ocean7 1/2018
Funkstille in Mexiko: Kein Handynetz, kein Internet, keine Zivilisation. Wer die Einsamkeit in der Wildnis sucht, wird sie in der Sea of Cortez finden. Volvo Ocean Boatyard: Auf einem ehemaligen Fischmarkt in Lissabon macht Neil Cox die Volvo Ocean 65-Boliden erst renntauglich. Brillen für die Salomonen: Das Langfahrtseglerpaar Tudor-Stack öffnet Bedürftigen in abgelegenen Regionen die Augen – mit tausenden Spendenbrillen an Bord. Bavaria C57: Flaggschiff unter Segel – probegefahren in Split. Delphia BluEscape 1200: an Bord der Best of Boats-Gewinnerin 2017 in der Kategorie „Best for Travel“. Boot Düsseldorf: Vorschau auf die bedeutendste Fachmesse der Welt – 2018 vom 20. bis 28. Jänner. Und viele andere spannende Geschichten von Kanonen im Truk-Atoll bis zum Bio-Sonar der Buckelwale – im neuen ocean7!
Funkstille in Mexiko: Kein Handynetz, kein Internet, keine Zivilisation. Wer die Einsamkeit in der Wildnis sucht, wird sie in der Sea of Cortez finden. Volvo Ocean Boatyard: Auf einem ehemaligen Fischmarkt in Lissabon macht Neil Cox die Volvo Ocean 65-Boliden erst renntauglich. Brillen für die Salomonen: Das Langfahrtseglerpaar Tudor-Stack öffnet Bedürftigen in abgelegenen Regionen die Augen – mit tausenden Spendenbrillen an Bord. Bavaria C57: Flaggschiff unter Segel – probegefahren in Split. Delphia BluEscape 1200: an Bord der Best of Boats-Gewinnerin 2017 in der Kategorie „Best for Travel“. Boot Düsseldorf: Vorschau auf die bedeutendste Fachmesse der Welt – 2018 vom 20. bis 28. Jänner. Und viele andere spannende Geschichten von Kanonen im Truk-Atoll bis zum Bio-Sonar der Buckelwale – im neuen ocean7!
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Yachting, reisen und Meer<br />
1/<strong>2018</strong> Jänner/Februar € 4,50<br />
FunkStillE<br />
Kein Handynetz, kein Internet, keine Zivilisation.<br />
Wer die Einsamkeit in der Wildnis sucht, wird sie<br />
in der Sea of Cortez finden.<br />
Boot Düsseldorf<br />
Das Maß<br />
aller Messen<br />
Der maritime Nabel der<br />
Welt am Ufer des Rheins<br />
Volvo Ocean Race<br />
Die Jagd nach<br />
Perfektion<br />
Das Tuning der Yachten<br />
im Boatyard Lissabon<br />
Bavaria C57<br />
Amazing<br />
Big Blue<br />
Die bayrische Domina,<br />
gesegelt in Split<br />
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA und MSVÖ<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 12Z039473 M<br />
<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
9 190001 016481<br />
01
3. BIS 6. MÄRZ 2011<br />
1. - 4. März <strong>2018</strong><br />
österreichs BootsMesse Nr. 1<br />
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Willkommen in tulln. Volle Vielfalt voraus: AUstriAN BoAt shoW<br />
– Boot tULLN <strong>2018</strong>. Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik<br />
und Tauch sport zeigt die wichtigsten Trends, die interessantesten Neuheiten und<br />
einzig artige Auswahl: Von Motorbooten über Luxus yachten bis zum breit ge fächerten<br />
Zubehör. Der sichere Hafen für den größten Überblick.<br />
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Editorial<br />
Alles zu seiner Zeit<br />
Gut Ding braucht Weile, das ist in der Welt des Wassersports nicht anders. Zum Glück ist Zeit<br />
ein dehnbarer Begriff – so umsegelte der Franzose Thomas Coville 2016 in nur 49 Tagen die Welt,<br />
während sich der Pole Jerzy Radomski 32 Jahre (1978–2010) dafür Zeit nahm.<br />
Die sieben Teams des Volvo<br />
Ocean Race 2017/<strong>2018</strong><br />
haben für die „härteste<br />
Regatta der Welt“ acht<br />
Monate Zeit – ETA ist am 24. Juni<br />
<strong>2018</strong> in Den Haag. Exakt 15 Wochen<br />
pro Yacht hatte hingegen das<br />
Team um Neil Cox Zeit, um diese<br />
im VOR Boat yard in Lissabon<br />
renntauglich zu machen. Welch<br />
Präzi sionsarbeit dahinter steckt<br />
und warum jede Minute zählt,<br />
lesen Sie ab Seite 28.<br />
Nur sechs Wochen auf einem<br />
kleinen Fischkutter genügten John<br />
Steinbeck, Nobelpreisträger für<br />
Literatur, um sein „Logbuch des<br />
Lebens“ zu schreiben. Quell der<br />
Inspiration war 1940 die Sea of<br />
Cortez in Mexiko, einen aktuellen<br />
Revierbericht lesen Sie ab Seite 34.<br />
Mit der Zeit nicht so genau<br />
nimmt es der europäische Aal.<br />
Um es von seinem Geburtsort im<br />
Meer in die europäischen Binnengewässer<br />
zu schaffen, benötigt er<br />
rund drei Jahre. Warum dies dennoch<br />
eine Meisterleistung darstellt,<br />
lesen Sie ab Seite 50.<br />
Ihr 10-Jahre-Jubiläum feiern<br />
demnächst Paul und Frances<br />
Tudor-Stack. 2008 haben sie ihr<br />
Landleben aufge geben und ein Leben<br />
als Langfahrtsegler begonnen.<br />
Dies macht das Paar auch im<br />
Dienste der guten Sache: Sie segeln<br />
in die abgelegensten Regionen der<br />
Welt mit einer Kajüte voller Brillen.<br />
Seit Beginn ihrer Reise haben die<br />
couragierten Australier in Asien,<br />
im pazifischen Raum und in Mittelamerika<br />
rund 7.000 Brillen in<br />
zwölf verschiedenen Ländern<br />
gratis an Bedürftige verteilt.<br />
-Autorin Birgit Hackl,<br />
selbst mit Christian Feldbauer und<br />
Schiffskatze Leeloo an Bord der<br />
Pitufa auf Langfahrt, hat das Ehepaar<br />
auf ihrer Monkey Fist besucht.<br />
Auch um zu erfahren, wie es mit<br />
dem Projekt weitergehen soll,<br />
nachzulesen ab Seite 40.<br />
Von seiner Weihnachtszeit auf<br />
dem so gar nicht gastfreundlichen<br />
Truk-Atoll und der Erkenntnis,<br />
dass die Zeit nicht alle Wunden<br />
heilt, erzählt -Autor und<br />
Weltumsegler Wolfgang Hausner<br />
ab Seite 44.<br />
In Rekordzeit gelingt es offenbar<br />
den Masterminds in Giebelstadt,<br />
ihre Flaggschiffe vom Reißbrett<br />
aufs Wasser zu bringen: Feierte zur<br />
Boot Düsseldorf 2017 noch die<br />
C57 als größte Bavaria-Segelyacht<br />
Weltpremiere (Test ab Seite 62),<br />
so wird sie <strong>2018</strong> schon von der<br />
neuen C65 abgelöst.<br />
Apropos Düsseldorf: Als bedeutendste<br />
Fachmesse der Welt gelingt<br />
es der „boot“ seit 49 Jahren, die<br />
Zeichen der Zeit für den Wassersport<br />
richtig zu deuten. Mehr zum<br />
Top-Event im Jänner ab Seite 18.<br />
Schöne Zeit mit<br />
Tahsin Özen<br />
Journalist, Segler und<br />
Liebhaber aller Reviere<br />
und Yachten, Skipper,<br />
Chefredakteur.<br />
redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />
9. September 1973: Einhand-Weltumsegler Sir Alec Rose feuert eine mehr als 125 Jahre alte Kanone im britischen Portsmouth ab – der<br />
Startschuss für das erste Whitbread Round the World Race, das ab 2001 als Volvo Ocean Race in die Geschichtsbücher eingehen soll.<br />
17 bunt gemischte Yachten nahmen daran teil, heute sind es sieben in der absolut baugleichen Einheitsklasse Volvo Ocean 65.<br />
Foto: Keystone Pictures USA<br />
1/<strong>2018</strong> 3
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA und MSVÖ<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 12Z039473 M<br />
<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
01<br />
9 190001 016481<br />
PRäzision.<br />
Kein Volvo Ocean Race<br />
ohne die Perfektionisten<br />
im Boatyard,<br />
ab Seite 28<br />
inhalt<br />
rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Schaufenster<br />
Volvo Ocean Race.<br />
8 Kolumne In den Wind gesprochen<br />
Weltumsegelung – ein Modetrend?<br />
15 Kolumne Ocean Woman<br />
Das Crowhurst-Syndrom.<br />
39 Kolumne Wissen und Meer<br />
Die ewige Prozedur des Check-in<br />
auf einer Charteryacht.<br />
67 Kolumne Do it yourself<br />
So geht Gangway-Verlängerung.<br />
73 Kolumne Schein und Sein<br />
Von der Sport- zur<br />
Freizeitschifffahrt.<br />
82 Kolumne Sailing Poetry<br />
Die Sirene von Ventotene.<br />
YACHTING, REISEN UND MEER<br />
BOOT DÜSSELDORF<br />
Das Maß<br />
aller Messen<br />
Der maritime Nabel der<br />
Welt am Ufer des Rheins<br />
1/<strong>2018</strong> Jänner/Februar € 4,50<br />
FUNKSTILLE<br />
Kein Handynetz, kein Internet, keine Zivilisation.<br />
Wer die Einsamkeit in der Wildnis sucht, wird sie<br />
in der SEA OF CORTEZ finden.<br />
VOLVO OCEAN RACE<br />
Die Jagd nach<br />
Perfektion<br />
Das Tuning der Yachten<br />
im Boatyard Lissabon<br />
Coverfoto: Tahsin Özen<br />
BAVARIA C57<br />
Amazing<br />
Big Blue<br />
Die bayrische Domina,<br />
gesegelt in Split<br />
reisen & Leben<br />
34 Die Entdeckung der Einsamkeit<br />
Wildromantisch segeln in der<br />
Sea of Cortez in Mexiko –<br />
frei nach John Steinbecks<br />
„Logbuch des Lebens“.<br />
40 Brillen für die Salomonen<br />
Langfahrtsegler Frances<br />
und Paul segeln in die<br />
abgelegensten Regionen<br />
der Welt mit einer Kajüte<br />
voller Brillen – für die<br />
einheimische Bevölkerung.<br />
44 Die Lagune von Truk<br />
Weltumsegler Wolfgang Hausner<br />
Ab Seite<br />
18<br />
über schmierige Beamte, eine<br />
gestrandete Entwicklungshelferin<br />
und Weihnachten unter dem<br />
Korallenbaum.<br />
1/<strong>2018</strong><br />
Impressum<br />
Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt, +43 463/461 90 25, www.<strong>ocean7</strong>.at,<br />
redaktion@<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at, Firmenbuchnummer 105347 y, Landes gericht Klagenfurt, UID ATU 25773801 ·<br />
Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at) · Geschäftsführer:<br />
Wolfgang Forobosko · Chef redaktion: Tahsin Özen, Witthauergasse 31, 1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at · Art-Direktion:<br />
Catharina Pichler · Grafisches Konzept: Thomas Frik, www.viertelbogen.at · Mitarbeiter dieser Ausgabe: Kenneth<br />
Anderson, Mag. Wolfgang Gemünd, Birgit Hackl, Wolfgang Hausner, Bernd Hofstätter, Thomas Hulliger/wave-mag.ch, Horst<br />
Kainz, DI Harald Melwisch, Dr. Reinhard Kikinger, Detlef Jens/wave-mag.ch, Marcel Pabst, Dr. Udo Reichmann, Gottfried Titzl<br />
Rieser, Dr. Bobby Schenk, Alexandra Schöler-Haring, Frances und Paul Tudor-Stack, Dr. Alfred Zellinger · Produktion und<br />
Druck: Satz- und Druck-Team GmbH · Anzeigen: Bernd Hofstätter +43 664/552 09 32, b.hof staetter@<strong>ocean7</strong>.at · Einzelverkaufspreis:<br />
Österreich € 4,50 · Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: € 25,– · Abo- Bestellung: abo@<br />
<strong>ocean7</strong>.at, www.<strong>ocean7</strong>.at · Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg ·<br />
Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten<br />
für Anzeigen ist möglich. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt der Herausgeber das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte, auch die Übernahme<br />
von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 u. 2 Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig. Bei Nichtbelieferung<br />
ohne Heraus geber-Verschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />
GmbH<br />
20.–28. Jänner <strong>2018</strong><br />
Boot Düsseldorf<br />
250.000 Besucher aus 90 Ländern und mehr als 1.800<br />
Aussteller aus 60 Ländern: Ende Jänner trifft sich bei der<br />
boot Düsseldorf in den Messehallen am Rheinufer alles,<br />
was den Sport im, am und auf dem Wasser liebt. Wir<br />
von werden nicht nur vor Ort berichten,<br />
sondern haben bereits jetzt eine Vorschau<br />
auf die boot Düsseldorf, die mit<br />
zahlreichen Weltpremieren am<br />
Rheinufer festmachen wird,<br />
für Sie zusammen gestellt.<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des YCA: Yacht Club Austria, Generalsekretariat 4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />
Verantwortlich für Mitteilungen des MSVÖ: Motorbootsport und Seefahrts Verband Österreich, Ketzergasse 30, 1230 Wien,<br />
www.msvoe.at<br />
Jury-Mitglied<br />
Fotos: marcel pabst, Bavaria, Wolfgang Hausner
YACHTCHARTER<br />
FLOTTILLEN<br />
SEGELSCHULEN<br />
REGATTEN<br />
25 Segelreviere weltweit<br />
57 FuSS,<br />
das Flaggschiff der<br />
Bavaria Werft im<br />
Test vor Split, ab<br />
Seite 60<br />
Features<br />
16 Top Five<br />
Die glorreichen fünf Sieger<br />
der Best of Boat Awards 2017<br />
wurden auf der Boot & Fun<br />
Berlin gekürt und gefeiert.<br />
18 Boot Düsseldorf <strong>2018</strong><br />
Vorschau auf die boot<br />
Düsseldorf, die vom 20. bis<br />
28. Jänner mit zahlreichen<br />
Weltpremieren am Rheinufer<br />
festmachen wird.<br />
28 Die Jagd nach Perfektion<br />
Blick hinter die Kulissen: das<br />
Volvo Ocean Race Boatyard<br />
in Lissabon und seine Profis.<br />
50 Navigation unter Wasser<br />
Die fantastischen<br />
Orientierungsleistungen und<br />
Migrationen aquatischer<br />
Organismen.<br />
56 Boot Tulln <strong>2018</strong><br />
Interview mit Thomas Diglas,<br />
Messeleiter der Austrian Boat<br />
Show – Boot Tulln.<br />
Yachten<br />
60 Bavaria C57<br />
Das im Herzen Dalmatiens<br />
gelegene Split gab die Kulisse,<br />
um die größte jemals gebaute<br />
Segelyacht von Bavaria zu<br />
testen.<br />
66 Bavaria E34 Sedan<br />
-Blitztest des<br />
Trawlers mit Baunummer 1<br />
in Werder bei Berlin.<br />
68 Delphia BluEscape 1200<br />
Mit dem neuen Modell sind<br />
Tourenbootfahrer und<br />
Wasserwanderer im Visier<br />
des Herstellers Delphia. Ein<br />
gelungener Wurf eines<br />
Halbgleiters mit vor<br />
allem – viel Platz.<br />
im verband<br />
74 MSVÖ<br />
News vom Motorbootsport<br />
und Seefahrts Verband<br />
Österreich.<br />
76 YCA<br />
News vom Yacht<br />
Club Austria.<br />
Lug & Truk.<br />
Weltumsegler Hausners<br />
Weihnachts geschichte<br />
aus Mikronesien,<br />
ab Seite 44<br />
Mittelmeer, Karibik oder exotische<br />
Fernziele wie Tahiti oder die Seychellen<br />
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Schaufenster<br />
Im Rausch<br />
6 1/<strong>2018</strong>
der See<br />
Text Tahsin Özen<br />
Foto Ainhoa Sanchez/Volvo ocean race<br />
Was im Jahr 1973 als „The<br />
Whitbread Round the<br />
World Race“ begann<br />
(Hauptsponsor war bis 1998 die<br />
britische Brauerei Whitbread), hat<br />
sich spätestens ab 2001 als „Volvo<br />
Ocean Race“ einen Namen als<br />
die härteste Regatta der Welt<br />
gemacht. Seit 2014/2015 wird<br />
diese als Einheitsklasse gesegelt,<br />
die Volvo Ocean 65-Yachten ließ<br />
der Veranstalter selbst bauen.<br />
Am 22. Oktober 2017 liefen<br />
sieben Teams (im Bild das Team<br />
Vestas) mit einem Budget von<br />
9 bis 14 Millionen Euro über die<br />
Startline, um unter extremsten<br />
Bedingungen die 45.000 Meilen<br />
auf hoher See zu stemmen – mit<br />
denselben Yachten wie im Jahr<br />
2014 …Welch enormer Aufwand<br />
dafür nötig ist, lesen Sie in<br />
unserem Special mit Blick hinter<br />
die Kulissen des VOR ab Seite 28.
In den Wind gesprochen<br />
Schnell mal um die Welt<br />
segeln – ein Modetrend?<br />
Die Lässigkeit, mit der heute eine Weltumsegelung als läppische, vielleicht<br />
unbequeme Reiserei abgetan wird, ist schon sehr verwundernd.<br />
Bobby Schenk<br />
ist Weltumsegler,<br />
Navigations-Experte<br />
und Buchautor.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Bobby Schenks 15-Meter-Stahlyacht (Suncoast) Thalassa II in Moorea, Cooks Bay<br />
Täglich bekomme ich E-Mails,<br />
in denen eine zukünftige<br />
Weltumsegelung annonciert<br />
wird. Der Wortlaut ist unterschiedlich,<br />
je nach Temperament, mit<br />
Understatement: „… und wenn<br />
sich dann das Boot bewährt hat,<br />
dann geht’s in die Karibik, vielleicht<br />
auch weiter …“ Oder forsch:<br />
„Ich kann nicht mehr so lang warten,<br />
deshalb geht es rund …“ Oder<br />
bescheiden: „… vielleicht geht es<br />
auch um die Welt“ Oder gar<br />
asozial: „… diese Gesellschaft kann<br />
mich mal …“ und so fort.<br />
Was mich bei diesen Mails wundert,<br />
ist die Lässigkeit, mit der heute<br />
eine Weltumsegelung als läppische,<br />
vielleicht unbequeme Reiserei abgetan<br />
wird. Ich gehöre sicher nicht<br />
zu den Früher-war-alles-besser-<br />
Menschen, aber was heute auf diesem<br />
Gebiet erlebbar ist, macht doch<br />
stutzig. Nein, es sind nicht die Schiffe,<br />
die sind ja allesamt besser, größer<br />
und vielleicht auch seetüchtiger –<br />
jedenfalls schneller als die damaligen<br />
Holz- und schweren Stahlboote.<br />
Es sind die Segler auf den Ozeanen,<br />
die mich nachdenklich machen.<br />
Zwei Beispiele: Als Zeuge einer<br />
Funkrunde in Übersee bekomme<br />
ich folgendes Gespräch mit. Segler1:<br />
„Habt ihr schon gehört, das GPS<br />
wird nachmittags abgeschaltet?“<br />
Segler2: „Oh je, ich muss nach Trinidad<br />
segeln, immerhin 60 Seemeilen.“<br />
Segler3: „Sagt mal, wie lang ist<br />
eine Seemeile?“<br />
Fast noch krasser: Ein Vorstandsmitglied<br />
eines großen Hochsee -<br />
segler-Vereins wird angerufen und<br />
mit folgender Frage konfrontiert:<br />
„Jetzt hab’ ich eine Yacht gekauft,<br />
wie geht es weiter?“ Stark, was?<br />
Wenn man nur bedenkt, womit<br />
sich damals Weltumsegler rumschlagen<br />
mussten. Allein das Problem<br />
mit der Navigation, die die<br />
Kenntnis der exakten Uhrzeit voraussetzte.<br />
Und wenn sich die Sonne<br />
hinter Wolken nicht blicken ließ,<br />
gab es keine einigermaßen brauchbare<br />
Möglichkeit, seinen Standort<br />
festzustellen – selbst wenn man die<br />
Navigation mit den Gestirnen beherrschte.<br />
Was gar nicht sooo leicht<br />
war und meist voraussetzte, dass<br />
man ein halbes Jahr die Schulbank<br />
drückte und den Umgang mit Logarithmen-Tafeln<br />
büffelte. Bei solchen<br />
Lehrgängen unterhielt man sich<br />
über Yachten, Wettertaktiken, Reparaturen,<br />
Maschinenservice und am<br />
Rande übers Segeln. Kurzum, man<br />
war in der Szene! Das geht heute im<br />
Regelfall ab. Und damit verzichtet<br />
man schon auf eine Menge aufgeschnappter<br />
Erfahrungen, die für die<br />
Vorbereitung einer Weltreise unter<br />
Segeln wertvollste Dienste leisten.<br />
Diese kann man heute aber auch<br />
erwerben, indem man an einem<br />
Chartertörn oder besser an einer<br />
Überführung teilnimmt. Da lernt<br />
man ausschließlich für die Fahrtensegel-Praxis.<br />
Und bekommt sicher<br />
auch eine Menge von der technischen<br />
Schiffsunterhaltung mit. Das<br />
ist wichtig für später. Denn die<br />
eigentliche Leistung bei einer Weltumsegelung<br />
besteht darin, die Yacht<br />
technisch in Form zu bringen und<br />
zu halten.<br />
Weltumseglerin Ingrid von der<br />
Harlekin hat es bei meinen<br />
Blauwasser seminaren auf den Punkt<br />
gebracht: „Weltumsegeln bedeutet<br />
vor allem, sein Schiff an den schönsten<br />
Ankerplätzen der Welt zu reparieren.“<br />
Mein Rat für die Vorbe -<br />
reitung einer Weltumsegelung: An<br />
Chartertörns teilnehmen, ein<br />
Skippertraining absolvieren, die<br />
Szene der Fahrtensegler suchen<br />
und langsam tastend – learning by<br />
doing – losfahren. Aber das ist wohl<br />
in den Wind gesprochen! <br />
8 1/<strong>2018</strong>
Wendehals<br />
Innovativer E-Antrieb.<br />
Mitte November fand in<br />
Amster dam mit der Marine<br />
Equipment Trade Show (Mets)<br />
die weltweit größte Fachmesse<br />
für Schiffsausrüstung statt, auf<br />
der auch die begehrten<br />
DAME-Awards für besonders<br />
innovative Produkte verliehen<br />
werden. In der<br />
Kategorie Antriebe gewann<br />
der Servoprop des finnischen<br />
Spezialisten Oceanvolt.<br />
Der für Segler konzipierte<br />
Elektromotor ist Antrieb und<br />
Hydrogenerator zugleich und<br />
besitzt patentierte Propeller -<br />
flügel, die um 180 Grad gedreht<br />
werden können und sich<br />
automatisch jeder Richtung<br />
anpassen – man hat also jederzeit<br />
einen optimal arbeitenden<br />
Antrieb oder Stromerzeuger.<br />
Dabei besitzt der Servopop einen<br />
ordentlichen Wirkungsgrad,<br />
so soll er bei sechs bis<br />
acht Knoten 1 kW Strom liefern!<br />
Erhältlich ist er in Versionen<br />
von 6 kW bis 15 kW.<br />
è www.oceanvolt.com<br />
Panorama<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Alu-Kat von Allure<br />
Segelkatamaran. Auf dem<br />
Salon Nautique de Paris präsentierte<br />
Allure im Dezember<br />
neue Informationen und Fotos zu<br />
seinem ersten Segelkatamaran.<br />
Die C47.9 wird der Firmentradition<br />
treu bleiben und Rümpfe aus<br />
Aluminium und ein Deck aus<br />
GFK-Composite besitzen. Als<br />
große Allure legt der neue Kat viel<br />
Wert auf Geräumigkeit, ideale<br />
Die Allure C47.9: Mit<br />
doppeltem Rumpf bald auf<br />
den Weltmeeren zu Hause.<br />
Erreichbarkeit und hohe Tank -<br />
kapazitäten und wird daher natürlich<br />
auch blauwassertauglich<br />
sein. Auffällig sind die schmalen<br />
und hohen Schwimmer und der<br />
hervorgehobene Steuerstand mit<br />
starrem Bimini. Die Deckform<br />
teilt sich der Zweirümpfer mit<br />
der Outremer 45, die vom selben<br />
Konzern gebaut wird.<br />
è www.allures.fr<br />
Erzeugt beim Segeln Strom:<br />
der Servoprop von Oceanvolt.<br />
Buchtipp<br />
Geschichten vom Sturm. Ein Buch mit<br />
neun Beaufort: „Sturm. Segler über ihre dramatischsten<br />
Stunden“ versammelt Berichte<br />
von stürmischen Abenteuern auf<br />
See – von der eben noch idyllischen<br />
Urlaubsfahrt im Mittelmeer<br />
über die dramatische<br />
Atlantiküberquerung bis zum<br />
Ostersturm über der Nordsee.<br />
Ein ebenso spannendes wie<br />
unterhaltsames Lesevergnügen.<br />
Sturm. Segler über ihre dramatischsten<br />
Stunden. Von Thomas<br />
Käsbohrer und Susanne Guidera.<br />
302 Seiten, als Paperback<br />
(€ 24,95), Hardcover (€ 39,95)<br />
und E-Book (€ 14,99) erhältlich.<br />
è www.millemari.de<br />
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während der in Dauer 8 Ländern Versicherung Europas ausgesetzt sowie ist, Kanada! wie<br />
zum Beispiel Diebstahl, Feuer, höhere Gewalt, Sinken,<br />
Grundberührung, Kollision u.v.m<br />
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die bei Totalverlust ohne Zeitwertabzug ersetzt<br />
wird, damit Sie ein gleichwertiges Schiff erneut<br />
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Wien · Tel. +43 1 710 92 22
Panorama<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Schöner schlafen<br />
Leopard 40. Der Einstiegs-Katamaran<br />
Leopard 40 des südafrikanischen<br />
Bootsbauers Robertson & Caine erhielt<br />
eine geräumigere und komfortablere<br />
Eignerkabine. Ursprünglich<br />
füllten die Kojen den Platz in der<br />
Kabine aus, waren mit der Wand verbunden<br />
und nur von vorne zugänglich.<br />
Nun wurde die Koje von den<br />
Wänden der Kabine getrennt und ist<br />
jetzt von der Seite zugänglich. Um<br />
noch mehr Platz zu schaffen und den<br />
einfachen Zugang zum Bett zu ermöglichen,<br />
wurden der Eingang zum<br />
Kojenbereich erweitert und alle Möbel<br />
umgestellt. Das hintere Fenster<br />
wurde ebenfalls vergrößert und sorgt<br />
für ein helles und offenes Ambiente.<br />
Das 12-Meter-Boot wird sowohl als<br />
Leopard-Katamaran in den Privatbesitz<br />
verkauft, als auch im Yachteigner-Programm<br />
bei The Moorings<br />
und Sunsail vertrieben.<br />
è www.leopardcatamarans.de<br />
In der Leopard 40 dürfen<br />
sich die Eigner über eine<br />
überarbeitete Kabine mit<br />
besserem Zugang zur<br />
Koje freuen.<br />
Mono & Multi in einem<br />
Bastelrennyacht. Nun hat auch Lego<br />
den Segelsport entdeckt: Erstmals lassen<br />
sich die kleinen bunten Bausteine zu einer<br />
Rennyacht zusammenfügen.<br />
Raffiniert: Man kann aus den insgesamt<br />
330 Teilen einen Monorumpf oder einen<br />
Katamaran bauen. Wie gewohnt sind die<br />
rund 30 cm langen Modelle sehr liebevoll<br />
ausgestattet, etwa mit bunt bedruckten<br />
Segeln, Leinen und Winschen, mit denen<br />
die Segel getrimmt werden können, detailreichem<br />
Rumpf sowie funktionstüchtigem<br />
Ruder, das mit dem Steuerrad oder der<br />
Pinne betätigt werden kann.<br />
Aufpassen sollte man allerdings beim<br />
Wassern: Die Modelle sind nicht<br />
schwimmfähig! UVP: € 29,99.<br />
è www.lego.at<br />
Rennyacht zum<br />
Selberbauen.<br />
SPEZIELLE FRÜHBUCHER ANGEBOTE – AUCH FÜR UNSERE SALONA 380!<br />
DAS TÖRN- UND AUSBILDUNGSPROGRAMM <strong>2018</strong> IST ONLINE!<br />
ZU VERKAUFEN<br />
BAVARIA E40 SEDAN<br />
Inkl. Chartervertrag bei Yacht-Charter-Center – Einnahmen pro Jahr ca. 50.000 €<br />
Erstwasserung <strong>2018</strong><br />
Preis . . . . . . . . . 299.000,- €<br />
Yachtcharter-Weltweit<br />
Yachtverkauf<br />
Chartermanagement<br />
Ausbildung<br />
Technische Daten<br />
Gesamtlänge inkl. Badeplattform: 12,20 m<br />
Gesamtbreite: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,20 m<br />
Betriebsstunden: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Liegeplatz: . . . . . . .Kroatien, Pula Veruda<br />
Personen max. nach CE B: . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Kabinen-Badezimmer . . . . . . . . . . . . . . 4-2<br />
Betten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6+1<br />
Wassertank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 l<br />
Kraftstofftank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 I<br />
Maschine: . . . . . . . . . . . . . 1 x 150 PS Diesel<br />
Steuerung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Welle,<br />
. . . . . . . . . . . . . .Bug- und Heckstrahlruder<br />
Yacht-Center GmbH<br />
Christian-Friedrich-Schwan-Str. 14<br />
68167 Mannheim<br />
Telefon: 06 21/3 38 00 31<br />
www.aichfeld-yachting.at
Luxus aus Bled.<br />
Auf dem Ozean zu Hause<br />
Luxus-Motoryacht. Der slowenische<br />
Hersteller Greenline,<br />
bekannt für seine innovativen<br />
Hybridyachten, erweitert seine<br />
luxuriöse, blauwassertaugliche<br />
OceanClass-Reihe um ein weiteres<br />
Modell: Die 20,8 Meter lange<br />
65 OceanClass ist für erfahrene<br />
Eigner gedacht, die ihre Motoryacht<br />
selbst steuern wollen – und<br />
zwar für wirklich lange Touren.<br />
Glanzstück ist die große Flybridge<br />
mit Steuerstand, Sonnendeck<br />
und Kombüse.<br />
Geräumiger und sehr elegant<br />
geht es ein Deck weiter unten zu:<br />
Im großen, von Fenstern eingefassten<br />
Salonbereich befinden<br />
sich neben dem Cockpit und der<br />
Küche mehrere Sitzbereiche und<br />
Essgelegenheiten. Die Badeplattform<br />
im Heck kann hydraulisch<br />
abgesenkt werden und dient<br />
während der Fahrt als Tender-<br />
Parkplatz.<br />
Das Unterdeck umfasst drei<br />
große Kabinen mit eigenen<br />
Bade zimmern und im Heck –<br />
falls man doch nicht selber<br />
steuern möchte – eine Kabine<br />
für die Crew.<br />
è www.oceanclass-yachts.com<br />
ALLES IM BLICK.<br />
EINE APP. EINE LÖSUNG.<br />
Auf Odysseus’ Spuren<br />
Ionisches Meer. Als einer der<br />
größten Charteranbieter Europas<br />
genießt Pitter einen ausgezeichneten<br />
Ruf – vor allem,<br />
wenn es um Yachtcharter in<br />
Kroatien geht. <strong>2018</strong> geht das<br />
steirische Yachtcharter-Unternehmen<br />
neue Wege und<br />
expandiert verstärkt in den<br />
griechischen Mittelmeerraum.<br />
So erschließt sich den Kunden<br />
von der neuen Charterbasis in<br />
Lefkas aus die fantastische Inselwelt<br />
des Ionischen Meeres, wo es<br />
mit der Insel Ithaka auch die<br />
Heimat des Odysseus zu erkunden<br />
gilt. Wem die Akropolis lieber<br />
ist, der wähle Lavrion bei<br />
Athen als Ausgangsbasis.<br />
è www.pitter-yachting.com<br />
Blick auf die Marina Lefkas.<br />
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MOBILE KARTEN<br />
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COMMUNITY<br />
Besuche uns auf der Messe BOOT in Düsseldorf<br />
vom 20.-28. Januar <strong>2018</strong> in Halle 11 Stand B40
Panorama<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
25 Jahre Erfahrung<br />
Ernst Johann<br />
Ringhofer<br />
Baumeister, Buchautor,<br />
Coach und Skipper.<br />
Aus der Praxis. Vor 25 Jahren begann<br />
der Kirchberger und Wahl-<br />
Wiener Ernst Johann Ringhofer seine<br />
Seglererfahrungen in Kroatien zu<br />
sammeln und diese im Laufe der Zeit<br />
– zur Vermeidung von Unfällen und<br />
zur Erlangung von mehr Sicherheit<br />
am Meer – übersichtlich aufzuarbeiten.<br />
Neben Skipper-Ausbildungen<br />
und -Trainings in Wien und Kirchberg<br />
am Wechsel hat der 54-Jährige<br />
nun dank seiner über die vielen Jahre<br />
gesammelten Erfahrungen auch ein<br />
sehr hilfreiches Werk im Portfolio:<br />
Das Buch Freizeitskipper – Praxiswissen<br />
mit Schwerpunkt Segeln<br />
in Kroatien. Ob Segelbegriffe, Seemannsknoten,<br />
Segel reffen und<br />
bergen …, sichere Hochseefahrt,<br />
Ein- und Ausklarieren, Wetterkunde<br />
und Funkwissen – praktisch jedes erdenkliche<br />
Szenario (in Kroatien)<br />
wird behandelt. Das 120-seitige A4-<br />
Skriptum in praktischer Drahtspiralbindung<br />
ist zudem reich an nützlichen<br />
Checklisten, Praxisbeispielen<br />
mit Lösungen, wichtigen Manövern,<br />
Apps- und SAR-Hinweisen.<br />
„Alle Fachbegriffe<br />
und Manöver<br />
sind bildlich dargestellt<br />
und illus trieren genau<br />
die erforderlichen<br />
Handgriffe an Bord für<br />
eine korrekte Segelund<br />
Yacht-Technik“,<br />
so der Autor über sein<br />
sehr nützliches Nachschlagwerk.<br />
€ 46,–.<br />
è www.freizeitskipper.at<br />
verlost drei Exemplare<br />
des Buches FreIzeitskipper –<br />
Praxiswissen mit Schwerpunkt Segeln<br />
in Kroatien. Einfach eine<br />
E-Mail mit Betreff-Zeile<br />
„Freizeitskipper“ an gewinnen@<strong>ocean7</strong>.at<br />
senden<br />
und mit etwas Glück<br />
gewinnen! Einsendeschluss<br />
ist der 28. Jänner <strong>2018</strong>, die<br />
Gewinner werden per<br />
