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<strong>ST</strong>/A/R<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
ViennAfair<br />
04Z035665M – P.b.b. Verlagspostamt 1<strong>06</strong>0 Wien • Adresse: 1<strong>06</strong>0 Wien Capistrangasse 2/8 • office@star-wien.at • Europa € 3,00<br />
Goria 17 - <strong>ST</strong>/A/R-Model<br />
<strong>ST</strong>/A/R PRINTMEDIUM WIEN<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005 3,– Euro
2 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch I - GLORIA<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
EDITORIAL: HEIDULF GERNGROSS<br />
ZEITUNG FÜR SEHER
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch I - GLORIA<br />
<strong>ST</strong>/A/R 3<br />
in situ<br />
Kunst der Gegenwart<br />
Im Hier, im Jetzt, am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt.<br />
Kunst als Speicher der Gegenwart. Metropole Wien als pulsierender Ort der Kunstproduktion<br />
und Kunstpräsentation. <strong>ST</strong>/A/R als direkter Vermittler des Energiefeldes Wien, Österreich, Mitteleuropa.<br />
Eine Expedition durch das Kunstgeschehen, Kulturgeschehen, Architekturgeschehen, Stadtleben.<br />
Die 144 Seiten von <strong>ST</strong>/A/R <strong>06</strong> sind zu vergleichen mit einem Bilderrausch; ein Durchschreiten eines<br />
räumlichen Gebildes, ein spezifischer Focus subjektiv wie objektiv, emotional wie sachlich auf das Kunstund<br />
Kulturgeschehen: Die Geschichte der Galerie Ulysses - Prachensky, Rainer, Wotruba, Hollegha,<br />
Lassnig, Gironcoli; ViennAfair – erste internationale Kunstmesse in Wien; Rosemarie Schwarzwälder<br />
(Galerie Nächst St. Stephan) - „Wien verfügt heute über eine der lebendigsten Galerieszenen in<br />
Europa“; Hans Schabus - ein Review auf seine architektonischen Interventionen im Kunsthaus Bregenz<br />
(Hans Schabus ist der diesjährige Vertreter bei der Kunstbeinnale in Venedig); Interview mit Edelbert<br />
Köb (Direktor des Mumok-Wien), Beispiele aus der Sammlung Costakis, Vorschau auf das Jahr des<br />
Sammelns; russische Kunst aus erster Hand; Herbert Brandls Farbwelten als Berge und monumentale<br />
Architekturfassade; Rainer Ganahl fährt mit seinem Fahrrad in Damaskus freihändig, bewaffnet mit der<br />
Videokamera, gegen die Einbahn und bestätigt den Satz Heinz Reisingers: „Moderne Kunst ist, dass ich<br />
lebe“; im Fieber des Gedenkjahres bringt <strong>ST</strong>/A/R Statements von direkt Betroffenen: ein russischer Offizier,<br />
Oswald Wiener, Paul Kruntorad, ... Reflexionen über das Vergangene, Utopien für morgen.<br />
Die Qualität des Neuen ist nicht nur der Ersatz des Alten, der alten Strukturen und Mechanismen;<br />
das wirklich Neue hat sich den alten Strukturen entledigt und eröffnet einen neuen Raum mit neuen<br />
Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Thomas Redl, 04/2005<br />
„In einer Welt, die uns unentwegt und ungefragt Bilder auf die Netzhaut brennt, kommt es einer luxuriösen<br />
Entspannung gleich, die Augen zu schließen und sich in die Dimension hinter den Bildern zu denken. Das<br />
Obszöne - das kategorisch öffentliche und das Pornografische - das allzeit verfügbare, haben unsere Haltung<br />
gegenüber den Bildern verändert. Sie sind nicht länger Teil unseres Wissens, unserer Welt, sondern Elemente eines<br />
unendlichen Kaleidoskops medialer Beliebigkeiten. Das Weltbild der Postindustrie ist ein Medienbild, das letzte<br />
Produkt, das noch lohnt, industriell gefertigt zu werden. Wir machen uns Abbilder, nicht in uns, sondern um uns,<br />
machen sie zu Stellvertretern unseres Lebens, die uns zu ersetzen beginnen, indem sie die Erzählung, die ohne<br />
Erinnerung nicht sein kann, überfl üssig machen. Ohne Unterlass zu sehen, bedeutet die Vorstellung, das<br />
VER-ICON - das wahre Bild - zu verlieren.“<br />
Johannes Domsich<br />
Jedes Bild ist eine poetische Imagination<br />
Installation, Malerei, Mensch, Urbanität, mehrfacher Offsetdruck, Thomas Redl, 2005<br />
Jedes Wort ist ein Vorurteil, jedes Bild hingegen die Gelegenheit zu poetischer Imagination.“<br />
Johannes Domsich
ALL<br />
YOU<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
NEED<br />
IS ART<br />
The International Art Fair<br />
FOCUSED ON CEE<br />
21-24|04|05<br />
MessezentrumWienNeu<br />
Messeplatz1, 1020 Wien<br />
www.viennAfair.at<br />
PREVIEW+VERNISSAGE 20|04|05<br />
Öffnungszeiten: Do, Fr 12-19 Uhr, Sa 11-19 Uhr, So 11-18 Uhr
6 <strong>ST</strong>/A/R Buch I - GLORIA Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Gerngross<br />
viennAfair makers<br />
Meyer, Lang, Schwarzwälder, Mauroner, Handlbauer, Krinzinger, Senn, Hilger
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch I - GLORIA<br />
<strong>ST</strong>/A/R 7<br />
Teilnehmende Galerien – viennAfair 2005<br />
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20.21 Galerie Edition<br />
Kunsthandel<br />
π Galerie 3<br />
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Galerie 422 Margund<br />
Löss<br />
acb Contemporary Art<br />
Gallery<br />
Galerie Altnöder<br />
Galerie Appel<br />
ARTCORE/Fabrice<br />
Marcolini<br />
Galerie & Edition<br />
Artelier<br />
artfinder - Galerie und<br />
Kunsthandel<br />
artmark Galerie<br />
Galerie Catherine<br />
Bastide<br />
Galerie Benden &<br />
Klimczak<br />
Galerie Bleich-Rossi<br />
Projektraum Viktor<br />
Bucher<br />
Buchmann Galerie<br />
π Rudolf Budja Galerie /<br />
Artmosphere<br />
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Galerie Carinthia<br />
Charim Galerie<br />
Chobot<br />
Galerie Heike Curtze<br />
Erika Deak Gallery<br />
Display space for<br />
contemporary art<br />
Galería Distrito Cu4tro<br />
DNA Die Neue<br />
Aktionsgalerie<br />
Galerie Robert Drees<br />
Engholm Engelhorn<br />
Galerie<br />
Galerie Johannes Faber<br />
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Galeria la Fabrica<br />
lukasfeichtner galerie<br />
Galerie Frey<br />
contemporary art<br />
Galerie Six Friedrich<br />
Lisa Ungar<br />
Galeria Fúcares<br />
Galeria Noua<br />
Ernst Hilger<br />
Galerie Hofstätter<br />
Galerie Hohenlohe &<br />
Kalb<br />
Galerie Hollenbach<br />
Heinz Holtmann<br />
Galerie Julius Hummel<br />
Galerie Grita Insam<br />
Galerie Martin Janda<br />
Galerie Bernard Jordan<br />
Georg Kargl Fine Arts<br />
Knoll Galéria Budapest<br />
Knoll Galerie Wien<br />
Christine König Galerie<br />
Galerie Krinzinger<br />
Galerie Krobath<br />
Wimmer<br />
Galerie kunstbuero<br />
Galerie Lang Wien<br />
layr:wuestenhagen<br />
Le Guern Gallery<br />
Galerie Lelong<br />
Galerie Eugen Lendl<br />
Galerie Lindner<br />
Lisson Gallery<br />
LUMAS Editionsgalerie<br />
MAM Mario Mauroner<br />
Galerie Christine Mayer<br />
Galerie Menotti<br />
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Galerie Meyer Kainer<br />
Galerie mezzanin<br />
Andrew Mummery<br />
Gallery<br />
Galerie nächst St.<br />
Stephan<br />
Nusser & Baumgart<br />
Contemporary<br />
Galerija Gregor Podnar<br />
Raster<br />
Regina Gallery<br />
Remont Gallery Belgrade<br />
Galerie Thaddaeus<br />
Ropac<br />
Galerie Lisa Ruyter<br />
Galerie Karin Sachs<br />
Esther Schipper<br />
Galerie Schmidt<br />
Galerie Michael Schultz<br />
Gabriele Senn galerie<br />
Skuc Gallery<br />
SPACE/Gallery Priestor<br />
Spielhaus Morrison<br />
Galerie<br />
Galerie Steinek<br />
Jiri Svestka Gallery<br />
Galerie Elisabeth &<br />
Klaus Thoman<br />
Galleria Franco Toselli<br />
Vintage Gallery<br />
Galerie Judith Walker<br />
Galerie ATC Weihergut<br />
Galerie Welz<br />
Wetterling Gallery<br />
Galerie Barbara Wien<br />
Wilkinson Gallery<br />
Wyspa Institute of Art<br />
Zvono Gallery
8 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch I - GLORIA<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Inhaltsangabe<br />
…und immer ins Theatercafe…<br />
Buch 01 - Gloria,<br />
Seite 1–8<br />
Buch 02 -nächst St. Stephan,<br />
Seite 9–16<br />
Buch 03 - Russland,<br />
Seite 17–24<br />
Buch 04 - Die Ersten,<br />
Seite 25–32<br />
Buch 05 - Mumok,<br />
Seite 33–40<br />
Buch <strong>06</strong> - Ulysses I,<br />
Seite 41–48<br />
Buch 07 - Ulysses II,<br />
Seite 49–56<br />
Buch 08 - Giencke,<br />
Seite 57–64<br />
Buch 09 - Niederösterreich,<br />
Seite 65–72<br />
Buch 10 - Steiermark,<br />
Seite 73–80<br />
Buch 11 - Youngstars,<br />
Seite 81–88<br />
Buch 12 - Angelo,<br />
Seite 89–96<br />
Buch 13 - Aktuelle Kunst,<br />
Seite 97–104<br />
Buch 14 - Gönner,<br />
Seite 105–112<br />
Buch 15 - Herbert Brandl,<br />
Seite 113–120<br />
Gerngross füer den direkten kulturellen Diskurs<br />
IMPRESSUM:<br />
<strong>ST</strong>/A/R Printmedium Wien:<br />
Europäische Zeitung für den direkten kulturellen Diskurs;<br />
erscheint 1/4 jährlich; Nr. <strong>06</strong>/2005; Erscheinungsort: Wien<br />
Medieninhaber:<br />
<strong>ST</strong>/A/R Verein für Städteplanung/Architektur/Religion<br />
A-1<strong>06</strong>0 Wien, Capistrangasse 2/8<br />
Herausgeber: Heidulf Gerngross<br />
Gesamtredaktion: Heidulf Gerngross, Thomas Redl<br />
Redaktion: Heidulf Gerngross (Architektur, Kunst und ÜberLeben), Lukas & Lucas (junge Architekur),<br />
Thomas Redl (Kunst und Architektur), Angelo Roventa (Architektur)<br />
Artdirektion: Mathias Hentz<br />
Druckvorbereitung: Michael Rosenkranz<br />
Organisation: Michi Mair<br />
Grafische Mitarbeit: Bernhard Garnitschnig, Lukas & Lucas<br />
Korrespondenten: Valie Airport (Russland), Angelo Roventa (Rumänien)<br />
Druck: Herold Druck und Verlags AG, Wien<br />
Vertrieb: <strong>ST</strong>/A/R, Morawa<br />
Aboservice: unter www.star-wien.at, starabo@morawa.com<br />
Bezugspreis: 3,- Euro (inkl. Mwst.)<br />
office@star-wien.at<br />
<strong>ST</strong>/A/R dankt allen Beitragslieferanten, Mitarbeitern, Künstlern, Gönnern, Freunden und dem BKA.<br />
<strong>ST</strong>/A/R ist ein Gesamtkunstwerk und unterliegt dem Urheberrecht.<br />
Buch 16 - Heidulf Gerngross,<br />
Seite 121–128<br />
Buch 17 - Biwi Sisyphos,<br />
Seite 129–136<br />
Buch 18, Gedenkjahr,<br />
Seite 137–144<br />
www.orte-noe.at<br />
ORTE architekturnetzwerk niederösterreich - Krems/Stein
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch II - nächst St. Stephan <strong>ST</strong>/A/R 9<br />
50 JAHRE GALERIE NÄCH<strong>ST</strong> <strong>ST</strong>. <strong>ST</strong>EPHAN<br />
Monsignore Otto Mauer<br />
Gründer der Galerie nächst St. Stephan<br />
FOTO: HEIDULF GERNGROSS FOTO: HEIDULF GERNGROSS
10 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch II - nächst St. Stephan<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
ABBILDUNGEN<br />
1<br />
Dennis Loesch, False Portikus, Frieze Art Fair, London, 2004.<br />
2<br />
v. l. n. r. Dennis Loesch, Hank Schmidt in der Beek, Michael S.<br />
Riedel, One and Three Chairs, Biennale für Zeitgenössische Kunst,<br />
Moskau, 2005.<br />
3<br />
One and Three Chairs (Details), Biennale für Zeitgenössische Kunst,<br />
Moskau, 2005.<br />
4<br />
SK N E <strong>ST</strong> SSE (ABCDEFGHIJKLMNOPQR<strong>ST</strong>UVW<br />
XYZ 1234567890), Unvollständiges Alphabet aus gefundene<br />
Leuchtbuchstaben, Oskar-von-Miller Strasse 16, Frankfurt/ M., 2004.<br />
4.1<br />
5<br />
6<br />
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7<br />
11<br />
JACKANORY3 Minuten<br />
Oskar-von-Miller Strasse 16, Frankfurt/ M.<br />
01.01.2005<br />
Jackanory Jackanory Jackanory<br />
Jackanory Jackanory Jackanory<br />
Jackanory stories settle down and we’ll begin now we’re up to page<br />
nineteen and it looks like the indians will win but just like life there’s a<br />
good beginning but there is no middle so you may as well skip to the<br />
end it’s the same old story and I’ve heard that story a thousand times<br />
before read a book at bedtime to help you off to sleep I’ve found I get<br />
the same effect from fixing on reality it’s just like life there’s a good<br />
beginning but there’s no middle so you may as well skip to the end<br />
it’s the same old story it’s the same old story and I’ve heard that story<br />
a thousand times before sit amongst the bowler hats and make your<br />
crossword last travel Intercity get nowhere twice as fast just like life<br />
there’s a good beginning but there’s no middle so you may as well skip<br />
to the end it’s the same old story it’s the same old story and I’ve heard<br />
that story a thousand times before<br />
Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory<br />
stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories<br />
Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory<br />
stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories<br />
Jackanory<br />
Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory<br />
stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories<br />
Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory<br />
