142 TREFFPUNKT Interesse trifft Information Der thematische Tisch beim vero-Unternehmerforum war reich gedeckt: Die Referierenden sprachen über nachhaltige Rohstoffgewinnung, Konjunktur und Kapitalmärkte, den Zement von morgen und den Umgang mit Medien. Die hochkarätig besetzte Rednerrunde unterhielt und informierte erstklassig; auch blieb sie bei den Wortmeldungen aus dem Publikum keine Antwort schuldig. Stadthalle Boppard, Ende Juni 2023: Dorthin hatte vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie-, neben seiner Jahresmitgliederversammlung auch zum diesjährigen Unternehmerforum geladen. 160 Gäste erlebten ein vielfältiges Vortragsprogramm, das je zur Hälfte männlich und weiblich besetzt war. Den Anfang machte das ausdrucksstarke Damen-Duo, anmoderiert von Sören Eiko Mielke. „Reallabor Nivelstein: Entwicklungen für eine nachhaltige Rohstoffgewinnung“ lautete der Titel des Vortrags von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Clausen, die an der RWTH Aachen das Fach „Advanved Mining Technologies“ verantwortet und den gleichnamigen Lehrstuhl an der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik leitet. „Von 1990 bis 2019 hat sich die globale Rohstoffgewinnung verdoppelt. Das erwarten wir bis 2048 erneut“, sagt Clausen und betont die Notwendigkeit hochqualitativer Rohstoffe, die mit nachhaltiger Technik aus künftig „grünen“, autonomen Gewinnungsstätten stammen sollten. Eben deshalb forschen ihr Team und sie interdisziplinär rund um Automatisierung und Digitalisierung von Bergbaumaschinen und -prozessen, beschäftigten sich mit robusten Sensortechnologien sowie mit Verfahren der Datenanalyse. Ihre Kooperationspartner sind Betreiber und Hersteller. Alles mit dem Ziel einer nachhaltigen, verantwortungsvollen Rohstoffversorgung. Clausens Blick in die Zukunft: „Wir wollen Maschinen sehen, fühlen und hören beibringen, autonome Navigation mit Umgebungserkennung koppeln.“ Im Fokus des „Bergwerks der Zukunft“ steht demnach der Mensch als Wegbegleiter für den Wandel. Im „Reallabor Nivelstein“ auf dem Betriebsgelände der Nivelsteiner Sandwerke bei Herzogenrath testet Clausens Team emissionsarme und nachhaltige Rohstoff- und Energieversorgung dank smarter und autonomer Infrastruktur. Dort, zwischen Forschungshalle mit Werkstatt, Co-Working-Space und Testbereichen im Gewinnungsbetrieb, geht es auch um die energetische Transformation im Wechselspiel von Energieangebot und -bedarf – vom fossil-einzeloptimierten Energiesystem zu einem, das CO 2 -neutral, resilient und kostenoptimiert ist. Die Fragerunde nutzte vero-Präsident Christian Strunk zum Zahlen-Check in Sachen Fachkräfte-Nachwuchs: 120 Bergbau-Studierende haben sich laut Prof. Clausen 2022 in Deutschland eingeschrieben. Clausen dazu: „Auch wenn wir damit europaweit führen, wären mehr wünschenswert. Entscheidend ist die soziale Akzeptanz!“ Auf dringend benötigte Metalle und kritische Rohstoffe angesprochen, bewies die Professorin klare Kante: „Es ist eine Illusion, den Bedarf mit Sekundärrohstoffen decken zu wollen.