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2022-01-30 Bayreuther Sonntagszeitung

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Aktuell 4

Aktuell 4 30. Januar 2022 Bayreuther Sonntagszeitung Gedanken zur Woche „Alles gut?“ –von Wolfgang Burkholz, früherer Pfarrer in der Epiphaniaskirche Laineck Neulich in der Maxstraße in Bayreuth. Ein Bekannter kommt mir entgegen. So etwa fünf Meter entfernt erhebt erseine Stimme und fragt: „Na, Wolfgang, alles gut?“ Tja,ich bin etwaskompliziert, was soll ich antworten? Mir liegt auf der Zunge zu sagen: „Stopp, hast du eine halbe Stunde Zeit, dann erzähl ich dir, wie es mir geht, was bei mir so los ist.“ Dies und das, Licht und Schatten, Gutesund weniger Gutes. Aber klar, der Arme hat janur so im Vorbeigehen ohne große Überlegung gefragt, wie man heute halt so fragt. „Alles gut?“. Er hätteauch fragen können: „Alles paletti?“Oder in Jugendsprache: „Alles senkrecht?“ Eigentlich sind das gar keine richtigen Fragen, das weiß ich schon. Es sind Pseudo-Fragen. Man will gar keine Antwort drauf, in jedem Fall keine komplizierte. Man will ja weiter. Man will hören „ja, klar“ oder fränkisch „bassd scho“ oder so etwas ähnliches. Eigentlich wäre es klarer, ehrlicher, man würde nur „Hallo“ sagen. Nichts weiter. Also keine Pseudofrage stellen. Ältere Menschen sagen bei solchen zufälligen Begegnungen eher „Wie geht’s?“Aber auch sie erwarten keine ausführliche, ehrliche Antwort. Diese Pseudofragen sind halt Floskeln. Irgendwas muss man ja sagen, wenn man einen Bekanntenzufällig trifft. Ich habe mir bei der zufälligen Begegnung in der Maxstraße dann natürlich auch meine gedachte, ausführliche Antwort verkniffen. Habe auf die Frage „Alles gut?“ kurz und knapp geantwortet: „Ja, das meiste schon.“ Damit war der kurze Kontakt zuEnde und jeder ging wieder seines Weges. Ich will da jetzt auch nicht den Oberlehrer spielen und zu viel Moralin verbreiten. Ich kann ja nicht mit diesem oder jenem bei einer zufälligen Begegnung in der Innenstadt tiefsinnige Straßengespräche führen über meine Befindlichkeit. Und trotzdem verbirgt sich hinter dem „Alles gut“ ein Symptomunserer Zeit. Barack Obama sprach vor seinem Amtsantritt öfter vom „Empathie-Defizit“ der modernen Gesellschaft. Empathie meint die Bereitschaft, sich in einen anderen Menschen einzufühlen zu können. Und daran fehlt es heutzutage. Da hat Obama Recht. Das, was da beim Grüßen auf der Straße passiert, passiert das nicht in weiten Teilen auch sonst in unserem Alltag? Die „Alles-gut-Gesellschaft“ könnte man sagen. Wo gibt esnoch Gelegenheiten, offen und ehrlich zu sprechen? Und: Wer will das hören? Wasesnatürlich leider auch gibt: Ein Empathie-Defizit bei jemandem, der immer nur von sich erzählt. Wir kennen das: Ich-Ich-Ich. Es nervt. Es ist extrem anstrengend, so einem Zeitgenossen länger zuzuhören. Er, erund er. Dahat er in mir ein Opfer gefunden und ich weiß nicht recht, wie ich wegkommen kann. Waseralles macht, was er alles kann, was erwieder erlebt hat. Kein Gespür für das Gegenüber. Nach so einem Monolog ist man platt.Und genervt. Daskann es auch nichtsein. Richtiges Mitteilen geht anders. Wo höre ich einem andern wirklich zu, wenn er mal sein Herz ausschütten will? Wenn er nicht nur mit seinen Erfolgen prahlt. Wo höre ich zu, einfach so, nicht nur drei Minuten. Und wo hört mir jemand zu, wenn ich mich mal öffnen will oder muss? Alles gut? Esist ziemlich oft nicht alles gut. Oder immer wieder mal nicht. Braucht man bei Problemen immer gleich einen Psychologen oder die Telefonseelsorge? Weil im normalen Leben kein Mensch zur Verfügung steht, der einfach da ist? Wie schön, wenn von einem Gegenüber mal die Frage kommt: „Wie geht’s denn dir eigentlich?