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2-2023 REISE & PREISE

USA • CAPITAL REGION

USA • CAPITAL REGION Lebendige Geschichte: Colonial Williamsburg American Visionary Art Museum 2 RUNDREISE DER GROSSE Beschaulich: die Waterfront von Annapolis Luray Caverns: das größte Höhlensystem der USA LURAY CHARLOTTESVILLE Chick and Ruth’s Delly Anapolis WASHINGTON D.C. BALTIMORE TILGHMAN ISLAND VIRGINIA ANNAPOLIS Chesapeake Bay, die größte Bucht der USA Vor den Toren von Washington DC liegen zwei höchst ungleiche Städte. Marylands größte Metropole Baltimore, einst wichtigster Anlandepunkt deutscher Einwanderer, hat einen der größten Häfen der USA (Rundfahrten 1 Std., ab US$ 26, www.cityexperiences.com). Im Inner Harbor locken das exzellente National Aquarium (US$ 50, www.aqua.org), historische Schiffe (US$ 20, www.historicships.org), ein World Trade Center mit Aussichtsplattform (US$ 8) sowie die Restaurants von Little Italy und die Bars von Fells Point. Annapolis hingegen, die Hauptstadt von Maryland, ist klein und gemütlich. 1649 gegründet, drängen sich gepflegte kleine Wohnhäuser und Läden in den Gassen um die rund 600 Meter lange Main Street, die zum Hafen mit relaxten Restaurants und Cafés führt. Am Kreisel steht das Kapitol von 1797 (öffentlich zugänglich) mit dem größten Holzdom der Welt. Annapolis ist die Sailing Capital USA mit Segelschulen, Jachthafen und der »US Sailboat Show« im April und Oktober. Die Stadt wird geprägt von der Naval Academy mit 4.500 Kadetten. Einen guten Einblick bieten die Hafenrundfahrt (40 Min., US$ 22, www.watermark journey.com) und das 2022 eröffnete Museum Annapolis: An American Story (US$ 5). TIPP Fahren Sie mit dem Wassertaxi (US$ 4) nach Eastport zum Seglertreff »Boatyard Bar and Grill«. Tolles Essen und gute Stimmung! Über die Bay Bridge geht es ans Ostufer der Chesapeake Bay. Hier ticken die Uhren merklich langsamer. Im größten Ort Easton bummelt man durch baumbewachsene Straßen mit Boutiquen, Galerien, Vintage-Läden und gehobenen Restaurants. Mondän, aber leger ist der luxuriöse Seglerort St. Michaels. An der Hauptstraße reihen sich Boutiquen, Kaffeehäuser, Weinbars und Restaurants. Am Segelhafen lunchen die Besucher leger an Picknicktischen am Wasser vom »The Crab Claw« (Crab Cake Sandwich US$ 29). Mit Seglern einen Drink nehmen kann man im »Foxys« oder »Blue Miles«. Im EASTON Kleinboot vom Harbor CAMBRIDGE MARYLAND OCEAN CITY ASSATEAGUE ISLAND Shuttle schippert der Kapitän seine Gäste durch die umliegenden Buchten (75 Min., US$ 45, www.sm harborshuttle.com). Im Freilichtmuseum kann man einen der letzten, für Maryland typischen Schraubpfahlleuchttürme besteigen und Holzbootbauern über die Schulter schauen (US$ 16, www. cbmm.org). Echte Watermen arbeiten noch auf Tilghman. Frühmorgens tuckern die Fischerboote in die Bucht. Die ursprüngliche kleine Insel ist recht untouristisch; es gibt einen Gemischtwarenladen, drei Hotels und das hervorragende Frühstücksrestaurant »Two if by the Sea« (French Toast US$ 5,50, Eierspeisen US$ 13–16). Wer gefühlt am Ende der Welt ein paar Tage die Seele baumeln lassen möchte, ist hier absolut richtig. Mit der ältesten Fährverbindung der USA (US$ 15, www.oxfordferry.com) geht es in 15 Minuten von Bellevue nach Oxford. Der Miniort, einst ein wichtiger Hafen der britischen