E-Paper

Aufrufe
vor 2 Jahren

2007-4 REISE und PREISE

  • Text
  • Airways
  • Airlines
  • Reise
  • Flug
  • Strand
  • Emirates
  • Thailand
  • Thai
  • Hotels
  • Wwwreisepreisede

KANADA Ontario ist ein

KANADA Ontario ist ein Naturparadies: Flug über die gewaltigen Seengebiete (links). Kanutour in der Georgian Bay (Mitte, oben). Typisch kanadisch: Essen aus der Riesen TESTSPIEGEL Der Mix macht’s: Kontrastprogramm zum Sightseeing, Clubbing und Shopping in der sympathischen Metropole Toronto ist die weite Natur drumherum. Ontario mit seinen riesigen Wäldern und Seen bietet herrliche Möglichkeiten für Aktivitäten wie Wandern, Paddeln oder Segeln. Natur Freizeit Kultur Nebenkosten Eine andere Möglichkeit der Begegnung mit den Angehörigen der First Nation,wie sie sich selbst nennen, ist die Teilnahme an einem Pow Wow. Das klingt laut, und das ist es wirklich. Monotoner Trommelschlag hallt über die grünen Hügel, archaische Gesänge begleiten den immergleichen Rhythmus.Die Luft riecht nach Süßgras und gegrillten Hamburgern. »Unsere Rituale werden nur mündlich überliefert. Wir lernen mit unseren Herzen«,sagt Kevin Eshkawkogan von der Vereinigung Great Spirit Circle Trail, die das kulturelle Erbe der Ureinwohner erhalten will.Das Echo ist groß.Abgesandte aller Stämme Nordamerikas strömen mindestens einmal im Jahr auf das kanadische Eiland, um dort, wo sie den großen Geist des Schöpfers Manitu besonders nah wähnen, nach alter Tradition zu tanzen und zu feiern. Touristen sind willkommen – aber wer eine derartige Zusammenkunft mit einem Folklorespektakel für Urlauber verwechselt, wird sich schnell im falschen Film wähnen.Ein Pow Wow ist keine durchgestylte Veranstaltung,es gibt keine Pferde, keine Deko und erst recht keinen Alkohol. Manche tanzen in T-Shirt und Jeans, andere in schrillbunten, aufwändig gearbeiteten Gewändern. Und alle tanzen nicht für das Publikum, sondern für sich und die Gemeinschaft.Einige,wie Kevin,ausufernd und euphorisch. Andere schlurfen lediglich im Kreis umher, mehr oder weniger dem steten Schlag der Trommeln folgend. Fotografieren ist nur eingeschränkt erlaubt. Dafür dürfen sich hin und wieder auch die Bleichgesichter einreihen, sobald der Zeremonienmeister dazu auffordert. Rückbesinnung auf die indianische Kultur Einer, der in Jeans tanzt, ist Joseph Geemanquot (59).Viele Monde mussten ins Land gehen bis aus Joe, dem Taugenichts, ein »Leader of the Clouds« wurde, wie es sein stolzer Familiename verkündet. Ein Indianer kennt keinen Schmerz? Von wegen. Der »Anführer der Wolken« hat ein Leben gelebt wie viele junge Männer seiner Herkunft. Ein viel zu hartes Leben, geprägt von Alkoholmissbrauch und Gewalt. Aber mit einer Wende zum Guten. Deswegen erzählt er davon. Weil die Dinge sich ändern können. Er besucht Schulen und Jugendtreffs, hält Vorträge in Gemeindezentren oder zieht sich am Rande eines Pow Wows mit einer Gruppe Fremder aus Übersee zurück und lässt die Friedenspfeife kreisen. »Was auch immer du tun willst, du kannst es schaffen, wenn du deinem Spirit, deiner Willenskraft, vertraust«, sagt er, pafft, und umhüllt sich mit einem Nebel aus Tabak-, Süßgras-, Zedernrauch. Joseph musste seinen Spirit erst finden. Getrennt von Eltern und Geschwistern aufgewachsen, von katholischen Internatslehrern missioniert, geleitete ihn in einer Zeit tiefster Verzweiflung ein Schamane zurück in den Schoß seines Volkes. Auf die harte Tour, indem er ihn zum Fasten tief in den Wald schickte. Tagelang saß der »Leader of the Clouds« unter einem Baum und nahm Kontakt zur Natur,dem Schöpfer und den eigenen Ahnen auf. Das half. Heute blickt der Familienvater optimistisch in die Zukunft: »Immer mehr von uns besinnen sich auf ihre Herkunft.Als wir hier auf der Insel anfingen Pow Wows zu veranstalten,kamen nur ein paar ältere Leute. Und jetzt schaut euch das an.« Lächelnd deutet er auf die beachtliche Schar der Tänzer, zu denen er sich nun wieder gesellt. Seite an Seite mit Ehefrau, Tochter und Enkelkind. Trekking und Kanufahren in der Georgian Bay Von den Indianern zu den Cowboys. Die sind im Killarney Provincial Park an der Georgian Bay selten hoch zu Ross anzutreffen. Trekking ist Trumpf. Ein ausgedientes Netz gut markierter Wanderwege führt durch die landschaftlich reizvolle Region, in der die grüne Hügellandschaft einem schroffer anmutenden Mittelgebirgspanorama weicht. Türkisblaue Seen, Kiefernwälder und rund geschliffene Felsformationen aus Quarz- oder rotem Granitgestein bestimmen das Bild. Obwohl die Gipfelhöhen erfahrenen Bergwanderern nur ein müdes Lächeln abverlangen – die höchste Erhebung ragt schlappe 539 Meter empor –,kann eine Tour durchaus schweißtreibend sein. Zum einen wegen der im Sommer oft hohen Temperaturen von bis zu dreißig Grad.Zum anderen erfordern die Pfade Trittsicherheit und ein gewisses Geschick, denn es gilt, sich durch Felsspalten zu zwängen und rutschige Waldhänge oder Klippen zu erklimmen. Um gleich danach ins Kanu zu steigen und den Rest des Weges paddelnd zurückzulegen. Doch die Mühe lohnt, zauberhafte Ausblicke sind garantiert,gelegentlich lassen sich Biber, Elche oder andere Vertreter der heimischen Tierwelt blicken.Wem das eher Angst macht, der sollte sich einer Gruppe anschließen. Niemand muss die Wildnis allein durchforsten. Junge Wanderführer wie Jeremy und Kyle zeigen die schönsten Plätze, sorgen 86 REISE & PREISE 4/2007

