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2007-4 REISE und PREISE

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MAGAZIN BED & BREAKFAST

MAGAZIN BED & BREAKFAST Übernachten mit Familienanschluss Wer im Ausland bei privaten Gastgebern übernachtet, der lernt Land und Leute besser kennen. Am besten informiert man sich schon vor der Reise über empfehlenswerte Adressen. Was soll’s denn sein? Nur ein einfaches Zimmer oder gleich eine ganze Ferienwohnung? Die Bandbreite bei Bed & Breakfasts ist groß. Einige Gastgeber haben ihr Haus mit den Jahren in komfortable Familienpensionen verwandelt, andere vermieten nur ein einziges Zimmer, manche fast schon luxuriöse Einliegerwohnungen. Auch die Variante Farm Stay gibt es, eine Art Urlaub auf dem Bauernhof. Meist ist der Kontakt zwischen Gastgebern und Gästen relativ eng. Wer daher nur ein günstiges Bett für die Nacht sucht und keine Lust auf ausführliche Frühstücksgespräche hat, der sollte besser ein Hotel oder Hostel ansteuern. Noch persönlicher ist ein Home Stay, bei dem man quasi als Familienmitglied aufgenommen wird. Vor allem in den englischsprachigen Ländern ist das Angebot vielfältig. Im Reisekatalog Immer beliebter: Bed & Breakfast-Unterkünfte in aller Welt sind die privaten Gastgeber allerdings nicht zu finden. Weiter helfen spezielle Bücher, die mit viel Aufwand empfehlenswerte B&Bs beschreiben, und die Internetauftritte von Organisationen und Vermittlern. Für Australien kommt man an dem Klassiker »The Australian Bed & Breakfast Book« nicht vorbei (zu bestellen unter www. bbbook.com. au für A$ 19,95 plus Versandkosten von A$ 10–15). James Thomas stellt darin rund 400 Unterkünfte vor, schildert die Vorlieben der Gastgeber und die Freizeitmöglichkeiten in der Nähe. So viel Hintergrundinformationen muss man sich im Internet erst erarbeiten. Die einzelnen Regionen bieten auf ihren Websites die Möglichkeit, unter dem Stichwort »Accommodation« nach B&B-, Homestay- und Farmstay-Angeboten zu suchen. Weitere Angebote finden sich unter anderem unter www.australianbedandbreakfast. com.au, www.ozbnbdir.com, www.ozbedandbreakfast.com, www.bedsandbreakfasts.com.au (alle für ganz Australien), www. bnbnq.com.au (für North Queensland) und www.greatplacestostay. com.au (für Victoria). Auch in Neuseeland ist James Thomas mit seinem »New Zealand Bed and Breakfast Book« ein verlässlicher Ratgeber. Das Buch mit den Adressen der besten Häuser erhält man für 19,95 NZ-Dollar (rund 4 10) vor Ort in jeder Buchhandlung, unter www.bnb.co.nz kann man es bestellen. Günstiger kommen B&B-Interessenten an Adressen über Neuseelands B&B- Vereinigung New Zealand Federation of Bed and Breakfast Hotels Incorporated. Sie bietet ihr Mitgliederverzeichnis unter www. nzbnbhotels.com zum kostenlosen Herunterladen an. Weitere Angebote listen die Internetseiten www.kiwibedandbreakfast.com und www.selections.co.nz/. Das aktuellste Buch für Nordamerika ist der »Complete Guide to Bed & Breakfasts, Inns & Guesthouses in the USA, Canada & Worldwide« von Pamela Lanier. Die jüngste, knapp 900 Seiten starke Ausgabe erschien im April 2007 und kostet US$ 16,95. Die Inhalte des Buchs gibt es auch im Internet unter www.lanierbb.com (Buchung direkt beim Gastgeber), außerdem sind dort zahlreiche Links zu anderen Seiten zu finden. Weitere Informationsquellen für B&B in Nordamerika