E-Mail verständigt. Keine<br />
Bar ablöse. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Unbeschränkte Haftung<br />
Rutschfest. Das Ausrutschen auf nassen Oberflächen<br />
gehört zu den häufigsten Unfallursachen<br />
an Bord. Für Abhilfe sorgt ein Schweizer Produkt:<br />
GriP AntiRutsch ist eine transparente, körnige,<br />
wasserbasierte Zwei-Komponenten-Beschichtung,<br />
die auf so ziemlich jedem Material an Bord hält,<br />
das auf oder unter Deck verarbeitet wird, also<br />
Holz, Keramik, Stein, PU-Lack, Metall, Glas, Kork<br />
usw. Verarbeitet ist die Beschichtung in wenigen<br />
Handgriffen, nach zwölf Stunden ist das Material<br />
wieder trocken und benutzungsbereit. Und: Wer<br />
wieder mehr rutschen möchte, kann die Beschichtung<br />
auch rückstandslos entfernen.<br />
è www.grip-antirutsch.com<br />
Kroatien<br />
Türkei<br />
Griechenland<br />
Italien<br />
Spanien<br />
Karibik<br />
Charter-Weltweit<br />
Delphia bringt mehr<br />
Tageslicht unter Deck.<br />
Gläserne Decke<br />
Neues Design. Polens größter<br />
Hersteller von Segelyachten –<br />
Delphia Yachts – arbeitet<br />
derzeit an zwei neuen Modellen,<br />
die über ein besonderes<br />
Merkmal verfügen: Sowohl die<br />
Delphia 42 als auch die Delphia<br />
58 sollen ein transparentes<br />
Dach erhalten, das über<br />
Rollos zum Abdunkeln und<br />
Luken für die Belüftung verfügt.<br />
Ein Feature, das man bislang<br />
nur von wesentlich teureren<br />
Yachten aus der Oberliga<br />
kennt. Für den Clou verantwortlich<br />
zeichnet der britische<br />
Designer Tony Castro, mit dem<br />
die Polen auch schon bei der<br />
Entwicklung der Maxi 1200<br />
zusammengearbeitet haben.<br />
Beide neuen Segelyachten gefallen<br />
durch moderne, flache<br />
Linienführung, doppelte<br />
Steuer stände und doppelte<br />
Ruder blätter. Auf den Markt<br />
soll die Delphia 42 im Sommer<br />
<strong>2018</strong> kommen, die größere<br />
Schwester soll Anfang 2019<br />
ihre Premiere feiern.<br />
è www.de.delphiayachts.eu<br />
www.pitter-yachting.com
Brigg around the World<br />
Weltumsegelung. Seit mehr als<br />
einem Jahrhundert ist der Rahsegler<br />
Eye of the Wind auf den Weltmeeren<br />
unterwegs – in der Anfangszeit<br />
als Handelsschiff, heute<br />
als komfortables Segelschiff für<br />
Urlaubs-Törns. Ihre letzte Weltumrundung<br />
legte die Brigg dabei<br />
vor rund 40 Jahren zurück. Für<br />
<strong>2018</strong>/2019 ist eine Neuauflage geplant.<br />
Fünf der sieben Weltmeere,<br />
der Besuch von fünf Kontinenten<br />
und vier Überquerungen des<br />
Äquators sollen nach Abschluss<br />
des Projektes im Logbuch des<br />
Zweimasters vermerkt sein.<br />
Das berüchtigte Kap Hoorn hat<br />
die Eye of the Wind vor mehr als<br />
25 Jahren schon einmal bezwungen.<br />
Im Rahmen der jetzt geplanten<br />
vollständigen Weltumsegelung<br />
soll nach der Durchquerung des<br />
Panama-Kanals nun auch das Kap<br />
der Guten Hoffnung umrundet<br />
werden. Die Vorbeifahrt an der<br />
Südspitze Afrikas ist zusammen<br />
mit einem Besuch in Australien,<br />
der langjährigen Heimat des<br />
Schiffes, einer von vielen zu erwartenden<br />
Reise-Höhepunkten.<br />
Genaue Route, Termine, Preise?<br />
Gibt es noch nicht! Wer Etappen<br />
mitsegeln möchte, kann aber heute<br />
schon sein Interesse anmelden.<br />
Zu rechnen ist mit einem Tagessatz<br />
von 100 bis 150 Euro, darin<br />
enthalten sind die Unterbringung<br />
in 2-Personen-Kabinen sowie<br />
Vollverpflegung an Bord.<br />
Tipp: Wer auf der Homepage<br />
der Eye of the Wind vorbeischaut,<br />
sollte beim Gewinnspiel mit -<br />
machen. Unter allen Teilnehmern<br />
wird monatlich eine Reise auf<br />
der Brigg verlost.<br />
è www.eyeofthewind.net<br />
Einmal um die Welt mit der<br />
Brigg Eye of the Wind.<br />
„ Sie sollten Vertrauen zu Ihrem Arzt<br />
haben wie zu einem Kapitän auf<br />
einem Schiff! Aber der Kapitän<br />
befindet sich ja mit auf dem Schiff.“<br />
Mark Twain (1835–1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens,<br />
US-amerikanischer Erzähler und Satiriker<br />
Plastik in der Arktis<br />
Ihre Vorteile mit Ihre Vorteile mit<br />
Pantaenius Yachtversicherungen<br />
Pantaenius Ihre Yachtversicherungen<br />
Vorteile mit<br />
Pantaenius Yachtversicherungen<br />
Umweltverschmutzung. schen 77 und 80 Grad Nord – im<br />
Dass Meeresströmungen Der Plastik-sichermüll in alle Weltmeere tragen – entdeckt haben. Bislang wurde<br />
Der versicherte sichere sind alle Rundum-Schutz Gefahren, denen Yacht gegen die versicherte alle Gefahren Yacht<br />
Zentrum des Rundum-Schutz Arktischen Ozeans gegen Der sichere alle Rundum-Schutz Gefahren gegen alle Gefahren<br />
Gedeckt sind alle Gefahren, denen die Gedeckt<br />
während der Dauer der Versicherung ausgesetzt während der Dauer der Versicherung ist, wie ausgesetzt ist, wie<br />
und man selbst an Küsten von der Müll von Eisschichten eingeschlossen<br />
somit Kollision aufgehalten. u.v.m<br />
Grundberührung, Kollision u.v.m<br />
Gedeckt sind alle Gefahren, denen die versicherte Yacht<br />
zum Beispiel Diebstahl, Feuer, höhere Gewalt, zum Beispiel Diebstahl, Sinken, Feuer, höhere Gewalt, Sinken,<br />
während der Dauer der Versicherung ausgesetzt ist, wie<br />
unbewohnten Inseln auf Grundberührung, Plastik<br />
zum Beispiel Diebstahl, Feuer, höhere Gewalt, Sinken,<br />
in rauen Mengen stößt, ist leider Nun schmilzt immer mehr Eis,<br />
Grundberührung, Kollision u.v.m<br />
seit Jahren bekannt. Neu ist, dass das Plastik gelangt tiefer in die<br />
Feste Taxe<br />
Feste Taxe<br />
der Müll die Arktis erreicht Wir hat. vereinbaren Arktis – ein Zeichen mit dafür, dass Ihnen eine feste Wir Feste Versicherungssumme,<br />
berichtet, sich die mit der bei Eisschmelze Totalverlust die Um-<br />
ohne Zeitwertabzug summe, die bei Totalverlust ohne ersetzt<br />
Zeitwertabzug ersetzt<br />
vereinbaren Taxe mit Ihnen eine feste Versicherungs-<br />
Der britische Guardian<br />
Wir vereinbaren mit Ihnen eine feste Versicherungssumme,<br />
die bei Totalverlust ohne Zeitwertabzug ersetzt<br />
dass Wissenschaftler Plastik wird, unter damit weltverschmutzung Sie ein immer gleichwertiges nördlicher<br />
ausbreitet.<br />
Schiff wird, damit erneut<br />
Sie ein gleichwertiges Schiff erneut<br />
anderem auf Eisschollen<br />
finanzieren<br />
zwi-<br />
können.<br />
finanzieren können.<br />
wird, damit Sie ein gleichwertiges Schiff erneut<br />
finanzieren können.<br />
Übernachtungs- und Rückreisekosten<br />
Übernachtungs- und Rückreisekosten<br />
Sollte Ihr Schiff wegen eines versicherten Sollte Übernachtungs- Ihr Schiff Ereignisses<br />
wegen und eines Rückreisekosten<br />
versicherten Ereignisses<br />
während einer Reise nicht bewohnbar während sein, einer Reise werden nicht bewohnbar die sein, werden die<br />
Sollte Ihr Schiff wegen eines versicherten Ereignisses<br />
notwendigen Übernachtungs- und Rückreisekosten notwendigen Übernachtungs- und Rückreisekosten bis bis<br />
während einer Reise nicht bewohnbar sein, werden die<br />
zu einer Höhe von 5.000 Euro erstattet. zu einer Höhe von 5.000 Euro erstattet.<br />
notwendigen Übernachtungs- und Rückreisekosten bis<br />
zu einer Höhe von 5.000 Euro erstattet.<br />
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Panorama<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Edelkreuzer<br />
Neues Fünf-Sterne-Feeling auf See.<br />
Superyacht. Die Riege der Super -<br />
yacht-Hersteller hat einen neuen Mitbewerber:<br />
Rosetti Marino, bislang<br />
auf hochseetaugliche Schlepper und<br />
Fähren spezialisierte Werft in Ravenna,<br />
will ab sofort am luxuriösen<br />
Kuchen mitnaschen und hat das Konzept<br />
einer 85-Meter-Yacht präsentiert.<br />
Erhältlich soll der Edelkreuzer in zwei<br />
Versionen sein: mit Hubschrauberlandeplatz<br />
im Heck oder mittschiffs. Auf<br />
jeden Fall dabei sind zwei Garagen im<br />
Unterdeck für zwei recht große Tenderboote.<br />
Für das notwendig Knowhow<br />
in diesem heiklen Segment sorgen<br />
namhafte Unterstützer: Für das<br />
Design zeichnet Tommaso Spadolini<br />
verantwortlich, Rumpf und Antrieb<br />
stammen von Rolls-Royce Marine.<br />
è www.rosettisuperyachts.it<br />
Maritim<br />
vernetzt<br />
Navigation. Software-Offensive von<br />
Garmin im Marine-Sektor: Ende Oktober<br />
haben die Amerikaner Navionics gekauft,<br />
den führenden Anbieter von Navigationskarten<br />
und Mobilfunkanwendungen für<br />
Bootsfahrer. Fast gleichzeitig wurde die<br />
kostenlose mobile ActiveCaptain All-inone-App<br />
veröffentlicht, die eine Verbindung<br />
zwischen dem Smartphone, dem<br />
kompatiblen Garmin-<br />
Kartenplotter und der<br />
Skipper-Community<br />
schafft. Einer der Vorteile:<br />
Ab sofort können<br />
Karten direkt über das<br />
mobile Endgerät aktualisiert<br />
und erworben<br />
und dann automatisch<br />
mit dem Kartenplotter<br />
synchronisiert werden.<br />
è www.garmin.com<br />
Kostenlos: die ActiveCaptain<br />
All-in-one-App von Garmin.<br />
Stille Schönheit<br />
Elektroboot. Die amerikanische<br />
Traditionswerft Hinckley hat mit der<br />
Dasher ihr erstes rein elektrisch angetriebenes<br />
Boot vorgestellt. Der 8,70 Meter<br />
lange, elegant geschnittene Daycruiser<br />
wurde konsequent auf Leichtbau getrimmt<br />
und wird von zwei Torqeedo-<br />
80-PS-Elektromotoren angetrieben, die<br />
ihren Strom von zwei aus dem BMW i3<br />
bekannten 40 kWh-Akkupacks beziehen.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit soll bei<br />
24 Knoten liegen, mit der Reisegeschwindigkeit<br />
von 9 Knoten soll eine Akku -<br />
ladung für bis zu 35 Seemeilen reichen.<br />
Zu haben ab 550.000 Dollar.<br />
è www.hinckleyyachts.com<br />
Hinckley Dasher: Leichtbau auf sehr edle Art.<br />
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Das Crowhurst-Syndrom<br />
Da brachten die Jungs zehn Kilo Shrimps vom Fischtrawler, was blieb anderes übrig,<br />
als die Elchkeule aus der Tiefkühle zu räumen …? Nichts ist schöner als an einem<br />
gewöhnlichen Dienstagabend in Wien Segelfreunde nach einigen Jährchen wiederzusehen.<br />
Foto: NASA<br />
Der Abend war wirklich großartig.<br />
Die Gastgeber-Weltumsegler<br />
servierten selbst -<br />
fabrizierte Wildschweinwürste.<br />
Dazu Pecorino, Polenta und Wein –<br />
mitgebracht aus Italien, aus der<br />
Latteria hinter der Werft bzw. dem<br />
kleinen Alimentari-Laden neben<br />
dem Weinbauern.<br />
Die Gäste langten ordentlich zu.<br />
Hungrig, denn die letzten Monate<br />
waren fordernd gewesen. Die einen<br />
hatten die Nordwestpassage passiert,<br />
die anderen waren die Nordwest -<br />
passage in die andere Richtung und<br />
anschließend nonstop weiter von<br />
Grönland nach Galicien, Spanien,<br />
um dort die Großmutter der beiden<br />
Segelkinder zu besuchen, gesegelt.<br />
Die Gespräche drehten sich um<br />
Packeis, Eisbären und die Probleme,<br />
bei tiefen Wassertemperaturen<br />
Fische zu fangen. Karl – der mit der<br />
Schwiegermutter in Galicien – schilderte<br />
die Möglichkeiten, einen Heilbutt<br />
mit ordentlich Blei und einem<br />
Plastik-Squid zu fangen. Seine Frau<br />
Ali erzählte, während sie ihre<br />
Strickjacke ablegte, dass es der ganzen<br />
Familie, seit sie in Europa gelandet<br />
waren, überall zu überheizt<br />
+<br />
+<br />
vorkam. Die Jahresdurchschnittstemperatur<br />
in Nuuk (Grönland) beträgt<br />
–1,4 °C. Die höchsten Temperaturen<br />
werden im Juli erreicht mit<br />
10,6 °C. Also kein Wunder.<br />
Die Seenomaden zeigten dann ein<br />
Filmchen von einem Ankerplatz<br />
irgendwo in der Nähe der Beringsee.<br />
Dagegen ist die Bora-Welle in<br />
der Kvarner im Juli Flachwasser.<br />
Diese Abenteuer wurden alle im<br />
gemütlichen Plauderton dargebracht.<br />
Kein Aufschneiden – einfach<br />
Erzählungen aus dem Alltag<br />
des Fahrtensegelns. Das Gute, das<br />
Besch…, das absolut Grandiose.<br />
Wir waren gerade aus dem Einwinterungs-Wochenende<br />
gekommen.<br />
Und nein, ich erzählte nicht,<br />
dass mir auf dem Schiff bei fünf<br />
Grad kalt gewesen war. Wenigstens<br />
gab es dort keine Eisbären – dafür<br />
aber einige mit dem Crowhurst-<br />
Syndrom behaftete Schiffsbesitzer.<br />
Donald Crowhurst war ein Geschäftsmann,<br />
der in den 1960er-Jahren<br />
ein Navigationssystem erfand<br />
und um es populär zu machen beschloss,<br />
beim Sunday Time Golden<br />
Globe Race – einmal nonstop um die<br />
Welt – teilzunehmen. Allenfalls ein<br />
Crowhursts vorgetäuschte und tatsächliche Position während des Golden Globe Race am 10. April 1969.<br />
Wochenendsegler, schaffte er es<br />
dennoch, Sponsoren für den Bau<br />
eines Trimarans zu finden und<br />
segelte los – das Schiff unfertig,<br />
leckend, chaotisch. Im südlichen Atlantik<br />
wurde ihm klar, dass dieses<br />
Unterfangen eine Nummer zu groß<br />
war. Doch er musste gewinnen, da er<br />
das Geld und den Ruhm brauchte.<br />
Und so beschloss Crowhurst, seine<br />
Logbücher und Funksprüche zu fälschen,<br />
um vorzutäuschen, ganz vorn<br />
zu sein. England glaubte ihm, bis<br />
man seinen Trimaran im Nordatlantik<br />
treibend fand. Crowhurst war<br />
nicht an Bord, dafür seine Aufzeichnungen,<br />
die darauf schließen ließen,<br />
dass er verrückt geworden war.<br />
Eine irre Geschichte (ab März im<br />
Kino), aber für mich so wertvoll,<br />
weil ich endlich eine Diagnose gefunden<br />
habe für Menschen, die ohne<br />
Ahnung Schiffe bauen, wahnwitzige<br />
Segelreisen ohne je gesegelt zu sein<br />
planen, überzeugt sind von sich,<br />
ihrem Können und ihrem Schiff –<br />
selbst noch, wenn alles schon den<br />
Bach, pardon, Ozean runtergeschwommen<br />
ist. Manche enden<br />
(immerhin) in der Karibik. Andere<br />
beenden wegen kaputter Motoren<br />
(Segeln, was ist das?), nicht vorhandener<br />
Stürme und Haiattacken.<br />
Alles meist medienwirksam in den<br />
sozialen Netzwerken präsentiert.<br />
Das Crowhurst-Syndrom. Eine<br />
Mischung aus Ehrgeiz, Selbstüberschätzung,<br />
Nichtwissen und Überheblichkeit.<br />
An diesem außergewöhnlichen<br />
Abend in Wien? Nichts<br />
von alldem! Sondern vor allem<br />
Leidenschaft, Mut, Respekt, Lebensfreude<br />
und Humor.<br />
Und wie war die Elchkeule? „Sehr<br />
gut, aber bei zwei Wochen Sturm<br />
schmeckt selbst der beste Elch nicht<br />
besonders.“<br />
<br />
Alexandra Schöler<br />
ist Weltumseglerin,<br />
Sängerin, Regisseurin,<br />
Buchautorin und seit<br />
2010 Ocean Woman.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Foto: Stefan Haring<br />
1/<strong>2018</strong> 15
Best of Boat Winner 2017<br />
Die besten<br />
der Besten<br />
Auf der Boot & Fun Berlin war es endlich soweit: Die Best of Boat Awards 2017<br />
wurden verliehen. präsentiert die glorreichen Fünf, die aus den<br />
insgesamt 585 durchgeführten Tests als Sieger hervorgegangen sind.<br />
Bereits zum vierten Mal<br />
wurde am 23. November<br />
auf der internationalen<br />
Fachmesse Boot & Fun<br />
Berlin der Best of Boats Award<br />
(BOB Award) verliehen. Eine Jury,<br />
bestehend aus 17 Fachjournalisten<br />
aus 15 europäischen Ländern,<br />
zeichnete die besten Boote in verschiedenen<br />
Kategorien aus. Damit<br />
sind die Best of Boats Awards die<br />
größte internationale Auszeichnung<br />
für Motorboote in Europa im Hinblick<br />
auf die beteiligten Länder und<br />
die getesteten Modelle. Insgesamt<br />
führte die Jury 585 bestätigte Tests<br />
durch. Sie testete mehr als 170 neue<br />
Bootsmodelle aus 19 Ländern.<br />
Im Gegensatz zu anderen Auszeichnungen<br />
orientiert sich die<br />
Auszeichnung am Blickwinkel des<br />
Bootsfahrers. Die Preise werden<br />
daher in Kategorien vergeben, die<br />
sich an den unterschiedlichen Ansprüchen<br />
der Nutzer orientieren.<br />
Best for Beginners<br />
Den Preis „Best for Beginners“<br />
gewann das Modell FINNMASTER<br />
HUSKY R5. Anton Cherkasov, Chefredakteur<br />
von „Motorboat &<br />
Yachting“ aus Sankt Petersburg, unterstrich,<br />
dass ein Boot für Anfänger<br />
besonders sicher und einfach zu<br />
handhaben sein muss. Genau diese<br />
Ansprüche erfüllt das Motorboot aus<br />
der Werft Finn-Marin. „Man kann es<br />
als ein Meisterstück an Funktionalität<br />
und Manövrierfähigkeit bezeichnen.<br />
Es ist ein stylisches Boot mit<br />
einem zeitlosen Design”, so Anton<br />
Cherkasov.<br />
Werft-Vertreter Martin Kortell<br />
nahm den Preis entgegen. „Husky<br />
ist eine relativ junge Marke. Wir<br />
waren bereits im vergangenen Jahr<br />
nominiert, haben aber damals leider<br />
nicht gewonnen. Die Auszeichnung<br />
hilft uns natürlich sehr, was<br />
unser Marketing betrifft, und gibt<br />
uns auch die Bestätigung, dass wir<br />
mit unserer Arbeit auf dem richtigen<br />
Weg sind.“, freute sich Martin<br />
Kortell.<br />
Best for finishing<br />
In der Kategorie „Best for Fishing“<br />
konnte das Modell WELLCRAFT 222<br />
FISHERMAN die Jury überzeugen.<br />
Julijan Višnjevec, Chefredakteur der<br />
Zeitschrift „Val Navtika“ aus Ljubljana,<br />
begründete die Entscheidung folgendermaßen:<br />
„Wir wissen, dass man<br />
für einen angenehmen Angeltrip viel<br />
freien Platz, viele Rutenhalter, Fischtanks<br />
und einen guten Arbeitstisch<br />
benötigt. Am besten macht sich eine<br />
Kabine oder zumindest ein guter<br />
Sonnen- und Regenschutz, und nicht<br />
zuletzt sollte das Boot sicher und<br />
seetauglich sein.“<br />
Catherine Trichet von der Werft-<br />
Gruppe Jeanneau bedankte sich für<br />
die Auszeichnung: „Es ist ein sehr<br />
wichtiger Preis für uns, der uns in<br />
unserem Qualitätsanspruch bestä-<br />
16 1/<strong>2018</strong>
Best for Fun: Invictus 370.<br />
Best for Beginners: Finnmaster Husky R5.<br />
Best for Travel: Delphia Blue Escape 1200.<br />
Best for Fishing: Wellcraft 222 Fisherman.<br />
tigt“, sagte sie auf der Bühne gegenüber<br />
Moderator Thomas Sauermann.<br />
Best for family<br />
Auch für Familien wird Urlaub auf<br />
dem Wasser immer attraktiver.<br />
„Bootfahren ist eine der wenigen Aktivitäten,<br />
an denen jedes Familienmitglied<br />
gleichermaßen teilnehmen<br />
kann“, erklärte Neale Byart, Chefredakteur<br />
der britischen Fachzeitschrift<br />
„Motorboat Owner“, den Trend.<br />
Den Award „Best for Family“<br />
übergab er an Catherine Trichet<br />
und Martin Schemkes für das<br />
Modell JEANNEAU LEADER 33.<br />
Als besonders positiv bewertete die<br />
Jury die Tatsache, dass das Boot ein<br />
Rundum-Sorglos-Paket für Familien<br />
darstellt. „Wir sind sehr stolz auf<br />
den Preis“, sagte Martin Schemkes<br />
von Jeanneau. „Jeanneau feiert in<br />
diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen.<br />
Wir wachsen auch heute noch.<br />
Diese Art von Booten sind für uns<br />
die Zukunft.“<br />
Best for fun<br />
Wer gerne Spaß auf dem Wasser hat<br />
und hin und wieder auch rasant unterwegs<br />
sein will, den sollte die<br />
Kategorie „Best for Fun“ besonders<br />
ansprechen. Jan Sjölund, Chefredakteur<br />
von „Venemestari“ aus Finnland,<br />
übergab den Preis an Marco Zuccolà<br />
von Invictus Yachts für das Modell<br />
INVICTUS 370. Er lobte die luxuriöse<br />
Ausstattung des Bootes und seine<br />
komfortable Aufteilung. Sichtlich<br />
bewegt sagte Marco Zuccolà:<br />
„Die Jury hat das perfekte Boot für<br />
Spaß und Freizeit ausgewählt. Ich<br />
bin sehr stolz.“<br />
Best for Family: Jeanneau Leader 33.<br />
Best for travel<br />
Die Kategorie „Best for Travel“ konnte<br />
DELPHIA BLUESCAPE 1200 für<br />
sich entscheiden. Bootstester Bernd<br />
Hofstätter von<br />
aus Klagenfurt<br />
begründete die Entscheidung<br />
der Jury folgendermaßen: „Der mit<br />
allen notwendigen Instrumenten<br />
ausgestattete Halbgleiter lässt sich<br />
leicht und dank der kräftigen Motorisierung<br />
schnell und präzise manövrieren.<br />
Es ist ein Reiseboot, das in<br />
vielen Gewässern zu Hause ist –<br />
auf dem Meer wie Binnen.“<br />
Ewa Kot von Delphia Yachts<br />
bedankte sich: „Der Award ist sehr<br />
wichtig für uns. Vielen Dank an<br />
unser Team. Dieser Award ist für<br />
euch.“ Den ausführlichen Test<br />
lesen Sie ab Seite 68.<br />
<br />
Im Rahmen des Best of<br />
Boats Awards führten<br />
17 Fachjournalisten aus<br />
15 Ländern 585 Tests<br />
durch. Mehr als 170<br />
neue Bootsmodelle aus<br />
19 Nationen standen<br />
auf der Liste für das<br />
Jahr 2017.<br />
1/<strong>2018</strong> 17
Das Maß<br />
aller Messen<br />
-Vorschau auf die boot Düsseldorf, die vom 20. bis 28. Jänner<br />
mit zahlreichen Weltpremieren am Rheinufer festmachen wird.<br />
Text Wolfgang Gemünd | Fotos Messe Düsseldorf/ctillmann<br />
Petros Michelidakis<br />
passionierter Segler<br />
und Direktor der<br />
boot Düsseldorf.<br />
è www.boot.de<br />
Gut 250.000 Besucher aus<br />
90 Ländern und mehr als<br />
1.800 Aussteller aus 60<br />
Ländern: Ende Jänner<br />
trifft sich bei der boot Düsseldorf<br />
in den Messehallen am Rheinufer<br />
alles, was den Sport im, am und auf<br />
dem Wasser liebt. Die weltweit<br />
größte und bedeutendste Bootsmesse<br />
öffnet vom 20. bis 28. Jänner<br />
zum 49. Mal ihre Pforten und präsentiert<br />
von der kleinsten Jolle bis<br />
zur Superyacht alle Neuheiten,<br />
über die man in der neuen Saison<br />
sprechen wird.<br />
Viele Hersteller nutzen das große<br />
Publikums- und Medieninteresse<br />
in Düsseldorf, um hier ihre neuesten<br />
Boote das erste Mal öffentlich<br />
zu präsentieren. So dürfen auf<br />
dieser boot beispielsweise die<br />
Cranchi XT 36, die Najad 395 AC,<br />
die Wauquiez Pilot Saloon 42,<br />
die Invictus 250 CX oder die<br />
Axopar 28 ihre Welt premie ren<br />
feiern. „Vor allem im Bereich der<br />
großen 60 bis 70-Fuß-Segel yachten<br />
erwarten wir zahlreiche Boots -<br />
premieren“, kündigt boot-Chef<br />
Petros Michelidakis an und verspricht:<br />
„Ein Blick in die vollgepackten<br />
Hallen 15 bis 17 wird das<br />
Herz eines jeden Seglers höher<br />
schlagen lassen!“<br />
Zu sehen werden dabei auch die<br />
meisten Kandidaten für die „European<br />
Yacht of the Year <strong>2018</strong>” sein –<br />
von der Amel 50 bis zur Bénéteau<br />
Oceanis 51.1, von der Hanse 548 bis<br />
zur Neel 51. Neben den Segelyachten<br />
werden bei der „Flagship Night“ am<br />
20. Jänner auch Europas beste Motorboote<br />
des Jahres prämiert. Auch<br />
die meisten Anwärter des „European<br />
Powerboat of the Year <strong>2018</strong>“ sind in<br />
Düsseldorf versammelt – die beiden<br />
entsprechenden Hallen 9 und 10 sind<br />
360° Wassersp<br />
boot.de<br />
schon seit Monaten ausgebucht.<br />
MaSSgeschneidert<br />
für GroSS und Klein<br />
Hervorragend bestückt sind auch<br />
die Hallen 4, 5, 6 und 7a. In den<br />
sogenannten Luxushallen gibt es<br />
vom schnellen und schnittigen<br />
boo1702_SE_210x280+3_AT.indd Tender, schnellen 1Tow-In-Motor-<br />
booten bis hin zu großen Luxusyachten<br />
viel zu sehen und zu bestaunen.<br />
<strong>2018</strong> soll die boot im<br />
Luxusbereich noch größer, besser<br />
und vielfältiger aufgestellt sein als<br />
sie es ohnehin schon war.<br />
Doch manche Dinge ändern sich<br />
auch: So werden, wie Messedirektor<br />
Michelidakis auf der Pressekonferenz<br />
in Wien verkündete, die<br />
Hallen 1 und 2 bis 2020 mit viel<br />
Aufwand umgebaut und moderni-<br />
18 1/<strong>2018</strong>
XX X XX<br />
Halle 13 | Stand A15<br />
Exotisch<br />
Master Yachting. Die Charteragentur<br />
mit Sitz im deutschen<br />
Sommerhausen wird auf der boot<br />
<strong>2018</strong> zwei neue Reviere vorstellen:<br />
Zum einen die thailändische Inselwelt<br />
rund um Ko Chang als stille<br />
Alternative zur gut besuchten<br />
Halbinsel Phuket. Zum anderen<br />
das Königreich Kambodscha als<br />
weiteren exotischen Newcomer<br />
unter den Segelrevieren. Am Stand<br />
wird auch gezeigt, wie der Track<br />
eines solchen Törns mit der Master-Yachting-App<br />
(gratis) gelingt.<br />
è www.master-yachting.de<br />
Foto: Shutterstock<br />
Ko Chang, Thailand.<br />
siert. Man startet also idealerweise<br />
von Halle 8 aus in<br />
die Messe und bewundert<br />
schon einmal die Boarder<br />
auf der „Welle“, ehe man den<br />
Rundgang über Halle 7 oder<br />
9 fortsetzt. In Halle 10 kann<br />
man dann selbst Hand anlegen<br />
und in einem Simulator<br />
über den Rhein schippern.<br />
Natürlich gibt es auch eine<br />
Spielwiese für die jüngsten<br />
Gäste: Das Kinderland mit<br />
Hüpfburg und Betreuung ist<br />
in Halle 12 daheim.<br />
Tipp: Wer die Realität dem<br />
Simulator vorzieht, kann<br />
Anfang Jänner die Anreise<br />
der großen Yachten am<br />
Rheinufer beobachten. Big<br />
Willi, der Schiffshebelift der<br />
boot Düsseldorf, zieht bis zu<br />
100 Tonnen aus dem Wasser<br />
– alle größeren Yachten werden<br />
in Millimeterarbeit per<br />
Ponton an Land gebracht. <br />
„ Leben auf dem Wasser ist einer<br />
der ganz starken Trends für <strong>2018</strong>.“<br />
Petros Michelidakis mit Verweis auf die Hausboot-Aussteller in Halle 13.<br />
XX X XX<br />
Halle 11 | Stand A50<br />
Optimal getrimmt<br />
Mente Marine. Mente Marine ACS. Mit den tiefen V-<br />
Rümpfen der modernen Sportboote ist zwar eine ruhige<br />
Fahrt im rauen Wasser möglich, allerdings müssen dabei<br />
die Trimmklappen ständig nachjustiert werden, was bei geänderten<br />
Lastwechseln (z. B. wenn man den Kurs wechselt<br />
oder sich die Passagiere woanders hinsetzen) recht mühsam<br />
sein kann. Mit dem Attitude Control<br />
System (ACS) von Mente Marine<br />
werden die erforderlichen Anpassungen<br />
automatisch vorgenommen.<br />
Dabei muss nur die vorhandene<br />
Bedieneinheit gegen<br />
die ACS-System getauscht werden.<br />
Kompatibel ist die voll -<br />
automatische Steuerung mit<br />
den gängigsten Trimm klappen -<br />
sys temen. € 699,–<br />
è www.ferropilot.de<br />
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www.sea-help.eu<br />
20.01. - 28.01.2017<br />
Halle 11 Stand E21
Boot Düsseldorf <strong>2018</strong><br />
XX X XX<br />
Halle 10 | Stand G59<br />
Herz aus Österreich<br />
Steyr Motors SEC 4. Die<br />
öster reichische Motorenschmiede<br />
Steyr präsentiert in<br />
Düsseldorf mit dem SEC 4-<br />
Zylinder die weltweit erste<br />
Mono block Common Rail-Motorenreihe<br />
im Marinebereich.<br />
Während der Monoblock<br />
als robuste und<br />
bewährte Basis<br />
für hohe<br />
Lebensdauer<br />
und<br />
Betriebssicherheit<br />
sorgt, steht<br />
das innovative<br />
Common Rail<br />
System für modernste<br />
und äußerst<br />
effiziente Technik. Die<br />
neue Motoren reihe der Ober -<br />
österreicher besticht außerdem<br />
in Servicequalität und mit einfacher<br />
Wartung. Als besonderer<br />
Clou bietet das unverwechselbare<br />
Design auch Optionen zur<br />
In dividualisierung: Die Kunden<br />
können sich den Motor aufgrund<br />
von unterschiedlichen<br />
Optionen und<br />
Systemangeboten<br />
nach<br />
ihren in -<br />
dividuellen<br />
Anforderungen<br />
gestalten.<br />
Auf den Markt bringen<br />
die Steyrer zunächst<br />
vier verschiedene Grundmodelle<br />
der SEC 4-Zylinder-Baureihe<br />
von 59 bis 129 kW.<br />
è www.steyr-motors.com<br />
C65 – die größte jemals<br />
von Bavaria gebaute Segelyacht<br />
feiert in Düsseldorf<br />
ihre Weltpremiere.<br />
XX<br />
XX<br />
Halle 17 | Stand A1–C80<br />
Local Hero<br />
Bavaria C65. Einer der Weltstars<br />
in Düsseldorf wird zweifellos<br />
das neue Flaggschiff von<br />
Bavaria Yachts sein: Die Bavaria<br />
C65 erweitert die C-Linie nach<br />
oben und ist die größte, die die<br />
Bayern jemals gebaut haben.<br />
Als schneller und sicherer<br />
Cruiser ist die 19,45-Meter-<br />
Yacht optimal für Blauwasserfahrten<br />
geeignet und kann auch<br />
von kleineren Crews oder sogar<br />
einhand gesegelt werden. Ein<br />
sportliches Rigg, flaches, aufgeräumtes<br />
Deck und elegante<br />
Linienführung am Rumpf<br />
zeichnen das Erscheinungsbild<br />
aus. An Deck und im Cockpit<br />
ist die C65, die über eine doppelte<br />
Steuer- und Ruderanlage<br />
verfügt, klar strukturiert und<br />
bietet viel Raum für Sport und<br />
Spaß. Unter Deck stehen drei<br />
oder vier Doppelkabinen zur<br />
Auswahl.<br />
è www.bavariayachts.com<br />
XX X XX<br />
Halle 13 | Stand B31<br />
Neue Yachtwelt in Istrien<br />
ACI-Marinas. Mit mehr als<br />
20 Marinas stellt der Adriatic<br />
Croatia International Club die<br />
größte Marinakette im Mittelmeer.<br />
Das aktuell bedeutendste<br />
Prestige-Projekt ist die umfassende<br />
Neugestaltung der ACI<br />
Marina Rovinj (Investitionsvolumen:<br />
160 Millionen Kuna),<br />
die nach Fertigstellung zur Saison<br />
<strong>2018</strong> fast 200 Liegeplätze<br />
für bis zu 35 Meter lange Yachten<br />
bieten wird. Die Besucher<br />
der boot <strong>2018</strong> werden seitens<br />
der ACI-Vertreter über die<br />
Neuheiten und über die<br />
Sonder angebote in den Marinas<br />
der ACI-Kette in der Saison<br />
<strong>2018</strong> informiert. Bis zur Fertigstellung<br />
der Marina Rovinj<br />
bleibt das nach dem Gründer<br />
der ACI-Kette benannte „Veljko<br />
Barbieri“ das jüngste Mitglied<br />
in der Familie. In Slano nahe<br />
Dubrovnik gelegen ist sie ein<br />
idealer Ausgangspunkt in die<br />
Inselwelt der Elaphiten.<br />