“ Zweite Referentin war Dr. Gertrud Rosa Traud, Chefvolkswirtin der Helaba, die über „Konjunktur und Kapitalmärkte: Wechselspiel zwischen Politik und Wirtschaft“ sprach – in erstaunlich klaren, einfachen Worten und mit einem erfrischend positiven Blick auf die Gegenwart und Zukunft. „Ich denke in Bildern, Szenarien“, sagt Dr. Traud und bemüht die „Bergwelt“: Natürlich sei die derzeitige Lage eine Gratwanderung, niemand wolle den Absturz. Für eine „sichere Tour“ auch bei dünner Luft empfahl die Chefvolkswirtin den Anwesenden, dem eigenen Verstand und nicht der Politik zu vertrauen: „Entscheidend ist, was für Sie relevant ist. Eine „Gier-Inflation“ etwa ist doch eigentlich ein Zeichen cleveren Unternehmertums!“ Vom Staat forderte Dr. Traud weniger Eingriffe in die Wirtschaft, also Spielraum für Innovationen zu eröffnen. Am Beispiel Strom verwies sie auf die Notwendigkeit des erhöhten Angebots statt künstlicher Verknappung. Satter Applaus würdigte diesen kurzweiligen Vortrag. Michael Scharpf, Leiter Nachhaltiges Bauen bei Holcim, referierte zum „Ze- INTERESSIERTE GESICHTER: Das Unternehmerforum zog das Publikum schnell in seinen Bann. Fotos: tne GESTEINS Perspektiven 5 | 2023
ACHTUNG, REICHELT: Der Ex-Bild- Chefredakteur trat nur vordergründig brav auf. KONJUNKTUR UND KAPITALMÄRKTE: Der Vortrag von Dr. Gertrud Rosa Traud gefiel dank klarer, bildlicher Botschaften. BEDIENT DIE MINDERUNGSHEBEL: Michael Scharpf setzt dabei auf eine Zementwende. REDEBEDARF: Nach den Vorträgen nutzten viele die Gelegenheit zum direkten Austausch. NACHHALTIG UND SMART: Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Clausen forscht an der RWTH Aachen und gab in Boppard interessante Einblicke in ihre Arbeit. ment von morgen“ über graue Emissionen, den Zementverbrauch (360 kg/a p. P. = 260 kg CO 2 ) und die Hebel zur CO 2 - Minderung. „Klimawende heißt auch Zementwende“ lautete die Botschaft. Dazu trage neben „grüner“ Logistik und alternativen Brennstoffen bei der Herstellung auch ein abgesenkter Klinkerfaktor bei. Am Ende wird der Zement damit nachhaltiger, aber auch teurer. Auf ihn waren wohl alle am meisten gespannt: Julian Reichelt, geschasster Ex-Bild-Chef und Youtube-Kanalbetreiber. Der Boulevard-Journalist sprach über den „Umgang mit den Medien“, gab den Unternehmern Tipps. Der wichtigste: „Erzählen Sie Ihre Geschichte!“ Und das gerne kontrovers, mit „Mut zur Schlagzeile“. Etwa so: „Bauen ist Wohnen ist Zuhause.“ Die Frage „Wer bin ich als Unternehmer, und was darüber hinaus, für dieses Land?“ führt laut Reichelt zur medienwirksamen Botschaft. Launig, laut, unterhaltsam – so klingt er an diesem Morgen. Dass dies nur oberflächlich harmlos ist, dürfte klar sein. Reichelt spricht schnell und versal, wiederholt Worte und Satzfetzen. Sein militanter Stil („Definieren Sie Ihr kommunikatives Gegnerumfeld!“) spaltet. Populismus gefährdet jeden, der kognitiv unter ihm steht. Unterhaltend war das vero-Unternehmerforum allemal, gesamtheitlich aber vor allem informativ. (tne) www.vero-baustoffe.de Unsere Branche braucht Fachleute, die alle Fäden in den Werken zusammenhalten. Lust auf Erfolge im mittleren Management? Die Aufstiegsfortbildung zum „Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK (m/w/d)“ bietet beste Möglichkeiten dafür. Interessiert? Link und QR-Code führen zum aktuellen Flyer beim Ausbildungspartner Eckert-Schulen. Mit Unterstützung von: eckert-schulen.de/imav-verband Hier bin ich der Meister!
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