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2019-4 REISE und PREISE

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LANGZEITURLAUB UNTER

LANGZEITURLAUB UNTER PALMEN Der breite Sandstrand von Benaulim erstreckt sich über eine Länge von 25 Kilometern (links). Strandnahe Ferienvillen sind günstig zu bekommen (rechts) BENAULIM-VARCA – GOA Das günstigste Ziel zum Überwinterten Ende der sechziger Jahre machten sich im Herbst Hunderte von Rucksackreisenden auf den »Hippie Trail«, reisten auf dem Landweg über Istanbul nach Indien und überwinterten an den Stränden von Calangute und Baga. Immer noch ist die ehemalige portugiesische Kolonie ein Lieblingsziel der alternativen Szene, die sich heute aber vornehmlich an den Stränden im Norden, in Arambol und Anjuna, aufhält. In Anjuna findet jeden Mittwoch ein traditioneller Hippiemarkt statt. Netter und ruhiger ist es allerdings weiter im Süden, am breiten, flach abfallenden Strand von Benaulim und Varca, der sich insgesamt über 25 Kilometer er streckt. In regelmäßigen Abständen finden sich sogenannte Beach Shacks mit meist guter (und günstiger) Küche, die Tagesgästen kostenlos Sonnenliegen zur Verfügung stellen. Wer motorisiert ist, etwa mit einer Royal Enfieldoder einem Scooter, kann peu à peu den kleinsten (nur knapp 100 km langen) indischen Bundesstaat und das Hinterland entdecken. Auch einen mehrtägigen Abstecher nach Bombay per Zug oder mit dem Flieger sollte man fest einplanen. Reges Nightlife hat Benaulim nicht zu bieten, da weicht man besser nach Anjuna und Vagator aus. Wie hoch sind die Nebenkosten? Selbst kochen lohnt sich nicht: Für € 3–5 kann man gut essen, Snacks, Suppen, Pommes etc. gibt es für unter € 1. Softdrinks kosten € 0,50, Bier € 1,50–3. Wo wohne ich und was kostet es? Wenig! In Benaulim gibt es Wohnungen mit Küche bereits ab € 250 pro Monat, in Strandnähe mit Pool ab € 500. Brauche ich ein Visum? Ja. Ein klassisches Visum ist bei staatlichen Visa- Dienstleistern zu beantragen (US$ 80 plus Gebühr). Günstiger sind die E-Visa über www.indianvisaonline.gov.in: Das ein Jahr gültige e-Tourist Visa kostet dort US$ 40. Preisniveau Mietkosten ANTALYA – TÜRKEI Dauerbrenner bei Langzeiturlaubern Die Region um die türkische Millionenstadt Antalya mit den Badeorten Belek, Kemer, Lara, Side und Alanya ist bei vielen Überwinterern gesetzt. Veranstalter bieten preisgünstige Langzeit-Pauschalreisen an und im Airbnb- Zeitalter haben auch Individualreisende eine große Auswahl. In Kaleiçi, Antalyas historischem Zentrum mit engen Gassen, traditionellen osmanischen Häusern, duftenden Gärten und kleinen Shops, sind Apartments günstig zu haben. Warme Tage lassen sich am Stadtstrand Konyaalti verbringen, ein kleines Strandbad mit Sonnenliegen liegt gleich neben dem Jachthafen. An günstigen Kebab-Lokalen herrscht kein Mangel, in den Restaurants am alten Hafen gibt es leckeren Fisch und Meerblick dazu. Eine grüne Oase mit netten Cafés und Teehäusern und herrlichen Ausblicken aufs Meer ist der Karaalioğlu-Park, 15 Fußminuten südlich der Marina. Für Türkei-Fans eine gute Wahl, um die kalte Jahreszeit bei 15 bis 22 Grad zu überbrücken. Wie hoch sind die Nebenkosten? Für € 3–4 gibt es in den Restaurants gute Kebabs und Köfte. Auch Vegetarier finden fast überall etwas Passendes. Wer sich überwiegend selbst verpflegt, kommt in Antalya mit € 20–30 am Tag aus. Wo wohne ich und was kostet es? Ferienwohnungen in der Altstadt gibt es ab etwa € 500 im Monat, im Deluxe-Bereich für rund € 1.000. In der ersten Reihe vom Konyaalti Beach lassen sich Apartments für € 800–1.000 buchen, etwas dahinter auch günstiger. Brauche ich ein Visum? Deutsche und Schweizer dürfen 90 Tage ohne Visum bleiben, Österreicher müssen vor der Einreise ein E-Visum beantragen oder bei Ankunft € 15 bezahlen und einen Reisepass dabeihaben. ST. PETERSBURG – FLORIDA Vom Rentnerparadies zum Hipstertreff Preisniveau Mietkosten Für Deutsche ist der »Sunshine State« Florida das (Überwinterungs-) Fernreiseparadies Nummer eins. Doch es muss nicht automatisch Miami Beach sein! Am Golf von Mexiko, bei St. Petersburg, der hippen »Kulturhauptstadt Floridas«, finden sich die schöneren Strände. Etwa der schneeweiße St. Pete Beach oder der im Fort de Soto Park, der sich auch per Kanu erkunden lässt. Kunstliebhaber freuen sich über Museen wie das Dali-Museum, über Konzerte, Broadway-Shows und das weltoffene Künstlerviertel Grand Central. Gleich nebenan liegt das angesagte Schwulenviertel Kenwood. Nachtschwärmer feiern das ausgelassene Nachtleben der 250.000-Einwohner-Stadt, Genießer die internationale Restaurantszene, die kleinen Cafés am Meer, Shoppingfreunde die vielseitigen Einkaufsmöglichkeiten einer fußgängerfreundlichen Stadt. Der Wettergott ist St. Petersburg wohlgesonnen: Die Region gilt als eine der sonnenreichsten Nordamerikas – bei angenehmen »winterlichen« Temperaturen von 20 bis 25 Grad. Wie hoch sind die Nebenkosten? Die Nebenkosten sind hoch, es empfiehlt sich eine Unterkunft mit Küche. Kundenkarten, Aktionen und Coupons helfen sparen. Bei Fastfoodketten müssen US$ 7–10/Person eingeplant werden, Restaurantbesuche sind teuer. Wo wohne ich und was kostet es? Airbnb hat eine gute Auswahl. Privatzimmer mit Küchennutzung gibt’s ab € 750 im Monat, Apartments ab € 1.400. Brauche ich ein Visum? Die elektronische Einreisegenehmigung ESTA berechtigt zu einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen. Preisniveau Mietkosten 32 REISE & PREISE 4-2019

