DMG-informiert 4/2017
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Jesus pur
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EUROPA<br />
HEIMATZENTRALE<br />
NEU: Theresa Wahl<br />
„Afrika,<br />
das muss doch<br />
ein Scherz sein?“<br />
… grübelte ich. „Da kenne ich doch<br />
niemanden?!“ Ganz im Gegensatz zu meiner<br />
wunderschönen fränkischen Heimat<br />
in der Nähe von Bamberg. Hier habe<br />
ich bei der evangelischen Landeskirche<br />
Rentweinsdorf-Salmsdorf meine Heimat<br />
und war mit Herzblut engagiert: Ich halte<br />
seit vielen Jahren Kindergottesdienst, war<br />
Mitarbeiterin bei verschiedenen Freizeiten<br />
und Leitungsmitglied der Jugendkirche<br />
„Rocksofa“. Woche für Woche hatte<br />
ich meinen großen Freundes- und Bekanntenkreis<br />
um mich und genoss es, vor und<br />
nach dem Gottesdienst noch stundenlang<br />
Gespräche zu führen.<br />
Schon eine Woche später ließ Gott<br />
mich erneut deutlich spüren, dass er<br />
es ernst meinte mit seinem Auftrag.<br />
Also setzte ich mich an meinen Schreibtisch<br />
und bewarb mich bei „Christliche<br />
Dienste“ für einen Auslandsaufenthalt.<br />
Ich nahm mir die Freiheit zu beten:<br />
„Jesus, wenn du wirklich willst, dass ich<br />
nach Afrika gehe, schicke mich maximal<br />
neun Monate nach Kenia oder Südafrika.“<br />
Von dieser Verhandlung wussten nur wir<br />
beide – niemand sonst. Ich hatte keine<br />
Ahnung, ob sie Einsatzstellen in diesen<br />
Ländern hatten, und normalerweise<br />
boten sie nur Jahreseinsätze an. Doch<br />
ich wusste, dass ich mit Jesus einen<br />
himmlischen Papa habe, der Unmögliches<br />
möglich macht.<br />
Kurz darauf beim Vorstellungsgespräch<br />
lehnte ich mich in den knarzenden Strohstuhl<br />
zurück, verschränkte die Arme und<br />
fragte: „Welches Projekt passt denn für<br />
mich?“ Die Antwort des Betreuers traf<br />
direkt ins Herz: „Kenia, allerdings gibt<br />
es einen Haken, es kann sein, dass es<br />
Visumprobleme gibt und dein Einsatz nur<br />
sieben Monate dauert.“ Ich staunte über<br />
Gottes präzise Planung.<br />
Der Afrikaeinsatz war eine intensive<br />
Zeit mit Gott und super Vorbereitung auf<br />
meine Arbeit heute in der Heimatzentrale<br />
der <strong>DMG</strong>. Vorher durchlebte ich Zweifel<br />
und Ängste, aber auch die Gewissheit,<br />
dass Kisumu der richtige Ort für mich ist.<br />
Es war ein großer Schritt, meine sichere<br />
Arbeitsstelle als Bankkauffrau aufzugeben,<br />
obwohl ich gerade in eine höhere<br />
Stelle befördert werden<br />
sollte. Ich traf bewusst<br />
die Entscheidung, Gott<br />
zu vertrauen und nach<br />
Kenia zu fliegen.<br />
Hier brachte ich<br />
mich in einer Mennonitengemeinde<br />
und<br />
Grundschule ein und<br />
erhielt Einblick ins Volk<br />
der Luo. Es machte Spaß, die Klassen<br />
drei bis fünf in Deutsch zu unterrichten,<br />
einheimische Lehrerinnen bei ihrer Arbeit<br />
zu unterstützen und viele eigene Ideen<br />
einzubringen. Meine Schüler waren nicht<br />
immer lieb und nett, dennoch eroberten<br />
sie schnell mein Herz. So fiel mir der<br />
vorzeitige Abschied im März dieses Jahr<br />
sehr schwer. Wir hatten viel voneinander<br />
Der Afrikaeinsatz war<br />
eine intensive Zeit<br />
mit Gott und super<br />
Vorbereitung auf meine<br />
Arbeit heute in der<br />
Heimatzentrale<br />
der <strong>DMG</strong>.<br />
gelernt, und ich danke Gott von Herzen<br />
für diese prägenden Monate.<br />
Schon in Afrika hatte ich überlegt, was<br />
hinterher dran ist. Gott zeigte mir, dass<br />
meine fränkische Heimat nicht Ziel der<br />
Reise war. Ich entdeckte eine Stellenausschreibung<br />
der <strong>DMG</strong> im Internet.<br />
Sie suchten eine Verwaltungsassistentin,<br />
unter anderem für Kurzeinsatz und Freiwilligendienste.<br />
Da ich gerade so einen<br />
Einsatz absolvierte und das Gefühl hatte,<br />
da will ich helfen, bewarb ich mich.<br />
Ich kam am 18. April an meiner neuen<br />
Arbeitsstelle auf dem Buchenauerhof an.<br />
Es ist total toll, dass ich Kurzzeitmitarbeiter<br />
auf ihrem Weg ins Ausland begleiten<br />
kann, weil mir selbst<br />
mein Einsatz unglaublich<br />
viel gegeben hat. Ich<br />
kümmere mich um die<br />
Finanzkalkulation der<br />
Einsatzstellen, die Beantragung<br />
staatlicher Förderung,<br />
Kostenabrechnung,<br />
organisatorische<br />
Begleitung sowie andere<br />
Verwaltungsaufgaben und bin gespannt,<br />
was mein Papa im Himmel für Überraschungen<br />
hier in der <strong>DMG</strong>-Zentrale für<br />
mich vorbereitet hat. Wie ich über Afrika<br />
zur <strong>DMG</strong> gekommen bin zeigt, dass ER<br />
wirklich alles kann.<br />
6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2017</strong>