stories Jackanory stories Jackanory stories Jackanory stories<br />
Jackanory<br />
2<br />
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6<br />
Frieze Art Fair Catalogue (links) und Frieze Art Fair Catalogue 2,<br />
Buchhandlung Walter König, Frankfurt/ M., 2004.<br />
Frieze Art Fair Catalogue 2 ist erschienen bei Revolver–Archiv für<br />
aktuelle Kunst, 2004. ISBN 3-865588-053-3. (www.revolverlag.de)<br />
7<br />
v. l. n. r. Denise Mawila, Michael S. Riedel, Katrin Leatag, Abbau<br />
False Portikus, Frieze Art Fair, London, 2004.<br />
8<br />
One and Three Chairs<br />
Vier Holzklappstühle und drei Texttafeln vor dem Hintergrund der<br />
Abbildung aus dem Museum of Modern Art (New York, 1970), auf<br />
der die Installation ‚One and Three Chairs’ von Joseph Kosuth zu<br />
sehen ist. Grundlage der Textproduktion ist eine von den Stühlen aus<br />
gemachte Raumbeschreibung im Lenin-Museum. Der abgedruckte<br />
Text jedoch ist die Erinnerung der vier Beteiligten an diese Situation.<br />
Veröffentlicht ist eine russische (Installation), sowie eine englische<br />
Version (Plakat).<br />
9<br />
Michael S. Riedel (links), Hank Schmidt in der Beek.<br />
‘Da sie in Tirol nicht viel hielt, beschloß Breton, ihren Aufenthalt<br />
abzukürzen: die vier wollten nach Wien reisen, und die Eluards hatten<br />
vor, später nach Köln zu fahren, um Max Ernst zu treffen...’ aus:<br />
Revolution des Geistes, Hanser Verlag München, 1996.<br />
10<br />
Kasse Robert-Johnson, Art Cologne, Köln, 2004.<br />
Die kaputte Kasse entstand anlässlich der Buchpräsentation<br />
Johnson-Robert im Robert-Johnson (Offenbach).<br />
Johnson-Robert ist erschienen bei Revolver–Archiv für aktuelle Kunst,<br />
2004. ISBN 3-937577-34-3. (www.revolverlag.de)<br />
11<br />
Aufbau False Portikus, Frieze Art Fair, London, 2004.<br />
12<br />
Zweiseitige Uhr mit entgegen gesetzten Laufrichtungen und variablen<br />
Laufgeschwindigkeiten, False Portikus, Frieze Art Fair, London, 2004.<br />
13<br />
Schaufensterpuppe (Heimo Zobernig) durch Michael S. Riedel<br />
verdeckt, Museum der Moderne, Salzburg, 2005.<br />
14<br />
Schaufenster Galerie Dépendance während der Ausstellung Nichael<br />
Z. Riebel, Brüssel, 2004.<br />
15<br />
Ausstellungswand für die kommende Installation Stephan Golowka,<br />
Dennis Loesch, Marcus Hurttig, Michael Wink, Fabrice de Feo, Björn<br />
Renner, Daniel Nikolau, Hank Schmidt in der Beek, Alexander Ebert,<br />
Roman in der Stroth, Mateata Peirsegaele, Niklas Schechinger, Oliver<br />
Drescher, Michael S. Riedel, Michael Korbun, Uygar, Jojo, Miri, F.,<br />
Museum der Moderne, Salzburg, 2005.<br />
16<br />
Michael S. Riedel (links) und Dennis Loesch beim Aufkleben von<br />
Silberfolie (silber, Jim Isermann) auf Silberfolie (schwarz-weiß, False<br />
Portikus), Frieze Art Fair, London, 2004.<br />
17<br />
Aussenwand Messestand False Portikus mit aus Stoff rekonstruierten<br />
Buchseiten des Frieze Art Fair Katalogs, Frieze Art Fair, London,<br />
2004.<br />
18<br />
Zwei von drei aus dem Frieze Art Fair Katalog rekonstruierte<br />
Buchseiten (Stoff), Oskar-von-Miller Strasse 16, Frankfurt/ M., 2004.<br />
Variationen hiervon zeigt die Ausstellung am 22.04.2005 in der<br />
Galerie Gabriele Senn, Wien. (www.galeriesenn.at)<br />
19<br />
Wollschal von Niklas Schechinger. Im Hintergrund ‘Hojagerparken 93’<br />
(2003) von Sergej Jensen. Leipziger Str. 47, Berlin, 2005.<br />
20<br />
Rock und Rocksaum (unbekannt), London, 2004.<br />
21<br />
Austausch von Informationen aufgrund wechselnder Ausstellungen,<br />
Museum der Moderne, Salzburg, 2005.<br />
4<br />
Lieber Michael Riedel,<br />
die Käufer der Grundstücke haben die Abbruch/Baugenehmigung eingereicht. Das für die Neubebauung des Areals nötige Fällen der Bäume<br />
muß bis Ende März erfolgen. Ich teile Ihnen dies vorsorglich mit, damit Sie die Umgebung der Bäume für die Fällarbeiten freihalten. Die Käufer<br />
werden zum 1. Juli 2005 die Liegenschaft übernehmen. Jetzt tritt die in Ihrem Mietvertrag fixierte Vereinbarung in Kraft, demzufolge die Mieter<br />
4.1 das Grundstück rechtzeitig räumen werden. Damit ist der vereinbarte Zeitraum von 3 Monaten gegeben, bis zu dessen Ablauf die Rämung<br />
erfolgen muß. Können Sie mir eine aktuelle Liste mit den Namen der Mieter in Vorder- und Hinterhaus senden? Gruß C. Mohr<br />
14<br />
20<br />
19<br />
15<br />
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Frankfurt / M., 2005.<br />
MICHAEL S. RIEDEL<br />
RIEDEL<br />
Senn<br />
GABRIELE SENN galerie<br />
Eröffnung: 22.04.2005 19.00 Uhr<br />
Ausstellungsdauer: 23.04.2005 - 18.<strong>06</strong>.2005<br />
Schleifmühlgasse 1A A-1040 Wien T +43 1 585 2580 F +43 1 585 26<strong>06</strong> galerie.senn@aon.at www.galeriesenn.at Öffnungszeiten Dienstag - Freitag 13.00 - 19.00 Uhr, Samstag 11.00 - 15.00 Uhr.
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch II - nächst St. Stephan <strong>ST</strong>/A/R 11<br />
hilger contemporary<br />
Gegenwartskunst aus Mitteleuropa und Österreich.<br />
Kunst mit Zukunft.<br />
Renata Poljak, A View, Croatia, 2004<br />
hilger contemporary<br />
Dorotheergasse 5<br />
A-1010 Wien<br />
T +43-1-512 53 15<br />
F +43-1-512 53 15-32<br />
E contemporary@hilger.at<br />
www.hilger.at<br />
Besuchen sie unsere Ausstellung<br />
07.04.05 – 07.05.05<br />
Erik Binder, Mihael Milunovics, Renata Poljak<br />
Erik Binder, Good luck, 2005,<br />
lambdaprint, plexiglass<br />
Milunovic<br />
Mihael Milunovic<br />
Variations 2001/05<br />
126x180cm, Al 8,<br />
lambdaprint on alucabon
Städteplanung / Architektur / Religion Buch II - nächst St. Stephan<br />
<strong>ST</strong>/A/R 13<br />
Jannis Kounellis, untitled (Kunstraum Innsbruck) 2003<br />
Galerie Lelong, Zürich<br />
viennAfair A0412<br />
Galerie E. & K. Thoman, Innsbruck
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch II - nächst St. Stephan <strong>ST</strong>/A/R 15<br />
JAN FABRE<br />
JOAN HERNÁNDEZ PIJUAN<br />
DENNIS OPPENHEIM<br />
FABRIZIO PLESSI<br />
TONY CRAGG<br />
JAUME PLENSA<br />
DI - FR: 11-18h<br />
SA: 11-16h<br />
MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART<br />
VIENNA<br />
Weihburggasse 26 - 1010 Wien<br />
www.galerie-mam.com<br />
office@galerie-mam.com<br />
t. +43.1.904 2004<br />
f. +43.1.904 2004 44
16 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch II - nächst St. Stephan<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Alexander Wolff<br />
Art Statement – Art Basel 2005<br />
15.– 20. Juni 2005<br />
galerie mezzanin<br />
Maria Friberg<br />
Anna Jermolaewa<br />
Peter Kogler<br />
Lisa Lapinski<br />
Maik und Dirk Löbbert<br />
Katrin Plavcak<br />
Sturtevant<br />
Catherine Sullivan<br />
Santos R. Vasquez<br />
Alexander Wolff<br />
Christina Zurfluh<br />
Karl Schweighofer Gasse 12, A-1070 Vienna<br />
Tel +43.1.526 43 56 mezzanin@chello.at www.mezzaningallery.com<br />
Di–Fr 12.00–18.00 Uhr, Sa 11.00–14.00 Uhr
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch III - Russland <strong>ST</strong>/A/R 17<br />
MAK-NITE „Europa jetzt!“<br />
Die Weihe der <strong>ST</strong>/A/R-Ausgabe<br />
04 am 1. Mai 2004 von<br />
Priester Arsenik, und die Taufe<br />
von Barbiepuppe, Teddybär,<br />
Handy, Fußball und Zeichenrolle<br />
durch Performancemönch<br />
Wladimir Jaremenko-Tolstoj<br />
Fotos: Alexander Sobolev
18 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch III - Russland<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Caro<br />
Heidulf<br />
Thomas<br />
EUROPA IM MAI MACHT MEU<br />
Eingeht ins Haus<br />
Dass aus, geht das Werk<br />
Von Hand hin zum Land<br />
Über Stock Stein und Wand<br />
Drahtlos das Band:<br />
Ob blau<br />
oder Stern<br />
Ob Heu<br />
oder Streu<br />
Ob Nah<br />
oder Fern<br />
Ob treu<br />
oder scheu -<br />
„MEU“ ist der Mai<br />
schlag los<br />
gemacht<br />
zu lüften das Haus<br />
dass Düfte im Braus<br />
erstrahlend gelacht<br />
die Arbeit zur Pracht<br />
E<br />
Aufgezeichnet nach einem Telefongespräch mit<br />
Ferdinand Schmatz am 24. 4. 2004<br />
Rückblick <strong>ST</strong>/A/R 04 EU Fe
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch III - Russland <strong>ST</strong>/A/R 19<br />
EU<br />
Der russische Performance-Mönch<br />
tauft Handy, Barbie, Teddybär,<br />
Fußball & Zeichenrolle<br />
uropa Jetzt<br />
st 1 Mai 2004 im MAK<br />
Der russische Priester Arsenik weiht <strong>ST</strong>/A/R 05
Städteplanung / Architektur / Religion Buch III - Russland<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
Hitler<br />
beschäftigt die Russen<br />
Der grosse russische Wespenmaler<br />
Semenoff van Coke heiratet die<br />
Wikingerprinzessin in St. Petersburg<br />
Wespenarchiquant MAX on top<br />
Van Coke und Van Kitty –<br />
CHEMISCHE HOCHZEIT<br />
In Winter 2004/05 heiratete der russische<br />
Künstler Van Coke die norwegische<br />
Künstlerin Van Kitty in St. Petersburg.<br />
In der Sowjetunion sowie im Dritten Reich war Coca<br />
Cola ein streng verbotenes Getränk. Kurz nach<br />
der Perestrojka im Jahre 1992 sah der russische<br />
Künstler Semenoff zum ersten Mal die Coca Cola-<br />
Dose an einer Bar am Flußstrand der Newa in<br />
St. Petersburg. Als er neugierieg die rote Dose<br />
öffnete, bekam er plötzlich einen schmerzhaften<br />
Wespenstich am Hodensack und erlebte eine<br />
Offenbarung. Seitdem spielen Wespenmotive<br />
eine wichtige Rolle in seinem Schaffen. Viele<br />
Jahre später am Strand von Oslo traf er eine<br />
colatrinkende langbeinige Blondine, in welche er<br />
sich sofort verknallte. Nach der Heirat änderten die<br />
beiden ihre Namen zu Van Coke und Van Kitty.<br />
Foto: Dima Savin, Sergej Osipoff, Michail Acrest,<br />
Wladimir Jaremenko-Tolstoj
22 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch III - Russland<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
micro – ALEXANDER – cosmos<br />
Sobolev & Co<br />
Russisches Haus,<br />
Autor A. Sobolev,<br />
ISBN-Nr. 5-8432-0<strong>06</strong>3-9<br />
Restaurator in Russland<br />
Kreativer und Autor in<br />
den USA<br />
Akkreditierter<br />
Korrespondent und<br />
Fotograf in<br />
Österreich,<br />
Publikationen über<br />
Österreich in<br />
russischen Medien<br />
reichen für mehrere<br />
Bildbände.<br />
Stets angespannt<br />
Sophie Ksenia, Tochter, 4 Jahre alt, beobachtet und kopiert<br />
die Eltern<br />
Partnerin, Christa Wendl, Dolmetscherin für<br />
Russisch und Englisch, im Wahnsinn zwischen<br />
den Kulturen
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch III - Russland <strong>ST</strong>/A/R 23<br />
ALEXANDER SOBOLEV UNSER RUSSISCHER<br />
<strong>ST</strong>/A/R-KORRESPONDENT UND FOTOGRAF<br />
Das Buch „Traditionelle russische<br />
Holzarchitektur“ von Alexander<br />
Sobolev mit 95 Grafiken und<br />
zahlreichen Fotos erschien 2003<br />
in Russland. Für die deutsche<br />
Neuauflage werden Sponsoren<br />
gesucht.<br />
Die Werke der traditionellen Holzarchitektur,<br />
die ohne einen einzigen Nagel errichtet<br />
und deren vielfältige Schnitzornamente zu<br />
Beginn nur mit der Axt erarbeitet wurden,<br />
waren stets ein bedeutender Teil der<br />
russischen Kultur. Dennoch geht man bereits<br />
seit mehr als einem Jahrhundert davon aus,<br />
dass die Geheimnisse der alten Meister<br />
der Holzarchitektur unwiederbringlich<br />
verloren gegangen sind. Im Ausland<br />
wiederum herrscht von Russland und den<br />
Russen weithin die Vorstellung, sie seien<br />
unbekümmert und nachlässig, stets nur auf<br />
glückliche Zufälle hoffend. Dieses Buch soll<br />
auf überzeugende Weise sowohl das eine als<br />
auch das andere Klischee widerlegen.<br />
In der vorliegenden Monografie wird der<br />
Versuch unternommen, auf der Grundlage<br />
der Erfahrungen der mittelständischen<br />
Bauern, jener Kulaken, dank derer Europa<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts Geld in<br />
russischen Wertpapieren anlegte, die man<br />
fürchtete und die Lenin und Stalin daher zu<br />
vernichten suchten, die russische Weltsicht<br />
zum Ausdruck zu bringen.<br />
Illustration: A. Bourikynew<br />
Typisches Fenster<br />
Russisches Wohnhaus, Jaroslawl<br />
Illustrationen: A. Koptjakow<br />
Schindlmaschine
24 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch III - Russland<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Spiegelfeld Immobilien International meets Angewandte<br />
Wettbewerb „Edition Europa 2005“<br />
Marlene Hausegger und Johanna Grabner „Trachtenpärchen“<br />
Kunst.<br />
Mehr als zwei Dutzend Studenten der Grafik Design<br />
Klasse Fons Hickmann haben 52 Arbeiten vorgelegt.<br />
Projektleitung: Eva Wagner<br />
Die Künstler. Die ausgewählten Arbeiten.<br />
Anna Nora Szilit mit „Zeichnungen“, „Klingelschilder“.<br />
Käthe Ivansich mit „ohne Titel“. Patrick Bonato mit<br />
„Spaghetti“. Agnes Steiner mit „ohne Titel“. Paul Regl<br />
