulturbegeisterte können vom<br />

Wanderparkplatz aus auf dem oberen Wirtschasweg<br />

direkt bis ans Schloss fahren und E-<br />

Bikern bietet sich hier die Gelegenheit kostenlos<br />

Sa zu tanken.<br />

www.schloss-achberg.de<br />

Der schiefe Turm<br />

von Oberstdorf<br />

Die Heini-Klopfer-Skiflugschanze ru und<br />

zwar nicht nur nach Skifliegern: Außerhalb der<br />

Wettkampage bringt ein barrierefreier<br />

Schrägaufzug Besucher auf eine 360-Grad-<br />

Aussichtsplattform mit atemberaubendem<br />

Blick über den Freibergsee und die umliegenden<br />

Berggipfel. Wenn es die aktuelle Corona-<br />

Lage zulässt, wartet auf Interessierte noch ein<br />

ganz besonderes Highlight: das Virtual-Reality-Erlebnis<br />

in der Anlaufspur. Dazu nimmt<br />

man auf dem Balken 70 Meter über dem Erdboden<br />

Platz und erlebt durch eine VR-Brille<br />

das Gefühl des Skifliegens am eigenen Körper.<br />

Wer nach diesem Erlebnis wieder festen Boden<br />

unter den Füßen spüren will, der kann sich<br />

noch auf eine kurzweilige Wanderung um den<br />

Freibergsee begeben und sich in ihm abkühlen<br />

– entweder in dem kleinen Freibad gegenüber<br />

der Schanze oder an geeigneten Uferstellen.<br />

www.skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

Foto: Lisa Schmidt<br />

Mit dem Bus<br />

zum Berg<br />

Pfiat di, Stau! Ciao, Parkplatzsuche! Mach’s<br />

gut, Parkticket! Mit dem neuen #Ringbus<br />

Alpsee-Grünten kommt man entspannt<br />

dort an, wo man hinwill. Täglich dreht der<br />

Bus seine Runde von Sonthofen über Burgberg<br />

und Untermaiselstein, weiter nach Immenstadt<br />

und Bühl am Alpsee sowie über<br />

Blaichach zurück nach Sonthofen. Dadurch<br />

verbindet das Angebot die Orte der Ferienregion<br />

und sichert die stündliche Verbindung<br />

zwischen Alpsee und Grünten. Über<br />

30 Haltestellen steuert der Ringbus dabei an<br />

– nach jeder Runde wird die Fahrtrichtung<br />

gewechselt. Mit dem Linienangebot sind ab<br />

sofort nicht nur Ausflugsziele wie das Naturparkzentrum<br />

AlpSeeHaus direkt erreichbar,<br />

auch die Überschreitung des Grünten<br />

ist ohne das Abstellen des Autos an den<br />

Wanderparkplätzen möglich. Ebenso sind<br />

Wanderungen im Naturpark Nagelfluhkette,<br />

beispielsweise vom Gunzesrieder Tal<br />

über die Gipfel der Nagelfluhkette nach Immenstadt,<br />

durch die Transferleistung ganz<br />

ohne PKW erlebbar. Das Liniennetz und<br />

den Fahrplan findet man online.<br />

www.alpsee-gruenten.de<br />

Foto: Alpsee-Grünten Tourismus GmbH<br />

12<br />

wandern & genießen


<strong>Wandern</strong> mit »Steini«<br />

Steinmännchen, zu denen der Allgäuer »Stuimändle«<br />

sagt, gibt es überall auf der Welt. Im<br />

Gebirge markieren sie den Weg. Am Oerschwanger<br />

Horn wartet das Steinmännchen<br />

»Steini« auf kleine und große Wanderer und<br />

begleitet sie auf einem abwechslungsreichen<br />

Erlebniswanderweg. An zwölf spannenden Stationen<br />

gibt es Wissenswertes über Feuchtwiesen,<br />

Geologie, Wasser und Wind sowie Kunst<br />

im Wald zu entdecken. Spaß und Abenteuer<br />

beginnen auf dem rund 3,6 Kilometer langen<br />

Rundweg mit dem neuen Abenteuerspielplatz<br />

an der Weltcup-Hütte der Bergstation. Dann<br />

geht es 150 Höhenmeter bergauf und bergab<br />

über einen Bohlenweg, eine Tobel-Wackel -<br />

strecke, auf einen Bergwald-Hochsitz sowie<br />

einen Kletterturm mit Hängebrücke und vorbei<br />

an Rutschvergnügen für alle. Ist die Wanderung<br />

entlang der »Stuimändle« gescha,<br />

wartet mitten im Ort die Eisdiele mit kalten<br />

Köstlich keiten aus Hüttenberger Heumilch.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

Foto: Tourismus Hörnerdörfer/Melanie Barth<br />

Auf den Spuren der Steinzeit<br />

Foto: Tourismus Hörnerdörfer/F. Kjer<br />

Vor rund 9000 Jahren zogen Jäger und<br />

Sammler durch die Allgäuer Wälder und<br />

schlugen an passenden Stellen ihre Lager auf.<br />

Einige dieser Sommerlager gab es in Bolsterlang,<br />

denn dort wurden im Bolgental eine<br />

Menge Steinzeitwerkzeuge gefunden. Damit<br />

man sich besser vorstellen kann, wie die<br />

Steinzeitmenschen lebten, jagten und arbeiteten,<br />

entstand an der Mittelstation der Hörnerbahn<br />

ein Steinzeitdorf. Mithilfe von Zelten<br />

und Feuerstellen, einem Steinzeitbohrer<br />

und einem Platz zum Ledergerben kann man<br />

einen Blick in den Alltag unser Vor-Vor-Vorfahren<br />

erhalten. Ein kleiner Abenteuerweg<br />

durch das angrenzende Wäldchen mit Knobel-Bandolinos,<br />

einem Steinzeitmemo sowie<br />

einem Steinzeit-Instrument sorgen für viel<br />

Abwechslung und machen einen Ausflug in<br />

das Wandergebiet in Bolsterlang perfekt.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

Damit hat man<br />

die Hände frei<br />

Foto: Eberhard Göbel GmbH & Co. KG<br />

Der Swing backpack handsfree ist<br />

das Non-Plus-Ultra für alle Outdoor-<br />

Enthusiasten, die bei schlechtem Wetter<br />

mit einem größeren Rucksack unterwegs<br />

sind und beide Hände beim Tourengehen frei<br />

haben wollen. Beim Öffnen des Schirms, der<br />

mit extra leichtem Polyester mit schmutz- und<br />

tropfenabweisender Teflon-Behandlung bezogen<br />

ist, verlängert sich automatisch der Bezug<br />

an den hinteren drei Segmenten, sodass der<br />

Wanderer und sein Rucksack perfekt vor dem<br />

Regen geschützt sind. Darüber hinaus lässt sich<br />

der Scha des Trekkingschirms stufenlos verlängern<br />

und an jedem handelsüblichen Rucksack<br />

mit Hügurt – oder alternativ am hauseigenen<br />

Tragegurtsystem – ganz einfach und<br />

schnell befestigen. So bleiben<br />

beide Hände komplett frei: frei,<br />

um Wanderstöcke zu halten, frei,<br />

um das GPS zu bedienen oder auch, um die<br />

Fotokamera zu verwenden. Übrigens: Der<br />

Swing backpack handsfree ist auch als normaler<br />

Schirm einsetzbar – falls man doch gerne<br />

was in den Händen hält.<br />

www.euroschirm.com<br />

wandern & genießen 13


Titelthema<br />

Mit dem Rad im Gelände<br />

uf den Sattel,<br />

fertig, los<br />

Ob nun mit eigener Muskelkra oder mit elektrischer Unterstützung:<br />

Mountainbiken erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit – im Tal<br />

und in den Bergen. Kein Wunder, schließlich verbindet eine Tour mit<br />

dem Zweirad Naturerlebnis und sportliche Betätigung. Damit der Ritt<br />

auf dem Drahtesel kein Reinfall wird, gibt es davor und während -<br />

dessen einiges zu beachten.<br />

14<br />

wandern & genießen


wandern & genießen 15


Titelthema<br />

Vor knapp einem halben Jahrhundert – im Jahr 1973 –<br />

kamen die ersten Mountainbikes auf den Markt, doch<br />

die Bergfahrräder von damals hatten nur wenig mit den<br />

heutigen gemein. Sie kamen ohne Gangschaltung daher und<br />

glänzten, im negativen Sinne, durch ihr Gewicht. Aufgrund ihrer<br />

Schwere wurden sie zunächst nur für Bergabfahrten benutzt und<br />

niemand wäre damals auf die Idee gekommen, mit dem Mountainbike<br />

einen Berg hinaufzufahren.<br />

Das änderte sich im Laufe der Zeit, als die Räder immer leichter<br />

wurden – Aluminium und Carbon sei Dank – und zahlreiche<br />

Ausstattungskomponenten wie eine Gangschaltung und Schnellspanner<br />

am Sattel erhielten. In den 80er-Jahren begann schließlich<br />

der Siegeszug des Bergfahrrades auf der ganzen Welt, der bis<br />

heute anhält.<br />

Radeln tut dem Körper gut<br />

Allgemein ist Fahrradfahren so beliebt wie nie und wen verwundert<br />

es, denn im Gegensatz zu den meisten Sportarten ist der<br />

Ritt auf dem Drahtesel für jeden geeignet. Denn egal ob jung<br />

oder alt, mit Modelmaßen oder ohne – auf dem Sattel Platz nehmen<br />

und in die Pedale treten können alle, so sie denn wollen.<br />

Darüber hinaus bietet das Fahrradfahren viele positive gesundheitliche<br />

Aspekte: Zum einen schont es die Gelenke, vor allem<br />

die Knie werden deutlich weniger belastet als beispielsweise beim<br />

Oben: Radfahren tut<br />

nicht nur dem Körper<br />

gut, sondern auch der<br />

Seele, denn nach der<br />

Anstrengung folgt<br />

die Entspannung<br />

mit tollen Aussichten<br />

Rechts: Vom hohen<br />

Ross absteigen ist<br />

nicht nur im Leben<br />

ratsam, sondern auch<br />

beim Mountainbiken.<br />

Manche Abhänge<br />

sollte man das Rad<br />

lieber heruntertragen<br />

16


Joggen. Zum anderen stärkt es nachweislich das Herz-Kreislauf-<br />

System und kann bei regelmäßiger Durchführung dazu beitragen,<br />

dass der Herzmuskel größer und kräiger wird. Doch das war es<br />

noch lange nicht: Darüber hinaus sinkt der Ruhepuls und die<br />

Fettverbrennung wird angekurbelt – so schmelzen lästige Pfunde<br />

zwar nicht im Schlaf, dafür aber im Sattel.<br />

All die positiven Effekten treten beim Mountainbiken noch deutlicher<br />

zutage, da die Wege, auf denen man sich fortbewegt, bergauf<br />

und bergab gehen und manchmal unbefestigt mitten durch die<br />

Natur führen. Wer über steinige und wurzeldurchsetzte Pfade<br />

fährt, der sollte neben einer gewissen Grundkondition auch über<br />

eine gehörige Portion Gleichgewichtsgefühl und Reaktionsvermögen<br />

verfügen. Was man auf gar keinen Fall mitbringen sollte,<br />

ist Selbstüberschätzung, denn die bringt einen in den meisten Fällen<br />

sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück – der im<br />

Gelände gerne mal der Waldboden ist. Deshalb ist es ratsam Fahrpraxis<br />

zu sammeln, ganz egal, wie lange man schon auf Zweirädern<br />

unterwegs ist, und sich Stück für Stück den unbefestigten Wegen<br />

und den gesteigerten Anforderungen des Mountainbikens zu nähern.<br />

Wer sich das alleine nicht zutraut und lieber auf die ➤<br />

Fotos: Adobe Stock, Allgäu GmbH/Marc Oeder, Pixabay, Pfronten Tourismus/Simon Toplak, Christian Schimpel<br />

Tipps vom Bike-Experten:<br />

Christian Schimpel ist seit fast 25 Jahren auf dem Fahrradsattel<br />

zuhause und hat sein Hobby zum Beruf gemacht – er führt erfolgreich<br />

die Mountainbike-Schule »Allgäu Bikers« in Immenstadt.<br />

Hier bietet er neben unterschiedlichen Kursen zum ema<br />

Biken auch weitere Outdoor-Aktivität wie Stand-Up-Paddeling<br />

und im Winter Schneeschuhwandern an.<br />

www.allgaeu-bikers.de<br />

An wen richten sich die MTB-Kurse und was lernt man dabei?<br />

Die Kurse sind für diejenigen gedacht, die schon Erfahrung mit<br />

dem Mountainbiken haben, aber lernen möchten, wie man richtig<br />

bremst, wie man richtig schaltet und wie man richtig auf dem<br />

Bike sitzt. In den letzten 25 Jahren habe ich Kurse entwickelt, in<br />

denen den Teilnehmern an einem Tag alles beigebracht wird, was<br />

sie lernen wollen. Der Sinn dahinter ist, dass der Fahrer besser<br />

mit seinem Bike umgehen und Unfälle verhindern kann. Wir bieten<br />

aber auch Expertenkurse an für alle, die speziellere Sachen<br />

lernen möchten – etwa wie ein Wheelie geht oder wie man über<br />

einen Baumstamm springt.<br />

Auf was muss man achten, wenn man eine Tour mit dem<br />

Nachwuchs plant?<br />

Unabhängig davon wie alt das Kind ist, würde ich es nie dazu<br />

zwingen eine Mountainbike-Tour zu fahren, denn wenn es nicht<br />

von sich aus mitmöchte, dann verliert es den Spaß und wird auch<br />

künig nicht mehr wollen. Wenn das Kind es aber möchte, dann<br />

würde ich es sukzessiv heranführen und daheim anfangen: Beispielsweise<br />

mit einem Laufrad für die ganz Kleinen und sich dann<br />

steigern bis zum Fahrrad. Was immer gilt: Wenn sie Lust haben,<br />

dann unterstützen. Wenn nicht, dann nicht zwingen.<br />

Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie eine Tour planen – worauf<br />

achten Sie?<br />

Das allerwichtigste beim Planen ist, dass ich mit den Wanderern<br />

nicht ins Gehege komme. Ich schaue sehr darauf, dass ich keinen<br />

Weg befahre – etwa auf den Grünten rauf –, der nur einen Meter<br />

breit ist, weil ich dann nur schlecht den Wanderern ausweichen<br />

kann. Ich schaue eher nach anderen Routen, die vielleicht nicht<br />

so überlaufen sind und auf denen man trotzdem gut fahren kann<br />

und eine schöne Aussicht hat.<br />

Was würden Sie anderen Bikern gerne mit auf den Weg geben?<br />

Bitte gebt aufeinander acht, gebt auf die Wanderer acht und<br />

schaut, dass es ein Miteinander gibt. Und schaut auf die Natur:<br />

Es ist nicht gut, quer durch Wiesen und abseits der Wege zu fahren.<br />

Denn die Natur ist das wichtigste Gut das wir haben und<br />

ohne braucht man nicht Mountainbike zu fahren.<br />

wandern & genießen 17


Titelthema<br />

Ein kleines Lexikon:<br />

Fully, Hardtail, Uphill, Downhill: Bei den ganzen Fachbegriffen<br />

schwirrt einem manchmal der Kopf und man steigt ganz schnell<br />

aus dem ema aus. Doch das muss nicht sein: Wir erklären<br />

Ihnen die gängigsten Begriffe hinsichtlich der unterschiedlichen<br />

Bike- und Fahrarten.<br />

All-Mountain: Der Allrounder<br />

unter den Mountainbikes<br />

und vermutlich<br />

genau deswegen so beliebt.<br />

Mit diesem Fahrrad kann<br />

man nahezu jedes Terrain unsicher<br />

machen. Egal ob Schotterweg, Waldpfad oder Straße<br />

– dieser Drahtesel bringt einen ans Ziel.<br />

E-Bike: Sie sind in aller Munde und so geliebt wie gehasst – die<br />

Mountainbikes mit elektronischer Trittunterstützung. Gerade<br />

bergauf lassen sie einen an der Konkurrenz vorbeiziehen, die<br />

dann gerne mal gewillt ist zu sagen: »Das ist Beschiss am Berg!«<br />

Enduro-Mountainbike: Ebenfalls ein Allerkönner, der sich allerdings<br />

eher im sportlichen Bereich ansiedelt und somit eher auf<br />

dem Berg als auf der Straße zu sehen ist. Die vollgefederten Zweiräder<br />

sind vor allem bei denen beliebt, die gerne abwärts fahren<br />

aber auch aus eigener Kra bergauf wollen.<br />

Fully: Die Bezeichnung, die sich auch super als Spitzname für<br />

den Drahtesel eignet, steht für »full-suspension«, also »voll gefedert«.<br />

Harte Stöße werden von der Federgabel vorn und einem<br />

Stoßdämpfer hinten abgemildert.<br />

Hardtail: Das Wort Hardtail deutet schon darauf hin – mit diesem<br />

Mountainbike fährt man nicht wie auf Wolken, aber es ist<br />

auch nicht wie ein Ritt auf der Rüttelplatte. Der Hinterbau ist<br />

zwar ungefedert, aber vorn ist eine Federgabel vorhanden.<br />

Transalp: Die Alpenüberquerung mit dem Mountainbike wird<br />

immer beliebter und ist eine echte Herausforderung – deswegen<br />

sollte man sich nicht ohne Vorbereitung und Erfahrung auf den<br />

Weg machen.<br />

Cross-Country: Diese Disziplin gibt es auch in vielen anderen<br />

Sportarten. Alle haben gemein, dass man sich im freien Gelände<br />

bewegt. Beim Mountainbiken fährt man querfeldein abseits der<br />

Wege, omals auch als Wettkampf.<br />

Downhill: Das ist wirklich nur etwas für die ganz Harten unter<br />

den Mountainbikern: Bei dieser extremen Disziplin fährt man<br />

bergab und muss dabei Sprünge sowie technisch schwierige Passagen<br />

meistern.<br />

Freeride: Alles ist möglich – ob steile Bergab-Passagen, Sprünge<br />

über natürliche Hindernisse oder so manch sportliches Manöver.<br />

Das Freeriden gilt als technisch anspruchsvoll und sollte nicht von<br />

Anfängern ausprobiert werden.<br />

Uphill: Klingt einfach, kann aber wahnsinnig anstrengend sein<br />

– Bergauffahrten mit dem Mountainbike. Hier kämp man sich<br />

Meter für Meter Richtung Gipfel und hat sich die bewundernden<br />

Blicke der anderen redlich verdient.<br />

18<br />

Hilfe von Profis setzt: Zahlreiche Mountainbike-Schulen im Allgäu<br />

bieten Kurse etwa zur Fahrtechnik an.<br />

Wie man sich sattelt, so fährt man<br />

Aber für eben solche Unterrichtsstunden und natürlich für die<br />

Ausfahrt in die Natur braucht es ein Mountainbike und das ist so<br />

viel mehr als nur ein Rahmen mit zwei Rädern. Die Vielfalt auf<br />

dem Markt ist riesig und kann einen gerne mal überfordern –<br />

deswegen schadet es nicht, wenn man sich in Ruhe mit der ematik<br />

auseinandersetzt und den Fachmarkt des Vertrauens aufsucht.<br />

Wichtig bei der Wahl des Zweirades ist zu überlegen, für<br />

welchen Einsatzzweck man den bergaffinen Drahtesel verwenden<br />

möchte, denn nicht jedes Mountainbike eignet sich für jede Tour.<br />

Wer beispielsweise gerne in unwegsamem Gelände oder auf unbefestigten<br />

Forst- und Schotterstraßen unterwegs ist, der bettet<br />

seinen Allerwertesten am besten auf einem »Fully«, einem vollgefederten<br />

Mountainbike, das gute Bodenhaung garantiert. Jedoch<br />

hat die Vollfederung auch einen großen Nachteil, denn sie<br />

macht das Rad sehr schwer. Leichter daher kommt das Hardtail,<br />

das auf eine Hinterraddämpfung verzichtet und ein beliebtes Einsteigermodell<br />

ist. Für alle Pedal-Piloten, die vorwiegend auf gut<br />

befestigen Straßen und Forstwegen unterwegs sind, ist so ein<br />

wandern & genießen


Bike die perfekte Wahl. Darüber hinaus eignet es sich auch für<br />

lange Touren und dank des geringen Gewichts ist eine Berg -<br />

erfahrung zwar nach wie vor eine Herausforderung, aber eine<br />

machbare.<br />

Doch nicht nur auf die Wahl des Mountainbikes kommt es an,<br />

sondern auch auf die passende Rahmengröße sowie Sitzposition.<br />

Bei beiden Punkten erhält man im Fachgeschä kompetente Unterstützung<br />

und für all diejenigen, die das verstaubte Bike aus<br />

dem Keller holen und damit gleich losradeln wollen: Fragt vorher<br />

Google um Hilfe, denn ein zu kleines oder großes Bike sowie<br />

eine falsche Sattelhöhe können einem die Tour ordentlich vermasseln<br />

und zu so manchem Wehwehchen führen. Apropos<br />

Der richtige Sattel ist<br />

das A und O für eine<br />

tolle Tour ohne Wehwehchen.<br />

Dank Bikefitting<br />

im Fachgeschäft<br />

wird das Fahrrad angepasst<br />

wie ein Maßanzug,<br />

damit alles gut<br />

sitzt<br />

Mountainbiken ist ein<br />

Sport für die ganze<br />

Familie, bei dem alle<br />

Spaß haben. Mit den<br />

Kleinen sollte man<br />

aber eher ebenerdig<br />

als steil bergauf fahren<br />

Radelparadies im Ostallgäu:<br />

Wer auf seinem Drahtesel gerne die Gegend<br />

erkundet, der hat in Pfronten die<br />

Wahl der Qual: Hier führen Radwege<br />

und Mountainbike-Touren durch das<br />

Allgäuer Voralpenland zu zahlreichen<br />

Seen, durch romantische Täler und hinein<br />

in die Allgäuer und Tiroler Alpen.<br />

Auf abwechslungsreichen Mountainbike-Routen<br />

gelangt man zu den<br />

schönsten Panoramapunkten der um -<br />

liegenden Berge. Auf Radfernwegen erkunden<br />

Radler das gesamte Allgäu. In<br />

den Allgäuer und Tiroler Alpen laden<br />

Berghütten zu einer Rast ein. Auch E-<br />

Biker fühlen sich in der Ostallgäuer Gemeinde<br />

schnell wohl. Zahlreiche Touren<br />

bieten beste Voraussetzungen für Fahrspaß<br />

mit dem E-Mountainbike. Wer<br />

mag, kann auch eine geführte Tour mit<br />

dem elektrischen Zweirad buchen.<br />

www.pfronten.de<br />

Schmerzen: Auch ein nicht passender Sattel kann einem Unbehagen<br />

bereiten und mittlerweile bieten viele Händler Probefahrten<br />

an. Doch auch wenn man die richtige Ablage für den Allerwertesten<br />

gefunden hat, so tut einem eben dieser trotzdem meistens<br />

bei der ersten Tour weh – das gibt sich allerdings mit der Zeit<br />

und zudem helfen spezielle Radhosen mit einem Gelkissen, die<br />

den Hintern zwar nicht schöner machen, dafür aber schützen.<br />

Zum Kontrollfreak werden<br />

Was einen ebenfalls schützt, wenn auch »nur« vor unliebsamen<br />

Überraschungen, ist eine sorgfältige Planung vor der Tour. Wenn<br />

man genau weiß, wie die Strecke verläu und welche Schwierigkeiten<br />

zu erwarten sind, dann kann man die Freiheit im Sattel ➤<br />

19


Titelthema<br />

Anzeige<br />

mit allen Sinnen genießen und verdammt sich nicht die ganze<br />

selbst, weil man daheim zu faul war Bücher, Karten und Erfahrungsberichte<br />

zu studieren. Worauf man ebenfalls mindestens<br />

einen Blick – besser wären zwei oder drei – werfen sollte, ist das<br />

Wetter. Gerade in den Bergen kann es sich in Minutenschnelle<br />

ändern und wo man eben noch durch Sonnenschein radelte,<br />

gießt es nun aus Eimern und im schlimmsten Falle blitzt es sogar<br />

und man ist eine radelnde Zielscheibe.<br />

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, heißt es auch beim Mountainbike:<br />

Vor der Fahrt sollte man sich die Zeit nehmen und seinen<br />

Drahtesel auf Herz und Nieren prüfen. Funktioniert die<br />

Schaltung, macht die Bremse das was sie soll, stimmt der Ludruck<br />

– all das muss gegeben sein, damit man sich voll auf das<br />

Biken konzentrieren kann und sicher am Ziel ankommt. Da aber<br />

natürlich immer was passieren kann, schadet es nicht, wenn man<br />

ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Flick- und Werkzeug für seinen<br />

geliebten Drahtesel dabei hat.<br />

Viel hilft viel … und schützt<br />

Und wo wir schon bei den Must-haves der Mountainbike-Tour<br />

sind: Je nachdem, wie lange der Ausflug auf zwei Rädern dauern<br />

soll und wohin er führt, sollte man eine bestimmte Ausrüstung<br />

mit sich führen. Was immer einen Platz im Rucksack finden sollte<br />

ist wärmende Kleidung, ein Regenschutz, Handschuhe, eine Brille,<br />

20<br />

Gute Planung ist die<br />

halbe Tour: Wer seine<br />

Route kennt, erlebt<br />

unterwegs selten<br />

böse Überraschungen.<br />

Für den Notfall<br />

ist die Karte zur<br />

Orientierung immer<br />

mit dabei<br />

Tipp der Redaktion<br />

Weil Mücken schneller sind,<br />

als man denkt:<br />

Stechende und beißende Plagegeister<br />

können einem die Bewegung an der frischen<br />

Lu gründlich vermiesen – deshalb<br />

sollte man schon vor der Tour an<br />

den Insektenschutz denken. »Ballistol<br />

Stichfrei« wirkt effektiv gegen Mücken<br />

und Zecken. Speziell für Allergiker und<br />

Asthmatiker gibt es nun »Stichfrei Sensitiv«.<br />

Frei von ätherischen Ölen, Du-,<br />

Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen<br />

schützt es die Haut bis zu sechs<br />

Stunden lang. Das Produkt ist sehr<br />

mild, im Du kaum wahrnehmbar<br />

und hinterlässt ein angenehmes<br />

Hautgefühl. Das klassische<br />

Stichfrei-Pumpspray kostet im<br />

Handel circa 7 Euro, die »Sensitiv«-Ausführung<br />

etwa 9 Euro.<br />

Erhältlich im gut sortierten<br />

Fach- und Einzelhandel, in<br />

Apotheken sowie online.<br />

Weitere Informationen gibt es<br />

unter www.ballistol.de<br />

Licht, ein Handy sowie ein Erste-Hilfe-Paket für den Fahrer. Darüber<br />

hinaus ist es ratsam ausreichend Trinken und Essen einzupacken,<br />

wobei man Letzteres gerne auf einer der zahlreichen Alpen<br />

zu sich nehmen kann.<br />

Während manch einer auf den einen oder anderen Ausrüstungsgegenstand<br />

verzichten kann, gibt es bei einem Gegenstand kein<br />

Wenn und Aber: dem Helm. Sobald man auf seinen Drahtesel<br />

steigt und sich mit ihm auf den Weg machen will – egal ob im<br />

Tal oder auf den Berg – muss der Kopf geschützt werden. Das<br />

mag vielleicht optisch nicht viel hermachen und so mancher<br />

weint beim Anblick der Helmfrisur, aber wie groß ist das Bedauern,<br />

wenn wirklich etwas passiert und man keinen Kopfschutz<br />

wandern & genießen


Checkliste<br />

für MTB-Touren:<br />

Kleidung:<br />

Funktionskleidung<br />

Wechselwäsche<br />

Radhose<br />

Radhandschuhe<br />

Ausrüstung:<br />

Helm<br />

Brille<br />

Radrucksack<br />

getragen hat. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der kann<br />

darüber hinaus auch noch diverse weitere Protektoren tragen.<br />

Nicht wilde Sau spielen<br />

Echt Panne – doch<br />

davon muss man sich<br />

den Spaß nicht verderben<br />

lassen. Mit der<br />

richtigen Ausrüstung<br />

kein Problem. Deshalb<br />

sollte man immer ein<br />

wenig Werkzeug im<br />

Rucksack haben<br />

Technik und Orientierung:<br />

Kartenmaterial<br />

Routenplan<br />

Handy<br />

Uhr<br />

Verpflegung:<br />

Radflasche oder Trinksack<br />

Energieriegel und/oder Brotzeit<br />

Erste Hilfe:<br />

Kleines Erste-Hilfe-Paket<br />

Medikamente<br />

Taschentücher<br />

Sonnencreme<br />

Insektenschutz<br />

Für das Mountainbike:<br />

Reserveschlauch<br />

Reifenheber<br />

Lupumpe<br />

Sonstiges:<br />

Personalausweis<br />

Bargeld<br />

Abfalltüte<br />

Taschenmesser<br />

Trillerpfeife für Notfälle<br />

Hat man seine Tour geplant, das Bike gecheckt und alles Nötige<br />

im Rucksack beziehungsweise auf dem Kopf, kann man sich endlich<br />

auf den Sattel schwingen und in die Pedale treten. Doch auch<br />

wenn die Natur und die Berge laut rufen und man die Freiheit<br />

auf zwei Rädern einfach nur genießen will, so gibt es auch während<br />

der Tour einiges zu beachten und man darf sich nicht benehmen<br />

wie die Sau im Wald. Denn wer nach dem Prinzip »Ab<br />

durch die Mitte« ans Ziel gelangen will, der wird sich ganz schnell<br />

Ärger einhandeln und muss im schlimmsten Fall juristische Konsequenzen<br />

befürchten. Um das zu vermeiden, ist es mehr als ratsam,<br />

nur auf freigegebenen Straßen und Wegen zu fahren und<br />

eventuelle Sperrungen zu akzeptieren – das wird schon seinen<br />

Grund haben: Beispielsweise in Landschasschutzgebieten, in<br />

denen das Mountainbiken auf Wegen unter zwei Metern Breite<br />

nicht gestattet ist. O sind Pfade auch wegen Viehtrieben oder<br />

Holzeinschlag gesperrt.<br />

Ist der Weg frei, so kann man schnell dem Rausch der Geschwindigkeit<br />

verfallen und mit flottem Tempo viele Kilometer machen.<br />

Das ist mehr als verständlich und sei auch jedem gegönnt, allerdings<br />

sollte man vor schlecht einsehbaren Kurven und Pas-<br />

➤<br />

wandern & genießen 21


Titelthema<br />

Es ist wichtig, dass<br />

was uns so viel Freude<br />

bringt, achtsam zu<br />

schützen und zu bewahren.<br />

Darum gilt<br />

es, einen nachhaltigen<br />

Umgang mit der Natur<br />

zu pflegen, auf den<br />

markierten Wegen zu<br />

bleiben, und unnötige<br />

Drifts oder Bremsungen<br />

zu vermeiden<br />

Fahrspaß und<br />

Rücksichtnahme<br />

widersprechen sich<br />

nicht. Fußgänger und<br />

Weidevieh danken es.<br />

Dass die Viehgatter<br />

immer geschlossen<br />

werden, das versteht<br />

sich von selbst<br />

sagen nicht so kräig in die Pedale treten, denn man weiß nie,<br />

was dahinter auf einen wartet. Zudem sollte man immer seinem<br />

eigenen Können angepasst fahren: Wenn auch nur die kleinste<br />

Unsicherheit vorliegt, lieber runter vom Gas – so lässt sich so<br />

mancher Unfall verhindern.<br />

Als Gast benimmt man sich<br />

Eine angepasste Fahrweise kann aber nicht nur einen selbst vor<br />

Schlimmerem bewahren, sondern auch die Natur. Jeder, egal ob<br />

Wanderer oder Mountainbiker, muss sich stets darüber im Klaren<br />

sein, dass er nur Gast in der Natur ist und es in seiner Hand liegt<br />

sie für die kommenden Generationen zu bewahren. Deshalb sollten<br />

die Pedalpiloten darauf achten, unnötige Bremsmanöver und<br />

Dris zu unterlassen – das verhindert Bodenerosionen und Wegeschäden<br />

und so manchen Konflikt mit anderen Zeitgenossen.<br />

Ebenfalls löblich ist es, wenn man keinen Müll hinterlässt. Was<br />

eigentlich zum guten Ton gehören sollte, wird zunehmend ein<br />

Problem. Verständlich ist das nicht, denn Riegelverpackungen<br />

und Co. haben mit Inhalt in den Rucksack gepasst, dann sollte es<br />

ohne doch auch gehen. Außerdem freuen sich die tierischen Bewohner<br />

vermutlich sehr darüber, wenn wir unseren Abfall nicht<br />

in ihrem Wohnzimmer entsorgen und ihnen die Privatsphäre<br />

geben, die wir auch gerne haben. Im Klartext heißt das: Nur bei<br />

Tageslicht fahren, um die Störung so gering wie möglich zu halten,<br />

denn viele Vierbeiner begeben sich in der Dämmerung auf Futtersuche.<br />

Das Gebot der Rücksichtnahme<br />

Auf wen Mountainbiker ebenfalls achten sollten, sind Wanderer.<br />

Die Beziehung zwischen den beiden Spezies der Draußen-Enthusiasten<br />

kann man – gelinde gesagt – als angespannt bezeichnen.<br />

Doch das muss nicht sein, denn beide haben viel gemeinsam:<br />

Sie bewegen sich gerne an der frischen Lu und schätzen die<br />

22<br />

Natur. Dennoch kommt es immer wieder zu Konflikten, die sich<br />

leicht vermeiden lassen. Es ist wie in einer guten Ehe – ohne<br />

Kompromisse geht es nicht.<br />

Deswegen ist es beispielsweise ratsam, dass der Biker bei engen<br />

Passagen anhält und den Wanderern den Vortritt hält. Die Zufußgeher<br />

sind schließlich die Schwächeren und auf die sollte man<br />

Rücksicht nehmen. Zudem sollte man nicht von hinten in einem<br />

Affentempo an den wandernden Mitbürgern vorbeizusausen,<br />

denn das beschleunigt ganz schnell deren Puls und lässt eventuell<br />

so manchen unflätigen Kommentar ihren Mund verlassen. Ist<br />

die wüste Beschimpfung erst einmal ausgesprochen, heißt es<br />

Ruhe bewahren und sich nicht auf einen Streit einlassen – den<br />

gewinnt sowieso keiner. Angebrachter ist eine Entschuldigung,<br />

auch wenn man sich im Recht sieht und genügend Abstand gewahrt<br />

hat. Allgemein kann gesagt werden, dass mit einer positiven<br />

Grundeinstellung sowie einem freundlichen Gruß die meisten<br />

Schwierigkeiten im Keim erstickt werden können. Denn alle –<br />

ob nun Wanderer oder Mountainbiker – wollen draußen entspannen<br />

und sind nicht auf Ärger aus.<br />

Wem nach den ganzen Informationen nun der Kopf raucht, der<br />

sollte sich sein Mountainbike schnappen, sich auf den Sattel<br />

schwingen und losradeln – mit unseren Tipps wird die Tour garantiert<br />

kein Reinfall.<br />

Claudia Schöwe<br />

wandern & genießen


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Allgäuer Landliebe erleben!<br />

