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KEM Konstruktion 01-02.2021

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Trends: Connected Mobile Machines & Mobility; KEM Perspektiven: Frequenzumrichter - Expertengespräch zur Digitalisierung; KEM Porträt: Dr. Erich K. Bürgel, Siemens Industry Software GmbH; Titelstory: Sicherheits- und Wellenkupplungen

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ANTRIEBSTECHNIK » Gleitlager/Werkstoffe INFO Weitere Infos zu Iglidur-Werkstoffen: hier.pro/bpor3 sich die Transportbehälter an die Wagen anbinden lassen. Die Konstrukteure setzen auf Gabelköpfe der Serie Igubal, um den Behälter aufzunehmen. Und auf Gleitlager der Serie Iglidur, um die Schwenkbewegung des Bügels zu realisieren. „Im Vergleich zur damaligen geschweißten Konstruktion ist es uns mit den Kunststoffbauteilen gelungen, die Herstellungskosten um 50 Prozent zu reduzieren“, freut sich Brüse. Die Gleitlager senken zudem einmal mehr den Wartungsaufwand. „Genau wie die Verbinder verfügen auch die Lager über einen integrierten Festschmierstoff, der die Langlebigkeit erhöht und den Wartungsaufwand senkt“, unterstreicht Schmitz. Darüber hinaus seien die Lager auch für raue Umgebungen geeignet, da sie staub- und schmutzunempfindlich und beständig gegen Korrosion sind. „Der 3D-Förderer ist nun nahezu wartungsfrei“, betont Brüse. „Anwender müssen lediglich die Zahnriemen des Antriebs prüfen und bei Bedarf alle paar Jahre austauschen. Dann erreichen sie eine Anlagenverfügbarkeit von bis zu 99,7 Prozent.“ Flexible Streckenführung wie bei einer Achterbahnfahrt Die Schienen des 3D-Fördersystems bestehen übrigens aus einem stranggepressten eloxierten Aluminiumprofil, das von drei Seiten geschlossen ist. Das Thomas Brüse (rechts), Geschäftsführer von Quick Move, und Kai Schmitz, technischer Verkaufsberater bei Igus, haben gemeinsam das optimale Design für den Wagenverbinder erarbeitet Profil erlaubt eine flexible Streckenführung wie bei einer Achterbahnfahrt – es lässt sich biegen, der minimale Biegeradius beträgt 300 mm. Mit geraden und gebogenen Schienen können Anwender damit nahezu jede Streckenführung im dreidimensionalen Raum realisieren. Innerhalb des Profils bewegen sich die Wagen, die dazu über zwei Führungs- und acht Laufrollen verfügen, die an allen Seiten des Profils aufliegen. Dadurch ist es möglich, dass sie Lasten nicht nur hängend transportieren. „Kettensysteme erlauben in der Regel höchstens einen Anstieg um 30 Grad. Beim Transport über mehrere Ebenen benötigen sie entsprechend viel Platz“, sagt Brüse. „Mit unserem System ist es hingegen möglich, Transportbehälter, Werkstückträger oder Werkstücke direkt in bis zu zehn Meter senkrecht in die Höhe zu fahren und so Platz einzusparen.“ Befestigen lassen sich die verschiedenen Aufnahmen flexibel an einer Adapterplatte, die am oberen Teil des Wagens angebracht ist. An dessen Seite befindet sich zudem ein Zahnsegment, das für den Antrieb eine wichtige Rolle spielt. Bild: Igus Quick Move kommt zum Beispiel beim Autobauer Ford zum Einsatz. Hier transportiert der Förderer Luftfilter in Sequenz von der Vormontage ans Band Bild: Quick Move Ein Zug, angetrieben über Zahnriemen Entlang der Führungsbahn sind dezentral Antriebseinheiten angebracht, welche mittels Zahnriemen den Zug antreiben. Für den notwendigen Vortrieb sorgen Wechselstrommotoren, die mit Inkrementalgebern eine exakte Positionierung gewährleisten und über einen Frequenzumrichter variable Geschwindigkeiten abbilden. Die Zahnriemen greifen in das Zahnsegment des Wagens und sorgen für eine Vorwärts- 38 KEM Konstruktion » 01-02|2021