Zum Wintersport nach Canada und in die USA pfanne mitten in der Wildnis (Mitte, unten). Farbenfroh: Indianerin beim Pow-Wow (rechts) INFO KANADA n EINREISE Bürger aus der EU und der Schweiz benötigen lediglich einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. n GELD € 1 = C$ 1,40 (Stand 10/07). Außerhalb größerer Städte ist es ratsam, genügend Bargeld bei sich zu haben. Sämtliche Preisauszeichnungen in Kanada sind netto. Hinzu kommen 7 % Mehrwertsteuer (GST) und in Ontario 8 % Provincial Sales Tax. Gegen Vorlage der Originalquittungen können Reisende sich diese Steuern zurückerstatten lassen, wenn der Gesamtbetrag eines Einkaufs 50 Dollar übersteigt. Formulare dafür gibt es am Flughafen. n GESUNDHEIT Keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist Impfschutz gegen Polio, Tetanus und Hepatitis. n KLIMA Kontinentales Klima mit ausgeprägten Jahreszeiten. Frühling ist von April bis Ende Mai, Sommer von Juni bis September. Von Mai bis Mitte Juni können im nördlichen Ontario bissige Fliegen enorm nerven, in diese Region sollte man erst nach dem 15. Juni reisen. Mitte September beginnt der Indian Summer mit seinen spektakulären Laubverfärbungen. Ab November sinken die Temperaturen rapide. Schnee fällt im Dezember, Januar und Februar und schmilzt im März. für Proviant und erfrischende Badepausen und plaudern nebenbei über den Lebensstil der Einheimischen: »Die Leute hier lassen es locker angehen: Fischen, Segeln, Faulenzen, darum dreht sich alles«,sagt Kyle.Für das nötige Kleingeld sorgen die Touristen,die sich dem gemächlichen Tempo nur zu gern anpassen. Apropos Segeln: Ein Törn auf der Georgian Bay ist ein Muss.Allein schon deshalb, weil die hübschen Westernfassaden des Städtchens Killarney nur von der Wasserseite aus zu betrachten sind. »Die Straße wurde erst in den sechziger Jahren gebaut, vorher konnte man dieses Nest nur mit dem Boot erreichen. Hinten ist in diesem Fall also vorn«, erklärt der erfahrene Skipper Dave.Nachdem er und seine Frau Eileen die Weltmeere erkundet haben, sind sie nun mit der Jacht »Stormy Seas« auf Kanadas großen Seen unterwegs.»Vorübergehend«.Bis das nächste Abenteuer ruft. Erst einmal haben die beiden für ihre Gäste ein ganz besonderes Festessen vorbereitet: Lagerfeuer auf kanadisch.Riesige Pfannen werden vom Wasser aus das felsige Ufer hinaufgeschleppt, dann gibt es Fisch, Burger und Kartoffeln. Wildwestromantik pur. n KOMMUNIKATION Telefonate mit Triband- Handy sind möglich, doch wesentlich günstiger ist das Telefonieren mit einer International Calling Card (oder Prepaid Phone Card), erhältlich u. a. an Kiosken für C$ 5,10 oder 15, inklusive Gesprächsguthaben von mehreren Stunden (ab € 0,18/Min.). Möglich sind damit Gespräche von jedem Festnetztelefon, z. T. gegen Aufpreis auch vom Handy. Die Vorwahl für Kanada ist 001. n UNTERKUNFT Die Palette reicht vom Tipi bis zum Luxushotel, das Angebot in Toronto ist besonders vielfältig und teilweise sehr originell. Nachfolgende ‘ REISE & PREISE 4/2007 87 Mit AIR CANADA ins Wintervergnügen: großartige Landschaften, traumhafter Schnee! Wir fliegen Sie natürlich in jeden Winkel Canadas, aber auch zu vielen attraktiven Zielen in den USA Täglich nonstop von Frankfurt nach Montréal, Toronto, Calgary, Vancouver und von München nach Toronto – mit besten Anschlussverbindungen in die USA Besuchen Sie uns im Internet: www.aircanada.com Weitere Informationen unter: 069 – 27 115 111 AIR CANADA – mehr als Sie erwarten!

© 2023 by REISE & PREISE