LANZAROTE Lanzarote hat auch weiße Strände. Sie sind allerdings künstlich aufgeschüttet wie in Playa Blanca an der Südküste Skulptur am Eingang zum Nationalpark Timanfaya Dampffontaine im Nationalpark Timanfaya Die Magie der Vulkane Wanderung im Nationalpark Timanfaya. Die einzigartige »Mondlandschaft« ist vulkanischen Ursprungs 94 REISE & PREISE 4-2019
Lanzarote ist die etwas andere Kanareninsel. Mit bizarren Feuerbergen, erstarrten Lavafeldern, leuchtend grünen Kakteen, Weinreben und einzigartigen Landschafts-Architektur-Kunstwerken. Dazu kommen Strände für jeden Geschmack. VON REGINA FISCHER-COHEN César Manriques »Jardín de Cactus« W ahnsinn! Landeanflug auf Lanzarote, und wer eben noch kurz eingenickt war, könnte glatt meinen, der Pilot habe in jenem unbemerkten Moment die Stratosphäre durchbrochen. Goldener Wüstensand, schwarzes Lavagestein und jede Menge Krater und verbrannte Erde. Sieht aus, als steuerten wir direkt auf einen fremden Planeten zu. Nur das königsblaue Meer signalisiert mit schäumend weißer Gischt auf den vor der Küste sich brechenden Wellen, dass das dort unten Mutter Erde ist. Dazu verspricht es jetzt, wo sich die ersten Strände zeigen, auch noch schönstes Badevergnügen. Die Insel erscheint winzig. Tatsächlich hat man sie an ihrer längsten Stelle in weniger als eineinhalb Stunden mit dem Auto durchquert. Aber was für ein magischer Ort, wenn man erst mal angefangen hat, das Ganze mit den Augen des Künstlers César Manrique zu betrachten. Lanzarotes berühmtester Sohn war ein Visionär. Dort, wo alle anderen nur Ödnis sahen, erkannte er die mystische Schönheit, die rohe Naturgewalten hier einst aus den Vulkanen hervorgezaubert haben. Und es gelang ihm, die traumhaften Welten für jedermann sichtbar und erlebbar zu machen. Die spektakulären Landschafts-Architektur-Kunstwerke, die Manrique quer über das ganze Eiland in und auf den Vulkanen schuf, ziehen heute Abertausende Touristen an. Glücklicherweise hat Manrique beizeiten dafür gesorgt, dass dieses Fleckchen Erde nicht mit hässlichen Bettenburgen verschandelt wurde. Mit seinem energischen Kampf für Qualitäts- statt Massentourismus erreichte er unter anderem, dass für die damals gerade erst entstehenden drei großen Ferienzentren eine flache Bebauung im traditionellen weißgetünchten Stil vorgeschrieben wurde. So trug er maßgeblich dazu bei, dass »seine Insel« 1993 als erste zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde. Fotos: Regina Fischer-Cohen, Sabine Lubenow/Huber Images PLAYA BLANCA Der Lieblings strand der Deutschen Ob jung oder alt – unter deutschen Urlaubern ist Playa Blanca besonders beliebt. Aus dem einst beschaulichen Fischerdorf ist ein quirliges Ferienzentrum gewachsen, das sich fast über den gesamten Südwestzipfel der Insel erstreckt. Für etwas Lokalkolorit muss man heutzutage allerdings in Herrgottsfrühe aufstehen. Wenn im Morgengrauen die Fischer mit ihrem Fang im alten Hafen anlanden, fühlt es sich fast noch so an wie in früheren Zeiten. Mittags werden die frischen Fische und Meeresfrüchte lecker zubereitet im Hafenrestaurant »Cofradia de Pescadores« angeboten (Fisch des Tages ab € 18). Dabei lässt sich’s entspannt beobachten, wie die Fähren zur Nachbarinsel Fuerteventura starten (45 Min., www. lineasromero.com/ferries, Tagestour ab € 35). Der Ort selbst zeigt sich beim Bummel über die kilometerlange autofreie Uferpromenade von seiner schönsten Seite. Vom Leuchtturm Faro Pechiguera im Westen geht es oberhalb der kleinen Ortsstrände an der felsigen Küste entlang, bis hin zum letzten Resort im Osten. Am schönsten erstrahlen die hellsandigen Buchten Playa Flamingo und Playa Blanca. Unangefochtenes Highlight sind aber die Papagayo-Strände, die direkt hinterm östlichen Ortsende im Naturschutzgebiet Los Ajaches liegen. Mit leuchtend hellem Sand ergießen sie sich in sechs Buchten zwischen hoch aufragenden Felswänden und gehen landeinwärts in eine malerische Dünenlandschaft über. Taucher und Schnorchler können in eine außergewöhnliche Unterwasserwelt eintauchen: Im Museo Atlántico hat der Künstler Jason deCaires Taylor in zwölf Meter Tiefe 289 lebensgroße menschliche Skulpturen versenkt (Tauchgebühr € 12; Schnorchler € 8). Zum Entspannen bietet sich später der nahe gelegene Jachthafen Marina Rubicón mit seinen eleganten Boutiquen, Bars und Restaurants an. So könnte der einfach einfache Mittelklasse gehobene Mittelklasse anspruchsvoll Abend wunderbar mit Tapas, Cocktails und Livemusik im Jazz-Lokal »Blue Note« ausklingen. Ein tolles Ausflugsziel ist Los Hervideros an der Südwestküste. Bei einer Kletterpartie übers Lavagestein ist hautnah zu erleben, wie die Meeresbrandung tobt und meterhoch emporschießt. Ebenso pittoresk zeigt sich wenige Kilometer weiter nördlich bei El Golfo der Charco de los Clicos: ein leuchtend grüner See in einer Lagune hinter schwarzem Strand. Das kleine Fischerdorf El Golfo ist berühmt für seine Fischlokale. Stilvolle Hotels – schön gelegen Eine tolle Lage direkt an der Uferpromenade und eine Terrasse zum Meer hat das kleine »Casa del Embajador« (0034-928-519191, www.hotelcasadel embajador.com, EZ/DZ ab € 225 ÜF). Pauschal 1 Wo inkl. Flug ab € 1.016 ÜF, LMX Touristik. Schicke Villen mit eigenem Pool sind die »Kamezi Boutique Villas« westlich des Ortes, ganz dicht am Wasser (0034-928-518624, www.villas kamezi.com, 1 Woche ab € 1.221). Pauschal 1 Wo inkl. Flug ab € 733, FTI. ➔ REISE-PREISE.DE Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter REISE & PREISE 4-2019 95
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