Grüß Gott und herzlich willkommen bei uns in Freibrechts!<br />

Erleben sie unvergessliche Urlaubstage mit Ihrer Familie,<br />

Ihrem vierbeinigen Begleiter oder in der Gruppe. Lassen<br />

sie sich verwöhnen auf unserem Wellness Bauernhof.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage<br />

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wandern & genießen 23


Titelthema<br />

24<br />

wandern & genießen


Wassertreten & Co.<br />

Lebendiges Erbe<br />

eines Visionärs<br />

»Die Natur ist die beste Apotheke« – das wusste der bekannte Allgäuer Pfarrer<br />

Sebastian Kneipp schon vor über 120 Jahren. Im Laufe seiner Lebensjahre hat der<br />

berühmteste Einwohner Bad Wörishofens ein Gesundheitskonzept ausgeklügelt,<br />

das seitdem kaum verändert wurde und sich in seiner Ganzheitlichkeit heute<br />

aktueller denn je zeigt. Und das Beste ist: Jeder kann es machen.<br />

wandern & genießen 25


Titelthema<br />

Ein Armbad weckt die Lebensgeister und tut allen Generationen gut.<br />

Es lässt sich auch spielend leicht im heimischen Waschbecken durchführen<br />

Ein Blick in die Wörishofer Gästeliste des Jahres 1890 dokumentiert<br />

in anschaulicher Weise die große Popularität<br />

von Pfarrer Sebastian Kneipp: Sophie Fürstin Waldburg,<br />

Prinzessin Anna von Liechtenstein, Alois Prinz Löwenstein, Erzherzog<br />

Joseph von Österreich, Prinz Heinrich von Bourbon, Don<br />

Carlos Infant von Spanien, der Maharadscha von Baroda in Indien<br />

und der Herzog von Parma kamen ins kleine abgeschiedene<br />

schwäbische Dorf Wörishofen, um sich von einem einfachen<br />

Landpfarrer behandeln zu lassen. Wer die Reise in die Provinz<br />

nicht antreten wollte, bat Kneipp zu sich, so wie die Kaiserinnen<br />

Elisabeth von Österreich und Eugenie von Frankreich. Selbst<br />

Papst Leo der XIII. kam nicht an Kneipp vorbei: Er gewährte<br />

ihm 1894 nicht nur mehrere Audienzen in Rom, sondern bat<br />

auch um heilkundlichen Rat.<br />

Dass er es einmal zu Weltruhm bringen würde, war Sebastian<br />

Kneipp nicht in die Wiege gelegt: Am 17. Mai 1821 wurde er als<br />

Sohn eines Webers und Kleinbauern in Stephansried – heute ein<br />

Ortsteil Ottobeurens – geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen<br />

auf und musste sich gegen viele Widerstände behaupten,<br />

um Priester werden zu können. Schon zu seiner Studentenzeit in<br />

26<br />

Dillingen an der Donau und in München experimentierte Kneipp<br />

mit Wasseranwendungen.<br />

Die Anfänge der »Wasserkur«<br />

Als er 1849 selbst an Tuberkulose erkrankte und ihn die Ärzte<br />

bereits aufgegeben hatten, half ihm das Buch »Kra und Würckung<br />

des frischen Wassers« von Dr. Johann Siegemund Hahn,<br />

das damals schon 100 Jahre auf dem Buckel hatte. »Nach der<br />

Lektüre hat er all seine Kräe zusammengenommen, ist abends<br />

zur nahegelegenen Donau gegangen und hat ein Blitzbad genommen«,<br />

erzählt omas Hilzensauer, Bundesgeschäsführer des<br />

Kneipp-Bundes in Bad Wörishofen. Der gewagte Selbstversuch<br />

in dem Fluss führte nach regelmäßigen Wiederholungen dazu,<br />

dass sich Kneipp von seiner Tuberkulose heilte und sein Studium<br />

fortsetzen konnte. Aber nicht nur sich selbst behandelte er erfolgreich<br />

mit kaltem Wasser, auch einigen Mitstudenten half diese<br />

Methode: Die mussten allerdings kein Bad in der eisigen Donau<br />

nehmen – vielmehr wurden sie vom angehenden Wasserdoktor<br />

mit der Gießkanne begossen. Was lustig klingt, zeigte schnell<br />

wandern & genießen


Wirkung in Form einer Stärkung des Immunsystems. »Er konnte<br />

vor allem auch denen helfen, die durch ihr Studium viel sitzen<br />

mussten und deren Durchblutung schlecht war«, ergänzt omas<br />

Hilzensauer.<br />

Am 24. August 1852 war Sebastian Kneipp am Ziel seiner Wünsche:<br />

Er feierte seine Primiz im Dom zu Augsburg und nach einigen<br />

kurzen Stationen als Kaplan in verschiedenen Pfarreien<br />

kam er am 2. Mai 1855 als Spiritual der Dominikanerinnen ins<br />

Kloster nach Wörishofen, das von da an bis zu seinem Tod seine<br />

Heimat und Wirkungsstätte war.<br />

Kalte Güsse und weise Worte<br />

In der Abgeschiedenheit und Ruhe des ländlichen Schwabens<br />

setzte er die Anwendungen mit kaltem Wasser fort, weil er überzeugt<br />

war, den Menschen mit Güssen und Bädern helfen zu können.<br />

Er probierte, dokumentierte und experimentierte, bis er<br />

seine Hydrotherapie anhand von zahlreichen Patientenakten auf<br />

ein gesichertes Fundament stellen konnte. Es dauerte nicht lang,<br />

da wurde die Presse auf den kauzigen Landpfarrer mit der Gießkanne<br />

und den Sandalen aufmerksam und die ersten Kurgäste<br />

reisten an. Zu Welterfolg verhalf ihm schließlich sein Buch »Meine<br />

Wasserkur«, das er im Januar 1887 veröffentlichte und das sich<br />

millionenfach verkaue. Seine zu Papier gebrachten Worte – auch<br />

die in dem Nachfolgewerk »So sollt ihr Leben« – haben bis heute<br />

überdauert, ebenso die markanten Sprüche des Pfarrers. Grob<br />

und derb, mitunter sogar beleidigend fuhr er so manchem Patienten<br />

übers Maul, im wahrsten Sinne des Wortes: »Drei Güss<br />

auf ‘s Maul« verordnete er beispielsweise einer Patientin in seiner<br />

Sprechstunde. Die Dame wollte partout nicht damit auören<br />

dem Pfarrer wortreich ihre unterschiedlichen Leiden zu schildern<br />

– so omas Hilzensauer, der sich bei der Anekdote ein Lächeln<br />

Ein Beinguss mit kaltem Wasser kostet sicherlich etwas Überwindung – vor<br />

allem für Warmduscher. Er regt aber binnen kurzer Zeit die Durchblutung an<br />

Bewegung ist wichtig, besonders da wir eine sitzende Gesellscha geworden<br />

sind. Ob nun Barfuß oder mit Schuhen ist egal, Hauptsache man tut es<br />

nicht verkneifen kann. Ebenfalls legendär ist sein Ausspruch<br />

»Saufe wölle se alle, aber sterbe will koiner!« – Den kann man<br />

bis heute so unterschreiben.<br />

Als Sebastian Kneipp am 17. Juni 1897 an den Folgen eines Tumors<br />

im Unterleib stirbt, hinterlässt er ein Gesundheitssys- ➤<br />

Wissenswertes<br />

Kneipp-Bund e. V.: Der Verein existiert<br />

seit 1897 – dem Todesjahr von Sebastian<br />

Kneipp. Seitdem setzt er sich für einen gesunden<br />

und naturverbundenen Lebensstil<br />

ein und macht die Lehren des Pfarrers<br />

deutschlandweit bekannt. Er ist Dachverband<br />

aller Kneipp-Vereine Deutschlands –<br />

über 500 Vereine mit 160.000 Mitgliedern.<br />

Zudem gibt es fast 700 nach Kneipp zertifizierte<br />

Einrichtungen in Deutschland, von<br />

Kinder- und Senioreneinrichtungen über<br />

Schulen bis zu Hotels. Damit erreicht der<br />

Kneipp-Bund e. V. nochmals 40.000 bis<br />

50.000 Menschen.<br />

Die Kneipp-Kur zählt zu den anerkanntesten<br />

und bewährtesten Naturheilverfahren.<br />

Sie gehört zur Traditionellen Europäischen<br />

Medizin, die eine Reihe von Behandlungsmethoden<br />

umfasst, die im europäischen<br />

Kulturraum entstanden sind. Seit dem<br />

4. Dezember 2015 ist die Kneipp-Kur immaterielles<br />

UNESCO-Kulturerbe.<br />

Pfarrer Sebastian Kneipp mit seinen zwei<br />

treuen Begleitern: seinem weißen Spitz und der<br />

Gießkanne. Dieses Jahr wäre sein 200. Geburtstag,<br />

deswegen hat der Kneipp-Bund das Jahr <strong>2021</strong> zum<br />

Kneipp-Jahr erkoren<br />

wandern & genießen 27


Titelthema<br />

Die Lehre von Sebastian Kneipp umfasst fünf Säulen. Allerdings hat er<br />

die nicht aufgestellt, sie wurden erst in den 70er-Jahren kategorisiert<br />

tem, das er im Laufe seine Lebensjahre ausgeklügelt hat und das<br />

bis heute in seinen Grundzügen nicht verändert wurde. Das versichert<br />

auch omas Hilzensauer: »Die klassischen Kneippanwendungen<br />

werden heute noch so gemacht wie vor 120 Jahren<br />

und haben die gleiche Wirkung. Bei Zivilisationskrankheiten gibt<br />

es eigentlich nichts Besseres, als mit kneippschen Methoden dagegen<br />

vorzugehen.« Er betont im selben Atemzug aber auch, dass<br />

Kneippen einen nicht von Krankheiten heilt, sondern es der Prävention<br />

dient – ganz nach dem Motto: Vorsorge ist besser als<br />

Nachsorge. Wer sein Immunsystem stärkt, der kann logischerweise<br />

mit bestimmten Erkrankungen besser umgehen. Das kann gerade<br />

in der momentanen Zeit nicht verkehrt sein.<br />

Nass und kalt soll es sein<br />

Wer nun selbst seine Abwehrkräe aktivieren möchte, der muss<br />

nicht in den nächstbesten Fluss hüpfen oder sich mit der Gießkanne<br />

übergießen. Der kauzige Pfarrer hat uns viele andere Anwendungen<br />

hinterlassen, die bei Weitem nicht so viel Überwindung<br />

kosten. Die bekannteste ist sicherlich das Wassertreten: Wer<br />

im Sommer an einem Tretbecken vorbeikommt, der sollte es unbedingt<br />

einmal ausprobieren durch das kalte Nass zu gehen. »Da<br />

merkt man schnell eine wohltuende Wirkung. Den Effekt muss<br />

28<br />

man erst mal spüren, das ist bei den anderen Anwendungen auch<br />

so«, sagt omas Hilzensauer. Damit jedoch in den Beinen was<br />

passiert, ist es wichtig, sie nach dem Wassertreten nur mit den<br />

Händen abzustreifen und nicht mit einem Handtuch abzurubbeln.<br />

So bleibt eine Restfeuchtigkeit auf der Haut, sodass das Blut dorthin<br />

wandert und für die Trocknung sorgt.<br />

Diese Regel gilt bei allen Wasseranwendungen, auch bei den Armbädern.<br />

Für die braucht es auch gar nicht mal eine Kneippanlage,<br />

ein einfaches Waschbecken tut es auch – es muss nur mindestens<br />

ein Arm hineinpassen, erklärt omas Hilzensauer. Das Armbad<br />

hat den gleichen Effekt wie das Wassertreten: Die Durchblutung<br />

wird angeregt und das Immunsystem gestärkt. Zudem hil es<br />

auch bei dem berühmtberüchtigten Mittagstief, dass einen gerne<br />

nach dem Essen ereilt. In nur ein paar Minuten kann man so<br />

neue Lebensgeister wecken und sich danach erfrischt wieder an<br />

die Arbeit machen. Minimal schwerer umzusetzen ist der kalte<br />

Gesichtsguss, der bei Kopfschmerzen hil – gerade die Damen<br />

werden sich allerdings nur ungern Wasser in kreisenden Bewegungen<br />

übers geschminkte Gesicht im Bürobadezimmer laufen<br />

lassen. Besser geht es daheim: Einfach den Duschkopf vom<br />

Schlauch trennen und Wasser marsch. Was zuhause ebenfalls gut<br />

umgesetzt werden kann – und der Gießkannenanwendungen doch<br />

recht nahekommt – ist eine kalte Dusche. »Hier kann man zuerst<br />

wandern & genießen


… raus ins Grüne<br />

Fotos: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen, Jäckele/Kneipp-Bund e. V., Foto Grebmer, Pixabay<br />

Der Wald spielte in Kneipps Leben eine wichtige Rolle. Schon<br />

zu seiner Zeit wurden im Stadtwald von Bad Wörishofen Hängematten<br />

zur Erholung in der guten Waldlu aufgehängt. Seit<br />

1996 hat der Kurort einen ausgewiesenen Erholungswald, in<br />

dem unter anderem der ebenso erfrischende wie inspirierende<br />

Kneipp-Waldweg angelegt wurde. Auf bis zu zwölf Kilometern<br />

und an insgesamt 40 Stationen können Wanderer hier alle Elemente<br />

des Kneippschen Heilverfahrens in natürlicher Umgebung<br />

erleben. Außerdem laden verschieden gestaltete Plätze<br />

zum Innehalten und auf Wunsch auch Horizonterweitern ein<br />

– darunter der »Ort der Wald- und Naturwesen«, der »Ort des<br />

Wassers und der Frische« oder der »Ort des Träumens«. Der<br />

Startpunkt des Kneipp-Waldwegs liegt rund 20 Gehminuten<br />

vom Kurpark entfernt, oder eine kurze Fahrt mit dem Bus der<br />

Kurlinie, mit der sich der Pfad auch in mehrere Etappen unterteilen<br />

lässt.<br />

Länge & Dauer: 12 km, ca. 3 Std.<br />

Höhendifferenz: 95 m<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Wanderparkplatz<br />

Bewegungsinsel<br />

mit den Beinen anfangen und sich Dusche für Dusche weiter<br />

hocharbeiten. Danach kann man süchtig werden«, so omas<br />

Hilzensauer, der der Anwendung anscheinend voll und ganz verfallen<br />

ist.<br />

Wasser allein ist nicht genug<br />

Neben der Hydrotherapie, die übrigens an die 120 unterschiedliche<br />

Anwendungen bereithält, hat uns der Pfarrer noch weitere Wirkprinzipien<br />

hinterlassen, die in den 70er-Jahren zu den fünf Säulen<br />

der Kneipp-Lehre kategorisiert wurden. Neben Wasser als erster<br />

Säule gesellen sich beispielsweise die Kräuter. Sie sind wichtige<br />

Helfer bei Alltagsbeschwerden und der Behandlung von Krankheiten.<br />

So können sie dazu beitragen, bestimmte chemische Medikamente,<br />

darunter Schlaf- und Beruhigungs-, Verdauungs- oder<br />

Schmerzmittel, einzusparen, in ihrer Dosis zu verringern oder<br />

sogar zu ersetzen – wenn das nicht verlockend klingt. Darüber<br />

hinaus kann man sie auch zu warmen Fußbädern dazugeben, wie<br />

omas Hilzensauer erklärt. »Beispielsweise Melisse zur Beruhigung<br />

oder Rosmarin zur Anregung oder man nimmt sie in Form<br />

eines Tees zu sich.«<br />

Heilkräuter spielen auch in einer weiteren Säule eine wichtige<br />

Rolle: der Ernährung. Bereits vor über 100 Jahren empfahl der<br />

Aussichtspunkt<br />

Natur-<br />

Kneipptretanlage<br />

schwäbische Pfarrer auf regionale, vollwertige und möglichst naturbelassene<br />

Küche zu setzen sowie alles in Maßen und nicht in<br />

Massen zu genießen – beides hat bis heute nichts an Gültigkeit<br />

verloren. Wer nun Angst bekommt, dass man beim Kneippen nur<br />

Gemüse und Körner essen darf oder gar hungern muss, der kann<br />

beruhigt sein, denn Genuss ist erlaubt. Schließich war Kneipp<br />

selbst nicht der Schlankeste unter seinen Zeitgenossen und hat<br />

das Leben genossen, inklusive der einen oder anderen Zigarre.<br />

Bewegen ja, ruhen aber auch<br />

Kleine ernährungstechnische »Ausrutscher« lassen sich durch die<br />

vierte Säule – die Bewegung – leicht kompensieren. Von der ➤<br />

wandern & genießen 29


Titelthema<br />

Kneippen ja, aber wo?<br />

Innere Ordnung und Ausgeglichenheit war für Kneipp besonders wichtig.<br />

Er hat sie im Gebet gefunden – vielen anderen hil beispielsweise Yoga<br />

kriegen die meisten Menschen viel zu wenig, dem Bürojob sei<br />

Dank. Während der Wasserdoktor die verweichlichten Städter,<br />

wie er sie nannte, damals noch zum Holzhacken in den Wald<br />

schickte, reicht es heute sich regelmäßig an der frischen Lu zu<br />

bewegen. Schon ein täglicher kleiner Spaziergang in der Natur<br />

fördern die Durchblutung sowie das eigene Wohlbefinden und<br />

auch nach dem Wassertreten und Armbädern ist die Wiedererwärmung<br />

durch Bewegung wichtig.<br />

Zudem spielt sie in der fünen, der für Kneipp wichtigsten Säule<br />

eine tragende Rolle. Die innere Ordnung, Neudeutsch auch gerne<br />

als Balance bezeichnet, ist für jeden Menschen wichtig, denn ein<br />

Ungleichgewicht wirkt sich negativ auf das seelische Wohlbefinden<br />

aus. Jeder Mensch hat Stressfaktoren und Bereiche, in denen<br />

er über- oder auch unterfordert ist und genau da setzt die kneippsche<br />

Lehre mit ihrer Reiztherapie an, erklärt omas Hilzensauer<br />

und führt weiter aus: »Es können im Bereich der Unterforderung<br />

Impulse zur Aktivierung gesetzt werden und bei der Überforderung<br />

zum Entspannen, um Menschen in Stresssituationen zu beruhigen.«<br />

Das kann alles Mögliche sein – der erwähnte Spaziergang<br />

in der Natur, Autogenes Training, Chi Gong oder Yoga.<br />

Egal, wofür man sich entscheidet: Wichtig ist, seine Ruheinseln<br />

zu finden.<br />

Alles kann, nichts muss<br />

»Ich vergleiche das kneippsche Gesundheitssystem gerne mit einem<br />

Kochbuch, in dem ganz viele Rezepte sind: Manches taugt<br />

und schmeckt einem, anderes nicht. Aber um das zu wissen, muss<br />

30<br />

Im Allgäu gibt es mehrere anerkannte Kneippkurorte<br />

und -heilbäder, die sich der Kneipptherapie widmen:<br />

- Bad Wörishofen<br />

- Ottobeuren<br />

- Bad Grönenbach<br />

- Bad Waldsee<br />

- Scheidegg<br />

- Bad Hindelang<br />

- Oberstdorf<br />

- Füssen<br />

Aber auch außerhalb dieser Orte finden sich<br />

zahlreiche Möglichkeiten, das Kneippen einmal<br />

auszuprobieren. Viele Wassertretanlagen sowie<br />

Armbad-Stationen laden zum Selbstversuch<br />

ein. Man muss nur die Augen offenhalten.<br />

man es ausprobieren«, sagt omas Hilzensauer. Genauso ist es<br />

beim Kneippen auch – es geht nicht darum Anwendungen aus allen<br />

fünf Säulen durchzuführen, sondern man soll Spaß und Freude<br />

daran haben sowie die positiven Effekte spüren, denn nur dann<br />

bleibt man dabei und tut seinem Körper langfristig etwas Gutes.<br />

Abschließend noch ein kleiner Denkanstoß für alle, die die Meinung<br />

vertreten, dass Kneippen nur etwas für Senioren mit viel<br />

Zeit ist: Ja, meistens sieht man ältere Menschen Kneipp-Anwendungen<br />

durchführen, aber viele von ihnen sind vielleicht nur so<br />

alt und fit, weil sie genau das tun. Und spätestens jetzt – nach all<br />

den Informationen – sollte klar sein, dass des Pfarrers Lehren so<br />

aktuell sind wie vielleicht nie zuvor und nur ein Minimum an<br />

Zeit kosten. Also auf zum nächsten Kneippbecken, Schuhe und<br />

Socken aus und rein ins erquickende Nass. Ihre Gesundheit wird<br />

es Ihnen danken.<br />

Claudia Schöwe<br />

wandern & genießen


Westallgäuer<br />

Vom 20. September<br />

bis 3. Oktober <strong>2021</strong><br />

Wanderwochen<br />

Geführte und kulinarische Wanderungen in die alpine Bergwelt,<br />

auf den Spuren der Wandertrilogie Allgäu sowie rund um die Tourismusorte<br />

Lindenberg, Scheidegg, Oberreute und Weiler im Allgäu.<br />

Mit den Westallgäuer Wanderwochen laden<br />

die Orte Lindenberg, Scheidegg, Oberreute<br />

und Weiler dazu ein, ihren Trilogieraum<br />

„Wasserreiche“ zu entdecken. Hier haben<br />

Gletscher ein wahres Wunderland hinterlassen:<br />

Tiefe Schluchten, schroffe Klammen,<br />

faszinierende Wasserfälle und dunkle Moorseen.<br />

Besuchen Sie diese betörende Naturund<br />

Kulturlandschaft und genießen Sie die<br />

Blicke auf das Bergmassiv der Alpen sowie<br />

den Bodensee – das schwäbische Meer.<br />

Im Rahmen der Westallgäuer Wander -<br />

wochen können Gäste bei vielfältigen geführten<br />

und kulinarischen Wanderungen die<br />

Landschaft der Wassereiche kennenlernen.<br />

Und dabei in die spannenden Geschichten<br />

der Wandertrilogieorte eintauchen: da wandert<br />

man auf den Spuren von Hutmachern<br />

sowie auf Grenzerpfaden und sogar einem<br />

Eisbär kann man der Legende nach in Scheidegg<br />

begegnen. Von Strecken wanderungen<br />

bis hin zu klassischen Bergwanderungen ist<br />

für jeden Geschmack etwas dabei. Jeder Ort<br />

wird wieder seine „Lokalen Klassiker“ anbieten.<br />

So erwartet den Wanderer z.B. in Oberreute<br />

eine Wanderung zum Enschenstein<br />

durch einen idyllischen (Märchen-)Wald, bei<br />

man die Natur mit allen Sinnen erlebt oder<br />

eine Pilzwanderung der besonderen Art. In<br />

Scheidegg gibt es eine Schmugglerwanderung<br />

mit gemütlicher Einkehr und in Weiler<br />

wartet die wild romantische Hausbachklamm<br />

mit einer kulinarischen und musikalischen<br />

Überraschung auf einen Besuch. In<br />

Lindenberg dürfen natürlich Wanderungen<br />

rund um den Waldsee, den höchstgelegenen<br />

Moorbadesee Deutsch lands, nicht fehlen.<br />

Bei einer kulinarischen Stadtführung wird<br />

die Geschichte des Ortes zu einem sinnlichen<br />

Erlebnis.<br />

Die Teilnahme ist für Urlaubsgäste mit der<br />

Allgäu-Walser-Card kostenlos (ausgenommen<br />

evtl. Transferkosten und andere Extras).<br />

Ohne Gästekarte kosten die Wanderungen<br />

5 €, sofern nicht anders im Programm<br />

gekennzeichnet. Eine Anmeldung ist bis<br />

12 Uhr am Vortag bei allen Tourist-Infos der<br />

Gemeinden möglich.<br />

Das ausführliche Programm gibt es unter<br />

www.westallgaeu.de und kann in den beteiligten<br />

Gemeinden angefordert werden.<br />

SCHEIDEGG-TOURISMUS<br />

Rathausplatz 8<br />

88175 Scheidegg im Allgäu<br />

Tel. +49 8381 89555<br />

Fax +49 8381 89550<br />

info@scheidegg.de<br />

GÄSTEAMT OBERREUTE<br />

Hauptstraße 34<br />

88179 Oberreute<br />

Tel. +49 8387 1233<br />

Fax +49 8387 8707<br />

info@oberreute.de<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

LINDENBERG<br />

Museumsplatz 1<br />

88161 Lindenberg im Allgäu<br />

Tel. +49 8381 9284310<br />

Fax +49 8381 80388<br />

touristinformation@lindenberg.de<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

WEILER-SIMMERBERG<br />

Hauptstraße 14<br />

88171 Weiler im Allgäu<br />

Tel. +49 8387 39150<br />

Fax +49 8387 39153<br />

info@weiler-tourismus.de


Geniessen<br />

Die gin-iale Idee einer Allgäuer Traditionsbrauerei<br />

Alte eister,<br />

neue eister<br />

Ebbas isch allat – irgendwas ist immer, und weil dem so ist, sitzt<br />

der Allgäuer auch in Pandemie-Zeiten nicht untätig herum und<br />

bläst Trübsal, sondern sucht sich eine Aufgabe, in die er sein Herzblut<br />

stecken kann. So jedenfalls haben es Sebastian und Florian<br />

Graßl von Schäffler Bräu in Missen gemacht. Sie haben sich einem<br />

Projekt gewidmet, das schon lange auf der To-do-Liste stand:<br />

einen Gin kreieren. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen.<br />

32<br />

wandern & genießen


Eine gute Idee rei wie ein edler Tropfen: Vor vielen Jahren<br />

schon – Brauereiinhaber Sebastian Graßl traf sich regelmäßig<br />

mit einem befreundeten Gastronomen auf das eine<br />

oder andere Glas Gin zum gemütlichen Beisammensein – kam<br />

der brennende Wunsch auf, eine eigene Version des Kultgetränkes<br />

zu lancieren. »Mit dieser Idee bin ich dann auf meinen Bruder<br />

Florian zugegangen. Er ist Braumeister, ich selbst kann als Kaufmann<br />

keinen Schnaps brennen«, erinnert sich Sebastian Graßl,<br />

dessen Familie die Brauerei in sechster Generation führt. Der<br />

Bruder aber war zunächst schwer zu überzeugen: Gin sei nicht<br />

so sein Fall und der Hype um den Wacholderschnaps werde<br />

sicherlich auch wieder abebben. Und weil es außerdem<br />

im Geschä alle Hände voll zu tun gab, wurde das<br />

Projekt immer wieder hintangestellt.<br />

Der lange Weg zur Rezeptur<br />

2020, während des zweiten harten Lockdowns,<br />

stand die Idee immer noch im Raum – und die<br />

Spirituose Gin erwies sich als gefragter denn je.<br />

»Da ist mir mein Bruder dann nicht mehr ausgekommen«,<br />

lacht Graßl. Eigentlich ist die Brauerei<br />

Schäffler in erster Linie für ihr Bier bekannt, das hier schon seit<br />

über 150 Jahren gebraut wird. Mit einer kleinen mobilen Schau-<br />

Brauerei schae es das Familienunternehmen 1998 sogar ins<br />

Guinessbuch der Rekorde. Aber das ist nicht alles: In einer betriebseigenen<br />

Brennerei stellt Schäffler Bräu seit 20 Jahren auch<br />

Bierbrand her, 2018 kam dann noch der eigene Single Malt<br />

Whisky dazu – an Erfahrung mit Brennprojekten mangelt es den<br />

Brauern also nicht. Sebastian Graßl las sich darüber hinaus intensiv<br />

in die ematik der Ginherstellung ein, um ein Basisrezept<br />

auf die Beine zu stellen. Anfangs war ihm lediglich klar, dass<br />

Hopfen einer der Bestandteile sein sollte – Ehrensache für eine<br />

Brauerei.<br />

➤<br />

Die Brauerei Schäffler prägt das Ortsbild von Missen<br />

wie kein anderes Gebäude. Der Familienbetrieb ist<br />

vor allem für sein Bier bekannt, seit 20 Jahren wird<br />

hier aber auch Hochprozentiges gebrannt<br />

wandern & genießen 33


Geniessen<br />

34<br />

Info:<br />

Wer »Gin made im Allgäu« probieren möchte, hat eine<br />

recht große Auswahl. Darunter:<br />

AlpGin (Heu, Zirbel oder Holunder) sowie »Mountain G«<br />

Dry Gin, Allgäu-Brennerei, Sulzberg,<br />

shop.allgaeu-brennerei.de<br />

Gäu Dschinn, Mädle Gin sowie Gin Zero (alkoholfrei),<br />

Schaubrennerei Fink, Opfenbach,<br />

www.schaubrennerei-fink.de<br />

Bergwelt Gin sowie Schlehen Gin, Bergwelt Brennerei,<br />

Pfaffenhausen, shop.bergwelt-brennerei.de<br />

Hinterland Gin, Hinterland, Hergensweiler,<br />

www.hinterland-distillery.com/hinterland-shop<br />

Großer Wilder Allgäu Dry Gin, Allgäu Distillers,<br />

Oberstdorf, www.allgaeudrygin.de<br />

Busche Berta Dry Gin, Busche Berta, Oerschwang,<br />

www.busche-berta.de/bergbrennerei<br />

Schwangau Dry Gin sowie Schwangau Royal Gin,<br />

Brennerei Schroll/Allgäu Getränke, Schwangau,<br />

www.brennerei-schroll.de<br />

Das Wort Gin leitet sich vom französischen »genévrier« ab, zu Deutsch<br />

Wacholder – die Hauptzutat eines jeden Gins. Beim Lupulus fügt Cascade-<br />

Aromahopfen noch eine zitronige Note hinzu<br />

Bei zahlreichen Händlern wurden probehalber Gewürze bestellt,<br />

die Qualitätsunterschiede erwiesen sich als enorm und so brauchte<br />

die Auswahl der Zutaten ihre Zeit. Dann konnte der erste Brand<br />

durchgeführt werden, der danach auch erst noch einige Wochen<br />

lagern und zu einem richtigen Gin »reifen« musste, bis sich beurteilen<br />

ließ, wie die einzelnen Aromen durchkamen. »Und so haben<br />

wir uns langsam herangetastet an die endgültige Rezeptur«, erzählt<br />

Sebastian Graßl. »Inzwischen geben wir beispielsweise viel weniger<br />

Kardamom zu als am Anfang. Drei oder vier Monate haben wir<br />

ab dem ersten Brand gebraucht, bis unser Gin fertig war.«<br />

Die Mischung macht’s<br />

Die Hauptzutat des brandneuen Gins namens Lupulus ist der<br />

obligatorische Wacholder, beim Hopfen fiel die Wahl auf Tettnanger<br />

Cascade-Aromahopfen mit einer zitronigen Note. Zu den<br />

weiteren Botanicals, also den pflanzlichen Bestandteilen des Gins,<br />

zählen Zitronen- und Orangenzesten, Ingwer, Kardamom, Angelika-<br />

und Veilchenwurzel. Als »sehr intensiv« beschreibt Sebastian<br />

Graßl das Aroma, das sich dadurch herausbildet: »Das<br />

gefällt uns so gut im Vergleich zu anderen Gins, von denen viele<br />

relativ ‚flach‘ sind. Unser Gin hat ein deutliches Wacholderaroma,<br />

bei dem noch Zitrus durchkommt.«<br />

Passend dazu empfiehlt er auch, dem Lupulus vor dem Genuss<br />

ein Stück Zitrone beizugeben. Wer den Gin mixen will und es<br />

gerne herb mag, grei zu Indian Tonic Water; zu Mediterranean<br />

Tonic Water, wer es milder bevorzugt. Und der erfinderische Geschäsmann<br />

hat noch einen Insidertipp: »Wir haben einen Versuch<br />

mit der naturtrüben Zitronenlimonade von Allgäuer Alpenwasser<br />

gemacht. Das schmeckt richtig gut, wenn man es etwas<br />

süßer mag.«<br />

Das Auge trinkt mit<br />

Eigentlich hat der Lupulus eine<br />

blaue Farbe (links). Mischt man ihn<br />

mit kohlensäurehaltigen Getränken<br />

wie Tonic Water, wird aus dem Blau<br />

ein sattes Violett (rechts)<br />

Ein schönes Gimmick mit Wow-Effekt bringt der Lupulus auch<br />

noch mit: Die Brüder haben dem Gin eine Blüte zugefügt, die<br />

wandern & genießen


diesen nicht nur tielau färbt, sondern die auch als natürlicher<br />

pH-Indikator dient. Gibt man nun kohlesäurehaltige Getränke<br />

hinzu, reagiert deren saurer pH-Wert mit dem des Farbstoffes der<br />

Blüte – und aus dem Blau wird wie durch Zauberhand ein leuchtendes<br />

Violett. »Wir sind nicht die ersten, die mit diesem Effekt<br />

arbeiten, das ist kein Geheimnis. Aber viele kennen ihn noch nicht<br />

und wir finden, das ist eine coole, lustige Sache, wenn man abends<br />

mit mehreren Leuten zusammensitzt«, sagt Sebastian Graßl. Zu<br />

guter Letzt verrät er auch noch, wie sein Gin zu dem Namen Lupulus<br />

gekommen ist: »Der Hopfen heißt auf Lateinisch Humulus<br />

Lupulus, und Lupulus ist außerdem die Verkleinerungsform von<br />

Lupus, dem lateinischen Wort für Wolf.« Der Name passt also<br />

doppelt gut zu einer Hopfen-lastigen Spirituose aus dem Allgäu,<br />

gehört der sagenumwobene Beutegreifer doch untrennbar zur<br />

Wildgeschichte der Region.<br />

Ein einsamer Wolf wird der Lupulus nicht bleiben:<br />

Die erste limitierte Sonderausgabe des<br />

Schäffler-Gins für den Sommer ist bereits herausgekommen<br />

– die Edition Wild Berry in<br />

einer roten Flasche, eingebrannt mit schwarzen<br />

Johannisbeeren und Himbeeren.<br />

Sebastian Graßl: »Künig wollen wir<br />

ein, zwei Sondereditionen im Jahr<br />

brennen, jedes Mal eine andere. Den<br />

Lupulus in der schwarzen Flasche<br />

wird es dauerha geben.« Es ist also<br />

dafür gesorgt, dass der Brauereichef<br />

bei seinen Treffen mit dem Gastronomen-Kumpel<br />

jetzt stets seinen<br />

eigenen Gin verkosten kann. Wer<br />

es ihm gleichtun will, kann den<br />

Lupulus im regionalen Handel, direkt<br />

bei Schäffler Bräu in Missen<br />

oder über den Online-Shop erwerben:<br />

www.schaeffler-shop.de<br />

Ilka Schöning<br />

Fotos: Schäffler Bräu, Wikimedia Commons/H. Zell, CC BY-SA 3.0, Pixabay/wal_172619<br />

