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E_1940_Zeitung_Nr.024

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N° 24 -- DIENSTAG, 11. Jnni <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE MI<br />

WFI .TfiEKr HF.HFN<br />

Das britische Weltreich<br />

w<br />

S<br />

Nach der Entdeckung Amerikas und des<br />

Seewegs nach Indien konzentrierte sich das<br />

Interesse der europäischen Grossmächte im<br />

folgenden Jahründert fast ausschliesslich auf<br />

diese Ländermassen. Afrika tritt mehr und<br />

mehr in den Hintergrund, und seine Häfen<br />

dienen in der Hauptsache als Anlageplätze<br />

für die nach Indien fahrenden Schiffe. So besetzen<br />

im Jahre 1620 englische Offiziere der<br />

Ostindischen Gesellschaft die Tafelbai an der<br />

Südspitze des afrikanischen Kontinents. Das<br />

Interesse für dieses Gebiet ist jedoch in London<br />

so gering, dass die Regierung die Anerkennung<br />

der Besitzergreifung ablehnt. So sind<br />

dreissig Jahre später die Holländer imstande,<br />

sich am Kap der Guten Hoffnung festzusetzen.<br />

GrossbHtannien erwirbt lediglich die in der<br />

Nähe des südafrikanischen Kontinents liegende<br />

Insel Sankt Helena und baut sie nach und<br />

nach als Stützpunkt für seine nach Indien segelnden<br />

Schiffe aus. Das 17. Jahrhundert bringt<br />

ebenfalls in der Kolonisation Afrikas nichts<br />

Neues. Grossbritannien besetzt zwar einige<br />

Häfen in Gambia und an der Goldküste, aber<br />

auch dabei handelt es sich lediglich um die Errichtung<br />

von Handelsstützpunkten. Dass trotzdem<br />

Interesse für den dunklen Erdteil besteht,<br />

beweist die 1672 erfolgte Gründung einer englisch-afrikanischen<br />

Handelskompagnie. Dieser<br />

Handelsgesellschaft folgt ein Jahrhundert später<br />

eine Gesellschaft (1788), die sich die geographische<br />

Erforschung des in grossen Teilen<br />

noch vollkommen''' unbekannten Kontinents<br />

zum Ziele setzt. Aus ihr geht dann fpäter die<br />

Königlich Geographische Gesellschaft hervor.<br />

Im Jahre 1795 unternimmt ein Engländer,<br />

Mungo Park, ausgedehnte Entdeckungsreisen,<br />

die ihn von Gambia zum Niger iühren.<br />

Erst das 19. Jahrhundert ruft die Grossmächte<br />

zur Eroberung Afrikas auf den Plan.<br />

1789 tritt Napoleon Bonaparte seinen denkwürdigen<br />

Zug nach Aegypten an. Die Engländer<br />

vernichten jedoch bei Abukir seine Flotte<br />

vollständig, so dass an eine dauernde Besitzergreifung<br />

des alten Kulturlandes durch die<br />

junge französische Republik nicht zu denken<br />

ist. Während Napoleon selbst nach Frankreich<br />

zurückkehrt, ist sein Unterführer zur Kapitulation<br />

gezwungen, und Aegypten wird von den<br />

Franzosen geräumt.<br />

Unter dem Schütze der Engländer versuchen<br />

die Mamelucken, ihre Herrschaft wieder geltend<br />

zu machen. Dies scheitert am Widerstand<br />

der Pforte, die Muhammed Ali, den Befehlshaber<br />

eines Albanesenkorps, zum Statthalter<br />

des Landes bestimmt. Unter diesem Manne<br />

wird Aegypten einige Jahrzehnte lang fast wie<br />

ein unabhängiges Land regiert. 1841 verleiht<br />

ihm der türkische Sultan die erbliche Würde<br />

eines ägyptischen Herrschers unter der Oberhoheit<br />

der Pforte. Muhammed Ali stirbt 1849.<br />

1873 gesteht die Türkei Aegypten vollständige<br />

Unabhängigkeit in allen Verwaltungs- und<br />

Justizfragen zu. Der ägyptische Herrscher wird<br />

zum Vizekönig (Khedive) ernannt. Unter dem<br />

Khediven Ismael entwickeln sich jedoch die<br />

ägyptischen Finanzen derart schlecht, dass sich<br />

die europäischen Grossmächte gezwungen sehen,<br />

eine Finanzkontrolle im Lande zu errichten.<br />

