VPLT Magazin 97

Einheitlich nachhaltig
Die Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen der Gegenwart und der
Zukunft und wird für die Wirtschaft immer relevanter. Vollumfänglich gedacht,
bedeutet sie, sowohl umwelt- als auch sozialverträglich zu wirtschaften. Mit
der Agenda 2030 haben sich die UN-Staaten und damit auch Deutschland
verbindlich auf 17 Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Sie zielen damit auf einen
umfassenden Wandel, der alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit einschließt:
Die Umweltverträglichkeit allen Handelns sowie die wirtschaftliche und die
soziale Dimension des menschlichen Daseins. Angesicht der Anforderungen
des Green Deals wird sich die Veranstaltungsbranche deutlich diesen neuen
gesamtheitlichen Herausforderungen stellen müssen. Das Umweltmanagement
nimmt dabei einen wichtigen Teil ein.
Auf EU-Ebene engagiert sich der VPLT daher für seine
Mitglieder zurzeit, eine einheitliche Nachhaltigkeitszertifizierung
über die PEF-/OEF-Zertifizierung zu erreichen.
Der Product Environmental Footprint (PEF) beziehungsweise
die Organisation Environmental Footprint (OEF)
sollen die Umweltbilanz von Gütern verbessern. Gründe
für die Einheitlichkeit: Der Veranstaltungsbranche ist
mit einem Überangebot an verschiedenen nationalen
Zertifikaten nicht geholfen, die fehlende Übersichtlichkeit
schränkt stattdessen ein.
Auch wettbewerbsrechtlich ist eine einheitliche und
EU-weite Zertifizierung nicht nur geboten, sondern vielmehr
der einzig gangbare Weg. Wenn Mitgliedsstaaten
unterschiedlich scharf die Nachhaltigkeitseigenschaften
ihrer Produkte und Unternehmen regeln, würden
Ein-/Ausfuhrverschiebungen entstehen. Das wiederum
käme wettbewerblichen Beschränkungen gleich. Diese
sind nach Bestimmungen des AEUV, dem Vertrag über
die Arbeitsweise der Europäischen Union, aber nicht
erlaubt.
Zwar arbeitet der VPLT aktuell daran, eine einheitliche
EU-Zertifizierung verbindlich einzusetzen. Doch dieser
politische Prozess wird noch einige Zeit in Anspruch
nehmen. Unternehmen können daher eine Nachhaltigkeitszertifizierung
vorerst nur durch folgende Instrumente
umsetzen.
Umweltmanagement
Im Bereich Umweltmanagement gibt es dazu die folgenden
Systeme:
ISO 14001: Das Ziel der ISO 14001-Zertifizierung ist
es, den Umweltschutz zu fördern, Umweltauswirkungen
zu reduzieren und damit Umweltziele richtig umzusetzen.
Dieses soll vollumfänglich und im Einklang
mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Erfordernissen
geschehen. Angesprochen werden dabei sowohl
Hersteller als auch Dienstleister.
ISO 14001 – Zertifizierung für Umweltmanagementsysteme
| TÜV SÜD (tuvsud.com)
ISO 20121: Speziell für die Eventbranche besteht die
Norm ISO 20121, die die verschiedenen Strukturen
rund um das Spektrum an Events und der Eventorganisation
abdeckt. Kritisch betrachtet wird hierbei von einigen
Stellen allerdings, dass Messen ungeachtet ihres
höheren Aufkommens an Beteiligten unter den Begriff
der Veranstaltungen subsumiert werden. Angesprochen
sind hier sowohl Hersteller als auch Dienstleister.
Nachhaltiges Eventmanagement nach ISO
20121 | TÜV SÜD (tuvsud.com)
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