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Festspielzeitung 2019

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Pünktlich zur Eröffnung ist sie wieder da !! Die Festspielzeitung ist ab heute in an vielen Auslagestellen und in der Geschäftsstelle der Sonntagszeitung erhältlich.

16 Bayreuther

16 Bayreuther Festspielzeitung Mehr als der Sohn eines übermächtigen Vaters Heuer werden gleich zwei Wagners in Bayreuth gefeiert: neben dem Enkel Wolfgang ist es der Sohn Siegfried, an den man sich nicht nur als Mitglied der Siegfried-Wagner-Gesellschaft erinnert. Geboren am 6. Juni 1869, wuchs er als Kind eines stolzen Vaters auf, der ihm und der Mutter zu Ehren das nach ihm benannte Siegfried-Idyll komponierte. War Siegfried Wagners Leben ein Idyll? Hat er seine Abkunft von einem künstlerisch übermächtigen Vater und seine seinerzeit unter Strafe stehende Homosexualität als Katastrophe empfunden? Einige Züge in seinen psychologisch deutbaren Werken weisen darauf hin, dass der stetigen äußeren Heiterkeit ein grüblerisches Herz und eine Unzufriedenheit mit seiner persönlichen und politischen Umwelt entsprach. In seinen 14 vollendeten Opern, die heute nur noch den wenigen Siegfried- Wagner-Kennern vertraut sind und (abgesehen von den wenigen von der Siegfried-Wagner- Gesellschaft initiierten und veranstalteten Aufführungen) in keinem Opernhaus der Welt gespielt werden, hat er gesagt, was er selbst in seinen Memoiren verschwieg, bevor er 1930 – nur kurz nach seiner Mutter Cosima – während der Aufführungen seiner Neuinszenierung des „Tannhäuser“ an einem Herzinfarkt verstarb. Nicht zu vergessen: seine schönen Konzertstücke – vor allem das Violinkonzert und die Tondichtungen „Sehnsucht“ und „Glück“. Eigentlich wollte Siegfried zunächst Architekt werden, bevor er sich der Musik zuwandte. Seine erste Oper „Der Bärenhäuter“ (1899) war seinerzeit sehr erfolgreich, die späteren standen und stehen aufgrund ihrer traditionelleren Tonsprache und Themen im tiefen Schatten der Bühnenwerke von Richard Strauss, Franz Schreker, E.W. Korngold und Alban Berg. Dazu passte die strikte nationalkonservative Ausrichtung im Hause Wagner, der alles „Moderne“ verdächtig war. Ruhm erwarb sich Wagner jedoch als Dirigent, vor allem aber als Festspielleiter, dem es, nach seinem Dienstantritt im Jahre 1911, mit größter Energie gelang, die Festspiele 1924, also nach dem Ersten Weltkrieg, wieder ins Leben zu rufen. Interessant ist für uns die Frage, wie sein Verhältnis zu Adolf Hitler aussah, der mit Winifred Wagner eng befreundet war. Die Quellen geben darüber keine eindeutige Auskunft: Was typisch ist für einen Mann, der sein Innerstes vermutlich gut vor der Außenwelt zu verbergen wusste und Wesentliches in seiner Musik versteckte. Man wüsste zu gern, wie die Siegfried und Winifred Wagner mit ihren Kindern: v.l.: Wolfgang, Verena, Wieland und Friedelind. Foto: Archiv Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft e. V. Bayreuth Auftragswerk der Bayreuther Festspiele Das unermüdliche Schaffen von Siegfried Wagner war vielseitig. Feridun Zaimoglu und Günter Senkel haben im Auftrag der Bayreuther Festspiele ein Theaterstück geschaffen, indem er persönlich zu Wort kommt. Uraufführung ist am Dienstag, 13. August. Weitere Vorstellungen: Donnerstag, 15., Montag, 19. und Mittwoch, 21.8., in der Kulturbühne „Reichshof“ Bayreuth, jeweils 20 Uhr. Tickets: www.ticketmaster.de, Suchbegriff „Diskurs Bayreuth – Siegfried“ oder 01806 999 0000. Anruf aus dem dt. Festnetz 20 Cent. Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz 60 Cent. künstlerische Entwicklung der Festspiele nach 1930 fortgeschritten wäre, wenn Siegfried Wagner auch weiterhin das Unternehmen geleitet und selbst inszeniert hätte. Seine Witwe Winifred betrachtete ihre Intendanz auch als Nachfolge der Erneuerungsbestrebungen ihres Mannes, der am Ende seines Lebens auf vorsichtige Weise eine zumindest äußerliche Modernisierung der Aufführungen der Werke seines Vaters anstrebte. Ob es dem Papa gefallen hätte? Die Frage ist nicht wichtig – auch wenn der Sohn sie sich gestellt haben mag. So betrachtet, gibt es gleich mehrere gute Gründe, sich an den Künstler, Festspielleiter und Regisseur Siegfried Wagner zu erinnern: nicht zuletzt am 13. August mit der Premiere des Theaterstücks „Siegfried“ im ehemaligen Reichshof-Kino. Bis zum Ende der Festspielzeit ist die Ausstellung „Siegfried Wagner 150“ mit Plastiken, Gemälden und Zeichnungen, organisiert von der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft, im Alten Schloss zu sehen, die die vielfältige Beschäftigung von Künstlern unterschiedlichster Couleur mit Leben und Werk Siegfried Wagners dokumentiert. Maximilianstraße 6, bis 28.08., täglich 10 bis 15 Uhr. Eintritt frei. Auch im kommenden Jahr ist wieder eine Ausstellung geplant pio Bühne frei für die Energiewende Wir transportieren den grünen Strom und verbinden Sie mit den neuen Energien! www.tennet.eu

