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TANKVAART IN CRISIS - De Binnenvaartkrant

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<strong>De</strong>r Containerumschlag ist und<br />

bleibt die Paradedisziplin des<br />

Hamburger Hafens. Zur Mitte<br />

des Jahres weist die Nummer<br />

drei unter den großen europäischen<br />

Universalhäfen einen<br />

Gesamtumschlag von 4,8 Mio.<br />

TEU aus – und damit gut 14,3<br />

Prozent mehr als vor einem<br />

Jahr. Bis Ende des Jahres<br />

könnte diese Menge sogar bei<br />

knapp unter zehn Mio. Standardboxen<br />

liegen, stellte jetzt<br />

Hendrik Lorenz, Vorstand bei<br />

der Hafen Hamburg Marketing<br />

(HHM), auf der Halbjahrespressekonferenz<br />

in Aussicht.<br />

Bemerkenswert aus seiner<br />

Sicht: Auch bei den Kisten und<br />

Kasten macht der Elbe-Hafen<br />

Terrain gut.<br />

Die mit Abstand wichtigsten Containerströme<br />

fließen zwischen<br />

Hamburg und Fernost. Lorenz:<br />

“China, Hongkong eingeschlossen,<br />

bleibt der bedeutendste<br />

Handelspartner des Hamburger<br />

Hafens.” Auf diesen Teilmarkt<br />

entfielen im Berichtszeitraum<br />

fast 1,5 Mio. TEU, was einem<br />

Zuwachs um 26 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr entspricht. <strong>De</strong>r<br />