sind www. bedandbreakfast.com, www.ibbp. com (beide Nordamerika und weltweit) www.bnblist.com (USA inkl. Hawaii), www.bbonline.com (Nordamerika, Mexiko, Karibik), www.bbcanada.com (Kanada). Die Frühbucherangebote für den Sommer 2008 sind da. Aber sie sehen dieses Jahr ganz anders aus als bisher. Statt eines klassischen Katalogs werden Hotels aus den noch nicht einmal gedruckten Katalogen mit Schnäppchenflügen der Billigflieger gemixt. Ein Wunder, dass niemand früher drauf gekommen ist. Jahrelang mussten die traditionellen Reiseveranstalter hilflos zusehen, wie die Billigflieger lange vor ihnen die Buchungen für die neue Saison freigaben. Wenn dann endlich ihre FRÜHBUCHER Im Vorverkauf: Pauschalhotel plus Billigflug Der Sommerurlaub 2008 ist bereits frisch gemixt. Der neue Trend: Veranstalter sparen sich Frühbucherkataloge und kombinieren Pauschalreisen täglich frisch mit Billigflugtickets. Kataloge auf dem Markt waren, hatten Hunderttausende bereits ihren 9,90-Euro-Flug Richtung Mittelmeerstrand gebucht, das Hotel dazu besorgten sie sich einfach später. Jetzt gehen sie in die Offensive: Neckermann hat unter dem Motto »Sommer-Vorverkauf« rund 1.000 Hotels aus den noch gar nicht veröffentlichten Katalogen bereits zur Buchung über die Reisebüros freigegeben und – das ist der Clou – mixt sie tagesfrisch mit den derzeit noch supergünstigen Tickets von Air Berlin, LTU, Condor & Co. Das Angebot gilt für rund 50 Reiseziele von Ägypten bis Teneriffa. Die attraktivsten Preiskracher gibt es für Italien und Spanien: Mallorcatickets mit Condorab 79 Euro, Hotels dazu ab 19 Euro pro Nacht. Flughafentransfers, Reiseleitung und Rücktrittsversicherung bucht man ab 39 Euro dazu – fertig ist die Pauschalreise. Der Haken: Der Vorverkauf endet mit dem Erscheinen des regulären Katalogs. Natürlich ist Neckermann nicht allein. Auch Hauptkonkurrent TUI rührt munter auf der TUIfly- Website sowie im Reisebüro unter dem Motto »Tuifly.mix« Billigflüge und Schnäppchenhotels zu einem süffigen Sommerurlaubs- Cocktail. Schauinsland ist mit seinen Mallorca-Hotels in den Reisebüros präsent. Die Hotels werden mit Tickets von Air Berlin und Condor zu Frühbucher-Pauschalreisen gemixt. Für die Reiseveranstalter sind die neuen Pauschalreisen gleich in mehrfacher Hinsicht lukrativ. Sie binden Urlauber wieder an sich, die sonst verloren gegangen wären. Außerdem sparen sie sich die teuren Vorabkataloge, es gibt nur noch eine kleine Info-Broschüre für die Reisebüros. Und schließlich sorgen sie selbst dafür, dass die günstigsten Schnäppchen der Billigflieger schnell abverkauft werden und auch dort die Preise steigen. Denn je teurer die Billigflüge, umso interessanter wird wieder das, was die Veranstalter doch am liebsten verkaufen: die gute, alte Pauschalreise. Fotos: SRT/Gabriele Hirt/Archivbild, Thomas Cook 94 REISE & PREISE 4/2007

REISERECHT Schadensersatz nur bei Annullierung Findet ein Flug nicht statt wie geplant, gehen verhinderte Fluggäste trotz Anspruch auf Ausgleich oft leer aus. Nun soll der Europäische Gerichtshof entscheiden, wann ein Flug annulliert und wann verspätet ist. Seit Februar 2005 gilt die EU-Fluggastverordnung, die die Rechte der Passagiere stärken soll. Danach sind die Airlines verpflichtet, bei Annulierung eines Fluges Schadensersatz zu zahlen, je nach Flugentfernung zwischen 250 und 600 Euro. Bei