Sonderausgabe der Bayreuther Sonntagszeitung 17 Zum Geburtstag eines besonderen Festspielleiters Wolfgang Wagner bei den Proben im Festspielhaus um 1975. Foto: Liselotte Strelow, Nationalarchiv der Richard-Wagner- Stiftung, Bayreuth – Zustiftung Wolfgang Wagner „Der Festspielleiter. Der Regisseur. Der Bauherr“. So nüchtern wie sinnvoll nannte Oswald Georg Bauer, der ehemalige Leiter des Pressebüros der Bayreuther Festspiele, den Mann, der zu den langjährigsten Theaterleitern der Geschichte gehörte. In diesem Jahr wäre er, hätte er nicht schon 2010 das Zeitliche gesegnet, 100 Jahre alt geworden: Wolfgang Wagner. ren von innerfamiliären Kämpfen, die in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden, überschattet wurde: Im Licht der Theatergeschichte erscheinen diese Bindungen und allzumenschlichen Auseinandersetzungen fast wie ein nicht allzu wichtiges Vor- und Nachspiel. Wenn Wolfgang Wagner heuer mit einem Festakt im Festspielhaus und einer Ausstellung im Wagner-Museum geehrt wird, erinnert man sich zurecht an einen durchsetzungsfähigen „Chef“, dem – nicht nur in den Diskussionen mit den Gewerkschaften – nicht zu Unrecht fränkische Bauernschläue zugeschrieben wurde. Anders hätten die Festspiele auch 1951 nicht wieder eröffnet werden können (bei denen er sich vorrangig um die Organisation kümmerte). Anders wäre es auch nicht möglich gewesen, den 1976 heftigst bekämpften „Jahrhundert-Ring“ Patrice Chéreaus und Götz Friedrichs „Tannhäuser“ von 1972 langfristig und stilbildend durchzusetzen. Dass gerade auf dem Theater nichts ewig ist, ist eine Binsenweisheit. Mit seinen Engagements hat der Enkel des Festspielgründers jedoch gelegentlich das Gegenteil beweisen können: Weil Wolfgang Wagner wäre 100 Jahre alt geworden Ganz im Sinne von Wolfgang Wagners Verständnis der Festspiele als „Werkstatt“ versteht auch das Richard Wagner Museum die Ausstellung als erste von mehreren „Inszenierungen“: Als einen ersten Schritt auf Geboren im Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, hat der zweite Sohn Siegfrieds und Winifred Wagners und der Enkel Richard Wagners, zunächst zusammen mit Bruder Wieland, nach dem Zweiten Weltkrieg den Festspielen ein unverwechselbares Gepräge gegeben. Zunächst stand er als Regisseur im Schatten seines Bruders, mit dem zusammen er, zunächst gegen große Widerstände des Publikums, „Neu-Bayreuth“ gegründet hat. Als regieführender Intendant war er seit 1966 alleinverantwortlich für ein