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WolfgangvRSbgerVolkskultur

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Das Benediktinerkloster<br />

St. Emmeram<br />

in Regensburg wurde<br />

um 739 gegründet<br />

und bestand bis zur<br />

Säkularisation 1803.<br />

(© Wikimedia<br />

Commons, Nikater).<br />

Erzbischof auf einer Romreise mit Kaiser Otto I. an<br />

der Pest. Er empfahl aber vor seinem Tod Wolfgang<br />

dem Kaiser und bat um seinen Schutz, weil jener wegen<br />

seiner strengen Lebensauffassung einigen verhasst<br />

war. Der Kaiser nahm Wolfgang in die Reichskanzlei<br />

in Köln, was diesem aber nicht zusagte. Er<br />

trat schon ein Jahr später in das strenge, erst 934<br />

begründete Benediktinerkloster Maria Einsiedeln<br />

ein, wurde Lehrer und 968 zum Priester geweiht.<br />

971 wurde er als Missionar nach Ungarn entsandt<br />

und 972 zum Bischof von Regensburg ernannt. Erzbischof<br />

Friedrich, Salzburgs letzter „Abterzbischof“,<br />

der auch Abt von St. Peter war, weihte ihn zum Bischof.<br />

Wolfgang verließ das Kloster, legte aber das<br />

Mönchtum und den Habit der Benediktiner nicht ab.<br />

Als Bischof war er auch Abt des Benediktinerklosters<br />

St. Emmeram in Regensburg und des 748<br />

gegründeten Klosters Mondsee, das zum Bischofsgut<br />

gehörte. Dieses wurde von seinen Vorgängern nachweislich<br />

immer wieder auch bei Entscheidungen<br />

aufgesucht. Wolfgang zeigte sich rasch als Reformer:<br />

Er gab St. Emmeram einen Abt, baute die Bibliothek<br />

und Schule aus und machte das Kloster zu einem<br />

Brennpunkt religiösen und kulturellen Lebens.<br />

Regensburg wurde zu einem „zweiten Athen“. Buchmalerei<br />

und Goldschmiedekunst blühten auf. Mehr<br />

als hundert Klöster wurden von seinen Reformen<br />

erfasst. Er sicherte auch dem Konvent seines Eigenklosters<br />

Mondsee seine vollen Rechte. Böhmen, das<br />

zum Regensburger Missionsgebiet gehörte, erhielt<br />

um 973 mit seiner Zustimmung eine selbstständige<br />

kirchliche Organisation. Das Bistum Prag wurde<br />

gegründet. Nach dem Tod Kaiser Ottos I. 973 gab es<br />

einen heftigen Streit um die Herrschaft im Reich zwischen<br />

seinem Sohn Otto II., der schon 967 im Alter<br />

von zwölf Jahren vom Papst zum Mitkaiser gekrönt<br />

worden war, und seinem Cousin, dem Bayernherzog<br />

Heinrich II. dem Zänker. Wolfgang waren als Freund<br />

und Erzieher des Herzogs und als Reichsfürst die<br />

Hände gebunden. Er wollte nicht in den Aufstand<br />

des Herzogs hineingezogen werden und zog sich<br />

976 in sein Eigenkloster Mondsee zurück.<br />

Wir wissen nicht, ob Wolfgang in dieser Zeit<br />

auch tatsächlich als Einsiedler am Falkenstein lebte,<br />

wovon die Legende weiß. Belegt ist, dass er schon im<br />

Spätherbst 977 nach Regensburg zurückkehrte.<br />

Wolfgangs an Initiativen reiches Leben fand ein<br />

jähes Ende: 994 machte er sich auf der Donau auf die<br />

Reise nach Pöchlarn, um mit Erzbischof Hartwig von<br />

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