04.01.2017 Views

Winfried Aufenanger 70- 1

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Ein Leben fürs Laufen<br />

Kassel. „Lauf für Dein Leben“ - als seine damalige Mitarbeiterin Christine Kumpert vor dem ersten Kasseler Marathon im Jahr 2007<br />

diesen Slogan kreierte, passte dieser nicht nur auf die künftig größte Sportveranstaltung in Nordhessen, sondern vor allem auf den<br />

„Macher“ . Denn es gibt wohl kaum jemanden, der sich seit jugendlichen Jahren so dem Laufen verschrieben hat wie <strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong>.<br />

Bezeichnend, dass er seit jeher jeden Brief, später jede Mail, „mit laufendem Gruß“ unterzeichnet. Etwas anders, so wie liebe Grüße<br />

oder schöne Grüße, käme ihm gar nicht in den Sinn. Der steht ihm eigentlich nur nach Laufen. Das war früher als junger Schlaks so,<br />

der die Liebe zur Leichtathletik schnell entdeckte und ein hervorragender Mittelstreckler und Hindernisläufer wurde. Das war später<br />

so, als er über 20 Jahre ehrenamtlich als Bundestrainer für den Deutschen Leichtathletik-Verband vornehmlich im Marathon-Bereich<br />

tätig war. In dieser Zeit führte er Athleten wie Ralf Salzmann und Konrad Dobler in die Weltspitze, viele weitere in die nationale Spitzenklasse,<br />

wie ein Blick in die Top 30 der Ewigen Deutschen Bestenliste im Marathon zeigt. Mit viel Wehmut denkt er heute an diese<br />

Zeiten, in denen deutsche Marathonläufer noch international Beachtung fanden. Bei fünf Olympischen Spielen führte „Aufi“ seine<br />

Läufer, ebenso bei unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Das Trainingstagebuch des fünffachen Deutschen Marathon-Meisters<br />

Ralf Salzmann, dessen vierter Platz bei der EM in Stuttgart 1986 auch des<br />

Trainers größter internationaler Erfolg war, hütet dieser noch heute wie einen<br />

Schatz. Und holt es zur Motivation seiner heutigen Trainingsgruppe beim PSV<br />

Grün-Weiß Kassel gerne immer mal hervor.<br />

Später dann konzentrierte sich <strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong> auf die Arbeit beim PSV<br />

Grün-Weiß Kassel, dessen Leichtathletik-Abteilung er mitgründete. Hier blieb<br />

er weiter einer der erfolgreichsten Leichtathletik-Trainer Deutschlands, machte<br />

zahlreiche Athleten zu Deutschen Meistern wie in den letzten Jahren Simret<br />

Restle-Apel, Silke Optekamp oder zuletzt Melat Yisak Kejeta. Mit Stolz nahm<br />

<strong>Aufenanger</strong> zur Kenntnis, dass mit Anja Scherl, Anna und Lisa Hahner und Julian<br />

Flügel gleich vier Marathon-Läufer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio<br />

am Start waren, die sich ihre erste Meriten im Trikot des nicht gerade auf Rosen<br />

gebetetten PSV Grün-Weiß Kassel verdient hatten. Großen Wert legt der rastlose<br />

Coach dabei immer auf den Teamgeist - auch heute, mit einer zahlenmäßig<br />

starken Gruppe um Halbmarathon-EM-Teilnehmer Jens Nerkamp, der Deutschen<br />

10 km-Meisterin Melat Yisak Kejeta, Ybekal Daniel Berye (Vierter der<br />

DLV-Marathon-Bestenliste 2015) und dem jungen Top-Talent Eva Dieterich.<br />

Und <strong>Aufenanger</strong> war in vieler Hinsicht Vorreiter. Integration war schon immer<br />

für ihn ein Thema, er erkannte früh das Potenzial junger Läufer, die in Deutschland<br />

eine neue Heimat suchten. Und mit seiner Hilfe auch neben den sportlichen<br />

Erfolgen fanden. Er bot ihnen damals und bietet ihnen auch heute noch ein<br />

Zuhause im Sport. Deshalb kann er über viele aktuelle sportpolitische Entscheidungen<br />

heute nur den Kopf schütteln. Doch <strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong> wäre nicht<br />

<strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong>, wenn er seine Stimme dabei nicht erhebt. Denn auch so<br />

kennt man ihn: als streitbaren Mahner und kritischen Begleiter, der immer geradeweg<br />

seine Meinung sagt, auch wenn diese nicht allen in den Kram passt.<br />

Das hat ihm nicht nur Freunde in der Szene gemacht, dennoch gilt sein Rat für<br />

viele als Maßstab.<br />

Als der Erste Polizeihauptkommissar nach 40 Jahren in den Ruhestand ging, war<br />

allen klar, dieses Wort gibt es für „Aufi“ nicht. Er erfüllte sich 2007 gleich seinen<br />

Herzenswusch, hob nach über 30 prominent besetzten Kasseler Cityläufen und<br />

presseinformation 4.1.2017<br />

Kassels Marathon-Chef <strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong> feiert <strong>70</strong>. Geburtstag<br />

<strong>70</strong> Jahre und kein bisschen müde:<br />

<strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong> <br />

Foto: Michael küppers /punkt.waldert.küppers.<br />

einigen Sportfesten im Kasseler Auestadion den Kasseler Marathon aus der Taufe. Seitdem bewegt er mit vielen Ideen und einem<br />

kleinen Team die Region und hat den EAM Kassel Marathon zu einem aus der Region nicht wegzudenkenden stimmungsvollen Event<br />

gemacht. Und immer noch gibt es keinen Volkslauf, keinen Nordhessen-Cup und kaum eine andere Laufveranstaltung, auf der er<br />

nicht ist und sich umtriebig für die Leichtathletik einsetzt.<br />

Am 4. Januar wird <strong>Winfried</strong> <strong>Aufenanger</strong> <strong>70</strong> Jahre, auch dann wird Ruhe für ihn ein Fremdwort bleiben und er wie jeden Tag im Büro<br />

mit Elan den EAM Kassel Marathon (29.9.- 1.10.) vorbereiten. Zur großen „110 Jahr-Feier“ - gemeinsam mit Sohn Michael, heute Bürgermeister<br />

in der Heimatgemeinde Ahnatal, der jüngst seinen 40. Geburtstag feierte - gibt es dann ein großes Hallo alter Weggefährten<br />

und viele „laufende Grüße“ - mit Sicherheit auch für Ehefrau Brigitte, mit der er seit über 40 Jahren verheiratet ist.<br />

Presseinformation: Michael Küppers<br />

kueppers@punkt-wk.de<br />

www.punkt-wk.de

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!