Unternehmen, das er mit sicherer Hand und dem steten Blick aufs Machbare, mit dem liberalen Gespür für moderne Tendenzen des Musiktheaters und mit dem Vertrauen auf ältere Tradition der Regieführung und Werkinterpretation 44 Jahre, bis zwei Jahre vor seinem Tod, geleitet hat. Dass seine Jugend von der Nähe zu Adolf Hitler und seine Intendanz in den letzten Jahviele der Theaterereignisse, die er ermöglichte, bis heute, auch dank DVD, im Gedächtnis geblieben sind. Der Prinzipal dem Weg, sich der Person und dem Festspielleiter zu nähern. Gleichzeitig ist die Ausstellung ein Panorama deutscher Geschichte. Tochter Katharina, die derzeit die Festspiele leitet, bezeichnete es bei der Ausstellungseröffnung als schwierig, die Lebensleistung des Vaters Auch als Bauherr hat sich Wagner Verdienste erwiesen. Statt die marode Substanz des als Provisorium geplanten Festspielhauses zu erhalten, baute er an, ersetzte Altstoffe durch moderne Materialien, erweiter- zu beschreiben. „Für mich war er kein Prinzipal, sondern einfach mein Papa“, sagte sie. Sonderausstellung im Richard Wagner Museum Der Prinzipal. Wolfgang Wagner und die Werkstatt Bayreuth“bis 3. November te er die Probenmöglichkeiten und kümmerte sich dort um Restaurierungen, wo sie möglich und nötig waren: So, wie er seine Arbeit als Festspielleiter und Regisseur verstand. pio Für Perlentaucher und Piratenbräute. Hochwertige Home-Accessoires aus Rohleder-Markenstoffen. Hautfreundlich und aus Deutschland. In höchster Qualität von Hand gefertigt. Im ausgewählten Fachhandel und bei Hertel Möbel in Gesees. Online auf www.rohleder-home-collection.com www.rohleder-home-collection.com Festival junger Künstler Bayreuth Speinsharter Sommerkonzerte SO | 04.08.18 | 17:00 | INNENHOF Brass in Concert MI | 07.08.18 | 19:00 | INNENHOF Classic meets Kibbutz SO | 11.08.18 | 17:00 | INNENHOF Himmlische Klänge. Himmlische Stimmen DI | 13.08.18 | 19:00 | KLOSTERKIRCHE Serenade DO | 15.08.19 | 9:30 | KLOSTERKIRCHE Pilgerpfade ins Paradies... - eine musikalische Straße der Begegnung FR | 16.08.19 | 19:00 | KLOSTERKIRCHE Konzert. Festlich und rasant! SO | 18.08.19 | 17:00 | KLOSTERKIRCHE Orchesterkonzert DI | 20.08.19 | 19:00 | KLOSTERKIRCHE Divertimento FR | 23.08.19 | 19:00 | KLOSTERKIRCHE Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt www.kloster-speinshart.de Wahnfried-Konzerte zur Festspielzeit: 30. Juli bis 26. August 2019

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