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Beschaffung aktuell 06.2022

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» ROBOTIK Alexander Mühlens, Leiter des Geschäftsbereichs Automatisierungstechnik und Robotik bei Igus und verantwortlich für RBTX. Bild: Igus ein Netzwerk aus Partnern wie Hahn Robotics oder Alexander Bürkle Robotic Solutions. Milicevic: „Kunden bekommen auf unserer Plattform eine komplette Lösung oder aber nur Roboter und Komponenten fürs Do-it-yourself – ganz wie sie möchten.“ Egal ob nun DIY oder Komplettlösung: „Kunden haben mit Unchained Robotics nur einen Ansprechpartner für ein One Stop Shopping.“ Auf seiner Plattform hat Unchained Robotics einige namhafte Anbieter von Robotern und Cobots versammelt, darunter Universal Robots, Omron, Doosan, Denso, Hanwha, Aubo Robotics, Yuanda, Kassow Robots oder Dobot. Vor allem in Sachen Cobots bietet Unchained Robotics einen guten und transparenten Überblick. Bei jedem Cobot ist der Listenpreis hinterlegt, sodass man schnell weiß, um welche Größenordnung es geht. Hinzu kommen Greifer sowie Kameras und weiteres Zubehör. Ein Konfigurator erleichtert das Zusammenstellen der passenden Lösung. Zudem findet man auf dem Marktplatz auch ein wachsendes Angebot an fertigen Turnkey-Lösungen. KMUs können sich so bei der Suche nach dem passenden Cobot informieren, vergleichen und das Konfigurations-Tool nutzen. „Via Software erhalten sie dann erste Empfehlungen, welche Produkte zu ihrem Problem passen“, sagt Milicevic. Zudem biete man auf der Plattform eine digitale Beratung an: „Wir haben einen Live-Chat, der von echten Menschen und nicht von Chatbots betreut wird. Da haben wir schon viele spannende Probleme diskutiert.“ Low-Cost-Robotik mit Expertenberatung Dr. Dennis Stampfer, CEO bei Toolify Robotics und Betreiber von Xito. Der Igus-Ableger RBTX konzentriert sich mit seiner Plattform auf das Einstiegssegment, also kostengünstige Low-Cost-Robotik für wenige Tausend Euro mit kurzen Amortisationszeiten. „Übliche Hardwarekosten liegen bei 8500 Euro für Robotik-Komponenten zum selbst Zusammenbauen“, berichtet Mühlens. „Fertige Plug-and-play-Lösungen starten bei 12.500 Euro.“ Das Grundgerüst von RBTX bilden Roboterkinematiken verschiedener Anbieter: Neben kostengünstigen Robotern von Igus selbst (Portalroboter, Deltaroboter, Robolink-Knickarmroboter, Rebel-Cobot) findet man auf der Plattform auch Roboter von Fruitcore Robotics, Epson und Variobotic. Diese Basis kann im nächsten Schritt um Einzelkomponenten wie Kameras, Software, Greifer, Leistungselektronik, Motoren, Sensoren und Steuerungen erweitert werden. Beim Zusammenstellen unterstützt der Konfigurator „My Robot“, der dann auch die Kompatibilität der ausgewählten Produkte garantiert. Gemäß dem Ansatz „build or buy“ finden Interessenten aber auch fertige Robotik-Systeme inklusive Steuerung zum Festpreis. Aktuell sind etwa 70 Partner auf der Plattform vertreten. „Der Interessent muss nicht zeitintensiv jede einzelne Komponente recherchieren und weiß am Ende nicht, ob diese auch hundertprozentig miteinander funktionieren. RBTX stellt eine Funktionalität auf Software- und Hardware-Ebene sicher. Wir senken damit die Integrationskosten und das Risiko“, betont Mühlens. Zudem bietet RBTX mit dem RBTXpert-Angebot eine persönliche Hilfestellung: „Für Automatisierungseinsteiger, die zwar wissen, was sie automatisieren möchten, aber sich nicht sicher sind, welche Lösung am besten für sie passt, steht die kostenlose Videoberatung RBTXpert zur Verfügung. Unsere Experten Bild: Toolify Robotics 52 Beschaffung aktuell » 06 | 2022

