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124 124 Bilder: Optigrün. Frauenhofer-Institut für Bauphysik IBP: IBP-Bericht HTB 13-2013 Neue Labor- und Freilandversuche zur Entwicklung eines hygrothermischen Berechnungsmodells für Dachbegrünungen Begrünte Dächer sind längst nicht mehr der Inbegriff von Luxus oder moderne Spinnerei extrovertierter Architekten. In der Ökologie gelten sie als Siedlungsbiotop, in manchen Bebauungsplänen werden sie als Ausgleichsmaßnahme für die versiegelten Flächen festgesetzt und teilweise werden sie in Deutschland auch öffentlich gefördert. Darüber hinaus sehen die teilweise als Hochgärten kultivierten Grünflächen zwischen den Dachlandschaften schön aus, speichern Regenwasser und verbessern das Mikroklima in Städten. Zu den berühmtesten Verfechtern zählt der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser, der Gründächer als einen wichtigen Teil der von ihm angestrebten Versöhnung von Mensch und Natur sah. In Stuttgart sind beispielsweise zwischen 1986 und 2008 180.000 Quadratmeter begrünte Dachfläche auf öffentlichen und privaten Gebäuden entstanden, im Flächennutzungsplan 2010 waren für zukünftige Bauvorhaben weitere 1,5 Millionen Quadratmeter als Minimierungs- oder Ausgleichsmaßnahmen geplant. Und aus einer aktuellen Umfrage der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) geht hervor, dass der Anteil der deutschen Städte, die die Begrünung von Dächern in ihren Bebauungsplänen verankern, auch weiterhin konstant bleibt. Grüne Flächen auf dem Dach sind also zweifelsfrei etabliert.

125 Begrünte Holzkonstruktionen im Fokus Doch gibt es auch die Kehrseite der Medaille: Vor allem bei vollgedämmten Holzkonstruktionen kommt es immer wieder zu Feuchteschäden. »Eine mögliche Ursache ist, dass begrünte Dächer – wie alle Flachdächer – auf der bauphysikalischen „falschen“ Seite, nämlich der Außenseite, dicht sind und so nur eine Trocknung nach Innen möglich ist«, weiß Daniel Zirkelbach, stellvertretender Leiter der Abteilung Hygrothermik am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Im Unterschied zu Flachdächern ohne Deckschicht ist die Erwärmung von Gründächern deutlich geringer, so dass eben auf Grund der Bepflanzung eine Austrocknung während der Sommermonate nicht ausreichend stattfinden kann. Daher bedarf es für begrünte Holzkonstruktionen einer exakten, fachkundigen Planung. Um diese zu gewährleisten, reichen klassische Feuchteberechnungen, wie zum Beispiel das Glaser-Verfahren, nicht aus. Um dahingehend neue Wege zu gehen, lief von November 2011 bis April 2013 mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ein Forschungsprojekt. Ziel war es, Planern und Bauproduktherstellern eine möglichst genaue und zuverlässige Grundlage zur Planung der Feuchtesicherheit der kritischen Dachbegrünungen zur Verfügung zu stellen. Ein Fall für die Wissenschaftler des Fraunhofer IBP. Ihnen gelang es im Rahmen des Forschungsprogramms, ihre Simulationssoftware WUFI ® zu erweitern und neue Modelle zur Beurteilung von Dachbegrünungen zu erstellen, welche die Feuchtebilanz unter Realbedingungen berücksichtigen. Die inzwischen weltweit verbreitete Software-Familie WUFI ® wurde am Fraunhofer IBP entwickelt und erlaubt die realitätsnahe Berechnung des instationären hygrothermischen Verhaltens von mehrschichtigen Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen. Im Wesentlichen wird bei der Begrünung von Dächern zwischen zwei Ausführungsvarianten unterschieden: Die Extensivbegrünung zeichnet sich durch einen dünnschichtigen Aufbau mit bis zu 15 Zentimetern sowie einem geringen Gewicht und minimalen Pflegeaufwand aus. Diese Vegetationsform erhält sich weitgehend selbst und passt sich auch an extreme Standortbedingungen an, ist allerdings nicht als Nutzfläche geeignet. Im Vergleich dazu ist bei einer Intensivbegrünung die Nutzung des Gründaches erwünscht. Der mehrschichtige Aufbau ist hier mit 15 bis 100 Zen- Jetzt können die Einflüsse der Substrat- und Vegetationsschicht von Extensivbegrünungen rechnerisch abgebildet werden.

