DMG-informiert 4/2017
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur
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<strong>informiert</strong><br />
Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 4/<strong>2017</strong><br />
Jesus<br />
pur
THEMA<br />
Jesus<br />
pur<br />
Denn es ist ein Gott<br />
und ein Mittler zwischen<br />
Gott und den Menschen,<br />
nämlich der Mensch<br />
Jesus Christus.<br />
1. Timotheus 2,5<br />
Fernando<br />
vom Wampis-Volk (12.000<br />
Personen) im Norden Perus folgte dem<br />
Weg seines Vaters – und wurde Schamane.<br />
Dafür musste er sich ganz den<br />
Geistern ausliefern. Wobei es für einen<br />
Wampis völlig unmöglich ist, sich mit<br />
dem höchsten Geist, dem Schöpfergott,<br />
in Verbindung zu setzen. Denn der Gott,<br />
der die Welt ins Dasein „geworfen“ hat,<br />
lebt zurückgezogen – unerreichbar für<br />
Menschen. Die Geister der Wampis<br />
haben gute und schlechte Eigenschaften.<br />
Fernando war immer auf der Suche nach<br />
noch größeren, stärkeren Mächten. Diese<br />
Suche endete erst, als er Jesus kennengelernt<br />
hat.<br />
Jesus begegnete ihm in drei Träumen.<br />
Fernando war so bewegt davon, dass er<br />
sich zu Fuß drei Tage durch den Urwald<br />
aufmachte, um einen Pastor aufzusuchen.<br />
Hier nahm er Jesus als Retter und Herrn<br />
an. So bekam Fernando eine tiefe, innige<br />
Gemeinschaft mit dem Höchsten, der<br />
Himmel und Erde erschaffen hat. Jesus<br />
befreite ihn von seiner Alkoholsucht. Der<br />
Schamane verbrannte alle Zauberhilfsmittel<br />
und wurde Pastor im Dorf. Seither<br />
schlägt<br />
er seine Frau<br />
nicht mehr. Die Menschen sind<br />
beeindruckt von der Veränderung. Jesus<br />
allein hat Fernandos Leben erneuert.<br />
CHRISTUS PUR –<br />
WEIL ER UNS GOTT ZEIGT<br />
Wir Menschen versuchen verzweifelt,<br />
Gott zu verstehen. Ich bin immer wieder<br />
froh, dass ich das nicht brauche, denn er<br />
sprengt meinen Denkhorizont. Gott ist<br />
viel größer, wie sollte ich ihn auch nur<br />
annähernd erfassen. Besonders, dass der<br />
Schöpfer des Universums in Jesus Teil seiner<br />
eigenen Schöpfung wurde. Gott kam<br />
in die Welt. In Jesus sehen wir, wie Gott<br />
wirklich ist (Joh 14,7ff). Der Gott der<br />
Bibel bleibt kein Unbekannter – anders<br />
als bei den Wampis. In Jesus wird Gott<br />
erlebbar, weil er als Mensch mitten unter<br />
uns gelebt hat (1Tim 2,5). Das hat Fernando<br />
vor 15 Jahren begriffen. Seit Jesus<br />
in seinem Herzen lebt, ist ihm Gott nahe.<br />
Schrill, laut und provokativ muss man<br />
heute sein, um gehört zu werden. Vor<br />
500 Jahren war das nicht anders, als<br />
Reformator Luther seine Thesen veröf<br />
fentlichte<br />
und die vier<br />
Soli (alleine)<br />
der Reformation<br />
formulierte: sola fide<br />
(allein durch Glauben); sola<br />
gratia (allein durch Gnade); sola<br />
scriptura (allein durch die Schrift) und<br />
solus Christus (Christus allein). Dieses<br />
vierfache „Allein“ erscheint uns widersprüchlich.<br />
Unser analytisches Denken,<br />
das von der griechischen Philosophie geprägt<br />
ist, stößt damit an seine Grenzen.<br />
„Alleine Jesus“ wird heute als extreme<br />
Engführung verstanden. „Wie kann man<br />
nur an eine einzige Wahrheit glauben?“,<br />
werfen uns Kritiker an den Kopf. Das<br />
„Solus Christus“ bereitet vielen heute<br />
Probleme. Doch Christus führt uns nicht<br />
in die Enge, sondern in die Weite.<br />
Jesus als Morallehrer, als Friedensstifter,<br />
als spiritueller Führer oder Regimekritiker<br />
passt ja noch in unsere Zeit. Aber<br />
das allumfassende Alleinstellungsmerkmal<br />
„nur Jesus“ will sich nicht so recht in den<br />
toleranten Wertekanon unserer Gesellschaft<br />
einfügen. Dennoch verkündigen<br />
wir Jesus weiterhin freimütig als das, was<br />
er wirklich ist: der einzige Weg zu Gott<br />
(Joh 14,6).<br />
JESUS PUR – IN EINER<br />
PLURALISTISCHEN WELT<br />
Leider ist auch im Namen von Jesus<br />
viel Unrecht geschehen. Dieser Kritik<br />
müssen wir uns stellen. Meist kommt es<br />
zu solchen Entgleisungen, wenn das „So<br />
2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
lus Christus“ insgeheim mit einem „Sola<br />
Ecclesia“ (Kirche allein) verbunden wird.<br />
Wir sind berufen, Menschen in die tiefe<br />
Begegnung mit Jesus zu führen, nicht mit<br />
einer Kirche, Organisation oder Kultur.<br />
Viele beklagen, dass das Christentum<br />
an Einfluss in unserer Gesellschaft<br />
verliert. Jesus wird nur noch als ein Weg<br />
unter anderen verstanden. Wer sich klar<br />
zu Jesus stellt, wird als intolerant und<br />
fundamentalistisch abgestempelt. Geht es<br />
Ihnen nicht auch so, dass Sie manchmal<br />
lieber schweigen, weil Sie nicht als Fundamentalist<br />
gebrandmarkt werden wollen?<br />
Doch als Christ, Kirche und Missionswerk<br />
sind wir Protestanten! Pro-testare<br />
bedeutet „Zeuge sein“ für unseren<br />
Glauben. Die Menschen haben das Recht,<br />
die Geschichte von Jesus zu hören: von<br />
der Grundlegung der Welt, über sein<br />
Erdenleben und Wirken heute, bis hin zur<br />
Neuschöpfung. Wir Christen haben eine<br />
Mission: „Ihr werdet meine Zeugen sein<br />
(…) bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8).<br />
Wer Jesus als Retter erlebt hat, ist automatisch<br />
Zeuge dieser Begegnung mit ihm.<br />
Wer uns verbietet, von Jesus zu reden,<br />
bevormundet Menschen und verwehrt<br />
ihnen, sich umfangreich zu informieren.<br />
Ein Zeuge vor Gericht muss erklären,<br />
was er gesehen und gehört hat. Es ist<br />
nicht seine Verantwortung, wie das Gesagte<br />
aufgenommen und bewertet wird.<br />
So sind wir weiter fröhlich Pro-testanten<br />
(nämlich pro Jesus!) und erzählen von<br />
ihm. Die Bewertung des Gesagten bleibt<br />
unseren Zuhörern überlassen. Im Solus<br />
Christus muten wir Andersgläubigen zu,<br />
den Anspruch von Jesus auszuhalten.<br />
Dabei tolerieren auch wir unser Gegenüber.<br />
Ja mehr noch, wir begegnen den<br />
Menschen mit Respekt und Liebe. Sie<br />
ernst nehmen bedeutet, ein offenes Ohr<br />
für sie haben – und das Wesentliche zur<br />
Sprache zu bringen.<br />
CHRISTUS PUR – ER HAT DIE<br />
SCHULD FRAGE GEKLÄRT<br />
Damals bei Luther im 16. Jahrhundert<br />
stand die Schuldfrage im Vordergrund:<br />
„Wie werde ich gerecht vor Gott?“,<br />
dieser Gedanke quälte ihn heftig. Wir<br />
Menschen haben alle gesündigt und sind<br />
schuldig, ob wir es wahrhaben wollen<br />
oder nicht. Unsere Schuld vor Gott muss<br />
beglichen werden.<br />
Bei den Indigenen im Amazonas tiefland<br />
gibt es immer wieder verpflichtende<br />
Arbeitseinsätze im Dorf. Jeder muss<br />
mitmachen, wenn sie den Fußballplatz<br />
mähen, Wege säubern und die Anlegestelle<br />
für Boote am Fluss von Gestrüpp<br />
befreien. Wer nicht erscheint, muss<br />
Strafe zahlen. Luis kam nicht zur Arbeit<br />
und bekam 20 Soles Strafe aufgebrummt,<br />
umgerechnet fünf Euro, in seinen Augen<br />
ein Vermögen. Im Bibelunterricht fragte<br />
ich den jungen Indianer: „Was wäre, wenn<br />
ich zum Apu (Dorfchef) gehe und die 20<br />
Soles für dich abliefere? Müsstest du sie<br />
dann noch bezahlen?“ „Natürlich nicht“,<br />
antwortete er. „Würdest du es akzeptieren,<br />
wenn ich für dich bezahle?“ Er lachte:<br />
„Kein Mensch wäre so dumm, das nicht<br />
zu akzeptieren!“<br />
Wie viele Menschen sind leider so<br />
einfältig und lassen ihre Schuld nicht von<br />
Jesus begleichen. Dabei ist die Strafe für<br />
Sünde nicht nur fünf Euro, es geht um<br />
Leben und Tod. Jesus bezahlte für uns mit<br />
dem Wertvollsten, mit seinem eigenen<br />
Leben. Deshalb kann nur Jesus uns aus<br />
dem Sumpf der Sünde ziehen. Weil er die<br />
Schuldfrage für immer beantwortet hat.<br />
JESUS PUR –<br />
DENN ER HAT ALLE KRAFT<br />
Johannes, ein anderer Wampis-Indianer,<br />
rief mich zu seiner kranken Frau, um<br />
mit ihr zu beten. Auf meine Bitte, den<br />
örtlichen Pastor dazuzurufen, erwiderte<br />
er: „Der hat schon mit ihr gebetet, es hat<br />
nicht geholfen, er hatte nicht die Macht.“<br />
Ich hakte nach: „Dann wart ihr vorher<br />
sicher auch schon beim Zauberer?“<br />
Resigniert sagte er: „Ja, aber auch seine<br />
Zeremonie hat nicht geholfen.“ „Was<br />
erwartest du dann von mir?“, fragte ich<br />
ihn. „Du bist Missionar! Du hast doch<br />
bestimmt mehr Macht als unser Pastor<br />
und Zauberer.“<br />
Ich weiß nicht, was mein Gebet für die<br />
Frau am Ende bewegt hat, denn ich musste<br />
noch am selben Abend weiterreisen.<br />
Aber ich konnte Johannes erklären, dass<br />
es nicht auf die Macht eines Missionars<br />
oder Pastors ankommt, sondern auf die<br />
Kraft und das Handeln von Jesus Christus<br />
selbst. Weil Jesus gesagt hat: „Mir ist<br />
gegeben alle Macht im Himmel und auf<br />
Erden …“ (Mt 28,18f).<br />
Wünschen Sie sich nicht auch, dass<br />
die rettende Kraft von Jesus noch klarer<br />
sichtbar wird? Doch er führt oft anders.<br />
Weshalb der Sieg von Christus nicht<br />
immer sofort erkennbar ist, kann ein<br />
Beispiel aus der Geschichte illustrieren:<br />
Am 6. Juni 1944 landeten die Alliierten<br />
in der Normandie und eröffneten die<br />
Westfront gegen Nazi-Deutschland – dieser<br />
Tag wird als „D-Day“ bezeichnet,<br />
Decision-Day, Tag der Entscheidung.<br />
Als die Landung gelang,<br />
war das Schicksal der Nazis<br />
besiegelt. Der V-Day, der<br />
Victory-Tag, Tag des<br />
endgültigen Sieges der<br />
Alliierten stand allerdings<br />
noch aus.<br />
Am Kreuz auf Golgatha hat Jesus<br />
gesiegt, das war wie der D-Day. Auf den<br />
V-Tag freuen wir Christen uns, wenn<br />
Jesus einmal sichtbar für alle als Sieger<br />
zur Erde kommt. Jesus hat die Machtfrage<br />
am Kreuz gelöst. Satan, der Feind allen<br />
Lebens, ist besiegt. Doch die Vollendung<br />
dieses Sieges steht noch aus.<br />
CHRISTUS PUR –<br />
IN DER GEMEINSCHAFT<br />
Jesus kam auf die Erde, er kennt unsere<br />
Leiden. Er war bereit, gefoltert zu werden<br />
und am Kreuz zu sterben, um mit<br />
uns Gemeinschaft zu haben. Es gibt keine<br />
menschliche Not, die Jesus nicht kennt<br />
(Hebr 4,15f). Er galt als Versager. Selbst<br />
seine Freunde gingen enttäuscht davon,<br />
als er tot war. Am Kreuz gab’s für ihn<br />
keine Rettung in letzter Sekunde, wie es<br />
antike Göttergeschichten hätten erwarten<br />
lassen. So einen Heldengott hätten<br />
auch wir gerne, oder nicht? Ein Gebet,<br />
und das Krebsleiden ist vorbei. Das kranke<br />
Kind ist geheilt. Doch die Realität<br />
sieht oft anders aus.<br />
Nicht Rettung in letzter Sekunde,<br />
sondern: „Und ob ich schon wanderte im<br />
finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück;<br />
denn du bist bei mir“ (Ps 23,4). Christus<br />
schenkt uns diese tiefe Gemeinschaft, die<br />
durch Leid und Not trägt. In ihm wird<br />
Gott uns Vater, Bruder und Freund. „In<br />
ihm leben, weben und sind wir“ (Apg<br />
17,28).<br />
Christus führt uns in die enge Gemeinschaft<br />
mit sich selbst – und mit anderen.<br />
Er begegnet uns durch Menschen.<br />
Kürzlich besuchte ich unsere Missionare<br />
Susanne und Eleazar Tello Harbich in Mexiko.<br />
Sie bauen eine christliche Gemeinde<br />
im Volk der Tarahumara auf. Durch die<br />
Begegnung mit Jesus werden Menschen<br />
frei von Alkohol, beispielsweise Fulgencio<br />
(siehe Seite 18). „Christus alleine“ hat<br />
diesem Mann das Leben gerettet. Und<br />
viele andere gehören dazu. Jesus allein<br />
