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Radiata 7 (2) Journal AG Schildkröten

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Datenerhebung zur

Datenerhebung zur Größe und dem Gewicht von in Menschenobhut gepflegten Landschildkröten der Gattun g Testudo Hermann Tippmann Eine gesunde Landschildkröte besitzt ein bpstimmtes optimales Körpergewicht. Deshalb ist zur Gesundheitskontrolle eine regelmäßige Wägung und eine Aufzeichnung dieser Messwerte Pflicht. Aber manchmal tritt doch beim SchildkrOtenhalter die Frage auf, ob eine Tier zu leicht bzw. seltener auch zu schwer im Verhälhus zu seiner Größe sei? Fü,r Testudo hermanni turd Testudo graeca gibt es Vergleichswerte in der Literatur (Jackson, 1980; Avery, 1995). Diese fehlen llir die anderen Testudo- Arten urd sind ftir die oben genannten Arten nicht nach Unterarten differenziert. Bei vielen Tieren variiert auch die Panzerformen in Bezug auf Llinge, Breite und Höhe und so kann das Verhältnis von Gewrcht rur Linge weniger aussagekräftig sein. Deshalb bitten wir Sie, Ihre Schildkröten der Gattung Testudo. T. hermanni, T. graeca, T. horsfieldi, T. marginata und T. kleinmanni ar messen und die Werte uns zuzusenden. Die eingehenden Daten werden nattiLrlich anonym behandelt. Da die Gewichte der Schildkroten sich im Jahresverlauf verändem, haben wir als Meßzeitpunkt Ende Juli bis Anfang August vorgesehen. Die Länge, Breite und Hohe der Tiere sollen als Stocklängen bestimmt werden. (Bei kleineren Tieren mit der Schrebleke und bei größeren mit einem Meterstab mit einer Genauigkeit von mindestens 5 %.) Das Gewicht der Tiere sollte ebenfalls mit einer Genauigkeit von mindestens 5 %o gemessen werden. Die Breite sollte außer bei Testudo marginata die maximale Panzerbreite sein. Bei Testudo marginata bestimmen sie bitte die Breite bei etwa der halben Panzerlänge. Es sollte jeweils die Stocklänge des Panzers und die maximale Panzerhöhe bestimmt werden. Vielen Dank ftir Ihre Bemühungen Literafur: Jackson, O.F.: Weight and measurement data on tortoises and their relationship to health. J. Small Anim Pract. 21, (1980): 409 - 416 Avery, R.: Care sheet - Test your tortoise's health statistics, The Jackson Ratio. The Britisch Chelonia Group (1995) Autor Herrmann Tippmann, Naglerstr. 26, 80999 München Seite 4 Journal AG Schildkröten 7(2) Juni 1998

Jahrestagung der DGHT-AG Schildkröten 1998 in Gera Zusammenfassung einiger Vorträge Hermann Tippmann E. lleier, Notulln, referierte über die Erhaltungszucht von Schrldköten in Theorie und Praxis. Aufgrund der starken Bedrohung der südostasiatischen Schildkrotenfauna durch intensive Nutzung ftir den chinesischen Lebensmittelmarkt, wäre eine Erhaltungszucht dieser Tiere dnngend notwendig. Dabei müßte aber die genetische Vanabilrtat der Arten erhalten bleiben, weil sonst eine Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen nicht mehr möglich wäre. Dazu müssen die Gefangenschaft sbestände mischerbig bleiben. Nach einer Einfiihmng in die Genetik und Populationsgenetik grng der Referent auf die meist tatsächlich vorliegenden Haltungsbedingungen ein: * durch zu goße Gruppen leiden die Tiere unter Dauerstreß: bei den Tieren gibt es große individuelle Unterschiede im Verhalten: bei einer Reihe von Tieren geht eine Gruppenhaltung gut, aber subdominante Tiere fallen fiir die Fortpflanzung aus. Oft wird Inzucht mit den schönsten und bestangepaßten Tieren getrieben. mit nur wenige Elterntieren werden viele Nachkommen gezüchtet, was zur totalen genetischen Verarmung ftihrt. Für eine Erhaltr.urgszucht sollten folgerrde EmpfehlLurg beachtet werden : * * Nur mit Tieren einer Population, am besten rnit Fundortlieren. züchten. Die genetische Variabilität darf' nicht verloren gehen. Auch mit subdorninanten Tieren muß gezüchtet werden. Die MäLnnchen müssen einzeln gehalten werden. Oft ist Einzelhaltung auch bei den Weibchen notwendig. * Für eine gezielten Vermehnrng von Schildkröten bereitet die Vorratsbefiuchtung Probleme. Um die genetische Variabilität zu erhalten, ist eine Mindestgröße von 4 Gründer-Zuchtpaaren nofwendig. Dabei müssen alle gleichmäßig velpaart und l0 Jungtiere pro Pärchen großgezogen und weitergezüchtet werden. Das ftihrt in der F3-Generation zu 1000 zu haltende Jungtiere für eine bedroht Art. Als Folgerung ergibt sich, daß das ECS diese Probleme nicht lösen kann. Aber zur Zeit grbt es nichts besseres ! Zum Schluß, nachdem der Referent noch seine Schildkrotenzuchtanlage gezeigt hatte, stellte er ein Erhaltungs- Juni 1998 Journal AG Schildkröten 7(2) Seite 5

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