Aufrufe
vor 2 Jahren

Radiata 7 (2) Journal AG Schildkröten

  • Text
  • Tiere
  • Juni
  • Weibchen
  • Haltung
  • Tieren
  • Testudo
  • Jungtiere
  • Ftir
  • Terrapene
  • Wasser
  • Radiata

Erfahrungen zur Haltung

Erfahrungen zur Haltung von Weichschildkröten Wolfgang Helm Allgemeines Die Weichschildkröten gelten nach der Liieratur (Müller 1987 Nöllert 1992 Rudloff 1990) und im allgerneinen Verständnis als bissig und aggresiv. Es wird empfohlen, sie einzeln zu halten und sie fressen ihre im Wasser abgelegten Eier Als ich vor einigen Jahren mit der Haltung von Weichschildkröten (Arten: Apalone ferox, A.spiniferus und Pelodiscus sinensls) begann, verfuhr ich auch nach diesen Erkenntnissen, hielt großere Tiere einzeln und setzte diese nur zeitweise und unter Aufsicht zusammen, ln den Anlagen einiger Schildkrötenfreunde sah ich, daß man die Tiere auch anders pflegen kan n. Bei Herrn Giebner, Hirschfeld, der ein adultes 0/1 Pelodiscus slnensls in einem 2 m- Becken mit adulten Pseudemys dorbigni calliostris, Peluslus williamsi, Emydura subg/obosa u.s,w, hielt, gab es nach anfänglichen kleinen Rempeleien keine Probleme mehr mit der Haltung Herr Fri2sche,Zwickau, hieltein geschlechtsreifes Pärchen Pelodlscus slnensls in einem 1,45 m langem Aquarium mit Eiablagepla2 und ohne Bodengrund ganzjährig zusammen. Die Eiablagen erfolgten regelmäßig im Eiablageplatz, und es konnten Jungtiere aufgezogen werden, Haltung Nachdem ich jaluelang rneine Weichschildkröten getrennt rn verschieden proßen Aquarien, rnit und ohne Landteil und Sandbodcngrund gehalten hatte. war es mir drrrch den Neubau eines Gewächshauses, speziell ftir Wasserschildkröten. rnoglich die Haltungsbedingungen zu l,erändem, auch ennutigt durch die vorgenamten Haltungsberspiele. Das Terrariurn hat eine Größe von 3.0 rn r 0,8 rn rnit einern Wasserstand von 0.6 rn. Durch eine Sichtscheibe von 2,0 rn r 0,5 rn können die Tiere auch von der Seite betrachtet werdeu. Das Terrariun ist mit Eiablagepla.tz (0.5rn r 0.3rn. Höhe 0,2 rn" gefüllt mit Estnchsand), ernern aus einer Betonplatte bestehendem Aussties- einer 60 W Glühlampe über dem Eiablageplatz, mehreren großen, nrnden Steinen und einer 2-3 cm dicken Sandschicht als Bodengrund (in Teilbereichen bis l0 cm hoch liegend) ausgestattet. Der Eiablagebehälter steht auf auf einem gemauerten Unterteil, so daß eine halbdunkle Höhle entstanden ist. Der Ausstieg und das gemauerte lJnterteil des Eiablagebehälters sind ncrmalkantig, ohne daß sich die Tiere daran verletzten. Das Gewächhausdach besteht aus UVlichtdurchlässigen Stegplatten und bei somrnerlichen Außentemperaturen können die Seitenfenster zurückgeschoben werden, so daß sich eine Frerlandhaltung enibngt. Das Wasser wird ca. alle 10 -l-age vollständig gell,echselt und rnit einem Zusatz 'v'on Speisesalz (ca. I g/l) versehen. Qalta 1 fl Journal AG Schildkröten 7(2) Juni 1998

Eine Filterung und Beheizung des Wassers erfolgen nicht. Die Wassertemperatur wird bestimmt durch die Jahreszeit und liegt zwischen l9"C und 28"C. Die Lufttemperaturen liegen in der Regel mindestens 2-3'C höher und werden über eine Zentralheizung gestilert. Besetzt ist dieses Terrarium derzeit mit folgenden Arten: l/l Pelodiscus sinensis, 1/l Apalone feox, 0ll Apalone spiniferus, ll0 Cuora amboinensis, l/0 Pelusios williamsi, l/2 Trochemys dorbigni callirostris, 01012 Cyclemys tscheponensis, 2/0 Mquremys mutica, 0/7 Grapthemys spec. (Carapaxlänge von 5 - 12 cm) tmd zeitweise 0ll Dogania suplana. Die Fütterung in diesem Terrarium erfolgt alle 2-3 Tage mit Eischen, Mäusen, Rindfleisch, getrockneten Garnelen, Schnecken, Brekkies oder pflanzlicher Nahrung (Wasserlinsen, Löwenzaln, Salat) Die Aufrrahme von pflanzlicher Nahrung durch die gepflegten Weichschildl«öten konnte nicht beobachtet werden. Die Futteraufrrahme der Weichschildkröten erfolgt durch heftiges Zuschnappen, ohne daß sich die anderen Beckeninsassen davon besonders beeindrukken lassen. Größere Futterbrocken werden meist zuerst von einer der Weichschildkröten erfaßt, durch das Becken gezogen und mit den Vorderbeinen zerrissen. Zu Verletzungen kam es dadurch nicht, doch auch aus Grtturden der Wasserhygenie ist es besser maulgerechte Futterportionen zu geben. Nach meinen Beobachtungen ist es zumindest in größeren Terrarien möglich, die oben genannten Tiere zusammenzuhalten. Jede Schildkrötenart zeigt ihre rypischen Verhaltensweisen, wie Fressen, Paarung, Balz, Ruhen, Sonnen u.s.w.. Kleinere Raufereien kommen wie bei vielen anderen Schildkrötenarten nattirlich auch vor. Die Männchen von P. sinensis mit einer Carapaxlllrge ab ca. l0 cm vrad A. ferox ab Gesclrlechtsreife sind artenweise unverhäglich und auch in 2 m- Terrariea nicht gemeinsam zu halten. Besonders das freie Schwimmen der Weichschildkr

Zeitschriften-Regal