MICE-tip_2022-02
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25<br />
JAHRE<br />
Ausgabe 2<br />
Herbst <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Tagungen & Events organisieren<br />
<strong>tip</strong><br />
Abenteuer<br />
Teambuilding<br />
Intelligente Ideen für Rahmenprogramme, plus viele<br />
Tipps für erfolgreiche Veranstaltungen mit<br />
echtem Mehrwert – und dem persönlichen Touch S. 8<br />
INTERVIEW<br />
Eventmanagerin Uta<br />
Paditz plant bei Danone<br />
Schweiz Anlässe mit<br />
Anspruch S. 32<br />
BILDUNG<br />
Was bringt ein CAS im<br />
Eventmanagement?<br />
Drei HFT-Dozierende<br />
ordnen ein S. 34<br />
LIVECOM<br />
Christoph Kamber: «Ich<br />
glaube an ein starkes<br />
Revival aller Live-<br />
Formate» S. 42
Attraktive<br />
Pauschal-<br />
Arrangements<br />
für Gruppen ab<br />
50 Personen<br />
auf Tournée<br />
August – November<br />
November & Dezember<br />
in Wohlen AG<br />
Exklusivbuchungen<br />
für<br />
Gruppen ab<br />
80 Personen<br />
Eventzelte<br />
in beinahe<br />
allen Formen,<br />
Farben &<br />
Grössen<br />
circus-monti.ch
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
3<br />
EDITORIAL VON KATRIN (KATE) SCHMITT, CHEFREDAKTORIN<br />
«Wichtig ist das<br />
richtige Verhältnis»<br />
Liebe Leser*innen<br />
In welcher Situation wird Ihnen immer wieder erneut<br />
bewusst, dass das richtige Verhältnis essen<br />
ziell ist? Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um das<br />
Verhältnis handelt zu sich selbst und den engsten<br />
Vertrauten, das zu Dienstleistenden, zu den Mitarbeitenden<br />
… oder: das richtige Verhältnis der Zutaten<br />
beim Kochen, in der Live-Work-Event-Balance<br />
sowie im Eventdesign. Auf das richtige Verhältnis<br />
– also Ausgewogenheit – zu achten erlaubt uns,<br />
stressfrei positives zu erreichen.<br />
Als Eventmanagerin mache ich mir kontinuierlich<br />
und intensiv Gedanken darüber, wie die Ziele der<br />
Anlässe, die unsere Kunden uns in Auftrag geben,<br />
erreicht werden können. Und zwar so, dass alle<br />
Stakeholder, besonders die Teilnehmenden, zu möglichst<br />
und nahezu 150 Prozent zufrieden nach<br />
Hause gehen. Klar ist und nicht neu: Eine Einheitslösung<br />
im Eventdesign gibt es nicht. Der Teufel<br />
steckt im Detail und oft im Ungesagten. Wie also<br />
den Aufwand in das richtige Verhältnis setzen zum<br />
Eventbudget? Und: Wie die aktivierende Programmpunkte<br />
– oft zum Rahmen ‘degradiert’ –, mit denen<br />
der Arbeitsagenda des Meetings harmonisch integrieren,<br />
sodass alles einzahlt auf die gesetzten Ziele?<br />
In dieser Ausgabe haben wir uns nach Ideen für besondere<br />
Rahmenprogramme und Teambuilding-<br />
Aktivitäten umgesehen. Hoffentlich ist der ein oder<br />
andere Impuls dabei, das nächste Meeting, den<br />
nächsten Workshop oder das nächste Incentive neu<br />
zu denken und akzentuiert zu gestalten. Klar gewor-<br />
den ist uns beim Recherchieren: Es lohnt sich. An<br />
Ideen ist kein Mangel, an Locations ebenso wenig.<br />
Das können Sie übrigens auch in unserem, gerade<br />
erschienenen, neuen Event Location Guide sehen.<br />
Zur Annäherung an das richtige Verhältnis aus<br />
Tradition und Innovation, massgeschneidert oder<br />
von der Stange, aus Theorie und Praxis, haben wir<br />
für dieses Heft verschiedene Personen nach Ihren<br />
Perspektiven gefragt, darunter: Mayya Schindler<br />
von der Agentur Time Change Switzerland (Seite 12),<br />
Hannes Hochuli, Mitinitiator der Denkwerkstatt<br />
Glarus (S. 10), Christoph Kamber, Präsident der Expo<br />
Event Live Com-Alliance (42), Luzi Heimgartner und<br />
zwei Dozierende im CAS Event Management HFT<br />
Chur (34), Zürich Tourismus-CEO Thomas Wüthrich<br />
(50) sowie Uta Paditz von Danone Switzerland (32).<br />
Wir wünschen eine interessante Lektüre!<br />
Kate Schmitt und das <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong>-Team<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag: Primus Publishing Ltd.<br />
Herausgeber: Angelo Heuberger<br />
Anzeigenleitung: Muriel Bassin<br />
Auflage: 11'000 Exemplare<br />
Redaktion: Katrin ‘Kate’ Schmitt (Chefredaktorin),<br />
Christian Boergen<br />
Anzeigenverkauf: Bianca Mayer (Objektleitung)<br />
Disposition und Produktion: Muriel Bassin<br />
Layout/DTP: Christoph Fontanive (Leitung)<br />
Druck: AVD Goldach AG<br />
Titelbild: Foxtrail, Michael Isler Photography<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> – Tagungen & Events organisieren<br />
im TRAVEL INSIDE-Abo inbegriffen (CHF 89.–)<br />
Hammerstrasse 81<br />
Postfach, CH-8032 Zürich<br />
+41 (0)44 387 57 57<br />
info@mice-<strong>tip</strong>.ch<br />
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
Gedruckt<br />
in der Schweiz<br />
Gedruckt<br />
in der Schweiz
Meet in Style<br />
Angebot<br />
Übernachtung im<br />
Doppelzimmer zur<br />
Einzelbelegung<br />
inkl. Kempinski<br />
Frühstück, Zugang zum<br />
Kempinski The Spa und<br />
Wi-Fi<br />
Die Palace<br />
Tagungspauschale<br />
Meet in Style – im Kempinski Palace<br />
Engelberg<br />
Ganz gleich, ob Board Meeting, Team Building, Incentive oder Schulung,<br />
das neue Juwel von Kempinski nahe Luzern bietet top Eventräumlichkeiten<br />
und Programme in inspirierender Landschaft.<br />
Mit dem Kempinski Palace<br />
Engelberg erwartet Sie ein Bijou<br />
aus der Belle Époque – und das<br />
erste internationale Fünf-Sterne<br />
Superior Hotel des berühmten<br />
Alpendorfs. Es verbindet den<br />
Charme vergangener Zeiten mit<br />
modernster Ausstattung und<br />
innovativer Technik. Während der<br />
gut fünfjährigen Bauzeit wurde es<br />
mit grösstem Respekt vor seiner<br />
Geschichte sorgfältig renoviert<br />
und erweitert. Das Hotel ist 75<br />
Autominuten von Zürich entfernt,<br />
in Engelberg direkt am Kurpark<br />
nur zwei Gehminuten vom Bahnhof<br />
entfernt gelegen und das<br />
ganze Jahr über bequem und einfach<br />
erreichbar. Das Haus verfügt<br />
über 129 Zimmer und Suiten, die<br />
ebenso wie der Wellness- und<br />
Spabereich im 5. Stock einen<br />
atemberaubenden Blick auf<br />
die umgebende Berglandschaft<br />
bieten.<br />
Für Gruppen und Veranstaltungen<br />
bietet das Kempinski Palace<br />
Engelberg neun verschiedene<br />
Veranstaltungsräume inklusive<br />
dem spektakulären historischen<br />
Kursaal von 19<strong>02</strong>. Mit Tagungsräumen<br />
zwischen 26 und 284 m 2<br />
findet sich für Board Meetings<br />
ebenso wie für grosse Seminare<br />
die passende Lokalität, ergänzt<br />
mit dem berühmten Kempinski<br />
Service. Mit dem «Meet in Style»-<br />
Arrangement (siehe Kasten) ist<br />
für einen perfekt organisierten<br />
Event gesorgt.<br />
Für Kreativpausen gibt es in<br />
Engelberg unzählige Möglichkeiten:<br />
Ob beim Wandern oder<br />
Velofahren, Yoga im Kurpark<br />
oder am Härzlisee. Sportbegeisterte<br />
kommen auf den zahlreichen<br />
Trails und Wanderwegen<br />
mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
auf ihre Kosten.<br />
Noch höher hinaus geht es beim<br />
Paragliden über den Engelberger<br />
Bergen oder am Klettersteig.<br />
Gemütlich wird es bei einer Raclette-unplugged<br />
E-Bike-Tour oder<br />
-Kutschfahrt. Und von Oktober<br />
bis Mai wartet ausserdem der<br />
Titlis mit der längsten Skisaison<br />
der Zentralschweiz auf Fans der<br />
weissen Pracht. Egal ob Ski oder<br />
Mountainbike, Sportausrüstung<br />
kann bequem direkt im Shop im<br />
Hotel geliehen werden.<br />
Auch die Kulinarik kommt im<br />
Kempinski Palace Engelberg nicht<br />
zu kurz: Das Cattani Restaurant<br />
wurde bereits im Eröffnungsjahr<br />
mit 14 Punkten im Gault Millau<br />
ausgezeichnet. Das Küchenteam<br />
rund um Executive Chef Michéle<br />
Müller sorgt für das leibliche<br />
Wohl der Tagungs- und Seminargäste<br />
und legt den Fokus auch<br />
bei Banketten auf regionale<br />
und saisonale Produkte getreu<br />
dem Farm-to-Table Konzept.<br />
Trifft man sich in der warmen<br />
Jahreszeit gerne auf den beiden<br />
Terrassen mit Blick auf Kurpark<br />
und Berge, wird es im Winter bei<br />
ausgesuchten Fondue-Spezialitäten<br />
im Chalet Ruinart gemütlich.<br />
Einen ereignisreichen Tag<br />
mit inspirierenden Meetings<br />
lassen die Tagungsgäste dann am<br />
Abend gerne bei Livemusik in der<br />
Palace Bar, der Habanos Cigar<br />
Lounge, oder dem Wintergarden<br />
ausklingen.<br />
Raummiete inklusive<br />
Standardtechnik, unbegrenzt<br />
Mineralwasser<br />
im Plenum, Kaffeepause<br />
am Vormittag und am<br />
Nachmittag, saisonaler<br />
2-Gänge Business Lunch<br />
Ab CHF 449 pro Person<br />
Ihre exklusiven Vorteile<br />
Willkommensgruss bei<br />
Ankunft<br />
Früherer Check-in nach<br />
Verfügbarkeit<br />
Ein kostenloses Zimmer<br />
bei 12 bezahlten<br />
Zimmern, bis maximal<br />
4 Zimmer gratis<br />
Gültig vom<br />
01.10. - 30.11.<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
01.04. - 31.05.2<strong>02</strong>3<br />
01.10. - 30.11.2<strong>02</strong>3<br />
Buchbar ab 10 Zimmern,<br />
auf Anfrage und nach<br />
Verfügbarkeit.<br />
Dorfstrasse 40 · 6390 Engelberg<br />
Schweiz<br />
T +41 41 639 7575<br />
meetings.engelberg@kempinski.com<br />
www.kempinski.com/engelberg
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
5<br />
INHALT<br />
Mitgehangen –<br />
mitgefangen: das<br />
passende Rahmenprogramm<br />
finden<br />
Motivierend • Ob ...<br />
DenkWeg (Foto), Choco-<br />
Pass, Windwerk, Jugis,<br />
Salinen, Glamping, Stall-<br />
Museum, Schneegolf,<br />
Handwerk, Cocktails,<br />
Foxtrails, Klettergarten,<br />
Metaverse – hier die<br />
Tipps für die nächsten<br />
(ent-)spannenden<br />
Anlässe S. 8<br />
DIE<br />
Event-<br />
Managerin<br />
News<br />
Update • Swisstainable wächst • Cirque du<br />
Soleil in Zürich • Metaverse-Studie • SCIB<br />
erklärt Bleisure • Faern Resorts öffnen S. 6<br />
Alles unter einem Hut<br />
Die Event-Managerin • Uta Paditz zu<br />
gestiegenen Erwartungen, mehr Komplexität<br />
und spannenden To Do’s. S. 32<br />
«Events neu erfinden»<br />
Gastbeitrag • Die HFT-Chur-Dozent*innen<br />
M. Fölmi, R. Anderegg und L. Heimgartner<br />
zu Bildung und Fachkräfte-Notstand S. 34<br />
LOCATIONS<br />
26 Brand Report | Basel Gelebter Kontrast aus<br />
Tradition und Innovation<br />
MARKT<br />
FOTOS: SAMUEL TRÜMPY, FOTOSCHULE BAUR, ZVG, LUZI HEIMGARTNER<br />
10 Drei Fragen an ... Hannes Hochuli,<br />
Glarusnord-Tourismus<br />
12 «Integriert planen»<br />
Agentur-Eventmanagerin Mayya Schindler:<br />
Wie aktives Rahmenprogramm- und Teambuilding-Design<br />
auf die Eventziele einzahlt.<br />
13 Brand Report | Inga Bühler Coaching Mit<br />
Mediation neue Wege gehen<br />
14 News National<br />
Mandarin Luzern offen • Einladung zum<br />
#Oltenentdecken • Bonsels neuer Leiter<br />
Basel CB • Hôtel des Horloger shortlistet<br />
18 Brand Report | Congress Kursaal Interlaken<br />
startet durch<br />
22 News International<br />
Messe Strassburg eröffnet Neubau • ECR ist<br />
Benchmark für den Kongress der Zukunft •<br />
Monaco Grimaldi Forum wird erweitert<br />
ORGANISIEREN<br />
36 Neu & Nützlich<br />
Neue Regionalpolitik: Projekt Destination.<br />
Data • Neue Features für Colada.scripts<br />
36 Drei Fragen an ... Joel Allenspach, Jamaze<br />
38 Brand Report | Made in Bern einzigartig<br />
vielfältig<br />
40 Eintauchen in die Energie Südtirols<br />
Edu-Trip der <strong>MICE</strong> Ladies Travel Tribe hatte<br />
‘Körper, Geist und Seele’ zum Thema<br />
41 Drei Fragen an ... Natallia Zaremba,<br />
Zaremba Consulting<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> auf<br />
linkedin.com/company/mice-<strong>tip</strong>by-primus-publishing-ltd<br />
42 «Die Branche war schon immer flexibel,<br />
innovativ und kämpferisch»<br />
Christoph Kamber im <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong>-Talk.<br />
46 Messe & Termine<br />
Celebrationpoint-Events im Herbst • IBTM<br />
World <strong>2<strong>02</strong>2</strong> Barcelona • Erste Gastia 2<strong>02</strong>3 in<br />
St. Gallen • Save the date: IMEX Frankfurt<br />
47 Event Management Circle<br />
Der dritte Event Circle im Fifa-Museum hatte<br />
Dr. med. Enrique Steiger von Swisscross.org,<br />
zu Gast. Nächster Circle: 22. November <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
48 Köpfe & Karrieren<br />
Die wichtigsten Personal-News der <strong>MICE</strong>-<br />
Branche im Überblick<br />
50 Ansicht<br />
Thomas Wüthrich, CEO Zürich Tourismus:<br />
«New-Work bedeutet auch: New-Leadership»
6 NEWS & TRENDS <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
UPDATE<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Nüssli<br />
Elf Augusttage, acht Locations:<br />
Die European Championships<br />
<strong>2<strong>02</strong>2</strong> wurden vom Eventbauer<br />
Nüssli aus Hütttwilen betreut.<br />
120 LKW mit Material fuhren dafür<br />
nach München: nussli.com<br />
Swisstainable<br />
Seit Januar 22 sind fünf weitere<br />
Betriebe zu den 26 Gründungsmitgliedern<br />
der ‘Responsible Hotels’<br />
dazugekommen. Bei weiteren wird<br />
die Aufnahme geprüft.<br />
responsiblehotels.ch<br />
Qualifiziert<br />
Die angehende Restaurant-Fachfrau<br />
Vivia von Fellenberg gehört zu<br />
den besten Schweizer Lernenden.<br />
Mit einem Swiss-Skills-Sieg kann<br />
sie sich für die Euro- oder World-<br />
Skills qualifizieren. hfz.swiss<br />
Faern Hotels<br />
Im Dezember <strong>2<strong>02</strong>2</strong> eröffnen zwei<br />
von vier geplanten Faern Resorts:<br />
Arosa Altein sowie Crans-Montana<br />
Valaisia. Wengen und Sils Maria<br />
folgen: faernresorts.com<br />
DIE GRAFIK<br />
Geschäftsreisen: Umweltschutz wird immer wichtiger<br />
54 %<br />
der Geschäftsreisenden<br />
führen<br />
Unterlagen<br />
nur noch<br />
digital mit sich.<br />
56 %<br />
der Unternehmen mit<br />
250 und mehr Mitarbeitern<br />
achten bei<br />
Reisebuchungen auf<br />
öklologisch-soziale<br />
Standarte<br />
Ganz auf Geschäftsreisen zu verzichten, ist aber keine Option:<br />
39 % der Befragten legen insbesondere bei einem ersten<br />
Treffen Wert auf das persönliche Kennenlernen.<br />
Tipps für einen klimaneutraleren<br />
Business-Trip:<br />
• Transparenz per CO2-Fussabdruck:<br />
klimaschonende<br />
Angebote identifizieren und<br />
nutzen<br />
• Kundschaft, Gäste und Mitarbeitende<br />
mit Nachhaltigkeitsfokus<br />
beraten: Alternativen<br />
anbieten<br />
• Termine vor Ort kombinieren /<br />
per Video-Call treffen: spart<br />
Zeit und CO2<br />
• Informieren über Kompensationsmöglichkeiten<br />
Auf Anbieterseite: Technische<br />
Innovationen vorantreiben, adoptieren,<br />
kontinuierlich investieren.<br />
QUELLE: Studie ‘Chefsache Business Travel <strong>2<strong>02</strong>2</strong>’, Deutscher Reiseverband (DRV), chefsache-businesstravel.de , Illustration: Shutterstock.com / Golden Sikorka<br />
SCIB: Urs Letterli erklärt ‘Bleisure’ auf ‘Swinglish’<br />
Sorell Hotels<br />
Stefan Hannig ist neuer Head of<br />
Sales aller ZFV-Unternehmen,<br />
wozu auch Sorell gehört. Seher<br />
Kalyoncu ist Cluster Assistant Director<br />
of Sales: sorellhotels.com<br />
UFI Barometer<br />
Die Global-Exhibition-Studie des<br />
Messeweltverband erwartet, dass<br />
in Q1 / 2, 2<strong>02</strong>3 87 Prozent der Einnahmen<br />
von 2019 erreicht werden.<br />
ufi.org/industry-resources<br />
Metaverse<br />
Laut Umfrage erwarten Startups,<br />
dass NFTs, Metaverse und Web3<br />
völlig neue Geschäftsmodelle<br />
ermöglichen. 57 Prozent finden,<br />
dass das Web3 langfristige<br />
Wirkung hat. Zu NFTs sagen 45<br />
Prozent: ein Hype. bitkom.org<br />
Der Trend zur Verbindung von Ferien und Arbeit, Business und Leisure, kurz ‘Bleisure’, steht im Zentrum<br />
der neuen Kampagne des Switzerland Convention & Incentive Bureau (SCIB). Humorvoll sollen<br />
breitere Zielgruppen im Business-Event-Kontext angesprochen werden. Im Vordergrund steht der<br />
fiktive Urs Letterli, ein typisch schweizerischer, sehr genauer Beamter. Er verzweifelt im Video fast<br />
daran, dass in der Schweiz Freizeit und Arbeit kaum säuberlich auseinanderzuhalten sind. Für SCIB-<br />
Leiterin Barbra Albrecht «eine perfekte Ergänzung unserer regulären Marktbearbeitung». Auf der<br />
Kampagnen-Webseite ist neu ein ‘Event-Planer’ mit vielen Filtermöglichkeiten integriert sowie die<br />
Rubrik ‘Aussergewöhnliche Lokalitäten’. meetings.myswitzerland.com<br />
FOTOS: FOTOSCHULE BAUR, CIRQUE DE SOLEIL / MATT BEARD
Cirque du Soleil bringt ‘Luzia’ nach Zürich<br />
Der Cirque du Soleil kehrt nach vierjähriger Abwesenheit zurück nach<br />
Zürich. Vom 20. September bis zum 22. Oktober <strong>2<strong>02</strong>2</strong> ist die Produktion<br />
‘Luzia – a waking Dream of Mexico’ zu Gast im Grand Chapiteau auf dem<br />
Hardturm Areal. Das Publikum wird während 135 Minuten eingeladen,<br />
in ein imaginäres Mexiko einzutauchen, eine prächtige Welt zwischen<br />
Traum und Wirklichkeit ... in der das Licht (spanisch ‘luz’) den Geist<br />
erfrischt und Regen (‘lluvia’) die Seele besänftigt. Für Gruppen ab zehn<br />
Personen bietet der Zirkus verschiedene Möglichkeiten an, darunter<br />
drei VIP-Premiumangebote: ‘Exclusivity’, ‘Salon’ und ‘Experience’. Als<br />
günstigste Variante enthält ‘Experience’: separater Eingang, Apéro,<br />
Menü, Zugang zur VIP-Area, Premium-Plätze und Souvenirs.<br />
Das kanadische Unternehmen arbeitet mit Künstlern aus 90 Nationen<br />
zusammen. 110 Personen aus 26 Ländern sind Teil von Luzia, ihr Auftrittsort<br />
hat 2'600 Plätze. Die Macher sind bemüht, mit Kreativität und Kunst<br />
positive Impulse an Menschen, Gemeinschaften und den Planeten zu<br />
geben. cirquedusoleil.com/switzerland/zurich/luzia/group<br />
Certificate of Advanced Studies (CAS)<br />
Event Management<br />
Online Infoanlässe:<br />
4. Oktober <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
1. November <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Jeweils 18:30 Uhr<br />
Studienstart am 23. Januar 2<strong>02</strong>3<br />
Anmeldeschluss: 15. November <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
fhgr.ch/eventmanagement<br />
Für Infoanlass<br />
anmelden:
8 RAHMENPROGRAMME TEAMBUILDING<br />
WASSER, BIER, SALZ,<br />
SCHOGGI ODER ...<br />
Originelle Rahmenprogramme und neue Eventformate passen zur<br />
Umgebung sowie zum Anlass. Die Schweiz bietet eine Fülle an<br />
überraschenden, spannenden und feinen Teambuilding-Ideen.<br />
TEXT: CHRISTIAN BOERGER
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
9<br />
Jeder Anlass und jede Kundin beziehungsweise<br />
Kunde ist anders. Es ist unsere Aufgabe,<br />
die Bedürfnisse zu spüren, entsprechend<br />
zu interpretieren und eine passende Idee<br />
zu präsentieren», unterstreicht Christoph Kamber,<br />
Verbandspräsident der Swiss Expo Event<br />
Live Com-Alliance (siehe Interview ab Seite 42).<br />
Es gelte nicht, «auf Teufel komm’ raus möglichst<br />
ausgefallen zu sein. Am Ende wollen wir gemeinsam<br />
mit unseren Kund*innen deren Ziele erreichen.»<br />
Grundsätzlich stellt Kamber fest, dass<br />
Interaktion mit den Gästen nachgefragt wird. Er<br />
entwickelt mit seinem Team individuelle Ideen,<br />
die mit den Auftraggebenden abgesprochen<br />
werden.<br />
Etwas Magie darf mit im Spiel sein, wie der<br />
mit dem Swiss Location Award <strong>2<strong>02</strong>2</strong> ausgezeichnete<br />
Rapperswiler ‘Zauberhut’ von Franco Knie<br />
Senior am oberen Zürichsee belegt. Bereits in der<br />
sechsten Generation ist der Senior ein erfolgreicher<br />
Initiator, Gast- und Impulsgeber.<br />
Knies Zauberhut hat das diesjährige Sommerfest<br />
für 190 Mitarbeiter der BWT Bau ausgerichtet.<br />
Dem Besuch bei den Elefanten, Erdmännchen,<br />
Geparden und Giraffen in Knies Kinderzoo<br />
folgten ein erfrischender Apéro und ein festliches<br />
Dinner, begleitet von spektakulären Artisten<br />
und Akrobaten. Knies imposanter, multifunktionaler<br />
Neubau fasst 500 Gäste, die von Küchenchef<br />
Marc Videaus Team erstklassig verpflegt<br />
werden. Im Zauberhut konnten sich davon erst<br />
kürzlich die begeisterten Delegierten des Verbandes<br />
Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten<br />
überzeugen.<br />
EINE HOPFEN-, MALZ- & SALZ-TOUR<br />
als originelles Rahmenprogramm offeriert Tourismus<br />
Rheinfelden. Kombiniert werden hierzu<br />
das Bierbrauen bei Feldschlösschen und der<br />
Salzabbau in der Saline Riburg. Das Tagesprogramm<br />
für Gruppen beginnt mit einem Salinen-Rundgang.<br />
Dort wird vermittelt, woher das<br />
Salz kommt und, wie es auf dem Teller beziehungsweise<br />
den Schweizer Strassen landet.<br />
Höhepunkt ist der 80’000 Tonnen Auftausalz<br />
fassende ‘Saldome’, der grösste Kuppelbau der<br />
Schweiz. Dieses Grosslager ist der logistische<br />
Kern des Versorgens der Schweiz mit Auftausalz.<br />
Weiter geht es mit einem feinen Mittagessen<br />
im Feldschlösschen Restaurant auf dem Areal<br />
der Rheinfeldener Brauwelt, dem beliebtesten<br />
Schlosse der Schweiz. Die Brauerei informiert<br />
beim Rundgang über das Herstellen verschiedener<br />
Biere. Wer Durst bekommt, kann ihn bei einer<br />
Bierverkostung stillen, bevor das pro Kopf für 75<br />
Franken angebotene Programm um 16 Uhr endet.<br />
CHRISTOPH KAMBER<br />
«Beim Teambuilding<br />
geht es<br />
um Wertschätzen<br />
und Vertrauen,<br />
sinnvolle<br />
Aufgaben sowie<br />
Spass an der<br />
Arbeit.»<br />
DIE GENFER CHOCOLATIER-KUNST<br />
bewirbt Geneva Tourism inzwischen als süsse<br />
Versuchung mit einem Choco-Pass, an dem sich<br />
La Bonbonnière Chocolaterie et Chocolate Bar,<br />
Chocolats Favarger, Du Rhône Chocolatier, Stettler<br />
& Castrischer, Sweetzerland sowie die Zeller<br />
Chocolatiers beteiligen. «Während der Pass eher<br />
für individuelle Besucher der Calvin-Stadt gedacht<br />
ist, offeriert Chocolate Flavours Tours eine<br />
Local Flavours Tour als süsses Rahmenprogramm»,<br />
weiss Matthias Michel von Schmid<br />
Pelli & Partner, die das Kongressbüro Genf beim<br />
Marketing unterstützen.<br />
Diese Local-Flavours-Tour bringt, mit Bootsüberquerung<br />
der Rhône, den Gästen Schoggi in<br />
allen Facetten nahe: von Pralinen über Trüffel<br />
und Ganache bis zu Gebäck und Trinkschokolade.<br />
Highlights sind: Du Rhône mit der Lieblingsschokolade<br />
von Churchill, de Gaulle, Grace Kelly<br />
und John F. Kennedy, ein Besuch beim Goldmedaillen-Gewinner<br />
für Schweizer Schokoladenkuchen<br />
oder die mit Marzipangemüse gefüllten<br />
‘Marmite-Schokoladen-Kochtöpfe’.<br />
«EINE FÜHRUNGSAUFGABE UND<br />
ein laufender Prozess», ist Teambuilding für<br />
Christoph Kamber, nicht nur ein einzelner Event:<br />
«Vielmehr geht es um Wertschätzen, Vertrauen<br />
und sinnvolle Aufgaben, verbunden mit Spass an<br />
der Arbeit.» Kamber empfiehlt Möglichkeiten zu<br />
schaffen, bei denen sich Teams sich übergreifend<br />
kennen- und schätzen lernen können.<br />
Eine Möglichkeit ist – gemeinsam abzuheben:<br />
Fliegen im ‘Windwerk’ Winterthur. Die einzige<br />
Indoor-Skydiving-Anlage der Deutschschweiz ist<br />
<strong>2<strong>02</strong>2</strong> mit dem Swiss Location Award gekührt<br />
worden. Mit Kapazität für 200 Gäste bietet sie<br />
einen ungewöhnlichen Eventrahmen. 30 Personen<br />
können pro Stunde ihren Traum vom Fliegen<br />
verwirklichen. 100 Parkplätze sind vorhanden.