Von Missen über den »Alpseeblick«<br />

zur Pfarralpe und zurück<br />

Die relativ kurze, dennoch abwechslungsreiche Wanderung beginnt<br />

in Missen am Parkplatz bei der Römerbrücke. Größtenteils<br />

über Forstwege führt die Strecke bis zur Pfarralpe, jedoch empfiehlt<br />

es sich, kurz vor dem Ziel einen Abstecher nach links zum<br />

Aussichtspunkt »Alpseeblick« zu machen, der mit einem grandiosen<br />

Fernblick auf den Großen und den Kleinen Alpsee sowie die<br />

dahinterliegenden Berge aufwartet. Auf der Pfarralpe lässt es sich<br />

bei einer typischen Allgäuer Brotzeit gut einkehren – und auch<br />

Schäffler-Getränke probieren. Zurück geht es über Bergwiesen und<br />

eine asphaltierte Straße zur Hold-Alpe, von hier aus bietet sich<br />

nun die Abkürzung über einen Tobelweg an, der schließlich wieder<br />

auf den Forstweg zurück zum Parkplatz in Missen führt.<br />

Länge & Dauer: 5 km, ca. 1 Stunde 45 Minuten<br />

Höhendifferenz: ca. 220 m<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Missen<br />

Pfarralpe<br />

Großer Alpsee<br />

wandern & genießen 35


Geniessen<br />

Sie brennen für gute Brände<br />

Schatzkarte für<br />

Schmankerljäger 6 2<br />

5<br />

4<br />

Berge und Brauereien gibt es im Allgäu wie Sand am Meer: Das ist eine bekannte<br />

Tatsache. Weniger bekannt ist, dass es auch zahlreiche Brennereien gibt, die hoch -<br />

prozentige Tropfen aus regionalen Zutaten herstellen. Wir haben für Sie ein paar Orte<br />

der Destillation herausgesucht, die mit leckeren Bränden und Likören aufwarten.<br />

1<br />

Sulzberg<br />

Allgäu-Brennerei<br />

Angefangen hat alles 1914 mit einer Weinkellerei.<br />

Aus dieser wurde im Laufe der Zeit<br />

die weithin bekannte Brennerei, die mittlerweile<br />

in vierter Generation betrieben wird.<br />

Das Familienunternehmen stellt neben<br />

Schnäpsen, Obstbränden und Likören auch<br />

Whisky, Gin und andere Tropfen mit mehreren<br />

Umdrehungen her. Immer ein<br />

Schlückchen wert ist der Allgäuer Heu-<br />

Schnaps, der nach Bergsommer im Glas<br />

schmeckt. All die Köstlichkeiten gibt’s im<br />

urig-modernen Verkaufsladen. Wem das<br />

nicht reicht: Bei einer Führung kann man<br />

sich auf Entdeckungstour begeben – da wird<br />

nicht nur geschaut, sondern natürlich auch<br />

probiert.<br />

Gewerbepark 1, 87477 Sulzberg,<br />

www.allgaeu-brennerei.de<br />

2<br />

Oberstaufen/Hörmoos<br />

Michels Kräuteralp<br />

Auf 1300 Metern liegt die höchste Brennerei<br />

des Allgäus. Hier brennt Michel edle Tropfen<br />

– aber nur mit Zutaten von dort oben.<br />

Seine Liköre und Schnäpse schmecken so<br />

gut, dass sie bereits mehrfach prämiert wurden.<br />

Ein ganz besonderes Destillat ist der<br />

EnzianBrand, der aus den Wurzeln des Gelben<br />

Enzians gewonnen wird. Wer auf einen<br />

Schnaps vorbeischauen will, muss wandern,<br />

denn die Zufahrtsstraße ist für Tagesgäste<br />

gesperrt. Doch die Aussicht und die oben<br />

wartenden Tropfen sind Belohnung für die<br />

Mühen. Der Verkaufsstand direkt vor der<br />

Kräuter alpe ist von Mitte Mai bis Anfang<br />

November samstags bis montags von 14.30–<br />

16.30 Uhr geöffnet.<br />

87534 Steibis/Oberstaufen,<br />

www.kraeuteralp.de<br />

3<br />

Oerschwang<br />

Bergbrennerei<br />

Im ehemaligen Stall des Bauernhauses Busche<br />

Berta in Oerschwang befindet sich die<br />

einzige Brennerei der Hörnerdörfer. Sie ist<br />

die erste Station bei Führungen durch das<br />

denkmalgeschützte Haus. Von Angesicht zu<br />

Angesicht mit dem Kupferkessel erfährt<br />

man dabei wie aus Obst von umliegenden<br />

Bergwiesen leckere Brände entstehen. Nach<br />

der eorie folgt die Praxis, denn natürlich<br />

darf auch probiert werden. Wer mehr als<br />

ein kleines Schlückchen möchte: Im Dorfladen<br />

vor Ort können die Allgäuer Destillate<br />

flaschenweise gekau werden. Übrigens<br />

sollte man sich die anderen Stationen der<br />

Führung durchs Haus nicht entgehen lassen:<br />

Es warten noch eine Töpferei sowie ein<br />

Schinken- und Käsekeller.<br />

Dorfstraße 11, 87527 Oerschwang,<br />

www.busche-berta.de<br />

4<br />

Opfenbach<br />

Schaubrennerei Fink<br />

Die Familie Fink betreibt im Westallgäu<br />

nicht nur einen Ferienhof auf dem sich<br />

herrlich Urlaub machen lässt, sondern auch<br />

eine Schaubrennerei. In dieser können Interessierte<br />

hautnah erleben wie Herbert Fink<br />

seine Edelbrände aus Obst herstellt. Der<br />

Brennereifachmann erklärt dabei nicht nur<br />

die einzelnen Schritte der Destillation – er<br />

versorgt die Besucher auch mit seinem umfangreichen<br />

Wissen über die Besonderheiten<br />

der Obsterzeugung. Wem die Brände zu<br />

hochprozentig sind: Die Schaubrennerei<br />

produziert auch Liköre – die haben nur die<br />

halbe Drehzahl. Das kann ein besonderer<br />

Tropfen von Herbert Fink nicht von sich behaupten:<br />

der Bierbrand, der aus dunklem<br />

Allgäuer Bier destilliert wird.<br />

Heimen 78, 88145 Opfenbach,<br />

www.schaubrennerei-fink.de<br />

5<br />

Kressbronn (Bodensee)<br />

Steinhauser<br />

Sie liegt zwar nicht im Allgäu, aber nach<br />

einem oder zwei Schlückchen verschiebt sich<br />

die Grenze sicherlich und dann ist es auch<br />

egal. Bereits in der sechsten Generation<br />

stellt die Familie Steinhauser aus Bodenseefrüchten<br />

edle Destillate her. Neben den<br />

fruchtigen Bränden stellen die Steinhausers<br />

36<br />

wandern & genießen


Anzeigen<br />

1<br />

FRANZ HILLER<br />

3<br />

seit 1986 auch Weine her. Und weil<br />

ihnen das offensichtlich nicht reicht, produzieren<br />

sie auch Whisky und Gin – letzterer<br />

wurde 2014 sogar als weltbester Gin<br />

ausgezeichnet. Wem nun das Wasser im<br />

Mund zusammenläu: Im Verkaufsladen<br />

gibt es alle Produkte zu kaufen und viele<br />

weitere mehr aus allen Herren Ländern.<br />

Raiffeisenstrasse 23, 88079 Kressbronn,<br />

www.weinkellerei-steinhauser.de<br />

6<br />

Hörbranz (Österreich)<br />

Handgemachte<br />

Schmiedeware<br />

- Handgemachte Pfannen<br />

- Geschmiedete Schellen<br />

- Feuerschalen<br />

- Gürtelschnallen<br />

- Waffen, Messer<br />

- sonstige Auftragsarbeiten<br />

Am Auwald 6 | 87538 Obermaiselstein<br />

info@franzhiller.de www.mittelalter-schmiede.com<br />

Fein-Brennerei Prinz<br />

Auf gute Nachbarscha kann man anstoßen,<br />

wenn man der Brennerei in Österreich<br />

einen Besuch abstattet. Nur einen Steinwurf<br />

vom Bodensee und von der Allgäuer Grenze<br />

entfernt treffen modernste Technik und vier<br />

Generationen Erfahrung aufeinander. Das<br />

Ergebnis: fruchtige, doppelt gebrannte Destillate.<br />

Neben den Schnäpsen mit ordentlich<br />

Umdrehungen gibt es auch sanere Tropfen<br />

wie Cremeliköre oder Limes, oder aber<br />

Kräuterlikör und Punsch. Wer tiefer in die<br />

Welt des Schnapsbrennens eintauchen<br />

möchte, der kann an einer Führung teilnehmen<br />

und sich anschließend im Hofladen die<br />

Taschen mit den leckeren Flüssigkeiten vollpacken.<br />

Ziegelbachstrasse 7,<br />

6912 Hörbranz/Österreich,<br />

www.prinz.cc/de<br />

Fotos: Pixabay<br />

q E H<br />

wandern & genießen 37


Service<br />

Selbstbestimmt durchs Allgäu<br />

erien<br />

ohne Hindernisse<br />

Bei »Urlaub im Allgäu« kommt dem einen oder anderen unwillkürlich eine<br />

Gebirgskulisse mit steinigen Wanderwegen, unzugänglichen Alphütten und<br />

weitabgelegenen Bergseen in den Sinn. Für mobilitäts eingeschränkte Menschen<br />

unerreichbare Sehnsuchtsziele, könnte man meinen – doch das Allgäu hat<br />

vieles auch »in Barrierefrei« zu bieten. Im Folgenden eine kleine Auswahl.<br />

Fangen wir gleich mit den Bergen<br />

an: Die zu Oberstdorf und dem<br />

Kleinwalsertal gehörenden Bergbahnen<br />

etwa – an Nebelhorn, Fellhorn,<br />

Walmendingerhorn, Kanzelwand und Ifen<br />

– wollen es auch Rollstuhlfahrern ermöglichen,<br />

unvergessliche Tage auf den Bergen<br />

38<br />

Oben: Blick vom Nebelhorn aufs Alpenpanorama.<br />

Die Bergbahnen bei Oberstdorf und im<br />

Kleinwalsertal sind barrierefrei zugänglich –<br />

auch die Toiletten und Restaurants (links)<br />

zu genießen. Daher sind alle Bahnen,<br />

Stationen und Bergrestaurants dank Aufzügen<br />

oder Treppenlien auch barrierefrei<br />

zugänglich. An den Bergstationen sind<br />

rollstuhlgerechte Toiletten vorhanden. Die<br />

Sonnenterrassen mit ihren fantastischen<br />

Aussichtsplätzen haben breite Zugänge<br />

und an besonders schönen Punkten der<br />

Natur sind Ruhebänke aufgestellt, sodass<br />

möglichst niemand auf das traumhae<br />

Bergpanorama verzichten muss.<br />

Wer gar nicht so hoch hinaus, aber dennoch<br />

am Berg unterwegs sein will, findet<br />

beispielsweise vom bundesweiten Kennzeichnungssystem<br />

»Reisen für alle« geprüe<br />

Wege über dessen Webseite – auch<br />

für alle weiteren vorgestellten Kategorien.<br />

www.ok-bahnen.de<br />

www.reisen-fuer-alle.de<br />

Nah am Wasser<br />

Zahlreiche Allgäuer Seen sind ungehindert<br />

zugänglich. Im Ortsgebiet Füssen beispielsweise<br />

sind der Hopfenseerundweg<br />

und der Rundweg um Mitter- und Obersee<br />

im Faulenbacher Tal im Rahmen von »Reisen<br />

für Alle« geprü und als barrierefrei<br />

für Gehörlose und Menschen mit Hör -<br />

behinderung sowie als teilweise barrierefrei<br />

für Rollstuhlfahrer, Menschen mit<br />

Gehbehinderung und Sehbehinderte zertifiziert<br />

worden.<br />

wandern & genießen


Fotos: OBERSTDORF-KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN, Füssen Tourismus und Marketin/Andreas Hub, Kathrin Geiger, r + s mayer, Kempten<br />

Hier sind alle willkommen!<br />

Einige Allgäuer Gastgeber bieten explizit<br />

barrierefreie Unterküne an. Bei<br />

Urlaubern sehr beliebt ist beispielsweise<br />

das zertifizierte Allgäu ART Hotel<br />

in Kempten (www.allgaeuarthotel.de).<br />

In einem Gespräch mit Geschäsführerin<br />

Kathrin Geiger wird klar, wa -<br />

rum das so ist.<br />

<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong>: In Ihrem barrierefreien Hotel sind<br />

ausdrücklich alle willkommen – was bedeutet das konkret?<br />

Kathrin Geiger: Im Allgäu ART Hotel werden alle Gäste, ob<br />

nun mit oder ohne Handicap, jung oder alt, herzlich empfangen.<br />

Es ist ein Haus für Geschäsreisende, für Tagende,<br />

für Urlauber, für Familien, für Feiernde, für Kemptener und<br />

Allgäuer, für Menschen mit Handicap und einfach für jeden,<br />

der einen unvergesslichen Hotelaufenthalt genießen möchte.<br />

Das herzliche Willkommen gilt für unsere Gäste sowie für<br />

unsere Mitarbeiter, denn als Inklusionsbetrieb beschäigt das<br />

Hotel Menschen mit und ohne Handicap.<br />

Die Hopfenseerunde bei Füssen bietet einige<br />

reizvolle Aussichten. Zahlreiche Allgäuer Seen<br />

sind für Menschen mit Mobilitätseinschrän -<br />

kungen gut zugänglich<br />

Fotos: XXXXXXXXXXXX<br />

Das Hotel bietet »Barrierefreiheit ohne Kompromisse«.<br />

Können Sie das kurz ausführen?<br />

Unsere Philosophie ist ganz und gar darauf ausgerichtet, dass<br />

Menschen mit Handicap einen unbeschwerten Aufenthalt<br />

genießen können. Unser Anliegen ist es, eine Umgebung zu<br />

schaffen, in der sie sich barrierefrei bewegen können und so<br />

viel Unterstützung erhalten wie sie benötigen oder wünschen.<br />

Gäste im Rollstuhl beispielsweise können sich völlig barrierefrei<br />

im ganzen Haus bewegen.<br />

An dieser Stelle seien auch die Komfortwege<br />

der als barrierefrei ausgezeichneten<br />

Stadt Isny genannt, die zum Beispiel zum<br />

Hengelesweiher, zum Bießenweiher oder<br />

rund um das Waldbad führen.<br />

Wer sich gerne mitten hinein ins kühle<br />

Nass begibt, dem sei das Freibad Cambomare<br />

in Kempten empfohlen – es verfügt<br />

über einen Schwimmbecken-Lier mit Sitz<br />

– oder das Freibad Aquamarin in Wasserburg<br />

am Bodensee, das einen Wasserrollstuhl<br />

bietet – und einen tollen Ausblick<br />

auf den Bodensee.<br />

www.fuessen.de/barrierefrei<br />

www.isny.de/urlaub-aktiv/wandern-natur/<br />

barrierearm-wandern.html<br />

www.cambomare.de<br />

www.wasserburg-bodensee.de/<br />

wassererlebnisse/freibad-aquamarin ➤<br />

Welche besonderen Angebote hat das Allgäu ART Hotel<br />

für Menschen mit Behinderungen?<br />

58 Zimmer gesamt, davon<br />

zwölf barrierefrei für Rollstuhlnutzer<br />

oder Gäste mit<br />

Mobilitätseinschränkungen,<br />

sechs Doppelzimmer mit<br />

jeweils einem Pflegebett,<br />

drei Familienzimmer für<br />

Rollstuhlnutzer oder Gäste<br />

mit Mobilitätseinschränkungen.<br />

Darüber hinaus ein<br />

barrierefreies Restaurant<br />

und einen großen barrierefreien<br />

Wellnessbereich, einen<br />

Snoe zelen-Raum und<br />

eine Sonnenterrasse auf dem Dach. Hinzu kommen ein taktiles<br />

Leitsystem und Orientierungshilfen, ein optisches Warnsystem<br />

mit Blitzleuchten, barrierefreie Tagungsräume sowie<br />

eine Tiefgarage und Außenstellplätze mit barrierefreien Parkplätzen.<br />

wandern & genießen 39


Service<br />

Da ist was im Busch<br />

Au-, Bergmisch- und Fichtenwälder: Auch<br />

sie gehören zu den beliebten Ausflugs -<br />

zielen im Allgäu. Der Walderlebnisweg<br />

»12 Tore« etwa führt durch das Weidach<br />

zum Illerursprung und erklärt an zwölf<br />

Infostationen das Biotop Auwald mit seiner<br />

artenreichen Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Der Weg ist barrierefrei ausgebaut und für<br />

sehbehinderte Menschen sind die Infotafeln<br />

mit einem QR-Code ausgestattet, sodass<br />

sie sich per Smartphone und App die<br />

Texte vorlesen lassen können.<br />

Ein besonderer Ausflugs-Tipp ist der<br />

Natur erlebnispark skywalk allgäu mit<br />

Baumwipfelpfad in Scheidegg: Das Integrationsunternehmen<br />

hat nicht nur dafür<br />

gesorgt, dass die 40 Meter hohe und ganze<br />

540 Meter lange Hängebrücke über den<br />

Bäumen barrierefrei ist – ebenso wie<br />

Kasse, Shop, Restaurant und Toiletten –,<br />

es beschäigt auch Menschen mit Behinderungen<br />

über alle Aufgabenbereiche hinweg.<br />

Dafür erhielt es das Signet »Bayern<br />

barrierefrei«.<br />

Gundelsberg<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

Obermühlegg<br />

www.skywalk-allgaeu.de<br />

Berg<br />

Der Baumwipfelpfad im<br />

Naturerlebnispark skywalk<br />

allgäu lässt sich mit<br />

dem Rollstuhl per Aufzug<br />

erklimmen<br />

Highlights erleben<br />

Unterthalhofen<br />

Schloss Neuschwanstein zählt unbestreitbar<br />

zu den größten Attraktionen des Allgäus<br />

– aber ist es auch barrierefrei? Ganz<br />

Oberthalhofen<br />

unkompliziert ist die Sache leider nicht.<br />

Rollstuhlfahrern und Besuchern mit Geh -<br />

Au<br />

Fischen im Allgäu<br />

Schöllang<br />

Themenweg »12 Tore<br />

im Fischinger Weidach«<br />

Zwölf Tore erzählen über Infotafeln die Geschichte<br />

des Au waldes und seine Bedeutung<br />

für die Menschen. Start- und Endpunkt ist<br />

der P+R-Parkplatz am Fischinger Bahnhof.<br />

Der Weg ist durchweg barrierefrei ausgebaut<br />

und für sehbehinderte Menschen sind<br />

Kleiner Herrenberg<br />

(916)<br />

die Tafeln mit einem QR-Code ausgestattet:<br />

Per Smartphone und Gastfreund-App kann<br />

man sich die Texte vorlesen lassen.<br />

Länge & Dauer: 11,1 km, ca. 2,3 Stunden<br />

Höhendifferenz: ca. 30 m<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Obermaiselstein<br />

Oberdorf<br />

Mehr Infos auf www.hoernerdoerfer.de<br />

Maderhalm<br />

Fischen<br />

Burgegg<br />

Niederdorf<br />

Reichenbach<br />

Herrenberg<br />

(977)<br />

Ried<br />

Langenwang<br />

Hermannstein<br />

(990)<br />

Langenwang<br />

(Schwaben)<br />

Hirschsprung<br />

Rubi<br />

Jägersberg<br />

Hof<br />

Kreben<br />

40<br />

Lochwiesen<br />

Ochsenberg<br />

(1179)<br />

Kapf


Weiterführende Links<br />

Angebote und Einrichtungen mit dem<br />

Signet »Reisen für Alle«:<br />

www.allgaeu.de/barrierefrei<br />

Barrierefreie Unterküne, Freizeit -<br />

aktivitäten, Bäder, Geschäe etc.:<br />

www.allgaeu-tirol-barrierefrei.eu<br />

Liste mit Wanderungen, Hütten u. m.:<br />

allgaeu-erleben.com/<br />

1708-barrierefrei.php<br />

Barrierefreie Ausflugs tipps:<br />

allgaeuweit.de/ausflugsziele-allgaeu/<br />

barrierefrei-im-allg%C3%A4u.html<br />

Über Alpen.Leben.Menschen (A.L.M.)<br />

können Menschen mit Behinderung<br />

sowie Geflüchtete aktiv die bayerischen<br />

Berge kennen lernen:<br />

www.alpenlebenmenschen.de<br />

Fotos: TourismusHörnerdörfer, skywalk allgäu, Pixabay<br />

Touristenmagnet<br />

Schloss Neuschwanstein:<br />

barrierefrei zu erreichen<br />

per Kutsche, zu besich -<br />

tigen nach vorheriger<br />

Anmeldung<br />

der sonne<br />

ganz nah!<br />

GENUSSREICHE HÖHENFLÜGE<br />

MIT TRAUMHAFTEN AUSSICHTEN<br />

Unser familiengeführtes Berghotel Sonnenklause<br />

auf 1.100 m Höhe besticht durch eine<br />

herrlich ruhige Atmosphäre. Entspannen Sie in<br />

unserer Wohlfühloase und genießen Sie Ihren<br />

Urlaub inmitten traumhafter Naturidylle.<br />

WILDE KRÄUTERKÜCHE<br />

Unzählige Kräuter aus unserem Kräutergarten<br />

und Wildkräuter aus der Natur rund ums<br />

Haus finden auf feinste Art den Weg auf Ihren<br />

Teller. Regionale Produkte bilden die Basis<br />

für all unsere kulinarischen Köstlichkeiten.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Täglich von 10:00 bis 22:00 Uhr<br />

Mittwoch – Ruhetag<br />

Küche von 11:30 bis 14:00 Uhr<br />

und 17:30 bis 19:15 Uhr<br />

nachmittags Kaffee, hausgemachte<br />

Kuchen und herzhafte Brotzeiten<br />

behinderung bietet die Schlossverwaltung<br />

die Möglichkeit, mittels Personenaufzug<br />

an einer regulären Führung teilzunehmen.<br />

Dafür ist allerdings eine Anmeldung<br />

notwendig und die Bearbeitungsgebühr<br />

beträgt 2,50 Euro pro Person. Eine Behindertentoilette<br />

ist vorhanden. Der circa<br />

1,5 Kilometer lange asphaltierte Weg von<br />

den Parkplätzen zum Schloss ist teils sehr<br />

steil, weshalb der Kutschentransfer empfohlen<br />

wird. Das Museum der bayerischen<br />

Könige hingegen ist ohne Anmeldung barrierefrei<br />

zugänglich – mit einem Parkplatz<br />

direkt vor der Tür, mit Aufzügen und Behindertentoilette.<br />

Ein weiteres Allgäuer Highlight findet sich<br />

in Kempten, der ältesten schrilich erwähnte<br />

Stadt Deutschlands. Archäologische<br />

Ausgrabungen bestätigen die Existenz<br />

der Römerstadt Cambodunum seit dem<br />

Beginn des 1. Jahrhundert v. Chr. Die Rui-<br />

nen der römischen Siedlung sind heute im<br />

Archäologischen Park Cambodunum<br />

(APC) zugänglich – für Menschen mit eingeschränkter<br />

Mobilität weitestgehend erschlossen.<br />

Im gallorömischen Tempel -<br />

bezirk, in den Kleinen emen sowie auf<br />

dem offenen Parkgelände wird antikes Leben<br />

greiar. Mit der Cambodunum-App<br />

als digitalem Begleiter lässt es sich zum<br />

Leben erwecken. Auf Anfrage sind auch<br />

Blindenführungen durch geschulte Kulturvermittler<br />

buchbar.<br />

www.hohenschwangau.de<br />

apc/kempten.de<br />

Übrigens: Barrierefrei zu erreichen und zu<br />

erkunden ist auch die vielgerühmte Blumeninsel<br />

Mainau im Bodensee am westlichsten<br />

Ende des Allgäus – mehr Infos<br />

dazu finden Sie ab Seite 88.<br />

Ilka Schöning<br />

natur<br />

pur.<br />

Hinang 48 | 87527 Sonthofen | GERMANY<br />

T. +49 (0) 83 21–36 14 | M. info@sonnenklause.de<br />

SONNENKLAUSE.DE<br />

wandern & genießen 41


Service<br />

Wie die Gipfel zu ihren Namen kamen<br />

Allgäuer<br />

Bergnamen<br />

Hörnle, Kopf und Spitz: Warum die meisten Gipfel so enden, kann man<br />

sich noch durch die bildhae Bedeutung herleiten. Wer auf einen Berg<br />

wandert, dessen Name sich nicht auf Anhieb erschließt, der fragt sich beim<br />

Aufstieg vielleicht, woher die o seltsame Bezeichnung des Ziels kommt.<br />

Ein paar Beispiele stellen wir hier vor. Wären Sie drauf gekommen?<br />

Falkenstein, 1267 m<br />

Der Falkenstein zählt zu den Pfrontener-Vilser Bergen und trägt<br />

den Namen der Burg, die auf ihm steht, weshalb sich auch viele<br />

Belege zu seiner Bezeichnung finden lassen. Es ist ein typisch<br />

ritterlicher Burgenname, für den das tatsächliche Vorkommen<br />

von Falken am Berg übrigens völlig unerheblich war.<br />

Großer Daumen, 2280 m<br />

Das gewaltige, von weither sichtbare Bergmassiv bei Bad Hindelang<br />

trägt einen alten Namen. Zurückverfolgen lässt er sich bis<br />

in einen Atlas aus dem Jahr 1774. Dass die Bergform einen Daumen<br />

darstellt, ist aber von keiner Seite aus erkennbar. Es ist daher<br />

an die etymologische (Wortherkun) Bedeutung von Daumen<br />

anzuknüpfen, die mit »der Dicke, der Geschwollene« angesetzt<br />

wird. Diese Bedeutung passt sehr gut zu dem wuchtigen Berg.<br />

Hoher Ifen, 2230 m<br />

Der ungewöhnlich geformte Berg ist als Grenzgipfel recht ausführlich<br />

dokumentiert. Auf verschiedenen historischen Landkarten<br />

wird er mitunter als »Hohen Nifer« oder »Hoch Neifer« verzeichnet.<br />

Sein Name hat mehrere »Verwandte« in Süddeutschland.<br />

Der bekannteste ist der Hohen Neuffen in der Schwäbischen Alb.<br />

Die Wortfamilie, aus der sich Ifen und Neuffer ableiten, ist im<br />

Deutschen ausgestorben, in den nordischen Sprachen aber erhalten.<br />

Das schwedische Mundartwort »nipa« bedeutet »steiler<br />

Abbruch«, was auf den Ifen ringsherum zutri.<br />

Mittag(berg), 1451 m<br />

Der Berg, zugehörig zur mittleren Nagelfluhkette, befindet sich<br />

im »Mittag« von Immenstadt. Von dort aus gesehen steht die<br />

42<br />

Sonne nach Sonnenzeit mittags über dem Gipfel, der Berg zeigt<br />

also den Mittag an, was ihm seinen Namen gegeben hat.<br />

Nebelhorn, 2224 m<br />

Das Nebelhorn in den Oberstdorfer Bergen ist wohl der meistbesuchte<br />

Aussichtsberg der Allgäuer Alpen, den man schon vor<br />

Eröffnung der Seilbahn (1930) auf Maultierrücken erreichen<br />

konnte – wenigstens bis zum Edmund-Probst-Haus. Der Berg<br />

ist als Horn nur vom oberen Illertal aus zu sehen. Er düre auch<br />

dort als Anzeiger für umschlagendes Wetter betrachtet worden<br />

sein, wenn sich sein Gipfel in Nebel hüllte.<br />

Allgäuer Bergnamen:<br />

Die Herkun unserer Beispiele und viele<br />

mehr finden sich in diesem Standardwerk:<br />

Der Philologe, Historiker und Geograph<br />

Dr. addäus Steiner kommt in seinem<br />

Buch den Namen von 451 Gipfeln der<br />

Allgäuer Alpen und darüber hinaus auf<br />

die Spur. Seine wissenschaliche Grundlage<br />

sind frühe urkundliche Erwähnungen<br />

und die mundartliche Aussprache.<br />

Im Jahr 2010 erschien der Folgeband<br />

»Allgäuer Alpnamen« von Steiner, der<br />

die Namensherkun alter Berghütten<br />

entschlüsselt.<br />

Dr. addäus Steiner: »Allgäuer Bergnamen«, 240 Seiten,<br />

ISBN 9783898703895, Preis 14,80 Euro, Kunstverlag Josef Fink,<br />

erhältlich bei der EDITION ALLGÄU (Best.-Nr. 242)<br />

wandern & genießen<br />

Foto: Pixabay


Verlagsverzeichnis <strong>2021</strong>/22<br />

Vom Bildband bis zum Wörterbüchle<br />

Das Beste aus der Allgäuer Verlagswelt


Verlag<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse<br />

an der Verlagsreihe EDITION ALLGÄU,<br />

die seit 2007 erfolgreich im Verlag HEPHAISTOS erscheint.<br />

Bekannt wurde die EDITION ALLGÄU in den letzten Jahren vor allem durch<br />

die historischen Allgäu-Bildbände der Lala Aufsberg sowie dem jährlich<br />

erscheinenden Kuh-Kalender. Zahlreiche Neuveröffentlichungen wie<br />

verschiedenste Allgäu-Kalender, historische Romane, Kinderbücher bis<br />

hin zu großformatigen Bildbänden folgten seitdem.<br />

Dank einem sehr gut strukturierten Vertriebsnetz im Allgäu, kompetenten<br />

Ansprechpartnern für Lektorat sowie Grafik und umfangreichen Presseund<br />

Marketingmöglichkeiten, kann auch Ihr Buchprojekt erfolgreich in<br />

unserem Verlag realisiert werden.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Zusendung beziehungsweise Ihre unverbindliche Anfrage<br />

und beraten Sie gerne persönlich über die Möglichkeiten zu Ihrem<br />

Buch- oder Kalenderprojekt.<br />

Ihr Team der EDITION ALLGÄU<br />

HEIMAT ALLGÄU<br />

Magazin des Heimatbundes Allgäu. Viermal jährlich<br />

werden die Mitglieder sowie Abonnenten<br />

über Themen zu Kultur, Brauchtum, Natur und<br />

Freizeit informiert. HEIMAT ALLGÄU schaut hinter<br />

die Kulissen und berichtet über Menschen aus der<br />

Region und die vielfältige Arbeit der Vereine.<br />

mindestens 80 Seiten, erscheint 4 x jährlich,<br />

Format 21 x 29,7 cm,<br />

Gratis-Probeheft, Best.-Nr. 200<br />

Komplette Jahrgänge nachbestellen:<br />

Alle noch verfügbaren Ausgaben der Jahrgänge<br />

2018, Best.-Nr. 487 8,50 €<br />

2017, Best.-Nr. 488 8,50 €<br />

2016, Best.-Nr. 489 8,50 €<br />

2015, Best.-Nr. 490 8,50 €<br />

2014, Best.-Nr. 491 8,50 €<br />

2013, Best.-Nr. 492 7,00 €<br />

2012, Best.-Nr. 493<br />

2011, Best.-Nr. 494<br />

2010, Best.-Nr. 495<br />

2009, Best.-Nr. 496<br />

2008, Best.-Nr. 497<br />

2007, Best.-Nr. 498<br />

2006, Best.-Nr. 499 je 9,95 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />

Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...


