Aufrufe
vor 3 Jahren

Spielkunst Ausgabe 3

  • Text
  • Mannschaftsbus
  • Trainer
  • Spvgg
  • Verein
  • Altstadt
  • Fabio
  • Cottbus
  • Rost
  • Mannschaft
  • Bayreuth
Das Monatsmagazin der SPVGG Bayreuth.

Nachwuchs TOMISLAV

Nachwuchs TOMISLAV PIPLICA SPRICHT ÜBER SEINE KARRIERE „UNSERE STÄRKE IN COTTBUS WAR DER TEAMGEIST“ Tomislav Piplica hat in seiner aktiven Karriere vieles erlebt, den meisten ist er aus seiner Zeit bei Energie Cottbus bekannt. Nach der Karriere als aktiver Fußballer hat der Schlussmann den Weg als Trainer eingeschlagen. Neben einer Station bei der bosnischen Nationalmannschaft war der 51-Jährige dabei nur in Deutschland aktiv. Im ausführlichen Interview spricht er darüber, wie er überhaupt ins Tor kam, was die Zeit bei Energie Cottbus so besonders gemacht hat und ob er wirklich wegen seiner Frisur nie für die kroatische Nationalmannschaft auflaufen durfte. Zu Beginn mal die ganz einfache Frage: Wie bist du ins Tor gekommen? 1,82 Meter Größe sind für einen Keeper ja nicht unbedingt viel. Damals, im ehemaligen Jugoslawien, war es nicht so wichtig, dass die Torhüter zwei Meter groß sind. Wir hatten immer spielerisch 20

starke Torhüter. Ich hatte eine sensationelle Sprungkraft, das hat auch eine wichtige Rolle gespielt. Ich war erst zwei Jahre lang Feldspieler, bis sich in einem Training mal einer der Torhüter verletzt hat. Da hat der Trainer gefragt, wer ins Tor gehen will – und ich habe mich gemeldet. In diesem Moment hat zufällig der Torwarttrainer der ersten Mannschaft zugeschaut und mir danach gesagt, dass ich am nächsten Tag zum Probetraining kommen soll. Von da an war ich Torwart! Hattest du in deiner Jugendzeit Vorbilder? Da gibt es mehrere, nicht den einen Torwart, der jetzt mein Vorbild war. Ich habe mir immer von verschiedenen Torhütern Dinge abgeschaut. Geprägt hat mich aber mein Torwarttrainer während meiner Zeit bei Stipe Peak. Er war selbst ein sehr guter Torwart, von ihm habe ich viel gelernt. Er hat mich in einem Training gesehen und dann gleich gesagt, dass ich Talent habe, mehr zu erreichen. Du warst einst U-20-Weltmeister mit der jugoslawischen Mannschaft mit späteren Weltstars wie Davor Suker oder Pedrag Mijatovic. Welche Erinnerungen hast du an diese Mannschaft? Wir hatten in Ex-Jugoslawien schon immer gute Talente, aber als Mannschaft hat es nie so richtig funktioniert. In diesem Jahrgang hatten wir dann alles: Talent, Teamgeist, Freundschaft. Keiner hat so richtig mit uns gerechnet. Wir haben dann in jedem Spiel gezeigt, dass wir tolle Einzelspieler haben, aber auch eine super Truppe sind. Viele Spieler haben damals schon auf hohem Niveau gespielt und dann später große Karrieren gemacht. In diesem Turnier haben wir gesehen, dass wir mehr erreichen können. Uns hat es selbst auch überrascht, dass wir so gut sind. Wir hatten viel Respekt vor Argentinien, Brasilien oder den beiden Teams aus Deutschland. Am Ende haben wir gesehen, dass wir jede Mannschaft schlagen können. Wir hatten dieses Bewusstsein und vielleicht auch diese Arroganz, dass es uns egal war, welche Mannschaft kommt. Am Ende haben wir uns verdient den Titel geholt! Stimmt es, dass dein Wunsch, für die kroatische Nationalmannschaft aufzulaufen, nicht in Erfüllung ging, da Trainer Miroslav Blazevic wollte, dass du dir deine Haare schneidest? Es wurde mir zumindest so erzählt. Es war damals auf jeden Fall ein Thema, dass ich für Kroatien auflaufe. Wir waren vier, fünf Torhüter. Der Trainer hat gesagt, er entscheidet sich für die, bei denen er weiß, dass sie auch alles für die Mannschaft geben. Ich weiß nicht, ob es aus Spaß war oder nicht – jedenfalls hat er gesagt: Wenn der Piplica dabei sein will, muss er seine Haare schneiden. Dasselbe hat er auch zu zwei Feldspielern gesagt. Am Ende haben die sich ihre Haare schneiden lassen, aber ich habe mich geweigert. Entweder er holt mich so, wie ich bin, oder eben gar nicht. Ich habe mich dann für die bosnische Nationalmannschaft entschieden. Durch diese Spiele für die Mannschaft kam es dann auch nach meiner Karriere zum Engagement als Torwarttrainer bei der Nationalmannschaft. 21

Bayreuther Sonntagszeitung

Bayreuth aktuell

Creußen Journal

Eckersdorf Mitteilungsblatt

Bindlacher Nachrichten

© 2020 |Impressum|Datenschutz| made with ♥ by Yumpu.com