zeigen direkt live an Roboterlösungen, welche Komponenten der Anwender benötigt und wie er das Projekt umsetzen kann. Am Ende erhält er ein Angebot mit Festpreis.“ So werde die Plattform zu einem hybriden Business, verspricht Alexander Mühlens. „Wichtig ist für uns, dass der Marktplatz nicht nur ein reines Online-Tool ist, sondern dass der Kunde auch immer die Möglichkeit hat, sich persönlich bei uns kostenfrei informieren und beraten zu lassen. Kombination aus Marktplatz und offenem Baukasten Einen deutlich stärker technikbasierten Ansatz wählt die Plattform Xito, die Dr. Dennis Stampfer, CEO des Forschungs-Spin-off Toolify Robotics, betreibt: „Xito ist eine Kombination aus einem Marktplatz mit einem offenen Baukastensystem samt integriertem Low-Code-Engineering-Werkzeug – also mehr als nur ein Robotik-Onlineshop oder Branchenverzeichnis fürs Matchmakings.“ Knapp ein Jahr nach dem Start versammelt die Plattform bereits 80 Produkte von über 50 Anbietern. Generell fokussiert sich Stampfer mit Xito auf „moderne Robotik“, also Leichtbauroboter und Cobots sowie autonome mobile Roboter. Dabei sei die Plattform als offenes Ökosystem technologie- und herstellerneutral. „Anwender sollen bei uns das bekommen, was in Sachen Preis oder Funktion am besten passt – und nicht, was gerade zufällig kompatibel ist“, betont Stampfer. Für diese Kompatibilität sorgt ein modellbasierter Software-Ansatz im Hintergrund. Das System erstellt zunächst ein „digitales Modell“ des jeweiligen Robotik-Bausteins und sorgt so dafür, dass dieser Baustein dann mit allen anderen zusammenpasst. Die Xito Engineering Suite erlaubt dann die Kombination dieser Bausteine dank des modellbasierten Low Code Engineering ganz ohne Programmieren. Weil die Bausteine und ihre Schnittstellen in Xito digital modelliert sind, können die Anwender die Robotik-Bausteine einfach und übersichtlich mit einem grafischen Applikationsdesign-Tool zu einem Gesamtsystem zusammensetzen. Zum Einrichten der Anwendung verwendet der Kunde in der Low-Code- Entwicklungsumgebung die „Skills“, die ihm die Bausteine bieten. Er kann Fähigkeiten wie Erkennen, Greifen oder Ablegen in der gewünschten Reihenfolge zu einer Anwendung modellieren – ohne kompliziertes Robotik- und Programmier-Know-how. Armin Barnitzke, Automationspraxis, Konradin-Verlag, und Yannick Schwab, Beschaffung aktuell Pneumatische Direktantriebe in den Gelenken Festo will mit neuem Pneumatik-Cobot punkten Bild: Festo Festo präsentiert den „weltweit ersten pneumatischen Cobot“. Laut Aussage des Unternehmens soll die Mensch-Roboter-Kollaboration mit keiner Technologie so feinfühlig gelingen wie mit der Dr. Frank Melzer (l.), Vorstand Product and Technology Management, und Christian Tarragona, Leiter Robotics, beide Festo SE & Co. KG, mit dem neuen Cobot. nachgiebigen Pneumatik. Darüber hinaus benötige der Cobot durch die integrierte Steuerung im eigenen Fußteil keinen zusätzlichen Schaltschrank. Er besteht aus der Hardware selbst, einem Handmodul und der Robotic Suite, einer Software für die Inbetriebnahme und Programmierung. Dieses Paket macht es laut Festo möglich, den Cobot in weniger als einer Stunde in Betrieb zu nehmen und zu programmieren. Vorkenntnisse sind laut des Unternehmens nicht notwendig, denn die Software enthält visualisierte und standardisierte Funktionsbausteine. Die pneumatischen Antriebe ermöglichen das manuelle und widerstandsfreie Führen des Roboterarms mit der Hand, um Wegpunkte bzw. Bahnen einzulernen. Die Direktantriebe in den Gelenken sollen kostengünstiger und leicht sein, weil im Gegensatz zu elektrischen Lösungen keine schweren Getriebe und Kraft-Moment- Sensorik nötig sind. Dadurch soll der pneumatische Cobot ein attraktives Verhältnis aus Preis und Leistung in seinem vornehmlichen Einsatzgebiet, des Kleinteilehandlings bei Nutzlasten bis zu 3 Kilogramm, aufweisen. Die pneumatischen Antriebe des Cobots mit 670 Millimeter Reichweite und sein geringes Gewicht (17 kg) senken seine Kontaktenergie. Christian Tarragona, Leiter Robotics bei Festo: „Durch exakte Druckregler in den Gelenken erkennt der Roboter, wenn er berührt wird und reagiert mit entsprechenden Safety-Funktionen.“ Der Verkaufsstart ist für 2023 geplant. (ys) Beschaffung aktuell » 06 | 2022 53

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