mit „kyrillisches Alphabet“, „Europa Metro“ und „Schuhe“.<br />
Kasimir Reimann mit „Europa konkret“. Martin Wunderer<br />
mit „Herbstzeitlose“. Vedran Pilipovic mit „Taurus“.<br />
Christoph Blocher mit „People“. Marlene Hausegger<br />
und Johanna Grabner mit „Trachtenpärchen“.<br />
Die Jury<br />
Georg Spiegelfeld, Spiegelfeld Immobilien International<br />
Dr. Christian Zillner, Chefredakteur, Schriftsteller, Maler<br />
Architekt Dipl.-Ing. Heidulf Gerngross<br />
Christian Spiegelfeld, Kommunikationsberater<br />
Erfahrung und Kompetenz<br />
Büroflächen, Betriebs-, Industrie- und Handelsimmobilien,<br />
Anlageobjekte, land- und forstwirtschaftliche<br />
Objekte, hochwertige Privatimmobilien.<br />
Bulgarien, Kroatien, Österreich, Polen, Rumänien,<br />
Serbien-Montenegro, Slowakei, Slowenien,<br />
Tschechien, Ukraine, Ungarn.<br />
Spiegelfeld Immobilien International<br />
Stubenring 20, A-1010 Wien<br />
www.spi.at, spi@spi.at, 01/513 23 13
Städteplanung / Architektur / Religion Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN<br />
<strong>ST</strong>/A/R 25<br />
Foto: Heidulf Gerngross<br />
aus dem Wochenzyklus kontakt<br />
von Herbert Brandl 2005<br />
<strong>ST</strong>/A/R auch im<br />
erhältlich
26 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
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Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN <strong>ST</strong>/A/R 27<br />
Tel.: +43 1 214 43 71-o<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN<br />
<strong>ST</strong>/A/R 29<br />
Fotos: Herbert Justnik
30 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
9<br />
10<br />
14<br />
22<br />
15<br />
18 19<br />
23<br />
11<br />
16<br />
23 Zeitgenossen<br />
Siegrun Appelt /Penelope Messidi<br />
Carola Dertnig<br />
___fabrics interseason<br />
Nikolaus Gansterer<br />
Richard Hoeck /John Miller<br />
Sabina Hörtner<br />
Susi Jirkuff<br />
Leopold Kessler<br />
Ronald Kodritsch<br />
Zenita Komad<br />
Marko Lulic<br />
Dorit Margreiter<br />
Josh Müller<br />
Muntean /Rosenblum<br />
Flora Neuwirth<br />
N.I.C.J.O.B.<br />
Klaus Pobitzer<br />
Constanze Ruhm<br />
Markus Schinwald<br />
Fabian Seiz<br />
Misha Stroj<br />
Rita Vitorelli<br />
Jun Yang<br />
13. Mai – 4. September 2005<br />
Museumsplatz 1, im MQ , A-1070 Wien<br />
Tägl. 10–19 Uhr, Do 10–22 Uhr, Mi geschlossen<br />
Infoline: +43-1-521 89-33, www.KUN<strong>ST</strong>HALLEwien.at
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN <strong>ST</strong>/A/R 31<br />
Der goldene <strong>ST</strong>/A/R für Karin Frank<br />
Foto: Heidulf Gerngross Foto: Heidulf Gerngross<br />
Karin Frank im<br />
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Wien, Weihburggasse 26 Schiele, 130 hoch, Holz bemalt, 2005
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Buch IV - DIE ER<strong>ST</strong>EN<br />
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Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
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aus dem Wochenzyklus kontakt<br />
von Herbert Brandl 2005
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch V - MUMOK <strong>ST</strong>/A/R 33<br />
Die Minimalanforderungen an ein Museum heute<br />
Interview mit Edelbert Köb, Direktor des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien<br />
Thomas Redl: Das laufende Jahr steht unter<br />
dem Motto: DAS JAHR DES SAMMELNS. Diese<br />
Thematik defi niert ja seit Beginn der Geschichte<br />
des Museums ihre ureigene Aufgabe. Was<br />
sind die Schwerpunkte in diesem JAHR DES<br />
SAMMELNS?<br />
Edelbert Köb: Grundsätzlich geht es darum, das<br />
Interesse der Öffentlichkeit auf dieses Thema<br />
des Museums zu richten, das immer wieder<br />
untergeht. Heute wird in der Rezeption, vom<br />
Publikum und auch von der Presse überhaupt<br />
kein Unterschied mehr gemacht, ob es sich<br />
um ein Museum oder eine Kunsthalle handelt.<br />
Das Wesen des Museums ist eben seine<br />
Sammlung. Museumsproblematik wird in der<br />
Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert, es gibt<br />
„museologische Usancen“ oder „museologische<br />
Prinzipien“; alte, traditionelle, die man natürlich<br />
alle nicht akzeptieren muss. Museen sind<br />
gewachsene Traditionen, und Museologie ist<br />
eine Wissenschaft, deren Ergebnisse auch<br />
immer wieder in Frage gestellt werden können.<br />
Kunst ist ein lebendiger Organismus, ändert<br />
sich auch ständig, und das Museum muss<br />
darauf bis zu einem gewissen Grad reagieren. Es<br />
befi ndet sich in einer Wechselwirkung, und das<br />
Museum ist manchmal Täter und Opfer zugleich<br />
und lebt in einem Spannungsfeld zwischen der<br />
aktuellen Kunstproduktion und -entwicklung und<br />
museologischen Prinzipien und Traditionen.<br />
Ein zentrales Problem des Sammelns ist, dass<br />
wir in Europa und dann auch in Amerika, im euroamerikanischen<br />
Kulturkreis, lange in einer relativ<br />
abgeschlossenen Kunstwelt gelebt haben, in<br />
unserer Begriffl ichkeit der euro-amerikanischen<br />
Kunst. Und wenn ich unsere Sammlung anschaue,<br />
besteht die ganze klassische Moderne aus<br />
europäischer Kunst, angefangen von Kupka<br />
bis zum späten Giacometti oder Picasso, in die<br />
60er Jahre hineingehend ist alles europäisch.<br />
Dann kommt die amerikanische Kunst dazu,<br />
weil sich dann das Wesentliche in Amerika<br />
getan hat, in New York, von der Minimal Art<br />
bis zur Konzeptkunst und der New York School<br />
of Painting. Die Gewichte und geografischen<br />
Zentren haben sich verschoben, es war dann<br />
euro-amerikanisch, das haben wir in unserem<br />
museologischen Denken sozusagen auch noch<br />
geschafft. Und plötzlich gibt es noch Kunst in<br />
Australien, Japan, China, auch zeitgenössische<br />
Kunst, denn wir sind auch kolonialistisch tätig<br />
gewesen und haben ja letztlich all diesen Ländern<br />
unseren euro-amerikanischen Kunstbegriff<br />
aufoktroyiert, oder sagen wir so, sie haben ihn<br />
bis zu einem gewissen Grad angenommen. Es<br />
gibt eben Weltkunst, es gibt die museale Tätigkeit<br />
auch im Ausstellungswesen, und sie hat sich<br />
im Austausch mit unserer euro-amerikanischen<br />
Kunst über die ganze Welt entwickelt.<br />
Der Sammlungshorizont hat sich nicht verdoppelt,<br />
geografi sch wie medial, sondern verzehn- oder<br />
verzwanzigfacht.<br />
TR: Diese Öffnung ist, wie man sieht, eine<br />
Entwicklung der letzten 10 Jahre, da kommt sehr<br />
stark der Osten dazu, Moskau als Thema oder<br />
die ganze östliche Kunst.<br />
EK: Die war eigentlich immer dabei, nur durch<br />
den Eisernen Vorhang abgeschnitten, zum Teil<br />
abgetötet in ihren Entwicklungen und konnte<br />
sich nicht weiterentwickeln. Zum Teil hat es eine<br />
Parallelentwicklung gegeben, unter Ausschluss<br />
einer Öffentlichkeit, und man hat diese Kunst eben<br />
auch entdeckt, das ist als Felderweiterung noch<br />
dazugekommen. Die gesamte osteuropäische<br />
Kunst ist dazugekommen, die aber doch sehr<br />
stark in der europäischen Tradition war. Die<br />
Konzeptkunst z.B. hat es in den 60er Jahren auch<br />
in Kroatien gegeben, nur hat man es nicht gewusst,<br />
aber sie war schlicht und einfach beeinfl usst<br />
vom europäischen, euro-amerikanischen<br />
Kunstdenken, sie ist nicht „andere“ Kunst.<br />
Es ist ungeheuer unübersichtlich und weit<br />
geworden.<br />
Die Museen müssen sich von der Idee<br />
verabschieden - und da tun sie sich unglaublich<br />
schwer -, dass sie enzyklopädisch sammeln, das<br />
heißt, dass sie von allem etwas haben, und zwar<br />
von allen Medien, geografisch von allem und von<br />
allen Zeiten etwas. Diese Idee findet man in allen<br />
Museen der klassischen Moderne, sogar in unserer<br />
kleinen Sammlung. Da haben wir am Anfang den<br />
österreichischen Expressionismus, dann den<br />
deutschen Expressionismus, dann das Bauhaus,<br />
die Konstruktivisten, die Surrealisten, Dadaisten<br />
usw. Wir haben alle Ismen andeutungsweise, und<br />
alle wichtigen Künstler von diesen Ismen haben<br />
wir auch, zumindest mit einer Arbeit vertreten. Ich<br />
sage immer, es gibt 2 Arten von Enzyklopädien -<br />
die dicke, die kann auch sechzig Bände haben -<br />
Meyers Konversationslexikon, und auch die Welt<br />
von A-Z. Aber der Anspruch, auch des MUMOK,<br />
war immer die Enzyklopädie.<br />
TR: Es gibt ja den Auftrag, die Sammlung des<br />
Wiener Aktionismus, die die umfassendste ist, zu<br />
pflegen, im Haus zu zeigen und international zu<br />
präsentieren. Ist das ein Anknüpfungspunkt, ein<br />
Spezifikum, auf dem sich das Sammlungskonzept<br />
aufbaut?<br />
EK: Ja klar. Es ist eben so, dass man aus<br />
ökonomischen Gründen nicht mehr alles<br />
sammeln kann, aus Platzgründen etc., sodass<br />
man sich fragen muss, welche objektiven<br />
Kriterien man entwickeln kann für das, was<br />
ich sammle, welche Strategie eine sinnvolle<br />
ist. Sie kann nicht auf meinen Liebhabereien<br />
beruhen, Museumsdirektoren haben heute<br />
Dienstverträge von 5 Jahren. Museen sind heute<br />
wissenschaftliche Anstalten, von denen man<br />
annehmen können muss, dass es auch gewisse<br />
objektive Grundlagen gibt, sonst sind wir nämlich<br />
keine wissenschaftliche Anstalt. Es gilt, Kriterien<br />
zu entwickeln für das, was ich tue, und zwar<br />
konsensfähige Kriterien, wo ich zumindest mit<br />
meinen wissenschaftlichen Mitarbeitern einen<br />
Konsens finden muss, was grundsätzlich richtig<br />
ist.<br />
Und woher nehme ich die Kriterien? Die kann ich<br />
erstens nur nehmen aus dem, was vorhanden<br />
ist. Was ist da an Qualitäten, wie kann ich diese<br />
verdichten, wie auf ihnen aufbauen etc.; also<br />
die Analyse des Sammlungsbestandes, und das<br />
zweite Kriterium ist, was an diesem Ort noch<br />
geschieht, am Beispiel Wiens, Österreichs,<br />
was sammeln die anderen, wo haben andere<br />
Qualitäten und Schwerpunkte. Wir haben eine<br />
gewisse Verpflichtung als staatliches Museum,<br />
wir können nicht egoistisch denken.<br />
Also ist es natürlich schlecht, wenn ein staatliches<br />
Museum defensiv arbeiten muss, es wäre schön,<br />
wenn wir offensiv arbeiten könnten, es ist aber<br />
nicht so. Private Sammler haben ein Mehrfaches<br />
Edelbert Köb<br />
an Geld als staatliche Museen. Dazu kommt das<br />
Problem, dass kein staatliches Museum, das gilt<br />
für ganz Europa und auch für die ganze Welt, dass<br />
nirgends die öffentliche Hand fähig ist, adäquate<br />
Sammlungen zu entwickeln.<br />
TR: Also gibt es einerseits ein Platzproblem,<br />
andererseits dieses budgetäre Korsett,<br />
das auferlegt ist, und dann gibt es, in den<br />
österreichischen Medien immer wieder diskutiert,<br />
die „Wiener Situation“.<br />
EK: Nie im internationalen Vergleich, da würde<br />
sich vieles klären.<br />
TR: Es fi ndet immer ein Vergleich der Museen<br />
statt, und es gibt eine Art nicht ausgesprochenen<br />
Wettbewerbskampf.<br />
EK: Eine dichte, ambitionierte Museumsszene,<br />
wobei man immer Museums- und<br />
Ausstellungswesen verwechselt. In Wien haben<br />
wir eine imperiale Museumsstruktur, wir waren<br />
einmal ein Imperium, wir haben große Museen,<br />
vergleichbar mit dem Louvre in Paris, dem<br />
British Museum in London. Wir haben das MAK,<br />
die Schatzkammer, das Völkerkundemuseum,<br />
wir haben eine berühmte grafi sche Sammlung,<br />
wir haben grundsätzlich eine imperiale Struktur<br />
wie in London, Paris oder Madrid. Nur sind wir<br />
im Gegensatz zu diesen Ländern heute ein<br />
Kleinstaat. Und jetzt ist es einsichtig, dass wir,<br />
was die Moderne und die Gegenwartskunst<br />
betrifft, einen Gang zurückschalten müssen, weil<br />
wir kein Imperium mehr sind. Was die imperiale<br />
Struktur betrifft, verstehe ich überhaupt nicht,<br />
warum das überhaupt diskutiert werden muss.<br />
Die imperiale Struktur gibt es in Paris, London,<br />
Madrid, und nirgends gibt es ein Problem damit.<br />
Wir sind ja eine Bundessammlung. Unsere<br />
Konkurrenten sind nicht die grafi sche Sammlung,<br />
sondern der Essl oder Liaunig, der ein neues<br />
Haus baut; das ist der freie Markt. Aber sich<br />
innerhalb eines Konzerns kaputtzumachen, sich<br />
zu konkurrenzieren, ist völlig grotesk. Das wird<br />
auch immer übersehen. Man sagt, wir haben jetzt<br />
einen freien Markt, freien Wettbewerb. Wo gibt<br />
es das in einem Bundeskonzern, bei geringen<br />
Mitteln, bei Ressourcen, die für die Sammlung<br />
Fortsetzung auf Seite 94 Ë
Städteplanung / Architektur / Religion Buch VI - Ulysses 1<br />
<strong>ST</strong>/A/R 41
42 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VI - Ulysses 1<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
JOHN SAILER<br />
JOHN SAILER
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch VI - Ulysses 1<br />
