Aufrufe
vor 2 Jahren

Radiata 7 (2) Journal AG Schildkröten

  • Text
  • Tiere
  • Juni
  • Weibchen
  • Haltung
  • Tieren
  • Testudo
  • Jungtiere
  • Ftir
  • Terrapene
  • Wasser
  • Radiata

Woche. Besonders rabiat

Woche. Besonders rabiat ist die Balz bei Testudo graeca ibera. Die Mrinnchen "boxen" ungesti[n gegen den Panzer der Weibchen und verursachen ordentlich Lärm. Folgen sind oft Panzerverletzungen bei den Weibchen. Durch Anbringen eines aufgeschnittenen Schlauches auf dem Gularschild der Männchen, können Panzerverletzungen verhindert werden. Durch Bisse verursachen die Männchen manchmal Wunden an Beinen wrd Hals der Weibchen und müssen dann seperiert werden. Das Paarungsvorspiel von Tesludo marginata ist lihnlich rabiat. Die Weibchen müssen sich bewegen, damit die M?innchen erkennen, wo beim Weibchen das Hinterende ist. Dort reiten sie dann auf, dabei wird das Maul aufgerissen, die fleischige Zunge herausgeslreckt. Mit demselben Rhythmus, wie der Schwanz zur Kioake stößt, schreien die Männchen. Bei der Paarung bewegen die Weibchen den Kopf und Körper hin und her. Die Paarung ist bei Testudo hermaruri ähnlich. Die Piepslaute der Mlinnchen sind höher, sie beißen nicht so oft und rammen nur selten. Die Trächtigkeit der Weibchen kann mit Ausnahme von Testudo marginata nicht ertastet werden. Diese ist aber gut am Verhalten erkennbar. Die Weibchen sind unruhig und stellen die Nahrungsaufirahme ern. Sie wandem am Legehang vorbei, nehmen dort Erde auf und schieben mit den Vorderbeinen den Boden auseinander. Wenn der Legeplatz angenommen wurde, stemmen sie sich mit den Vorderbeinen ein wrd graben mit den Hinterbeinen die Legegrube. Die Eier werden im Abstand von 2 bis 5 Minuten abgesetzt. Die Gelegegröße der 1 bis 3 Gelege ist sehr unterschiedlich. Nach der Eiablage wird die Eigrube wieder zugescharrt und zugefteten. Dabei wird im Umfeld weitergel«atzt, alle Erheburgen eingeebnet und so die Eiablagegrube getamt. Testudo hors- .fieldi legl ihre Eier versteckt in Grassoden und im Schatten ab. Wenn möglich werden die Eier vorn Referenten sofort geborgen. Die Inkubation erfolgt heute bei 30 - 33'C. Die Eier werden an 314 in den Sand eingebettet. Bei Entwrcklung der Eier entsteht zuerst ein weißer Fleck auf der Oberseite, später sind die Eier insgesamt weiß. Nach 3 - 4 Wochen sind dre Blutgeftiße erkennbar. Nach 6 - 7 Wochen sind die Eier im Inneren schwärzlich und undurchsichtig. Bei der Aufzucht werden die Jungen, wenn das Wetter es zuläßt, gleich auf die Wiese gesetzt. Manche fangen oft gleich zum Fressen an. Nach I - 2 Wochen sind erste Zuwachssfreifen erkennbar. Am Abend werden die Schlüpflinge ins Haus genommen. Früher wurden die Jungtiere trocken gehalten, heute aber relativ feucht auf Rindenmulch. H. Hertwig berichtete urs über die Biologie und Zucht der Schwarzkopf- Höckerschildkröte - Graptemys nigrinodo. Diese aquatile Flußschildkröte bewohnt stark mitandernde Tieflandfltisse mit Sand und Lehmgrund und stark srukturierten Unterwasserbiotopen. Die Flüsse haben im Frühjahbreite Über- Seite I Joumal AG Schildkröten 7(2) Juni 1998

schwemmungsbereiche. Die Schildkröten sonnen sich ausschließlich auf ins Wasser gestifzten Baumstämmen. Die Wassertiefe beträgt I - 3 m. Als Sonnenplatztemperahren wurden 40'C gemessen. Die Haltung der Schildkröten erfolgt in Becken mit dunklem Wasserbereich, starker Strukturierung durch Baumstitnme und Wasserpflanzen bei einem Wasserstand von 50 - 60 cm. Männchen werden einzeln gehalten, Weibchen in kleinen Gruppen. In allen Becken schwimmen Fische. Diese sorgen für die Reinheit des Wassers und dienen als lndikator ftir die Wassergüte. Das Wasser wird mit einem Filter mit 100 L/h gefiltert und dabei über die mit Pflanzen bewachsene Rückwand verrieselt und mit Sauerstoff gesättigI. Ein zweiter Filter mit 2000 LIh sorgl ftiLr eine starke Strömung im Becken. Es wird ein natiirlicher Temperatur und Lichtverlauf eingehalten Täglich wird in der Hauptaktivitätszeit gefüttert. Paanmgen finden im Frtihjahr tmd Herbst nach einem ausgeprägten Balzverhalten staft. Die Nistsaison ist von Mai bis August. Die Eiablage der 3 - 7 Eier erfolgt von 21 - 24 IJtv innerhalb von 50 cm vom Wasserrand in reinem Quarzsand. Der Eiablageplatz ist frei von Bewuchs. Bebrtitet wird bei etwe 30'C. Die Geschlechtsreife der Männchen erfolgt nach2ll2 - 3 Jahren, wilhrend Weibchen frühestens mit 17 cm nach 8 - 9 Jatren geschlechtsreifwerden. Form der Sternschildkröte - Geochelone elegans. Der Boden des großen, optisch gut aussehenden Tenariums besteht aus einer dicken Töpferlehmschicht als Feuchtigkeitspuffer, dartiber befindet sich Sand. Im Steinaufbau der Rückwand haben die Tiere Höhlen als Unterschlupf. In der Natur verstecken sich die Tiere unter Grasbüscheln. Links und rechts im Terrarium befindet sich ein Wil'melampe und darunter ein Bodenheizung. [n der Trokkenzeit wird nur einmal in der Woche eine Gießkanne Wasser ins Terrarium gegossen, während in der simulierten Regenzeit jeden Tag gesprtiht wird. Nur an schönen Tagen befinden sich die Tiere in einer Außenanlage. Zw Eiablage von Anfang November bis Ende März wird ein Erde-Sand-Gemisch aufgefüllt und feucht gehalten. Die 15 Jahre alten noch nicht adulten Weibchen wiegen 1,5 kg, während die Märurchen nur 700 g wiegen. Zw Zucht müssen die Geschlechter, um zu viel Stress zu vermeiden, gehennt werden. Nach einer Inkubationszeit von 114 - 116 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Autor: Hermann Tippmann Naglerstr.26 80999 München Fritsche berichtete über seine lOjäfirige Halhmg und Zucht der pakistanischen Juni 1998 Journal AG Schildkröten 7(2) Seite 9

Zeitschriften-Regal