DMG-informiert 4/2017
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FRANKREICH<br />
Jahreseinsatz: Ronja Glück /<br />
Uljana Kistenev / Annika Schneider<br />
Uljana, Annika, Ronja und<br />
ihre schweizerische Kollegin<br />
Rahel halfen in der Flüchtlingsarbeit<br />
in Nizza mit<br />
Verschleierte Frauen<br />
in den Straßen www.kurzeinsätze.de<br />
Zwischen heruntergekommenen<br />
Fassaden von Hochhäusern; arabische<br />
Männer in traditioneller Kleidung<br />
auf dem Weg zum Freitagsgebet in die<br />
Moschee; Jugendliche, die mit finsterer<br />
Miene am Gehweg herumlungern. In<br />
unserem Stadtviertel in Südfrankreich<br />
gehören Geldsorgen, familiäre Probleme<br />
und Kleinkriminalität zum Alltag. Drei<br />
Viertel der Bewohner sind Migranten aus<br />
Nordafrika, die mittlerweile schon in der<br />
zweiten und dritten Generation oft viel<br />
zu isoliert hier leben.<br />
Wir arbeiten seit neun Monaten in<br />
diesem Vorstadtbezirk. Über Hausaufgabenhilfe,<br />
Kleiderkammer und Kinderclubs<br />
bauen wir Beziehungen zu Nachbarn auf<br />
und geben ihnen Gottes Liebe und Hoffnung<br />
weiter. Dabei kommen wir immer<br />
wieder an Grenzen, denn der Islam ist<br />
sehr präsent hier. Während des Fastenmonats<br />
Ramadan wuchs der Druck. Das<br />
Schicksal einer Frau in unserer Nachbarschaft<br />
hat uns besonders berührt, sie ist<br />
uns zum Vorbild geworden:<br />
Vor einigen Jahren kam sie durch eine<br />
wunderbare Begegnung zum<br />
Glauben. Eines Nachts ist ihr<br />
Jesus im Traum erschienen<br />
und hat sie von einem Tumor<br />
befreit. Sie entschied, Jesus<br />
nachzufolgen, seither begleiten<br />
Langzeitmitarbeiter sie.<br />
Leider ist dieser Weg holperig,<br />
gespickt mit Stolpersteinen<br />
und Hindernissen. Objektiv<br />
gesehen scheint ihr Leben noch<br />
schwieriger geworden zu sein,<br />
seit sie Jesus angenommen hat.<br />
An allen Ecken und Enden gibt<br />
es Probleme.<br />
Sie ist schwer krank. Die<br />
Ärzte geben ihr nicht mehr viel<br />
Zeit zu leben. Das Geld reicht<br />
vorne und hinten nicht. Sie<br />
muss sich um ihren pflegebedürftigen<br />
Mann kümmern und<br />
kann nur hilflos zusehen wie<br />
Über Hausaufgabenhilfe,<br />
Kleiderkammer und<br />
Kinderclubs bauen wir<br />
Beziehungen zu Nachbarn<br />
auf und geben ihnen<br />
Gottes Liebe weiter. Dabei<br />
kommen wir immer wieder<br />
an Grenzen, denn der<br />
Islam ist sehr präsent hier.<br />
ihr zehnjähriger<br />
Sohn in der Schule<br />
gemobbt wird. Die<br />
Schwierigkeiten<br />
lasten schwer auf<br />
seinem kleinen<br />
Herz, und er wird<br />
immer weiter in die<br />
falsche Richtung<br />
getrieben. Als wäre<br />
das nicht genug,<br />
wird die Familie<br />
wegen ihres neuen Glaubens seit Monaten<br />
von Nachbarn verbal und körperlich<br />
angegriffen.<br />
Doch statt einzuknicken stärkt der<br />
Gegenwind ihren Glauben. Wenn sie von<br />
muslimischen Nachbarn auf ihren neuen<br />
Glauben angesprochen wird, steht sie<br />
offen zu Jesus und erzählt allen, wie sie<br />
zu ihm gefunden hat. Es ist wunderbar,<br />
wie Gott in der ganzen Familie, auch in<br />
den Herzen des Ehemanns, der Tochter<br />
und des Schwiegersohns wirkt. Ihr<br />
Glaube ermutigt uns, was Vertrauen in<br />
Jesus in scheinbar aussichtslosen Situationen<br />
bewirkt. Nur Christus<br />
kann Menschen so viel Mut,<br />
Vertrauen und Durchhaltevermögen<br />
schenken. Das<br />
ist eines der vielen Dinge,<br />
die wir hier in Frankreich<br />
gelernt haben.<br />
Gleichzeitig ist uns<br />
bewusst geworden, was<br />
eine Entscheidung für Jesus<br />
für die Menschen hier im<br />
Viertel bedeutet. Es ist ein<br />
radikaler Schritt, mit dem sie einen Teil<br />
ihrer Identität aufgeben und deshalb von<br />
ihren Familien und ihrer Gesellschaft verachtet<br />
werden. Es ist unser Gebet, dass<br />
Gott hier Erweckung schenkt, Herzen<br />
berührt und noch mehr Menschen diesen<br />
mutigen Schritt wagen. Wir sind dankbar,<br />
dass wir die Langzeitmitarbeiter hier in<br />
ihrer wertvollen Arbeit unterstützen und<br />
dabei jeden Tag neu Gottes Führung und<br />
sein Wirken spüren dürfen.<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong><br />
5