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Extrait<br />
DOCUMENT COMPLÉMENTAIRE 1<br />
Deutsche Auswanderung Dokument : Fotograf in New York<br />
➔ Manuel, page 54-55<br />
Ce texte sera téléchargeable sur le site compagnon.<br />
Zwischen 1830 und 1913 verließen mehr<br />
als 6 Millionen Menschen Deutschland,<br />
davon mehr als die Hälfte zwischen 1861<br />
und 1913.<br />
Gleichzeitig mit der Verstädterung<br />
Deutschlands verschärften sich die sozialen<br />
Probleme, die es bereits vor der<br />
Industrialisierung gegeben hatte. Davon<br />
war unter anderem auch das Gewerbe<br />
betroffen, in dem viele Handwerker am<br />
Rande des Existenzminimums lebten.<br />
Zudem verfügten die rasant anwachsenden<br />
Städte weder über ausreichende sanitäre<br />
Einrichtungen noch über Wasserversorgung<br />
oder Wohnungen. Große Bevölkerungsteile<br />
lebten in Armut, in Mietskasernen<br />
eingepfercht und ohne Aussicht auf<br />
Besserung ihrer Situation.<br />
Wegen den Hungersnöten in den Jahren<br />
1816/17 und 1845/46 wanderten viele aus,<br />
da sie dachten, dass in Amerika alles besser<br />
sei.<br />
Andere Gründe waren die napoleonischen<br />
Kriegswirren sowie die Einführung der<br />
mechanischen Webstühle um 1840.<br />
Als weiterer Grund ist die Militärpflicht zu<br />
nennen, die junge Männer mit Erreichen<br />
des 21. Lebensjahres ableisten mussten.<br />
Diese standen jedoch schon 17-jährig unter<br />
militärischer Beobachtung. Wollten nun<br />
diese auswandern, mussten sie sich mit<br />
dem ungeheuren Betrag von 800 Gulden,<br />
ab 1855 sogar 1500 Gulden, auslösen. So<br />
ist es verständlich, dass viele junge Leute<br />
entweder vor ihrem 17. Lebensjahr oder<br />
heimlich auswanderten.<br />
Der Auswanderungswille wurde auch durch<br />
positive Briefe von Ausgewanderten aus den<br />
USA verstärkt. Solch ein Brief ging oft durch<br />
die ganze Gemeinde, bis wirklich jeder ihn<br />
gelesen hatte.<br />
Für viele war die wirtschaftliche Not die<br />
wichtigste, aber nicht die einzige Ursache<br />
der Auswanderung nach Übersee,<br />
vornehmlich in das „gelobte Land”<br />
Amerika. Nicht für alle Emigranten<br />
erfüllten sich die Hoffnungen in der „neuen<br />
Welt”.<br />
Aus Deutschland wanderten in den Jahren<br />
von 1871 bis 1937 ca. 3.500.000 Menschen<br />
in andere Länder ; zwischen 1946 und<br />
1969 waren es 1.260.000, ab 1988 dann<br />
62.850.<br />
Nach: www.ni.schule.de<br />
DOCUMENT COMPLÉMENTAIRE 2<br />
Ärzte in Kenia<br />
Dokument : Modelle am Ende der Welt<br />
➔ Manuel, page 56-57<br />
Ce texte sera téléchargeable sur le site compagnon.<br />
Wer Kenia als Safari-Tourist erlebt, dem<br />
prägen sich zweifelsohne wunderschöne<br />
Bilder von Löwen, Elefanten, riesigen<br />
Büffelherden und vielen anderen wilden<br />
Tieren ein.<br />
Aber Kenia hat auch ein ganz anderes<br />
Gesicht, das Gesicht der Armut, der Not<br />
und des Elends. Fernab von den üblichen<br />
Touristenrouten liegen die Slums der<br />
Großstädte wie Mombasa oder Nairobi. Im<br />
berüchtigten „Mathare Valley-Slum” von<br />
Nairobi leben rund 180.000 Menschen auf<br />
engstem Raum zumeist ohne Trinkwasser,<br />
Strom und Abwasserversorgung. Die<br />
Wohnbaracken sind längliche Häuser,<br />
ähnlich wie Pfahlbauten, ca. 25 Meter lang