10 RAHMENPROGRAMME<br />
Glarus:<br />
Perspektiven<br />
wechseln in<br />
der ‘Denkbahn’.<br />
Hannes<br />
Hochuli<br />
Herr<br />
Hochuli, wie<br />
… ist die Idee ‘DenkWerkstatt<br />
Glarus Nord’ entstanden?<br />
Sie ist das Ergebnis von Kreativ-<br />
Workshops aus einem Enjoy-Switzerland-Projekt<br />
von Schweiz Tourismus.<br />
Die Elemente wurde ab 2013<br />
entwickelt, 2015 gebaut, 2018 um<br />
den DenkWeg und 2<strong>02</strong>0 um den<br />
GenussWeg erweitert.<br />
… wieviel Überzeugungsarbeit<br />
war nötig, um die richtigen<br />
Partner zu gewinnen?<br />
Da im Zentrum die sechs Seminarhotels<br />
in Glarus Nord stehen, konnten<br />
wir auf starken Partnern aufbauen,<br />
die gemeinsam auf der Suche<br />
nach einem verbindenden USP waren.<br />
Das haben wir mit den Denk-<br />
Werkstatt-Elementen gemeinsam<br />
umgesetzt und bis heute weiterentwickelt.<br />
… wichtig ist Kreativität für Sie?<br />
Wie wird sie Ihrer Meinung<br />
nach gefördert?<br />
Nachhaltige Kreativität ist wichtiger<br />
denn je. Heute weiss man aus der<br />
Hirnforschung noch viel genauer<br />
als vor zehn Jahren, dass Kreativität<br />
auch durch ungewohnte Umgebungen<br />
und Bewegung verstärkt wird.<br />
Das ist der Ansatz: Raus aus den<br />
Räumen in die Natur, und dort<br />
zukunftsweisende und möglichst<br />
nachhaltige Ideen entwickeln.<br />
H. HOCHULI (55) IST MITENTWICKLER DER<br />
DENKWERKSTATT UND GESCHÄFTSFÜHRER<br />
VON GLARUSNORD-TOURISMUS.<br />
hanneshochuli.ch<br />
Die Braumeister<br />
erklären am Brauerweg<br />
den Gästen ihr<br />
Handwerk und lassen<br />
auch probieren.<br />
AKTIVITÄTEN MIT TRADITIONELLEM<br />
Handwerk bieten die einzigartigen Werkstätten<br />
des Kurszentrums Ballenberg im grünen Herzen<br />
der Schweiz, inmitten einer fantastischen Alpenkulisse<br />
nahe des türkisfarbenen Brienzersees. Es<br />
ergänzt das gleichnamige Freilichtmuseum mit<br />
über 100 historischen Gebäuden aus Berner- und<br />
Zentralem Mittelland, Jura sowie der Westschweiz.<br />
Das Kurszentrum offeriert einen ausgefallenen<br />
Rahmen für Erfindergeist, Fantasie und<br />
Geschickfördernde Anlässe. Seine Drechslerei<br />
bietet zwölf Drechselbänke; sechs Scheiben drehen<br />
sich in der Töpferei. An den vier Essen der<br />
Schmiede können sich acht Personen ausprobieren.<br />
Sogar eine Dunkelkammer für das Entwickeln<br />
von Fotos per Hand ist vorhanden und die<br />
Schreinerei hat fast 100 m2.<br />
Vielfältige Workshop-Angebote bieten Gelegenheit,<br />
traditionelles Handwerk zu entdecken,<br />
zu testen, zu erlernen oder Kenntnisse zu vertiefen.<br />
Das Team des Zentrums unterstützt und<br />
berät beim Planen von Anlässen. Unternehmen<br />
können sich, im Sinne gesellschaftlicher Verantwortung<br />
(Corporate Social Responsibility), am<br />
Crowdfunding-Projekt ‘Raus aus dem Alltag / get<br />
out of the box’ beteiligen: Es will Schweizer Schüler*innen<br />
auf dem Ballenberg ermöglichen und<br />
sie ermutigen, neues zu versuchen.<br />
Im Erweiterungsbau des Zentrums sind vier<br />
Einzelzimmer mit Wlan und Blick auf das Brienzer<br />
Rothorn untergebracht. Zahlreiche Hotels der<br />
Region locken dazu mit Sonderkonditionen für<br />
Kursteilnehmer*innen und Gruppen.<br />
Der Saldome:<br />
Eines der Highlights<br />
der Tour<br />
in der Saline<br />
Riburg.<br />
ALTE GERÄTE UND WERKZEUGE AUS DER<br />
Landwirtschaft präsentiert Arosas Stallmuseum<br />
‘uf Truaja’ am neuen Dörferweg Schanfigg in<br />
Peist. Das Sammelsurium hat der 2<strong>02</strong>0 verstorbene<br />
Landwirt Fluri Heinrich Senior liebevoll in<br />
einem historisch-typischen Schanfigger-Stall<br />
zusammengetragen. Dort vermittelt heute<br />
Ex-Landwirt Hans Scherrer anschaulich die Geschichte<br />
der traditionellen Bauernarbeit als<br />
Reise in die Zeit vor der Mechanisierung, als die<br />
Äcker noch ohne Traktor, mit Pferden und von<br />
Hand bewirtschaftet wurden.<br />
IM KONTRAST DAZU<br />
eignet sich das Pop-Up-Glamping-Dorf des Touring<br />
Clubs Schweiz (TCS) oberhalb von Laax zum<br />
Teambuilding von Ende Juni bis Mitte September.<br />
Am Speichersee und einer Anhöhe mit atemberaubendem<br />
Blick auf die Bündner Berge werden<br />
auf der 2’000 Meter hoch gelegenen Alp<br />
Nagens 20 komfortable Baumwollzelte aufgeschlagen.<br />
Geboten werden hochalpine Naturerlebnisse,<br />
gepaart mit regionalen Spezialitäten,<br />
Wein und Wohnkomfort im Pop-Up-Dorf, mit<br />
besonderem Luxus in zwei Mahal-Zelt-Suiten.<br />
Der Morgen beginnt mit dem Frühstück aus<br />
einer liebevoll arrangierten, ans Zelt gelieferten<br />
Box. Tagsüber sind Aktivitäten wie Wandern,<br />
Biken, Klettern, der Hochseilpark, Baden in den<br />
Naturseen Cauma und Cresta oder in den Gletschermühlen<br />
der Alp Mora einzigartige Erlebnisse.<br />
Abends werden die TCS-Gäste mit einem<br />
3-Gang-Menü im exklusiv reservierten Restau-<br />
FOTOS: ZVG, SAMUEL TRÜMPY, BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN, SCHWEIZ TOURISMUS / HANNES HEINZER, EXECUTIVE-EVENTS.CH
Teamarbeit im ‘Kräuter- und Gewürz-<br />
Parcours’ der Tour ‘Voyage Culinaire’.<br />
Cocktail-Kurse betreut<br />
Otto Duranti,<br />
Inhaber Executive<br />
Events, mit Herzblut<br />
persönlich (s. Box).<br />
rant Stalla verwöhnt. Alternativ laden diverse<br />
Bergrestaurants in der Nähe zum Geniessen ein.<br />
TEAMBUILDING GANZ AKTIV<br />
offerieren die auch auf Firmen- und Verbandsanlässe<br />
eingestellten, über die Schweiz verteilten<br />
Jugendherbergen, für Gäste jeden Alters. Schlüssel<br />
zu den Unterkünften von 25 bis über 300<br />
Gästen – einige können auch exklusiv gemietet<br />
werden – ist eine Gruppenmitgliedschaft für 99<br />
Franken, die ab zehn Personen sieben Franken<br />
Nachlass pro Person und Nacht zur Folge hat.<br />
Tagungspauschalen sind ab sechs Personen<br />
für 49 Franken pro Kopf buchbar. Ob in grossen<br />
Städten wie Basel, Bern, Lausanne und Zürich,<br />
kleineren wie Locarno, Richterswil, Sankt Gallen,<br />
Solothurn oder im benachbarten Fürstentum<br />
Liechtenstein, in Burgen und Schlössern wie<br />
Mariastein oder Schloss Burgdorf sowie natürlich<br />
in den Bergen – die Auswahl ist riesig. In den<br />
Walliser Alpen glänzt die Jugi von Crans-Montana<br />
mit einem Angebot an Yoga und Nordic Walking,<br />
einer Multi-Aktivitäten-Challenge sowie<br />
140 Pistenkilometern im Winter. Die Jugendherberge<br />
Gstaad Saanenland lockt mit Käsegrotten-Führungen,<br />
Fondue-Rucksäcken, Raclette,<br />
einer Aprés-Ski-Bar gleich nebenan sowie 269<br />
Pistenkilometern.<br />
In St. Moritz können sogar 360 Kilometer<br />
unter das oder die Bretter genommen werden;<br />
die längste Piste bringt es allein auf 25 Kilometer.<br />
Wie es einem Skiort mit Stil gebührt, hat die<br />
Jugi ein Chäs-Stübli und schenkt zum Apéro<br />
Glühwein ein. Für Teambuildings sind dort unter<br />
anderem Nachtskifahren am Corvatsch eine<br />
Fahrt durch Celerinas Olympia Bob Run möglich.<br />
Einen Wintererlebnistag bietet die Jugi im<br />
Savognin. Schneegolf offeriert die Jugi Interlaken<br />
oder – eine Führung durch Bernatones berühmte<br />
Alphorn-Werkstatt in Habkern, im Winter<br />
wie im Sommer.<br />
DAS ES FÜR GEMEINSAME AKTIVITÄTEN<br />
keine eine, sondern vier Jahreszeiten gibt, hatte<br />
auch der erste Schweizer Wandergipfel im August<br />
<strong>2<strong>02</strong>2</strong> im Fokus. Das neue Format soll als<br />
B-2-B-Plattform, mit Kompetenzpartner Verband<br />
Schweizer Wanderwege, den Austausch zwischen<br />
Fachleuten, DMCs, Leistungserbringer*innen,<br />
Gemeinden und Regionen fördern. Der<br />
Wandergipfel präsentierte in Gstaad Trends, und<br />
Entwicklungen interdisziplinär. Um voneinander<br />
zu lernen, sich zu inspirieren und inspirieren zu<br />
lassen, gemeinsame Projekte zum Megatrend der<br />
beliebtesten, Jahreszeit-unabhängigen Freizeitbeschäftigung<br />
der Schweizer*innen zu starten,<br />
wurde ein neues Format mit Veranstaltungen im<br />
Freien entwickelt. Die lockere Mischung aus<br />
Fachanlass, Netzwerk-Treffen und Impulsgeber<br />
führte auch zu schön gelegenen Alpbeizli in den<br />
Gstaader Bergen.<br />
Es dürfte nicht der letzte Schweizer Wandergipfel<br />
gewesen sein. Vielleicht dann auch mit der<br />
Perspektive, wie gemeinsames Wandern in der<br />
Schweizer Natur Business-Events unterstützend<br />
eingesetzt werden kann.<br />
5 praktische Tipps<br />
für’s Rahmenprogramm<br />
Zielgruppe: Es gibt sehr viele, unterschiedliche<br />
Programme, unter anderem<br />
aktiv, sportlich, kulinarisch oder kreativ.<br />
Fragen Sie: Was wollen wir den Gästen<br />
bieten, was passt zu ihnen? Was sind die<br />
Ziele unseres Anlasses?<br />
Ort: Die Möglichkeiten der Umgebung sowie<br />
Zeit- und Kosten sind entscheidend.<br />
Fragen Sie: Welche Aktivitäten gibt es in<br />
oder fussläufig von der Location? Muss<br />
für den passenden Programmpunkt,<br />
Transfer und Zeit eingeplant werden?<br />
Budget: Rahmenprogramme sind Komponenten<br />
der Geld- und Zeit-Kalkulation.<br />
Fragen Sie: Was ist eingeplant? Benötigen<br />
wir Verpflegung, Ausrüstung?<br />
Zeitrahmen: Genügend Zeit einzuplanen,<br />
damit das Teambuilding wirken kann, ist<br />
grundlegend.<br />
Fragen Sie: Wann ist die beste Zeit für die<br />
Aktivität? Wie lange soll / darf sie dauern?<br />
Gruppengrösse: Mindestanzahl und<br />
-pauschale der Angebote prüfen. Zumeist<br />
starten Gruppen bei zehn Personen.<br />
Fragen Sie: Bis wann muss die Zahl der<br />
Teilnehmenden final feststehen?<br />
Otto Duranti, Geschäftsführer und Inhaber<br />
von executive-events.ch in Rudolfstetten
12 INTERVIEW RAHMENPROGRAMME <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
«Integriert planen»<br />
Mayya Schindler über Zeit und Budget für Rahmenprogramme<br />
und Teambuildings, definierte Ziele sowie<br />
den so wichtigen, gemeinsamen Kaffee – oder vier.<br />
INTERVIEW: KATRIN (KATE) SCHMITT<br />
Wann passt das Rahmenprogramm wirklich<br />
zum Anlass, zur Location – und zu den Gästen?<br />
Wenn es so designt ist, dass es dabei unterstützt,<br />
die Ziele des Events zu erreichen. Es<br />
passt wirklich, wenn es nicht nur nebenbei,<br />
sondern integriert, als vollwertiger Bestandteil<br />
behandelt und geplant wird. Wichtig ist daher:<br />
Sinn und Zweck des Anlasses immer vor Augen<br />
zu haben, die Örtlichkeiten gut, und die Gäste<br />
noch besser zu kennen. Dazu: genügend Zeit und<br />
Budget einräumen – dann sollten die Eventziele<br />
fast von selbst erreicht werden können.<br />
Welche Aktivitäten sind ‘abgenutzt’, was geht<br />
Ihrer Meinung nach gar nicht (mehr)?<br />
Ich persönlich finde heute Aktivität mit gestoppter<br />
Zeit nicht mehr passend. Wir sind alle unter<br />
recht grossem Zeitdruck, da sollte keine Aktivität<br />
zur Rallye werden. Das Leben, die Zeit an einem<br />
Anlass, die Begegnung mit anderen Menschen<br />
und natürlich die Schweiz sind viel zu schön für<br />
hektisches, oberflächliches Erleben. Wir setzen<br />
vielmehr gerne auf 'weniger ist mehr'. Alle Programmpunkte<br />
sollen die Zeit und den Freiraum<br />
erhalten, um sich entfalten und wirken zu können.<br />
Damit gemeinsame Aktivitäten nachhaltig<br />
Wirken können, sprechen wir alle Sinne an und<br />
überraschen auch Schweizer Gäste gern mit einem<br />
neuen Blick auf eigentlich Bekanntes. So<br />
entsteht die Basis für das ‘Wir’, welches den<br />
Austausch fördert.<br />
Dagegen: Was überrascht Gäste aus dem<br />
Ausland – und was Schweizer Teilnehmende?<br />
Zum Beispiel: Das der Weg bereits Ziel ist. Der<br />
öffentliche Nahverkehr, aber auch die kompakten<br />
Städte wie Basel, Bern, Genf, Lugano oder Zürich<br />
– um nur einige zu nennen – bieten viele, nicht<br />
immer offensichtliche, Sehenswürdigkeiten, die<br />
zum spielerischen Entdecken prädestiniert sind.<br />
Der Blick aus dem Zugfenster über Alpen und<br />
Seen oder die hübschen Gassen in den Städten<br />
sind dann schon Bestandteil des Events, wenigstens<br />
für die Augen. Einheimische sind schwieriger<br />
zu beeindrucken. Sie müssen in versteckte<br />
Ecken gebracht werden, von denen sie nur gehört<br />
haben. Hier zählt jedes kleine Detail, denn die<br />
Schweiz, so vielfältig sie auch ist, ist immer noch<br />
ein sehr kleines Land.<br />
M. Schindler,<br />
Time Change Switzerland<br />
Worauf gilt es zu achten bei Teambuilding-Aktivitäten,<br />
Ihrer Erfahrung nach?<br />
Nicht zu viel und nicht zu wenig anbieten. Das<br />
gesagt, lieber weniger als mehr, keine Überfrachtung!<br />
Wichtig ist, wie zuvor bemerkt, die Ziele<br />
und die Gäste sehr gut zu kennen, damit das<br />
wirklich Passende gefunden werden kann. Klar<br />
ist es ebenso gut, einen Plan B / C zu haben, nicht<br />
nur wettertechnisch. Aus Erfahrung weiss ich,<br />
dass es immer einige gibt, die sich eher als Zuschauer<br />
sehen, etwa beim gemeinsamen Malen<br />
Mayya Schindler<br />
Eventmanagerin bei Time Change in Zürich.<br />
Sie organisiert seit über zehn Jahren leidenschaftlich<br />
gerne Anlässe, in verschiedenen<br />
Ländern. Ihr Antrieb: die Dynamik, die Innovationskraft<br />
und Resilienz der <strong>MICE</strong>-Branche.<br />
Die Pandemie motiviert sie, aufregende<br />
Events mit Mehrwert zu planen und täglich<br />
Neues zu lernen. Sie liebt die Schweizer Kultur<br />
und Natur, was die internationalen Gäste<br />
authentisch spüren. Auch ist sie begeistert,<br />
wenn die Schweizer Kund*innen am Event ihr<br />
Land quasi ganz neu entdecken können.<br />
oder Bauen. Diesen Personen eine Alternative<br />
anzubieten – besser noch, zu helfen, ihren Platz<br />
zu finden – ist entscheidend. Ebenso wichtig ist<br />
es, Zeitpuffer zu haben, falls das Meeting länger<br />
dauert oder das Dinner vorgezogen werden muss.<br />
Haben Sie Positiv- wie Negativbeispiele?<br />
Wir haben es schon erlebt, dass einige Teilnehmende<br />
das Teambuilding eher als Olympiade<br />
verstanden haben. Der Ehrgeiz, gewinnen zu<br />
wollen, Stand zu sehr im Vordergrund. Gerade<br />
bei grossen, internationalen Konzernen mit<br />
entsprechend viel Personal aus verschiedenen<br />
Ländern plane ich gerne mehr Zeit ein für das<br />
Briefing und das Gestalten der 'Leitplanken' der<br />
Aktivitäten. Als sehr positiv bewertet wurden<br />
bisher Programmpunkte, welche das Storytelling<br />
des Anlasses und so den Sinn und Zweck<br />
unterstützt haben.<br />
Welche Rolle spielen Aktivität und Location?<br />
Je nach Konzept unterschiedliche Rollen. Ein<br />
Ball mit selbsthergestellten Masken wirkt in<br />
einem der vielen Burgen und Schlösser der<br />
Schweiz eindrücklicher als im Seminarzentrum.<br />
Das Bauen von Türmen aus ungekochter Pasta<br />
und Marshmallows kann im Meetingraum für<br />
lustige Diskussion sorgen, das Gefühl ‘Alle in<br />
einem Boot’ mit einem Apéro auf dem Schiff<br />
verstärkt werden ... und gemeinsame Visionen<br />
entstehen mit Blick vom Gipfel noch natürlicher.<br />
Gibt es neue Formate, die Massstäbe setzen?<br />
'Neu' würde ich nicht sagen. Jedoch hat sich mit<br />
Pandemie, technischen Möglichkeiten und Fokus<br />
auf mehr Nachhaltigkeit einiges Verändert. Nicht<br />
adhoc neu entstanden, sondern als Prozess, den<br />
ich als Eventmanagerin gerne mitgestalte. Die<br />
Bedürfnisse und Erwartungen jeder unserer<br />
Kunden sind so spezifisch, dass sich im Dialog<br />
oft erst Ideen, Wünsche und Ziele präzisieren.<br />
Welche Details benötigen Sie zur Anfrage ‘zwei<br />
Übernachtungen, Raum und Teambuilding’?<br />
Was ist das Anlassziel, wer nimmt teil? Wie ist<br />
das Budget? Was sind die Vorstellungen bezüglich<br />
Teambuilding? Welche Aktivitäten kommen<br />
(nicht) in Frage? Wann hätten Sie Zeit für einen<br />
zweiten, dritten ... vierten Kaffee?<br />
FOTO: TIME CHANGE AG / ZVG
BRAND REPORT<br />
INGA BÜHLER MEDIATION & COACHING<br />
13<br />
«Mit Mediation<br />
neue Wege gehen»<br />
Inga Bühler, zert. Mediatorin & Tourismusfachwirtin<br />
startet in Uster durch.<br />
TEXT: <strong>MICE</strong> TIP<br />
Sie sind neu als selbständige Mediatorin tätig.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Die Kurzfassung ist, dass es für mich nach 24<br />
Jahren im Tourismus Zeit war für eine persönliche<br />
Weiterentwicklung und ich wollte etwas<br />
direkt für Menschen tun. Nach einigen Recherchen<br />
packte ich 2<strong>02</strong>0 eine zweijährige, nebenberufliche<br />
Ausbildung zur zertifizierten Mediatorin<br />
an. Und nun biete ich Mediationen in Uster,<br />