<strong>ST</strong>/A/R 43<br />
GABRIELE WIMMER<br />
Fotos: Sepp Dreisinger<br />
GABRIELE WIMMER
Städteplanung / Architektur / Religion Buch VI - Ulysses 1<br />
<strong>ST</strong>/A/R 45<br />
In den vergangenen 30 Jahren hat die Galerie Ulysses neben<br />
regelmäßigen Ausstellungen der ständig betreuten Galeriekünstler<br />
Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky, Arnulf Rainer,<br />
Joannis Avramidis, Andreas Urteil, Walter Pichler, Maria Lassnig,<br />
Bruno Gironcoli, Karl Prantl, Karel Appel unter anderem<br />
Ausstellungen von den folgenden Künstlern veranstaltet.<br />
Cy Twombly<br />
Larry Rivers<br />
Helen Frankenthaler<br />
Lyonel Feininger<br />
Serge Poliakoff<br />
Roy Lichtenstein<br />
Andy Warhol<br />
Julio Gonzalez<br />
Pierre Soulages<br />
Eduardo Chillida<br />
Auswahl von Einzelausstellungen bei Ulysses<br />
Jackson Pollock<br />
Anthony Caro<br />
Stuart Davis<br />
Alexej Jawlensky<br />
Emilio Vedova<br />
Wassily Kandinsky<br />
Per Kirkeby<br />
Hans Arp<br />
Milton Avery<br />
Markus Lüpertz<br />
Sepp Dreissinger; Archiv Galerie Ulysses; Archiv John Sailer; Archive der Künstler; VBK Wien.<br />
Robert Rauschenberg © VBK<br />
Im Mai<br />
Robert Rauschenberg
46 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VI - Ulysses 1<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Walter Pichler<br />
Pichler
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch VI - Ulysses 1 <strong>ST</strong>/A/R 47<br />
Arnulf Rainer<br />
Rainer
48 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VI - Ulysses 1<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
KNOW!HOW<br />
und hier trifft Kunst auf Handwerk.... *<br />
APPEL<br />
AVRAM<br />
IDISBR<br />
USFÖR<br />
GGI-<br />
RON-<br />
COLI-<br />
HOL-<br />
LEG-<br />
HAHOL<br />
LEIN-<br />
KAPPL-<br />
KERN-<br />
LASS-<br />
NIG-<br />
LICH-<br />
TEN<strong>ST</strong><br />
E I N -<br />
NITSC<br />
HPICH-<br />
LER-<br />
POL-<br />
LOCK-<br />
PRA-<br />
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KYRAI<br />
NERUR<br />
TEIL-<br />
VEDO-<br />
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seit 20 Jahren fertigen wir Rahmen für die Galerie Ulysses<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch VII - Ulysses 2 <strong>ST</strong>/A/R 49<br />
Fritz Wotruba<br />
Wotruba
50 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VII - Ulysses 2<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Andreas Urteil<br />
Urteil<br />
Wolfgang Hollegha
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch VII - Ulysses 2 <strong>ST</strong>/A/R 51<br />
Hollegha
Städteplanung / Architektur / Religion Buch VII - Ulysses 2<br />
<strong>ST</strong>/A/R 53<br />
Markus Prachensky<br />
Prachensky
54 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VII - Ulysses 2<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Maria Lassnig<br />
Lassnig
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch VII - Ulysses 2 <strong>ST</strong>/A/R 55<br />
Bruno Gironcoli<br />
Gironcoli
56 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VII - Ulysses 2<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Karl Prantl<br />
Prantl
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch VIII - Giencke & Co <strong>ST</strong>/A/R 57<br />
VOLKER GIENCKE 1992
58 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VIII - Giencke & Co<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch VIII - Giencke & Co <strong>ST</strong>/A/R 59<br />
Hotel Elisabeth in Ischgl
Städteplanung / Architektur / Religion Buch VIII - Giencke & Co<br />
<strong>ST</strong>/A/R 61<br />
<strong>ST</strong>/A/R Architekt Giencke baut in Lettland
62 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VIII - Giencke & Co<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch VIII - Giencke & Co <strong>ST</strong>/A/R 63
64 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VIII - Giencke & Co<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
G<br />
i<br />
e<br />
n<br />
c<br />
k<br />
e<br />
2005
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch IX - Niederösterreich <strong>ST</strong>/A/R 65<br />
<strong>ST</strong>/A/R im Karikaturmuseum Krems.<br />
Erich Sokol Großvater von Karl Sokol (16).
66 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IX - Niederösterreich<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Renoir in der Kunshalle Krems
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch IX - Niederösterreich <strong>ST</strong>/A/R 67
Städteplanung / Architektur / Religion Buch IX - Niederösterreich<br />
<strong>ST</strong>/A/R 69<br />
Landpartie zur kunst<br />
im öffentlichen raum<br />
niederösterreich<br />
niederösterreich<br />
Landpartie Weinviertel<br />
Samstag, 16. April 2005<br />
Landpartie Wachau<br />
Samstag, 21. Mai 2005<br />
Landpartie Baden und Umgebung<br />
Samstag, 25. Juni 2005<br />
Landpartie Waldviertel<br />
Samstag, 17. September 2005<br />
Paasdorf<br />
Maria Hahnenkamp/Willi Frötscher<br />
PRINZGAU/podgorschek<br />
Andrea Sodomka/Martin Breindl<br />
Ingeborg Strobl<br />
Laa/Thaya<br />
Leo Schatzl<br />
Mitterretzbach<br />
Max Pauly<br />
Stronsdorf<br />
Franz West<br />
Krems Friedhof<br />
Hans Kupelwieser<br />
Clegg & Guttmann<br />
Donau-Universität Krems<br />
Dara Birnbaum<br />
Peter Kogler/Marcus Geiger<br />
Günter Wolfsberger<br />
Stein<br />
Per Kirkeby<br />
Tony Cragg<br />
Sepp Auer<br />
Lois Weinberger<br />
Baden<br />
Brigitte Kowanz<br />
Gutenbrunnerpark<br />
Theresienfeld<br />
Schuda/Schmeiser<br />
eichinger oder knechtl<br />
Hof/Leithaberge<br />
the poor Boys Enterprise<br />
Schrems<br />
Ramsar-Zentrum<br />
Waidhofen/Thaya<br />
Franz X. Ölzant<br />
Allentsteig<br />
Ricarda Denzer<br />
VALIE EXPORT<br />
Rappottenstein<br />
Ortrun Lanzner<br />
Land-<strong>ST</strong>/A/R Gans von Horaz<br />
Wenzersdorf<br />
Isa Genzken<br />
Spitz/Wachau<br />
Ulrich Rückriem<br />
Olafur Eliasson<br />
Weitere Informationen unter www.publicart.at<br />
T 0 27 42/ 9005 DW 13203<br />
www.publicart.at
Landpartie Waldviertel RÖ<strong>ST</strong>ER<br />
– Samstag, 17. September 2005<br />
ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum zur Migrationsgeschichte Allentsteig<br />
TÄUSCHUNGSMANÖVER<br />
von Ricarda Denzer<br />
in Zusammenarbeit mit Heike Bablick, Heinz Machat (heiKE/NZ) und Fatih Aydogdu
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch IX - Niederösterreich <strong>ST</strong>/A/R 71<br />
<strong>ST</strong>/A/R Geschenk, VICTOR VASARELY, DIE TÄUSCHUNG
72 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IX - Niederösterreich<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Kaercher
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK <strong>ST</strong>/A/R 73<br />
Graz jetzt schattenlos<br />
Die grossartige Schattenskulptur von<br />
Markus Wilfling wurde wieder abgebaut.<br />
Die Kulturhauptstadt verliert ein Kunstwerk.<br />
Markus Wilfling bei Galerie Eugen Lendl
74 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Günter Brus Jörg Schlick, „In besseren Kreisen“, Katalog 2005, Hrsg. Galerie Bleich-Rossi<br />
Jeremy Glogan<br />
„Studio City“<br />
Oil and Acrylic on canvas<br />
152cm x 117cm<br />
2005<br />
Andreas Hofer,<br />
Dark Horse, 1998,<br />
Collage / Papier,<br />
29,5 x 21 cm<br />
PROGRAMM DER GALERIE BLEICH-ROSSI GRAZ ZU GA<strong>ST</strong> BEI<br />
CHRI<strong>ST</strong>INE KÖNIG WIEN, 2005<br />
JÖRG SCHLICK<br />
pseudo-isochromatische Tafeln zur Prüfung des Farbsinnes (für Daniel Hafner)<br />
19. Jänner bis 26. Februar 2005<br />
viennAfair<br />
21. – 24. April<br />
ANDREAS HOFER<br />
HANS-JÖRG MAYER<br />
JÖRG SCHLICK<br />
Stand Nr. A0202<br />
Joseph Zehrer, Zeitungen, Acryllack auf<br />
Zeitungspapier, 47 x 63 cm<br />
GALERIE<br />
BLEICH-ROSSI<br />
JOSEPH ZEHRER<br />
Freigestellt<br />
3. März bis 16. April 2005<br />
JEREMY GLOGAN<br />
„Rudolf ?“<br />
Eröffnung: Freitag, 22. April 2005, von 19 - 21 Uhr<br />
Eröffnung gemeinsam mit den Galerien<br />
Georg Kargl, Engholm Engelhorn, Gabriele Senn und Lisa Ruyter.<br />
Brunch in der Schleifmühlgasse im Rahmen der viennAfair:<br />
Samstag, 23. April 2005, von 10 - 12 Uhr<br />
Ausstellungsdauer: 23. April – 11. Juni 2005<br />
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 13 - 19 Uhr<br />
Samstag 11 - 15 Uhr und nach Vereinbarung<br />
A-1040 WIEN, SCHLEIFMUEHLGASSE 1A, TEL. <strong>06</strong>76/3569698, FAX 01/5857474-24<br />
PROGRAMM DER G A L E R I E B L E I C H - R O S S I, G R A Z<br />
2005<br />
Künstler der Galerie<br />
Siegfried Anzinger<br />
Erwin Bohatsch<br />
Günter Brus<br />
Merlin Carpenter<br />
Luis Claramunt<br />
Ramesch Daha<br />
Bernhard Fruehwirth<br />
Ingeborg Gabriel<br />
Jeremy Glogan<br />
Martin Gostner<br />
Dan Graham<br />
Andreas Hofer<br />
IRWIN<br />
Martin Kippenberger<br />
Michael Krebber<br />
Hans Kupelwieser<br />
Rudolf Leitner-Gründberg<br />
Albert Oehlen<br />
Markus Oehlen<br />
Josephine Pryde<br />
Sam Samore<br />
Jörg Schlick<br />
Hubert Schmalix<br />
Hans Weigand<br />
Manfred Willmann<br />
Katharina Wulff<br />
Joseph Zehrer<br />
GÜNTER BRUS JÖRG SCHLICK<br />
In besseren Kreisen<br />
Buchpräsentation und Ausstellung<br />
17. Februar bis 8. April 2005<br />
aktuelle kunst in graz – Galerientage 2005<br />
ANDREAS HOFER<br />
Galassia che vai<br />
Eröffnung: Samstag, 16. April 2005, ab 15 Uhr<br />
Die Galerie ist am Samstag, dem 16. 4., von 11 - 20 Uhr<br />
und am Sonntag, dem 17. 4., von 11 - 17 Uhr geöffnet.<br />
Ausstellungsdauer: 16. April – 25. Mai 2005<br />
RAMESCH DAHA<br />
Eröffnung: Donnerstag, 2. Juni 2005, 18 Uhr<br />
Ausstellungsdauer: 3. Juni bis Ende Juli 2005<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog<br />
HANS WEIGAND<br />
steirischer herbst 2005<br />
KALIN LINDENA<br />
November – Dezember 2005<br />
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 15 - 19 Uhr<br />
Samstag 11 - 14 Uhr und nach Vereinbarung<br />
A-8010 GRAZ, BÜRGERGASSE 4/II, TEL. 0316/834587 , FAX 834588<br />
galerie@bleich-rossi.at www.bleich-rossi.at<br />
Jörg Schlick, pseudo-isochromatische Tafeln, o.T. , 60 x 60 cm, Mischtechnik, Acryl / Leinwand
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK <strong>ST</strong>/A/R 75<br />
Agnes<br />
Horaz<br />
Ruth<br />
<strong>ST</strong>/A/R Land<br />
Horaz, Tel.: 033 26 52 917<br />
Peppo<br />
Nuri<br />
Timmi<br />
Wotan<br />
Heidulf-Aurelio<br />
AURELIO<br />
Fanny
Städteplanung / Architektur / Religion Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK<br />
<strong>ST</strong>/A/R 77
78 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
INITIATOR* DER GRAZE R<br />
BERNHARD HAFNER<br />
MIT DER LEGENDÄREN AUS<strong>ST</strong>ELLUNG ARCHEGRAMME<br />
GRAZ 1966<br />
Space, Time and Architecture? RAUMZEITARCHITEKTUR!<br />
Ein langes Gedicht<br />
Space, Time and Architecture ?<br />
R A UM Z E I T A R C H I T E K T U R !<br />
Mottos für architektonische Konzeptionen.<br />
Mottos für künstlerische<br />
Konzeptionen ?<br />
Raum und Zeit als Elemente der Architektur, der<br />
Kunst; Polaritäten –<br />
Alternativen? Ein Beistrich oder kein Beistrich, das<br />
ist hier die Frage.<br />
R A U M u n d Z E I T als Einheit:<br />
RAUMZEITARCHITEKTUR. Raumzeit als Wesen<br />
des Architektonischen, des Künstlerischen. Leben -<br />
Evolution. Der Prozeß des Werdens und Vergehens,<br />
die Veränderung: die Kontinuität des Dynamischen.<br />
„Eine unaufhörlich über die Fensterscheibe<br />
wischende Regenmähne“.<br />
Durch die RAUMZEITLICHKEIT wird Architektur eine<br />
Konzeption des Erlebens und von Kunst. Durch ihre<br />
RAUMZEITLICHE BENÜTZUNG wird sie Teil des<br />
Lebens: EVOLUTIONSARCHITEKTUR.<br />
Es besteht kein Zweifel, die Opposition habe<br />
versagt,<br />
sagt die Regierung, vor den Wahlen.<br />
Es besteht kein Zweifel, die CIAM haben<br />
versagt,<br />
sage ich, jederzeit.<br />
Space and Time SIND KEINE Polarität in der<br />
ARCHITEKTUR.<br />
Space and Time SIND KEINE Alternative in der ARCHITEKTUR<br />
trotz dem ganzen Gefolge:<br />
die Ville Radieuse, Broadacre City: jedem<br />
Spießer seine Radieser. Die gegliederte<br />
und aufgelockerte Stadt: jeder ‚Städter‘<br />
ein kleiner Bauer mit Freizeitgärtchen,<br />
Hühnervolk und einer Kuh.<br />
Orginaltext aus dem Buch … Im Lotterbett<br />
BERNHARD HAF<br />
KONZEPTIONEN DES ORDNENS<br />
Systeme, die nachprüfbar sind durch Bauen: wir, die<br />
durch BENÜTZEN prüfen, heutigen Architekturkompost;<br />
kontrollieren, da wir Ergebnisse sehen, Strukturen, die<br />
beengen, Räume, in denen eine abgestandene Luft<br />
nur graue Innereigehirne von CIAM Leptosomen am<br />
Leben hält. Wo hat die ZEIT Platz im Gefüge der Stadt,<br />
in der Stadt von Selbsternährern, wo die Veränderung?<br />