Gesamtbereich China/Ostasien<br />

kam in den ersten sechs Monaten<br />

auf rund 1,9 Mio. TEU.<br />

von Eckhard-Herbert Arndt<br />

<strong>De</strong>r Südostasien-Trade steuerte<br />

gut 518.000 TEU zum Gesamtergebnis<br />

bei und glänzte mit<br />

einem Zuwachs von rund 18,1<br />

Prozent. Auch der Seeverkehr<br />

mit Indien, als Zukunftsmarkt<br />

neben China definiert, lag auf<br />

Erfolgskurs. Das Fahrtgebiet<br />

ging mit 128.000 TEU (plus 14,5<br />

Prozent) in die Gesamtstatistik<br />

ein. Lorenz ist überzeugt: “Diese<br />

Wirtschaftsräume werden auch<br />

in den kommenden Jahren die<br />

für den Hamburger Hafen bedeu-<br />

PAG<strong>IN</strong>A 23<br />

REDAKTION : SARAH DE PRETER • MOBIL : +31 - (0)622 70 18 93 • EMAIL : SPRETER@CHELLO.NL<br />

Hamburg hält satte 140 Mio. t bis Jahresende für erreichbar<br />

Operation “kräftiger Sprung”<br />

Bremen<br />

Auf den Wasserstraßen des<br />

Wasser- und Schifffahrtsamtes<br />

(WSA) Bremen hat die Schifffahrt<br />

im ersten Halbjahr 2007<br />

zugelegt. Rund 10.100 Schiffe<br />

(2006: 9.800) meldeten sich von<br />

Januar bis Ende Juni bei der<br />

Verkehrszentrale Bremen. Dabei<br />

handelte es sich um Fahrzeuge<br />

mit einer Länge von mehr als 50<br />

Metern.<br />

<strong>De</strong>r Verantwortungsbereich des<br />

WSA Bremen umfasst die Mittel-<br />

Ungarn baut zusätzliche<br />

Logistikzentren<br />

Schiffsverladung in Budapest. (Foto Sarah <strong>De</strong> Preter)<br />

In den kommenden sechs Jahren<br />

will Ungarn gut 250 Millionen<br />

Euro aus dem EU-Fonds beziehen<br />

um zusätzliche Logistikzentren<br />

zu entwickeln. Hinzu kommen<br />

rund 150 Millionen Euro<br />

an nationalen Kofinanzierungen<br />

sowie Finanzmittel privater<br />

Ansiedler. Mit dem Geld sollen<br />

ein Dutzend überregionaler<br />

Umschlagplätze entstehen.<br />

Ungarn verfügt bereits heute<br />

über florierende Logistikgebiete,<br />

zum Beispiel in der Nähe<br />

von Budapest. Hier befindet sich<br />

ein trimodales Logistikzentrum<br />

mit einer Kapazität von 140.000<br />

weser flussabwärts der Landesgrenze<br />

zwischen Bremen und<br />

Niedersachsen, die Unterweser<br />

bis Brake, die Hunte von Elsfleth<br />

bis Oldenburg, den Küstenkanal<br />

von Oldenburg bis Hundsmühlen,<br />

sowie die Lesum und die<br />

Wümme aufwärts bis Borgfeld.<br />

Hier ist das WSA für den Ausbau<br />

und die Unterhaltung sowie für<br />

die Ordnung und Sicherheit des<br />

Schiffsverkehrs zuständig.<br />

TEU. Diese Kapazität soll die<br />

kommenden Jahre weiter ausgebaut<br />

werden. Erwartet wird dass<br />

sich in der Zukunft noch viel<br />

mehr ausländische Logistikunternehmen<br />

in Ungarn ansiedeln<br />

werden.<br />

Für das Donauhafen-Projekt<br />

Györ-Gönyü wurde vor wenigen<br />

Wochen ein neues Ausschreibungsverfahren<br />

gestartet. Die<br />

Frist für die Angebotsabgabe<br />

zum Ausbau der Hafenanlage<br />

einschließlich Logistikzentrum<br />

läuft in Kürze aus. Das Vorhaben<br />

soll zu 75 Prozent über EU-Mittel<br />

finanziert werden.<br />

Im Seeverkehr zwischen dem Hamburger Hafen und den Ostseeanrainern weist der Feeder-Verkehr steile<br />

Zuwachsraten auf. Das Bild zeigt die <strong>De</strong>lta St. Petersburg beim Verlassen des Burchardkais der HHLA. (Foto<br />

Eckhard-Herbert Arndt)<br />

tendsten Ladungsbringer sein.”<br />

Gerade im Containerverkehr mit<br />

Fernost spielt die Schiffsgrößenentwicklung<br />

eine immer größere<br />

Rolle. Schon heute werden<br />

auf dieser Achse die weltgrößten<br />

Containerfrachter eingesetzt. Die<br />

HHM hat einmal sehr genau hingeschaut,<br />

wie sich dieser Trend<br />

auf Hamburg auswirkt. HHM-<br />

Vorstand Dr. Jürgen Sorgenfrei<br />

stellt daher schon jetzt fest: “Die<br />

großen Schiffe werden nicht<br />

kommen, sie sind schon da. Und<br />

die noch größeren Schiffe kommen.”<br />

Ein Beispiel: 2006 steuerten<br />

246 Schiffe in der Größenklasse<br />

8.000 - 10.000 TEU den Elbe-<br />

Hafen an. <strong>De</strong>r Trend zu immer<br />

größeren Frachtern hat einen<br />

Nebeneffekt: Es laufen unterm<br />

Strich weniger Containerschiffe<br />

den Hafen an. Lorenz bringt es<br />

auf diesen Punkt: “Vor 15 Jahren<br />

galten Schiffe mit 3.500 TEU als<br />

die Größten im Markt. Heute<br />

sind das Schiffe die man fast als<br />

Feeder bezeichnen könnte.”<br />

Die Schallmauer von 10.000 TEU<br />

ist inzwischen auf breiter Front<br />

durchbrochen. Es häufen sich<br />

die Bestellungen der Reeder von<br />

jenseits der 12.000 TEU-Grenze.<br />

Schiffe die auch einen entspre-<br />

chenden Tiefgang haben. Die<br />

Elbvertiefung müsse daher zwingend<br />

kommen, betonten Lorenz<br />

und Sorgenfrei unisono.<br />

Kisten und Kasten<br />

Zu den erfolgreichen Entwicklungen<br />

der letzten Monate<br />

gehört für den HHM-Vorstand<br />

auch das wertschöpfungsintensive<br />

Geschäft mit den Kisten<br />

und Kasten. “Das ist ein kleines<br />

Segment, in dem der Hafen<br />

brilliert”, freute sich Lorenz.<br />

1,4 Mio. t gingen im aktuellen<br />

Berichtszeitraum über die Kaikanten,<br />

ein Plus von 8,5 Prozent<br />

gegenüber dem entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum. Beim Import<br />

