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Quality Engineering 02.2023

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IM FOKUS » Control

IM FOKUS » Control Bild: Quality Engineeing Auf dem virtuellen Roundtable diskutierten die Experten mit der Redaktion von Quality Engineering. Im Uhrzeigersinn: Daniel Fischer, Markus Strehlitz und Sabine Koll (beide Quality Engineering), Frank Herr, Heiko Wenzel-Schinzer sowie Dietrich Imkamp. Roundtable zu OPC UA Basis für smarte Messtechnik Die Industrie-4.0-Standard für die Messtechnik ist da, ein Dashboard wird auf der Control präsentiert. Auf einem virtuellen Roundtable hat Quality Engineering mit Experten von Hexagon, Wenzel und Zeiss über die Vorteile und die ersten Use Cases der OPC UA Companion Specification GMS gesprochen. » Markus Strehlitz und Sabine Koll 18 Quality Engineering » 02 | 2023

Die OPC UA Companion Specification für die geometrische Messtechnik ist veröffentlicht. Welche Use Cases sind darin definiert? Dietrich Imkamp: Die Use Cases beziehen sich zunächst einmal auf die dynamischen und statischen Maschinendaten. Zu den statischen zählen etwa Informationen zum Hersteller und der installierten Software-Version. Die dynamischen Daten geben zum Beispiel Auskunft darüber, ob das System gerade in Betrieb ist oder auf Aufträge wartet und ob es fehlerfrei läuft. Daraus kann man dann ein Condition Monitoring ableiten oder – was gerade in aller Munde ist – die Overall Equipment Effectiveness. Und wenn wir jetzt noch einen Schritt weitergehen, dann kommen wir zum Jobmanagement und zum Part-Data-Management. Damit bewegen wir uns dann in Richtung Automatisierung. Sind das die Einsatzszenarien, die von Beginn an anvisiert waren? Imkamp: Wir hatten durchaus eine längere Liste von Use Cases. Wir haben diese Liste aber begrenzt, um das Dokument fertigzustellen und auf den Markt zu bringen. Das heißt nicht, dass es nicht Aufgaben für OPC UA geben wird, die darüber hinausgehen. Aber der Arbeitsgruppe war es wichtig, mit einem verbindlichen Standard schnell in die Öffentlichkeit zu gehen. Dies soll Anwendern die Sicherheit geben, dass sie bei einer Implementierung nicht irgendwann mit einem geänderten Standard konfrontiert sind. Frank Herr: In der aktuellen Companion Specification ist zunächst nur die Überwachung von Jobs implementiert. Die anderen Aspekte wie das Jobmanagement sind in der Version 1.0 noch nicht abgedeckt. Die dafür notwendigen Grundvoraussetzungen sind im Bereich Machinery bisher noch nicht erfüllt. Das heißt aber nicht, dass man diese Use Cases nicht realisieren kann. Sie lassen sich bisher aber nur mit herstellerspezifischen Lösungen umsetzen. Konnte man dann diese Use Cases vor der Entwicklung des Standards nicht auch schon umsetzen? Herr: Die Use Cases waren auch vorher abbildbar. Das waren aber eben immer kundenspezifische beziehungsweise herstellerspezifische Lösungen. Das heißt, wenn bei einem Kunden Produkte von verschiedenen Herstellern im Einsatz waren, musste er mit jedem Anbieter eine individuelle Lösung vereinbaren. Ein Ziel der Companion Specification ist ja, das weitestgehend zu harmonisieren, sodass sich Lösungen übertragen lassen. Heiko Wenzel-Schinzer: Wir sprechen hier auch von zwei unterschiedlichen Ansätzen. Beim Condition Monitoring möchte man ja Herstellerunabhängigkeit. Weil man auf einen Blick sehen will, wenn man mit verschiedenen Anbietern arbeitet, welchen Zustand die unterschiedlichen Maschinen haben. Wenn man über Automation redet, dann bleibt man sehr in der spezifischen Welt. Denn alle Hersteller haben ihre eigenen Automationslösungen und dies wird auch so bleiben. Aber die Realisierung dieser Lösungen beim Kunden fällt dank OPC UA leichter. Von welcher Seite kam denn die Forderung nach einem verbindlichen Standard? Von den Anwendern oder von den Herstellern? Daniel Fischer: Von beiden Seiten. Wir haben in einigen Gesprächen mit Kunden versucht, Lösungen auf einzelne Use Case einzugrenzen. Der Wunsch von den Kunden kam dann aber oft: „Gebt uns doch mal alle Daten. Dann schauen wir uns die an und überlegen uns, was wir damit machen.“ Ein solcher Ansatz ist aber nur schwer greifbar und endet meistens im Nirgendwo. Daher ist es jetzt gut, ein klares Datenmodell und eine eindeutige Struktur zu haben, in der sich einzelne Aufgabenstellungen wiederfinden. Herr: Bei Standards gibt es immer zwei Seiten, die daran interessiert sind. Die Anwender möchten standardisierte Lösungen, damit sie nicht in einer heterogenen Landschaft tätig sein müssen. Sie möchten Systeme von verschiedenen Anbietern nutzen können und trotzdem eine identische Lösung haben und Die Roundtable-Teilnehmer • Frank Herr, Director Application Technology & Support EMEA, Hexagon • Dr. Heiko Wenzel-Schinzer, Geschäftsführer und Chief Digital Officer, Wenzel • Dr. Dietrich Imkamp, Head of Metrological Qualification, Zeiss IQS, und Vorsitzender der OPC-UA-Arbeitsgruppe Geometrische Messsysteme beim VDMA • Daniel Fischer, Produktmanager Metrology Software, Zeiss IQS Quality Engineering » 02 | 2023 19

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