hat uns als Missionsgemeinschaft zusammengestellt<br />
– gemeinsam mit Ihnen,<br />
liebe Leser, – damit noch viele weitere<br />
Menschen Gott begegnen.<br />
Simon Bohn<br />
Personalleiter Amerika<br />
Simon Bohn mit<br />
Ehefrau Tamara<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
3
EUROPA<br />
SPANIEN<br />
Gerald und Emöke Haupt<br />
FRANKREICH<br />
Bernard und Nicola Jacopin<br />
Ein himmlisches<br />
Geschenk<br />
Wir bauen in Guadalajara, im<br />
Herzen Spaniens, eine christliche<br />
Gemeinde auf und freuen uns sehr,<br />
wie sich Gemeindeglieder mit einsetzen,<br />
damit Menschen Jesus begegnen.<br />
Beispielsweise die 77-jährige Heidi. Sie<br />
hat im vergangenen Jahr ein Geschenk<br />
erhalten, viele Kisten randvoll mit<br />
Wolle guter Qualität und in schönen<br />
Farben. Heidi erzählt:<br />
„Willst du Wolle haben?“, hatte man<br />
mich gefragt. Ich sagte zu, denn ich<br />
wusste sofort: Das ist von Gott – und<br />
für ihn! Wir machen einen Strickkurs<br />
in der Gemeinde, damit uns Frauen aus<br />
unserem Stadtteil kennenlernen, sagte<br />
ich mir. Frauen unserer Gemeinde halfen,<br />
Flyer zu verteilen. Alles war perfekt. Nur,<br />
es kam niemand. Da ich sicher war, dass<br />
der Herr mir die Wolle geschenkt hatte,<br />
boten wir im folgenden Jahr einen<br />
weiteren Kurs an, diesmal im städtischen<br />
Kulturzentrum.<br />
Ich als Deutsche habe eine andere Art<br />
zu stricken gelernt als die Spanierinnen,<br />
mein System war nicht zum Lehren geeignet.<br />
Eine Frau, mit der ich in der Metzgerei<br />
immer gern ein Schwätzchen halte,<br />
trug eine schöne Strickjacke. Ich wusste,<br />
dass sie gern strickt und sprach sie auf<br />
den Kurs an. Sie sagte sofort zu, uns als<br />
Lehrerin zu helfen.<br />
4<br />
11<br />
14<br />
16<br />
19<br />
20<br />
INHALT<br />
EUROPA<br />
ASIEN<br />
AFRIKA<br />
AMERIKA<br />
Veranstaltungen<br />
JuMi <strong>2017</strong> u. HMF<br />
4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
Strickgruppe<br />
mit Heidi<br />
Der neue Kurs ist mit 29 Teilnehmerinnen<br />
gut besucht. Die Lehrerin ist eine<br />
Strickkünstlerin, es sind wahre Wunderwerke<br />
entstanden. Wir hatten eine gute<br />
Zeit und sind zu einer verschworenen<br />
Gruppe zusammengewachsen.<br />
Evangelisch zu sein wird im katholischen<br />
Spanien kritisch gesehen, doch<br />
der wöchentliche Kontakt mit Frauen<br />
bewirkt, dass sie gern mit uns zusammen<br />
sind. Vor Weihnachten kamen<br />
alle zum Kaffeeklatsch in unsere Kirche.<br />
Anfang Juni haben wir den Kursabschluss<br />
gefeiert, wieder in der Gemeinde. Wir<br />
konnten Johannesevangelien verteilen, sie<br />
wurden gerne angenommen. Ich konnte<br />
immer wieder vom Glauben erzählen<br />
und die Frauen auf Jesus hinweisen. Betet<br />
bitte, dass es Frucht bringt.<br />
Unterm Jahr habe ich weitere Wolle erhalten,<br />
wir haben genug für einen Kurs im<br />
nächsten Jahr. Die Wolle ist ein Geschenk<br />
Gottes. Er wird sie gebrauchen, dass<br />
Frauen ihn kennenlernen.<br />
Ubers Altern<br />
Alt sein ist auch ein Vorteil.<br />
Wenn man sich aufs ewige<br />
Leben freut. Wenn zwar der<br />
Korper verfällt, aber die Intelligenz<br />
lebhafter wird. Wenn man<br />
lernt, was wichtig ist und was<br />
nicht, sich nicht so viel zu ärgern,<br />
zu sorgen, sondern mehr<br />
zu freuen. Wenn man Schmerzen<br />
nicht so wichtig nimmt und<br />
einfach vertraut, dass Jesus für<br />
alles sorgt. Alt sind die Menschen,<br />
die sich nur auf ihre<br />
Krankheiten konzentrieren.<br />
Heidi, 77<br />
„Wer um meines<br />
Namens willen …“<br />
Jesus sagt: „Wer Häuser oder Brüder<br />
oder Schwestern oder Vater oder<br />
Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt<br />
um meines Namens willen, der wird’s<br />
hundertfach empfangen und das ewige<br />
Leben ererben“ (Mt 19,29). Dieses<br />
Bibelwort hatte ich (Nicola) vor knapp<br />
30 Jahren als persönliche Zusage und<br />
Wegführung von Gott bekommen.<br />
Die Dimension des „Verlassens“ gehört<br />
unweigerlich zu Mission. Wer sich<br />
aufmacht, um in einem anderen Land die<br />
Botschaft von Jesus weiterzusagen, muss<br />
vieles hinter sich lassen: Familie, Freunde,<br />
Wohnung, Gemeinde, Arbeitsplatz,<br />
Heimat. Das geschieht immer wieder,<br />
denn es gibt nur wenige Missionare, die<br />
ihr ganzes Leben am gleichen Einsatzort<br />
tätig sind.<br />
Ich habe diesen Bibelvers in verschiedenen<br />
Lebenssituationen immer wieder neu<br />
für mich entdeckt. Es gab Momente, in<br />
denen ich zweifelte und „zurückschaute“.<br />
Wir haben als Missionare Höhen und<br />
Tiefen erlebt. Es gab schöne und ermutigende<br />
Erfahrungen, aber auch geistliche<br />
Kämpfe, Enttäuschung und Einsamkeit. Es<br />
ist wichtig, über diesen Erfahrungen nicht<br />
bitter zu werden – und nicht auf Menschen,<br />
sondern allein Gott zu vertrauen.<br />
Wenn alle menschlichen Stützen wegbrechen,<br />
klammert man sich ganz an<br />
Jesus. In Stürmen des Lebens wachsen die<br />
Wurzeln tiefer. Niemand wünscht sich<br />
Probleme, doch ich bin dankbar für die<br />
Erfahrung, dass Jesus mich in jeder Situation<br />
trägt und bei mir ist. Ich habe meinen<br />
Herrn tiefer kennen und lieben gelernt.<br />
ER ist mir neu groß geworden als „Schatz<br />
im Acker“ und „kostbare Perle“. Jesus ist<br />
jedes Opfer wert! Er ist es wert, dass ich<br />
mein ganzes Leben für ihn einsetze, denn<br />
er hat uns zuerst geliebt und sein Leben<br />
für uns gegeben!<br />
In den vergangenen Jahren durfte<br />
ich lernen, auch im Finanziellen Gott<br />
zu vertrauen und mein menschliches<br />
Sicherheitsdenken loszulassen. Es war ein<br />
langer Prozess. Wie viele Missionare hatten<br />
wir Engpässe. Doch Gott versorgt,<br />
auf ihn ist Verlass! Diese Erfahrung hat<br />
mich innerlich gestärkt und von Ängsten<br />
befreit: Jesus ist da, und er genügt.<br />
Spenden: P10290 Jacopin
FRANKREICH<br />
Jahreseinsatz: Ronja Glück /<br />
Uljana Kistenev / Annika Schneider<br />
Uljana, Annika, Ronja und<br />
ihre schweizerische Kollegin<br />
Rahel halfen in der Flüchtlingsarbeit<br />
in Nizza mit<br />
Verschleierte Frauen<br />
in den Straßen www.kurzeinsätze.de<br />
Zwischen heruntergekommenen<br />
Fassaden von Hochhäusern; arabische<br />
Männer in traditioneller Kleidung<br />
auf dem Weg zum Freitagsgebet in die<br />
Moschee; Jugendliche, die mit finsterer<br />
Miene am Gehweg herumlungern. In<br />
unserem Stadtviertel in Südfrankreich<br />
gehören Geldsorgen, familiäre Probleme<br />
und Kleinkriminalität zum Alltag. Drei<br />
Viertel der Bewohner sind Migranten aus<br />
Nordafrika, die mittlerweile schon in der<br />
zweiten und dritten Generation oft viel<br />
zu isoliert hier leben.<br />
Wir arbeiten seit neun Monaten in<br />
diesem Vorstadtbezirk. Über Hausaufgabenhilfe,<br />
Kleiderkammer und Kinderclubs<br />
bauen wir Beziehungen zu Nachbarn auf<br />
und geben ihnen Gottes Liebe und Hoffnung<br />
weiter. Dabei kommen wir immer<br />
wieder an Grenzen, denn der Islam ist<br />
sehr präsent hier. Während des Fastenmonats<br />
Ramadan wuchs der Druck. Das<br />
Schicksal einer Frau in unserer Nachbarschaft<br />
hat uns besonders berührt, sie ist<br />
uns zum Vorbild geworden:<br />
Vor einigen Jahren kam sie durch eine<br />
wunderbare Begegnung zum<br />
Glauben. Eines Nachts ist ihr<br />
Jesus im Traum erschienen<br />
und hat sie von einem Tumor<br />
befreit. Sie entschied, Jesus<br />
nachzufolgen, seither begleiten<br />
Langzeitmitarbeiter sie.<br />
Leider ist dieser Weg holperig,<br />
gespickt mit Stolpersteinen<br />
und Hindernissen. Objektiv<br />
gesehen scheint ihr Leben noch<br />
schwieriger geworden zu sein,<br />
seit sie Jesus angenommen hat.<br />
An allen Ecken und Enden gibt<br />
es Probleme.<br />
Sie ist schwer krank. Die<br />
Ärzte geben ihr nicht mehr viel<br />
Zeit zu leben. Das Geld reicht<br />
vorne und hinten nicht. Sie<br />
muss sich um ihren pflegebedürftigen<br />
Mann kümmern und<br />
kann nur hilflos zusehen wie<br />
Über Hausaufgabenhilfe,<br />
Kleiderkammer und<br />
Kinderclubs bauen wir<br />
Beziehungen zu Nachbarn<br />
auf und geben ihnen<br />
Gottes Liebe weiter. Dabei<br />
kommen wir immer wieder<br />
an Grenzen, denn der<br />
Islam ist sehr präsent hier.<br />
ihr zehnjähriger<br />
Sohn in der Schule<br />
gemobbt wird. Die<br />
Schwierigkeiten<br />
lasten schwer auf<br />
seinem kleinen<br />
Herz, und er wird<br />
immer weiter in die<br />
falsche Richtung<br />
getrieben. Als wäre<br />
das nicht genug,<br />
wird die Familie<br />
wegen ihres neuen Glaubens seit Monaten<br />
von Nachbarn verbal und körperlich<br />
angegriffen.<br />
Doch statt einzuknicken stärkt der<br />
Gegenwind ihren Glauben. Wenn sie von<br />
muslimischen Nachbarn auf ihren neuen<br />
Glauben angesprochen wird, steht sie<br />
offen zu Jesus und erzählt allen, wie sie<br />
zu ihm gefunden hat. Es ist wunderbar,<br />
wie Gott in der ganzen Familie, auch in<br />
den Herzen des Ehemanns, der Tochter<br />
und des Schwiegersohns wirkt. Ihr<br />
Glaube ermutigt uns, was Vertrauen in<br />
Jesus in scheinbar aussichtslosen Situationen<br />
bewirkt. Nur Christus<br />
kann Menschen so viel Mut,<br />
Vertrauen und Durchhaltevermögen<br />
schenken. Das<br />
ist eines der vielen Dinge,<br />
die wir hier in Frankreich<br />
gelernt haben.<br />
Gleichzeitig ist uns<br />
bewusst geworden, was<br />
eine Entscheidung für Jesus<br />
für die Menschen hier im<br />
Viertel bedeutet. Es ist ein<br />
radikaler Schritt, mit dem sie einen Teil<br />
ihrer Identität aufgeben und deshalb von<br />
ihren Familien und ihrer Gesellschaft verachtet<br />
werden. Es ist unser Gebet, dass<br />
Gott hier Erweckung schenkt, Herzen<br />
berührt und noch mehr Menschen diesen<br />
mutigen Schritt wagen. Wir sind dankbar,<br />
dass wir die Langzeitmitarbeiter hier in<br />
ihrer wertvollen Arbeit unterstützen und<br />
dabei jeden Tag neu Gottes Führung und<br />
sein Wirken spüren dürfen.<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
5
EUROPA<br />
HEIMATZENTRALE<br />
NEU: Theresa Wahl<br />
„Afrika,<br />
das muss doch<br />
ein Scherz sein?“<br />
… grübelte ich. „Da kenne ich doch<br />
niemanden?!“ Ganz im Gegensatz zu meiner<br />
wunderschönen fränkischen Heimat<br />
in der Nähe von Bamberg. Hier habe<br />
ich bei der evangelischen Landeskirche<br />
Rentweinsdorf-Salmsdorf meine Heimat<br />
und war mit Herzblut engagiert: Ich halte<br />
seit vielen Jahren Kindergottesdienst, war<br />
Mitarbeiterin bei verschiedenen Freizeiten<br />
und Leitungsmitglied der Jugendkirche<br />
„Rocksofa“. Woche für Woche hatte<br />
ich meinen großen Freundes- und Bekanntenkreis<br />
um mich und genoss es, vor und<br />
nach dem Gottesdienst noch stundenlang<br />
Gespräche zu führen.<br />
Schon eine Woche später ließ Gott<br />
mich erneut deutlich spüren, dass er<br />
es ernst meinte mit seinem Auftrag.<br />
Also setzte ich mich an meinen Schreibtisch<br />
und bewarb mich bei „Christliche<br />
Dienste“ für einen Auslandsaufenthalt.<br />
Ich nahm mir die Freiheit zu beten:<br />
„Jesus, wenn du wirklich willst, dass ich<br />
nach Afrika gehe, schicke mich maximal<br />
neun Monate nach Kenia oder Südafrika.“<br />
Von dieser Verhandlung wussten nur wir<br />
beide – niemand sonst. Ich hatte keine<br />
Ahnung, ob sie Einsatzstellen in diesen<br />
Ländern hatten, und normalerweise<br />
boten sie nur Jahreseinsätze an. Doch<br />