für Unternehmen aber auch schweizweit, an.<br />
Damit wenden Sie sich nun auch an die<br />
Tourismusbranche?<br />
Besonders in der Tourismusbranche, inkl. Hotellerie,<br />
Gastronomie und Eventbranche, gibt es<br />
einen hohen Bedarf für Mediationen. Wir sind<br />
quasi seit über zwei Jahren im Krisenmodus;<br />
gepaart mit Personalengpässen und Fachkräftemangel<br />
hinterlässt das Spuren. Durch den<br />
Erfolgsdruck, Zeitmangel und Dauerbelastung<br />
entstehen untereinander Konflikte. Deshalb gibt<br />
es das Tool der Mediation, da sich manche Konflikte<br />
nicht mehr selbst lösen lassen. Umso<br />
grösser sie werden, desto wichtiger wird eine<br />
aussenstehende und neutrale Person, die hilft,<br />
den Konflikt langfristig zu lösen.<br />
Inga Bühler<br />
Ist das nicht oft leichter gesagt als getan?<br />
Der Mediationsprozess basiert auf einem bewährten<br />
aussergerichtlichen Verfahren, der es in den<br />
strukturiert geführten Gesprächen beiden Konfliktparteien<br />
erlaubt, die zu klärenden Punkte<br />
offen zu nennen und darüber selbst zu verhandeln,<br />
bis eine stimmige Vereinbarung für beide<br />
Parteien gefunden ist. Der Prozess selbst ist so<br />
gestaltet, dass keine Partei einen Gesichtsverlust<br />
erleidet. Wir ermitteln nicht den Schuldigen,<br />
sondern die bestmögliche Lösung für die Zukunft.<br />
Das Ziel ist, dass beide Parteien nach der Mediation<br />
wieder gut zusammenarbeiten können.<br />
Sie offerieren auch «Konfliktprävention» -<br />
was hat es damit auf sich?<br />
Die Durchführung eines Konfliktpräventions-Seminars<br />
empfehle ich z.B. bei neu-startenden und<br />
wichtigen Schlüsselpersonen, neuen Co-Geschäftsführungs-Konstellationen,<br />
Start-Ups<br />
oder Teamzusammenführungen. Bisher beziehen<br />
sich Einarbeitungen oft primär auf die<br />
quantitativen Ziele und sollen die neue/n Person/en<br />
rasch in den Arbeitsalltag bringen. Über<br />
qualitative Ziele und besonders die gegenseitigen<br />
Erwartungen und Vorstellungen wird meist<br />
aus Zeitgründen zu wenig gesprochen oder die<br />
Notwendigkeit unterschätzt.<br />
Während des Seminars wende ich Elemente<br />
der Mediation und des Team-Coachings an und<br />
wir besprechen u.a. die Erwartungen und Bedürfnisse<br />
von allen Teilnehmern. Dieses Seminar<br />
bringt beide Personen bzw. Teams schnell<br />
und effizient auf einen gemeinsamen, erfolgversprechenden<br />
Weg und beugt Konflikten von<br />
Anfang vor.<br />
Welchen Tipp können Sie den Lesern geben?<br />
Aufmerksam und offen zuhören. Denn bis man<br />
als Chef/in realisieren kann, dass ein Konflikt<br />
zur unlösbaren Aufgabe geworden ist, haben die<br />
Betroffenen gekündigt oder stehen kurz davor.<br />
Mein Tipp ist daher, eine offene und transparente<br />
Kommunikation noch mehr in den Vordergrund<br />
zu stellen, achtsam das Alltagsgeschehen<br />
zu beobachten und regelmässige Austauschgespräche<br />
zu pflegen. Und bevor es nicht mehr<br />
geht, sich besser früher als später professionelle<br />
Unterstützung zu holen.<br />
Erfolge entstehen gemeinsam. Ihr Unternehmen auf Erfolgskurs!<br />
Inga Bühler<br />
Zert. Mediatorin (IEF)<br />
Business-Angebote für Teams und Management – individuell zugeschnitten:<br />
Ü Mediation:<br />
Bestmögliche Performance für Ihr Team: Konflikte strukturiert und konstruktiv<br />
bearbeiten – durch Mediation lösungsorientiert und nachhaltig klären.<br />
Ü Konfliktprävention:<br />
Von Anfang an ein starkes Miteinander: Durch das Seminar finden Sie zu einer<br />
idealen Zusammenarbeit im Team und einer gesunden Konfliktkultur.<br />
Basierend auf Wertschätzung, Respekt und Vertrauen.<br />
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Inga Bühler<br />
Mediation & Coaching<br />
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14 NEWS NATIONAL <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
NEWS<br />
SCHWEIZ<br />
Luzerns Jugendstil-Palast in neuem Glanz<br />
Am 24. September öffnet am Luzerner Seeufer das Jugendstil-Juwel<br />
Mandarin Oriental Palace mit 136 Zimmern, darunter<br />
48 großen Suiten. «Der Palast ist seit 1906 tief in der lokalen<br />
Gesellschaft verankert», freuen sich Generaldirektor Christian<br />
Wildhaber und sein Team auf das Verwöhnen von «Einheimischen<br />
und Gästen aus aller Welt mit dem renommierten<br />
Mandarin-Oriental-Service». Wie alle vier Räume, glänzt der<br />
dreifach teilbare Ballsaal Edelweiss für bis zu 240 Gäste mit<br />
Tageslicht und neuster Technik. Im Salon Alpine mit Original<br />
Belle Époque Décor von 1906 finden 98 Personen Platz, in Crocus<br />
und Primerose je maximal 64. Starkoch Gilad Peled leitet<br />
die Restaurants, deren japanisches erst 2<strong>02</strong>3 eröffnet wird.<br />
Neben der MOzern Bar & Brasserie servieren das Quai 10 mediterrane<br />
und die Colonnade feine französische Küche.<br />
Luzern<br />
240.<br />
mandarinoriental.com/luzern<br />
FOTOS: MANDARIN ORIENTAL LUZERN, SCHWEIZ TOURISMUS / ROB LEWIS PHOTOGRAPHY
#Oltenentdecken …<br />
Rundum-Service bis zum Rahmenprogramm offeriert das<br />
Dienstleistungszentrum Olten Meetings. Die zwölf Säle des AR-<br />
TE Seminar- und Konferenzhotels mit 79 Zimmern und knapp<br />
1.000 m2 Kongressebene fassen bis 500 Personen. Schlemmen<br />
ist im 38-Zimmer-Altstadthotel Astoria mit vier Räumen bis 70<br />
Gäste angesagt. Vis-à-vis kann das Seminar- und Eventlokal Magazin<br />
für 150 Personen gemietet werden. Am Bahnhof eignen<br />
sich die neun Räume des 32-Zimmer-Hotels Olten für Seminare<br />
und Kongresse bis 200 Teilnehmer*innen. Das Schönenwerder<br />
Hotel Storchen offeriert 49 Zimmer und fünf Räume, einer davon<br />
teilbar, für 300 Gäste. Bis zu 550 Delegierte passen ins<br />
Stadttheater. Kostenfrei ist der Schweizer Schriftstellerweg.<br />
Olten<br />
oltenmeetings.ch<br />
Erweiterungsbau ist fertig<br />
Nach Abschluss des Erweiterungsbaus für die ebenfalls von der<br />
Pühringer-Gruppe betriebene neurologische Rehabilitations-Klinik<br />
Cereneo mit 23 Einzelzimmern hat das Campus Hotel Hertenstein<br />
wieder geöffnet. Das idyllisch auf einer Halbinsel gelegene Haus<br />
lockt mit 62 modernen Zimmern, Il Restaurante und dem Café Vienna.<br />
Alle Räume haben große Glasfronten zum See hin, der Pilatussaal<br />
auch eine Terrasse. Drei Eventräume fassen zusammen<br />
120 Personen. Fünf Gruppen- und zwei Seminarräume sowie der<br />
Felsensaal sind buchbar.<br />
Weggis<br />
170<br />
campus-hotel-hertenstein.ch<br />
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16 NEWS NATIONAL <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Andermatt expandiert mit Resort Dieni<br />
Mit dem Resort Dieni / Sedrun will Andermatt Swiss Alps bis<br />
2<strong>02</strong>7 die touristische Entwicklung der Region Andermatt-Sedrun<br />
vorantreiben. «Das ist ein wegweisendes Projekt, das in<br />
der Region und im Kanton Graubünden neue Massstäbe setzt»,<br />
unterstreicht CEO Raphael Krucker.<br />
Für 170 Mio. Franken soll ein neuer Dorfteil mit 13 Gebäuden<br />
und insgesamt 1’800 Betten plus Restaurants, Bars, Retailflächen,<br />
direktem Anschluss an den öffentlichen Verkehr und die<br />
SkiArena Andermatt-Sedrun entstehen. Das Resort Dieni auf<br />
dem heutigen Parkplatz-Gelände gegenüber der Talstation Dieni<br />
wird mit Bouldern, Bowling, Fitness, Gaming, Kino, Spa und<br />
günstigen Preisen vor allem Gruppen ansprechen.<br />
Dieni / Sedrun<br />
1'800<br />
andermatt-swissalps.ch<br />
Geheim<strong>tip</strong>p im Scheinwerferlicht<br />
Ein Hoteljuwel mit 50 Zimmern und Räumen im Vallée de Joux hat die<br />
Aufmerksamkeit von Experten, die jährlich die ‘Hotelimmobilie des Jahres’<br />
küren. Das im April <strong>2<strong>02</strong>2</strong> eröffnete Hôtel des Horloger, Eigentum von<br />
Audemars-Piguet, ist in den Top-10. Das 4-Sterne-Superior-Haus steht am<br />
gleichen Ort wie sein Vorgänger, das Hôtel de France von 1857. Das neue<br />
Gebäude fügt sich in die Tal-Topografie ein und ist Minergie-Eco-Zertifiziert.<br />
Es soll die touristische Entwicklung im Vallée fördern sowie das<br />
lokale Kulturerbe der Uhrenbranche stärken. «Das Hotel ist ein Geschenk<br />
an alle Uhrmacher der Region und steht nicht für eine bestimmte Manufaktur,»<br />
unterstreicht GM André Cheminade. Die Jury-Entscheidung fällt<br />
an der hybriden 196+ Hotelforum Fachkonferenz im Oktober in München.<br />
Le Brassus<br />
100 hoteldeshorlogers.com<br />
FOTOS: ANDERMATT SWISS ALPS AG, HOTEL DES HORLOGER, PILATUSBAHN
Modernisierte Pilatusbahn fährt schneller<br />
Nachdem im vorvergangenen Winter die bergseitige Felswand<br />
in Alpnachstad abgetragen worden ist, modernisieren die Berater<br />
von Emch+Berger aus Bern am Pilatus die steilste Zahnrad-Bahn<br />
der Welt mit einem neuen Betriebskonzept. Dieses<br />
sieht bei Andrang vier Doppeltraktionen mit nur noch vier<br />
Triebfahrzeug-Führenden und 25 Prozent mehr Transportkapazität<br />
vor. Die Arbeiten auf dem 2'132 Meter hohen Pilatus<br />
Kulm können mit wenigen Betriebsunterbrechungen nur im<br />
Sommer vorgenommen werden. Es bleibt bei der Kreuzung in<br />
Ämsigen, allerdings mit getrennten Gleisen für Berg- und Talfahrt.<br />
Bergauf fährt die Pilatusbahn mindesten 15, bergab 12<br />
Stundenkilometer. Die neue Umlaufzeit beträgt 60 Minuten.<br />
Alpnachstad<br />
pilatus.ch<br />
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Der Kursaal mit<br />
seinem prächtigen Park<br />
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STARTET DURCH<br />
«Gemeinsam schaffen wir das» – Aufbruchstimmung<br />
in der Business- und Feriendestination Interlaken.<br />
TEXT: SILVIO WEILENMANN, INTERLAKEN
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Aufbruchstimmung in der Business- und<br />
Feriendestination Interlaken. Im persönlichen<br />
Gespräch mit <strong>MICE</strong><strong>tip</strong> strahlt Alexander<br />
Hänsel, CEO von der Congress Kursaal<br />
Interlaken AG, wohltuenden Optimismus aus.<br />
Seit Anfang dieses Jahres hat sich die CKI-Gruppe<br />
eine zukunftsweisende Unternehmensstruktur<br />
gegeben. Strategisch weitreichende Akzente<br />
sollen die neuen Strukturen setzen. Auch ein<br />
überarbeiteter visueller Auftritt unterstreicht<br />
den Blick in die Zukunft. Für Hänsel sind diese<br />
gezielt adaptierten Voraussetzungen ideale<br />
Rahmenbedingungen, um ein konkret formuliertes<br />
Ziel noch wirkungsvoller zu erreichen:<br />
Grosse Kongresse nach Interlaken holen, dies<br />
dank partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit<br />
den lokalen und regionalen Leistungsträgern.<br />
Als positives Beispiel erwähnt der Kongressmanager<br />
das erfolgreiche Swiss Economic Forum.<br />
«Wir wollen als Einheit auftreten und einen<br />
hohen Qualitätsstandard sicherstellen» so Hänsel.<br />
Um dem Anspruch gerecht zu werden, hat<br />
sich der Hospitality Fachmann der Devise verschrieben:<br />
«Ich will das Produkt Interlaken mit<br />
allen Facetten noch besser kennenlernen».<br />
VIELVERSPRECHENDE AUSGANGSLAGE<br />
Die Ausgangslage für die Destination im Berner<br />
Oberland sowie die neu strukturierte CKI AG<br />
präsentiert sich ausgesprochen vielversprechend.<br />
Die Hotels melden seit Wochen hervorragende<br />
Belegungszahlen. Und die zum Teil langjährigen<br />
Mitarbeitenden im Kongresszentrum<br />
können ein zentrales Bedürfnis der <strong>MICE</strong>-Bran-<br />
che bedürfnisgerecht und individuell abdecken:<br />
die persönliche Betreuung mit Bereitschaft zur<br />
Flexibilität, auch und besonders bei technischen<br />
Herausforderungen.<br />
Und wo sieht Hänsel interessante Zukunftsperspektiven?<br />
«Die Versicherungs-, Auto-, Verbands-<br />
und Luxusbranche bieten grosses Potential.<br />
Auch nationale grosse Jubiläumsfeiern sind<br />
sehr interessant für Interlaken. Aber jeder Tätigkeitsbereich<br />
bedarf der eigenen Botschafter.<br />
Diese spezifische Struktur auf- und auszubauen,<br />
benötigt jedoch Zeit». Deshalb fokussiert die<br />
Congress Kursaal Interlaken AG aktuell noch den<br />
nationalen Event- und Kongressbereich. Mit<br />
Erfolg: Zahlreiche Firmenfeiern, Autopräsentationen,<br />
Medizinalkongresse und Jubiläen haben<br />
die Auftragsbücher erfreulich gut gefüllt.
20 BRAND-REPORT CONGRESS KURSAAL INTERLAKEN<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Interview mit Alexander Hänsel, CEO Congress Kursaal Interlaken AG<br />
WIR ZIEHEN HIER ALLE<br />
AM SELBEN STRANG<br />
Herr Hänsel, die <strong>MICE</strong>-Branche hat zwei<br />
schwierige Jahre hinter sich. Wie sieht aktuell<br />
die Situation für die CKI AG aus?<br />
Wir sind insbesondere auf Herbst gut gebucht.<br />
Allerdings noch nicht auf dem Vorpandemie-Niveau.<br />
Welche Angebote sind besonders gefragt?<br />
Im Kongressbereich und bei Firmenveranstaltungen<br />
ist wieder Bedarf nach physischen<br />
Veranstaltungen da. Im Herbst starten wir zum<br />
Beispiel mit diversen Ärztekongressen, wobei<br />
die Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz<br />
kommen. Das freut uns besonders, da auch diese<br />
Kongresse pandemiebedingt einer Pause unterworfen<br />
waren.<br />
Wie sieht es bei den noch grösseren Events aus?<br />
In den kommenden Monaten stehen diverse<br />
grössere Firmenveranstaltungen und Events an.<br />
Die Nachfrage nach Veranstaltungen steigt wieder<br />
deutlich.<br />
Welche Zielmärkte fokussieren Sie zur Zeit?<br />
Kurz- und mittelfristig den nationalen Markt.<br />
Aber selbstverständlich verfolgen wir auch intensiv<br />
die internationale Entwicklung, um allenfalls<br />
rechtzeitig die strategischen Weichen zu<br />
stellen.<br />
Wo sehen Sie die Stärken des CKI resp. der<br />
Destination Interlaken, im nationalen und<br />
internationalen Vergleich?<br />
Ganz klar in der Mischung aus der ausgesprochen<br />
faszinierenden Region und der einerseits<br />
historischen gleichzeitig aber auch modernen<br />
Infrastruktur. Interlaken ist international bekannt<br />
und durch seine aussergewöhnliche Lage<br />
als Teil der Jungfrau Region sehr attraktiv, ein<br />
eigentlicher Anziehungspunkt. Der Standort<br />
Interlaken eignet sich auch aus diesem Grund<br />
bestens für Kongresse und Anlässe mit speziellem<br />
Flair.<br />
Nicht zu vergessen die kurzen Distanzen.<br />
Hier hat der Gast Geschäfts- und Ferienfeeling<br />
auf einmalige Weise vereint.<br />
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit<br />
den anderen touristischen Leistungsträgern<br />
in Interlaken?<br />
Wir ziehen alle am selben Strang und sind<br />
uns bewusst, dass wir nur gemeinsam die Region<br />
weiterbringen.<br />
Was ist Ihr ganz persönlicher Wunsch für das<br />
nächste <strong>MICE</strong>-Jahr?<br />
Dass wir natürlich ohne Pandemie oder<br />
sonstige Krisen voll durcharbeiten und uns<br />
weiter entfalten dürfen.<br />
Ich freue mich auf ein erfolgreiches und<br />
bereicherndes Jahr!n <br />
FOTOS: CONGRESS KURSAAL INTERLAKEN AG<br />
Der Ballsaal mit<br />
indirekter Beleuchtung.
Alexander<br />
Hänsel<br />
Seit 2010 arbeitet der Hospitality<br />
Manager im Congress Kursaal<br />
Interlaken. Mitte 2018 hat er die<br />
Direktion übernommen und leitet heute<br />
den vielseitigen Betrieb. Alexander<br />
Hänsel hat die Hotelfachschule mit<br />
Fachhochschulreife abgeschlossen und<br />
einen Betriebswirt im Internationalen<br />
Management absolviert. Anschliessend<br />
absolvierte er verschiedene Stationen<br />
unter anderem in London, Österreich<br />
und der Schweiz, in der Kongress- und<br />
Luxus-Hotellerie. <strong>2<strong>02</strong>2</strong> absolvierte er<br />
erfolgreich das CAS in Entrepreneurship<br />
an der Universität Bern. Der 43-jährige<br />
Manager ist verheiratet und lebt am<br />
Thunersee.<br />
Neue Struktur<br />
seit 1. Januar <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Der Theatersaal mit<br />
Seminarbestuhlung.<br />
Die CKI-Gruppe hat Anfang Jahr ihre<br />
Organisationsstruktur neu aufgestellt.<br />
Mit der Schaffung der Kursaal<br />
Interlaken Holding AG als Muttergesellschaft<br />
und den Tochterfirmen<br />
Congress Kursaal Interlaken AG sowie<br />
Casino Interlaken AG sollen<br />
mehr finanzielle Transparenz für die<br />
Zukunft geschaffen und der Aufund<br />
Ausbau eines effizienten Managementsystems<br />
ermöglicht werden.<br />
Die Interlaken Congress &<br />
Events AG führt unter dem Namen<br />
Congress Kursaal Interlaken AG<br />
(CKI AG) seit Januar das Veranstaltungsgeschäft<br />
weiter.