4,– Euro<br />

4,– EURO<br />

Magazine<br />

ALPSOMMER<br />

Allgäuer Lebensart,<br />

www.alpsommer-viehscheid.de<br />

Tradition und Freizeit<br />

&Viehscheid 2020<br />

Alpsommer & Viehscheid<br />

Das umfangreiche Sonderheft beeinhaltet<br />

zahlreiche Hintergrundinformationen zum<br />

Alpsommer und dem Viehscheid im Allgäu,<br />

dem Tannheimer Tal, in Reutte und Außerfern.<br />

Außerdem erwarten Sie zahlreiche Veran -<br />

staltungs- und Freizeittipps.<br />

mindestens 80 Seiten, erscheint 1 x jährlich<br />

Format 21 x 29,7 cm,<br />

Best.-Nr. 002, Preis 4,00 €<br />

Kuhle Geschichten<br />

Menschen,<br />

Tiere, Traditionen<br />

wandern<br />

WWW.EDITION-ALLGAEU.D E<br />

& genießen<br />

M A GAZIN ZUM A L LGÄUER WANDERSOMMER 2020<br />

Voll gepackt<br />

mit tollen Sachen<br />

Ausrüstungstipps für die perfekte Wanderung<br />

Allgäuer Stadtverführungen<br />

Geschichte trifft Gastfreundschaft<br />

Nachhaltig spitze<br />

Frank Übelhör bittet zu Tisch<br />

Schön, bunt und gesund<br />

Land der 100.000 Kräuter<br />

<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />

»<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong>« erschien erstmals<br />

2013 anlässlich des Deutschen Wandertags in<br />

Oberstdorf. Aufgrund des großen Interesses<br />

aus dem touristischen Bereich wird das Magazin<br />

weiterhin veröffentlicht. Denn das <strong>Wandern</strong><br />

zieht immer mehr Menschen in seinen Bann.<br />

Es erwarten Sie außerdem zahlreiche Veran -<br />

staltungs- und Freizeittipps.<br />

mindestens 80 Seiten, erscheint 1 x jährlich<br />

Format 21 x 29,7 cm,<br />

Best.-Nr. 005, Preis 4,00 €<br />

NAGELfLUH<br />

Das Naturpark- Magazin, mit Neuig keiten und<br />

viel Wissenswertem aus der Naturparkregion<br />

Nagelfluhkette. Per Haushaltszustellung werden<br />

zweimal im Jahr alle Einwohner der 15 Gemeinden<br />

in der Naturparkregion erreicht.<br />

Format 21 x 29,7 cm, mindestens 32 Seiten,<br />

2 x jährlich, Best.-Nr. 003, Preis 2,00 €<br />

inklusive<br />

TOUREN-<br />

9 KARTEN<br />

zum Nachwandern<br />

Nagelfluhkette ◆ Fendt ◆ Blues ◆ Artemisia ◆ Barfußwandern ◆ Museen<br />

Bergbahnen ◆ Berggottesdienste ◆ Primavera ◆ Käserezepte ◆ Kuhfriseurin<br />

Vereinszeitschriften,<br />

Mitarbeiterzeitungen, Kundenmagazine<br />

Trotz digitaler Medien ist die Unternehmens broschüre noch immer das Basis-<br />

Informationsmittel. Unser erfahrenes Team aus Redak teuren, Mediaberatern<br />

und Grafikern unterstützt Sie bei der Erstellung dieser wichtigen Kommunika -<br />

tionsinstrumente – vom Konzept bis zur fertigen Produktion. Wir setzen Ihre<br />

Wünsche gerne für Sie um und zeigen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten.<br />

Sprechen Sie uns jetzt an!<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Tel. 08379/728016<br />

Fax 08379/728018<br />

info@heimat-allgaeu.info<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

... und viele tolle Geschenk-Ideen finden Sie auf www.edition-allgaeu.com,<br />

Ihrem großen Online-Shop der EDITION ALLGÄU


Kalender<br />

TIPP<br />

Kuh-Kalender 2022<br />

Die schönsten »Braunviecher« auf Allgäuer<br />

Weiden und Wiesen. Bereits das neunte<br />

Jahr in Folge gibt es den Kuh-Kalender der<br />

EDITION ALLGÄU. Die Begeisterung für<br />

diesen Kalender ist weiterhin riesengroß.<br />

Panorama-Kalender Allgäuer Ansichten 2022<br />

Der hochwertige Panorama-Kalender »Allgäuer Ansichten« zeigt alljährlich einzigartige Panorama-<br />

Motive des Allgäuer Fotografen Siegfried Bruckmeier im XXL-Format. Sie werden Ansichten des<br />

Allgäus kennen lernen, welche selbst Allgäu-Kenner ins Staunen bringen. Der Kalender verfügt<br />

über einen extra verstärkten Kalenderrücken und eine doppelte Spiralaufhängung zur perfekten<br />

Anbringung an der Wand.<br />

14 Seiten, XXL-Format 100 x 34 cm, Spiralbindung, Best-Nr. 118, Preis 29,80 €<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm,<br />

Spiralbindung, Best-Nr. 117, Preis 15,80 €<br />

Allgäu Kalender 2022<br />

Für Allgäu-Liebhaber gibt es den klassischen<br />

Bild-Kalender. Landschaften, Orte und Berge<br />

in eindrucksvollen Großaufnahmen aus allen<br />

Bereichen des Allgäus.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 116, Preis 15,80 €<br />

Das Allgäu, wie es früher war<br />

Der zeitlose Jahresbegleiter mit historischen<br />

Holzstichen bekannter Allgäuer Städte und<br />

Sehenswürdigkeiten in schwarz/weiß.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 094, Preis 14,80 €<br />

Wir gestalten Ihren<br />

firmen-Kalender<br />

Bereits zahlreiche international tätige Firmen mit<br />

Hauptsitz im Allgäu nutzen die von uns produzierten<br />

Kalender als ansprechendes firmenpräsent<br />

für ihre Mitarbeiter, Kunden und Partner. Gerne<br />

zeigen wir auch Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten<br />

für Ihren individuellen Firmen-Kalender.<br />

Rufen Sie uns jetzt an!<br />

EDITION ALLGÄU, Tel. 08379/728016<br />

Hopfen und Malz – Gott erhalt's<br />

Ein zeitloser Bier-Kalender, der 13 historische<br />

Stiche zum Thema Bier und Wirtshaus zeigt.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 070, Preis 14,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />

Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...


Bücher | Allgäu Bildbände<br />

Dorfleben<br />

im Allgäu<br />

In den 1930erund<br />

1940er-Jahren<br />

war die Fotografie<br />

noch aufwendig<br />

und teuer. Neben<br />

den professionellen<br />

Fotografen mit<br />

eigenem Atelier, übernahmen talentierte Menschen<br />

auf dem Lande die Dokumentation des Lebens<br />

in ihren Orten und Gemeinden.<br />

Josef Weixler sen. war so ein »Dorffotograf« in<br />

der Allgäuer Gemeinde Sulzberg.<br />

Josef Weixler, 146 Seiten, Format 21 x 24 cm,<br />

Softcover-Umschlag, 200 Schwarzweiß-Fotos,<br />

Allgäuer Eiswelten<br />

Im Bildband werden 16 Naturschauplätze im<br />

Allgäu und angrenzenden Bregenzerwald vorgestellt.<br />

Je nach persönlichem Geschmack bleiben<br />

keine Wünsche offen, ob für Winterwanderer<br />

oder anspruchsvolle Tourengeher. Kartenskizzen,<br />

Touren steckbriefe und Tipps geben dazu wertvolle<br />

Hilfestellung.<br />

Best.-Nr. 084, Preis 24,80 € EINfACH OBEN –<br />

Tom Bendl, 112 Seiten, Format 24 x 17 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 075, Preis 24,80 €<br />

Allgäuer<br />

Bergsommer<br />

und Leben im Tal<br />

Als junger Mann kam<br />

der Fotograf Leo<br />

Schnellbach († 1998)<br />

in die Kreisstadt Sonthofen.<br />

Seine Bergmotive<br />

fanden Abnehmer<br />

bei Zeitschriften und<br />

Zeitungen. Aber auch<br />

Fotos viele Sonthofener Persönlichkeiten finden<br />

sich im Archiv des Fotografen.<br />

Rudolf Schnellbach, Leos Sohn, hob gemeinsam<br />

mit seiner Familie den »Archiv-Schatz« seines<br />

Vaters. In Zusammenarbeit mit der EDITION<br />

ALLGÄU entstand daraus ein kulturhistorischer<br />

Bildband.<br />

Leo Schnellbach, 144 Seiten, Format 24 x 30 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 034, Preis 24,80 €<br />

Naturpark<br />

Nagelfluhkette<br />

Der Naturpark ist<br />

einer der jüngsten<br />

in Deutschland, jedoch<br />

der erste, der<br />

15 Gemeinden aus<br />

zwei Ländern,<br />

Österreich und<br />

Deutschland, verbindet.<br />

Der Bildband<br />

bringt den<br />

Lesern Flora und Fauna des Naturparks näher,<br />

und auch die Menschen, ihr Brauchtum sowie ihre<br />

Kultur im Allgäu und in Vorarlberg werden mit<br />

eindrucksvollen Fotos präsentiert.<br />

Barbara Frey, 224 Seiten, Format 24 x 30 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 026, Preis 24,80 €<br />

Das Allgäu aus der Vogelperspektive<br />

Dieser Bildband wird Sie begeistern! Schon<br />

am Boden beeindruckt unsere wunderschöne<br />

Landschaft seinen Betrachter. Doch erst der<br />

Blick von oben zeigt die Schönheit unserer<br />

Natur, die manchmal im Verborgenen liegt.<br />

»Das Ziel, das ich mit meinen Bildern verfolge,<br />

ist es, den Menschen zu zeigen, wie schön und<br />

vielfältig unsere Natur sein kann. Nur wenn<br />

es uns gelingt, die Erde zu erhalten und zu<br />

respektieren, dann haben auch die nächsten<br />

Generationen eine Zukunft.«<br />

Fotografien von Adi Geisegger, 144 Seiten,<br />

Hardcover, Format 30 x 25 cm,<br />

Best.-Nr. 081, Preis 29,80 €<br />

TIPP<br />

Gut zu wissen…<br />

Nicht erst seit 2007 ist der Verlag HEPHAISTOS<br />

kompetenter Ansprechpartner für Bücher, Kalender,<br />

Bildbände und Zeitschriften.<br />

Seit über 20 Jahren bereits erscheint die gleich -<br />

namige Fachzeitschrift für Schmiede und Metall -<br />

gestalter – in Anlehnung an Hephaistos, laut griechischer<br />

Mythologie der Gott des Feuers und der<br />

Schmiede. Mit einem angeschlossenen Buchvertrieb<br />

sind wir der weltweit führende Fachverlag<br />

für Schmiede und Metallgestalter und versenden<br />

unsere Veröffentlichungen in über 40 Länder weltweit.<br />

... und viele tolle Geschenk-Ideen finden Sie auf www.edition-allgaeu.com,<br />

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Bücher | Allgäu Romane & Erzählungen<br />

NEU<br />

NEU<br />

Grüne Höllen –<br />

Erzählungen<br />

Die Liebe und das Alter,<br />

geschichtliche Epochen<br />

und seelische Abgründe,<br />

Kriminalität<br />

und Zeitgeschehen sind<br />

die Themen des Erzählbandes<br />

von Ulrike Bauermeister-Bock.<br />

Gelegentlich lässt sich<br />

die Handlung in der Region<br />

verorten, ohne an sie gebunden zu sein.<br />

Immer ist die geschilderte Idylle nur eine scheinbare,<br />

von menschlichen Abgründen oder Schicksalen<br />

gefährdete.<br />

Ulrike Bauermeister-Bock, 96 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 114, Preis 12,80 €<br />

NEU<br />

Lichtwege<br />

Die Begegnung mit seinem<br />

Bettnachbarn<br />

sowie eine Nahtoderfahrung<br />

verändern den<br />

Krebs patienten Hans-<br />

Peter Stiegler nachhaltig.<br />

Als er wieder in<br />

seinen Alltag zurückkehrt,<br />

ist sein Leben<br />

nicht mehr wie vorher.<br />

Er beschließt sich auf<br />

eine Berghütte zurückzuziehen, um sich Klarheit<br />

darüber zu verschaffen, wie seine Lebensreise<br />

weitergehen soll. Die Zeit in den Bergen stellt<br />

ihn vor Herausforderungen, gibt seinem Alltag<br />

aber auch eine Struktur und er fühlt pure Glückseligkeit.<br />

Doch diese ist leider nicht von Dauer …<br />

Stefan Jakob, 388 Seiten, Format 17 x 24 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 112, Preis 14,80 €<br />

Martha – Eine Erzählung<br />

aus dem Leben einer Arbeiterin …<br />

Martha wird 1843 bei Berlin geboren. Sie<br />

wächst dort bei ihrer Mutter und einem<br />

Onkel, der sehr für die Alpen schwärmt, auf.<br />

Als sie und ihr Cousin Peter von der neuen<br />

Mechanischen Bindfadenfabrik in Immenstadt<br />

hören, machen sie sich auf den Weg, um dort<br />

Arbeit zu finden. Sie werden in Immenstadt<br />

wohnen, Freundschaften schließen und die<br />

Bergwelt durchstreifen. Als Martha mit dem<br />

jungen Böhmen Jiri eine Familie gründet,<br />

werden ihr die Nöte der Arbeiterinnen immer<br />

bewusster und sie beginnt für deren Rechte<br />

zu kämpfen.<br />

Ulrike Bauermeister-Bock, 98 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 111, Preis 12,80 €<br />

Madeleine<br />

1927: Madeleine ist<br />

16 Jahre alt, als sie<br />

mit ihrer Familie vom<br />

Ruhrgebiet an den<br />

Bodensee umzieht,<br />

wo ihr Vater hofft sein<br />

Lungenleiden, unter<br />

dem er durch die Arbeit<br />

im Kohlebergwerk erkrankt<br />

ist, zu kurieren.<br />

Zusammen mit ihrer<br />

älteren Schwester Maria durchlebt sie dort die<br />

ersten Arbeitsjahre, die ersten Schwärmereien<br />

und folgt dem Unternehmen Nestlé nach Hegge<br />

ins Allgäu.<br />

Carola Härle, 174 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 079, Preis 12,80 €<br />

Verlorene Jahre<br />

Plötzlich ist Gustav<br />

Meller allein im Haus.<br />

Er und seine Frau Gertrud,<br />

seit 40 Jahren verheiratet,<br />

lebten die<br />

letzten 30 Jahre neben -<br />

einander her, ohne Gespräche,<br />

jeder in seiner<br />

Welt. Dann erleidet<br />

Gertrud einen Herzinfarkt<br />

und kämpft im<br />

Krankenhaus ums Überleben und Gustav spürt<br />

die Leere nun mit aller Macht.<br />

Carola Härle, 128 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 073, Preis 12,80 €<br />

Sie sind Autor?<br />

Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben<br />

und uns ein Buchprojekt zukommen lassen<br />

wollen, senden Sie uns bitte Ihr Manuskript<br />

in ausgedruckter Form an die EDITION ALLGÄU,<br />

Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

oder per E-Mail an info@heimat- allgaeu.info<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter www.edition-allgaeu.com<br />

TIPP<br />

Allgäuer Städte<br />

und unterhaltsame<br />

Geschichten<br />

»Für mich ist und war es<br />

schon immer das Allgäu<br />

und ich freue mich, den<br />

Lesern mit diesem Buch<br />

die Region näherzubringen.<br />

Es ist kein Reiseführer<br />

und kein<br />

Städteführer. Dieses<br />

Buch soll dem Leser<br />

einen kleinen Einblick geben – ihn neugierig machen,<br />

selbst die Plätze zu erkunden. Und mit den<br />

Geschichten, die jeweils in dem vorher beschriebenen<br />

Ort spielen, können Sie noch ein bisschen<br />

weiter eintauchen oder sich einfach bequem zurücklehnen<br />

und entspannen.«<br />

Carola Härle, 136 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 105, Preis 12,80 €<br />

Das Puzzle des Lebens<br />

»Das Puzzle des Lebens«<br />

besteht aus Erzählungen,<br />

die durch die<br />

vielen Begegnungen<br />

und Berührungen der<br />

Autorin mit Menschen<br />

und die dadurch erlebten<br />

Episoden entstanden,<br />

aber auch durch<br />

die Familientradition<br />

des Geschichtenerzählens<br />

und -schreibens von Frau zu Frau weitergegeben,<br />

entstanden sind. Von heiter bis wolkig,<br />

zwischen Historie und Imagination – das macht<br />

die biografischen und anderen Erzählungen aus,<br />

die zu einem fantastischen Geschichtenpuzzle zusammengefügt<br />

wurden.<br />

Gisela Angenend, 182 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 082, Preis 12,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />

Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...


faszination Berg<br />

Das Ehepaar Hermine<br />

und Heinz Sommer war<br />

ein fester Bestandteil<br />

der Allgäuer Kletterszene<br />

und gehörte zu<br />

deren Urgesteinen. In<br />

»Faszination BERG« hat<br />

Heinz Sommer († 2016)<br />

zahlreiche Klettergeschichten<br />

und alpine<br />

Anekdoten aus seinem<br />

großen Erfahrungs- und Erinnerungsschatz gesammelt<br />

und gibt wieder, was ihn am Bergsteigen<br />

so bezaubert und dem Ehepaar<br />

unvergessliche Erlebnisse beschert hat.<br />

Heinz Sommer, 253 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 065, Preis 19,80 €<br />

Gegengleich<br />

Der Zimmermann Bertl<br />

und die Künstlerin Sarah<br />

bewirtschaften im Sommer<br />

eine Alpe in den Allgäuer<br />

Bergen. Doch für<br />

den Rest des Jahres<br />

haben sie noch kein eigenes<br />

Zuhause. Darum ziehen<br />

sie im Herbst hinaus,<br />

um das Leben zu entdecken.<br />

Zu Fuß mit Rucksack<br />

und Zelt geht es über die Alpen Richtung<br />

Süden. Die Reise hält jedoch nicht nur viele Höhenmeter,<br />

sondern auch eine Reihe Stolpersteine<br />

für sie bereit.<br />

Sarah Fehr, 136 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 056, Preis 9,80 €<br />

NEU<br />

Der Liebesapfel<br />

Wen beschäftigt sie<br />

nicht, die Liebe? Wer<br />

sucht ihn nicht, den<br />

Weg zum Glück? Hier<br />

ein ungewöhnliches<br />

Märchen über dieses<br />

große Thema, das<br />

Thema schlechthin.<br />

Markus Noichl lässt<br />

die Sau raus. Genauer<br />

gesagt den Eber. Also<br />

den Schweinemann, den Schweinerich. Den rosigen<br />

Rudi Rundlich aus dem Stall und seinen<br />

wilden, dunklen Bruder, den borstigen Bertram<br />

aus dem Wald.<br />

Markus Noichl, 72 Seiten mit Illustrationen<br />

von Wolfgang Steinmeyer, Format 17 x 24 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 074, Preis 14,80 €<br />

Jenseits von Jedem<br />

Von Obergünzburg aus<br />

durchs Ostallgäu und<br />

weiter<br />

Stefan Voecks sieht seine<br />

Zeilen und Fotos nicht in<br />

der Tradition der Wanderführer<br />

wie es sie bereits<br />

zahlreich gibt, sondern<br />

viel eher als Stichwort -<br />

geber. Sie sollen mit Wort und Bild neugierig<br />

machen, Interesse wecken und damit den Impuls<br />

zu vertiefender Recherche geben. Nicht mehr,<br />

aber auch nicht weniger.<br />

Stefan Voecks, 142 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 086, Preis 12,80 €<br />

Der Jodlerwirt vom Bergstüble<br />

Als »Jodlerwirt« hat Hans Lingg überregionale<br />

Bekanntheit erlangt und abertausenden<br />

Menschen mit Musik und Humor glückliche<br />

Stunden beschert. Doch der Erfolg war alles<br />

andere als geschenkt. Dieses Buch erzählt die<br />

Lebensgeschichte von Hedi und Hans Lingg.<br />

Geboren in ärmlichsten Verhältnissen und voller<br />

Entbehrung, haben die beiden gemeinsam<br />

buchstäblich aus dem Nichts Großes geschaffen.<br />

Es ist die Geschichte zweier Menschen,<br />

die sich liebten und bis heute lieben. Und es<br />

ist auch eine Geschichte davon, wie aus einem<br />

baufälligen Bergbauernhof ohne jegliche Zukunftsperspektive<br />

ein Vier-Sterne-S-Hotel -<br />

resort werden konnte.<br />

Bernhard Lingg, 105 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 113, Preis 12,80 €<br />

Auguste Städele<br />

Bäuerin und<br />

fotografin<br />

Die Bauerntochter<br />

Auguste Städele<br />

(1879–1966) erhielt als<br />

junge Frau vom Dorfpfarrer<br />

ein ungewöhnliches<br />

Geschenk: eine<br />

Kamera. Bereits in der<br />

Zeit vor dem Ersten<br />

Weltkrieg wurde sie damit zur bildlichen Chronistin<br />

ihrer Familie und ihres Heimatortes. Zwischen<br />

1900 und 1920 entstanden etwa 530 Glasplatten-<br />

Negative. Sie zeigen Häuser in Missen, die<br />

Menschen des Dorfes im Porträt sowie ihre<br />

Arbeit und »Freizeit«.<br />

Jürgen Schmid M.A., 80 Seiten, Format<br />

16 x 21 cm, Softcover, Best.-Nr. 024, Preis 9,80 €<br />

Geliebt. Gelebt.<br />

Gestorben.<br />

Insgesamt 18 Kurz -<br />

geschichten umfasst<br />

dieses Büchlein. Fast<br />

alle von ihnen spielen<br />

in vergangenen Zeiten<br />

und enthalten traurige,<br />

lustige und besinnliche<br />

Aspekte. Aber alle sind<br />

eine Hommage an eine<br />

Heimat und an liebenswerte<br />

Menschen mit ihren Schwächen.<br />

Waltraud Straß, 115 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 099, Preis 12,80 €<br />

Hochland – Der Himmel<br />

über dem K2<br />

Die Geschichte zweier<br />

Oberallgäuer Kletterasse,<br />

die sich auf der Suche<br />

nach dem ultimativen<br />

Kick mit dem Rad zum K2<br />

aufmachen. Ein Road -<br />

movie-Roman mit Dia -<br />

logen in urwüchsiger<br />

Allgäuer Mundart, der<br />

den Leser auf eine faszinierende Reise durch<br />

zwei Kontinente und neun Länder bis auf den<br />

zweithöchsten Berg der Erde und in die lebensbedrohliche<br />

Todeszone führt – spannungsgeladen<br />

bis zum Ende!<br />

Andreas Gross, 550 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 101, Preis 14,80 €<br />

... und viele tolle Geschenk-Ideen finden Sie auf www.edition-allgaeu.com,<br />

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Bücher | Allgäu Romane & Erzählungen<br />

TIPP<br />

Geheimnisvolles<br />

Allgäu – Ausflüge<br />

zu sagenhaften und<br />

versteckten Plätzen<br />

Mit seinem Buch »Geheimnisvolles<br />

Allgäu«<br />

verführt Peter Würl zu<br />

Wanderungen an manch<br />

bekannte, jedoch immer<br />

noch von Geheimnissen<br />

umwitterte Orte sowie<br />

an Plätze, die noch vom<br />

Tages tourismus völlig unberührt sind. Der Autor<br />

hat diese Orte nicht nur besucht, er ist auch<br />

deren Historie und sagenhaften Hintergründen<br />

nachgegangen.<br />

Peter Würl, 86 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 064, Preis 9,80 €<br />

Wunderliches Allgäu<br />

Bei Würls Spurensuche<br />

geht es um alte Burgen,<br />

um mittelalterliche<br />

Bäder aber auch um<br />

Aberglauben und – wie<br />

der Titel verrät –<br />

»Wunder liches«. Er regt<br />

mit<br />

seinen Erzählungen zu<br />

Wanderungen an<br />

geheimnisvolle Orte an<br />

– von der Teufelsküche<br />

bis Schloss Liebenthann.<br />

Peter Würl, 86 Seiten, Format 18,8 x 12 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 213, Preis 8,80 €<br />

Die unbekannten Seiten des Allgäus<br />

Im dritten Band seiner Allgäu-Trilogie besucht<br />

der Autor Stätten, bei denen vor langer Zeit<br />

noch der Scharfrichter herrschte und Scheiterhaufen<br />

loderten. Als an Kreuzwegen noch<br />

Spukgestalten umhergingen und in den Spinnstuben<br />

die alten Sagen weitergegeben wurden.<br />

Peter Würl, 1946 in Tachau in Tschechien<br />

geboren, wuchs in Geretsried südlich von<br />

München auf. Seit über 30 Jahren lebt er<br />

im Allgäu in Obergünzburg. Bekannt wurde<br />

Peter Würl durch unzählige Lesungen in ganz<br />

Deutschland.<br />

Peter Würl, 96 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 085, Preis 9,80 €<br />

Königlich Bayerisches<br />

Blut gericht<br />

Schwaben und das Allgäu<br />

in den Jahren 1803<br />

bis 1837. Schwaben war<br />

gerade erst bayerisch<br />

geworden. Hansjörg<br />

Straßer hat alte Gerichtsakten<br />

gewälzt und<br />

Fälle entdeckt, die unser<br />

Land geprägt haben.<br />

Das Blutgericht ist ein<br />

dunkles Kapitel der Zeitgeschichte.<br />

Hansjörg Straßer, 184 Seiten,<br />

Format 148 x 210 mm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 052, Preis 12,80 €<br />

Staatsschutzsache:<br />

Verschwörung<br />

Alpenbund<br />

Dieses Buch soll als<br />

Versuch verstanden<br />

werden, dem Leser<br />

politische Geschichte<br />

plastisch und greifbar<br />

nahe zu bringen – eine<br />

Geschichte, die sich<br />

2011/2012/2013 zum<br />

zweihundertsten Male<br />

jährte. Es handelt sich mehr um ein Sachbuch,<br />

wenn auch ungewöhnlicherweise um ein solches,<br />

das als Klammer den Zeitbogen zwischen Zukunft<br />

und Vergangenheit spannt.<br />

Hansjörg Straßer, 180 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 045, Preis 12,80 €<br />

Liebe furcht<br />

Vergänglichkeit<br />

Dem bekannten Arzt<br />

Walter von Rechlin<br />

gelingt es zusammen<br />

mit seinem osmanischen<br />

Kollegen die Pest<br />

in Istanbul zu bekämpfen.<br />

Vom Sultan reich<br />

belohnt will er nach<br />

Konstanz zurückkehren,<br />

um seine Tochter<br />

Sophia, die er viele Jahre nicht mehr gesehen hat,<br />

wieder in seine Arme zu schließen. Doch das<br />

Schicksal verschlägt ihn nach Venedig.<br />

Werner Köhnlein, 222 Seiten,<br />

Format 148 x 210 mm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 043, Preis 12,80 €<br />

Ja varreck...<br />

Sieben junge Leute<br />

wollten kraft ihrer Fantasie<br />

noch vor<br />

dem Ende ihrer Schulzeit<br />

am Immenstädter<br />

Gymnasium Orte in<br />

ihrem Landkreis zum<br />

literarischen Schauplatz<br />

von Mord und Totschlag<br />

machen.<br />

Die Autoren/innen sind: Anna Bader, Gabriel<br />

Fehrmann, Johanna Kraft, Sabrina Peteranderl,<br />

Valentina Reitzle, Jonathan Schmidt und Amalia<br />

Waibel, angeleitet von ihrem Seminarleiter<br />

Christoph Treutwein.<br />

Dr. Christoph Treutwein, 210 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 089, Preis 14,80 €<br />

Meuchelmord im<br />

Kemptener Wald<br />

Der Mord am Göris -<br />

rieder Söldner und<br />

Kemptener Boten<br />

Anton Maurus vom<br />

9. Oktober 1872 kommt<br />

im Frühling 1928 wieder<br />

ins Gespräch. Der Grund<br />

dafür ist ein Vorfall in<br />

Görisried und eine<br />

darauf bezogene,<br />

vollkommen neue Mutmaßung. Der Kemptener<br />

Kriminal beamte Xaver Gschwend setzt sich mit<br />

diesem Verbrechen auseinander.<br />

Anton Maurus, 202 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 059, Preis 12,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />

Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...


Bücher | Gedichte, Dialekt & Humor<br />

Sammlung Dieter Höss<br />

Taschenbücher mit Texten, Geschichten,<br />

Gedichten und Limericks von Dieter Höss,<br />

ab 100 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, Softcover<br />

Alle acht Ausgaben im Paket<br />

Best.-Nr. 110, Preis 65,00 €<br />

Auch mal wieder im Städtle Best.-Nr. 022, Preis 9,80 €<br />

Allgäuer Limericks Best.-Nr. 025, Preis 9,80 €<br />

Allgäuer Lesebuch Best.-Nr. 035, Preis 12,80 €<br />

Neuschnee im Juni Best.-Nr. 041, Preis 9,80 €<br />

Die Berge stehen, … Best.-Nr. 060, Preis 9,80 €<br />

Wo die wilden Männle hausten Best.-Nr. 072, Preis 12,80 €<br />

Ein Stück Heimat Best.-Nr. 096, Preis 12,80 €<br />

Wo die wilden Männle spuken Best.-Nr. 109, Preis 12,80 €<br />

Lebensfries –<br />

Gedichtband<br />

2009 fand Hermann<br />

Seber (*1936 in Immenstadt,<br />

† 2015) den<br />

Kontakt zu einer<br />

Schreibgruppe, wo er<br />

erstmals seine Gedichte<br />

vortrug und mit den<br />

außergewöhnlichen<br />

Texten die Zuhörer in<br />

Staunen versetzte.<br />

Gedichtband eines verkannten, bisher<br />

unbekannten Lyrikgenies, herausgegeben<br />

von Brigitte Günther und Kay Wolfinger.<br />

Hermann Seber, 230 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 047, Preis 12,80 €<br />

Nicht alles aus<br />

dem Allgäu ist Käse<br />

Angefangen von der<br />

Kindheit, über die<br />

Schulzeit, die Ministrantenkarriere,<br />

die<br />

Studienjahre bis hin<br />

zu Partnerschaft und<br />

Berufsleben, Erlebnissen<br />

mit Verwandten<br />

und Bekannten – alle<br />

Anekdoten und Geschichten<br />

beschreiben wahre Begebenheiten aus<br />

dem Leben von Helmut Schneider. Es sind zumeist<br />

kuriose Geschichten, aber eben auch welche,<br />

die ein Leben halt so schreibt.<br />

Helmut Schneider, 300 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 048, Preis 12,80 €<br />

Allgäu heiter<br />

bis sonnig<br />

Ein Reise- und<br />

Sprach führer, nach<br />

dessen Lektüre<br />

jeder Gast im Allgäu<br />

ein Essen bestellen<br />

und die üblichen<br />

Umgangsformen<br />

einhalten kann. Ein<br />

quasi-lexikalisches Werk, das zahlreiche Phänomene<br />

erklärt und landesübliche Vokabeln in der<br />

speziellen Sichtweise der Allgäuer humorvoll betrachtet.<br />

Für alle, die im Allgäu zu Hause sind und<br />

für die jenigen, die dort Erholung suchen.<br />

Peter Elgaß, 96 Seiten, Format 21 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 020, Preis 9,80 €<br />

Kopf hoch, alter Esel!<br />

In seinen satirisch-nachdenklichen<br />

Geschichten<br />

erzählt Helmut Schneider<br />

von redlichen, ehrgeizigen<br />

und skurrilen<br />

Per sonen, von deren<br />

Glücks momenten,<br />

Triumphen sowie von<br />

tiefen Enttäuschungen<br />

und Verletzungen, und<br />

nicht zuletzt von<br />

schmerzhaften Abschieden.<br />

Helmut Schneider, 234 Seiten, Format 13,5 x<br />

20,5 cm, Softcover, Best.-Nr. 088, Preis 12,80 €<br />

Auftragsproduktionen<br />

für Gemeinden, Vereine<br />

und Institutionen<br />

Ihre Gemeinde, Fima oder Ihr Verein feiert ein Jubiläum?<br />

Sie möchten passend dazu Ihre Geschichte<br />

der Öffentlichkeit in einem ansprechenden<br />

Buch präsentieren? Gerne unterstützen<br />

wir Sie professionell und unkompliziert bei Ihrer<br />

Publikation – von der Idee bis zum fertigen Buch.<br />

Lektorat bedeutet für uns mehr als Korrekturlesen.<br />

Wir stehen Ihnen bereits bei der Entstehung mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Redaktion, Layout und Druck<br />

werden bei uns von kompetenten Fachleuten betreut.<br />

Das garantiert attraktive Bücher, die den Leser<br />

und Buchhandel ansprechen. Unsere langjährige<br />

Erfahrung in Marketing und Vertrieb sorgen<br />

dafür, dass die Bücher in der Presse, vor Ort und<br />

im Buchhandel präsent sind.<br />

Für alle Fragen und Wünsche stehen wir Ihnen<br />

gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns jetzt an!<br />

EDITION ALLGÄU, Tel. 08379/728016<br />

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Bücher | Allgäuer Geschichte<br />

TIPP<br />

Es lebe die freiheit<br />

Barbara Lochbihler versammelt<br />

in »Es lebe die<br />

Freiheit« meist historisch<br />

bebilderte Geschichten<br />

und Berichte<br />

über Ereignisse aus den<br />

Jahren 1848/49 und<br />

lässt Neugierige in ein<br />

vielen nicht bekanntes<br />

Allgäu in der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts eintauchen.<br />

Die Artikel wurden eigens für dieses<br />

Buch verfasst und manches ist hier zum ersten<br />

Mal zu lesen und zu sehen.<br />

Barbara Lochbihler (Hrsg.), 287 Seiten, Format<br />

17 x 24 cm, Softcover, Best.-Nr. 095, Preis 19,80 €<br />

NEU<br />

Alois Ritter von<br />

Schmid<br />

Beschrieben wird ein<br />

Allgäuer Dreigestirn aus<br />

der Ahnenreihe des Autors<br />

– an der Spitze der<br />

Philosoph und Theologe<br />

Professor Dr. Alois von<br />

Schmid. Er gehörte zu<br />

jenen deutschen Theologiewissenschaftlern,<br />

die die moderne Philosophie<br />

der Aufklärung in die herkömmliche Scholastik<br />

integrierten. Seine Geisteshaltung war auch<br />

Thema des Vatikanischen Konzils 1870 und hinterließ<br />

– was seine moderne Ausrichtung anlangt<br />

– wohl noch Spuren im Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil 1962 bis 1965.<br />

Hansjörg Straßer, 172 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 115, Preis 12,80 €<br />

Das »Gericht Weiler«<br />

im Allgäu<br />

In diesem Buch teilt Dr.<br />

Hansjörg Straßer, ehemaliger<br />

Vorsitzender<br />

Richter am Landgericht<br />

Kempten, die Zeit, die<br />

das kleine »Gericht Weiler«<br />

bestimmte, in zehn<br />

Epochen ein. Obenan<br />

steht die Bayerische<br />

Staats- und Rechtsgeschichte<br />

von 1806 bis 1970. Nur mit ihr ist die Geschichte<br />

des »Gerichts Weiler« beschreibbar.<br />

Struktur, Gerichtsorganisation und Arbeitsanforderungen<br />

des Gerichts sind Spiegelbild gravierender<br />

Veränderungen seiner Zeit.<br />

Hansjörg Straßer, 134 Seiten,<br />

Format 148 x 210 mm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 106, Preis 12,80 €<br />

fidel Schlund<br />

Allgäuer zwischen<br />

den Welten<br />

In der Zeit der Deutschen<br />

Revolution von<br />

1848/1849, als sich im<br />

Allgäu mutige Männer<br />

für Demokratie und<br />

Freiheit einsetzten,<br />

spielte der Geschäftsmann<br />

und Landtags -<br />

abgeordnete Fidel<br />

Schlund eine wichtige Rolle. Für seine Ansichten<br />

verfolgt, baute sich der Immenstädter als Auswanderer<br />

in Amerika ein zweites Leben auf.<br />

Hansjörg Straßer, 217 Seiten,<br />

Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 057, Preis 12,80 €<br />

Carl Hirnbein –<br />

Der Allgäu-Pionier<br />

Was als lose Zusammenstellung<br />

von Erkenntnissen<br />

über Carl Hirnbein<br />

begonnen hatte, wuchs<br />

zu einer veritablen Biografie<br />

heran. Der Autor<br />

und bekannte Film- und<br />

Fernseh regisseur Leo<br />

Hiemer fühlt einer Reihe<br />

von Hirnbein-Legenden<br />

auf den Zahn und rückt nebenbei auch manches<br />

Klischee zurecht: So das geflügelte Wort vom<br />

»blauen Allgäu«, das Hirnbein zum »grünen« gemacht<br />

habe.<br />

TIPP<br />

Leo Hiemer, 136 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 046, Preis 19,80 €<br />

Post- und Bahn -<br />

geschichte des<br />

Marktes Sulzberg<br />

Vor über 570 Jahren begann<br />

mit dem Neubau<br />

der Landstraße durch<br />

den Kempter Wald die<br />

Postgeschichte auf Sulzberger<br />

Gebiet, die sehr<br />

eng mit der Geschichte<br />

der Bahn verbunden ist.<br />

Otto Pritschet, 139 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 098, Preis 19,80 €<br />

Bücher | Kinderbücher<br />

200 Jahre<br />

Immenstädter<br />

Post geschichte<br />

Als vor über 200 Jahren<br />

die Post in Immenstadt<br />

Einzug hielt, waren bereits<br />

viele Regionen<br />

besser versorgt als das<br />

Allgäu. Das Oberallgäu<br />

stellte jedoch besondere<br />

Anforderungen an<br />

das Personal, die Beförderungsmittel<br />

und die Ausrüstung. Helmut Ott<br />

hat als Vollblut-Postler jahrelang Unterlagen gesammelt<br />

und Archive besucht. In diesem Büchlein<br />

hat er die Ergebnisse seiner<br />

Geschichtsforschung zusammengefasst.<br />

Helmut Ott, 136 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 027, Preis 9,80 €<br />

Volker Diehl, 74 Seiten,<br />

Format 17,4 x 25 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 080, Preis 7,80 €<br />

Damasia auf<br />

dem Auerberg<br />

Mit diesem Sachbuch<br />

legt der Verfasser Volker<br />

Diehl eine Arbeit<br />

vor, welche das Jahrhunderte<br />

alte Geheimnis<br />

der Vorgeschichte<br />

des Auerbergs in besonderer<br />

Weise lüftet.<br />

NEU<br />

Murzl & Balta<br />

Ein Märchen aus den<br />

Oberstdorfer Bergen.<br />

Die Vorlesegeschichte<br />

»Murzl & Balta« lässt<br />

Kinder und Junggebliebene<br />

ganz tief eintauchen<br />

in die sagenhafte<br />

Welt der Murmele und<br />

Wilden Mändle. Einfühlsam<br />

und fantasievoll geschildert<br />

macht dieses<br />

Märchen Lust, in den Bergen selbst einmal nach<br />

den possierlichen Protagonisten Ausschau zu halten.<br />

Markus Noichl, 32 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 108, Preis 9,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis – Berg- & Wanderbücher<br />

Humor & Mundart – CDs & Hörbücher ...


