ocean7 1/2018

Brillen für die

Brillen für die Salomonen Im Gegensatz zu anderen medizinischen Leistungen ist das Anpassen einer Brille einfach und auch von Laien durchführbar. „ Ich habe meine Brille in dem Tsunami verloren, der mein Dorf über schwemmte – ich habe gedacht, dass ich nie wieder eine bekommen würde.“ Ein Fischer in Indonesien Warum gerade ein Segelboot? Der Transport von 10.000 Brillen und Seeprobetafeln mit dem Flugzeug wäre kompliziert, Flüge bzw. Bootsfahrten zwischen den Inseln und Aufenthalte in (wenn vorhanden) Hotels oder Herbergen kämen noch dazu. Ein Segelboot ist hingegen das perfekte Transportmittel, um abgelegene Regionen zu erreichen und dort Zeit zu verbringen, bis sich die Kunde von den Brillen verbreitet und die Leute die Chance haben, zum Sehtest zu kommen. Zusätzlich wollen Frances und Paul von ihren Ankerplätzen aus ins Landesinnere reisen, um auch die Bewohner von Dörfern im bergigen Inland zu erreichen. Auf ihrer 43 Fuß langen Jeanneau haben Frances und Paul ausreichend Raum, um nicht nur 10.000 Brillen, sondern auch Sehprobentafeln zu verstauen. Warum Brillen? Im Gegensatz zu anderen medizinischen Leistungen ist das Anpassen einer Brille einfach und auch von Laien durchführbar. Das Ergebnis ist sicher nicht so perfekt wie beim Augenarzt oder Optiker, aber schon eine Verbesserung der Sehstärke verändert die Lebensqualität eines Menschen drastisch. Wer nun naiv fragt, ob Dschungelbewohner denn solche Leseratten sind, dass sie Lesebrillen brauchen, kann an einem Experiment teilnehmen, dass Paul auf der neuen Homepage vorschlägt: Wenn Sie gerade eine Brille tragen, nehmen Sie sie ab und stellen Sie sich ein Leben ohne sie vor. Versuchen Sie, diesen Text zu lesen oder lassen Sie ein kleines Objekt fallen und suchen Sie es dann auf dem Boden. Ver - suchen Sie zu nähen, etwas zu schreiben, einen Knoten zu binden, zu schnitzen, zu stricken oder 1.000 andere kleine Dinge zu tun, für die man genau hinschauen muss. Dann wird Ihnen klar, wie ein Leben ohne Brille wäre. Wir haben Frances und Paul zu ihren Erlebnissen rund um den Pazifik befragt und waren fasziniert von den Erfahrungen, die die beiden im Zuge ihrer Brillenkampagne gemacht haben. Während andere Yachten skeptisch betrachtet und vielleicht als Geldquelle angesehen werden, ist Monkey Fist überall herzlich willkommen. Die Menschen schätzen die Hilfe, die sie bekommen – die beiden Australier werden ins Dorfleben integriert und als Stargäste zu Familienfeiern eingeladen. 42 1/2018

Das Leben ist Sehenswert „Es ist eine Situation, in der es nur Gewinner gibt“, erklärt Frances. „Die Leute, die ihre alte Brille in ein neues Leben schicken, die freiwilligen Mitarbeiter im Recyclingcenter, die Einheimischen, die endlich klaren Durchblick bekommen – und natürlich wir, wenn wir die glücklichen Gesichter der Menschen sehen“. Paul ergänzt: „Für Leute in ihren Siebzigern, die seit 20 Jahren keine Zeitung mehr lesen konnten und für junge Leute, die nicht mehr zur Schule gehen konnten, weil sie die Tafel nicht mehr sahen, macht eine kleine Brille eine riesige Veränderung im Leben aus“. Jede Brille zählt Detaillierte Informationen zum Brillenprojekt und die Möglichkeit zu spenden gibt es auf Frances und Pauls Homepage: è www.eyeglassassist.org Die Brillen werden von Freiwilligen gereinigt, getestet und sortiert. Oma und Enkelin als Leseratten. Wer nicht lesen kann, kann nicht lernen. Endlich wieder gut sehen. GEMEINSAM AUF SICHEREM KURS Ihr Spezialfinanzierer für Yachten und Segelboote • Finanzierung sämtlicher Bootstypen • Maßgeschneiderte Finanzierungsmodelle • Internationale Cross-Border-Finanzierungen • Registrierung unter internationaler Flagge • Persönliche Betreuung – vom Kauf bis zur Registrierung abcfinance GmbH Österreich/Schweiz Wagenseilgasse 3 • 1120 Wien Telefon: +43 (0)1/3615 744 – 0 info@abcfinance.at Deutschland Kamekestraße 2–8 • 50672 Köln Telefon: +49 (0)221/579 08 – 0 marina@abcfinance.de