è www.aci-marinas.com
XX<br />
XX X XX<br />
XX<br />
Halle 10 | Stand E40<br />
Easy<br />
electric<br />
cruising<br />
Torqeedo. Die<br />
Übernahme von Torqeedo<br />
durch den Motorenhersteller<br />
Deutz<br />
schlug Ende September<br />
hohe Wellen.<br />
Auf der boot <strong>2018</strong><br />
wird Torqeedo nun<br />
als selbständiges<br />
Tochterunternehmen<br />
der Deutz AG den<br />
neuen Cruise FP<br />
Saildrive Mount präsentieren.<br />
Dieser soll<br />
die Installation eines<br />
leichten Elektro-Pod-<br />
Antriebssystems einfacher<br />
machen als je<br />
zuvor. Die vorhandenen<br />
Saildrive-Befestigungspunkte<br />
werden<br />
dafür genutzt. Der<br />
extra-stabile Aluminium-Pylon<br />
ist korrosionsbeständig,<br />
wartungsarm<br />
und soll<br />
eine lange Lebensdauer<br />
gewährleisten.<br />
è www.torqeedo.com<br />
Halle 6 | Stand a21<br />
Crossover vom Comer See<br />
Cranchi XT 36. Das Raumkonzept<br />
eines Trawlers auf dem Rumpf eines<br />
Gleiters: Das ist die Quintessenz der<br />
Cranchi XT 36, die auf der boot <strong>2018</strong><br />
Weltpremiere feiert. Das elegante<br />
Crossover soll sich sowohl für kürzere<br />
Touren auf Seen und Flüssen als<br />
auch zur Erkundung von Küsten -<br />
regionen eignen und dabei mit<br />
seinen zwei mal 300 PS auch sportlich<br />
orientierten Eignern entgegenkommen.<br />
An Deck der<br />
11,7-Meter-Motoryacht<br />
befindet sich neben einer<br />
Sonnen liegefläche im Bug -<br />
bereich eine großzügig geschnittene<br />
Badeplattform am Heck. Unter<br />
MotorKatamarane.<br />
Master Yachting mit Sitz in<br />
Wien ist seit 1978 ein Vorzeige-Unternehmen<br />
für<br />
Yachthandel und gilt unter<br />
anderem als größter Händler<br />
für Lagoon-Katamarane<br />
in Mitteleuropa. CEO Franz<br />
Schillinger erkannte früh<br />
den aufkeimenden Trend<br />
zum Motorkat und holte<br />
2016 Overblue-Mehrrumpf-<br />
Luxusdomizile an Bord, die<br />
neue Overblue 52 wird in<br />
Düsseldorf zu sehen sein.<br />
Deck bietet die am Comer See beheimatete<br />
Werft zwei Layouts an, eine<br />
mit zwei Kabinen für vier Personen<br />
und eine Drei-Kabinen-Version für<br />
sechs Personen. Beide verfügen über<br />
eine Eignerkabine im Bug mit großem<br />
Doppelbett und viel Stauraum.<br />
è www.cranchi.com<br />
Mit den Aquila Motorkatamaranen<br />
erweitert Master Yachting Österreich<br />
jetzt seine Power-Cat-Range.<br />
XX X XX<br />
Halle 5 | Stand C04<br />
Familienzuwachs<br />
Der neueste Streich: Motorkatamarane<br />
der Marke<br />
Aquila, die schon vom<br />
Reißbrett weg als reine<br />
Power-Cats konzipiert und<br />
entwickelt wurden. Mit 36,<br />
44 und 48 Fuß machen diese<br />
das Leben auf dem Wasser<br />
auch auf kleinerem<br />
Raum als die Overblue-Modelle<br />
(44 bis 68 Fuß) zum<br />
großen Erlebnis und runden<br />
das Portfolio von Master<br />
Yachting harmonisch ab.<br />
è www.masteryachting.com<br />
Crossover-Weltpremiere:<br />
Cranchi XT 36 mit<br />
Trawler-Raum und<br />
Gleiter-Rumpf.<br />
www-tty-yachts.eu<br />
offi ce@trend-travel-yachting.com<br />
Yacht<br />
Yachtverkauf<br />
Kaufcharter<br />
Vertragshändler<br />
für Jeanneau, Bali Catamarans<br />
und Neel Trimarans<br />
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der Boot in Düsseldorf!<br />
20.–28. Jänner <strong>2018</strong><br />
Yachtcharter Kroatien<br />
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Basen in Pula und Split:<br />
Sun Odyssey 440, 490<br />
Katamarane Lucia 40, Saona 47, Bali 4.1<br />
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charter@trend-travel-yachting.com<br />
Kapverden<br />
18 Inseln mit<br />
erstaunlicher Vielfalt<br />
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· keine Hurrikans<br />
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Boot Düsseldorf <strong>2018</strong><br />
XX X XX<br />
Halle 13 | Stand D31<br />
Was will man Meer?<br />
The Moorings, Sunsail, Le Boat.<br />
Das Nelson’s Dockyard, ein im 18. Jh.<br />
von der Royal Navy befestigter<br />
Kriegshafen im English Harbour auf<br />
der Karibikinsel Antigua, gibt die<br />
Kulisse für die neueste Basis von The<br />
Moorings. Geboten werden eine kleine<br />
Flotte an Yachten verschiedener<br />
Größe bareboat oder mit Skipper.<br />
Sunsail wartet mit der neuen Abfahrtsbasis<br />
Portorosa auf Sizilien<br />
auf. Ein Top-Ausgangspunkt zur<br />
Erkundung der Äolischen Inseln,<br />
buchbar sind auch Einwegcharter<br />
nach Tropea oder zu<br />
anderen Stützpunkten<br />
Süditaliens.<br />
Mit Kanada präsentiert<br />
Le Boat sein erstes Hausboot-Revier<br />
außerhalb<br />
Europas und mit der Horizon<br />
5 das neue Flaggschiff<br />
mit fünf Kabinen.<br />
è www.moorings.de<br />
è www.sunsail.de<br />
è www.leboat.at<br />
Lipari, Italien.<br />
Antigua, Karibik.<br />
XX X XX<br />
Halle 11 | Stand B54<br />
Solar<br />
SolBIan. Nach mehreren<br />
Jahren Forschung ist es<br />
dem Entwicklungsteam<br />
von Solbian Solar gelungen,<br />
ohne nennenswerte<br />
Leistungsverluste Pigmente<br />
in die Oberfläche ihrer<br />
flexiblen Solarmodule einzubringen.<br />
Die Kombina -<br />
tion aus Antirutsch-Oberfläche,<br />
Maßanfertigungen<br />
und pigmentiertem Laminat<br />
in Teak-Optik ermöglicht<br />
so ins Deck integrierte<br />
Solaranlagen, die sich<br />
fast unsichtbar an das Design<br />
der Yacht anpassen.<br />
è www.solbian.eu<br />
<strong>ocean7</strong> 210x665 20151116DP_Layout 1 16.11.2015 17:15 Seite 1<br />
XX X XX<br />
Halle 6 | Stand a05<br />
Premiere vom Traunsee<br />
Frauscher 858 Fantom Air.<br />
Frauscher zeigt auf der boot <strong>2018</strong><br />
dem deutschen Publikum zum ersten<br />
Mal seinen brandneuen Day -<br />
cruiser. Ihren Namen verdankt die<br />
858 Fantom Air dem zentrierten<br />
Hauptcockpit mit dem freistehenden<br />
Steuerstand, das über einen Mittelgang<br />
aus Teakholz mit dem hinteren<br />
Bereich der Yacht verbunden<br />
ist. Im Heckbereich verfügt<br />
die 8,6 Meter<br />
lange Motoryacht<br />
über eine<br />
großzügige Liegefläche<br />
mit zwei<br />
großen Polstern, an<br />
die sich die ebenfalls<br />
mit Teak veredelte Badeplattform<br />
anschließt. Zwei im Rahmen<br />
untergebrachte Bimini-Sonnensegel<br />
lassen sich binnen Sekunden in Position<br />
bringen. Erhältlich in drei Motorisierungen<br />
und einem Leis tungs -<br />
spek trum von 300 PS bis 430 PS.<br />
è www.frauscherboats.com<br />
DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />
Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der praxisnähe der Deckungskonzepte<br />
und der Schadenabwicklung überzeugt sind.<br />
Durch die praxisnahe Produktentwicklung und Schadenabwicklung ist YACHT-POOL seit Jahren Marktführer und damit<br />
die Nummer 1 auf dem Gebiet der Charterversicherungen in Europa.<br />
YACHT-POOL Deutschland | Schützenstraße 9 | D-85521 Ottobrunn | Telefon: +49 89 / 609 37 77 | Email: skipper@yacht-pool.de<br />
YACHT-POOL Österreich | Münsterholzstr. 45 | A-5163 Mattsee | Tel: +43 6217 / 5510 | Email: info@yacht-pool.at<br />
www.yacht-pool.com
WELTWEIT EINZIGARTIG:<br />
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COMMON RAIL<br />
LEISTUNG: 59 – 129 kW<br />
DREHMOMENT: bis zu 360 Nm<br />
TROCKENGEWICHT: 234 kg<br />
MEHR DETAILS<br />
AUF DER MESSE:<br />
BOOT <strong>2018</strong><br />
DÜS S EL D ORF<br />
HALLE 10, STAND G59<br />
STEYR MOTORS GmbH<br />
Im Stadtgut B1 | 4407 Steyr | Austria<br />
www.steyr-motors.com
Boot Düsseldorf <strong>2018</strong><br />
XX X XX<br />
Halle 5 | Stand d19/20<br />
Im Schatten von 800 PS<br />
Axopar Brabus Shadow.<br />
Axopar macht gemeinsame<br />
Sache mit dem deutschen Auto-Tuner<br />
Brabus. Auf der boot<br />
<strong>2018</strong> wird erstmals die Axopar<br />
Brabus Shadow 800 vorgestellt,<br />
von der nur 20 Exemplare gebaut<br />
werden sollen. Basis des<br />
edlen Daycruisers ist die Axopar<br />
37, die mit einigen Luxus-<br />
Zutaten verfeinert wird. So<br />
dienen als Antrieb zwei 400 PS<br />
Mercury Verado Racing-Motoren.<br />
Schon in der Standardausstattung<br />
glänzt die Shadow<br />
800 mit Fingerspitzensteuerung<br />
per Mercury 360 Grad<br />
JPO-Joystick und Unter -<br />
wasser kameras. Das „Shadow“<br />
im Namen bezieht sich auf die<br />
Farbgebung: Den Daycruiser<br />
gibt’s nur in schwarz oder grau<br />
mit roten Applikationen.<br />
è www.bootepolch.de<br />
Brabus auf dem Wasser:<br />
Das erste Bootprojekt der<br />
Auto-Veredlers wird mit<br />
Axopar verwirklicht.<br />
XX X XX<br />
Halle 15 | Stand D15<br />
Das leichte<br />
Segeln<br />
Astus 20.5. „Die Nische der trailerbaren<br />
Trimarane bekommt Nachwuchs“, so<br />
Österreich-Händler Herbert Wied. Mit<br />
der in Düsseldorf erstmals präsentierten<br />
Astus 20.5 bringt die französische Werft<br />
einen leichten (430 kg), robusten und<br />
leistbaren (ab € 24.700,–) Daysailer auf<br />
den Markt. Die Teleskop-Ausleger lassen<br />
sich auf dem Wasser ohne Werkzeug zusammenschieben.<br />
Dadurch ist die Nutzung<br />
von engeren Marina-Liegeplätzen<br />
und Slipanlagen problemlos möglich.<br />
Auch das Transportieren mit den optional<br />
erhältlichen PKW-Anhängern ist einfach<br />
und sicher. Auf 5,95 Meter Länge<br />
haben sieben Personen im Cockpit sowie<br />
einer Kajüte mit Doppelkoje Platz. Angeboten<br />
werden eine Freizeit- und eine<br />
Sportversion mit bis zu 42 m 2 Segelfläche.<br />
è www.multihull-sailing.net<br />
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Komfort verzichten?<br />
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Halle 13 | Stand B64, D66<br />
Tradition trifft Moderne<br />
Marina Punat. 1964 als erste<br />
Marina Kroatiens gegründet,<br />
kann die Marina Punat auf eine<br />
lange Geschichte zurückblicken.<br />
Managerin Renata Marević<br />
blickt aber lieber nach vorne –<br />
und baute das digitale Bootkontrollsystem<br />
Proactive Boat Care<br />
für Bootseigner, die in der Marina<br />
Punat ihren Liegeplatz haben,<br />
weiter aus. Die Marineros<br />
der Marina unternehmen täglich<br />
Kontrollgänge und führen<br />
elektronisch Buch über den äußeren<br />
Zustand jedes Bootes.<br />
Einmal wöchentlich werden Fotos<br />
und ein Surveillance-Report<br />
angefertigt und per E-Mail verschickt.<br />
Nun sind alle Daten<br />
und Bilder auch über die neue<br />
Homepage jederzeit abrufbar.<br />
è www.marina-punat.hr
XX X XX<br />
Halle 9 | Stand d59<br />
Von Florida nach Düsseldorf<br />
Sea Ray. Was zur boot <strong>2018</strong> in Düsseldorf<br />
als Europapremiere gefeiert<br />
wird, durfte<br />
bereits im<br />
Dezember in Florida probefahren:<br />
Die SDX 250 OB und die SDX 250<br />
sowie die SLX 400 OB von Sea Ray.<br />
Während die SLX 400 OB mit einer<br />
absenkbaren Steuerbordwand und<br />
Badeplattform glänzte, bestach die<br />
SDX 250 durch ihre multifunktionale<br />
Sitzbankkonfiguration und viel<br />
Yachtelektronik an Bord. Als abso -<br />
lute Weltpremiere wird die Sea Ray<br />
Sundancer 290 in Düsseldorf gezeigt.<br />
Neben Sea Ray war auch Boston<br />
Whaler Gastgeber der Yacht Expo<br />
auf den Captiva Islands. Präsentiert<br />
wurde die neue 350 Realm, die zum<br />
60er-Jubiläum <strong>2018</strong> mit 3 x 350 PS<br />
Outbordern auf den Markt kommt.<br />
è www.searay.com<br />
Die beiden US-Werften<br />
Sea Ray und Boston<br />
Whaler luden zur Yacht<br />
Expo nach Florida ein.<br />
348<br />
inspired by<br />
WELTPREMIERE AUF DER<br />
BOOT DÜSSELDORF <strong>2018</strong><br />
Besuchen Sie uns<br />
BOOT DÜSSELDORF · 20.-28.01.<strong>2018</strong> · Halle 16, Stand B38<br />
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über die Innenverkleidung<br />
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der Bootsausstatter aus Reutlingen,<br />
präsentiert zur boot <strong>2018</strong> eine große<br />
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Bootszubehör, das die Lebensqualität<br />
an Bord deutlich s teigern kann. Als<br />
besonderes Service werden fast alle<br />
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Teppichböden können nach<br />
Schablonen oder Vorlage angefertigt,<br />
gekettelt und eingefasst werden.<br />
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und Außenbereich finden sich<br />
auch Wärme- und Kälteisolationen<br />
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Segeln für alle<br />
Jeanneau, Bali, Neel. Mit der<br />
14,8 Meter langen Sun Odyssey 490<br />
beschreitet Jeanneau neue Wege in<br />
Sachen Deckslayout. Als einzige<br />
Segelyacht in dieser Kategorie bietet<br />
sie barrierefreie Bewegungs -<br />
freiheit an Deck dank sanft und<br />
ohne Stufen zum Heck hin auf<br />
Cockpitniveau abfallender Seitendecks.<br />
Viel Innovation auch unter<br />
Deck, zu haben in zwei luxuriösen<br />
Layout-Varianten.<br />
Ebenfalls neu die Sun Odyssey<br />
440, die als Europas Yacht des Jahres<br />
<strong>2018</strong> in der Kategorie Family-<br />
Cruiser nominiert wurde. Auf 13,4<br />
Meter Länge sorgt ein voluminöser<br />
Rumpf für viel Platz auch unter<br />
Deck. Zu haben mit zwei oder drei<br />
Kabinen, zwei Bäder und ein offener<br />
Salon mit vollwertiger Küchenzeile<br />
runden das Angebot ab.<br />
Familie Grassl/Trend Travel<br />
Yachting als Österreich-Händler<br />
wird nicht nur bei Jeanneau vertreten<br />
sein, sondern auch bei Bali Katamarane,<br />
wo u. a. die neue Bali 4.0<br />
gezeigt wird. Als Experten für Trimarane<br />
präsentiert Familie Grassl<br />
den Neel 51, der ebenso als Boot<br />
des Jahres nominiert ist.<br />
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Von A wie attraktiv bis Z-Antrieb<br />
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Invictus 250 CX. Die Edelschmiede<br />
Invictus Yacht reist zur boot Düsseldorf<br />
mit einer Weltpremiere an: Mit<br />
der 250 CX schließen die Italiener die<br />
Lücke zwischen der Invictus 240 CX<br />
und der 280 CX und erweitern damit<br />
ihr Portfolio um einen weiteren, luxuriösen<br />
Daycruiser. Auf 7,75 Metern<br />
Länge bietet das Motorboot ein beeindruckendes<br />
Raumangebot in exquisitem<br />
Design. Eine ergonomisch gestaltete<br />
Steuerkonsole, eine Sonnenliege<br />
auf dem Vordeck und eine großzügige<br />
Badeplattform mit Sonnenliege im<br />
Heck sind die äußeren Merkmale der<br />
250 CX. Unter Deck befinden<br />
sich ein Badezimmer mit<br />
WC und viel Stauraum.<br />
Angetrieben wird das<br />
Boot von einem<br />
Z-Antrieb, der über starke 250 PS<br />
verfügt, die das Boot auf bis zu<br />
38 Knoten beschleunigen.<br />
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250 PS, 39 Knoten –<br />
das kann die neue<br />
Invictus 250 CX.<br />
26 1/<strong>2018</strong>
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49. boot Düsseldorf<br />
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Die Boote, die an der Ausgabe<br />
2014/2015 des Volvo<br />
Ocean Race teilgenommen<br />
haben, sind durch die<br />
Hölle gegangen. An ihre äußersten<br />
Grenzen getrieben von Seglern, die<br />
um jeden Preis Sekunden gegenüber<br />
ihren Rivalen gutmachen wollten,<br />
bei Witterungsbedingungen, die die<br />
Jagd auf Moby Dick wie eine Tretbootfahrt<br />
im Park erscheinen lassen.<br />
Das war der ultimative Segeltest.<br />
Die schwer angeschlagenen Schiffe<br />
waren sichtbarer Beleg dafür. Die<br />
hohen Anforderungen des Volvo<br />
Ocean Race ließen den Schiffen jedoch<br />
nicht viel Zeit, um ihre Wunden<br />
zu lecken. In weniger als zwei<br />
Jahren musste die gesamte Flotte repariert<br />
und instandgesetzt werden,<br />
um wieder startbereit zu sein.<br />
Das nächste Rennen hatte also begonnen.<br />
Diesmal würden die Boote<br />
jedoch nicht gegeneinander, sondern<br />
gegen die Zeit antreten, und das<br />
Rennen würde nicht auf hoher See<br />
stattfinden, sondern in einem alten<br />
Fischmarkt in Lissabon.<br />
DER BOATYARD<br />
WIRD GESCHAFFEN<br />
Ein alter Fischmarkt am Hafen ist<br />
nicht unbedingt ein Ort, an dem<br />
man eine Flotte der futuristischsten<br />
Segelyachten der Welt erwarten<br />
würde. Aber mit seinen langen,<br />
hangarartigen Schuppen, den<br />
hohen Decken und der Nähe zum<br />
Meer wirkt dieser unerwartete Ort,<br />
als wäre er für den Boatyard gebaut<br />
worden.<br />
Das Boatyard-Konzept wurde für<br />
die Ausgabe 2014/2015 des Volvo<br />
28 1/<strong>2018</strong>
Die Jagd nach<br />
Perfektion<br />
Der Volvo Ocean Race Boatyard<br />
Text kenneth anderson | Fotos marcel pabst<br />
(First published in My volvo magazine vinter 2017-<strong>2018</strong>)<br />
Ocean Race eingeführt. Die<br />
ge meinsame Wartungs- und<br />
Reparatur einrichtung wurde geschaffen,<br />
um Tuning, Wartung und<br />
Reparaturarbeiten an den neuen,<br />
identischen Yachten der Volvo<br />
Ocean 65-Klasse durchzuführen,<br />
die erstmals bei der Regatta zum<br />
Einsatz kamen. Letztlich hat die<br />
Einführung der neuen Einheits -<br />
klasse das Boatyard-Konzept erst<br />
möglich gemacht. Denn wenn die<br />
neuen Boote eine einheitliche Konstruktion<br />
aufwiesen, warum sollten<br />
sie dann nicht auch in derselben<br />
Werft überholt werden?<br />
„Die Einheitsklasse ermöglichte es<br />
uns, eine Reihe von Protokollen für<br />
die Wartung der Boote festzulegen“,<br />
erläutert Neil Cox, der als Refit<br />
Manager im Boatyard arbeitet. „Und<br />
dass die Boote identisch sind, erleichtert<br />
es uns, die benötigten Ersatzteile<br />
auf Lager zu halten. Es versetzte uns<br />
in die Lage, eine Wartungsumgebung<br />
einzurichten, die der für Autos ähnelt.<br />
Der Kunde bringt es vorbei und<br />
wenn er es wieder abholt, weiß er,<br />
dass es nach bestmöglichen<br />
Standards gewartet wurde.“<br />
SERVICE NACH VOLVO-ART<br />
Die Art, wie ein Boot im Boat yard<br />
gewartet wird, ähnelt der Art, wie<br />
Ihr Volvo bei Ihrem Volvo Partner<br />
gewartet wird. Zugegeben, die<br />
Logistik ist etwas komplexer –<br />
okay, viel komplexer –, aber das<br />
Prinzip ist dasselbe.<br />
Jeder an der Regatta teilnehmenden<br />
Crew wird ein bestimmtes<br />
Abgabedatum für ihr Boot im<br />
1/<strong>2018</strong> 29
Volvo Ocean Race Boatyard<br />
Wenn man sich auf<br />
einen Trip vorbereitet,<br />
der acht Monate lang<br />
über 46.000 Seemeilen<br />
sowie vier Ozeane und<br />
sechs Kontinente führt<br />
– dann braucht man ein<br />
Boot, auf das man sich<br />
verlassen kann. Die<br />
Teilnehmer des Volvo<br />
Ocean Race vertrauen<br />
auf die Kombination<br />
aus Erfahrung und<br />
Fachkompetenz.<br />
Boat yard zugewiesen. Am Tag der<br />
Anlieferung wird das Boot aus dem<br />
Wasser gezogen, auf einen niedrigen<br />
Schlitten gesetzt und in den<br />
ersten Schuppen gerollt. Sobald das<br />
Boot dort ankommt, beginnt für<br />
das Team im Boatyard ein intensiver<br />
15-wöchiger Arbeitszyklus.<br />
Zu den 30 Kernmitgliedern des<br />
Boatyard-Teams gehören Bootsbauer,<br />
Segelmacher, Elektriker,<br />
Ingenieure, Kommunikationsexperten<br />
und viele weitere Fachleute.<br />
Die Teammitglieder kommen aus<br />
der ganzen Welt und sind allesamt<br />
Experten auf ihrem Gebiet mit Erfahrung<br />
beim Volvo Ocean Race.<br />
Das Team hat für jedes Boot nur<br />
15 Wochen Zeit, um es zu reparieren<br />
und exakt nach seinen<br />
ursprünglichen Standards und<br />
Spezifikationen instandzusetzen.<br />
NICHTS BESONDERES<br />
Das ist – vorsichtig formuliert –<br />
eine ziemliche Herausforderung.<br />
Aber das Team im Boatyard muss<br />
nicht nur ein Boot fertigstellen. Es<br />
muss acht Boote fertigstellen, die<br />
alle pünktlich fertig werden und in<br />
jeder Hinsicht identisch sein müssen.<br />
In der intensivsten Phase der<br />
Instandsetzung arbeitet das Team<br />
an fünf verschiedenen Booten<br />
gleichzeitig, die sich alle in unterschiedlichen<br />
Phasen der Instandsetzung<br />
befinden. Das mag entmutigend<br />
klingen, aber für das Boatyard-Team<br />
ist es nichts Besonderes.<br />
Eine Person, die die Herausforderungen,<br />
die dem Team bei der<br />
Instandsetzung begegnen können,<br />
genau kennt, ist Refit Manager Neil<br />
Cox. „Manchmal kann es überwältigend<br />
sein – genau wie das Rennen<br />
selbst“, sagt er. „Aber wir lassen<br />
uns davon nicht einschüchtern.<br />
Das Team fängt sich schnell und<br />
wir sind wieder auf Kurs.“<br />
VERTRAUEN GEBEN<br />
Neil Cox stammt ursprünglich aus<br />
Sydney. Als gelernter Bootsbauer<br />
hat er viele Jahre gleichzeitig<br />
für den America’s Cup und das<br />
30 1/<strong>2018</strong>
Whitbread – den Vorgänger des<br />
Volvo Ocean Race – gearbeitet.<br />
Seine Leidenschaft für das Hochseesegeln<br />
hat ihn schließlich dazu<br />
bewogen, sich ganz auf das Volvo<br />
Ocean Race zu konzentrieren, für<br />
das er seit 18 Jahren tätig ist.<br />
Die Rolle des Boatyards und des<br />
dort tätigen Fachpersonals ist nach<br />
Ansicht von Neil Cox gar nicht<br />
hoch genug einzuschätzen: „Wir<br />
geben den Seglern Vertrauen in ihr<br />
Boot. Schließlich sind sie mehr als<br />
nur ein paar Ruderschläge vom<br />
Ufer entfernt. Sie segeln um die<br />
Wette. Deshalb müssen wir es<br />
schaffen, ihnen das Vertrauen zu<br />
geben, dass sie ihr Boot bis an<br />
seine äußersten Grenzen treiben<br />
können.“ Aber wie gelingt es dem<br />
Boatyard-Team, in so kurzer Zeit<br />
eine Flotte von identischen Booten<br />
bereitzustellen, die ihren Crews<br />
Vertrauen geben – und hoffentlich<br />
den Sieg bringen?<br />
MIT LEIDENSCHAFT<br />
Die Instandsetzung folgt einem<br />
sehr engen Zeitplan mit einer Reihe<br />
von Meilensteinen, die erreicht<br />
werden müssen, um sie termingerecht<br />
abzuschließen. Aber der<br />
Boatyard wird nicht reglementiert.<br />
Vielmehr funktioniert er so gut,<br />
weil das Team diszipliniert, verantwortungsbewusst<br />
und stolz ist.<br />
„Dass das Team die Frist bisher immer<br />
eingehalten hat, ist Beleg für<br />
sein Engagement für das Projekt“,<br />
sagt Neil Cox. „Es kennt die Herausforderungen<br />
im Vorhinein und<br />
ist mehr als bereit, es mit ihnen<br />
aufzunehmen.“<br />
Bei einer Instandsetzungszeit<br />
von wenigen Monaten pro Boot<br />
muss jeder Schritt akribisch geplant<br />
werden. Um die wenige Zeit<br />
optimal zu nutzen, werden die<br />
15-wöchigen Zyklen in fünf verschiedene<br />
Phasen von jeweils drei<br />
Wochen unterteilt. Für jede Phase<br />
ist ein anderes Team zuständig.<br />
„Alle arbeiten in Teams. Aber sie<br />
müssen nicht bis ins Einzelne angeleitet<br />
werden. Sie haben die Erfah-<br />
rung, sie kennen ihre Verantwortlichkeiten<br />
und sie wissen, dass alle<br />
drei Wochen bestimmte Arbeiten<br />
abgeschlossen sein müssen, damit<br />
die Boote bereit für die nächste<br />
Phase sind – Nacharbeiten ist<br />
keine Option“, erklärt Neil Cox.<br />
ALLE TEILE ENTFERNEN<br />
Die erste Phase der Instandsetzung<br />
befasst sich mit der Erfassung und<br />
Diagnose von Schäden und der<br />
Durchführung von Reparaturen.<br />
Die Boote kommen mit einer<br />
detaillierten Liste von Reparaturen<br />
in den Boatyard, die zusätzlich zu<br />
den normalen Wartungsarbeiten<br />
ausgeführt werden müssen. Bei der<br />
Übergabe haben die Crews auch<br />
die Gelegenheit, die Experten kennenzulernen,<br />
die die Arbeiten an<br />
ihrem Boot ausführen werden,<br />
und die Instandsetzung mit ihnen<br />
persönlich zu besprechen. Anschließend<br />
wird eine Ultraschallauf<br />
nahme vom Boot gemacht, um<br />
sicherzustellen, dass sich keine<br />
unerkannten Schäden unter der<br />
Oberfläche verbergen. Sobald die<br />
Diagnose abgeschlossen ist, wird<br />
alles vom Boot entfernt, bis nur<br />
noch die Carbonschale übrigbleibt.<br />
„Die Hydraulik wird ausgebaut,<br />
die Deckausrüstung wird ausgebaut,<br />
die gesamte Elektrik wird<br />
ausgebaut, die Rohrleitungen werden<br />
ausgebaut – es bleibt praktisch<br />
nichts übrig“, sagt Neil Cox. „Alle<br />
entfernten Teile werden sorgfältig<br />
beschriftet und eingelagert. Dann<br />
können die Reparaturarbeiten<br />
beginnen.“ Der überwiegende<br />
Teil der Reparaturen wird vor<br />
Ort ausgeführt, aber einige Bau -<br />
teile werden auch an die Hersteller<br />
geschickt – auch wenn das Team<br />
über genügend Fachwissen verfügt,<br />
um gegebenenfalls jedes einzelne<br />
Bauteil selbst zu reparieren.<br />
ANSTRICH<br />
Nach Abschluss der Reparaturphase<br />
erreicht das Boot Phase zwei – die<br />
Spritzkabine für die einheitliche<br />
Lackierung. Normalerweise kommt<br />
der Anstrich zum Schluss, um einem<br />
Projekt den letzten Schliff zu<br />
geben. Hier ist das anders. Ein Teil<br />
der Lackierung muss ausgeführt<br />
werden, bevor die weiteren Instandsetzungsarbeiten<br />
beginnen können.<br />
Zum Beispiel muss der Rumpf mit<br />
einem orangefarbenen Sicherheitsanstrich<br />
versehen werden und in<br />
allen Bereichen, an denen Deckausrüstung<br />
montiert wird, müssen<br />
mehrere Schichten Einheitslackierung<br />
aufgetragen werden. In Phase<br />
drei beginnt sich dann alles wieder<br />
zusammenzufügen.<br />
„Die Instandsetzungshalle ist der<br />
Ort, an dem die Boote wieder zu<br />
Volvo Ocean 65-Booten werden“,<br />
sagt Neil Cox. „Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt sind alle Teile, die in der<br />
ersten Phase sechs Wochen zuvor<br />
ausgebaut wurden, vom Hersteller<br />
oder von uns gewartet, wieder<br />
zusammengebaut und getestet<br />
worden und können wieder montiert<br />
werden. Am Ende von Woche<br />
neun haben wir also, abgesehen<br />
von Rudern, Mast und Kiel, wieder<br />
ein komplettes Boot.“<br />
DIE LETZTE ETAPPE<br />
Die nächsten drei Wochen spielen<br />
sich in der Branding-Halle ab, in<br />
der die Boote erst gewogen werden.<br />
Dieses Gewicht wird zugrunde gelegt,<br />
wenn die Boote vor dem Start<br />
mit Ballast beladen werden. Nachdem<br />
das Boot gewogen wurde, beginnt<br />
das Branding. Das Branding<br />
des Bootes mit den Teamfarben und<br />
Logos ist ein komplizierter Prozess,<br />
bei dem die Planung mehr als einen<br />
Monat und die Fertigstellung drei<br />
Wochen in Anspruch nimmt.<br />
Nachdem das Boot vollständig<br />
gebrandet wurde, erreicht es die<br />
letzte Etappe der Instandsetzung –<br />
die Indienststellungsphase. Für die<br />
Indienststellungsphase holt das<br />
Team das Boot aus dem Schuppen<br />
und beginnt mit der Montage von<br />
Kommunikationsausrüstung wie<br />
den Antennenmasten. Das Boot<br />
wird dann mit einem Kran angehoben<br />
und am Kiel befestigt. In der<br />
1/<strong>2018</strong> 31
Volvo Ocean Race Boatyard<br />
Position bleibt es zwei Tage, während<br />
die Steueranlage eingerichtet<br />
und die Ruder und alle anderen Teile<br />
angebracht werden, die benötigt<br />
werden, um das Boot zu Wasser<br />
zu lassen. In der folgenden Woche<br />
wird die Takelage angebracht und<br />
das Boot zu Wasser gelassen.<br />
ÜBERGABE AN DIE CREW<br />
An den ersten beiden Tagen im<br />
Wasser wird eine Reihe von Tests an<br />
Hydraulik, Elektrik, Kiel und vielen<br />
anderen Parametern durchgeführt,<br />
damit das Team sicher sein kann,<br />
dass das Boot segeltauglich ist.<br />
In der Mitte der dreiwöchigen<br />
Schlussphase holt die Crew ihr<br />
Boot ab. Es zeugt von der Kompetenz<br />
des Boatyard-Teams, dass es<br />
noch nie mehr als zwei Testtage auf<br />
See benötigt hat, um sicherzugehen,<br />
dass das Boot von der Crew<br />
selbst getestet und abgeholt werden<br />
kann. In der letzten Woche der<br />
Instandsetzung hat die Crew Gelegenheit,<br />
sich wieder mit ihrem<br />
Boot vertraut zu machen – mit<br />
dem guten Gefühl, dass das Boatyard-Team<br />
bereitsteht, um bei etwaigen<br />
Problemen zu helfen. Am<br />
Ende von Woche 15 wird das Boot<br />
offiziell an die Wettkampfcrew<br />
übergeben. Anschließend wendet<br />
sich das Boatyard-Team dem<br />
nächsten Boot zu, bis alle an der<br />
Regatta teilnehmenden Boote<br />
instandgesetzt und wieder<br />
bereit sind, die Segel zu setzen.<br />
DER BOATYARD SETZT DIE SEGEL<br />
Die Arbeit des Boatyard-Teams<br />
endet jedoch nicht mit dem Ende<br />
der Instandsetzung. Nachdem alle<br />
Instandsetzungen erfolgreich abgeschlossen<br />
wurden, beginnt das,<br />
was Neil Cox den „Wanderzirkus“<br />
nennt. Der „Wanderzirkus“ besteht<br />
aus zwei mobilen Versionen des<br />
Boatyards, die der Regatta rund<br />
um die Welt folgen. Dabei überholen<br />
sie sich gegenseitig, um die<br />
Effizienz zu erhöhen. Die mobilen<br />
Boatyards funktionieren wie<br />
Box enstopps beim Autorennen,<br />
bei denen der Serviceaufwand<br />
davon abhängt, wie anspruchsvoll<br />
die vorangegangene Etappe war.<br />
„Wir können bei jedem Stopp<br />
Servicearbeiten in drei Stufen<br />
„ Wenn ein Boot zurückgegeben wird, geben wir es<br />
voll Vertrauen zurück. Und wir hoffen, dass die<br />
Crews dasselbe Vertrauen empfinden wie wir.“<br />
Neil Cox, Refit Manager Volvo Ocean Race Boatyard<br />
32 1/<strong>2018</strong>
„Wenn man mitten in der Nacht segelt und der Wind heult, dann<br />
muss man wissen, dass einen das Boot durchbringen wird.”<br />
Martin Strömberg, Segler<br />
durchführen – AAA, AA und A“,<br />
erklärt Neil Cox. „Manchmal<br />
kommen die Boote nicht aus dem<br />
Wasser. Das schränkt die möglichen<br />