Bücher | Kinderbücher<br />

Wie die Kuh<br />

das Allgäu suchte<br />

Die in Kempten geborene<br />

Autorin Iris Dollansky<br />

lässt ihre Kuh eine<br />

Weltreise auf der Suche<br />

nach der richtigen Heimat<br />

unternehmen.<br />

Nach vielen Begegnungen<br />

findet Sie eine Gegend,<br />

in der alles so ist,<br />

wie sie es sich erträumt<br />

hat: das Allgäu. Das mit vielen Zeichnungen der<br />

Autorin versehene Buch ist auch für kleinere Kinder<br />

gut zu verstehen und eignet sich hervorragend<br />

zum gemeinsamen Lesen oder Vorlesen.<br />

Iris Dollansky, 56 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 054, Preis 9,80 €<br />

TIPP<br />

Wie die Kuh<br />

den Bauernhof fand<br />

Hier beginnt die zweite<br />

Reise der Kuh: Auch im<br />

Allgäu gibt es viel zu<br />

entdecken. So erforscht<br />

die Kuh den Wald und<br />

trifft den Hasen und<br />

den Fuchs. So richtig<br />

wohl fühlt sie sich bei<br />

den beiden im Wald<br />

aber nicht. Deshalb<br />

wandert sie weiter in eine große Stadt namens<br />

Kempten, trifft dort den Hund und andere nette<br />

Tiere auf einem Allgäuer Schloss. Aber auch das<br />

ist keine richtige Heimat für eine Kuh. Wie sie<br />

letztlich doch einen Stall für immer findet, wird<br />

hier nicht verraten.<br />

Iris Dollansky, 50 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 103, Preis 9,80 €<br />

Die Abenteuer<br />

des kleinen Sternchens<br />

fridolin<br />

Fridolin ist erst einige<br />

zehntausend Jahre alt<br />

und geht somit noch in<br />

den Kindergarten für<br />

kleine Sternchen. Doch<br />

ihm entgeht nicht, dass<br />

Aufregung im Universum<br />

herrscht. Irgendetwas<br />

geht vor sich und<br />

da keiner die Ursache kennt, macht sich Fridolin<br />

auf, um es herauszufinden.<br />

Christiane Lenzen, 97 Seiten, Format 21 x 29,7<br />

cm, Softcover, Best.-Nr. 090, Preis 19,80 €<br />

Laniablond<br />

Als Max aufwacht,<br />

ist seine Mutter verschwunden.<br />

Auch Papa<br />

scheint nichts zu wissen,<br />

und so muss Max die<br />

Dinge selbst in die Hand<br />

nehmen. Gut, dass Lania<br />

ihn auf seiner abenteuerlichen<br />

Suche begleitet,<br />

doch selbst zu zweit<br />

können sie das Geheimnis<br />

nur langsam ergründen: Wo ist Mama? Wer ist<br />

dieser geheimnisvolle Typ im Anzug, der wie aus<br />

dem Nichts auftaucht und immer schon alles zu<br />

wissen scheint? Und wie hängt das alles mit der<br />

verwunschenen Schlucht zusammen?<br />

Bernhard Lingg, 262 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 051, Preis 12,80 €<br />

Böllis zauberhafte<br />

Verwandlung<br />

Eines Tages verliert<br />

Schaf Bölli seine Herde.<br />

Obwohl er Mädchen<br />

total uncool findet,<br />

folgt er dem Eichhornmädchen<br />

Piri zu einer<br />

alten Scheune. Dort versteckt<br />

der merkwürdige<br />

Herr Grantig seinen<br />

letzten Heißluftballon<br />

vor der Baronin von Greuel und Breuel.<br />

Vivien Horesch, 68 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 053, Preis 7,80 €<br />

Hullehusch<br />

und die Natur<br />

Geschichten aus der<br />

Natur zum Vorlesen<br />

und Erzählen: Man sagt,<br />

dass in früheren Zeiten<br />

ein geheimnisvoller<br />

Schleier über unseren<br />

Wäldern, Bergen, Seen<br />

und Wiesen lag. Diesen<br />

Zauber gibt es heute<br />

noch. Brigitte Anna<br />

Schmidt nimmt Sie mit auf eine abenteuerliche<br />

Reise durch die Natur. Begegnen Sie den Wesen<br />

der Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde.<br />

Brigitte Anna Schmidt, 50 Seiten mit zehn<br />

Bildern, Format 14,8 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 100, Preis14,80 €<br />

Maria hat mich<br />

angebaggert!<br />

Kindermund tut Wahrheit<br />

kund! Das weiß<br />

jeder von uns. Und<br />

manchmal kommt nicht<br />

nur die Wahrheit aus<br />

ihren Mündern, sondern<br />

auch so manche Wortneuschöpfung<br />

oder<br />

frecher Spruch, die<br />

einen zum Schmunzeln<br />

bringen. Claudia Meier, Erzieherin aus Oberstaufen,<br />

sammelt seit vielen Jahren Kindersprüche.<br />

Ermutigt durch ihre Kollegen hat sie die besten<br />

Sprüche in der EDITION ALLGÄU veröffentlicht,<br />

um auch Andere zum Lachen zu bringen.<br />

Claudia Meier, 48 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 071, Preis 9,80 €<br />

Pirmin – Der kleine<br />

Kelte aus dem Allgäu<br />

Dieses Kinderbuch<br />

führt den Leser in eine<br />

andere Zeit zurück<br />

und bringt Kindern das<br />

Leben der Kelten im<br />

frühen Allgäu näher.<br />

Autor Hansjörg Straßer<br />

lebt seit seinem zehnten<br />

Lebens jahr in Kempten,<br />

wo er Vorsitzender Richter<br />

am Landgericht war. Mit »Pirmin, der kleine<br />

Kelte aus dem Allgäu« veröffentlichte er sein erstes<br />

Kinderbuch.<br />

Hansjörg Straßer, 60 Seiten mit zahlreichen<br />

Illustrationen von Felicitas Straßer, Format 14,8 x<br />

21 cm, Softcover, Best.-Nr. 083, Preis 9,80 €<br />

ferdinand –<br />

der grüne Drache<br />

Der kleine, grüne Drache<br />

Ferdinand hat seine<br />

Drachenprüfung zu<br />

bestehen. Er hat die<br />

schwerste aller Prüfungen:<br />

Er muss als Fremder<br />

unter Menschen<br />

gehen und ihre Herzen<br />

gewinnen.<br />

Hansjörg Straßer, 76 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 087, Preis 19,80 €<br />

... und viele tolle Geschenk-Ideen finden Sie auf www.edition-allgaeu.com,<br />

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Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

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Feinster Genuss aus dem Allgäu.<br />

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Geniessen<br />

56<br />

wandern & genießen


Entspannung im und mit Heu<br />

ellness<br />

von deriese<br />

Heupackungen, Heuwickel oder Heublumenbäder – was im<br />

Allgäu mittlerweile zu den gängigen Wellness-Anwendungen zählt,<br />

wird von hiesigen Bergbäuerinnen bereits seit Jahrhunderten als<br />

bewährtes Hausmittel genutzt. Wer ebenfalls von den positiven<br />

Eigenschaen des Heus profitieren möchte, der kann beim<br />

Wiesen-Wellness entschlacken, entschleunigen und entspannen.<br />

wandern & genießen 57


Geniessen<br />

Blühende Bergwiesen, kristallklare Seen und imposante<br />

Berge: Das Allgäu ist eine der schönsten und facettenreichsten<br />

Gegenden ganz Deutschlands. Als natürliche<br />

Schatzkammer beschenkt sie Bewohner und Besucher zudem<br />

mit wertvollen Ressourcen zur Genesung und Entspannung. Von<br />

nährenden Mooren über vitalisierende Berglu und erquickende<br />

Quellen bis hin zu entgienden Wiesenkräutern – mit seiner<br />

Vielfalt und langjährigen Tradition hat sich das Allgäu längst als<br />

Hotspot für Wellness- und Gesundheitsurlaube etabliert. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei heimische Heilmethoden und die Kra<br />

der alpinen Natur.<br />

Matt, müde – Verschnaufpause gefällig? Höchste Zeit, in den Genuss<br />

des Muntermachers von der Wiese zu kommen. Auch wenn<br />

es vielleicht so scheint, Heu-Wellness ist keine neuartige Erfindung<br />

des Hotelgewerbes. Die Geschichte des Heubadens in der Alpenregion<br />

beispielsweise geht Jahrhunderte zurück. Neben der landwirtschalichen<br />

Nutzung des gemähten Grases zur Viehfütterung<br />

im Winter war die heilende Wirkung der Bergkräuter schon damals<br />

bekannt. Lange bevor Heupackungen zum Wellness-Trend<br />

wurden, setzten sich Allgäuer Bergbauern nach einem harten<br />

Arbeitstag vor eine Heukraxe an den warmen Ofen und heilten<br />

so ihre strapazierten Rücken. Am nächsten Morgen sollen sie<br />

vollkommen erholt und schmerzbefreit erwacht sein – sozusagen<br />

frisch und froh wie der Mops im Haferstroh.<br />

Das Beste von der Bergwiese<br />

Was aber ist nun das Geheimnis des aromatischen Heus? Gewonnen<br />

wird es von meist sehr steilen Bergwiesen, die in einer<br />

Höhenlage zwischen 900 und 1000 Metern liegen. Die ungedüngten<br />

und ungeweideten Wiesen sind allerdings nicht einfach nur<br />

grün, wie manch einer vielleicht denken mag. Sie erinnern eher<br />

an ein duendes, buntes Blütenmeer aus vielen farbigen Blumen<br />

und Heilkräutern, auf denen unzählige Schmetterlinge tanzen.<br />

Gemäht werden sie nur ein einziges Mal im Jahr zu einem ganz<br />

bestimmten Zeitpunkt – und das noch immer mit der Sense.<br />

»Heureka!«, mag man rufen, wenn man die wohltuenden<br />

Auswirkungen eines Heubettes am ganzen Körper spürt.<br />

Da will man gar nicht mehr zurück in ein normales Bett<br />

Mehr als 80 verschiedene Heilkräuter, Blumen sowie Grassorten<br />

enthält das Bergwiesenheu pro Quadratmeter – viele hiervon<br />

sind vom Aussterben bedroht. Als die Menschen noch enger mit<br />

der Natur verflochten lebten, ersetzte eine solche Wiese die heutige<br />

Apotheke – gegen jedes Wehwehchen wuchs und wächst nämlich<br />

ein Kraut.<br />

Das heilende Heu duet nicht nur angenehm, sondern besitzt<br />

dank seines Zusammenspiels verschiedener Substanzen wie ätherische<br />

Öle und Gerbstoffe eine gesundheitsfördernde Wirkung.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass feucht-warme Heupackungen<br />

bereits sehr früh gegen allerlei Leiden wie Gelenkschmerzen und<br />

Muskelkater, Rheuma, Gicht oder Hexenschuss zu den bewährten<br />

Hausmitteln einer jeden Bauernscha gehörten. Zusätzlich regen<br />

die traditionellen Wiesenblüten den Stoffwechsel und das Immunsystem<br />

an, lindern Atemwegsprobleme und sind – wenn sie<br />

nass sind – garantiert pollenfrei.<br />

Eine natürliche Entspannung<br />

Wenn die Zeit reif ist, dann folgen die Bauern dem Ruf der Bergwiesen:<br />

Noch ganz traditionell mähen sie per Hand mit der Sense – so wie es ihre<br />

Vorfahren schon vor Hundert Jahren gemacht haben<br />

58<br />

In einer sich gefühlt immer schneller drehenden Welt ist eine<br />

Auszeit zur Stärkung von Seele und Körper immer öer nötig.<br />

Gerade auch nach dem Jahr, das hinter uns liegt. Die einzigartigen<br />

Naturheilkräe des Allgäus tragen maßgeblich zur Entspannung<br />

bei – mit jedem weiteren Höhenmeter lassen wir den Alltagsstress<br />

Stück für Stück hinter uns. Mittlerweile bietet die alpine Wohlfühlregion<br />

unzählige Wellness- und Gesundheitsangebote. Wer<br />

in den Dugenuss von Bergwiesenheu kommen und seinen Geist,<br />

Körper und sogar Gaumen verwöhnen lassen möchte, der hat<br />

hier die Qual der Wahl. Die Palette an kreativen Wellnessangeboten<br />

zeigt sich so abwechslungsreich wie das Allgäu selbst. So<br />

kann die Suche nach der individuell passenden Heu-Anwendung<br />

schnell zur Suche nach der altbekannten Nadel im Heuhaufen<br />

werden.<br />

wandern & genießen


Schon früher setzten sich die Bergbauern nach einem harten Tag vor die<br />

Heukraxe an einen warmen Ofen. Heute muss man nicht mehr schwer schuften,<br />

um die entspannende Wirkung dieser (Wellness-)Anwendung zu spüren<br />

Früher ganz vorne mit dabei bei der Anwendung der würzigen<br />

Wiesenkräuter war die aus 13 Dörfern bestehende Gemeinde<br />

Pfronten am Alpenrand. In den letzten Jahren haben die Heu-<br />

Angebote stark abgenommen, doch zwei Betriebe halten die<br />

Fahnenstange weiter hoch: Die Pension Vendel und das Hotel<br />

Berghof bieten Wellnessanwendungen wie etwa Heu-Stempelmassagen<br />

an. Wer sich vor der Entspannung noch körperlich<br />

betätigen möchte, der kann auf dem »Pfrontner Bergwiesenpfad«<br />

wandeln – vorbei an Breitwegerich, Johanniskraut, Sauerampfer<br />

und Co. Hier zeigen die Heilkräuter, was in ihnen steckt. Hat<br />

man dann immer noch nicht genug, kann man sich im kleinen<br />

Heu-Museum »Pfrontner Wiesenheustadel« weiter über die<br />

hochwertigen Gräser informieren.<br />

Auf der Suche nach Seelenruhe und innerem Gleichgewicht?<br />

Die fünf Hörnerdörfer, die im Eldorado des Naturparks Nagelfluhkette<br />

liegen, sind wie geschaffen für erholsame Tage. Neben<br />

einem Angebot an verschiedenen Wanderungen<br />

haben sich die Dörfer besonders innovativen und<br />

nachhaltigen Heilanwendungen und -therapien<br />

verschrieben. Besonderes i-Tüpfelchen: »Heukraxn«<br />

– Wickel mit warmem Bergwiesenheu.<br />

In eine Leinenhülle gefüllt, werden die Wiesenkräuter<br />

in einer speziellen Dampammer<br />

angefeuchtet und danach auf über 50 Grad Celsius<br />

erwärmt. Eingehüllt in einen solchen Heuwickel<br />

wird dann während der Ruhephase entspannt.<br />

Dabei öffnen sich san die Poren der Haut,<br />

um die Aromen und ätherischen Öle jener Heilpflanzen aufzunehmen,<br />

die das Heu so kostbar machen. Gerade nach längeren<br />

sportlichen Aktivitäten an der frischen Lu werden die Muskeln<br />

nun gut entspannt. Bald stellt sich ein unbeschreibliches Wohlgefühl<br />

am ganzen Körper ein. Der erlittene Flüssigkeitsverlust<br />

kann anschließend durch einen leckeren Bergwiesen-Kräutertee<br />

ausgeglichen werden. Einem tiefen, erholsamen Schlaf sollte hinterher<br />

nichts mehr im Wege stehen.<br />

Ein etwas anderes Bad<br />

Neben Heuwickeln werden in zahlreichen Allgäuer Wellness-<br />

Hotels wie im Lindner Parkhotel & Spa in Oberstaufen oder im<br />

Seehotel Hartung in Füssen auch würzig-warme Heubäder angeboten.<br />

Die mögen vielleicht ein wenig piksen, wirken sich aber<br />

dank der antibakteriellen und entzündungshemmenden Heilkräuter<br />

positiv auf den gesamten Organismus aus. So ist ein Bad<br />

im wohlduenden Heu nicht nur durchblutungsfördernd, sondern<br />

auch entkrampfend, stimulierend und sorgt für den Rückgang<br />

krankhaer Wasseransammlungen. Für das Heubad wird<br />

der Körper nach ein bis zwei vorbereitenden Saunagängen in<br />

frisch aufgedampes Heu eingepackt. Während der 25 Minuten<br />

dauernden Anwendung lösen sich neben den<br />

anregenden ätherischen Ölen durch die feuchte<br />

Hitze bei 40 bis 42 Grad Celsius zusätzlich Cumarine<br />

aus den Pflanzen, die muskellockernd<br />

und entschlackend wirken. Auf diese Wirkstoffe<br />

setzt auch das Hotel Haubers Naturresort in<br />

Oberstaufen. Hier kümmert sich der Hotelinhaber<br />

selbst um die hochwertige Qualität der<br />

Kräuter und Gräser, die auf seinen Bergwiesen<br />

wachsen.<br />

Wer noch nicht genug hat, der lässt sich einfach weiter<br />

verwöhnen: Neben Heu-Kompressen und Heu-Kissen helfen<br />

Heu-Stempelmassagen beim Abschalten und <strong>Genießen</strong>. Übrigens:<br />

Die Anwendungen können auch von Allergikern genossen werden.<br />

Da nur nasses Heu verwendet wird, sind die Kuren selbst<br />

bei Heuschnupfen unbedenklich. Und wer die wohltuende Wirkung<br />

des getrockneten Grases auch nach dem Urlaub mit ➤<br />

Fotos: Allgäu GmbH, Allgäu GmbH/Marc Oeder, Hotel Berwanger Hof, Haubers Naturresort e. K., Pfronten Tourismus/Erwin Reiter, Volker Wille<br />

wandern & genießen 59


Geniessen<br />

Das gemähte Gras<br />

von den Allgäuer<br />

Bergwiesen bekommt<br />

nicht nur Vierbeinern<br />

gut – auch Zweibeiner<br />

können sich damit<br />

verwöhnen lassen.<br />

Das wissen schon<br />

die Kleinsten<br />

nach Hause nehmen möchte, für den gibt es Hautpflegeprodukte,<br />

Cremes, Shampoos und Öle zu kaufen, die Heu beinhalten.<br />

Es lohnt sich, ins Gras zu beißen<br />

Die frische Allgäuer Lu macht bekanntlich sehr hungrig. Welch<br />

ein Glück, dass es duende Heu-Kreationen nicht nur im Spa<br />

gibt, sondern auch auf dem Teller. Aber sind die auch etwas für<br />

Zweibeiner? Tatsächlich findet man traditionelle Rezepte für das<br />

Kochen mit Heu in der gesamten Alpenregion. Die würzigen<br />

Aromen der getrockneten Gräser veredeln viele Speisen und regionale<br />

Lebensmittel. Heu zu Gold spinnen mag vielleicht nur<br />

im Märchen klappen, aber aus hochwertigem Heu kreativ-kulinarische<br />

Köstlichkeiten zu zaubern, das ist definitiv möglich. So<br />

verwöhnt beispielsweise das traumha gelegene Hotel Berwanger<br />

Der Berwanger Hof in Obermaiselstein verwöhnt nicht nur<br />

die Augen seiner Gäste mit einer traumhaften Aussicht,<br />

sondern auch ihren Gaumen mit leckeren Heu-Kreationen<br />

60<br />

Hof in Obermaiselstein seine Gäste mit außergewöhnlichen Variationen<br />

und bringt statt Küchenkräutern ein Stück Bergwiese<br />

auf den Tisch – Kulturlandscha zum Probieren sozusagen. Ein<br />

Blick auf die Speisekarte offenbart, warum es sich doch lohnen<br />

kann, mal ins Gras zu beißen: Neben Cremesüppchen vom Oberallgäuer<br />

Bergwiesenheu und frischen Blattsalaten in Heublüten-<br />

Himbeer-Vinaigrette verführen einen unter anderem auch das<br />

zarte Rehragout in Heublüten-Wacholderrahmsauce oder die<br />

geschmorte Hüe vom Allgäuer Alprind in pikanter Heublüten-Burgundersauce.<br />

Kann denn Essen Sünde sein? Wohl nicht<br />

im Allgäu!<br />

Glücksmomente im Glas<br />

Und wer jetzt zwar satt und glücklich ist, aber noch Durst hat,<br />

für den hat die Brauerei Zötler in Rettenberg mit ihrer Berg-Limonade<br />

»Heugäuer« eine Bergwiese in Flüssigform entwickelt.<br />

Das Erfrischungsgetränk in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />

wird mit einem Extrakt aus Allgäuer Wiesenheu verfeinert<br />

und erhält so seine eigene Note.<br />

Als Absacker nach dem Essen winkt und wirkt der urige Allgäuer<br />

Heuschnaps. Denn selbstverständlich wird aus den hochwertigen<br />

getrockneten Gräsern auch eine hochprozentige Spezialität für<br />

die Kehle gemacht. Der Original Pfrontener Heuschnaps beispielsweise<br />

erinnert geruchlich stark an frisch geerntetes Heu und<br />

schmeckt gleichzeitig intensiv nach Gräsern. Aber auch andere<br />

Brennereien im Allgäu produzieren Schnaps und Liköre auf Basis<br />

des getrockneten Grases. Für alle, bei denen es dieses Jahr nichts<br />

mit Wellness-Urlaub wird, gibt es also zumindest Wohlfühlurlaub<br />

im Glas – und danach im Kopf. In diesem Sinne: Prost und ein<br />

Hoch aufs Heu!<br />

Sonnhild Schröder<br />

wandern & genießen


Weißbach<br />

Durch Bergwiesen wandern:<br />

Durch duende Wiesen wandeln und dabei einen herrlichen Ausblick<br />

genießen kann man auf dem Pfrontener Bergwiesenpfad. Er<br />

beginnt auf historischem Gelände, dem Einfängweg zwischen<br />

Pfronten-Kappel und Pfronten-Röfleuten. Einst führte hier die alte<br />

Römerstraße von Reutte über Pfronten bis nach Kempten. Doch zurück<br />

ins Hier und Jetzt und zu den vielen verschiedenen Kräutern,<br />

die in den Wiesen wachsen und nicht nur schön aussehen, sondern<br />

auch herrlich riechen. Auf der kleinen Wanderung kommt man<br />

auch am Pfrontener Wiesheustadel vorbei – von hier lockt ein herrlicher<br />

Blick auf das Schloss Neuschwanstein. Hat man den Anblick<br />

gebührend gewürdigt, folgt man dem Weg weiter bis zum Endpunkt<br />

Pfronten-Röfleuten. Von hier aus kann man absteigen und durch<br />

den kleinen Ort zurück zum Ausgangspunkt wandern. Man kann<br />

aber auch, wenn man von den Bergwiesen noch nicht genug hat,<br />

den gleichen Weg, den man gekommen ist, zurückgehen. Dann verdoppelt<br />

sich die Länge der Wanderung.<br />

Röfleuten<br />

Länge & Dauer: 1,5 km, ca. 0,75 h (nur Hinweg)<br />

Höhendifferenz: 80 m<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Anzeige<br />

wandern & genießen 61


Foto: Kur- und Gästeinformation Bad Grönenbach<br />

<strong>Wandern</strong> auf den Glückswegen<br />

Tolle Aussichten, flach wandern und<br />

dabei Ihre Gesundheit im Blick, das ist<br />

<strong>Wandern</strong> im Kneippland® Unterallgäu.<br />

Dort, wo die Wiesengängerroute der<br />

»Allgäuer Wandertrilogie« vom <strong>Wandern</strong><br />

auf ebenen bis hügeligen Pfaden lockt.<br />

Nicht nur der reine Landschafts- und<br />

Naturgenuss steht bei der Wandertrilogie<br />

im Vordergrund. Sie erzählt auch Geschichten,<br />

die für das Allgäu von Bedeutung<br />

sind und macht diese mit Helden<br />

und Wahrzeichen für den Wanderer sichtbar.<br />

Hier im Kneippland® Unterallgäu und<br />

dem Erlebnisraum Glückswege heißt der<br />

Held Sebastian Kneipp. Es sind die Wege,<br />

die einst von ihm geprägt wurden und mit<br />

seinem Glauben und Wissen um die Kraft<br />

der Natur vielen Menschen half.<br />

Das Thema Wasser mit seiner heilenden<br />

Kraft oder die vielen Pflanzen und<br />

Kräuter, die man hier entdecken kann,<br />

bestimmen aber nicht allein die Glückswege.<br />

Vielmehr findet sich auf ihnen<br />

auch eine Ruhe und Kraft, die in der<br />

Weite des Kneipplands® Unterallgäu liegen<br />

– wenn die Gedanken den Alltag loslassen,<br />

sich der Geist öffnet für Neues<br />

und die Seele frei wird. Und plötzlich ist<br />

er wieder da, der Glaube an die Urkraft,<br />

der Respekt vor der Natur und die Ehrfurcht<br />

vor dem Wunder der Schöpfung.<br />

Lange Spaziergänge durch das Grün der<br />

Glückswege führen zurück zum Wesentlichen.<br />

Wie wenig ist doch nötig, um glücklich<br />

zu sein. Kein Geld ermöglicht dieses<br />

Gefühl, allein das bloße Ruhen in sich<br />

selbst ist seine Grundlage. Auch das hat<br />

Pfarrer Kneipp schon vor langer Zeit ge-<br />

Aktiv Park Kneippland ® Unterallgäu –<br />

Wo Gesundheit zum Erlebnis wird…<br />

Sieben Erlebnisstationen und zahlreiche Kneippanlagen machen die<br />

Themen »Kneipp« und »Gesundheit« im Kneippland® Unterallgäu zur<br />

ganz besonderen Erfahrung. So werden die fünf Säulen des<br />

Kneipp‘schen Naturheilverfahrens spannend erlebbar.<br />

AKTIV<br />

PARK<br />

Kneippland ®<br />

Unterallgäu<br />

Die Kneipp-Erlebnisstationen<br />

Wassererlebnis Bedernau<br />

»Wasser« in unterschiedlichster Form erleben, spüren und nutzen<br />

- diese Erlebnisstation macht es möglich: Heilendes Thermalwasser<br />

in der Natur-Therme, kühles Nass zur Stärkung der Vitalität in der<br />

Wassertretanlage und vielfältige Informationen zur Lebensgemeinschaft<br />

Wasser-Pflanze-Mensch und Tier.<br />

Naturerlebnis Benninger Ried<br />

In dieser unter Naturschutz stehenden Moorlandschaft vereinen<br />

sich Himmel und Erde und geben den Blick frei auf eine reichhaltige<br />

und seltene Flora und Fauna sowie sakrale Kostbarkeiten.<br />

Das Riedmuseum im alten Mesnerhaus neben der Riedkapelle<br />

beherbergt das Informationszentrum Benninger Ried.


Advertorial<br />

Foto: Kur- und Gästeinformation Bad Grönenbach<br />

Foto: Agentur Fouad-Vollmer<br />

wusst und lehrte es seinen Patienten. Folgen<br />

Sie der Anleitung zum Glücklichsein<br />

und Sie werden vieles neu entdecken. Die<br />

Glückswege führen durch Bad Wörishofen,<br />

an Mindelheim vorbei, anschließend<br />

nach Ottobeuren und Bad Grönenbach.<br />

Einen ganz besonderen Service zum<br />

Thema <strong>Wandern</strong> und Tourenplanung finden<br />

Sie im Wanderportal vom Kneippland®<br />

Unterallgäu unter<br />

www.wanderportal-unterallgaeu.de<br />

Mit Hilfe einer interaktiven Karte lassen<br />

sich ganz einfach die schönsten Touren<br />

und Wanderungen im Kneippland®<br />

Unterallgäu planen. Es werden nach Eingabe<br />

der gewünschten Route dann nicht<br />

nur die Tourdaten wie Dauer, Streckenlänge<br />

und ein Höhenprofil angezeigt, sondern<br />

auch Einkehrmöglichkeiten entlang<br />

der Strecke, besondere Naturerlebnisse am<br />

Weg oder kulturelle Sehenswürdigkeiten.<br />

Die geplante Tour samt aller Daten inklusive<br />

übersichtlicher Karte lässt sich bequem<br />

für unterwegs ausdrucken oder als<br />

.gpx-Datei für das GPS Gerät abspeichern.<br />

Weitere Informationen zum Unterallgäu,<br />

interessante Freizeittipps und Ausflugsziele<br />

im Kneippland® finden Sie unter<br />

www.freizeit-unterallgaeu.de<br />

Gesunder Dreiklang Bad Wörishofen<br />

Stressfreie Erholung in einem harmonischen Umfeld mit einer<br />

Kneippanlage für alle Generationen, dem Osteo-Walk-Fitnessgerät<br />

für die zweite Lebensphase und dem Gradierwerk zum Atem holen,<br />

Entspannen und Meditieren.<br />

Schloss-Aktiv-Park Bad Grönenbach<br />

Fitness und Vitalität werden auf dem weitläufigen Parcours mit<br />

17 Outdoor-Geräten durch spezielle Bewegungsabläufe, Gleichgewichtsübungen<br />

und gezielte Übungseinheiten für die Muskulatur<br />

gefördert. Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie.<br />

Sinnen-Park auf dem »Alten Friedhof« Kirchheim<br />

Ein besonderer Ort mitten im Grünen, der Lebenskräfte weckt und<br />

das innere Gleichgewicht finden lässt. Der Sinnen-Park ist Natur<br />

und Kultur sowie Begegnungsstätte verschiedener Generationen.<br />

Kneipp-Aktiv-Park Ottobeuren<br />

Im modern gestalteten Kurpark unweit der Basilika findet sich die<br />

ganzheitliche Kneipp-Philosophie in all ihren Facetten samt einer<br />

Erlebnistreppe, die im Ruhe- und Meditationsgarten mündet. Hier<br />

können Sie getrost den Alltag hinter sich lassen.<br />

Walderlebnis und innere Einkehr Buxheim<br />

Die Sinne spielerisch schärfen und dabei die Umgebung neu entdecken<br />

lässt es sich auf dem Walderlebnispfad, der durch eine abwechslungsreiche<br />

Landschaft führt. Hier sowie in der ehemaligen<br />

Reichskartause des Ortes finden Sie innere Ruhe und Besinnung.