Verspätungen haben die Gesellschaften für Mahlzeiten und ggf. Hotelunterbringung zu sorgen. Doch in der Praxis gehen Urlauber und Geschäftsreisende oft leer aus, versuchen Airlines, Forderungen zurückzuweisen. Im aktuellen Fall hatte eine Familie eine Fernreise gebucht. Am Heimreisetag sollte der Start um 16:20 Uhr erfolgen. Doch es begann das große Warten. Gegen 23:30 Uhr habe ihnen der Pilot mitgeteilt, der Flug sei »cancelled«. So habe es auch an der Anzeigetafel gestanden, so die Kläger. Gegen Mitternacht wurden die Wartenden dann in ein Hotel gebracht. Erst am folgenden Tag konnten sie – am Schalter einer anderen Fluggesellschaft – erneut einchecken. Die Passagiere erhielten andere Sitzplätze, die Flugnummer allerdings blieb die alte. Die Familie ging von einer Annullierung aus und forderte pro Person 600 Euro von der Airline. Doch die weigerte sich, wurde vom zunächst zuständigen Amtsgericht zur Zahlung eines Ausgleichs verurteilt. Grund: Der Flug sei zwar sehr, aber eben doch nur verspätet gewesen. Daraufhin legten die Kläger Revision ein. Das Berufungsgericht schloss sich der Auffassung der ersten Instanz an, forderte aber, die Begriffe »Annullierung« und »Verspätung« müssten grundsätzlich gegeneinander abgegrenzt werden. Nun sollte der Bundesgerichtshof entscheiden, doch die Robenträger reichten die Frage weiter an den EU-Gerichtshof. Bis ein eindeutiges Votum aus Luxemburg kommt, wird die Familie auf immerhin 2.400 Euro warten müssen. Und der Ärger über die fiesen Tricks der Airline bleibt ohnehin. Denn laut Bundesgerichtshof lag die Verspätung erst an einem Hurrikan in der Karibik, dann an technischen Defekten am Flugzeug und schließlich an einer plötzlichen Grippe der Crew... In Feuchtgebieten wie Reisfeldern lauern die Erreger der Melioidose GESUNDHEIT Fiese Bakterien aus Feuchtgebieten Der gefährliche Pseudo-Rotz taucht vor allem in Thailand und Australien auf – und gefährdet auch Urlauber. Melioidose, auch Pseudo-Rotz genannt, ist wirklich gefährlich«, warnt Tropenmediziner Bart Currie von der Menzies School of Health Research in Darwin, Australien. Zwar sind bei Urlaubern nicht allzu viele Fälle der trotz Behandlung häufig tödlich verlaufenden Infektion bekannt, doch gibt es viele Fehldiagnosen: Mediziner, die sich nicht mit Tropenkrankheiten auskennen, schließen oft auf Tuberkulose. Der Erreger lauert z. B. in Reisfeldern und auf überschwemmten Wiesen in Nordaustralien, Asien und Südamerika. Über kleine Wunden in der Haut gelangen die Bakterien in den Körper. Danach dauert es meist ein bis 20 Tage, bevor die Krankheit zum Ausbruch kommt – doch die Erreger können auch über Jahrzehnte schlummern, bevor erste Symptome auftreten: Fieberschübe, Abszesseauf der Haut, aber auch in Milz, Leber und Muskeln. Behandelt wird die Krankheit durch die Gabe von Antibiotika über einen längeren Zeitraum. Um Rückfälle früh zu erkennen, sollten die Betroffenen lebenslang regelmäßig untersucht werden. Vorsichtig sein müssen vor allem Menschen, die unter Diabetes oder chronischen Nieren- oder Lungenkrankheiten leiden. In rund 75 Prozent der Fälle sind Männer betroffen. Wer nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet Fieber bekommt, sollte seinem Arzt möglichst detailliert seine Aufenthaltsorte nennen. REISE & PREISE 4/2007 95

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