Bei dieser Gelegenheit tritt der Khedive<br />

die in seinen Händen befindlichen Aktien des<br />

Suezkanals für 4 Millionen Pfund Sterling an<br />

England ab. Das Land gerät nun vollkommen<br />

in die finanzielle Abhängigkeit der Grossmächte,<br />

vor allem Grossbritanniens. 1874 erobert<br />

Ismael den Sudan, der jedoch anlässlich<br />

des Aufstandes- des Mahdi (1886) wieder verloren<br />

geht. Da hier grosse englische Interessen<br />

auf dem Spiele stehen, beauftragt Grossbritannien<br />

Lord Kitchener mit der Wiedergewinnung<br />

dieses riesigen Gebietes. In der Folge<br />

wird dann der Sudan von Aegypten gelöst and<br />

SCHON LÄNGST SICHERGESTELLT!<br />

Freilich, das grosse Zeitgeschehen warf auch — unmittelbar<br />

durch dieRemobilmachüng unserer Armee — einen Schatten<br />

auf unsere Seva. Doch blossnur einen Schatten, denn, wenn<br />

es der Seva nur auf die Auszahlung aller Treffer (525,000 Fr.),<br />

nur auf einen kleinen Reinertrag angekommen wäre, hätte<br />

die Ziehung ruhig am 6. Juni, wie vorgesehen, stattfinden<br />

können. — Die Seva kann sich jedoch — schon,mit Rücksicht<br />

auf ihren Hauptzweck,dieSoldatenfürsorqe—nicht miteiner<br />

Halbheit begnügen. Seva 12 muss vielmehr, jetzt erst recht,<br />

einen Vollen Erfolg zeitigen i Deshalb diesmal eine kurze<br />

Verschiebung der Ziehung. Die Seva ist froh, feststellen zu<br />

dürfen, dass alle ihre. Anhänger das verstehen, ja billigen!<br />

Beeilen wir uns aber, hinzuzufügen: / - ,...,:<br />

\ termin wird in Kurze festgesetzt!]<br />

Also! Es bleiben nur hoch einige Tage; höchstens<br />

Wochen, um Wünsche zu hegen, Pläne<br />

zu schmieden. Nützet die Zeit, denkt an<br />

diese prächtigen Treffer, denkt an unsere<br />

minderbemittelten Soldaten —kauft Sevat<br />

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Die<br />

'S<br />

— Ascencion<br />

ein sogenanntes anglo-ägyptisches Kondiminium<br />

gegründet, das einem englischen Gouverneur<br />

unterstellt ist. Bei Ausbruch des Weltkriegs<br />

hebt England, das bereits seit Jahrzehnten<br />

der wahre Herr Aegyptens ist, das<br />

formelle Hoheitsrecht der Türkei über das<br />

Land auf und erklärt Aegypten als britisches<br />

Protektorat. In wiederholten Aufständen versuchen<br />

die Aegypter, die Befreiung ihres Landes<br />

von jeder britischen Bevormundung zu erlangen.<br />

1932 gewährt Grossbritannien die ägyptische<br />

Unabhängigkeit, jedoch unter Wahrung<br />

wichtiger Rechte bezüglich der Landesverteidigung,<br />

besonders am Suezkanal, so dass trotz<br />

der formellen Unabhängigkeit der britische<br />

Einfluss im Lande auch heute noch äusserst<br />

stark isL<br />

In den Kriegen mit Napoleon I. ergreifen<br />

die Engländer von den holländischen Besitzungen<br />

am Kap der Guten Hoffnung Besitz. 1814<br />

wird die Kapkolonie formell an die britische<br />

Krone abgetreten. Um diese Zeit ist Südafrika<br />

von Weissen nur schwach bevölkert. Es sind<br />

hauptsächlich Abkömmlinge von Holländern,<br />

Buren genannt, die sich hier angesiedelt haben.<br />

1835 verlassen sie in grosser Menge die<br />

Kapkolonie und gründen weiter nördlich mehrere<br />

Republiken (Transvaal, Oranjefluss-Republik<br />

usw.). Als im Lande Gold- und Diamantenfelder<br />

entdeckt werden, strömen Weisse,<br />

besonders Engländer, ins Land. Im Laufe der<br />

nächsten Jahre nimmt Grossbritannien die Annexion<br />

grosser Gebiete in Südafrika vor: 1868<br />

Basutoland, 1871 Griqualand, 1885 Bethschuanaland,<br />

1887 Zululand. 1890 kommt es zur<br />

Gründung von Rhodesia. Das einzige Hindernis<br />

zur Errichtung eines grossen Südafrikanischen<br />

Staates sind nun noch die Buren. In einem<br />

