WOHLBEFINDEN KLASSIKER
WOHLBEFINDEN KLASSIKER UNSERER KINDHEIT Wurstgulasch Hackbraten Würzfleisch Schulspeisung landeten. „So richtig sauber hat man die Kübel auch nicht gekriegt. Und da kam ja praktisch alles an Nahrung rein“, spitzt Holger Gniffke es zu. Diese Melange erzeugte einen logischen Fehlgeschmack. Und besonders gesundheitsfördernd war das vermutlich nicht. „Bei Alzheimer-Patienten hat man erhöhte Aluminium-Werte im Körper festgestellt“, sagt der Penzliner Koch. Rückschlüsse nun aber auf die DDR-Schulspeisung zu schieben, wäre wohl ziemlich kühn. Zumal die Kübel-Technologie der damalige Stand des Wissens war“, sagt Gniffke, „und noch aus den 1920er- oder 1930er-Jahren stammt. „Die Farbe grün deutet auf eine militärische Vergangenheit hin.“ Das muss kein Hinweis auf schlechtes Essen sein. Finden Sie nicht auch, dass Suppe aus der Gulaschkanone super lecker ist? Der zweite Grund, warum wir als Kinder deutlich mehr mäkelten Kerngesund-Experte Holger Gniffke lässt sich bei Robbels Pasta von Petra Zahn mit köstlichen Nudeln verwöhnen. Der Klassiker dort ist die DDR-Tomatensoße. In diesem Essen werden Erinnerungen wach Fast drei Jahrzehnte nach der Wende erlebt die DDR ein kulinarisches s Comeback, das so richtig Appetit macht: Beim Neubrandenburger Gastronom Robbels sind „Nudeln mit DDR-Tomatensoße“ jeden Tag „der absolute Renner“ auf der Speisekarte, wie Pasta-Wirtin Petra Zahn bestätigt. Zuckersüß ist sie und geschickt gespickt mit Jagdwurst – „unsere DDR-Soße, die geht immer“. Entstanden sei die Idee vor ein paar Jahren: „Wir wollten etwas Einfaches für zwischendurch“, sagt Petra, „was Leckeres für Kinder“. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen: Bei Groß und Klein von überall her sei das Kultgericht Pflicht. Vielleicht auch, weil damit Erinnerungen an Zeiten verbunden sind, die längst vergangen sind. als heute, lag schlicht an unserer Unreife. „Guter Geschmack ist eine Trainingssache“, fährt Holger Gniffke fort. Erst mit den Jahren lernen wir, was wirklich schmeckt. Deshalb mögen es Knirpse oft schlicht, süß und fettig. „Schöne Farben, glatte Substanzen, ohne störende Konsistenzen, das ist bei Kindern sehr populär“, erklärt Holger Gniffke. Pommes und Co. – Dinge, die uns schnell Energie geben. Gut Essen sei also eine Frage der Sozialisation, die an Mutters Küchentisch ihre genießerische Karriere startet. Darum haben einige von uns schon als Kind so Deftiges wie Kohlrouladen oder Kasslerbraten zu den Leibspeisen gezählt. Den Lieblingsgerichten aus der Kindheit und Jugendzeit sind die meisten von uns bis heute treu geblieben. Wenngleich wir uns an den Geschmack selbst nicht mehr erinnern können – und wir Kinder auch längst nicht wissen konnten, was im Leben wirklich schmeckt. Aber darum geht es nicht. Das Lieblingsessen von einst ist eine schöne Erinnerung. Nicht mehr und nicht weniger. „Bei mir war es als Kind jeden Morgen der Geruch warmer Milch“, sagt Holger Gniffke. „Ich habe Milch nicht gern getrunken. Aber noch heute ist das für mich ein Geruch von Heimat.“ © Sirko Salka; st-fotograf; Mike Richter, katharinarau, Kitty, Tanja, K.-U. Häßler, designpicspremium- Fotolia.com 42 | 43 kerngesund
Jägerschnitzel Toast Hawai Strammer Max Soljanka So werden Sie Kochkönig Welches Gericht haben Sie in Ihrer Kindheit oder Jugendzeit besonders gern gegessen? Schreiben Sie diese Rezepte auf. Denn damit sind Sie genau richtig bei unserer Kochtour „Nordkurier is(s)t unterwegs“. Diese Gerichte können Sie bei einem der Kochtour-Termine im Original oder in Ihrer persönlichen Variation vor Publikum kochen. Die besten Gerichte kommen in eine Endrunde und können tolle Preise gewinnen. Hauptpreis ist ein Gutschein für ein Wochenende (2 Personen) im Gutshaus Stolpe, inklusive 4-Gänge-Menü. Schicken Sie Ihre Rezepte oder/und Bewerbung an Nordkurier, Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 Neubrandenburg, Kennwort: Kochtour, oder an: kochtour@nordkurier.de oder rufen Sie uns an: 0800 4575 000 (kostenfrei) is(s)t unterwegs! Vorrunde, ca. 14 bis 17 Uhr Altentreptow 20. Mai 2017, Marktplatz Stolpe bei Anklam 03. Juni 2017, Fährkrug an der Peene Neuensund bei Pasewalk 10. Juni 2017, Gut Neuensund Mönkebude 17. Juni 2017, Hafen Prenzlau 24. Juni 2017, Seerestaurant „Am Kap“ Lychen 1. Juli 2017, Kaffeemühle Klink bei Waren 8. Juli 2017, Müritzer Bauernmarkt Region Teterow 16. Juli 2017 Demmin 22. Juli 2017, Hanseviertel Halbfinale Fürstenhagen 29. Juli 2017, Hotel Alte Schule Rechlin 5. August 2017, Hafendorf Finale, ca. 14 bis 17 Uhr Neubrandenburg 19. August 2017 Ambulanter Pflegedienst Tagespflege • Beratung Hilfe in allen Notlagen des Lebens Telefon 03984 2222 www.diakonie-prenzlau.de
