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2012-2 REISE und PREISE

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SPECIAL

SPECIAL STÄDTEREISEN EUROPA Europas Lieben Sie das Meer und suchen ein besonderes Ziel für Ihre nächste Städtereise? Wenn Sie ein Faible für geschichtsträchtige (Bade-) Orte mit Flair haben, haben wir tolle Vorschläge für Sie. charmante Seebäder Im Mittelalter badete man in Badestuben, später dann in warmen Quellen – das Baden im Meer aber kam erst im 18. Jahrhundert in Mode. Vorreiter war – erstaunlich eigentlich bei dem Klima – England, wo mit Brighton eines der ersten Seebäder überhaupt entstand. Dem Meerwasser wurde gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Wer auf sich hielt und es sich leisten konnte, fuhr im Sommer zur Kur ans Meer oder baute sich dort am besten gleich eine Villa – ob gekrönte Häupter, Adlige oder wohlhabende Bürger. So entstanden fast überall in Europa stilvolle Seebäder. Während manche von der Moderne später rücksichtslos überrollt wurden, gelang es anderen, einen Hauch vom Charme der alten Zeiten in die Gegenwart zu retten. Da können die Gäste auf geschichtsträchtigen Promenaden flanieren, in traditionsreichen Hotels Quartier nehmen oder in Cafés einkehren, in denen einst blaublütige Kundschaft verwöhnt wurde. Wir stellen Ihnen acht sehr unterschiedliche europäische Seebäder vor. SAN SEBASTIÁN SPANIEN Im Glanz der Belle Époque San Sebastiáns Flaniermeile ist der Paseo de la Concha, die von Prachtbauten gesäumtePromenade am feinsandigen Strand. Rund fünf Kilometer lang folgt sie der halbkreisförmigen Bucht, in die sich Donostia-San Sebastián (so der offizielle Name) wie die Perle in eine Muschel schmiegt. Mitte des 19. Jh. entdeckte es Königin María Cristina als Sommerfrische des spanischen Königshofs, am Vorabend des 1. Weltkriegs frönte Europas Bohème in luxuriösen Badeanstalten und dem mondänen Kasino (in dem heute das Rathaus untergebracht ist) dem Müßiggang. Rund 100 Jahre später kommt St. Sebastián zu neuen Ehren: Als »Europäische Kulturhauptstadt 2016« (neben dem polnischen Breslau) will man beweisen, dass moderne Kunst, Kultur und Architektur den sorgsam bewahrten Glanz der Belle Époque noch stärker leuchten lassen. Rafael Moneos avantgardistisches Kongressgebäude setzt ebenso Akzente wie Eduardo Chillidas Metallskulptur, die hinter dem 82 REISE & PREISE 2/2012