fielen im Wortsinne Südfrüchte<br />

ins Gewicht: 385.000 t. Auf<br />

der Exportseite reicherten Eisen<br />

und Stahl mit 161.000 t und<br />

Projektladung mit 219.000 t die<br />

Umschlagstatistiken an.<br />

Auch beim Massengutgeschäft,<br />

gegliedert in Sauggüter, Greifergut<br />

und Flüssigladung behauptet<br />

sich Hamburg und unterstreicht<br />

damit einmal mehr seinen Universalhafencharakter.<br />

Allerdings<br />

gehört es auch zu den Merkmalen<br />

dieses Gütersegments dass<br />

Dortmund weiterhin<br />

Kanalhafen Nr. 1<br />

Die Liste der deutschen Kanalhäfen<br />

wird nach wie vor vom Dortmunder<br />

Hafen angeführt. <strong>De</strong>r<br />

zehntgrößte deutsche Binnenhafen<br />

machte vor Kurzem seine<br />

Halbjahresumschlagszahlen<br />

bekannt. Das größte Wachstum<br />

gab es demnach beim Umschlag<br />

von Baustoffen: von 461.900<br />

Tonnen im ersten Halbjahr 2006<br />

auf 541.300 Tonnen im ersten<br />

Halbjahr 2007. Damit stellten die<br />

Baustoffe ein Drittel des Gesamtumschlages<br />

dar.<br />

<strong>De</strong>n zweiten Rang belegte die<br />

Gütergruppe ‘andere Waren’, welche<br />

im Dortmunder Hafen unter<br />

anderem den Containerumschlag<br />

umfasst. Doch auch Sturmholz<br />

nach dem Orkan Kyrill wurde in<br />

den vergangenen sechs Monaten<br />

in Dortmund in großen Massen<br />

umgeschlagen.<br />

<strong>De</strong>r Mineralölumschlag nahm<br />

dagegen um zwanzig Prozent auf<br />

253.000 Tonnen ab. Grund ist der<br />

milde Winter, der den Absatz von<br />

Heizöl stark zurückgehen ließ.<br />

es hier – über die Jahre hinweg<br />

betrachtet – immer wieder<br />

Schwankungen gibt. Ein warmer<br />

Winter heißt für die Hafenkraner:<br />

weniger Kohlen. Veränderungen<br />

in der EU-Landwirtschaftspolitik<br />

oder schlechte Ernten bedeuten:<br />

weniger Getreide oder Ölfrüchte<br />

und damit weniger Tonnen.<br />

Und Abbau vor Vorräten in den<br />

Stahlschmieden zieht nach sich:<br />

weniger Erzumschlag am Terminal.<br />

In der aktuellen Umschlagbilanz<br />

für Hamburg stehen damit<br />

rund 20,5 Mio. t beim Massengut<br />

auf der Habenseite, 700.000 t<br />

oder 3,4 Prozent weniger als vor<br />

einem Jahr. Und so sieht es in<br />

den drei Teilbereichen konkret<br />

aus: Auf Sauggüter entfielen 2,4<br />

Mio. t oder 25,5 Prozent weniger,<br />

Greifergut lag mit 10,9 Mio.<br />

t um 3,7 Prozent unter dem<br />

Vorjahresniveau. Lediglich Flüssigladung<br />

legte zu, und zwar um<br />

7,8 Prozent auf 7,2 Mio.t.<br />

Auch für die zweite Jahreshälfte<br />

deute alles auf eine Fortsetzung<br />

des Wachstumskurses, berichtete<br />

Sorgenfrei. “Zwischen 140 bis<br />

141 Mio. t dürften drin liegen.<br />

Für den Hafen wäre das ein großer<br />

Sprung.<br />

<strong>De</strong>r Boom in der Stahlindustrie<br />

führte zu einem Wachstum beim<br />

Umschlag von Eisen und Stahl.<br />

<strong>De</strong>r Schrottumschlag, der in den<br />

vergangenen Jahren stets leicht<br />

abgenommen war, konnte wieder<br />

leicht ansteigen.<br />

Ein Kranunfall im April diesen<br />

Jahres hat den Umschlag von<br />

Kohlen und Koks deutlich (um<br />

38,5 Prozent) gebremst. <strong>De</strong>m<br />

Unfall zufolge war im Mai und<br />

Juni kein Umschlag möglich.

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