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No 47 - IUMSP

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6.3.2 HautkrebsIm Rahmen der Konzeptualisierung des Hautkrebsprogramms wurde eine wissenschaftlich fundierteund detaillierte Grundlage zur Ätiologie, zu den Risikogruppen und Risikofaktoren desHautkrebses in der Schweiz erarbeitet. Hingegen wurde das bestehende Interventionswissenszur Prävention von Hautkrebs nur marginal einbezogen. Die Zielsetzungen zur Bekämpfungdes Hautkrebs sind im Strategieplan grösstenteils sehr vage und teilweise unklar gefasst.Besonders lüc??kenhaft sind die Zielsetzungen in Bezug auf die Früherkennung des Hautkrebses.Welcher Teil der Bevölkerung soll wie oft und unter welchen Bedingungen einedermatologische Vorsorgeuntersuchung besuchen? Wie soll dies erreicht werden? Wie kann dieQualität des Prozederes kontrolliert werden? Auch in anderen Interventionsbereichen fehlt esan konkreten, am Kontext des Programms orientierten Zwischenzielen, welche überprüftwerden könnten. Die für das Programm gesetzten Prioritäten (Hauptgewicht auf Präventionund Früherkennung) werden von den befragten Fachleuten als sinnvoll erachtet.Das Hautkrebsprogramm war bisher in drei Bereichen aktiv (Prävention, Früherfassung undTherapie-Guidelines). Vor allem die TV-Spots im Rahmen der Präventionskampagnen wurdenvon einem grossen Teil der Bevölkerung wahrgenommen. Im Rahmen des Hautkrebsprogrammskonnte eine breite Unterstützung durch Sponsoren erreicht und somit grosse Geldsummenfür die Prävention des Hautkrebses in der Schweiz organisiert werden. Die Steuerung desProgramms ist aber dadurch auch in einer gewissen Gefahr, zu stark durch externe Faktorenbeeinflusst zu werden. Bei der erstmals durchgeführten Kampagne bezüglich Früherkennungfällt auf, dass entsprechend den marginalen konzeptuellen Vorgaben unklar bleibt, wer mitdieser Aktion erreicht werden soll und was längerfristig damit angestrebt wird. Kritische Punktebei der bisherigen Umsetzung sind die fehlende lokale Vernetzung dieser Aktionen, diepunktuelle Vorgehensweise und die ungeklärte Frage wie mit solchen Einzelaktionen die eigentlicheZielgruppe erreicht werden kann. Die bisher bestehende Fachkommission ist zu einseitigauf das Fachwissen der klinischen Experten ausgerichtet. In Bezug auf die für das Programmzentralen Verhaltensänderung der Bevölkerung fehlt sowohl in der Programmleitung wie auchin der Fachkommission das Fachwissen. Die Kampagnen werden regelmässig durch Evaluationsstudienbegleitet, welche Hinweise auf Fortschritte bezüglich der Zielerreichung machenkönnen. Diese Evaluationskultur erachten wir als sehr positiv. Die Evaluationsstudien solltenaber durch bestimmte Fragestellungen erweitert werden. Bei der Vernetzung des Programmszeigen sich noch wichtige Lücken, die in Bezug auf das Erreichen von nachhaltigen Wirkungenbedeutsam sind.6.3.3 LungenkrebsSowohl die Monographie zum Lungenkrebs wie auch das Strategiepapier sind von einer ganzheitlichePerspektive der Problemstellung geprägt. Es wurde eine fundierte Darstellung des relevantenÄtiologie- und Interventionswissen erarbeitet. Die bezüglich des Programms gesetztenPrioritäten wurden unter Berücksichtigung des Kontexts des Programms bestimmt und scheinensinnvoll. Es wurde ein umfassender Katalog von Zielsetzungen und Massnahmen unter Berücksichtigungvon politischen Aspekten des Problems zusammengestellt. Bis anhin existiert aberkein konkreter Umsetzungsplan, welcher realisier- und überprüfbare Zwischenziele beinhaltenwürde. In der Fachkommissions-Arbeit zeigen sich verschiedene Probleme, welche zu Verstimmungenvon wichtigen Partnern und Fachpersonen geführt haben. Das Programm wurde zumZeitpunkt der Befragung denn auch als kaum oder gar nicht vernetzt wahrgenommen, obwohl24

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