Wo ist die GEMEINSCHAFT in der Architektur der<br />
Stadt, in diesen olympischen Dörfern von Innsbruck,<br />
Graz, Salzburg, Wien, Berlin, Lyon und Carcassonne?<br />
Luggerdorf und Müllnertown.<br />
RAUMZEIT ist ein Wesen der ARCHITEKTUR<br />
dann werden<br />
gegen<br />
nicht endenwollenden Flüche verdummender Monochromie –<br />
rouge et noir und kardinalsrot in Österreich -,<br />
gegen Individuen nie kopulierender<br />
Egogamie<br />
Architekturen stehen,<br />
des Miteinander, des Dialogs fähig,<br />
neue Bekenntnisse, die bunt sein werden: rosa<br />
(lila als Kompromiß),<br />
synästhetisch: sie werden riechen, tast- und<br />
hörbar sein, man wird sie sehen und der<br />
steirische Bauer, von ihrem Schatten<br />
getroffen, wird barhäuptig verweilen und<br />
wissen: von wo der Schatten kommt,<br />
dort ist die Stadt und nicht dort, wo die<br />
grünweiße Tramway fährt.<br />
*Augenzeuge Heidulf Gerngross
78 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
INITIATOR* DER GRAZE R<br />
BERNHARD HAFNER<br />
MIT DER LEGENDÄREN AUS<strong>ST</strong>ELLUNG ARCHEGRAMME<br />
GRAZ 1966<br />
Space, Time and Architecture? RAUMZEITARCHITEKTUR!<br />
Ein langes Gedicht<br />
Space, Time and Architecture ?<br />
R A UM Z E I T A R C H I T E K T U R !<br />
Mottos für architektonische Konzeptionen.<br />
Mottos für künstlerische<br />
Konzeptionen ?<br />
Raum und Zeit als Elemente der Architektur, der<br />
Kunst; Polaritäten –<br />
Alternativen? Ein Beistrich oder kein Beistrich, das<br />
ist hier die Frage.<br />
R A U M u n d Z E I T als Einheit:<br />
RAUMZEITARCHITEKTUR. Raumzeit als Wesen<br />
des Architektonischen, des Künstlerischen. Leben -<br />
Evolution. Der Prozeß des Werdens und Vergehens,<br />
die Veränderung: die Kontinuität des Dynamischen.<br />
„Eine unaufhörlich über die Fensterscheibe<br />
wischende Regenmähne“.<br />
Durch die RAUMZEITLICHKEIT wird Architektur eine<br />
Konzeption des Erlebens und von Kunst. Durch ihre<br />
RAUMZEITLICHE BENÜTZUNG wird sie Teil des<br />
Lebens: EVOLUTIONSARCHITEKTUR.<br />
Es besteht kein Zweifel, die Opposition habe<br />
versagt,<br />
sagt die Regierung, vor den Wahlen.<br />
Es besteht kein Zweifel, die CIAM haben<br />
versagt,<br />
sage ich, jederzeit.<br />
Space and Time SIND KEINE Polarität in der<br />
ARCHITEKTUR.<br />
Space and Time SIND KEINE Alternative in der ARCHITEKTUR<br />
trotz dem ganzen Gefolge:<br />
die Ville Radieuse, Broadacre City: jedem<br />
Spießer seine Radieser. Die gegliederte<br />
und aufgelockerte Stadt: jeder ‚Städter‘<br />
ein kleiner Bauer mit Freizeitgärtchen,<br />
Hühnervolk und einer Kuh.<br />
Orginaltext aus dem Buch … Im Lotterbett<br />
BERNHARD HAF<br />
KONZEPTIONEN DES ORDNENS<br />
Systeme, die nachprüfbar sind durch Bauen: wir, die<br />
durch BENÜTZEN prüfen, heutigen Architekturkompost;<br />
kontrollieren, da wir Ergebnisse sehen, Strukturen, die<br />
beengen, Räume, in denen eine abgestandene Luft<br />
nur graue Innereigehirne von CIAM Leptosomen am<br />
Leben hält. Wo hat die ZEIT Platz im Gefüge der Stadt,<br />
in der Stadt von Selbsternährern, wo die Veränderung?<br />
Wo ist die GEMEINSCHAFT in der Architektur der<br />
Stadt, in diesen olympischen Dörfern von Innsbruck,<br />
Graz, Salzburg, Wien, Berlin, Lyon und Carcassonne?<br />
Luggerdorf und Müllnertown.<br />
RAUMZEIT ist ein Wesen der ARCHITEKTUR<br />
dann werden<br />
gegen<br />
nicht endenwollenden Flüche verdummender Monochromie –<br />
rouge et noir und kardinalsrot in Österreich -,<br />
gegen Individuen nie kopulierender<br />
Egogamie<br />
Architekturen stehen,<br />
des Miteinander, des Dialogs fähig,<br />
neue Bekenntnisse, die bunt sein werden: rosa<br />
(lila als Kompromiß),<br />
synästhetisch: sie werden riechen, tast- und<br />
hörbar sein, man wird sie sehen und der<br />
steirische Bauer, von ihrem Schatten<br />
getroffen, wird barhäuptig verweilen und<br />
wissen: von wo der Schatten kommt,<br />
dort ist die Stadt und nicht dort, wo die<br />
grünweiße Tramway fährt.<br />
*Augenzeuge Heidulf Gerngross
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK <strong>ST</strong>/A/R 79<br />
SCHULE<br />
1966 !<br />
NER<br />
Dieses Buch über eine wichtige Zeit der Grazer<br />
Architekturszene sucht einen Verleger!
80 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Anfaenge der Raumfahrt
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch V - MUMOK <strong>ST</strong>/A/R 89<br />
Die Minimalanforderungen an ein Museum heute<br />
Interview mit Edelbert Köb, Direktor des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien<br />
Thomas Redl: Das laufende Jahr steht unter<br />
dem Motto: DAS JAHR DES SAMMELNS. Diese<br />
Thematik defi niert ja seit Beginn der Geschichte<br />
des Museums ihre ureigene Aufgabe. Was<br />
sind die Schwerpunkte in diesem JAHR DES<br />
SAMMELNS?<br />
Edelbert Köb: Grundsätzlich geht es darum, das<br />
Interesse der Öffentlichkeit auf dieses Thema<br />
des Museums zu richten, das immer wieder<br />
untergeht. Heute wird in der Rezeption, vom<br />
Publikum und auch von der Presse überhaupt<br />
kein Unterschied mehr gemacht, ob es sich<br />
um ein Museum oder eine Kunsthalle handelt.<br />
Das Wesen des Museums ist eben seine<br />
Sammlung. Museumsproblematik wird in der<br />
Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert, es gibt<br />
„museologische Usancen“ oder „museologische<br />
Prinzipien“; alte, traditionelle, die man natürlich<br />
alle nicht akzeptieren muss. Museen sind<br />
gewachsene Traditionen, und Museologie ist<br />
eine Wissenschaft, deren Ergebnisse auch<br />
immer wieder in Frage gestellt werden können.<br />
Kunst ist ein lebendiger Organismus, ändert<br />
sich auch ständig, und das Museum muss<br />
darauf bis zu einem gewissen Grad reagieren. Es<br />
befi ndet sich in einer Wechselwirkung, und das<br />
Museum ist manchmal Täter und Opfer zugleich<br />
und lebt in einem Spannungsfeld zwischen der<br />
aktuellen Kunstproduktion und -entwicklung und<br />
museologischen Prinzipien und Traditionen.<br />
Ein zentrales Problem des Sammelns ist, dass<br />
wir in Europa und dann auch in Amerika, im euroamerikanischen<br />
Kulturkreis, lange in einer relativ<br />
abgeschlossenen Kunstwelt gelebt haben, in<br />
unserer Begriffl ichkeit der euro-amerikanischen<br />
Kunst. Und wenn ich unsere Sammlung anschaue,<br />
besteht die ganze klassische Moderne aus<br />
europäischer Kunst, angefangen von Kupka<br />
bis zum späten Giacometti oder Picasso, in die<br />
60er Jahre hineingehend ist alles europäisch.<br />
Dann kommt die amerikanische Kunst dazu,<br />
weil sich dann das Wesentliche in Amerika<br />
getan hat, in New York, von der Minimal Art<br />
bis zur Konzeptkunst und der New York School<br />
of Painting. Die Gewichte und geografischen<br />
Zentren haben sich verschoben, es war dann<br />
euro-amerikanisch, das haben wir in unserem<br />
museologischen Denken sozusagen auch noch<br />
geschafft. Und plötzlich gibt es noch Kunst in<br />
Australien, Japan, China, auch zeitgenössische<br />
Kunst, denn wir sind auch kolonialistisch tätig<br />
gewesen und haben ja letztlich all diesen Ländern<br />
unseren euro-amerikanischen Kunstbegriff<br />
aufoktroyiert, oder sagen wir so, sie haben ihn<br />
bis zu einem gewissen Grad angenommen. Es<br />
gibt eben Weltkunst, es gibt die museale Tätigkeit<br />
auch im Ausstellungswesen, und sie hat sich<br />
im Austausch mit unserer euro-amerikanischen<br />
Kunst über die ganze Welt entwickelt.<br />
Der Sammlungshorizont hat sich nicht verdoppelt,<br />
geografi sch wie medial, sondern verzehn- oder<br />
verzwanzigfacht.<br />
TR: Diese Öffnung ist, wie man sieht, eine<br />
Entwicklung der letzten 10 Jahre, da kommt sehr<br />
stark der Osten dazu, Moskau als Thema oder<br />
die ganze östliche Kunst.<br />
EK: Die war eigentlich immer dabei, nur durch<br />
den Eisernen Vorhang abgeschnitten, zum Teil<br />
abgetötet in ihren Entwicklungen und konnte<br />
sich nicht weiterentwickeln. Zum Teil hat es eine<br />
Parallelentwicklung gegeben, unter Ausschluss<br />
einer Öffentlichkeit, und man hat diese Kunst eben<br />
auch entdeckt, das ist als Felderweiterung noch<br />
dazugekommen. Die gesamte osteuropäische<br />
Kunst ist dazugekommen, die aber doch sehr<br />
stark in der europäischen Tradition war. Die<br />
Konzeptkunst z.B. hat es in den 60er Jahren auch<br />
in Kroatien gegeben, nur hat man es nicht gewusst,<br />
aber sie war schlicht und einfach beeinfl usst<br />
vom europäischen, euro-amerikanischen<br />
Kunstdenken, sie ist nicht „andere“ Kunst.<br />
Es ist ungeheuer unübersichtlich und weit<br />
geworden.<br />
Die Museen müssen sich von der Idee<br />
verabschieden - und da tun sie sich unglaublich<br />
schwer -, dass sie enzyklopädisch sammeln, das<br />
heißt, dass sie von allem etwas haben, und zwar<br />
von allen Medien, geografisch von allem und von<br />
allen Zeiten etwas. Diese Idee findet man in allen<br />
Museen der klassischen Moderne, sogar in unserer<br />
kleinen Sammlung. Da haben wir am Anfang den<br />
österreichischen Expressionismus, dann den<br />
deutschen Expressionismus, dann das Bauhaus,<br />
die Konstruktivisten, die Surrealisten, Dadaisten<br />
usw. Wir haben alle Ismen andeutungsweise, und<br />
alle wichtigen Künstler von diesen Ismen haben<br />
wir auch, zumindest mit einer Arbeit vertreten. Ich<br />
sage immer, es gibt 2 Arten von Enzyklopädien -<br />
die dicke, die kann auch sechzig Bände haben -<br />
Meyers Konversationslexikon, und auch die Welt<br />
von A-Z. Aber der Anspruch, auch des MUMOK,<br />
war immer die Enzyklopädie.<br />
TR: Es gibt ja den Auftrag, die Sammlung des<br />
Wiener Aktionismus, die die umfassendste ist, zu<br />
pflegen, im Haus zu zeigen und international zu<br />
präsentieren. Ist das ein Anknüpfungspunkt, ein<br />
Spezifikum, auf dem sich das Sammlungskonzept<br />
aufbaut?<br />
EK: Ja klar. Es ist eben so, dass man aus<br />
ökonomischen Gründen nicht mehr alles<br />
sammeln kann, aus Platzgründen etc., sodass<br />
man sich fragen muss, welche objektiven<br />
Kriterien man entwickeln kann für das, was<br />
ich sammle, welche Strategie eine sinnvolle<br />
ist. Sie kann nicht auf meinen Liebhabereien<br />
beruhen, Museumsdirektoren haben heute<br />
Dienstverträge von 5 Jahren. Museen sind heute<br />
wissenschaftliche Anstalten, von denen man<br />
annehmen können muss, dass es auch gewisse<br />
objektive Grundlagen gibt, sonst sind wir nämlich<br />
keine wissenschaftliche Anstalt. Es gilt, Kriterien<br />
zu entwickeln für das, was ich tue, und zwar<br />
konsensfähige Kriterien, wo ich zumindest mit<br />
meinen wissenschaftlichen Mitarbeitern einen<br />
Konsens finden muss, was grundsätzlich richtig<br />
ist.<br />
Und woher nehme ich die Kriterien? Die kann ich<br />
erstens nur nehmen aus dem, was vorhanden<br />
ist. Was ist da an Qualitäten, wie kann ich diese<br />
verdichten, wie auf ihnen aufbauen etc.; also<br />
die Analyse des Sammlungsbestandes, und das<br />
zweite Kriterium ist, was an diesem Ort noch<br />
geschieht, am Beispiel Wiens, Österreichs,<br />
was sammeln die anderen, wo haben andere<br />
Qualitäten und Schwerpunkte. Wir haben eine<br />
gewisse Verpflichtung als staatliches Museum,<br />
wir können nicht egoistisch denken.<br />
Also ist es natürlich schlecht, wenn ein staatliches<br />
Museum defensiv arbeiten muss, es wäre schön,<br />
wenn wir offensiv arbeiten könnten, es ist aber<br />
nicht so. Private Sammler haben ein Mehrfaches<br />
Edelbert Köb<br />
an Geld als staatliche Museen. Dazu kommt das<br />
Problem, dass kein staatliches Museum, das gilt<br />
für ganz Europa und auch für die ganze Welt, dass<br />
nirgends die öffentliche Hand fähig ist, adäquate<br />
Sammlungen zu entwickeln.<br />
TR: Also gibt es einerseits ein Platzproblem,<br />
andererseits dieses budgetäre Korsett,<br />
das auferlegt ist, und dann gibt es, in den<br />
österreichischen Medien immer wieder diskutiert,<br />
die „Wiener Situation“.<br />
EK: Nie im internationalen Vergleich, da würde<br />
sich vieles klären.<br />
TR: Es fi ndet immer ein Vergleich der Museen<br />
statt, und es gibt eine Art nicht ausgesprochenen<br />
Wettbewerbskampf.<br />
EK: Eine dichte, ambitionierte Museumsszene,<br />
wobei man immer Museums- und<br />
Ausstellungswesen verwechselt. In Wien haben<br />
wir eine imperiale Museumsstruktur, wir waren<br />
einmal ein Imperium, wir haben große Museen,<br />
vergleichbar mit dem Louvre in Paris, dem<br />
British Museum in London. Wir haben das MAK,<br />
die Schatzkammer, das Völkerkundemuseum,<br />
wir haben eine berühmte grafi sche Sammlung,<br />
wir haben grundsätzlich eine imperiale Struktur<br />
wie in London, Paris oder Madrid. Nur sind wir<br />
im Gegensatz zu diesen Ländern heute ein<br />
