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DMG-informiert 4/2017

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur

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EUROPA<br />

GEORGIEN<br />

Sonja Lenzkes<br />

Einmal im Leben<br />

richtig ausbrechen<br />

So ein Mist“, dachte ich, als ich merkte,<br />

dass ich mich eingeschlossen<br />

„<br />

hatte. Da stand ich im Office, wo ich zur<br />

Zeit wohne, im Bad. Beim Schließen der<br />

Türe musste der Schnapper kaputtgegangen<br />

sein. Jedenfalls kam ich nicht mehr<br />

raus. Also hab ich gebetet. Mein Handy<br />

lag draußen in der Küche und der Schlüssel<br />

steckte von innen in der Eingangstür<br />

zum Office, also ein Worstcase-Szenario.<br />

Keine Möglichkeit, Hilfe von außen zu<br />

bekommen.<br />

Gott hat mich vor Panik bewahrt, und<br />

er zeigte mir, was ich tun konnte. Hinter<br />

der Waschmaschine entdeckte ich eine<br />

Wäscheklammer mit breiter Metallfeder.<br />

Ich friemelte die Feder heraus und konnte<br />

sie als Schraubenzieher nutzen, um den<br />

Türgriff abzuschrauben. Anfangs war ich<br />

noch stolz auf die Idee, doch es brachte<br />

leider nicht viel, denn der Schnapper saß<br />

fest und ich kam immer noch nicht dran.<br />

Dann fiel mir auf, dass das Holz ums<br />

Türschloss herum leicht splitterte, es war<br />

eine alte Tür aus Fichte, also weichem<br />

Holz. Mit dem Löffel zum Wachmittel­<br />

Türklinke und Ausbruchswerkzeug<br />

abmessen schaffte ich es, das Holz ums<br />

Schloss herum so weit auszubrechen,<br />

dass ich es im Ganzen aus der Tür nehmen<br />

konnte. Endlich kam ich raus.<br />

Die ganze Aktion hat eineinhalb<br />

Stunden gedauert<br />

und war anstrengend.<br />

Immer wenn<br />

die Arme schwer<br />

wurden, habe ich<br />

Pause gemacht und<br />

einen Lobpreissong<br />

geträllert, das gab<br />

mir neue Kraft. Jetzt,<br />

Stunden später, spür<br />

ich immer noch mein<br />

Handgelenk und die<br />

Armmuskeln. Ich bin<br />

Gott total dankbar<br />

für die Klammer und den Löffel, und dass<br />

er mir zeigte, wo ich ansetzen musste,<br />

um das Schloss herauszunehmen ...<br />

Als Folge kam ich eine Stunde zu spät<br />

zu meinem lang ersehnten ersten Gottesdienst<br />

in Georgien. Das war schade, denn<br />

einige Studenten hatten ihren letzten<br />

Es war eine alte Tür aus<br />

Fichte. Mit dem Löffel<br />

schaffte ich es, das Holz<br />

ums Schloss herum so weit<br />

auszubrechen, dass ich es<br />

im Ganzen aus der Tür<br />

nehmen konnte …<br />

Gottesdienst, und hinterher war wenig<br />

Zeit zum Reden. Dennoch bin ich Gott<br />

dankbar, dass ich frei bin, das mit dem<br />

Bad hätte auch anders ausgehen können.<br />

Er hat mich total hilflos gemacht, damit<br />

ich mich ganz auf ihn<br />

verlasse. Dadurch<br />

hab ich neu Vertrauen<br />

gelernt. Seither<br />

sind meine Gebete<br />

wieder inniger und<br />

vertrauter als die<br />

letzten Monate.<br />

Übrigens: Inzwischen<br />

habe ich eine<br />

Wohnung gefunden,<br />

und mein ehemaliger<br />

Kollege Niko kommt<br />

mit einem kleinen<br />

Laster und ein paar jungen Männern, die<br />

mir beim Umzug helfen. Auch das ist ein<br />

riesen Dankesanliegen, denn es ging viel<br />

schneller als erwartet.<br />

Spenden: P10380 Lenzkes<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>

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