Kriege, der drei Jahre dauert (1899 bis<br />

1902), werden diese niedergeworfen und erkennen<br />

im Frieden von Pretoria den englischen<br />

König als ihren Souverän an. Heute ist<br />

die Südafrikanische Union britisches Dominion<br />

mit eigenem Parlament und vollkommen unabhängig.<br />

Das Auftreten des Deutschen Reiches als<br />

Kolonialmacht in Afrika (1884) führt zu einem<br />

wahren Wettlauf der europäischen Grossmächte<br />

um die Aufteilung des schwarzen Erdteils.<br />

Zahlreiche Expeditionen werden ausge-<br />

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Der<br />

afrikcmi.se he<br />

Teil des<br />

Empire<br />

rüstet und Verträge zur Vergrösserung des Kolonialbesitzes<br />

abgeschlossen. Mit eiserner Konsequenz<br />

arbeitet Grossbritannien daran, die<br />

Verbindung zwischen Aegypten und Südafrika<br />

herzustellen. Nachdem in den Jahren 1890 bis<br />

1899 Kenya und Uganda in Ostafrika in Besitz<br />

genommen waren, sperrte nur noch belgischer<br />

und deutscher Besitz, der Kongo und Deutsch-<br />

Ostafrika, diese Verbindung. Durch den Weltkrieg<br />

wird auch in diese Mauer eine Bresche<br />

geschlagen. Deutsch-Ostafrika wird aufgeteilt<br />

und zum Mandat erklärt. Grossbritannien erhält<br />

das Tanganyika-Territorium, wodurch<br />

die direkte Landverbindung Alexandria-Kairo-<br />

Kapstadt hergestellt ist. Ein ungeheurer Länderblock<br />

ist damit zusammengeschweisst.<br />

An der Westküste Afrikas hat Grossbritannien<br />

früher nie versucht, im Innern des Landes<br />

Fuss zu fassen. Die britischen Niederlassungen<br />

beschränkten sich auf die Küste. Nun<br />

gewinnt Grossbritannien ausgedehnte Gebiete<br />

in der Nähe der britischen Handelshäfen in<br />

Gambia, an der Goldküste und in Sierra<br />

Leone. Es erwirbt 1885 Nigeria. Eine Erweiterung<br />

des Gebiets tritt dann noch ein, als<br />

auch die deutschen Kolonien in Westafrika,<br />

Togo und Kamerun, aufgeteilt und zu Mandaten<br />

erklärt werden. (Vgl. Artikel Nr. 19:<br />

Die ehemaligen deutschen Kolonien.)<br />

Im Nordosten Afrikas sichert Grossbritannien<br />

noch seine Stellung am Roten Meer. Es<br />

besetzt (1884) einen .Teil des Somalilandes zur<br />

Sicherung des Suezkanals und des Seewegs<br />

nach Indien. Britisch-Somaliland ist heute Protektorat<br />

der britischen Krone, Da es Abessinien<br />

vorgelagert ist, wird es voraussichtlich<br />

in der Auseinandersetzung mit Italien in nächster<br />

Zukunft eine Rolle spielen.<br />

Zum afrikanischen Kolonialbesitz gehören<br />

ferner ausser den bereits erwähnten Inseln<br />

Ascension, Sankt Helena und Tristan da<br />

Cunha: die Insel Mauritius und die Seychellen,<br />

Die Kolonisation hat gerade in den britischen<br />

Kolonien und Protektoraten ungeheure<br />

Fortschritte gemacht, und man kann wohl mit<br />

Recht behaupten, dass von einem «dunklen<br />

Erdteil» nicht mehr gesprochen werden kann.<br />

Die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich dem<br />

so reichen: Lande im Zeitalter der Technik für<br />

die Zukunft bieten, sind geradezu unabsehbar.<br />

D.<br />

Schweizerische<br />

Mobiliar-Versicherungs-Gesellschaft<br />

Genossenschaft gegründet<br />

auf Gegenseitigkeit 1826<br />

Versicherungen gegen Feuer- und Explosionsschaden<br />

Einbruchdiebstahl — Glasbruch — Wasserleitungsschaden<br />

Motorfahrzeug- und Fahrraddiebstahl<br />

Einzel- und kombinierte Policen<br />

Neu: Elementarschaden-Venicherung für die bei der Gesellschaft<br />

gegen Feuer versicherten Sachen als Ergänzung<br />

der unentgeltlichen Elementarschaden-Vergütungen<br />

Nähere Auskunft durch die Vertreter der Gesellschaft

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