Kleinstaat. Und jetzt ist es einsichtig, dass wir,<br />
was die Moderne und die Gegenwartskunst<br />
betrifft, einen Gang zurückschalten müssen, weil<br />
wir kein Imperium mehr sind. Was die imperiale<br />
Struktur betrifft, verstehe ich überhaupt nicht,<br />
warum das überhaupt diskutiert werden muss.<br />
Die imperiale Struktur gibt es in Paris, London,<br />
Madrid, und nirgends gibt es ein Problem damit.<br />
Wir sind ja eine Bundessammlung. Unsere<br />
Konkurrenten sind nicht die grafi sche Sammlung,<br />
sondern der Essl oder Liaunig, der ein neues<br />
Haus baut; das ist der freie Markt. Aber sich<br />
innerhalb eines Konzerns kaputtzumachen, sich<br />
zu konkurrenzieren, ist völlig grotesk. Das wird<br />
auch immer übersehen. Man sagt, wir haben jetzt<br />
einen freien Markt, freien Wettbewerb. Wo gibt<br />
es das in einem Bundeskonzern, bei geringen<br />
Mitteln, bei Ressourcen, die für die Sammlung<br />
Fortsetzung auf Seite 94 Ë
Städteplanung / Architektur / Religion Buch XI - Youngstars YOUNG - <strong>ST</strong>/A/R 81<br />
YOUNG -<br />
- <strong>ST</strong>AR<br />
Meinhard Ropp C 2003<br />
LUCAS<br />
Redaktionsleitung/ Grafik: Lucas + Lukas - Look@US²<br />
Die Aneignung der Architektur durch den Benutzer, oder plakativer formuliert, der MENSCH<br />
UND DIE ARCHITEKTUR stehen diesmal im Mittelpunkt des Young-Star. Stattman zeigt mit<br />
dem Fluc 2 ein Gebäude, das dem Leitsatz „Bedeutung entsteht erst im Gebrauch“ folgt.<br />
Hoffenscher bringt ein Gebäude am Washington Square, NYC, einem Ort der Studentenund<br />
Demokratiebewegung, das sich im Kontext der Masse vieler Personen sowohl einer<br />
formalen Anpassung unterzieht, andererseits ein Signalturm der genannten Bewegung<br />
ist. Holzinger zeigt im klugen Umgang mit Guckkastenbühnen einerseits deren Aufhebung<br />
durch Verschiebung der zentralen Perpektive, andererseits die ad absurdum - Führung<br />
mittels des Fluchtumwegeplans.<br />
LUKAS<br />
DU<br />
ARCH + Robert Pretsch C 2005<br />
Der zweite Teil zeigt ein Ausblick auf die Bartlett School of Architecture in London. An dieser<br />
Stelle möchten wir Stefan Rutzinger als unseren London-Korrespondenten begrüßen.<br />
„Vor der Fertigstellung“ ist Titel des dritten Teils, mit der bisher unter Verschluß gehaltenen<br />
Arbeit „Tableau“ von Heri&Salli. Die Redaktion freut sich, das Projekt frisch aus dem<br />
Büro als erstes publizieren zu dürfen.<br />
Heri&Salli erhalten den Architekturförderungspreis des Landes Salzburg 2004.<br />
Wir gratulieren!<br />
Die Redaktion begrüßt, daß auch der Herr Architekt wieder bauen wird, diesmal im Süden<br />
Wiens.<br />
Die Redaktion unterstützte Podmirseg beim Spaten<strong>ST</strong>ECHEN.<br />
CORBU<br />
ARCH + Robert Pretsch C 2005<br />
Funktionell gesprochen, wird der Mensch zum Benutzer.<br />
Abstrakt gesprochen, wird er zum Kind, das diese Welt<br />
erst entdecken muß. - look@US²<br />
Nur aus Wundern können neue Dinge entstehen, ganz<br />
bestimmt nicht aus Analysen. - Louis I. Kahn<br />
In dieser Ausgabe:<br />
Robert Pretsch, Lucas Kulnig, Lukas Göbl, Stefan Rutzinger als London-Korrespondent,<br />
Klaus Stattmann, Heri&Salli, Sophie Grell, Meinhard Ropp, Daniel Podmirseg, Heli Holleis,<br />
Doris Steinacher, Gregor Holzinger, Nadja, Marc Hoffenscher, Wyn Gilley, David Head, Pablo<br />
Gil, Peter Koch, und Theresia Frass-Knierzinger als Tänzerin in der Fußzeile von<br />
Lucas + Lukas - look@US²<br />
formlabor@aon.at<br />
PODMIRSEG<br />
ARCH + Robert Pretsch C 2005
82 <strong>ST</strong>/A/R Buch XI - Youngstars<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
THE REPRESENTER<br />
MARC HOFFENSCHER Urban Project, 2004<br />
The Representer is a building that organizes uneasiness and proves the changing in the city.<br />
Der Representer-Tower am Washington Square in Manhattan ist der<br />
zentrale Kern eines urbanen Projekts, das mittels Container, verteilt<br />
innerhalb der Stadt, mittels eines vernetzten Informationssystems,<br />
eines digitalen Archivs, und eines Speichers physischer Gegenstände<br />
den Zustand einer demokratische Gesellschaft überprüft, visualisiert,<br />
dokumentiert und archiviert. Die Struktur ist angewiesen auf sowohl<br />
digitalen wie physischen Input der Bevölkerung. Der Washington<br />
Squae vor der New Yorker Universität ist Ort vielfacher Demonstrationen<br />
und Studentenbewegungen, und daher ein idealer Platz für den<br />
Representer-Tower als Kernpunkt des Systems. Der Platz selbst wird<br />
in eine bewegliche Platform verwandelt.<br />
Hoffenscher:<br />
“Public organisations can rent a container for their research in the<br />
city. They are allowed to park the container on any carparking space<br />
they want to and as long as they want. It can be used for research<br />
and public work. The container is able to split itself into two parts -<br />
the container and the informer. Both are able to function autonomous.<br />
The container sends out video and sound signals and the informer<br />
receives video and sound. This makes it possible to inform all the<br />
people who are at the representer-tower!“<br />
Marc Hoffenscher C 2004<br />
Marc Hoffenscher C 2004
Nr. <strong>06</strong>/2005 Buch XI - Youngstars<br />
YOUNG - <strong>ST</strong>/A/R 83<br />
FLUC 2<br />
IM PRATERDURCHGANG VON KLAUS <strong>ST</strong>ATTMANN<br />
“Erhöhung der Umständlichkeit, der Unentscheidbarkeit,<br />
der Unbestimmtheit”.<br />
Klaus Stattmann C 2005
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
YOUNG -<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
LOOK @ BARTLETT, LONDON<br />
luukaround<br />
DAVID HEAD<br />
BRUTALITY GARDEN<br />
Project, 2004<br />
David Head C 2004<br />
CROSSBONES GRAVEYARD<br />
Concealment/revelation<br />
Wyn Gilley<br />
CROSSBONES GRAVEYARD<br />
Projekt 2004<br />
Crossbones graveyard, a 17th century unmarked burial ground for prostitutes and the poor has<br />
existed in limbo since its closure. The intervention touches ground as infrequently as possible,<br />
rising to create an inverted graveyard („refl ecting“ the missing gravemarkers) created by<br />
a metamorphic canopy of polycarbonate/glass conposite facets. Rising up through and above<br />
the raised artifi cial ground is accomodation for an archive and library related to the site history<br />
together with an archive, studios and gallery for Outsider artists. The proposal addresses<br />
themes of concealed and(gradually) revealed identity, both in the pysical and social terms, creating<br />
an addition to the public realm which confronts the occupant‘s appreciation of hierarchies.<br />
Wyn Gilley C 2004<br />
Heidulf Gerngross C 2005<br />
SCHOOL OF SAMBA<br />
BRUTALITY GARDEN<br />
“Brutality Garden” captures the ambivalent nature of this project, fascinated with Brazil’s Edenic national mythology<br />
and its modern industrialisation. The scheme proposes a transformation of a hillside and concourse in<br />
Rio de Janeiro with a new Cultural Centre. The project addresses the humid climatic conditions and provides a<br />
solution to the problems of rebar corrosion and oxide staining, which blight concrete buildings. The architecture<br />
re-interprets the vernacular, ferro-concrete structures of Neimeyer’s 1950s and 60s Brazil and proposes the<br />
use of fibreglass reinforcement which shoots out of the concrete structure and can be interwoven with natural<br />
materials to create a dynamic, hybrid textile. Natural, vegetable allotments intertwine with artifi cial, geo-thermal<br />
tubes, misting hoses, and fi breglass reinforcement conduits, irrigating the ‚living‘ surface and channelling<br />
heavy, temporal, rainwater down the hillside to sea level. The Brutality Garden project uses composite architecture<br />
to explore the associated aesthetic and tectonic values and rhythmic orientations of Tropicália today.<br />
Pablo Gil<br />
MEGA<strong>ST</strong>RUCTURE SCHOOL OF SAMBA<br />
Project, Rio de Janeiro 2004<br />
A School of Samba is an institution that gathers around 4.000 people<br />
in the preparation of the carnival that develop social, ideological<br />
and economical links. Schools of samba are normally related to<br />
favelas, which otherwise doesn’t have another clear representation<br />
in the city. The aim of this megastructure, considering the previous<br />
facts, is that architecture becomes a catalyst of social transformation<br />
through the institutionalization of the liberating power of carnival.<br />
Pablo Gil C 2003
86 <strong>ST</strong>/A/R Buch XI - Youngstars<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Heri&Salli C 2005<br />
HERI&SALLI<br />
BÜRO TABLEAU<br />
Bürogebäude, Oberpullendorf, 2004/05<br />
BAUHERR: FOB FACE OF BUILDING – PLANNING <strong>ST</strong>IMAKOVITS<br />
SPITAL<strong>ST</strong>RASSE 1, 7350 OBERPULLENDORF<br />
„Die reine Repräsentation repräsentiert das Ende eines Unternehmens.“<br />
lookUS² C 2005<br />
Das Tableau<br />
ACHTUNG P<br />
Architektur ist eine räumliche Landschaft der Möglichkeiten. In diesem Sinne ist das Gebäude die<br />
Landschaft, die Landschaft das Gebäude und das Gebäude das Grundstück …das Grundstück wird<br />
zu einer Art künstlichen Deckung. Räumliche Lösungen und Zeitpunkte sind sequenzielle Ergebnisse,<br />
die nie das Ende einer Entwicklung sind, so wie das Gebäude nicht das Ende einer möglichen Repräsentation<br />
ist. Der tatsächliche Raum ist ein offenes Tableau. Die Grenzen des Gebäudes sind der<br />
Horizont den wir begreifen.<br />
DER HERR ARCHITEKT, Robert Pretsch, St/A/R - PREI<strong>ST</strong>RÄGER 2004
Nr. <strong>06</strong>/2005 Buch XI - Youngstars<br />
YOUNG - <strong>ST</strong>/A/R 87<br />
GEBÄUDE<br />
Gebäude aus der Sammlung der St/A/R - Kuratorin Nadja<br />
futundhonig<br />
ODMIRSEG SPATEN<strong>ST</strong>ICHT BALD<br />
NAME: C47<br />
SPATEN<strong>ST</strong>ICH: 3.4.2005<br />
SCHLÜSSELÜBERGABE: DEZEMBER 2005<br />
ARCHITEKTUR: IL MONDO DI PARATUFELLO<br />
HOLLEIS PODMIRSEG <strong>ST</strong>EINACHER<br />
BAUHERREN: ANDREAS & JANINA RIEMER OBER-<br />
MÜLLER<br />
HAUS GUTMANN<br />
Einfamilienhaus im Süden Wiens, 2005
88 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch XI - Youngstars<br />
BÜHNENBILD VON GREGOR HOLZINGER<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
GREGOR HOLZINGER<br />
büehnenbild<br />
Gregor Holzinger C 2003<br />
HAMLET, PROJEKT FÜR DAS BURGTHEATER, WIEN<br />
„Hatten sie ausgebift!“ [frei nach Lautsprecherdurchsage am<br />
Fluchthafen Amsterdam Schipol]<br />
Wegen mangelnder Umraumklärbarkeit kann ich nicht genau<br />
sagen, wo ich mich befinde, ist es in einem Raum, oder in der<br />
ihn umgebenden Wand, die aufgrund eines Planzeichenfehlers<br />
den eigentlichen Raum einnimmt, befin-det sich der Raum mit mir<br />
nicht in der planzeichentechnisch aufgedehnten Wand, wo hören<br />
die Enden auf, was ist außerhalb der Blattumrahumung, wieviele<br />
umeinander-geschachtelte Außen- und Innenräume gibt es noch,<br />
ist dieser Raum mehr zum Hineingehen oder zum Hinausgehen<br />
da? Ich habe hier einige überaus lange Ecken, sich ziehende Ecken<br />
vor mir, auch wenn ich mir unter der Länge einer Ecke wenig vorstellen<br />
kann, ebensowenig, wie welche die offenste ist. Wo soll ich<br />
den Notausgang suchen, und warum ist dieses Notausgangsschild<br />
da verkehrt herum angebracht, so daß der Pfeil nicht nach unten<br />
auf die unter dem Schild befindliche Tür zeigt sondern in die Luft<br />
oder gegen die Decke? Wieviele Wegweiser mit Aufschrift ‚One<br />
Way‘ gibt es noch, und nicht einen, der ‚Alle Richtungen‘ weist. Mir<br />
scheint, meine Fluchtwege sind allesamt ein Umweg. Es fehlt hier<br />
ein Fluchtwegeplan, wie in öffentlichen Gebäuden Vorschrift, und<br />
um ein solches handelt es sich hier doch. Das einzige was hier,<br />
in diesem Theaterbau, zu finden ist, ist dieser Fluchtumwegeplan<br />
hier, den ich mir auch denken hätte können, nicht wahr?<br />
Gregor Holzinger C 2003<br />
SOPHIE<br />
Der Fluchtumwegeplan
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch XII - Angelo <strong>ST</strong>/A/R 89
90 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch V - MUMOK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Iwan Kljun, Ohne Titel, undatiert, 35,1 x 35,2 cm,<br />
Courtesy Staatliches Museum für Zeitgenössische Kunst Thessaloniki<br />
Alexander Rodtschenko, Konstruktion auf weißem Hintergrund<br />
(Roboter), 1929, 144 x 94,3 cm, (c) VBK Wien, 2005<br />
DIE SAMMLUNG CO<strong>ST</strong>AKIS<br />
Licht und Farbe in der Russischen<br />
Avantgarde 1910-1930<br />
Der in Moskau lebende Grieche George Costakis<br />
(1913 – 1990) war eine der bedeutendsten<br />
Sammlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts,<br />
der im Russland der Nachkriegszeit über Jahrzehnte<br />