Titelthema<br />

Spannende Streifzüge<br />

Mit Geschichten<br />

durch die Geschichte<br />

Hier können Sie was erleben: Neben den klassischen Stadtführungen<br />

haben zahlreiche Allgäuer Gemeinden spezielle emenrundgänge<br />

aufgelegt. Wer einen Ort auf witzige, schauerliche oder nachdenkliche<br />

Weise kennenlernen will, ist dabei richtig. Manche Angebote sind<br />

regelrecht kultverdächtig. Wir wünschen gute Unterhaltung!<br />

Foto: Martin Erd<br />

64<br />

wandern & genießen


wandern & genießen 65


Titelthema<br />

Foto: Füssen Tourismus und Marketing/Andreas Becker<br />

Foto: Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V./Melanie Gotschke<br />

Foto: Stadt Marktoberdorf, IGGF Marktoberdorf<br />

Füssen<br />

Romantischer<br />

geht’s nicht<br />

Am südlichsten Ende der »Romantischen<br />

Straße« gelegen, macht Füssen diesem<br />

Umstand mit einem neuen Angebot alle<br />

Ehre: Bei der zweistündigen emenführung<br />

»Romantisches Füssen« kommt die<br />

Poesie der Romantik zu Wort. An ausgewählten<br />

Plätzen in der Altstadt bekommen<br />

die Teilnehmenden Gedichte und Lieder<br />

aus der Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

zu hören. Sie führen hinein in<br />

die Welt des Wunderbaren, Traumhaen<br />

und Unbewussten. Dabei schlägt Stadtführerin<br />

Erih Gößler nicht nur den Bogen<br />

zur Stadtgeschichte, sondern auch zur<br />

Landscha rund um Füssen, die schon für<br />

Bayerns Märchenkönig Ludwig II. einen<br />

romantisch verklärten Sehnsuchtsort darstellte.<br />

www.fuessen.de/service/gaesteservice/<br />

stadtfuehrungen-und-gaesteprogramm.html<br />

Kaueuren<br />

Brandheiße Geschichten<br />

vom Feuerwehrmann<br />

In historischer Uniform führt ein Feuerwehrmann<br />

Gäste auf eine Zeitreise ins Jahr<br />

1858. Heute kaum noch vorstellbar, aber<br />

zu dieser Zeit wurden die Feuerspritzen<br />

noch von Pferden gezogen und mit Muskelkra<br />

betrieben. »Feuer und Flamme«<br />

heißt der Stadtrundgang zum ema Feuerwehrgeschichte<br />

in Kaueuren. Ausgearbeitet<br />

wurde er von einem, der es wissen<br />

muss: Stadtführer Anton Heider ist der<br />

ehemalige Stadtbrandmeister. Der Rundgang<br />

beginnt am Rathaus-Altbau und<br />

führt zunächst durch die Altstadt. Er endet<br />

mit dem Besuch des Feuerwehrmuseums.<br />

Dort sind unter anderem Feuerwehrfahrzeuge<br />

aus zwei Jahrhunderten zu sehen.<br />

Insgesamt dauert die Tour zwei bis zweieinhalb<br />

Stunden.<br />

www.kaueuren-tourismus.de/<br />

stadtführungen.html<br />

Marktoberdorf<br />

Stille Örtchen –<br />

gar nicht so anrüchig!<br />

Mit einer Führung der etwas anderen Art<br />

weiß Marktoberdorf aufzuwarten: »Das<br />

stille Örtchen – Stadtgeschichte mit Niveau<br />

und Klo und dem Focus Lokus!« heißt sie.<br />

Und das ist keinesfalls anstößig: Gästeführerin<br />

Andrea Guggenmos erzählt bei dieser<br />

Tour die Marktoberdorfer Geschichte<br />

anschaulich und auf höchst vergnügliche<br />

Weise. Eines verbindet nämlich sämtliche<br />

Völkerstämme wie Germanen, Römer<br />

oder Kelten, die an der Stelle des jetzigen<br />

Marktoberdorfs verweilten: das Bedürfnis,<br />

ein stilles Örtchen aufzusuchen. Mit witzigen<br />

Anekdoten zu den hygienischen Verhältnissen<br />

der jeweiligen Zeitepoche und<br />

nostalgischen Hilfsmitteln zeigt die Stadtführerin<br />

mit viel Fingerspitzengefühl über<br />

anderthalb Stunden, wie sich Marktoberdorfs<br />

Chronik vom vergangenen »Abort«<br />

bis hin zum heutigen »WC« verändert hat.<br />

Am Ende der amüsanten Geschichtsstunde<br />

gibt’s ein passendes Geschenk.<br />

www.touristik-marktoberdorf.de/<br />

fuehrungen/themenangebote<br />

66<br />

wandern & genießen


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klettern lernen erleben<br />

IM INNOVATIVEN HOCHSEILGARTEN<br />

Foto: Martin Erd<br />

Kempten<br />

Alles klar,<br />

Herr Kommissar?<br />

»Liegt ein Toter in der Gülle, ist es aus mit<br />

der Idylle!« Nicht immer ist das Allgäu beschaulich<br />

und friedlich, auch hier kommt<br />

es durchaus mal zu Mord und Totschlag.<br />

In diesen Fällen ermittelt Kluinger, seines<br />

Zeichens Hauptkommissar bei der Kripo<br />

Kempten, als fiktive Hauptfigur der Allgäu-Krimireihe<br />

von den Autoren Michael<br />

Kobr und Volker Klüpfel. Das Allgäuer<br />

Original mit Vorliebe für Kässpatzn und<br />

ein gutes Feierabendbier löst jeden Fall.<br />

Im Rahmen der etwa zweistündigen Führung<br />

»Kommissar Kluinger ermittelt!«<br />

werden die Kemptener Schauplätze besichtigt<br />

und Textpassagen aus den Krimis zitiert.<br />

Es ist zwar von Vorteil, die Bücher<br />

zu kennen, eine Teilnahme ist aber auch<br />

ohne Vorkenntnisse möglich.<br />

www.kempten-tourismus.de/<br />

fuehrungen-441.html<br />

➤<br />

Erleben Sie den neuen APC-Rundweg!<br />

Interaktive Stationen und<br />

Cambodunum App<br />

TÄGLICH GEÖFFNET VON<br />

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Videos<br />

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@apc.kempten.offiziell<br />

www.apc-kempten.de<br />

wandern & genießen 67


Titelthema<br />

Foto: treibsatz marketing<br />

Foto: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen<br />

Foto: Tourist-Information Mindelheim/Dominik Berchtold<br />

Memmingen<br />

Verzweifelten<br />

Hausfrauen laden<br />

zum Stadtbummel<br />

Alles, was Spaß machte, war im 17. Jahrhundert<br />

für die Damenwelt verboten –<br />

zum Haareraufen! In Memmingen nehmen<br />

dementsprechend verzweifelte Hausfrauen<br />

»Weiber und Mannsbilder« mit auf<br />

ihrem Klatsch-und-Tratsch-Weg durch die<br />

Altstadt – natürlich nur, wenn diese nicht<br />

um ihre Moral fürchten. Denn die Damen<br />

können und wollen ihren Unwillen über<br />

die Zustände nicht zurückhalten, entdecken<br />

aber doch so manches Schlupfloch<br />

für einen »erträglichen« Alltag. Die etwa<br />

90-minütige Kostümführung »Verzweifelte<br />

Hausfrauen – Desperate Housewives im<br />

17. Jahrhundert« ist amüsant, charmant,<br />

schön zickig und dabei auch noch ausgesprochen<br />

informativ. Sie ist so außergewöhnlich,<br />

dass sogar schon mal im Fernsehen<br />

darüber berichtet wurde.<br />

www.memmingen.de/tourismus/freizeit/<br />

stadtfuehrungen<br />

Bad Wörishofen<br />

Der Wasserdoktor<br />

und seine Weggefährten<br />

An Sebastian Kneipp kommt man <strong>2021</strong><br />

nicht vorbei, liegt die Geburt des heilkundigen<br />

Priesters in diesem Jahr doch genau<br />

200 Jahre zurück. Grund für Bad Wörishofen,<br />

das Jubiläum mit zahlreichen Aktionen<br />

zu begehen, denn durch Kneipp<br />

wurde das Bauerndorf zur weltbekannten<br />

Kurstadt. Die rund 90-minütige Führung<br />

»Auf Spurensuche – bekannte und besondere<br />

Persönlichkeiten in Bad Wörishofen«<br />

begibt sich auf die Pfade Kneipps, seiner<br />

Weggefährten und Pionieren des Ortes.<br />

Menschen wie Dr. Alfred Baumgarten,<br />

Ludwig Geromiller oder Luitpold Leusser<br />

werden vorgestellt – anhand nach ihnen<br />

benannter Straßen. Beim Stadtrundgang<br />

sind Rokoko-Arbeiten der Brüder Zimmermann<br />

zu bewundern und im Kloster,<br />

Kneipps Wirkungsstätte über viele Jahre,<br />

gibt es einen Einblick in Mei sterwerke des<br />

süddeutschen Raumes.<br />

www.bad-woerishofen.de/bewegen/<br />

fuehrungen<br />

Mindelheim<br />

Schreckliche Seuchen,<br />

noch schrecklichere<br />

Therapien<br />

Die Stadt Mindelheim hat mehrere emenführungen<br />

im Angebot, bei denen<br />

Gäste Mindelheims Geschichte bei einem<br />

geführten Rundgang durch die historische<br />

Altstadt kennenlernen können. Wer – vielleicht<br />

aus aktuellem Anlass – wissen<br />

möchte, wie früher mit schweren ansteckenden<br />

Krankheiten umgegangen worden<br />

ist, dem sei »Pest und Cholera« ans<br />

Herz gelegt. Gänsehaut ist garantiert!<br />

Denn der anderthalbstündige Stadtrundgang<br />

führt zurück ins ausgehende Mittelalter<br />

zu Pestilenzen und anderen Krankheiten.<br />

Mittels Aderlass und quälenden<br />

Eingriffen versuchten Ärzte, Bader, Kurpfuscher<br />

und Hebammen Schmerzen zu<br />

lindern oder sie gar mithilfe von Aberglauben<br />

zu heilen. Und nicht selten führte<br />

der »Aussatz« zu sozialer Isolation.<br />

www.mindelheim.de/freizeit-tourismus/<br />

stadtfuehrungen<br />

68<br />

wandern & genießen


Anzeigen<br />

Bitte beachten Sie:<br />

Wenn Sie Lust auf eine der emenführungen bekommen<br />

haben, ist es notwendig, dass Sie sich beim Anbieter rechtzeitig<br />

zur Teilnahme anmelden. Zu jeder hier vorgestellten Tour<br />

haben wir einen Website-Link angegeben, unter dem Sie die aktuellen<br />

Termine und Preise sowie Möglichkeiten zum Ticketkauf<br />

finden. Außerdem gibt es dort Hinweise zu den gegenwärtig gültigen<br />

Hygiene- und Verhaltensmaßnahmen. Die Veranstalter<br />

haben Wege gefunden, sie so umzusetzen, dass Ihr Vergnügen<br />

dadurch nicht geschmälert wird.<br />

Urlaubsziel<br />

Bogenschießen in Bolsterlang<br />

Foto: Irina Leist<br />

Wangen<br />

Sesam, öffne dich!<br />

Eine wahre Schatzkammer ist das neue<br />

Museums-Schaudepot in Rhein bei Wangen-Primisweiler.<br />

In großen Schränken<br />

und auf langen Regalen gelagert, erzählen<br />

Gegenstände Geschichte und Geschichten<br />

aus dem Leben und Arbeiten längst vergangener<br />

Zeiten. Teilnehmende der Führung<br />

»Sesam öffne dich! … verborgene<br />

Schätze entdecken bei einer geführten<br />

Tour durch das Schau depot« dürfen einen<br />

Blick hinter die Kulissen werfen, damit<br />

auch die eigentliche Museumsarbeit der<br />

Konservatoren und Kuratoren mit den<br />

Sammlungsobjekten hautnah erlebt werden<br />

kann. Nach der etwa anderthalbstündigen<br />

geführten Tour durch das Schau -<br />

depot können die Gäste selbst zu Farbe<br />

und Pinsel greifen: Unter Anleitung hauchen<br />

sie Objekten, die sie als Andenken<br />

mitnehmen dürfen, neues Leben ein.<br />

www.wangen.de/gaeste/service/<br />

stadtfuehrungen.html<br />

• Bogenkurse für Anfänger und Fortgeschrittene<br />

• Bogenübungsplatz im Dorf mit Zielscheiben und<br />

überdachtem Abschuss<br />

• 3-D-Parcours im Tal mit 10 Stationen<br />

• 3-D-Parcours am Berg mit 32 Stationen<br />

Gästeinformation Bolsterlang<br />

Rathausweg 4 I 87538 Bolsterlang I Tel. 08326 8314<br />

bolsterlang@hoernerdoerfer.de I www.bolsterlang.de<br />

Leben wie in der Steinzeit<br />

BEWEGENDE<br />

NATUR –<br />

GESCHÜTZTE<br />

LEBENSVIELFALT<br />

• Steinzeitbohrer • Abenteuerweg • Ausgrabungsstätte<br />

• Gerbstation • Klanghölzer • Steinzeit Memo<br />

An der Mittelstation der Hörnerbahn Bolsterlang.<br />

Im Sommer täglich geöffnet.<br />

Mehr Informationen: www.hoernerdoerfer.de/steinzeitdorf<br />

Ilka Schöning<br />

wandern & genießen 69


<strong>Wandern</strong><br />

Das Gunzesrieder Tal<br />

Ein vielfältiges<br />

chatzkäste<br />

Im Herzen des Naturparks Nagelfluhkette zieht sich vom Illertal im Osten<br />

bis zur Grenze nach Vorarlberg im Westen das wunderschöne Gunzesrieder<br />

Tal. Auf gut begehbaren Wegen im Tal und Touren auf die umliegenden Berge<br />

erfährt der Wanderer eine herausragende Natur- und Kulturlandscha.<br />

Wo man sich im Gunzesrieder Tal auch bewegt – die<br />

Vielfalt der Landscha fasziniert einen: Es ist ein<br />

Paradies für Bergblumen und Kräuter, auf denen<br />

sich viele Schmetterlinge tummeln, wo Wasserfälle tosen und<br />

Bergziele locken. Auf den satten Talweiden und Alpen finden die<br />

Kühe ideales Futter für die herzhae Heumilch, die wunderbaren<br />

Käse ergibt. Durch das Tal wie auf die Höhe führen gut beschilderte<br />

Wanderwege und Rundwanderungen, die jedem nach seinen<br />

Ansprüchen unvergessliche Erlebnisse bescheren. Zum Verschnaufen<br />

versprechen etliche Gasthöfe, Hütten und Sennalpen<br />

Allgäuer Alpgenuss mit Produkten aus der Region. Zudem weist<br />

die Gegend mit dem Nagelfluh – von den Einheimischen Herrgottsbeton<br />

genannt –, das durch die letzte Eiszeit gebildet wurde,<br />

eine geologische Besonderheit auf und ist Heimat für seltene<br />

Tier- und Pflanzenarten wie dem Wiesenpieper, dem Apollofalter<br />

und dem Sumpfenzian, die man mit etwas Glück bei einer Wanderung<br />

entdecken kann.<br />

Wunderschöne Tobeltour<br />

Wie hoch die Chancen dafür bei einer erlebnisreichen Tour durch<br />

den Haldertobel stehen, kann nicht genau gesagt werden. Was<br />

70<br />

Im Gunzesrieder Tal hat man die Qual der Wahl, wohin man wandern will.<br />

Sei es am Wasser entlang durch einen Tobel oder auf einen der umliegenden<br />

Gipfel wie beispielsweise den Steineberg<br />

aber sicher ist: Bei der Wanderung ist das Wasser ein ständiger<br />

Begleiter. Der Haldertobel, durch den die Gunzesrieder Ach fließt,<br />

verläu zwischen Blaichach und Gunzesried. Hier hat der wilde<br />

Bach Gottes Beton tief eingeschnitten und stürzt in vielen Stufen<br />

Richtung Tal. Der Weg durch den Tobel führt an einem Stausee<br />

vorbei, mit dessen Wasserkra Strom produziert wird. Rauschende<br />

Wasserfälle und sprudelnde Gumpen machen den Haldertobel<br />

zu einem traumhaen Naturschauspiel. In dieser abwechslungsreichen<br />

Umgebung fühlen sich auch Kinder wohl. Als<br />

würde das nicht reichen: Beim <strong>Wandern</strong> im Schatten von Bäumen<br />

gibt es immer wieder einen freien Blick auf die Berge. Auf halber<br />

Strecke in Gunzesried angelangt, wartet auf den Wanderer der<br />

Gasthof Goldenes Kreuz mit leckeren Kräutergerichten. Auf dem<br />

gesamten Rundweg informieren Tafeln zu verschiedenen emen<br />

über Besonderheiten am Weg und die Vielfalt der Natur.<br />

wandern & genießen


Tipps:<br />

• In der Gunzesrieder Sennerei unbedingt den Heumilchkäse<br />

probieren! Mit Chili, Schwarzkümmel oder Bärlauch<br />

gewürzt werden die goldenen Delikatessen zu<br />

Gaumenfreuden.<br />

• Die Bergfischzucht Gunzesried verkau Saiblinge (Regenbogenforellen),<br />

die in frischem Quellwasser aufgezogen<br />

werden.<br />

• Viehscheid am 17. September ab 9 Uhr: Der größte Alp -<br />

abtrieb der Region. Gleich 15 Herden von 19 Alpen mit<br />

über 1700 Tieren werden aus dem Gunzesrieder Hochtal<br />

auf den Scheidplatz in Gunzesried getrieben!<br />

37.<br />

Anzeigen<br />

Besonders an Wochenenden oder Feiertagen ist es sehr<br />

empfehlenswert, ab Blaichach mit dem Bus nach Gunzesried<br />

zu fahren. Zweifeln Sie an einem Termin oder Öffnungszeiten,<br />

so wenden Sie sich, um sich Kummer zu ersparen,<br />

bitte an die Tourist-Info, Immenstädter Str. 7,<br />

87544 Blaichach, Tel. 08321/6076950, E-Mail touristinfo@blaichach.de.<br />

Hier erhalten Sie Info- und Kartenmaterial<br />

und freundliche Auskun.<br />

Fotos: Archiv EDITION ALLGÄU, Volker Wille, Tourist-Info Blaichach<br />

© www.atelierpfleghar.de<br />

Samstag 17. Juli <strong>2021</strong><br />

12 bis19 Uhr<br />

Sonntag, 18. Juli <strong>2021</strong><br />

10 bis18 Uhr<br />

www.kunsthandwerkermarkt-waal.de<br />

Das ist ja wohl der Gipfel<br />

Wer will lieber hoch hinaus will, der wird im Gunzesrieder Tal<br />

ebenfalls fündig und glücklich. Auf einer Tagestour sind etliche<br />

Berge zu ersteigen, die das Schatzkästchen im Naturpark Nagelfluhkette<br />

umrahmen. Vom Parkplatz an der Gunzesrieder Säge<br />

geht es beispielsweise bergauf über die Buhl’s Alpe ins Ostertal.<br />

Ab da führt ein abenteuerlicher Weg durch einen Tobel auf gesicherten<br />

Wegen und Stegen teils zum Bach herunter, an dem sich’s<br />

gut erfrischen lässt. Ursprünglich konnte man hier beim Canyoning<br />

seine Grenzen austesten, was aber seit 2019 wegen zu großer<br />

Schäden – von einigen Uneinsichtigen verursacht – verboten ist.<br />

Weiter geht es durch das südwärts führende Tal bis zur Grafenälpe<br />

und dann den Berg hinauf zur Höllritzer Alpe. Hier kann man<br />

bei einer deigen Brotzeit verschnaufen, wobei der Älpler vermerkt:<br />

»Im Sommer während der Alpzeit ist offen, wenn wir da<br />

sind …« Kam man wieder zu Kräen geht es auf gut beschildertem<br />

Weg zum ersten Gipfel – dem Höllritzereck auf 1669<br />

ä<br />

Unser Ansprechpartner<br />

für Ihre werbewirksame<br />

Anzeigenplatzierung<br />

Christian Vu<br />

christian.vu@heimat-allgaeu.info<br />

Sie erreichen uns telefonisch unter<br />

0 83 79 / 72 86 16 oder jederzeit per Mail<br />

Unsere Mediadaten finden Sie unter<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

wandern & genießen 71


<strong>Wandern</strong><br />

Zu Fuß das Schatzkästchen zu entdecken ist problemlos möglich: Auch wenn<br />

es mal querfeldein geht, so kommt man immer wieder zu gut ausgebauten<br />

Wegen zurück. Die nutzen auch die Zweirad-Enthusiasten gut und gerne<br />

Eine der vielen Touren durch das Gunzesrieder Tal führt an der<br />

Siplinger Nadel vorbei. Die markante Felsformation ist wahrlich<br />

beeindruckend, doch die Erklimmung wagen nur die Kletterer<br />

Metern Höhe. Von jetzt an führt die Wanderung bei tollem Bergblick<br />

wieder ein wenig auf und ab über das Bleicherhorn bis zum<br />

Siplinger Kopf auf 1746 Metern über dem Meer. Auf dem dritten<br />

Berggipfel angekommen, eröffnet sich ein Panorama bis in die<br />

Schweiz und zur anderen Seite – bei wohlgesonnenem Wetter<br />

und guter Fernsicht – bis Ulm. Nach einer entsprechenden Würdigung<br />

des Ausblickes geht es abwärts, vorbei an der Siplinger<br />

Nadel. Der Felszacken ist vor allem bei Kletterern beliebt, Wanderer<br />

bestaunen ihn im Vorbeigehen. Hat man die Nadel passiert,<br />

geht es über das Autal auf einer Mautstraße zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Wildromantisch mit viel Spaß<br />

Wer mit weiten Strecken nicht gut Freund ist, sollte es mit dem<br />

verwunschenen Ostertaler Tobelweg versuchen. Der liegt vielfach<br />

im Schatten und macht auch Kindern Spaß – vielleicht nutzen<br />

ihn deswegen viele Einheimische für einen Sonntagsausflug.<br />

Leicht bergauf und bergab führt der Pfad durch eine für das<br />

72<br />

Allgäu typische Landscha. Bis zu 30 Meter tief hat der Ostertalbach<br />

durch das Sedimentgestein eine sane Schlucht geformt.<br />

Die Gumpen laden zum Verweilen ein und mit den vom Wasser<br />

rund geschliffenen Steinen lassen sich prima Steinmännchen und<br />

Pyramiden bauen. Beginnen kann man die Rundwanderung an<br />

der Gunzesrieder Säge – von dort aus ist es nur ein Katzensprung<br />

bis in den Tobel. Im Verlauf der kurzweiligen Tour kommt man<br />

ebenfalls an der Buhl’s Alpe auf 1004 Metern Höhe vorbei, die<br />

ganzjährig geöffnet ist. In den gemütlich und rustikal eingerichteten<br />

Räumen fühlt man sich bei Kässpatzn und Co. so richtig<br />

wohl, aber auch der Außenbereich lädt zum Verweilen an – nur<br />

leider nicht am Mittwoch und Donnerstag, denn das sind die<br />

Ruhetage der Alpe.<br />

Mit dem Radl da?<br />

Man muss sich aber nicht zwingend auf Schusters Rappen durchs<br />

Gunzesrieder Tal bewegen – man kann sich auch auf den Fahrradsattel<br />

schwingen und auf zwei Rädern die Schönheit des<br />

wandern & genießen


Schätzkästchens erfahren. Eine beliebte Tour beginnt – wie so<br />

vieles – am Parkplatz Gunzesrieder Säge. Von dort aus radelt<br />

man in den Ortsteil Säge hinein und weiter zur Buhl’s Alpe, an<br />

der kein Weg vorbeiführt. Hat man die urige Einkehrmöglichkeit<br />

hinter sich gelassen führt die Teerstraße den Pedaletreter zum<br />

Parkplatz Ostertal, den er überquert und dann gleich nach links<br />

abbiegt, um der Beschilderung »Geißrücken-Alpe« zu folgen.<br />

Wer sich nun auf eine Erfrischung freut, der muss leider enttäuscht<br />

werden, denn die Alpe ist unbewirtschaet. Da sich also eine<br />

Rast nicht wirklich lohnt – einen Schluck aus der eigenen Flasche<br />

kann man sich natürlich genehmigen – fährt man weiter zum<br />

Allgäuer Berghof, an dem Hotel vorbei und rein in den Wald.<br />

Dem linken Weg folgend gelangt man bergab zu einer weiteren<br />

Kreuzung an der man sich rechts hält. Auf der Teerstraße geht es<br />

zurück zum Allgäuer Berghof sowie weiter zur Ossi-Reichert-<br />

Bahn, unter ihr hindurch und erneut in den Wald hinein. Nun<br />

rollt man – gemütlich oder flott – bergab bis zu einer weiteren<br />

Kreuzung, an der man sich rechts hält und weiter Richtung Alpe<br />

Blässe radelt. An der Talstraße angekommen muss man nur noch<br />

links abbiegen und erreicht bald Säge und sein Auto. Die Tour ist<br />

übrigens nicht nur was für Fahrradfahrer – auch Wanderer dürfen<br />

sie bestreiten.<br />

omas Niehörster/Claudia Schöwe<br />

Tour durchs Gunzesrieder Tal<br />

Ob nun per pedes oder mit dem Drahtesel – die Runde durch<br />

das Gunzesrieder Tal kann jeder so bestreiten wie er möchte. Der<br />

Naturgenuss ist in beiden Fällen garantiert und immer wieder<br />

locken besonders schöne Aussichtspunkte entlang der Strecke und<br />

verleiten zu einer kurzen Rast.<br />

Länge & Dauer: 10,9 km, 1,5 Std. (Fahrrad)/ 3–4 Std. (zu Fuß)<br />

Höhendifferenz: 300 m<br />

Schwierigskeitsgrad: mittel<br />

Gunzesried Säge<br />

Anzeige<br />

wandern & genießen 73


Titelthema<br />

Allgäuer Spritztouren<br />

Der tiefe Fall<br />

des Wassers<br />

Das Allgäu ist über seine eigenen Grenzen hinaus vor allem bekannt für<br />

seine Berge sowie für Kühe, Bier und Kässpatzn. Woran viele vermutlich<br />

nicht denken sind Wasserfälle, doch genau die gibt es hier in der Region<br />

auch in Hülle und Fülle und jeder Größenordnung. An den einen kommt<br />

man gar nicht vorbei und andere liegen gut versteckt. Wir haben für Sie<br />

vier spritzige Fälle zum Hinwandern herausgesucht.<br />

Foto: Verein Lechweg<br />

74<br />

wandern & genießen


wandern & genießen 75


Titelthema<br />

Er bietet Spaß<br />

und Abwechslung:<br />

Der Nesselwanger<br />

Wasserfall<br />

Ein Ausflug zum Nesselwanger Wasserfall<br />

eignet sich perfekt für die ganze Familie –<br />

bietet er doch nicht nur ein einmaliges Naturerlebnis,<br />

sondern auch noch zahlreiche<br />

weitere Attraktionen in seiner Umgebung.<br />

Der Wasserfallweg führt über Stock und<br />

Stein durch einen wunderschönen Wald,<br />

neben einem Bächlein her und schon nach<br />

kurzer Zeit erreicht man den Wasserfall<br />

selbst, der sich am Fels entlang viele Meter<br />

in die Tiefe stürzt. Ein Steig aus unzähligen<br />

Stufen führt direkt neben dem Wasserfall<br />

nach oben, sodass man das wildromantische<br />

Naturschauspiel auch beim Weiterwandern<br />

noch lange genießen kann. So<br />

nah dran und umgeben von Felsen, Bäumen<br />

und dem rauschenden Wasser fühlt<br />

man sich richtig eins mit der Natur! Das<br />

ist nicht nur für Kinder sehr beeindruckend.<br />

Wandert man weiter, hat man die<br />

Chance auf gleich zwei Gipfelerlebnisse:<br />

Von Alpspitze und Edelsberg kann man<br />

einen tollen Blick Richtung Allgäuer und<br />

Tiroler Alpen genießen! Und auch der<br />

Weg hinab bietet unzählige Möglichkeiten:<br />

Wer weiter zu Fuß unterwegs sein möchte,<br />

kann den Rückweg über die Wallfahrtskirche<br />

Maria Trost wählen, Adrenalinjunkies<br />

können mit der Zipline AlpspitzKICK<br />

nach unten »fliegen« und alle, die es ein<br />

bisschen weniger hoch aber trotzdem rasant<br />

mögen, wählen die Sommerrodelbahn,<br />

mit der es 1000 Meter bergab geht.<br />

Stärkung auf der Tour bieten die Köstlichkeiten<br />

der Enzianstube an der Mittelstation<br />

der Bergbahn, kleine Wanderer finden hier<br />

auf der Streichelwiese mit verschieden Tieren<br />

eine willkommene Abwechslung. Alles<br />

in allem sollte man sich einen Ausflug zum<br />

Nesselwanger Wasserfall also definitiv<br />

nicht entgehen lassen!<br />

Reichenbach<br />

Über den Wasserfall<br />

zum Gipfelglück<br />

Bayerstetten<br />

Start: Parkplatz Alpspitzbahn<br />

Länge & Dauer: 8,3 Kilometer,<br />

3,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

(720 Meter Höhenunterschied)<br />

Wasserfallweg<br />

Haslacher Alpe<br />

Fotos: Markt Nesselwang/Tourist-Information<br />

Alpspitze<br />

Kappelköpfl<br />

Alpspitz<br />

(1575)<br />

76<br />

wandern & genießen


B<br />

Kinberg<br />

Lötz<br />

Zwei Erlebnisse auf einen<br />

Streich: Scheidegger und<br />

Hasenreuter Wasserfälle<br />

Scheidegger<br />

Wasserfälle<br />

Haus<br />

Bieslings<br />

Bächlingen<br />

Start: Parkplatz Scheidegger Wasserfälle<br />

Länge & Dauer: 6,8 Kilometer,<br />

ca. 2 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

(183 Meter Höhenunterschied)<br />

Rickenbach<br />

Scheidegg<br />

Buchans<br />

Aizenreute<br />

Hasenreuter<br />

Wasserfall<br />

Hertingen<br />

Weienried<br />

Ablers<br />

Ein schönes Geotop<br />

in Bayern:<br />

Die Scheidegger<br />

Wasserfälle<br />

Ein klein wenig Kondition und Trittsicherheit<br />

sollte man im Gepäck haben, wenn<br />

man die Scheidegger Wasserfälle besucht,<br />

die vom Bayerischen Staatsministerium<br />

für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

sogar zu einem von »Bayerns<br />

schönsten Geotopen« gewählt wurden: 200<br />

Stufen muss man überwinden, um ganz<br />

hinabzusteigen und den herrlichen Blick<br />

auf die Rohrachschlucht zu genießen. Der<br />

Rickenbach bahnt sich über zwei Gesteinsstufen<br />

seinen Weg in die Tiefe und erscha<br />

dabei zwei tosende Wasserfälle, die<br />

18 und 22 Meter lang sind. Mehrere Aussichtsplattformen<br />

ermöglichen es den<br />

Wanderern, das glitzernde Nass ganz aus<br />

der Nähe zu bewundern. Auf neu geschaffenen<br />

emenwegen können Klein und<br />

Groß durch diese verwunschene Landscha<br />

wandeln und dabei auch noch viel<br />

Wissenswertes darüber lernen: Ein Erlebnispfad<br />

hält interessante Informationen<br />

zur Geologie des Naturschutzgebietes bereit<br />

und ein Wasserspielplatz sowie ein<br />

Märchenweg lassen Kinderherzen höherschlagen.<br />

Inmitten von seltenen Pflanzen<br />

Wank<br />

Voglen<br />

und raschelnden Bäumen, die das rauschende<br />

Wasser umgeben, fühlen sich<br />

nicht nur die Kinder selbst wie Fabel -<br />

wesen! Die Scheidegger Wasserfälle haben<br />

bei gutem Wetter von Mai bis Oktober geöffnet<br />

und kosten ein paar Euro Eintritt.<br />

Ganz in der Nähe kann man sich auch<br />

noch den Hasenreuter Wasserfall ansehen<br />

oder den Besuch der Scheidegger Wasserfälle<br />

in diesem Jahr sogar mit einem Ausflug<br />

nach Lindau kombinieren: Die Gemeinde<br />

Scheidegg ist Partnerstandort bei<br />

der Gartenschau, die seit dem 20. Mai in<br />

Lindau stattfindet. Auch die Naturfreunde<br />

Scheidegg bieten in diesem Zusammenhang<br />

Führungen in ihrem Revier bei den<br />

Wasserfällen an. Und wer damit immer<br />

noch nicht genug hat, der kann in Scheidegg<br />

im Baumwipfelpfad skywalk allgäu<br />

die grünen Riesen aus vielen Metern Höhe<br />

ansehen, im Klettergarten seiner Höhenangst<br />

trotzen oder im Reptilienzoo exotische<br />

Tiere bestaunen.<br />

➤<br />

Kappel<br />

Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />

Hündeleskopf<br />

(1199)<br />

wandern & genießen 77


Bu<br />

Fischbichel<br />

Titelthema<br />

Burkenbichlberg<br />

(913)<br />

Burkenbichlberg<br />

Der mit der<br />

schönsten Farbe:<br />

Der Lechfall<br />

Alatsee<br />

Foto: Pixabay<br />

Sagenha strahlendes Türkis und schäumend<br />

intensives Weiß, umrahmt vom<br />

kräigen Grün der Bäume – wer den Lechfall<br />

besucht, darf sich auf ein wunderbares<br />

Farbspiel freuen! Wenn man wenig Zeit<br />

hat, kann man den beeindruckenden Wasserfall<br />

sogar von Parkplätzen an der B17<br />

aus bewundern, ansonsten bietet sich ein<br />

Abstecher zum Lechfall auch nach einem<br />

Spaziergang durch Füssens malerische Altstadt<br />

an: Der Wasserfall befindet sich<br />

gleich am südlichen Rand der Stadt. Über<br />

fünf breite Stufen eines Stauwehrs rauscht<br />

der Lech hier zwölf Meter in die Tiefe und<br />

erzählt dabei Geschichte: Die Ursprünge<br />

des Lechfalls reichen bis ins Ende der letzten<br />

Eiszeit vor circa 12.000 Jahren zurück.<br />

Damals schmolz der Lechgletscher ab, worauin<br />

sich ein See bildete, bei dem das<br />

Wasser an der niedrigsten Stelle über das<br />

Ufer trat und mehr als hundert Meter tief<br />

in den zu dieser Zeit noch vorhandenen<br />

Vilser Hof<br />

Füssener See stürzte. Über viele Jahre grub<br />

sich das Wasser seinen Weg durch das<br />

Wettersteinkalk und erschuf so die Lechschlucht,<br />

die sich am Fuße des Wasserfalls<br />

befindet. Sie gab sogar der Stadt Füssen<br />

ihren Namen – der Ort wurde nach dem<br />

lateinischen Wort fauces (Schlund/<br />

Schlucht) benannt. Eine Aussichtsplattform<br />

oder der Maxsteg, der direkt über<br />

den Lech führt, bieten eine gute Sicht auf<br />

die Schlucht und den Wasserfall. Auch der<br />

Lechfall zählt zu »Bayerns schönsten Geotopen«<br />

und sicher zu den absoluten Highlights<br />

in Füssens Umgebung. Wer eh schon<br />

Vilser Berg<br />

(1027)<br />

verstecktes Highlight:<br />

Der Niedersonthofener<br />

Wasserfall<br />

Ein echter Geheimtipp ist der Niedersonthofener<br />

Wasserfall! Unweit vom<br />

gleichnamigen Ort, Niedersonthofen, befindet<br />

er sich in einem dichten Wald, wo<br />

er circa zehn Meter in die Tiefe stürzt. Gespeist<br />

wird er vom Schrattenbach, der in<br />

der Nähe von Niedersonthofen seine<br />

Quelle hat und sich dann durch den Falltobel<br />

schlängelt. Den Anblick des faszinierenden<br />

Wasserfalls muss man sich allerdings<br />

erst verdienen! Auf dem Weg<br />

dorthin gilt es, zahlreiche steile Stufen zu<br />

überwinden. Man sollte auf jeden Fall festes<br />

Schuhwerk und Trittsicherheit mitbringen.<br />

Aber die Route ist sehr abwechslungsreich,<br />

das entschädigt: Über Wurzeln und<br />

mehrere Brücken schlängelt sich der Pfad<br />

durch den Wald, immer wieder führt er<br />

dabei zum Schrattenbach oder an ihm entlang.<br />

Wer mehr über den Falltobelweg wissen<br />

möchte, kann sich darüber auf Tafeln<br />

informieren, an denen man vorbeikommt.<br />

Das Blätterdach über einem spendet angenehmen<br />

Schatten, man hört den Schrattenbach<br />

plätschern … und erreicht irgendwann<br />

den tosenden Wasserfall. Mutige<br />

können sich in seinen kühlen Fluten von<br />

der Wanderung erfrischen und Kra tanken<br />

für den Rückweg, bei dem man auch<br />

nochmal ein paar Höhenmeter überwinden<br />

muss. Doch die Anstrengung lohnt<br />

sich! Wer möchte, kann den Tag bei einem<br />

kühlen Eis am Niedersont hofener See ausklingen<br />

lassen oder sich mit einem der<br />

i<br />

i<br />

Rieggis<br />

i<br />

i<br />

i<br />

i<br />

i<br />

Hof<br />

Bad Faulenbach<br />

Mähris<br />

sehr leckeren Kuchen belohnen, die es nur<br />

wenige Kilometer weiter im Burg-Café in<br />

Werdenstein gibt. Lisa Hartmann<br />

Auf verschlungenen Wegen zum<br />

Niedersonthofener Wasserfall<br />

Start: Gästeinformation Niedersonthofen<br />

Länge & Dauer: 7,4 Kilometer,<br />

ca. 2,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

(240 Meter Höhenunterschied)<br />

Stoffels<br />

Niedersonthofen<br />

i<br />

Freundpolz<br />

i<br />

i<br />

i<br />

Wasserfall<br />

i<br />

i<br />

i<br />

i<br />

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i<br />

78<br />

wandern & genießen


Sc<br />

Am Riesenanger<br />

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Bad Faulenbach<br />

Bad Faulenbach<br />

Lechfall<br />

Ziegelwies<br />

Unterberg<br />

Vom geheimnisvollen See zum<br />

Rotwand<br />

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Schwarzenberg<br />

(1200)<br />

farbenfrohen Kratzer Wasserfall<br />

Burgschrofen<br />

(1030)<br />

Start: Alatsee bei Vils<br />

Länge & Dauer: 10,3 Kilometer,<br />

ca. 3 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

(ca. 320 Meter Höhenunterschied)<br />

ETIKETTEN UND BANDEROLEN<br />

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FACH- UND PR-ZEITSCHRIFTEN<br />

