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prima! Magazin - Ausgabe Dezember 2020

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ORTSREPORTAGE ROHR BEI

ORTSREPORTAGE ROHR BEI HARTBERG Foto © Olga Seus Lebendige Vereinskultur Alle zwei Jahre finden die „Rohrer Erlebnistage“ statt, das sind drei Tage Ferienprogramm für die Sechs- bis Zwölfjährigen. Die ortsansässigen Vereine gestalten ein buntes Programm, innerhalb dessen die Kids in alle möglichen Aktivitäten hineinschnuppern und umgekehrt die Vereine möglichen Nachwuchs für sich begeistern können. Übernachtet wird in der Biberburg, dem Vereinshaus der Naturschutzjugend. Heuer ist dies, wie so vieles, der Pandemie zum Opfer gefallen. „Wenn es die Lage zulässt, holen wir das nächstes Jahr nach“, so Jessica Ziermann, Gemeindesekretärin und Mitverantwortliche. Überhaupt, wie so viele Gemeinden ist man von Schließungen und Kürzungen betroffen: „Momentan ist das Motto eher verwalten als gestalten“, sind sich Amtsleiter Christoph Gschiel und Jürgen Peindl einig. So wurden eine Spielplatzsanierung in Oberrohr, neue Schulmöbel oder auch die Aufschließung neuen Baulandes hintangestellt. Der einzige, der dieses Jahr fleißig gebaut hat, ist der Biber. „Bei unseren Wanderern beliebt, unsere Bauern mögen ihn weniger, deswegen versuchen wir – zusammen mit der Naturschutzjugend – die Uferbereiche der Lafnitz, die von ihm umgestaltet werden, anzukaufen und so Biber und Landwirte zu trennen“, so Peindl. Der Ortsname Rohr, der 1363 für die Katastralgemeinde Unterrohr erstmals urkundlich als „Ror pey Wird in Hartperger pharr“ erwähnt wird, leitet sich von am Ufer wachsendem Röhricht, sprich großwüchsigen, schilfartigen Pflanzen, ab. Als Symbol sind die Rohrpflan- Abends hat die Ortskapelle Oberrohr eine beeindruckende Ausstrahlung zen sogar in das Gemeindewappen eingegangen. Oberrohr ist schon 1265 als „ror superior“ verzeichnet. Geschichtlich belegt suchten Ungarn, Türken und Kuruzzen das Gemeindegebiet heim, doch das Grab Attilas, das sich hier angeblich befinden könnte, gehört wohl eher dem Reich der Sagen an. Ihr Profi in Sachen Kunstböden Steinteppich, PVC Fliesen & Kunstböden www.bodentechnikkapler.at Wörth an der Lafnitz 154 I 8293 Rohr bei Hartberg 0664 / 39 49 504 I bodentechnikkapler@gmx.at Steinteppich. Der dekorative, fugenlose gewerblichen oder industriellen Einsatz. Die sen können auch bei gerissenem Untergrund Steinteppich Boden- und Wandbelag für innen und außen. pflegeleichte Epoxid Bodenbeschichtung ist in verlegt werden und sind in verschiedenen Der dekorative, fugenlose Boden- und Wandbelag für innen und außen. Ein Steinteppich ist ein frostsicherer und wasserdurchlässiger Terrassenboden, der ist ein überall frostsicherer einsetzbar und ist. was- Zum Beispiel allen für Ral-Farben Stiegen, den und Eingangsbereich 3D-Optik erhältlich. oder Einfahrten. Mustern Er kann erhältlich. auch für den Innen- oder Ein Steinteppich serdurchlässiger Duschbereich Terrassenboden, verwendet werden, der überall da fugenlos, pflegeleicht und rutschfest ist. Zudem ist der Steinteppich individuell gestaltbar. einsetzbar Epoxid ist. Zum Bodenbeschichtung Beispiel für Stiegen, Industrieboden. Dieser Boden ist fugenlos gewerblichen und strapazierfähig, oder industriellen somit ist Einsatz. er für den Die pflegeleichte sondern Epoxid ist auch Bodenbeschichtung umweltfreundlich ist und in allen pflege- Kunstrasen. Er sieht nicht nur echt aus, Eingangsbereich Die Universallösung, oder Einfahrten. egal ob