ich wusste, dass ich mit Jesus einen<br />
himmlischen Papa habe, der Unmögliches<br />
möglich macht.<br />
Kurz darauf beim Vorstellungsgespräch<br />
lehnte ich mich in den knarzenden Strohstuhl<br />
zurück, verschränkte die Arme und<br />
fragte: „Welches Projekt passt denn für<br />
mich?“ Die Antwort des Betreuers traf<br />
direkt ins Herz: „Kenia, allerdings gibt<br />
es einen Haken, es kann sein, dass es<br />
Visumprobleme gibt und dein Einsatz nur<br />
sieben Monate dauert.“ Ich staunte über<br />
Gottes präzise Planung.<br />
Der Afrikaeinsatz war eine intensive<br />
Zeit mit Gott und super Vorbereitung auf<br />
meine Arbeit heute in der Heimatzentrale<br />
der <strong>DMG</strong>. Vorher durchlebte ich Zweifel<br />
und Ängste, aber auch die Gewissheit,<br />
dass Kisumu der richtige Ort für mich ist.<br />
Es war ein großer Schritt, meine sichere<br />
Arbeitsstelle als Bankkauffrau aufzugeben,<br />
obwohl ich gerade in eine höhere<br />
Stelle befördert werden<br />
sollte. Ich traf bewusst<br />
die Entscheidung, Gott<br />
zu vertrauen und nach<br />
Kenia zu fliegen.<br />
Hier brachte ich<br />
mich in einer Mennonitengemeinde<br />
und<br />
Grundschule ein und<br />
erhielt Einblick ins Volk<br />
der Luo. Es machte Spaß, die Klassen<br />
drei bis fünf in Deutsch zu unterrichten,<br />
einheimische Lehrerinnen bei ihrer Arbeit<br />
zu unterstützen und viele eigene Ideen<br />
einzubringen. Meine Schüler waren nicht<br />
immer lieb und nett, dennoch eroberten<br />
sie schnell mein Herz. So fiel mir der<br />
vorzeitige Abschied im März dieses Jahr<br />
sehr schwer. Wir hatten viel voneinander<br />
Der Afrikaeinsatz war<br />
eine intensive Zeit<br />
mit Gott und super<br />
Vorbereitung auf meine<br />
Arbeit heute in der<br />
Heimatzentrale<br />
der <strong>DMG</strong>.<br />
gelernt, und ich danke Gott von Herzen<br />
für diese prägenden Monate.<br />
Schon in Afrika hatte ich überlegt, was<br />
hinterher dran ist. Gott zeigte mir, dass<br />
meine fränkische Heimat nicht Ziel der<br />
Reise war. Ich entdeckte eine Stellenausschreibung<br />
der <strong>DMG</strong> im Internet.<br />
Sie suchten eine Verwaltungsassistentin,<br />
unter anderem für Kurzeinsatz und Freiwilligendienste.<br />
Da ich gerade so einen<br />
Einsatz absolvierte und das Gefühl hatte,<br />
da will ich helfen, bewarb ich mich.<br />
Ich kam am 18. April an meiner neuen<br />
Arbeitsstelle auf dem Buchenauerhof an.<br />
Es ist total toll, dass ich Kurzzeitmitarbeiter<br />
auf ihrem Weg ins Ausland begleiten<br />
kann, weil mir selbst<br />
mein Einsatz unglaublich<br />
viel gegeben hat. Ich<br />
kümmere mich um die<br />
Finanzkalkulation der<br />
Einsatzstellen, die Beantragung<br />
staatlicher Förderung,<br />
Kostenabrechnung,<br />
organisatorische<br />
Begleitung sowie andere<br />
Verwaltungsaufgaben und bin gespannt,<br />
was mein Papa im Himmel für Überraschungen<br />
hier in der <strong>DMG</strong>-Zentrale für<br />
mich vorbereitet hat. Wie ich über Afrika<br />
zur <strong>DMG</strong> gekommen bin zeigt, dass ER<br />
wirklich alles kann.<br />
6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
DEUTSCHLAND<br />
Martin und Hanna Seidl-Schulz<br />
Sehr genieße ich (Martin) die Stille<br />
Zeit am Morgen, bevor der Tag über<br />
uns hereinbricht. Während des gemeinsamen<br />
Gebets und Frühstücks noch nicht<br />
ans Telefon zu gehen, ist alles andere als<br />
einfach …<br />
Mittwochs steht Deutschunterricht<br />
an. Vorher drucke ich noch schnell die<br />
Faltblätter fürs Bibelstudium am Abend<br />
aus, dazu wird später kaum noch Zeit<br />
sein. Hanna macht sich derweil bereits<br />
auf, um mit M. Deutsch zu lernen. Das<br />
klappt leider heute nicht, weil deren<br />
Tochter sich in der Krabbelgruppe erst<br />
eingewöhnen muss.<br />
Meine Deutschstunde verläuft ähnlich<br />
turbulent. Bereits während des Unterrichts<br />
wollen mir Asylsuchende amtliche<br />
Schreiben zeigen;<br />
Etwa zehn Behördentermine<br />
stehen an,<br />
bevor ein Asylsuchender<br />
in Deutschland ordnungsgemäß<br />
registriert ist.<br />
land ordnungsgemäß<br />
registriert ist. Ohne<br />
Deutschkenntnisse<br />
sind sie dabei dringend auf unsere Hilfe<br />
angewiesen. M. jammert, weil er vom<br />
Landratsamt nicht mehr und vom Jobcenter<br />
noch kein Geld bekommt. Gut, dass<br />
es in unserem Ort eine Tafel gibt. Ich<br />
hab für jeden Asylsuchenden, den wir betreuen,<br />
einen Ordner. Nichts schlimmer,<br />
als mit Plastiktüten voller Briefe bei den<br />
Behörden zu erscheinen und dort erst<br />
das jeweilige Dokument zu suchen.<br />
Mit einer Viertelstunde Verspätung<br />
schaffe ich es zum Mittagessen, Halbzeit!<br />
Danach gehe ich mit H. ins Seniorenzentrum,<br />
er will ein Praktikum dort machen.<br />
Dann lade ich mit T. eine Waschmaschine<br />
und einen Trockner auf<br />
den Anhänger meines<br />
Bruders; eine Garderobe,<br />
zwei ältere Computer<br />
und diverse Kleinteile<br />
müssen auch noch mit.<br />
Vorher treffe ich J., die<br />
nur eine Geburtsurkunde<br />
in arabischer Sprache besitzt,<br />
für den Antrag bei<br />
der Familienkasse jedoch eine beglaubigte<br />
Kopie in Deutsch benötigt. Gab es da<br />
nicht einen pensionierten Professor für<br />
arabische Sprache in München, der kostenlos<br />
übersetzt? Ohne dieses Dokument<br />
bekäme J. kein Kindergeld.<br />
In der Stadt sehe ich eines der taubstummen<br />
Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft<br />
mit dem Fahrrad unterwegs,<br />
Ein Tag in der<br />
Flüchtlingshilfe<br />
ich verweise sie auf<br />
die anschließende<br />
Sprechstunde. Hanna<br />
kommt dazu. Gemeinsam<br />
erklären wir F.,<br />
dass er zu jung ist, um<br />
ein Konto zu eröffnen.<br />
Eigentlich ist sein<br />
Schwager zuständig,<br />
doch der will sich gerade von seiner Frau,<br />
der Schwester von F., scheiden lassen. Ein<br />
Anruf beim Landratsamt bringt Klärung.<br />
F. darf auch in Zukunft sein Taschengeld<br />
in bar abholen, damit es ihm vom Schwager<br />
nicht weggenommen werden kann.<br />
Die normale Sprechstunde nimmt ihren<br />
Lauf. Etwa zehn Behördentermine stehen<br />
an, bevor ein Asylsuchender in Deutschdas<br />
sich an keinerlei Verkehrsregeln hält.<br />
Es ist ein Wunder, dass noch nichts passiert<br />
ist. Das Rathaus verweist lediglich<br />
auf die Aufsichtspflicht der Eltern.<br />
Zuhause blinkt der Anrufbeantworter<br />
fröhlich vor sich hin. R. bietet uns ein<br />
komplettes Wohn- und Schlafzimmer<br />
an. Die Möbel brauchen wir dringend für<br />
Asylbewerber, die in ihre erste eigene<br />
Wohnung ziehen dürfen. Doch wohin<br />
damit, bis eine Wohnung gefunden<br />
ist? Ein anderer Helfer bietet an, eine<br />
Facebook-Gruppe zu organisieren, damit<br />
die Aufgaben besser verteilt werden. In<br />
die E-Mails wage ich nur einen kurzen<br />
Blick, dann mache ich mich auf den Weg,<br />
um mit gläubigen Nigerianern die Bibel<br />
zu lesen. Eine Viertelstunde warte ich<br />
vor dem Asylheim, bis endlich jemand auf<br />
meinen Anruf reagiert und öffnet.<br />
Eineinhalb Stunden später wieder zu<br />
Hause mache ich mich noch an den Wasserhahn<br />
in unserer Küche, der bereits<br />
Tage vor sich hintropft. Leider passt das<br />
Ersatzteil nicht, sodass ich die Reparatur<br />
verschieben muss. Und für Hannas Tätigkeiten<br />
am Nachmittag fehlen mir hier die<br />
Zeilen …<br />
„Herr, hilf …!“, beten wir am Abend,<br />
bevor wir todmüde ins Bett fallen. Was<br />
erwartet uns morgen? Bitte beten Sie<br />
für die 39 <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter und all die<br />
anderen Menschen, die sich überall im<br />
Land um Flüchtlinge bemühen.<br />
<strong>DMG</strong>-<br />
Flüchtlingsarbeit<br />
Mitarbeiter der <strong>DMG</strong> in<br />
39 Deutschland unterstützen<br />
Flüchtlinge und Migranten bei der Integration.<br />
Wir geben Deutschunterricht,<br />
helfen praktisch, begleiten zu<br />
Arztbesuchen und Behördengängen,<br />
helfen Traumatisierten mit Seelsorge,<br />
Kinder erhalten Hausaufgabenhilfe.<br />
Helfen Sie uns, diese wertvollen<br />
Dienste auszubauen:<br />
Martin Seidl-Schulz<br />
im Gespräch mit<br />
einem Migranten<br />
Stichwort: P50233 Migrantenhilfe<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Migrantenhilfe<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
7
EUROPA<br />
DEUTSCHLAND<br />
Renate Isert<br />
Ihr aber, was sagt ihr,<br />
wer ich bin?<br />
Renate mit Badro*<br />
te. Gern erfüllte ich ihr diesen Wunsch.<br />
Zu meinem großen Erstaunen öffnete<br />
Badro die Tür, und ich vergaß beinahe,<br />
die Schuhe auszuziehen, ehe ich das Haus<br />
betrat. Sofort kam mir die aggressive Diskussion<br />
in der Kirche wieder in den Sinn.<br />
Es wurde trotzdem ein gemütlicher<br />
Abend. Am Ende bat Badro uns, mit ihr<br />
das Johannes-Evangelium zu lesen, allein<br />
falle ihr das Bibellesen so schwer. Ab da<br />
trafen eine gläubige Südafrikanerin und<br />
ich uns wöchentlich mit ihr.<br />
Es dauerte nicht lange, da fingen die<br />
Auseinandersetzungen über Jesus wieder<br />
an. Diesmal zeigten wir Badro den Bibelvers<br />
Matthäus 16,15 ff., als Jesus selbst die<br />
Menschen um sich her gefragt hat: „Ihr<br />
aber, was sagt ihr, wer ich bin?“ Simon<br />
gab die einzig richtige Antwort. „Du bist<br />
der Christus, der Sohn des lebendigen<br />
Gottes.“ Darauf sagte Jesus zu ihm: „Wie<br />
glücklich bist du, Simon,<br />
Sohn des Jona; denn das<br />
hat dir mein Vater im Himmel<br />
offenbart. Von einem<br />
Menschen konntest du das<br />
nicht haben.“<br />
Wegen dieser biblischen<br />
Aussage wurde Badro<br />
wieder sehr ärgerlich und versuchte laut<br />
gestikulierend zu proklamieren, dass<br />
Gott niemals einen Sohn gehabt habe.<br />
Wir versuchten ihr sachte zuzureden,<br />
dass Gott größer ist als menschliches<br />
Denken … Doch sie schaltete ab und war<br />
nicht mehr fähig zuzuhören. Plötzlich war<br />
sie wieder ganz Muslima, und alles, was<br />
sie in der Koranschule gelernt hatte, kam<br />
an die Oberfläche. Wir hätten Allah und<br />
Badro versuchte laut<br />
gestikulierend zu proklamieren,<br />
dass Gott<br />
niemals einen Sohn<br />
gehabt habe.<br />
Kapstadt in Südafrika<br />
Meine Freundin Badro* entstammt<br />
einer indisch-muslimischen Familie<br />
aus Durban. In jungen Jahren heiratete<br />
sie einen Deutschen, mit dem sie nach<br />
Kapstadt gezogen ist. Ihr Familienleben<br />
war nicht immer einfach, da Badros<br />
katholischer Ehemann nicht zum Islam<br />
konvertieren wollte. Das führte zu Reibereien<br />
mit ihren Eltern und Angehörigen,<br />
in denen Badro starken Willen zeigte. So<br />
mancher Streit folgte, der Badro unsicher<br />
zurückließ und an die Grenzen ihrer<br />
Kenntnisse des Islam brachte.<br />
Eines Tages fasste sie einen Plan. Sie<br />
würde zur nächstgrößeren Kirche gehen<br />
und dort an einer Bibelstunde teilnehmen,<br />
um die Wahrheit herausfinden. Sie<br />
meldete sich zu einem Bibelkurs an, bei<br />
dem ich ebenfalls Teilnehmerin war. Es<br />
ging darum, wer Jesus Christus ist.<br />
Bisher hatte Badro geglaubt, dass Jesus<br />
ein großer Prophet des Islam sei. Hier<br />
hörte sie zum ersten Mal, dass Christen<br />
in Jesus den Sohn Gottes, ja den Erlöser<br />
der Welt sehen. Das konnte und durfte<br />
sie so nicht stehen lassen. Es entsprach<br />
nicht dem, was sie als Muslima in der<br />
Koranschule gelernt hatte. Sie versuchte<br />
