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Kirche auf dem Weg

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Liebe Mitglieder<br />

unserer Pfarrgemeinde!<br />

Der Sommer und der Herbst sind Zeit der Ernte. Das,<br />

was ihm Vorjahr oder im Frühling gepflanzt und vorbereitet<br />

wurde, kann mit Gottes Segen nun eingebracht werden.<br />

Ähnlich ist auch ein Schulabschluss, der Abschluss einer<br />

umfangreichen Ausbildung wie eine Ernte und ich freue<br />

mich mit allen und gratuliere allen, die heuer die Matura,<br />

den Abschluss ihres Studiums, ihrer Lehre, ihrer Ausbildung<br />

geschafft haben. Zu ihnen gehört auch Roman Eder,<br />

der das Theologiestudium abgeschlossen hat und heuer<br />

am Fest Christkönig, 24. Nov. 2013 um 15,00 Uhr in unserer<br />

Pfarrkirche zum Diakon geweiht wird. So Gott will, dürfen<br />

wir mit ihm im kommenden Jahr Primiz feiern.<br />

Nach<strong>dem</strong> unsere Pfarre in Hans Mayrhofer einen Diakon<br />

hat, und wir bei der Weihe zum Diakon heuer dabei<br />

sein können, möchte ich ein paar Gedanken zum Diakonat<br />

bringen. Die Entstehung dieses Amtes schildert uns die<br />

Apostelgeschichte: „In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger<br />

zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer<br />

<strong>auf</strong>, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen<br />

wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Schar der<br />

Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass<br />

wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns <strong>dem</strong> Dienst<br />

an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus eurer Mitte<br />

sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit;<br />

ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber<br />

wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben. Der<br />

Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde, und sie<br />

wählten Stephanus, einen Mann,<br />

erfüllt vom Glauben und vom Heiligen<br />

Geist, ferner Philippus und<br />

Prochorus, Nikanor und Timon,<br />

Parmenas und Nikolaus, einen<br />

Proselyten aus Antiochia. Sie ließen<br />

sie vor die Apostel hintreten<br />

und diese beteten und legten ihnen<br />

die Hände <strong>auf</strong>“ (Apg 6,1-6).<br />

In der frühen <strong>Kirche</strong> erscheint<br />

der Diakonat als ein <strong>dem</strong> Bischof<br />

zugeordnetes, von Männern ausgeübtes<br />

geistliches Amt. Bei Ignatius<br />

von Antiochien (Beginn 2.<br />

Jh.) schrieben Diakone Briefe für<br />

den Bischof, predigten oder wurden<br />

von ihm als Legaten zu einer<br />

anderen <strong>Kirche</strong> gesandt.<br />

Im L<strong>auf</strong>e des 2. Jahrhunderts<br />

entwickelte sich dann das in drei<br />

Stufen hierarchisch geordnete<br />

geistliche Amt: Diakon, Presbyter<br />

und Bischof. Als die Presbyter<br />

(Priester) mehr und mehr die Feier<br />

der Eucharistie und die Leitung<br />

der Gemeinden übernahmen,<br />

wurden die Diakone nach und<br />

nach zu Gehilfen der Priester und<br />

unterstanden damit nicht mehr<br />

unmittelbar <strong>dem</strong> Bischof. Im L<strong>auf</strong>e<br />

der Zeit verkümmerte der Diakonat<br />

in der katholischen <strong>Kirche</strong><br />

mehr und mehr bis er nur mehr<br />

eine bloße Durchgangsstufe <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> zum Priestertum<br />