Gleitlager/Werkstoffe « ANTRIEBSTECHNIK oder Rückwärtsbewegung. Bei dem Kunden Ford bewegen sich die Wagen auf diese Weise mit einer Geschwindigkeit von 150 mm/s – die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 1,8 m/s. Doch die Wagen fahren nicht allein. Vielmehr sind mehrere Wagen verbunden zu einem Zug mit einer Länge von bis zu 25 m. Anders als bei einem Kettenförderer können sich die Züge unabhängig voneinander im System bewegen. Die Transportstrecke wird somit zur Pufferstrecke. Es ist zudem möglich, Züge auf Nebenstrecken zu parken. Dadurch wird eine unterschiedliche Taktung der Be- und Entladung realisierbar. Im genannten Anwendungsfall kann etwa der Mitarbeiter bei der Vormontage den Zug in kürzeren Taktzeiten mit Luftfiltern beladen. Dadurch entsteht ein zusammenhängendes Zeitfenster, in dem er sich anderen Aufgaben widmen kann. Dem Mitarbeiter an der Montagesta - tion steht dadurch immer ein Puffer mit Zügen zur Verfügung. Die Arbeitsplätze sind entkoppelt. Für Nachschub ist somit immer gesorgt, ohne dass Mitarbeiter an das Fördersystem gefesselt sind. „Für dieses Fördersystem galt es allerdings auch einige konstruktive Herausforderungen zu meistern“, erinnert sich Brüse abschließend. „Die Streckenführung in die bestehende Hallenstruktur zu integrieren war besonders herausfordernd.“ www.igus.de Das 3D-Fördersystem Bei Quick Move handelt es sich um ein flexibles Fördersystem, das den entkoppelten Transport von Waren über unterschiedliche Ebenen ermöglicht und dabei eine nahezu frei definierbare Streckengestaltung im Raum erlaubt Bild: Quick Move Kernkomponenten des 3D-Fördersystems Quick Move sind das Profil und die in diesem laufenden Wagen. Zu sehen sind hier auch die beiden Schalen, über die sich die Wagen koppeln lassen Die Wagen von Quick Move fahren mit acht Laufrollen im Aluminiumprofil. Dadurch wird es möglich, Lasten nicht nur hängend zu transportieren, sondern auch entlang komplexer 3D-Strecken Bild: Igus Bild: Quick Move Intralogistik als Grundstein der Prozessorganisation und damit entscheidender Wettbewerbsfaktor: Die Planung und Gestaltung umfassender Prozesse, die Auswahl von Förder-, Lagerund Sensortechnik, die Gewährleistung eines verlustfreien Informationsflusses und die präzise Steuerung aller Systemkomponenten sind die Kernkompetenzen der Intralogistik von heute. Klassische Kettenförderer, die mit einer umlaufenden Kette arbeiten, stoßen dabei an Grenzen, ist Thomas Brüse, Geschäftsführer des Kölner Start-ups Quick Move, überzeugt. „Zum einen sind viele Kettenförderer bei der Streckenführung nicht flexibel. Zum anderen sind die Systeme oftmals wartungsintensiv, da die Ketten häufig ungelagert durch das System laufen und ein regelmäßiger Austausch notwendig ist. Nicht zuletzt ist es bei diesen Umlaufsystemen kaum möglich, die Be- und Entladung zeitlich zu entkoppeln und Arbeits - abläufe der Mitarbeiter flexibler zu gestalten.“ Die Alternative, mit der Quick Move am Markt antritt: ein 3D-Fördersystem. „Unser modulares 3D-Fördersystem lässt der Fantasie bei der Streckenführung freien Lauf, ermöglicht zeitliche Flexibilität bei der Kopplung von Arbeitsstationen und ist nahezu wartungsfrei“, so Brüse weiter. Zum Einsatz kommt es u. a. in Saarlouis beim Autobauer Ford. Dort transportiert der Förderer Luftfilter in Sequenz von der Vormontage ans Band. www.quick-move.de KEM Konstruktion » 01-02|2021 39

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