22 NEWS INTERNATIONAL <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
NEWS<br />
INTERNATIONAL<br />
Strassburg mit neuem Messekomplex<br />
Mit der 90. Europamesse ist Strassburgs neues Messegelände<br />
Anfang September gestartet. In den von Holz geprägten, 84 m<br />
langen Neubau des Teams von Stararchitekt Kengo Kuma wurden<br />
120 Mio. Euro investiert. Mit dem Palais de la Musique et<br />
des Congrès finden sich auf 74'000 m 2 Ausstellungsfläche nun<br />
drei Auditorien, sechs Hallen, 23 Breakout-Säle und Gastronomiebereiche<br />
für 5'000 Personen. Hinzu kommen 7'000 m 2 Ausstellungsfläche<br />
auf dem Vorplatz aussen. Geheizt wird der isolierte<br />
Neubau mit Anschluss an das lokale Biomasse-Fernwärmenetz,<br />
gekühlt mit Grundwasser aus 50 m Tiefe sowie nachts<br />
durch spezielle Lüftungsöffnungen. Regenwasser wird teilweise<br />
zurückgewonnen. Für Energie sorgen 5'000 m 2 Solarpaneele.<br />
Das Veranstaltungsvolumen soll bis 2<strong>02</strong>5 um 30 bis 50 Prozent<br />
wachsen.<br />
Strasbourg<br />
750'000 / Jahr strasbourg-events.com<br />
FOTOS: KENGO KUMA & ASSOCIATES / IMAGE BY LUNANCE, GRIMALDI FORUM, ZVG, WWW.ICCASKILLS.ORG
23<br />
Monacos Grimaldi Forum vergrössert sich<br />
Nach dem 25. Jubiläum des Grimaldi Forums Monaco soll es seine<br />
Kapazitäten um 50 Prozent und 6'000 m2 Veranstaltungsfläche erhöhen.<br />
Davon entfallen 1'031 m2 auf die Diaghilev Gallery, ein gutes<br />
Drittel davon für Messestände. Das mit dem bestehenden Gebäude<br />
verbundene Carré samt Patio-Räumen bietet dafür 670 m2 Platz,<br />
die in acht Tageslicht-Sitzungssäle mit Meerblick unterteilt werden<br />
können. Sowohl der Blick auf den See als auch die lichtdurchflutete<br />
Lage stellen optimale Bedingungen für diese Zwecke dar. Weitere<br />
1'320 m 2 und bis zu zehn Räume kommen durch den Ausbau der<br />
Pinède Hall hinzu. Auch die Aussenanlagen im dank Fotovoltaik<br />
klimaneutralen Ökostadtteil Mareterra werden schrittweise mit<br />
dem Emeraude-Vorplatz, je zwei Terrassen und Patios ausgebaut.<br />
Monaco<br />
1'176 grimaldiforum.com<br />
Der Montafoner Löwe wächst<br />
Singapurs Grüner Plan 2030<br />
Der Ausbau des wiedereröffneten Löwen Hotels Montafon soll Ende des<br />
Jahres abgeschlossen sein. Hinzu kommen 23 Zimmer, flexible Konferenzräume,<br />
neue gastronomische Angebote und anregendes Innendesign.<br />
Die neuen Räume fassen bis 100 Teilnehmer*innen, der grösste mit über<br />
200m 2 lässt sich teilen und verfügt über Break-Out-Räume. Der dritte<br />
Stock erhält zwei 50m 2 -Räume. In die Mitte des neuen Restaurants rücken<br />
eine Showküche und das Buffet. Eine Gourmet Lounge und die Disco<br />
Löwengrube ergänzen das Angebot.<br />
Singapurs Grüner Plan soll den Stadtstaat bis 2030 lebenswerter und<br />
attraktiver machen. Er sieht unter anderem 130 Hektar neue Parks und<br />
Naturflächen vor sowie das Pflanzen einer Million Bäume. Der Restmüll<br />
soll um 30 Prozent, der Wasserverbrauch um 130 Liter pro Kopf und<br />
Tag gesenkt werden.<br />
Den öffentlichen Nahverkehr sollen zu Stosszeiten 75 Prozent nutzen,<br />
das Schienen- auf 360 km und das Radwege-Netz auf 1’320 km wachsen.<br />
Zudem sind 60'000 E-Ladestationen geplant.<br />
Schruns<br />
234 loewen-hotel.com<br />
Singapur<br />
greenplan.gov.sg
24 NEWS INTERNATIONAL <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
ECR in Wien als Kongress der Zukunft<br />
Den Europäischen Radiologiekongress (ECR) nutzten renommierte<br />
Planer*innen, um sich vom Vernetzen von Industrie<br />
und Wissenschaft inspirieren zu lassen. Im Austria Center<br />
Vienna (ACV) wurden erstmalig neue Trends präsentiert.<br />
«Der ECR zeigt eine neue Dimension, wie Kongresse in Zukunft<br />
veranstaltet werden, nämlich nachhaltig, digital und<br />
als ein einzigartiges Festival für die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer», so ACV-Direktorin Susanne Baumann-Söllner.<br />
Daher habe das ACV mit der European Society of Radiology<br />
(ESR) zum offenen Diskutieren des Weiterentwickelns von<br />
Kongressen sowie von Branchenbedürfnissen eingeladen.<br />
Lohnstudie der Veranstaltungswirtschaft<br />
Nachdem sie ermittelt haben, dass die Umsätze mit Events im Zuge<br />
der Pandemie über 68 Prozent zurückgegangen sind, haben die Deutsche<br />
Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft (fwd:) und das Research<br />
Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L.)<br />
eine weitere Befragung gestartet. Diese soll mehr Transparenz zu Gehältern<br />
und Rahmenbedingungen bringen. «Im besten Falle sind sogar<br />
Honorarempfehlungen möglich», hofft fwd:-Vorstandsvorsitzender<br />
Jörn Huber. Die Veröffentlichung Anfang November soll ferner zeigen,<br />
unter welchen Rahmenbedingungen Arbeitgeber*innen attraktiv bleiben<br />
und abgewanderte Fachkräfte zurückgewinnen.<br />
Rheda-Wiedenbrück / Chemnitz<br />
forward.live<br />
Der Trend gehe hin zu exklusiven Brand-Erlebniswelten, weg<br />
von grossen Hallen, in denen Stand an Stand steht, sagt<br />
ESR-Direktor Peter Baierl. «Unsere Stars sind die Professoren,<br />
die Wissen vermitteln», plädierte er für ein «einer Kinoproduktion<br />
vergleichbares emotionales Gesamterlebnis».<br />
Mit digitalem Bühnenbild, Krankamera und Teleprompter<br />
müsse nicht mehr zwischen virtuellen und Teilnehmer*innen<br />
vor Ort unterschieden werden.<br />
Wien<br />
über 15'000<br />
acv.at | myesr.org<br />
FOTOS: ACV.AT/HENRI MANZANO, HTTPS://FORWARD.LIVE, JEREMY PHOTOGRAPHY 2014
25<br />
Rubys Rosi in München eröffnet<br />
Nach dem Lilly hat Michael Strucks Ruby-Gruppe mit dem<br />
Ruby Rosi nahe des Hauptbahnhofs ein zweites Designhotel in<br />
der Isarmetropole eröffnet. Inspiriert wurde Rosi vom Münchner<br />
Original Bally Prell, Sängerin und Schönheitskönigin von<br />
Schneizlreuth und deren Isarmärchen. Die 101 Zimmer verteilen<br />
sich auf drei Etagen eines ehemaligen Bürogebäudes aus<br />
den 1950er Jahren, mit der 260-m 2 -Dachterrasse im fünften<br />
Stock als Highlight. «Mit Freude und Herzlichkeit möchten wir<br />
dazu beitragen, dass unsere Gäste eine schöne Zeit in München<br />
verbringen», postuliert Resident Manager Philipp Wetterauer.<br />
Dabei folgt Ruby einer Lean-Luxury-Philosophie zu<br />
bezahlbaren Preisen mit hochwertiger Ausstattung, handverlesenem<br />
Vintage-Mobiliar und 24-Hour-Bar.<br />
München<br />
2<strong>02</strong> ruby-hotels.com/rosi<br />
ARTE Seminar- u. Konferenzhotel<br />
Olten Meetings überzeugt mit einem Rundumservice für Meetings,<br />
Seminare, Events und Rahmenprogramme an bester Lage in der Schweiz.<br />
Tagen Sie ruhig bei uns, wir kümmern uns um alles andere!<br />
Olten Meetings | Frohburgstrasse 1 | 4601 Olten<br />
Tel. +41 (0)62 213 16 16 | info@oltenmeetings.ch | www.oltenmeetings.ch<br />
Hotel Astoria<br />
Kilian Ziegler<br />
Hotel Olten<br />
Stadttheater<br />
Hotel Storchen, Schönenwerd<br />
Rahmenprogramme
26 BRAND REPORT BASEL<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
«Wir leben den Kontrast aus<br />
Tradition und Innovation»<br />
Letizia Elia über Basels unbekannte Seiten, dessen dynamische Eventkultur,<br />
typische Locations und ihr Herzprojekt: Nachhaltigkeit<br />
INTERVIEW: KATRIN (KATE) SCHMITT<br />
Am 1. September <strong>2<strong>02</strong>2</strong> ist Letizia Elia (40)<br />
offiziell als Direktorin von Basel Tourismus<br />
gestartet. Elia ist Baslerin, war stellvertretende<br />
Direktorin im Congress Center Basel<br />
(CCB) und wechselte 2018 als Leiterin Geschäftsentwicklung<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
von Schweiz Tourismus nach Zürich.<br />
Frau Elia, wie fühlt es sich an, wieder nach<br />
Hause zu kommen?<br />
Extrem gerne bin ich wieder heimgekommen.<br />
Nach vier schönen Jahren in Zürich merke ich,<br />
wie viel sich hier getan hat. Besonders in Bezug<br />
auf Architektur und Infrastruktur: Alt kombiniert<br />
mit neu, Tradition mit Innovation. Es ist<br />
eine Ehre, mit dem Team die Chancen zu ergreifen<br />
und die Herausforderungen anzugehen.<br />
Warum ist die Stadt so versiert als Gastgeber?<br />
Es ist unsere Mentalität. Basel hat als Treffpunkt<br />
Tradition, vielleicht beginnend mit dem ‘Basler<br />
Konzil’ im 15. Jahrhundert. In dieser Zeit hat auch<br />
die beliebte Herbstmesse ‘Uraufführung’. Ein<br />
weiteres Beispiel ist der erste Zionistenkongress<br />
von 1897 im Stadtcasino Basel, der diesen August<br />
zum 125-Jahr Jubiläum Gäste aus aller Welt nach<br />
Basel reisen liess. Hinzu kommt: Wegen der Lage<br />
ist der Handelsplatz Basel schon immer im engen<br />
Austausch mit den Nachbarn. Dank dem Messegelände<br />
mitten in der Stadt hat fast jeder Anlass<br />
einen Stadtbezug, beispielsweise die ART Basel.<br />
Hand aufs Herz: Was wissen viele Schweizer<br />
(Planer*innen) noch nicht über Basel?<br />
So einiges. Es ist gemeinhin noch nicht bekannt,<br />
was die Stadt an Infrastruktur und Faszilitäten<br />
bietet, und: Es hat sich viel getan. Hinzu kommt,<br />
dass Basel ein wenig anders ist im Schweizer<br />
Kontext, was auch unsere neue Kampagne zeigt:<br />
‘Swiss, but different’. Wir erfüllen nicht das klassische<br />
Schweizer ‘Berge-See-Image’, sind aber<br />
auch nicht nur Industriestadt, wie der Eindruck<br />
beim Vorbeifahren vermuten liesse. Was vielen<br />
nicht bewusst ist: Wir haben national das grösste<br />
Messe- und Kongressgelände, ein architektonisches<br />
Highlight mit innerstädtischer Lage.<br />
Dazu: gut erreichbare Locations für jeden Event.<br />
Welches sind Ihre Top-drei-Argumente, warum<br />
sie sich direkt in die Stadt verlieben würden?<br />
Erstens: Lage – wir sind im Dreiländereck, welches<br />
sich auch in der Offenheit der Basler widerspiegelt.<br />
Es ist gelebte Internationalität, man<br />
fährt mit dem Tram über die Grenzen.<br />
Zweitens: Authentizität – die Stadt hat Geschichte<br />
und ist Stolz darauf. Die Basis für den<br />
Pharmastandort haben übrigens familienbetriebene<br />
Seidenband-Färbereien gelegt. Ein<br />
schönes Beispiel der Verbundenheit ist, dass<br />
Roche Einwohnern und Gästen zum 125. Jubiläum<br />
die ‘ARTour’ geschenkt hat, eine digitale<br />
AR-Stadttour mit Kunstfokus.<br />
Drittens: Erreichbarkeit und kurze Wege: Mit<br />
der Bahn kommen die Gäste an drei verschiedenen<br />
Bahnhöfen an. Basel hat Hochgeschwindigkeits-Verbindungen<br />
nach Frankfurt,<br />
Mailand und Paris. Unser Euro<br />
Airport, den kennen viele<br />
nicht, ist per enggetaktetem<br />
Linienbus an<br />
Basel SBB angebunden.<br />
Zürich Airport ist<br />
eine Zugstunde entfernt.<br />
Die kurzen Wege<br />
erfahren Besucher<br />
von Messe, CCB und<br />
anderen Locations direkt:<br />
Die Altstadt ist<br />
fussläufig erreichbar,<br />
genauso wie viele Hotels,<br />
Restaurants und<br />
das Rheinufer.<br />
Was unterscheidet<br />
Basel von Bern?<br />
Bern ist eine wunderschöne<br />
Stadt mit einer<br />
Altstadt, die Weltkulturerbe<br />
ist. Basel hat auch eine<br />
wunderbare Altstadt, ist jedoch<br />
insgesamt noch mehr<br />
geprägt von Innovation, Forschung,<br />
Internationalität. Bern<br />
hingegen ist das politische<br />
Zentrum.<br />
Letizia Elia
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
27<br />
Das Convention Bureau | Die Services für Planer*innen<br />
«Uns ist wichtig, Basel als<br />
Event-Ort bei nationalen Corporate<br />
Planer*innen wieder<br />
bekannter zu machen», sagt<br />
Stefan Bonsels, Leiter Basel<br />
Convention Bureau.<br />
Sein Team bietet Support,<br />
auch spezifisch für Mitarbeitende<br />
aus Firmen, die<br />
Anlässe planen:<br />
Stefan Bonsels<br />
Ramona Debus<br />
Susanne Pfefferle<br />
Johanna Miethke<br />
Beratung<br />
Informationen zu Eventund<br />
Meeting-Locations<br />
Unterkünfte buchen<br />
Gäste-Registrierung<br />
Organisieren von Guides<br />
Organisation von Begleitund<br />
Incentive-Events<br />
Ideen für Rahmenprogramm-Aktivitäten,<br />
Teambuilding oder<br />
Exkursionen<br />
Arrangieren von Transfers<br />
... und viele weitere<br />
Services.<br />
Melden Sie sich gerne<br />
unverbindlich:<br />
Basel Tourismus –<br />
Convention Bureau<br />
Aeschenvorstadt 36, 4010 Basel<br />
convention@basel.com<br />
+41 61 268 68 10<br />
basel.com/meeting<br />
FOTOS: PHILIPP LATZER WING/SANDRO ZANGRANDO/LUCAS PRIPFL<br />
Geben Sie uns doch einen kurzen Überblick<br />
über die Neuigkeiten.<br />
Es sind einige neue Hotels aufgegangen, aber<br />
viele sind auch vor und während der Pandemie<br />
renoviert worden. Das zeichnet uns in der<br />
Schweiz aber auch im internationalen Vergleich<br />
aus. Der Standard der 6'000 Zimmer in der Stadt<br />
ist sehr hoch. 1'000 davon sind übrigens in zehn<br />
Gehminuten vom CCB erreichbar.<br />
Neu im Portfolio seit Herbst 21 ist zum Beispiel<br />
das 4.5-Sterne-Mövenpick mit 264 Zimmern,<br />
und das ehemalige Swissôtel, das nach der<br />
Renovation nun ein Marriott mit 239 Zimmern<br />
ist. Spannend auch: Das umgebaute ‘kHaus’ auf<br />
dem alten Kasernenareal als Location für 200<br />
Personen und ein neues Architektur-Highlight:<br />
der Novartis-Pavillon als dediziertes Begegnungszentrum<br />
auf dem Firmen-Campus.<br />
Auch in den News: Sie als neue Tourismus-Direktorin.<br />
Was sind ihre ersten Fokuspunkte?<br />
Zunächst einmal: Viel zuhören. Sowohl den Partnern,<br />
wie den Mitarbeitenden, um deren Bedürfnisse<br />
zu verstehen. Das ist für mich das Wichtigste.<br />
Dann sicher die Nachhaltigkeit: Ich<br />
möchte, dass wir Akzente setzen, unsere<br />
Dienstleister unterstützen und befähigen, sich<br />
weiterzuentwickeln. Drittens fokussiere ich<br />
die Produktentwicklung, Erlebnisse und<br />
Erlebnismarketing.<br />
Nachhaltigkeit nehmen Basler Supplier<br />
ernst. Welches sind Initiativen, Aktionen,<br />
Strategien?<br />
Der Kanton verfolgt seit Jahren eine fortschrittliche<br />
Nachhaltigkeitspolitik. Klimaschutz<br />
steht hoch oben auf der Agenda.<br />
Zudem unterstützt er das Organisieren von<br />
nachhaltigen Anlässen. Der Strom, den IWB<br />
LETIZIA ELIA:<br />
«Ein Wunsch an<br />
unseren Fussballclub:<br />
Sich so zu<br />
platzieren, dass<br />
wieder internationale<br />
Teams anreisen.<br />
Das hilft auch uns<br />
beim Positionieren»<br />
liefert, ist seit 2009 komplett aus erneuerbaren<br />
Quellen. Dank dieser Energiepolitik wurden wir<br />
2018 wieder mit dem ‘European Energy Award’<br />
in Gold ausgezeichnet.<br />
Auch Basel Tourismus verfolgt eine detaillierte<br />
Nachhaltigkeitsstrategie. Darin zentral enthalten<br />
ist die ST Swisstainable-Zertifizierung, die ich<br />
während meiner ST-Zeit entwickeln und lancieren<br />
durfte. Unsere <strong>MICE</strong>-Partner engagieren sich<br />
stark mit Basel-typischem Understatement: ‘Tue<br />
Gutes und schweige dazu’. Ich weiss aber: Viele<br />
haben ihre Prozesse und Produkte nachhaltig<br />
adaptiert und stehen kurz vor der Swisstainable-Zertifizierung.<br />
Klimabewusstsein wird auch im<br />
Radisson Blu gelebt, das mit seiner Green Key<br />
Zertifzierung vor allem ökologisch aktiv ist. Der<br />
Teufelhof ist ‘Ibex Fairstay Gold’ zertifiziert und<br />
die Wyniger Gruppe ist sozial engagiert mit einem<br />
Non-Profit-Verein für Arbeitsintegration.<br />
Was wünschen Sie sich für den Tourismus?<br />
Kontinunierliches Investieren in Infrastruktur<br />
und Hotels. Und: Weiterhin eine positive Ent-<br />
wicklung der Logiernächte, trotz Covid-Nachwirkungen,<br />
ähnlich wie im ersten Halbjahr <strong>2<strong>02</strong>2</strong>.<br />
Hier hatten wir 521’058 Nächte registriert, das<br />
sind zirka 114 Prozent mehr als 2<strong>02</strong>1. Im Rekordjahr<br />
2019 wurden, als Vergleich, im ersten Halbjahr<br />
670’982 Nächte verbucht. Davon waren<br />
232’500, etwa plus 49 Prozent aus dem Inland.<br />
Ausländische Gäste buchten 288’558 Nächte,<br />
etwa plus 230Prozent.<br />
… und für die <strong>MICE</strong>-Branche?<br />
Basel behauptet sich sehr gut bei der Akquisition<br />
von medizinischen Grosskongressen, auch dank<br />
engagierter Professoren, die als Botschafter für<br />
die Kongressstadt wirken. Wir arbeiten daran, an<br />
die Erfolge vor Covid anzuknüpfen: Im Erfolgsjahr<br />
2019 hatten wir Leuchtturmkongresse wie<br />
den Europäischen AIDS Kongress (EACS) und den<br />
Europakongress der Internationalen Gesellschaft<br />
für Bluttransfusion (ISBT) zu Gast.<br />
Basel soll auch als Veranstaltungsort für Firmenanlässe<br />
zum Trend werden, genauso wie ein<br />
Standort für politische Meetings. Hier denke ich<br />
gerne an das OSZE Ministertreffen 2014 zurück.<br />
Nicht zuletzt: Ihre Empfehlungen für Baseltypische<br />
Locations und Programm-Ideen?<br />
Das CCB und die Messehallen für Corporate-<br />
Events, wie Weihnachtsfeiern, Firmenjubiläen.<br />
Das Volkshaus als Location mitten in der Stadt,<br />
das neu ein Boutiquehotel bietet, gestaltet von<br />
Herzog & de Meuron. Der Zoo hat auch spannende<br />
Locations und ist sehr engagiert in Nachhaltigkeitsprojekten.<br />
Rahmenprogramme sollten unbedingt die<br />
historische Basler Altstadt beinhalten. Nicht zu<br />
verpassen: das Dreiländereck, Werksbesichtigungen,<br />
das Vitra Design Museum oder eine<br />
Exkursion in das nahe Elsass.
28 BRAND REPORT BASEL<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Congress Center Basel<br />
RAUM FÜR<br />
FIRMENKULTUR<br />
Fragt ein Corporate-Planer im Kongresszentrum<br />
an ... was beginnt wie einer dieser<br />
Dad-Jokes, ist – Überraschung – Realität im<br />
Congress Center Basel (CCB). Für 2<strong>02</strong>3 sind unter<br />
anderem mehrere Firmenanlässe in Planung die<br />
die Vorteile des flächenmässig grössten Schweizer<br />
Kongresszentrums für sich und ihren Anlass<br />
entdeckt haben. Vorteile, in deren Genuss sonst<br />
zumeist medizinische Kongresse kommen.<br />
Besonders freut sich das Team über ein Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in der Westschweiz, das<br />
für sein Mitarbeitenden-Event zuhause keine<br />
geeignete Location gefunden hat. Nun ist Ende<br />
Mai 2<strong>02</strong>3 das CCB für fünf Tage Veranstaltungsort<br />
und das Team begrüsst 2'000 Gäste.<br />
CUSTOMER JOURNEY IM FOKUS<br />
«Wir versuchen früh, das Ziel des Anlasses umfassend<br />
zu verstehen», sagt Jonas Scharf, Geschäftsführer<br />
Venues , MCH Gruppe. «Schritt für<br />
Schritt gehen wir dann die ‘Customer Journey’<br />
seiner Besucher*innen mit unserem Kunden<br />
durch. Coporate Planner hätten jeweils eine eigene<br />
Firmenkultur, in die sich jeder im Projektteam<br />
eindenkt. «Wenn möglich, setzen wir immer<br />
das gleiche Team für eine*n Kund*in ein, um<br />
eine langfristige Beziehung aufzubauen», unterstreicht<br />
Scharf.<br />
AUCH DIE GRÖSSE SPIELT EINE ROLLE<br />
Auf die Bitte, die Vorteile des CCB als Eventlocation<br />
zu konkretisieren und das Feedback von<br />
Corporates zusammenzufassen, sagt Scharf:<br />
«Grösse, Flexibilität, Sicherheit, gute Lüftung,<br />
angenehme Kühlung, die technische Ausstattung,<br />
darin AV, die Telematik und belastbare<br />
Leitungen sowie die Werbemöglichkeiten.»<br />
Dazu: ein eingespieltes Team, ein leistungsfähiger<br />
Gross-Caterer mit kreativen, flexiblen Ideen,<br />
und – die Lage. 141`000 qm Gesamtfläche<br />
mitten in der Stadt, dazu noch gut erreichbar und<br />
das Marriott Hotel unter dem gleichen Dach,<br />
sowie zwei weitere Hotels auf dem Messegelände.<br />
HISTORISCHER MESSEPLATZ ...<br />
Zwar ist Basel mit seiner Altstadt so hübsch und<br />
kompakt, dass das Spazieren vom Hotel zum<br />
CCB allein Teil des Anlasses sein müsste – aber<br />
Basel Tourismus und das Convention Bure-<br />
Jonas Scharf<br />
Congress Center Basel<br />
Messeplatz 21, 4058 Basel<br />
basel@messe.ch<br />
T +41 58 206 28 28<br />
Angebot: 5 Messehallen, Eventhalle, 25<br />
Säle und Räume, 141'000 qm<br />
Gesamtfläche, Plenar 1`450 Plätze,<br />
Auditorium 525 Plätze<br />
messe-basel.com<br />
FOTOOS: CCB, ZVG
