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Beschaffung aktuell 7-8.2023

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» MANAGEMENT 7 Schritte

» MANAGEMENT 7 Schritte auf dem Weg zum Dekarbonisierung der Lieferkette 1. Lieferantenstruktur analysieren und Klimareifegrad der Lieferantenbasis ermitteln. 2. Bewusstsein für die wesentlichen Hebel und Einflüsse schaffen. 3. Klimaorientiertes Supplier Onboarding etablieren. 4. Lieferantenbewertung und Lieferantenmanagement mit Blick auf Klimareifegrade der Lieferpartner. 5. Klimaorientierte Lieferantenstrategie entwickeln und implementieren . 6. Unterstützung durch digitale Tools für Erfassung und Tracking der Emissionsdaten 7. Gemeinsam mit Lieferanten Maßnahmen entwickeln, umsetzen , Erfolge messen und reporten. • Lieferanten-Onboarding: Die Anforderungen an den Klimaschutz sind Teil des Präqualifizierungsprozesses und steigen mit der Zeit an. • Lieferantenentwicklung: Die Klimaziele sind Bestandteil aller Lieferantengespräche und Maßnahmenpläne. • Lieferantenkommunikation: Die klare Botschaft lautet: Unternehmen, die den Klimaschutz nicht in ihre Geschäftsstrategie implementieren, haben als Lieferpartner lang-, mittel- oder (je nach Abhängigkeit und Warengruppe) sogar kurzfristig keinen Platz mehr im Portfolio. Wer als qualifizierter Lieferanten an allen Ausschreibungen teilnehmen will, muss nachweislich an seiner Klimaperformance arbeiten. Die Ziele und notwendigen Korrekturen werden regelmäßig bzw. in den Jahresgesprächen wie alle anderen Performance-Themen abgefragt. Klimaschutz ist ein zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit. An diesem Punkt verändert sich die Einkaufsarbeit, nicht im Prozess, wohl aber bei der Gewichtung: Für die Lieferantenbewertung, in die bisher vor allem Kosten, Qualität und Verfügbarkeit einflossen, kommen nachhaltige Kriterien wie der Klimaschutz hinzu. CO 2 -Reduktion starten Für die erfolgreiche Etablierung von CO 2 -Zielen in der Lieferkette muss der Einkauf im nächsten Schritt eine konkrete Verbindung zwischen Lieferantentätigkeit bzw. geliefertem Material und den entstandenen Emissionen herstellen. Für die Kalkulation gibt es zwei Ansätze, die sich in Aufwand und Genauigkeit unterscheiden: die aktivitätenbasierte und die ausgabenbezogene CO 2 -Kalkulation. Welcher Ansatz der richtige ist, hängt von der Unternehmensart und den verfügbaren Daten ab. Um ein Die CO 2 -Kalkulationsmethoden nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG) Quelle: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Scope3_Calculation_Guidance_0.pdf 26 Beschaffung aktuell » 7/8 | 2023

umfassenderes Bild zu erhalten, kann es sinnvoll sein, beide Methoden zu kombinieren. Liegen keine Primärdaten des Lieferanten vor, greift man für die CO 2 -Kalkulation auf Durchschnitts- bzw. Sekundärdaten für Branchen und Regionen zurück. Das Greenhouse Gas Protocol unterscheidet folgende Kalkulationsmethoden (s. Kasten S. 25). 1. Ausgabenbasiert/Sekundärdaten: Der CO 2 -Fußabdruck von Materialien wird auf Basis von Sekundärdaten (Durchschnittsdaten für Branchen und Regionen https://ghgprotocol.org/life-cycle-databases ) ermittelt und die Emissionen auf Basis des Einkaufsvolumens für die einzelnen Materialien kalkuliert. 2. Proezssbasiert/Sekundärdaten: Die Emissionskalkulation basiert auf sekundären Prozessdaten. 3. Hybride Ermittlung: Kombination aus Primärund Sekundärdaten. Die Daten für den Scope 1 und Scope 2 sind bereits produktspezifisch (für die jeweiligen Bauteile der Lieferanten), die anderen Upstream- Emissionen liegen entweder lieferantenbezogen vor oder basieren (noch) auf Durchschnittswerten. 4. Lieferantenspezifische Prozessdaten: Der Lieferant kann eigene produktbezogene CO 2 -Daten liefern (Primärdaten). Achtung: Nicht immer ermitteln Lieferanten einer Warengruppe die produktbezogenen CO 2 -Emissionen für die gleichen Abschnitte der Wertschöpfung. Carbon Accounting Tools einsetzen Anbieter, die den Klimafußabdruck von Lieferanten ermitteln und die Klimaschutzaktivitäten von Unternehmen bewerten. Die Tools helfen beim Monitoring der Scope-3- Emissionen und beim Erreichen der Klimaziele. Die Emissionsermittlung ist komplex und lässt sich auslagern. So kalkulieren einzelne Lösungsanbieter (s. Übersicht) auf Basis von ERP-Transaktionsdaten und durchschnittlichen Emissionsdaten zunächst einen wahrscheinlichen CO 2 -Rucksack, den die Lieferanten mit Primärdaten dann korrigieren können. Andere verfolgen einen spendbasierten Ansatz und kalkulieren die Emissionen auf der Basis von Sekundärdaten und den Einkaufs- und Verbrauchsdaten. Für den Einkauf sind all jene Toolanbieter interessant, deren Fokus auf dem Carbon Accounting bzw. dem Corporate und Product Carbon Footprint liegt (im Unterschied zu Lösungsanbietern, die vor allem die nichtfinanzielle Berichterstattung unterstützen). Der Markt ist in Bewegung. Die Anbieter merken, dass ihre Kunden ein Carbon Management brauchen, das verschiedene Kalkulationsansätze, Ratings und Reportings unterstützt und sich nicht alleine auf einen Lösungsansatz wie etwa das Lieferantenrating oder die spendbasierte CO 2 -Ermittlung fokussiert. Auch die Platzhirsche bei den E-Lösungen wie SAP, Ivalua oder Coupa arbeiten mit Hochdruck daran das Monitoring von CO 2 -Primär- und Sekundärdaten in ihre Tools einzubinden. Bild: amc Maximilian Droste Senior Project Manager , amc Group Bild: amc Mikro-Schlauchverbinder für die Analytik und Labortechnik www.rct-online.de Mikro-Schlauchverbinder und Verschraubungen • Viele Ausführungen und Verbindungsmöglichkeiten Luer-Lock-Adapter, Schlauchtüllen, Schlauchverschraubungen, Tri-Clamp-Verbinder, Kapillar-Verbinder, Steckverbinder • Gefertigt aus hochwertigen Werkstoffen Fluorkunststoffe, Edelstähle, Polyolefine, Polyamide u.v.m. • Chemikalienresistent, temperaturbeständig und sterilisierbar Mit Zulassungen nach FDA und USP Class VI Reichelt Chemietechnik GmbH + Co. Englerstraße 18 D-69126 Heidelberg Tel. 0 62 21 31 25-0 Fax 0 62 21 31 25-10 rct@rct-online.de Beschaffung aktuell » 7/8 | 2023 27

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