Er für kann den privaten, Ral-Farben und in 3D-Optik erhältlich. auch für den Innen- oder Duschbereich verwendet privaten als auch gewerblichen Einsatz geeignet. Der Industrieboden ist extrem belastbar, te als auch für öffentliche Einrichtungen. leicht. Er eignet sich sowohl für Privathaushal- Industrieboden werden, da er fugenlos, pflegeleicht Dieser Boden ist fugenlos und strapazierfähig, somit ist er für den privaten als auch gewerblichen Einsatz geeignet. Der Industrieboden ist und rutschfest extrem belastbar, ist. Zudem pflegeleicht ist der Steinteppich und allen Ral-Farben pflegeleicht erhältlich. und in allen Ral-Farben erhältlich. individuell PVC-Fliese gestaltbar. Pool. Wir übernehmen die Planung, Gestaltung PVC-Fliesen und Umsetzung können Ihres auch neuen bei Pools. PVC-Fliesen sind nach Fertigstellung sofort befahrbar PVC-Fliesen. und zudem PVC-Fliesen noch schnell sind verlegt. nach Fertigstellung in verschiedenen sofort befahrbar Mustern und erhältlich. zudem noch Dieser ist individuell gestaltbar und wir passen Die pflegeleichten Epoxid gerissenem Bodenbeschichtung. Untergrund verlegt werden Die und sind Universallösung, Kunstrasen egal ob für den privaten, schnell verlegt. Die pflegeleichten PVC-Flie- ihn ganz Ihren Vorstellungen an. Kunstrasen sieht nicht nur echt aus, sondern ist auch umweltfreundlich und pflegeleicht. Er eignet sich sowohl für Privathaushalte als auch Werbung für öffentliche Einrichtungen. 28 PoolDEZEMBER 2020 www.prima-magazin.at Wir übernehmen die Planung, Gestaltung und Umsetzung Ihres neuen Pools. Dieser ist individuell gestaltbar und wir passen ihn ganz Ihren Vorstellungen an.

JAGDGESETZREFORM IM FOKUS XXX IM FOKUS Foto © VGT Das neue Jagdgesetz im Burgenland war seit 2017 beschlossene Sache. Mit diesem Gesetz hätte man auch 2023 die sogenannte Gatterjagd, die Jagd im eingezäunten Gebiet, verboten. Jetzt wurde seitens des Landes aber eine Novelle des Jagdgesetzes verkündet und genau dieses Verbot zurückgenommen. Die Jagd in bestehenden Gattern soll – mit Einzelgenehmigungen – erhalten bleiben. Eva Maria Kamper Tiere am unüberwindbaren Zaun eines Jagdgatters Jagd im Gatter Jagdgatter. Waldidylle, umringt von Zaun und Mauern. Jagdgäste mit Abschussgarantie. Wildtiere ohne reelle Chance. Die Gatterjagd wurde im März 2017 unter dem damaligen Landeshauptmann Hans Niessl und der damaligen Landesrätin Verena Dunst im Burgenland verboten. Stolz präsentierte man das „modernste und innovativste Jagdgesetz Österreichs“ im Burgenland. Unlängst wurde aber eine Novelle dieses Gesetzes angekündigt, die vor allem die umstrittene Gatterjagd betrifft. Über diese Novelle wurde in den letzten Wochen heftig diskutiert. Statt der kompletten Auflösung der Gatter werden zwar neue nicht mehr angelegt, aber bestehende Gatter bleiben erhalten. Im Burgenland sind zehn Jagdgatter genehmigt. War ursprünglich vorgesehen, dass fünf Mal im Jahr angemeldete Jagden stattfinden dürfen, will das Land diese nun nur mehr nach Bewilligung und Prüfung im Einzelfall genehmigen. „Eine Farce“, wie Martin Balluch, Obmann vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) kritisiert, „denn ändern wird sich dadurch nichts!