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dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 04.2020

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Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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dei FOKUS LEBENSMITTELPRODUKTION 4.0 Lückenlose Lebensmittelüberwachung Stabiles 0G-Netz für das Internet der Dinge Mit der Verfügbarkeit des Sigfox-0G-Netzes (Null G) wird es möglich, die Lebens - mittelproduktion lückenlos vom Acker und der Weide bis hin zum Endverbraucher zu überwachen und zurückzuverfolgen. Bei Trackern für Vieh und autarken Sensoren fürs Feld beginnen die Anwendungsbereiche. Über das Tracking von Flüssigkeitsbehältern wie IBCs und Temperaturdatenloggern geht es weiter bis hin zur Anbindung von Paletten und Euroboxen oder gar smarten Verpackungen auf der letzten Meile. Das Internet der Dinge, von dem an so vielen Stellen gesprochen wird, gewinnt mit der Verfügbarkeit von Netzen wie dem 0G-Netz von Sigfox, das wie ein Telefonnetz öffentlich verfügbar ist, zunehmend an Kontur. Anders aber als 3G/4G/5G wurde 0G entwickelt, um Dinge an das Internet anbinden zu können, die bislang nicht angebunden werden konnten. Dies, weil ihre Anbindung bislang zu teuer war, zu viel Energie verbrauchte oder global nicht ohne Roaminggebühren möglich war. Kann man nun jedoch quasi alles bis hin zur Verpackung auch ökonomisch sinnvoll anbinden, eröffnet sich ein enormes Potenzial zur Entwicklung neuer nutzbringender IoT-Applikationen. Smarte Sensoren für das Vieh Dies fängt bereits bei der Lebensmittelgewinnung an: Intelligente Viehhalsbänder ermöglichen es Viehzüchtern heute, ihre Tiere zu verfolgen und ihnen mit einer einfach zu bedienenden Smartphone-App virtuelle Grenzen zu setzen, ohne Zäune ziehen zu müssen. Cloud-basierte Managementsysteme geben Biobauern zudem einen vollständigen Überblick über ihre Herden in Echtzeit. Fortschrittliche Technologien überwachen das Wohlbefinden der Tiere, indem sie Gesundheits- und Verhaltensdaten sammeln und analysieren und bei Anomalien Warnmeldungen senden. Können Informationen Bild: Sigfox/Dusan Kostic Adobe Stock Das Sigfox 0G-Netz wurde entwickelt, um Dinge an das Internet anbinden zu können, die bislang nicht angebunden werden konnten. Dies, weil es bislang zu teuer war, zu viel Energie verbrauchte und global nicht ohne Roaminggebühren möglich war. 50 dei 04-2020

über einen längeren Zeitraum verfolgt und gesammelt werden, hilft dies letztlich Betriebskosten zu minimieren, Tierverluste zu reduzieren, die Erfolgsraten bei der Geburt zu verbessern und die Gesundheit und Sicherheit der Tiere zu erhöhen. Lebensdauer rauf, Kosten runter Die Überwachung von Dingen ohne Stromanschluss über wirklich längere Zeiträume war jedoch bislang ein Problem, da Übertragungsnetze wie 3G/4G/5G viel zu teuer und zu energiehungrig sind. Dies ändert sich mit der Verfügbarkeit von Sigfox 0G massiv. Dies gilt nicht nur für die Lebensmittelgewinnung sondern auch für die gesamte Lebensmittelproduktion. Man spricht heute nicht mehr über Sensoren, die über Tage, Wochen oder Monate sondern die über Jahre hinweg autark an das Internet angebunden werden können. Kann man Gegenstände über solch lange Zeiträume ohne Batteriewechsel anbinden, sinken die Wartungskosten für die IoT-Anbindung deutlich. Muss man gleichzeitig auch weder SIM-Karten verwalten und deren Nutzung einzeln abrechnen, sinkt der Verwaltungsaufwand auf ein Minimum. Hersteller von IBC-Sensoren wie Nanolike haben den Nutzen dieses grenzüberschreitend verfügbar werdenden Netzes, das in Deutschland bereits 85 % Netzabdeckung erreicht hat (Stand September 2019), früh erkannt und bieten heute bereits applikationsfertige Sensoren zur Überwachung von Flüssigkeiten und rieselfähigen Lebensmitteln und Zusatzstoffen an. Smarte 0G-Sensoren ermöglichen neue Service- oder Geschäftsmodelle für Waren, die in IBCs gelagert und transportiert werden. Bild: Sigfox 0G-Sensoren gibt es bei Bedarf bereits inklusive der entsprechenden Geschäftsprozess- und IT-Integration in Systemen wie SAP Business One gen, höherer Servicegrad, Vermeidung von Out-of-Stock-Situationen und eine größere Freiheit beim Disponieren der Lieferungen, sodass sich auch die Transporte optimieren lassen. Kunden wiederum profitieren von kostengünstigeren Losgrößen und geringen Lagerbeständen vor Ort. Letztlich lässt sich so auch die Nachfrage genauer vorhersagen. Bezahlbare Blockchains Die 0G-Netzanbindung ermöglicht letztlich auch durchgängig digitalisierte Qualitätsmanagement- und Lebensmittelüberwachungssysteme entlang der gesamten Liefer- Lebensmittelgerechte IBC-Sensoren Diese IBC-Sensoren funktionieren berührungslos, sodass alle FDA-Richtlinien sowie Hygienic-Design-Empfehlungen und HACCP-Konzepte optimal unterstützt werden. Dank SAP Business One Integration gibt es auch schon ein Managementsystem, also eine schlüsselfertige Sensor-to-Cloud- Lösung, die bei Bedarf auch um Schnittstellen für weitere ERP-Systeme erweiterbar ist. Informationen über Füllstand, Temperatur sowie Standort des IBC-Containers beim Kunden in Echtzeit zu erhalten, eignet sich hervorragend für Vendor-Managed-Inventory-Strategien. Sie ermöglicht es Herstellern und Händlern, den Bestand beim Kunden selbst zu organisieren und auf diese Weise viele administrative Aufgaben zu verschlanken. Zu den Vorteilen zählen zudem auch schnelle Reaktion auf Bedarfsschwankunkette einschließlich der Überwachung des Versands der fertig verpackten Lebensmittel an den Endverbraucher über Kurier-, Express- und Paketdienste, die für die letzte Meile keine Kühlwagen einsetzen. Werden Sensordaten, die über die gesamte Supply Chain gesammelt werden, direkt in eine Blockchain eingetragen, kann man sie sogar absolut fälschungssicher machen. Auch hierfür purzeln derzeit die Kosten rasant, wie man am Beispiel des Versicherers La Parisienne Assurance sehen kann: Das Unternehmen nutzt das 0G-Netz zu Übertragung von Fahrzeugdaten an Blockchains, um neue, Bild: Sigfox dei 04-2020 51

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