(9. Jahrhundert) war.<br />

Erst das II. Vatikanische<br />

Konzil hat den Diakonat<br />

neu belebt, auch als eine<br />

eigenständige Lebensform.<br />

In der dogmatischen Konstitution<br />

über die <strong>Kirche</strong><br />

heißt es: Mit sakramentaler<br />

Gnade gestärkt, dienen die<br />

Diakone <strong>dem</strong> Volke Gottes in der Diakonie der Liturgie,<br />

des Wortes und der Liebestätigkeit in Gemeinschaft mit<br />

<strong>dem</strong> Bischof und seinem Presbyterium. Sache des Diakons<br />

ist es, je nach Weisung der zuständigen Autorität, feierlich<br />

die T<strong>auf</strong>e zu spenden, die Eucharistie zu verwahren<br />

und auszuteilen, der Eheschließung im Namen der <strong>Kirche</strong><br />

zu assistieren und sie zu segnen, die <strong>Weg</strong>zehrung den<br />

Sterbenden zu überbringen, vor den Gläubigen die Heilige<br />

Schrift zu lesen, das Volk zu lehren und zu ermahnen, <strong>dem</strong><br />

Gottesdienst und <strong>dem</strong> Gebet der Gläubigen vorzustehen,<br />

Sakramentalien zu spenden und den Beerdigungsritus zu<br />

leiten. Den Pflichten der Liebestätigkeit und der Verwaltung<br />

hingegeben, sollen die Diakone eingedenk sein der Mahnung<br />

des heiligen Polykarp: «Barmherzig, eifrig, wandelnd<br />

nach der Wahrheit des Herrn, der aller Diener geworden<br />

ist.»<br />

Der Diakon hat somit auch Anteil am dreifachen Amt<br />

der <strong>Kirche</strong>: der Verkündigung, der Feier<br />

der Liturgie und der Liebestätigkeit. Der<br />

Dienst am Nächsten, besonders am Armen,<br />

der in irgendeiner Form der Hilfe bedarf,<br />

ist wie die Weitergabe und die Feier<br />

des Glaubens Grund<strong>auf</strong>trag des Herrn an<br />

die Seinen. Bischof, Priester und Diakon,<br />

allen drei ist die Sorge um die Armen besonders<br />

ans Herz gelegt, nach <strong>dem</strong> Wort<br />

des Herrn: „Was ihr <strong>dem</strong> geringsten meiner<br />

Brüder getan habt, habt ihr mir getan“.<br />

So ist der Liebesdienst nicht eine Art<br />

Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen<br />

überlassen könnte, sondern er gehört zum<br />

Wesen der <strong>Kirche</strong>, ist unverzichtbarer Wesensausdruck<br />

ihrer selbst. Unser neuer<br />

Papst Franziskus wird nicht müde, dar<strong>auf</strong><br />

hinzuweisen. Die Aufgabe des Diakons<br />

liegt nicht in einer Verschönerung der Liturgie,<br />

er ist auch kein „Minipfarrer“, sondern<br />

die biblischen Zusammenhänge und<br />

die Zeugnisse der Tradition legen nahe,<br />

den Diakon als Stellvertreter der Armen zu<br />

verstehen. Er hat seinen fixen Platz in der<br />

Eucharistie, aber nicht um <strong>dem</strong> Pfarrer zu<br />

dienen, sondern um den Armen zu dienen,<br />

in<strong>dem</strong> er mit seiner Person <strong>auf</strong> sie hinweist<br />

und so der ganzen Gemeinde immer wieder<br />

deutlich macht, Eucharistie, die nicht<br />

praktisches Liebeshandeln wird, erfüllt<br />

den Auftrag des Herrn nicht.<br />

Euer Pfarrer Josef Zauner<br />

All die Fülle ist in dir o Herr ….<br />

… so beginnt ein bekanntes Lied. Für all die Fülle die<br />

uns umgibt sind wir jeden Tag mehr oder weniger dankbar.<br />

Dankbar zu sein für etwas hebt uns heraus aus der<br />

Selbstverständlichkeit des „Alles haben“. Dankbarkeit<br />

stellt mich in eine Verbindung zum Schenkenden und zum<br />

Schöpfer, lässt mich Gemeinschaft erleben.<br />

Dankbarkeit ist<br />

der Maßstab<br />

für die Kultur<br />

des<br />

Herzens.<br />

Sprichwort<br />

Dank<br />

und<br />

Liebe<br />

bleiben<br />

die großen<br />

Mächte, die<br />

mehr Siege<br />

gewinnen als alle<br />

Heere der Welt.<br />

Friedrich von Bodelschwingh<br />

Sagt Dank allezeit Gott unserem<br />

Vater im Namen des Herrn Jesu.<br />

Eph. 5, 20<br />

Für eine Wohltat so groß wie ein<br />

Wassertropfen gib zum Dank<br />

eine sprudelnde Quelle zurück.<br />

aus China<br />

Jeder glückliche Augenblick ist eine<br />

Gnade und muss zum Danke stimmen.<br />

Th. Fontane<br />

Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind<br />

die Dankbaren, die glücklich sind.<br />

Francis Bacon<br />

Lasst uns<br />

dankbar sein gegenüber<br />

Menschen,<br />

die uns glücklich machen.Sie<br />

sind die liebenswerten<br />

Gärtner,<br />

die unsere Seele zum<br />

Blühen bringen.<br />

Marcel Proust<br />

Seit jeher haben sich Menschen über die Dankbarkeit<br />

Gedanken gemacht und versucht das Dahinterliegende in<br />

Worte zu fassen. Mit Fotos aus unserer Pfarrkirche mit den<br />

Gaben zum Erntedank vom letzten Jahr und verschiedenen<br />

Sprüchen möchte ich zum Nachdenken und dankbar<br />

werden einladen.<br />

Mathilde Monz<br />

In jede hohe Freude mischt sich eine Empfindung<br />

der Dankbarkeit.<br />

Marie von Ebner- Eschenbach<br />

Wer dankbar jeden Sonnenstrahl genießt,<br />

wird auch mit <strong>dem</strong> Schatten zu leben<br />

wissen.<br />

Sprichwort<br />

Leider lässt sich eine wahrhafte Dankbarkeit<br />

mit Worten nicht ausdrücken.<br />

J. W. v. Goethe<br />

Wer Dankbarkeit ernten möchte, sollte<br />

vorher überlegen was er gesät hat.<br />

Ernst Ferstl<br />

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