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GESCHÄFTS- UND WERBEDRUCK<br />

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BÜCHER UND BROSCHÜREN<br />

vor Ort ist, sollte am besten auch den anderen<br />

Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel<br />

den Schlössern Neuschwanstein und<br />

Hohenschwangau oder dem sagenumwobenen<br />

Alatsee, einen Besuch abstatten.<br />

i<br />

i<br />

i<br />

Foto: Archiv EDITION ALLGÄU<br />

IN TOPFORM<br />

GEHT´S<br />

SCHNELLER<br />

NACH OBEN.<br />

79


<strong>Wandern</strong><br />

Es muss nicht immer der lange Marsch sein<br />

andern –<br />

Pilgern – Wallfahrten<br />

Ruhig werden, große Lebensfragen beantworten, sich hinwenden zu sich selbst …<br />

Auch beim Pilgern gilt: »Der Weg ist das Ziel«, sehnen sich doch alle, die sich auf<br />

den Weg machen, danach, dass auf selbigem im eigenen Inneren etwas Positives<br />

passiert. Wir zeigen, dass man dafür nicht extra in ferne Gefilde aurechen<br />

muss, sondern dass das Pilgerglück direkt vor der Haustür liegt.<br />

Fotos: Landkreis Lindau (Bodensee)/Rolf Brenner, Landratsamt Lindau/Frederick Sams, Thomas Gretler, Pixabay, Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V.<br />

80<br />

wandern & genießen


Gerade in turbulenten Coronazeiten suchen viele Menschen<br />

nach Möglichkeiten, wieder in die eigene Balance<br />

zu kommen, nach Abstand zu diesem so ungewohnten<br />

und anstrengenden Alltag zwischen Homeoffice und Homeschooling.<br />

Warum da nicht einmal das Pilgern ausprobieren? Das eigene<br />

»Home« verlassen und sich an der frischen Lu »auf den Weg<br />

machen«, hin zu dieser so sehr ersehnten inneren Ruhe – und<br />

selbstverständlich auch zu interessanten Zielen. Ein solches muss<br />

dabei nicht immer Santiago de Compostela am Ende des traditionellen<br />

Jakobwegs nach Spanien sein. Denn wir werden sehen:<br />

Auch das Allgäu bietet zahlreiche Pilgermöglichkeiten, bei denen<br />

man schon nach kürzerer Zeit und Wegstrecke richtig gut Kra<br />

tanken kann.<br />

Finde zu dir –<br />

inmitten der Allgäuer Natur!<br />

Starten wir im Westallgäu: Die Gemeinden dort und im Württembergischen<br />

Allgäu sind der Meinung, dass man in unserer<br />

Region die perfekten Bedingungen fürs Pilgern vorfindet. Unter<br />

dem Motto »Kraquelle Allgäu« möchten sie Besucher und Einheimische<br />

einladen, das Allgäu als Ausgangspunkt für seelisches<br />

und körperliches Wohlbefinden zu entdecken. Denn wo kann<br />

man besser zu sich kommen, als in dieser wunderschönen, ja<br />

zum Teil fast paradiesischen Landscha? So wurde das sogenannte<br />

»Samstagspilgern« geschaffen, das mit über 40 Pilgerangeboten<br />

ein wahres El Dorado für alle ist, die sich auf den Weg machen<br />

wollen. Der führt dabei zu ganz vielen unterschiedlichen Pilgerorten<br />

im Allgäu und in Oberschwaben. Auf Routen, die circa<br />

eine bis sechs Stunden dauern, wird gemeinsam gebetet, gesungen,<br />

sich ausgetauscht, aber auch geschwiegen und dabei die kraspendende<br />

Allgäuer Natur genossen.<br />

Das »Pilgern am sechsten Tag der Woche« ist kostenlos und auch<br />

ideal für alle, die sich in einer Gruppe ganz ungezwungen ans<br />

Wallfahrten herantasten möchten. Erfahrene Pilgerbegleiter geben<br />

Denkanstöße und Impulse und stehen den Wanderern zur Seite.<br />

Gepilgert wird immer unter einem ganz bestimmten Motto: Man<br />

kann zum Beispiel bei einer Wanderung zu Kapellen östlich<br />

um Isny »achtsam auf dem Weg sein«, von Merazhofen<br />

zum Marienwallfahrtsort La Salette »wie Maria:<br />

JA sagen zum Leben« und bei einem Rundweg zum<br />

Schloss Zeil und über das Karlistal zurück nach Seibranz<br />

entdecken: »Wie schön ist doch Gottes Schöpfung«. Wem<br />

vom vielen Pilgern schon die Füße weh tun, dem wird<br />

sogar die Möglichkeit geboten, »Mit<br />

dem Fahrrad für den Frieden<br />

in der Welt« unterwegs<br />

zu<br />

sein. Der<br />

Glaube ist im<br />

Westallgäu auch<br />

sichtbar allgegenwärtig:<br />

Auf den verschiedenen Wallfahrtswegen<br />

des »Samstagspilgerns«<br />

kommt man an unzähligen kleinen und<br />

Die Schwestern des Crescentiaklosters in Kaufbeuren tragen das Erbe der<br />

ersten deutschen Heiligen des dritten Jahrtausends in die Zukunft<br />

größeren Gotteshäusern vorbei, allein in der Umgebung von<br />

Scheidegg werden 13 Kapellen durch zwei ökumenische Kapellenwege<br />

und einen Kneipprundwanderweg verbunden. Und wer<br />

doch mal reinschnuppern möchte, wie es ist, auf dem »großen«<br />

Jakobsweg unterwegs zu sein, der kann bei der samstäglichen<br />

Wallfahrt auch verschiedene Teilabschnitte desselben zurücklegen,<br />

denn sogar der bekannteste aller Pilgerwege führt durch das<br />

schöne Allgäu: In mehreren Tagesetappen leitet einen das berühmte<br />

Jakobsweg-Symbol, die Muschel, unter anderem quer<br />

durch das Westallgäu bis zum Bodensee.<br />

<strong>Wandern</strong> wir weiter …<br />

… und begeben uns auf die Spuren der heiligen<br />

Crescentia. Im Juni 1703 trat die berühmte Kauf -<br />

beurerin in das Kloster der Franziskanerinnen in<br />

ihrer Heimatstadt ein, später<br />

wurde sie zu dessen Oberin ernannt.<br />

Mit ihrem starken Glauben<br />

und reich an eigenen Erfahrungen<br />

gab sie zu Lebzeiten<br />

vielen Leuten Halt – persönlich<br />

oder per Post erreichten<br />

Crescentia die Fragen der<br />

Menschen, denen sie ermutigend<br />

mit Ratschlägen zur<br />

Seite stand. Nach ihrem ➤<br />

wandern & genießen 81


<strong>Wandern</strong><br />

Im Allgäu gibt es unzählige Wallfahrtswege für Pilgerfreunde und<br />

natürlich viele schöne Orte, an denen gebetet werden kann<br />

Tod 1744 pilgerten jedes Jahr Tausende an ihr Grab; die Kauf -<br />

beurer Klosterkirche, in der sich noch heute die Grabstätte Crescentias<br />

befindet, wurde zu einer bekannten Wallfahrtsstätte.<br />

Wer möchte, kann auf dem Crescentia-Pilgerweg noch weitere<br />

Orte erkunden, die für die Ordensschwester von Bedeutung waren<br />

– und dabei auch Ost- und Unterallgäu besser kennenlernen:<br />

Eine 90 Kilometer lange Route verbindet Kaueuren, Ottobeuren,<br />

Mindelheim und Irsee. Unterwegs informieren zehn Stationen<br />

über Leben und Wirken Crescentias, die 2001 von Papst Johannes<br />

Paul II. heiliggesprochen wurde. Man läu durch die malerische<br />

Allgäuer Landscha und kommt immer wieder an großen und<br />

kleinen Gotteshäusern vorbei, die in ihrem Innern o sehenswerte<br />

Kunst beherbergen. So lockt zum Beispiel Ottobeuren mit seinem<br />

berühmten barocken Kloster, in Mussenhausen präsentiert sich<br />

einem im Innenraum der Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau<br />

vom Berge Karmel ein wahres Rokoko-Kleinod, in Eggenthal<br />

kann man in einer Kapelle innehalten, die ein Mann nach überstandener<br />

Krankheit Crescentia zum Dank errichtet hat. Wer<br />

tapfer seinen Weg zurückgelegt hat, kann sich das am Ende jeder<br />

Etappe auch in Form eines Pilgerweg-Aulebers mit dem Markierungszeichen<br />

schrilich geben lassen: Das Bildchen der heiligen<br />

Crescentia mit Federkiel, Tintenfass und Papier erinnert<br />

einen hoffentlich noch lange an den besinnlichen Marsch.<br />

Der Crescentia-Pilgerweg – Kaufbeuren,<br />

Irsee, Ottobeuren, Mindelheim, Kaufbeuren:<br />

Mindelheim<br />

Rund 90 Kilometer lang ist der Crescentia-Pilgerweg. Unterwegs<br />

können zahlreiche Kirchen und Kapellen, die Crescentia oder<br />

anderen Heiligen gewidmet sind, besucht werden. Es wird empfohlen,<br />

den Weg in vier Etappen zurückzulegen, selbstverständlich<br />

kann aber auch jede/r nach Gusto entscheiden, wie viele Kilometer<br />

er oder sie am Tag machen möchte.<br />

Länge: 90,5 km<br />

Höhendifferenz: ca. 208 m<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Ottobeuren<br />

Kaufbeuren<br />

82<br />

wandern & genießen


Viele große und kleine Gotteshäuser am Wegesrand laden<br />

die Pilger ein, zu verweilen und dabei auch die Kunst im<br />

Inneren der Kirchen und Kapellen zu genießen<br />

Der Pilgerstempel, den man oft an verschiedenen Stellen entlang einer<br />

Wallfahrt bekommen kann, ist nicht nur ein Beweis für die zurückgelegten<br />

Kilometer, sondern auch eine schöne Erinnerung an ein besonderes Erlebnis<br />

Von hochalpin bis ganz gemütlich<br />

Auch denjenigen, die es beim Pilgern alpin mögen, bietet das<br />

Allgäu mit seinen hohen Bergen selbstverständlich verschiedene<br />

Optionen: Man kann sich zum Beispiel noch mal auf »den Großen«<br />

begeben und die Jakobsweg-Route Tirol-Allgäu wählen,<br />

die gleich über drei Alpenpässe führt (Fernpass, alter Gaichtpass<br />

und Jochpass). Auf 134 Kilometern kreuzt der Weg auch alte<br />

Handels- und Römerrouten, in sieben Tagesetappen kommt man<br />

an verschiedensten Kleinoden vorbei, denn auch der Jakobsweg<br />

Tirol-Allgäu ist reich an Kirchen, Kapellen und Kunst, die es zu<br />

bestaunen gilt. Die bereits 1642 erbaute kleine Jakobskapelle in<br />

Haldensee, die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist in<br />

Bad Hindelang, in der es viele Kunstschätze zu sehen gibt, eine<br />

Kapelle in Konstanzer, die Reliquien St. Jakobus‘ des Jüngeren<br />

sowie des Apostels Philippus beherbergen soll und viele andere<br />

Gotteshäuser auf dem Weg sind definitiv einen Besuch wert.<br />

Eine andere Pilgervariante »über die Berge« kann man erleben,<br />

wenn man sich den mutigen Fußwallfahrern anschließt, die bei<br />

ihrem Weg von Oberstdorf über das Mädelejoch nach Holzgau<br />

in Tirol jedes Jahr insgesamt circa 2000 Höhenmeter überwinden.<br />

Ihren Ursprung hat diese Wallfahrt bereits im 17. Jahrhundert,<br />

seit 2018 grüßt sogar oben auf dem Mädelejoch ein Bildstock<br />

samt einer Skulptur des Bildhauers Andreas Ohmayer die Pilger.<br />

Die Natursteine, aus denen der Bildstock als Teil eines Wallfahrtsstationenwegs<br />

errichtet wurde, haben die Pilger alle selbst<br />

gesammelt.<br />

Doch der Weg muss nicht immer so sportlich wie bei diesen alpinen<br />

oder so lang wie bei vielen üblichen Pilgerrouten sein:<br />

Eine geeignete Alternative, um Abstand zum Alltag zu bekommen,<br />

sind Besinnungswege. Auf ihnen kann man, ähnlich wie<br />

beim »klassischen« Pilgern, zu innerer Ruhe kommen und sich<br />

beim achtsamen Gehen mit dem Leben – seinen Herausforderungen<br />

und schönen Seiten – auseinandersetzen. So lassen sich<br />

zum Beispiel nahe Nesselwang erholsame »Ge(h)zeiten« erleben:<br />

An sechs Meditations-Stationen können sich Interessierte auf<br />

diesem ökumenischen emenweg mit transzendenten Inhalten<br />

beschäigen, sich hinwenden zu sich selbst und den eigenen<br />

Werten. An jeder Station gibt ein Text Impulse zum Nachdenken,<br />

die Stationen selbst lassen einen die Welt zum Teil spielerisch<br />

aus neuen Perspektiven erfahren. Ein ebenso außergewöhnliches<br />

Erlebnis inmitten schönster Allgäuer Natur bietet der Weitnauer<br />

Besinnungspfad: Auch hier werden <strong>Wandern</strong>de an sieben Stationen<br />

aufgefordert, über zur Umgebung passende emen wie<br />

»Verwurzelungen und Halt«, »neues Gleichgewicht« oder »Atem<br />

und Lebensrhythmus« nachzusinnen. Egal, ob man es also ruhiger<br />

oder aktiver, weiter oder weniger weit mag – eines wird<br />

schnell klar: Dem »regionalen Pilgern« sind im Allgäu keine<br />

Grenzen gesetzt! Und auch wenn wir aus Platzgründen selbst<br />

nur einige Pilgerschmankerl aus der Fülle an Wallfahrtswegen<br />

vorstellen konnten, wünschen wir viel Freude beim meditativen<br />

Gehen und hoffentlich dem Finden von innerer Ruhe und Zufriedenheit.<br />

Lisa Hartmann<br />

wandern & genießen 83


<strong>Wandern</strong><br />

Ein Mann und sein einsamer Rekord<br />

16 Runden<br />

um die Welt<br />

Zusammen mit der Trettachspitze und der Hochfrottspitze bildet die Mädelegabel<br />

ein markantes Dreigestirn oberhalb des Weilers Einödsbach, dem südlichsten ständig<br />

bewohnten Ort Deutschlands und begehrten Bergsteigergebiet. Von hier stammte<br />

Johann Baptist Schraudolph, der berühmteste Bergsteiger seiner Zeit, der in der<br />

Szene noch heute eine Legende ist.<br />

Johann Baptist Schraudolph, von den<br />

Einheimischen »Bachars Babischd«<br />

gerufen, wurde am 17. Juni 1826 als<br />

unehelicher Sohn der Karolina Schraudolph<br />

geboren: »Ein armer Tropf«, wie der<br />

Oberstdorfer Heimatforscher Eugen<br />

omma notiert, »da war die Zeit knallhart.«<br />

Aber anscheinend war der arme<br />

Tropf knallhart, denn bereits mit zehn Jahren<br />

soll Baptist zum ersten Mal auf der<br />

Mädele gabel, die 2645 Meter hoch ist, gestanden<br />

haben.<br />

Der Bergtourismus war zu dieser Zeit noch<br />

nicht entdeckt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

fingen junge Oberstdorfer an, die<br />

Gipfel vor der Haustür zu bezwingen. Die<br />

Brüder Alois, Matthias und Urban Jochum<br />

und danach Baptist Schraudolph gelang<br />

die schwere Erstbesteigung der Trettachspitze.<br />

Als Baptist Schraudolph 1855 seine<br />

Frau Genofeva, eine Schwester der Gebrüder<br />

Jochums, heiratete, führte die »Hochzeitsreise«<br />

auf die Trettachspitze! Rothaarig<br />

mit blauen Augen beschrieb ihn der zu<br />

Ruhm gelangte Bergsteiger Hermann von<br />

Barth, den Schraudolph auf viele Allgäuer<br />

Berge führte.<br />

Der Rekordhalter und seine Tochter vor dem<br />

Weiler Einödsbach und dem beeindruckenden<br />

Bergmassiv mit der Trettachspitze, seinem Hausberg<br />

der Mädelegabel und der Hochfrottspitze<br />

84<br />

wandern & genießen<br />

Fotos: Heimatmuseum Oberstdorf, Thomas Niehörster, Peter-Paul Martin/Cocett.com, Enrico May/pixelio.de, Repro: Thomas Niehörster


Johann Baptist<br />

Schraudolph wollte<br />

sein Leben lang hoch<br />

hinaus – dabei lockten<br />

ihn die Berge, speziell<br />

die Mädelegabel, allerdings<br />

viel mehr als<br />

schnöder Mammon<br />

Wer war denn<br />

nun zuerst oben<br />

Die Mädelegabel zählt zu den markantesten<br />

Gipfeln der Allgäuer Berge. Zusammen<br />

mit der Trettachspitze (2595 Meter) und<br />

der Hochfrottspitze (2649 Meter) bildet<br />

sie über Einödsbach ein fotogenes Dreigestirn.<br />

Auf der Südost-Seite befindet sich<br />

der Schwarzmilzferner, ein kleiner Gletscher.<br />

Südlich unterhalb des Gipfels führt<br />

der bekannte Heilbronner Weg vorbei. In<br />

einem Fremdenführer von 1854 wird der<br />

Botaniker Otto Sendtner als Erstbesteiger<br />

der »Mädeli« genannt. Das mag mehr als<br />

bezweifelt werden, denn er absolvierte<br />

1852 lediglich die erste dokumentierte Besteigung.<br />

Das war Jahre nach Johann Baptist<br />

Schraudolph und der wird nicht der<br />

erste Mutige gewesen sein. Vermutlich waren<br />

es Hirten, Heuer und Jäger, die schon<br />

zuvor einen Aufstieg wagten.<br />

Bekannt ist hingegen, dass nach den Befreiungskriegen<br />

von 1813 bis 1815, mit denen<br />

die Vorherrscha Frankreichs unter<br />

Napoleon Bonaparte über große Teile des<br />

europäischen Kontinents beendet wurde,<br />

der bayerische König Max I. Joseph »zur<br />

gerechten Besteuerung meiner Unterthanen«<br />

das Land vermessen ließ, in deren<br />

Folge zum ersten Mal auch die Mädele -<br />

gabel kartiert wurde. Einheimische wiesen<br />

vermutlich den Landvermessern den Weg<br />

auf den Gipfel, die dort eine Stange als<br />

Vermessungspunkt aufstellten. ➤<br />

wandern & genießen 85


<strong>Wandern</strong><br />

Er kannte den Weg<br />

wie kein anderer<br />

Mit der Gründung der Alpenvereins -<br />

sektion Allgäu im Jahr 1869 wurde das<br />

Bergsteigen zunehmend populärer und<br />

Baptist Schraudolph wurde zu einem »Spezialisten«<br />

für die Mädelegabel. Die Tour<br />

auf den Gipfel dauerte ab Einödsbach zwischen<br />

neun und zehn Stunden. Am 15.<br />

August 1887 meldete die Presse: »Der Führer<br />

Schraudolph von Einödsbach hat am<br />

1. August seine 201. Tour auf die Mädelegabel<br />

unternommen, an welcher sich der<br />

Vorstand und mehrere Mitglieder der Sektion<br />

Algäu-Immenstadt betheiligten.« Baptist<br />

Schraudolph führte neben Touren auf<br />

die Mädelegabel und die Trettach unter<br />

anderen auf die Hochfrottspitze, das Hohe<br />

Licht und die Höfats. Alle Gipfel bieten<br />

einen hervorragenden Panoramablick.<br />

Baptist Schraudolph eröffnete 1860 die<br />

erste gastronomische Einrichtung in Einödsbach<br />

und nannte das Wohnhaus gegenüber<br />

der Kapelle, das er von seinem<br />

Onkel Vinzenz geerbt hatte, »Gasthaus zur<br />

Clubhütte«.<br />

Die Mädelegabel ist mit 2645 Metern Höhe<br />

der vierhöchste Gipfel in den Allgäuer Alpen.<br />

Wer das Gipfelkreuz persönlich in Augenschein<br />

nehmen will, der sollte über reichlich Kondition<br />

und alpine Erfahrung verfügen<br />

1876 wurde die erste Bergführer-Ordnung<br />

erlassen, Baptist Schraudolph zum ersten<br />

autorisierten Bergführer im Allgäu ernannt.<br />

Ab da regelte die Bergführerordnung<br />

die Rechte und die Pflichten der Touristen<br />

und Führer. Der Tarif sagte alles<br />

über die finanzielle Vergütung für den<br />

Führer aus. Bis zur Gründung der Bergwacht<br />

im Jahr 1920 übernahmen die Bergführer<br />

auch die Bergrettung. Als 1888 das<br />

letzte Teilstück der Eisenbahnstrecke Südnordbahn,<br />

das Oberstdorf mit dem Knotenpunkt<br />

Kempten verband, eröffnet<br />

wurde, kamen immer mehr Alpinisten<br />

nach Oberstdorf.<br />

Über 600.000 Meter<br />

auf einen Berg<br />

Baptist Schraudolph war allerdings nicht<br />

nur ein guter Bergführer, er wusste sich<br />

auch geschickt und erfolgreich zu vermarkten.<br />

So veröffentlichte er seine geplante<br />

300. Tour auf die Mädelegabel vorab<br />

in der Tagespresse. Für diesen Rekord<br />

wurde er von der Sektion mit einem Pokal<br />

geehrt. Es folgten über 100 weitere Besteigungen<br />

des markanten Berges – ab 1876<br />

sind in seinem Führerbuch 416 Touren auf<br />

die Mädelegabel aufgeführt. »Wahrscheinlich<br />

waren es sogar viele mehr«, vermutet<br />

der Heimatforscher Eugen omma. »Ich<br />

schätze, dass er im Laufe seines Lebens<br />

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86<br />

wandern & genießen


Den Gasthof Einödsbach betreiben die<br />

Nachkommen der Bergsteigerlegende und<br />

das mittlerweile in der vierten Generation<br />

rund 500 Mal oben war. Als der Bergführer<br />

anfing, sein Buch zu führen, war er immerhin<br />

schon 50 Jahre alt. Gut möglich<br />

ist zudem, dass er ‚vergaß’, die eine oder<br />

andere Tour zu notieren. Denn pro Führung<br />

musste er Steuern zahlen.«<br />

Legt man 416 »offizielle« Führungen zugrunde,<br />

hat Baptist Schraudolph dabei<br />

über 600.000 Höhenmeter zurückgelegt!<br />

Die ergeben sich aus der Höhe der Mädelegabel<br />

von 2645 Metern, abzüglich der<br />

Differenz der Höhenlage von Einödsbach<br />

auf 1113 Metern. Und das mal 416 macht<br />

summa summarum 637.312 Meter – mithin<br />

16 Mal rund um den Globus!<br />

Heißer Mocca<br />

auf der Trettachspitze<br />

Ein Konkurrent von Baptist Schraudolph<br />

war der Oberstdorfer Joseph Hipp, der<br />

zwar nicht die enorme Anzahl von Führungen<br />

auf die Besteigung der Mädele -<br />

gabel erreichte, jedoch bei seinen 78 Führungen<br />

den Vorteil für sich verbuchen<br />

konnte, auf der bequemeren Tour von<br />

Spielmannsau, einer Einöde südlich von<br />

Oberstdorf, den Aufstieg zu beginnen.<br />

Hinzu kam die Gelegenheit, auf der Alpe<br />

Obermädele zu übernachten.<br />

Folgende Episode ist in den Aufzeichnungen<br />

von Eugen omma zu finden: »Am<br />

29. Juli 1869 führte Joseph Hipp wieder<br />

einen Touristen auf die Mädelegabel, als<br />

er auf der benachbarten Trettach zwei Gestalten<br />

sah. Es waren dies keine Geringere<br />

In der Mitte ist die Allgäuer Berglegende<br />

mit seiner Tochter Rosina zu sehen. Rechts<br />

daneben steht Hermann von Barth, der ein<br />

bekannter Bergsteiger war und den Baptist<br />

Schraudolph auf viele Gipfel führte<br />

als der Freiherr Hermann von Barth mit<br />

seinem Führer Johann Baptist Schraudolph<br />

aus Einödsbach. Schraudolph hatte<br />

darauf bestanden, daß der Großteil des<br />

Gepäcks am Einstieg zurückgelassen<br />

wurde, aber die ‚Kaffeebereitungsmaschine’<br />

mußte mitgenommen werden. So<br />

schlüren Hermann von Barth und Johann<br />

Baptist Schraudolph auf dem Gipfel<br />

der Trettach ihren heißen Mocca, während<br />

ihnen Führer Hipp und sein Tourist vom<br />

Gipfel der Mädelegabel kräig mit Kirschgeist<br />

zuprosteten.« omas Niehörster<br />

Quellen: Eugen Thomma, Oberstdorfs<br />

Bergführer, Oberstdorfer Verschönerungsverein,<br />

Heft 31, 1997. Hermann von Barth, Aus den<br />

Nördlichen Kalkalpen, Bavaria Reprint im<br />

Süddeutschen Verlag, 1984. Joseph Groß,<br />

Die Algäuer Alpen bei Oberstdorf und<br />

Sonthofen, Goerg Franz Verlag, 1856<br />

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Urlaubsglück und Heimatgefühl<br />

Wer Urlaub im Hörnerdorf Ofterschwang macht, tut dies mit allen Sinnen.<br />

Saftige grüne Bergwiesen und schmucke Bauernhäuser prägen den Ort. Kuhschellen spielen<br />

ein harmonisches Lied und klingen von den Hängen. Der Duft zahlreicher Blumen und<br />

Bergkräuter hängt in der Luft. Eine sanfte Brise weht ihn ins Tal.<br />

Würziger Bergkäse entfaltet sein kräftiges und abwechslungsreiches Aroma und schmilzt<br />

auf der Zunge. Bei einer deftigen Brotzeit nach einer schönen Wanderung in einer unserer<br />

zahlreichen Hütten schmeckt er besonders gut. Spürbar sind die Kraft und die Freiheit,<br />

dafür stehen unsere Gipfel.<br />

Für all das steht Ofterschwang. Alle diese Eindrücke sind erlebbar bei zahlreichen Unternehmungen,<br />

ob zu Fuß, mit dem Rad, bequem mit der Bergbahn oder bei einer gemütlichen Einkehr. Ofterschwang ist<br />

so vielseitig und vielfältig wie die Wünsche seiner Gäste. Finden Sie ein Stückchen Heimat in Ihrem Urlaub.<br />

www.hoernerdoerfer.de/ofterschwang<br />

wandern & genießen 87


Service<br />

florale Pracht und barocker Glanz<br />

Das<br />

lumenparadies<br />

im Bodensee<br />

88<br />

wandern & genießen


Die Bodenseeinsel aus<br />

der Luft gesehen. Sie<br />

wirkt auf den ersten<br />

Blick überschaubar –<br />

trotzdem sollte man<br />

sich schon einige Stunden<br />

Zeit nehmen, will<br />

man alle Ecken der<br />

Mainau erkunden<br />

Fotos: Insel Mainau/Peter Allgaier, Ilka Schöning<br />

Am westlichsten Zipfel des Allgäus gelegen, lockt der Bodensee mit zahlreichen<br />

Ausflugszielen, zu deren beliebtesten die Insel Mainau gehört. Das 45 Hektar<br />

große Eiland, das drittgrößte im Bodensee, trägt auch den Namen »Blumeninsel«.<br />

Neben reichen Blütenmeeren bietet es noch einiges mehr und überrascht stets<br />

aufs Neue mit beeindruckenden Ein- und Ausblicken.<br />

Sie ist eine kokette kleine Dame,<br />

diese Mainau, die stets und ständig<br />

große Aufmerksamkeit fordert,<br />

noch mehr Liebe und vor allem unauörlich<br />

neue Kleider.« Lennart Bernadotte,<br />

der das gesagt hat, wusste genau, wovon<br />

er sprach – legte er doch den Grundstein<br />

für die Insel Mainau als die Touristen -<br />

attraktion, die sie heute ist.<br />

Allein die Geschichte der Insel, die heute<br />

zum Kreis Konstanz gehört, würde Bände<br />

füllen, denn sie führt weit zurück in die<br />

Vergangenheit: Erste Besiedlungsspuren<br />

am Südufer, wo Reste einer Pfahlbausiedlung<br />

aus der Jungsteinzeit gefunden wurden,<br />

datiert man ins Jahr 3000 v. Chr.<br />

Des Eilands Siegeszug als Touristenmagnet<br />

begann aber erst mit der Zeit der Adels -<br />

familie Bernadotte: In den 1930er-Jahren,<br />

als besagter Lennart Bernadotte, geboren<br />

als Prinz von Schweden, den ehemaligen<br />

Sommersitz seines Urgroßvaters Großherzog<br />

Friedrich I. von Baden mit großem<br />

Aufwand in einen Park umwandelte – und<br />

für Besucher zugänglich machte. Seit dem<br />

Jahr 1974 wird die Insel Mainau als GmbH<br />

geführt, an deren Spitze heute die Geschwister<br />

Bettina Gräfin Bernadotte und<br />

Björn Graf Bernadotte stehen. Sie streben<br />

mit ihrem Unternehmen ein Gleichgewicht<br />

aus ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Aspekten an, indem sie beispielsweise<br />

regenerativen Energien einsetzen.<br />

Der Park und die Gärten sind ganzjährig<br />

geöffnet, und so beschäigt die<br />

Mainau GmbH rund 150 Personen, im<br />

Blumenjahr von März bis Oktober sogar<br />

rund 300.<br />

Sattsehen? Unmöglich!<br />

Hier kann man was erleben – das hat sich<br />

unter Reisenden längst herumgesprochen:<br />

Nach Angaben der GmbH tummeln ➤<br />

So präsentieren sich<br />

das Schloss Mainau<br />

und die Schloss kirche<br />

St. Marien im sommerlichen<br />

Gewand.<br />

Das mediterrane<br />

Klima der kleinen<br />

Insel lässt ein üppiges<br />

Meer aus Pflanzen<br />

gedeihen – Rosen,<br />

Zitruspflanzen und<br />

Palmen garantieren<br />

Urlaubsgefühle<br />

wandern & genießen 89


Service<br />

Insel-FAQs<br />

Was benötige ich, um die Insel Mainau<br />

besuchen zu können?<br />

Ein Onlineticket mit Einlass-Zeitfenster<br />

und je nach Corona-Lage unter Umständen<br />

einen negativen COVID-19-<br />

Test. Angesichts der Unwägbarkeit des<br />

Pandemiegeschehens empfiehlt es sich,<br />

aktuelle Informationen einzuholen. Ticketbuchung<br />

auf: webshop.mainau.de/<br />

de/stündlicher-eintritt-park<br />

Wie lange hat die Mainau geöffnet?<br />

Täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.<br />

Wie komme ich auf die Insel?<br />

Mit Rad, Bus und Bahn, den Bodensee-<br />

Schiffen oder dem eigenen Fahrzeug.<br />

sich jährlich 1,2 Millionen Gäste auf der<br />

Insel. Kein Wunder, denn wer sie einmal<br />

betreten hat, ist ihrem Charme völlig erlegen,<br />

kommt immer wieder und<br />

schwärmt anderen davon vor.<br />

Hat man den lebhaen Eingangsbereich<br />

mit Ticketshop, Souvenirladen und Restaurant<br />

erst mal hinter sich gelassen und<br />

beginnt den eigentlichen Inselrundgang –<br />

für den man sich einige Stunden Zeit nehmen<br />

sollte – bleibt jeder Gedanke an den<br />

hektischen Alltag weit zurück. Denn es tut<br />

sich eine überwältigende, jahreszeitlich<br />

wechselnde Blütenfülle auf – mit Tausenden<br />

von Tulpen und Hunderten Rhododendren,<br />

mit duenden Rosen, Stauden<br />

und farbenfrohen Dahlien, überragt von<br />

majestätischen Mammutbäumen in einem<br />

90<br />

Ist die Mainau barrierefrei?<br />

Auf dem Inselplan sind alle für Rollstuhlfahrer<br />

und Gehbehinderte geeigneten<br />

Wege extra gekennzeichnet. Die<br />

Restaurants sind gut zugänglich, Behindertentoiletten<br />

sind ebenfalls vorhanden.<br />

Am Inseleingang sowie am Hafen<br />

lassen sich außerdem kostenfrei Rollstühle<br />

ausleihen.<br />

Weitere und tagesaktuelle Informationen<br />

auf: www.mainau.de<br />

über 150 Jahre alten Arboretum. Im Sommer<br />

glauben staunende Gäste sich zuweilen<br />

ans Mittelmeer versetzt angesichts unzähliger<br />

Palmen und Zitruspflanzen, die<br />

die Wege säumen; gar tropisches Flair umfängt<br />

sie im Schmetterlings- und im Palmenhaus.<br />

In direkter Nachbarscha der Palmen, die<br />

bis zu 15 Meter hoch wachsen, kommen<br />

auch Geschichts- und Architekturbegeisterte<br />

auf ihre Kosten, denn dort treffen<br />

sie mit dem 1746 fertiggestellten Deutsch -<br />

ordensschloss und der Schlosskirche<br />

St. Marien auf Glanzlichter des Barocks.<br />

Auch sind Teile einer mittelalterlichen Festungsanlage<br />

auf der Insel zu bestaunen.<br />

Beliebtes Fotomotiv:<br />

19 Badewannen voll<br />

mit Wasser- und<br />

Sumpf pflanzen lockten<br />

2020 nicht nur<br />

kindliche Besucher/<br />

-innen der Insel an,<br />

die hier ein »Bad«<br />

inmitten der Pflanzen<br />

nehmen konnten –<br />

mit Ausblick auf den<br />

Bodensee und das<br />

dahinterliegende<br />

Alpenpanorama<br />

Familien willkommen!<br />

Neben versierten Natur- und Garteninteressierten<br />

und Erholungssuchenden besuchen<br />

auch viele Familien die Insel. Für<br />

deren Bedürfnisse ist gesorgt: Der Nachwuchs<br />

kann sich im Mainau-Kinderland<br />

austoben – dazu gehören die Abenteuerspielplätze<br />

»Zwergendorf«, »Wasserwelt«<br />

und »Blumis Uferwelt« ebenso wie der<br />

Bauernhof mit Streichelzoo, Ponyreiten<br />

und Blumentieren.<br />

In der Nähe des Bauernhofes liegt ein verwunschener<br />

Zaubergarten mit Pfaden, die<br />

von Weidengeflechten und Bambus flankiert<br />

werden. Beim Durchstreifen des Gar-<br />

wandern & genießen


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Der Klassiker<br />

tens entdecken Kinder so manchen Waldgeist.<br />

Gleich gegenüber erleben sie die<br />

Bedeutung der Honigbiene – ihre Lebensweise,<br />

ihre Kulturgeschichte und auch die<br />

Gefahren, die ihr drohen. Besonders spannend<br />

ist der begehbare Holzstamm, in<br />

dessen oberem Bereich ein Bienenvolk lebt.<br />

Mainau-Blumenjahr <strong>2021</strong><br />

Wie bereits im letzten Jahr nimmt das<br />

Motto »Blühende Wasser, schwimmende<br />

Gärten« Besucher auch <strong>2021</strong> mit auf eine<br />

erfrischende Reise: Sie entdecken die Beziehung<br />

zwischen Pflanzen und Wasser,<br />

Seerosen und andere fantastische Wasserpflanzen.<br />

Zur Herbstausstellung im Palmenhaus<br />

werden vom 24. September bis<br />

zum 24. Oktober unter dem Titel »Agave,<br />

Aloe & Co. – Sukkulente Pflanzen aus aller<br />

Welt« eben jene Trockenkünstler kunstvoll<br />

in Szene gesetzt.<br />

Ein Tipp für Pflanzenbegeisterte: Nicht<br />

nur die Insel Mainau, sondern die ganze<br />

Bodenseeregion bildet <strong>2021</strong> in ein wahres<br />

Eldorado für Liebhaber der Gartenkunst.<br />

So lohnen sich neben einem Ausflug auf<br />

die Blumeninsel ebenfalls ein Abstecher<br />

nach Überlingen auf die Landesgartenschau<br />

sowie nach Lindau, wo noch bis zum<br />

26. September die Bayerische Gartenschau<br />

stattfindet.<br />

Ilka Schöning<br />

Der italienische Rosengarten<br />

vor dem<br />

Schloss (links) bildet<br />

vielleicht das Herzstück<br />

der Insel. Jedenfalls<br />

wimmelt es hier<br />

in den Hauptsaisons<br />

vor staunenden Pflanzenfreunden.<br />

Der<br />

Nachwuchs wird sich<br />

wohl eher an den<br />

niedlichen Blumentieren<br />

erfreuen können<br />

(oben)<br />

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extra leicht<br />

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Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit:<br />

wandern & genießen 91


Service<br />

Es regnet? Macht nichts!<br />

Wenn der Himmel<br />

seine Schleusen öffnet …<br />

… ist das gar kein Drama, schließlich gibt es im Allgäu selbst dann noch viel zu sehen<br />

und zu erleben. Jedenfalls gibt es mit unseren Schlechtwetter-Tipps keinen Grund mehr,<br />

den Tag bei Wasser, Brot und quengelnden Kindern im Hotelzimmer zu verbringen.<br />