“ „Reproduktion und Wertschöpfung“ Landesrat Leonhard Schneemann erläutert diese Offensive: „Neben dem Verbot neuer Jagdgatter ist eine strenge Reglementierung bestehender umfriedeter Eigenjagdgebiete ein zentraler Punkt der Novelle. Zweck der Beibehaltung bestehender Jagdgatter ist und bleibt weiterhin ausschließlich die natürliche Reproduktion. Mit der Beibehaltung bestehender Jagdgatter werden auch Wildschäden für die Landwirtschaft minimiert. Bei höheren Wildständen fällt mehr Wildfleisch an. Das hat den Effekt der Stärkung des regionalen und wertvollen Produkts Wildbret und damit einhergehend der regionalen Wertschöpfung. Die Bewegungsjagden in Jagdgattern werden verboten, nur im Einzelfall kann nach gründlicher Überprüfung der Behörde auf Einhaltung der Waidgerechtigkeit und Tierschutzkonformität eine Bewilligung einer Bewegungsjagd erteilt werden. Vergehen werden mit voller Härte bestraft.“ Umstrittene Praxis Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) ist von der Aufhebung des Verbotes entsetzt: „Gatterjagd steht sinnbildlich für den treffsicheren Jagdspaß des ungeübten Hobbyjägers. Selbst die Mehrheit der Jägerschaft ist gegen diese Praxis. Und auch wenn diese Jagdareale mindestens 115 Hektar groß sind, wissen die Wildtiere genau, dass sie eingesperrt sind. 100 Hektar ist eine Fläche von einem Kilometer mal einem Kilometer. Ein ausgewachsener Rothirsch galoppiert diese Strecke in sehr wenigen Minuten. Bei Dokumentationen dieser – meist acht Stunden dauernden – Treibjagden sieht man ganze Herden der Wildtiere panisch an den Zäunen entlanglaufen. Viele sind verwundet oder verletzen sich auch unter den verzweifelten Versuchen zu entkommen.“ Dass statt den jährlichen fünf Treibjagden pro Gatter jetzt Einzelgenehmigungen notwendig seien, sieht er als Verschleierung der Situation: „Das ist ein reiner Formalakt und wird an der Sache nichts ändern!“ „Demokratiepolitische Enttäuschung“ Wolfgang Spitzmüller von den GRÜNEN Burgenland zeigt sich zum Anlass der Novelle generell irritiert: „Es gibt keinen vernünftigen Grund für diese Trendumkehr. Die Argumentation ist dünn. Zum Beispiel führt die Reproduktion im umzäunten Gebiet auf lange Sicht zu tierquälerischen Inzuchtproblemen und Missbildungen. Und die regionale Wertschöpfung ist mit der herkömmlichen Jagd und den ebenfalls bestehenden Damwild-Fleischgattern gesichert! Wir haben 2017 gemeinsam ein komplett neues, zeitgemäßes Jagdgesetz aufgesetzt. Mit den damaligen SPÖ-Landesrätinnen Verena Dunst und Astrid Eisenkopf hat sich hier viel zum Positiven geändert. Man hatte mit diesem Gesetz einen annehmbaren Kompromiss zwischen Jägerschaft und Tierschutz gefunden. Das Verbot der Gatterjagd ab 2023 galt als Meilenstein, jetzt ist es für mich ein Rückschritt ins Mittelalter und eine demokratiepolitische Enttäuschung!“ Eine vom VGT initiierte Umfrage des renommierten GALLUP-Institutes ergab, dass sich 76 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer gegen eine Aufhebung des Verbotes der Gatterjagd aussprechen. Die Diskussionen um das Jagdwesen im Burgenland scheinen noch nicht zu Ende. Nun schaltet sich auch der Tierschutz Austria ein, die Rede ist sogar von einer Volksabstimmung. Ob dies noch zu einer Änderung der Novelle führt, ist fraglich. In der Zwischenzeit musste sich Landesrat Leonhard Schneemann mit Hasspostings auseinandersetzen: „Nach den Kontroversen um die Vorlage zum neuen Jagdgesetz hat der Diskurs in beleidigenden und aggressiven Angriffen gegen mich und meine Familie gemündet. Niemand sollte sich dieses feige Verhalten gefallen lassen.“ Schneemann hat die Angelegenheit den Strafverfolgungsbehörden zur Prüfung auf Cybermobbing weitergegeben. Updates nach Redaktionsschluss auf: www.prima-magazin.at/ Rubrik: Im Fokus DEZEMBER 2020 29

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