italienisch erlangen - Sprachenzentrum - Friedrich-Alexander ...

DANIELE
SILVESTRI
Er ließ die Musik
sprechen
Nach einem anstrengenden Unitag kam
ich etwas abgehetzt, aber doch sehr
gespannt beim E-Werk an, rauchte noch
eine Zigarette und ging dann in den
vollbesetzten Konzertraum im 1. Stock.
Dort empfing mich bereits eine
ausgelassene und erwartungsvolle
Stimmung und das Geschnatter vieler
freudig erregter Italiener. Das alles ließ
mich das ganze Unigedöns schnell
vergessen und auch mich packte diese
ganz spezielle Stimmung vor einem
Konzert.
Als Daniele Silvestri auf die Bühne kam,
wurde er mit begeistertem Applaus
begrüßt und begann gleich mit seinem
ersten Song. Es war echt ein seltsames
Gefühl jemanden auf der Bühne zu
sehen, mit dem man wenige Stunden
zuvor ein Interview gemacht hat. Das
allein und der kleine Rahmen des
Konzerts sorgten für eine sehr
persönliche Atmosphäre.
Daniele Silvestri gestaltete das Konzert
ohne viele Worte und ließ vor allem die
Musik sprechen, da ja einige in der
Runde kein Italienisch verstanden. Er
p r ä s e n t i e r t e e i n s e h r
abwechslungsreiches Programm mit viel
Rhythmus und
s t a r k e n
Texten.
Bei dem Song „Che bella faccia“, eine
süffisant böse Parodie auf Berlusconi,
konnte er sich dann aber doch eines
kritischen Kommentars nicht erwehren
und alle, die ihn verstehen konnten,
genossen seine kurze Polemik aus vollen
Zügen.
Wie die Deutschen aber halt so sind (und
wie ich feststellen musste auch die
Italiener!) ließen sich trotz guter
Stimmung und rythmischer Musik nur
wenige zum Tanzen animieren. Erst als
der Sommerhit „La Paranza“ gespielt
wurde erhoben sich einige Wenige und
bildeten ein Tanzgrüppchen direkt vor
der Bühne. Zwar klein, aber dafür um so
ausgelassener!
Nicht allein die machte das Konzert zu
etwas Besonderem, sondern auch die
Ausstrahlung des Sängers. Ein
Vollblutmusiker, der es geschafft hat,
nicht völlig abzuheben, auf das
Publikum einzugehen und eine gewisse
„Coolness“ auszustrahlen.
Zugaben gab's natürlich auch, und zum
Abschluss heizte die ganze Band das
Publikum nochmal mit einer virtuosen
Schlagzeugeinlage an.
Ich kannte Daniele Silvestri bis dato
eigentlich kaum, aber seine Musik hat
wirklich mitgerissen. Das Konzert ging
mir viel zu schnell vorbei, und ich freu´
mich schon auf den nächsten
italienischen Sänger, der in Erlangen
auftritt.
• Ruth Zapf
Ruth Zapf
Ruth Zapf, aus dem bayerischen
Schwaben, hat das
ansteckendste deutsche
Lachen des Sprachenzentrums.
Vielleicht ist sie bald auch
auf oder hinter der Theaterbühne
zu sehen... Uns würde
es freuen!
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