mehr oder weniger nichts mehr gesagt. Dann haben wir ihm von der Liste abgelesen, wer dabei ist: Pioneer, Monsanto, BASF. Und dann kam dieser Reflex von ihm, dass da sicher noch andere Firmen dabei seien. Er könne das jetzt aus dem Stand nicht sagen. Dann wird vielleicht eine Kommission beauftragt… In dem Stil geht es ab. Die haben null Durchblick und trotzdem unheimlichen Vorschuss in der Öffentlichkeit. Das wird nicht hinterfragt, und deshalb läuft es so. Was ist eigentlich das Ziel oder der Wunsch deiner Arbeit? DA: Mein Wunsch ist eigentlich banal: Wirtschaftlich so weit zu kommen, dass wir unsere Arbeit frei machen können. Bei Uwe sieht es ähnlich aus, denn wirtschaftlich kochen wir schon auf sehr niedriger Flamme. Heisst das auch, dass ihr wenig verdient? DA: Es geht nicht darum, viel auf die Seite schaffen zu können. Es ist so, dass wir mit sehr viel Idealismus dabei sind und viel Vorschuss in die ganze Geschichte einbringen. Wir haben die Hoffnung, dass sich das irgendwann so einpendelt, dass wir unsere Arbeit richtig frei machen können. Wir machen uns viele Gedanken darüber, ob wir uns dieses oder jenes leisten können oder nicht, auch mit arbeitsmässigen Investitionen. Für wirklich notwendige Investitionen ist genug Geld da, aber wenn mir heute das Auto unter dem Hintern wegbricht, dann hätte ich ein echtes Problem. Ich würde das dann schon irgendwie auf die Reihe kriegen, aber das ist für mich kein optimaler Zustand. Was die Arbeit angeht, kann ich mir kaum etwas Besseres vorstellen. Wenn ich draussen auf dem Acker bin oder bei der Arbeit mit den Präparaten, dann ist mir das alles ziemlich egal. Aber wenn man mit so Sachen zu tun hat, wie zum Beispiel das Schwein in eine entfernte Metzgerei zu bringen, bricht es schon über einen herein: Es ist einfach traurig, dass man dazu einen PKW braucht. Früher hat man die Schweine durchs Dorf getrieben oder der Metzger kam nach Hause. DA: Dasselbe gilt auch für das Getreide, das wir zu Erdmann Hauser fahren. 132
Noch schlimmer ist es, zu uns in die Schweiz zu liefern! DA: Ja, genau. Das ist die Moderne … DA: Ja, aber was ich damit sagen will: Es braucht Betriebsmittel und zumindest mir stehen diese nicht so ohne weiteres zur Verfügung. Da gibt es noch ein Missverhältnis. Jetzt kann ich es anders herum anschauen und sagen: «Okay, diesen Betrieb gibt es schon seit 1999. Seit 2003 ist er von Demeter anerkannt, also läuft es richtig biologisch-dynamisch ab.» Wenn ich mir angucke, was wir in vier bis fünf Jahren auf dem Hof gemacht haben und wie wir vorankommen, macht mich das zufrieden. Es gibt Demeter-Betriebe, die schon dreissig Jahre alt sind, immer noch auf ihrer Milchproduktion herumtümpeln und sich nur Gedanken machen, wie viel Cent sie für den Liter kriegen. Ich sehe dann, dass es eine Frage der Zeit ist. Das weckt dann auch wieder die Bereitschaft. Ihr macht eigentlich etwas, was sonst niemand macht. Ich zumindest sehe diese Art der Feldbewirtschaftung zum ersten Mal. Auch bei Demeter-Betrieben habe ich so etwas Ähnliches noch nie gesehen. DA: Die Pflügerei ist auch bei Demeter eine heilige Handlung. Die haben grosse Schwierigkeiten, auf den Pflug zu verzichten und das Merk würdige ist, dass da Argumentationsebenen durcheinander gebracht werden. Es wird in Bezug auf die Pflügerei auf die Bibel verwiesen, was auch gar nicht von der Hand zu weisen ist. Nur frage ich mich: Was hat das biblische Pflügen mit Holzpflug und Pferd mit der modernen Pflügerei zu tun, die mit einem 300 PS-Traktor und einem Gerät dreissig bis vierzig Zentimeter tief den Boden aufreisst. Das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen, rein vom mechanischen Ablauf her. Ist es denkbar, dass ihr eine Art Schule machen werdet, da ihr ja enorm viel forscht und experimentiert. Führt ihr Buch über Misserfolge und Erfolge, damit sich euer Modell verbreiten kann? DA: Wir können einem anderen Landwirt nicht so ohne weiteres sagen, was oder wie 133
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WIR SIND IMMER NOCH IN DER Maschine
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Bei dir sieht man keine Scharen. UW
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System und inwiefern ist es wirklic
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