bei jeder Gelegenheit, durch Koranverse<br />
die Teilnehmer zu überzeugen, dass Jesus<br />
niemals der Sohn Gottes sein könne,<br />
denn Gott habe keinen Sohn. Die Diskussion<br />
an diesem Abend wurde hektisch<br />
und immer aggressiver, wir mussten die<br />
Bibelstunde deswegen abbrechen.<br />
Ein paar Monate später bat mich eine<br />
Kollegin, sie zu einer Freundin zu begleiten,<br />
die kurz zuvor zu Jesus gefunden hatsie<br />
beleidigt. Sie wolle nicht mehr Christ<br />
sein und die Bibel studieren. Wir wurden<br />
kurzerhand zur Tür hinauskomplementiert.<br />
Wochen später erzählte ich im Heimatdienst<br />
Freunden in Deutschland davon<br />
und bat sie, für Badro zu beten. Dann<br />
hörte ich sechs Jahre nichts mehr von ihr.<br />
2016 – inzwischen im Ruhestand und<br />
ehrenamtlich in Deutschland in der<br />
Flüchtlingsarbeit tätig – bekam ich eine<br />
lange SMS von Badro, mit einer ausführlichen<br />
Entschuldigung. Sie habe endlich<br />
verstanden, dass Jesus Gottes Sohn ist<br />
und gehe mit kanadischen Missionaren<br />
in den Gottesdienst. Ja, und eine richtige<br />
Entscheidung für Jesus habe sie auch getroffen<br />
und ihm all ihre Sünden bekannt,<br />
damit er sie retten und mit Gott versöhnen<br />
konnte. Preis den Herrn!<br />
Im Februar 2016 reiste<br />
ich nach Kapstadt, Freunde<br />
hatten mir den Flug und<br />
Aufenthalt ermöglicht. Es<br />
war aufregend, nach so<br />
langer Zeit den vielen alten<br />
Freunden zu begegnen. Ich<br />
traf mich mit einer Gruppe<br />
christlicher Frauen aus muslimischem<br />
Hintergrund. Darunter viele bekannte<br />
Gesichter, die für Jesus durch schwere<br />
Zeiten gegangen sind. Auch Badro. Sie<br />
konnte es kaum erwarten, mich in die<br />
Arme zu schließen. Und gemeinsam, wie<br />
aus einem Mund, konnten wir endlich unseren<br />
Herrn Jesus loben und preisen.<br />
* Name geändert<br />
8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
ALBANIEN<br />
David und Anne Kretschmer<br />
Ankommen<br />
im Land der Adler<br />
Montag. Vollbeladen mit sechs Koffern,<br />
dreimal Handgepäck, Kinderwagen,<br />
Kinderautositz und Wickeltasche<br />
stehen wir samt unserer eineinhalbjährigen<br />
Leonore am Dresdner Flughafen, es<br />
ist fünf Uhr morgens. Am Check-in der<br />
erste kleine Schock: Die Frau am Schalter<br />
will uns nicht fliegen lassen, weil wir kein<br />
Rückflugticket haben. Ja, wozu auch?<br />
Wollen wir doch für fünf Jahre in Albanien<br />
bleiben. Ein Stoßgebet. Nach etwas<br />
Diskussion und einem längeren Telefonat<br />
mit ihrem Chef lässt sie uns durch. Nicht<br />
ohne zu sagen, dass es Probleme bei<br />
der Einreise geben könnte. Noch mehr<br />
Grund zum Gebet auf dem Flug.<br />
Nach drei Stunden im Flugzeug und<br />
einer guten Landung in der albanischen<br />
Hauptstadt Tirana kommen wir problemlos<br />
durch die Grenzkontrolle. Puh,<br />
geschafft. Kent, ein Teamkollege, holt uns<br />
vom Flughafen ab. Die Fahrt ist spannend.<br />
Mal sehen, wie lange es dauert, bis wir<br />
keine Angst mehr im albanischen Straßenverkehr<br />
haben. Daumenregel: Ein Kreisverkehr<br />
hat immer zwei Spuren mehr als<br />
die, für die er gebaut ist. „Achtung“ rufe<br />
ich, als die Autos links und rechts von uns<br />
plötzlich mit auf unserer Spur einbiegen.<br />
Kent lacht nur. Alles Gewohnheit.<br />
Ein paar Minuten später kommen wir<br />
im Haus unserer Teamleiter Féy und<br />
Murray an. Hier leben wir die ersten<br />
Wochen, bis wir eine eigene Wohnung<br />
haben. Erstmal gibt’s Mittagessen. Später<br />
kommen andere Teammitglieder vorbei,<br />
geben uns albanische SIM-Karten fürs<br />
Handy, erkundigen sich nach unserem<br />
Befinden und bringen Essen für die<br />
nächsten Tage. Wir freuen uns sehr, es ist<br />
für alles gesorgt. Trotzdem: Völlig fertig,<br />
mit echten Kopfschmerzen, fallen wir<br />
gegen 21 Uhr ins Bett.<br />
Dienstag weckt uns<br />
Leonore gegen fünf Uhr.<br />
Schön! Später führt Féy uns ein wenig im<br />
Viertel herum. Da ist der Supermarkt,<br />
hier die Bäckerei mit (fast) deutschem<br />
Brot. Es hat einen Grauschimmer wie<br />
Roggenbrot. Immerhin. Gehsteige gibt es<br />
wenige. Man läuft meist auf der Straße.<br />
Achtung, fehlender Gullideckel. Mit<br />
Kinderwagen durch die Stadt ist auch ein<br />
Abenteuer.<br />
Mittwoch trifft sich unser Team zur<br />
ersten Besprechung mit uns. Wir sind<br />
vier Familien; die Downings, Briten mit<br />
vier Kindern, die Mortons aus den USA<br />
mit drei Kindern, die<br />
Cotters aus Neuseeland<br />
– alles englische<br />
Muttersprachler<br />
– und wir drei.<br />
Eindeutig, wir werden<br />
unser Englisch<br />
entstauben müssen.<br />
Leonore mag es gar<br />
nicht, wenn wir Englisch sprechen. Nach<br />
einer halben Stunde verlässt Anne mit<br />
unserem völlig aufgelösten Töchterchen<br />
das Meeting. Ein Umzug in die Fremde ist<br />
viel für ein Kind.<br />
Donnerstag besichtigen wir die erste<br />
Wohnung, sie ist vollgestopft mit Möbeln.<br />
Und was machen wir mit unseren in<br />
Deutschland? Das wird wohl nichts …<br />
Die zweite ist ein dunkles Loch … auch<br />
nicht. Die dritte Wohnung ist dermaßen<br />
verdreckt, dass wir schon beim Reinkommen<br />
wissen, dass wird nichts. Inzwischen<br />
haben wir eine gefunden, es dauerte aber<br />
eine Weile ;)<br />
Freitag brauchen Anne, Leonore und<br />
ich zum Ausruhen. Nachmittags gehen<br />
wir zum Spielplatz und versuchen, uns ein<br />
wenig mit Kindern zu unterhalten. Juhu,<br />
sie verstehen unsere kurzen Sätze – wir<br />
sie meistens nicht. Egal, das wird schon.<br />
Mit Händen und Füßen verstehen wir<br />
dann doch ein bisschen.<br />
Nach drei Stunden im<br />
Flugzeug und der Landung in<br />
der albanischen Hauptstadt<br />
Tirana kommen wir problemlos<br />
durch die Grenzkontrolle.<br />
Puh, geschafft.<br />
Auf dem Rückweg kommen wir am<br />
Gemüseladen vorbei. Der Besitzer lädt<br />
uns zum Kaffee ein. Weil es schon spät<br />
ist, geht Anne mit Leonore nach Hause.<br />
Ich bleibe und unterhalte mich mit ihm<br />
auf Englisch. Er heißt Andreas, seine<br />
Frau Martina, sie haben zwei Kinder.<br />
Das könnte eine ganz normale deutsche<br />
Vorstadtfamilie sein. Er hat einige Jahre<br />
in England gearbeitet. Ab Mai geht er<br />
nach Schottland. „Da kann man sich was<br />
zusammensparen“, sagt er, „und dann<br />
zurückkommen“.<br />
Während des Gespräches springt er immer<br />
wieder auf und bedient Kunden. Ein<br />
alter Mann unterbricht uns und erklärt<br />
mir auf Albanisch, warum Englisch die<br />
Sprache ist, die auf der Welt am meisten<br />
gesprochen wird. Wegen des amerikanischen<br />
Bürgerkrieges, danach sei die USA<br />
Weltmacht geworden.<br />
Aha …<br />
Andreas sagt, ich kann<br />
jederzeit wiederkommen<br />
und einen Kaffee<br />
mit ihm trinken. Ich<br />
fühle mich gut, habe<br />
eine nette Bekanntschaft<br />
gemacht, ein paar albanische<br />
Sätze verstanden und das eine oder<br />
andere Wort aufgeschnappt.<br />
Samstag fühlt sich Leonore schon wie<br />
zu Hause. Féy und sie sind gute Freunde<br />
geworden. Kaum guckt Féy morgens um<br />
die Ecke, läuft Leonore schon hin. Selbst<br />
ihren Namen spricht sie schon – neben<br />
Noemi (meinem Patenkind) ist es der<br />
einzige Name, den sie sagt. Nachmittags<br />
treffen wir uns als Team in einem Restaurant<br />
in den Bergen. Auch mit Englisch<br />
kommt Leonore langsam klar. Die Kinder<br />
spielen fröhlich, und wir Erwachsenen<br />
lernen uns besser kennen. Das Wetter ist<br />
herrlich, was will man mehr?<br />
Sonntag sind wir zum ersten Mal im<br />
Gottesdienst der Gemeinde, in der<br />
wir mitarbeiten wollen. Er ist einfach<br />
gehalten: ein paar Lieder, Predigt, Segen,<br />
dazwischen eine Kindersegnung, kein<br />
Schnickschnack. Es sind 70 Personen da,<br />
wir sind überrascht. Féy sagt, dass nicht<br />
immer so viele kommen. Es waren Familienangehörige<br />
dabei, wegen der Kindersegnung.<br />
Die Leute sind nett. Ein junger<br />
Mann spricht uns an, unheimlich schnell,<br />
in breitem, fast perfektem US-Englisch.<br />
Ich muss mich konzentrieren, um<br />
ihn zu verstehen.<br />
Sieben Tage, der Start in<br />
ein Abenteuer. Mit den Menschen<br />
hier, mit den Freunden in<br />
Deutschland, die uns begleiten,<br />
und mit Jesus. Wir sind gespannt,<br />
was er mit uns vorhat, doch es<br />
läuft gut an …<br />
Die ersten Eindrücke<br />
von Albanien<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
9
EUROPA<br />
GEORGIEN<br />
Sonja Lenzkes<br />
Einmal im Leben<br />
richtig ausbrechen<br />
So ein Mist“, dachte ich, als ich merkte,<br />
dass ich mich eingeschlossen<br />
„<br />
hatte. Da stand ich im Office, wo ich zur<br />
Zeit wohne, im Bad. Beim Schließen der<br />
Türe musste der Schnapper kaputtgegangen<br />
sein. Jedenfalls kam ich nicht mehr<br />
raus. Also hab ich gebetet. Mein Handy<br />
lag draußen in der Küche und der Schlüssel<br />
steckte von innen in der Eingangstür<br />
zum Office, also ein Worstcase-Szenario.<br />
Keine Möglichkeit, Hilfe von außen zu<br />
bekommen.<br />
Gott hat mich vor Panik bewahrt, und<br />
er zeigte mir, was ich tun konnte. Hinter<br />
der Waschmaschine entdeckte ich eine<br />
Wäscheklammer mit breiter Metallfeder.<br />
Ich friemelte die Feder heraus und konnte<br />
sie als Schraubenzieher nutzen, um den<br />
Türgriff abzuschrauben. Anfangs war ich<br />
noch stolz auf die Idee, doch es brachte<br />
leider nicht viel, denn der Schnapper saß<br />
fest und ich kam immer noch nicht dran.<br />
Dann fiel mir auf, dass das Holz ums<br />
Türschloss herum leicht splitterte, es war<br />
eine alte Tür aus Fichte, also weichem<br />
Holz. Mit dem Löffel zum Wachmittel<br />
Türklinke und Ausbruchswerkzeug<br />
abmessen schaffte ich es, das Holz ums<br />
Schloss herum so weit auszubrechen,<br />
dass ich es im Ganzen aus der Tür nehmen<br />
konnte. Endlich kam ich raus.<br />
Die ganze Aktion hat eineinhalb<br />
Stunden gedauert<br />
und war anstrengend.<br />
Immer wenn<br />
die Arme schwer<br />
wurden, habe ich<br />
Pause gemacht und<br />
einen Lobpreissong<br />
geträllert, das gab<br />
mir neue Kraft. Jetzt,<br />
Stunden später, spür<br />
ich immer noch mein<br />
Handgelenk und die<br />
Armmuskeln. Ich bin<br />
Gott total dankbar<br />
für die Klammer und den Löffel, und dass<br />
er mir zeigte, wo ich ansetzen musste,<br />
um das Schloss herauszunehmen ...<br />
Als Folge kam ich eine Stunde zu spät<br />
zu meinem lang ersehnten ersten Gottesdienst<br />
in Georgien. Das war schade, denn<br />
einige Studenten hatten ihren letzten<br />
Es war eine alte Tür aus<br />
Fichte. Mit dem Löffel<br />
schaffte ich es, das Holz<br />
ums Schloss herum so weit<br />
auszubrechen, dass ich es<br />
im Ganzen aus der Tür<br />
nehmen konnte …<br />
Gottesdienst, und hinterher war wenig<br />
Zeit zum Reden. Dennoch bin ich Gott<br />
dankbar, dass ich frei bin, das mit dem<br />
Bad hätte auch anders ausgehen können.<br />
Er hat mich total hilflos gemacht, damit<br />
ich mich ganz auf ihn<br />
verlasse. Dadurch<br />
hab ich neu Vertrauen<br />
gelernt. Seither<br />
sind meine Gebete<br />
wieder inniger und<br />
vertrauter als die<br />
letzten Monate.<br />
Übrigens: Inzwischen<br />
habe ich eine<br />
Wohnung gefunden,<br />
und mein ehemaliger<br />
Kollege Niko kommt<br />
mit einem kleinen<br />
Laster und ein paar jungen Männern, die<br />
mir beim Umzug helfen. Auch das ist ein<br />