29<br />
Radisson Blu Hotel<br />
Basels wohl<br />
stylishste nasse Location<br />
au-Team lassen keinen Teilnehmenden im Regen<br />
gehen: Jeder Hotelgast erhält beim Einchecken<br />
die BaselCard. Enthalten ist unter anderem<br />
der ÖV. «Das bietet nicht mal Zürich», erklärt ein<br />
Mitarbeiter des Convention Bureaus mit einem<br />
Augenzwinkern.<br />
... MIT VIELEN NEUIGKEITEN<br />
Frisch renoviert hat das Basel Marriott Hotel im<br />
CCB-Gebäude, <strong>2<strong>02</strong>2</strong> seine Türen geöffnet. 238<br />
Zimmer und 9 Räume sind im Angebot, plus: das<br />
erste ‘Heritage Restaurant’ der Schweiz. Dort<br />
wird hausgemachte Küche mit einem innovativen<br />
Sharing Konzept serviert.<br />
Wie sehr das Treffen und Feiern zur Kultur<br />
der Stadt im Dreiländereck gehört, zeigt sich im<br />
Frühling 2<strong>02</strong>3: Vom 21. bis 25. Mai ist der 18.<br />
Kongress der International Society of Travel<br />
Medicine (CISTM) zu Gast im CCB. Jonas Scharf,<br />
Leiter der MCH Venues, freut sich sehr: «Veranstaltungen<br />
mit einem derartigen Renomee<br />
helfen uns, unseren Stellenwert als Zentrum<br />
des Wissens und der Innovation weiter zu festigen.»<br />
Mit dem Frühlingsfestival 'Spring Basel' soll<br />
die Region wieder eine Publikumsmesse bekommen,<br />
nach dem die ‘Muba’ 2019 eingestellt wurde.<br />
Zudem wird sich während den ‘Sustainability<br />
Days’ an vier parallel stattfindenden Anlässen<br />
alles um Nachhaltigkeit in den Bereichen Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Umwelt drehen.<br />
Die Sustainability Days basieren einem bereits<br />
etablierten Kongress: «Mit dem neuen Konzept<br />
bauen wir aus, was wir mit der SmartSuisse begonnen<br />
haben», erklärt Roman Imgrüth, Managing<br />
Director Swiss Events. «Künftig wird diese<br />
mit der Messe für Umwelttechnik MUT, dem Re’<br />
Summit sowie der Future-proof Infrastructure-Konferenz<br />
durchgeführt.»<br />
Diese Plattformen sollen zur Lösungsfindung<br />
beitragen zu den Herausforderungen, die die<br />
Urbanisierung, Neo-Ökologie, Konnektivität und<br />
deren Folgetrends an Gesellschaft und Wirtschaft<br />
stellen. Florian Faber, CEO der MCH<br />
Group, sagt: «Ich freue mich sehr, dass wir neue<br />
Messeformate für unsere Heimatregion Basel<br />
vorstellen können. Unsere Mitarbeiter*innen<br />
haben sich mit viel Engagement und Leidenschaft<br />
dafür eingesetzt, dass die Projekte Realität<br />
werden.»<br />
In der Pantone-Kulisse des Hotelschwimmbads, dem einzigen der<br />
Basler Innenstadt, wurden an einem Event bereits Luxusuhren präsentiert.<br />
Frisch renoviert ging es 2<strong>02</strong>0 in den Lockdown.<br />
«Wenn wir das gewusst hätten»,<br />
sagt Kamil Maletzki, Verkaufleiter Markt<br />
Schweiz der Radisson Hotelgruppe,<br />
schmunzelnd. Entsprechend frisch und im<br />
neuen Radisson Look and Feel präsentiert<br />
sich das Haus <strong>2<strong>02</strong>2</strong>, zehn Gehminuten<br />
vom Bahnhof SBB. «Als ‘Kulturhauptstadt<br />
der Schweiz’ bietet Basel eine Fülle an Sehenswürdigkeiten<br />
auf kleinstem Raum und<br />
ist mehr als nur ein Wirtschaftszentrum»,<br />
sagt GM Nicola Thomas Grupp. «Es war<br />
uns sehr wichtig, dieses Hotel an einem so<br />
strategischen Standort zu modernisieren».<br />
Die Komplettrenovation hat zusätzlich zu<br />
allen Etagenfluren auch die Innenhöfe sowie<br />
die Fassadengestaltung umfasst. Darüber<br />
hinaus wurde der Wellnessbereich<br />
erneuert. Und hält trotzdem noch so manche<br />
historische Überraschung bereit.<br />
ES WAR EINMAL: EIN AUTOSILO<br />
Das Haus hat eine bewegte Geschichte,<br />
wurde es doch 1958 als erstes vollautomatisches<br />
Parkaus für 400 Autos eröffnet.<br />
Baukosten: 15.5 Mio. Franken. Im Gebäude<br />
integriert war auch das ‘Hotel International’.<br />
1970 wurde das Silo stillgelegt.<br />
Trotz verschiedener Umbauten, wie dem<br />
installieren eines 20-x-8-Meter-Pools,<br />
blieb der Komplex ein Hotel. Dieser gelebten<br />
Geschichte wird das Team gerecht,<br />
mit viel Pflege und Liebe zum Detail.<br />
Den Pool machen das Originaldesign,<br />
Möbel und Accessoires des dänischen<br />
Architekten und Designers Verner Panton<br />
zur einzigartigen Indoor- / Outdoor-<br />
Location. Ergänzt wird sie von einer<br />
Sonnenterrasse im Innenhof.<br />
FUSSBALLER WILLKOMMEN<br />
Der Schnitt des Hotels erlaubt, einzelne<br />
Bereiche zu privatisieren, ob für Gruppen<br />
oder Fussball-Teams. Letztere nutzen sehr<br />
gerne Dampfbad und Sauna sowie den<br />
gesonderten Teambereich, bemerkt Kamil<br />
Maletzki. Nicht zuletzt bietet das 4-Sterne-Haus<br />
206 Zimmer und Suiten sowie im<br />
Tagungsbereich sieben Räume und die<br />
neue Pre-Function-Area. Übrigens: Radisson<br />
finanziert Kompensationsmassnahmen,<br />
die Tagungen in ihren Hotels 100<br />
Prozent klimaneutral machen, ohne<br />
Zusatzkosten.<br />
<br />
Radisson Blu Hotel Basel<br />
Steinentorstrasse 25, 4051 Basel<br />
events.switzerland@radissonhotels.com<br />
T +41 61 227 2727<br />
radissonhotels.com
30 BRAND REPORT BASEL<br />
Odelya | Ayledo<br />
Seminarhotel &<br />
Event-Restaurant<br />
Die Tram hält kurz nach dem altehrwürdigen Missionshaus<br />
von 1860, das 2<strong>02</strong>0 mit dem Neubau<br />
Ayledo erweitert worden ist. Dieser bleibt den Blicken<br />
jedoch verborgen, wenn man durch das<br />
Hauptportal eintritt. In einem grossen Naturgarten,<br />
einer grünen, ruhigen Oase inmitten der<br />
Stadt, erwartet den / die Eventplaner*in eine flexible<br />
Location mit Raum für Meetings, Seminare,<br />
Workshops ... oder Hochzeiten. Diese seien regelmässig<br />
zu Gast, berichtet Lena Gutjahr, die für<br />
Sales & Marketing verantwortlich ist. Es seien die<br />
ersten Anlässe gewesen, die mit Lockerung der<br />
Schutzmassnahmen den neuen Pavillon auf<br />
Eventtauglichkeit getestet hätten. Weitere regelmässige<br />
Kunden kämen von der Uni Basel oder<br />
seien lokal ansässige Firmen.<br />
Der zweigeschossige Pavillonbau bietet im EG das<br />
Restaurant und im ersten OG den Seminarraum.<br />
Das Angebot reicht mit über 20 Räumen vom<br />
Boardroom bis zum 200-Plätze-Auditorium, vom<br />
Get-together im Wildgarten bis hin zur Generalversammlung<br />
im neuen, dreiteilbaren Tagungsraum<br />
über dem Restaurant Ayledo mit seinen deckenhohen<br />
Dreiecksfenstern. Bei der Organisation<br />
unterstützt ein Team aus über fünfzig Mitarbeitenden,<br />
darunter: fünf Seminar- und Haustechniker,<br />
Köche, Service-Fachangestellte und<br />
Gärtner. Die verschiedenen Seminarpauschalen,<br />
wie ‘Demi’, ‘Classique’ oder ‘Deluxe’ ab acht Personen<br />
im Hotel Odelya oder ‘Vitality’, ‘Flying<br />
Lunch / Dinner’ oder eine ‘Evening Idea’ ab 18<br />
Personen im Restaurant, eigenen sich als Grundlage<br />
für weitere Planungen. Im Hotel gleich daneben,<br />
dem liebevoll renovierten, denkmalgeschützten<br />
Altbau, stehen 73 Zimmer zur Verfügung,<br />
darunter 33 Einzel- und 34 Doppelzimmer.<br />
Auf dem gleichen Gelände befinden sich auch<br />
der Sitz von ‘Mission 21’, dem evangelische Missions-<br />
und Hilfswerk, sowie das historisch-wertvolle<br />
Missions-Archiv. <br />
Hotel Odelya<br />
Missionsstrasse 21, 4055 Basel<br />
hotel@odelya.ch<br />
T +41 61 260 21 21<br />
odelya.ch<br />
Hyperion Hotel | H-Hotels erneuert nicht nur den Namen am Messeturm<br />
Auf 105 Metern über dem Rhein ist<br />
die Bar Rouge perfekter Apéro-Ort,<br />
eine Etage darunter, im 30. Stock,<br />
wartet die Hyperion-Executive-Lounge<br />
auf Gäste. Beiden inklusive ist der<br />
atemberaubende Blick über drei<br />
Ländergrenzen und auf das gotische<br />
Münster aus dem zwölften Jahrhundert,<br />
mitten in der hübschen Altstadt.<br />
Rein äusserlich hat sich am Messeturm<br />
vis-à-vis des CCB kaum etwas<br />
verändert. Neu ist nur die unsichtbare<br />
Spezialfolie. Sie soll den Energiebedarf<br />
des mit Glas verkleideten Gebäudes<br />
reduzieren.<br />
Aber drinnen ...<br />
Aus der kühlen, eher dunklen Eingangshalle<br />
des ehemaligen Ramada<br />
Plaza Hotels ist ein Begegnungsort<br />
geworden. Mit zentraler Bar, Kunst<br />
an den Wänden und riesigen LED-<br />
Screens hinter dem Empfang erinnert<br />
das Ambiente eher an ein lebendiges<br />
Terminal, als an eine Hotellobby.<br />
Im Herbst 2<strong>02</strong>1 präsentierte<br />
die Hotelgruppe das Ergebnis der<br />
Renovation, in deren Fokus die<br />
Nachhaltigkeit stand – und steht.<br />
Die Einrichtung besteht ohne Ausnahme<br />
aus recyclebaren, emissionsarmen<br />
Materialien in zeitlosen<br />
Formen. Selbst Klebstoffe wurden<br />
nicht verwendet, Pflanzen helfen<br />
beim Luftreinhalten.<br />
Zweiter Fokus des ebenfalls<br />
erneuerten Konzepts: die ‘Share-conomy’.<br />
Die anderen Mieter des<br />
Messeturms können die Services<br />
des Hotels, das den dritten bis 14.<br />
Stock belegt, ebenfalls nutzen.<br />
Die 224 Zimmer sind klassisch-gemütlich<br />
eingerichtet und nehmen<br />
mit ihren Motiven und Zitaten Bezug<br />
auf die Stadt. Im Meeting und<br />
Event-Center auf der dritten Etage<br />
sind auf 1'000 qm acht Räume mit<br />
bis zu 5.5 m Deckenhöhe buchbar.<br />
Das Plenum bietet auf 405 qm 450<br />
Gästen Platz. <br />
H-Hotel Hyperion<br />
Messeplatz 12, 4058 Basel<br />
hyperion.basel@h-hotels.com<br />
+41 61 560 40 00<br />
h-hotels.com<br />
Fokus Klimafreundlichkeit: Die Einrichtung ist ohne<br />
Ausnahme aus recyclebaren, emissionsarmen Materialien.<br />
FOTOOS:ODELYA, H-HOTELS.COM, ROBERT RIEGER, SVEN KETZ
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
31<br />
Volkshaus | Ganz gross in Kleinbasel<br />
Einfach Boutique, dieses Hotel.<br />
Seit 2<strong>02</strong>1 im Volkshaus integriert,<br />
mit 45 Zimmern und einem eigenen,<br />
zeitgenössischen Kunstkonzept,<br />
das sich in dem des Volkshauses<br />
in Formen und Farben<br />
wiederfindet. Die Liebe zum Detail<br />
ist tatsächlich auch in der DNA der<br />
Mitarbeitenden niedergeschrieben:<br />
Direktionsassistentin Marion Ernst<br />
strahlt über das ganze Gesicht,<br />
während sie die Facetten des vielfältigen<br />
Hauses erklärt. Sie lebt die<br />
offizielle Maxime des Volkshauses<br />
als Gastgeber: «Freude schenken,<br />
Freude erleben» – soviel ist sicher.<br />
Traditionell trifft edel und artsy<br />
In der 1925 eröffneten, mittlerweile<br />
als Institution etablierten Location,<br />
verschmilzt alte und neue Architektur<br />
mit ebensolcher Kunst. Hier<br />
sitzen Einheimische neben Besuchern<br />
im schattigen Innenhof, der<br />
Brasserie oder der Imi Bar. Es wird<br />
entspannt beim Apéro auf der Terrasse<br />
der ‘Terrace Suite’ (Foto) und<br />
gearbeitet im frisch hergerichteten<br />
Meetingraum für 25 Personen.<br />
Darüber hinaus sind für 800 Gäste<br />
noch der Fest-, Galerie- und der<br />
Unionsaal bespielbar im Gebäudekomplex<br />
rund um den von alten<br />
Platanen beschatteten Innenhof.<br />
Für das Gestalten der jüngsten<br />
Addition, dem Hotel, zeichneten<br />
ebenso die Basler Architekten<br />
Herzog & de Meuron verantwortlich.<br />
Sie begannen 2011 mit der<br />
Renovation des Komplexes, nichts<br />
ist zufällig. Alles steht unbeschwert<br />
in Bezug zueinander, zur Stadt,<br />
zum Ort und den Herzen der Menschen,<br />
die sich dort treffen.<br />
Volkshaus Basel<br />
Rebgasse 12 – 14, 4058 Basel<br />
reservation@volkshaus-basel.ch<br />
+41 61 690 93 00<br />
volkshaus-basel.ch<br />
Harmonisches Kontrastprogramm: Schick, bodenständig,<br />
modern, historisch, zentral und ruhig. . Das Volkshaus fasziniert.<br />
Roots im Rhypark | Alles, nur kein schwarz-weiss<br />
Das Runde muss ins Eckige, das Gemüse gleich auf den Teller,<br />
der Anlass direkt in den Rhypark – das findet auch das Roots-Team.<br />
Abrissgedanken umkreisen die Location nahe der<br />
Dreirosenbrücke schon so lange, wie die Römer<br />
das Dorf der Gallier. Zugegeben, der erste Eindruck<br />
hat mit ‘Park’ nicht viel zu tun, eher mit den<br />
morbiden Betonträumen der Architekten Wurst<br />
und Hofer in den noch jungen 80iger Jahren.<br />
Auf den zweiten Blick, wenn der erste vom Rhein<br />
genug hat, erscheint: Multikulti, Multifunktion,<br />
Multi – lecker. Ähnlich gemischt wie die Mieter im<br />
Wohnblock, sind auch die Gäste des Sterne-Restaurants<br />
"Roots". Es begrüsst maximal 40 Gäste<br />
"entweder drinnen oder draussen auf der Terrasse,<br />
da sind wir fair», unterstreicht Dragan Rapic,<br />
Geschäftsführer des Rhypark (Foto rechts). «Alle<br />
sollen in den gleichen Genuss kommen».<br />
Im Roots ist der Name Programm:<br />
Küchenchef Pascal Steffen (Foto Mitte), stellt in<br />
fünf bis neun Gängen das Gemüse in den Fokus.<br />
Fisch und Fleisch werden zur leckeren Beilage.<br />
Sein Sparringspartner Rapic, ehemals Sportchef<br />
der Zürcher Grasshoppers, übernahm 2017 den<br />
Rhypark. Viel Geld, Zeit, Schweiss und Herzblut<br />
sind in Instandhaltung und Renovation geflossen.<br />
Das Ergebnis: Ein Team, ein Konzept, eine Location<br />
mit besonderer Note und der leidenschaftlichen<br />
Handschrift des Vollblut-Gastgebers.<br />
Der ‘Rhysaal’ mit der deckenhohen Fensterfront<br />
zum Rhein hat 520 qm plus Bühne. Er erscheint<br />
entweder in industriellem ‘urbanen’ schwarz oder<br />
in ‘festlichem’ weiss, mit weissen Vorhängen.<br />
Kund*innen würden ihn für Hochzeiten, Produktvorstellungen,<br />
Konzerte, Lesungen, Ausstellungen,<br />
Parties und anderes mehr nutzen, berichtet<br />
Rapic, nicht ohne Stolz. Der Raum ‘RhyBlick’ im<br />
Obergeschoss ist mit separatem Eingang, privaten<br />
WCs und grosser Terrasse als Exklusiv-Location<br />
bespielbar. ‘RhySaal’ und ‘RhyBlick‘ ergänzt<br />
das ‘RhyHafe’-Businesscenter mit drei weiteren<br />
Räumen. <br />
Rhypark<br />
Mühlhauserstrasse 17, 4056 Basel<br />
info@rhypark.com<br />
+41 61 322 10 40<br />
rhypark.com | roots-basel.ch
32 ORGANISIEREN EVENTMANAGEMENT <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
DIE<br />
Event-<br />
Managerin<br />
Uta<br />
PADITZ<br />
Teamleiterin Büromanagement & persönliche Assistentin<br />
des Country Managers bei Danone Schweiz.<br />
Faszination Vielfalt<br />
Es ist grossartig, Events zu organiseren, die den<br />
Teilnehmenden Freude bereiten und in guter<br />
Erinnerung bleiben. Meeting-Konzepte und<br />
-Venues haben mich schon immer interessiert.<br />
Zudem ist es vielfältig, denn jede Location bietet<br />
andere Möglichkeiten und kein Event ist wie der<br />
andere. Genau das ist auch unser Anspruch. Das<br />
Tolle bei Danone ist, dass ich viel Entscheidungsfreiheit<br />
habe, was den Job abwechslungsreich<br />
und spannend macht.<br />
Meine Events<br />
Austausch und Team Spirit gehören zur Danone-<br />
Kultur, weshalb es regelmässig Anlässe für<br />
Mitarbeitende gibt: Von der Weihnachtsfeier<br />
über Offsites und Strategie-Meetings bis hin zu<br />
kleineren Anlässen, wie Leadership-Meetings<br />
oder Coachings. Hinzu kommen teils grosse<br />
länderübergreifende Events, bei denen ich teilweise<br />
im DACH-Orga-Team und für den Schweizer<br />
Teil zuständig bin. Insgesamt kommen so<br />
pro Jahr über 20 Events zusammen.<br />
Meine Aufgaben<br />
Event-Planning ist nur ein Teil meines Jobs als<br />
Office Managerin und Personal Assistant des<br />
Country Managers. Die Kolleginnen vom<br />
Front Office unterstützen mich dabei. Und je<br />
nach Event gehören auch Mitarbeitende aus<br />
verschiedenen Abteilungen zum Orga- Team.<br />
Zu meinen Aufgaben gehören das Location-Scouting,<br />
Venue-Finding und die Akquise<br />
neuer Locations sowie der Erstkontakt und die<br />
Detailplanung inklusive F&B- und Meeting-<br />
Konzept.<br />
Die Location-Suche<br />
Ich habe lange in der Hotellerie als<br />
Eventmanagerin gearbeitet und<br />
Anlässe jeder Grössenordnung organisiert.<br />
Daher habe ich ein grosses<br />
Netzwerk und einen guten Radar<br />
für Locations. Wenn ich privat unterwegs<br />
bin, schaue ich mir Loca-<br />
Von Dienstleistern<br />
wünsche ich mir,<br />
dass sie sich mehr auf die Agilität der<br />
Unternehmen einstellen. Dazu gehören<br />
raschere Rückmeldungen und<br />
kürzere Bearbeitungszeiten, denn<br />
oft muss alles recht schnell gehen.<br />
Zudem wäre eine hohe Flexibilität<br />
beim Umsetzen von Ideen wünschenswert.<br />
Dazu zählt die Offenheit,<br />
dass wir zum Teil unsere eigenen<br />
Produkte, wie evian-Mineralwasser<br />
oder Volvic-Eistee, mitbringen.<br />
Uta Paditz, 32<br />
Werdegang: Klassische Hotellaufbahn<br />
mit Ausbildung in<br />
der 5-Sterne-Hotelleriund<br />
als Sommelière.<br />
Genuss: Weine, Kochen und<br />
Sport: «Ich schwimme<br />
morgens im Zürisee.<br />
Es gibt nichts besseres,<br />
um den Kopf frei<br />
zu bekommen, als die<br />
Stadt beim Erwachen<br />
zu beobachten».
1<br />
FOTOS: NUTRICIA MILUPA, DANONE SCHWEIZ<br />
2 3<br />
1. Auswahl:<br />
«Es kann nie genug<br />
spannende Locations<br />
für verschiedene<br />
Meeting-Konzepte geben.»<br />
2. Ziel:<br />
«Events mit einem gewissen<br />
Touch organisieren.»<br />
3. Ausdauer:<br />
«Anlässe planen ist harte<br />
Arbeit. Das Ambiente<br />
geniessen die Gäste.»<br />
tions automatisch immer unter dem Aspekt an,<br />
ob sie für einen Danone-Anlass interessant sein<br />
könnten. Gerade in Zürich tut sich sehr viel,<br />
doch es kann nie genug spannende Locations<br />
für verschiedene Meeting-Konzepte geben.<br />
Welche Tools helfen?<br />
Ich liebe To-do-Listen. Excel ist mein bester<br />
Freund beim Planen: von Briefing-Sheets über<br />
Aufgaben- und Kontaktlisten bis hin zur Dokumentation<br />
von Location-Besuchen. Beim Scouting<br />
helfen mittlerweile Instagram, Food- & Beverage<br />
(F&B)-Plattformen und Netzwerk-Anlässe.<br />
Was ist mal stressig?<br />
Unser Anspruch ist, Events mit einem gewissen<br />
Touch zu organisieren, nicht einfach einen kommunen<br />
Meeting-Raum in einem Business-Hotel<br />
zu buchen. Die Mitarbeitenden spielen eine zentrale<br />
Rolle. Gerade in Homeoffice-Zeiten ist der<br />
Austausch zwischen den Teams wichtiger geworden.<br />
Das hat die Erwartungshaltung nach oben<br />
geschraubt und macht es ab und an komplexer,<br />
aber auch spannender. Die Dynamik bei Danone<br />
weiss ich einerseits zu schätzen, doch gerade der<br />
Termindruck und kurzfristig geplante Anlässe<br />
können recht anspruchsvoll sein. Da ich verschiedene<br />
Rollen habe, laufen die Aufgaben<br />
während der Eventplanung weiter. Es kann herausfordernd<br />
sein, alles unter einen Hut zu bringen.<br />
Aber gerade das pusht und motiviert mich.<br />
Die Herausforderung ist,<br />
immer die Ruhe zu bewahren. Mein Anspruch:<br />
niemand merkt, wenn etwas nicht glatt läuft.<br />
Ich möchte stets etwas Besonderes planen und<br />
möglichst perfekt umsetzen. Die Location und<br />
der Spirit sollten auch zu Danones lockerer Art<br />
passen. Dazu versuche ich, gerade bei Food &<br />
Beverage, auf ausgewogene, nachhaltige Angebote<br />
zu achten, ganz im Einklang mit unserer<br />
Danone-Vision ‘One Planet. One Health’.<br />
Die Eigenschaften einer*s<br />
Eventmanagerin*s?<br />
Ein Hotel- oder Gastro-Background ist eine gute<br />
Basis. Zentral sind das richtige Mindset, eine<br />
hohe Dienstleistungsbereitschaft und eine Passion<br />
für F&B. Zudem: Kreativität, ein Auge fürs<br />
Detail, Fingerspitzengefühl sowie Ruhe und<br />
Ausdauer. Und die Fähigkeit, viele Bälle gleichzeitig<br />
in der Luft halten zu können.<br />
Wie wichtig ist Geduld?<br />
Events planen ist harte Arbeit und aufwändig.<br />
Das Ambiente geniessen vor allem die Gäste,<br />
nicht jene, die Events umsetzen.<br />
Es passiert viel hinter den Kulissen und es fällt<br />
eine Menge administrative Arbeit an, ehe das<br />
Ergebnis sichtbar ist. Auch über den Start des<br />
Events hinaus bin ich immer unter Strom, weil<br />
es stets kurzfristige Änderungen gibt und ich<br />
kreativ werden muss. Doch genau das ist für<br />
mich auch der Reiz daran.
