OCEAN7 2013-02

OCEAN7Revier 1 dass der Stoffwechsel des Systems Koralle–Algen schwer gestört ist. Wenn der Stress mehrere Wochen anhält, sterben die Korallen und sind unwiederbringlich verloren, sie wurden Opfer der berüchtigten Korallenbleiche. Das ist keine Krankheit, sondern eine Stressreaktion auf schlechte Umweltbedingungen wie etwa zu hohe Wassertemperaturen. Genau das wurde den Korallen der Andamanen zum Verhängnis. Im April 2010 stieg die Meerestemperatur in dieser Region in den obersten zehn Metern der Wassersäule auf 34 (!) °C. Für Zooxanthellen ist das zu warm (es gibt Ausnahmen) und ihre Wirtskorallen starben ab. Dieses Korallensterben wurde also nicht durch Umweltverschmutzung, sondern durch thermischen Stress verursacht. Dieser kann wohl als Auswirkung des Klimawandels verstanden werden. 2 Erdbeben und Tsunamis. Die Andamanen und Nikobaren liegen in einer der tektonisch aktivsten Zonen der Welt. In jüngerer Vergangenheit haben starke Erdbeben in den Jahren 1847, 1941 und 2004 die Region erschüttert. Die Ursache sind Plattenbewegungen der Erdkruste. Der Sunda-Andamanengraben gehört zu einer Subduktionszone, in der die indo-australische Platte unter die eurasische Platte abtaucht. Dabei kann es zum Aufbau gewaltiger Spannungen kommen, die nach einiger Zeit in Form von Erdbeben freigesetzt werden. Erfolgt ein solches Erdbeben auf dem Meeresgrund, spricht man von Seebeben – und diese können vernichtende Wellen, die sogenannten Tsunamis, generieren. Der verheerende 3 4 18 OCEAN7 02-2013 | März/April 2013

Andamanen und Nikobaren Bis zu 20 Meter hohe Tsunami- Wellen verwüsteten die Inseln Tsunami vom 26. Dezember 2004 hat hunderttausenden Menschen das Leben gekostet und die Andamanen und Nikobaren mit voller Wucht getroffen. Die Nikobaren wurden von acht Wellen, die bis zu 20 (!) Meter hoch waren, verwüstet. Die nördlicher gelegenen Andamanen wurden von zehn Meter hohen Wellen getroffen. Die Ostküste der Insel South Andaman sank bis zu einem Meter ab und ist dort nun permanent überflutet, während die nördlichen Inseln der Andamanen bis zu drei Meter hochgehoben wurden. Ausblick. Solch gewaltige Wellen entfalten ihre zerstörerische Wirkung auch im Korallenriff. Die Schäden sind jedoch lokal begrenzt, hauptsächlich mechanischer Natur und kommen nur in langen Zeitabständen vor, sodass die Korallen regenerieren können. Langfristig gefährlicher ist für die Riffe wahrscheinlich der Klimawandel mit der Erwärmung des Meeres. Extreme Spitzenwerte in El Niño-Jahren, die immer kurzfristiger auftreten, führen großflächig zu Korallenbleichen und zum Verlust vitaler Korallenriffe. Die entlegenen Inseln der Andamanen sind dafür ein eindrucksvolles Beispiel. Sie brauchen nun Zeit und passende Umweltbedingungen, damit die abgestorbenen Areale durch Korallenlarven neu besiedelt werden können. Die nächste Station unserer Reise sind die Philippinen, genauer die Insel Busuanga nördlich von Palawan. Diese Region liegt im sogenannten Korallen-Dreieck, das sich durch die höchste Artenzahl an Korallen auszeichnet. Dieser Bericht folgt in der nächsten Ausgabe von OCEAN7. 1 Naturgewalten. Seebeben können Tsunamis auslösen, die ihre zerstörerische Kraft am Ufer entfalten. Dagegen sind selbst solche Baumriesen machtlos. 2 Dschungel-Farm. Mit einfachsten Mitteln wird dem Regenwald landwirtschaftliche Fläche abgerungen. 3 Ohne Worte. 4 Zeitzeugen. Die Andamanen liegen in einer tektonisch hochaktiven Zone. Ein Strandspaziergang führt das durch Schichtungen und Verwerfungen der Uferzone eindrücklich vor Augen. ECKER WorldWide NEU 2013: Skippertrainings: basic / advanced / ladies / Noch-nicht-Segler / Kochkurs OneWay: in Griechenland Ansegeln: Karneval Venedig und mehr Stützpunkt: Bodrum/Yalikavak Schnuppertörns: 4 Tage für Segel-Neulinge + Meer-Lustige Katalog 2013 anfordern: info@eckeryachting.com Ecker Yacht & Flug GmbH, Schnalla 63b, 4910 Ried im Innkreis, Österreich · T: +43 (0) 77 52 - 87 974 - 0, www.eckeryachting.com März/April 2013 | OCEAN7 02-2013 19