Arbeiten ein. Dann gibt es<br />
wieder Stopps, bei denen die Boote<br />
aus dem Wasser gehoben werden<br />
und eine vollständige Wartung erhalten.<br />
Diese Wartungen sind sehr<br />
arbeitsintensiv – vor allem, wenn<br />
man acht Wartungen in zehn<br />
Tagen durchführt. Deshalb ist ein<br />
gutes Zeitmanagement auch hier<br />
wieder entscheidend. Alles wird<br />
dokumentiert und protokolliert.“<br />
TRANSPARENZ IST<br />
ENTSCHEIDEND<br />
Ursprünglich wurden die identischen<br />
Yachten beim Volvo Ocean<br />
Race eingeführt, um einheitliche<br />
Voraussetzungen zu schaffen,<br />
bei denen eher Segelkönnen und<br />
Mannschaftsgeist entscheiden als<br />
Technologie und Bootsbaukunst.<br />
Das hat auch zu einer größeren<br />
Transparenz geführt, was in der<br />
Arbeitsweise des Boatyards ersichtlich<br />
ist. „Wir verfolgen im Boatyard<br />
eine Politik der offenen Bücher“,<br />
sagt Neil Cox nicht ohne Stolz.<br />
„Früher hatten die Mannschaften<br />
große Küstencrews, die gegebenenfalls<br />
die Regeln auf ihre Weise ausgelegt<br />
haben. Deshalb gab es<br />
damals natürlich eine gewisse<br />
Geheimnistuerei. Aber das gibt es<br />
nicht mehr. Jetzt arbeiten dieselben<br />
Techniker an allen Booten und alle<br />
bekommen dieselbe hochwertige<br />
Wartung und Pflege. Wir sind allein<br />
der Regatta gegenüber loyal.“<br />
DIE AUSSICHT VON DECK<br />
Aber was ist mit den Menschen, die<br />
diese Boote in den nächsten acht<br />
Monaten ihr Zuhause nennen<br />
werden – den Seglern selbst? Der<br />
dreimalige Teilnehmer und frühere<br />
Gewinner des Volvo Ocean Race,<br />
Martin Strömberg, bringt auf den<br />
Punkt, was er vom Boat yard braucht,<br />
um optimal auf das Rennen vorbereitet<br />
zu sein: „Beim Volvo Ocean<br />
Race muss man seinem Boot vertrauen<br />
können. Deshalb ist das<br />
wichtigste, was mir der Boat yard<br />
als Segler gibt, ein sicheres Gefühl.“<br />
Martin Strömberg stammt aus<br />
Göteborg, der Heimatstadt von<br />
Volvo. Er weiß, wie wichtig es ist,<br />
etwas Stabiles und Zuverlässiges<br />
zwischen sich und den Tiefen des<br />
Meeres zu haben. „Wenn man mitten<br />
in der Nacht da draußen segelt<br />
und es ist stockdunkel und der<br />
Wind heult, dann muss man wissen,<br />
dass einen das Boot durchbringen<br />
wird“, sagt der Schwede.<br />
„Man muss wissen, dass das Boot<br />
sicher ist. Zum Glück kann ich<br />
mich darauf verlassen, dass die<br />
Leute im Boatyard ihren Job<br />
machen und dass das Boot, das<br />
wir von ihnen bekommen, hundertprozentig<br />
fit ist“, sagt Martin<br />
Strömberg.<br />
Es gibt kein größeres Kompliment<br />
für die eigene Kompetenz,<br />
als dass jemand bereit ist, wortwörtlich<br />
sein Leben in fremde<br />
Hände zu legen. Genau das tun die<br />
Teilnehmer jedes Mal, wenn sie die<br />
große Herausforderung des Volvo<br />
Ocean Race auf sich nehmen: Sie<br />
legen ihr Leben in die Hände des<br />
Boatyards. „Wenn ein Boot zurückgegeben<br />
wird, geben wir es voll<br />
Vertrauen zurück“, sagt Neil Cox.<br />
„Und wir hoffen, dass die Crews<br />
dasselbe Vertrauen empfinden wie<br />
wir.“ Und das tun sie zweifellos. <br />
Volvo Ocean Race 2017/18 – die härteste Segelregatta der Welt<br />
Acht Monate oder rund 83.000 Kilometer auf den Weltmeeren unterwegs – diesem Abenteuer<br />
stellen sich seit 14. Oktober beim Volvo Ocean Race sieben Yachten. Der Startschuss<br />
fiel im spanischen Alicante, rund um den 25. Juni kommenden Jahres wird der Sieger im<br />
französischen La Haye erwartet. Mit dabei sind auch zwei Männer, die die Chance auf den<br />
erstmaligen Gewinn der „Triple Crown“ im Segeln haben. Der Neuseeländer Peter Burling<br />
(Team Brunel) hat den America’s Cup gewonnen und war 2016 in Rio de Janeiro Olympiasieger.<br />
Das könnte aber auch seinem langjährigen Segelpartnerartner Blair Tuke (Team<br />
Mapfre) gelingen, der beim America’s Cup-Triumph ebenso mit an Bord war wie in Rio.<br />
è www.volvooceanrace.com<br />
1/<strong>2018</strong> 33
Sea of Cortez<br />
Die Entdeckung<br />
der Einsamkeit<br />
Schon einmal daran gedacht, das<br />
lästige Smartphone im weiten<br />
Bogen auf „Lautlos“ zu stellen?<br />
Dem ständig überquillenden<br />
E-Mail-Postfach mit einem<br />
H5N1-Virus ins Data-Nirwana<br />
zu „forwarden“? Und ganz sicher<br />
stand jeder schon einmal kurz<br />
davor, den unkontrolliert<br />
aussetzenden Mac mit einem<br />
Baseball-Schläger aus bestem<br />
Apfelholz zu „rebooten“. Muss<br />
man nicht. Besser, man schont<br />
seine Nerven und schickt sich<br />
selbst auf einen Törn in die<br />
mexikanische Wüste.<br />
Text und Fotos Tahsin Özen<br />
Der Schrei war über die<br />
ganze Bucht zu hören.<br />
Noch ehe ich den Sandstrand<br />
erreiche, schießt<br />
kreischend eine nur notdürftig<br />
mit einem Badetuch bedeckte<br />
Asiatin aus Fernost an mir vorbei<br />
– gefolgt von Crew-Mitglied Till,<br />
der in bestem Oxford-Englisch<br />
auf sie einzureden versucht, aber<br />
aufgrund ihres hohen Tempos<br />
nicht umhin kommt, ihr den<br />
einen oder anderen plattdeutschen<br />
Fluch wie ein Lasso nach -<br />
zuwerfen.<br />
Dass es mit der Zivilisation<br />
nach nur knapp 20 Seemeilen vorbei<br />
sein würde, hatte uns Ramón<br />
Rodriguez, Dream Yacht-Basisleiter<br />
in der Marina CostaBaja,<br />
bereits vor dem Aus laufen aus<br />
La Paz gesagt. Aber der Gedanke,<br />
dass dieses Mädel vielleicht schon<br />
lange keinen Menschen mehr<br />
gesehen hatte, erschien mir nun<br />
doch etwas zu weit hergeholt.<br />
15 Minuten und zwei Tequila<br />
später, den uns die Japanerin<br />
Taiko aus ihrem „Eiskasten“ spendierte,<br />
ist alles klar: Till, der als<br />
erster am blendend weißen Sandstrand<br />
angelandet war, hatte auf<br />
der Suche nach einer Bar auch die<br />
hinteren Holzverschläge inspiziert<br />
und war geradewegs in ihrem<br />
„Badezimmer“ gelandet.<br />
34 1/<strong>2018</strong>
Pia, das dritte Crew-Mitglied<br />
an Bord, hatte die Ereignisse mit<br />
beneidenswert eidgenössischer<br />
Gelassenheit quittiert und sich,<br />
nachdem sie so wie ich den<br />
Strand schwimmend erreicht hatte,<br />
auf einen der klapprigen Liegestühle<br />
fallen lassen. Gemeinsam<br />
genießen wir nun den<br />
traumhaftem Blick in die im<br />
Abendrot erglühende Bucht<br />
Ense nada Grande auf der Isla<br />
Partida. Magische Stille, magische<br />
Farben, magischer Tequila.<br />
Eine gute Entscheidung, denn<br />
es sollte der einzige Strand mit<br />
Liegestühlen während des ganzen<br />
Törns sein. Tourismus? Nix da!<br />
Vor Anker in der Caleta<br />
Partida. Die vielleicht<br />
schönste, weil von<br />
riesigen Felsen gefasste<br />
und von Kakteen<br />
gesäumte natürliche<br />
Badewanne in der südlichen<br />
Sea of Cortez.<br />
Der Seelöwen-Flüsterer<br />
Nachdem Meeresbiologin Taiko ihr<br />
wissenschaftliches Camp nur selten<br />
verlassen kann und sich quasi aus<br />
der Dose ernährt, laden wir sie als<br />
Entschädigung für das erlittene Ungemach<br />
zum Abendessen an Bord<br />
Ob dieser junge Seelöwe nach einem Fisch oder einfach nur nach Luft schnappt?<br />
Auf der Jagd war er in der Caleta Partida am frühen Morgen jedenfalls.<br />
unserer Catjak. Auf der Lagoon 420<br />
älteren Baujahres haben wir zwar<br />
genug Nahrungsmittel für den Törn<br />
(Einkaufsmöglich keiten für Waren<br />
und Wasser gibt es in der Wüste<br />
keine), jedoch nur eine Flasche<br />
Tequila. Wieder so eine Till’sche<br />
1/<strong>2018</strong> 35
Sea of Cortez<br />
Foto: Matt Müncheberg<br />
Fehlleistung – er war für das Bunkern<br />
von Hopfen, Malz und eben<br />
Agave in flüssiger Form verantwortlich<br />
gewesen. Dennoch teilen wir<br />
nach dem Abendmahl mit Taiko<br />
unseren letzten hochprozentigen<br />
Tropfen und erzählen ihr voller<br />
Begeisterung von unserem gestrigen<br />
(ersten) Tag in der Wildnis,<br />
den wir wie auch die Nacht zuvor<br />
in der Caleta Partida verbracht hatten.<br />
Die wohl schönste, weil von<br />
riesigen Felsen gefasste und von<br />
Kakteen gesäumte natürliche Badewanne,<br />
deren tür kises Wasser wir<br />
mit unzähligen tropischen Fischen<br />
teilen durften. Und wo Fische sind,<br />
da sind auch See löwen nicht weit,<br />
wie Pia als erste bemerken durfte.<br />
Als ein Jungtier während des Morgenbades<br />
knapp unter ihr vorbeiflitzte,<br />
war es vorbei mit ihrer<br />
Ge lassen heit: Mit der Präzision<br />
eines Jo-Jo „made in Schwitzerland“<br />
glitt sie hinab ins Wasser – und<br />
sogleich wieder hi nauf an Bord.<br />
Till hingegen schaffte es, dass der<br />
junge Löwe im Wasser ihn mehrere<br />
Male neugierig umrundete – doch<br />
letztlich war eine frisch eingetroffene<br />
Fischschule doch interessanter<br />
als Tills Lockrufe im hohen C.<br />
Und Taiko? Eingeschlafen. Das<br />
passiert, wenn Leute aus Nippon zu<br />
viel am Glas nippen. Zum Glück<br />
haben wir noch eine freie Kabine<br />
an Bord.<br />
Meeresbiologin Taiko auf dem Weg zum Abendessen, im Hintergrund ihr Camp an der Ensenada Grande. Fischer Manuel filetiert den<br />
verkauften Fang, sein Enkel schaut zu und lernt. Dorfzentrum: das „Restaurant“ von Lupe Sierra in San Evaristo. Die Villa Casa Grande<br />
in Timbiache, dahinter die mächtigen Gipfel der Sierra de la Giganta. Verwilderte Salzsole in der Geisterstadt Punta Salinas. In den<br />
Mangroven der Bahia Amortajada, Isla San José. Crew-Mitglied Pia im Bann der Isla da San Francisco und der Baja California Sur.<br />
Lupe Sierra‘s Restaurant<br />
Am nächsten Morgen verabschieden<br />
wir uns von Taiko, um unter<br />
Segel nach Norden aufzukreuzen.<br />
Ziel: das kleine Fischerdorf San<br />
Evaristo an der Küste der wie ein<br />
ausgestreckter Zeigefinger nach<br />
Südost verlaufenden Halbinsel Baja<br />
Kalifornia Sur, die die Sea of Cortez<br />
vom Pazifik trennt. Laut Taiko hätten<br />
wir bei Lupe Sierra die Möglichkeit,<br />
frischen Fisch und vielleicht<br />
sogar Tequila zu bunkern.<br />
Nach flotten 21 Seemeilen in<br />
dreieinhalb Stunden lassen wir<br />
den Anker in der trüben Bucht<br />
des kleinen Dorfes fallen, das auf<br />
dem Landweg nur nach mühseliger<br />
Fahrt über eine unbefestigte Straße<br />
erreichbar wäre. Vom Strand aus<br />
steht man nach nur ein paar Schritten<br />
vor Lupe Sierra‘s Restaurant –<br />
einer Bretterbude mit Blechdach –<br />
das hier als Äquivalent zum<br />
österreichischen Dorfwirtshaus zu<br />
sehen ist. Die vielen einheimischen<br />
Gäste fühlen sich wohl, es wird ge-<br />
36 1/<strong>2018</strong>
schwatzt, gegessen, getrunken und<br />
gelacht, obwohl es hier an allen<br />
Ecken und Enden fehlt. An fließend<br />
Strom beispielsweise, und so<br />
danken wir dem ab und zu eintrudelnden<br />
Versorgungsschiff für das<br />
Eis, das das Pacific Beer auf unserem<br />
Tisch zuvor in Lupe Sierra’s<br />
großer Schatztruhe gekühlt hat.<br />
Speise karte gibt es natürlich keine<br />
– wir essen, was es eben gerade<br />
gibt: frittierte Fischstücke mit Bohnenpürree<br />
und Karottensalat, dazu<br />
frischgebackene Burritos und ein<br />
Schälchen Guacamole. Danach gelingt<br />
es Till tatsächlich, dem Wirten<br />
Lupe und seiner scharf kochenden<br />
Frau den letzten Liter Tequila<br />
abzukaufen – für insgesamt 850 Pesos<br />
inklusive Speis und Trank, was<br />
mit Trinkgeld auf Tausend gerundet<br />
einem Gegenwert von gerade<br />
einmal 45 Euro entspricht.<br />
Wieder an Bord, genieße ich das<br />
einzige Fernsehprogramm in dieser<br />
Wildnis: die Sternschnuppen am<br />
Nachthimmel. Mit der Erkenntnis,<br />
dass es den Menschen hier an gar<br />
nichts fehlt, was es zum Glücklichsein<br />
braucht, wechsle ich leicht wie<br />
schon lange nicht mehr ins Land<br />
der Träume.<br />
Von der GEISTERSTADT<br />
zur Schwarzen perle<br />
Gleich der erste Schlag am nächsten<br />
Morgen schiebt uns vor die<br />
südliche Bucht von Puntas Salinas<br />
auf der Isla San José. In der flachen<br />
Nordbucht wurde vor vielen Jahren<br />
noch Meersalz aus riesigen künstlich<br />
angelegten Becken gewonnen.<br />
Heute zeugen nur noch ein paar<br />
verfallene Häuser und vor sich hin<br />
rostende Arbeitsmaschinen von<br />
der einstigen Hochblüte. Obwohl<br />
Unsere Catjak, eine Lagoon 420 von Dream Yacht Charter aus La Paz, vor Anker<br />
in San Evaristo. Ein paar Fischerfamilien leben hier – und noch mehr Pelikane.<br />
In Puerto los Gatos. Bizarre<br />
Felsformationen in verschiedensten<br />
Rottönen säumen<br />
die nördliche Bucht.<br />
Wackelstein „El Hongo“ in der<br />
Puerto Balandra, nur sechs<br />
Seemeilen von der Marina<br />
CostaBaja enfernt.<br />
1/<strong>2018</strong> 37
Puerto Los gatos<br />
Timbabiche<br />
Isla Santa Cruz<br />
110° 08’ W<br />
Baja California<br />
San evaristo<br />
Isla San José<br />
Punta Salinas<br />
Baja Amortajada<br />
Isla de San<br />
Francisco<br />
Golf von<br />
Kalifornien<br />
Liege platz wie auf dem Planeten<br />
Mars: bizarre Felsformationen in<br />
verschiedensten Rottönen säumen<br />
die nördliche Bucht, selbst die<br />
unzähligen Fische am östlichen<br />
Kap erscheinen mir beim Schnorcheln<br />
wie aus einer anderen Welt.<br />
24° 18 ’ N<br />
0 sm 50<br />
Ensenada Grande<br />
Los Islotes<br />
Isla Partida<br />
Caleta partida<br />
Isla<br />
Espiritu Santo<br />
Puerto Balandra<br />
Marina CostaBaja<br />
La Paz<br />
wir für die Erkundung der Geisterstadt<br />
kaum mehr als eine Stunde<br />
benötigt haben, erreichen wir das<br />
wieder an der Küste gelegene<br />
Timbiache nach Anbruch der Dunkelheit.<br />
Schwache Winde wollten es<br />
so, dafür schickte uns Poseidon einen<br />
Delfinschwarm von mindestens<br />
100 Tieren, die mit uns in den<br />
Sonnenuntergang schwammen.<br />
Wie eine Tischlampe beleuchten<br />
die ersten Morgenstrahlen das<br />
Casa Grande als weithin sichtbares<br />
Wahrzeichen von Timbiache. Der<br />
Legende nach soll ein bettelarmer<br />
Perlentaucher die große Villa erbaut<br />
haben, nachdem ihm das<br />
Schicksal eine fünf Karat schwere<br />
schwarze Perle in großer Tiefe in<br />
die Hände gespielt hatte.<br />
Rote Felsen, Fremde Fische<br />
Uns zieht es mit der ersten Brise<br />
weiter, fürs Frühstück werfen wir<br />
den Anker in Puerto Los Gatos,<br />
dem nördlichsten Ziel unserer<br />
Reise. Gut geschützt von mehreren<br />
Riffs fühlt man sich an diesem<br />
Vom GrüneN Dschungel<br />
zum Wackelstein<br />
Der Kurs zurück in die Zivilisation<br />
führt uns wieder auf die Isla San<br />
José, diesmal an die Bahia Amortajada<br />
am Südzipfel. Vor Sonnenuntergang<br />
wagen Pia auf dem Stand<br />
up Paddle und Till im Kajak einen<br />
Ausflug in die Mangroven. Wie<br />
Adern ziehen sich dutzende Wasserstraßen<br />
durch diesen Dschungel<br />
und versorgen die grüne Lunge bei<br />
jeder Flut mit frischem Wasser.<br />
Pünktlich zum Sonnenuntergang<br />
verlangen hier auch Moskitos ihren<br />
Blutzoll, der Catjak bleiben sie zum<br />
Glück die ganze Nacht fern.<br />
Frühstück gönnen wir uns nach<br />
einer Fahrt ins Morgenrot in der<br />
hufeisenförmigen Südbucht der<br />
Isla de San Francisco – ein Naturjuwel,<br />
das wir uns mit zahlreichen<br />
anderen Yachten teilen müssen.<br />
Ein weiteres Highlight haben<br />
wir uns für den guten Schluss aufbewahrt:<br />
die Puerto Balandra.<br />
Sechs Seemeilen vor der Basis lädt<br />
sie nicht nur zur Erkundung des<br />
Wackelsteins „El Hongo“, sondern<br />
auch zu einer leichteren Bergtour<br />
ein, die mit einem atemberaubenden<br />
Panoramablick auf die vielen<br />
Buchten und ihre strahlend weißen<br />
Sandstrände belohnt wird.<br />
Wieder zurück in der Basis gönnen<br />
wir uns mit Hochgenuss eine<br />
Margarita an der Marinabar. Jetzt<br />
erst beichtet mir Till, dass selbst die<br />
eine Flasche Tequila an Bord Teil<br />
des Starterpaketes war. Ich nehme<br />
es gelassen. Mexiko wirkt. <br />
„ This trip had been like a dreaming sleep,<br />
a rest from immediacies.“<br />
John Steinbeck‘s „Log from the Sea of Cortez“, first published 1951<br />
Panoramablick vom wanderbaren Nordgipfel<br />
auf die Puerto Balandra.<br />
Buchtipp. 1940 brach<br />
Meeresbiologe Ed Ricketts<br />
gemeinsam mit seinem<br />
Freund John Steinbeck<br />
auf, um die Fauna der Sea<br />
of Cortez zu erforschen.<br />
Über die sechs Wochen in<br />
einem Sardinenkutter<br />
führte Steinbeck im<br />
wahrsten Sinne Buch –<br />
sein „Logbuch des Lebens“,<br />
das erstmals 1951 veröffentlicht<br />
wurde.<br />
Allein die lockeren Schilderungen<br />
über die Herangehensweise zeigen rasch<br />
auf, dass es bei diesem Unterfangen viel mehr darum<br />
ging, dem Alltag zu entfliehen. So erzählt Steinbeck<br />
von den Begegnungen mit Mexikanern und Indianern, beschreibt<br />
die wunderschöne Landschaft und die Artenvielfalt,<br />
philosophiert über Gott und die Welt.<br />
Das Buch „Logbuch des Lebens“ ist nun in neuer Übersetzung<br />
und mit einem Nachruf auf Ed Ricketts, der 1948<br />
nach einem Zugunglück verstarb, im Verlag mare erschienen.<br />
Ein literarisches Meisterwek, das wärmstens zur<br />
geistigen Vorbereitung für einen Törn in der Sea of Cortez<br />
zu empfehlen ist. ISBN: 978-3-86648-259-3, € 32,90.<br />
è www.mare.de<br />
Sea of Cortez, Baja California Sur, Mexiko<br />
Das Revier. La Paz ist Ausgangsbasis für Törns in der Sea<br />
of Cortez. Winde mit 20–30 kn aus Nord bis Nordwest dominieren<br />
das Revier, können nachts aber auf Süd bis Südwest<br />
drehen – was bei der Wahl des Ankerplatzes zu beachten<br />
ist. Revierführer mit allen Infos und detaillierten<br />
Karten: Sea of Cortez – a Cruisers Guidebook. Erhältlich<br />
bei Freytag & Bernd (EAN: 9780980090147, € 69,90).<br />
Die Marina. Costa Baja verfügt über alle Annehmlichkeiten<br />
vom Shop über Restaurants bis zur Bar mit Infinity-<br />
Pool, liegt aber etwas außerhalb von La Paz. Wer die Stadt<br />
besichtigen oder dort einkaufen will, braucht ein Taxi.<br />
Die Yachten. Dream Yacht Charter bietet eine Flotte von<br />
Segelyachten und Katamaranen von 40 bis 46 Fuß sowie<br />
einen 37-Fuß-Power-Cat an. Yacht-Infos: Basemanager<br />
Ramón Rodríguez, ramon@dreamyachtcharter.com<br />
è www.dreamyachtcharter.com<br />
Das Angebot. Individuelle Beratung, Betreuung und<br />
maßgeschneiderte Charterangebote – auf Wunsch auch<br />
inkl. Flüge und Transfers – bietet das auf weltweiten<br />
Charter spezia lisierte Team von Master Yachting Deutschland.<br />
Preisbeispiel für zwei Wochen: Dufour 455 ab<br />
€ 5.350,–, abzgl. Rabatte ab € 4.828,–. Lagoon 420 ab<br />
€ 7.540,–abzgl. Rabatte ab € 6.805,–.<br />
è www.master-yachting.de<br />
38 1/<strong>2018</strong>
Wissen und Meer<br />
Check-in<br />
Die ewige Prozedur am Beginn der schönsten Woche im<br />
Jahr kann einem diese auch ganz ordentlich verleiden.<br />
Wer kennt das nicht: Kopfüber<br />
in die Backskisten,<br />
Motordeckel auf – wo ist<br />
der Ölmessstab? Oje, ich find’<br />
keinen Bootshaken! Motorkegel –<br />
häh? Was bitte ist ein Ösfass? Es<br />
sind nur vier Gabeln da! Fernglas,<br />
Nebelhorn, Taschenlampe, Hafenhandbücher,<br />
Impeller. Dazu<br />
kommt noch das Maulen der Crew:<br />
„Wann sind wir endlich fertig?“<br />
In Abwandlung: „… mir ist fad,<br />
da stinkt es nach Diesel“ usw.<br />
Man kann die möglichen Konsequenzen<br />
dieses leidigen Prozederes<br />
auch ein paar Stunden in die Zukunft<br />
verlegen: Wir sind mitten in<br />
der Hafenausfahrt, plötzlich „Hey<br />
Skipper, das Echolot zeigt null<br />
Meter!“ – „Volle Kraft retour – wir<br />
laufen auf!“ – „Pass auf, Skipper, das<br />
Schiff versetzt uns in die Muringleine<br />
einer Yacht“ – „Verflixt, wir<br />
haben den Radeffekt nicht gecheckt!<br />
Volle Kraft voraus!“ – „Hey Skipper,<br />
der Tiefenmesser zeigt eh schon<br />
Gottfried<br />
Titzl Rieser<br />
ist Ausbildungs referent<br />
des Yacht Club Austria,<br />
dem größten Yachtclub<br />
Österreichs. Er ist passionierter<br />
Fahrtensegler<br />
und hat insgesamt so<br />
um die 20.000 See -<br />
meilen in seinen Log -<br />
büchern dokumentiert.<br />
Sein Motto: „Die See ist<br />
der beste Lehrmeister!“<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
wieder null Meter!“ und so weiter<br />
und so fort.<br />
Und wenn wir uns schon auf<br />
einer Zeitreise befinden, könnten<br />
wir noch ein paar Stunden dazugeben:<br />
„Hey Skipper, die elektrische<br />
Ankerwinsch funktioniert nicht!“ –<br />
„Hey Skipper, warum lässt sich der<br />
Abpumphebel in der Toilette nicht<br />
bewegen?“ – „Hey Skipper, wo sind<br />
die Seeventile?“ „Hey Skipper, …“<br />
– „Hey Skipper, …“<br />
Der Skipper wird sich diesen<br />
Hilferufen nicht entziehen können,<br />
aber er kann die damit verbun -<br />
denen Adrenalinschübe und<br />
Schweiß ausbrüche einigermaßen<br />
eindämmen. Voraussetzung dafür<br />
ist allerdings, dass er auf die Feinheiten<br />
und Funktionen der Yacht<br />
aufmerksam gemacht wurde.<br />
Denn dazu ist der Check-in tatsächlich<br />
da!<br />
Lassen Sie sich die gecharterte<br />
Yacht ruhig von vorn bis hinten<br />
erklären, die Mitarbeiter in jeder<br />
Und wenn es in der Basis-Marina noch so hektisch zugeht – eine gründliche Schiffseinweisung ist Pflicht für einen erholsamen Törn.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Basis sind eigens dafür geschult<br />
und für Sie da.<br />
Wer fragt, ist nicht dumm!<br />
Jede Yacht und jeder Stützpunkt<br />
hat seine Eigenheiten hinsichtlich<br />
Ausstattung, Stauräume und<br />
Equipment. Auch wenn Sie schon<br />
mehrmals mit einer bestimmten<br />
Type gesegelt sind, gibt es immer<br />
wieder feine Unterschiede. Lassen<br />
Sie sich die elektronischen Geräte<br />
erklären und überprüfen Sie, ob<br />
sie auch funktionieren.<br />
Nicht nur die Überprüfung der<br />
Segel ist wichtig, auch eine Werkzeugkiste<br />
zum Beispiel braucht<br />
man oft genug – und mit einer verrosteten<br />
Zange bringt man keine<br />
Schäkel auf …<br />
Nehmen Sie sich die nötige Zeit<br />
für den ausführlichen Check-in!<br />
Planen Sie diese unbedingt ein und<br />
besprechen Sie das auch mit Ihrer<br />
Crew. Fertigen Sie sich eine persönliche<br />
Checkliste an für Aspekte,<br />
die Ihnen wichtig sind. Die meisten<br />
Checklisten der Vercharterer weisen<br />
kaum auf das Funktionieren<br />
hin, sondern bloß darauf, dass<br />
alles da ist.<br />
Machen Sie mit Ihrer Crew<br />
nochmals den Check-in durch und<br />
teilen Sie die Verantwortlichkeiten<br />
(z. B. für Seeventile, Gashahn, Stauplan,<br />
Luken dicht etc.) ein. Sie werden<br />
sehen, auf wie viele Dinge man<br />
noch alles draufkommen kann!<br />
Ein guter Check-in ist Voraussetzung<br />
für Gelassenheit, Entspannung<br />
und gute Stimmung an Bord<br />
und erhöht die Sicherheit für<br />
Skipper und Crew – und darum<br />
geht es ja: Wir wollen uns doch<br />
die schönste Woche im Jahr nicht<br />
verleiden, oder?<br />
<br />
1/<strong>2018</strong> 39
xxxxx xxxx<br />
Brillen für<br />
die Salomonen<br />
Langfahrtsegler im Dienst der guten Sache: Nur die Welt zu bereisen und Eindrücke<br />
zu sammeln war Frances und Paul nicht genug. Sie wollten für ihre wunderbaren<br />
Erfahrungen mit den Einheimischen auch etwas zurückgeben und segeln in die<br />
abgelegensten Regionen der Welt mit einer Kajüte voller Brillen. Die Crew der Pitufa<br />
hat die beiden Australier zu ihrem Projekt befragt.<br />
Text Birgit Hackl | Fotos Frances und Paul Tudor-Stack, Birgit Hackl<br />
40 1/<strong>2018</strong>
Wenn einer eine Reise<br />
tut, dann kann er bekanntlich<br />
was erzählen.<br />
Besonders wer<br />
sich aus den Touristenzentren hinauswagt,<br />
bekommt einen Einblick<br />
in das Leben und den Alltag der<br />
Einheimischen, der über die Klischees<br />
von Sonne, Strand, Palmen<br />
und Meer hinausgeht. Leider zeigt<br />
der Blick hinter die Tourismus -<br />
fassade oft arge Missstände, denn<br />
zahlreiche sonnige Urlaubsdestinationen<br />
liegen in Entwicklungsländern.<br />
Vielen denken: „Da sollte<br />
etwas getan werden“, doch als Besucher<br />
scheint es unmöglich, in die<br />
Probleme eines fremden Landes<br />
einzugreifen und so bleibt es bei<br />
guten Vorsätzen.<br />
Paul und Frances Tudor-Stack<br />
haben nicht weggeschaut, sondern<br />
beschlossen, ihren Teil zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität von<br />
Menschen in der Dritten Welt beizutragen.<br />
Die beiden Australier<br />
haben 2008 ihr Landleben aufgegeben<br />
und ein Leben als Cruiser<br />
begonnen. Auf früheren Reisen zu<br />
abgelegenen Inseln war ihnen aufgefallen,<br />
wie viele Menschen sich<br />
dort ohne Brille durchs Leben tasten<br />
und so füllten sie ihr Boot nicht<br />
nur mit Proviant, sondern auch mit<br />
gebrauchten Brillen für Kurz- und<br />
Weitsichtige.<br />
Während für Leute in der westlichen<br />
Welt der Besuch beim Augenarzt<br />
eine Selbstverständlichkeit ist<br />
und die Versicherung für einen<br />
Sehbehelf zahlt, haben viele Menschen<br />
in abgelegenen Gebieten keinen<br />
Zugang zu Sehtests, und Brillen<br />
sind entweder nicht erhältlich<br />
oder einfach unerschwinglich.<br />
Siebentausend Seher<br />
Seit Beginn ihrer Reise haben die<br />
couragierten Australier in Asien,<br />
im pazifischen Raum und in Mittelamerika<br />
7.000 Brillen in zwölf<br />
verschiedenen Ländern gratis an<br />
Bedürftige verteilt. Wo auch immer<br />
der Anker ihrer Monkey Fist fällt,<br />
treten die beiden Australier mit<br />
dem Bürgermeister, Häuptling oder<br />
sonstigen Chefs in Kontakt, erbitten<br />
Erlaubnis und einen Raum,<br />
wo sie ihr Equipment aufbauen<br />
können, und schon bald darauf beginnen<br />
sie mit einfachen Sehtests,<br />
damit die Leute auch mit der richtigen<br />
Brillenstärke ausgestattet<br />
werden. Wir haben die beiden in<br />
Tahiti getroffen, wo sie eine Woche<br />
lang jeden Tag in ihrem „Büro“<br />
beim Tankstellensnack anzutreffen<br />
waren und dort das Internet nutzten,<br />
um eine Homepage für ihr<br />
neues Projekt zu erstellen: Bis <strong>2018</strong><br />
wollen sie in Zusammenarbeit mit<br />
dem Lions Club Recycle For Sight-<br />
Programm 10.000 Brillen auftreiben<br />
und Sponsoren finden, um die<br />
Menschen auf den Salomonen mit<br />
Sehbehelfen auszustatten.<br />
Warum gerade die<br />
Salomonen?<br />
Der tropische Inselstaat nordöstlich<br />
von Australien gehört zu den<br />
ärmsten Ländern in Ozeanien. Das<br />
Land ist landschaftlich attraktiv,<br />
mit Sandstränden, Korallenriffen<br />
aber auch bergigen Inseln mit Regenwald<br />
und Wasserfällen, trotzdem<br />
verirren sich seit den Unruhen<br />
Ende der 1990er-Jahre kaum<br />
noch Touristen zu diesen abge -<br />
legenen Inseln. Großteils auslän -<br />
dische Firmen holzen den Wald ab<br />
und beuten die mineralischen<br />
Ressourcen in Minen aus, doch die<br />
Mehrheit der Einheimischen lebt<br />
von Subsistenzwirtschaft.<br />
Die ohnehin schlecht entwickelte<br />
Infrastruktur des Landes wurde<br />
während der Unruhen in Mitleidenschaft<br />
gezogen, weitere Zerstörungen<br />
folgten bei Erdbeben und<br />
davon ausgelösten Tsunamis 2007<br />
und 2013. Dazu kommt noch, dass<br />
sich der Inselstaat über 1.500 km<br />
erstreckt und viele Dörfer nur vom<br />
Meer aus zugänglich sind. Der Regierung<br />
fehlen Budget und Infrastruktur,<br />
um die 523.000 Menschen<br />
mit medizinischen Hilfsmitteln zu<br />
versorgen.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Die traumhaften Strände<br />
täuschen oft über die<br />
Armut der Bevölkerung<br />
hinweg. Paul und Frances<br />
auf ihrer Monkey Fist<br />
mit wertvoller Fracht für<br />
die Einheimischen, die in<br />
einfachen Bambushütten<br />
ein karges Dasein auf den<br />
Salomonen führen.<br />
Foto: Shutterstock<br />
1/<strong>2018</strong> 41
Brillen für die Salomonen<br />
Im Gegensatz zu anderen<br />
medizinischen Leistungen<br />
ist das Anpassen einer<br />
Brille einfach und auch von<br />
Laien durchführbar.<br />
„ Ich habe meine Brille in dem Tsunami<br />
verloren, der mein Dorf über schwemmte<br />
– ich habe gedacht, dass ich nie wieder<br />
eine bekommen würde.“<br />
Ein Fischer in Indonesien<br />
Warum gerade ein Segelboot?<br />
Der Transport von 10.000 Brillen<br />
und Seeprobetafeln mit dem Flugzeug<br />
wäre kompliziert, Flüge bzw.<br />
Bootsfahrten zwischen den Inseln<br />
und Aufenthalte in (wenn vorhanden)<br />
Hotels oder Herbergen kämen<br />
noch dazu. Ein Segelboot ist hingegen<br />
das perfekte Transportmittel,<br />
um abgelegene Regionen zu erreichen<br />
und dort Zeit zu verbringen,<br />
bis sich die Kunde von den Brillen<br />
verbreitet und die Leute die Chance<br />
haben, zum Sehtest zu kommen.<br />
Zusätzlich wollen Frances und Paul<br />
von ihren Ankerplätzen aus ins<br />
Landesinnere reisen, um auch die<br />
Bewohner von Dörfern im bergigen<br />
Inland zu erreichen. Auf ihrer<br />
43 Fuß langen Jeanneau haben<br />
Frances und Paul ausreichend<br />
Raum, um nicht nur 10.000 Brillen,<br />
sondern auch Sehprobentafeln zu<br />
verstauen.<br />
Warum Brillen?<br />
Im Gegensatz zu anderen medizinischen<br />
Leistungen ist das Anpassen<br />
einer Brille einfach und auch<br />
von Laien durchführbar. Das Ergebnis<br />
ist sicher nicht so perfekt<br />