34 ORGANISIEREN GASTBEITRAG<br />
Die Studierenden des CAS<br />
auf Exkursion bei der<br />
‘Weltklasse’ <strong>2<strong>02</strong>2</strong> in Zürich.<br />
hftgr.ch/cas-eventmanagement<br />
«EVENTS<br />
NEU ERFINDEN»<br />
Lösungsorientierte Fachkräfte, die auf veränderte<br />
Ausgangslagen eingehen können, sind gefragt wie nie.<br />
TEXTE: LUZI HEIMGARTNER, MIRJAM FÖLMLI & ROLAND ANDEREGG<br />
DOZENT*INNEN CAS EVENT MANAGEMENT, HFT GRAUBÜNDEN<br />
«NÖTIG: BASISWISSEN ALLER BEREICHE»<br />
Mirjam Fölmli: «Seitens der Eventagenturen<br />
im Corporate-Event-Bereich<br />
wird immer wieder nach gutem<br />
Fachpersonal gesucht. Dies<br />
besonders in der aktuellen<br />
Lage, da viele Fachkräfte die<br />
Branche verlassen haben<br />
und gute Eventmanager*innen<br />
fehlen. Wichtig ist die<br />
Erfahrung; in der Projektleitung<br />
eines Corporate Events<br />
braucht es aber auch ein Basiswissen<br />
über alle Bereiche. Oft bewerben<br />
sich Quereinsteiger*innen für die offenen<br />
Stellen, welche weder eine Grundausbildung im<br />
Event Management, noch viel Erfahrung in der<br />
Gesamtprojektleitung vorweisen können.<br />
Bei wenig Erfahrung oder nur in einem<br />
Teilbereich hilft es, eine Ausbildung wie das CAS<br />
Event Management zu absolvieren. Hier kann<br />
sich jeder Grundwissen in allen Bereichen aneignen<br />
und wichtige Kontakte knüpfen. Dank der<br />
Einblicke in unterschiedliche Live-Events<br />
während der Ausbildung,<br />
können Erfahrungen<br />
gesammelt werden. Es findet<br />
ein interessanter Austausch<br />
zwischen Studierenden,<br />
Dozierenden und<br />
der Projektleitung besuchter<br />
Events statt.<br />
Arbeitgeber müssen (re)<br />
agieren: Die Attraktivität des<br />
Berufs hat grossen Einfluss auf<br />
das Gewinnen neuer Student*innen.<br />
Eventmanagement ist sehr interessant. Um jedoch<br />
mehr junge und gute Leute zu rekrutieren<br />
sowie um die Branche nach Corona wieder attraktiver<br />
zu machen, müssten bei vielen Arbeitgebern<br />
die Arbeitsbedingen angepasst werden.<br />
Das betrifft das Arbeitspensum, Homeoffice und<br />
die Flexibilität, um neben dem spannenden<br />
Aufgabenfeld auch ein gutes und wettbewerbsfähiges<br />
Setting anbieten zu können. In unserer<br />
Agentur haben wir damit bereits gute Erfahrungen<br />
gemacht. Viele Gespräche liessen erkennen,<br />
dass aufgrund der Pandemie wieder mehr Wert<br />
auf Work-Life-Balance gelegt wird. Auch die<br />
Annehmlichkeiten des Homeoffice sowie digitaler<br />
Meetings werden geschätzt. Beim Gewinnen<br />
von Fachpersonal sowie von Studierenden<br />
spielen diese Aspekte aktuell eine zentrale<br />
Rolle.<br />
Wie von Luzi (siehe Kasten) erwähnt, haben<br />
die Pandemie und die Zeit nach den Lockerungen<br />
gezeigt, dass Live-Events weiter gefragt<br />
sind. Das wird auch so bleiben. Für das Planen<br />
dieser Anlässe braucht es innovative, flexible<br />
und lösungsorientierte Personen, die auf verändernde<br />
Situationen eingehen können.<br />
Diese Aspekte werden im CAS genauso berücksichtigt,<br />
wie das Grundwissen zum Event<br />
Management.<br />
Mirjam Fölmli ist Senior-Projektmanagerin im<br />
Corporate-Event-Bereich bei Furrer Events in Kriens.<br />
FOTOOS: UNSPLASH.COM / FIRMBEE.COM, ZVG
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
35<br />
«Events werden immer attraktiv sein»<br />
Heimgartner: «‘Events werden<br />
immer attraktiv sein, denn<br />
die Leute wollen sich treffen<br />
und sich persönlich<br />
austauschen’ – klar ist<br />
aber auch, dass die Covid19-Krise<br />
ihre Spuren<br />
in der Branche hinterlassen<br />
hat.<br />
So besteht momentan ein<br />
akuter Fachkräftemangel auf<br />
allen Stufen. Vor allem gut ausgebildete<br />
Fachleute sind sehr gefragt. Die Nachfrage<br />
im berufsbegleitenden Studiengang<br />
CAS Event Management hat in der Pandemie<br />
natürlich gelitten.<br />
Der Studiengang konnte sich aber<br />
einigermassen durch die Krise manövrieren<br />
und der Lehrgang trotz<br />
schwierigen Rahmenbedingungen<br />
jährlich durchgeführt werden.<br />
Nun wird es interessant sein zu<br />
beobachten, wie sich die Nachfrage<br />
nach Weiterbildungen im Eventbereich<br />
entwickeln wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich<br />
die vielversprechende Entwicklung in der Branche<br />
der vergangenen Monate – Events im Public-,<br />
wie auch im Corporate-Bereich, die wieder<br />
ohne Einschränkungen stattfinden können –<br />
positiv auswirken wird.<br />
Davon hängt nicht zuletzt die Attraktivität<br />
einer Ausbildung im Eventbereich ab. Dass es<br />
ein guter Moment ist, in Bildung zu investieren,<br />
steht ausser Frage. Die Branche braucht wieder<br />
sehr gut ausgebildete Fachleute!»<br />
Luzi Heimgartner ist Co-Studiengangsleiter CAS<br />
Event Management an FH- und HFT Graubünden.<br />
«VERBESSERUNG UND NEUE PROZESSE STATT REVOLUTION»<br />
Anderegg: «In Zukunft wird sich ein<br />
Grossteil der Events neu erfinden<br />
müssen. Nicht im Sinne einer<br />
Revolution, sondern mit vielen<br />
Verbesserungen und neuen<br />
Prozessen. Veranstalter von<br />
Public-Sport-Events müssen<br />
agiler werden, um noch besser<br />
auf den Zeitgeist einzugehen.<br />
Bereiche wie Hospitality,<br />
Logistik, Technik, Eventfinanzierung,<br />
Sponsoring, Nachhaltigkeit<br />
und Helferwesen – in<br />
den vergangenen Jahren sind spannende<br />
Herausforderungen hinzugekommen.<br />
Die Eventbranche braucht motivierte, lösungsorientierte<br />
Nachwuchskräfte, die positiv mit<br />
Veränderungen umgehen und darin auch Chancen<br />
entdecken. Die Ausbildung zum CAS Event<br />
Management hilft Studierenden, Projekt-Knowhow<br />
aufzubauen, das in der Praxis gefragt ist.<br />
Neben fachlichem Wissen inspiriert und motiviert<br />
der Lehrgang, langfristig Teil der Branche<br />
zu sein. Eine offene Haltung und ein anregender<br />
Austausch unter Studierenden und Dozierenden<br />
prägen den CAS.<br />
Die Pandemie ist Schreckgespenst und Transformator.<br />
Sie hat den Wirtschaftszweig für immer<br />
verändert. Auch bei der AMAG Gruppe ist<br />
das spürbar. In erster Linie galt es, die Mitarbeitenden<br />
zu schützen und den Grundbetrieb zu<br />
erhalten. Marketingaktivitäten und somit auch<br />
die LiveCom rückten berechtigt in den Hintergrund.<br />
Im Februar 20 war unser Eventteam auf<br />
dem Weg zur Geneva International Motorshow.<br />
Es war der erste Anlass, der aus unserer Sicht<br />
der Pandemie zum Opfer fiel. Zumindest fand die<br />
‘Auto Zürich Car Show’ 2<strong>02</strong>1 statt, jedoch mit<br />
minus 30 Prozent Besucher*innen.<br />
Nicht nur die Sinnhaftigkeit von<br />
grossen Messen wird seither<br />
hinterfragt. Auch kleinere<br />
Veranstaltungen konnten<br />
aufgrund der Beschränkungen<br />
nur virtuell umgesetzt<br />
werden.<br />
Speziell im Live-Marketing-<br />
und Eventbereich<br />
sind die Umsetzungskosten<br />
hoch. Eine Absage hat<br />
deshalb zunächst positiven<br />
Einfluss auf das Geschäftsergebnis<br />
– sofern diese Ausgaben<br />
effektiv eingespart werden. In der Realität<br />
fallen, gerade bei kurzfristigen Absagen,<br />
Stornierungskosten bis 100 Prozent an.<br />
Wegen des fehlenden Know-hows rund um<br />
die Organisation virtueller Events vor der Pandemie<br />
musste vieles erst gefunden und ausprobiert<br />
werden. Das Wissen für diese Formate<br />
muss bei allen Unternehmen auf- und ausgebaut<br />
werden. Das geht nicht allein. Es bedingt stabile,<br />
funktionierende Beziehungen zu Lieferanten<br />
von Technik, Video, Regie, Location, Catering etc.<br />
Während der Pandemie haben wir partnerschaftlichen<br />
Austausch mit unseren Lieferanten<br />
gepflegt. Besonders bezüglich finanzieller Bedingungen<br />
bei Absagen standen Kommunikation<br />
und Verhandeln im Fokus. Wir konnten mit<br />
sämtlichen Lieferanten und Partnern Einigungen<br />
erzielen. Die Kontaktpflege sollte auch in<br />
‘normalen’ Zeiten nicht vernachlässigt werden!<br />
Viele sind zu Beginn fälschlicherweise davon<br />
ausgegangen, dass digitale Veranstaltungen<br />
günstiger sind. Das mag für Info-Events im kleineren<br />
Rahmen zutreffen. Mit steigender Komplexität<br />
der Inhalte, Zielgruppe und Medienformaten,<br />
Mehrsprachigkeit sowie Interaktivität<br />
sind die Kosten mit einer physischen Umsetzung<br />
vergleichbar oder sogar höher. Wichtig ist, präzise<br />
zu recherchieren für ein virtuelles Meeting:<br />
Wer ist die Zielgruppe?<br />
Welche Inhalte sollen vermittelt werden?<br />
Ist es eine reine Info-Vermittlung oder ist Interaktion<br />
erwünscht?<br />
Sind die Referenten an einem Ort oder sind<br />
Zuschaltungen nötig?<br />
Sind Live-Übertragung, Aufzeichnung, eine<br />
Location gewünscht?<br />
Dies alles ist entscheidend, um das Publikum zu<br />
interessieren. Der Mangel an persönlicher Interaktion<br />
mit Zuschauenden und Referent*innen<br />
sorgt für geringere Verbindlichkeit und Konzentration.<br />
Andererseits ermöglicht das digitale oder<br />
hybride, Infos auf neue Art zu vermitteln. Interaktion<br />
zum Verschmelzen von Infos und Entertainment<br />
funktioniert. Kreatives visuelles und<br />
inhaltliches Design machen das Planen auch für<br />
Mitarbeitende spannend, und bringt neue Freude<br />
am Eventmanagement.<br />
Seit Februar <strong>2<strong>02</strong>2</strong> sind physische Events wieder<br />
möglich. Das Bedürfnis nach Austausch<br />
On-site ist da, jedoch gibt es den Trend weg vom<br />
Massenanlass, hin zum kleineren, klar ausgerichteten<br />
Event mit digitaler Teilnahmemöglichkeit.<br />
Besonders Firmen können so die Vorteile des<br />
digitalen mit dem Erlebnis eines Treffens vor Ort<br />
verschmelzen.<br />
Positiv ist, das qualitativ hochstehende Anlässe<br />
nicht zwingend On-site sein müssen, und:<br />
das weniger manchmal mehr ist. Marketingbudgets<br />
werden zielgerichteter eingesetzt werden<br />
müssen, um die volle, gewünschte Wirkung zu<br />
entfalten.»<br />
Roland Anderegg ist Inhaber der Tourismus<br />
Denkfabrik und Veranstalter von Public-Sport-Events.
36 ORGANISIEREN NEU & NÜTZLICH<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
TOOLS<br />
Drei Fragen an<br />
Joel Allenspach<br />
1. Ist XR-Technologie bereits<br />
im Mainstream angekommen?<br />
Heute sind wir schon viel weiter<br />
als vor der Pandemie. Ich schätze<br />
es so ein, dass wir kurz vor<br />
dem Punkt stehen wo XR Technologien<br />
im Mainstream ankommen.<br />
Das, was auf uns zukommt,<br />
wird viele überraschen.<br />
Projekt Destination.Data<br />
Touristische Infos maschinenlesbar machen,<br />
um so Visibilität und Reichweite steigern: dafür<br />
steht ‘Destination.Data’. Das Projekt wurde in<br />
Zusammenarbeit mit Digitalpartner TSO von<br />
sechs Regionen umgesetzt und von vier Kantonen<br />
sowie dem Bund via ‘Neue Regionalpolitik’<br />
(NRP) entwickelt und finanziert. 323 Leistungsträger<br />
wurden in vier Webinaren geschult.<br />
Kürzlich beendet, ist eine wichtige Basis entstanden,<br />
um Infos auf möglichst vielen Kanälen<br />
zugänglich zu machen. Aktuelle, strukturierte<br />
Daten – Open-Data – sind dabei der Schlüssel.<br />
Die touristischen Daten der Destinationen können<br />
an Dritte, wie Open-Data-Portale der Kantone,<br />
weitergegeben werden. Das Verknüpfen<br />
ermöglicht eine neue Angebotsgestaltung: Etwa<br />
kann das Kombinieren von Wetterdaten mit<br />
Besucherströmen für eine optimierte Gästelenkung<br />
sorgen. Die Ziele: Wettbewerbsfähigkeit<br />
steigern und digitale Innovation fördern.<br />
regiosuisse.ch/projektdatenbank<br />
Neue Features für Colada.scripts<br />
2. Ist ein Onsite-Event mit<br />
Virtual-Web-Showroom hybrid?<br />
Für mich ist ein richtiger Hybrider<br />
Event eine Verschmelzung<br />
von Real und Digital. Wenn<br />
Menschen von Zuhause, an dem<br />
was onsite passiert, beteiligt<br />
sein können. Und Leute vor Ort<br />
mit denen Zuhause in Kontakt<br />
treten können, damit gemeinsam<br />
ortsunabhängig Ergebnisse<br />
erarbeitet werden. Unser neuer<br />
Showroom unterstützt dabei.<br />
3. Ist der Showroom als Location<br />
Teil des Metaverse?<br />
Klar! Das Metaverse besteht aus<br />
unzähligen Orten, an denen<br />
Begegnung möglich ist. Je nach<br />
Bedarf, gibt es den passenden<br />
Showrooms: von 2D im Web bis<br />
5G-Cloud-gestreamte VR-Welten.<br />
Joel Allenspach ist Geschäftsführer<br />
von jAMAZE in Amriswil. jamaze.ch<br />
Zur neuen Event-Saison hat das Colada-Team<br />
sein Regieplan-Tool Colada.scripts umfassend<br />
überarbeitet und erweitert. Viele Kunden- und<br />
User-Feedbacks sind in den neuen Release der<br />
Applikation eingeflossen.<br />
Im neuen Player lassen sich zum Beispiel<br />
Zeilen (‘Cues’) in Höhe wie Breite verändern,<br />
Crew-Infos können ein- und ausgeschaltet werden.<br />
Das neue Design zeigt auch Unterzeilen<br />
(‘Sub-Cues’) an. Private Notizen können, etwa<br />
während der Proben, direkt im Player übersichtlich<br />
editiert werden. Der Projektleiter (‘Owner’)<br />
kann den Player starten und stoppen, ohne ihn<br />
zu verlassen. Er kann Änderungen im laufenden<br />
Betrieb neu veröffentlichen und dies per individueller<br />
Meldung ankündigen.<br />
Einige grundlegende Funktionen sind dem<br />
Owner vorbehalten, um die Fehleranfälligkeit zu<br />
minimieren. Dafür kann der Hauptverantwortliche<br />
neu auch nachträglich geändert werden. Mit<br />
der Funktion ‘Snapshot’ lassen sich jetzt Kopien<br />
des Regieplans sichern und je nach Bedarf wieder<br />
zurückspielen. So sind Backups möglich, was<br />
auch die Sicherheit deutlich verbessert.<br />
colada.info/scripts<br />
FOTOS: ZVG, IPRISKA KETTERER / REGIOSUISSE, MINI USA, SCREENSHOT COLADA
Willkommen im ‘Miniverse’<br />
Mini USA hat mit den Machern von ‘Horizon Worlds’ kooperiert,<br />
um das virtuelles Miniverse zu lancieren. Die Automarke<br />
lässt Fans einen Mini auf neue Art und Weise gestalten und<br />
virtuell zu fahren. Mini ist derzeit eine von wenigen, globalen<br />
Marken, die Pionierarbeit für ein virtuelles Markenerlebnis auf<br />
der Plattform leistet. «Es ist ein weiterer Meilenstein auf einer<br />
Reise, die das Marketingteam vor etwa 2.5 Jahren im Bereich<br />
AR / VR begonnen hat», sagt Sebastian Beuchel, Leiter Mini<br />
Brand Management. Weitere Erlebnisse sind in der Entwicklung<br />
und werden in Kürze veröffentlicht.<br />
Horizon Worlds, lanciert 2<strong>02</strong>1 von Meta (vorher Facebook), ist<br />
eine VR-Social-App. Sie ermöglicht es Nutzern, mit immersiver,<br />
virtueller Realität gemeinsam neue und aussergewöhnliche<br />
Orte zu erkunden, zu spielen und sich zu vernetzen.<br />
miniverse.mini.com | oculus.com/horizon-worlds<br />
FÜR<br />
VISIONÄRE<br />
TAGEN ℅ EVENTS ℅ FEIERN<br />
Würth Haus Rorschach<br />
Churerstrasse 10 | CH-9400 Rorschach<br />
www.wuerth-haus-rorschach.ch
38 BRAND-REPORT MADE IN BERN<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
EINZIGARTIG<br />
VIELFÄLTIG!<br />
Immer dieselben Teambuilding-Aktivitäten,<br />
die üblichen Locations oder das gleiche<br />
Programm müssen nicht sein. Sechs Tipps für<br />
unvergessliche Anlässe im Kanton Bern.<br />
TEXT: <strong>MICE</strong>-TIP IN ZUSAMMENARBEIT MIT MADE IN BERN<br />
1 INTERLAKEN, UNENDLICH KREATIV<br />
Wer auf der Suche nach einem etwas anderen<br />
Teamanlass ist, der wird bei der basecamp GmbH<br />
in Interlaken fündig. Sie bieten spezielle<br />
Veranstaltungen und garantiert unvergessliche<br />
Erlebnisse. So zum Beispiel beim Eisskulpturen<br />
schnitzen. In reger Interaktion verwandeln die<br />
Teilnehmenden die ursprünglich kubischen<br />
Blöcke zu kreativen Skulpturen. Die Aktivität<br />
verspricht grossen Spass und wahrhaftige<br />
Kunstwerke. Egal wann, egal wo. Eisskulpturen<br />
schnitzen wird zu jeder Jahreszeit angeboten<br />
und auch bei der Wahl des Standorts kann aus<br />
dem Vollen geschöpft werden. Wie wäre es damit:<br />
Auf der Terrasse des Schilthorns auf 2'970<br />
Metern über Meer, kurz vor dem magischen<br />
Sonnenuntergang und mit anschliessendem<br />
Abendessen im Drehrestaurant – einzigartig.<br />
Auch wenn die Eiskunstwerke vergänglich sind,<br />
die Erinnerungen bleiben!<br />
2 BRIENZERSEE, ERFRISCHEND<br />
ABENTEUERLICH<br />
Erinnerungswürdig ist auch eine Fahrt mit dem<br />
Jetboat auf dem türkisfarbenen Brienzersee. Die<br />
ereignisreiche Tour führt von Bönigen bei Interlaken<br />
zu den berühmten Giessbachfällen und<br />
zurück. Unterwegs wird einem nebst allerlei<br />
Seemannsgarn auch viel Wissenswertes zur<br />
Region vermittelt. Das unvergessliche Jetboat-Abenteuer<br />
dauert rund 75 Minuten und bietet<br />
360°-Umdrehungen sowie spektakuläre Aussichten<br />
auf einem der schönsten Seen der<br />
Schweiz! Auf Wunsch kann das Erlebnis bei einem<br />
genussvollen Apéro am Ufer des Brienzersees<br />
abgerundet werden.<br />
3 BIEL SEELAND, VIELSEITIG GENUSSVOLL<br />
Teambuilding, Seminare und Genuss – alles an<br />
einem Ort, das ganze Jahr über. An zentraler<br />
Lage zwischen dem deutschen und dem französischen<br />
Sprachraum überzeugt Biel Seeland mit<br />
nicht-alltäglichen Eventlocations, langjähriger<br />
Erfahrung und professionellem Service. Ob ein<br />
Seminar auf dem Schiff der Bielersee Schifffahrts-Gesellschaft<br />
oder eine Veranstaltung auf<br />
der St. Petersinsel, hier findet man garantiert<br />
das richtige Angebot. Eine bewährte und dennoch<br />
sehr originelle Lokalität ist der Römerhof<br />
in Bühl. Spiel, Spass und Sport lautet hier die<br />
Devise. In ländlicher Umgebung, mitten im Seeland,<br />
bietet der Bauernhof für Anlässe ab 45<br />
Personen verschiedenste Aktivitäten sowie eine<br />
Erlebnisgastronomie auf hohem Niveau. Das<br />
Setting ist ideal für Firmenevents und Seminare;<br />
buchbar sind Tages-, Halbtages- oder Abendveranstaltungen.<br />
Besonders empfehlenswert sind<br />
Themenanlässe, beispielsweise unter dem Motto<br />
«Country» oder «Farm Food Festival». Das<br />
einzigartige Ambiente und die Umgebung des<br />
Römerhofs lassen die Teilnehmenden dabei in<br />
eine andere Welt eintauchen.<br />
In Gstaad können Teams ihren<br />
eigenen Alpkäse herstellen.<br />
4 JUNGFRAU REGION, HOCH FASZINIEREND<br />
Den Wind in den Haaren spüren, die Freiheit<br />
fühlen und einfach geniessen. Nein, wir sprechen<br />
nicht von Urlaub am Strand, sondern von<br />
einem Teamanlass auf 3'454 Metern über Meer,<br />
auf dem Jungfraujoch – Top of Europe. Gemeinsam<br />
die faszinierende Welt aus Eis und Schnee<br />
entdecken, in den Eispalast eintauchen und den<br />
längsten Gletscher der Alpen bestaunen. Näher<br />
lag das Jungfraujoch noch nie! Dank dem neuen<br />
Eiger Express erreicht man den höchstgelegenen<br />
Bahnhof Europas in nur 45 Minuten. Das<br />
attraktive Firmenangebot für 125 Franken pro<br />
Person beinhaltet die Retourfahrt ab Grindelwald<br />
Terminal, ein Aperitif in luftiger Höhe<br />
sowie ein leckeres 3-Gänge-Menü im Gletscherrestaurant.<br />
Nichts wie los: gemeinsam hoch<br />
hinaus aufs Jungfraujoch – Top of Europe.<br />
5 GSTAAD, ORIGINELL TRADITIONELL<br />
Käseliebhaber/-innen aufgepasst: In der Destination<br />
Gstaad wartet eine besondere Aktivität.<br />
Zwar traditionell, aber dennoch immer wieder<br />
ein Highlight: Käsen. Bei diesem Angebot vom<br />
Alpinzentrum Gstaad begibt sich die Gruppe<br />
FOTOS: BASECAMP INTERLAKEN (1), ROMY STREIT (2),<br />
DESTINATION GSTAAD, YANNICK ROMAGNOLI (3),<br />
TOURISMUS BIEL SEELAND (4), JUNGFRAUBAHNEN (5)
Eisskulpturen schnitzen<br />
auf dem Schilthorn?<br />
basecamp macht’s möglich.<br />
Bei skepping steht die Natur stets<br />
im Zentrum, so auch beim Wildkräuterkochkurs.<br />
Nur eine von vielen Möglichkeiten auf dem<br />
Römerhof: Vierer-Tret-Go-Kart-Rennen.<br />
Nur ein Highlight auf dem<br />
Jungfraujoch – Top of Europe: Der Eispalast.<br />
gemeinsam auf die Spuren der Schweizer Spezialität<br />
und stellt unter fachkundiger Anleitung<br />
selbst Alpkäse her.<br />
Dabei ist nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern<br />
auch Teamgeist gefragt. Beim anschliessenden<br />
Älplerzmorge inmitten der wunderschönen<br />
Bergwelt kann das Älplerleben hautnah erlebt<br />
werden. Wer es gerne musikalisch mag, bucht<br />
am besten noch einen Alphorn- oder Jodlerkurs<br />
dazu – Tradition pur! Nach ein paar Monaten im<br />
Käsereifungslager in Gstaad wird einem «sein»<br />
Käse als Erinnerung zugesendet. Optimale Gelegenheit,<br />
um bei einem Stück Alpkäse gemeinsam<br />
in Erinnerungen an den unvergesslichen<br />
Teamausflug im Herzen des Berner Oberlands<br />
zu schwelgen.<br />
6 BERN, NATÜRLICH NACHHALTIG<br />
Bern und Umgebung ist nicht nur ein idealer<br />
Ausflugsort, sondern bietet auch nachhaltige<br />
Teamerlebnisse. So zum Beispiel bei skepping in<br />
Burgdorf. «Skepping» ist Afrikaans und bedeutet<br />
soviel wie «Kreation» und «Schöpfung». Der<br />
Name der Firma kommt nicht von ungefähr,<br />
denn sie verfolgt unter anderem das Ziel, das<br />
Bewusstsein für die Kreationen und Kreaturen<br />
der Natur zu schärfen. Für Unternehmen und<br />
Teams gibt es verschiedene Kursangebote. Ob<br />
mit Wildkräutern kochen, Heilpflanzen verarbeiten<br />
oder das eigene Gemüse auf dem Balkon<br />
ziehen: Die Natur steht stets im Mittelpunkt.<br />
Wie wäre es mit «skepping cooking»? Die Teilnehmenden<br />
lernen dabei nicht nur wie Gemüse<br />
und Früchte länger haltbar gemacht werden,<br />
sondern können auch gleich selbst Hand anlegen<br />
und frische Zutaten verarbeiten. Egal ob<br />
Einkochen, Einwecken oder Trocknen, nach dem<br />
Kurs sind die verschiedenen Methoden des Konservierens<br />
bekannt. Gut zu wissen: Das Mitbringen<br />
der Schätze aus dem eigenen Garten ist erlaubt.<br />
Ein Erlebnis, dass nachhaltig in Erinnerung<br />
bleiben wird.