Fotos: saiko3p/iStock.com, Simon Reddy/Ian Dagnall/Yalcin Sonat/AnnaBerkut/Alamy Stock Photo, Shutterstock/Jon Chica Ein schattiges Straßencafé in Downtown St. Petersburg (links). In Antalyas Altstadt rund um den alten Hafen gibt es günstige Apartments zu mieten (rechts) IT-Nomaden sind ortsungebunden. Gearbeitet werden kann auch am Hotelpool (links). Der schöne Place Moulay Hassan in Essaouiras Altstadt (rechts) ESSAOUIRA – MAROKKO Die Stadt des Windes Essaouira ist eine kleine, verträumte marokkanische Stadt am Atlantik. Während sich dort im Sommer die Kitesurfer treffen, flauen die Winde im Winter bei Temperaturen um 20 °C merklich ab, die Wassertemperaturen liegen das ganze Jahr über bei rund 18 °C. Die Hafenstadt ist ein hübscher alter Ort mit netter Medina, verwinkelten Gassen, weiß getünchten Häusern, bunten Bazaren, orientalischen Cafés, kleinen Restaurants und Handwerksschmieden. Gemüse kauft man auf den Märkten in der Altstadt, Fisch direkt am Hafen. In den Auslagen provisorischer Lokale ein paar Meter weiter liegen fangfrische Fische, Scampi und Austern, die mit Salat und Brot serviert werden. Für den kleinen Hunger werden an der Strandpromenade für ein paar Cent Säfte, Maiskolben und Samosas angeboten. Die Küche ist wunderbar, arabisch mit französischem Touch, die marokkanischen Weine sind hervorragend. Bleibt noch das Dorf Diabat südlich von Essaouira zu erwähnen, wo Jimi Hendrix im Juli 69 angeblich im versandeten Sultanspalast den Song »Castle Made Of Sand« komponierte. Wer zwischendurch mal etwas anderes sehen möchte, erreicht Marrakesch in zwei Stunden und Agadir in drei Stunden mit dem Mietwagen; Budgetbewusste nehmen den Bus. Wie hoch sind die Nebenkosten? In einfachen Lokalen gibt’s vegetarische und Pasta-Gerichte für € 3–4, Fleisch-, Fisch- und Meeresfrüchte für € 5–10, Bier ab € 2. In gehobenen Restaurants liegen die Preise i.d.R. bei € 10–15, eine Flasche Wein kostet ab € 14. Mittagsmenüs sind günstiger. Auf dem Fischmarkt gibt es gegrillten Fisch und Meeresfrüchte für € 3–5. Selbstverpfleger kaufen günstig auf den Märkten ein oder im Carrefour-Supermarkt. Wo wohne ich und was kostet es? In der Preisspanne € 300–500 pro Monat hat man eine recht gute Auswahl an Apartments. Soll es etwas schöner und stilvoller sein, muss man € 600–1.000 investieren. Brauche ich ein Visum? Nein. Mit einem noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass darf man 90 Tage bleiben. Preisniveau Mietkosten REISE & PREISE 4-2019 33

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