wie beim Augenarzt oder Optiker,<br />
aber schon eine Verbesserung der<br />
Sehstärke verändert die Lebensqualität<br />
eines Menschen drastisch.<br />
Wer nun naiv fragt, ob Dschungelbewohner<br />
denn solche Leseratten<br />
sind, dass sie Lesebrillen brauchen,<br />
kann an einem Experiment<br />
teilnehmen, dass Paul auf der neuen<br />
Homepage vorschlägt: Wenn Sie<br />
gerade eine Brille tragen, nehmen<br />
Sie sie ab und stellen Sie sich ein<br />
Leben ohne sie vor. Versuchen Sie,<br />
diesen Text zu lesen oder lassen Sie<br />
ein kleines Objekt fallen und suchen<br />
Sie es dann auf dem Boden. Ver -<br />
suchen Sie zu nähen, etwas zu<br />
schreiben, einen Knoten zu binden,<br />
zu schnitzen, zu stricken oder 1.000<br />
andere kleine Dinge zu tun, für<br />
die man genau hinschauen muss.<br />
Dann wird Ihnen klar, wie<br />
ein Leben ohne Brille wäre.<br />
Wir haben Frances und Paul zu<br />
ihren Erlebnissen rund um den Pazifik<br />
befragt und waren fasziniert<br />
von den Erfahrungen, die die beiden<br />
im Zuge ihrer Brillenkampagne<br />
gemacht haben. Während andere<br />
Yachten skeptisch betrachtet und<br />
vielleicht als Geldquelle angesehen<br />
werden, ist Monkey Fist überall<br />
herzlich willkommen. Die Menschen<br />
schätzen die Hilfe, die sie bekommen<br />
– die beiden Australier<br />
werden ins Dorfleben integriert<br />
und als Stargäste zu Familienfeiern<br />
eingeladen.<br />
42 1/<strong>2018</strong>
Das Leben ist Sehenswert<br />
„Es ist eine Situation, in der es nur<br />
Gewinner gibt“, erklärt Frances.<br />
„Die Leute, die ihre alte Brille in<br />
ein neues Leben schicken, die freiwilligen<br />
Mitarbeiter im Recyclingcenter,<br />
die Einheimischen, die endlich<br />
klaren Durchblick bekommen<br />
– und natürlich wir, wenn wir die<br />
glücklichen Gesichter der Menschen<br />
sehen“.<br />
Paul ergänzt: „Für Leute in ihren<br />
Siebzigern, die seit 20 Jahren keine<br />
Zeitung mehr lesen konnten und<br />
für junge Leute, die nicht mehr zur<br />
Schule gehen konnten, weil sie die<br />
Tafel nicht mehr sahen, macht eine<br />
kleine Brille eine riesige Veränderung<br />
im Leben aus“.<br />
<br />
<br />
Jede Brille zählt<br />
Detaillierte Informationen zum<br />
Brillenprojekt und die Möglichkeit<br />
zu spenden gibt es auf Frances und<br />
Pauls Homepage:<br />
è www.eyeglassassist.org<br />
Die Brillen werden von Freiwilligen gereinigt, getestet und sortiert.<br />
Oma und Enkelin als Leseratten. Wer nicht lesen kann, kann nicht lernen. Endlich wieder gut sehen.<br />
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Mikronesien/Chuuk-Atoll<br />
In der Lagune<br />
von Truk<br />
Wie<br />
es einmal war und wahrscheinlich noch<br />
immer ist – eine Reise in die Vergangenheit.<br />
Text und Fotos Wolfgang Hausner<br />
Wir segelten weiter in<br />
die helle Mondnacht<br />
hinein. Dreißig Seemeilen<br />
voraus lag das<br />
Truk-Atoll. Unter Wasser beherbergt<br />
es die versenkte japanische<br />
Flotte und darüber leben Menschen,<br />
die im Ruf stehen, Besucher<br />
rau zu behandeln. Inwieweit das<br />
stimmt, wollten wir während der<br />
kommenden Wochen und Monate<br />
rausfinden.<br />
Die Lagune von Truk – oder<br />
Chuuk, wie es jetzt heißt – ist eine<br />
der größten der Welt, der Riffgürtel<br />
umschließt über 2.000 Quadrat -<br />
kilometer, aber die eigentliche Landfläche<br />
beschränkt sich auf magere<br />
118 Quadratkilometer. Fünf Einfahrten<br />
gewähren Zufahrt und<br />
Taboo III segelte mit dem ersten<br />
Licht durch den Nordost-Pass und<br />
ankerte später im Hafen von Moen.<br />
Eine Stunde danach hatten wir einklariert<br />
und waren unterwegs zum<br />
Liegeplatz vor dem Continental<br />
Hotel. Wer hatte jemals behauptet,<br />
dass die Behörden in Truk kompliziert<br />
seien?<br />
Das war Samstagvormittag.<br />
Montags erhielt ich die Nachricht,<br />
sofort zum Immigration Office zu<br />
kommen. Der Vorstand, Frau Koreti<br />
Mori, empfing mich kühl. „Ihre<br />
Unterlagen sind nicht vollständig“,<br />
sagte sie, „Sie müssen noch einmal<br />
Foto: Shutterstock<br />
44 1/<strong>2018</strong>
einklarieren!“ Ich protestierte, berief<br />
mich auf den Beamten, der uns<br />
eingestempelt hatte. Aber es half<br />
nichts, ich musste zurück zu Taboo<br />
III, um die Pässe und das Vessel<br />
Entry Permit zu holen. Halb so<br />
schlimm, wenn es nur ein paar<br />
Schritte über die Straße gewesen<br />
wären, aber das Büro war mehrere<br />
Kilometer entfernt und ich wollte<br />
den Kat nicht zu lange allein lassen.<br />
Tags zuvor hatten wir in starken,<br />
auflandigen Böen geschliert.<br />
Unser momentaner Ankerplatz<br />
vor dem Hotel war Gold wert. Abgesehen<br />
von der netten Anlage bot<br />
er Schutz vor östlichen Winden<br />
und den Belästigungen Betrunkener.<br />
Schon am Wochenende hatten<br />
wir bemerkt, dass Alkohol ein fester<br />
Bestandteil des gesellschaftlichen<br />
Lebens auf Moen ist. Er ist<br />
zwar offiziell verboten, aber zu<br />
Blick von einem Sandstrand<br />
bei Moen über<br />
die Lagune von Truk –<br />
heute Chuuk genannt.<br />
Schwarzmarktpreisen kann man<br />
alles bekommen. Hochprozentiger<br />
Mount Gay Rum aus der Karibik<br />
ist besonders beliebt.<br />
Der Liegeplatz hatte nur einen<br />
Nachteil: Zu leicht konnte uns Frau<br />
Mori über das Hotel eine Nachricht<br />
zukommen lassen. Ich empfing<br />
eine weitere Aufforderung, ihr Amt<br />
zu besuchen. Mittlerweile hatte ich<br />
erfahren, dass sie diesen Job von<br />
ihrem Onkel, dem Gouverneur von<br />
Truk, zugeschanzt bekommen hatte,<br />
denn eine Ausbildung dafür besaß<br />
sie bestimmt nicht. Gewarnt<br />
durch meinen vorherigen Besuch,<br />
brachte ich alle erdenklichen Unterlagen<br />
mit. Sie wollte auch nur<br />
eine unwichtige Kleinigkeit überprüfen<br />
und damit wurde ihre Taktik<br />
klar: reine Schikane.<br />
Erst eine Woche nach unserer Ankunft<br />
in Truk war die Einklarierung<br />
zur Zufriedenheit von Frau Mori beendet.<br />
Zu dem Zeitpunkt hatten wir<br />
die Nase gestrichen voll und wollten<br />
die Hall-Inseln besuchen.<br />
Lady Chlor<br />
Am späten Nachmittag verließen<br />
wir die Lagune durch den North<br />
Pass, erkundeten in Ruhe die umliegenden<br />
Inselchen und steuerten<br />
danach das Namonuito-Atoll an.<br />
Überall trafen wir nette Leute und<br />
Kathy, eine 53-jährige amerikanische<br />
Entwicklungshelferin, die uns<br />
immer wieder begegnen sollte und<br />
an deren Geschichte wir Anteil<br />
nahmen. Zurzeit versuchte sie, im<br />
sandigen Boden Gemüse zu pflanzen,<br />
obwohl sie eigentlich unterrichten<br />
sollte. Aber seit Monaten<br />
wartete sie vergeblich auf Schulbücher,<br />
Hefte und Bleistifte.<br />
Kathy klagte über ihre eintönige<br />
Ernährung: Reis, viermal in der<br />
Woche Fisch, Bananen und ab und<br />
zu eine Brotfrucht. Die ersten zwei<br />
Wochen nach ihrer Ankunft auf<br />
Pisarach hatte sie sich immer<br />
hunde müde gefühlt. Seitdem besserte<br />
sie ihre Kost mit Vitaminpräparaten<br />
auf, die normalerweise<br />
nur von schwangeren Frauen eingenommen<br />
werden. Der allgemeine<br />
Dreck rundherum erfüllte sie<br />
mit Grausen, vor den Einheimischen<br />
ekelte sie sich und sie hatte<br />
eine höllische Angst vor tropischen<br />
Krankheiten.<br />
Aber dagegen hatte Kathy ein<br />
privates Abwehrrezept: Vor der Tür<br />
zu ihrer versperrten Palmwedel-<br />
Hütte stand immer ein Kübel mit<br />
Wasser, dem etwas Chlor beigemengt<br />
war. Darin wusch sie sich<br />
Hände und Gesicht, ehe sie ihr<br />
privates Quartier betrat.<br />
Selten hatten wir so einen Unfug<br />
gehört. Gerti machte sie gleich darauf<br />
aufmerksam, dass auf diese Art<br />
zwar alle Keime, aber auch die natürliche<br />
Abwehrkraft der Haut zerstört<br />
und damit die Bahn für Pilz -<br />
erkrankungen freigemacht werden<br />
würde. Kathy klagte bereits über<br />
Ohrenschmerzen, wollte aber<br />
trotzdem nicht auf ihre Bleich -<br />
laugenwaschungen verzichten.<br />
Lady Hundert Dollar<br />
Sobald der Wind wieder auf Ost<br />
gedreht hatte, segelten wir zurück<br />
nach Truk und erforschten die kleinen<br />
Inseln am nördlichen Teil des<br />
Außenriffs. Danach war es an der<br />
Zeit, nach Moen zurückzukehren;<br />
Weihnachten stand vor der Tür.<br />
Noch am selben Abend erhielten<br />
wir die schriftliche Nachricht, dass<br />
unser Ansuchen um Aufenthaltsverlängerung<br />
abgelehnt worden sei.<br />
Spätestens am 20. Dezember hätten<br />
wir Truk zu verlassen und bei<br />
Nichtbeachtung drohe uns eine<br />
Geldstrafe von 100 Dollar pro Tag<br />
und Person. Noch während unseres<br />
Aufenthaltes in Ponape hatte ich<br />
mich wegen einer Verlängerung erkundigt,<br />
worauf mir versichert wurde,<br />
dass dem nach einem schriftlichen<br />
Antrag nichts im Wege stehen<br />
würde. Das Ansuchen hatte ich vor<br />
Wochen Frau Mori übergeben.<br />
Irgendetwas war faul an der<br />
Sache. Dieser Meinung war auch<br />
Konrad, ein Mann, der für den<br />
nationalen Sicherheitsdienst arbeitete.<br />
Er war von den Mortlocks,<br />
1/<strong>2018</strong> 45
Mikronesien/Chuuk-Atoll<br />
den Inseln, die wir zuerst besucht<br />
und die uns positiv beeindruckt<br />
hatten. Als er um die Sache zu klären<br />
Ponape anrief, wurde alles bestätigt:<br />
Raus am 20. Dezember oder<br />
die tägliche Strafe zahlen. Daraufhin<br />
riet mir Konrad, mit Senator<br />
Nick Bossy zu reden. Nachdem ich<br />
diesem die Situation erklärt hatte,<br />
war auch er der Meinung, dass<br />
man mit Besuchern nicht so umspringen<br />
sollte. In meinem Beisein<br />
rief er das Immigrationsbüro in<br />
Ponape an und sprach mit dem<br />
Stellvertreter Lucio Remoket, der<br />
sich zwar positiv äußerte, aber die<br />
Entscheidung dem Chef, Uriel<br />
Hadley, überlassen musste.<br />
Als nächstes hörten wir von einem<br />
sehr ärgerlichen Nick Bossy: Uriel<br />
Hadley hatte ihn angerufen und uns<br />
beschuldigt, überhaupt kein Vessel<br />
Entry Permit zu haben. Damit waren<br />
wir illegal im Land und sollten sofort<br />
rausgeschmissen werden.<br />
Die bis jetzt ernste Situation begann<br />
eindeutig lächerlich zu werden.<br />
Der Senator beruhigte sich<br />
erst, nachdem ich ihm meinen<br />
ganzen Schriftverkehr mit Ponape<br />
und auch das Vessel Entry Permit<br />
zeigte, das die Unterschrift von<br />
Hadley trug. Nun richtete sich<br />
seine Wut gegen den Chef der<br />
Immigration, der ihn wissentlich<br />
angelogen hatte und er setzte die<br />
Staatsanwaltschaft von dieser<br />
Angelegenheit in Kenntnis.<br />
Koreta Mori hatte einen Tag vor<br />
dem 20. eine weitere Nachricht für<br />
uns: Die tägliche Strafe von 100<br />
Dollar pro Person gelte natürlich<br />
auch für meine Tochter Vaitea –<br />
es wären also 300 Dollar pro Tag,<br />
die wir hinblättern müssten. Nick<br />
Bossy sagte, die Staatsanwaltschaft<br />
sei im Begriff, eine Untersuchung<br />
anzuordnen und fürs erste sollten<br />
wir einmal bleiben.<br />
Natürlich hätten wir auch absegeln<br />
können, das ganze Truk war<br />
sowieso kein besonderer Hit, aber<br />
ich wollte noch in der Lagune<br />
tauchen und ohne gültiges Permit<br />
konnten wir Yap nicht besuchen.<br />
Mister Palmwedel<br />
Mittlerweile ging das Leben in der<br />
Lagune von Truk wie gewohnt weiter.<br />
Im Dorf nahe dem Hotel erstach<br />
ein junger Mann während einer<br />
Trinkerei seinen Cousin. Laut lokalem<br />
Brauch entschuldigte er sich<br />
öffentlich bei der Mutter des Toten<br />
und nahm dann dessen Platz ein.<br />
Das ist besonders wichtig, falls dieser<br />
eine Familie zu ernähren hatte.<br />
Ein Motorboot mit fünf Besoffenen<br />
flitzte unter unserem Ankerseil<br />
durch, ohne damit oder mit dem<br />
Bug zu kollidieren, was selbst im<br />
nüchternen Zustand eine tolle Leistung<br />
ist. Aufgrund meiner nachgebrüllten<br />
Kommentare begannen sie<br />
schimpfend enge Kreise um den<br />
Kat zu ziehen. Erst als ich mich auf<br />
Gertis Bitte unter Deck begab, zogen<br />
sie nach fünfzehn Minuten ab.<br />
Am nächsten Morgen entschuldigten<br />
sie sich für ihr Verhalten, was<br />
uns sehr verwunderte. Nachmittags<br />
kamen sie im angetrunkenen Zustand<br />
erneut an, entschuldigten<br />
sich nochmals und wurden gleichzeitig<br />
wieder aufsässig. Zwischendurch<br />
kam ein größeres Kanu und<br />
wollte anlegen, um unsere Toilette<br />
zu benutzen. Ich musste diesen<br />
So schön und vielfältig<br />
die Inselwelt um<br />
Mikronesien und<br />
im Truk-Atoll auch<br />
sein mag – die<br />
Gepflogenheiten<br />
der Einheimischen<br />
sind mitunter sehr<br />
gewöhnungsbedürftig.<br />
Wolfgang Hausner<br />
ist Weltumsegler,<br />
Schriftsteller und<br />
<strong>ocean7</strong>-Autor. Derzeit<br />
weilt er mit seiner<br />
Taboo III, einem<br />
18-Meter-Katamaran,<br />
auf den Philippinen im<br />
Südchinesischen Meer.<br />
wolfgang-hausner.com<br />
46 1/<strong>2018</strong>
„Als ehemalige Alkoholikerin versuchte<br />
Kathy krampfhaft, einen Notgroschen<br />
für die Zukunft anzusparen.“<br />
Christbaum aus Hunderten von<br />
gebleichten Geweihkorallen vor<br />
dem Continental Hotel in Moen.<br />
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Fotos: Wolfgang Hausner (2), Shutterstock (3)<br />
groben Unfug lautstark abweisen.<br />
Später ging ich zu einem nahen<br />
Riff harpunieren und wurde von<br />
einem jungen Mann angesprochen.<br />
Seit sein Onkel gestorben sei, dürfe<br />
in der Trauerperiode niemand über<br />
das Riff fahren, das zu dem Land<br />
der Familie gehörte. Wer es trotzdem<br />
tue, riskiere eine Strafe und<br />
verliere sein Boot. Aber bei mir,<br />
einem Ausländer, wollten sie eine<br />
Ausnahme machen. „Wie soll man<br />
das überhaupt wissen?“, fragte ich.<br />
„Es stecken Palmwedel am Riff “,<br />
sagte er. Ich schaute zurück, nichts<br />
war zu sehen. „Wo denn?“, fragte<br />
ich. „Die Wellen haben sie weggewaschen“,<br />
antwortete er. Da gab<br />
ich’s kopfschüttelnd auf …<br />
Im Supermarkt trafen wir Kathy,<br />
die Entwicklungshelferin aus<br />
Pisarach, wieder. Sie war nicht<br />
glücklich mit der Familie, bei der<br />
sie nun untergebracht war. Ihr<br />
Status als „goldene Gans“ ließ sie<br />
für sämtliche Lebensmittelkosten<br />
und das Marihuana aufkommen,<br />
das alle rauchten. Eine Liste der<br />
gewünschten Weihnachtsgeschenke<br />
wurde ihr bereits unterbreitet.<br />
Lieber wäre sie auf ihrer Insel,<br />
klagte sie, wo sie ihr 320-Dollar-<br />
Monatsgehalt nicht ausgeben<br />
konnte. Als ehemalige Alkoholi -<br />
kerin versuchte sie krampfhaft,<br />
einen Notgroschen für die<br />
Zukunft anzusparen.<br />
verletzte Gefühle<br />
Jeden Tag unternahmen viele der<br />
Hotelgäste Tauchfahrten zu den fast<br />
sechzig Wracks, die über den Lagunengrund<br />
verstreut lagen. Beim<br />
Zurückkommen wurden sie am<br />
Steg von dem Wachpersonal einer<br />
Leibesvisitation unterzogen. Das<br />
Mitnehmen von Wrackteilen und<br />
Korallen war nämlich streng untersagt.<br />
Auf dem Weg zum Hotel gingen<br />
sie dann an einem drei Meter<br />
LAND IST<br />
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Mikronesien/Chuuk-Atoll<br />
hohen, beleuchteten Christbaum<br />
vorbei, der aus Hunderten von gebleichten<br />
Geweihkorallen bestand.<br />
Auch ich ging tauchen, ich hatte<br />
ja einen Kompressor und Flaschen<br />
an Bord. Selbstständiges Tauchen<br />
war zwar verboten, aber nach unserer<br />
Behandlung hier nahm ich es<br />
mit den Vorschriften nicht mehr so<br />
genau. Beim dritten Tauchgang<br />
fand ich prompt ein amerikanisches<br />
Flugzeug auf dem Grund,<br />
das noch nicht auf der offiziellen<br />
Wrackkarte verzeichnet war.<br />
Nach Einführung des Touristentauchbetriebes<br />
kamen viele Japaner,<br />
um die Gebeine ihrer Kriegstoten<br />
aus den Schiffen zu bergen<br />
und zu bestatten, nur so konnten<br />
die armen Seelen endlich zur Ruhe<br />
kommen. Im Laufe der Jahre<br />
schwanden die Knochenhaufen unter<br />
Wasser und der Strom japanischer<br />
Taucher begann zu versiegen.<br />
Bis man auf die Idee kam, Knochen<br />
als Lockvögel auszulegen. Sie wurden<br />
zwar geborgen, aber bald als<br />
Überreste von Tieren erkannt.<br />
Am letzten Tag des alten Jahres<br />
überbrachte das Immigration<br />
Office ein neues Vessel Entry Permit,<br />
gültig für weitere drei Monate.<br />
Tags darauf traf ich Nick Bossy in<br />
der Stadt. Der Senator wollte aber<br />
nicht über Koreta Mori reden, ich<br />
hätte ihre Gefühle verletzt, meinte<br />
er. Mag sein – aber wer hat sich um<br />
unsere Gefühle gekümmert, als sie<br />
schadenfroh verkündete, wir müssten<br />
das Land verlassen oder die<br />
Strafe zahlen?<br />
Bevor wir das ungastliche Atoll<br />
verließen, trafen wir Kathy ein drittes<br />
Mal. Dieses Mal machte sie einen<br />
so zerstörten Eindruck, dass<br />
wir sie aufs Boot mitnahmen. Ihr<br />
Gehör war jetzt permanent geschädigt<br />
und auch unter ihren Fingernägeln<br />
hatte sich Pilzbefall ausgebreitet.<br />
Trotz eines ärztlichen<br />
Attests wollten ihre Vorgesetzten<br />
nichts von einer vorzeitigen Entlassung<br />
aus Gesundheitsgründen<br />
wissen und beorderten sie nach<br />
Pisarach zurück.<br />
Namonuito Atoll<br />
Pisarach<br />
Makur-Inseln<br />
Pulap Atoll<br />
Puluwat Atoll<br />
Seit einiger Zeit wohnte Kathy<br />
im Peace Corps House, wo ihr aber<br />
nach einem Einbruch alle Sachen<br />
gestohlen wurden. Dann wurde sie<br />
auch noch von ihrer 25 Jahre jüngeren<br />
Zimmergefährtin verprügelt,<br />
weil sie nicht versprechen konnte,<br />
dass die Bude am Sonntag sturmfrei<br />
sein würde. Die Kollegin wollte<br />
ihren lokalen Freund einladen – in<br />
dem Doppelbett schliefen normalerweise<br />
nur die beiden Frauen,<br />
aber auch fallweise männliche Besucher,<br />
ein weiterer ekelerregender<br />
Zustand für Kathy.<br />
Bei ihrer Tätigkeit als Entwicklungshelferin<br />
wurde sie bis jetzt<br />
halb taub, schamlos ausgenutzt, bestohlen<br />
und geschlagen. Sie fühlte<br />
sich körperlich wie psychisch so<br />
am Ende, dass sie nicht mehr den<br />
Rest ihrer zwei Jahre abdienen<br />
wollte. „Nichts wie weg!“ war die<br />
Parole. Ihr nächstes Ziel war Europa<br />
und ein Skiurlaub in den Alpen.<br />
Danach wollte sie in Washington<br />
den Rest ihres Gehaltes einklagen.<br />
Truk Atoll<br />
Hall-Inseln<br />
Murilo Atoll<br />
Nomwin Atoll<br />
Weno<br />
Neoch<br />
Losap Atoll<br />
Nordpazifik<br />
Namoluk Atoll<br />
Mortlock-Inseln<br />
Etal Atoll<br />
Lukunor Atoll<br />
Satawan Atoll<br />
Kanonen auf Truk<br />
Nach wenigen weiteren Tagen hielt<br />
uns nichts mehr hier. Truk war<br />
eine Erfahrung, die wir nicht so<br />
bald vergessen würden. Aber die<br />
Einheimischen waren schon immer<br />
für ihr gestörtes Verhältnis zu Besuchern<br />
bekannt. Als 1565 das<br />
erste spanische Schiff, die San<br />
Lucas, in die Lagune von Truk<br />
segelte, musste es durch die nächstbeste<br />
Ausfahrt wieder flüchten.<br />
Der Kapitän hatte nur Zeit gehabt,<br />
einige Kanonenkugeln abzufeuern,<br />
um hunderte von einheimischen<br />
Kriegern abzuhalten.<br />
Diese Begrüßung ist heute nicht<br />
mehr üblich, aber an der Einstellung<br />
gegenüber Fremden dürfte<br />
sich wenig geändert haben. <br />
Oroluk Atoll<br />
0 sm 250<br />
Versenkt in der Lagune<br />
von Truk: Japanischer<br />
Frachter mit Panzern –<br />
einer der vielen Relikte<br />
der US-Operation Hail -<br />
stone (17.–18.2.1944).<br />
Foto: Shutterstock<br />
7° N<br />
48 1/<strong>2018</strong>
Promotion<br />
Riggcheck – Riggservice<br />
Das Rigg einer Yacht ist ein dynamischer Bestandteil, vergleichbar mit dem Motor<br />
eines Autos – und braucht auch die gleiche Beachtung, Kontrolle und Wartung.<br />
Text und Fotos segelwelt.at<br />
Mangelhafte Beachtung des<br />
Riggs führt zu Mängel und<br />
Schäden, die Sicherheits -<br />
risiken darstellen und den Wert<br />
der gesamten Yacht mindern. Ein<br />
Yachtrigg ist unterschiedlichsten<br />
Belastungen ausgesetzt – mechanisch,<br />
Umwelteinflüsse, Salz und<br />
UV-Strahlung – ungeschützt jahrein,<br />
jahraus.<br />
Kein anderes Bauteil einer Yacht<br />
ist damit vergleichbar und ist so<br />
sicherheitsrelevant. In schwerem<br />
Wetter ist absoluter Verlass auf das<br />
Rigg notwendig, ein Versagen führt<br />
schnell zu einer Notsituation.<br />
Rigger und Mast hersteller<br />
em pfehlen daher:<br />
Laufender Riggcheck<br />
Gute Seemannschaft bedeutet,<br />
permanent ein Auge auf das Rigg<br />
zu haben und Veränderungen<br />
früh zeitig zu bemerken. Während<br />
jedes Segelwechsels, Verstauen von<br />
Fallen, Reffmanövers etc. wird der<br />
betroffene Bereich routinemäßig<br />
kontrolliert.<br />
Jährlicher Riggcheck<br />
Sichtkontrolle aller Verbindungen,<br />
Terminals, Ausführungen, Saling -<br />
enden innen und außen, Ränder<br />
der Pressungen, Drahtseile auf<br />
Litzen brüche. Zusätzliche Kontrollen<br />
nach außergewöhnlichen Be -<br />
lastungen.<br />
Gute Seemannschaft bedeutet, permanent ein Auge auf das Rigg zu haben und einen jährlichen Check zu<br />
machen. Beim kleinen Riggservice wird das Rigg komplett zerlegt, kontrolliert und gereinigt. Beim großen<br />
Riggservice steht jedenfalls der Tausch des stehenden Gutes an.<br />
Kleines Riggservice<br />
Bei wenig beanspruchten Riggs alle<br />
sieben Jahre ein komplettes Riggservice<br />
bei gelegtem Rigg. Dabei<br />
wird das Rigg komplett zerlegt,<br />
gereinigt, Teile wenn notwendig<br />
getauscht, Korrosionsprävention<br />
durchgeführt.<br />
GroSSes Riggservice<br />
Alle 15 Jahre oder alle 25.000 Seemeilen<br />
(je nachdem, was früher<br />
eintritt) Tausch des stehenden Gutes,<br />
Tausch von Lagern zusätzlich<br />
zum kleinen Riggservice. Bei Stabwanten<br />
reduziert sich diese Spanne<br />
in Abhängigkeit der Belastung.<br />
Im Rahmen der Pantaenius<br />
Safety Days am 16. und 17. Juni<br />
<strong>2018</strong> in der Marina Punat beraten<br />
wir Sie gerne in Fragen zu Ihrem<br />
Rigg bzw. führen wir auch gerne<br />
einen Rigg-Check durch.<br />
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<br />
1/<strong>2018</strong> 49
Zarte Schönheit.<br />
Die Wurzelmundqualle<br />
Cotylorhiza tuberculata<br />
hat wegen ihres Aussehens<br />
den deutschen Namen<br />
Spiegeleiqualle. Sie bevorzugt<br />
bei ruhigem Wasser eine Lage<br />
mit senkrechter Körperachse<br />
nahe der Oberfläche.<br />
Navigation<br />
unter Wasser<br />
Wie funktioniert Navigation unter<br />
Wasser? Es geht hier nicht um<br />
U-Boote, sondern um die erstaunlichen<br />
Orientierungsleistungen und<br />
Migrationen aquatischer Organismen.<br />
Text und Fotos Dr. Reinhard Kikinger
Navigation, der Begriff für<br />
Orts- und Kursbestimmung,<br />
leitet sich aus dem<br />
lateinischen navis für<br />
„Schiff “ und agere für „führen,<br />
lenken“ her. Navigare bedeutet in<br />
diesem Sinn „mit dem Schiff fahren“.<br />
Heute ist in unserer mobilen<br />
Gesellschaft die Navigation nicht<br />
nur auf die Seefahrt beschränkt.<br />
Der dichte Flugverkehr wäre ohne<br />
präzise Navigation unmöglich und<br />
selbst in unserem Alltag ist das<br />
„Navi“ in unseren Autos meist<br />
selbstverständlich. Satelliten unterstützen<br />
uns bei der exakten Standortbestimmung<br />
und Routenplanung<br />
an Land, zu Wasser und in<br />
der Luft. Wie funktioniert Navigation<br />
aber unter Wasser?<br />
Quallen sind Treibgut –<br />
oder nicht?<br />
Medusen, umgangssprachlich<br />
Quallen genannt, sind verwandt<br />
mit Seeanemonen, Korallen und<br />
anderen Nesseltieren. Sie zählen<br />
zu den am einfachsten gebauten<br />
mehrzelligen Organismen. Be -<br />
o bachten wir Quallen von Bord<br />
eines Bootes, so erwecken sie den<br />
Eindruck von passiv driftenden<br />
Objekten, völlig ausgeliefert den<br />
Strömungen und Wellen.<br />
Das stimmt aber nur zum Teil.<br />
Sie können zwar die Verdriftung<br />
durch Strömungen nicht verhindern.<br />
Aber etliche Medusenarten<br />
sind durchaus in der Lage, sich im<br />
Schwerefeld, in der Strömung und<br />
im Lichtgefälle des Ozeans zu<br />
orien tieren und entsprechend zu<br />
navigieren. Ermöglicht wird ihnen<br />
das durch spezielle Sinnesorgane,<br />
durch ein Nervennetz und durch<br />
die Schwimmmuskulatur an der<br />
Unterseite des Medusenschirmes.<br />
Die Sinnesorgane sitzen am Rand<br />
des Medusenschirmes und werden<br />
Rhopalien genannt. Ihre Anzahl<br />
und ihre sensorische Ausstattung<br />
ist artspezifisch unterschiedlich.<br />
Meistens sind sie in 4-, 8- oder<br />
16-Zahl vorhanden und nehmen<br />
sowohl Schwere- als auch Lichtreize<br />
wahr. Die sensorische Erregung<br />
wird durch das Nervennetz an die<br />
Schwimmmuskulatur geleitet.<br />
Diese reagiert durch raschere oder<br />
langsamere, stärkere oder schwächere,<br />
symmetrische oder asymmetrische<br />
Kontraktionen des Schirmes.<br />
Das ermöglicht der Meduse<br />
ihre bevorzugte Schwimmlage einzunehmen<br />
und innerhalb des ihr<br />
zugänglichen Gradientenfeldes zu<br />
navigieren.<br />
Am besten kann man das als<br />
Schnorchler oder Taucher bei ruhigem<br />
und klarem Wasser an den<br />
großen Wurzelmundquallen (Familie<br />
Rhizostomeae) beobachten.<br />
Diese Medusen haben mehrere<br />
Vorteile: Sie sind groß, oft kräftig<br />
gefärbt, nesseln nur ganz schwach<br />
und verfügen über ein erstaunlich<br />
differenziertes Schwimmverhalten.<br />
Die Wanderung der Lachse<br />
Der Lachs ist ein anadromer Fisch,<br />
das heißt, er zieht zum Ablaichen<br />
vom Meer in die Flüsse und Bäche,<br />
in denen er vor Jahren geschlüpft<br />
ist. Er ließ sich damals als Jungtier<br />
stromabwärts zur Küste treiben<br />
und begann dort eine tausende<br />
Kilometer lange Reise in reiche<br />
marine Nahrungsgründe, speziell<br />
Invasive Qualle.<br />
Phyllorhiza<br />
punctata ist in<br />
den letzten Jahrzehnten<br />
durch<br />
das Rote Meer in<br />
das europäische<br />
Mittelmeer eingewandert.<br />
Sie<br />
ist ein kräftiger<br />
Schwimmer und<br />
wie alle Wurzel -<br />
mundquallen<br />
nur schwach<br />
nesselnd.<br />
vor den Küsten Grönlands. Nach<br />
Jahren kehrt er wohlgenährt und<br />
paarungsbereit in das Gewässer<br />
seiner Geburt zurück, wo er ablaicht<br />
und nach den Strapazen der<br />
langen Reise stirbt. Wer diese gewaltigen<br />
Distanzen aus dem Meer<br />
bis in heimatliche Gebirgsbäche<br />
zurücklegt, muss ein ausgezeichnetes<br />
Navigationsvermögen besitzen.<br />
Lachsen stehen anscheinend<br />
mehrere Möglichkeiten zur Verfügung,<br />
ihr hervorragender Geruchssinn<br />
scheint besonders wichtig zu<br />
sein. Jeder Fluss hat wegen seiner<br />
speziellen Mischung aus Pflanzenresten<br />
und Sedimenten einen<br />
charakteristischen Duft, den Lachse<br />
vielleicht schon aus großen Entfernungen<br />
wahrnehmen. Und<br />
schließlich konnte experimentell<br />
nachgewiesen werden, dass künstliche<br />
Magnetfelder die Schwimmrichtung<br />
der Lachse beeinflussen.<br />
Das legt die Vermutung nahe, dass<br />
sich Lachse auch am natürlichen<br />
Magnetfeld der Erde orientieren.<br />
Wo dieser innere Kompass im<br />
Fischkörper lokalisiert ist und<br />
seine Struktur sind Fragen, die<br />
noch ungelöst sind.<br />
Die Wanderung des<br />
europäischen Aals<br />
Im Gegensatz zum Lachs wandert<br />
der Aal zum Laichen vom Süß -<br />
wasser in das Meer, er ist ein kata-<br />
Gestrandet. Durch<br />
auflandige Strömungen<br />
und starkem<br />
Seegang werden<br />
Medusen oft an den<br />
Strand gespült. Hier<br />
ist ein großes Exemplar<br />
der tropischen<br />
Art Cephea cephea<br />
betroffen.<br />
1/<strong>2018</strong> 51
Navigation unter Wasser<br />
dromer Wanderfisch. Seine schlangenförmige<br />
Gestalt und seine<br />
Fähigkeit, beachtliche Strecken<br />
auch über feuchtes Land zurückzulegen,<br />
haben bereits in der Antike<br />
zu wilden Spekulationen über seine<br />
Herkunft und Entstehung geführt.<br />
Aristoteles dachte, dass Aale<br />
spontan im Schlamm entstehen,<br />
sich aus Staub bilden oder von<br />
Erd würmern geboren werden.<br />
Das glaubt niemand mehr, aber<br />
auch heute ist noch vieles rätselhaft<br />
an ihren Laichwanderungen. Das<br />
ist der gegenwärtige Wissensstand:<br />
Aale kommen im Atlantik zur<br />
Welt, in der Sargassosee nahe den<br />
Bermudas. Mit dem Golfstrom im<br />
Rücken schaffen es die blattförmigen<br />
Larven in circa drei Jahren an<br />
die europäischen Küsten. Als etwa<br />
sieben Zentimeter große Jungaale<br />
schwimmen sie flussaufwärts in die<br />
europäischen Binnengewässer, wo<br />
sie zu voller Größe heranwachsen.<br />
Nach etlichen Jahren werden sie<br />
geschlechtsreif und beginnen ihre<br />
unglaubliche Reise zurück in die<br />
Sargassosee. Dabei legen sie innerhalb<br />
eines Jahres teilweise Strecken<br />
von über 5.000 Kilometern gegen<br />
den Golfstrom zurück. In der Sargassosee<br />
laichen die Tiere ab und<br />
sterben nach dieser Tour de Force.<br />
Bis heute gibt es keine lückenlose<br />
Freiland-Beobachtung des gesamten<br />
Lebenszyklus vom Europäischen<br />
Aal, viele Fragen bezüglich<br />
seiner Wanderung bleiben offen.<br />
