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AUTOMATISIERUNG » Elektrotechnische Bauelemente Leitungen für den Einsatz im Gerätebau bei Temperaturen von -190 bis +260 °C Eiskalte Container für den Impfstoff-Transport Derzeit werden Millionen Impfdosen gegen Covid-19 in alle Welt verteilt. Diese müssen – je nach Hersteller – bei bis zu -70 °C gelagert werden. L&R Kältetechnik in Sundern hat dazu autarke Kältecontainer mit Kältetechnik und Stromerzeugung entwickelt. Die Kabel dazu kommen von Lapp und müssen teilweise extreme Temperaturunterschiede verkraften. Die Impfungen mit dem Covid- 19-Impfstoff von Biontech laufen auf Hochtouren. Nach wie vor eine Herausforderung ist, dass der Impfstoff bei -70 °C gelagert werden muss, nur kurz vor der Impfung darf er in einem normalen Kühlschrank aufbewahrt werden. Normalerweise werden solche empfindlichen Impfstoffe in Boxen transportiert, die wie große Thermoskannen funktionieren und den Inhalt einige Tage einfrieren. Für die Logistikfirmen, die den Impfstoff in Containern per Flugzeug oder Schiff verschicken wollen, ist das eine unbefriedigende und teure Lösung. „Gleich als das Problem bekannt wurde, haben wir uns daran gesetzt, eine mobile autarke Lösung zu finden“, sagt Christoph Wiemer, Leiter Vertrieb Sonderanlagen bei der L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG in Sundern im Sauerland. Mit Kühlen kennen sich die 150 Mitarbeiter aus. Sie sind spezialisiert auf Kälteanlagen, u.a. zur Maschinenkühlung mit Kaltwasser, sowie Sonderanlagen für besonders tiefe Temperaturen für die Chemie- und Pharmaindustrie. 3,5 Millionen Impfdosen in einem Container Die Lösung für die Impfstoffe: L&R rüstet einen herkömmlichen Schiffscontainer in 20 oder 40 Fuß Länge mit einer Kältekammer aus, inklusive Kälteerzeugung und autarker Notstromversorgung mit einem Dieselgenerator oder flüssigem Stickstoff – und das alles in doppelter Ausführung, falls es mal zu einem Ausfall kommt. »Direkt am Diesel - generator kann die Temperatur auf über +100 °C steigen, während es im eisigen Lagerraum an manchen Stellen bis -100 °C kalt sein kann.« Christoph Wiemer, L&R Kältetechnik Bild: L&R/Lapp L&R rüstet einen herkömmlichen Schiffscontainer in 20 oder 40 Fuß Länge mit einer Kältekammer aus, um den Covid-19-Impfstoff von Biontech bei -70 °C lagern zu können In einen 40 Fuß langen Standardcontainer passt eine 40 m 3 große Kältekammer mit einer Temperatur von -80 sowie ein Vorraum mit -20 °C, der als Kälteschleuse dient. Der Lagerraum hat eine Kapazität von bis zu 3,5 Millionen Impfdosen. Je nach Größe und Ausstattung kostet so ein Container zwischen 150.000 und 300.000 Euro. Das ist nur auf den ersten Blick viel Geld. Normalerweise verwenden Transportunternehmen für so tiefe Temperaturen Dutzende Labortiefkühlschränke, die nicht nur teurer sind, sondern deutlich mehr Strom und Platz brauchen. Ganz davon zu schweigen, wenn es zu einer 44 KEM Konstruktion » 06|2021