riesen Dankesanliegen, denn es ging viel<br />
schneller als erwartet.<br />
Spenden: P10380 Lenzkes<br />
10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
ASIEN<br />
JAPAN<br />
Dr. Martin und<br />
Andrea Heißwolf<br />
Von Jesus reden,<br />
nicht kneifen<br />
Das Faszinierendste in der Arbeit<br />
als Missionar ist, dass wir in der<br />
kulturüberschreitenden Weitergabe des<br />
Evangeliums selber immer wieder neue<br />
Seiten am Evangelium entdecken. Martin<br />
Luthers „Christus allein“ beispielsweise<br />
hat in Japan einen völlig anderen Klang als<br />
in Deutschland.<br />
Japaner nehmen von allen Religionen<br />
das Beste zum Wohl des Menschen, sie<br />
vermischen die Religionen. „Wenn ein<br />
Gott dich verstößt, nimmt der andere<br />
dich an“, heißt es im Sprichwort. Buddha<br />
und die japanischen Nationalgötter seien<br />
„wie Wellental und Wellenkamm“, ein<br />
und dasselbe. Was Christus dann noch<br />
dazugeben kann, nehmen sie gerne ebenfalls<br />
in Anspruch.<br />
Während Luthers „Christus allein“ bedeutete:<br />
Jesus genügt, ich brauche keine<br />
guten Werke, um gerettet zu werden,<br />
hat es hier die Bedeutung: Du kannst<br />
Christus nur haben, wenn du allein ihn<br />
haben willst. Wer etwas hinzufügt – und<br />
sei es nur ein Räucherstäbchen in einem<br />
der vielen Tempel zu entzünden – riskiert<br />
Viele Japaner suchen den Segen aller<br />
Götter: Nikolausmütze auf Götterstatue<br />
seine Rettung. Christus allein – oder<br />
Christus gar nicht! Doch solche absoluten<br />
Sätze sind in Japan unerwünscht. Warum<br />
bleiben wir als Missionare trotzdem<br />
bei dieser Botschaft? Wo sich doch viele<br />
deshalb von uns abwenden?<br />
(1) Weil es von Christus heißt: „Und<br />
ist kein andrer Gott!“ Er ist der Einzige,<br />
nicht einer unter vielen. In Japan begründen<br />
wir es damit, dass er nicht nur Retter,<br />
sondern zuerst Schöpfer ist. Unsere<br />
japanischen Freunde verstehen es, wenn<br />
wir ihnen das erklären.<br />
(2) „Allein Christus“, weil er ein eifernder,<br />
ja eifersüchtiger Gott ist. Zu der<br />
großen Liebe von Johannes 3,16 gehört<br />
auch die große Eifersucht von 2. Mose<br />
34,14. Die Menschen reagieren erstaunlich<br />
offen, wenn wir den Mut haben, das<br />
nicht zu verschweigen.<br />
(3) Es ist „allein Christus“, weil nur<br />
er retten kann. Wenn wir Christus als<br />
Gekreuzigten bekennen, steht meist<br />
sofort die Frage im Raum, wozu es das<br />
Kreuz denn gebraucht hat, den Tod des<br />
Gottessohns und sein Blut. Wenn Japaner<br />
die ersten zwei Punkte verstanden haben,<br />
begreifen sie auch, dass das Übel, von<br />
dem sie gerettet werden müssen, viel<br />
tiefer geht. So tief, dass es den Tod des<br />
Einen erforderte, um uns von unserem<br />
verdienten Tod zu erlösen.<br />
Die erstaunlichste und überaus befreiende<br />
Entdeckung ist für uns immer<br />
wieder neu, dass unsere Freunde es<br />
verstehen. Das größte Problem sind wir,<br />
wenn wir denken, sie könnten es nicht<br />
verstehen. Wenn wir glauben, dass wir es<br />
ihnen deshalb nicht zumuten können und<br />
dann kneifen. Darum bleiben wir gerade<br />
im multikulturellen Umfeld Japans voller<br />
Freude bei der alten, bewährten Botschaft<br />
vom gekreuzigten Christus. Jesus<br />
allein!<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
11
ASIEN<br />
PHILIPPINEN<br />
Andreas und Angela Staigmiller<br />
Vater Fernando<br />
und die Talismane<br />
Es ist Samstagnachmittag, 14 Uhr.<br />
Der Fahrer unserer theologischen<br />
Ausbildungsstätte für philippinische<br />
Missionare hat kurzfristig abgesagt. Also<br />
fahre ich unsere Studenten heute selbst<br />
in den Stadtteil, 20 Minuten entfernt, wo<br />
sie Kinderstunden für die Kleinen und<br />
Bibelstudien für Erwachsene halten – als<br />
praktischen Teil ihrer Ausbildung.<br />
Mit Rudy besuche ich Tatay (Vater)<br />
Fernando, einen älteren Mann, dessen<br />
Frau wegen Krebs bettlägrig ist. Studentinnen<br />
besuchen sie jede Woche und<br />
lesen mit ihr die Bibel. Tatay Fernando<br />
denkt, dass er die Bibel nicht braucht. Er<br />
erzählt mir, dass ihm Jesus durch einen<br />
„mächtigen“ Mann eine besondere Kraft<br />
gegeben habe. Er stellt Talismane her, die<br />
Menschen schützen sollen.<br />
Er nimmt kleine alte Medizinfläschchen,<br />
füllt Kräuter und geweihtes Öl hinein,<br />
dann verschließt er sie und bindet sie<br />
mit einer Schnur dem Empfänger des<br />
„Segens“ um die Hüfte. Tatay Fernando<br />
ist jetzt Mitte 80, sein eigenes Fläschchen<br />
hat er schon seit 55 Jahren um die Hüfte<br />
baumeln. „Anfangs war nur wenig drin,<br />
jetzt ist es randvoll“, erzählt er. Das sei<br />
ein Zeichen, dass eine besondere Kraft<br />
von Jesus Christus darin wirke. Das<br />
Fläschchen schütze vor Krankheit, Unfall,<br />
ja sogar vor Gewehrkugeln. Bei einer<br />
Schießerei sei ein Mann von einer Kugel<br />
getroffen und nicht verletzt worden, weil<br />
er den Talisman hatte.<br />
Dann frage ich: „Kann dein Talisman<br />
auch Sünden vergeben?“ „Oh ja!“ Wer<br />
Fernando mit<br />
Student Rudy<br />
den Talisman habe, brauche sich nicht vor<br />
Sünden und Fegefeuer fürchten. Das sei<br />
nur für Menschen, die viel Böses getan<br />
hätten, nicht für ihn. Jesus habe ihm Kraft<br />
gegeben, alles sei gut.<br />
Tatay Fernando ist kein Einzelfall. Viele<br />
in unserem Dorf haben Talismane, in denen<br />
sie Gottes Kraft vermuten. Hier wird<br />
Christliches und Okkultes auf obskure<br />
Weise miteinander vermischt. Manchmal<br />
erleben wir, wie Jesus Menschen überführt<br />
und ihnen beim Bibellesen seine<br />
Wahrheit zeigt, doch es ist ein Kampf.<br />
Bitte betet für die Menschen in Abuno,<br />
dass Jesus sich vielen offenbart und sie<br />
sich von Zauberei abwenden.<br />
12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
THAILAND<br />
Johannes und Astrid Janzen<br />
Der zehntausendste Rollstuhl<br />
Kürzlich haben wir in unserem<br />
Rollstuhlprojekt den zehntausendsten<br />
Rollstuhl an eine bedürftige Familie<br />
verschenkt, eine Sonderanfertigung, die<br />
uns und den Empfängern viel Freude<br />
bereitet hat.<br />
Wir sind im Jahr 2000 als <strong>DMG</strong>-<br />
Mitarbeiter nach Chiang Mai im Norden<br />
Thailands ausgereist, um in sozialen und<br />
landwirtschaftlichen Projekten mitzuarbeiten.<br />
Eines Tages bat mich ein amerikanischer<br />
Kollege, einen Container mit<br />
Rollstühlen auszuladen – das Material<br />
kam von „Wheels of Hope“ aus den USA.<br />
Daraus entwickelte sich eine langjährige<br />
Mitarbeit im Rollstuhlprojekt des Rajanakarindra<br />
Institut of Child Development,<br />
das Mobilitätshilfen aller Art an Bedürftige<br />
in Thailand verschenkt.<br />
Der erste verteilte Rollstuhl ist uns<br />
trotz der vielen Jahre noch frisch in<br />
Erinnerung. Jetzt, nach 17 Jahren Dienst,<br />
haben wir die 10.000er-Marke erreicht!<br />
10.000 Menschen mit Behinderung, deren<br />
Familien sich keine solche Hilfe hätten<br />
leisten können, haben Dank unseres Projektes<br />
einen Rollstuhl erhalten, andere<br />
Patienten erhielten kostenlos Gehhilfen<br />
aller Art oder Prothesen. Die Rollstühle<br />
sind gebraucht und erreichen uns als<br />
Spenden aus den USA, Japan und Europa.<br />
Sie werden in Containern angeliefert.<br />
Wir haben ein Team von Freiwilligen,<br />
das die Rollstühle und Mobilitätshilfen<br />
vorsortiert, überprüft und wartet. Dann<br />
geht es für Tage hinaus in verschiedene<br />
Regionen Thailands, um sie an Patienten<br />
zu verteilen. Die Rollstühle werden vor<br />
Ort an jeden Empfänger genau angepasst.<br />
Zudem schauen wir uns oft auch das familiäre<br />
und soziale Umfeld an und reden<br />
viel mit den Menschen.<br />
Hinter jedem Empfänger eines Rollstuhls<br />
steht eine tragische Geschichte, an<br />
der wir Anteil nehmen. Manchmal kommen<br />
wir über den Glauben ins Gespräch,<br />
können für sie beten und geben ihnen<br />
und ihren Familien christliche Literatur<br />
mit. Wenn unser Dienst der freien<br />
Verteilung von Rollstühlen eine sichtbare<br />
Hoffnungsreaktion auslöst, Freude weckt<br />
über wiedererlangte Mobilität und Eltern<br />
und Betreuern Entlastung schenkt, sind<br />
wir stets aufs Neue motiviert.<br />
Phutawan* hieß unser zehntausendster<br />
Patient, ein dreijähriger Junge, der seit<br />
seiner Geburt Hydrocephalus (Wasserkopf)<br />
hat. Die Umstände im Umfeld von<br />
Phutawans Familie verhinderten, dass<br />
er eine dringend benötigte Operation<br />
bekam, so verschlechterte sich sein Zustand<br />
über die Jahre. Als er zu uns kam<br />
war sofort klar, dass er etwas anderes als<br />
einen normalen Rollstuhl benötigte. Wir<br />
bauten ihm ein kreatives Sondermodell,<br />
ganz genau passend, das eher einem<br />
fahrbaren Bettgestell glich, aber wirklich<br />
gut für ihn geeignet ist.<br />
Der erste Schritt war, einen Rollstuhlrahmen<br />
aufs Nötigste zu reduzieren.<br />
Dann schweißten wir einen Rahmen<br />
darauf, das erledigte Tobias<br />
Schönfelder, der mit der<br />
<strong>DMG</strong> seinen Jahreseinsatz<br />
in unserem Rollstuhlprojekt<br />
absolvierte. Zuletzt<br />
brachte er Griffe und die<br />
Stütze fürs Vorderrad an.<br />
Inzwischen bereitete die<br />
Nähabteilung wasserfeste<br />
Vinyl- und Stoffbezüge<br />
für eine Matratze vor, die<br />
wir maßgeschneidert für<br />
den Jungen anfertigten. Seitenteile zur<br />
Sicherheit und ein Schirm mit Ständer als<br />
Sonnenschutz kamen dazu, ein weiteres<br />
Gestell mit Matratze zum Waschen mit<br />
extra Wasserwanne aus Edelstahl wurde<br />
zusätzlich angefertigt.<br />
Die Herstellung des mobilen Betts<br />
dauerte etwa eine Woche, fünf Helfer<br />
waren daran beteiligt. Das Sondermodell<br />
ermöglicht der Mutter, ihren Jungen draußen<br />
spazieren zu fahren, so dass Phutawan<br />
künftig mehr als nur die vier Wände<br />
seines Zimmers zu sehen bekommt. Es<br />
spiegelt unsere Überzeugung wieder, dass<br />
jeder unserer Patienten zum Bilde Gottes<br />
geschaffen ist und wir deshalb immer<br />
unser Bestes geben. So schenken wir<br />
den Menschen in Thailand Gottes Liebe<br />
weiter. Bei der Übergabe des ungewöhnlichen<br />
Gefährts war selbst der neue Minister<br />
aus Bangkok zugegen, und er lobte<br />
das Engagement unserer Mitarbeiter für<br />
diesen besonderen Patienten …<br />
*Name geändert<br />
Sonderanfertigung für einen<br />
Jungen mit Hydrocephalus<br />
Spenden für<br />
das Rollstuhlprojekt<br />
… nimmt die <strong>DMG</strong> unter dem Stichwort<br />
„P30321 Janzen Rollstuhlprojekt“ entgegen.<br />
Spenden für den Lebensunterhalt von Ehepaar<br />
Janzen, ohne die das Projekt so nicht möglich wäre,<br />
erbitten wir mit Stichwort: „P10294 Janzen“ aufs<br />
Spendenkonto der <strong>DMG</strong>:<br />
IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />
BIC: GENODE61WIE<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
13
ASIEN<br />
AFRIKA<br />
SÜDAFRIKA<br />
Winfried und Dr. Hildegard Steiner<br />
Die<br />
Palaung<br />
Unerreichte Volksgruppe<br />
Die 400.000 Palaung leben größtenteils<br />
in Myanmar, ehemals Burma.<br />
Wegen anhaltender Kämpfe sind circa<br />
6.000 nach China und 5.000 in den Norden<br />
von Thailand geflohen. Wie andere<br />
Minderheiten haben auch die Palaung seit<br />
1962 einen Rebellenkrieg gegen die burmesische<br />
Armee geführt, und sie wehren<br />
sich bis heute gegen jede Militärpräsenz<br />
