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Holsteiner Allgemeine 10 2024

HOLSTEINER ALLGEMEINE |

HOLSTEINER ALLGEMEINE | NR. 10 | 6. MÄRZ 2024 | SEITE 12 KREIS PINNEBERG Stichhafen Uetersen: Neues Konzept Uetersen (jhf) Der Stichhafen fristet ein trostloses Dasein. Zwischen Pflanzkübeln aus Beton und meist vermüllten Wertstoffcontainern parken Laster und Wohnmobile. Viele Visionäre malten sich das Areal an der Pinnau bereits schön aus. Umgesetzt wurde aber bisher kein Konzept. Einen neuen Anlauf nahm Bürgermeister Dirk Woschei kurz nach seinem Amtsantritt 2021. Auf seine Anregung hin beauftragte die Stadt ein Konzept zur Hafenbelebung. Daniel Kauder, Mitinhaber des Büros Lichtenstein Landschaftsarchitektur & Stadtplanung (LIL- ASp), stellte es dem Stadtentwicklungsausschuss vor. „Es ist ein ganz besonderer Ort, der etwas verschlafen daher kommt, aber viel Potenzial in sich trägt“, sagt er. Es gebe viele Fördertöpfe. Der Stadtplaner legt drei Schwerpunkte: Besucher des Areals sollen erstens Natur erleben, zweitens Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten finden und drittens zum Erkunden angeregt werden. „Es sollte ein Treffpunkt werden.“ Kauder schlägt viele Projekte vor: Noch stehen Fußgänger auf dem Weg zum Stichhafen vor zwei Ampeln. Diese Situation sollte verbessert werden. Neben dem Gebäude der Uetersener Tafel soll ein „Busbahnhof mit Aufenthaltsqualität“ gebaut werden. Ein Multifunktionsspielfeld könnte den vorhandenen Bolzplatz ersetzen. Kauder stellt sich eine Hafenpromenade mit Sitzbänken und Aussichtspunkten vor, etwa einen „Hafenbalkon“ vor den Liegeplätzen der Boote oder eine Südspitze mit „Pinnau-Panorama“. Ein naturnaher Spielplatz, eine Skateanlage, ein Fußball- und ein Rasenvolleyballfeld könnten den südlichen Bereich beleben. Wie gehabt ist eine Hundewiese vorgesehen. Ein Wanderweg für Fußgänger und Radler könnte zur Pinnau und an deren Ufer flussabwärts führen. Es ließe sich eine Brücke nach Moorrege zum Werftweg schlagen, die aber die Anforderungen an eine Bundeswasserstraße erfüllen müsste. Die Probleme: Ein Teil der Fläche ist privat. Zudem will sich das angrenzende Einheitserdewerk erweitern. Axel Magens (CDU) erinnerte daran, dass es am Hafen einst eine Mülldeponie gab und daher nicht gegraben werden dürfe. Der Ausschuss soll am 21. März erneut über das Thema beraten. Holger Köpcke (CDU) riet, am 2. Mai zu entscheiden, ob Flächen an das Erdewerk verkauft werden. Gewerbesteuerzahler seien wichtig. Der Uetersener Stichhafen soll Ausgangspunkt eines neuen Radwegs an der Pinnau werden. Angedacht sind naturnahe Spielplätze, Bänke (Symbole in grünen Kreisen) und Aussichtspunkte (orangefarbene Kreise). Eine neue Brücke könnte Uetersen und Moorrege am Ende des dortigen Werftwegs verbinden. Eine Idee besteht darin, den Zentralen Omnibusbahnhof vom Buttermarkt neben das Gebäude der Tafel zu verlegen. Grafik: LILASp HAZ-LESERBRIEF Betr.: Blutbuche „Ich hatte keine Chance“ – Eine Blutbuche beklagt sich Was gibt es da noch zu sagen? Ich muss weg, zugunsten von Raumkanten und einigen wenigen neuen Wohnungen, hier im Stadtteil Vormstegen. Alles Betteln, alles freundliche Bitten an den Investor, an die Stadtverwaltung, an die Politik, die Planungen nur ein wenig zu ändern, haben nichts genutzt. Dabei bin ich mit meinen 60 Jahren, oder sind es 80, ich weiß es selber nicht genau, gerade im jugendlichen Alter, wenn man bedenkt, dass ich auch 300 oder 500 Jahre alt werden kann. Aber Euch Menschen fehlt es teilweise auch am Respekt vor der Schöpfung der Natur. Ich war sogar Baum des Jahres 2023. Ich hatte keine Chance bei der Jury im Wettbewerbsverfahren zum Vormstegen. Denn wenn mindestens acht der Jurymitglieder bereits im Vorfeld durchblicken ließen, dass die Raumkante, der Städtebau Vorrang hat, dann kann nur meine Fällung die Konsequenz sein. Auf dem Dorfe nennt man sowas Klüngel. In einer Stadt wie Elmshorn erfolgreiche Lobbyarbeit. Ich kann nur hoffen, dass die nächste Generation Investoren, gemeindlicher Stadtplaner/innen und Elmshorner Politiker/innen mit meinen verbleibenden Grün-Verwandten, den Bäumen, Sträuchern und Grünflächen der Stadt pfleglicher und tatsächlich einmal nachhaltiger umgeht, nicht nur wegen des Klimawandels. Macht es künftig besser. Aufgeschrieben von Werner Steinke Elmshorn Die in Leserbriefen geäußerten Ansichten müssen nicht mit denen der Redaktion übereinstimmen. Sinnwahrende Kürzungen vorbehalten. 2. Festival der Pedale Barmstedt (jhf) Der Radsportverband Schleswig-Holstein lädt für Sonnabend, 9. März, nach Barmstedt zum 2. Festival der Pedale ein. Von 15 bis 18 Uhr lautet das Motto in der Sporthalle, Schulstraße 9: „Inklusion im Radsport“. Die Radsportler und Teams des Jahres 2023 sowie erfolgreiche Athleten im Leistungs-/ Breitensport und Radwandern werden ausgezeichnet. Einradfahrer, Hip-Hopper und Indoor-Cycler zeigen ihre Künste. Es gibt Kaffee und Kuchen.

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