hin Werke russischer Avantgarde-Künstler erwarb.<br />
Heute zählt die Sammlung Costakis mit Werken von<br />
Kasimir Malewitsch, Wladimir Tatlin, Ljubow Popowa,<br />
Olga Rosanova, El Lissitzky, Alexander Rodtschenko,<br />
Iwan Kljun u.a. zu den wichtigsten internationalen<br />
Kunstsammlungen. Unter dem Aspekt von Licht<br />
und Farbe stellt das MUMOK in einer 300 Werke<br />
umfassenden Präsentation die Sammlung Costakis<br />
erstmals in Österreich vor.<br />
Ausstellung bis 19. Juni 2005<br />
Kasimir Malewitsch, Schwarzes Viereck, undatiert, 17 x 24 cm<br />
Courtesy Staatliches Museum für Zeitgenössische Kunst Thessaloniki<br />
Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig Wien,<br />
Öffnungszeiten: Di bis So 10.00 – 18.00 Uhr,<br />
Do 10.00 – 21.00 Uhr<br />
George Costakis<br />
In exemplarischer Weise veranschaulicht die Sammlung<br />
Costakis die Entwicklung der russischen Moderne.<br />
Beginnend mit einigen noch dem Symbolismus<br />
verpfl ichteten Werken ist der Kubo-Futurismus der<br />
Jahre nach 1910 mit Ljubow Popowa und Iwan Kljun<br />
ein erster Schwerpunkt. Mit Exponaten von Wladimir<br />
Tatlin oder Alexander Rodtschenko folgen prominente<br />
Beispiele konstruktivistischer Tendenzen. Höhepunkte<br />
sind Werke aus dem Suprematismus und besonders<br />
von Kasimir Malewitsch, der diese Theorie der „reinen<br />
Gegenstandslosigkeit“ entwickelte, indem er ein<br />
schwarzes Quadrat auf weißen Grund setzte. Gezeigt<br />
werden ebenso Theater- und Industriedesign wie Arbeiten,<br />
die in Zusammenhang mit dem Moskauer Institut für<br />
Künstlerische Kultur (INChUK) entstanden sind.<br />
Wichtige Künstlerpersönlichkeiten wie El Lissitzky,<br />
Alexander Rodtschenko, Varvara Stepanova, Iwan<br />
Kudriashev und Kliment Redko sind mit ihren Werken<br />
vertreten.
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch V - MUMOK <strong>ST</strong>/A/R 91<br />
Das Jahr des Sammelns – MUMOK<br />
Sommer 2005 bis Sommer 20<strong>06</strong><br />
Das Sammeln von Kunst nach höchsten qualitativen Richtlinien und spezifi schen Konzepten ist die zentrale Aufgabe,<br />
die Museen von anderen Ausstellungshäusern und Kunstinstitutionen unterscheidet. Sammlungen als lebendige und<br />
wissenschaftlich erschlossene Archive der Geschichte begründen den Anspruch der Museen auf eine führende Rolle in<br />
der Darstellung und Beurteilung der Gegenwartskunst. Das Museum als erstes und wichtigstes Kompetenzzentrum der<br />
Kunst ist jedoch längst in Frage gestellt.<br />
Das Museum zeigt neben der konsequenten Fortsetzung seiner eigenen Sammlungspräsentation unterschiedlich<br />
strukturierte Privatsammlungen, um Vergleiche und Differenzierungen zwischen öffentlichen und privaten Sammlungen<br />
ebenso zu ermöglichen wie zukünftige Perspektiven der Annäherung und der Kooperation aufzuzeigen. Eine eigene Schau<br />
ist der Privatsammlung EVN gewidmet; eine weitere Präsentation stellt ein Herzstück des MUMOK vor, die Sammlung<br />
Ludwig, und eine große Sammelausstellung ist dem Thema „Moderne und Gegenwartskunst in österreichischen<br />
Privatsammlungen“ gewidmet. Das Jahr 20<strong>06</strong> beginnt mit der Ausstellung der Kunstsammlung der „Ersten Bank Gruppe“.<br />
Parallel dazu wird die Privatsammlung des bulgarischen Künstlers und Sammlers Plamen Dejanoff gezeigt.<br />
„Meisterwerke aus der Sammlung Ludwig“<br />
14. Juli 2005 – 18. September 2005<br />
1977 wurde im Wiener Künstlerhaus die Ausstellung „Kunst um 1970“ gezeigt, eine<br />
Auswahl aus der Sammlung des deutschen Industriellenehepaars Irene und Peter Ludwig.<br />
In der Folge wurde vertraglich vereinbart, dass das Ehepaar Ludwig für vorerst fünf Jahre<br />
mehr als 100 Werke der internationalen Gegenwartskunst leihweise zur Verfügung stellt.<br />
Der Großteil dieser Arbeiten wurde später in die 1981 vom Ehepaar Ludwig und der<br />
Republik Österreich gegründeten Österreichischen Ludwigstiftung eingebracht und somit<br />
dauerhaft für Wien gesichert. Die Ausstellung erinnert an diese wichtige Initialzündung<br />
für die weitere Entwicklung des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig.<br />
„Nach Rokytnik – Die Sammlung der EVN“<br />
03. Juli 2005 - 18. September 2005<br />
Im Rahmen der Präsentation einer Reihe renommierter Privatsammlungen stellt das<br />
Museum ausgewählte Arbeiten aus der EVN-Sammlung vor. Von professionellen<br />
Juroren aus dem internationalen Kunstbetrieb ausgewählt, präsentiert diese seit 1995<br />
bestehende Privatsammlung die aktuelle internationale Kunstentwicklung der letzten ca.<br />
20 Jahre. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf Arbeiten, die traditionelle Medien wie<br />
Malerei und Skulptur neu denken und formulieren sowie auf Kunst, die Zivilisation und<br />
Natur als energetische Ressourcen und prozessuale Themen vorstellen. Gezeigt werden<br />
Arbeiten u.a. von Angela Bulloch, Maurizio Cattelan, Peter Doig, Marlene Dumas, Franz<br />
Graf, Lois Weinberger und Gerwald Rockenschaub.<br />
John de Andrea, Woman on Bed, 1974, Polyester und Fiberglas, mit Ölfarbe<br />
bemalt, Lebensgröße, © John de Andrea, Museum moderner Kunst Stiftung<br />
Ludwig Wien<br />
„Nouveau Realisme“<br />
21. Juli 2005 – 30. Jänner 20<strong>06</strong><br />
Der Nouveau Réalisme ist eine Bewegung um jene Künstler, die 1960 mit Pierre Restany<br />
das Manifeste des Nouveaux Réalistes unterschrieben haben. Arman, Francois Dufrene,<br />
Raymond Hains, Yves Klein, Martial Raysse, Daniel Spoerri, Jean Tinguely, Jacques<br />
de la Villeglé, César, Mimmo Rotella, Niki de Saint-Phalle, Gérard Deschamps und<br />
Christo schlossen sich formell zu einer Gruppe zusammen, die sich – im Gegensatz zum<br />
abstrakten Expressionismus – um ein neues Verständnis von Realität bemühte.<br />
César, Compression Mobil, 1960,<br />
Gepresste Ölkanister der Marke Mobil,<br />
61 x 40 x 35 cm, © VBK Wien, 2003,<br />
Museum Moderner Kunst Stiftung<br />
Ludwig Wien<br />
Jitka Hanzlowá, Rokytnik,<br />
1990-94, C-Print, 11 Teile<br />
(davon 1 Teil), 28 x 19 cm,<br />
Courtesy evn sammlung,<br />
Maria Enzersdorf<br />
„Entdecken und Besitzen –<br />
Einblicke in österreichische Privatsammlungen“<br />
07. Oktober 2005 – 27. November 2005<br />
Mit der Ausstellung Entdecken und Besitzen stellt das MUMOK die Frage nach dem<br />
Ist-Stand privater Sammlungsaktivitäten in diesem Lande und verweist auf die auch<br />
hierorts zunehmende Bedeutung, die einer engagierten Sammlerschaft im Kunstbetrieb<br />
zukommt.<br />
Helmut Federle, Basics on<br />
Composition/für Claude Debussy,<br />
1993, Öl auf Leinwand<br />
40 x 50 cm, © Helmut Federle,<br />
Courtesy Sammlung Wojda Wien<br />
„Kontakt – Die Sammlung der Erste Bank Gruppe“<br />
9. März 20<strong>06</strong> – 18. Juni 20<strong>06</strong><br />
Mit der Ausweitung ihrer ökonomischen Interessen in den zentral- und osteuropäischen<br />
Bereich verfolgt die Erste Bank auch die Neukonzeption einer Kunstsammlung, die Werke<br />
aus diesem Bereich beinhaltet. Dabei ist das Sammlungsprofi l auf innovative Positionen<br />
innerhalb der Kunst der osteuropäischen Länder seit den 60er Jahren ausgerichtet.<br />
Die Sammlung umfasst international relevante Werke, die unter der kommunistischen<br />
Herrschaft dieser Länder keine öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung fi nden<br />
konnten, die aber zeigen, welches avantgardistische Potenzial die inoffi zielle Kunst dieser<br />
Länder beinhaltete. Die Erste Sammlung repräsentiert damit ein bislang vernachlässigtes<br />
Kapitel internationaler Kunstentwicklung und leistet deren Intergration in den laufenden<br />
Kunstdiskurs.<br />
Julius Koller, Universelle Physkulturelle<br />
Operation – Verteidigung (U.F.O.), 1970,<br />
Fotografie, 23 x 17,3 cm, Courtesy Die<br />
Kunstsammlung der Erste Bank Gruppe
Städteplanung / Architektur / Religion Buch V - MUMOK<br />
<strong>ST</strong>/A/R 93<br />
JOHN BALDESSARI - A Different Kind of Order<br />
(Arbeiten 1962 – 1984) 4. März – 3. Juli 2005<br />
Rainer Ganahl, Road to War – aktuelle Ausstellung MUMOK Factory<br />
Freihändig am Fahrrad mit der Videokamera gegen die Einbahn im Nahen Osten<br />
A Two-Dimensional Surface, 1967, Acryl auf Leinwand, Gerahmt 145,7 x 171,5 cm, Courtesy John Baldessari, Santa Monica, California<br />
Mit seinen medienbezogenen Malereien, Fotoarbeiten,<br />
Videoperformances, Filmen, Plakaten und Büchern zählt<br />
der amerikanische Künstler John Baldessari (geb. 1931) seit<br />
den 60er Jahren zu den bedeutendsten und vielseitigsten<br />
Vertretern konzeptueller Kunst. Das MUMOK zeigt gemeinsam<br />
mit dem Kunsthaus Graz eine Retrospektive, die erstmals<br />
einen repräsentativen Überblick über Baldessaris bisheriges<br />
Gesamtwerk gibt. Während im MUMOK das Schaffen vom<br />
bahnbrechenden Frühwerk bis in die beginnenden 80er Jahre<br />
zu sehen ist, werden in Graz die neueren, seit den 80er Jahren<br />
entstandenen Arbeiten gezeigt.<br />
Das Spektrum der rund 100 gezeigten Arbeiten reicht von<br />
frühen abstrakten Malereien, Text- und Fototextmalereien, über<br />
Videoperformances, Filme, Fotoserien, Werkskizzen und Bücher<br />
bis zu raumbezogenen Fotoinstallationen der frühen 80er Jahre.<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch/englisch) mit<br />
Texten von John Baldessari, Marie Brugerolle, Winfried Pauleit,<br />
Rainer Fuchs, Anne Rorimer und einem Interview von Matt<br />
Mullican mit John Baldessari.<br />
Rainer Ganahls Arbeit setzt sich zentral mit Sprache und deren<br />
Verwendung in den aktuellen Medien auseinander. Die Sprache<br />
wie die Bilder aktueller zeitgeschichtlicher Ereignisse werden in seinen<br />
Werkserien verarbeitet. So sind die politischen und kriegerischen<br />
Konfl ikte im Gefolge des Terroranschlages vom 11.9.2001 sowie deren<br />
Darstellung in den Medien wesentliche Themen in den neuen Arbeiten.<br />
Die Websites bekannter Nachrichtenagenturen werden in Form von<br />
Malerei festgehalten und eingefroren; auf Keramiktafeln und Stickbildern<br />
sind Medienschlagzeilen und Stellungnahmen von Betroffenen einander<br />
gegenübergestellt. Unterschiedliche Informationssysteme, Kulturen und<br />
Ideologien sind so in einem Dialog offener Widersprüche miteinander<br />
verknüpft. Ganahl verleiht den Opfern der sogenannten Weltpolitik eine<br />
eigene Stimme und defi niert durch seine Auseinandersetzung mit dem<br />
Fremden einen möglichen Dialog des Verstehens.<br />
Thomas Redl<br />
Jacques Le Goff schreibt über die Arbeit von Historikern und der im<br />
kolltektiven Gedächtnis sedimentierten Erinnerung:<br />
„Zunächst, weil es mindestens zwei Geschichten gibt […]: diejenige der<br />
kollektiven Erinnerung und diejenige der Historiker. Erstere erscheint<br />
im Wesentlichen mythisch, verformt und anachronistisch. Aber sie<br />
ist die gelebte, niemals endende Beziehung zwischen Gegenwart und<br />
Vergangenheit. Es ist zu wünschen, dass die historische Information,<br />
die die Fachhistoriker verfügbar machen und die die Schulen und – so<br />
sollte es zumindest sein – die Massenmedien verbreiten, diese falsche<br />
traditionelle Geschichte korrigiert. Geschichte soll die Erinnerung<br />
erhellen und ihr helfen, ihre Fehler zu berichtigen.“<br />
Jacques Le Goff, Geschichte und Gedächtnis, Berlin 1999, S. 149 f.<br />
Aktuelle Ausstellung bis 5. Juni 2005, MUMOK Factory,<br />
Kurator Rainer Fuchs, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien.<br />
Chicken Memories, 1970, Farbpolaroids auf Papier, 1 Text, gerahmt je 16,5 x 12,7 cm,<br />
Courtesy of the Artist and Marian Goodman Gallery, New York<br />
John Baldessari<br />
Geboren 1931 in National City, Kalifornien, lebt und arbeitet in Santa Monica, Kalifornien, John Baldessari besuchte das San Diego State College und setzte<br />
anschließend seine Studien am Otis Art Institute (Los Angeles), am Chouinard Art Institute (Los Angeles) und an der University of California in Berkely fort.<br />
Bis 1990 unterrichtete er am California Institute of the Arts in Valencia und ist derzeit Professor an der University of California, Los Angeles.<br />
Zu seinen Studenten zählten u.a. Matt Mullican, Paul McCarthey und Mike Kelley. Baldessaris Werke wurden bislang in mehr als 120 internationalen<br />
Einzelausstellungen und über 300 Gruppenausstellungen gezeigt. Darunter mehrfache Documenta- und Biennale-Teilnahmen.<br />
Rainer Ganahl<br />
Geboren in Bludenz; lebt und arbeitet in New York.<br />
Studium der Philosophie und Geschichte; Studium bei Peter Weibel an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien;<br />
Kunstakademie Düsseldorf (Nam June Paik); Independent Study Program, Whitney Museum, New York. Zahlreiche<br />
internationale Einzel- und Gruppenausstellungen; 1999 Teilnahme an der 48. Biennale in Venedig.
