Lifestyle. Business. Allgäu. Alpenraum.
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wd Winter 2021

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Mamapower. Mit einem

Mamapower. Mit einem herzlichen „Hej Marcel“ werde ich an einem kalten, aber schönen Freitagmorgen auf dem Hildegardplatz in Kempten begrüßt. Hier bin ich verabredet mit Janine Brunner und Nina Beck, den Inhaberinnen des hej lille kidsshop - und mit der Marketingleiterin der Töpfer Gmbh, Christine Breyer. „hej lille“ bedeutet auf dänisch „Hallo Kleines“ - und um die Kleinsten dreht sich im ersten Concept Store für Babys, Kinder, Mamis und Papas der beiden Allgäuerinnen auch alles. Hier bekommt man super hochwertige, zeitlose, stilvolle, mitwachsende und nachhaltige Unikate kleiner Labels. Und nicht nur, weil ich als Papa schon selbst bei Janine und Nina eingekauft habe, interessiert mich die Story hinter dem kleinen Laden. Wie kommen zwei Mamas auf die Idee, ein solches Business zu beginnen? Was ist ihnen wichtig und wie kommt eine Kooperation mit bekannten Babymarken wie Töpfer zustande? Alles hat seinen Anfang in Australien. Dort nämlich verbringt Janine vor ungefähr zwei Jahren den vierten bis sechsten Lebensmonat ihres Sohnes. „In Australien gibt es total viele kleine Läden, in welchen man Handgemachtes mit Unikatcharakter bekommt. Das hat mich fasziniert“, erzählt Janine, die nach der Rückkehr aus Down Under ihrer Freundin Nina die Eindrücke schilderte. Der damals zweite Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie verhinderte, dass das Duo bereits im Herbst 2020 ein Ladengeschäft in Kempten eröffnete. „Wir haben dann als Alternative innerhalb von zwei Monaten ein Konzept für unseren Online-Shop erarbeitet, sind auf verschiedene Mama-Labels zugegangen, haben ein Lager eingerichtet und unseren Shop gestartet. Alles mit unseren eigenen Ressourcen ohne Kredite von der Bank und zunächst auch ohne Kommissionsware“. 98

wd NEWCOMER HANDMADE HEARTMADE HOMEMADE Aus einer Leidenschaft wurde eine Idee – und aus der Idee „hej lille“. Zwölf Labels bildeten den Start des hej lille Shops. Ganz wichtig: die Labels produzieren bis heute exklusive Kollektionen für Nina und Janine. Im Shop und natürlich jetzt auch im Laden bekommt man also ganz besondere Unikate, die es sonst nirgendwo zu kaufen gibt. Online stellen sich die Labels jeweils auf einer eigenen Unterseite vor – das schafft Transparenz, Vertrauen und auch eine Bindung zu den Dingen, die man da sieht und kauft. Übrigens findet sich unter den Marken auch Janines und Ninas Eigenmarke ‚hej lille‘: „Wir dachten am Anfang, dass wir noch mehr Produkte bräuchten, deshalb haben wir Schnullerketten, Zirben- und Kirschkernkissen sowie Latzhosen selbst genäht. Mittlerweile ist auch das gewachsen – wir haben fünf Näherinnen für die eigene Brand, die die Unikate fertigen“, erzählt mir Janine. Gewachsen war mit der Zeit auch der erneute Wunsch nach dem eigenen Laden. Das lag nicht nur – aber auch - daran, dass das in der privaten Wohnung von Nina befindliche Lager mittlerweile des Öfteren von Kund:innen zum Showroom umfunktioniert worden war. „Viele wollten die Dinge, die wir da online verkaufen, einfach auch anfassen und ausprobieren. Zuhause ist das schlichtweg der falsche Rahmen“, so Nina. Es mag dann Janines Auffassungsgabe oder schlichtweg ihre zahlreichen Besuche in der "Cucina Toscana" auf dem Hildegardplatz – besser bekannt als „Bei Paula“ – gewesen sein, dass ihr dabei die ungenutzten Räumlichkeiten nebenan aufgefallen sind. Zwei Monate später fanden sich die Beiden in einem – nachhaltig und liebevoll, teils auch mit gebrauchten Gegenständen – eingerichteten „hej lille kidsshop“ wieder. Der Erfolg stellte sich 99