in ihrem Gebiet. Verhandlungen mit der<br />
neuen, demokratisch gewählten Regierung<br />
sind im Gange.<br />
In der britischen Kolonialzeit war ihr<br />
Königreich anerkannt, doch ihr Einfluss<br />
ist durch den Bürgerkrieg, Abschottung,<br />
Vertreibung und Gebietsverluste stark<br />
zurückgegangen. Sie sind in fünf Gruppen<br />
unterteilt, die eine gemeinsame Sprache<br />
sprechen. Die Silber-Palaung sind die<br />
wichtigste Gruppe. Sie leben in unzugänglichen<br />
Bergdörfern von Reis- und Maisanbau,<br />
Vieh- und Forstwirtschaft. Um ihren<br />
Widerstand zu finanzieren, haben sie viel<br />
Opium angebaut, dadurch haben sie heute<br />
selbst ein großes Drogenproblem.<br />
Die meisten Palaung sind Buddhisten,<br />
vermischt mit Naturritualen, ausgeführt<br />
von schamanistischen Mönchen. Klöster<br />
bilden den religiösen Mittelpunkt jedes<br />
Dorfes. Junge Männer gehen generell<br />
ins Kloster, um zu lernen, und steigen<br />
danach ins normale Dorfleben ein. Nichts<br />
geschieht ohne Befragung des Schamanen,<br />
der sich in Trance versetzt, um<br />
Weisungen aus der übernatürlichen Welt<br />
einzuholen.<br />
Die Palaung gelten als sehr verschlossen,<br />
bisher war es schwierig, sie mit dem<br />
Evangelium zu erreichen. Die Bibelübersetzung<br />
in ihre Sprache ist fast fertig. Seit<br />
vielen Jahren werden christliche Radiosendungen<br />
in Palaung in alle drei Länder<br />
ausgestrahlt, doch es gibt nur wenige<br />
tausend Christen.<br />
Durch die Aufhebung der Sperrgebiete<br />
gelangen einheimische Missionare jetzt<br />
auch in entfernte Dörfer, wo sie wichtige<br />
Entwicklungsprojekte aufbauen und Menschen<br />
praktisch helfen. Durch den Bau<br />
von Schulen können Lehrer langfristig<br />
vor Ort arbeiten. So entsteht Vertrauen<br />
und ein offenes Ohr für die christliche<br />
Botschaft. Doch diese Arbeit steht noch<br />
in den Anfängen, bitte beten Sie dafür.<br />
Wo geht es hin<br />
nach dem Tod?<br />
itte der 1970er-Jahre machte<br />
Msich in mir (Winfried) die<br />
Frage breit, wo gehe ich hin wenn ich<br />
sterbe? Mehrmals hatte ich dem Tod<br />
direkt ins Auge geschaut. Nach einem<br />
Autounfall, den mein Freund nicht<br />
überlebt hat, stand ich wie mit dem<br />
Rücken zur Wand: Gibt es ein Leben<br />
nach dem Tod? Was wäre aus mir<br />
geworden, wenn ich umgekommen<br />
wäre? Trotz christlichem Elternhaus<br />
quälten mich diese Fragen.<br />
Zwei Jahre nach dem tragischen<br />
Autounfall entschied ich auszuwandern,<br />
um eine Antwort zu finden.<br />
Durch verschiedene Kontakte kam<br />
ich nach Südafrika.<br />
In kürzester Zeit<br />
fand ich Arbeit<br />
und Anschluss an<br />
deutschsprachige<br />
Einwanderer aus<br />
ähnlichem Hintergrund<br />
wie ich.<br />
In der Stadt Johnnesburg gab es<br />
eine deutschsprachige „Evangelische<br />
Stadtmission“. Einer der Immigranten<br />
lud mich ein. Erst war ich skeptisch<br />
und dachte, es handele sich um eine<br />
Sekte. Als ich sie mir anschaute, war<br />
ich überrascht. Hier gab es Menschen,<br />
die wussten, wo sie nach dem<br />
Tod hinkommen. Es gibt Heilsgewissheit,<br />
hörte ich in den Predigten. Von<br />
zu Hause her kannte ich das nicht.<br />
Ich wurde neugierig, worauf diese<br />
Menschen ihre Gewissheit bauten.<br />
Dass man eine Freundschaft mit Jesus<br />
Christus haben kann, erschien mir<br />
zunächst noch unglaublicher.<br />
Nun kannte ich sie auch,<br />
diese Gewissheit. Seither<br />
ist Jesus mein Leben,<br />
und der Tod hat seinen<br />
Schrecken verloren …<br />
Nach einiger Zeit sprach mich<br />
jemand an, ob ich eine Bibel<br />
habe. Nein, erwiderte ich, denn<br />
ich kannte nur die Kinderbibel<br />
von zu Hause. Also kaufte ich<br />
mir eine Bibel. Beim Lesen der<br />
Evangelien kam ich auf Johannes 14,6,<br />
wo Jesus Christus sagt: „Ich bin der<br />
Weg, die Wahrheit und das Leben,<br />
niemand kommt zum Vater denn<br />
durch mich.“ Das also war die Basis,<br />
auf der ihre Heilsgewissheit aufbaute.<br />
Diese Aussage von Jesus ließ mich<br />
nicht mehr los.<br />
Einige Monate später zog ich nach<br />
Kapstadt. Auch hier gab es eine<br />
„Stadtmission“ mit Christen, die ihre<br />
Heilsgewissheit in Jesus bezeugten.<br />
Aber wie konnte ich die persönliche<br />
Beziehung zu ihm und diese Gewissheit<br />
bekommen? Nach einer Predigt<br />
über Sünde und den Schuldentilger<br />
Jesus überkam mich<br />
meine ganze Lebenslast.<br />
Ich konnte nur<br />
noch weinen und Jesus<br />
anflehen, dass er mir<br />
vergibt. Nachdem ich<br />
alles, was mich belastete,<br />
vor Jesus ausgesprochen<br />
hatte, zog ein tiefer Friede<br />
in mir ein. Ich wusste, Christus hat<br />
mich freigemacht. Nun kannte ich<br />
sie auch, diese Gewissheit. Jesus ist<br />
mein Leben, und der Tod hat seinen<br />
Schrecken verloren …<br />
Seither haben wir immer wieder<br />
erlebt, wie Menschen Jesus für sich<br />
entdeckt haben, Immigranten aus<br />
nichtchristlichem Hintergrund, Europäer<br />
und Afrikaner. Viele sind geistlich<br />
verändert und frei von Schuld<br />
geworden, durch Jesus allein.<br />
Hans (Mitte) hat Winfried<br />
damals zur Stadtmission eingeladen<br />
14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
BENIN<br />
NEU: Christina Krappe<br />
Ihr Kurzeinsatz<br />
machte sie sicher:<br />
Christina Krappe<br />
wird als Langzeitmissionarin<br />
im<br />
Benin Hebammen<br />
ausbilden<br />
This is Africa!<br />
Auszug aus meinem Tagebuch<br />
von 2016: „Der Dienst gestern<br />
im Kreißsaal war schon wieder der helle<br />
Wahnsinn. Eine Frau mit einem Hämoglobinwert<br />
von drei (massive Blutarmut) und<br />
nicht stillbarem, heftigem Nasenbluten,<br />
insgesamt ein erbärmlicher Zustand …<br />
Eine weitere Frau mit einem Brusttumor,<br />
der so weit fortgeschritten ist, dass wir<br />
sie nur noch nach Hause schicken konnten.<br />
Dann ein Transfusionszwischenfall<br />
(Unverträglichkeit bei Blutkonserve) mit<br />
hohem Fieber, weit über 40°. Ich war<br />
echt kaputt und entmutigt und wollte<br />
einfach nur noch heim nach Deutschland.<br />
Und was macht der geniale Herr? Er<br />
schickt mir diese Losung zur Ermutigung:<br />
‚Ich dachte, ich arbeite vergeblich und<br />
verzehrte meine Kraft umsonst und<br />
unnütz, wiewohl mein Recht bei dem<br />
Herrn und mein Lohn bei meinem Gott<br />
ist‘ (Jesaja 49,4).“ Das half mir, durchzuhalten.<br />
Ähnlich abwechslungsreich verlief mein<br />
Kurzeinsatz mit der <strong>DMG</strong> auch außerhalb<br />
der Klinik in einem kleinen afrikanischen<br />
Dorf am Rande des Buschs – wieder ein<br />
Tagebucheintrag: „Heute war ein guter<br />
Tag! Morgens war ich erst einmal in Guéré<br />
einkaufen. Das Milchpulver war immer<br />
noch aus, wie ich befürchtet hatte. Also<br />
habe ich nur Klopapier gekauft. Dann also<br />
ohne Milchpulver zurück, unter lautem<br />
Rufen und Winken der am Weg stehenden<br />
Menschen. Was sehne ich mich nach<br />
einem ‚unauffälligen‘ Einkauf!<br />
Dann habe ich Muffins gebacken und<br />
bin nochmal los (alles in brütender<br />
Hitze!), um in der Stadt Bembéréké nach<br />
Milchpulver zu suchen. Auf dem Weg<br />
habe ich Pastor Clément getroffen, mit<br />
dem ich erst einmal eine Weile in dessen<br />
Büro saß. Dann also los mit dem Zém<br />
(Moto-Taxi). Zum Glück gab es Milchpulver,<br />
wenn auch sehr teuer. Auf dem<br />
Rückweg habe ich Sévèrine getroffen,<br />
die vor dem Haus Kartoffeln schälte. Sie<br />
bat mich, reinzukommen und mit ihr und<br />
ihrer kleinen Tochter zu essen, das war<br />
schön. Zu Hause zurück habe ich Kuchen<br />
gebacken und das Gebet für abends<br />
vorbereitet.<br />
Dann war ich kurz bei Bertille, um ihr<br />
die Töpfe zurückzugeben, in denen sie<br />
mir Essen gebracht hatte. Immerhin fand<br />
ich trotz der Hitze noch<br />
die Motivation, einen<br />
Besuch zu machen. Wie<br />
immer wusste ich die Adresse<br />
nicht, bin aber doch<br />
los. Irgendwann habe ich<br />
dann selbst bemerkt, dass<br />
ich mich verlaufen habe.<br />
In dem Moment tauchte<br />
aus dem Nichts ein Krankenhaus-Mitarbeiter<br />
mit seinem Sohn auf. Also nein, da<br />
wäre ich jetzt völlig falsch, er würde mich<br />
aber gerne zum gewünschten Ziel bringen.<br />
Tatsächlich bin ich dann bei Suzanne<br />
gelandet, die sich sehr gefreut hat.“<br />
Sie merken schon, in vielerlei Hinsicht<br />
war mein Kurzeinsatz in Afrika herausfordernd.<br />
Eine riesige Hilfe war der feste<br />
Eindruck, dass Gott mich im Benin haben<br />
möchte. Oft habe ich verzweifelt gebetet.<br />
Gott hat mir dann immer gesagt, dass er<br />
mich sieht und es am Ende gut macht.<br />
Wenn auch oft anders, als ich es mir<br />
vorgestellt hatte.<br />
Ich war nicht die Superheldin, die ich<br />
gern gewesen wäre. In meiner Aufgabe<br />
als Hebamme konnte ich nicht alle<br />
Frauen und Babys retten. Ich habe nicht<br />
alles verstanden und konnte nur ganz<br />
wenig verändern. Doch es ist etwas viel<br />
Besseres passiert: Jesus war der Held in<br />
Ich war nicht die<br />
Superheldin, die ich<br />
gern gewesen wäre.<br />
Als Hebamme konnte<br />
ich nicht alle Frauen<br />
und Babys retten.<br />
meinem Einsatz! Er erwies sich als treu<br />
und hat mich durchgetragen. So konnte<br />
ich auf ihn hinweisen, nicht nur in Afrika,<br />
auch hier zu Hause in Deutschland.<br />
Er hat mir ein Herz geschenkt für<br />
die Frauen vor Ort; nicht nur für die<br />
Gebärenden, auch für die Kolleginnen, für<br />
meine Chefin und die jungen Mädchen,<br />
die nach den Kindern sehen müssen und<br />
von denen man oft hört: „Wir haben ja<br />
keine andere Wahl …“ Eigentlich wollte<br />
ich ja viel Größeres vollbringen, doch<br />
Gott hat mir aufs Herz<br />
gelegt, dass es neben der<br />
medizinischen Hilfe natürlich<br />
mein Dienst sein soll,<br />
diese Frauen zu ermutigen,<br />
für sie zu beten und Zeit<br />
mit ihnen zu verbringen.<br />
Schon bald nach meiner<br />
Rückkehr nach Deutschland<br />
war klar, dass mein Einsatz in Afrika<br />
noch nicht beendet ist. Dass es jetzt echt<br />
Zeit ist, alles auf eine Karte zu setzen.<br />
Konkret bedeutet das für mich die<br />
Vorbereitung auf einen Langzeiteinsatz<br />
in Afrika. Ich löse meine Wohnung auf,<br />
verabschiede mich von Freunden, Familie,<br />
Gemeinde (die Credo-Gemeinde Saarn)<br />
und manchen Annehmlichkeiten hier. Ich<br />
will komplett darauf vertrauen, dass der<br />
Herr mich versorgt, mir Freunde, Beter<br />
und Spender an die Seite stellt und auf<br />
meine Sicherheit acht gibt.<br />
Im September werde ich erneut nach<br />
Benin ausreisen und dort hauptsächlich in<br />
der Ausbildung und Schulung von Hebammen<br />
tätig sein, außerdem in der Dorfgesundheitsarbeit.<br />
Bitte beten Sie, dass ich<br />
vielen Menschen helfen und Mut für ein<br />
Leben mit Jesus machen kann.<br />
Spenden: P10345 Krappe<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
15
AFRIKA<br />
AMERIKA<br />
ANGOLA<br />
Jahreseinsatz: Elena Koop<br />
CHILE<br />
Hartmut und Gabriele Beyer<br />
CHILE<br />
Hans und Carmen Ziefle<br />
Er macht<br />
den Unterschied!<br />
Seit November 2016 arbeite ich als<br />
Hilfslehrerin an der internationalen<br />
christlichen Schule in Lubango, Angola.<br />
Wir sind drei Lehrerinnen mit 26<br />
Schülern, die wir mithilfe amerikanischen<br />
Fernschulmaterials unterrichten, alles<br />
komplett in Englisch. Da in Angola Portugiesisch<br />
gesprochen wird, kommt die<br />
