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2011-1 REISE und PREISE

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JAPAN Nippon für kühle

JAPAN Nippon für kühle Rechner Traditionell und ultramodern, meditativ und effizient – und vor allem unbezahlbar. Das sind häufige Assoziationen zum Reiseland Japan. Dabei muss so ein Reise heute nicht mehr unerschwinglich sein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Japan individuell und preiswert auf eigene Faust entdecken können. VON NATASCHA THOMA & ISA DUCKE Willkommen, treten Sie ein!« Die zierlichen Da men in dunkelblauen Kostümen mit weißen Handschuhen und Stewardessen-Käppis verneigen sich tief. Gerade öffnet das Kaufhaus auf Tokios Luxusshoppingmeile Ginza, und Kundinnen in Issey-Miyake-Kleidern oder steifen Brokatkimonos strömen hinein. In der Lebensmittelabteilung im Untergeschoss sind acht einzeln eingewickelte Erdbeeren für 12 Euro zu haben – für das gleiche Geld kann man im kleinen Nudelrestaurant nebenan auch zu zweit zu Abend essen. Mit etwas Planung muss Japan nicht teurer sein als Italien oder England. Am billigsten fliegt man nach Tokio und beginnt die Rundreise von dort. Schon bei wenigen Stationen im Land lohnt sich der »Japan Rail Pass«, der freie Fahrt in fast allen Zügen ge währt, einschließlich des be rühmten Superexpresszugs Shinkansen. Damit lassen sich Abstecher etwa nach Hiroshima oder in die alte Samurai-Stadt Kanazawa bequem einrichten. Längere Aufenthalte in Tokio und Kyoto legt man außerhalb der Gültigkeitsdauer des Passes; die Strecke von Kyoto zum Rückflug nach Tokio ist am preiswertesten mit dem (wirklich komfortablen!) Nachtbus. Der Fuji, mit 3.776 m Japans höchster Berg, gilt als einer der schönsten der Welt 78 REISE & PREISE 1/2011

Die Ausbildung einer Geisha (links) dauert fünf Jahre. Pulsierendes Leben in Tokios Hightech-Viertel Akihabara Tokio Pulsierende Millionenstadt Die 13-Millionen-Stadt besteht aus etlichen Einzelzentren, jedes wie eine separate Kleinstadt mit eigener Atmosphäre, die sich um die riesige Anlage des für die Öffentlichkeit nicht zugänglichenKaiserpalastes gruppieren. Im Geschäftsviertel Shinjuku wälzen sich zur Rush-Hour die Pendler durch den Bahnhof: links treppauf, rechts treppab. Täglich steigen hier drei Millionen Menschen aus und um, trotzdem funktioniert alles reibungslos, auch wenn die Bahnen für europäische Gemüter hoffnungslos überfüllt sind (Bahnsteigkarte/Kurzstrecke: € 1,30). Am anderen Ende der Stadt, rund um den farbenfrohen, quirligen Asakusa-Tempel (Eintritt frei), werden Samurai-Filme lebendig. Tokioter wie Touristen lassen sich ein süßes Reisklößchen (€ 0,80) schmecken, stöbern in den Second-Hand-Kimonogeschäften (Kimono ab € 12) und ziehen hoffnungsvoll ein Horoskop (auch auf Englisch!, € 0,80). Tokio mal ganz umsonst Auf dem Tsukiji-Fischmarkt, einem der größten Fischmärkte weltweit, kommen ab 4 Uhr morgens die mehrere Zentner schweren Thunfische unter den Hammer (Eintritt zu den Markthallen frei;Auktion mit Anmeldung und Führung). Im Elektronikviertel Akihabara reihen sich die blinkenden Elektrokaufhäuser: Kameras, Handys, Computer, Haushaltsroboter und High-Tech-Toiletten, von allem der letzte Schrei, auf bis zu 9 Etagen. Bummeln umsonst! Am JR-Bahnhof Harajuku tummeln sich am Wochenende Sailormoons und Hundedämonen. Cosple (von Costume Play, also »Verkleiden«) heißt das Hobby der Jugendlichen, die sich wie ihre Manga- Helden ausstaffieren; in der Takeshita-Straße gegenüber gibt’s die passenden Accessoires dazu. Fantastisch ist der Blick über die Stadt vom 45. Stock des Tokioter Rathauses. An klaren Tagen kann man sogar den Berg Fuji sehen (Aussichtsplattform 9:30–23 Uhr). Preiswert übernachten & essen Mitten in der quirligen »Unterstadt« um den Asakusa-Tempel liegt das »Oak Hotel« (Tel. 0081-3-5828-0551, www.oakhotel. co.jp, EZ/DZ € 55/72), ganz in der Nähe das »Kikuya Ryokan« mit Zimmern im japanischen Stil, mit Tatami und Futon (Tel. 0081 3- 3841-4051, http://homepage2.nifty.com/kiku ya1/, EZ/DZ ab € 48/ 74). Die Sakura-Kette betreibt mehrere auf ausländische Gäste ausgerichtete einfache Ho tels und Hostels in Tokio (Tel. 0081-3-3971-2237, www.sakurahotel-ikebukuro.com, EZ/DZ ab € 54/80). Frischer Fisch ist im Fließband-Sushi- Restaurant »Sushi-Zanmai« nahe dem Fischmarkt garantiert (Tsukiji 4-10-2, 2 Stck Nigiri-Sushi € 0,90–4,60). Sehr beliebt ist das Nudelrestaurant »Menya Musashi« in Shinjuku (Nishi-Shinjuku 7-2-6, Schale Ramen – chinesische Eiernudeln – mit Fleisch ab € 6,60). Vom Airport in die City Vom Airport Narita (60 km) fährt die Keisei- Linie in die City (ohne Express € 9). Teurer ist Japan Railway (Rail Pass ist gültig, Gutschein ggf. gleich am Airport einlösen!). In der Stadt sind Einzeltickets (U-Bahn ab € 1,45, JR ab € 1,25) meist billiger als ein Tagesticket. Tagestrip nach Nikko & Yokohama Ein Muss ist der Tagesausflug ins 120 km entfernte Nikko, eine fantastische Tempelstadt (mit der Privatbahn Tobu–Nikko, € 45 return). Dort hat sich u. a. der mächtigste der japanischen Shogune seine letzte Ruhestätte bauen lassen, eine farbenprächtige Mausoleumsanlage (Kombiticket € 11,50). In der Hafenstadt Yokohama gibt es modernste Hafenarchitektur (Minato Mirai, Osanbashi-Anleger) und eine große Chinatown zu bestaunen (JR-Tokaido-Linie, € 8 return). ‘ REISE & PREISE 1/2011 79

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