Der Magnetsinn der<br />
Meeresschildkröten<br />
Diese großen Reptilien verbringen<br />
ihr gesamtes Leben im Meer. Nur<br />
zur Eiablage kriechen die Weibchen<br />
an Land und legen etwa 80<br />
bis 120 Eier an geeigneten Sandstränden<br />
in selbstgegrabene<br />
Gruben. Nach der Eiablage wird<br />
das Gelege wieder mit Sand zugeschüttet,<br />
das Weibchen kehrt ins<br />
Meer zurück und das Nest ist sich<br />
selbst überlassen.<br />
Nach zwei bis drei Monaten<br />
schlüpfen die Jungen und nun beginnt<br />
eine Serie von Orientierungsaufgaben.<br />
Die frisch geschlüpften,<br />
nur wenige Zentimeter großen<br />
Babyschildkröten sind allseitig von<br />
Sand umgeben, sie befinden sich ja<br />
„Aale kommen in der<br />
Sargassosee nahe den<br />
Bermudas zur Welt – mit<br />
dem Golfstrom schaffen<br />
sie es in drei Jahren an<br />
die europäischen Küsten.“<br />
Zwischen den Welten. Auch der<br />
Europäische Aal Anguilla anguilla<br />
wechselt während seines Lebens<br />
zwischen Meer- und Süßwasser, aber in<br />
umgekehrter Reihenfolge wie der Lachs.<br />
Lachswanderung.<br />
Lachse zählen zur<br />
Fischfamilie der<br />
Salmoniden und ziehen<br />
aus dem Meer in das<br />
Süßwasser, um dort<br />
abzulaichen.<br />
Fotos: Shutterstock (2)<br />
52 1/<strong>2018</strong>
Mächtig. Ausgewachsen<br />
erreicht die Unechte Karettschildkröte<br />
Caretta<br />
caretta gute 1 Meter Panzerlänge<br />
und ein Gewicht<br />
von über 100 Kilogramm.<br />
Bevor sie wieder an ihren<br />
Niststrand zurückkehrt,<br />
vergehen viele Jahre. Das<br />
abgebildete Exemplar ist<br />
am linken Frontflipper<br />
markiert.<br />
Geschafft. Die erste<br />
Hürde haben die Babyschildkröten<br />
genommen,<br />
den Aufstieg vom<br />
Gelege zur Sandoberfläche.<br />
Nun folgt die<br />
gefahrvolle Wanderung<br />
zum Meer.<br />
Frisch geschlüpfte<br />
Meeres schildkröten<br />
sind nur einige<br />
Zenti meter groß und<br />
ihr Panzer ist noch<br />
weich. Viele fallen<br />
Fressfeinden zum Opfer.<br />
30 bis 50 Zentimeter unter der<br />
Sandoberfläche. Erste Aufgabe: in<br />
die richtige Richtung graben, um an<br />
die Oberfläche zu kommen. Dabei<br />
hilft die Orientierung im Schwerefeld,<br />
Geotaxis.<br />
Ist das geschafft, wartet die nächste<br />
Herausforderung, nämlich den<br />
Weg zum Meer zu finden. Die Nester<br />
sind oft Dutzende Meter vom<br />
Meer entfernt, die Wanderung in<br />
eine falsche Richtung ist ein Todes -<br />
urteil. Die Jungen graben sich meist<br />
in den Nachtstunden an die Oberfläche.<br />
Da können brechende Meereswellen<br />
und reflektiertes Mondlicht<br />
optische Reize sein, die wegen<br />
ihrer Helligkeit den richtigen Weg<br />
weisen. Tödliche Fallen für die phototaktische<br />
Orientierung sind Lichtquellen<br />
im Landesinneren, etwa<br />
Straßen- und Lokalbeleuchtungen.<br />
Ist der Weg ins Meer geschafft,<br />
beginnt eine jahrelange Reise, von<br />
der noch so wenig bekannt ist, dass<br />
sie als „lost years“ im Lebenszyklus<br />
der Meeresschildkröten bezeichnet<br />
wird. Wie orientieren sich die<br />
Schildkröten auf ihren ozeanischen<br />
Wanderungen und vor allem: Wie<br />
finden sie wieder an Küsten zur<br />
Paarung und Eiablage zurück?<br />
Dabei scheint ihnen ein Magnetsinn<br />
zu helfen. Versuche mit jungen<br />
Meeresschildkröten, die künstlichen<br />
Magnetfeldern ausgesetzt wurden,<br />
deuten darauf hin, dass sie sowohl<br />
die Magnetfeldstärke als auch die<br />
Inklination, die Neigung der Feldlinien,<br />
wahrnehmen. Dieser innere<br />
Kompass verhilft ihnen – vielleicht<br />
gemeinsam mit weiteren Sinnesleistungen<br />
– zur Orientierung in den<br />
Weiten des Meeres.<br />
Wale und die Echolotung<br />
Viele Walarten wandern und legen<br />
dabei weite Strecken zurück. Über<br />
sich der freie Luftraum, unter sich<br />
tausende Meter Wassersäule und<br />
keine optischen Orientierungshilfen.<br />
Das Auffinden von Nahrung<br />
zum Teil in großen Tiefen und die<br />
Navigation zu Überwinterungsund<br />
Paarungsgebieten erfordert<br />
vielfältige Sinnesleistungen.<br />
Rezeptorzellen konnten für unterschiedliche<br />
Sinne nachgewiesen<br />
werden. Mit Geschmacksknospen<br />
am Zungenrand kann vielleicht die<br />
Qualität unterschiedlicher Wasserkörper<br />
erschmeckt werden. Temperatur-<br />
und Tastrezeptoren sind<br />
ebenfalls vorhanden. Der Geruchssinn<br />
scheint stark reduziert zu sein.<br />
Die kugelrunde Linse des Auges<br />
ermöglicht gutes Sehen unter<br />
Wasser, in der Luft sind Wale<br />
kurz sichtig.<br />
Besonders hoch entwickelt ist<br />
der Gehörsinn der Wale. Das<br />
macht Sinn, da Wasser physikalisch<br />
dichter als Luft ist und Schallwellen<br />
daher schneller und weiter überträgt.<br />
Diesen Effekt machen sich<br />
Wale bei der Echolokation zunutze:<br />
Die von ihnen ausgestoßenen<br />
Klicklaute werden vom Meeresgrund,<br />
der Wasseroberfläche und<br />
jedem festen Körper in der Umgebung<br />
reflektiert und von den Walen<br />
als Echo empfangen. Das liefert<br />
Information über Entfernung,<br />
Form und Beschaffenheit eines Objektes.<br />
Dieses Bio-Sonar vermittelt<br />
Walen auch in völliger Dunkelheit<br />
Auskunft über ihre Umgebung.<br />
Für Wanderungen zu weit entfernten<br />
Zielen wird auch bei Walen<br />
eine Orientierung am Magnetfeld
Akrobat. Auch die Sprünge der<br />
Buckelwale können im Dienst der<br />
Kommunikation stehen, durch<br />
das Aufklatschen dem Entfernen<br />
von Hautparasiten dienen oder<br />
vielleicht auch Ausdruck schierer<br />
Lebensfreude sein.<br />
Fotos: Shutterstock (4)<br />
Meeressäuger. Wale sind Säugetiere und haben sich im Lauf von Jahrmillionen an den aquatischen Lebensraum hervorragend angepasst.<br />
Der Buckelwal, Megaptera novaeangliae, zählt zu den Bartenwalen und lebt häufig in kleinen Gruppen. Berühmt ist er<br />
für seine Walgesänge, die der Kommunikation dienen.<br />
54 1/<strong>2018</strong>
Plankton. Diese winzigen Lebewesen sind die Basis der Nahrungskette in den Ozeanen. Ihre Winzigkeit<br />
steht in diametralem Kontrast zu ihrer fundamentalen Bedeutung in marinen Nahrungsnetzen.<br />
der Erde vermutet. Wal-Strandungen<br />
an Küsten werden oft mit einem<br />
speziellen Verlauf der magnetischen<br />
Feldlinien, mit Lärmbelastung<br />
durch Schiffe oder Bohrinseln oder<br />
durch die Erkrankung des Leittieres<br />
in Zusammenhang gebracht, dem<br />
die ganze Herde in verhängnisvoll<br />
flaches Wasser folgt.<br />
Die Kleinsten als die GröSSten<br />
Viele ozeanische Zooplankter, die<br />
tierischen Vertreter des Planktons,<br />
befinden sich am Tag in großen<br />
lichtarmen Wassertiefen, um sich<br />
vor optisch jagenden Fressfeinden<br />
zu verbergen. Im Dunkel der Nacht<br />
setzt dann eine gewaltige Wanderung<br />
des Zooplanktons Richtung<br />
Wasseroberfläche ein. Das ist der<br />
Lebensraum des Phytoplanktons,<br />
der pflanzlichen Komponente des<br />
Planktons. Nur nahe der Oberfläche<br />
ist ausreichend Licht zur<br />
Photosynthese der Planktonalgen<br />
vorhanden. Dieser reich gedeckte<br />
Tisch ist das Ziel der Wanderung<br />
aus der Tiefe.<br />
Im Schutz der Nacht konsumieren<br />
Myriaden Zooplankter das<br />
oberflächennahe Phytoplankton,<br />
um rechtzeitig vor Tagesbeginn<br />
wieder in größere Tiefen abzusinken.<br />
Photo- und Geotaxis, also die<br />
Orientierung an Licht und Schwerkraft,<br />
ermöglichen diese Vertikalbewegungen.<br />
Bedenkt man die Ausmaße der<br />
Ozeane und die gewaltige Biomasse<br />
des weltweiten Planktons, so ist<br />
diese tagesperiodische Wanderung<br />
im Ozean die größte Wanderungsbewegung<br />
auf unserem Planeten.<br />
Die Kleinsten sind in diesem Sinn<br />
tatsächlich die Größten. <br />
Literatur und Links<br />
Spotila, J.R (2004). Sea Turtles. A complete guide to their biology,<br />
behaviour, and conservation. Johns Hopkins University Press, 227pp.<br />
ISBN 0-8018-8007-6<br />
è www.scinexx.de/dossier-detail-535-4.html<br />
è de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Aal<br />
è www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822%2811%2900113-8<br />
è epic.awi.de/25611/1/lebensraum08ocr.pdf<br />
è en.wikipedia.org/wiki/Diel_vertical_migration<br />
www.silent-yachts.com
Das Dutzend voll<br />
<strong>2018</strong> wird Mag. Thomas Diglas zum zwölften Mal als alleiniger Projektverantwortlicher die Geschicke<br />
der Austrian Boatshow – Boot Tulln leiten.<br />
traf den Messedirektor zum Interview.<br />
Text Tahsin Özen<br />
Die Boot Düsseldorf ließ bereits mit<br />
einem Hoch in der Wassersport branche<br />
und vollen Hallen für <strong>2018</strong> aufhorchen.<br />
Wie steht die Boot Tulln dazu?<br />
Das Einzugsgebiet der Austrian<br />
Boatshow reicht weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus und erstreckt<br />
sich auf Tschechien, Slowakei,<br />
Ungarn bis hin zur Adria nach<br />
Slowenien und Kroatien. In den<br />
vergangenen Jahren haben wir ein<br />
gesteigertes Interesse aus dem süddeutschen<br />
Raum registriert. Seit<br />
Sommer ist ein spürbarer Optimismus<br />
in die Branche zurückgekehrt<br />
und so freut es uns, unseren Besuchern<br />
erneut ein ausverkauftes<br />
Messegelände bieten zu können.<br />
Wie ist die Boot Tulln für <strong>2018</strong> aufgestellt,<br />
was wird anders, was neu sein?<br />
Das Hallenkonzept der Austrian<br />
Boatshow mit den verschiedenen<br />
Schwerpunkten hat sich bewährt,<br />
daher wird sich an den Themenschwerpunkten<br />
und Hallenzuordnungen<br />
nichts ändern. Es wird aber<br />
viele Neuigkeiten geben. So freut es<br />
uns sehr, dass wir nach dem Vorbild<br />
der Boot Düsseldorf in Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen<br />
Händlern auch eine „Bavaria<br />
World“ anbieten werden. Yachten<br />
Meltl, das Yacht Center aus Mannheim,<br />
Yachtcharter Pitter und viele<br />
Partner werden sich in diesem Jahr<br />
in Halle 10 präsentieren.<br />
Die Boot Tulln ist das österreichische<br />
Schaufenster in die gesamte Welt des<br />
Wassersports. Welche Tendenzen und<br />
Trends zeigt sie für die Saison <strong>2018</strong>?<br />
Wenn man sich unsere Messe<br />
ansieht, ist der Trend zum Elektroboot<br />
und zum Elektromotor<br />
augenscheinlich. In der Messehalle<br />
3 mit Schwerpunkt Motorboot/Elektroboot<br />
reiht sich in diesem<br />
Jahr ein Wassersport-Highlight<br />
an das andere: Weltpremieren,<br />
Österreich-Premieren – neue Designs,<br />
neue Technik. Als Beispiel<br />
der enormen Bandbreite sei hier<br />
die Weltpremiere des Konzept -<br />
bootes „Gozzo Ligure 530“ von<br />
Claudio Rossi erwähnt.<br />
Mag. Thomas Diglas<br />
Messeleiter der Austrian<br />
Boatshow – Boot Tulln:<br />
„Seit Sommer ist ein<br />
spürbarer Optimismus<br />
in die Branche<br />
zurückgekehrt.“<br />
è messe@tulln.at<br />
56 1/<strong>2018</strong>
Die Boot Tulln gilt als bedeutendste<br />
Messe im CEE-Raum, was macht sie für<br />
Aussteller so attraktiv?<br />
Es sind viele Kriterien, die für den<br />
Erfolg der Austrian Boatshow ausschlaggebend<br />
sind. Wichtig ist die<br />
enge Zusammenarbeit mit unseren<br />
Ausstellern und Partnern, die wir<br />
über das gesamte Jahr pflegen und<br />
uns über Neuigkeiten und Möglichkeiten<br />
austauschen. Die Lage<br />
Tullns im östlichen Ballungsraum<br />
mit direkter Anbindung an die<br />
Auto bahnen, an das Hochleistungsbahnnetz<br />
sowie gute Erreichbarkeit<br />
des Flughafens machen unseren<br />
Standort sehr attraktiv. Ein<br />
weiterer Erfolgsfaktor ist die Infrastruktur<br />
der Messe Tulln. Die Hallen<br />
lassen keine Wünsche offen, wir<br />
können Schiffe bis 60 Fuß mit unserer<br />
Struktur logistisch bedienen.<br />
Ein entscheidender Faktor ist der<br />
Zeitpunkt der Messe. Die Austrian<br />
Boatshow – Boot Tulln ist mehr als<br />
eine Messe, es ist der traditionelle<br />
Auftakt in die Wassersportsaison<br />
nach einem trüben Herbst und langen<br />
Winter. Kurz gesagt: die Plattform<br />
und der Branchentreffpunkt<br />
zur rechten Zeit am richtigen Ort.<br />
Die Highlights …<br />
Unter dem Motto „Wassersport<br />
Total“ bietet die Messe Tulln für<br />
jeden etwas: große Yachten, kleine<br />
Jollen, alles rund um den<br />
Tauchsport, Bootsausrüstungen,<br />
maritime Dienstleistungen und<br />
Infos über die schönsten Destin -<br />
ationen für den nächsten<br />
Urlaub. Wir haben viele<br />
Highlights, die wir noch<br />
in der Messeausgabe von<br />
vorstellen<br />
werden. Eines darf ich<br />
vorwegnehmen: So interessant<br />
war es noch nie –<br />
nicht umsonst sind die<br />
ausgestellten Yachten für<br />
den Award „Yacht of the<br />
Year“ nominiert.<br />
Premiere auf der Boot<br />
Tulln: In Halle 10 wird<br />
nach deutschem Vorbild<br />
auch eine Bavaria<br />
World erlebbar sein.<br />
Weltpremiere auf der<br />
Boot Tulln feiert das<br />
Konzeptboot Gozzo<br />
Li gure 530 von<br />
Claudio Rossi.<br />
Hochgestecktes Ziel:<br />
<strong>2018</strong> erwartet man mehr<br />
als 45.000 Besucher.<br />
Die gesteckten Ziele für <strong>2018</strong>?<br />
Wir erwarten 380 Aussteller aus 18<br />
Nationen, knapp 50 Prozent der<br />
Aussteller sind aus dem Ausland.<br />
Als Messeveranstalter ist man<br />
heutzutage nicht mehr nur Vermieter<br />
von Hallenfläche, sondern<br />
gleichzeitig Vermarkter und Werbeagentur.<br />
Wir investieren jedes<br />
Jahr viel in die Bewerbung der<br />
Austrian Boatshow und erhoffen<br />
uns, dass wir unser Ziel von 45.000<br />
Besuchern toppen können.<br />
Seit 2006 sind Sie Projektleiter der<br />
Boot Tulln, mit <strong>2018</strong> ist Ihr erstes<br />
Dutzend voll. Ihre Zwischenbilanz?<br />
Persönlich bin ich mit der Entwicklung<br />
der Austrian Boatshow<br />
seit 2006 zufrieden. Ich schätze<br />
die angenehme Zusammenarbeit<br />
mit den Ausstellern und freue<br />
mich, dass die Besucher die Qualität<br />
der Austrian Boatshow schätzen<br />
und den Besuch der Messe jährlich<br />
als Fixpunkt im Kalender einge -<br />
tragen haben.<br />
Persönlich wünsche ich mir, dass<br />
wir mit unserem Konzept nicht nur<br />
bestehende Wassersportler und<br />
„Yachties“ ansprechen, sondern<br />
auch neue Zielgruppen für das<br />
Thema Wassersport gewinnen. <br />
Austrian Boatshow – Boot Tulln<br />
1. bis 4. März <strong>2018</strong><br />
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Panorama<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Profilsegel<br />
on Air. Der Schweizer Laurent de<br />
Kalbermatten, Erfinder des Gleitschirms,<br />
wartet nun mit einer neuen<br />
Sensation auf: dem Profilsegel. Denn<br />
Flügelprofile, wie man sie von Flugzeugen,<br />
kennt, liefern auch beim Segeln<br />
den meisten Vortrieb.<br />
In der Theorie ist das nun wirklich<br />
nichts Neues, so bestückte bereits das<br />
Oracle Team einen 90-Fuß-Trimaran<br />
mit einer 1,27 m 2 großen und 55 Meter<br />
hohen Kohlefaser-Tragfläche größer<br />
als der Flügel einer Boing 747<br />
und segelte den mit klassisch betuchtem<br />
gegnerischen Katamaran auf<br />
und davon. Der Hund steckt aber wie<br />
so oft im Detail: Der „Flügel“ muss<br />
umständlich per Kran aufgesetzt<br />
werden – ein unüberwindbares Hindernis<br />
für Normalverbraucher. Also<br />
erfand Laurent de Kalbermatten das<br />
aufblasbare Profilsegel. Beim Aufpumpen<br />
mit Pressluft wird auch der<br />
Teleskopmast elektrisch nach oben<br />
ausgefahren, zwei kleine Turbinen<br />
halten beim Segeln den Druck.<br />
è www.inflatedwingsails.com<br />
Laurent de Kalber matten<br />
hat das aufblasbare<br />
Profilsegel erfunden.<br />
Willkommen an Bord<br />
Oliver Rihl betreut ab<br />
<strong>2018</strong> die Yacht-Pool-<br />
Kunden in Österreich.<br />
Führungswechsel. Friedrich<br />
Schöchl, Gründer und Chef von<br />
Yacht-Pool, lässt mit einem Wechsel<br />
im Österreich-Team aufhorchen:<br />
Er übergibt die Betreuung der<br />
österreich ischen Kunden ab 1. Jänner<br />
<strong>2018</strong> an Oliver Rihl und Sigrid Straßer-Rihl.<br />
Sie werden mit Jahreswechsel<br />
das neue Yacht-Pool-Büro mit Sitz<br />
in Linz beziehen.<br />
Die Betreuung der Yacht-Eigner<br />
und Charter-Skipper erfolgte bisher<br />
von Karl Heinz Schöchl, dem Neffen<br />
von Friedrich Schöchl. Karl Heinz<br />
Schöchl verlässt das Unternehmen<br />
per 31. Dezember 2017 aus persönlichen<br />
Gründen. „Oliver Rihl verfügt<br />
über ausgezeichnete Fachkenntnis<br />
im technischen Yacht bereich, ich bin<br />
daher überzeugt, dass mit ihm und<br />
sei nem Team das hohe Niveau unserer<br />
Leistungen noch weiter verbessert<br />
werden kann“, so Friedrich<br />
Schöchl. Die neuen Kontaktdaten<br />
des Büros Yacht-Pool Österreich:<br />
YACHT-POOL, DI (FH) Oliver Rihl,<br />
Josef-Scheu-Weg 30, 4020 Linz,<br />
+43 (0) 732/290 500,<br />
info@yacht-pool.at<br />
è www.yacht-pool.at<br />
„ Gott schuf das Meer, wir das Schiff.<br />
Gott schuf den Wind, wir die Segel.<br />
Gott schuf die Windstille, wir die Ruder.“<br />
Aus Afrika<br />
ZU VERKAUFEN<br />
Inkl. Chartervertrag bei Yacht-Charter-Center – Einnahmen pro Jahr ca. 45.000 €<br />
BAVARIA S40 OPEN<br />
Erstwasserung 2016<br />
Preis . . . . . . . . . 199.000,- €<br />
Technische Daten<br />
Gesamtlänge inkl. Badeplattform: 13,29 m<br />
Gesamtbreite: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,99 m<br />
Betriebsstunden: . . . . . . . . . . . . . . . . . 325<br />
Liegeplatz: . . . . . . .Kroatien, Pula Veruda<br />
Personen max. nach CE B: . . . . . . . . . . . . 12<br />
Kabinen-Badezimmer . . . . . . . . . . . . . . 2-1<br />
Betten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4+2<br />
Wassertank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 l<br />
Kraftstofftank: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 I<br />
Maschine: . . . . . . . . . . . . . 2 x 370 PS Diesel<br />
Steuerung: . . . . . . . . . . . . . . . . Z-Antriebe,<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Querstrahlruder<br />
Traumrolle<br />
Easy Mooring. Die Robert Lindemann<br />
KG aus Hamburg hat sich<br />
der Leiden der Sport-und-Freizeit-Crews<br />
beim Anlegen mit<br />
Mooringleinen angenommen und<br />
liefert ab sofort GHOOK – ein<br />
innovativer G-förmiger Haken,<br />
das die Drecksarbeit beim Festmachen<br />
erledigt.<br />
Die Mooring-Leine kann mit ihr<br />
einfach und sauber am Rumpf außenbords<br />
entlang geführt werden.<br />
So wird nicht nur schmutzigen<br />
oder gar von Muscheln zerschnittene<br />
Händen vorgebeugt, sondern<br />
auch die Yacht von Schlamm oder<br />
Algen verschont. UVP: € 69,95.<br />
Händlerliste online unter<br />
è www.lindemann-kg.de<br />
Yacht-Center GmbH<br />
Christian-Friedrich-Schwan-Str. 14<br />
68167 Mannheim<br />
Telefon: 06 21/3 38 00 31
Die Olive Island Marina ist eine kleine familienbetriebene Marina in einer gut geschützten Bucht der Ortschaft Sutomišćica auf<br />
der Insel Ugljan. Die Marina auf Klubbasis stellt den Kundenservice in den Mittelpunkt und bietet auch viele zusätzliche<br />
Leistungen an. Die Gäste können Ihre Urlaubszeit am Pool genießen, sich ausgiebig auf der Sonnenterrasse oder dem Strand<br />
sonnen, ein kühles Getränk an der Bar mit Blick aufs offene Meer genießen oder mit den Kindern den Spielplatz unsicher<br />
machen. Das gastronomische Angebot des Olive Garden Restaurants umfasst eine perfekte Kombination der authentischen<br />
Spezialitäten Dalmatiens und der modernen Küche. Große Aufmerksamkeit wird hier auf die Qualität gesetzt, so wird das<br />
Essen auf traditionelle Weise und mit immer frischen Zutaten zubereitet.<br />
Olive Island Marina / 23273 Sutomišćica, Ugljan / Zadar, Dalmatien, Kroatien<br />
Telefon: +385 (0)23 335 808 Fax: +385 (0)23 335 810 Rezeption: +385 (0)99 439 9144<br />
e-mail: oliveisland@marina-signum.com / web: www.oliveisland-marina.eu
Bavaria C57<br />
Das im Herzen Dalmatiens<br />
gelegene Split gab die perfekte<br />
Kulisse, um das edle und<br />
beeindruckende Flaggschiff<br />
C 57 der Bavaria-Flotte<br />
zu testen.<br />
Text Detlef Jens<br />
Fotos Bavaria<br />
Big Blue<br />
Schon in der ACI-Marina<br />
von Split, in der viele große<br />
Yachten liegen, fällt die<br />
Bavaria C 57 positiv auf.<br />
Ein Schiff mit dominantem Styling,<br />
groß auch von außen, voluminös<br />
innen. Der Liegeplatz und der freie<br />
Raum zum Drehen davor sind eng,<br />
aber dank Bug- und Heckstrahler<br />
lässt sich das Schiff ebenso unproblematisch<br />
wie präzise auch noch<br />
in die kleinste Ecke des Hafens<br />
manöv rieren – immer vorausgesetzt,<br />
die Wassertiefe reicht aus,<br />
denn immerhin hat die 16,70-Meter<br />
Yacht in der Standardversion 2,52<br />
Meter Tiefgang.<br />
Den Nutzen davon bekommen<br />
wir draußen zu spüren, vor der Hafeneinfahrt<br />
in der Bucht von Split,<br />
nachdem wir die Segel gesetzt –<br />
pardon: ausgerollt haben. Auch das<br />
völlig entspannt, ohne Stress und<br />
Kraftanstrengung, dank großer,<br />
clever positionierter elektrischer<br />
Winschen. Das ist eines der Kernmerkmale<br />
dieser Yacht. Obwohl sie<br />
wie gesagt ein großes Schiff ist,<br />
wurde sie so konzeptioniert, dass sie<br />
wirklich einfach von nur einer oder<br />
auch zwei Personen gesegelt werden<br />
kann. Kräftig dimensionierte<br />
Power winschen und vor allem der<br />
clever durchdachte Decksplan<br />
machen es möglich. Alle Leinen<br />
zum Segelhandling befinden sich in<br />
Griffweite der Steuerperson, der<br />
vordere Teil des Cockpits und weite<br />
Flächen des Decks bleiben frei zum<br />
Entspannen und Sonnenbaden.<br />
Das bedeutet im Umkehrschluss<br />
jedoch nicht, dass zu viele Kompromisse<br />
bei den Segelleistungen hingenommen<br />
werden müssen. Im Gegenteil.<br />
Als Fahrtenyacht ist dieses<br />
Schiff schnell und lebendig, trotz<br />
des ausgeprägten Luxus unter Deck<br />
– dazu gleich mehr – und trotz der<br />
einfachen Bedienung. Das ist den<br />
„schnittigen“ Linien des Rumpfes<br />
zu verdanken, die harmonisch und<br />
60 1/<strong>2018</strong>
strakend verlaufen und dem Wasser<br />
wenig Widerstand entgegensetzen.<br />
Dem tiefen, effektiven Kiel mit hohem<br />
Ballastanteil. Entworfen wurden<br />
sie von dem italienischen Star-<br />
Designer Maurizio Cossutti, der<br />
einen powervollen, aber nicht zu<br />
extremen Rumpf ohne den modischen<br />
Knick in den Spanten des<br />
Achterschiffs kurz über der Wasserlinie:<br />
moderat, harmonisch und<br />
ästhetisch. Dank der anspruchsvollen<br />
Bauweise in Vakuum-Infusions-<br />
Technologie konnte Cossutti einen<br />
insgesamt leichteren Rumpf mit viel<br />
Volumen und hoher struktureller<br />
Festigkeit entwerfen.<br />
Luft fürs Bimini<br />
Einen weiteren großen Anteil an<br />
den Segeleigenschaften haben die<br />
außergewöhnlich guten Segel von<br />
Elvstrøm Sails, die bereits in der<br />
Standardausstattung enthalten sind:<br />
Auch das Rollgroßsegel mit vertikalen<br />
Latten und einem ausgestellten<br />
Achterliek ist kaum kleiner und<br />
nicht weniger gut profiliert als ein<br />
Segel mit horizontalen Latten. Welches<br />
man natürlich auch bestellen<br />
kann, womöglich dann konsequent<br />
mit einem Karbonmast und Park<br />
Avenue-Baum, um das Rigg einhundertprozentig<br />
zu optimieren.<br />
Der breite, begehbare Baum wäre<br />
dazu in jedem Fall empfehlenswert,<br />
um das Auftuchen des Segels im<br />
Hafen zu ermöglichen, denn<br />
stehend vom Cockpit aus ist der<br />
Baum nicht zu erreichen. Das ist<br />
einfach so bei dieser Schiffsgröße,<br />
außerdem gefährdet der Baum in<br />
dieser Höhe beim Segeln niemanden<br />
und lässt obendrein genügend<br />
Luft fürs Bimini.<br />
Wir jedenfalls kommen mit<br />
unserer Besegelung zügig voran.<br />
Zunächst ist der Wind in der Bucht<br />
von Split noch launisch, dreht ziemlich<br />
wild und schläft dann kurz ganz<br />
ein, bevor einzelne Böen kommen,<br />
die sich dann zu einer schönen<br />
1/<strong>2018</strong> 61
Bavaria C57<br />
Bei 13 bis 15 Knoten maximal<br />
beschleunigte die Bavaria<br />
C 57 auf runde acht Knoten.<br />
Der Spiegel der C 57 klappt<br />
elektrisch zweistufig auf.<br />
Die erste Stufe macht sie zur<br />
Badeplattform, auf zweiter<br />
Stufe wird sie auch zur Startrampe<br />
für das Dinghi in der<br />
Tender-Garage.<br />
Brise stabilisieren: Die Thermik hat<br />
endlich eingesetzt. Fällt der Wind<br />
ein, dauert es naturgemäß etwas, bis<br />
die 136 Quadratmeter Segelfläche<br />
die 17 Tonnen Schiff beschleunigt<br />
haben, aber wenn wir erst einmal<br />
segeln, dann läuft sie! Und wie!<br />
Hoch am Wind steuern wir auf<br />
die Enge zwischen Brač und Šolta<br />
zu, wo es hinausgeht zu den wahren<br />
Perlen dieses Reviers: Hvar, Vis,<br />
Biševo. Zunächst – die Brise ist um<br />
die zehn Knoten – laufen wir gute<br />
Höhe bei fünf bis sechs Knoten<br />
Speed. Dann legt der Wind ein wenig<br />
zu, 13 bis 15 Knoten maximal<br />
sind es nun, und die C 57 beschleunigt<br />
sofort auf 7,8 bis über 8 Knoten.<br />
Das, wohlgemerkt, mit dem<br />
Rollgroßsegel und der Selbstwendefock<br />
hart am Wind. Ein kurzer<br />
Holeschlag vor der Huk am nord-<br />
62 1/<strong>2018</strong>
Für ein stilvolles Leben<br />
an Bord der C 57 ist<br />
gesorgt. Auf Wunsch<br />
lässt sich der zweite<br />
Cockpittisch in eine Liegefläche<br />
verwandeln,<br />
in der Querbank am<br />
Heck ist ein BBQ samt<br />
Getränkekühlschrank<br />
und Waschbecken mit<br />
Schneidbrett integriert.<br />
östlichen Ende von Brač bestätigt<br />
dazu noch einen sehr engen Wendewinkel.<br />
Später fallen wir ab, der Code<br />
Zero kommt zum Einsatz und nun<br />
geht es richtig los! Auch dieses große,<br />
leichte Vorsegel für die etwas<br />
raumeren Kurse wird ganz einfach<br />
von der Rolle gefahren, außerhalb<br />
der Fock gesetzt, wo es auch schon<br />
einmal ohne wirklich zu stören angeschlagen<br />
bleiben kann, wenn man<br />
es nach Gebrauch einrollen, aber<br />
vielleicht erst im Hafen ganz bergen<br />
möchte. Das Handling auch dieses<br />
Segels wird durch das große, klar<br />
gegliederte Cockpit vereinfacht. Gesegelt<br />
wird das Schiff achtern, rund<br />
um die beiden Steuerstände. Dort<br />
sind auf dem Süll die Hauptwinschen<br />
angebracht, zwei auf jeder<br />
Seite. Hier werden die Schoten für<br />
Groß- und Vor segel sowie die Leinen<br />
für die Rollanlagen bedient.<br />
Selbstholend manuell oder noch<br />
viel bequemer elektrisch. In Verbindung<br />
mit dem Autopilot könnte<br />
man von hier aus sämtliche Segelmanöver<br />
auch alleine fahren, zu<br />
zweit ist es natürlich noch einfacher.<br />
Tischlein Deck dich<br />
Völlig ungestört vom Segelhandling<br />
bleibt der „Loungebereich“ des<br />
Cockpits weiter vorne rund um die<br />
zwei festen Tische (als Extra können<br />
diese auch elektrisch abgesenkt werden,<br />
sodass hier dann zwei große<br />
Liegeflächen entstehen), die den<br />
Durchgang zum Niedergang unbe-<br />
Bavaria C57<br />
Länge ü. a.<br />
16,73 m<br />
Rumpflänge<br />
16,16 m<br />
Länge Wasserlinie<br />
15,50 m<br />
Breite max.<br />
5,28 m<br />
Tiefgang Standard<br />
2,52 m<br />
Tiefgang Flachkiel (Option)<br />
1,99 m<br />
Leergewicht<br />
17.130 kg<br />
Ballast<br />
5 310 kg<br />
Ballast Flachkiel<br />
5 500 kg<br />
Motor<br />
Yanmar mit Saildrive 59 kW<br />
Treibstofftank<br />
500 l<br />
Wassertank<br />
650 l<br />
Kabinen 3–5<br />
Segelfläche 153 m²<br />
Großsegel 80 m²<br />
Masthöhe über Wasserlinie<br />
24,26 m<br />
Preis ab € 364.900,–<br />
Händler: Yachten Meltl, Bernau am Chiemsee<br />
è www.yachten–meltl.de<br />
hindert frei lassen. Und nach dem<br />
Segeln verwandelt sich auch der<br />
hintere Teil des Cockpits noch<br />
einmal. Aus der Querbank im<br />
Heck taucht dann ein BBQ für das<br />
zünftige Grillfest an Bord auf, dazu<br />
gibt es hier einen Getränkekühlschrank<br />
und sogar ein kleines<br />
Waschbecken mit Wasserhahn und<br />
festem Schneidebrett zum Filetieren<br />
von Fisch oder Fleisch – perfekt!<br />
Der Spiegel lässt sich derweil ebenfalls<br />
elektrisch ausklappen und wird<br />
so zur Badeplattform oder noch<br />
weiter heruntergeklappt zur<br />
Startrampe für das in der kleinen<br />
Dinghi-Garage unter dem Cockpit<br />
verstaute Beiboot.<br />
„ Die Segel von Elvstrøm Sails sind bereits<br />
in der Standardausstattung enthalten. “<br />
1/<strong>2018</strong> 63
xxxxx xxxx<br />
Feeling big<br />
Das sind Features, die man eher auf<br />
noch viel größeren Yachten erwartet,<br />
doch die C57 bietet auf ihren 16<br />
Metern Länge tatsächlich schon einiges<br />
an „Superyacht-Feeling“. Dieser<br />
Eindruck setzt sich unter Deck<br />
nahtlos fort. Hier wurde das auf<br />
kleineren Yachten gängige Raumkonzept<br />
quasi auf den Kopf gestellt,<br />
mit verblüffenden Auswirkungen.<br />
Hell und luftig ist das Interieur allemal,<br />
dank des umlaufenden Fensterbandes<br />
im Aufbau und der großen<br />
Rumpffenster. Vor allem aber<br />
kommt man nicht wie so oft üblich<br />
durch die Pantry hinein, sondern<br />
befindet sich gleich im sehr großzügigen<br />
Wohn- und Loungebereich.<br />
Die geräumige Küche ist hier an<br />
Bord nach vorne verlegt, in den Bereich<br />
um den Mast, was bei dieser<br />
Schiffsgröße und dieser Rumpfform<br />