Mehrheit der Schüler aus wohlhabenderen<br />
Familien, die Wert auf Bildung legen<br />
und ihren Kindern später ein Auslandssemester<br />
ermöglichen möchten.<br />
Die meisten meiner sieben Schüler<br />
gehören einer Volksgruppe an, in der<br />
das Evangelium noch unbekannt ist. Die<br />
Schule hat einen guten Ruf, sodass wir unseren<br />
Glauben im Alltag mit den Schülern<br />
teilen können.<br />
„Diese Schule ist anders“, erzählt mir<br />
der Vater einer Schülerin, „unsere Tochter<br />
kommt so friedlich heim, das schätzen<br />
wir sehr. Seit sie bei euch ist, liebt sie<br />
den Unterricht.“ Solche Rückmeldungen<br />
hören wir öfters. Und wir sind uns einig,<br />
es liegt nicht an unseren Fähigkeiten zu<br />
unterrichten, sondern daran, dass Gott<br />
der Herr unserer Schule ist.<br />
Es ist ein Privileg, Kindern im Schulalltag<br />
von Jesus zu erzählen, und mit ihnen<br />
und für sie zu beten. Das macht einen<br />
gewaltigen Unterschied. Seit ein paar<br />
Wochen lautet unser Klassenthema:<br />
„Was würde Jesus tun?“ Diese Frage fällt<br />
auch häufig in Gesprächen, und das passende<br />
Lied dazu erklingt oft in meinem<br />
Klassenzimmer. Seit wir uns mit dieser<br />
Frage näher beschäftigen, sehe ich bei<br />
einigen Schülern beeindruckende Verhaltensänderungen.<br />
Plötzlich höre ich Kinder sagen:<br />
„Komm, du darfst vor!“ Oder auf ein<br />
„Entschuldigung“ folgt sofort „Ich vergebe<br />
dir“. Und die Schüler helfen sich gegenseitig.<br />
Wie anders wäre unser Leben, wenn<br />
wir uns öfters diese zentrale Frage stellen<br />
würden: „Was würde Jesus tun?“<br />
Unsere neuen<br />
Baustellen<br />
Zurück in Chile – ein neuer Dienstabschnitt<br />
beginnt. Es ist spannend,<br />
von einem Erdteil in den anderen zu<br />
wechseln. Wir hoben in Deutschland bei<br />
34 Grad im Schatten ab und landeten<br />
in Südchile bei feuchtkalten sechs Grad.<br />
Fast so krass ist auch der Wechsel an<br />
Kultur und Sprache, von einer Denk- und<br />
Lebensweise zur andern. Manchmal empfinden<br />
wir es als Bereicherung, manchmal<br />
als Kulturschock. Wir machen immer<br />
noch neue Entdeckungen.<br />
Noch mit der Umstellung beschäftigt,<br />
warten große Aufgaben auf uns. Wir sind<br />
dabei, das heruntergekommene Gebäude<br />
unserer theologischen Ausbildungsstätte<br />
zu verkaufen und ein Grundstück zu<br />
erwerben. Ein funktionaler Neubau soll<br />
entstehen, das wird uns die nächsten<br />
Jahre beschäftigen. In der Übergangszeit<br />
unterrichten wir unsere Studenten in<br />
einem ehemaligen Altersheim, sodass<br />
wir ohne größere Einschränkungen den<br />
wichtigen Dienst der Aus- und Weiterbildung<br />
chilenischer Mitarbeiter weiterführen<br />
können. Auch die Bibelfernkurse wird<br />
Gaby nun von dort aus koordinieren.<br />
Das ist und bleibt die Priorität unseres<br />
Dienstes: konzentriert auf Menschen und<br />
nicht auf Gebäude und Infrastruktur, die<br />
ja nur Hilfestellung und Dienstleistung<br />
bieten, damit das Eigentliche geschehen<br />
kann – dass Menschen Jesus kennenlernen,<br />
das Evangelium weitervermittelt<br />
wird, viele die Wahrheit erkennen und<br />
aus Verlorenheit gerettet werden,<br />
Gemeinden gestärkt werden und neue<br />
entstehen. Alles zur Ehre Gottes!<br />
Das Gleiche gilt für die kleine Mapuchenindianergemeinde,<br />
in der wir<br />
mithelfen. Sie bauen ein Gemeindehaus.<br />
So wichtig das ist, geht es doch stets um<br />
den geistlichen Bau, um die Menschen,<br />
ums Gemeindeleben und das Weitertragen<br />
des Glaubens, der in die Umgebung<br />
wirken soll. Bisher versammeln sie sich in<br />
der kleinen Küche der Dorfschule. Wenn<br />
die Kirche fertig ist, besteht Hoffnung,<br />
noch mehr Menschen des kleinen Ortes<br />
auf dem Land zu erreichen.<br />
Wir sind gespannt, was kommt und<br />
freuen uns, wenn viele Freunde in<br />
Deutschland für uns beten: um geistliche<br />
Kraft und fachliche Kompetenz, Gesundheit,<br />
Bewahrung, Versorgung, Ausrüstung,<br />
Freude, Mut, Weisheit und Liebe.<br />
Heute ist er<br />
alles für mich<br />
Unsere Männergruppe trifft sich<br />
jeden Montag früh um sechs<br />
Uhr, um gemeinsam zu beten, zu frühstücken<br />
und miteinander in die Woche<br />
zu starten. Am ersten Mai gingen wir<br />
wandern, und Javier erzählte mir seine<br />
Geschichte:<br />
„Die Aussage ‚Christus allein‘ klingt<br />
in unserer Zeit wie eine Zumutung. Es<br />
scheint eine extremistische, gefährliche<br />
Aussage zu sein, die viele verurteilen. Für<br />
mich war es eine sektiererische Definition.<br />
Doch als religiöser Mensch fragte ich<br />
mich ständig: Gibt es wirklich nichts Absolutes?<br />
Und woher kam dieser Anspruch<br />
von Jesus mitten in einer pluralistischen<br />
Welt?<br />
Man kann den alleinigen Herrschaftsanspruch<br />
von Jesus nicht theoretisch<br />
erklären, nur praktisch erfahren. Dann<br />
wird es zur eigenen Überzeugung. Ab<br />
und zu besuchte ich Gottesdienste. In<br />
jeder Predigt traf mich dieser Anspruch<br />
von Jesus erneut. Als ich ihm nach Monaten<br />
endlich mein Leben anvertraut habe,<br />
ist er Zentrum meines Lebens geworden.<br />
Jesus ist Gott, er ist mein Schöpfer und<br />
Erhalter, meine Vergangenheit, Gegenwart<br />
und Zukunft. Heute sage ich mit<br />
Überzeugung: Jesus allein! Und ich habe<br />
mich taufen lassen, um es aller Welt zu<br />
zeigen.<br />
Ich bin über 50 Jahre alt und konnte<br />
diese Aussage lange weder anerkennen<br />
noch erfassen. Heute ist Jesus mein Erlöser<br />
und Herr, einfach alles: Jesus allein.<br />
Meine Frau und Kinder sind noch auf dem<br />
Weg, Jesus richtig kennenzulernen. Wenn<br />
sein Wort und Geist einem Herz und<br />
Augen öffnen, dann richtet sich das ganze<br />
Leben an ihm allein aus.“<br />
16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
Elena mit ihren Schülern<br />
Hans Ziefle (vorne Mitte)<br />
mit seiner Männergruppe
PERU<br />
Dorothee und Siegfried Reuter<br />
Bis 1964 war die Bibel für<br />
den Normalbürger in Peru<br />
nicht zugänglich<br />
Den Schatz gehoben,<br />
die Perle gefunden<br />
Wir schreiben den 13. November.<br />
In einer Kirche der Vorstadt<br />
sind alle Bänke bis auf den letzten Platz<br />
besetzt. Eine eigentümliche Spannung<br />
mischt sich ins Gemurmel der Anwesenden.<br />
Dann schreitet Dr. Martin<br />
zur Kirchentür herein. Nach kurzer<br />
Eingangsliturgie und Gebet tritt der<br />
hohe Gast nicht wie erwartet ans Pult,<br />
sondern geht zum Seiteneingang der<br />
kleinen Kirche. Er rollt ein Pergament<br />
aus und heftet es an die Tür. Mit tiefer,<br />
fester Stimme liest er dem gemeinen<br />
Volk vor, ein aktuelles Ablassschreiben,<br />
das vom Hauptportal der Stadtkirche<br />
stammt:<br />
„Jubileo extraordinario de la misericordia,<br />
indulgencia plenaria …“ Für die der<br />
Schriftsprache Unkundigen wird übersetzt:<br />
„Außergewöhnliches Jubeljahr der<br />
Barmherzigkeit, verbunden mit völliger<br />
Vergebung bisheriger Sünden und dem<br />
Freispruch von allen zeitlichen Strafen im<br />
Fegefeuer. Der vollständige Ablass wird<br />
ausschließlich nur beim Durchschreiten<br />
der ‚Pforte der Barmherzigkeit‘, dem<br />
Haupteingang der Stadtkirche gewährt.<br />
Nur unter Einhaltung der Bedingungen,<br />
die da wie folgt lauten:<br />
1. Getauft in der Katholischen Kirche<br />
und nicht exkommuniziert.<br />
2. Sich im Gnadenstand wissen und als<br />
Zeichen aufrichtiger Buße in keiner<br />
Todsünde zu leben.<br />
3. Ausgenommen die Neigungen zu<br />
geringfügigen Sünden.<br />
4. Es muss beim Priester die Beichte<br />
abgelegt werden. Der Ablass hat nur<br />
Gültigkeit, wenn die Beichte 20 Tage<br />
vor oder nach Durchschreiten der<br />
Pforte der Barmherzigkeit erfolgt.<br />
5. Pflicht ist die Teilnahme an der<br />
Messe und heiligen Kommunion am<br />
selben Tag oder zumindest zwei<br />
Tage vor oder nach Durchschreiten<br />
der ‚Gnadenpforte‘.<br />
6. Es gilt, das Glaubensbekenntnis<br />
zu sprechen, gefolgt von einem<br />
kurzen Innehalten, um ernsthaft der<br />
Barmherzigkeit Gottes zu gedenken.<br />
Dann Fürbitte zu tun für den Papst<br />
und seine Belange zugunsten von<br />
Kirche und Welt.<br />
Es wird angeraten, das Gebet in der<br />
Seitenkapelle ‚Heiliges Sakrament‘ der<br />
Stadtkirche zu tun. Es kann ein Vaterunser,<br />
ein Ave-Maria oder beliebiges Gebet<br />
als Ausdruck von Gottesfurcht und<br />
christlicher Hingabe sein.<br />
Es wird darauf hingewiesen,<br />
dass der völlige Freispruch<br />
von allen zeitlichen<br />
Strafen im Fegefeuer nur<br />
einmal am Tag erhalten<br />
werden kann und entweder<br />
Gültigkeit hat für einen<br />
selbst, einen Angehörigen,<br />
Freund oder gläubigen<br />
Verstorbenen, ungeachtet dessen, ob<br />
sie einem persönlich bekannt sind oder<br />
nicht. Beim wiederholten Durchschreiten<br />
der ‚Gnadenpforte‘ ist nicht nötig, erneut<br />
zu beichten, um Ablass zu erhalten,<br />
sofern das im Zeitabstand von 40 Tagen<br />
geschieht, wie unter Bedingung vier<br />
erläutert. Es bleibt jedoch unerlässlich,<br />
dabei die Bedingungen fünf und sechs<br />
zu wiederholen, um vollen Ablass zu<br />
erhalten.“<br />
Dr. Martin hält kurz inne, unterbrochen<br />
vom Getöse einer Hundemeute auf<br />
der Straße. Dann erklärt er, dass sieben<br />
Tage später, am 20. November 2016<br />
selbiges Ablassschreiben verfällt. Zeitgleich<br />
läßt der Papst die „Gnadenpforte“<br />
vom Petersdom in Rom für weitere 25<br />
Jahre ins Schloss fallen. Jetzt macht sich<br />
unter den Zuhörern Unruhe breit. „Und<br />
dann?“, ruft jemand dazwischen.<br />
Es wird darauf hingewiesen,<br />
dass der völlige<br />
Freispruch von allen<br />
zeitlichen Strafen im<br />
Fegefeuer nur einmal<br />
am Tag erhalten<br />
werden kann …<br />
Die evangelische Vorstadtgemeinde<br />
in Arequipa hatte zum „Jahrestag der<br />
Bibel“ in Gedenken an die Reformation<br />
eingeladen. Das Anspiel dokumentiert die<br />
Gegenwart in Peru. Hier wird nach 500<br />
Jahren keine „theologische Rolle rückwärts“<br />
von Dr. Martin beklatscht. Viele<br />
wissen seit ihrer Kindheit, dass Barmherzigkeit<br />
nur nach einer gut einstudierten<br />
Choreographie zu haben ist. Immer<br />
gemäß dem vorgegebenen Rhythmus;<br />
und gefälligst nicht aus der Reihe tanzen.<br />
Barmherzigkeit für 40 Tage, maximal, und<br />
dann wieder von vorne. Wenn es hoch<br />
kommt zu Sonderkonditionen für ein<br />
Jahr, dann wieder der alte<br />
Trott mit beschwertem<br />
Gewissen und der Frage<br />
im Herzen, warum es nie<br />
reicht. Wie beim Schlussverkauf.<br />
Heute Gnade zum<br />
Schnäppchenpreis, morgen<br />
schon ist das Angebot<br />
wieder aus dem Fenster.<br />
Unvergessen, dass die<br />
Bibel bis 1964 unantastbar und unter<br />
Strafe für den Normalbürger nur hinter<br />
Glas zu sehen war. Christus allein sei<br />
Dank, dass heute jeder sie lesen kann!<br />
Keine Umwege mehr zum Heil über den<br />
Pilgerpfad zur Madonna von Chapi, der<br />
Schutzpatronin Arequipas. Kein Kniefall<br />
mehr vor Devotionalien oder den Haaren<br />
Johannes Pauls II. Keine Warteschleifen<br />
und kein Feilschen mehr.<br />
Der Preis, den Christus mit seinem<br />
Leben bezahlt hat, war hoch genug. An<br />
diesem Abend haben sich 40 junge Leute<br />
zur „Bibellese im Kontext“ eingeschrieben.<br />
Sie haben den Schatz gehoben, die<br />
Perle gefunden. Unter Leitung von Pastor<br />
Edison treffen sie sich nun, um diese<br />
