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DMG-informiert 4/2017

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur

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AMERIKA<br />

MEXIKO<br />

Eleazar und Susanne Tello Harbich<br />

Gott gebraucht<br />

Menschen, Träume, Bäume<br />

Wir sitzen in einem herrlichen<br />

Wald unter einer riesigen<br />

Kiefer, deren Äste hoch in den Himmel<br />

ragen. Fulgencio, ein Tarahumara-Indianer,<br />

erzählt begeistert: „Das ist der<br />

Baum, den ich im Traum gesehen habe.<br />

Hier ist Jesus vom Himmel gestiegen<br />

und hat mir gezeigt, dass ich ihm folgen<br />

soll!“<br />

Wie hast du denn überhaupt<br />

von Jesus erfahren?<br />

Fulgencio: Alles begann vor 28 Jahren,<br />

als mich zwei Lehrerinnen in die Gemeinde<br />

nach Guachochi einluden. Wir hatten<br />

damals zwei Kinder, waren arm und<br />

lebten in einem Bergdorf. Eine Lehrerin<br />

sagte zu mir: „Eines Tages wird Gott dich<br />

gebrauchen!“ Ich verstand zunächst nicht,<br />

was sie meinte, hatte aber Angst, dabei<br />

alles zu verlieren: Freunde, Ehre, unsere<br />

Feste, Alkohol und Tanzen.<br />

Hast du die Einladung<br />

schließlich angenommen?<br />

Zuerst habe ich meine Frau geschickt,<br />

am zweiten Sonntag bin ich dann selbst<br />

mit einem Freund hingegangen. Ein Missionar<br />

hat gepredigt und gefragt: „Wer<br />

will Jesus annehmen?“ Ich habe überhaupt<br />

nicht verstanden, worum es ging, aber<br />

mein Freund meinte: „Los, wir machen<br />

es!“ Keine Ahnung, was es bedeutet, aber<br />

Fulgencio war der erste<br />

Tarahumara-Indianer<br />

in unserer Gemeinde.<br />

Heute ist er Diakon und<br />

hilft uns, anderen Gottes<br />

Wort zu predigen.<br />

wir haben beide unsere Hand gehoben.<br />

In dem Moment hatte ich ein seltsames<br />

Gefühl und dachte: „Was mache ich da<br />

bloß?“ Gleichzeitig spürte ich eine Leichtigkeit,<br />

als würde ich in die Luft springen!<br />

Und in der Nacht habe ich dann von<br />

dieser Kiefer geträumt …<br />

Hast du den Baum<br />

vorher schon gesehen?<br />

Nein. Ich bin am nächsten Tag durch<br />

den Wald spaziert und habe die Kiefer<br />

aus meinem Traum gefunden, die Bestätigung,<br />

dass meine Entscheidung für Jesus<br />

richtig war. Für uns Tarahumara-Indianer<br />

sind Träume sehr bedeutungsvoll!<br />

Wie ging dein Weg weiter,<br />

seit du Christ bist?<br />

Wir haben viel Verfolgung und Ablehnung<br />

von Freunden und Familie erlebt.<br />

Sie warfen uns vor, dass wir die Bräuche<br />

unseres Volkes verleugnen. Der Dorfzauberer<br />

hat gegen uns gehetzt. Doch wir<br />

haben viele Wunder erlebt. Wir sind nach<br />

Guachochi gezogen, damit unsere Söhne<br />

zur Schule gehen konnten, und staunen<br />

über Gottes Treue und Versorgen. Ich<br />

habe auch Missionare als Übersetzer in<br />

schwer erreichbare Bergdörfer begleitet<br />

und immer Gottes Wirken und seine<br />

Bewahrung erlebt. Mit der Zeit wollte<br />

ich die Bibel besser kennenlernen und<br />

studierte drei Jahre im Bibelinstitut der<br />

Gemeinde. Im Moment nehme ich an<br />

einem Kurs über Auslegungspredigten teil<br />

und treffe mich mit Eleazar, um gemeinsam<br />

Predigten vorzubereiten.<br />

Fulgencio (Mitte) mit Eleazer (links)<br />

und <strong>DMG</strong>-Personalleiter Amerika<br />

Simon Bohn (rechts)<br />

Wie hat Jesus deine<br />

Alkoholsucht geheilt?<br />

Ich konnte einfach keinen Alkohol<br />

mehr trinken, obwohl ich es versuchte!<br />

Mein Arbeitgeber hat mir immer Alkohol<br />

angeboten. Doch wenn ich trank, kam<br />

Blut aus meinem Mund. Einmal trank<br />

ich doch wieder einen Schluck Tesgüino<br />

(Maisbier) und bekam so schlimme Kopfschmerzen,<br />

dass ich dachte, ich müsste<br />

sterben. Ich habe seit 21 Jahren nicht<br />

mehr getrunken. Mir wird schlecht, wenn<br />

ich Alkohol rieche! Ich bin so froh, denn<br />

der Alkohol hat verheerende Auswirkungen<br />

auf mein Volk. Viele Tarahumara trinken.<br />

Dann prügeln sie sich, und manchmal<br />

kommen dabei sogar Menschen ums<br />

Leben. Auch die Frauen trinken Tesgüino<br />

und geben es ihren Kindern. Während<br />

der Tesgüinadas (Feste) werden oft Tiere<br />

und manchmal sogar Kinder geopfert.<br />

Oder Kinder sterben vor Hunger, weil<br />

die Eltern tagelang betrunken sind.<br />

Was bedeutet dir Jesus heute?<br />

Wir sind Jesus dankbar, dass wir ihn<br />

kennen dürfen, und wollen alles geben,<br />

um ihm zu dienen. Mein Sohn ist<br />

Missionar in einem Bergdorf, ein anderer<br />

Pastor. Wie gut, dass Gott eine Missionarsfamilie<br />

nach Guachochi geschickt hat,<br />

um die gute Nachricht von Jesus zu predigen.<br />

Gott gebraucht Menschen, Träume,<br />

ja sogar Bäume!<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>

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