signifikante Vorteile bietet. Die<br />
Trennung zwischen Küche und<br />
Wohnraum ist optisch deutlicher,<br />
vor allem aber kann die Küche nun<br />
die gesamte Schiffsbreite einnehmen.<br />
Dazu gleich noch mehr.<br />
Wir segelten in Split die C57 in<br />
der Version mit drei Kabinen. Möglich<br />
sind aber auch Ausführungen<br />
mit vier oder sogar fünf Kabinen,<br />
dank der modularen Bauweise der<br />
Inneneinrichtung. Bei drei Kabinen<br />
fällt der Salon besonders üppig aus,<br />
mit festem Navigations- oder<br />
Schreibtisch sowie einer Lounge<br />
und einem multifunktionalen Bereich<br />
gegenüber – je nach Tageszeit,<br />
Geschmack oder Bedarf lässt sich<br />
ein großer Esstisch auch in einen<br />
kleinen Couchtisch oder sogar eine<br />
Lümmelliegewiese fürs Fernsehen<br />
verwandeln, die natürlich auch mal<br />
als sehr schöne Extra-Doppelkoje<br />
für spontane Gäste dienen kann.<br />
Das zeitgemäße, kühl-elegante Design<br />
dieses Raumes könnte vermuten<br />
lassen, dass dieses Interieur eher<br />
für den Hafen entworfen wurde,<br />
aber weit gefehlt: Viele Details wie<br />
Handläufe und sehr viele, sehr clever<br />
eingebaute Schapps, die sich<br />
auch auf See öffnen lassen, ohne<br />
dass gleich sämtlicher Inhalt herauspurzelt,<br />
tiefe Schubladen und auch<br />
der voluminöse Stauraum in der<br />
Bilge machen diese „segelnde<br />
Lounge“ absolut seetüchtig.<br />
Gutes Management<br />
In dieses Gesamtbild passen natürlich<br />
auch die drei Kabinen, die alle<br />
sehr gut ausgestattet sind – großzügig,<br />
hell und luftig. Jede Kabine bietet<br />
nicht nur ein ausgewachsenes<br />
Doppelbett (der Begriff „Koje“ wird<br />
dem nicht gerecht) und auch bei geschlossener<br />
Tür genug Bewegungsfreiheit<br />
und Raum. Insgesamt ein<br />
großartiges Wohnambiente.<br />
Und wie heißt es doch so schön<br />
im Segel-Kochbuch-Klassiker der<br />
64 1/<strong>2018</strong>
„Die Bavaria C 57 bietet auf ihren 16 Metern Länge<br />
tatsächlich schon einiges an Superyacht-Feeling.“<br />
beiden Weltumsegler Neil Hollander<br />
und Harald Mertes: Der Koch<br />
ist Kapitän! Aber auch an Land<br />
rückt die Küche ja immer öfter ins<br />
Zentrum des geselligen Geschehens.<br />
Hier an Bord wurde sie wie gesagt<br />
zum Mast hin nach vorne verlegt.<br />
Zum einen konnte man dadurch<br />
den Wohnraum mit seinen verschiedenen<br />
Funktionen optimieren,<br />
zum anderen aber nutzt die Küche<br />
hier die volle Schiffsbreite und gewinnt<br />
dadurch selbst eine ganz neue<br />
Dimension. So gibt es hier Abzugshaube<br />
und Geschirrspüler, zwei<br />
Kühlschränke, einen Tiefkühler,<br />
einen Wein-Kühlschrank, den Herd<br />
mit Backofen und eine Mikrowelle.<br />
Vor allem aber gibt es unglaublich<br />
viel Arbeitsfläche, Stauraum in groß<br />
und in klein, auch an Flaschen,<br />
Gewürze, Gläser und einfach alles<br />
wurde hier gedacht. Und das alles<br />
wiederum auch so, dass es sowohl<br />
unterwegs auf See, als auch im<br />
Hafen problemlos genutzt werden<br />
kann.<br />
Das gilt auch für das integrierte Betriebssystem<br />
von B&G, mit dem<br />
„unsere“ C57 ausgestattet ist. Eine<br />
elektronische Schaltzentrale am<br />
Schreibtisch, mit bedienbaren Displays<br />
an den Steuerständen, über<br />
die das gesamte Schiff gemanagt<br />
wird. Sämtliche Funktionen lassen<br />
sich von hier aus steuern oder einsehen,<br />
zum Beispiel die Tankinhalte<br />
oder Batteriestände, Lichter einund<br />
ausschalten, Temperaturen<br />
regeln, Fehler suchen und vieles<br />
mehr, aber natürlich wird hier auch<br />
navigiert. Ein wirklich spannendes<br />
und zukunftsweisendes System, mit<br />
dem man sich allerdings anfangs<br />
durchaus intensiv beschäftigen<br />
muss. Dann aber erleichtert es den<br />
laufenden Bordbetrieb in allen<br />
Bereichen enorm.<br />
Flaggschiff mit Feinschliff<br />
Die Bavaria C57 ist ein großer Wurf<br />
und ein echter Quantensprung in<br />
der Entwicklung der Modellpalette<br />
der Segelyachten von Bavaria. Ein<br />
durch und durch zeitgemäßes Schiff<br />
für viele Bedürfnisse – gut segeln<br />
und gut wohnen – mit echtem<br />
„Big Boat Feeling“ und das zu einem<br />
Einstiegspreis ab € 364.900,–<br />
netto, der im Vergleich zu anderen<br />
16-Meter-Yachten durchaus<br />
moderat erscheint.<br />
<br />
Die Designer des<br />
Studio Cossutti haben<br />
ganze Arbeit geleistet.<br />
Die Segelyacht C 57<br />
von Bavaria ist ein<br />
vorbildlich gelungenes<br />
schwimmendes<br />
Domizil – mit extra viel<br />
Raum für individuelle<br />
Wünsche.<br />
Links im Bild die Testversion<br />
mit drei Kabinen – bis<br />
zu fünf (rechts) sind auf<br />
der Bavaria C 57 möglich.<br />
1/<strong>2018</strong> 65
Bavaria E34 Sedan<br />
Meerfach begabt<br />
Bavaria baut seine neue Trawler-Baureihe aus: Die E34 sorgt auf zehn<br />
Meter Länge für viel Yacht-Feeling und gemütliche Fahreigenschaften.<br />
ist die Baunummer 1 in Werder bei Berlin probegefahren.<br />
Text Bernd Hofstätter | Fotos Bernd Hofstätter, Bavaria<br />
Bavaria E34 Sedan<br />
Länge ü. a. <br />
Breite<br />
Durchfahrtshöhe<br />
Tiefgang ca.<br />
Leergewicht (ca.)<br />
Kraftstofftank <br />
Wassertank <br />
3,4 m<br />
10,3 m<br />
3,49 m<br />
0,92 m<br />
7.550 kg<br />
270 l<br />
300 l<br />
Personen, max. nach CE B<br />
6 (C12)<br />
Anzahl Kabinen/Badezimmer 2/2<br />
Stehhöhe im Salon<br />
2,05 m<br />
Motorisierung Volvo Penta D2-60 – 60 PS<br />
Preis ab Werk € 162.900,–<br />
Händler: Mag. Bernd Girstmayr, Yacht<br />
Center Österreich, +43 (0) 664 / 181 74 48<br />
Nach der E40 im Vorjahr stellt<br />
Bavaria auf der boot Düsseldorf<br />
<strong>2018</strong> mit der E34 seinen<br />
zweiten Verdränger vor. Das<br />
kompaktere Modell besitzt wie die<br />
große Schwester mit dem mittig im<br />
Salon platzierten Steuerstand ein<br />
Layout, wie man es im Grunde von<br />
Segelyachten kennt. Das mag nicht<br />
jedermann gefallen, allerdings gewöhnten<br />
wir uns bei der Testfahrt<br />
sehr schnell daran und freuten uns<br />
über den perfekten Überblick und<br />
den schnellen Zugang zur Pantry.<br />
Im Heckbereich wurde ein gemütliches<br />
und recht großes Cockpit<br />
mit Platz für die gesamte Crew<br />
geschaffen. Besonders positiv hebt<br />
sich die große Badeplattform hervor,<br />
die wie bei Seglern hinuntergeklappt<br />
werden kann. Ebenfalls von<br />
Segelyachten bekannt ist der seitliche<br />
Einstieg, was den Ein- und<br />
Ausstieg beim längsseitigen An -<br />
legen angenehm erleichtert. Über<br />
die Gangways erreicht man bequem<br />
das Vordeck, das mit drei<br />
Liegen zum Relaxen einlädt.<br />
Darunter befindet sich die ge -<br />
räumige, helle Bugkabine mit<br />
großem Doppelbett und viel Stauraum.<br />
Der Nassbereich? Getrennt<br />
in Dusche und Toilette! Eine zweite<br />
Kabine mit Doppelbett und eigenem<br />
Bad birgt das Heck.<br />
Die E34 Sedan eignet sich perfekt<br />
für lange Fahrten in Binnengewässern,<br />
aber auch an Küsten. Das<br />
Boot liegt stabil im Wasser, wenn<br />
auch bei zügig gefahrenen Kurven<br />
etwas zuckelnd, aber darauf hat<br />
man sich rasch eingestellt. Zur<br />
Auswahl stehen neben dem getesteten<br />
Sedan modell auch eine Flybridge-Version<br />
sowie drei Motorvarianten:<br />
zwei Volvo Penta-Diesel<br />
mit 110 und 220 PS sowie eine<br />
Hybrid-Variante mit 60 PS. Letzte-<br />
Leicht verständlich: das Schaltpanel der E34.<br />
Klein, aber fein: der Salon mit 2 m Stehhöhe.<br />
Bugkabine mit kuscheligem Doppelbett.<br />
re schaffte neun Knoten Spitzengeschwindigkeit,<br />
diese wurden dafür<br />
umweltfreundlich erreicht dank<br />
Diesel‐Elektro‐Hybridantrieb. <br />
66 1/<strong>2018</strong>
Do it yourself<br />
Gangway-Verlängerung<br />
Horst Kainz<br />
ist stolzer Besitzer<br />
einer Sunbeam 40,<br />
der Apollonia II,<br />
und Do-it-yourself-<br />
Experte an Bord.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Bei Schöchl-Yachten der Serie<br />
Sunbeam 37/40S kann die<br />
von der Werft mitgelieferte<br />
Gangway quer im Heck in einer<br />
eigens dafür integrierten Halterung<br />
bequem verstaut werden und<br />
ist dort zur Hand, wo man sie<br />
braucht. Dieses Konzept ist überaus<br />
praktisch – außer bei der 40er-<br />
Variante, die über ein verlängertes<br />
Heck mit integrierter Badeplattform,<br />
Stauraum für Rettungsinsel<br />
und zusätzliche Backskisten für<br />
Festmacher u. a. verfügt, weil nach<br />
Einsetzen der Gangway diese das<br />
verlängerte Heck um nur etwa 50<br />
Zentimeter überragt. Somit kam die<br />
Original-Gangway so gut wie nie<br />
zum Einsatz, da an Hafenmauern<br />
mit schroffen Felsen oder bei<br />
Schwell der Abstand zum Heck viel<br />
zu gering wäre. Und in Marinas,<br />
wo das Anlegen entsprechend nahe<br />
zum Steg möglich ist, ohnehin auch<br />
gleich die Plattform zum Über -<br />
steigen verwendet werden kann.<br />
Daher habe ich eine Gangwayverlängerung<br />
konstruiert, mit der ich<br />
die durchaus praktische, für unser<br />
Schiff aber zu kurze, bedingt durch<br />
die Breite der Aufnahme im Heck,<br />
in der Länge limitierte Original-<br />
Gangway weiterverwenden kann<br />
und die provisorische, sperrige, lange<br />
Gangway, die ich knapp nach<br />
Übernahme der Yacht anfertigte,<br />
nicht mehr herumschleppen und<br />
seitlich am Laufdeck befestigen<br />
Palmetshofer<br />
Nautic<br />
Der Ausrüster für Langfahrtsegler<br />
Installation, Service und Vertretungen von:<br />
• UK Segel, Riggs, Drahtseilverpressungen, Reffanlagen usw.<br />
• Yachtelektronik, autorisiertes Raymarine und Mastervolt Center, Sterling,<br />
Victron, Philippi, Votronic …<br />
• Solartechnik- Windgeneratoren mit MPP-Ladetechnologie samt System-Montagelösungen<br />
• Energiesysteme wie Generatoren, Lichtmaschinen Hochleistungsregler uvm.<br />
• Seewasserentsalzungsanlagen, Sanitär- und Wassersysteme, Bugschrauben,<br />
Heizungen und Klimaanlagen<br />
Wir erledigen für Sie an Ihrer Yacht mögliche Versicherungsschäden<br />
Weltweite Organisation und Montageservice<br />
Tel. +43 7237 37360 • www.palmetshofer-nautic.at<br />
Die Gangway-Verlängerung besteht aus zwei an einen Holzkern montierten Aluminiumschienen.<br />
An der Befestigungsseite werden Ausschnitte für Räder und Haltebolzen auf einer Achse angebracht.<br />
licht. Über ein Trapez, dessen Leinen<br />
durch Blöcke am Ende der<br />
Gangway geführt und seitlich am<br />
Heck justiert und belegt werden,<br />
kann dann mit Großfall oder Dirk<br />
die Höhe verstellt werden. Durch<br />
diese Leinenführung wird die<br />
Gangway zusätzlich in der Führung<br />
gehalten.<br />
Die Schienen sind mit dem Holzkern,<br />
der an den Flanken um die<br />
Stärke der Schenkel ausgefräst wurde,<br />
verschraubt. Zuvor wurden an<br />
der Befestigungsseite Ausschnitte<br />
für Räder und Haltebolzen, die auf<br />
einer gemeinsamen Achse gelagert<br />
sind, angebracht. So kann die Halterung,<br />
die mit dem Bolzen in ein<br />
Kunststofflager auf der Querducht<br />
am Heck eingehängt wird und<br />
dann mit den Polyurethan rädern<br />
aufliegt, ohne Schamfilen in alle<br />
Richtungen und Winkel getrimmt<br />
werden. Bei der späteren Teak-<br />
Deck-Sanierung wurde diese Holz -<br />
oberfläche ebenfalls neu belegt. <br />
musste, wo sie dann ständig im Weg<br />
war und an der sich bei Wenden oft<br />
die Genuaschoten verfingen.<br />
Ich verstehe ohnehin nicht, dass<br />
auf durchaus exklusiven, teuren Segelyachten<br />
oft ein primitives Bauholzbrett<br />
mit Filzschonern oder<br />
abgenudelten Fendern als Gangway,<br />
irgendwie angebunden, nachts<br />
schlafraubend knarzend, an Sülls<br />
und Mole schamfilen, bis sie ins<br />
Wasser fallen. Und dann auch noch<br />
gegen Heck oder Beschläge krachen,<br />
bis die Crews nachts dann<br />
wieder an Bord kommen<br />
und am Morgen<br />
Holz- und Plastikspäne<br />
vom Heck abspülen.<br />
Die Verlängerung<br />
besteht aus zwei an einen<br />
Holzkern montierten<br />
Aluminiumschienen,<br />
deren innere<br />
Weite das Einschieben Aussteiger, Neueinsteiger,<br />
der etwas gekrümmten Selbstbauer, Restaurierer …<br />
Gangway leicht ermög-<br />
Alle Marken, Know-how und persönliche Beratung –<br />
die optimalste und günstigste Lösung beim<br />
1/<strong>2018</strong> 67<br />
Spezialisten für Langfahrtsegler!<br />
• Yachtelektronik, autorisiertes Raymarine-<br />
Center, Simrad, B&G, Lowrance, Sterling,<br />
Victron, Philippi, Waeco, Votronic,<br />
Mastervolt …<br />
• Solartechnik-Windgeneratoren mit<br />
MPP-Ladetechnologie samt<br />
System-Montagelösungen<br />
Weltweite Installation
Manche<br />
mögen’s<br />
gemütlich<br />
Mit der neuen Yachtlinie BluEscape 1200 will die polnische Werft Delphia<br />
die Herzen von Wasserwanderer erobern. Mit dem stylischen Modell<br />
sind Tourenbootfahrer und Wasserwanderer im Visier des Herstellers.<br />
Ein gelungener Wurf eines Halbgleiters mit vor allem viel Platz.<br />
Text und Fotos Thomas Hulliger<br />
68 1/<strong>2018</strong>
Auffallend ist das Design<br />
der BluEscape von<br />
Delphia allemal. Eine ge -<br />
wisse Anlehnung an das<br />
Design der neuen Horizon 4 des<br />
Hausboot-Charterers LeBoat kann<br />
auch Ewa Kot, Medienverantwortliche<br />
von Delphia, nicht bestreiten.<br />
Kommt doch auch das neue Hausboot<br />
aus der gleichen Werft. Doch<br />
der Designer Andrzej Skrzat von<br />
Tony Castro Design geht einen<br />
Schritt weiter. Noch stylischer wirken<br />
die negativ gehaltenen Frontfenster,<br />
das Dach überzieht auch<br />
die seitlichen Gänge bis fast auf<br />
Höhe des Steuerstandes.<br />
Von achtern betritt man das<br />
Boot über die serienmäßige Badeplattform,<br />
die als Option auch in<br />
längerer Variante verfügbar ist.<br />
Eine gemütliche L-Sitzbank empfängt<br />
den Besucher, zusätzlich gibt<br />
es an Steuer- wie Backbord einen<br />
seitlichen Einstieg. Beim Testboot<br />
waren die Türen noch nicht ganz<br />
passgenau eingearbeitet. Wie Ewa<br />
Kot versicherte, soll sich dies in der<br />
Serienproduktion noch verbessern.<br />
In die großzügige Kabine gelangt<br />
man durch Schiebetüren, eine weit<br />
ausladende Sitzgruppe lädt auf der<br />
Backbordseite zum geselligen Verweilen<br />
ein. Um Platz zu schaffen,<br />
sind die mittigen Sitzgelegenheiten<br />
am Tisch praktisch mittels Knickmechanismus<br />
hervorzuholen oder<br />
unter dem Tisch zu verstauen.<br />
Auch die Beifahrersitze werden<br />
einfach umgeklappt und erweitern<br />
so die Sitzmöglichkeiten für zwei<br />
Personen.<br />
Der Steuerstand befindet sich<br />
traditionellerweise auf der Steuerbordseite.<br />
Die Sicht auf die große<br />
Anzahl von Instrumenten ist tadellos.<br />
Was die Bestückung anbelangt,<br />
sind dem Seefahrerherzen fast keine<br />
Grenzen gesetzt – außer durch<br />
die Mittel der Bordkasse, die durch<br />
die vielen Extras stark beansprucht<br />
1/<strong>2018</strong> 69
Delphia BluEscape 1200<br />
wird. Standardmäßig wird nur ein<br />
magnetischer Kompass, Ruderstandanzeiger<br />
und ein Lowrance<br />
Chartplotter Fishfinder montiert.<br />
Für den Fahrer besteht dank den<br />
Panoramascheiben ein großartiger<br />
Rundumblick. Ein weiteres großes<br />
Plus ist der seitliche Ausstieg zur<br />
Steuerbordseite. Kanal-Kapitäne<br />
wissen dies sehr zu schätzen, wenn<br />
auch der Kapitän einmal kurz in<br />
einer Schleuse mithelfen kann oder<br />
sei es nur, um einmal den Kopf in<br />
den Fahrtwind zu stecken und die<br />
Situation abzuchecken.<br />
Ein Teil der Sitzfläche lässt sich<br />
hochklappen, um einen besseren<br />
Überblick zu erlangen. Weitere<br />
Verstellmöglichkeiten des Fahrerstandes<br />
sind nicht möglich, dafür<br />
lässt es sich bequem zu zweit<br />
nebeneinander steuern.<br />
<br />
Doppelmotorisierung<br />
ist empfehlenswert<br />
Steuern lässt sich die BluEscape<br />
dank Seitenstrahlruder problemlos.<br />
Und auch bei geringer Fahrt zeigt<br />
sich der Rumpf sehr kursstabil und<br />
hält die vorgegebene Richtung. Die<br />
Manövrierbarkeit ist entsprechend<br />
des Wellenantriebs leicht verzögert.<br />
In der Standardausführung ist die<br />
BluEscape mit einem Nanni-Diesel<br />
mit 50 PS ausgestattet, für reine<br />
Seenwanderungen wird diese<br />
Leistung gerade ausreichend sein.<br />
Besser ist ganz klar eine Doppelmotorisierung<br />
mit je rund 140 PS<br />
Leistung. Wer aber gegen Strömung<br />
kämpfen will oder auch einmal gerne<br />
in Halbgleiterfahrt sein Ziel erreichen<br />
will, kommt um eine stärkere<br />
Motorisierung nicht herum – es<br />
stehen auch Antriebe von Volvo<br />
und von Yanmar zur Auswahl.<br />
Die eingebaute Küche auf Steuerbord<br />
lässt nichts vermissen. Von<br />
Kühlschrank, Backofen und Herdplatte<br />
bis hin zu unzähligen Staumöglichkeiten<br />
für Geschirr und<br />
Gläser – die Ausstattung erwärmt<br />
das Herz eines jeden Smutjes.<br />
Warm- und Kaltwasser sowie eine<br />
Spüle mit Abtropfbecken stehen zur<br />
„An Bord fühlt man sich wie in<br />
einem luxuriösen Apartement<br />
auf dem Wasser.“<br />
Verfügung. Auch hier spürt man<br />
die Erfahrung eines Hausboot-<br />
Herstellers auf praktische Weise.<br />
Viel Raumgefühl und<br />
noch mehr Komfort<br />
Licht fällt durch die großen Dachfenster<br />
in den ganzen Salon, wer es<br />
bequemer haben möchte, kann als<br />
Option die Fenster elektrisch bedienen.<br />
Auf dem Dach findet sich<br />
sehr viel Platz für die Installation<br />
von Solarzellen.<br />
Auch als Option gibt es einen<br />
klappbaren Radarmast, der bei<br />
Brückendurchfahrten herabgelassen<br />
wird, so beläuft sich die Durchfahrtshöhe<br />
auf lediglich 2,65 Meter.<br />
Der Tiefgang von nur gerade 84<br />
Zentimeter mit der geringen Bauhöhe<br />
lässt Reviere in der Routenplanung<br />
zu, die nicht von allen<br />
Schiffen befahren werden kann.<br />
Eine Version mit Flybridge wird in<br />
Zukunft auch angeboten. Damit<br />
verschwindet zwar der Vorteil der<br />
niedrigen Höhe, bietet aber viel zusätzlichen<br />
Platz.<br />
Im Innenraum bietet der Durchgang<br />
zu den Kabinen durchgehende<br />
Stehhöhe. Auch die Kabinen<br />
selbst bieten Kopffreiheit und zahlreiche<br />
Möglichkeiten zum Verstauen<br />
von Kleidern sind vorhanden,<br />
ebenso USB- und elekrische Anschlüsse.<br />
In der Standardversion<br />
bietet das Boot eine Eignerkoje im<br />
Bug mit einem französischen Bett,<br />
dazu auf Backbord eine weitere<br />
Kabine mit einem Doppelbett. Als<br />
Variante dazu kann eine Version<br />
mit zwei getrennten Nasszellen<br />
ausgewählt werden, die dritte<br />
Variante mit drei Schlafmöglichkeiten<br />
und zwei Nasszellen ist für<br />
größere Gruppen gedacht.<br />
Das Vorschiff erreicht man beidseitig<br />
über die breiten Schandecks<br />
– ein Handlauf an der Dachseite<br />
sowie eine stabile Reling bietet<br />
Die Delphia<br />
BluEscape 1200<br />
wurde mit dem Best<br />
of Boat Award 2017<br />
ausgezeichnet, nachzulesen<br />
auf Seite 16.<br />
70 1/<strong>2018</strong>
Das Vorschiff erreicht man beidseitig<br />
über die breiten Schandecks.<br />
In der Standardausführung ist die Delphia BluEscape<br />
1200 mit einem 50-PS-Nanni-Diesel ausgestattet.<br />
Küche mit Kühlschrank, Backofen und Herdplatte.<br />
Großes Plus: der seitliche Ausstieg zur Steuerbordseite.<br />
genügend Haltemöglichkeiten. Beidseits<br />
befinden sich je drei Klampen,<br />
was ausreichend erscheint. Der Anker<br />
ist gut unter dem Vorspriet versorgt<br />
und Sitzgelegenheit bietet sich auf dem<br />
Dach der Vorschiffskoje.<br />
Konsequent geringe<br />
Gesamthöhe<br />
Wer es nicht sportlich ambitioniert will,<br />
dafür auf viel Platz und Raum Wert<br />
legt, ist mit der BluEscape bestens bedient.<br />
Auch die Rauwassertauglichkeit<br />
hat unser Testboot vor Danzig eindrücklich<br />
gezeigt und die Spurtreue<br />
selbst bei Schleichfahrt ist ausgezeichnet.<br />
Das Deckslayout und die großzügig<br />
Traditionell auf der Steuerbordseite: der Steuerstand.<br />
Der Anker ist gut unter dem Vorspriet versorgt.<br />
1/<strong>2018</strong> 71
Delphia BluEscape 1200<br />
Delphia – die Werft<br />
Hausboot-Feeling auf<br />
der Delphia BlueÉscape<br />
1200: In die großzügige<br />
Kabine gelangt man<br />
durch Schiebetüren, die<br />
Eignerkoje im Bug hat<br />
ein französisches Bett,<br />
die Badeplattform gibt‘s<br />
gegen Aufpreis noch<br />
größer.<br />
gestaltete Inneneinrichtung lässt<br />
kaum Wünsche offen. Mit einem<br />
Einstiegspreis von 145.000 Euro<br />
exklusive Steuern ein interessantes<br />
Schiff, teuer wird es erst mit den fast<br />
unüberblickbaren Varianten und<br />
Sonderausrüstungen. Da kommt<br />
schnell einmal der doppelte Grundpreis<br />
zusammen. Die Werft sagt:<br />
„An Bord fühlt man sich wie in<br />
einem luxuriösen Apartement auf<br />
dem Wasser.” Dem können wir nur<br />
zustimmen, wenn der Eigner Ruhe<br />
und Erholung wie auch Komfort auf<br />
dem Wasser sucht. Ganz nach dem<br />
Motto: Das Wandern ist des Seemanns<br />
Lust.<br />
<br />
Delphia BluEscape 1200<br />
Länge ü. a.<br />
12,45 m<br />
Breite<br />
4,26 m<br />
Durchfahrtshöhe<br />
2,65 m<br />
Tiefgang<br />
0,84 m<br />
Gewicht<br />
8.500kg<br />
Max Gewicht<br />
10.500 kg<br />
Antrieb (max Power)<br />
220 PS oder 2 x 140 PS<br />
Treibstofftank (max.)<br />
600 l<br />
Wassertank (max.)<br />
600 l<br />
Abwassertank (max.)<br />
250 l<br />
CE-Kategorie B - 8<br />
Preis netto<br />
ab € 175.000,–<br />
Händler: Werderaner Yachthandel<br />
è www.werderaneryachthandel.de<br />
Die beiden Brüder Piotr und<br />
Wojciech Kot gründeten Delphia<br />
Yachts im Jahr 1990. Innerhalb<br />
von wenigen Jahren wurde es<br />
eine der größten Werften Mitteleuropas,<br />
bereits über 25.000<br />
Schiffe für Hochsee, Seeschifffahrt<br />
und Binnenseen wurden<br />
hergestellt und mehr als 40 Modelle<br />
entwickelt.<br />
Die ersten Yacht, die Sportina<br />
680, wurde für Binnengewässer<br />
entwickelt. Mit der Zeit entstanden<br />
eine Reihe von Segelyachten,<br />
perfekt für Meere und Ozeane,<br />
sowie Motorboote für Flüsse, Kanäle<br />
und Seen.<br />
Die Nachfrage nach den Yachten<br />
erhöhte sich von Jahr zu Jahr als<br />
Ergebnis eines blühenden und<br />
dynamisch entwickelnden Händlernetzes<br />
stetig. Delphia Yachts<br />
weitet ihre Aktivitäten auf die<br />
europäischen Märkte weiter aus<br />
und exportiert heute 95 % der<br />
Gesamtproduktion in alle Welt.<br />
Im Jahr 2011 gründete das Unternehmen<br />
eine eigene Marina in<br />
Danzig, von wo aus Charterfahrten<br />
sowie die Tests der neuesten<br />
Modelle starten.<br />
Im Jahr 2012 kaufte Delphia<br />
Yachts die prestigeträchtige<br />
schwedische Marke Maxi Yachts.<br />
Darüber hinaus bietet Delphia<br />
Yachts die Dienstleistungen mit<br />
hochwertiger Software Catia und<br />
dem 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
CNC an. Das Unternehmen<br />
verfügt über Knowhow und eine<br />
große Erfahrung in der Produktion<br />
für Marine-, Luftfahrt- und<br />
Automobilindustrie.<br />
72 1/<strong>2018</strong>
Schein und Sein<br />
Von der Sport- zur<br />
Freizeitschifffahrt<br />
Immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub auf Schiffen auf dem Meer.<br />
Das bringt nicht nur eine Zunahme der Kreuzfahrtschifffahrt, sondern auch<br />
der Sportschifffahrt. Oder sollte es eher heißen der Freizeitschifffahrt?<br />
Da sitze ich und studiere die<br />
Ausrüstung der derzeit angebotenen<br />
Charterboote.<br />
Die Größe derer ist bereits jenseits<br />
der 50 Fuß-Kategorie angelangt<br />
und bietet folgende Annehmlichkeiten:<br />
zwei Kühlschränke, Tiefkühlfach,<br />
Fernsehapparat, Stereoanlage,<br />
Heizung, Aircondition,<br />
Stromgenerator, WLAN – und das<br />
in mehreren Kabinen mit eigener<br />
Dusche und Toilette. Das entspricht<br />
etwa den Annehmlich -<br />
keiten eines Appartements, wie<br />
man es auch an Land mieten kann,<br />
und ist somit auch gezielt auf<br />
Personen, die einfach ihren Urlaub<br />
oder ihre Freizeit auf dem Wasser<br />
verbringen wollen.<br />
Wenn ich das so lese, erinnere ich<br />
mich an die Art und Weise, wie wir<br />
noch vor 30 Jahren durch die Ägäis<br />
geschippert sind: Das Schiff war<br />
bestenfalls 36 Fuß lang und mit<br />
sechs bis acht begeisterten Seglern<br />
besetzt. Der Kühlschrank funktionierte<br />
nur, wenn wir Stangeneis besorgten.<br />
Das war bei Fischfabriken<br />
möglich, aber auch der Supermarkt<br />
auf der Insel Ios konnte das liefern.<br />
An Heimelektronik war das<br />
einzige, das wir hatten, ein Kurzwellenradio<br />
– damit waren die Seewetterberichte<br />
einzelner Wetterstationen<br />
von Radio Österreich zu<br />
empfangen. Auf einer Karte eingetragen<br />
ergab das mit etwas Wetterkenntnis<br />
auch eine Großwetterlage.<br />
DI Harald Melwisch<br />
Präsident des „King<br />
Yachting Club“,<br />
Prüfungsreferent des<br />
MSVÖ – Motorbootsport<br />
und Seefahrts Verband<br />
Österreich und langjähriger<br />
Experte auf dem<br />
Gebiet der Berufs- und<br />
Freizeitschifffahrt.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Die Navigation war auch wesentlich<br />
einfacher, zumindest was die<br />
Apparaturen betraf: ein Kugelkompass<br />
und eventuell eine Logge. Damit<br />
fanden wir damals den Weg<br />
über die Adria. Und wenn morgens<br />
das erste Land in Sicht kam, war<br />
das ein echter „Landfall“. Anhand<br />
der Berge und Inseln mussten wir<br />
herausfinden, wo wir genau angekommen<br />
waren.<br />
Warum haben wir damals auf<br />
viele Annehmlichkeiten verzichtet<br />
und so unseren Urlaub und die<br />
Freizeit so verbracht?<br />
Ich glaube, wir haben das mehr<br />
unter dem sportlichen Aspekt betrachtet.<br />
Ein Bergkletterer verzichtet<br />
im Biwak auf viele Annehmlichkeiten,<br />
ein Regattasegler auf einem<br />
Regattaboot ebenfalls. Aber auch<br />
wenn man kein ausgesprochener<br />
Sportler ist und eine Freizeitakti-<br />
Als die private Schifffahrt noch „Sportschifffahrt“ war, funktionierte der Kühlschrank nur, wenn<br />
Stangeneis besorgt werden konnte – z. B. auf der Insel Ios. Heute verfügen moderne Charteryachten<br />
oft über zwei elektrische Kühlschränke und einen Tiefkühler für „Urlaub & Freizeit“.<br />
vität als sportliche Betätigung<br />
betrachtet, ist man bereit, sich<br />
ein zuschränken. Damals wurde<br />
die private Schifffahrt auch noch<br />
als „Sportschifffahrt“ bezeichnet<br />
und nur von einigen wenigen Insidern<br />
ausgeübt.<br />
Heute sind wesentlich mehr<br />
Skipper und Crews privat auf Booten<br />
unterwegs, viele sicher auch<br />
unter dem sportlichen Aspekt.<br />
Aber ein immer größerer Teil sucht<br />
einfach nur Urlaub und Erholung<br />
auf den Booten. Dieser Teil betreibt<br />
„Freizeitschifffahrt“ und diese ist<br />
dabei, eine bedeutende Sparte im<br />
Tourismus einiger Meeresländer zu<br />
werden.<br />
Logischerweise sollte man daher<br />
die private Schifffahrt heute eher<br />
als „Freizeitschifffahrt“ bezeichnen<br />
und die „Sportschifffahrt“ als einen<br />
Teil davon betrachten. <br />
Foto: Shutterstock<br />
eigene Basen<br />
in Kroatien<br />
CHARTER I SALE<br />
MANAGEMENT<br />
YACHTING 2000<br />
4112 St. Gotthard/Linz<br />
Am Steinberg 8<br />
Tel. 0043 7234 / 845 45<br />
office@yachting2000.at
M<br />
V<br />
S<br />
Ö<br />
Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />
News Jänner/Februar <strong>2018</strong><br />
Adria Cup 2017<br />
Von 7. bis 14. Oktober 2017 wurde in Murter der 18. Adria Cup gesegelt – neben<br />
der Hochseeausbildung sowie der Jugendwoche im Sommer der sportliche<br />
Höhepunkt im Clubjahr des Segel- und Yachtclubs Steiermark.<br />
Text und Fotos Alfred Pernold<br />
Alpe Adria Cup, Siegerehrung.<br />
Der überlegene<br />
Sieger: Günter Hösele<br />
und sein Team.<br />
Einen sportlichen Wettkampf<br />
in der Einheitsklasse Beneteau<br />
First 35 mit Spinnaker<br />
mit dem Ziel, den Wanderpokal zu<br />
gewinnen, lieferten sich 14 Teams<br />
aus drei Nationen (Österreich,<br />
Deutschland und Schweiz). Gesegelt<br />
wurde an vier Renntagen,<br />
sieben Wettfahrten (davon sechs<br />
Navigationsfahrten sowie einem<br />
Up-and-Down Kurs bei einem<br />
Streicher ab fünf Wettfahrten) ermöglichten<br />
eine faire Bewertung.<br />
Einer unserer Sponsoren, das<br />
Busunternehmen Hans Tropper<br />
GmbH, brachte die teilnehmenden<br />
Crews von Graz nach Murter in die<br />
Marina Jezera bzw. Betina, wo die<br />
Boote übernommen wurden.<br />
Der Vortag der ersten Wettfahrten<br />
stand im Zeichen von Trainingseinheiten.<br />
Alle Crews liefen<br />
am Morgen aus, da sie von kroatischen<br />
Segeltrainern betreut wurden,<br />
die von einem Boot zum<br />
nächsten wechselten. Hauptaugenmerk<br />
wurde dabei auf die doppelte<br />
Spischotführung gelegt – ein nicht<br />
ganz leichtes Unterfangen für ungeübte<br />
Spi-Segler.<br />
Um 19 Uhr wurde der Adria Cup<br />
im Restaurant Kalafata in der Marina<br />
Betina dann offiziell eröffnet.<br />
Präsentiert wurden alle teilnehmenden<br />
Crews, die Ehrengäste<br />
wurden vorgestellt, all unseren<br />
Sponsoren (Stanka Kristel, BavAdria,<br />
Alternautika mit Petra Zuber,<br />
Griffner Haus, Hans Tropper<br />
GmbH, Orthopädiezentrum Graz,<br />