94 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch V - MUMOK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Ë Fortsetzung von Seite 89<br />
nicht ausreichen und für die Zukunft schon gar<br />
nicht, da kann nicht jeder machen, was er will.<br />
Da müssen die Mittel konzentriert werden.<br />
TR: Die Quotenfrage ist in den letzten 15<br />
Jahren nie so populistisch diskutiert worden<br />
wie jetzt; jetzt gibt es ein Gegeneinander der<br />
Häuser, das sich in den Medien widerspiegelt.<br />
Und bei diesem künstlichen Spiel des Rankings<br />
und des Populismus, ‚stellt sich die Frage,<br />
ob das einer konzentrierten Sammlungs- und<br />
Ausstellungstätigkeit gut tut?<br />
EK: Nein, absolut nicht. Wir müssen wieder die<br />
Ausstellungstätigkeit von der Museumstätigkeit<br />
trennen. Es hat ja früher auch das Prinzip gegeben,<br />
dass die Ausstellungstätigkeit eines Museums mit<br />
seiner Sammlung zusammenhängt; zum Beispiel<br />
die Albertina, die hat keinen einzigen Mondrian,<br />
den einzigen Mondrian in Wien hat unser Museum,<br />
aber sie machen die Ausstellung, weil sie eben<br />
Gegengeschäfte machen, mit tausenden von<br />
attraktiven Sammlungs-Tauschgegenständen.<br />
Also die Ausstellungstätigkeit hängt dort<br />
überhaupt nicht zusammen mit dem Bestand<br />
der Sammlung. Und die Argumentation, dass<br />
man mit den Sammlungen nicht arbeiten kann,<br />
ist natürlich absolut hanebüchen. Wenn die<br />
Sammlungsgegenstände ständig in der Welt<br />
herumgezeigt werden, dann kann ich sie im<br />
eigenen Haus natürlich genauso zeigen. Natürlich<br />
kann man mit den Sammlungen der Albertina ein<br />
volles Programm machen, ohne ständig Schiele<br />
zu zeigen.<br />
TR: Um auf das Schwerpunktthema des<br />
MUMOK 2005, 20<strong>06</strong>: DAS JAHR DES<br />
SAMMELNS zurückzukommen. Der Fokus der<br />
Ausstellungsreihe liegt also auf der Verbindung<br />
von privaten und von der Wirtschaft entwickelten<br />
Sammlungen, die in einem musealen Kontext<br />
gezeigt werden; somit wird auch die gegenseitige<br />
Kooperation unterstützt.<br />
EK: Ich glaube, dass es grundsätzlich Kontakt<br />
geben muss zwischen den Bürgern und dem<br />
Museum. Ein Museum, mit dem Anspruch ein<br />
nationales Museum zu sein für internationale<br />
Kunst, ein Bundesmuseum, eine staatliche<br />
Sammlung, sollte ein Anliegen des Bürgers<br />
werden, wie in der Schweiz oder in Köln oder<br />
wie in München die neue Pinakothek. 80% der<br />
Objekte dieser Sammlungen sind Schenkungen<br />
von Firmen und Privatleuten. Die Bürger der<br />
Städte haben ihre Sammlungen aufgebaut, ihre<br />
Museen.<br />
In Köln sind 7 von 8 Museen private Stiftungen,<br />
die in öffentlichen Besitz übergegangen sind.<br />
Alles dort sind Schenkungen und Stiftungen,<br />
und bei uns in Österreich gibt es das in diesem<br />
Jahrhundert nicht.<br />
TR: Gezeigt werden in der Ausstellungsreihe die<br />
Sammlung der EVN, die Sammlung der Erste<br />
Bank-Gruppe, die Sammlung Ludwig, Einblicke<br />
in österreichische Privatsammlungen; damit<br />
wird ein Querschnitt gegeben von wichtigen<br />
österreichischen Unternehmen, die sammeln,<br />
einerseits und andererseits von Privatpersonen,<br />
die ihre Sammlungen zeigen.<br />
EK: Es gibt ja viele Firmen, die Sammlungen<br />
haben. Wir haben die genommen, die professionell<br />
sind, mit Fachleuten gemacht werden, die ein<br />
Konzept haben, das sind die EVN und die Erste<br />
Bank-Sammlung. Und dann eben der Fokus auf<br />
Privatsammlungen in diesem Land, wobei wir die<br />
Sammler ausgelassen haben, die selber Häuser<br />
besitzen und Präsentationsmöglichkeiten haben,<br />
wie Essl, Leopold - der mit ungebrochenem<br />
Elan weitersammelt, sehr bunt, sehr dicht und<br />
sehr breit offensichtlich -, und auch Francesca<br />
Habsburg ist eine österreichische Sammlerin,<br />
die auch ihre eigenen Räume hat; oder Herrn<br />
Liaunig, der sich gerade ein Museum baut, oder<br />
Herr Haselsteiner (Strabag), der auch gewisse<br />
Ambitionen hat und Gironcoli-Plastiken zeigt.<br />
TR: Ich möchte auf ihre Biografie zurückkommen.<br />
Sie waren ja über 10 Jahre Leiter der Secession<br />
Wien, dann Leiter des Kunsthauses Bregenz. Ich<br />
kann mich noch erinnern, als ich studiert habe,<br />
bin ich in die Secession gepilgert und habe mir<br />
dort Förg oder Kosuth angeschaut. Sie blicken<br />
jetzt auf eine zwanzigjährige Tätigkeit in der<br />
Kunstszene zurück, im aktuellen Diskussionsfeld<br />
der zeitgenössischen Kunst. Wie sehen Sie jetzt<br />
Ihre Weiterentwicklung, Ihre Position in Zukunft?<br />
EK: Meine Position hat sich natürlich insofern<br />
völlig geändert, als ich immer eine Kunsthalle<br />
geleitet habe, und eine Kunsthalle eben nur<br />
Ausstellungen macht und auch Sammlung<br />
repräsentiert, aber keine Sammlung macht. Ich<br />
habe auch versucht, die Häuser, die ich geleitet<br />
habe, in einem Umfeld zu positionieren und zu<br />
sehen, was passiert und was nicht, und wo ein<br />
Betätigungsfeld oder eine Nische ist, die dieses<br />
Haus ausfüllen könnte, wobei ich auch immer an<br />
die Tradition des Hauses gedacht habe, wenn es<br />
nicht ein neues Haus war, wie in Bregenz.<br />
Jetzt bin ich in einem Museum, und ich bin<br />
plötzlich ein ganz fanatischer, altmodischer<br />
Museumsmensch geworden, weil ich sehe, dass<br />
das Museum als Idee gefährdet ist und es kein<br />
langfristiges Konzept mehr gibt. Wir brauchen<br />
das Museum aber als Bildungseinrichtung,<br />
als unabhängige Anstalt, weil wir sehen, wie<br />
woanders Galerien und Privatsammler das<br />
Ruder übernehmen. Ich fi nde, wir brauchen das<br />
Museum als unabhängige moralische Anstalt, als<br />
Kompetenzzentrum.<br />
Wichtig sind eben Kompetenz, fokussiert auf die<br />
Inhalte des Museums und Unabhängigkeit vom<br />
Kunstmarkt.<br />
Wir brauchen Museen im „traditionellen Sinn“,<br />
obwohl wir wissen, dass höchstens 30% der<br />
Menschen wegen der Sammlung ins Museum<br />
gehen und 70% wegen der Sonderausstellungen.<br />
Ich habe die Minimalerfordernisse für das<br />
MUMOK in einem Konzept für die nächsten<br />
10 Jahre definiert: ein Haus mit ca. 8.500 m2<br />
Raumvolumen, das die klassische Moderne als<br />
Bildungsauftrag immer zeigt, damit man die<br />
Geschichte der Moderne, ihre Hauptlinien, ihre<br />
Zusammenhänge verfolgen kann, die Kunst<br />
zwischen 1955 und 1975, wo ansatzweise alles<br />
Wesentliche passiert ist, was maßgeblich bis<br />
heute ist. Das sollten wir immer zeigen können,<br />
das ist unsere museologische Basisarbeit; die<br />
andere ist, dass wir die Sammlung für die Zukunft<br />
weiterentwickeln, damit wir einmal auch von<br />
der heutigen Gegenwartskunst eine Sammlung<br />
haben, die man in Zukunft als repräsentativ<br />
zeigen kann.<br />
GÜNTER BRUS - FOTOEDITION DER AKTIONEN 1964/65<br />
„Dass sich noch heute ein dichter und überzeugender Eindruck davon gewinnen lässt, was man im Rückblick nach 40<br />
Jahren als Initiation der „Körperkunst” bezeichnen kann, verdankt sich der filmischen und fotografischen Dokumentation<br />
des Ereignisses: Ludwig Hoffenreich, Kurt Kren und Otto Mühl waren anwesend - und Siegfried Klein, dessen mit dem<br />
Namen „Khasaq” gezeichnete Fotografien bisher nur in wenigen Beispielen bekannt waren. Günter Brus hat nun erstmals<br />
eine Auswahl aus diesen Aufnahmen getroffen, die Julius Hummel in 4 Portfolios herausgibt: Der flimmernde Rausch, den<br />
Krens Film uns bisher vermittelt hat, und den Ludwig Hoffenreichs quasi distanzierte Dokumente geradezu komplementär<br />
ergänzten, gewinnt durch diese Bilder eine neue Dimension: Khasaq dokumentierte das Ereignis nicht, sondern lebte<br />
sich hinein, wechselte die Distanz und den Blickpunkt, folgte mit dem Blick nicht nur dem Künstler selbst, sondern<br />
wanderte mit ihm durch den Raum, folgte der geschleuderten Farbe, dem entfesselten Geschehen.”<br />
Dr. Monika Faber, Albertina Wien, zu S. Kleins (Khasaq) Fotos der Aktion „Ana”, 1964<br />
Herausgegeben von der „Galerie Hummel” und der „Sammlung Friedrichshof” entstehen Fotoeditionen der frühen Aktionen<br />
von GÜNTER BRUS:<br />
„Ana”, 1964; „Silber”, 1964; „Selbstverstümmelung”, 1965<br />
Fotograf: Siegfried Klein (Khasaq)<br />
Die erste der 4 Aktionen, „Ana”, 1964, erscheint in je vier Portfolios à 12 Fotos (Silbergelatineabzüge 39,5 x 30 cm<br />
auf Museumskarton 60 x 50 cm) in einer Leinenkassette und einem Vorwort von Dr. Monika Faber, Albertina Wien.<br />
Jedes Foto ist von Günter Brus signiert und autorisiert. Die Mappen erscheinen in einer Auflagenhöhe von je 35 Stück.<br />
Galerie Julius Hummel · Bäckerstraße 14 · A-1010 Wien · Tel.: 512 12 96 · Fax: 512 12 964<br />
Mail: galerie.hummel @ chello.at · Öffnungszeiten: Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Buch V<br />
<strong>ST</strong>/A/R 95<br />
Günter Brus<br />
„Selbstverstümmelung”, 1965, Fotoedition 2004, Foto: Siegfried Klein (Khasaq), Schwarzweißfotografie auf<br />
Silbergelatinepapier,39,5 x 30 cm (auf Karton 60 x 50 cm), Copyright Sammlung Friedrichshof / Galerie Hummel
96 <strong>ST</strong>/A/R Buch V - MUMOK<br />
Nr. <strong>06</strong>/2005<br />
Thomas Redl, aus dem Buch S. Galgano, Tusche und Beize auf Buchseite, 1998<br />
Palazzo nel Vento<br />
Palazzo nel Vento<br />
[…] Freiheit, dort, wo der Wind seine Paläste baut, wo der Geist sich beflügelt, in der Leichtigkeit der Wolkenmeere, in die Architektur des Himmels. […]<br />
Thomas Redl, aus dem Textzyklus „Doch das genügt nicht“, San Galgano (Toskana), Mai 1997