Krone, hat sehr alte Gebäude wie das »Robert Morris Inn« mit Taverne von 1710. Im Umbruch befindet sich Cambridge. Dem Hafenort sieht man den Reichtum früherer Zeiten an, doch viele der großen Mansions sind nicht gut in Schuss und Ladenlokale stehen leer. Doch es tut sich was, denn im Ortskern gibt es neue Geschäfte und Restaurants, auch eine Brauerei fehlt nicht. TIPP 15 Kilometer südlich informiert das supermoderne Harriet Tubman Underground Railroad National Monument über das Leben der Anti-Sklaverei-Aktivistin. Nebenan fährt man sechs Kilometer durch das Blackwater National Wildlife Refuge, eine Salzmarschlandschaft fernab der Zivilisation. Entspannte Tage an der Atlantikküste Ocean City, Marylands Badeort am Atlantik, wirkt auf den ersten Blick etwas kitschig. Auf einer schmalen, 15 Kilometer langen vorgelagerten Insel reihen sich endlos Hotels, Restaurants und Shops. Das Highlight ist der fünf Kilometer lange Boardwalk am Strand. Schon zum Sonnenaufgang sind dort viele Jogger, Walker und Frühaufsteher unterwegs, abends ist der Boardwalk für die vielen Nachtschwärmer hell erleuchtet. Südlich schließt sich Assateague an. Die 60 Kilometer lange Insel ist größtenteils Naturschutzgebiet, mit Strand, Dünen, Marschen und Wäldern. Das Besondere sind die rund 80 Wildponys, die frei auf der Insel leben. Überraschend viele bekommt man aus nächster Nähe nahe der Brücke zu sehen, wo sich der RICHMOND 68 REISE-PREISE.de 2-2023 NORFOLK VIRGINIA BEACH Washington DC – Baltimore 65 km – Annapolis 50 km – Easton 70 km – St. Michaels 15 km – Tilghman Island 20 km – Cambridge 65 km – Ocean City 100 km – Assateague Island 15 km – Berlin 15 km – Norfolk 215 km – Virginia Beach 30 km – Richmond 175 km – Charlottesville 120 km – Luray 170 km – Winchester 110 km – Washington DC 120 km = 1.355 km

BOGEN UM WASHINGTON Fotos: Mark Edward Atkinson, Luray Caverns, The Detour Duo, Rich Grant, Ali Zaman / Virginia Tourism Corporation, Visit Annapolis, Andrea Bonder, Maryland Office of Tourism / Richard Nowitz Badestrand (Parken US$ 5) und der Campingplatz in den Dünen befinden (Nationalpark US$ 25 pro Auto). Nächster Stopp ist Berlin. Der gepflegte Ort ist etwas schräg, mit schrulligen Antikläden, verrückten Boutiquen und Meerjungfrauenmuseum. Es gibt eine feine Gastronomieszene. Immer voll ist die »Sterling Tavern« mit überdachter Außenterrasse (Fisch- und Fleischgerichte ab US$ 16). Auf einer 37 Kilometer langen Straße aus Brücken und Tunneln (US$ 14) überquert man die Mündung der Chesapeake Bay. Erste Station in Virginia ist Norfolk, NATO-Hauptquartier und größter Marinehafen der Welt. Lohnend ist eine Fahrt mit dem Segelschiff »American Rover« (2 Std. US$ 29). Nahe der Anlegestelle sind die Foodhall »Waterside« und das Nauticus-Museum mit der »USS Wisconsin« (US$ 16). Zwischen den hippen Vierteln Ghent und Neon liegen das hochkarätige Chrysler Museum of Art (gratis) und die Eisdiele »Doumar’s« mit der ältesten Waffelmaschine der Welt – köstlich! Für ein paar Strandtage in Virginia Beach hat man die Wahl. Immer was los ist am breiten, kilometerlangen Strand mit dem fünf Kilometer langen Boardwalk (aus Beton, mit separatem Radweg). Ruhiger ist es an der Bayside mit Restaurants und Austernbänken in der Flussmündung. Oder man mietet sich UNSERE AUTORIN EMPFIEHLT