Bild: L&R/Lapp Bei der Wahl der Kabel geht L&R auf Nummer sicher, denn die Ölflex Heat 260 SC eignet sich für extreme Temperaturen zwischen -190 und +260 °C Extreme Temperaturunterschiede Seit 20 Jahren vertraut L&R Kältetechnik auf Kabel von Lapp. „Service, Lieferzeit, Preise – alles passt, wir sind sehr zufrieden“, lobt Wiemer. Wichtig sei zudem die Qualität. In den Kälte-Containern herrschen extreme Temperaturen, sowohl große Kälte als auch Hitze. Durch den Verdampfer etwa fließt das Kältemittel mit einer Temperatur von -90 °C. Ventilatoren sorgen dafür, dass die Wärme abfließt. Damit deren Elektromotoren nicht vereisen, werden die Lager beheizt. Die beiden Kompressoren haben eine Leistung von jeweils 20 kW, hier fließen durch die Ölflex Classic 110 Ströme von 40 A. Und direkt am Dieselgenerator kann die Temperatur auf über 100 °C steigen, plus wohlgemerkt. Im eisigen Lagerraum, wo es an manchen Stellen bis -100 °C kalt sein kann, sind Ölflex Heat mit PTFE- Mantel verlegt. Damit geht L&R Kältetechnik auf Nummer sicher, denn die Ölflex Heat 260 SC eignet sich für extreme Einsatzanforderungen und sie ist robust, Bild: L&R/Lapp Je nach Größe und Ausstattung kostet ein Container zwischen 150.000 und 300.000 Euro – doch die sonst zum Einsatz kommenden Labortiefkühlschränke sind teurer und brauchen deutlich mehr Strom und Platz Transportverzögerung kommt. Die L&R-Container schützen den wertvollen Impfstoff beliebig lange, wenn es sein muss auch über Wochen. Die Ankündigung habe große Wellen geschlagen, vor allem in Russland und in Japan, sagt Wie- mer. „Unsere Geschäftsführung rechnet damit, dass wir 2021 bis zu 70 Container verkaufen werden. Es gibt bereits jede Menge Anfragen.“ chemikalienbeständig und raumsparend für den Einsatz im Maschinen- und Gerätebau bei -190 bis +260 °C. Kältekammer mit Heizung In der Kühlanlage stecken noch Leitungen zur Signalübertragung, etwa vom Temperatursensor, der den Frequenzumrichter und damit den Kompressor steuert. Außerdem kann der Betreiber an einer Kundenschnittstelle ein Datenkabel in den Schaltschrank anschließen. Darüber hinaus gibt es einige Leitungen, die nicht fürs Kühlen zuständig sind, sondern fürs Heizen. Im Impfstofflager etwa müssen die LED-Leuchtbänder beheizt werden, weil sie sonst kaputt gehen können. Und die Gummidichtung der Tür zwischen Schleuse und Lagerraum würde schnell einfrieren, eine Person drinnen wäre gefangen und in Lebensgefahr. Deshalb gibt es am Türrahmen eine Heizung sowie Türkontakte, die überwachen, wann jemand den Raum betritt. Die Person, die sich im Tieftemperaturteil des Containers aufhält, muss regelmäßig einen Knopf drücken. Bleibt das Signal aus, ist die Person wo- INFO Weitere Details zu den Ölflex-Leitungen: hier.pro/tdWr3 möglich in Ohnmacht gefallen, dann wird ein Alarm ausgelöst. Da jeder Fehler in der Elektrik Menschenleben kosten könnte, geht man bei L&R Kältetechnik mit Kabeln von Lapp auf Nummer sicher. „In unsere Angebote schreiben wir nicht nur hinein, welche Eigenschaften die Kabel haben, sondern dass es sich um eine Ölflex- Leitung von Lapp handelt und welcher Typ das ist“, betont Christoph Wiemer, „unsere Kunden legen darauf Wert.“ L&R Kältetechnik baut übrigens auch Kältekammern, die sogar -110 °C erreichen, unter anderem für Therapiezwecke. Die ‚Kalt-Sauna‘ erfreut sich immer größerer Beliebtheit zur Regeneration des Körpers aber auch zum Stressabbau sowie zur Schmerzlinderung. Zwei bis drei Minuten bei -110 °C reichen den Kältebesuchern pro Sitzung aus, um Ihre individuellen Ziele zu erreichen. (co) www.lappkabel.de NUR GEHÄUSE? IST UNS ZU WENIG. Bearbeitung www.bopla.de Wir beherrschen die ganze Bandbreite maschineller Bearbeitungen, wie: - Bohren - Fräsen - Sägen - Gewindeschneiden Damit schaffen wir die Grundlage für weitere Bearbeitungsschritte. Los geht’s! KEM Konstruktion » 06|2021 45 1775250-1.indd 1 29.04.21 11:42