San Sebastián liegt an einer weit geschwungenen Bucht Badegäste vor historischer Hotelkulisse am Playa de la Concha (links). An der »Pintxo«- Theke im Restaurant »Casa Alcalde« in San Sebastián (rechts) Ondarreta-Strand den Gezeiten trotzt. Gemütlicher geht es im alten Zentrum zu: Hier ist das Revier der Tapas-Fans, vor allem in der Calle Fermín Calbetón. Pintxos heißen die kleinen Köstlichkeiten, raffinierteste Leckereien wie gefüllte Mini-Artischocken, eingelegte Fischchen oder mit Kürbiscreme angerichtete Wachteleier (ab € 2). Am besten bestellt man dazu den herben Apfelwein Sidra, den frischen Weißen Txakoli oder ein winzig kleines Bier (Zurrito), bevor es weiter in die nächste Bar geht. Und zum Schluss vielleicht noch auf einen Nachtspaziergang auf die Promenade… Blick vom »Jardin Maria Serena« in Menton (links). Mentons Wahrzeichen: die Basilika in der Altstadt MENTON FRANKREICH Zitronenstadt am Mittelmeer Menton gehört zu den traditionsreichsten Seebädern an der Côte d’Azur. Aufgrund eines außergewöhnlichen Mikroklimas, dem die »Zitronenstadt« auch ihre herrlichen Parks und botanischen Gärten verdankt, war das an der Grenze zu Italien gelegene Städtchen einst ein beliebter Winterkurort für vermögende Aristokraten und Gelehrte, darunter die englische Königin Victoria und Franz Liszt. Lange Zeit galt Menton als langweilig, ein gemütliches Rentnerparadies, doch dann setzten die Stadtväter auf die Kunst und luden Jean Cocteau ein, den Hochzeitsaal im Rathaus nach seinen Vorstellungen zu verzieren. Anschließend überließen sie dem Multitalent noch eine alte Hafenbastion, die Cocteau in ein ganz persönliches Museum verwandelte. Der Badetourismus kam wieder in Schwung und an den langezogen Kies- und aufgeschütteten Sandstränden tummeln sich vorzugsweise Familien. Vor allem die Strandrestaurants in der Nähe des Jachthafens wie das »Dolce Vita« (Pizza ab € 10) erfreuen sich großer Beliebtheit. Abends lässt es sich herrlich durch die Gassen der Altstadt bummeln. Auf dem Place Fournari bietet »Saveurs d’Elénore« in unmittelbarer Nähe der Markthalle regionale Spezialitäten zu moderaten Preisen. Lecker ist die Assiette Mentonnaise für € 11, die einen Überblick über die regionalen Spezialitäten bietet. Der besondere Tipp Um den 15. August (2012: 13.–20.8.) findet Aste Nagusia statt, das Hauptfest der Stadt. Abertausende verfolgen jeden Abend den Feuerwerk- Wettbewerb. Baskische Tänze, Konzerte, Paraden und Regatten runden das Programm ab. Nett gebettet EINFACH Nur 500 Meter vom Bahnhof und in Fußentfernung zu zwei Stränden liegt die neue »Pension San Ignacio« (Tel. 0034-675-909178, www.pensionsanignacio.com; EZ/DZ ab € 50/70). MITTEL Blick über Strand und Bucht bietet das »Hotel Niza« (Tel. 0034-943-426663, www.hotelniza.com; EZ/DZ ab € 89/132). GEHOBEN Eine strahlendweiße Fassade und ein Kuppeltürmchen hat das »Londres y de Inglaterra«, ein Prachtbau an der Promenade (Tel. 0034-943-440770, www.hlondres.com; EZ/DZ via Homepage ab € 114/139). Der besondere Tipp Im November 2011 wurde ein weiteres Cocteau- Museum eröffnet, das die wundervolle Cocteau- Sammlung des belgischen Mäzens Séverin Wunderman beherbergt (Eintritt € 6). Gut gebettet EINFACH In Bahnhofsnähe liegt das vor kurzem ansprechend renovierte »Hôtel Lemon« (Tel. 0033-493-286363, www.hotel-lemon.com; EZ/DZ ab € 38–55/45–59). MITTEL Sehr gut ausgestatte Zimmer in verschiedenen Stilrichtungen und ein vorzügliches Restaurant hat das »Le Paris-Rome« an der Uferstraße (Tel. 0033-493- 357345, www.paris-rome.com; EZ/DZ € 68–190). Hinkommen Vom Flughafen Nizza (Air Berlin, Germanwings, Easyjet, ab € 94) geht es weiter mit dem Bus (€ 1) oder mit der Bahn. Was der Urlaub kostet Im Gegensatz zu Monaco und Cannes findet man auch zahlreiche günstige, einfache Hotels (DZ in der Nebensaison ab € 40). Teurer sind hingegen die Restaurants (3-Gänge-Dinner ab € 20). Vom Autor Ralf Nestmeyer: »Südfrankreich«, Michael Müller Verlag 2012, € 24,90 Hinkommen Bilbao wird von mehreren deutschen Städten direkt angeflogen von Lufthansa, Air Berlin und Germanwings (ab € 110). Vom Airport fahren stündlich Busse nach San Sebastián (einfach € 15,70, Fahrzeit 1:20 Std., www.pesa.net). Was der Urlaub kostet Die Auswahl an günstigen Pensionen (DZ um € 50) ist gut. Für ein Menü im Restaurant sind abends ab € 35 zu rechnen (mittags ab € 12), der halbe Liter Hauswein kommt ab € 6 auf den Tisch, ein kleines Bier ab € 1,50. Thomas Schröder: »Nordspanien«, Michael Müller Verlag 2011, € 22,90 ‘ Fotos: Romain Cintract/hemis.fr/Miquel Gonzalez/Prignet/Le Figaro Magazine/laif, Tourisme Menton REISE & PREISE 2/2012 83

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