“ Und wenn man dabei den Eindruck hat, diese Frage ist ernst gemeint und der andere hat wirklich etwasZeitund die Bereitschaft zuzuhören und ein Stück mitzugehen, bei dem, was ich zu erzählen habe.Ein Segen. Sind die Kirchen noch so ein Raum, wo diese Empathie stattfindet? Ich hoffedoch. Ich denke, Jesus hat damals die Menschen genau angeschaut und er hat gespürt, wo die Not sitzt. Erhat nicht imVorbeigehen gefragt: „Alles gut“? Er hat den Blinden mit den Worten in den Blick genommen: „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“ Wird ehalles immer schlechter, immer oberflächlicher, immer kälter in unserer Gesellschaft? Ich mag diesen Jammer-Modus nichtsonderlich. Wir können schon einiges tun, dass mehr Empathie, mehr Wärme, mehr Menschlichkeit entsteht. Pfarrer i.R.Wolfgang Burkholz, mittlerweile auch musikalisch unterwegs mit der Gruppe KARISMA. Als Jugendlicher hatte ich mal eine Zeitlang ein Poster mit folgendem Spruch über meinem Bett hängen: „Heute ist der erste Tagvom Rest deines Lebens.“ Der Spruch hat was. Wir können was ändern. Wir können uns ändern. Fangen wir an. Heute. Impressum Verlag und Herausgeber: SaGa Medien &Vertrieb OHG Richard-Wagner-Straße 36, 95444 Bayreuth Tel. 09 21 /162 72 80-40 |info@inbayreuth.de Geschäftsführung: Gabriele Munzert, Martin Munzert Anzeigen: Martin Munzert(verantw.),Thomas Hacker, Stefanie Hoffmann Redaktion: Gabriele Munzert(verantw.), Roland Schmidt, JessicaMohr,Wolfgang Munzert Druck: Druckzentrum DerneueTag, Weiden ADA-geprüfte Trägerau age im Quartalsdurchschnitt (III/20/21): 54.056 Exemplare Zustellung: ZSO ZustellserviceOberfranken UG (haftungsbeschränkt), Martin Munzert(verantw.) Es gelten die AGBfür Anzeigen und andereWerbemittelinZeitungen und Zeitschriftenaus der Preisliste Nr.1der SaGaMedien &VertriebOHG vom1.1.2022. Großzügiges Zweifamilienhaus in ruhiger Lage in Bayreuth 799.000 € Ausstellung im im RW21 BAYREUTH. Die Stadtbibliothek zeigt von Dienstag, 1. bis Samstag, 26. Februar, in Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV), die Wanderausstellung „Braunkehlchen und Landwirtschaft“ in der Galerie des RW21. Die Ausstellung vermittelt die Problematik der aktuellen Situation in der Agrarlandschaft einerseits und der vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter andererseits. Sie zeigt auch den verbindenden Charakter zwischen Landwirtschaft und Wiesenbrütern. Die interaktiven Module vermitteln spielerisch Wissen und animieren zum bewussten Erleben und Lernen. •Baujahr:1972 •Wohnfläche: 283 m² •Nutzfläche: 106 m² • Grundstücksfl.: 1037 m² • Zimmer:10 •Energiebedarf: 176,4 kWh/(m²*a) SeparaterKellereingang vonzweiSeiten begehbar,Sauna, Dusche/WCimKeller,renoviert, Doppelgarage,sehr ruhigeWohnlage,AnbindunganStadtbusverkehr (Bushaltestelle ca.300m entfernt, 30-MinutenTakt), Balkon/Terrasse nach Süden ausgerichtet. Kaufpreis Beratung Käuferprovision und provisionsfreierVerkauf 3% zzgl.MwSt. – fordern – fordern Sieunser Sieunser Expose Expose