Austern-Tour in der Chesapeake Bay Ab Lynnhaven geht es zu den Austernbänken mit Pleasure House Oyster Tours. Kapitän Chris Ludford erzählt Wissenswertes über die Austern der Chesapeake Bay, bevor es aus dem Wasser gezogene Austern gibt – frischer geht’s nicht! Auf der 3-stündigen »Chef‘s Table Tour« steht man im flachen Wasser an einem improvisierten Tisch aus Austernkörben und Holzplatte und isst reichlich rohe und vor Ort gegrillte Austern, Shrimps und Crab-Cakes (US$ 138, www.pleasure houseoysters.com). ein Condo oder ein Ferienhaus in den Dünen von Sandbridge. Lohnend ist ein Besuch im trendigen Vibe Creative District mit zahlreichen Murals und kreativen Geschäften. Einzigartig ist das Kajakfahren an der Küste, bei dem Delfine aus nächster Nähe zu sehen sind (2 Std., US$ 60, www.chesapean.com). Auf der Panoramastraße durch Virginia Virginias Hauptstadt Richmond wird unterschätzt. Altehrwürdige Mansions säumen Boulevards, Universitätsgebäude prägen die hügelige Innenstadt, und am James River erstrecken sich riesige öffentliche Parks. Es gibt ein Künstlerviertel mit Galerien und das renommierte Virginia Museum of Fine Arts (gratis). Viele Stadtviertel durchleben eine Wiederbelebung, wie die Einkauf- und Restaurantstraßen von Carytown, das Trend- und Ausgehviertel Shockoe Bottom sowie Scotts Addition, ein ehemaliges Industriegebiet mit gut einem Dutzend stylischen Brauereien, Lofts und Restaurants (immer voll: »Lunch Supper« mit eigenem Smoker, ab US$ 12). TIPP Geschichtsinteressierte machen einen Abstecher nach Colonial Williamsburg, eine sehr gut erhaltene Stadt aus dem 18. Jh. (US$ 47), und in die 1607 gegründete Siedlung Jamestown (US$ 30). In Charlottesville steht Monticello, das Herrenhaus von Präsident Thomas Jefferson, einem der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Es ist umgeben von einem schönen Blumengarten (Führung ab US$ 32, Reservierung empfohlen!). Der Besuch lässt sich mit einem Südstaaten-Lunch in der benachbarten »Michie Tavern« verbinden, in einem Gebäude von 1784 (US$ 22,95). 40 Kilometer westlich ist eine der nur vier Auffahrten auf die Panoramastraße Skyline Drive (US$ 30/Auto, www.nps.gov). Auf der sanft kurvenreichen Panoramastraße in den Blue Ridge Mountains cruised man durch den Shenandoah National Park. Für die 169 Kilometer bräuchte man eigentlich nur drei Stunden, doch es gibt 75 Aussichtspunkte mit Blick über die bewaldeten Berge und Täler (wunderbar im Indian Summer!). Wer in den Lodges im Park übernachtet, wird mit herrlichem Sternenhimmel belohnt. TIPP Ein Abstecher lohnt zu den Luray Caverns, dem größten Höhlensystem der USA (US$ 32). Letztes Etappenziel vor der Rückkehr nach Washington ist Winchester, eine charmante, 250 Jahre alte Kleinstadt. Ungewöhnlich für die USA ist die Fußgängerzone mit Restaurantterrassen, Cafés, Boutiquen und Bars. Empfehlenswert sind das Frühstückscafé »Bonnie Blue Southern Market« (Omelett mit Räucherfleisch ab US$ 13) und die neue, stylische Brauerei »Vibrissa«. Hauptattraktion von Charlottesville ist das Herrenhaus von Thomas Jefferson St. Michaels: Seafood frisch vom Kutter Der Ocean View Fishing Pier bei Norfolk hat ein Restaurant Der Shenandoah National Park ist von Flüssen durchzogen 2-2023 REISE-PREISE.de 69

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