40 ORGANISIEREN SÜDTIROL<br />
Alia Radetti (hinten re.), DMC Dream<br />
Beyond, hat liebevoll den Tisch gedeckt<br />
auf der Terrassedes Weinguts Manincor.<br />
EINTAUCHEN<br />
MIT KÖRPER, GEIST UND SEELE<br />
Die ‘<strong>MICE</strong> Ladies Travel Tribe’ war in Südtirol zu Gast, um zu erleben:<br />
Die Region im Herzen Europas stellt sich aktiv ein und auf für Planer*innen.<br />
TEXT: KATRIN (KATE) SCHMITT<br />
fühle mich als Italienerin, ich bin’s,»<br />
antwortet Nadin Santer mit leicht Österreichischem<br />
Akzent auf die Frage, wel-<br />
«Ich<br />
ches Land ihr am nächsten liegt. Die Frage drängt<br />
sich auf, lässt sich das schöne Südtirol doch so<br />
wenig einordnen – es ist von allem etwas, und<br />
noch viel mehr: Die Destination hinter dem Brenner,<br />
nahe der Dolomiten hat ein so reiches Angebot,<br />
dass das Team Nadin Santer, Senior Sales<br />
Managerin, und Deborah Carlin, Koordinatorin<br />
B-2-B-Sales bei Meet Südtirol – IDM Südtirol-Alto<br />
Adige, ein breites Dienstleister-Spektrum bieten<br />
– und auf die Agenda packen können.<br />
HABEN SIE ABER NICHT:<br />
Die zehn <strong>MICE</strong>-Ladies kommen im Juni <strong>2<strong>02</strong>2</strong> in<br />
den Genuss, das herzliche Südtirol mal langsam,<br />
mal aktiv entdecken zu dürfen. Ohne vollgestopfte<br />
Agenda, Location-Marathon und Sales-Pitches<br />
erleben zehn Planer*innen, was die Seele der<br />
Multikulti-Alpenregion ausmacht und mit wieviel<br />
Herzblut hier Gastfreundschaft gelebt wird.<br />
Natallia Zaremba, Teilnehmerin aus der<br />
Schweiz, berichtet: «Während des <strong>MICE</strong> Ladies<br />
Travel Tribe Edu-Trips, organisiert von der Initiatorin<br />
der <strong>MICE</strong>-Ladies, Tanja Knecht und Meet<br />
Südtirol – IDM Südtirol-Alto Adige, habe ich eine<br />
deutliche Wandlung wahrgenommen: Vom unpersönlichen<br />
Kundenerlebnis hin zu ‘Wer ist<br />
hinter den Kulissen’ – und was ist deren Motivation?».<br />
Zaremba (s. Box) ist Marketing-Expertin.<br />
DIE PLANUNG VON NADIN UND DEBORAH:<br />
ist ein Geschenk. Sie räumen Zeit ein, für Achtsamkeit,<br />
Austausch, Aufmerksamkeit. Für und<br />
mit allen Suppliern, aber auch untereinander,<br />
zum Netzwerken. So wird das Erlebnis Südtirol<br />
langsam aber sicher persönlich, die Gespräche<br />
und Fragen nachhaltiger, die Offenheit und das<br />
Interesse für die Geschichten im Hintergrund und<br />
FOTOS: PEER KOLBERG
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
41<br />
Tanja Knecht und Kornelia Schwitzer<br />
TANJA KNECHT<br />
«Das Integrieren<br />
von Weiterbildung<br />
und Persönlichkeitsentwicklung<br />
ist<br />
nachhaltig.»<br />
Drei Fragen an...<br />
Natallia Zaremba<br />
Nadin Santer<br />
Castel Fragsburg<br />
für den jeweiligen Gegenüber am Tisch wächst.<br />
«Grosses kann entstehen, wenn wir Frauen uns<br />
gegenseitig stärken, unterstützen und von- und<br />
miteinander lernen. Wo lernt es sich besser, als<br />
mit viel Freude in einer inspirierenden, wertschätzenden<br />
Umgebung?», sagt Tanja Knecht. So<br />
gewinnt das Bild von Südtirol als Meeting-Destination<br />
an Farben, Tiefenschärfe und Lebendigkeit.<br />
Und dank Edu-Trip auch an Highlights.<br />
SÜDTIROL IST NÄMLICH HISTORISCH<br />
Auf den Meraner Höhen thront das 5-Sterne-Hotel<br />
Castel Fragsburg mit 20 Suiten. Es war einst<br />
Jagdschloss der Burg oberhalb, des ‘Castels Fragsburg<br />
Paternum’. Teile der Burg aus dem 14. Jh.<br />
sind für Anlässe buchbar, andere werden schrittweise<br />
saniert von den Inhabern, Hoteliersfamilie<br />
Ortner. Von den Fragsburg-Terrassen geht der<br />
Blick über das Etschtal, während der fünf Hektar<br />
grosse Garten einlädt, sich mit allen Sinnen der<br />
Schönheit der Natur zu verbinden.<br />
ACHTSAM<br />
Sich selbst mit einem Augenzwinkern als Kräuterhexe<br />
vorstellend, führt Renate ihre Gäste im<br />
zauberhaften Garten der Fragsburg mit viel Erfahrung<br />
in die Kräuterheilkunde ein. Probieren,<br />
Inspirieren und Energiearbeit inklusive.<br />
Einen Faden, den Kornelia Schwitzer für die<br />
Eventprofis wieder sanft aufnimmt. Mit Ihrer<br />
Empathie arbeitet sie sanft mit jeder einzelnen<br />
in einer Meditation, setzt Impulse und löst Blockaden.<br />
Quarze und Kräuter helfen ihr dabei.<br />
AKTIV<br />
Südtirols Natur bietet das ganze Jahr vielfältige<br />
Möglichkeiten, um in Bewegung zu bleiben. Zum<br />
Beispiel: eine Tour mit dem (E-)Mountainbike<br />
über die Seiser Alm, geführt von der wunderbaren<br />
Claudia Rier. Sollte das Wetter doch nicht mitspielen,<br />
wäre Plan B: der Salewa Cube Bozen, die<br />
Kletterhalle des Salewa-Hauptsitzes.<br />
FEIN<br />
Anna Matscher ist Südtirols einzige Sterneköchin.<br />
Sie kocht mit Leidenschaft in Ihrem Restaurant<br />
zum Löwen in Tisens, am liebsten selbstgezogenes<br />
Gemüse. Kleineren Gruppen zeigt sie,<br />
umgeben von ihren Köchen, gerne und geduldig<br />
ihre Kunst. Und: Matscher lässt ihre temporären<br />
Lehrlinge ihr eigenes Menü kochen. Gatte Alois<br />
sieht im Restaurant nach den Gästen.<br />
Im Weingut Manincor in Kaltern führt Gräfin<br />
Goëss-Enzenberg persönlich die Planerinnen mit<br />
viel Know-how durch das Gut zur liebevoll gedeckten<br />
Terrasse, die einige der 50 Hektar überblickt.<br />
Mit über 400 Jahren Weinanbau gehört es<br />
zu den grössten, traditionsreichsten der Region.<br />
NACHHALTIG<br />
Drei einzigartige Hideaways mit Herzblut-Hoteliers,<br />
dreimal der morgentliche Wunsch, bleiben<br />
zu dürfen: Das AEON oberhalb Bozens, das ICARO<br />
Seiser Alm und das Sensoria Dolomites in Seis am<br />
Schlern. Gemein haben die Familienbetriebe den<br />
Fokus Nachhaltigkeit, Innovationsgeist und Investitionswille.<br />
Nachdem alle Ladies doch wieder<br />
weiter ziehen, resümiert Knecht: «Gemeinsames<br />
Erleben und Begegnungen mit weiblichen Persönlichkeiten<br />
der Gastgeber-Destinationen ist<br />
eine inspirierende und nachhaltige Kombi.»<br />
N. Zaremba (r.)<br />
Frau Zaremba, was zeichnet die <strong>MICE</strong>-<br />
Ladies und ihre Edu-Trips aus?<br />
Ich glaube an die entscheidende Rolle von<br />
Destinationen und Initiativen wie die ‘<strong>MICE</strong><br />
Ladies’. Die etablierten Expert*innen bringen<br />
ihre Verbindungen, ihre Kompetenz und<br />
ihr Gespür für Fügung in diesen wichtigen<br />
Prozess mit ein. Hier sehe ich die wesentliche<br />
Rolle der Community und deren Soft-<br />
Skills, um alle Akteure an einen Tisch zu<br />
bringen und das Gespräch zu beginnen:<br />
Wie fasst man die entstandene Energie und<br />
die Ideen zusammen und bewertet sie? Wie<br />
kann man sie nachhaltig nutzen?<br />
Wie kann die Destination helfen, Teamziele<br />
zu erreichen? Insbesondere bei einem<br />
so neuen Team aus Eventplaner*innen?<br />
Teamkultur mit Vielfalt und Integration – das<br />
habe ich erlebt in der Küche von Anna Matscher<br />
(Foto oben). Sie ist die einzige Sterneköchin<br />
Südtirols. Eine einzigartige Erfahrung,<br />
die als Vorbild für mehrsprachige Firmenkunden-Teams<br />
dienen kann, die an einer<br />
gesunden Arbeitsatmosphäre arbeiten.<br />
Team-Transformation entsteht bei einer<br />
ganzheitlichen Erfahrung der Region.<br />
Südtirol hat das Glück, dass die Destinations-Entwicklung<br />
von mehreren weiblichen<br />
Persönlichkeiten vorangetrieben wird.<br />
Wer oder was hat bei Ihnen einen besonderen<br />
Eindruck hinterlassen?<br />
Kornelia Schwitzer – sie ist ein Coach für<br />
innere Entwicklung. Sie nutzt meisterhaft<br />
die Gaben der Südtiroler Natur, wie Mineralien,<br />
Quarzite und Kräuter, womit sie das<br />
persönliche Wachstum ihrer Klienten mit<br />
erstaunlichen Wahrnehmungs-Techniken,<br />
viel Empathie und Energie fördert.<br />
Natallia Zarembas Bericht ist hier zu finden:<br />
medium.com/@zarembanatallia<br />
zaremba-consulting.ch
42 MARKT <strong>MICE</strong>-TIP-TALK: CHRISTOPH KAMBER<br />
«Das Auftragsvolumen<br />
ging<br />
durch die Decke»<br />
Christoph Kamber zur aktuellen Lage der<br />
Schweizer LiveCom- und <strong>MICE</strong>-Branchen.<br />
INTERVIEW: KATRIN (KATE) SCHMITT<br />
Die ‘Expo Event Swiss LiveCom-Alliance’ vereint<br />
180 Messen, Veranstalter, Venues, Agenturen<br />
und weitere LiveCom- und <strong>MICE</strong>-Dienstleister<br />
der Schweiz. Wie beurteilen Sie deren Lage?<br />
Wir sind dankbar, dass wir wieder arbeiten dürfen.<br />
Das Nichtstun und die Ungewissheit waren<br />
das Schwierigste während der Pandemie. Im<br />
Moment ist der aktuelle Personal- und Materialmangel<br />
unser grösstes Problem: Rund ein Viertel<br />
der Mitarbeitenden, welche früher in der Eventbranche<br />
tätig waren, haben sich während der<br />
Pandemie umorientiert. Angesichts des riesigen<br />
Nachholbedarfs fehlen diese Leute nun gleich<br />
doppelt. Ob Videotechniker*in, Toningenieur*in,<br />
Standbauer oder Küchenchef*in – überall<br />
herrscht Mangel. Selbst für einfachere Aufgaben<br />
als Platzanweiser*in oder im Service ist der<br />
Markt gegenwärtig komplett ausgetrocknet.<br />
Aber wir wollen nicht jammern; jetzt müssen<br />
wir doppelt so viel Gas geben! Zudem war der 18.<br />
August ein Erfolg. Wir haben nach zwei Jahren<br />
endlich wieder unseren Award ‘Xaver’ überreichen<br />
dürfen. Gesamt wurden 52 Projekte eingereicht<br />
– ein Rekord! Das zeigt, dass unsere Branche<br />
in den vergangenen zwei Jahren auch unter<br />
schwierigsten Bedingungen kreative Lösungen<br />
umgesetzt hat. Die Jury hat daher die Spezialkategorie<br />
‘Best Corona Special’ geschaffen.<br />
Ist somit das Corona-Tief durchschritten?<br />
Die Branche hat sich infolge der Krise markant<br />
verändert. Die Auswirkungen sind nach wie vor<br />
erheblich, wir kämpfen noch immer mit den<br />
Nachwehen. Der Grossteil unserer Mitglieder<br />
blickt aber zuversichtlich nach vorn. Die Stimmung<br />
ist wieder viel besser als während der<br />
Pandemie, in der fast alles Still stand.<br />
Welche Vorbereitungen können und sollten für<br />
den Herbst getroffen werden?<br />
Zuerst einmal hoffen wir, dass das Corona-Virus<br />
nicht wieder zu massiven Einschränkungen und<br />
Absagen führen wird. Aber wir sind positiv, da<br />
die Impfungen hoffentlich dazu beitragen, dass<br />
die Krankheit auch im kommenden Winter mild<br />
verlaufen und es keine überlasteten Spitäler<br />
mehr geben wird. Mit der Erfahrungen der vergangenen<br />
2.5 Jahre sind wir auch flexibler geworden,<br />
haben griffige Schutzkonzepte entwickelt<br />
und Erfahrungen mit digitalen wie hybriden<br />
Events gesammelt.<br />
Spüren die Mitglieder Wirkungen des Ukraine-Kriegs?<br />
Ja: steigende Preise für Holz, Diesel und Rohstoffe<br />
– also fast überall. Gemäss Studie aus Deutschland<br />
wurde festgestellt, dass Produktionen wegen<br />
der aktuellen Preisexplosion im Schnitt um<br />
bis zu 30 Prozent teurer werden als in anderen<br />
Jahren. Diese Mehraufwendungen werden kurzfristig<br />
nur bedingt auf die Kund*innen umgelegt.<br />
Mittelfristig wird das aber unabdingbar.<br />
Wie professionell gehen Anbieter und Planer<br />
mit dieser ‘neuen Realität’ um?<br />
Es gab kaum Gelegenheit, sich daran zu gewöhnen.<br />
Noch im April <strong>2<strong>02</strong>2</strong> war das Auftragsvolumen<br />
überschaubar – danach ging es durch die<br />
Decke. Im Fokus steht, die aktuelle Nachfrage zu<br />
bedienen, so gut es geht. Aber die Branche war<br />
schon immer flexibel, innovativ und kämpferisch<br />
und weiss sich zu helfen. In der aktuellen<br />
Lage von der ‘neuen Realität’ zu sprechen, empfinde<br />
ich als verfrüht. Der Markt wird sich wieder<br />
einpendeln – das braucht aber noch Zeit.<br />
Das Projekt ‘Sunrise Skylights –<br />
Zürisee Sessions 2<strong>02</strong>1’, organisiert<br />
von Kambers Agentur RedSpark,<br />
gewann den Xaver Award der<br />
Kategorie ‘Corona Special’.<br />
Wo sehen Sie die grössten Chancen derzeit?<br />
Es heisst ja, dass jede Krise auch Chance ist. Oft<br />
vermissen wir Dinge erst, wenn sie nicht mehr<br />
zu haben sind. Das haben wir nun erlebt. Vor der<br />
Pandemie wurden Live-Formate oft als zu teuer,<br />
überholt und ineffizient betitelt. Die Krise hat<br />
gezeigt, wie wichtig der echte Live-Kontakt ist<br />
und dass er nicht einfach so digital ersetzt werden<br />
kann. Der Mensch bleibt analog, ein soziales<br />
Wesen mit dem Bedürfnis, sich echt zu treffen.<br />
Ich glaube an ein starkes Revival aller Live-Formate<br />
und ein verändertes, gesellschaftliches<br />
Bewusstsein. Die Formate werden den<br />
neuen Bedürfnissen angepasst werden müssen<br />
– aber das war schon immer so. Das digitale<br />
Begleiten von Live-Events wird an Qualität und<br />
Effizienz gewinnen. Hier hat es noch viel Potenzial.<br />
Ich bin überzeugt, dass dies erkannt worden<br />
ist und entsprechend umgesetzt werden wird.<br />
Wie kann sich die LiveCom- und <strong>MICE</strong>-Branche<br />
noch besser positionieren?
Christoph<br />
Kamber<br />
… ist Gründer und Inhaber<br />
der Eventagentur Red Spark<br />
in Rapperswil-Jona sowie-<br />
Präsident des Branchenverbandes<br />
Expo Event Swiss<br />
LiveCom-Alliancen. Zuvor<br />
war er über 20 Jahre bei der<br />
MCH Group in Basel und<br />
Zürich im Messemarketing<br />
tätig und hat diverse Weiterbildungen<br />
im Marketing,<br />
Sponsoring und der Unternehmensentwicklung<br />
absolviert.<br />
Kamber wohnt in Rapperswil-Jona,<br />
ist verheiratet<br />
und Vater dreier erwachsener<br />
Söhne.<br />
«Ich glaube an ein<br />
starkes Revival aller<br />
Live-Formate und<br />
ein verändertes,<br />
gesellschaftliches<br />
Bewusstsein.»<br />
Zahlreiche Firmen haben 2<strong>02</strong>0/21 genutzt, um<br />
neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Das Spektrum<br />
der Diversifizierung ist gross: So wurde<br />
unter anderem vermehrt auf Streaming oder<br />
Consulting gesetzt. Auch hat sich gezeigt, dass<br />
Herausforderungen gemeinsam besser zu bewältigen<br />
sind – daher arbeiteten viele nun mit einem<br />
Partner zusammen oder suchen aktiv nach Kooperationen.<br />
Insgesamt haben sich zahlreiche<br />
Unternehmen in der Förderung nachhaltiger<br />
Events engagiert. Zusätzlich gibt es eine Reihe<br />
weiterer Aktivitäten zum Verbessern der Nachhaltigkeit,<br />
wie interne Projekte, Verwendung<br />
ressourcenschonender Materialien oder Investitionen<br />
in nachhaltige Infrastruktur.<br />
Wünschen Sie sich mehr Unterstützung aus<br />
Politik und Verwaltung?<br />
Wir haben festgestellt, dass es in der Politik und<br />
den Verwaltungen in erster Linie darum geht,<br />
Verständnis für unsere Prozesse und Herausforderungen<br />
zu schaffen. Oft wurden unsere speziellen<br />
Produktionsbedingungen, wie Planungszeit,<br />
nötiger Vorlauf, unterschiedliche Eventformate<br />
etc. nicht verstanden und teilweise mit<br />
absurden Auflagen belegt. Hier setzten wir an.<br />
Hier haben wir mittlerweile, zusammen mit<br />
der Allianz der Veranstalter-Branchenverbände,<br />
in den vergangenen zwei Jahren viel Goodwill<br />
geschaffen und können nun mit der Behörde auf<br />
Augenhöhe diskutieren. Dabei setzen wir auf ein<br />
konstruktives Miteinander.<br />
Wie erfolgreich ist die Lobbyarbeit Ihres<br />
Verbands heute, was planen Sie in Zukunft?<br />
Zu Beginn der Pandemie haben wir bei null begonnen<br />
und waren im ersten Moment konsterniert,<br />
dass wir nirgends auf dem Radar waren<br />
– und auch nicht angehört wurden. Mittlerweile<br />
haben wir uns Step-by-Step Kontakte geschaffen,<br />
egal auf welcher politischen Seite. Der Austausch<br />
läuft weiter, da niemand weiss, wie die Situation<br />
im Herbst ausschaut. Ein wichtiger Meilenstein<br />
war sicherlich auch die Gründung der Allianz der<br />
Veranstaltungsverbände, welche wir von Expo<br />
Event Swiss LiveCom Association lanciert haben.<br />
Die Allianz der Veranstalterbranche bündelt<br />
unsere Interessen und vertritt sie nach aussen.<br />
Diese einheitliche Stimme schafft Relevanz und<br />
wird in der Krise gehört. Wichtig ist, aus der<br />
Vergangenheit zu lernen. Wir haben erlebt, dass<br />
die Krisenorganisation auf vielen Ebenen noch<br />
ungenügend war. Deshalb haben wir, mit zehn<br />
weiteren Verbänden, wie Gastrosuisse oder dem<br />
SGV, die Volksinitiative ‘Für eine geregelte
44 MARKT <strong>MICE</strong>-TIP-TALK: CHRISTOPH KAMBER <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2 / <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Welche Teambuilding- oder Recruiting-Ideen<br />
finden Sie vorbildlich?<br />
Teambuilding ist eine Führungsaufgabe und ein<br />
laufender Prozess. Dieser sollte nicht nur mit<br />
einem speziellen Event umgesetzt werden. Es<br />
geht um Wertschätzen, Vertrauen und sinnvolle<br />
Aufgaben, die den Spass an der Arbeit fördern.<br />
Bei Teambuilding-Events sollte darauf geachtet<br />
werden, dass Möglichkeiten entstehen, anhand<br />
derer sich Mitarbeitende teamübergreifend kennen-<br />
und schätzen lernen können.<br />
Beim Recruiting finde ich – gerade in der heutigen<br />
Zeit – die persönliche Ansprache über bestehende<br />
Teammitglieder zielführend und spannend.<br />
Kaum jemand empfiehlt eine/n neue/n<br />
Kolleg*in, zu dem er nicht stehen würde. Das<br />
Engagement muss belohnt und nicht als selbstverständlich<br />
gesehen werden.<br />
Entschädigung im Pandemiefall’ lanciert. Dafür<br />
sammeln wir aktuell fleissig Unterschriften.<br />
Nun zum Schwerpunkt dieser Ausgabe: Welche<br />
Eventformate sind Ihnen (positiv) aufgefallen?<br />
Als Meilenstein kommt mir die ,Motion-Capture’-Technologie<br />
in den Sinn, mit der in London<br />
die Avatar-Show von Abba umgesetzt worden<br />
ist. Das könnte in Zukunft einiges bewegen.<br />
Fragen die RedSpark-Kund*innen nach neuen<br />
Formaten – oder bleibt alles beim Alten?<br />
CHRISTOPH KAMBER<br />
«Wir sammeln Unterschriften<br />
für unsere Volksinitiative ‘Für<br />
eine geregelte Entschädigung<br />
im Pandemiefall’.»<br />
Unsere Kund*innen fragen öfter proaktiv nach<br />
dem ökologischen Fussabdruck eines Anlasses<br />
und den Möglichkeiten, diesen zu messen und<br />
zu reduzieren. Zu dieser Thematik spüren wir<br />
eine neue Sensibilität. Das ist eine gute Entwicklung,<br />
die wir unterstützen. Mit Hilfe der neuen<br />
Instrumente zum Messen des Co2-Footprints,<br />
welche die Expo Event Swiss LiveCom Association<br />
anbietet, können wir kompetent Auskunft<br />
geben und die Formate entsprechend planen.<br />
Wie erklären Sie es sich, dass die ‘Event Trend<br />
Studie Schweiz <strong>2<strong>02</strong>2</strong>’, kein ausgeprägtes<br />
LILU Lichtfestival Luzern<br />
Bedürfnis nach einer Nachhaltigkeitszertifizierung<br />
zeigt?<br />
2<strong>02</strong>0/21 waren Pandemie-dominiert – direkt<br />
gefolgt vom Thema Nachhaltigkeit. Das Interesse<br />
ist definitiv vorhanden. Das nachhaltig Planen<br />
von Anlässen ist in der heutigen Event-, Messeund<br />
Veranstaltungsbranche zum wesentlichen<br />
Erfolgsfaktor und Selektionskriterium geworden.<br />
Schliesslich dienen Massnahmen zum Klimaschutz<br />
nicht nur der Zukunft unseres Planeten,<br />
sondern hat auch einen direkten positiven Einfluss<br />
auf den Projekterfolg. Das Durchführen von<br />
Events nach verbindlichen Nachhaltigkeits-Kriterien<br />
entspricht<br />
dem gesellschaftlichen Bedürfnis.<br />
Die Chance ist gross, dass diese<br />
Standards in Zukunft nicht nur Erfolgsfaktor,<br />
sondern zentrales<br />
Selbstverständnis sein werden.<br />
Die Expo Event Swiss LiveCom<br />
Association bietet den Mitgliedern<br />
sowie weiteren Branchenvertretern<br />
deshalb seit 2<strong>02</strong>1 eine Zertifizierung<br />
an auf Grundlage der ISO-Norm 20121<br />
– Event Sustainability Management System. Die<br />
Firmen bekennen sich damit nicht nur aktiv zu<br />
einer ressourcenschonenden Zukunft, sondern<br />
auch zu einem modernen Management.<br />
Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsstrategie der<br />
Unternehmen aus dem Event-Bereich, wie Infrastruktur,<br />
Catering, Belichtung, Beschallung,<br />
Installation, Logistik, Marketing und Sponsoring<br />
beim Umsetzen zu unterstützen. Dieser internationale<br />
ISO-Standard ist genormt und verschafft<br />
grosse Glaubwürdigkeit. Das sichert Aufträge bei<br />
Kund*innen, die diese Standards voraussetzen.<br />
Wie steht es mit originellen Ansätzen für<br />
Rahmenprogramme und Incentives?<br />
Jede Veranstaltang ist anders. Es ist unsere<br />
Aufgabe, die Bedürfnisse zu erspüren, zu interpretieren<br />
und eine passende Idee zu präsentieren.<br />
Es gilt nicht, auf Teufel komm raus möglichst<br />