an! an! info@kk-immobilien-bayreuth.de •www.kk-immobilien-bayreuth.de Tel.:01522 -863 58 71 Haifischbecken Immobilienverkauf Sachbuch hilftden passenden Profi zu angeln Alexander Gebelein und Helge Ziegler Fotos: red BAYREUTH. Auf dem Immobilienmarkt sind geschätzt bundesweit etwa 30.000 Makler tätig. Zirka 40Prozent aller Eigentümer von wohnwirtschaftlichen Immobilien vertrauen sich beim Verkauf ihrer eigenen Immobilie einem solchen Fachmann an. Zu Recht erwarten sie von diesem profunde Marktkenntnisse, Fachwissen, Qualität und ein gutes Marketing. Um jeden Auftrag zum Verkauf einer Immobilie wirdheiß, oftmals mit allen Mitteln, gekämpft. Zuweilen hat dieser Markt die Eigenschaft eines Haifischbeckens. Da stellt sich für jeden Verkäufer die Frage: Wie erkenne ich, wer der richtige Makler für mich ist und verfügt er über die Kompetenz, die ich von ihm erwarte? Werist der Haifisch indiesemBecken, werder Goldfisch? Helge Ziegler hat Ende 2021 das Buch „Haifischbecken Immobilienverkauf“ herausgebracht. Mitgewirkt haben 16 erfahrene und qualifizierte Immobilienfachleute. Sie berichten aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz, weisen auf Fallstricke hin und geben Tipps, wie man die Goldfische unter den Maklern findet, denen man ein Vermögen beruhigt anvertrauen kann. Einer der Co-Autoren ist der Bayreuther Immo- Fachmann und Regionaldirektor des Bundesverbandes für die Immobilienwirtschaft (BVFI) Alexander Gebelein. Er schätzt an dem Werk die transparenten Alltags-Beispiele mit wichtigen Ratschlägen für Verkäufer. red Haifischbecken Immobilienverkauf,Helge Ziegler,Hrsg. 250Seiten, Immobilien FachVerlag ISBN/GTIN978-3-9819046-7-3 39,95EUR Eine Stunde weniger einkaufen Rotmain-Centerpasst Öffnungszeiten geänderten Kundenverhalten an BAYREUTH. Und schon wieder ist Corona schuld: Die Pandemie war letztendlich ausschlaggebend, dass die Geschäfte im Rotmain-Center ab morgen, Montag, 31. Januar, eine Stunde früher, um19Uhr schließen. Geöffnet wird wie gewohnt, um 10 Uhr. Wie bisher sind Lebensmittelmieter, beispielsweise Bäckerei Brunner, Segafredo und die Metzgerei Wolf sowie die Apotheke früher für Kunden da. „Erste Überlegungen, ob Öffnungszeiten bis 20 Uhr wirklich noch sinnvoll sind, gab es schon vor der Pandemie. In den letzten beiden Jahren waren wir mit der Umsetzung der Corona- Maßnahmen beschäftigt. Durch weiteren Kundenrückgang wurde das Thema wieder aktuell,“, sagt Center-Managerin Isabel Belka. Kundenzählanlagen legen die Frequenz genau dar. „Wir haben dieses Ergebnis analysiert und festgestellt, dass sich nach 19 Uhr, imVergleich zu den übrigen Tageszeiten, deutlich weniger Kunden im Center aufhalten. Die Pandemie hat dieses Verhalten weiter verstärkt. Dies führt zu einer enormen Belastung der Neben- und Personalkosten. Die langen Öffnungszeiten ließen sich wirtschaftlich für unsereMieter nicht mehr darstellen“, sagt Isabel Belka. „Hinzu kam, dass aufgrund von Krankheits- oder Quarantänefällen bei Filialmitarbeitern einheitliche Öffnungszeiten nicht mehr gewährleistet werden konnten. Für das Center Isabel Belka bedeutete dies, der bisherige Wettbewerbsvorteil war nicht mehr vorhanden. Mit den neuen Öffnungszeiten reagieren Foto: red wir nicht nur auf das geänderte Kundenverhalten, sondern kommen auch dem Wunsch unserer Mieternach“. gmu

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