ASVÖ Stmk., MSVÖ, OpernFoto,<br />
Steuerberatung Hösele) wurde besonders<br />
gedankt für ihre freund -<br />
liche Unterstützung.<br />
Wettfahrttage<br />
Der Start der 1. Wettfahrt wurde auf<br />
11.00 Uhr festgesetzt. Es war sonnig<br />
und bei einer Windstärke von 2 bis<br />
3 Beaufort segelten wir die Navi -<br />
gationswettfahrt mit der Kurs-Nr.<br />
13 (9 sm). Die Insel Sustipanac<br />
wurde backbord gerundet, mittels<br />
Spi erreichten wir Arta Veli, das<br />
ebenso backbord gerundet wurde,<br />
bei Maslinjak lag das Ziel. Als die<br />
letzte Crew das Ziel erreichte, wurde<br />
noch eine Wettfahrt angesetzt,<br />
diesmal Kurs-Nr. 7 (13 sm). Der<br />
Start erfolgte gleich bei Maslinjak,<br />
Hr Kukuljar wurde backbord gerundet<br />
und bei Maslinjak lag die<br />
Ziellinie. Es war ein gelungener<br />
Auftakt für die Crew von Skipper<br />
Günter Hösele, beide Wettfahrten<br />
wurden von ihm gewonnen. Die<br />
Krönung: der von ihm organisierte<br />
74 1/<strong>2018</strong>
Steirische Abend mit Spezialitäten<br />
wie Schilcher Wein, geröstete Maroni,<br />
Verhackertes etc.!<br />
Am Dienstag, segelten wir um<br />
10.00 Uhr eine sehr lange (32 sm)<br />
Navigationswettfahrt. Erneut beste<br />
Verhältnisse zum Spinnakersegeln.<br />
Der Start war wieder bei Maslinjak,<br />
Prisnjak wurde backbord gerundet,<br />
Kukuljar, Cavlin, Dajna hingegen<br />
steuerbord. Um 14.00 frischte der<br />
Wind vorerst auf 15 Knoten auf, es<br />
zeigten sich auch immer mehr<br />
Wolken, die auf Regen hindeuteten.<br />
Wir hofften, es trocken ins Ziel<br />
zu schaffen, das gelang uns aber<br />
nicht. Es setzte starker Regen bei<br />
zunehmendem Wind mit Böen bis<br />
zu 30 kn ein. Innerhalb kürzester<br />
Zeit waren die meisten nass bis auf<br />
die Haut, das Zielschiff war durch<br />
den Regen kaum noch auszumachen.<br />
Trotzdem kamen alle im Ziel<br />
an, die dritte Wettfahrt konnte ausgesegelt<br />
werden und einmal mehr<br />
was das Team um Günter Hösele<br />
nicht zu schlagen. Hervorragender<br />
Zweiter wurde das Team um Ernst<br />
Gruber, Dritter wurde das Team<br />
um Ernst Felsecker.<br />
Up and Down<br />
Am Mittwoch machte uns das<br />
Wetter einen Strich durch die Rechnung,<br />
die erste Wettfahrt musste<br />
wegen zu wenig Wind abgebrochen<br />
werden. Wir verließen die Bucht ins<br />
offene Meer und versuchten um<br />
12.00 Uhr einen Neustart bei<br />
Maslinja, Visovac, Sipnata und<br />
Kozina musste steuerbord gerundet<br />
werden. Hier trennten sich die<br />
Crews, einige fuhren bei Veli Skolic<br />
und Oblik durch die Fischzucht und<br />
machten dabei Boden gut! Um<br />
16.30 Uhr wurde eine zweite Wettfahrt<br />
angesetzt, Start war wiederum<br />
bei Maslinjak, das Ziel nahezu bei<br />
der Einfahrt zur Betina.<br />
Guter Tagesausklang: Peter<br />
Hausleitner veranstaltete mit der<br />
Crew Ernst Gruber auf seinem<br />
Schiff den traditionellen Sektabend.<br />
Unglaublich, wie viele Segler<br />
auf einer First 35 Platz finden!<br />
Der letzte Wettkampftag, die Windprognose<br />
lautete zwei Beaufort.<br />
Um 10.00 Uhr liefen alle Schiffe aus,<br />
es herrschte aber absolute Flaute,<br />
kein Start. Crew-Mitglieder gingen<br />
zwischenzeitlich schwimmen, Boote<br />
legten sich aufs Packerl und bereiteten<br />
eine Jause zu. Um 13.00 Uhr<br />
konnte ein Up-and-Down-Kurs gestartet<br />
werden, den das Team von<br />
Ernst Gruber gewann. Der überlegene<br />
Sieg konnte Günter Hösele jedoch<br />
nicht mehr genommen werden.<br />
Am Abend schließlich erfolgte<br />
die Siegerehrung mit einem anschließenden<br />
Festessen. Das Wettfahrtkomitee<br />
wurde für die exakten<br />
Linienlegungen und pünktlichen<br />
Starts gelobt.<br />
Der nächste Adria Cup wird in<br />
der Zeit vom 6. bis 13. Oktober<br />
<strong>2018</strong> wieder in Murter veranstaltet<br />
werden. Anmelden kann man sich<br />
schon jetzt auf der SYCS-Homepage<br />
unter „Veranstaltungen“:<br />
è www.sycs.org<br />
Kroatien<br />
Die kroatischen Behörden haben einen extremen Kurswechsel für die<br />
Aufenthaltsgebühr beschlossen. Dieser kam ziemlich überraschend und<br />
bringt eine schmerzliche Verteuerung für Eigner und Urlaubscrews.<br />
Text DI Hans Lux<br />
Die höhere Versteuerung betrifft<br />
besonders größere Boote und<br />
Aufenthalte von mehr als nur einem<br />
Urlaubstörn. Sie wurde von der Regierung<br />
gebilligt und im kroatischen<br />
Gesetzesblatt veröffentlicht.<br />
Besonders überrascht dieser Entschluss,<br />
da ja schon die Italiener mit<br />
der Einführung einer ähnlichen<br />
Steuer extrem negative Erfahrungen<br />
gemacht haben und der Einbruch<br />
von fast einem Drittel auch nach<br />
Rücknahme der Steuer noch immer<br />
nicht aufgeholt ist.<br />
Die Zahlen, die uns vorliegen,<br />
sind alarmierend: Ein Eigner eines<br />
neun bis zwölf Meter langen Boo-<br />
tes mit Jahres-Liegeplatz in Kroa -<br />
tien zahlt nun statt wie bisher<br />
knapp 150 Euro (1.100 Kuna) satte<br />
775 Euro (5.800 Kuna). Wer eine<br />
12 bis 15 Meter lange Yacht hat,<br />
liegt schon bei 1.040 Euro (7.700<br />
Kuna). Die Preise sind wie schon<br />
zuvor nach Bootslängen und Aufenthaltsdauer<br />
gestaffelt.<br />
Zusätzlich zu den unten angegebenen<br />
Gebühren ist auch noch das<br />
„Permit für Yachten“ zu erwerben.<br />
Geplante Aufenthaltsgebühr <strong>2018</strong><br />
Die angegebenen Beträge ergeben sich aus den uns vorliegenden Originalzahlen aus dem kroatischen Gesetzestext,<br />
umgerechnet in Euro, Vorjahrespreis in Klammern.<br />
Bootslänge 5–9 Meter 9–12 Meter 12–15 Meter 15–20 Meter über 20 Meter<br />
bis 8 Tage € 17,– (20,–) € 53,– (27,–) € 67,– (40,–) € 87,– (53,–) € 127,– (80,–)<br />
15 Tage € 32,– (40,–) € 94,– (47,–) € 127,– (53,–) € 160,– (67,–) € 241,– (107,–)<br />
30 Tage € 53,– (53,–) € 160,– (67,–) € 214,– (80,–) € 267,– (94,–) € 401,– (134,–)<br />
90 Tage € 127,– (80,–) € 388,– (87,–) € 515,– (100,–) € 642,– (114,–) € 963,– (174,–)<br />
1 Jahr € 267,– (134,–) € 775,– (147,–) € 1.029,– (176,–) € 1.283,– (201,–) € 1.939,– (227,–)<br />
1/<strong>2018</strong> 75
Yacht Club Austria<br />
News Jänner/Februar <strong>2018</strong><br />
Foto: Shutterstock<br />
Habibi<br />
Text Klaus Czap, YCA-Ehrencommodore<br />
An der Hafenmauer von Izmir saß Cengiz Sezer alias „Habibi“ auf der Hafenmauer und<br />
träumte vom Segeln. Mit Hilfe des YCA Linz erfüllt er sich seinen Kindheitstraum.<br />
Der Junge aus einem Dorf in<br />
der Nähe von Izmir saß auf<br />
der Hafenmauer und warf<br />
kleine Steine ins Wasser. Aufmerksam<br />
verfolgte er die vielen ein- und<br />
auslaufenden Schiffe. Die meisten<br />
kannte er schon von weitem und<br />
wusste auch ihre Namen. Besonders<br />
die Segelyachten hatten sein Interesse<br />
geweckt. Sehnsüchtig sah er ihnen<br />
nach, wenn sie an ihm vorüberfuhren,<br />
draußen die weißen Segel setzten<br />
und wenig später am Horizont<br />
entschwanden. Viele Stunden verbrachte<br />
er hier auf seinem Lieblingsplatz,<br />
der Kaimauer, und irgendwann<br />
keimte in ihm der Wunsch<br />
auf, irgendwann einmal selbst so<br />
eine Yacht zu steuern und führen.<br />
Seither ist ein halbes Leben<br />
vergangen. Der Junge von damals<br />
studierte in Deutschland Chemie,<br />
machte den Doktor, gründete eine<br />
Familie, übersiedelte nach Österreich<br />
und hatte eine leitende Stelle<br />
in einem großen Chemiebetrieb.<br />
Mit Fleiß und Eifer hatte er in seinem<br />
Leben viel erreicht.<br />
Doch noch immer schlummerte<br />
der sehn liche Wunsch in ihm,<br />
einmal selbst eine Segelyacht führen<br />
zu können. Damals, als er nach<br />
Deutschland ging, schrieb er in<br />
großen Lettern in sein Arbeitsbuch:<br />
„Vergiss nie deine Jugendträume!“<br />
Ja, und jetzt war es endlich<br />
soweit! Mit leuchtenden Augen<br />
und breitem Grinsen nahm er seine<br />
Prüfungsbestätigung entgegen.<br />
Praxis-Prüfung Fahrtbereich 2<br />
bestanden. Gratulation!<br />
Ein Jahr vorher hatte er beim<br />
Yacht Club Austria in Linz den<br />
Theo riekurs für den Fahrtbereich 2<br />
besucht und auch die entsprechende<br />
Prüfung positiv abgeschlossen. Vergangene<br />
Woche war er bei mir an<br />
Bord der Inschallah, um den letzten<br />
Schliff zu bekommen. Es gab noch<br />
einiges zu lernen: Hafenmanöver,<br />
anlegen bei Seitenwind, ankern<br />
unter Segel usw. Vor allem aber<br />
auch die Kommandosprache.<br />
Trotz allem Übungsstress haben<br />
wir viel gelacht. Seinen etwas exotischen<br />
Namen konnte ich mir sowieso<br />
nicht merken, also nannten wir<br />
ihn kurzerhand „Habibi“, was auf<br />
arabisch soviel wie Liebling oder<br />
auch Freund bedeutet. Anfangs<br />
hatte Habibi mit unserem Dia lekt<br />
so seine Schwierigkeiten, denn was<br />
heißt „Foa amoi da dauni“ – was ist<br />
„dauni“? Oder: „Geh Habibi, du bist<br />
eh grad unten, bring ma bitte a<br />
Tütal mit auffa“ – was ist „a Tüttal“?<br />
Also brachte er, kameradschaftlich<br />
wie er war, ein Papiersackerl mit herauf.<br />
„Auffi mit da Wäsch’“ war ihm<br />
auch nicht ganz geheuer, deshalb<br />
kam es immer wieder zu lustigen<br />
Situationen und Nachfragen.<br />
Wenn Habibi am Ruder stand,<br />
hatte er leuchtende Augen und ein<br />
zufriedenes Lächeln im Gesicht.<br />
Wenn ein Manöver einmal nicht<br />
so ganz richtig ablief und wir das<br />
Ganze besprachen, antwortete er<br />
auf meine Frage „Und wer ist schuld<br />
daran?“ mit breitem Grinsen: „Die<br />
Ausländer!“ Worauf natürlich eine<br />
Lachsalve der gesamten Crew einsetzte.<br />
Lieber Habibi, ich möchte dir<br />
sagen, dass ich mich sehr freue, dich<br />
kennengelernt zu haben, dass du ein<br />
ganz außergewöhnlicher Mensch<br />
bist. Der uns allen wieder einmal<br />
gezeigt hat, dass man mit Fleiß und<br />
Ausdauer viel erreichen kann – egal,<br />
aus welchem Land man stammt,<br />
welche Sprache man spricht und aus<br />
welcher Gesellschaftsschicht man<br />
kommt. Das ist auch im Sinne des<br />
Yacht Club Austria.<br />
Ich wünsche dir für deine weitere<br />
Skipper-Laufbahn viele schöne<br />
Törns, fair winds und immer eine<br />
Handbreit Wasser unterm Kiel!<br />
76 1/<strong>2018</strong>
Sicherheit – eine Hand<br />
für das Boot und eine<br />
Hand für sich selbst!<br />
Sicherheit auf See – eine Initiative des Yacht Club Austria.<br />
Wassersportarten sind attraktiv<br />
und finden immer mehr begeisterte<br />
Anhänger. Binnen- und Hochseesegeln<br />
ist somit längst zum Volkssport<br />
geworden und auch die Jugend mischt<br />
bereits fleißig mit. Maturareisen auf<br />
Segelbooten sind cool und „in“! Und es<br />
gibt nur wenige Sportarten, bei denen<br />
aus einem harmlosen Ausflug schnell<br />
ein Notfall werden kann, wobei zum<br />
Glück die Zahl schwerer Unfälle beim<br />
Segeln gering ist.<br />
Die meisten Unglücke ließen sich jedoch<br />
durch mehr Vorsicht und Sorgfalt<br />
vermeiden, denn die viele Vorfälle,<br />
die auf See geschehen, passieren, weil<br />
z. B. die Bootscrew ungeübt ist, keine<br />
Rettungswesten trägt oder mit den<br />
Seenotmitteln nicht sachgemäß um -<br />
gehen kann.<br />
Das Boot und seine Technik müssen<br />
der Besatzung genauso vertraut sein<br />
wie die Vorschriften, die für alle<br />
Schiffsführer auf Binnenseen und<br />
auf hoher See gelten. Denn in Not -<br />
fällen dauert es auf dem Wasser länger<br />
als an Land, bis Hilfe zur Stelle ist.<br />
Aber auch erfahrene Skipper überschätzen<br />
immer wieder ihre eigenen<br />
Qualitäten, weisen u. U. die Mannschaft<br />
an Bord nicht rechtzeitig in<br />
die Rettungsmöglichkeiten ein oder<br />
planen den Segeltörn ungenügend.<br />
Um solche unnötigen Gefahren<br />
auszuschließen, sind ein ausgeprägtes<br />
Bewusstsein für die Risiken des Wassersports<br />
und die Sicherheit an Bord<br />
die beste Voraussetzung. Dafür steht<br />
der YCA als verantwortungsvolle Ausbildungsstätte:<br />
· Angehende Skipper so auszubilden,<br />
dass Sicherheit zum Prinzip wird.<br />
· Erfahrene Skipper über die neuesten<br />
Techniken zu informieren und „fast<br />
Vergessenes“ wieder aufzufrischen.<br />
· Interessierte Crew-Mitglieder zu<br />
sensibilisieren, ohne erhobenem<br />
Zeigefinger.<br />
<strong>2018</strong> wird daher beim YCA der<br />
Themen schwerpunkt „Sicherheit auf<br />
See“ sein, in ganz Österreich und auf<br />
hoher See werden unterschiedliche<br />
Veranstaltungen zum Themenschwerpunkt<br />
„Sicherheit auf See“ durch den<br />
YCA organisiert.<br />
<strong>2018</strong> – safety first – wird das Jahr der<br />
Sicherheit!<br />
Yacht Club Austria<br />
Generalsekretariat<br />
Neue Adresse: Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />
+43(0)732 781086, office@yca.at<br />
www.yca.at<br />
Crew Wien, NÖ, Burgenland<br />
Crew-Commander<br />
Christian Schifter<br />
+43(0)1 7109222<br />
cschifter@pantaenius.com<br />
Generalsekretär<br />
Harald Mahringer<br />
+43(0)699 11317599<br />
harald.mahringer@yca.at<br />
Crew Salzburg<br />
interim. Crew-Commander<br />
Hubert Kraft<br />
+43(0)664 9645011<br />
hubert.kraft@yca.at<br />
Crew Oberösterreich<br />
Crew-Commander<br />
Thomas Hickersberger<br />
+43(0)676 3067224<br />
thomas.hickersberger@yca.at<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
Crew-Commander<br />
Johannes Lindig<br />
+43(0)660 5208136<br />
j.lindig@tsn.at<br />
Crew Kärnten<br />
Crew-Commander Fritz Abl<br />
+43(0)664 2436871<br />
office@yca-crew-ktn.at<br />
www.yca-crew-ktn.at<br />
Crew Steiermark<br />
Crew-Commander<br />
Mike Hecker<br />
+43/(0)676/86643046<br />
mike.hecker@yca.at<br />
Crew Jugend<br />
Jugendbeauftragter<br />
Matthias Eckerstorfer<br />
+43(0)650 5583470<br />
matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />
Foto: Shutterstock<br />
Ausbildung<br />
YCA-Ausbildungsleiter<br />
Gottfried „Titzl“ Rieser<br />
+43(0)664 3706027<br />
gottfried.rieser@yca.at<br />
1/<strong>2018</strong> 77
Yacht Club Austria<br />
News Jänner/Februar <strong>2018</strong><br />
Hubert, der Rookie<br />
Von der Segeljolle über den FB3 bis zum Schiffsführerpatent 20 m:<br />
Commander Hubert Kraft bereichert die YCA-Crew Salzburg um<br />
seinen enormen Wissens- und Erfahrungsschatz.<br />
Das Interview führte Gottfried Titzl Rieser<br />
Bitte stell’ dich den Lesern kurz vor:<br />
Ich bin 52 Jahre alt, wohne im Salzburger<br />
Flachgau, bin verheiratet<br />
und habe zwei erwachsene Söhne.<br />
Ich bin Unternehmer im Anlagenbau<br />
für CarWash- und Reinigungstechnik<br />
in Österreich.<br />
Wie bist du zum Segelsport<br />
gekommen?<br />
Ich bin am See aufgewachsen. Die<br />
„Segelschule Mondsee“ war einer<br />
meiner Lieblingsspielplätze. Meine<br />
ersten Segelerfahrungen durfte ich<br />
bereits mit etwa sechs Jahren auf<br />
einer Sunflower-Segeljolle machen.<br />
Zum großen Glück teilt auch bis<br />
heute meine Frau Ulrike diese<br />
Leidenschaft mit mir.<br />
Was begeistert dich am<br />
meisten am Segelsport?<br />
Nun, sobald ich ein Schiff betrete,<br />
verlasse ich die Pfade des Alltags.<br />
Beim Segeln eröffnet sich jedes Mal<br />
eine neue Welt voller Herausforderungen<br />
und zugleich auch des<br />
Friedens im Umgang mit der Natur<br />
und der Kraft der Elemente. Das<br />
Zusammenfinden in der Crew, die<br />
entstehende Harmonie und das<br />
Bilden eines Teams, um gemein -<br />
same Ziele zu erreichen, begeistert<br />
mich immer wieder aufs Neue.<br />
wie Russel Coutts und James<br />
Spithill. Im Hochseeregattasport<br />
war mein bisheriges Highlight, als<br />
Mitglied in der Siegercrew den<br />
Gebirgssegler Cup des YCA zu<br />
gewinnen. Meinen Prüfungstörn<br />
bei Marlen Rauchenwald würde<br />
ich hier auch einordnen.<br />
Hubert Kraft<br />
YCA-Crew-Commander<br />
Salzburg<br />
Foto: Tahsin Özen<br />
Warum engagierst du dich im YCA,<br />
was ist dir im Club besonders wichtig?<br />
Zum YCA bin ich erstmals vor<br />
etlichen Jahren als Schiedsrichter<br />
bei der AASW gekommen. Die<br />
kameradschaftliche Aufnahme,<br />
speziell durch die Crew Kärnten,<br />
hat bis heute einen großen Eindruck<br />
hinterlassen. Durch die<br />
damalige Crew der KomproMiss<br />
fand ich auch rasch die Motivation,<br />
eine fundierte Hochseeausbildung<br />
zu beginnen und auch zu beenden.<br />
(FB3, SRC, Binnen 20m usw.) Diese<br />
seemännische und auf Sicherheit<br />
bedachte Herangehensweise an den<br />
Yachtsport war für mich ausschlaggebend<br />
für ein weiteres Engagement<br />
im Yacht Club Austria.<br />
Am Club selbst ist mir die crewübergreifende<br />
Kameradschaft<br />
und Unterstützung sehr wichtig.<br />
Welche Ziele hast du dir für die<br />
Crew Salzburg gesetzt?<br />
Mein größtes Ziel ist die Förderung<br />
und das Heranführen der jüngeren<br />
Generation an den Hochseewassersport.<br />
Ebenso die Seemannschaft<br />
unter dem Aspekt einer optimalen<br />
Ausbildung, um die „Freiheit der<br />
Meere“ auch in schwierigen<br />
Situatio nen genießen zu können.<br />
Wenn du an den YCA denkst, was<br />
macht am meisten Spaß/Freude?<br />
Ich freue mich bereits jetzt schon<br />
auf die kommenden Regatten und<br />
das Segeln mit Freunden wie den<br />
Gebirgssegler Cup oder die AASW<br />
<strong>2018</strong> sowie die zukünftigen Aus -<br />
bildungen der Crew Salzburg.<br />
Wir starten am 19. Jänner <strong>2018</strong><br />
mit einem Info-Abend, da bin ich<br />
schon sehr gespannt.<br />
Foto: Gernot Weiler<br />
Was waren deine Highlights bisher?<br />
Ich war unter anderem einige Jahre<br />
als Raceofficial im ÖSV in der<br />
höchsten nationalen Stufe aktiv,<br />
mit Unter stützung meiner Men -<br />
toren Manfred Piso und Erich<br />
Michel. Als Highlight sehe ich die<br />
mehrmalige Teilnahme als Umpire/<br />
Jury mitglied bei der RC44 Championship<br />
Tour mit Teilnehmern<br />
Hubert Kraft: „Die<br />
seemännische und auf<br />
Sicherheit bedachte<br />
herangehensweise an den<br />
Yachtsport war für mich<br />
ausschlaggebend für ein<br />
weiteres Engagement im<br />
Yacht Club Austria.“<br />
78 1/<strong>2018</strong>
Regattasegeln unter Freunden<br />
... und gleich ein bisschen Urlaub und Sommer-Feeling dazu! Ein hoher Anspruch<br />
und wichtigstes Ziel zu Wasser und zu Lande, für das die Crew Kärnten mit der<br />
Alpe Adria Sailing Week seit vielen Jahren mit ihrem guten Namen steht.<br />
Text Fritz Abl | Fotos Udo Reichmann<br />
Am 27. Mai <strong>2018</strong> startet in der<br />
Marina Punat die zwölfte Auf -<br />
lage der Alpe Adria Sailing Week, die<br />
Vorbereitungen laufen bereits auf<br />
Hochtouren. Damit unsere RegattateilnehmerInnen<br />
neben den sportlichen<br />
Wettkämpfen im großartigen<br />
Segelrevier um die Insel Krk auch ein<br />
wenig Urlaubs ambiente vorfinden,<br />
wird es im Regattazelt und im Marina-Umfeld<br />
auch besondere Highlights<br />
geben. Beste Kulinarik vom<br />
Marina-Restaurant beispielsweise,<br />
Fachvorträge und -diskussionen,<br />
stimmige Musik und Unterhaltung<br />
am Abend und vieles mehr. So wird<br />
es auch die Möglichkeit geben, den<br />
neuen Wellnessbereich des nahen<br />
Hotels Kanajt mitzubenützen.<br />
Zum Sportlichen<br />
Die Einheitsklasse-Flotte Beneteau<br />
First 35 von Alternautika/Jezera ist<br />
bereits seit November ausgebucht,<br />
wir arbeiten aber bereits an der<br />
Erweiterung des Starterfeldes mit<br />
Yachten aus Kaštela. Hochspannung<br />
auf dem Wasser ist jedenfalls vorprogrammiert:<br />
Der Austria Cup-<br />
Sieger von 2017 hat sich bereits auf<br />
der Meldeliste eingetragen. Wir<br />
freuen uns auf die Titelverteidigung<br />
von Karl Florian mit seiner YCA-<br />
Crew Tirol.<br />
Für die offenen Klassen wie<br />
„Alpe Adria Cup“ und „Kärntner<br />
Cruising Trophy“ ist unser Partner<br />
Yachtcharter Müller Linz bemüht,<br />
regatta taugliche Yachten wie<br />
z. B. die Bavaria 41s anzubieten.<br />
Wenn mehrere Bavaria 41s angemeldet<br />
werden, wird es somit eine<br />
„Bavaria 41s Trophy“ als Gruppenwertung<br />
geben.<br />
Auch der bestens eingeführte<br />
„Überstellungsservice“ für Regattayachten<br />
aller Art – eine spezielle<br />
Leistung der Crew Oberösterreich<br />
um Titzl Rieser – wird auch <strong>2018</strong><br />
wieder angeboten.<br />
Dass es bei all dem Service rund<br />
um die AASW keine Preiserhöhungen<br />
geben wird ist nur möglich, weil<br />
es sich um eine Clubregatta handelt,<br />
bei der ein großer Arbeitsaufwand<br />
ausschließlich von Funktionären<br />
erledigt wird, die jahrelang ehrenamtlich<br />
und unentgeltlich die Idee<br />
des „Regattasegeln unter Freunden“<br />
weitertragen!<br />
Wenn Sie also noch auf der<br />
Suche nach einer ebenso anspruchsvollen<br />
wie freundlich-frühsommerlichen<br />
Regatta sind – bei der<br />
AASW <strong>2018</strong> in Punat sind Sie<br />
herzlich will kommen!<br />
Mehr Infos auf Facebook<br />
und auf unserer Homepage:<br />
è www.yca-crew-ktn.at<br />
Sport und Spaß sind<br />
Salz und Pfeffer der<br />
traditionsreichen Alpe<br />
Adria Sailing Week.<br />
<strong>2018</strong> vom 27. bis<br />
31. Mai in der Marina<br />
Punat auf Krk – jetzt<br />
anmelden!<br />
1/<strong>2018</strong> 79
Yacht Club Austria<br />
News Jänner/Februar <strong>2018</strong><br />
Der Gebirgssegler Cup <strong>2018</strong> ruft!<br />
Am 22. April ist es wieder soweit: Zum elften Mal folgen SeglerInnen dem Ruf des steirischen<br />
Crew-Commanders Mike Hecker und nehmen am Gebirgssegler Cup <strong>2018</strong> teil.<br />
Eine Regatta, die sich von einer<br />
kleinen Clubveranstaltung zum<br />
hochwertigsten Regattaereignis des<br />
Yacht Club Austria gemausert hat.<br />
Dieser Cup ist eine ÖSV-Schwerpunktregatta<br />
und Teil der Austrian<br />
Offshore Trophy. Der familiäre<br />
Charakter wird durch die Zusatzveranstaltung<br />
„Sailing Star“ unterstrichen,<br />
dabei organisieren die teilnehmenden<br />
Crews Geschicklichkeitsspiele,<br />
Snacks, Cocktails oder<br />
singen umgetextete Lieder.<br />
Es gibt sechs Wettfahrten, davon<br />
drei Up and Down-Kurse. Man<br />
kann zwischen der sportlichen<br />
Einheitsklasse auf einer First 35<br />
mit Spinnaker oder der offenen<br />
Klasse ohne Spi wählen.<br />
Der Gebirgssegler Cup sticht<br />
auch mit einem überaus großen<br />
Frauenanteil heraus, derzeit sind<br />
ein Drittel der Teilnehmer Segler -<br />
innen. Wenn eine ambitionierte<br />
Seglerin Interesse hat, kann sie sich<br />
gerne an Mike Hecker, dem Organisator<br />
dieser Regatta wenden.<br />
Genauere Informationen über<br />
die Regatta oder die Möglichkeit<br />
für Einzelpersonen auf einem<br />
Clubschiff teilzunehmen gibt es<br />
bei der Crew Steiermark.<br />
è www.yca.at<br />
Derzeit wird ein Drittel<br />
der Teilnehmer für den<br />
Gebirgssegler Cup <strong>2018</strong><br />
von Frauen gestellt. Die<br />
anderen zwei Drittel<br />
richten sich darauf ein<br />
und üben sich in kalorienarmer<br />
Nahrung und<br />
auffälligem Auftritt.<br />
Fotos: Mike Hecker<br />
Neue Regatta: Alpe-Adria-Challenge<br />
Von der Marina Frapa/Rogoznica zur Marina Punat/Krk und wieder retour, vom 9. bis 14. Juni <strong>2018</strong>.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Eine neue Langstrecken-Regatta,<br />
speziell entwickelt für Segler,<br />
die das hektische Gedränge an<br />
Startlinien und Wendebojen satt<br />
haben. Die beiden Starts erfolgen<br />
über eine ausreichende Startlinie<br />
Startboot/Boje.<br />
Marina Frapa, Ragosniza.<br />
Die Regatta führt zwischen zwei<br />
der interessantesten Marinas Kroatiens,<br />
nämlich von der Marina Frapa/Rogoznica<br />
zur Marina Punat/<br />
Krk und retour. Man entscheidet<br />
sich taktisch zwischen drei Wegen:<br />
unter der Küste, durch die Korna-<br />
ten oder auf dem offenen Meer.<br />
Es werden zwei Regatten einzeln<br />
und gesamt gewertet und durch ein<br />
Tracking-System haben die Crews<br />
jederzeit Überblick über die eigene<br />
Position und den Regattaverlauf.<br />
SeaHelp & Skipper Card garantieren<br />
technische und medizinische<br />
Assistance, täglich rund um die Uhr<br />
sind deutschsprachige Ärzte per<br />
Telefon erreichbar, die über medizinische<br />
Möglichkeiten vor Ort informieren.<br />
Zusätzlich hält Christian<br />
Kargl Webseminare zu den Themen<br />
„Sicherheitsbriefing“, „Regattataktik“<br />
und „Windprognosen“ ab.<br />
Anfragen: è yca-challenge@yca.at<br />
Anmeldung und Ausschreibung:<br />
è http://challenge.yca.at<br />
è www.yca.at<br />
80 1/<strong>2018</strong>
Sailing Poetry<br />
Die Sirene<br />
von Ventotene<br />
Wir verlassen den Porto di Roma, passieren das Kap<br />
Circeo, laufen ein in Ventotene, sprechen mit des Augustus‘<br />
verbannter Tochter Julia, nehmen eine Sirene an Bord,<br />
gehen unter dem Stromboli längsseits bei einem Segler<br />
namens Odysseus und erreichen Sizilien.<br />
Katalin, die Sirene von Ventotene.<br />
Das Kap Circeo ist ein Bergkegel,<br />
der trotz schmaler<br />
Verbindung zum Festland<br />
vom Meer aus wie eine Insel aussieht.<br />
Auch Odysseus hielt ihn für<br />
eine Insel, als er dort anlegte, sein<br />
Boot für den Winter an Land zog –<br />
und mit Circe einen Sohn zeugte.<br />
VENTOTENE<br />
In Ventotene gehen wir an eine<br />
malerische Tankstelle: oben auf<br />
einer senkrechten, dunkelbraunen<br />
Felswand die Zapfsäule, keinerlei<br />
Steg; die Wassertiefe erlaubt es, bis<br />
an die Wand heranzufahren, von<br />
oben wird uns der Schlauch gereicht.<br />
Legen das Boot dann hinüber<br />
zur Hafenmole, spazieren<br />
unter den Resten der Villa Giulia:<br />
Hierher wurde des Augustus Tochter<br />
verbannt, ihres ausschweifenden<br />
Lebenswandels wegen.<br />
Augustus, erster römischer<br />
Kaiser, nutzte Tochter Julia für seine<br />
Karriere, verheiratete sie, wenn<br />
er sich politischen Nutzen davon<br />
versprach; den Ehemännern war<br />
meist, nachdem sie für Nachkommen<br />
gesorgt hatten, kein langes<br />
Leben mehr beschieden, auch<br />
Julias Liebhaber lebten gefährlich.<br />
Als sie zum Kinderkriegen zu alt<br />
war, störte Augustus ihr freizügiger<br />
Lebenswandel – der öffentliche<br />
Orgien und Prostitution einschloss<br />
– und er verbannte sie.<br />
Circe hatte Odysseus genaue<br />
Anweisungen gegeben, wie er der<br />
Sirenen Lied hören könne ohne<br />
Alfred Zellinger<br />
ist Schriftsteller und<br />
erlernte das Segeln in<br />
der O-Jolle des Vaters<br />
auf dem Traunsee. Dort<br />
segelt er heute einen<br />
30er-Schärenkreuzer,<br />
auf dem Meer eine 46er<br />
Grand Soleil.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
ihnen zu verfallen. Es ging dabei<br />
nicht nur um Gesang, denke ich,<br />
sondern um Erkenntnis, die bewirkt,<br />
dass der ihr Verfallene sein<br />
Leben nicht mehr unverändert<br />
fortsetzen kann.<br />
Ein Gleichnis wie das von der<br />
„Zauberin“ Circe, die Odysseus<br />
Crew in Schweine verwandelt haben<br />
soll: Jede schöne Frau schafft<br />
das, sagt man, ganz ohne Zauberei.<br />
Eine der Sirenen, von ihrem kargen<br />
Felsen geflüchtet, treffe ich in der<br />
Bar Portovecchio am alten Römerhafen.<br />
Nichts mehr los auf unseren<br />
Felsen, klagt sie; kein Schwein hält<br />
noch an, soviel wir auch singen. Ich<br />
nehme sie mit an Bord und bald<br />
singen wir gemeinsam „A Whiter<br />
Shade of Pale“, die Crew nimmt’s<br />
auf und stellt’s auf Youtube:<br />
è www.youtube.com/watch?v=3WfmyUd6pL8<br />
STROMBOLI<br />
Kurs Ischia, dahinter die Sireneninseln,<br />
nehmen dann Kurs auf<br />
jenen Vulkan, dessen Lava sich<br />
rauchend den Nordhang hinunterwälzt<br />
und aufdampfend ins Meer<br />
fließt, passieren zwischen dem<br />
schwarzen Kegel des Stromboli<br />
und dem bizarren Felsen Stromboliccio<br />
mit seinem Pferdekopf,<br />
kreuzen den Kurs eines seltsamen<br />
Bootes, dessen Skipper sich, als wir<br />
längsseits gehen, als Odysseus vorstellt.<br />
Grüße ihn von der schönen<br />
Circe im Porto di Roma. Dachte<br />
mir, lacht Odysseus, dass sie nicht<br />
lang um mich trauern wird.<br />
Zitiere dann den offenen Brief<br />
Penelopes, von Ovids Heroides<br />
inspiriert, den ich kürzlich in einer<br />
Zeitung gelesen hatte: „Dies sendet<br />
dir Penelope, säumiger Ulixes; es<br />
hilft mir nichts, wenn du zurückschreibst,<br />
komm selbst! Troja ist<br />
längst gefallen und diese Helena<br />
war den ganzen Aufwand nicht<br />
wert! Ich weiß, dass du unversehrt<br />
überlebt hast. Und ich warte. Und<br />
warte. Wo trödelst du herum? Bist<br />
du von der Liebe zu einer anderen<br />
gefesselt, wie es so eure Art ist, ihr<br />
Männer?“ Bin ja unterwegs nach<br />
Hause, sagt Odysseus, seit zehn<br />
Jahren schon. Aber die Winde sind<br />
launisch, die Götter gegen uns, die<br />
Karten ungenau, die Riffe scharf,<br />
die Strudel tief …<br />
Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />
Damen und Herren, passieren wir<br />
die Meerenge zwischen Scylla und<br />
Carybdis, erreichen Messina, ent -<br />
gehen den Kyklopen und treffen in<br />
Reggio di Calabria den Fürsten<br />
von Lampedusa.<br />
<br />
Buchtipp – soeben erschienen:<br />
Alfred Zellinger: Doktor Faustus in London.<br />
Banker, Oligarch, Edition P.E.N. im Löcker Verlag,<br />
ISBN 978-3-854090-892-8<br />
82 1/<strong>2018</strong>
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