frohe Botschaft weiter unter die Lupe zu<br />
nehmen.<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
17
AMERIKA<br />
MEXIKO<br />
Eleazar und Susanne Tello Harbich<br />
Gott gebraucht<br />
Menschen, Träume, Bäume<br />
Wir sitzen in einem herrlichen<br />
Wald unter einer riesigen<br />
Kiefer, deren Äste hoch in den Himmel<br />
ragen. Fulgencio, ein Tarahumara-Indianer,<br />
erzählt begeistert: „Das ist der<br />
Baum, den ich im Traum gesehen habe.<br />
Hier ist Jesus vom Himmel gestiegen<br />
und hat mir gezeigt, dass ich ihm folgen<br />
soll!“<br />
Wie hast du denn überhaupt<br />
von Jesus erfahren?<br />
Fulgencio: Alles begann vor 28 Jahren,<br />
als mich zwei Lehrerinnen in die Gemeinde<br />
nach Guachochi einluden. Wir hatten<br />
damals zwei Kinder, waren arm und<br />
lebten in einem Bergdorf. Eine Lehrerin<br />
sagte zu mir: „Eines Tages wird Gott dich<br />
gebrauchen!“ Ich verstand zunächst nicht,<br />
was sie meinte, hatte aber Angst, dabei<br />
alles zu verlieren: Freunde, Ehre, unsere<br />
Feste, Alkohol und Tanzen.<br />
Hast du die Einladung<br />
schließlich angenommen?<br />
Zuerst habe ich meine Frau geschickt,<br />
am zweiten Sonntag bin ich dann selbst<br />
mit einem Freund hingegangen. Ein Missionar<br />
hat gepredigt und gefragt: „Wer<br />
will Jesus annehmen?“ Ich habe überhaupt<br />
nicht verstanden, worum es ging, aber<br />
mein Freund meinte: „Los, wir machen<br />
es!“ Keine Ahnung, was es bedeutet, aber<br />
Fulgencio war der erste<br />
Tarahumara-Indianer<br />
in unserer Gemeinde.<br />
Heute ist er Diakon und<br />
hilft uns, anderen Gottes<br />
Wort zu predigen.<br />
wir haben beide unsere Hand gehoben.<br />
In dem Moment hatte ich ein seltsames<br />
Gefühl und dachte: „Was mache ich da<br />
bloß?“ Gleichzeitig spürte ich eine Leichtigkeit,<br />
als würde ich in die Luft springen!<br />
Und in der Nacht habe ich dann von<br />
dieser Kiefer geträumt …<br />
Hast du den Baum<br />
vorher schon gesehen?<br />
Nein. Ich bin am nächsten Tag durch<br />
den Wald spaziert und habe die Kiefer<br />
aus meinem Traum gefunden, die Bestätigung,<br />
dass meine Entscheidung für Jesus<br />
richtig war. Für uns Tarahumara-Indianer<br />
sind Träume sehr bedeutungsvoll!<br />
Wie ging dein Weg weiter,<br />
seit du Christ bist?<br />
Wir haben viel Verfolgung und Ablehnung<br />
von Freunden und Familie erlebt.<br />
Sie warfen uns vor, dass wir die Bräuche<br />
unseres Volkes verleugnen. Der Dorfzauberer<br />
hat gegen uns gehetzt. Doch wir<br />
haben viele Wunder erlebt. Wir sind nach<br />
Guachochi gezogen, damit unsere Söhne<br />
zur Schule gehen konnten, und staunen<br />
über Gottes Treue und Versorgen. Ich<br />
habe auch Missionare als Übersetzer in<br />
schwer erreichbare Bergdörfer begleitet<br />
und immer Gottes Wirken und seine<br />
Bewahrung erlebt. Mit der Zeit wollte<br />
ich die Bibel besser kennenlernen und<br />
studierte drei Jahre im Bibelinstitut der<br />
Gemeinde. Im Moment nehme ich an<br />
einem Kurs über Auslegungspredigten teil<br />
und treffe mich mit Eleazar, um gemeinsam<br />
Predigten vorzubereiten.<br />
Fulgencio (Mitte) mit Eleazer (links)<br />
und <strong>DMG</strong>-Personalleiter Amerika<br />
Simon Bohn (rechts)<br />
Wie hat Jesus deine<br />
Alkoholsucht geheilt?<br />
Ich konnte einfach keinen Alkohol<br />
mehr trinken, obwohl ich es versuchte!<br />
Mein Arbeitgeber hat mir immer Alkohol<br />
angeboten. Doch wenn ich trank, kam<br />
Blut aus meinem Mund. Einmal trank<br />
ich doch wieder einen Schluck Tesgüino<br />
(Maisbier) und bekam so schlimme Kopfschmerzen,<br />
dass ich dachte, ich müsste<br />
sterben. Ich habe seit 21 Jahren nicht<br />
mehr getrunken. Mir wird schlecht, wenn<br />
ich Alkohol rieche! Ich bin so froh, denn<br />
der Alkohol hat verheerende Auswirkungen<br />
auf mein Volk. Viele Tarahumara trinken.<br />
Dann prügeln sie sich, und manchmal<br />
kommen dabei sogar Menschen ums<br />
Leben. Auch die Frauen trinken Tesgüino<br />
und geben es ihren Kindern. Während<br />
der Tesgüinadas (Feste) werden oft Tiere<br />
und manchmal sogar Kinder geopfert.<br />
Oder Kinder sterben vor Hunger, weil<br />
die Eltern tagelang betrunken sind.<br />
Was bedeutet dir Jesus heute?<br />
Wir sind Jesus dankbar, dass wir ihn<br />
kennen dürfen, und wollen alles geben,<br />
um ihm zu dienen. Mein Sohn ist<br />
Missionar in einem Bergdorf, ein anderer<br />
Pastor. Wie gut, dass Gott eine Missionarsfamilie<br />
nach Guachochi geschickt hat,<br />
um die gute Nachricht von Jesus zu predigen.<br />
Gott gebraucht Menschen, Träume,<br />
ja sogar Bäume!<br />
18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>
TERMINE<br />
HERZLICHE EINLADUNG<br />
Veranstaltungen:<br />
12.–19.08.<strong>2017</strong>: Auszeit mit Inhalt<br />
Buchenauerhof, Tel. 07135 963713<br />
20.08.<strong>2017</strong>, Gebetssonntag Europa<br />
ab 10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />
03.09.<strong>2017</strong> Missionstag Buchenau<br />
35232 Dautphetal-Buchenau,<br />
Tel. 06466 339<br />
09.–10.09.<strong>2017</strong> Missionstage Wolfsburg<br />
38442 Wolfsburg, Tel. 05362 62621<br />
20.–21.09.<strong>2017</strong>: 24-Stunden-Gebetstag<br />
Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/24h-Gebet<br />
08.–13.10.<strong>2017</strong> Missionsfreizeit im Henhöferheim<br />
76332 Neusatz. Aktivitäten im<br />
Schwarzwald. Anmeldung: Tel. 07083<br />
2385, info@henhoeferheim.de<br />
Information: Tel. 07265 959-152<br />
Treffen Sie uns am Infostand bei:<br />
26.–30.07.<strong>2017</strong>: Allianzkonferenz Bad Blankenburg,<br />
www.allianzhaus.de<br />
31.07.<strong>2017</strong>: Gebets- und Missionstag des Deutschen<br />
Frauen-Missions-Gebets-Bundes<br />
(DFMGB) und MännerGebetsBundes<br />
(MGB), 07422 Bad Blankenburg<br />
23.–28.08.<strong>2017</strong>: „Weltausstellung Reformation“<br />
in Wittenberg, www.r<strong>2017</strong>.org<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />
Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />
Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />
WhatsApp: 07265 959-100 • Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />
Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />
Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />
Redaktion: Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />
Layout: David Spieth<br />
Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />
Titelfoto: crazymedia – stock.adobe.com<br />
Spendenkonten:<br />
Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />
IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />
BIC: GENODE61WIE<br />
Schweiz: Swiss Post, SMG<br />
Vermerk: <strong>DMG</strong><br />
IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />
BIC: POFICHBEXXX<br />
Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden<br />
im Rahmen der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für<br />
missionarische oder mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt<br />
ausreichend Mittel zur Verfügung, wird die Spende für einen ähnlichen<br />
satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />
27.10.– 04.11.<strong>2017</strong><br />
Studien- und<br />
Rundreise Jordanien<br />
Auf den Spuren der Erzväter, des Volkes Israel, seiner<br />
Könige und Propheten sowie zu Orten, wo Jesus unterwegs<br />
war. Gemeinsam erkunden wir Ruinen der Römer,<br />
Griechen, Byzantiner, Mameluken und Kreuzritter und finden<br />
im Toten und Roten Meer und den heißen Quellen von<br />
Mai’in Entspannung. Zudem genießen wir<br />
Einblicke ins heutige Leben. Lassen Sie sich<br />
vom hamitischen Königreich überraschen.<br />
Ab 1.768 Euro pro Person<br />
(vorläufiger Anmeldeschluss 10.08.<strong>2017</strong>)<br />
Information und Anmeldung:<br />
Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610, Gerd.Sigrist@gmx.net<br />
15.–25.04.2018: Israel-Reise „Vier Meere und viel mehr“<br />
Information: Tel.: 07265-8610<br />
Gerd.Sigrist@gmx.net Frühbucher-Bonus sichern!<br />
Bitte geben Sie im Überweisungsträger das Stichwort, den Namen<br />
eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />
Datum Datum Unterschrift(en)<br />
IBAN IBAN<br />
06 06<br />
Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />
PLZ Freundesnummer Straße Spenders: (falls bekannt) (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders<br />
Spenden-/Mitgliedsnummer Missionarsnummer/Projektnummer oder Name des Stichwort Spenders bzw. - (max. Name 27 Stellen) des Missionars<br />
ggf. Stichwort<br />
Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />
G E N O D E 6 1 W I E<br />
Danke!<br />
BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />
SPENDE<br />
SPENDE<br />
D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />
IBAN IBAN<br />
D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />
Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />
Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />
Staaten in in Euro. Euro.<br />
SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />
Für Für Überweisungen<br />
in in Deutschland und und<br />
in in andere EU-/EWR-<br />
-
07265 959-100<br />
Mit Musik von Chris Lass<br />
und Predigten VOR 500 von JAHREN Timo Goseberg<br />
und motiviert von Liebe besann sich Luther<br />
auf grundlegende Werte der Kirche<br />
und veränderte die Welt durch seine<br />
Thesen. Auch das Leben von Jesus war<br />
ein Wendepunkt der Geschichte. Eine<br />
Revolution, die immer noch in und um<br />
uns herum stattfindet. Angetrieben von<br />
Liebe – damit die Welt verändert wird.<br />
BEIM JuMi <strong>2017</strong><br />
steht diese Liebe, die alles verändert<br />
und zu allem fähig macht, im Mittelpunkt.<br />
Sodass sie dein Herz neu packen<br />
und dein Leben prägen kann. Um Menschen<br />
zu lieben, die Welt zu verändern<br />
und Großes zu bewirken.<br />
<strong>DMG</strong> und TSA Präsentieren:<br />
<strong>2017</strong><br />
Das Jugend-Missions-Event<br />
22. und 23. Juli <strong>2017</strong><br />
Buchenauerhof Sinsheim<br />
www.jumi.online<br />
Timo Goseberg<br />
Liveworship<br />
Junger Theologe Lobpreisband<br />
der TIEFGEHENDE <strong>DMG</strong> www.liveworship.de<br />
INPUTS<br />
<strong>DMG</strong> und TSA Präsentieren:<br />
von Referent Timo Goseberg, Lobpreis<br />
<strong>2017</strong><br />
mit LIVEWORSHIP, Seminare zum<br />
Leitthema und viel Gelegenheit für<br />
Begegnung mit anderen. Triff in der<br />
Missions-Lounge den Missionar deiner<br />
Wahl und erleb Mission hautnah und in<br />
einer ganz entspannten Atmosphäre.<br />
Das Jugend-Missions-Event<br />
WIR LADEN DICH DAZU EIN,<br />
dich von Gott wieder auf Kurs bringen<br />
22. und 23. Juli <strong>2017</strong><br />
zu lassen, um mit uns und vielen anderen<br />
ihn, seine Liebe und Mission zu feiern.<br />
Buchenauerhof Sinsheim<br />
www.jumi.online<br />
10 UHR: FESTGOTTESDIENST<br />
Thema: Erneuertes Herz<br />
Predigt: Pfr. Günther Beck,<br />
(Vorstand Kommunikation, <strong>DMG</strong>)<br />
Wie Jesus<br />
erneuert<br />
Herbstmissionsfest<br />
24. September <strong>2017</strong> ab 10 Uhr<br />
Buchenauerhof, Sinsheim<br />
12 UHR: MITTAGSPROGRAMM<br />
Gespräch mit Missionaren, Ausstellung<br />
über Projekte und Aufgaben der <strong>DMG</strong><br />
sowie Mittagessen und Gebet<br />
13 UHR: DIE WELT IM BLICK<br />
Seminare und Berichte von Missionaren<br />
aus aller Welt<br />
15 UHR: FORUM<br />
Thema: Veränderte Welt<br />
mit Dr. Detlef Blöcher, Direktor