ausgefallen zu sein. Am Ende wollen wir gemeinsam<br />
mit unseren Kund*innen deren Ziele erreichen.<br />
Wir stellen heute fest, dass vermehrt der<br />
Wunsch nach Interaktion mit den Gästen geäussert<br />
wird. Hier entwickeln wir individuelle<br />
Vorschläge und sprechen diese mit unseren<br />
Auftraggebenden ab.<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung ist ein Schwerpunkt<br />
der Allianz. Der Wettbewerb um<br />
qualifizierte (Nachwuchs-)Kräfte verschärft<br />
sich. Wurden die Anstrengungen der Allianz<br />
intensiviert oder zurückgefahren?<br />
Wer jetzt nicht in den Nachwuchs investiert, der<br />
hat für die Zukunft verloren. Daher haben wir<br />
zusammen mit dem Schweizer Verband technischer<br />
Bühnenbauer und dem Schweizerischen<br />
Bühnenverband die ‘GoBackstage’-Initiative<br />
lanciert. Sie zeigt jungen Menschen, warum sich<br />
der Einstieg in die Veranstaltungsbranche mehr<br />
denn je lohnt und den Veranstaltern, warum sie<br />
besser heute als morgen investieren sollten.<br />
Liegt Ihnen noch etwas auf dem Herzen?<br />
Ich schaue gespannt auf den kommenden Winter<br />
und hoffe sehr, dass wir nicht erneut eine Situation<br />
erleben müssen, die unsere tägliche Arbeit<br />
einschränkt. Falls doch, wird die ganze Branche<br />
wieder auf Hilfe angewiesen sein. Dafür müssen<br />
wir frühzeitig möglichst klare Verhältnisse und<br />
Rahmenbedingungen schaffen.<br />
Die Ungewissheit und die Unsicherheit ist<br />
das grösste Gift für die Branche. Sollte es wieder<br />
so weit kommen, müssen wir uns noch konsequenter<br />
und verstärkter Gehör schaffen, sonst<br />
dürfte es für einige Betriebe eng werden.<br />
FOTOS: ZVG, ELIANO DAVIDE
where2meet.ch<br />
Finden Sie die passende Location<br />
Print & Online<br />
WHERE MEET<br />
Event Location Guide<br />
Tagungen & Events organisieren <strong>tip</strong><br />
where2meet.ch
46 MARKT MESSEN & TERMINE<br />
<strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
AGENDA<br />
ICCA zertfiziert und<br />
tagt <strong>2<strong>02</strong>2</strong> in Krakau<br />
Die International Congress and Convention Association<br />
(ICCA) hat das Fort- und Weiterbildungsangebot<br />
‘ICCA Skills’ gestartet. Angestellten von<br />
Mitgliedern, die ins Management aufsteigen<br />
wollen, wird der internationale Kurs ‘Certified<br />
International Convention Specialist’ (CICS) angeboten,<br />
Manager*innen mit mindestens drei Jahren<br />
Berufserfahrung der ‘Certified International Convention<br />
Executive’ (CICE). Weitere Infos dazu gibt<br />
es auch am ICCA-Kongress vom 6. bis 9. November<br />
<strong>2<strong>02</strong>2</strong> im polnischen Krakau. Dort wird auch für<br />
einen Ukraine-Hilfsfonds gesammelt und junge,<br />
ukrainische Führungskräfte eingeladen.<br />
‘Gastia’ St. Gallen: Neue<br />
Hospitality-Fachmesse 2<strong>02</strong>3<br />
Im Frühling soll erstmals eine neue Messe für<br />
Entscheidungsträger*innen aus Hotellerie, Gastronomie,<br />
Catering– und Care-Branche in St.<br />
Gallen anziehen: ‘Gastia – Die Fach– und Erlebnismesse<br />
für Gastfreundschaft’. Rolf Brun, Projektleiter<br />
Business Development Messen der<br />
Olma Messen, unterstreicht: «Die Gastia richtet<br />
sich an die Branchen, welche Gäste beherbergen<br />
und umsorgen. Die Gastfreundschaft verbindet<br />
alle unsere Zielgruppen und treibt sie an.» Künftig<br />
soll die Gastia jährlich rund 180 Aussteller*innen<br />
und 20’000 Besucher*innen anziehen.<br />
6. bis 9. November <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Krakau<br />
iccaworld.org<br />
2. bis 4. April 2<strong>02</strong>3<br />
Olma-Hallen 2 und 3<br />
gastia.ch<br />
Celebrationpoint-Events im Herbst<br />
Das Celebrationpoint-Team lädt im Oktober zu zwei ‘Community-Events’ in Zürich ein. Am 4. im<br />
VR City – Virtual Reality Center und am 27. Oktober in der Digicomp Academy. Am 19. Oktober<br />
kommt YesMilano mit seinen <strong>MICE</strong>-Partnern nach Zürich und lädt zum Business-Cooking-Dinner<br />
ein in die Belvoirpark Hotelfachschule. Im Event-Fokus: Netzwerken, Wissenstransfer, Inspiration.<br />
4. / 19. / 27. Oktober 22<br />
Zürich<br />
Zürich <strong>MICE</strong> Days <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
IMEX America 22 in den Startlöchern<br />
Die Vorfreude der internationalen <strong>MICE</strong>-Branche steigt. Von 11. bis 13. Oktober 22 öffnet die #IMEX22<br />
in Las Vegas ihre Tore. Im Fokus der Edu-Agenda steht ‘Pathways to Clarity’. «Beim Konzipieren<br />
haben wir uns um radikale Einfachheit bemüht. Wir bieten wichtige Inhalte zu Business- und<br />
persönlichem Wachstum, die auf den Punkt kommen», betont IMEX-CEO Carina Bauer.<br />
11. bis 13. Okt. 22 | 23. bis 25. Mai 2<strong>02</strong>3<br />
celebrationpoint.ch/de/events/<br />
Zu einem «Exklusiven Branchentreff auf andere Art und Weise» lädt das Team des Zurich Convention<br />
Bureau am 7. Oktober ein. Eventplaner*innen die Highlights der Stadt präsentiert, knüpfen<br />
Kontakte und erhalten exklusive Einblicke und Inspiration. Auf der Agenda: Locations, Hotels<br />
und ein Netzwerkabend im erst kürzlich eröffneten FIVE Hotel.<br />
7. Oktober <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
In und um Zürich<br />
meeting.zuerich.com<br />
Las Vegas | Frankfurt<br />
imexexhibitions.com<br />
IBTM World: Kultur<br />
als Basis für Business<br />
Im Fokus der IBTM World <strong>2<strong>02</strong>2</strong> steht ‘Culture<br />
Creation’, da sich die Welt der Business-Events<br />
in und nach der Pandemie an ein heterogeneres<br />
Arbeitsumfeld anpassen muss. Hinter dem Begriff<br />
steht die Motivation herauszufinden, wie<br />
heutige, geschäftliche Herausforderungen auch<br />
Chancen für die internationale <strong>MICE</strong>-Branche<br />
schaffen, sowie: die Konvergenz von Veranstaltungen<br />
und Unternehmenskultur zu erforschen.<br />
David Thompson, Direktor der IBTM World,<br />
kommentiert: «Events sind zurück, um die Leere<br />
zu füllen, die sie hinterlassen haben. Aber sie<br />
sind auch angetreten, um eine neue Lücke zu<br />
füllen: Einen Ort zu schaffen, an dem Firmenkutur<br />
lebendig ist.»<br />
Die Bewerbung für das Hosted-Buyer-Programm<br />
der Fachmesse ist bereits möglich.<br />
29. November bis 1. Dezember <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Barcelona<br />
ibtmworld.com<br />
FOTO: MICHAEL HUWILER, FOTO-HUWI.CH
EMC MARKT 47<br />
EVENT MANAGEMENT CIRCLE<br />
«DENN: DER MENSCH<br />
BLEIBT MENSCH»<br />
Der dritte Event Circle <strong>2<strong>02</strong>2</strong> stand im Zeichen der humanitären Hilfe.<br />
TEXT: KATRIN (KATE) SCHMITT<br />
E<br />
s wir immer ruhiger im Raum. Das Publikum<br />
lauscht gebannt den Erzählungen<br />
von Dr. Enrique Steiger. Er verpackt viele<br />
seiner Erlebnisse an den Fronten der Krisen- und<br />
Kriegsgebiete im 21. Jahrhundert so leicht in<br />
Worte, andere wären längst verstummt. Dr. Steiger<br />
ist Mitinhaber der ‘Clinic Utoquai’ und hat<br />
die Stiftung ‘Swisscross.org’ gegründet, deren<br />
Vorsitzender er ist. Seit 1989 ist der Chirurg, der<br />
sich auf plastische- und rekonstruktive Chirurgie<br />
sowie Traumatologie spezialisiert hat, unterwegs<br />
für das internationale Rote Kreuz, die UN<br />
und die OSCZE.<br />
Den vielen EMC-Mitgliedern, die es am 7.<br />
September zum Abendanlass in das Fifa-Museum<br />
in Zürich gezogen hat zum Lernen, Netzwerken<br />
und Besichtigen der Location, zeigt der erfahrene<br />
Arzt Bilder und Videos seiner Einsätze,<br />
die sich sofort im Gedächtnis einbrennen.<br />
«Ich wäre fast rausgegangen, mir kamen die<br />
Tränen,» sagt eine Eventmanagerin und atmet<br />
aus, während sie Dr. Steigers Berichten noch<br />
nach seinem Vortrag zuhört, von Verhandlungen<br />
mit Rebellen, den Taliban, von Kriegswunden,<br />
Leid, Mord, Verzweiflung ... und wie wichtig es<br />
sei, ruhig zu bleiben. Der engagierte Arzt macht<br />
klar, wie essenziell humanitäre Hilfe ist – und<br />
bleibt. Die Mission seiner Stiftung: Humanitäre<br />
rekonstruktive Chirurgie leisten.<br />
Da der Traumatologie-Kongress in Turin ansteht,<br />
bleibt er nicht mehr zum Netzwerken. Er<br />
Die Circle-Events <strong>2<strong>02</strong>2</strong>/23<br />
Datum<br />
Ort – Thema<br />
22. November Halle 622, Zürich – Tends & More, Anmeldung ist offen<br />
7. Februar Location folgt<br />
23. Mai ENTRA, Rapperswil<br />
5. September TEC, Pratteln<br />
verabschiedet sich mit einer Bemerkung auf die<br />
letzte Frage, warum es recht wenig Sichtbarkeit<br />
gebe für die Situation der Menschen in Krisengebieten,<br />
mit: «Denn: der Mensch bleibt Mensch».<br />
In den Gesprächen während dem folgenden<br />
Apéro wirkt der Vortrag noch nach, hat er doch<br />
gezeigt, wie gut es uns doch eigentlich geht.<br />
Am Tagesanlass im November dreht sich alles<br />
um die Megatrends unserer Zeit und deren<br />
Einfluss auf die <strong>MICE</strong>-Branche.eventcircle.ch<br />
FOTOS: <strong>MICE</strong>-TIP, FIFA MUSEUM<br />
PRINT & ONLINE<br />
WHERE<br />
MEET<br />
Event Location Guide
48 MARKT KÖPFE & KARRIEREN <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2 / <strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
KÖPFE UND<br />
1<br />
VIVIANE<br />
GROBET<br />
Business Development &<br />
Partnerschaften, ST<br />
Seit August ist Grobet neu für die<br />
Abteilung ‘Business Development<br />
und Partnerschaften’ bei Schweiz<br />
Tourismus verantwortlich. Sie<br />
stand bisher der Stabstelle von ST<br />
vor und war in dieser Rolle auch<br />
Verantwortlich für Marktforschung<br />
und Unternehmenskommunikation<br />
der nationalen Tourismusmarketing-Organisation.<br />
Sie folgt auf Letizia<br />
Elia, die ST nach vier Jahren<br />
verlassen hat. Die Touristikerin soll<br />
in ihrer neuen Funktion weitere Potenziale<br />
für die Partner von ST erschliessen<br />
und Initiativen für Tourist*innen<br />
vorantreiben, die die<br />
Schweiz schon einmal besucht haben.<br />
Sie wird in Zürich ein Team<br />
von 30 Personen führen.<br />
2<br />
ROMAN<br />
OMLIN<br />
Hoteldirektor<br />
Schweizerhof Luzern<br />
Ab Dezember <strong>2<strong>02</strong>2</strong> ist Roman<br />
Omlin Direktor des Schweizerhof<br />
Luzern, dessen Leiter Business<br />
Development er bereits war. Er<br />
kehrt nach dreijähriger Abwesenheit<br />
als Direktor zurück und übernimmt<br />
von Clemens Hunziker, der<br />
sich nach 23 Jahren verabschiedet.<br />
Omlin ist zudem Vorsitzer der<br />
sechsköpfigen Geschäftsleitung.<br />
Seit 2019 bis heute leitet er die<br />
Geschike des damals neu eröffneten<br />
Hotel Schweizerhof in Zermatt.<br />
Der 36-jährige, gebürtige<br />
Luzerner begann 2009 im Schweizerhof<br />
Luzern als Sales Manager<br />
und absolvierte 2018 bis 2<strong>02</strong>0<br />
sein Executive MBA im Bereich<br />
Strategic Management und Leadership<br />
an der HSLU.<br />
3<br />
BENJAMIN<br />
CHEMOUL<br />
Generaldirektor<br />
Beau-Rivage Palace<br />
Nachdem unter Leitung von<br />
Nathalie Seiler-Hayez die Renovierungsarbeiten<br />
des historischen<br />
Flügels des Beau-Rivage Palace<br />
abgeschlossen worden sind, will<br />
sie künftig strategisch Arbeiten.<br />
Sie gibt die Generaldirektion des<br />
Beau-Rivage Palace Lausanne,<br />
des Hôtel d'Angleterre & Résidence<br />
und des Château d'Ouchy Ende<br />
<strong>2<strong>02</strong>2</strong> ab. Nachfolger ist ihr bisheriger<br />
Stellvertreter, Benjamin Chemoul.<br />
Er ist ab 2<strong>02</strong>3 Generaldirektor<br />
der genannten Häuser.<br />
4<br />
STEFAN<br />
BONSELS<br />
Leiter<br />
Convention Bureau Basel<br />
Seit Juni <strong>2<strong>02</strong>2</strong> hat Bonsels die<br />
Leitung des Convention Bureau<br />
Basel inne. Im Unternehmen angestellt<br />
ist er seit 2004; dort startete<br />
er als Sales Manager und ist<br />
Kongressbüro und Stadt seither<br />
treu geblieben. Seit 1997 ist der<br />
gebürtige Bayer in der Schweiz,<br />
wo er anfänglich in der Kongresshotellerie<br />
für Sheraton und<br />
Swissôtel in Zürich arbeitete.<br />
Sein Team hat vier Personen (siehe<br />
S. 27 ff.). Gemeinsam werden<br />
sie eng mit der neuen Direktorin<br />
von Basel Tourismus, Letizia Elia,<br />
zusammen arbeiten.<br />
FOTOS: ZVG<br />
4<br />
1<br />
3<br />
2
mice<strong>tip</strong>.ch<br />
49<br />
KARRIEREN<br />
5<br />
8<br />
KIM WICKLI,<br />
CHRISTOF<br />
GASSER<br />
Sales-Manager,<br />
Seminarland Ostschweiz<br />
Wickli und Gasser verstärken seit<br />
September <strong>2<strong>02</strong>2</strong> das Seminarland<br />
Ostschweiz im Sales. Damit<br />
wächst das Team der Co-Leiterinnen<br />
Annette Good und Bettina<br />
Güntensperger auf sechs Personen.<br />
Sie sollen den Seminarmarkt<br />
in den Wirtschaftsräumen Rheintal,<br />
Wil, Winterthur bis Zürich intensiv<br />
bearbeiten. Kim-Sara Wickli<br />
(32) wechselt von EF Education<br />
zum Seminarland. Bei EF war sie<br />
für B-2-B-Partnerschaften zuständig.<br />
Christof Gasser (30) hat einen<br />
Master mit Hauptfach Tourismus<br />
und kommt von der Chääs Welt<br />
Toggenburg, deren Geschäftsleiter<br />
er von 2<strong>02</strong>0 bis Juni <strong>2<strong>02</strong>2</strong> war.<br />
6<br />
WILHELM K.<br />
WEBER<br />
Verwaltungsrat Swiss<br />
Hospitality Collection<br />
Weber ist im Juli <strong>2<strong>02</strong>2</strong> neu in den<br />
Verwaltungsrat von der Swiss<br />
Hospitality Collection eingetreten.<br />
Für Kempinksi verantwortete er die<br />
globale Revenue- und Digitalstruktur<br />
und aktuell ist er ausserdem<br />
im Fachvorstand des Branchenverbands<br />
Hospitality Sales & Marketing<br />
Association Deutschland<br />
(HSMA) tätig. Erklärtes Ziel ist der<br />
Ausbau des Leistungsspektrums<br />
der Swiss Hospitality Collection,<br />
vor allem in den Themenbereichen<br />
Talent, Technology, Sustainability<br />
und Profitability. Gemeinsam mit<br />
Weber komplettiert neu auch Gianluca<br />
Marongiu den Verwaltungsrat.<br />
7<br />
ALAIN<br />
IMBODEN<br />
Leiter Studiengang<br />
Tourismus HES-SO<br />
Die Direktion der HES-SO Valais-Wallis<br />
hat Imboden zum Leiter<br />
des Studiengangs Tourismus ernannt.<br />
Seit 2019 ist er im Bachelorstudiengang<br />
Tourismus der<br />
HES-SO Valais-Wallis als Professor<br />
tätig. Alain Imboden hat seine<br />
neue Funktion am 1. September<br />
<strong>2<strong>02</strong>2</strong> aufgenommen. Er tritt die<br />
Nachfolge von Dominique Fumeaux<br />
an, der die Leitung der Hochschule<br />
für Wirtschaft übernimmt.<br />
MAUDE<br />
LINDNER,<br />
JULIEN HENSEL<br />
Co-Direktion<br />
Silo Basel<br />
Seit August wird das Silo von einem<br />
neuen Team junger Talente<br />
aus der Gastro und Hotellerie geführt.<br />
Unter der Leitung von Linder<br />
und Hensel bietet das Silo neu eine<br />
gehobene Küche mit Einfluss aus<br />
Skandinavien und Ostasien. Es ist<br />
der erste Wechsel seit Eröffnung<br />
im Frühling 2<strong>02</strong>0. Das Silo Basel<br />
wird als ein Talentbetrieb für junge,<br />
begabte Berufseinsteiger*innen<br />
aus Hotellerie und Gastronomie<br />
geführt. In einem Turnus von<br />
zwei bis drei Jahren wechseln Geschäftsführung<br />
und Team, um so<br />
ein Ort für motivierte Talente und<br />
ihre Ideen zu sein und zu bleiben.<br />
Mehr zu Basel: Seite 26 bis 31<br />
8<br />
7<br />
5<br />
6
50 MARKT ANSICHT <strong>MICE</strong>-<strong>tip</strong> 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong><br />
Thomas Wüthrich, CEO von Zürich Tourismus<br />
«New-Work bedeutet auch:<br />
New-Leadership»<br />
Wieder so ein Modewort, dass<br />
sich in der Arbeitswelt festkrallt.<br />
Dabei ist der Begriff ‘New<br />
Work’ gar nicht so neu. Er geht auf den<br />
US-österreichischen Sozialphilosoph<br />
Frithjof Bergmann zurück. Bergmann<br />
entwickelte ab Mitte der Siebzigerjahre<br />
eine Theorie über neue Arbeitsprozesse.<br />
Jedoch erst mit der Globalisierung ab den<br />
Neunzigerjahren und dem Digitalisierungsschub<br />
zwanzig Jahre danach, entwickelte<br />
die Parole ein Gesicht: Nämlich<br />
als Sammelbegriff für unterschiedliche,<br />
häufig auch alternative Arbeitsmodelle.<br />
UND NUN DIENT DIE PANDEMIE ALS<br />
KATALYSATOR.<br />
Sie geht einher mit dem dezentralisierten Funktionieren der<br />
Arbeitswelt, entsprechend der Arbeit im Homeoffice. Die<br />
Zukunft von Co-working-Spaces, auch so eine New-World-<br />
Brand, ist somit auch eher ungewiss geworden.<br />
Wichtiger sind unabhängiges Schaffen, temporäre Mandate,<br />
Freelance-Formate und Sechs-Stunden-Tage. Einerseits<br />
locken selbstständiges Arbeiten und sogar ‘Freiheit’, andererseits<br />
ist es – besonders innerhalb von Familien – immer anspruchsvoller,<br />
eine nachhaltige, gesunde Life-Work-Balance<br />
aufrecht zu erhalten. Die Grenzen zwischen Arbeitsplatz,<br />
Freizeit, Freunden und Familie sind arg verwischt. Der Arbeitnehmende<br />
ist häufig auf sich selbst angewiesen, um das<br />
persönliches Life-Puzzle einigermassen balanciert zu halten.<br />
HIER KOMMT DER ARBEITGEBER INS SPIEL.<br />
Denn die New-Work-Dimension kann ohne engagierte Führung<br />
der Vorgesetzten kaum funktionieren. New-Work bedeutet<br />
deshalb unbedingt auch New-Leadership. Vertrauen<br />
ist nur einer der Schlüsselwerte. Gerade die Krise hat gezeigt,<br />
wie schnell sich Arbeitnehmende von<br />
Betrieb und Team distanzieren können,<br />
wenn sie nicht, durchaus auf die Distanz,<br />
dennoch eng betreut werden. Dazu sind<br />
Teams, Zoom und Co. wichtig, aber nicht<br />
den Erfolg garantierend.<br />
NEW-LEADERSHIP BEDEUTET<br />
vor allem, sich den jungen Generationen<br />
Y, Z und danach neugierig und offen zu<br />
stellen. Und, soweit es möglich ist, deren<br />
Bedürfnisse zu berücksichtigen.<br />
Hier kommen Management-Werkzeuge<br />
ins Spiel, deren Nutzung so manch<br />
ein klassisch ausgebildeter Vorgesetzter<br />
vielleicht erst noch erlernen muss. Dazu<br />
gehören: flache Hierarchien, offene Kommunikation, persönliche<br />
Wertschätzung und Empathie.<br />
DIES ALLES FÜHRT ZU MEHR TRANSPARENZ<br />
und fördert eine Kultur der freien Meinungsäusserung.<br />
Vertrauen schenken heisst, Mitarbeitende zur Eigenverantwortung<br />
zu befähigen und so deren Stärken zu fördern. Falls<br />
dabei Fehler passieren, sollte dies diskussionslos toleriert<br />
werden.<br />
Wichtig ist zudem, trotz neuer Slogans und neuer Arbeitsmodelle,<br />
dass New-Work letztlich auf jeden einzelnen<br />
Betrieb angepasst wird. Es gib keine Fertiglösungen für die<br />
Gefässe ‘Standort’, ‘Datum’ und ‘Zeitperioden’. Einige Arbeiten<br />
können auch in Zukunft nur ‘vor Ort’ erledigt, einige<br />
Dienstleistungen nur im direkten Kontakt mit Kund*innen<br />
gleistet werden.<br />
Flexibilität ist sicherlich ein weiteres, grundlegend wichtiges<br />
Prinzip, womit eine reibunglose und fliessende Zusammenarbeit<br />
von Verwaltung, Geschäftsführung, Mitarbeitenden,<br />
Zuliefernden und Endkunden gestaltet werden kann.<br />
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für Eventplaner*innen in Firmen, Verbänden und Agenturen.<br />
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FOTO: ZVG
Überrasche deine Arbeitskollegen oder Geschäftskunden<br />
mit einem besonderen Abenteuer!<br />
Copyright: MICHAEL ISLER PHOTOGRAPHY<br />
Was ist Foxtrail?<br />
Foxtrail ist die einzigartige Kombination aus<br />
actionreichem Outdoor-Escape Game, verblüffenden<br />
technischen Installationen und verzwickter<br />
Schnitzeljagd. Dabei leistet jedes Mitglied der<br />
Gruppe einen wesentlichen Beitrag, um die Spur<br />
des Fuchses nicht zu verlieren.<br />
Der kurzweilige Anlass für Jung und Alt kann zum<br />
Beispiel als Teil eines Betriebsausflugs, als Rahmenprogramm<br />
mit Kunden sowie während einer<br />
Tagung, als erfrischende Auszeit vom Büroalltag<br />
oder zu Teambuilding-Zwecken genutzt werden.<br />
Foxtrails sind in verschiedenen Sprachen verfügbar<br />
und dauern entsprechend euren Bedürfnissen<br />
entweder 1,5 oder 2,5-3 Stunden.<br />
Haben wir dein Interesse geweckt? Für den maximalen<br />
Spielspass wird ein Foxtrail in Gruppen von 2<br />
bis max. 8 Personen gespielt. Unser kompetentes<br />
Event-Team wird sich persönlich mit dir um die<br />
individuelle Konfiguration des Anlasses und die<br />
Gruppeneinteilung kümmern.<br />
Der listige Fuchs treibt sein Unwesen auf rund 70<br />
Trails der Schweiz (foxtrail.ch/de/alle-trails). Auf<br />
was wartet ihr noch? Macht euch auf die Suche;<br />
rätselt, entziffert und entdeckt versteckte Winkel!
Marsamxett Harbour<br />
CORPORATE<br />
CULTURE<br />
LIKE NO OTHER<br />
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