 

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125 Begrünte Holzkonstruktionen im Fokus Doch gibt es auch die Kehrseite der Medaille: Vor allem bei vollgedämmten Holzkonstruktionen kommt es immer wieder zu Feuchteschäden. »Eine mögliche Ursache ist, dass begrünte Dächer – wie alle Flachdächer – auf der bauphysikalischen „falschen“ Seite, nämlich der Außenseite, dicht sind und so nur eine Trocknung nach Innen möglich ist«, weiß Daniel Zirkelbach, stellvertretender Leiter der Abteilung Hygrothermik am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Im Unterschied zu Flachdächern ohne Deckschicht ist die Erwärmung von Gründächern deutlich geringer, so dass eben auf Grund der Bepflanzung eine Austrocknung während der Sommermonate nicht ausreichend stattfinden kann. Daher bedarf es für begrünte Holzkonstruktionen einer exakten, fachkundigen Planung. Um diese zu gewährleisten, reichen klassische Feuchteberechnungen, wie zum Beispiel das Glaser-Verfahren, nicht aus. Um dahingehend neue Wege zu gehen, lief von November 2011 bis April 2013 mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ein Forschungsprojekt. Ziel war es, Planern und Bauproduktherstellern eine möglichst genaue und zuverlässige Grundlage zur Planung der Feuchtesicherheit der kritischen Dachbegrünungen zur Verfügung zu stellen. Ein Fall für die Wissenschaftler des Fraunhofer IBP. Ihnen gelang es im Rahmen des Forschungsprogramms, ihre Simulationssoftware WUFI ® zu erweitern und neue Modelle zur Beurteilung von Dachbegrünungen zu erstellen, welche die Feuchtebilanz unter Realbedingungen berücksichtigen. Die inzwischen weltweit verbreitete Software-Familie WUFI ® wurde am Fraunhofer IBP entwickelt und erlaubt die realitätsnahe Berechnung des instationären hygrothermischen Verhaltens von mehrschichtigen Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen. Im Wesentlichen wird bei der Begrünung von Dächern zwischen zwei Ausführungsvarianten unterschieden: Die Extensivbegrünung zeichnet sich durch einen dünnschichtigen Aufbau mit bis zu 15 Zentimetern sowie einem geringen Gewicht und minimalen Pflegeaufwand aus. Diese Vegetationsform erhält sich weitgehend selbst und passt sich auch an extreme Standortbedingungen an, ist allerdings nicht als Nutzfläche geeignet. Im Vergleich dazu ist bei einer Intensivbegrünung die Nutzung des Gründaches erwünscht. Der mehrschichtige Aufbau ist hier mit 15 bis 100 Zen- Jetzt können die Einflüsse der Substrat- und Vegetationsschicht von Extensivbegrünungen rechnerisch abgebildet werden.

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125 Begrünte Holzkonstruktionen im Fokus Doch gibt es auch die Kehrseite der Medaille: Vor allem bei vollgedämmten Holzkonstruktionen kommt es immer wieder zu Feuchteschäden. »Eine mögliche Ursache ist, dass begrünte Dächer – wie alle Flachdächer – auf der bauphysikalischen „falschen“ Seite, nämlich der Außenseite, dicht sind und so nur eine Trocknung nach Innen möglich ist«, weiß Daniel Zirkelbach, stellvertretender Leiter der Abteilung Hygrothermik am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Im Unterschied zu Flachdächern ohne Deckschicht ist die Erwärmung von Gründächern deutlich geringer, so dass eben auf Grund der Bepflanzung eine Austrocknung während der Sommermonate nicht ausreichend stattfinden kann. Daher bedarf es für begrünte Holzkonstruktionen einer exakten, fachkundigen Planung. Um diese zu gewährleisten, reichen klassische Feuchteberechnungen, wie zum Beispiel das Glaser-Verfahren, nicht aus. Um dahingehend neue Wege zu gehen, lief von November 2011 bis April 2013 mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ein Forschungsprojekt. Ziel war es, Planern und Bauproduktherstellern eine möglichst genaue und zuverlässige Grundlage zur Planung der Feuchtesicherheit der kritischen Dachbegrünungen zur Verfügung zu stellen. Ein Fall für die Wissenschaftler des Fraunhofer IBP. Ihnen gelang es im Rahmen des Forschungsprogramms, ihre Simulationssoftware WUFI ® zu erweitern und neue Modelle zur Beurteilung von Dachbegrünungen zu erstellen, welche die Feuchtebilanz unter Realbedingungen berücksichtigen. Die inzwischen weltweit verbreitete Software-Familie WUFI ® wurde am Fraunhofer IBP entwickelt und erlaubt die realitätsnahe Berechnung des instationären hygrothermischen Verhaltens von mehrschichtigen Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen. Im Wesentlichen wird bei der Begrünung von Dächern zwischen zwei Ausführungsvarianten unterschieden: Die Extensivbegrünung zeichnet sich durch einen dünnschichtigen Aufbau mit bis zu 15 Zentimetern sowie einem geringen Gewicht und minimalen Pflegeaufwand aus. Diese Vegetationsform erhält sich weitgehend selbst und passt sich auch an extreme Standortbedingungen an, ist allerdings nicht als Nutzfläche geeignet. Im Vergleich dazu ist bei einer Intensivbegrünung die Nutzung des Gründaches erwünscht. Der mehrschichtige Aufbau ist hier mit 15 bis 100 Zen- Jetzt können die Einflüsse der Substrat- und Vegetationsschicht von Extensivbegrünungen rechnerisch abgebildet werden.

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