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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 06.2019

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Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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cav PULVER- UND TROCKENSTOFFTECHNOLOGIE Innerbetrieblicher Rohstofftransport in der Schüttgutindustrie Big-Bag-Befüllung unter Containment-Bedingungen Im Bereich des innerbetrieblichen Rohstofftransports in der Schüttgutindustrie kommen stets dieselben Fragen auf: Wie können wir unsere Produkte schonend und sicher aus dem Prozesse selbst oder einer wertschöpfenden Anlage austragen? Wie handelt man Gebindetypen wie Big Bags unter Containment-Bedingungen? Der Big- Bag-Befüllkopf LBK-EC ist einfach in der Handhabung und hält gleichzeitig hohe Containment-Level ein. Bereits der Transport von unbedenklichen Schüttgütern stellt eine Herausforderung dar. Es ist sicherzustellen, dass die Rohstoffe staubfrei und unvermischt transportiert werden. Handelt es sich um für den Menschen oder die Umwelt gefährliche Stoffe, wie sie beispielsweise in der pharmazeutischen und wirkstoffherstellenden Industrie eingesetzt werden, sind Grenzwerte von mindestens OEB 3 einzuhalten, um das Personal effektiv vor den Folgeschäden zu schützen. Das bedeutet, dass eine Umgebungskontamination von maximal OEL

über hinaus ist das Filtergewebe durchgängig FDA-konform. Die Langlebigkeit der Filterkonstruktion und eine Beständigkeit gegen Filterdurchschläge sind weitere Vorteile. Die Filter sind in verschiedenen Materialausführungen erhältlich, sodass flexibel auf die Anforderungen verschiedener Produkte reagiert werden kann. Beim Fördervorgang wird das Produkt-Gas-Gemisch durch ein Schlauch- oder Rohrleitungssystem von der Aufgabestelle angesaugt und gelangt durch die Produkteintrittsklappe in den Abscheidebehälter des Conveyors. Nach dem Eintritt in den Abscheidebehälter werden die feinen Staubpartikel an einem Ringfilter abgeschieden. Das Produkt-Gas-Gemisch ist nun wieder getrennt. Aufgrund der Schwerkraft setzt sich das Produkt im Behälter ab und füllt diesen. Nachdem der Ansaugzyklus beendet ist, wird mittels Umkehr der Gasflussrichtung der Ringfilter per Druckluft abgereinigt. Planung einer Befüllstation Nach der pneumatischen Förderung werden die Stoffe in unterschiedliche Gebinde abgefüllt, um z. B. den Weitertransport so einfach wie möglich zu gestalten. Werden Abfüllprozesse geplant, gibt es neben den eingesetzten Gebinden und der Füllleistung noch weitere Punkte, die durchdacht werden müssen. Von großer Bedeutung ist das verwendete Dosierorgan in Kombination mit dem Waagentyp. Es geht auch darum, die eingesetzten Stoffe kritisch zu betrachten. Reicht dafür eine lokale Absaugung zur Staubreduzierung oder müssen die Produkte staubfrei abgefüllt werden unter Einsatz von Containment-Lösungen? Des Weiteren müssen bei der Planung die Prozessintegration sowie die Abfüllleistung beachtet werden. Einige dieser Herausforderungen können mit dem Big-Bag-Befüllkopf LBK-EC (Easy Connect) gemeistert werden. Er hält hohe Containment-Level ein, berücksichtigt aber gleichzeitig die Spezifikationen und Wünsche des Kunden. Eine Befüllstation besteht im Wesentlichen aus vier Bestandteilen: • Befüllkopf: definiert häufig das Containment-Level • Bodenauflagen: z. B. Rollenbahnen für ein leichteres Handling oder Waagen, die in eine Auflage integriert sind • Zuführungen: z. B. über ein Fallrohr, einen Pufferbehälter oder einen pneumatischen Förderer wie den PCC • Grundgestell mit Tragrahmen: Halterung für den Befüllkopf; definiert maßgeblich Der Proclean Conveyor PCC für den geschlossenen Materialtransport arbeitet nach dem Prinzip der Pfropfenförderung den Platzbedarf. Weitere Komponenten wie Schlaufenhalter können dort integriert werden. Der Befüllkopf LBK-EC ermöglicht ein schnelles, sicheres und einfaches Befüllen von Gebinden ohne Hilfs- oder Verbrauchsmaterialien im Bereich von OEB 4 (OEL 1 bis 10 μg/m 3 ). Anschluss und Entkoppeln von Gebinden erfolgt logisch in wenigen Schritten. Maßgeschneidert auf die Befüllprozesse und Anforderungen der verschiedenen Branchen erlaubt das System ein schnelles, ergonomisches und vor allem sicheres Befüllen von Gebinden. Damit werden Bediener, Umwelt und Produkt vor Kontamination bzw. Verunreinigung von außen geschützt. Sicherer Abfüllprozess Der LBK-EC zeichnet sich durch eine hohe Arbeitssicherheit aus und wird durch eine pneumatische Steuerung mit den drei Funktionen Andocken, Abdichten und Abdocken bedient. Um den Big Bag anzuschließen, wird dieser unter dem Befüllkopf positioniert. Er wird durch Fixierung des inneren Liners durch eine pneumatische Vorrichtung mit integrierter Blähdichtung an den Befüllkopf angedockt. Die mechanische Abdichtung wird mittels der Hebel-Klemmvorrichtung geöffnet, um die Showercap des vorherigen Liners zu lösen. Durch das Einschieben und Straffen des Führungsseils kann der Liner ideal positioniert werden. Nach einmaligem Drücken der Kassette lässt sich das Seil entfernen. Anschließend wird mit der Der Big-Bag-Befüllkopf LBK-EC ist einfach in der Handhabung und hält gleichzeitig hohe Containment-Level ein Hebel-Klemmvorrichtung arretiert und mechanisch abgedichtet. Mit der pneumatischen und mechanischen Sicherung des Liners wird ein versehentliches Herausziehen und somit der Bruch des Containments verhindert. Nach erfolgtem Andocken ist ein geschütztes und staubfreies Befüllen des Gebindes möglich und ein Produktaustritt nachhaltig unterbunden. Das befüllte Gebinde wird nun verschlossen und mit dem Hecht-Containment-Werkzeug vom Befüllkopf getrennt. Aufgrund des einfachen Handlings erlaubt der LBK-EC ein deutlich schnelleres Anschließen und Befüllen der Gebinde als bisherige Systeme. Um den Anforderungen nach GMP gerecht zu werden, wurde auch eine Methode zur Reinigung entwickelt. Das komplette System kann auf Wunsch mit WIP- oder CIP-Equipment ausgestattet werden. Alle Systemkomponenten können je nach Wunsch mit FDAoder Atex-Konformität bescheinigt werden. www.prozesstechnik-online.de Suchwort: cav0619hecht AUTOR: MATTHIAS HÄNSEL Leitung Marketing, Hecht Technologies cav 06-2019 15

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