Und selbst, wenn es draußen eher zu heiß als zu nass sein sollte: Diese Vorschläge<br />

machen Sie weitestgehend vom Wetter unabhängig.<br />

Foto: AGCO/Fendt<br />

Das Tor zur Fendt-Welt<br />

Mitten im Herzen des Ostallgäus liegt der<br />

Produktionsstandort der Fendt-Traktoren.<br />

Sie werden am Hauptsitz in Marktoberdorf<br />

schon seit über 90 Jahren hergestellt und<br />

dort haben sie auch ihren Ursprung. Das<br />

erste Dieselross ist nur eine der vielen Maschinen,<br />

die im Besucherzentrum »Fendt<br />

Forum« gezeigt werden. Das Fendt Forum<br />

lädt dazu ein, mehr über die Historie, aber<br />

auch Aktuelles zu der Marke Fendt zu erfahren.<br />

Besucher finden auf rund 5000<br />

Quadratmetern neben Fendt-Traktoren<br />

auch weitere Landtechnikmaschinen wie<br />

Mähdrescher, Ladewagen, Häcksler oder<br />

Futtererntetechnik sowie Informationen<br />

zur Technologie und Fakten zur Fendt-Geschichte.<br />

Neben dem Ausstellungsbereich<br />

gibt es im Fendt Forum einen Shop mit<br />

Sammlermodellen sowie Souvenirs für<br />

große und kleine Fans. Im hauseigenen<br />

Dieselross-Restaurant kann man sich mit<br />

regionalen Speisen stärken. Sofern das<br />

Wetter es zulässt, können sich Kinder auf<br />

einem Spielplatz direkt vor dem Restaurant<br />

austoben.<br />

www.fendt.com/de/fendt-forum/allgemeines<br />

92<br />

Dieses Nass macht Spaß<br />

Es nennt sich auch »Paradies für zwischendurch<br />

in Oberstaufen«: das Erlebnisbad<br />

Aquaria. Hier können Gäste wortwörtlich<br />

komplett abtauchen. Circa 1200 Quadratmeter<br />

Wasserfläche garantieren abwechslungsreichen<br />

Badespaß. Egal, ob man sich<br />

Anspannungen von Körper und Seele<br />

schwimmen oder über die grüne, hundert<br />

Meter lange Wasserrutsche jagen will, ob<br />

man seinen Mut auf den Sprungtürmen<br />

austesten, durch den Wildwasserkanal<br />

schwirren oder im erfrischenden Außenbecken<br />

planschen möchte. Außerdem bietet<br />

das Aquaria eine Auswahl an Saunen,<br />

die zum Entspannen und Kratanken einladen.<br />

Der Innenbereich der Saunaanlage<br />

steht der ganzen Familie offen, hier sind<br />

Alle Neune und auch Zehne<br />

Auch bei schlechtem Wetter meldet sich<br />

mitunter der Drang nach Bewegung, und<br />

wenn der sich noch mit viel Spaß verbinden<br />

lässt – sogar für den Nachwuchs –<br />

umso besser. Die Rede ist hier vom Kegeln<br />

oder, wem die amerikanische Variante des<br />

ursprünglich europäischen Sports besser<br />

gefällt, Bowlen. Das Kegel- und Bowlingcenter<br />

in Kempten hat jedenfalls beides<br />

auf 15 Bahnen zu bieten. Auch Dart-Fans<br />

haben hier die Gelegenheit, gegeneinander<br />

anzutreten oder ihre Wurechnik zu<br />

verfeinern. Auf Großbild-TVs lassen sich<br />

derweil Sportereignisse auf Sky verfolgen.<br />

Wer sich zwischendurch stärken will, dem<br />

serviert die Gastwirtfamilie Gennaro<br />

Foto: Piero Gennaro<br />

verschiedene Trockensaunen, Dampäder<br />

und eine Infrarot-Ruhezone zu finden. Neu<br />

ist die Außensauna-Abteilung für erwachsenen<br />

Gäste – mit einer tollen Aussicht auf<br />

die Oberstaufner Bergwelt: Drei Außensaunen,<br />

Ruheräume, ein Abkühlbecken<br />

und eine kleine Gastronomie versprechen<br />

Erholung auf hohem Niveau.<br />

www.aquaria.de<br />

neben Getränken frisch zubereitete italienische<br />

Gerichte ebenso wie Snacks und<br />

Fingerfood im Gastraum. Und falls das<br />

Wetter zwischendurch doch mal aulart,<br />

lädt die angeschlossene Terrasse zum Verweilen<br />

ein. Sollte ein Geburtstag in die Urlaubszeit<br />

fallen: auch der kann hier individuell<br />

gefeiert werden.<br />

www.bowlingcenter-kempten.de<br />

wandern & genießen<br />

Foto: Aquaria


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Foto: Rosel Eckstein/pixelio.de<br />

Foto: bayern.by – Florian Trykowski<br />

Lebendige Geschichte, bewegte Gegenwart<br />

Erlebnisräume von gestern, heute und morgen: 2000 Jahre Stadtgeschichte<br />

zu erzählen ist das Kernanliegen des Kempten-Museums<br />

im Zumsteinhaus. Das Stadtmuseum in Kempten ist ein aktiver<br />

Ort, der die Geschichte der Stadt – von den Römern bis heute –<br />

ausführlich und lebendig in elf emenräumen erzählt. Allerdings<br />

geht es im Kempten-Museum nicht nur um die Geschichte, sondern<br />

auch um die Gegenwart, und die erzählen Kemptenerinnen und<br />

Kemptener selbst. Sie kennen sich mit Bürgerbeteiligung aus – erprobt<br />

in der Stadtexpedition, verankert im Museums-Leitbild und<br />

aktiv gelebt in der Ausstellung. Unter dem Titel »Bewegter Donnerstag«<br />

finden an jedem ersten Donnerstag im Monat Diskussionen,<br />

Vorträge und Lesungen zu emen statt, die die Menschen<br />

in Kempten beschäigen, berühren, betreffen … kurz: bewegen.<br />

Der Bewegte Donnerstag wir Blicke auf die Geschichte Kemptens<br />

und seine Erinnerungskultur, rückt das gegenwärtige Miteinander<br />

in den Mittelpunkt und scha Raum für einen Austausch über<br />

das zukünige Zusammenleben. Der Eintritt ist frei!<br />

www.kempten-museum.de<br />

Geflügelte Wesen ganz nah<br />

»Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken«,<br />

ließ uns der frühromantische Dichter Novalis wissen. Vielleicht<br />

gelingt es dem einen oder anderen Besucher der »Allgäuer<br />

Schmetterling Erlebniswelt« in Pfronten, dieses Lachen zu hören<br />

– gewiss düre jedenfalls sein: Sie wird ihn verzaubern. Seit 2006<br />

sind in dem Gewächshaus mit subtropischem Klima exotische<br />

Schmetterlinge in allen möglichen Farben, Mustern und erstaunlichen<br />

Größen – der Atlasspinner kann eine Flügelspannweite<br />

von 26 Zentimetern erreichen – zu bestaunen, während sie von<br />

Blüte zu Blüte schwirren oder sogar mal auf einem Besucher landen.<br />

Infotafeln und der Inhaber höchstpersönlich vermitteln Wissen<br />

über Leben und Entwicklung der schönen Falter – und wer<br />

gut hinsieht, kann die künigen Schmetterlinge im Verpuppungsstadium<br />

zappeln sehen. Im Stein-Oasen-<br />

Café lässt es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich<br />

verweilen. Der Familienhund darf an der Leine<br />

mitgeführt werden.<br />

www.schmetterling-erlebniswelt.de<br />

wandern & genießen<br />

Gastfreundschaft<br />

am Alpsee<br />

Gäste zu beherbergen ist auf dem Hierlhof in Bühl<br />

am Alpsee eine alte Tradition und uns liegt sehr viel<br />

daran, diese Tradition weiterzuführen.<br />

• 10 gemütliche Zimmer, 5 großzügige Apartments<br />

und ein luxuriöses Chalet<br />

• perfekt für Kurzaufenthalte, längere Auszeiten,<br />

Familienferien oder kleinere Gruppen<br />

• finden Sie Komfort, Wohlfühlen, Entspannung<br />

und Nähe zur Natur<br />

• zwei Gehminuten zum Alpsee mit eigener „Halbinsel“<br />

• idealer Startpunkt für Wander-, Berg- und Radtouren<br />

• den Tag ausklingen lassen in unserer gemütlichen<br />

„Stube“, auf der Terrasse oder komplett entspannen<br />

in unserer kleinen aber feinen Sauna<br />

Seestraße 3<br />

87509 Bühl am Alpsee<br />

Tel: +49 (0) 8323 / 987189<br />

info@hierlhof.de<br />

Fotos: PR /© Benjamin Zapf<br />

93


Familie<br />

Das AlpSeeHaus<br />

Auf<br />

Entdeckungsreise<br />

gehen<br />

Das kleine Örtchen Bühl bei Immenstadt lockt Einheimische wie<br />

Besucher gleichermaßen. Kein Wunder, denn hier befindet sich der<br />

Große Alpsee, der zum Abkühlen und Spazierengehen einlädt.<br />

Doch auch das AlpSeeHaus in direkter Nähe sollte man sich genauer<br />

anschauen, denn gerade die Kleinen kommen hier voll auf ihre Kosten.<br />

Wer sich beim Anblick des<br />

größten Natursees im Allgäu<br />

fragt, wie genau das zweieinhalb<br />

Quadratkilometer große Gewässer<br />

entstanden ist, der findet die Antwort auf<br />

die Frage im Naturerlebniszentrum Alp-<br />

SeeHaus. Das Gebäude ist nicht nur das<br />

Eingangstor zum grenzüberschreitenden<br />

Naturpark Nagelfluhkette, es beherbergt<br />

auch eine multimediale Erlebnisausstellung<br />

für kleine und große Entdecker.<br />

»Hier lernen Kinder und Erwachsene ganz<br />

viele Tierarten und ihre Lebensräume im<br />

Naturpark näher kennen«, weiß Anja Worschech,<br />

die Verantwortliche für die Koor-<br />

94<br />

dination der Umweltbildung auf der Allgäuer<br />

Seite des Naturparks.<br />

Drinnen viel entdecken<br />

Dazu gehören beispielsweise der Apollofalter,<br />

ein in Europa stark bedrohter<br />

Schmetterling, der auf den Wiesen und<br />

Alpflächen des Naturparks lebt. Und man<br />

lernt sogar, was er mit dem Nagelfluh, einem<br />

speziellen Gestein, das am Alpenrand<br />

vorkommt, zu tun hat. Anschließend kann<br />

man sich dem Lebensraum Wasser zuwenden,<br />

denn wir befinden uns zwar in einer<br />

Region mit vielen Bergen aber Seen, Flüsse<br />

und Bäche gibt es hier viele und in ihnen<br />

wohnen zahlreiche Tierarten. Wer übrigens<br />

mehr zum ema Wasser erfahren<br />

möchte: Momentan gibt es im AlpSeeHaus<br />

eine Sonderausstellung, die sich dem flüssigen<br />

Element, ohne das es kein Leben auf<br />

der Erde geben würde, widmet. An interaktiven<br />

Stationen macht die Ausstellung<br />

die Zusammenhänge zwischen Ober -<br />

flächen- und Grundwasser für die ganze<br />

Familie (be)greiar.<br />

Doch zurück zur Erlebnisausstellung,<br />

denn die hat mehr als nur zwei emenbeziehungsweise<br />

Lebensbereiche zu bieten.<br />

Ein dritter ist der Wald, wie Anja Wor-<br />

wandern & genießen


Die Erlebnis -<br />

ausstellung ist nicht<br />

nur bei schlechtem<br />

Wetter einen Besuch<br />

wert. Wer mehr über<br />

die Artenvielfalt im<br />

Naturpark lernen<br />

möchte, ist hier<br />

genau richtig<br />

Direkt vor den Türen<br />

des AlpSeeHauses<br />

steht ein großer<br />

Kletterfelsen, der<br />

nur darauf wartet, von<br />

kleinen Abenteurern<br />

erobert zu werden<br />

schech erklärt: »Er ist zum einen Trinkwasserspeicher,<br />

zum anderen Filter. Er ist<br />

aber auch Heimat für viele Tiere und hält<br />

zudem Lawinen ab.« Zu guter Letzt wird<br />

auch die Geologie näher beleuchtet und<br />

Besucher können den Nagelfluh einmal<br />

ganz genau unter die Lupe nehmen und<br />

entdecken, was das Gestein so besonders<br />

macht. »Es gibt auch ganz viele interaktive<br />

Elemente. Die Kinder können beispielsweise<br />

mit Würfeln Bilder bauen oder sich<br />

an den Tast- und Riechstationen ausprobieren«,<br />

so die Koordinatorin der Umweltbildung.<br />

Haben die kleinen und großen Besucher<br />

alles in der Ausstellung gesehen, können<br />

sie sich im Foyer des AlpSeeHauses, in<br />

Fotos: Naturpark Nagelfluhkette, Thomas Gretler<br />

dem sich auch die Tourist-Information befindet,<br />

etwas zu Trinken und ein leckeres<br />

Stück Kuchen kaufen. Beides schmeckt auf<br />

der Terrasse draußen sogar noch besser.<br />

Nach der Stärkung geht es nämlich dort –<br />

außerhalb des AlpSeeHauses – weiter mit<br />

dem Abenteuer. Neben dem Alpsee Skytrail,<br />

der Kletterspaß für die ganze Familie<br />

garantiert, gibt es auch einen Piratenspielplatz<br />

sowie einen Kletterfelsen – auf dem<br />

können sich die kleinen Gäste so richtig<br />

austoben.<br />

Es gibt noch so viel mehr<br />

Wem das nicht reicht, der kann zusammen<br />

mit den Mitarbeitern des Naturparks Nagelfluhkette<br />

die Welt erkunden, na ja, zumindest<br />

die des Naturparks. Im Rahmen<br />

von geführten Wanderungen geht es mit<br />

den Rangern beispielsweise ins Moor, in<br />

den Wald oder in den Lebensraum des<br />

Apollofalters. Eine detaillierte Übersicht<br />

über das Angebot findet man auf der<br />

Homepage des Naturparks unter www.nagelfluhkette.info.<br />

Dort erfahren Interes-<br />

Kurzgefasst:<br />

Drinnen:<br />

- Multimediale Erlebnisausstellung<br />

- Sonderausstellung<br />

zum ema Wasser<br />

Draußen:<br />

- Alpsee Skytrail<br />

- Piratenspielplatz<br />

- Kletterfelsen<br />

- Geführte Touren mit dem Ranger<br />

- Entdeckerrucksack<br />

von der Tourist-Info<br />

sierte auch, wie sie sich wo und wann für<br />

die Touren anmelden können. Hat man<br />

Pech und ergattert keinen der freien Plätze<br />

mehr, muss man dennoch nicht traurig<br />

sein. Der Naturpark ist schließlich für alle<br />

da und man kann ihn auch gut alleine erwandern<br />

und erleben.<br />

Für manch kleinen Entdecker mag das<br />

vielleicht zu langweilig sein, aber auch da<br />

kann das AlpSeeHaus Abhilfe schaffen.<br />

»Die Tourist-Information im Foyer bietet<br />

Entdeckerrucksäcke zum Ausleihen an. In<br />

denen befinden sich eine Becherlupe, ein<br />

Fernglas und andere Utensilien, mit denen<br />

sich die Kids auf Expedition begeben können«,<br />

sagt Anja Worschech. Und nach einem<br />

Tag voller Abenteuer und Entdeckungen<br />

haben sich Klein und Groß ein kühles<br />

Bad im Großen Alpsee und ein leckeres<br />

Eis redlich verdient. Claudia Schöwe<br />

Anzeige<br />

wandern & genießen 95


Familie<br />

Allgäuer Lesegeschichte<br />

Frühjahrsputz<br />

mit Fräulein Mutz<br />

Man erzählt sich, im Allgäu lebten einst die wilden Fräulein in den Bergen.<br />

Sie waren gutmütig und fleißig und halfen denen, die ihre Hilfe brauchten.<br />

Aber wer sagt eigentlich, dass es diese Frauen gar nicht mehr gibt?<br />

Fräulein Mutz! Wir brauchen einen Zauberspruch! Schnell!«<br />

Das Fräulein, das eigentlich Ahudlamutz hieß, aber von<br />

allen »Fräulein Mutz« gerufen wurde, blickte von ihrer<br />

Stickerei auf, als das Stimmengewirr vor ihrer Höhle lauter wurde.<br />

Sie erhob sich und eilte nach draußen. Dort hatten sich mehrere<br />

aufgeregte Bergtiere versammelt: vier flatternde Bergdohlen, Familie<br />

Murmel und zwei Gämsen. Zwischen ihnen erklang ein<br />

leises Husten. Fräulein Mutz, die feine Ohren hatte, blickte sich<br />

um. Da teilte sich die Menge und Herr Steinbock trabte auf sie<br />

zu. Auf seinem Rücken lag, gekrümmt und mit zuckender Nase,<br />

der jüngste Nachwuchs von Familie Schneehase. Mama Schneehase<br />

hoppelte aufgeregt nebenher. Fräulein Mutz erkannte gleich,<br />

dass etwas nicht stimmte.<br />

»Ich weiß nicht, was passiert ist«, rief Mama Schneehase. »Eben<br />

hat er noch an einer Semmel gemümmelt, als er plötzlich nicht<br />

mehr richtig Lu bekam!« Eine Ahnung überfiel Fräulein Mutz.<br />

Sie hob den winzigen Kopf des Hasen an und blickte ihm ins<br />

Mäulchen hinein. Schnell fand sie, was ihn so quälte – um einen<br />

96<br />

seiner Hasenzähne hatte sich ein langes, glitzerndes Ding gewickelt,<br />

das ihn im Hals kratzte. Sehr vorsichtig zog Fräulein Mutz<br />

die Frischhaltefolie heraus. Das Häschen zappelte und wand sich,<br />

doch schließlich war es von dem Plagegeist befreit.<br />

Fräulein Mutz blickte streng in die Runde. »Wie o habe ich<br />

euch gesagt, dass ihr die Sachen, die die Menschen liegen lassen,<br />

nicht anrühren sollt?« Mama Schneehase wurde rot. »Ich wollte<br />

schon schimpfen, aber du weißt ja, die Kinder …« Frau Murmel<br />

eilte ihr zu Hilfe: »Es liegt mittlerweile so viel auf den Bergwiesen<br />

herum, das die Jungen neugierig macht – da kann man gar nicht<br />

alles im Auge behalten.« Zustimmendes Gemurmel ertönte.<br />

Fräulein Mutz seufzte. »Ihr habt ja Recht. In den letzten Jahren<br />

ist es schlimm geworden. Was den Menschen nicht schmeckt,<br />

lassen sie liegen.« »Das ist nicht das Schlimmste«, schaltete sich<br />

eine der Gämsen ein, »Essen verrottet schnell, wenn es nicht in<br />

dieses eklige Plastik gewickelt ist. Aber Glasflaschen? Kürzlich<br />

bin ich beim Felsenklettern auf einer ausgerutscht – da gab‘s ein<br />

großes Geschepper und alles war voller Scherben.« »Und diese<br />

wandern & genießen


Illustrationen: Ramona Alger<br />

Stinkestummel, die die Menschen anzünden und daran nuckeln«,<br />

ereiferte sich eine der Bergdohlen. »Ganz in der Nähe haben wir<br />

unser Nest, quasi unser Kinderzimmer – die Küken können bei<br />

dem Gestank nicht schlafen.«<br />

Fräulein Mutz war sprachlos. Jedes Tier hatte eine andere Beschwerde,<br />

wenn es um die Hinterlassenschaen der Menschen<br />

ging. Die meisten Bergsteiger seien zwar anständig und nähmen<br />

ihren Müll wieder mit. Aber nun, da immer mehr Leute auf die<br />

Berge stiegen, stieg auch die Zahl derer, die zwar behaupteten,<br />

die Landscha sei so schön, denen es aber offensichtlich egal<br />

war, ob das auch so blieb.<br />

Als Herr Murmel erzählte, dass er und seine Familie sich kürzlich<br />

einen Tag lang in ihrer Höhle versteckten, weil es draußen nach<br />

Raubtier roch, nur, um schließlich genau vor ihrer Haustür einen<br />

Hundehaufen vorzufinden, war das Maß voll. So konnte das nicht<br />

weitergehen, beschloss Fräulein Mutz. Sie selber mochte die meisten<br />

Menschen – manchmal verkleidete sie sich sogar und stieg<br />

ins Tal hinab, um ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen. Aber<br />

die Bergtiere lagen ihr noch mehr am Herzen, schließlich wohnte<br />

sie schon seit vielen Jahrhunderten mit ihnen zusammen.<br />

Das wilde Fräulein Ahudlamutz beschloss also, nach langer Zeit<br />

einmal wieder ihre Zauberkräe einzusetzen. Das tat sie selten,<br />

denn es war sehr, sehr anstrengend. Aber offenbar lernten die<br />

Menschen es nicht anders. Fräulein Mutz fragte die Tiere, was<br />

sie denn für eine angebrachte Lektion hielten. »Lass es Scherben<br />

regnen, wenn sie uns besuchen wollen«, rief die verärgerte Gämse.<br />

»Du Dumbatz«, entgegnete die andere, »da steigen wir doch<br />

selbst hinein.« »Oder mach, dass die Berghütten alle so riechen<br />

wie unser Kinderzimmer«, fiel der jetzt bereits stinkigen Bergdohle<br />

ein. »Aber damit würde ich ja alle Menschen bestrafen,<br />

auch die braven«, wandte Fräulein Mutz ein. Und prinzipiell<br />

gefiel es ihr ja, wenn die Menschen in die Berge kamen und sich<br />

über die saubere Lu, die bunten Wiesen und die herrliche Aussicht<br />

freuten. Das wilde Bergvolk teilte gerne.<br />

Schließlich räusperte sich der Steinbock, der, obwohl er den kleinen<br />

Hasen hierher getragen hatte, bis jetzt kein Wort gesagt hatte.<br />

Er war alt, das sah man an seinen prachtvollen Hörnern, und<br />

mit einer großen Weisheit gesegnet. Nun machte er einen Vorschlag.<br />

Er sprach langsam und bedacht. Seine Idee jedoch brachte<br />

die Bergtiere schnell zum Nicken und die kleinen Murmeltiere<br />

sogar zum Kichern. Fräulein Mutz machte er nachdenklich. Das<br />

würde ein ziemlich aufwendiger Zauber werden. Aber wenn er<br />

funktionierte, würde im Gegensatz zum kleinen Hasen niemand<br />

zu Schaden kommen und einige Menschen hoffentlich zurück<br />

auf den rechten Weg finden. Also nickte sie bedächtig, schickte<br />

die Tiere zurück in ihr hoffentlich bald wieder müllfreies Zuhause<br />

und bereitete alles vor …<br />

Eine Woche später erklang irgendwo im Tal ein Schrei. Die Frau<br />

war eben von einer Bergtour zurückgekommen und wollte sich<br />

in der Küche ein gutes Abendessen zubereiten, denn ihre Brotzeit<br />

hatte ihr nicht geschmeckt. Aus der Küche schlug ihr jedoch ein<br />

ekelhaer Geruch entgegen: Kein Wunder, denn auf ihrem Küchentisch<br />

lagen angebissene Semmeln, die in etwa so appetitlich<br />

rochen, wie man es von einer Mahlzeit nach sechs Stunden in<br />

der prallen Bergsonne erwarten konnte. Das war aber nicht die<br />

einzige Überraschung, die die Gipfelstürmer heute in ihren Behausungen<br />

erwartete. Menschen fanden plötzlich ihre benutzten<br />

Taschentücher an den unmöglichsten Plätzen in ihren Wohnungen,<br />

leere Flaschen stapelten sich in Vorgärten … Ein junger<br />

Mann fand gar ein Häufchen Zigarettenstummel auf seinem Bett!<br />

Am meisten ärgerte sich jedoch ein älterer Herr, der mit seinem<br />

Hund eben von einer langen Wanderung zurückkam: Sein erster<br />

Schritt in den Flur führte ihn nämlich mitten in eine übelriechende<br />

Überraschung, auf die er gut hätte verzichten können.<br />

Die Bergtiere hingegen freuten sich seit langer Zeit wieder über<br />

saubere Wiesen und Wälder. Und sie hoen, dass die Menschen<br />

nun begriffen, wie unschön es war, wenn der Müll sich in ihrem<br />

eigenen Zuhause statt dem der Tiere stapelte. Sie würden Fräulein<br />

Mutz im nächsten Jahr ausführlich vom Erfolg dieses gelungenen<br />

Streichs berichten – sobald sie aus ihrem tiefen Schlaf erwachte.<br />

Wie gesagt, so ein Zauber strengt ganz schön an. Aber was tut<br />

man nicht alles für seine Freunde?<br />

Viola Elgaß<br />

wandern & genießen 97


Service<br />

Das Allgäu für Entdecker<br />

Buch-Tipps<br />

zum <strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />

Entspannt wandern<br />

Wer jeden Tag im Monat auf<br />

anderen Pfaden unterwegs sein<br />

will, der sollte sich dieses Buch<br />

mit insgesamt 30 Wanderungen<br />

nicht entgehen lassen. Manche<br />

füllen einen ganzen Tag, andere<br />

sind kürzer und gleichen eher<br />

einem Spaziergang. Bei den einen macht<br />

man ordentlich Höhenmeter und besteigt<br />

die Berge, bei anderen bleibt man lieber<br />

auf der Ebene und schlendert den Pfad<br />

entlang. Alle Touren jedoch führen durch<br />

eine traumhae Umgebung und bieten<br />

Möglichkeiten zur Einkehr mit Wohlfühlgarantie.<br />

Ob West-, Unter-, Ober- oder<br />

Ostallgäu: Auf diesen Wanderwegen kann<br />

man die Ruhe abseits touristischer Massen<br />

genießen und die Seele baumeln lassen.<br />

Lisa & Wilfried Bahnmüller:<br />

»Einfach glücklich wandern – Allgäu«,<br />

192 Seiten, ISBN 9783734316678,<br />

Preis 15,99 Euro, Bruckmann Verlag<br />

Die Bayern verstehen lernen<br />

Tauchen Sie ein in die weißblaue<br />

Welt: Bruno Jonas, gebürtiger<br />

Niederbayer und<br />

Wahlmünchner, porträtiert<br />

augenzwinkernd das Land<br />

der grünen Buckelwiesen<br />

und prächtigen Barockklöster,<br />

der Biergärten und knusprigen Brezeln.<br />

Er erläutert Lebensgefühl und Brauchtum<br />

der Bayern – und wieso der »Striezi« und<br />

der »Bazi« wichtige Wesenszüge verkörpern.<br />

Warum Wagner-Opern und Bauanträge<br />

im Freistaat länger als anderswo dauern.<br />

Wie Franken, Schwaben, Oberpfälzer,<br />

Allgäuer, Bayern und Zugereiste zum einmaligen<br />

Vielvölkerstaat wurden. Und was<br />

sich hinter dem Geheimnis bayerischer<br />

Gastfreundscha verbirgt.<br />

Bruno Jonas: »Gebrauchsanweisung für<br />

Bayern«, 224 Seiten, ISBN 9783492277525,<br />

Preis 15 Euro, Piper Verlag<br />

98<br />

Für alle, die Camper<br />

werden wollen<br />

Das Buch für Van-Einsteiger<br />

ist der ultimative Guide,<br />

um den Traum vom Abenteuer<br />

zu verwirklichen.<br />

Welches Gefährt ist das<br />

richtige? Wie baut man einen<br />

Transporter zum Camper um und was<br />

sagt der TÜV dazu? Welche Touren sind<br />

optimal für den ersten Roadtrip? Kochen,<br />

Ausrüstung, Versicherungen etc.: Das<br />

Buch liefert alle Antworten und macht<br />

Lust darauf, endlich loszulegen. Die beiden<br />

Autoren sind Campingprofis und seit über<br />

zehn Jahren mit den verschiedensten Fahrzeugen<br />

durch aller Herren Länder unterwegs.<br />

Sie kennen die Fallstricke und wie<br />

man sie umfährt. Ihre Erfahrungen garantieren,<br />

dass Neueinsteiger schon beim ersten<br />

Trip Spaß am Camping haben.<br />

Marie Welsche/Martin Bliss: »How to<br />

camp – Der Guide zur großen Freiheit«,<br />

192 Seiten, ISBN 9783956898969,<br />

Preis 15,99 Euro, ADAC<br />

Die Dächer des Allgäus<br />

Die Allgäuer Alpen stehen<br />

für eine alpine Landscha,<br />

die in ihrer Harmonie,<br />

aber auch in ihrer Schroffheit<br />

ihresgleichen sucht.<br />

Sie reichen von Füssen bis<br />

zum Bodensee, auch Tirol und Vorarlberg<br />

machen ihren Anteil geltend. Neben den<br />

bewaldeten Vorbergen, der Blumenpracht<br />

der Grasberge und dem Gletscher der<br />

Schwarzen Milz geht es 70 Mal – bevorzugt<br />

auf Normalwegen – hoch hinaus auf den<br />

Grünten, den Widderstein und andere berühmte<br />

Gipfel. Mit ausführlichen Wegbeschreibungen,<br />

Detailkarten und GPS-<br />

Tracks zum Download.<br />

Von Heinrich Bauregger: »Allgäuer Hausberge«,<br />

192 Seiten, ISBN 9783862467822,<br />

Preis 19,99 Euro, J. Berg Verlag<br />

Impressum<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Verlag HEPHAISTOS OHG<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Lachener Weg 2<br />

87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

Tel. +49(0)8379/728016<br />

Fax +49(0)8379/728018<br />

E-Mail: info@heimat-allgaeu.info<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

Redaktion: Claudia Schöwe (v.i.S.d.P.),<br />

Ilka Schöning, Lisa Hartmann,<br />

Thomas Niehörster<br />

Tel. +49(0)8379/728016<br />

E-Mail: info@heimat-allgaeu.info<br />

Gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen die Meinung des Verfassers,<br />

nicht aber des Verlages dar.<br />

Layout:<br />

Ramona Alger, Joshua Riedisser<br />

Titelbild: Adobe Stock<br />

Anzeigen: Tel. +49(0)8379/728016<br />

Christian Vu:<br />

christian.vu@heimat-allgaeu.info<br />

gültige Anzeigenpreisliste: 1/2019<br />

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